In der Poſtliſte ein(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 22 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Kummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. 88 0 unter annheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Journal. Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theit Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: K. A . Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Büch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 167, 2. Blatt. Die Mannheimer Gemäldegalerie. Unter ſo mancherlei verſteckteren Sammelorten in unſerem Deutſchland nimmt, was die Heimlichkeit, das Stillleben aſchenbrödelhaften Charakters anbelangt, die Mannheimer Gemäldegalerie eine um ſo eigenthümlichere Stellung ein, als ihre Beſcheidenheit jenen Stempel der Vornehmheit auf der Stirne trägt, der im Bewußtſein alter Gediegenheit es verſchmäht, mit jüngeren und ſeichteren Kollegen in trommel⸗ rührender Geltendmachung Schritt zu halten. Und dieſe köſtliche Sammlung iſt nicht einmal mehr jener ſtolze Port, der in den Tagen des Glanzes, namentlich auch mit ſeinen plaſtiſchen Perlen die Augen eines Goethe auf ſich zu ziehen und weithin die Kenner und Liebhaber zu rufen vermochte. Es iſt nur noch ein Reſt des Geweſenen und doch, was hier noch beiſammen iſt, genügt, um der jetzigen Geſtalt immer ihren bedeutſamen Werth zu 155 und ſie allen Freunden und Uebenden der Kunſt aufs Wärmſte zu dupfehlen, Unſer Hinweis erſcheint uns nur als Akt der Pflicht und gewiſſermaßen der Schuldtilgung dem hohen Ge⸗ nuß gegenüber, der uns in den ſtillen Sälen in verſchiedenen Jahren zu Theil geworden iſt. Schon der Geſammteindruck iſt ein ſelten⸗einheitlicher, ein fortlaufender Akkord, der altmeiſterliche Schaffensart auf? Deutlichſte hervorkehrt. Dieſe Poeſie einer in ſich ge⸗ kehrten Phantaſie, die ſich mit ſtrenger Berückſichtigung des objektiven Materials und mit einer ſeltenen Kenntniß des anatomiſchen Baus der Natur zu vollendeten Werken einigt, vermag uns zu einer Andacht zu erheben, die wir in der ſo endee zur Schau getragenen Aera moderner Copirauto⸗ maten vergeblich ſuchen. Der erſte Bilderſaal enthält deutſche Meiſter; wir nennen die idylliſchen Landſchaften eines Heinrich Rooz, die Jagd⸗ ſtücke Hamiltons, den gewandten CEhr, Dietrich in einer Eklektik, Kaspar Netſcher(man ſehe nur z. B. den Teppich auf ſeinem„Mädchen mit Vogel“ Nr. 16) und H. Tiſchbein mit zwei Bildern griechiſchen Textes, ferner den zierlich malenden A. Elzheimer und die prächtig ſtimm⸗ ungsvollen Landſchaften Ferd. Kobells. Wahre Muſter idealer Schönheit und techniſcher Behandlung ſind zwei Bil⸗ der von W. Fr. Hirth(6, 10) auf Hols gemalt; man ſtebt ſich an dieſem Baumſchlag, der zwiſchen der Blättchensma erei und bloßer Skizzenhaftigkeit eine ſo wohl bedachte Mitte hält, nicht ſatt. Hier iſt aber auch Hans Holbein vertreten: Kopf eines Orientalen, hervorſtechend in der ſcharfen Pinſel⸗ zeichnung und dem geſunden Colorit; und Lucas Cranach mit den altertzümlichen Darſtellungen„Tod der hl. Maria“ und„Geburt Maria. Joachim Sandrart führt uns ſeine friſche kecke Technik in einem Porträt“ und einem„Vulkan“ (halbe Figur) vor Augen und Raphael Mengs endlich bringt einen Knabenkopf von eigenartiger Auffaſſung und ſenttimen⸗ taler Aeußerung. Der 9 Bilderſaal lautet:„niederländiſche Meiſter.“ dEine Neihe von wahren Perlen häuft ſich hier vor unſeren Augen. Wie feſſelt uns nicht gleich Johann Aſſelyns mit Figuren ſtaffirte Landſchaft, ein Werk von paſtoſer, an S. Roſa erinnernder Hand; dann A. Dieprams Bauernſtücke: welche urwüchſige Kraft der Charakteriſtik und zeichneriſche Sicherheit! Man ſehe nur z. B. die Figur des Geigers an, Bild Nr. 62, ein Beleg für dieſe hochbegabte Künſtlernatur, die uns auf einen andern Meiſter gleich in der Nähe weiſt, auf Oſtade. Da iſt vor allem Nr. 200„Zechende und rauchende Bauern“ von einer merkwürdigen Feinheit des Colorits und reinſter Durchbil⸗ dung des Interieurhelldunkels. Und bei aller techniſcher Pietät doch keine Spur davon, ins Geſchleckte zu gerathen. Auch„Ein Quackſalber“(1) weiſt große Vorzüge auf, iſt aber ungünſtig gehängt. Den Vorwurf, die Chargkteriſtik Auf der Spur. Erzählung von Lady Majendie. Autoriſirte deutſche Uebertragung. Nachdruck verboten. 1. Kapitel. Ich möchte wohl wiſſen, warum es ſo viele Kinder auf ßer Welt gibt; Kinder ſind das Abſcheulichſte. was ich mir denken kann“, ſagte Reginald, als er durch ſeine unzäh⸗ ligen Geſchwiſter nach dem Schulzimmerkamin hin ſich Bahn brach. Eine kleine Schweſter nahm den beſten Lebnſtuhl, einen Seſſel mit verſchoſſenem Zitz überzogen und mit Backen verſehen, ein. Reggie verdrängte ſie natürlich daraus und nahm Beſitz davon, während die kleine Leten, die von den droits Naine bollkommen überzeugt war, ſich nicht be⸗ ſchwerte, ſondern auf dem Teppich ſich niederließ. Sie waren alle da: Reggie, von Oxford nach Hauſe gekommen; die ſchöne Janet, welche das Vorrecht genaß, bereits erwachſen zu ſein: Arthur, deſſen künftiges Schickſal noch nicht entſchieden, der größte, ſchönſte und intereſſant ausſehendſte der Jungen, von dem aber Alle einſtimmig behaupteten, er habe mäßigen angelſächſiſchen Verſtand mit großer angelſächſiſcher Schönheit geerbt und würde mit erſterem nie viel ausrichten. Familienüberlieferungen ſind zähe, und Arthur hätte etwas auffallend Geniales thun müſſen, um Diejenigen, welche dare an ihrer Meinung von ihm ſeſthielten, zu beſchämen. Die fleine Lettp kroch zu ihm hinguf und klammerte ſich an ſeine langen Beine, ſicher, daß er ſie da nicht wegweiſen würde, wenn ſie auch unbe⸗ quem und ſtets im Wege wäre. Tola, eine Abkürzung von Cenerentola oder Aſchenbrödel, ſaß auf dem Tiſche, eine kleine, ſonnenverbrannte Brünette von ſiebzehn Jahren, mit ckigem, braunem Haar und Augen wie Diamonten. Sie war von den Kindern Tommy, Johannie, Mary, Cilly. Jack und Eddie umringt. Kein Wunder, daß der vornehm ſtattliche Reggie auf dieſe Heerde mit deutlichem Ausdruck des Widerwillens herabblickte, den aber Niemand auch nur im Gerinaſten beachtete. ins Carrikirte getrieben zu haben, kayn man ihm freilich des Geleſeuſte und verbreitette Zeitaug in Maunheim und Augebung. öfteren nicht erſparen, J. z. B. Nr. 230 Eine Dorfſchule“. — Palamedes iſt von verſchiedener Gualitäk:„Mufik⸗ geſellſchaft“(59) und„Kavalier mit Dame“(53) ſind nicht ohne hohe Vorzüge; dagegen iſt das Konverſationsſtück eine unbehagliche Arbeit. Hondecoetter mit allerlei Vögel bringt ſich in beſte Erinnerung und der vielſeitige A. Cuyp (Anbetung der Hixten 75) intereſſirt wie ſonſt im Landſchaft⸗ lichen, ſo hier im Figürlichen. Ein herrliches Altarbild ſehen wir von A. v. Diepenbeck, einem Rubensſchüler, der aber die coloriſtiſche Manirirtheit des Meiſters durch eine reichere Farbgebung glücklich zu umgehen weiß. Und nun Rem⸗ brandt! Wie er mit ſeiner Kreuzabnahme in der Mün⸗ chener Pinakothek aus Vielen heraus zu wirken vermag, ſo feſſelt er uns auch hier durch einige Schöpfungen, die allein ſchon werth wären, die Sammlung zu kennzeichnen und drängt auch hier ſeine Umgebung durch den imponirenden Ausdruck des Genies merklich zurück. Ein Juwel iſt das Bildchen: Zwei Kirchenlehrer(auf Holz gemalt)(122) von gediegenſter Durchführung, während„Chriſtus vor Pilatus“ (123) und„Die Ehebrecherin“(126) unwillkürlich durch die dramatiſche Bewegung, wie auch durch kühne Handhabung des Pinſels und die ganz einzigen Lichteffekte uns ſtaunen machen. Wie namentlich auf erſterem Bilde das Licht ge⸗ ſammelt der Hauptgruppe zufällt, während der Hintergrund mit den Nebengruppen dazu in ein frappirendes Gegenſpiel tritt, das iſt von hoher dichteriſcher 11 0 Die Farbe verſchmäht hiebei jede bunte Manigfaltigkeit und wirkt durch die nach einem beſtimmten Grundton ghingehaltene Tönung ungemein vornehm. Auch die übrigen Sachen des Meiſters bieten uns genügenden Anlaß zu genußreichem Anſchauen. Eine neue Ueberraſchung bringen uns einige im Beſitz der Gallerie befindliche Rubenswerke, vor allem die auf Holz gemalte Szene aus dem„Uebergang übers rothe Meer“, wo⸗ bei wir auch den coloriſtiſchen Reiz nicht unbegchtet 11 dürfen. Mehr aber zeichnet ſich dieſes wie die anderen Bilder es Pinſels durch die ungemein zeichneriſche Kühnheit und et dramatiſchen Schwung der Compoſition aus, ſowie durch die mit geringen Mitteln erreichte Plaſtik der Formen, ſa einer Ueppigkeit der Formen, die ſo recht der Stolz aller Fleiſchtechnik iſt. Eine„Grablegung Chriſti“, auch a gemalt, zeigt wieder hohe Vorzüge des Meiſters die ſatten Conturen, die ſprechende Darſtellung; aber das Bild iſt doch auch bezeichnend für Rubens coloriſtiſche Gepflogenheit: durch die dominirende röthliche Untermalung mit den Laſuren darüber. Dieſes ins Röthliche ſtechende hebt z. B. auch in der Pinakothek jede individuelle Farbwirkung auf und aibt uns in einem Bild farblich ſozuſagen alle. Eine heilige Familie (80) iſt ganz ſkizzenhaft behandelt und e e wir belauſchen Rubens mächtige Hand in der Werkſtätte ſelbſt und das gibt dem kleinen Werk einen beſonderen Reiz. Das Bildniß ſeiner erſten Gemahlin iſt ſehr gut gemalt und modellirt ſich trefflich.— Der durch ſeine Beleuchtungs⸗ experimente nächtlicher Scenen bekannte Niederländer Hond⸗ horſt iſt mit Nr. 78„Trinker“ vertreten. L. Brember 1 iſt mehrfach vorhanden; vor Allem zeichnet ſich aber ſeine„Ruine mit Nhmphen“(auf dad aus(Nr. 174); ein ganz wundervolles, durchſichtig gehal⸗ tenes Bildchen von ſeltener Leuchtkraft. M. Höllen⸗ zeigt in ſeinem„Loth und ſeine Töchter“ eine maßvollere und auch im Figürlichen beachtenswerthe Arbeit ſeiner Phantaſie. 5 Unter den Landſchaften ragt in erſter Linie J. Ruis⸗ daels herpor, mit den ſo ſeltenen Eigenſchaften einer hohen poetiſchen Inſpiration und künſtleriſcher Fertigkeit. Wie er die gegenſätzlichen Beleuchtungsmomente zu ver⸗ theilen weiß, wie er Himmel und Erde in ihren charakteri⸗ ſtiſchem Weſen in ſtylvollem Zuge vor unſer Auge bannt, das erhebt ihn zu den bedeutendſten Stimmungsmalern aller Zeiten. Im Saale iſt namentlich eine Landſchaft mit altem Jankt brachte ihr Haar vor dem geſprungenen Spiegel in Ordnung. 5 „Nun, Reggie“, ſgate ſie, was iſt das Ergebniß des Familienrathes, den wir einberufen haben? Sind wir nicht alle in Berathung?“ „Du weißt es ſo gut wie ich, brummte Reggie.„Wir orlß einen Finanzausſchuß bilden. Es geht Etwas vor ſich,“ „Etwas hinter ſich, meinſt du,“ ſagte Tommy, der an einem Tiſche kritzelte.„Der Mutter Augen ſind roth.“ „Das iſt nichts Neues,“ ſagte Tola kummervoll, indem ſie das jüngſte Kind herzte. „Schlabbere nicht,“ ſagte Reggie, indem er Tommy einen kleinen Fußtritt verſetzte, der ein Gebrumme von„Höre mal auf“ hervorrief. „Ich glaube,“ ſagte Janet, hervortretend und berrlich ausſehend,„die letzte übrig gebliebene Hoffnung der Familie, der letzte unſerer Abmiether hat gekündigt.“ „Und wie unſere erſten Eltern werden wir nun, ſo gut 7 5. 5 15 den Früchten der Erde uns ernähren müſſen,“ agte Tola. „Und wie iſt dies abzupenden?? „Dadurch, daß wir mit arbeiten helfen,“ meinte Arthur. „Natürlich müſſen wir Burſchen jedwede Arbeit, die ſich uns bietet, übernehmen. „Du haſt gut reden,“ ſagte Reggie etwas verächtlich. Du kannſt Kohlen tragen oder ſonſt etwas; ich aber, mit meiner Bildung und—“ 8 12 bin für den Stoff gegen den Geiſt,“ rief Tommy. „Am Ende aber kann ein guter Kohlenträger ſeine 2 Pfund Sterling die Woche verdienen. und die könnten unter den Umſtänden genügen, dieſe koloſſale Familie zu ernähren, wenn auch nicht zu bekleiden. Wir könnten Thiere ſchlachten und ihre Häute benutzen—“ „Reggie,“ ſagte Janet ſchüchtern,„ich habe bereits einen Schritt gethan. Ich habe eine Annonce eingeſandt und mi als Stütze der Hausfrau angeboten, und hier ſind ſchon zwei oder drei Antworten, die ich aufbewahrt habe, um ſie bei unſerex Bexrathung zu öffnen.“ „Alſo das war das Geheimniß unfrer käglichen Spazier⸗ Sonntag, 23. Juni 1889. Schloß(Nr. 88), düſter, ernſt gehalten, von groß gedachter Wirkung!— Waterloo, deſſen gemüthvolle, anmuthigere Schilderung, namentlich im Waldleben, uns ſo wohlthuend zu berühren weiß, iſt hier nicht weniger das Entzücken des Beſuchers und ſeine köſtlichen Bilder Nr. 150 und 144 können den Sinn in beſchaulichem Behagen gefangen halten. Von älteren Künſtlern iſt Joh, v. Goyen zu nennen; Jan Wynants mit 4 Werken fehlt ebenfalls nicht. Von groß⸗ angelegtem, heroiſchem Charakter ſind Albert v. Ever⸗ dingens Schöpfungen, ein Zug, der ſelbſt durch die anheimelnderen Motive des Meiſters geht. Wir erwähnen Nr. 217 und 223 als beſonders lehrreich, auch in Bezug auf die Parallele zwiſchen ihm und Ruhsdael, die zu ziehen uns bei der unverkennbaren Einwirkung des erſten auf dieſen von ſelbſt nahe gelegt iſt. Von Seemalern nennen wir D. Peters(97), der den Aufruhr der Meeres⸗ wogen mit Vorliebe ſchildert, freilich nicht nimmer, ohne ins Bizarre ſeiner Linien auszuſchweifen, Be erſtratens „Seeſchlacht“ ſchließt ſich an, dagegen erhebt ſich Ludolph Backhuiſen(142 und 157) zu geläutertem Werthe empor⸗ Der Architekturmaler H. von Steempyk zeigt eine Küche (auf Holz), eine treffliche Arheit; während in der Blumen⸗ malerei J. de Heem mit Nr. 215 und 229 zwei ſchöne Fruchtſtücke aufweiſt. Das letztere elh ſch iſt von hoher Schönheit, Rachel Ruyſch(141) reiht ſich zum mindeſten dieſen Werken ebenbürtig an. Von dem bedeutenden Johann Both iſt eine„Kuhmelkerin“ da, während Adam Pynacker eine hübſche Landſchaft mit Staffage ſehen läßt, freilich ohne die innerliche, auf's Einzelne ſtreng gerichtete Darſtellung. Erwähnen möchten wir an dieſer Stelle auch noch Hermann Zaftlevens„Interieur“. Von kleineren Schöpfungen präſentiren ſich Heinrich v. Bealen's reizende Scenen Nr. 153 und 148 beſonders günſtig; die Figürchen ſind von zierlicher Empfindung geſchaffen, holdes Ebenmaß, eine weiche Modellirung, wie auch ein angenehmes Colorit gelingen dem Künſtler im Beſonderen. Dagegen iſt die Landſchaft auf ſeinem Dianabilde(101) manierirt. Hieber gehhrt auch Po⸗ lenburg, der ſeine Landſchaften gerne mit mythiſchen Figürchen ſtaffirt. Nr. 172 und 146 führen den Beſchauer in wohlgelungene Landſchaften ein, wogegen anderes Vor⸗ handene von dieſem Künſtler eine gewiſſe conventionelle Ober⸗ flächlichkeit nicht zu verhalten vermögen. Die Staffage weiſt whunben auf die glatte Manier eines Vertanghen(67) nüber. J. Valraven's(151)„Alexander Apelles u. Champaſe“ iſt gut componirt, von edler Würde und tadelloſer Ausführ⸗ ung, aber von ſchon ſüßlichem Colorit und dem merklichen Hang, zu verglätten. Unker den Thiermalern ragt der treff⸗ liche J. B. Meenz(163) hervor, der ebenſo virtuos die Thierbeute wie Jagdgegenſtände(Taſche und Teppich) dar⸗ uſtellen weiß. Auch Johaunn Fyt 95 gut gemaltes„Ge⸗ ügel, Blumen und Obſt“ zu ſehen,(Nr 177). Beachtenswerth iſt ferner Paul Potter„Ochſen und Schaafe in einer Land⸗ ſchaft“(127). Nennen wir noch W Kalf(112) P. Bout (114) und den vorzüglichen Berghem, deſſen kecker Pinſel und e ee e Licht⸗ und Schattentheile in gleichſam tuſchender Manier an Murillo erinnert! (J. N. 186—181). Auf eine größere Fläche wirft ſich ſeine Schaffenskraft bei Nr. 110, wo wir den Künſtler in einer ſchönen Beherrſchung ſeines Gegenſtandes, in einer ruhigen Einheitlichkeit kennen lernen und der pikante Auftrag der Einzelnheiten hinter das ſtylvolle Gefühl groter Züge tritt. In der Nähe hängt auch ein Van Dykſches Bild, eine heilige Familie darſtellend. Die Gruppirung iſt ſchön entworfen, während die Farbe nicht mehr rein zur Geltung kommt und einen e Eindruck zurückgibt! Peter Qua ſt's „Schenkenleben“ zeigt draſtiſche Auffaſſung eines faſt elemen⸗ taren Realismus.— Ein Kapitel für ſich möchten wir die Gruppe der ſich hier anſchließenden Genremaler aus beſter änge nach der Plumteee Poſteppedition rief Tola.„Schnell, auet, ſieh, was ſie enthalten. 4 „Wenn ich es gewußt hätte, würde ich nie eingewilligt baben, mit dir zu gehen“, ſagte Tommy, auch wenn die Mutter die Mädchen nicht ohne männliche Begleitung nach Plumtree gehen laſſen will!“ „Männlich!“ rief ein Chor von Kindern lächerlich, „Und es iſt ganz nothwendig“, ſagte Reggie.„Ich haſſe es, einen Haufen Mädchen allein in einer Stadt ſpazieren gehen Be ſehen.“ 5 5 „Beſonders unter den Umſtänden“, ſagte Tommy rach⸗ ſüchtig,„Der Horizont iſt bei der Annäherung von Maforen verdunkelt', wie Jemand ſagt.“ „Unſinn, Tom, ſagte Janet ungehalten „Es iſt kein Unſinn, nur waren es Oberſte, nicht Majore, und zwei ſogar.“ 5 „O, ſchweig mal ſtill“, ſagte Arthur,„und hören wir, was die Briefe ſagen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, daß ihr Mädchen arbeiſet, ſag ich euch.“ Janet öffnete den erſten Brief mit Haſt und las Anfangs friſch weg, dann— ſtockend—: „Frau Barker grüßt die junge Perſon, welche eine Stelle als Stütze der Hausfrau ſucht und würde ſich freuen, ſie zu ſehen, follte ſie ihr etwa paſſen. Die von ihr verlangten Leiſtungen würden ſein, ſechs Kinder unter ſieben Jahre zu warten, anzukleiden und in allen gewöhnlichen Fächern zu unterrichten; Frau Barker in der Haushaltung zu unter⸗ ſtützen, etwas son der Küche zu verſtehen und bereit zu ſein, ſich im Allgemeinen nützlich zu machen. Frau Barker würde ſie in allen Hinſichten wie ein Familienglied behandeln und ihr je nach ihren Fähigkeiten ein kleines Gehalt geben“ „Das klingt ſehr hart“, ſagte Janet ſeufzend.„Was ſie wohl unter einem kleinen Gehalt verſtehen mag— vierzig. fünfzig Pfund?“ 5 „Acht Pfund, mein Kind,“ ſagte Tola.„Du haſt die Nachſchrift nicht geſehen. Keine Rede mehr davon. Verſuche weiter. Ignet öffnete eine zweite Antwort „Würde die junge Perſon, welche ſich anzeigt, es über⸗ nehmen, die Geſel chafterin und Gehllfin einer Wittme. 3. Seite. Blüthe nennen und beginnen mit A. Brower von dem drei burſchikoſe Schilderungen bäuerlicher Scene im Saale ſind. Ihm reiht ſich David Teniers, der Jüngere an, eine ungemeine Erſcheinung im Gebiete des niederen Genres, das er mit einem faſt übermüthigen Humor und ſouveräner Pinſelführung zu behandeln weiß. Dabei iſt noch der klare Ton ſeines Bildes hervorzuheben. So iſt Nr. 222„zechende Bauern“ eine treffliche Arbeit. Ebenſo Nr. 201 und 205 und Bild 195„zechende Bauern“ und„der verlorene Sohn“.— Viel derber, ja ungeſchlacht und von einer Naivetät ſondergleichen iſt der ältere Teniers, des vorigen Vater. D. Rykaert charakteriſirt im Wunderdoktor 20 und in den„ſpielenden Bauern“ auf eigenartige aber treffliche Weiſe, ohne doch die urwüchſige Kraft der vorigen zu beſitzen. Mit Wouwer⸗ mann betreten wir einen neuen Bezirk, in welchem das ein⸗ heitliche Zuſammengehen von Landſchaft und Genre bewun⸗ dert werden kann. Schlachtenſcenen und heitere Jagdluſt wechſeln auf dieſen Bildern am öfteſten: ſo bringt Nr. 190 eine Epiſode kriegeriſchen Vorgangs; Nr. 179„eine Jagd⸗ geſellſchaft(freilich in keiner beſonders glücklichen Copie) und 186 ein einfaches Genreſtück zur Darſtellung. Der poetiſche Zug in letzterem Bilde und im erſten die coloriſtiſche Energie mit der lebendigen Handlung hinterlaſſen einen bedeutenden Eindruck. Gedenken wir auch noch des herrlichen Gemäldes von Jans Schoon„Die Taufe Chriſti“, das in lebens⸗ großen Figuren ausgeführt, einen ebenſo edeln Entwurf als auch ein ganz meiſterhaftes Colorit bekundet. Von Hermann Zaftleven iſt ein Interieur(206) vorbanden, während Michael Carrée's„Landſchaft mit Staffage“ von hoher Schönheit in der perſpektiviſchen Forbabſtufung und enem Haren durchſichtigen Ton iſt. Wenden wir uns zu den franzöſiſchen Meiſtern, ſo tritt uns auch hier mancherlei Schönes vor die Augen. So an⸗ tikifirt Nikolaus Pouſſin ſeinen geſchichtlichen Stoff nicht ohne Glück, wenn auch ohne genugſame Originalität der Empfin⸗ dung in den Scenen aus dem Buche Moſe(Nr. 234 und 236); Caſpar Pouſſin Oughbet) iſt mit einer„wildromantiſchen Gegend mit Staffage“(Nr. 233) zu erwähnen, hinter welcher ſeine übrigen Sachen zurückſtehen; von hohem Lichteffekt iſt Jo⸗ ſeph Vernets Seeſtück“ welcher Meiſter uns durch den idea⸗ len Stil ſeiner Landſchaften auch ſonſt rühmlichſt bekannt iſt. Euſtache Leſueur„Prediger auf der Kanzel“ zeigt gegen⸗ über der conventtonellen Glätte und Kälte vieler ſeiner Zeit⸗ genoſſen ein tieferes Empfinden; auch Blauchard„Heilige Familie“ trifft den innigen Ton und die maleriſche Seite der alten Schulen nicht übel, während dagegen De la Foſſe mit ſeinen mythiſchen Stoffen ins Steife geräth! Ein flottes Talent iſt C. le Brun, deſſen Neigung zu deklamations⸗ ſüchtigem Weſen in vorliegendem Portrait glücklich vermieden iſt. Ein zweiter Meiſter dieſes Fachs iſt H. Rigaud, deſſen zmännliches Bildniß“ vornehme Auffaſſung und einen reinen Künſtlerſinn bezeugt, wohl zu ſchätzen gegenüber der vielfach hohlen Coketterie und Zopfigkeit jener Zeit, die ſelbſt einen Lehrun anzuſtecken vermochte. Intereſſant genug beſchließt die Reihe dieſer Meiſter: J. Bourgignon, deſſen kräftige Beſtimmtheit äußerſt pikant wirkt und doch viel mehr Frei⸗ heit und Naturfriſche athmet, als das meiſte ſeiner anweſen⸗ den Landsleute. Und nun zu den Italienern! Da iſt freilich Tintoretto nicht würdig vertreten, ein Geiſtlicher mit einigen Knaben“ und„Kreuzigung Chriſti“ zeigen wohl das Beſtreben, neben einer plaſtiſcheren Form ein kräftiges Colorit zu erreichen, aber beide Bilder laſſen die Feinheit und Durchſichtigkeit der FJarbe ſehr vermiſſen. Dagegen ſind von Cignani zwei herrliche Bilder da„Herkules und Omphale“(258) und„Joſeph und Potiphars Weib“(259). Hier iſt Farbe wie Zeichnung von hoher Schönheit. Wie die Omphale gemalt iſt, wie reizend der kleine Amor erſcheint und wie auf dem zweiten Bilde der Fleiſchton zu dem Kniegewand Potiphar geſtimmt iſt, das iſt von wohlthuendſter Wirkung. Auch Barozio zeichnet ſich in der Farbe aus. H. Corato's „Salomons Urtheil“ fält durch die ſprechende Compoſition, durch das Pathos der Auffaſſung auf. Guido Reni iſt dreimal vorhanden. Eine weibliche Figur(257), einfach edel gedacht und ebenſo ſchlicht und zart im Ton, krägt der zeichneriſchen Deutlichkeit im breiten Wurf der Draperiefalten geſchmackvolle Rechnung Tibei der heiligen Katharina(284) ſind neben dem klarge⸗ haltenen namentlich die ſchönen Hände beachtens⸗ werth! Ein vollendetes Meiſterſtück iſt A. Baleſtra's Opfer der Iphigenie,“ und wir wüßten nicht, was wir mehr bewundern ſollten, die herrliche Gruppirung, oder die edle Haltung im Einzelnen, das ſchlichte dekorativ gedachte Colorit oder die in den Verhältniſſen ſo vornehme Zeichnung. Man betrachte die Geſtalt der Jungfrau und die der Diana, welche Linien ſchönen Ebenmaßes entfließen hier dem Auge des fünſtlers! In manchem erinnert uns das Bild auch an die Art Feuerbachs. on Barbarelli(Giorgione) iſt ein„Kranke heilender Chriſtus“ an der Wand, ein ſehr be⸗ achtenswerthes, wenn auch keines der hervorragenden Werke dieſes Meiſters. Von Johann Lanframo ſehen wir den darm⸗ herzigen Samariter“(272), eine von anatomiſcher Tüchtigkeit und plaſtiſchem Gefühl gleichmäßig durchdrungene Arbeit! Luca Cambiaſo, der Genueſe, ſichert ſich mit zwei männ ⸗ lichen Köpfen, die er in ſtimmungsvoller Weiſe und gut ge⸗ malt aus ſeinem Helldunkel heraustreten läßt, unſer Intereſſe. Cortona!s„Eineinnatus“(281) iſt wieder eine ſprechende werden, die ſich einſt in guten Verhältniſſen befand, eine zahlreiche Familie hat und kränklich iſt? Die Wittwe bietet kein Gehalt, da ſie der Anſicht iſt, daß Zärtlichkeit und ein glückliches Heim Entſchädigung genug für ein Mädchen wäre, welches von einem chriſtlichen Wunſche erfüllt iſt, ſich nützlich zu machen. Antworten Sie Frau Priggs, Putney.“ „Mein Gott! Mein Gott!“ ſeufzte Janet.„Dies iſt gar nichts. Nun zu meiner letzten Hoffnung. Der dritte Brief war nichts als die Annonee eines Agenten. „Das iſt mir lieb,“ ſagte Arthur.„Unſinn, Janet, die Mutker würde nie etwas davon hören wollen. Was konnte 70 7 5 bc es zu glauben 5 Seien wir ernſt. Du kannft doch wohl immer noch die Commisſtelle beim Onkel Alfred erhalten, Redge?“ 5 „Ich denke es,“ ſagte Redge etwas mürriſch.„Sechzig Pfund das Jahr, nachdem er mich in Oxfort hat ſtudiren laſſen. Wie kann er nur die Stirn haben!? „Ich würde ſechzig Pfund das Jahr nicht ver⸗ 1 ſagte Arthur.„Ich wollte, ich hätte die Ausſicht arauf. Sch habe nicht geſagt, ich verachte ſie; nur wenn man mit der Erwartung auferzogen worden, es würde Alles ſo ganz anders werden—“ Still!“ rief Tola.„Ruſt nicht der Papa?“ Eine Stentorſtimme erſcholl durch das Haus. Jungen! höret, Jungen!“ Reainald erhob ſich langſam und ging hinunter. „Armer Junge! Es iſt hart für ihn, ſagte Janet.„Ich habe wirklich geblaubt, der Onkel Alfred würde anders handeln.“ „Ich denke, es war ſehr freundlich von ihm,“ ſagte Tota, gund nach allen Verſicherungen Reggie's ſcheint es doch, er wolle die einzige Ausſicht, die irgend einer von uns— außer — hat, aufgeben.“ „Tommy!“ „Ja, Tommy. Nein! blickt nicht ſo finſter auf mich. Ich hatte nicht die Abſicht, es zu verrathen, da ich es aber einmal —— ſo ſei es. Tommy bat zehn Schilling bei der Plumtree Seneral-Anzeiger. Darſtellung des Vorgangs und weiſt einen ſtrengen Stift aus. Nr. 288 iſt ein weibliches Bruſtbild von Dominichino (Zanpieri), ein reizendes Köpfchen von feinſtem Colorit. Es iſt wieder eine Perle der Sammlung in ſo ſeltener Vereinig⸗ ung von ſolider Technik, vornehmem Farbenſinn und grazid⸗ ſer Haltung. Auch Nr. 294 von Guereino„der Herbſt“ Gildlich dargeſtellt in einem weiblichen Bruſtbilde) wie auch eine„Sybille“(290) iſt von blühender geſunder Farbe; die Schattentöne ſind wohlgelungen und das Ganze zeugt von edler Diktion. Ribera(Spagnoletto) bringt einen inteceſ⸗ ſanten„alten Mann“(289) zur Darſtellung. Zwar herrſcht das Braun zu eintönig vor, dagegen iſt der kühne Strich Rihera's nicht zu verkennen. Erespi exinnert in ſeinen Bildern„ein Leiermann“(291) und„ein Briefträger“(296), wie auch im„Philoſophen“(287) etwas an Franz Hals. Die hervorragende Charakteriſtik wie die maleriſche Wirkung muß betont werden. Von Landſchaften iſt Salvator Roſa mit zwei prächtigen Bildern auf's Beſte vertreten. Nr. 264 iſt tief leuchtend gemalt; die durchſichtigen Fernen, der treffliche Baumſchlag, die goldigdunkeln Schatten, die dämmernden Thalſenkungen, das alles iſt von hoher Poeſie. Wir dachten dabei an manche Schilderung Jean Pauls, worin dieſe glühende Subjektivität ähnlichen Zauber ſpinnt. Auch Nr. 256 iſt ein prächtiges Bild, in einem Lapidarſtil gehalten, wie er kaum wieder in der geſammten Malerei anzutreffen iſt. F. Barozio's Verkündigung Mariä“ iſt von einer minder werthigen Selbſtſtändigkeit, B. Garofalo geht zwar tadellos in's Detail, wirkt aber doch zu engkirchlich im Ausdruck; der ſehr begabte L. Giordano wirft die Darſtellung einer hl. Maria mit Jeſuskind faſt muthwillig auf die Leinwand, in tuſchender Schnelligkeit, aber die flüchtige Genialität hinter⸗ läßt eben doch nur ein Fragment, deſſen Vollendung nicht erreicht iſt. Franz Albani„ein ſchlafendes Kind“ iſt wieder von coloriſtiſchem Werthe; die Ausſtattung an Früchten und Blumen, der idylliſche Hauch über dem Ganzen macht das Bild zu einem reizenden Gedicht. Sehenswurdig iſt auch eine„Verkündigung Mariä“ von'Arpino, auf Kupfer ge⸗ malt. A. Bronzino, ein bedeutender Portrajteur um 1550 zeigt einen„Antiquar“, während Francesko di Francia den „Tarquinius und Lueretia“ behandelt und eine erfreuliche Durchbildung wie auch ein warmes Colorit ſehen läßt. Von Bonifazio iſt eine heilige Familie da, äußerſt ſtreng gearbeitet, Die weiblichen Geſichter rechter Seite ſind nicht ohne ſinn⸗ liche Schönheit, bemerkenswerth bei dem dogmatiſch ange⸗ faßten Stoff. Pordenone, der denſelben Text behandelt, iſt mit ſeiner Schöpfung weniger würdig vertreten. Saſſo Ferrato, ebenfalls mit einer heiligen Familie, erſcheint moderner. Aus der Raphael'ſchen Schule iſt eine Venus vorhanden; derb realiſtiſcher kommt uns Murillo entgegen, der mit einer ſatt und friſch geſchaffenen„Bauern⸗ familie“ den Reigen beſchließt. An werthvollen Arbeiten neuer und neueſter Künſtler bringt die Galerie zwar eine geringe, aber qualitativ um ſo wohlbeſetztere Sammlung zur Ausſtattung.) Neben einigen Mannheimer Künſtlern und badiſchen Malern, wie R Kuntz, lauten die Namen bedeutend genug: Deffreger, Gude, Kaulbach, Calame, Dill, Voltz, Hoff, Hopfenbrenner, Koekkoek, Achenbach, a g. eiſſonier, Grützner, Munkacy, Rottmann, Spitzweg, Wenglein, Feuerbach G. Cloß u. ſ. w. u. ſ. w. Und ſo ſei unſer Schlußwort die Schlußbetonung unſerer Anfangszeilen: Möchte der Mannheimer Gallerie mehr und mehr wie⸗ der die Aufmerkſamkeit der Kunſtfreunde und Künſtler zuwachſen, ganz dem würdig Gebotenen gemäß. Und ſollten dieſe Zeilen auch nur zu der kleinſten Zunahme ernſten Be⸗ ſuches Anlaß geben, ſo wäre die Abſicht des Verfaſſers, mehr Licht auf beſcheidenen aber wahren Werth gefördert zu haben, keine unfruchtbare geweſen! H. Z. Anm. Dieſe modernen Gemälde ſind übrigens Eigen⸗ thum der Stadt und unſeres für harmoniſche und folge⸗ richtige Ergänzung ſeiner Sammlung in umſichtiger Weiſe thätigen Kunſtvereins.(D. Red.) Haararbeiten! Haararbeiten! werden billigſt angefertigt. Wirrhaarzöpfe ſchon für 1 Mk. Alle Aufträge werden ſchnell und gut ausgeführt. 58791 Karl Paul, Friseur, F 4, 18, neben dem Walfiſch. doneeoneesedee Karl Hergenhahn, Ludwigshafen a/ſthein, Ludwigsſtr. 34. Werkſtätten für Bau⸗, Mouumental⸗ und kunſt⸗ gewerbliche Arbeiten in Marmor, Granit und Syenit. Eigene Granit⸗ und Syenitbrüche. Schleiferei mit Waſſerkraftbetrieb im heſſiſchen Odenwald. 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Frau Barker, ſie liegt hier begraben.“ „Schund!“ ſagte Tommy,„dieſe Art Sache erfordert Uebung. Am beſten iſt's, man wirft ſie hin, wenn man in der Laune dazu iſt. um aller Anſtrengung zuvorzukommen, wenn eine ſchnell verlangt wird.“ „„Nun“, ſagte Janet, während ein Anſtrich von Kummer ihr liebliches Antlitz überzog,„ich muß an meine Arbeit gehen. Wir ſcheinen nichts auszurichten, und es lohnt ſich nicht der Mühe, zu warten, bis Reggie zurückkommt. Arthur folgte ihr zur Thür.„Gräme dich nicht mein Schatz“, ſagte er freundlich.„Etwas wird ſicherlich auftauchen.“ 1ch habe nie erlebt, daß bei uns Etwas aufgetaucht wäre, antwortete ſie raſch.„Jedenfalls nützt es nichts, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, bis es geſchieht.“ Er entfernte ſich.„Das will ich nicht“, ſagte er gelaſſen. „O, Arthur ich babe es nicht ſo gemeint, es ärgert mich aber, wenn ich Reagie mit aß ſeinen alänzenden Gaben und 23. Junt. Von Bremen nach Newyork (in 9 Tagen) Baltimore. 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O 7, 9. ſeiner großartigen Bildung ſehe, und daß Alles dies an eine ſo armſelige Beſchäftigung weggeworfen werden ſoll; und doch, wenn er ſie ausſchlägt, ſo iſt es, als ob er beſſere Aus⸗ —— aufgäbe. Doch ich will mich nicht beklagen. Und ihre gen trocknend, entfernte ſich Janet. 5 Arthur ging langſam hinunter, mit den Händen in den Taſchen. Dieſe Anſchauung von Reggie's glänzenden Gaben— war es wirklich nur eine Anſchauung? Er hatte blindlings daran geglaubt, trotz aller hintereinander folgender Berichte, zuerſt von der Schule und dann von Oxford— entweder wuchs Reggie zu ſchnell, um arbeiten zu können— der arme Junge, oder er hatte einen parteiiſchen Lehrer, und Reggie konnte nie einen Lehrer ertragen, den er nicht gern mochte. Dann zeigte ſich's in Oxford, daß er alle vorhergehenden Jahre ſeines Lebens verloren hatte, weil er ſo ſchlecht unter⸗ richtet worden war. Dann war es ſehr gewagt, den hochge⸗ ſpannten Intellect des Genies zu ſehr anzuſtrengen, und ſchließlich erlangte Reggie keine Ehrengrade, kam eben nur mühſam durch, wie hundert Andere und kehrte nach Hauſe zurück mit ſchönem Aeußern, aber mit geringen Ehren und einem befriedigten Gefühl der Selbſtachtung, in dem Glauben, den er unerſchüttert in der Bruſt der Seinigen fand,— daß ſeine Ueberlegenheit unangreifbar, und er nur unglücklich in ſeiner Umgebung geweſen ſei. 5 Arthur's Hand hatte die Thürklinge erfaßt, als ſein Vater aus der Bibliothek herauskam und ihn aufhielt. Hier, Arthur ich will dich ſprechen“, ſagte er kurz. Die Bibliotbei von Denſtone Court wurde jetzt leider nur aus Höflichkeit ſo genannt, da die Bücher fort waren. Nur die gähnenden Bretter waren zurückgeblieben. Es war ein ſchönes Zimmer und trug wie das übrige Haus die Ueberbleibſel des gewichenen Behagens und Luxus an ſich Aber nichts war ſeit langer Zeit darin verändert, erneuert oder hinzugefügt worden, und der alte türkiſche Teppich, reſpektabel ſelbſt in ſeinem abgenutzten Zuſtande, war icl fältig geflickt und beim Fenſter beſonders bis zur Unkenntlichkeit verſchoſſen. Fortſetzung folgt.) eeeeeeeee een b deff. 54.44 K 3, 10b. 2 bei 25. Junt. Rothwein. Durch direkten 1 größerer Parthien Rothweine kann, unt. Garantie für reine Traubenſäfte, u nachſtehend außergewöhnlich biligen Preiſen anbieten: 1886er Feuerbacher à 65 Pf. 1 1885er Burgunder„ 85 10 85 1884er Ingelheimer„ 100 Pf. 1884er Bordeaux„ 120 Pf. Bei Abnahme in Gebinden weſentlich billiger. 52135 Ferner empfehle ich vom hie⸗ ſigen Lager zu Originalpreiſen: Rheinwein, Mousseux und Champagner der Sectkellerei von Beſt 8 Cie., Mainz. Anerkannt vorzüglich. G. Krausmann, U 2, l. 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