18 2 Dee * In der Poſtliſte eingerragen unter GBadiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Maunheim und umgebung. (99. Jahrgang. Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ Verantwortlich: für den politiſchen u, allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen 115 prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſergtentheil: K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 161.(Celephan⸗Ar. 218.) Auflage (Notariell beglaubigt.) ————....——— U— **** 2 Das erſte Regierungsjahr Kaiſer wilhelms Il. iſt am 15. Junt zu Ende gegangen. Bang und ſchwer laſteten Sorge und Kummer auf dem deutſchen Volke, als ihm in kurzer Friſt zwei Herrſcher durch den Allbe⸗ zwinger Tod entriſſen worden waren. Jung an Jahren, doch gereiften Sinnes übernahm Wilhelm II. die Zügel der Regierung, welche den erkalteten Händen ſeines heim⸗ gegangenen Vaters entglitten waren und ſpannungsvoll lauſchte die Welt den erſten Worten des jugendlichen Kaiſers.„Friedensworte auf den Lippen, feſte Ent⸗ ſchloſſenheit im Herzen, ſo trat Wilhelm II. vor die Vertreter des deutſchen Volkes. Nichts vermag den Charakter des jungen Kaiſers beſſer zu kennzeichnen, als jenes Wort, das er an den Brandenburgiſchen Pro⸗ pinziallandtag gerichtet:„Wir haben zwei Könige ver⸗ loren, ich habe einen Großvater und Vater in kurzer Zeit vor mir dahinſterben ſehen— ich glaube, daß iſt genug der Sſchule für einen jungen Herrn, der berufen iſt zum Herrſchen.“— Ein Jahr iſt verrauſcht im Strom der Zeit, ein an Ereigniſſen reiches Jahr— das deutſche Volk dankt ſeinem Kaiſer, daß er es in dieſer Zeit ſo treu geführt, ſtark in der Wehr, doch friedvollen Sinnes! Das Regiment Kaiſer Wilhelms II. begann am 15. Juni 1888, in demſelben Augenblicke, als ſich auf den Zinnen des Schloſſes Friedrichskron die Fahne ſenkte und der ängſtlich lauſchenden Welt verkündete, daß der Dulder auf dem Throne ſeinen Leiden entrückt worden. Am 15. Juni erließ der neue Herrſcher ſeinen Armee⸗ befehl, in welchem es hieß:„Ich gelobe, ſtets deſſen einge⸗ denk zu ſein, daß die Augen meiner Vorfahren aus jener Welt auf mich herniederſehen und daß ich ihnen dermal einſt Rechenſchaft über den Ruhm und die Ehre der Armee abzu⸗ legen haben werde.“ Gleichzeitig erſchien der Tagesbefehl an die Marine. Am 18. Juni ſchritt Kaiſer Wilhelm II., geleitet vom König Albert von Sachſen und dem Prinzen von Wales hinter dem Sarge her, in welchem die irdiſche Hülle ſeines Vaters nach der Friedenskirche überführt rde. An dieſem Beiſetzungstage erſchien dann auch der Auf⸗ ruf„An mein Volk“ in welchem der Kaiſer gelobte: nach dem Beiſpiel meiner Väter meinem Volke ein gerechter Fürſt zu ſein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu ſchirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter ein. Am 20,. Juni erſchien die Anordnung der am 24. abzu⸗ haltenden Trauerfeier für Kaiſer Friedrich III. 25. Juni. Eröffnung des Deutſchen Reichstages in feierlichſter Weiſe unter Theilnahme der Deutſchen Fürſten. 26. Juni. Ernennung des Großherzogs von Baden zum Generaloberſt der Kavallerie. 26. Juni. Adreſſe des Reichstages. Erlaß des Kaiſers an die Deutſche Nation:„Gleich meinen Vorfahren wird mein ernſtes Beſtreben nur darauf gerichtet ſein, in ungeſtörter friedlicher Arbeit das Wohl des Landes zu fördern und zu befeſtigen.“ 27. Juni. Feierliche Eröffnung des preußiſchen Land⸗ tages:„Ich halte mir das Wort des Großen Friedrich gegen⸗ Dientr isd s in Preußen der König des Staates erſter iener iſt.“ 27. Juni, Empfang der ſtädtiſchen Deputation Berlins. Am 30. Juni erfolgte die Ernennung des Unterſtaats⸗ ſecretär Herrfurth zum preußiſchen Miniſter des Innern. Unter dem 4. Fuli ernannte der Kaiſer den Prinzen Georg von Sachſen zum Genergl⸗Feldmarſchall. An dem⸗ ſelben Tage fand eine Sitzung des Kronraths ſtatt, in welcher der Kaiſer ſeine Regierungs ⸗Prinzipien daxlegte.„Der Kaiſer hob beſonders die Feſthaltung an den Verträgen mit den befreundeten Regierungen von Oeſterreich⸗Ungarn und von Stalien hervor, deren weiterer Ausbau anzuſtreben ſeine aufrichtigſte und unumſtößlichſte Abſicht ſei, um ſo dem Lande, wie überhaupt Europa den Frieden zu erhalten und dem Wohle des Volkes ſeine Segnungen zu ſichern.“ 9. Juli. Cabinetsordre, betr. die Förderung des Profekts zur Errichtung des Berliner Doms.„Die Ausführung dieſes Planes nach den Abſtezten des hochſeligen Kaiſers und Königs Friedrich iſt mir ein heitiges Vermächtniß.“— Erlaß, wonach in ſämmtlichen Schelen der Mongrchie die Geburts⸗ und Todestage der Kaiſer Wilbelm I. und Friedrich III. als vaterländiſche Gedenktage zu ſind, 5 12. Juli. Empfang der Vertreter der Akademie der Künſte. Der Kaiſer verſprach, der Kunſt ein gnädiger Schutzherr zu ſein. 13. Juli. Abends Abreiſe nach Vetersburg. 14. Jult. Ankunft in Kiel. Flottenparade. 19. Juli. Begegnung mit Kaiſer Alexander in Kronſtadt. Feſttage in Peterhof ꝛc. 21. Juli. Parade in Krasnoje⸗Selo, 24. Juli. Abreiſe von Peterhof nach Stockholm. 26. Juli. Ankunft in Stockholm. 5 27. Juli. Geburt des fünften Sohnes, Prinz car. 30. Juli. Begegnung mit dem Könige von Dänemark in Kopenhagen. Seleſeult und nerbreitetſte Zeitung in Maunheim und AUmgebung. über 11,300 Exemplare. 1. Auguſt. Heimkehr von der Meerfahrt. 6. Auguſt. Empfang des Afrika⸗Forſchers, Prem.⸗Lieut. a. D,. Wißmann. 12. Auguſt. Empfang des Königs von Portugal in Potsdam. Schreiben an den General⸗Feldmarſchall Graf v. Moltke. Ernennung deſſelben zum Präſes der Landes⸗ vertheidigungs⸗Commiſſion und Ernennung des Grafen Walderſee zum Chef des Großen Generalſtabes. 16. Auguſt. Enthüllung des Friedrich Karl⸗Denk⸗ mals in Frankfurt a. O. Mitte Auguſt bis Ende Auguſt größere Truppenübungen anf dem Tempelhofer Felde und in Potsdam unter perſön⸗ licher Leitung des Kaiſers. 23. Auguſt. Theilnahme an der Johanniter⸗Feier in Sonnenburg. 24, Auguſt. Empfang des Königs von Dänemark in Berlin. 27. Auguſt. Beſuch des Königs von Griechenland. Beſuch des Kaiſers am Sächſiſchen Hofe in Dresden. 29. Auguſt. Verleihung der Standartenbänder an das Leib⸗Garde⸗Huſaren⸗Regiment. 30. Auguſt. Ankunft des Königs von Schweden, ſo⸗ wie des Erzherzogs Karl Ludwig von Oeſterreich. 31. Auguſt. Taufe des jüngſten Sohnes, Prinzen Oscarx, im Königlichen Stadtſchloſſe zu Potsdam. 1. September. Cabinetsordre, betr. Herausgabe des Exercier⸗Reglements für die Infanterie. 2. September. Große Sedan⸗Parade auf dem Tempel⸗ hoferfelde. 3. September. Verlobung der Schweſter des Kaiſers, Prinzeſſin Sophie, mit dem Kronprinzen von Griechenland. 8 5. September. Abreiſe zum Manöverfelde bei Konarzewo. 11. September. Flottenmanöver in Wilhelmshafen. 5 13. September. Beginn der Kaiſermanbver bei Neuen⸗ agen. 27. September. Beginn der Südlands⸗Fahrt. Beſuch in Stuttgart. 29. September. Beſuch beim Herzog von Naſſau in 5 1. Oktober. Beſuch beim Prinz⸗Regenten Luitpold in München. 3. Oktober. Beſuch beim Kaiſer Franz Joſef in ien. 10.—19. Oktober. Aufenthalt in Jtalien, glänzende 1155 5 Rom, Beſuch beim Papſt. Flottenparade in eapel. 21. Oktober. Heimkehr nach Potsdam. 5 105 Oktober. Einweihung der Heiligenkreuz⸗Kirche in erlin. 29. Oktober. Theilnahme an den Feierlichkeiten in Ham⸗ burg, Schlußſteinlegung der Zollanſchluß⸗Bauten. Beſuch beim Fürſten Bismarck in Friedrichsruh. 31. Oktober. Grundſteinlegung für das Reichsgerichts⸗ gebäude in Leipzig. 22. November. Eröffnung des Reichstages. „Die Leiden eines Krieges, und ſelbſt eines ſiegreichen, ohne Noth über Deutſchland zu verhängen, würde ich mit meinem chriſtlichen Glauben und mit meinen Pflichten, die ich als Kaiſer gegen das Deutſche Volk übernommen habe, nicht ver⸗ träglich finden.“ 26. November. Audienz des Reichstags ⸗Präſidiums. Uebernahme des Protektorats über den Verein für Beſſerung entlaſſener Strafgefangener. 11. Dezember. Beſuch der Ruhmeshalle und des Reichs⸗ tagsbaues. 22. Dezember. Fahrt nach Stettin, Vertheilung neuer ahnenbänder an daz 1. Pommerſche Grenadier⸗Regiment Nr. 2. Beſuch der Schiffswerft„Vulcan“. 1889. Fenlach Erlaß an den Reichskgnzler, betr. die Veröffentlichung der Anklageſchrift gegen Profeſſor Geff⸗ cken und Mittheilung derſelben nebſt Anlagen an den Bun⸗ desrath. 14. Januar. Eröffnung des preußiſchen Landtages. Thronrede. 15. Januar. Entlaſſung des Juſtizminſters Dr. Friedberg. 18. Januar. Kapitel des Schwarzen Adlerordens. 20. Januar, Krönungs⸗ und Ordenzfeſt. 21. Januar. Empfang der Präſidien des Reichstages und des Abgeordnetenhauſes. 27. Januar, Vollendung des 30. Lebensjahres. Armee⸗ 4 welcher 65 Regimentern hiſtoriſche Bezeichnungen ver⸗ eiht. 0 15 Februar. Empfang der marokkaniſchen Geſandt⸗ ſchaft. 8. Jebruar. Empfang des Vorſtandes der Ausſtellung für Unfallverhütung. 9, Februar. Uebergabe der Säkular⸗Fahnenbänder an das erſte Garderegiment zu Potsdam. 18. Februar, Ernennung des Präſtdenten des Kammer⸗ gerichts v. Oehlſchläger zum Staatsſekretär des Reichs, iuſtizamtes. 1. März. Empfang des Centralausſchuſſes der JInn⸗ ungsverbände Beutſchlands. 8. März. Dienſtjubiläum des Generalfeld⸗ marſchalls Grafen v. Moltke. März. Trauergottesdienſt für Kaiſer Wilhelm J. . 12. März. Beſuch der Schlußſitzung des Brandenbur⸗ giſchen Propinziallandtages.„Wir haben zwei Könige per⸗ loren, Ich in einen Großvater und Vater in kurzer Zeit vor Mir dahinſterben ſehen— Ich glaube, das iſt ge⸗ nug der Schule für einen 1 en Herrn, der berufen iſt zum Herrſcher über ein ſolches Land.“ 31. Julf, Nachts. Ankunft in Friedrichsruh beim Fürſten is marck⸗ Montag, 17. Juni 1889. 2. April. Kabinetsordre bezüglich des Unglücks bei den Samoa.⸗Inſeln. 9, April. Erſatz des Kriegsminiſters Bronſart von Schellendorff durch General v. Verdy du Vernois. 13. April. Reiſe nach Oldenburg und Wilhelms⸗ haven, Inſpizirung des Schulgeſchwaders. 23. April. Reiſe zum Geburtstage des Königs von Sachſen. 24. April. Reiſe nach Schwedt a. O. zur Theilnahme an der 200jährigen Jubiläumsfeier des Dragonerregi⸗ ments Nr. 2. 28. April. Reiſe nach Weimar. 30. April. Schluß des Landtages. Feierliche Eröffnung der Ausſtellung für Unfallverhütung.„Mit voller Ueberzeugung von der Nothwendigkeit ihrer Löſung bin Ich an die ſozialen Aufgaben herangetreten, deren Erledigung noch vor uns liegt. Ich rechne dabei auf die verſtändniß⸗ volle und freudige Mitarbeit aller Kreiſe der Bevölkerung, insbeſondere der Arbeiter, um deren Wohlfahrt es 15 bei dieſen Aufgaben handelt, und der Arbeitgeber, welche im eigenen Intereſſe bereit ſind, die daraus für ſie erwachſenden Opfer zu bringen.“ 5 Mai. Fahnenweihe beim 1. Garderegiment in Pots⸗ a m. 5. Maj. Reiſe nach Kiel zuden Tauffeierlichkeiten für den Erſtgeborenen des Prinzen Heinrich. 7. Mai. Beſichtigung der Kanalbauten bei Holtenau. 14. Mai. Audienz der Deputation der ſtrikenden Berg⸗ leute. Empfang der japaniſchen Miſſion. 15. Mai. Audienz der Arbeitgeber aus dem weſt⸗ fäliſchen Kohlengebiet. 18. Mai. Reiſe nach Braunſchweig. 21. Mai. Beſuch des Königs von Italien in Berlin. Feſte in Berlin und Potsdam bis zum 26. Mai. 1. Juni. Dankſchreiben an die Bürgerſchaft Berlins, betreffend den Empfang des Königs von Italien. 9. Juni. Beſuch des Schahs von Perſien in Berlin. 5 11. Juni. Huldigungs ⸗Jeſtzug der Brauer vor dem daiſer. Politiſche Ueberſicht. Mauunheim, 16. Juni, Vorm. In verſchiedenen Blättern iſt aus Madrid berichtet worden, der Kaiſer beabſichtige im Laufe des Sommers der Königin⸗Regentin von Spanien einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Von gut unterrichteter Seite wird gemeldet, daß dieſe Nachricht jeder thatſächlichen Begründung entbehrt. — Wie man hört, wird der Kaiſer in den erſten Tagen des Monats Juli die Reiſe nach der norwegiſchen Inſelgruppe Lofoden an Bord der kaiſerlichen Yacht „Hohenzollern“(Commandant Capitän zur See v. Arnim) antreten. Auf dieſer Fahrt wird er nur von wenigen Herren ſeiner nächſten Umgebung, ſowie vorausſichtlich auch von einem vortragenden Rath des auswärtigen Amtes begleitet ſein. Zur Theilnahme an der Fahrt hat der Kaiſer ferner eingeladen: den preußiſchen Ge⸗ ſandten am Oldenburger Hofe, Grafen Philipp Eulenburg, den Reiſenden Dr. Güßfeld, den Marinemaler Salzmann, der den Kaiſer bereits auf der ruſſiſchen Reiſe begleitet hat, ſowie den Premier⸗Lieutenant v. Huelſen vom Garde⸗ Küraſſierregiment. Bald nach der Rückkehr von den Lofoden wird der Kaiſer alsdann die Reiſe nach Eng⸗ land antreten. Am geſtrigen Sterbetage des Kaiſers Fried⸗ rich fand in der Friedenskirche zu Potsdam ein Got⸗ tesdienſt für die kaiſerliche Familie ſtatt. Anweſend waren der Kaiſer und die Kaiſerin, die Prinzeſſinnen Friedrich Karl und Alexandrine von Mecklenburg, ſowie Prinz Friedrich Leopold und der Erbprinz von Meiningen. Der ſchweizeriſche Nationalrath genehmigte ohne Erörterung den vom Bundesrath verlangten Credit von 3 550000 Fr. für Kriegsmaterial, Anſchaffungen und Recrutengushebung für 1890 und 60 000 Fr. für Weiterführung der Gotthardbefeſtigungen. Damit iſt die Geneigtheit erklärt, weitere ſechs Millionen für die Gott⸗ hardarbeiten zu bewilligen. Aus Paris wird vom geſtrigen Tage gemeldet: Am Freitag wurden viele ausſtändige Kutſcher verhaftet und 26 in Haft gehalten, weil ſie ihre Ge⸗ noſſen mit Gewalt zur Einſtellung der Arbeit zwingen wollten. Mehrere Kutſcher wurden bet ſolchen Verſuchen von den Ausſtändiſchen verwundet. Unter den Verhafteten befinden ſich einige Boulangiſten und ein Badenſer, Namens Kahlen. Aus je zwei Mann der republikaniſchen Garde beſtehende Patrouillen durch⸗ ſtreifen die Straßen. Der ſtändige Ausſchuß der Kutſcher begab ſich heute zum Rathhauſe und dann zur Kammer. Abends findet eine allgemeine Verſammlung ſtatt, um den Bericht des Ausſchuſſes entgegenzunehmen. (Vergleiche den untenſtehenden Vericht über die geſtrige 26, März. Parlamentariſches Diner beim Reichskanzler Zürſten Bismarck. Sitzung der franzöſiſchen Kammer.) 2. Selte. Seneral⸗Anzeiger. Die in Frankreich, beſonders in den zſtlichen Grenzdepartements, herrſchende Spionenfurcht hat abermals zur Vergewaltigung eines Deutſchen geführt. Ein in Straßburg lebender Typograph, geborener El⸗ ſäſſer, der am Pfingſtſonntag einen Ausflug in's Ober⸗ elſaß gemacht hatte, überſchritt am Pfingſtmontag die franzöſiſche Grenze bei Kepp, nördlich von Altmünſterol. Nach mehrſtündiger Wanderung kam er mittags durch Lachapelle⸗ſous⸗Rougemenr. Während er ganz ruhig durch den Ort ging, ohne mit jemandem zu redeu, wurde er verhaftet und von zwei Gendarmen geſchloſſen nach Bel⸗ fort geführt. Dort wurde er von Montag Abend bis Donnerſtag Morgen im Gefängniſſe behalten und als⸗ dann ohne Entſchuldigung oder Entſchädigung wieder auf freien Fuß geſetzt. Der Betreffende hat bei der deutſchen Behörde Klage geführt. Die Nachricht der„Times“ aus Konſtantinopel, die Pforte ſei von hier unterrichtet worden, man befürchte in Wien, Oeſterreich werde ſich, falls es der Diplomatie nicht gelinge, die Feindſeligkeiten der ſerbiſchen Regenten gegen Oeſterreich zu mäßigen, ſich in die Nothwendigkeit verſetzt ſehen, zu erklären, daß die Fortſetzung einer derartigen Politik einem Casus belli gleichkäme, entſpricht, wie offiziös berichtet wird, in keiner Weiſe der Auffaſſung der Wiener maßgebenden Kreiſe. Von einer gleichfalls gemeldeten Anordnung der Pforte über die Verſtärkung der ſerbiſchen Grenzgarniſonen iſt in unterrichteten Kreiſen auch nichts bekannt. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 16. Juni 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Jnnern. „Referendär Paul Maxtin, z. Zt. Gehilfe beim Amt Villingen, wird dem Amte Dongueſchingen als Gehilfe beige⸗ geben. Rechtspraktikant Dr. Theodor Seitz, z. Zt. in Seckenheim wird dem Amte Müllbeim als Gehilfe beigegeben. Die Unteroffiziere der Reſerve Konſtantin Baumann von Engelswies und Chriſtian Nos von Dumbach werden zu Schutzmännern beim Amt Mannheim ernannt. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Ernannt wurde: Die Hilfsaufſeherin Karolina Hang von Ettlingen zur Aufſeherin bei der Weiberſtrafanſtalt Bruchſal.— Enthoben wurde ſeines Dienſtes: Referendär Adolf Ketterer im Sekreteriat des Großh. Landgerichts Mosbach. Schulweſen. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Feuchter, Friedrich, Unterlehrer in Obrigheim, als Hilfslehrer nach Durlach. Mink, Franz Sales, Unterlehrer in Unadingen, als Unter⸗ lehrer nach Reuthe, Amts Emmendingen. Raber, Philipp, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Obrigheim Stahl, Heinrich, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Königshofen. Stober, Heinrich, Unterlehrer in Staffort, als Unterlehrer nach Wilferdingen. Vilgis, Eugen, Unterlehrer in Reuthe, Amt Emmendingen, als Hilfslehrer nach Nordweil. Dienſterledigungen, und zwar: a. mit Lehrern evangeliſchen Bekenntniſſes zu beſetzende Hauptlehrerſtellen: Alglaſterhauſen, Amt Mosbach, die erſte, 3. Klaſſe, Berghauſen, Amt Durlach die zweite, 3. Klaſſe, Dais⸗ bach, Amt Sinsbeim 2. Klaſſe, Dietenhauſen, Amt Pforzheim, 1. Klaſſe, Efringen, Amt Lörrach, 2. Klaſſe, Hinterlehengericht. Amt Wolfach, 2. Klaſſe, Kan⸗ dern, Amt Lörrach, die 2, 3. Klaſſe(für einen zur Ertheil⸗ ung von gewerblichem Zeichenunterricht befähigten Lehrer), Kehl Stadt), Amt daſelbſt, 1, 4. Klaſſe, Kleingemünd, Amt Heidelberg, 1. Klaſſe, Knielingen, Amt Karlsruhe, die., 3. Klaſſe, Leibenſtadt, Amt Adelsheim, 2. Klaſſe, Ochſenbach, Amt Heidelberg, 1. Klaſſe, Rippenwei er, Amt Weinheim, 1. Klaſſe, Seefelden, Amt Müllheim, 2. Klaſſe, Siegelsbach, Amt Sinsheim, 2. Klaſſe, Sinsheim, Amt daſelbſt, 1, 4. Klaſſe, Staufenberg, Amt Raſtatt, 2. Klaſſe, Sulzfel d, Amt Eppingen, die 4, 3. Klaſſe, Wittlingen, Amt Sbrrach, 1. Klaſſe. b. mit Lehrern katholiſchen Bekenntniſſes zu beſetzende Hauptlehrerſtellen: Aglaſterhauſen, Amts Mosbach, die zweite, 3. Klaſſe, Au a. Rh. Amts Raſtatt, die zweite, 3. Klaſſe, Bamber⸗ gen, Amts Ueberlingen, 1. Klaſſe, Bergalingen, Amts Säckingen, 1. Klaſſe, Boll, Amts Bonndorf, 1, Klaſſe, Dei⸗ ſendor f, Amts Ueberlingen, 1. Klaſſe, Dielheim, Amts Wiesloch, die zweite, 3. Klaſſe, Eberſteinburg, Amts Ba⸗ den, 2. Klaſſe, Föhrenthal, Amts Waldkirch, 1. Klaſſe, Fürſtenberg. Amts Donaueſchingen, 1. Klaſſe, Grafen⸗ ddDddP ⁊ ͥã 17. Juni. hauſen, Amts Bonndorf, 3. Klaſſe, Herrenſchwand, Amts Schönau, I. Klaſſe, Hier bach, Amts St. Blaſien, 2. Klaſſe, Tappel a. Rh., Amts Ettenheim, die zweite, 35 Klaſſe, Lembach, Amts Bonndorf, 1. Klaſſe, Lengen⸗ rieden, Amts Tauberbiſchofsheim, 1. Kaſſe, Mühl⸗ hauſen, Amts Wiesloch, die zweite, 3. Klaſſe, Neuhauſen, Amts Engen, 1. Klaſſe, Nollingen, Amts Säckingen, 2. Klaſſe, Oberachern, Amts Achern, die zweite, 3. Klaſſe, Oberbränd, Amts Neuſtadt, 1. Klaſſe, Oos, Amts Ba⸗ den, die zweite, 3 Klaſſe, Reihen, Amts Sinsheim, die zweite, 3. Klaſſe, Rheinhauſen, Amts Bruchſal, die erſte, 2. Klaſſe, Rumpfen, Amts Buchen, 1. Klaſſe, Schlutten⸗ bach, Amts Ettlingen, 1. Klaſſe, Steinmauern, Amts Raſtatt, die zweite, 3. Klaſſe, Ulm, Amts Oberkirch, die zweite, 3. Klaſſe, Waldhauſen, Amts Donaueſchingen, 1. Klaſſe, Winterſpüren, Amts Stockach, 1. Klaſſe, Zim⸗ mern, Amts Tauberbiſchofsheim, 1. Klaſſe. c. mit Lehrern iſraelitiſchen Bekenntniſſes zu beſetzende Hauptlehrerſtellen: Breiſach, Amts daſelbſt, Eine, 4. Klaſſe. d Pforzheim, zwei Hauptlehrerſtellen(die 39. und 40). Mahlberg, Amts Ettenheim, die erſte, 3. Klaſſe. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Penſionirt wurden: Gendarm Jakob Friedrich Dietz vom 2. Diſtrikt, ſtationirt in Krozingen, Amts Staufen und Gendarm Valerian Tritſchler vom 4. Diſtrikt, ſtationirt in Weinheim.— Befördert wurden: Gendarm 1. Klaſſe Paul Schrepfer vom 1. Diſtrikt in den Bezug der Alterszulage. Gendarm 2. Klaſſe Heinrich Dittes von dem gleichen Diſtrikt in die 1. Klaſſe und Gendarm 3. Kl. Joſef S zinger vom 3. Diſtrikt in die 2. Klaſſe.— Verſetzt wurden: Gendarm Michael Karch von Donaueſchingen nach Walds⸗ hut. Gendarm Joſef Rottenecker von Waldshut nach Donaueſchingen. Gendarm Philipp Schifferdecker von Pforzheim nach Bauſchlott und Gendarm Hermann Schla⸗ geter von Karlsruhe nach Pforzheim. (Finanzminiſterium.) Zollverwaltung. Ernannt: Poſtenführer V. Herold in Wyhlen zum berittenen Grenzaufſeher in Uttenhofen; Grenzaufſeher F. A. Scherer in Radolfzell zum Zolleinnehmer in Wiechs a..; Privatlageraufſeher F. J. Kramer in Mannheim zum Grenzaufſeher in Gailingen.— Entlaſſen: Grenzaufſeher F. S. Fiſcher in Konſtanz(auf Anſuchen).— Geſtorben: Am 28. Mai d..: der penſ. Poſtenführer J. Hauſer in Freiburg. Aus der Stadtrathsſttzung vom 13. Juni 1889. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Hochherzige Spende.) Von einer hochachtbaren hieſigen Familie wurde der Stadtgemeinde die Summe von M. 35,000 zu einer gemeinnützigen Stiftung(Errichtung einer Volksküche oder dergl.) gewidmet, wofür der Stadtrath den verbindlichſten Dank votirt. 3„ (Hundemuſterung.) Die diesjährige Haupthunde⸗ muſterung ergab für die Stadt einen Taxantheil von M. 11,849.52 Pf. (Waſſerleitung hetr.) Nachdem die Perſonen, welche Ende vorigen und Aufangs dieſes Jahres Ueberflur⸗ hydranten und Ventilbrunnen der hieſigen Waſſerleitung be⸗ ſchädigten, ermittelt worden, wurde beſchloſſen, dieſelben zum Schadenerſatze heranzuziehen. (Im Realgymnaſiumsgebäude) ſoll im Lehr⸗ ſaal für Phyſik ein Podium errichtet werden, welches den Schülern geſtattet, von jedem Sitzplatze dem Experimental⸗ unterricht genau folgen zu können. (Vertheilung ſchriftlicher Tagesordnungen an die Stadtrathsmitglieder.) Auf eine in heutiger Sitzung gegebene Anregung wurde beſchloſſen, den Mit⸗ gliedern des Stadtraths vor jedem Sitzungstage ſoweit thun⸗ lich eine Tagesordnung der zur Verhandlung kommenden wichtigeren Gegenſtände zur Ermöglichung vorheriger Infor⸗ mat ion zuſtellen zu laſſen. (Anſtellung von 3 weiteren Arbeitern auf dem Hochbauamte.) Herr Hochbau⸗Inſpektor Uhlmann machte unter dem Nachweis der vielen ihrer Erledigung harrenden Unternehmungen auf die Unzulänglichkeit der vor⸗ handenen Hilfskräfte aufmerkſam und wurde derſelbe ermäch⸗ 155 85 weitere Kräfte(einen Architekten, 2 Bauführer) ein⸗ zuſtellen. (Abſchätzung der Hagelſchäden.) Zur Abſchätzung etwa in dieſem Jahre auf hieſiger Gemarkung vorkommenden Hagelſchäden wurden die Herren Stadtrath Rittmüller, Stadt⸗ gärtner Bodenhöfer und Oberſchütz Langenbach als Sachver⸗ ſtändige ernannt. (Durchfahrt durch den Mittelbau des Schloſ⸗ ſes.) Die ſich immer ſteigernde Verkehrsfrequenz zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen macht den Mangel einer direkteren Verbindung um ſo fühlbarer, als eine ſolche ſehr leicht zu erſtellen wäre. Es wurde deshalb im Collegium angeregt, wegen Geſtattung einer Durchfahrt durch den Mittel⸗ bau des Schloſſes wiederholt bei Großh. General⸗Intendanz der Gr. Civilliſte vorſtellig zu werden, und das Geſuch auch Feuilleton. — Ein erfolgreiches Bittgeſuch an den Kaiſer. Einem Knaben aus Szibben, Schüler der Privatſchule in Heydekrug, iſt in dieſen Tagen das Glück zu Theil geworden, einen ganz beſonderen Beweis der Gnade unſeres Kaiſers zu erfahren. Als Sohn einer Wittwe, die mit ihrer Familie unter beſcheidenen Verhältniſſen zurück geblieben iſt, konnte er nicht darauf rechnen, eine höhere Lehranſtalt beſuchen zu können. Der ſehnliche Wunſch, in ein Gymnaſtum aufgenom⸗ men zu werden, ließ in ihm den Gedanken zur Reife kommen, ſich mit einem Bittgeſuch um Bewilligung eines Stipendiums an den Kaiſer zu wenden. Der Knabe hatte den kühnen Schritt nicht umſonſt unternommen. Vom Direktor des Gym⸗ naſiums in Tilſit trafen im höheren Auftrage bald Erkundig⸗ ungen beim Rektor der Schule über Begabung, Fleiß und Führung des Bittſtellers ein. Es konnten ihm ſehr gute Zeugniſſe ausgeſtellt werden, und ſo wurde die Aufnahme des Knaben in das Tilſiter Gymnaſium nach Beendigung der Pfingſtferien verfügt und ihm ein Stipendium vom 1. Okt. d. J. in Höhe von 300 M. jährlich zugeſichet. — Für die Leutſeligkeit des Kaiſers iſt die fol⸗ gende kleine Scene, die dem Monarchen im Prökelwitzer Walde paſſirte, ein hübſcher Beweis. Die„Danz. Ztg.“ ſchreibt darüber:„Der alte Fiſcher, der unſeren Ort an jedem Markttage mit Fiſchen verſorgt, karrte am Mittwoch Morgen 3 Uhr ſeine in einer Kiepe untergebrachten Fiſche gemächlich durch den Prökelwiger Wald. Plötzlich traten aus dem Gebüſch zwei Herren in Jägertracht, von denen der eine den Mann fragte, wohin er denn wolle. Auf die Antwort: „Nach Prökelwitz, bochgütter(hochgütiger) Herr, da ſull ja woll der Kaiſer ſin, und der Herr Oberinſpektor hot de Fiſch' beſtellt! ſagte der andere Herr:„Wißt Ihr auch, daß Ihr mit dem Kaiſer ſprecht?“ Worauf der biedere Altpreuße, die Mütze ziehend und ſich verlegen am Kopfe krauend, die klaſſi⸗ ſchen Worte ſprach:„Ja, gnädigſter Herr Kaiſer, wer kann all die Herres kenne!“ Eine Antwort, die Sr. Majeſtät ein herzliches Lachen entlockt haben ſoll. — ſtine Ehe von zwei Stunden. In der Wiener Leopoldſtadt wird gegenwärtig die Geſchichte einer ſonderbaren Ehe lebhaft beſprochen. Die Ehe war ſchon deßhalb eine ſonderbare, weil das Pärchen an dem Tage, an welchem es den Bund für's Leben einging, zuſammen nicht weniger als 113 Jahre hinter ſich hatte, die Braut war nämlich 51, der Bräutigam 62 Jahre alt. Die Braut iſt die Wittwe eines vor mehreren Jahren verſtorbenen Induſtriellen, der ihr nebſt einem anſehnlichen Vermögen und einem blühenden Geſchäfte noch fünf erwachſene Kinder zurückgelaſſen hatte. Die finan⸗ ciellen Verhältniſſe der Wittwe gingen jedoch in den letzten Jahren rapid bergab. Nichtsdeſto weniger wurde der große, koſtſpielige Haushalt fortgeführt, um das Renommee der Firma, in welche der älteſte Sohn kurz nach dem Tode ſeines Vaters als Compagnon eingetreten war, aufrecht zu erhalten. Zu den intimſten Freunden der Wittwe zählte Herr., ein ältlicher, alleinſtehender Herr, der allgemein für ſehr reich galt. Die Wittwe glaubte, in den kleinen, galanten Aufmerk⸗ ſamkeiten, die ihr der greiſe Verehrer erwies, eine tiefer gehende Zuneigung zu finden, und ſie ſelbſt war es, welche in Ge⸗ ſprächen die Möglichkeit einer Wiederverehelichung durchſchim⸗ mern ließ. Herr W. griff dieſen Gedanken mit einem faſt jugendlichen Feuer auf; die Verlobung wurde, mit Rückſicht auf die böſe Welt, in aller Stille gefeiert und ebenſo der Hochzeitstag, für welchen nach der Trauung nur ein Diner im allerintimſten Familien⸗Kreiſe feſtgeſetzt war. Die Kinder und insbeſondere der älteſte Sohn der Wittwe waren, was ſonſt in ähnlichen Fällen nicht vorzukommen pflegt, mit der Wahl ihrer Mutter vollkommen einverſtanden und kamen ihrem zukünftigen Papa während ſeines Bräutigamſtandes mit größ⸗ ter Liebenswürdigkeit entgegen. Die Hochzeit wurde verfloſ⸗ ſenen Sonntag in aller Stille gefeiert. Während des Fami⸗ lien⸗Diners begab ſich der neue Herr Papa mit ſeinem älte⸗ ſten Sohne in ein Nebenkabinet und dort 5 ſich zwiſchen Beiden folgendes kurze, aber folgenſchwere Geſpräch: Papa: „Ich wollte mich bei Dir, mein Sohn, nunmehr über die Vermögens⸗Verhältniſſe meiner Frau, Deiner Mama infor⸗ miren. Du, als Compagnon der Firma, kannſt mir doch wohl am beſten eine erſchöpfende Auskunft ertheilen.“— Sohn: „Ich dachte, Papa, daß Sie in dieſer Beziehung bereits auf⸗ geklärt ſind. Wir brauchen unbedingt für den nächſten Ultimo, durch eine ſtadträthliche Deputation, beſtehend aus den Herren fafſ Clemm, Hartmann und Reuling beſonders vertreten zu aſſen. (GHerſtellung einer Brückenwaage ꝛc.) Für die Herſtellung einer Brückenwage und Erbauung eines Erheber⸗ häuschens am Eingang der Schwetzinger Vorſtadt wird eine Handſkizze vorgelegt, welche genehmigt wird; hiernach ſolleu dieſe Baulichkeiten in die Straßenverbreiterung an erwähn⸗ tem Eingange und zwar die Brückenwaage zwiſchen M 8 und L 16, das Erheberhäuschen zwiſchen dem neuen Schul⸗ hauſe und L 18 zu ſtehen kommen. Das Hochbauamt iſt er⸗ ſucht, hiernach die definitiven Pläne anzufertigen. (Die Lieferung des Bedarfs an Brennmater⸗ ialien, Kohlen, Holz, Lohkäſe) ſoll zur Submiſſion ausge⸗ ſchrieben werden. (Ein führung des elektriſchen Lichtes). Herr Stadtrath Herſchel berichtet heute über die Berathungen der, behufs Einführung der elektriſchen Beleuchtung niedergeſetz⸗ ten Commiſſion. Dieſelbe gelangten, nach eingehender Prü⸗ fung der von den Sachverſtändigen Herren Dr. Kittler in Darmſtadt und Director Uppenborn in München erſtatteten Gutachten, zu dem Antrage, vorläufig von der Errichtung einer Centralſtelle für Einführung erwähnter Beleuchtung abzuſehen, dagegen die bisher berathenen Herren Sachver⸗ ſtändigen unter Mittheilung der einſchlägigen Fragen und Punkte um Abgabe ihres Gutachtens über einen von Herrn Stadtrath Hartmann gemachten Vorſchlag bezüglich einer im Theaterkeller unterzubringenden maſchinellen Anlage für die elektriſche Beleuchtung des Theaters mit Verwendung von Gasmotoren und Accumulatoren zu erſuchen. Dieſem Antrage trat das Collegium bei und wird hiernach Schrei⸗ ben erlaſſen werden. (Aus dem Monatsbericht der Armenaunſtalt pro Mai) iſt zu entnehmen, daß der Anſtalt an Geſchenken M. 275 überwieſen wurden. Verausgabt wurden: Wochengelder an 208 Perſonen 1576 M. 50 Pf. Miethzinſe an 4555 5 2092„ Von Geſchenken an 31„ 318„ Unterſtützungen an 7 5 63 Pflegegelder für arme Kinder 724„ Ferner wurden verabfolgt 5630 Ko. Brod, 5108 Portionen Suppe, verſchiedene Bekleidungsſtücke ꝛc. * Der Pfingſtverkehr in Baden. Nach offiziellen Mittheilungen über den diesjährigen Pfingſtverkehr ſind am Pfingſtſamſtag, Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag(., 9. und 10. Juni) die nachverzeichneten Perſonenbillete bei den badiſchen Stationen ausgegeben und dafür die beigeſetzten Beträge eingenommen worden. Billete Stationen und Fahrſcheine Einnahme Stück M. Mannheimm 20,589 29,879 Heidelberg(Bahnhof, Main⸗ Neckarbahnhof u. Karlsthor) 18,606 21,886 Karlsruhe(Bahnhof u. Mühl⸗ Furgertho)?; 19,920 35,351 Freiburg(Bahnhof u. Wiehre) 12,154 16,881 JJJTTTT 5,151 11,054 Pförzaeirrfrtrt 7,756 13,961 BBDDBllllC(( 3,508 8,695 Ronfſan?snsnsn 1,810 4,627 Uebrige Stationen 110.,931 125,657 Zuüſgmmnn 200,425 267,991 Zur Vergleichung der Ergebniſſe der beiden Vorjahre laſſen wir nachſtehende eee folgen: 1 188 Billete und Ein⸗ Billete und Ein⸗ Stationen Fahrſcheine nahme Fahrſcheine nahme Stück M. Stück Mannheim 19,279 27,675 13.849 23,090 Heidelberg(Bahnhof, Main⸗Neckarbahn u. Karlsthor) 16,891 19,262 14,249 17,164 Karlsruhe(Bahnhof u. Mühlburger⸗Thor). 18,731 29,590 18,970 28,328 Freiburg(Bahnhof u. Wiehree?s 80 1. 6,792 15,630 Baſe!!!, 4,081 9,044 Pforzhem 17611 12,942 7,786 12,035 Büden 7,.271 2,517 6,341 Konſtanz 1,761 4,528.390 3,927 Uebrigen Stationen 100,272 114,336 90,245 99,206 . 178,464 236,533 159,879 214,765 Zur Benützung der badiſchen Bodenſeedampfboote wur⸗ den an den gleichen Tagen 8,201 Billete zum Taxwerth von .859 M gelöſt, gegenüber 4,395 Billeten mit 4,762 M. im Jahre 1888 und 3,914 Billeten mit 3,764 M. im Jahre 1887. Hofnachrichten. Der Großherzog hat ſich geſtern früh um 7 Uhr, begleitet von dem Flügeladjutanteu Major Frei⸗ herrn v. Schönau⸗Wehr, nach Schloß Baden begeben, um den geſtrigen Gedächtnißtag mit der Großherzogin zuzubrin⸗ gen. Die Kaiſerin Auguſta hat den Wunſch geäußert, morgen, Sonntag den 16. Juni, einem Gottesdienſt in der Badener um unſere Zahlungen aufrecht zu erhalten, 30—40,000 fl.— Papg:„Um... um die Zahlungen aufrecht zu erhalten?“ — Sohn:„Ja wohl.. wir ſtehen hart vor dem Concurs und deßhalb haben wir es auch mit Freuden begrüßt, daß Sie durch das Bündniß mit unſerer Mama nun das Recht erworben haben, unſer Haus vor dem Zuſammenbruche zu ſchützen....— Papa:„Ich, ich..— Sohn:„Nun ſa. Mama hofft, daß Sie in die Firma eintreten und einen Theil Ihrer Capitalien zuwenden werden.“— Papa: „Ich... meine Capitalien? Ha, ha! Glauben Sie etwa, daß ich dieſe alte Verſchwenderin, eine 51jährige Frau, mit erwachſenen Kindern, geheirathet hätte, wenn ich ſie nicht für reich gehalten hätte?“— Sohn:„Nun, Sie haben ſich in Ihrem Calcul getäuſcht und müſſen jetzt gute Miene zum böſen Spiele machen. Sie ſelbſt find doch vermögend. Papa:„Ich. vermögend? Ich beſitze nichts, als eine Rente pon 80 fl. monatlich, die mir zwei in Rußland lebende, reiche Brüder ausgeſetzt haben.“. Sohn:„Alſo haben Sie meine Mutter getäuſcht, betrogen?“— Papa:„Ich glaube, wir ſind Beide— betrogene Betrüger.“— Das kleine Fami⸗ lien⸗Diner endigte mit einem großen Eclat. Herr W. verließ nach einer zweiſtündigen Ehe das Haus ſeiner Gattin auf— Nimmerwiederſehen. Wie es heißt, weilt er zur Stunde be⸗ reits in Rußland bei ſeinen reichen Brüdern. Z. Beim Schiedsrichter. Richter: Alſo, Sie wollen ſich mit dem Herrn, der Sie beleidigt hat, auf gütlichem Wege einigen?— Beleidigter(Cigarrenhändler): 80, aber damit 55 Herr doch eine kleine Strafe hat, ſoll er mir 100 Cigarren ablaufen. — Schwäbiſch. Herr zu einem Soldaten vor der Ka⸗ ſerne: Wo iſt der Herr Hauptmann?— Der Herr Haupt⸗ mann ißt bei den„drei Lämmern.“— Herr: Wo iſcht der Herr Hauptmann?— Soldat: Der Herr Hauptmann iſcht im Kanzleizimmer. — Schreckliche Drohung., Unteroffizier:„Einjähriger Bollmann, wenn Sie morgen Ihr Haar noch immer nicht vorſchriftsmäßig geſchnitten tragen, laſſe ich Sie es mit Ihren eigenen Zähnen kürzer beißen! 17. Junt. General⸗Anzeiger. J. Seite. Schloßkapelle anzuwohnen, welcher im Gedächtniß an weiland den Kaiſer Friedrich ſtattfinden wird. Herr Prälat D. Doll hat es übernommen, dieſen Gottesdienſt zu feiern, der in engſtem Kreiſe abgehalten werden ſoll. Der Großherzog und die Großherzogin beabſichtigen, Sonntag Abend nach Karls⸗ ruhe zurückzukehren. * Auszeichnung. Der Großherzog hat der Ehefrau des Ablöſers Auguſt Godelmann, Katharina geb. Gunz in Berg⸗ hauſen die ſilberne Rettungsmedaille verliehen. Frohnleichnamsfeſt. Die Mitglieder des hieſigen Detailleurvereins werden, wie aus einer in der heutigen Nummer unſeres Blattes enthaltenen Anzeige erſichtlich, am kommenden Frohnleichnamsfeſte ihre Läden bis Abends 6 Uhr geſchloſſen halten. Es dürfte ſich daher für das Publikum empfehlen, die betr. Einkäufe in dieſen Läden am Tage vor⸗ her zu beſorgen * Die Aktiengeſellſchaft für Chemiſche Induſtrie in Maunheim hat für ihre Fabrik in Rheinan einen weite⸗ ren Ciſternenwageu, welcher die Nummer 20181 erhalten hat und auf der Station Rheinau ſtationirt iſt, in den badi⸗ ſchen Wagenpark eingeſtellt. Aus dem Großherzogthum. Geifingen, 15. Juni. Zwiſchen einem Stiefvater und einem Stiefſohn erhoben ſich hier ernſtliche Zwiſtigkeiten, wobei der Vater derart verletzt wurde, daß er am ſelben Abend ſeinen Verletzungen erlag. Der Sohn wurde dem Gerichte in Donaueſchingen überliefert. * Lichtenau, 15. Juni. Vorgeſtern Abend von 6 bis 8 Uhr hatten wir hier und Umgegend ein ſchweres Ge⸗ witter, wie ein ſolches ſeit einem Menſchenalter nicht mehr zu verzeichnen iſt. In dem benachbarten Ulm, Amt Büßhl, ſind leider zwei Menſchenleben zu beklagen. Die beiden Söhne des Landwirths Wilhelm Schell, der älteſte 13 der andere 11 Jahre alt, trugen einen Kübel Waſſer zum Tränken des Viehes in den Stall und hielten ſich nachher neben einander ſtehend im Stallgang auf, Der Blitz ſchlug ohne zu zünden durch die Wand, traf beide Söhne, ſo daß die⸗ ſelben augenblicklich toͤdt waren. Der Vater derſelben rief nach dem Schlage ſeinen Söhnen, bekam aber keine Antwort. Er eilte ſofort in den Stall, wo ſich ihm ein ſchrecklicher Anblick darbot, beide Söhne lagen vom Blitz getroffen todt am Boden. Kleine Chronik. Auf dem Bahnhof in Thien⸗ gen wurde der 5 Jahre alte Knabe des Taglöhners Kienzler daſelbſt durch einen Eiſenbahnwagen, der von den Arbeitern an den Holzverladeplatz geſchoben wurde, überfahren und ihm beide Füße oberhalb der Kniee abge⸗ drückt. Das unglückliche Kind iſt den Verletzungen noch am ſelbigen Nachmittag erlegen. MPfälziſche Nachrichten. Speyer, 15. Juni. Die in dem rechtsſeitigen Zu⸗ fahrtsdamm zur hieſigen Schiffbrücke neu erbaute Fluth⸗ brücke iſt nach erfolgter Probebelaſtung geſtern in Verkehr genommen worden. Die auch in Nr. 155 des„.⸗A.“ über⸗ gegangene Angabe über die Unterhaltungskoſten beruht, wie uns mitgetheilt wird, auf einem Irrthum. 8 22 Speyer, 14. Juni. Das Jahresfeſt des pfälz. proteſtantiſchen Miſſionsvereins wird am 19. Juni in Homburs gefeiert werden. Die Direction der pfälziſchen Bahnen hat den Theilnehmern eine Fahrtaxer⸗ mäßigung in der Weiſe bewilligt, daß die am 18. und 19. Juni unter Vorzeigung von Legitimationskarten gelöſten einfachen Fahrbillete durch Aufdruck des Stempels der Aus⸗ gabeſtation zur Hiu⸗ und Rückfahrt bis einſchließlich den 20. Juni Giltigkeit haben. 5 Speper, 15. Juni. Geſtern Nachmittag ertrank in einem Waſſerloche auf der unteren Haſenpfühler Weide der 7 Jahre alte Sohn des Backſteinmachers Wilhelm Münch. Der Vater war in der Nähe des Unglücksortes beſchäftigt Der Knabe machte ſich am Weiher zu ſchaffen und fiel in's Waſſer, woſelbſt ihn ſein Vater erſt ſpäter als Leiche fand. Wachenheim, 15. Juni. Wo ſelten Leichenbegäng⸗ niſſe vorkommen, wie dies in kleineren Städten und auf dem Lande der Fall iſt, galt es als ein unantaſtbares Herkommen, daß die Schulkinder den Verſtorbenen die letzte Ehre er⸗ weiſen und die Trauerfeier durch Geſang erböhten. Der vom Confiſtorium genehmigte Beſchluß des Presbyteriums⸗ daß die Leichenbegleitung durch die Knaben der oberen Schule wegfallen ſolle, findet deßhalb, und wohl mit Recht, nicht die Billigung der Bürger unſerer Stadt. A Mörſch, 15. Juni. Geſtern Nachmittag hat der hieſige Bürger Jakob Eichinger Selbſtmord durch Er⸗ hängen begangen. 5 =JZweibrücken, 14. Juni. Der Schwurgerichtshof verurtheilte geſtern Abend 11¼ Uhr den Polizei⸗ und Ge⸗ meindediener Daniel Winkelblech von Ottersheim wegen fahrläffigen Falſcheides zu 1 Jahr Gefängniß. Sport. D. Fraukfurt a.., 15. Juni. Der erſte Tag der des hieſigen Regatta⸗Vereins nahm folgenden Verlauf: I. Skiff. Begrüßungspreis A. Brockhoff(Bonn), 7 Min. 31 Sek. Erſter; C. Greideff Crefeld, 7 De 38 S⸗. Zweiter; G. Freyeiſen(Sachſenhauſen), 7 Min 38½ Sek. Dritter; W. Kappes(Mannh. Geſ.), 7 M. 54 S. Vierter: E Gerhard(Mainz) 8 M. 14 S. Fünfter. II. Vier er ohne Stenermann. Preis vom Main. aren„Germania 6 M. 38½ S. Erſter; Frankfurter Verein 7 M. Zweiter.— II Vierer. Ermunterungspreis. Gießener Geſellſchaft 7 M. 5 S. Erſter; Frankfurter„Germania“ 7 M. 11 S. Zweiter; Frankfurter Verein 7 M. 12 S. Dritter: Würz⸗ burger Verein Vierter; Höchſter„Naſſovia Fünfter.— IV. Skiff. Damenpreis. A. Brockhoff(Bonn), 7 M. 29½ S. Erſter; G. Schwarz(Würzburg), 7 M. 31 S. Zweiter; W. Kappes(Mannh Geſ.), 7 M. 55 S. Dritter H. Bierſack(Frankf. Club), 8 M. 18 S. Vierter; C. Greideff Erefeld) abgeſtoppt.— Y. Zweier ohne Steuermann. Inſel⸗Preis. Frankf. Germania“ ging in 7 M. 35 S. allein über die Bahn.— JI. Vierer Gaſtrennen) Preis von Frankfurt a. M. Favorite⸗Hammonia“ Hamburg, 6 M 52 S. Erſter; Mainzer Verein, 7 M. S. Zweiter Mann⸗ eimer Club, 7 M. 13 S. Dritter;„Haſſia“ Hanau, M. 8 S. Vierter.— VII. Skiff. Preis von der Gerbermühle. E. Döring(Hamburg), 7 M. 12 S. Erſter F. Leux(Frankf. „Germania“), 7 M. 29 S. Zweiter; C. Krailing(Gießen), 7 M. 31 S. Dritter; Heinr. Gerber(Heilbronn), 7 M. 39 S. Vierter. Theater und Muſtk. Karlsrube, 15. Juni. Im Foyer des Gr. Hoftheaters war in den heutigen Vormittagsſtunden die vom Geſammt⸗ perſonal der Hofbühne dem ſcheidenden Chef der letzteren, dem Herrn Generalintendanten zu Putlitz gewidmete Ebrengabe öffentlich ausgeſtellt. Dieſelbe beſteht in einer Reihe photographiſcher Gruppenbilder aus dem Atelier des Herrn Jeippoteorapben Ruf, die ſämmtlichen Mitglieder des künſtleriſchen und des Verwaltungs“, ſowie des techniſchen Perſonals darſtellend. Die Kunſtblätter ſind beſtimmt, in einer Mappe von rotbem Plüſch, welcher auf filbernem Schild die Widmungsworte enthält, vereinigt zu werden. ußerdem war im Foyer ein Porträt Seiner Excellenz, nach einer Photographie in Oel von Herrn Maler Wolff aus⸗ geführt, zur Anſicht geſtellt. Daſſelbe ſoll im Konverſations⸗ zimmer des Großh. Hoftheaters ſeinen Platz als dauernde Erinnerung an die ſechszehnfährige Amtsthätigkeit des Herrn n. Putlitz in Karlsruhe finden. Aeueſtes und Celegramme. »Die Vertragsfreiheit vor der Franzöſiſchen Rammer. Paris, 15. Juni. Deputirtenkammer. Vor Eintritt in die Tagesordunng erklärt Bas ly, er wünſche die Regierung über den Kutſcher⸗ ausſtand zu befragen. Der Miniſter des Innern Conſtans erwidert, er ſtehe der Kammer zur Verfügung, ſei aber der Anſicht, daß die Interpellation beſſer in der nächſten Sitzung verhandelt werde, da er von der Abſicht nicht benachrichtigt worden und heute nicht vorbereitet ſei. Basly befürwortet demgegenüber angeſichts des morgigen Rennens auf dem Longchamp die ſofortige Verhandlung, und das Haus ſchließt ſich mit 282 gegen 242 Stimmen ſeiner Anſicht an. In der Begründung ſeiner Interpellation erinnert Basly daran, daß die Kutſcher nur bis Donnerſtag Abend die Arbeit eingeſtellt und beabſichtigt hätten, geſtern Morgen wieder auszufahren. Da aber babe man von ihnen für den Donnerſtag 21 5 Schadenerſatz verlangt. Dieſe Forderung ſei gehäſſig. Die Verantwortlichkeit für den Ausſtand falle daher auf die Unternehmer. Redner verlangt, daß die Kutſcher einem Verwaltungstarif unterworfen würden und die Regierung behufs Regelung der Beziehungen zwiſchen Capital und Arbeit eingreife, und fordert dann in einer Tages⸗ ordnung die Regierung auf, den Wagenhaltern einen be⸗ ſtimmten Tarif vorzuſchreiben, der in gerechtem Verhältniß zu den Einnahmen ſteht. Miniſter Conſtans erklärt, er ſei eifrig mit der Löſung der angeregten Frage beſchäftigt, ſei jedoch der An⸗ ſicht, daß die Regelung ohne Eingreifen der öffent⸗ lichen Gewalten ſich vollziehen müſſe. Der Miniſter entwickelt ſodann die thatſächlichen Vorgänge, erinnert wie die Kutſcher ſich einen freien Tag gemacht, um den Unter⸗ nehmern ihre Unzufriedenheit kundzuthun und wie ſielſich dann in ſolchen Maſſen angeſammelt hätten, daß er gezwungen geweſen ſei, alle Kundgebungen in den Straßen zu unterſagen, Redner berichtet über ſeine geſtrige Unterredung mit den Ausſtän⸗ diſchen und ſpricht ſeine Anſicht dahin aus, daß die Baslyſche Tagesordnung ihm nicht geeignet erſcheine, die Schwierig⸗ keiten zu beſeitigen. Maillard(äußerſte Linke) befürwortet die Einſetzung eines Ausſchuſſes, der von Tag zu Tag die Durchſchnitts⸗ J 155 an die Unternehmer abzuliefernden Betrages feſt⸗ etzen ſoll. Miniſter Conſtans glaubt nicht, daß die Unternehmer Unbetheiligten einen Einblick in ihre Bücher geſtatten wür⸗ den, vielmehr behaupteten die Wagenhalter wie die Kutſcher ihren Standpunkt. Da jedoch eine Durchſchnittsſumme täglich feſtgeſtellt werde, ſo ſei es nicht unmbglich, daß dieſe Feſtſetzung derartig erfolge, daß die Kutſcher die Arbeit wieder aufnehmen könnten. Die Regierung habe keine Mittel, die augenblickliche Lage zu ändern, da ſie, wenn ſie auch dem Publikum große Unge⸗ legenheiten bereite, doch keine Gefährdung der öffentlichen Ruhe bedinge. Er werde neue Vermittlungsverſuche machen, aber darüber hinaus könne er nicht gehen. Die Straßenpolizei habe ein ſchwieriges Amt. Berittene Streiſwachen durchzögen zu ihrer Unterſtützung die Straßen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten; denn iemand könne wünſchen, daß diejenigen Kutſcher, welche arbeiten wollten, daran behindert würden. Bas ly beharrt bei ſeiner Meinung, daß die Regierung einſchreiten müſſe. 5 Camelinat(Arbeiterpartei) wünſcht, daß die Regier⸗ ung mit Strenge gegen die Unternehmer vorgehe. Cazeaux(Rechte) dagegen hält die Kammer in Strei⸗ tigkeiten zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeitern nicht für zuſtändig; ſie müſſe auf alle Fälle die Vertragsfreiheit achten. Ein Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung wird mit 237 gegen 232 Stimmen abgelehnt und ſchließlich folgende Tages ordunng Wickersheimers(Arbeiterpartei) genehmigt. Die Kammer nimmt von den Erklärungen der Regierung Kenntniß, fordert ſie auf, ihre guten Dienſte fortzu⸗ ſetzen, um eine Löſung zu erzielen und geht mit 273 gegen 204 Stimmen zur Tagesordnung über. *Straßburg, 15. Juni. Amtliche Meldung: Siche⸗ rem Vernehmen nach ſteht der Beſuch des Kaiſers im Reichslande in den letzten Tagen des laufenden Monats bevor. *Stuttgart, 15. Juni. Im Kurierzug München⸗ Stuttgart iſt heute Vormittag ein Packwagen entgleiſt. Niemand wurde verletzt. Der Zug erhielt eine Verſpätung von ½ Stunde. *München, 15. Juni. Der Kaiſer von Oeſter⸗ reich iſt heute Abend 8½ Uhr nach Wien zurückgereiſt. * Berlin, 15. Juni. Es darf als zweifellos angeſehen werden, daß ſich der Kaiſer in der Zeit nach der Rückkehr aus England einige Wochen der Erholung gönnen wird. Ueber den Ort des zu wäglenden kaiſerlichen Aufenthalts ſind alle bisher verbreiteten Angaben mindeſtens ungenau. „Berlin, 15. Juni. Die Nachricht, daß die geſtern gezeichneten Samoa⸗Acte vorläufig noch geheim gehalten werden, wird mit der Einſchränkung beſtätigt, daß gewiſſe Vorſchriften derſelben ſchon vor der Vollziehung in Kraft treten ſollen. Desgleichen wird beabſichtigt, die ſamoaniſche Regierung binnen kürzeſter Friſt durch Vermittlung der Con⸗ ſulnkder Vertragsmächte in Apia zum Beitritt zu jener Acte einzuladen. 5 Halberſtadt, 14. Juni. Die Reichstagswahl im Wahlkreiſe Halberſtadt⸗Wernigerode⸗Aſchersleben iſt auf 16. Juli anberaumt worden. Die Nationalliberalen ſtellen den Stadtrath Dr. Max Weber in Berlin als Candidaten auf, ferner wird noch ein Sozialdemokrat kandidiren und die Conſervativen wollen, wie es ſcheint, nicht mit den National⸗ 11 zuſammengehen, ſondern einen eigenen Candidalen aufſtellen *Münſter, 15. Juni Der Oberpräfident von Weſt⸗ falen, Studt, hat folgende Bekanntmachung erlaſſen: Se. Ex⸗ cellenz der Herx commandirende General des 7. Armeecorp⸗ hat mir mitgetheilt, daß die aus Anlaß der Arbeitseinſtel⸗ lungen in das Ruhrkohlengebiet entſandten und nunmehr wieder in ihre Garniſonen zurückgekehrten Truppen durchweg eine willige und zufriedenſtellende Aufnahme in den Quartieren gefunden haben, und gleichzeitig ſeiner Anerkennung ſowie dem Danke, zu welchem er ſich für ſolche Aufnahme ſeitens der Bevölkerung verpflich⸗ tet füble, Ausdruck gegeben. Es gereicht mir zur Freude, dies zur öffentlichen Kenntniß bringen und meinerſeits der betheiligten Bevölkerung die gleiche Anerkennung ausſprechen u können. Friedrichshafen, 15. Juni. Ertrunken iſt geſtern Nachmittag beim Baden in dem ziemlich hochgehenden Bodenſee der als vorzüglicher Schwimmer bekannte Herr Finanzratb W. Sigel, Kommandeur der Jorſt⸗ und Steuer⸗ wache. Wie es ſcheint, hat ein Schlaganfall dieſes Unglück veranlaßt. Die Leiche wurde nach längerem Suchen aufge⸗ funden. 5 5 *Wien, 15. Juni. Polniſchen Blättern zufolge ſtellte die prawoslawiſche Synode feſt, daß in den letzten Monaten in den Gouvernements Rowno und Kowno 5000 Czechen zur— Orthodoxie übertraten. Peſt, 15. Juni. Die dritte Seſſion des Unter hauſes iſt heute mitlels königlichen Reſeriptes eröffnet worden. * Bern, 15. Juni. Der Bundesrath hat heute Abend die Antwort auf die Note der deutſchen Regierung feſtgefetzt. Dieſelbe ſoll der„Fr. Ztg.“ zufolge beſagen, daß, nachdem Deutſchland bei dem Fall Wohlgemuth nicht verharre, auf die Auslegung des Artikels 2 des Niederlaſſungsvertrages verzichte und die Frage auf den allgemeinen Boden der politiſchen Polizei ſtelle, der Bundesrath bereit ſei, über die letztere in Verhandlungen einzutreten. Er gebe zu, daß bei der Entwicklung der Verkehrsverhältniſſe die födera⸗ tiven Staatseintichtungen einer guten Fremdenpolizei hin⸗ derlich ſeien. Bern, 15. Juni. Der Bundesrath beantragt bet den eidgenöſſiſchen Räthen, das Amt eines eidgenoſſiſchen Generalſtaatsanwalts wiederherzuſtellen. Derſelbe ſoll dem Juſtib⸗ und Polizeidepariement zugetheilt werden. Paris, 15. Juni. Die Unterſuchungskommiſſion des Staatsgerichtshofes begann heute, die Verhandlungs⸗ protokolle in der Angelegenheit Boulanger dem Generalprokurator zuzuſtellen, da ſie die geprüften Akten⸗ ſtücke und die Ausſagen der vernommenen Zeugen für ausreichend hält, um den Prozeß gegen Boulanger ein⸗ zuleiten. Die Kommiſſion ſetzt inzwiſchen die Prüfung der letzten beſchlagnahmten Correſpondenzen fort. Neapel, 15. Juni. Heute fand die feierliche Eröffnung der Arbeiten zur Aſſanirung Neapels in An⸗ weſenheit des Königspaares und des Kronprinzen ſtatt. Der Bürgermeiſter hielt eine Anſprache an das Königs⸗ paar; er erinnerte in derſelben an die Schreckenstage der Cholera, während welcher der König ſo viele Beweiſe ſeines Mitgefühls und ſeines Muthes gegeben habe. Giacomelli, der Präſident der mit der Arbeits⸗ ausführung betrauten Geſellſchaft, hob die Wichtigkeit und Großartigkeit des Werkes hervor, durch welches gegen 3000 Familien innerhalb Jahresfriſt neue und geſunde Wohnungen erhielten. Noch vor Beginn dieſer Rede war der Kardinal-Erzbiſchof mit der Geiſtlichkeit erſchie⸗ nen, um nach der Begrüßung des Königspaares den Segen des Himmels für die neubegonnenen Arbeiten zu erbitten. Belgrad, 15. Juni. Einer halbamtlichen Er⸗ klärung zufolge wäre es für die diplomatiſchen Vertreter in Serbien von der Thronentſagung Milans ab kein Ge⸗ heimniß geweſen, daß die Regeutſchaft und die Regierung entſchloſſen waren, die Regelung der Kirchenfrage durch die Wiedereinſetzung des Metropoliten Michagel in An⸗ griff zu nehmen.— Die Nachricht des„Standard“ und der„Daily News“ dahingehend, daß der hieſige ruſſiſche Geſandte Perſiaui geſtern den Regenten den Abſchluß einer Militärkonvention mit Rußland vorgeſchlagen habe, wird in unterrichteten Kreiſen für vollkommen erfunden bezeichnet. Mannheimer Handelsblatt. Reichsbank Mannheim. Die Reichsbank hat den Privat⸗ discont von 2¼ auf%é pCCt. erhöht. Maunheimer Effektenbörſe vom 15. Juni. In Sympathie mit den auswärtigen Märkten verkehrte die heu⸗ tige Börſe auch heute wieder bei geringem Geſchäft in ſchwa⸗ cher Haltung. Die 1 uslaſſungen der Zeitungen über die ruſſiſche Politik, deren Eindruck ſich in den matten Courſen widerſpiegelt, konzentriren die ganze Aufmerkſamkeit der Bankiers ſowohl, als auch des Publikums auf die Haupt⸗ börſen Berlin und Frankfurt a.., daher die Preiſe der hier gehandelten Werthe mangels jeglichen Geſchäfts zum größten Theile faſt ganz unverändert 9—5 Nur die auch an der Frankfurter Börſe notirten Effekten weiſen ziemlich erhebliche Rückgänge auf, die bei Pfälziſchen khener mit Gerüchten über die durch den Strike im Saarbrückner Kohlenrevier entſtandenen Mindereinnahmen begründet werden. Brauereiaktien trotz der günſtigen Witterung faſt ganz un⸗ verändert, die Stagnation auf dieſem Gebiet läßt ſich eben auch nur mit der allgemeinen Geſchäftsunluſt erklären. Mannheimer Verſicherungsaktien liegen ſehr feſt, ebenſo Speyerer eeee ohne daß hierin nennenzwerthe Umſätze zu Stande gekommen wären. Anilinaktien, welche die ganze Zeit ſchon ziemlich ſchwach waren, 270.50 B. Oelaktien analog der Frankfurter Notiz 138 G. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 14. Juni. Die Börſe verkehrte unter häufigen und ziemlich heftigen Schwankungen, die Grundtendenz zeigte ſich trotz auf manchen Gebieten niedrigen Courſen aber nicht weſentlich flauer. Nachdem man ziemlich angefangen hatte, die Halten war mit Kauforbdres am Markte, ſich die Haltung im Einklang mit Berlin wieder ab. Creditactien bleiben ungefähr 1 fl. niedriger, Diseconto ermäßigte ſich um 1pCt., Länderbank 2¼ fl. höher, Handels⸗ geſellſchaft und Deutſche Bank gewannen je 1 pCt. Von deut⸗ ſchen Bahnen Heſſ. Ludw.⸗Bahn 1 pCt. höher, auch Marien⸗ burger etwas erholt. Von Schweizer Bahnen Central, Weſt je 1 pCt., Nordoſt Bruchtheile höher, Gotthard gaben eg. PCt. nach. Von öſterr. Bahnen Tzakathurn⸗Agramer 1 fl., Buſchtherader 4½ fl, Local 1½ fl., Köflacher und Lemberger je 1 fl. geſtiegen, Elbthal Bruchtheile höher. gaben Staatsbahn 1½ fl., Nordweſt ca. ½ fl. nach. Von 7 YCt. geſtiegen, ausländiſchen Fonds Griechen, Mexikaner je Egypter und Ungarn behauptet, öſterr. Rente etwas feſter, Italiener ruhig, Ruſſen in geringem Verkehr, Nuff. Priori⸗ täten matter. Von Induſtrieaktien Siemens 1,30 geſtiegen. Privatdiskonto 2¼ pCt. Frankfurter Effektenſocietãt. Schlußcourſe: Kreditaktien 255%, Diskonto⸗Ron mandit 225.50, Berliner Handselgeſellſchaft 167.80, Lãnderbank 196¼, Gotthard 149.90, Tentral 132.30, Nordoſt 114.20, Jura 118.50, Union 105.20, Weſtbahn 38 60, 5 pCt. Italiener 95.90, Galizier 173%/, Elbthal 188/, Heſſ. Ludwigsbahn 124.25, Mittelmeer 119.70, Prince Henri 58.20, Marienburger 88.69 ungar. Goldrente 35.70, 1880r Ruſſen 90, 4 pet Egypter 91.70, Türken 16.35, Türken⸗Looſe 22.60, Chem. Zabrit Weiler 147., Brauerei zur Sonne 129/, Alpinen 56, öſterr. frz. Staatsbahn 203%¼, verein 91 Bei Dresdener Bank 143.50, Wiener Bank⸗ luſtloſem Verkehr zeigten die Courſe ſchwache Haltung. Waſſerſtauds⸗Nachrichten. 9 85 Koeblenz, 15 Juni. 21 2 Aöln, is m an AKubrort, 15. Ju empfehlen große Poſten 5 Con ſnzeigen iVon den italieniſchen Verwal⸗ tungen wird die in§ 38, Ziffer 1 des Theils 1 des deutſch⸗italie⸗ niſchen Gütertarifs vorgeſehene Kürzung der Frachtſätze um die Ablaͤdegebühr von 51 ots. pro Tonne im Verkehr nach Italien nicht zugeſtanden, wenn aus dem 09 8 hervorgeht, daß das Gut von einer italieniſchen Ver⸗ bandsſtation nach Stationen an⸗ ſchließender Privat⸗ oder Tram⸗ way⸗Bahnen weiter kartirt wer⸗ den muß. 54446 Karlsruhe, den 13. Juni 1889. Generaldirektion. Gr. Bad. Staatskiſenbahnen. Für den Artikel Cement in Wägenladungen im Verkehr zwi⸗ een Mannheim einerſeits und ainz und Weiſenau andererſeits treten mit Wirkung vom 15. Juli d. J. ab anderweite, erhöhte Fracht⸗ ſätze in Kraft; nähere Auskunft ertheilen die diesſeitigen Hüterſtationen. Mit dem gleichen Zeitpunkte wird der Ausnahme⸗ frachtſatz für Cement im e zwiſchen Heidelberg einerſeits und Weiſenau andererſeits auf⸗ gehoben. 54447 karlsruhe, den 18. Juni 1889. Generaldirektton. Belauntmachung. Das Geſuch des Heinrich Forſchner von Schriesheim um Erlaubniß zur Er⸗ richtung einor Schlächterei 5 betreffend. (161) No. 58,714. Heinrich Forſchner in Schries⸗ heim hat um nachträgliche Ge⸗ zur Errichtung einer S 155 htereianlage auf ſeinem An⸗ weſen No. 189 der Kirchgaſſe da⸗ ſelhſt nachgeſucht. 54449 Wir bringen dies mit dem Be⸗ merken zur Atentli en Kenntniß, daß etwaige Einwendungen gegen die Genehmigung bei der unker⸗ fertigten Behörde oder dem Ge⸗ meinderath Schriesheim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages, an welchem dieſe Zeitungsnum⸗ mer ausgegeben wurde, anzu⸗ bringen ſind, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Beſchreibung und Pläne liegen während der gleichen auf dem Rathhauſe in Schriesheim zur e offen. Mannheim, den 14. Juni 1889. 8 Bezirksamt. enzken. Terſteigemag der Pläße zum Fleiſchuerkauf auf den Speiſemarkt 6 1. Nr. 6686. Die 1 Verkauf don Fleiſch und Fleiſchwaaren auf dem Speiſemarkte G 1 ein⸗ geräumten 21 werden vom 15 848 1889 ab auf ein weiteres 8 es Jahr, d. i. bis zum 31. ezember 1889, in 6 Reiſtde Verſteigerung an den Meiſtbie⸗ e 90b Zu dieſer Verſteigerung en wir Tagfahrt auf 54050 Dienſtag, den 18. Juni 1889, Vormittags 11 Uhr in das hieſige Rathhaus, 2. Stock Nr. 2 anberaumt, wozu Steiglieb⸗ haber hiermit eingeladen werden. Die Bedingungen können in⸗ 145 en auf der Stadtrathskanz⸗ ei jederzeit eingeſehen werden. annheim, den 6. Juni 1889. Stadtrath: Bräunig. Lemp. Hausverſteigerung. 875 Auftrage der Erben der verlebten Joſef Weinſchenks Eheleute von hier, werde ich deren Wohnhaus dahler Lit. 5 6, 6 am Dienſtag, 25. Juni 1889, Nachmittags 3 Uhr in meinem Amtszimmer Lit. 3, 1 einer öffentlichen Ver⸗ ſteigerung ausſetzen, wobei der Zuſchlag ſofort erfolgt, wenn der Schätzungspreis von 62850 M, oder mehr geboten wird; für Gebote unter dieſer Summe iſt eine kurze Genehmigungsfriſt der Verkäufer vorbehalten. Die Ver⸗ ſteigerungsbedingungen können in meinem Amtszimmer eingeſehen werden. 54432 Mannheim, den 14. Juni 1889. Großh. Notar. Lochert. Strigerungs⸗Ankündigung. Im n verſtei⸗ ere ich in meinem Pfandlokale 4, 17 dahier Dienſtag, den 18. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr 1 Egleche(Halbkutſche), 2 Tiſche, 1 Waſchtiſch und 1 Spiegel öffent⸗ lich gegen Baarzahlung. annheim, den 16. Juni 1889. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Gr. Had. Staalsriſenbahuen. 5 Kleiderstoffe, Cattune, Satins, Gardinen, Teppiche, Möbelstoffe, fection für Herren, Damen und Kinder SGebrüdler Alsberg junior, an den planken. Verſteigerung. Aus der Verlaſſenſchaft der verſtorbenen Frau Eba Cath eüßer, Privatmanns⸗Wittwe, werden in Lit. C 3, 9 im zweiten Stock am: 54227 Montag, den 17. Juni 1889, Nachm. ½3 Uhr beginnend und die folgenden Täge, jeweils Vormittags 9 Uhr und Nachmittags ½3 Uhr nach⸗ ſtehende Fahrniſſe öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert: Küchengeſchirr und Küchen⸗ einrichtung, Weißzeug, Bettung mit Roßhaarmatratzen, Bilder, Nachttiſche, 3 Sopha, 1 Peluche⸗ garnitur, Stühle, Tiſch, 1 Aus⸗ ziehtiſch, 1 Secretair, 1 Büffet, Spiegel mit Conſol, Teppiche, Vorhänge, 1 Fauteufl, Garderobe⸗ ſchränke, 1 Schreibkommode mit Marmorplatte, 1 eiſernes Kaſſen⸗ ſchränkchen, 1 Mückenſchränkchen, 1 Doppelleiter, verſchiedene Koffer, 1 Parthie Bücher u. Verſchiedenes Dienſtag, den 18. Juni, Nachmittags ½3 Uhr kommt zum Angebot: 1 Parthie feines franzöſiſches und Frankenthaler Porzellan, üUberne Eß⸗ und Kaffeelöffel, heeſeiher ꝛc. und 2 große ſilberne antike Armleuchter, 1 antike Marmor⸗Standuhr und Ver⸗ ſchiedenes. C. Kauffmann, Waiſenrichter. Faſſel⸗Perſteigerung. Käferthal. Die Gemeinde läßt Mittwoch, den 19. Juni 1889, Vormittags 10 Uhr im Aſrrenk dahier einen fetten Rindsfarren öffentlich verſteigern. Käferthal, den 14. Juni 1889. Bürgermeiſteramt. Schmitt. 54395 Landw. Conſumverein Großdſachſen vergibt im Soumiſſionsweg die Lieferung von eirca 54421 1200 Ctr. Ruhrer Fettſchrot und 200 Etr Außkohlen. Offerten können bis längſtens den 21. dieſes Monats an den Vorſtand eingereicht werden. J. Lotter, öbellager N2, II1 N2, 11 empfiehlt 54441 Altdeutſche Kücheneinrichtungen. Rothwein. Durch direkten i12 9 größerer We Rothweine kann, unt. arantie für reine Traubenſäfte 10 fen außergewöhnli illigen Preiſen anbieten: 1886er Feuerbacher à 65 Pf. 1885er Burgunder„ 85 Pf. 1884er Ingelheimer„ 100 Pf. 1884er Vordeau„120 Pf. Bei Abnahme in Gebinden As billiger. 52135 erner empfehle ich vom hie⸗ ſigen Lager zu Originalpreiſen: Rheinwein, Mousseux und Champagner der Sectkellerei von Beſt 8 Cie., Mainz. nerkannt vorzüglich. G. Krausmann, U 2, l. 2 * 8* General⸗Anzeiger. Mannheim Submission. Die Herſtellung einer Theergrube in Stampfbeton mit einem nutzbaren Inhalt von 260 Cubicmeter ſoll auf dem öffentlichen Submiſſionsweg vergeben werden. Luſttragende wollen ihre Offerten mit der Aufſchrift„Angebot auf den Bau einer Theergrube“ verſehen bis ſpäteſtens den 24. Juni a. c. bei unterfertigter Stelle einreichen. Pläne und Bedingungen liegen auf dem Bureau des neuen Gaswerks Lindenhof zur Einſicht offen. 52204 Städt. Gas⸗ und Waſſerwerk. Chr. Beyer. Schuppé. Sanduitlhſcufticher Bezirks⸗Verein Annheim. Die Verſteigerung der noch nicht abgeholten Gewinne der Mannheimer Pferdemarkt⸗Lotterie findet am 5404 Montag, den 17. Juni, Mittags 12 Uh⸗ im Badner Hofe dahier gegen Baarzahlung ſtatt. Zur Verſteigerung kommen folgende Gegenſtände: .8 Loos⸗Gewinn⸗ Gegen ſt an d 5 No. No. 1 1662 299 1 15 2 51⁴¹ 240 1 kl. Regulator. 3 7459 219 1 Garnitur Ackergeräthe. 4 102⁵5⁵ 101¹ 1 Reiſetaſche. 5 13160 5¹ 1 Album. 6 13179 177 1 Conſol⸗Kaſſenſchrauk. 7 14532 142 1 ſilberne Remontoir. 8 22345 171¹ 1 Paar Stores. 9 22409 267 1 Peluche⸗Teppich. 10 22431 275 1 Kuh. 11 23545 52 1 Doſe. 12 24651 179 1 lage. 13 25858 264 1 Bild. 14 31830 15² 1 5 15 34732 282 1 Stock mit Horngriſſ. 16 34814 294 1 Anae 1135493 231 1 Buſte ne⸗ 18 38415 8⁴ Büſte. 19 40285 271 20 46373 188 21 46897 256 ˖ 22 47000 282 1 wollene Decke. 28 49224 117 1 Regulator Mannheim, 11. Juni 1889. Die Verlooſungs⸗Commiſſton. Jur Beachtung! Augehende Verkänferil, eſchäftshäuſer, als: Metzge⸗ 17 2210 fterelen Kau üden, ſchr welche ſchon in einem Garn⸗ ut rentirende Wirthſchaften zum und Kurzwaaren⸗Geſchüft * d V„ i V ieth⸗ 25 8 anen e e thätig war, für ein 94 15 au von Gg. Anſtett B 5, 2. 53430 Geſchäft geſucht. Von einem jungen Manne werden 54416 200—300 Mk. gegen Sicherſtellung, gute Zins⸗ vergütung und prompte Nück⸗ zahlung geſucht. 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Die Ludwigshafener Stadt⸗Kapelle, 22 gute Muſiker, hält ſich einem geehrten Publikum zu allen Muſik⸗Aufführungen beſtens empfohlen. Geſchätzte Aufträge erbittet G. Löser, Stüdt. Kapellmeiſter, Maxſtraße 27, part. 54265 —5— 829. Tapeten. 125. 2 8 S Reichhaltigſte Auswahl. Billigſte Preiſe. NB. Eine Varthie Reſte von—20 Stück nament⸗ lich beſſere Sachen, werden zu halben Preiſen abgegeben.— —. N— Friebr. Rudolf Schlegel. 8 Karl Hergenhahn, Ludwigshafen a/hein, Ludwigsſtr. 34. Werkſtätten für Bau⸗, Monumental⸗ und kunſt⸗ gewerbliche Arbeiten in Marmor, Granit und Syenit. Eigene Granit⸗ und Syenitbrüche. Schleiferei mit Waſſerkraftbetrieb im heſſiſchen Odenwald, Großes Lager fertiger Grabdenkmäler und 7 geſtockter Granitſtufen. 53172 Haararbeiten! Haararbeiten werden billigſt angefertigt, Wirrhaarzöpfe ſchon für 1 Mk. Alle Aufträge werden ſchnell und gut ausgeführt. 58791 Karl Paul, Friseur, F 4, 18, neben dem Walfiſch, Sum Einmachen. 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