N In der Poſtliſte 2788 agen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) 8 für den lokalen und prov. Theil: 5 121 5 ür den Inſergtentheil: 5 ſür deg Jpfek U Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz. 5 el. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, Das„Maunheimer Journgl“ iſt Eigenthum des ka! oliſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 168.(Felephon⸗Ar. 218.) *Nie Niederlage der Klerikalen in Helgien. Entgegen der Erklärung des belgiſchen Conſeils⸗ präſidenten Beernaert, daß das Miniſterium unter keinen Umſtänden zurücktreten würde, ſo lange die jetzige klerikale Mehrheit in der Kammer vorhanden ſei, äußert ſich angeſichts der beiden letzten Kammerverhandlungen bereits im Lager der Klerikalen vielfach die Meinung, daß ein Miniſterwechſel unter den obwalten⸗ den Umſtänden im Intereſſe der eigenen Partei ſehr angezeigt ſei. Trotz dem Vertrauensvotum der Rechten und trotz den Anſtrengungen der offiziöſen belgiſchen Preſſe, die Miniſter Beerngert und Devolder von jeglicher Schuld rein zu waſchen, befinden ſich doch bereits, wie aus Brüſſel berichtet wird, Tauſende unter den klerikalen und unabhängigen Wählern, welche die Regierung zum mindeſten einer höchſt ſträflichen Nachläſſigkeit für ſchul⸗ dig erklären, wodurch dieſe ganze Reihe für die katholiſche Partei ſo verhängnißvoller Verwickelungen hervorgerufen wurde. Es wird daher auch in katholiſchen Ver⸗ einigungen Brüſſels bereits mehrfach getadelt, daß die Rechte mit ſolcher Rückhaltloſigkeit, ohne den wirklichen Umſtänden zu tragen, die Re⸗ gierung vertheidigt. Es iſt im höchſten Grade unwahr⸗ ſcheinlich, daß der Konig dem unausgeſetzten Verlangen der vereinigten Liberalen nach Entlaſſung des Miniſteriums noch längeren Widerſtand entgegen⸗ ſetzen wird, zumal da die jüngſten Vorgänge in der Kammer ſich ſonſt noch öfters wiederholen würden, was keinesfalls zur Vermehrung des Anſehens dem Auslande gegenüber beitragen kann. Auch die großartigen Kundgebungen der vereinigten Liberalen, beſonders diejenige, welche für den 30. Juni in Brüſſel vorbereitet wird, werden den Monarchen zu einem Schritte veranlaſſen, durch welchen die aufgeregten Gemüther beruhigt werden. Nun iſt allerdings mit einer Entlaſſung des Miniſteriums der beleidigten Gerechtig⸗ keit einigermaßen Genüge geleiſtet und auch das ge⸗ kränkte Volksbewußtſein wird ſeine Genugthuung darin finden, aber es bleibt noch eine ſehr große Frage, ob mit einem Perſonenwechſel im Miniſterium, denn anders könnte die Kriſis doch nicht bedeuten, den Intereſſen der liberalen Partei gedient ſein wird. Wohl dringt aus dem liberalen Lager auch noch der andere Ruf:„Auf⸗ löſung der Kammer“, und wenn dieſes Verlangen bewilligt würde, dann wäre eine gänzliche Verſchiebung der politiſchen Lage zu Gunſten der Liberalen ſehr wahr⸗ ſcheinlich. Aber nach allen Anzeichen zu urtheilen wird ſich der König wohl zur Entlaſſung des Miniſteriums, aber kaum zur Auflöſung der Kammer entſchließen können. Das gegenwärtige Kabinet hat dermaßen Anſehen und Achtung verloren, daß das Forbeſtehen deſſelben eine beſtändige Anklage für die klerikale Partei bilden und von dieſem Geſichtspunkte aus einer beſtändigen Propa⸗ ganda zu Gunſten der Liberalen für die nächſten Wahlen gleichkommen würde Gemäßigte aber ſowohl als Aberale in Belgien müſſen heute von dem Bewußt⸗ ſein durchdrungen ſein, daß es noch mehr als Ent⸗ laſſung des Miniſteriums und Auflöͤſung der Kammer für die Zukunft des Liberalismus von höͤchſter Wichtig⸗ keit iſt, mit vereinten Kräften dahin zu ſtreben, daß das unter ſo günſtigen Anzeichen geſchloſſene Kartell der beiden liberalen Parteien ſich in Wahrheit zu einer feſten und dauernden Verbindung geſtalte. (Notariell beglaubigt.) * König Rarl von Württemberg hat folgende Proklamation erlaſſen: An mein Volk! 1 Bei dem Abſchluß des 25. Jahres Meiner Regierungi es Meinem Herzen Bedürfniß, an Mein geliebtes Volt ich zu wenden. Mit der Königin, Meiner Gemahlin, darf Ich auf eine Reihe von Jahren zürückblicken, in welchen es Mir vergönnt geweſen iſt, Meines fürſtlichen Berufes in einer be⸗ wegten und großen Zeit zu warten. Vor Allem drängt es Mich heute, Mein Volk aufzufor⸗ dern, ſich mit Mir zum Danke gegen den allmächtigen Gott zu vereinigen, der— 55 über Mir und Meinem Lande mit creuer Hand gewaltet hat. Als Ich vor 25 Jahren durch Gottes RNathſchluß zur Regierung berufen ward, habe Ich Mir gelobt, dieſelbe zum Wohl und zum Beſten des Landes zu führen. Die zahl⸗ reichen Zeichen der Treue, Anhänglichkeit und herzlichen Theilnahme, welche Mir und Meinem Hauſe das württem⸗ dergiſche Böll ſtels bei frohen und ſchmerzlichen Ereianiſſen Auflage über 11,300 Exemplare. Seleſeult und verbreitetie Zeitung in Maunheim und Umgebung. kundgegeben hat, und welche es Mir in dieſen Tagen wieder in rührender Weiſe entgegenbringt, werden Mir unvergeßlich bleiben und ſind Meinem Herzen wohlthuende Beweiſe, daß Mein Bemühen richtig erkannt und nicht erfolglos geweſen iſt. Das Glück und die Wohlfahrt Württembergs wird auch fortan das Ziel Meiner landespäterlichen Beſtrebungen ſein. Für Alles, was Ich während Meiner Regierung zu wirken bemüht war, finde Ich den ſchönſten Lohn in den dankbaren und treuen Geſinnungen Meines Volkes. Möge der Segen Gottes auch ferner auf Mir, auf Meiner Gemahlin, welche ſeit mehr als 40 Jahren in treuer Liebe und Mitarbeit Mir verbunden, auf Meinem Hauſe und auf dem ganzen Württemberger Land und Volk ruhe Gegeben Stuttgart, 22. Juni 1889. 2 ar ———— Hierhundertdreizehn Jahre ſind es gerade, daß die Straßburger den Schweizeriſche Eidgenoſſen einen blutigen Sieg über die wälſchen Be⸗ dränger erkämpfen, in der Schlacht bei Murten Karl den Kühnen und ſeine burgundiſchen Schaaren beſiegen halfen. Der Straßburgiſche Hauptmann Kageneck war mit 600 Berittenen den Straßburg verbündeten Eidge⸗ noſſen zu Hilfe geſandt worden und Schulter an Schulter kämpften die ſtammverwandten alemanniſchen Schaaren gegen die wälſchen Bedränger. Als 100 Jahre ſpäter die Züricher mit ihrem Rheinſchiff an einem Tage bis Straß⸗ burg fuhren, um den Straßburgern zu zeigen, wie ſchnell ſie zur Hilfe bereit wären, mag unter den Enkeln manches Wort über den großen Kampf der Ahnen ausge⸗ tauſcht worden ſein und gerade der Hinblick auf jenes Zuſammenkämpfen die Befeſtigung des neuen Bundes ge⸗ fördert zu haben. Heute hat ſich das politiſche Bild ein wenig verſchoben. Schwerwiegende Mei⸗ nungsverſchiedenheiten liegen zwiſchen den einſt und jetzt ſo eng befreundeten Nachbarn aufgehäuft und weil keiner von beiden nachgeben will, werden huͤben und drüben ſcharfe Worte geredet. Das iſt ein Ausnahmezuſtand und kann als ſolcher nicht lange dauern. Mit Recht bemerkt die„Straßb. Poſt“: Die Stimme des Blutes muß ſchließlich doch wieder durchdringen. Die alte treue Nachbarſchaft wird wieder aufblühen und der böſe Hader dann vergeſſen ſein. Für ſolche Nachbarn, die auf eine ſolche gemeinſchaftliche Vergangenheit zurückblicken können, gehört ſich nicht das Loſungswort Haß um Haß, ſondern Treue um Treue! )·( Sofialdemokratiſthe Ehrlichkeit. Das ſozialdemokratiſche Berliner„Volksblatt“ ſchreibt: „Inzwiſchen beſteht die Unfallverhütungs⸗Ausſtellung rubig weiter. In dem Ausſtellungspark giebt ſich die ganze und halbe Welt Stelldicheins und trinkt Dreher ſches Bier auf das Wohl des Ausſtellungskomitee. Daß gerade die Arbeiter beſonders von der Ausſtellung entzückt wären, kann man nicht behaupten, man hört nur, daß ſie im Großen und Ganzen draußen als Gäſte zweiten Ranges betrachtet werden. Sie haben allerdings keine Orden zu vergeben, brauchen in Folge deſſen auch nicht umſchmeichelt zu werden, und außer⸗ dem find ſie in vielen Fächern ſo ſachverſtändig, daß man es lieber ſieht, wenn ſie die Thür der Ausſtellung von außen zumachen, als wenn ſie eintreten. Die billigen Billets imponiren den Herren überhaupt nicht allzuſehr, ſie verkaufen lieber die theueren, und ſchon aus dieſem Beſtreben ſieht man, daß Berlin tha—— en⸗ blicklich um eine Einrichtung reicher iſt, die ausſchließlich dem Wohle und Schutze der arbeitenden Klaſſen dient. Niemand darf lachen— aber Herr Röſicke und ſeine Hintermänner verſtehen ihr Geſchäft: ſie verdienen Geld, und Orden und Titel haben ſie ſo gut wie in der Taſche.—— Zur Illuſtration der Wahrheitsliebe dieſes ſoz.⸗ dem. Blattes theilt uns der Vorſtand der Deutſchen Allgemeinen Ausſtellung für Unfallverhütung mit, daß die Preiſe für die Arbeiterbillets mit der zu dieſem Zweck gebildeten Kommiſſion von Vertretern der Arbeiter, beſtehend aus den Herren: Pankow, Spann, Sillier, Curſow, Rudolph, Hoffmann vereinbart und daß allein im Monat Juni bis jetzt an die Vorſtände von Krankenkaſſen, Gewerk⸗ und Fachvereinen ca. 3 6,000 Stück verkauft worden ſind. Det Reggen. Berlin, 21. Juni. (Originalbericht des„Jeneral-Anzeigers.“) Da Deutſchland ſowohl aus ſtaatswirthſchaftlichen wie politiſchen Urſachen ſtets den Grundſatz aufrecht er⸗ halten muß, daß die Ernährung des Volkes von fremden Einflüſſen ſo viel wie möglich frei ſei, darf der Getreide⸗ bau daſelbſt weder in größerem Umfange vermindert noch gar ganz aufgegeben werden. Hat nun auch die außer⸗ Montag, 24. Juni 1889 ordentliche Entwickelung der deutſchen Induſtrie in der neueren Zeit eine fortwährende Ausdehnung und Ver⸗ mehrung der gewerblichen Anlagen und damit zugleich eine zunehmende Einengung derjenigen Fläche zur Folge gehabt, welche der Landwirthſchaft behufs Anbaues von Getreide zur Verfügung ſtand, während gleichzeitig auch die landwirthſchaftlichen Nebengewerbe, namentlich die Zucker⸗, Spiritus⸗ und Stärke⸗Induſtrie, für den Ruͤben⸗ und Kartoffelbau immer größere Länderſtrecken in An⸗ ſpruch nehmen und dem Anbau von Körnerfrüchten da⸗ durch mehr und mehr Areal entziehen, ſo hat ſich dennoch die Leiſtungsfähigkeit unſerer Landwirthlchaft in letzterer Beziehung nicht nur nicht vermindert, es trat im Gegen⸗ theil durch immer rationellere Ausnutzung von Grund und Boden, durch intenſtvere Wirthſchaft, durch die Fort⸗ ſchritte der Ackerbauchemie und durch geſteigerte An⸗ wendung künſtlicher Düngemittel, endlich auch in Folge der in immer größerem Umfange zur Anwendung ge⸗ langenden Maſchinenkraft eine nicht unerhebliche Steigerung in der Erzeugung von Koͤrnerfrüchten ein. Dies bezieht ſich vor Allem auf Deutſchlands wich⸗ tigſte Brodfrucht, den Roggen, während der Anbau und Verzehr von Weizen bei uns ja eine mehr untergeordnete Bedeutung einnimmt. In Bezug auf den Roggen ſtellten ſich nun nach der amtlichen Statiſtik die Erntemenge, ſowie Ein⸗ und Ausfuhr ſeit dem Erntejahr(1. Juli bis 30. Juni) 1880/81 folgendermaßen: ausgeführt geerntet eingeführt Tonnen zu 1000 kg 1880/61 4,952,525 758,002? 8,239 1881/82 5,448,404 642,696 12,854 1882/½833 6,390,407 541,390 19,221 1883/84 5,600,068 843,690 7,284 1884/85 5,450,992 842,122 4,768 1885/86 5,820,095 432,048 3,840 1886/87 6,092,849 428,827 3,227 1887/8 6,375,784 347,914 2,821 Man erſteht hieraus, daß ſeit Anfang dieſes Jahr⸗ zehnts die Erntemenge des Roggens recht erheblich ge⸗ ſtiegen iſt, während gleichzeitig Einfuhr wie Ausfuhr nach einer kurzen Steigerung bedeutend abnahmen. Wie ſich nun hiernach die in den einzelnen Jahren vorhanden ge⸗ weſenen Geſammtmengen, das verwendete Ausſaatquantum und ſchließlich die zum Verbrauche gebliebenen Quantitäten von Roggen verhielten, möge man folgenden Angaben entnehmen: Vorhandene Verwendetes Verbrauchs Geſammtmenge Ausſaatquantum menge Tonnen zu 1000 kg. 1880/81 5,702,288 832,827 4,869,461 1881/82 6,078,246 832,798 5,245,448 1882/83 6,912,576 834,844 6,077,732 1883/84 6,436,474 818,770 5,617,704 1884/85 6,288,351 992,260 5,296,091 1885/86 6,248,298 991,455 5,256,843 1886/87 6,518,449 993,587 5,524,912 1887/88 6,720,827 994,074 5,726,753 Ebenſo wie die vorhandene Geſammtmenge hiernach erheblich zugenommen hat, iſt auch das Ausſaatquantum weſentlich gewachſen; die Verbrauchsmengen endlich aber haben der zunehmenden Volkszahl entſprechend gleichfalls eine ſteigende Bewegung gezeigt. Wenden wir ſchließlich noch den Preiſen des Rog⸗ gens eine kurze Aufmerkſamkeit zu, ſo liegen derartige einheitliche Angaben für das deutſche Reich bekanntlich erſt ſeit dem Jahre 1879 vor; hiernach ſtellte ſich der Jah⸗ für 1000 kg. Roggen folgender⸗ maßen: 1879 143% M. 1884 149, M. 1880 193,%„ 1885 146%„ 188„„ 1888 135,„ 1882 161½„ 1887 12 1883 149,„ 1888 188 Wir ſehen hieraus, daß während dieſer 10 Jahre der Jahrdurchſchnittspreis des Roggens in Deutſchland im Jahre 1887 am niedrigſten war, daß im folgenden Jahre aber eine merkliche Steigerung eingetreten iſt; war nun der betreffende Preisſtand im Jahre 1888 auch hoͤher als derjenige von 1886, ſo blieb er doch hinter allen übrigen Jahren immer noch weit zurück. Allerdings laffen die wenig günſtigen Nachrichten, welche über den gegen⸗ wärtigen Stand des Roggens nicht allein aus den deutſchen Anbaugebieten, ſondern vor allem auch aus den⸗ jenigen unſeres wichtigften Roggenlieferanten, Nußlands, vorliegen, wohl eine weitere Steigerung des Roggenyreiſeß erwarten. eeek dees ete 2. Selte. Seneral⸗Aunzeiger. 22. Junt. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 23. Juni 1889. ZJahlreiche Perſonalveränderungen fanden in der Armes ſtatt. Neu beſetzt wurden die 18., 22,, 30. und 33. Diviſion; die 11. und 60. Infanterie⸗ die 19. Kavallerie⸗ und die 14. Artillerie⸗Brigade, das., 60., 87. und 125. Infanterie⸗Regiment, die 4. Küraſſiere, das 14. Artillerie⸗Regiment, die Commandantur in Frankfurt a. M. Verabſchiedet wurden: 2 Diviſions⸗Commandeure, der Com⸗ mandant von Frankfurt a.., 2 Brigade⸗Commandeure, 3 Regiments⸗Commandeure. Perſonal⸗Beränderungen in dem hieſigen Drago⸗ nerregiment: v. Treskow, Major und Commandeur des 3. Bad. Drag.⸗ Regts. Prinz Karl Nr. 22, zum Oberſtlt. befördert. v. Kühlwetter, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des 3. Bad. Drag.⸗Regts. Prinz Karl Nr. 22, unter Verleihung des Ranges eines Regiments⸗Commandeurs, mit Belaſſung ſeiner bisherigen Uniform zu den Offizieren von der Armee verſetzt. Kühls, Major, aggreg. dem 2. Bad. Drag.⸗Regt. Nr. 21, als etatsmäß. Stabsoffizier in das 3. Drag.⸗Regt. Prinz Karl Nr. 22 einrangirt. v. Uſedom, Sec.⸗Lt vom 3. Bad. Drag.⸗Regt. Prinz Karl Nr. 28, zun Ir.⸗Lt. vor⸗ läufig ohne Patenk, befördert. In dem bisſigen Grenadierregiment: v. Zeſſing, Oberſtlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, unter Befbörderung— Oberſten, zum Commandeur des 1. Naſſ. Inf.⸗Regts. Nr. 87 in Mainz ernannt. Ziemer, Major vom Junf⸗Regt. von der Marwitz(8. Pommer.) Nr. 61, unter Beförderung zum Oberſtl., als etatsmäß. Stabsoffizier in das 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, verſetzt. 8 m Armee⸗Corps: v. Bauſe, Mheiſt. und Commandeur des 2. Bad. .⸗Regts. Nr. 21, zum Oberſten befördert. v. Froben, Oberſt und Commandeur des 1. Bad. Feld⸗Artillerie⸗Regts. Nr. 14 unter Stellung à la suite des Regts. mit der Füh⸗ 1 der 14. Feld⸗Artillerie⸗Brigade Hagemei er. gen. v. Wiebelſchütz, Oberſtl. und etarsmäß. Stabsoffizier des Holſtein Jeld⸗Artillerie⸗Regts. Nr. 24, mit der Vabrung des 1. Bad Feld⸗Art.⸗Regts. Nr. 14, uuter Stellung à la Zulte deſſelben, beauftragt. Geiß ler, Unteroff. vom Inf.⸗ Regt. von Lützow(1. Rhein.) Nr. 25, Werner, Unteroff. vom 4. Bad. Inf.⸗Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112, zu Port.⸗ Fähnr. befördert. v. Wedelſtädt, Major zur Disp. und Commandeur des Landw.⸗Bezirks Offenburg, der Charakter als Oberſtl. verliehen. Herrmanu, Hauptm. vom 3. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 111, zum Comp. Chef ernannt. Bachelin, Sec.⸗Ot. von demſ. Regt. zum Pr.⸗Lt., Wittich, Pr.⸗Lt. vom 1. Bad. Nr. 14, zum Hauptm. und Battr.⸗Chef, vorläufig ohne Patent, Schmidt v. Hirſch⸗ felde, Sec.⸗Lt. von demſ. Regt. zum Pr.⸗Lt. befördert. KRuff, Hauptm und Comp.⸗Ehef vom 4. Bad. Inf.⸗Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112, unter Beförderung zum lüberzähl. Major, als aggregirt zum Inf.⸗Reg. Graf Werder(4. Rhein.) Nr. 30 verſetzt. v. Op p eln⸗Bronikowski, Hautmann 3 la suite des Inf.⸗Regts. Nr. 97, unter Entbindung von dem Commando als Adjutant bei der 58. Inf.⸗Brigade, als Comp.⸗Chef in das Regiment einrangirt. Frhr. d. See⸗ bach, Pr.⸗St. vom 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, unter Stellung à la suite des Regts., als Adjutant zur 58. Inf.⸗ Brigade kommandirt. Frhr. v. Hornſtein⸗Binningen, Sec.Lt. von demſelben Regiment, zum Pr. Ot. befördert. Tholen, Hauptmann vom Garde⸗Fuß⸗Art.⸗Regt. und Vor⸗ ſtand des Art.⸗Depots in Karlsruhe, Maſchke, Hauptmann vom Niederſchleſ. Fuß⸗Art.⸗Rgt. und Art.⸗Offizier vom Platz in Neu-Breiſach, Höfer, Hauptmann vom Bad. Fuß⸗Art.⸗ Bat. Rr. 14 und Art.⸗Offtzier vom 1 in Raſtatt, unter Belaſſung in ihrer gegenwärtigen Dienſtſtellung, à la suite ihrer Truppentheile geſtellt. Zechlin, Pr.⸗Lt. von der 1. Ingen.⸗Inſp. in das Bad. Pion.⸗Bat. Nr. 14 verſetzt. Arndts. Vizewachtm vom Landw.⸗Bez. Cöln, zum Sec.⸗ Lieut. der Reſ. des 1. Bad. Feld⸗Art.⸗Rgts. Nr. 14 befördert. Früchtenicht, Vizefeldw. vom Landw.⸗Bezirk Hannover, zum Sec.⸗Lt. der Reſ. des Inf.⸗Rgts. Graf Barfuß(4. Weſtf.) Nr. 17 befördert. Hollidt, Sec.⸗Lt. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw.⸗Bezirks Heidelberg, Beringer, Sec.⸗Lt. von der Inf. 2. Aufgebots deſſelben Landwehr⸗Bezirks zu Prem⸗Lieutenants, Schmidt, Vizefeldw. vom Landwehr⸗ Bezirk Karlsruhe, zum Sec.⸗Lt. der Reſ. des Inf⸗Rgts. von Lützow(1. Rhein.) Nr. 25, Schneider, Vizefeldw. von demſelben Landw.⸗Bezirk, zum Sec.⸗Lt. der Reſ. des 3. Bad. Iuf.⸗Rats. Nr. 111, b. Wins, Sec.⸗Lt. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw.⸗Bezirks Offenburg, Fiſcher., Sec.-It. von der Juf. 1. Aufgebots des Landw.⸗Bezirks Freiburg, zu Pr.⸗Ots. Rochlitz, Pr.⸗Ot. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.⸗Bezirks Lörrach, zum Hauptmann, Crafft, Sec.⸗Lt. von der Kavallerie 2. des Landw.⸗Bezirks Donau⸗ eſchingen Weber Sec.⸗Lt von der Neſ. des Inf.⸗Rgts. von Lützow(1. Rhein.) Nr. 25, zu Premier⸗Lieutenants, Benzinger, Sek.⸗Lt von der Reſ. des Bad. Train⸗Bat. Nr. 14, zum Pr.⸗Ot. befördert. v. Rheindaben 1. Gen.⸗ Maior und Kommandeur der 14. Feld⸗Art.⸗Brig. in Geneh⸗ migung ſeines Abſchiedsgeſuches, mit Penſion, zur Disp. geſtellt. v. Arnoldi, Hauptm. und Comp.⸗Chef vom 3. Bad. Juf.⸗Regt. Nr. 111, mit Penſion und der Uniform des Hannov. Inf.⸗Regts. Nr. 74. Daniels, Hauptm. und Battr. Chef vom 1. Bad Feld⸗Art⸗Regt. Nr. 14, mit Penſion nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt und der Regts.⸗ Uniform, der Abſchied bewilligt. Schin dler, Sek.⸗Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landwehr⸗Bezirks Bruchfal als Pr. A. Faller, Sek.⸗L. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.⸗Bezirks Freiburg, Kaul, Sek.-Lt. von der Inf. 2. Aufgebots deſſelben Landw.⸗Bezirks, unter Wiederertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr Armee-Uniform der Abſchied bewilligt. Srhr. v. Flotov vom 113. Inf.⸗ Regt. zum Adjutanten des Landgrafen von Heſſen ernannt. Weitere Beränderungen in der Armee Frühere badiſche Offtziere). „Katz Major vom 1. Naſſau. Inf.⸗Regt. Nr. 87 unter Beförderung zum Oberſtlt, als etatsmäßiger Stabsofftzier in das Inf.⸗Regt. Nr. 137 verſetzt. Stieler, Major, vom 4. Großh. Heſſ. Inf.-Regt.(Prinz Carl) Nr. 118, als Bat.⸗ Sommandeur in das Inf.⸗Regt. von Grolmann(1. Poſen.) Nr. 18 verſezt. Wilbelmi, Hauptm. und Comp.-Thef vom Juf⸗Regt. Rr 97, kommandirt zur Wahrnehmung der Ge⸗ ſchäfte eines Bezirksofftzieres bei dem Landw.⸗Bezirk Saar⸗ burg, unter Stellung zur Disp. mit Penſion, zum Bezirks⸗ Offizier bei dem Landw.⸗Bezirk ernannt. Bache⸗ lin, Pr.⸗St. vom 3. Poſen.-Inf-Regt. Nr. 58, mit Penſion und der Armee-Uniform der Ubſchied bewilligt. Verſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. ee de „ wir imte eim ilfe beigegeben; Rechtspraktikant Eduard Seldner, z. Zt. in Nordbauſen H. wird dem Amte Kehl als Gehilfe beigegeben; Rechts⸗ praktikant Schuberg, z. Zt. in Karlsruhe, wird dem Amte Eugen ats Seßilfe beigegeben: Regiſtrator Johann Hördt deim Amt Sinsheim, wird in gleicher Eigenſchaft zum Amt ch verſetzt; Regiſtrator Otto Kahl beim Amt Staufen, wird in glei igenſchaft zum Amt Sinsheim verſetzt; 5 Aktuar Valentin Kaiſer beim Amt Wolfach, wird zum Amtsregiſtrator daſelbſt ernannt; Aktuar Karl Bauer beim Amt Eberbach, wird zum Regiſtrator beim Amt Staufen er⸗ nannt; Polizeiaktuar Auguſt Keller beim Amt Emmen⸗ dingen, wird als Regiſtraturführer zum Amt Eberbach ver⸗ ſetzt; Aktuar Albert Joos beim Amt Offenburg, wird als Dekretaktuar zum Amt Emmendingen verſetzt; Polizeiſergeant Rudolf Weber beim Amt Karlsruhe, wird in gleicher Eigenſchaft zum Amte Baden verſetzt. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Uebertragen wurde: Der erledigte Diſtrikt Mahlberg dem beurlaubten Notar Karl Sievert, Grund⸗ und Pfand⸗ buchführer in Bruchſal. Die Verwaltung des Diſtrikts En⸗ dingen dem Referendär Eugen Eicheler in Buchen. (Finanzminiſterium.) Steuerverwaltung. „Julius Strack von Sinzheim wurde zum Finanzge⸗ hilfen ernannt. Zollverwaltung. Verſetzt: Grenzaufſeher J. Bächle in Arlen nach Konſtanz; Poſtenführer L. Hellinger in Greuzach nach Arlen; die Grenzaufſeher E. Fr Albietz in Erzingen nach Grenzach, G. Stichs in Baſel nach Erzingen. Schulweſen. Nachbenannte Zöglinge des 3. Kurſes des Lehrerſeminars 2 in Karlsruge werden nach beſtandener Abgangsprüfung unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen: Baas, Jakob, von Neumühl, Bollhei„Edmund, von Neudorf, Braun, Chriſtof, von M. tadt, Diſch, Franz, von Blumenfeld, Eckert, Rober!, on Neckarmühlbach, Er unſt Karl, von Lauf, Frank, Otto, von Würzburg, Ga ber Valentin, von Schriesheim, Iber, Martin, von Hockenheim, Kammer, Martin, von Hockenheim, Katzenberger, Anton, von Ettlingen, Kiech le, Julius, von Tegernan, Konrad, Hubert, von Echtersheim, Kratt, Jakob, von Mönchweiler, Liermann, Ernſt, von Lahr, Mahler, Wilhelm, von Tauberbiſchofsheim, Martin, Karl, von Mannheim, Muckle, Philipp, von Heddesbach, Münz, Ernſt, von Neuſtadt, Rau, Ernſt, von Waldkirch, Reichel, Otto, von Erſingen, Sauer, Otto, von Gresgen, Schärr, Maximilian, von Oberweiler, Schindler, Theodor, von Malſch, Wahl, Jakob, von Scherzheim, Wentz, Friedrich, von Buraberg, Winter, Karl, von Haag, Winter, Maximilian, von Oberöwisheim, Wittlinger, Karl, von Helmſtadt, Zirk, Eugen, von Karlsruhe, Zürn, Joſef, von Waibſtadt. Außer⸗ dem wurde auf Grund der abgelegten Prüfung unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen: Weigert, Olid, von Sulzfeld. Verſetzungen und Ernennungen: Belz, Heinrich, als Unterlehrer nach Untergrombach, Braun, Chriſtof, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Buchenberg, Derion, Hein⸗ rich, Unterlehrer in Oberbaldingen, als Hilfslehrer nach Hornberg, Ilzhöfer, Chriſtian Andreas, Unterlehrer in Merchingen, als Unterlehrer nach Obrigheim, Münz, Albert Hermann Ernſt, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Ober⸗ baldingen. Pflaumer, Johann Georg, Unterlehrer in Untergrombach, als Unterlehrer nach Allfeld, Raber, Philipp, Unterlehrer in Obrigheim, als Unterlehrer nach Merchingen, Thoma, Ludwig, Unterlehrer in Reiſenbach, als Unterlehrer nach Heckfeld.— Wegen Krankheit der Stelle enthoben: Hörner, Wilhelm. Unterlehrer in Buchenberg.— Dienſterledigungen und zwar mit Lehrern evangeliſchen Be⸗ kenntniſſes zu beſetzende Hauptlehrerſtellen; Entingen, Amts Piorzbeim, die zweite, 3. Klaſſe. Wilferdingen, Amts Durlach, die zweite, 3. Klaſſe. Erledigte Stellen für Militärauwärter, d. i. für ſolche Perſonen, welche im Beſitze des Civilver⸗ ſorgungsſcheins der Klaſſe A oder B ſich befinden. 122 Nr. 23 vom 5. Juni. 1. Landbriefträger beim Poſtamt Birkendorf. Ge⸗ halt 540 M. und 60 M. Wohnungsgeld. 2. Landbrief⸗ träger beim Poſtamt Haigerloch. Gehalt 540 M. und 60 M. Wohnungsgeld. 3. Landbriefträger beim Poſtamt Ihringen Gehalt 540 M. und 60 M. Wohnungsgeld. 4. Landbrie 5 beim Poſtamt Markdorf. Gehalt 540 M. und 60 M. ohnungsgeld. 5. Landbriefträger bei der Poſtagentur Mühlingen. Gehalt 540 M. und 60 M. Wohnungsgeld. 6. Landbriefträger beim Poſtamt Salem. Gehalt 540 M. und 60 M. Wohnungsgeld. 7. Landbriefträger beim Poſtamt Offenburg. Gehalt 540 M. und 108 M. Wohnungsgeld. 8. Kaſernenwärter bei der Unteroffizierſchule in Ettlingen. Gehalt 600 M. nebſt freier Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Be⸗ werbung bei der Intendantur des 14. Armee⸗Korps in Karlsruhe. Vakanzenliſte Nr. 24 vom 12. Juni. 1. Poſtſchaffner beim Poſtamt Bruchſal. Gehalt 800 Mark und 108 M. Wohnungsgeld. Bewerbung bei der Ober⸗ poſtdirektion in Karlsruhe. 2. Packetträger, 2, beim Poſt⸗ amt Heidelberg. Gehalt je 750 M. und 180 M. Wohnungs⸗ geld. Bewerbung wie bei Nr. 1. *Hofnachrichten. Geſtern Vormittag empfing der Großherzog den Hofmarſchall Grafen Andlaw und den Geheimerath von Regenauer zur Vortragerſtattung und hatte eine längere Beſprechung mit dem Staatsminiſter Turban. Danach nahm Derſelbe die Meldung des Oberſt⸗ lieutenants von Leſſin g und des Majors von Kühlwet ter, bisher etatsmäßiger Stabsoffizier im 3. Badiſchen Dragoner⸗ Regiment Prinz Karl von Baden Nr. 22, zu den Offizieren von der Armee mit dem Range als Regiments⸗Kommandeur verſetzt, entgegen. Nachmittags 2 Uhr 50 begab ſich der der og nach Baden⸗Baden. Am Dienſtag früh wird der Großherzog nach Stuttgart reiſen, um den König von Württemberg zu Silea eaeungs lukitsen zu beglück⸗ wünſchen. S. K..5 ſichtigt, den 25. und 28. am König⸗ lichen Hofe zu verweilen und zum 27. wieder in Karlsruhe einzutreffen. *Das einzig richtige Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal iſt ein Reiterſtandbild des Schöpfers des Deutſchen Reiches. Daß dieſe Anſicht in höchſten Kreiſen getheilt wird, erhellt auch aus folgender Mittheilung unſeres Karlsruher O⸗ Correſpondenten: Karlsruhe, 22. Juni. Der Stadt⸗ rath wurde heute in einer außerordentlichen Sitzung mit einem höchſten Handſchreiben des Großherzogs in Sachen des hier zu errichtenden Kaiſerdenkmals bekannt gemacht, infolge deſſen beſchloſſen wurde, von dem Vollzug des Bürgerausſchußbeſchluſſes:„auf dem Wege der Wett⸗ bewerbung der hieſigen Künſtler unter Freigebung der Art der Darſtellung Entwürfe für ein Kaiſerdenkmal einzubolen, Umgang zu nehmen und beim Bürgerausſchuß zu beantragen, daß das Denkmal in Form eines Reiter⸗ ſtandbildes errichtet werden ſoll. Durch dieſe allerhöchſte Initiative iſt die peinliche Denkmalsfrage glücklich gelöſt und wird dieſer Ausgang daber allgemein mit Freuden begrüßt. * Ein Erlaß des Großh. Oberſchulrathes be⸗ ſtimmt, daß für die Zukunft an den bad. Mittelſchulen die Oſterferien bis zum Montag nach dem weißen Sonntag auszudehnen ſind und zwar ſo daß der Unterricht am Dienſtag früh wieder beginnt. Dieſe Maßregel wurde des⸗ halb getroffen, damit die am genannten Sonntage ſtattfin⸗ dende kirchliche Feier nicht dadurch eiwas beeinträchtigt wird, daß die betr. Schüler an dieſem Tage ſchon die Rück⸗ reiſe aus der Heimath anzutreten haben. Dagegen iſt der Unterricht vor Oſtern erſt am Tage vor Palmſonntag, aber ſo zeitig zu ſchließen, daß die meiſten auswärtigen Schüler vor Anbruch des Sonntags zu Hauſe ſein können. Sollte letzteres bei einzelnen nicht ohne völlige Freigebung des Samstags möglich ſein, ſo ſind die Directoren und Vor⸗ ſtände angewieſen, beſondern Urlaub zu ertheilen. In Bezug auf alle ändern Ferien wird genaue Einhaltung der bis⸗ herigen Beſtimmungen verlangt. * Im Zuſammenhang mit der Einführung des Be⸗ amtengeſetzes wird auch die Frage erwogen, ob es noth⸗ wendig ſei, die Nachweiſe über den Stand ſämmtlicher Be⸗ züge durch die Einrichtung einer Zentralkaſſe zuſammenzu⸗ faſſen, ähnlich wie dies für einen beſtimmten Zweig der Ver⸗ waltung in der Eiſenbahnhauptkaſſe ſchon beſteht. Es ſcheint hier weniger eine praktiſche Nothwendigkeit, als vielmehr die Schaffung einer Grundlage für die verfaſſungsmäßige Rech⸗ nungsprüfung in Frage zu ſtehen, und dürfte die Erwägung zu einem endgiltigen Abſchluß noch nicht gediehen ſein. In den Aufſichtsrath der Fichteſtiftung in Karls⸗ ruhe iſt an Stelle des Herrn Geh.⸗Raths Dr. Lamey, Herr Staatsminiſter a. D. Jr. Jolly eingetreten. 5 Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen veranſtaltet am nächſten Freitag Abends 8 Uhr ein Garten⸗Concert m Garten des Geſellſchaftshauſes in Ludwigshafen, bei Soloquartett und Chor des Ver⸗ eins, ſowie ein aus Activen des Vereins gebildetes Streich⸗ orcheſter mitwirten werden. Das uns vorliegende Programm verſpricht einen in jeder Beziehung genußreichen Abend. Badiſcher Militärvereins⸗Verband. Der Groß⸗ herzog hat auf Antrag des Praſidiums, Herrn Berthold Fuhs hier, in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied der CTentral⸗ vertretung des Badiſchen Militärvereins⸗Verbands beſtätigt. Rennen des Velocipediſten⸗VBereins Mannheim. Die großen Rennen des hieſigen Velocipediſten⸗Vereins, welche bekanntlich am 30. Juni ſtattfinden, werden voraus⸗ ſichtlich einen glänzenden Verlauf nehmen. Trotzdem der Meldeſchluß erſt am nächſten Dienſtag iſt, ſind die Anmeld⸗ ungen o zahlreich, daß die einzelnen Rennen ſämmtlich ſtark beſet ind. Abgeſehen von den werthvollen Preiſen, welche nicht cicht ein zweiter Verein bieten kann, iſt es hauptſächlich die Meiſterſchaft, welche die bedeutendſten Fahrer hierherzieht. Wir werden nicht verfehlen, nächſte Woche wieder zu berichten, und wollen nur noch der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß der bevorſtehende Feſttag nicht durch ſchlechtes Wetter beein⸗ trächtigt wird. Witterungsbericht vom Tage. 9 Uhr früh. Wetter trüb, Nordweſt. Barometerſtand 753, Luftemperatur 16 R. Aus dem Großherzogthum. „„Heddesheim, 22. Juni. Bei großer Wahlbetheiligung fand heute hier die Gemeinderatbswahl ſtatt, und iſt, wie vorauszuſehen war, die Wahl ſehr glänzend für die Bürger⸗ meiſter⸗Lehmann'ſche Partei ausgefallen. Es hatten 415 Bürger abzuſtimmen und 385 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Gewählt wurden folgende Herren: Jak. Schmitt (Gg. Mich. Sohn 253), Johann Heinz 245, Joſeph Fleck II 242, Carl Heinz 244 Stimmen. Von der Gegenpartei er⸗ hielten Stimmen: Mich. Fath 158, Fritz Joeſt 121, Peter Moos 138, Joſeph Merx 126. OSeckenheim, 22. Juni. Der Freſeur Karl Schneck von hier wird ſeit dem 18. d. M. vermißt. Da ſein Rock und Strohhut am linken Neckarufer oberhalb des Ortes ge⸗ funden wurde, ſo glaubt man, daß er den Tod in den Fluthen des Neckars gefunden hat. . Schwetzingen, 22 Juni. Nach den ſchweren Ge⸗ wittern, die wir vorige Woche hatten, herrſcht wieder das ſchönſte Wetter. Die Heuernte iſt in vollem Gange und fällt in jeder Beziehung vorzüglich aus. Die Tabak⸗ und Rüben⸗ pflanzen entwickeln ſich ausgezeichnet. Im großh. Schloß⸗ garten ſind die meiſten Rebſtöcke dicht mit Trauben bedeckt, welche zum Theil ſchon erbſengroße Beeren haben. Neckargemünd, 22. Juni. Ein ſchrecklicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich geſtern Vormittag in der Nähe der Wer⸗ ner ſchen Kunſtmühle. Den mit der Heuernte beſchäftigten Arbeitern waren Kinder gefolgt, die der Vorſicht halber wieder nach Hauſe geſchickt wurden. Unterwegs machten ſich die Kinder an dem Elſenzbach zu ſchaffen und nach wenigen Minuten meldeten ſie in der Mühle, daß das 4jährige 5 chen des Steinbruchbeſitzers Aman in den Bach gefallen ſei. Nach halbſtündigem Suchen wurde das Kind als Leiche an —5 gebracht. Die bedauernswerthen Eltern ſind auf er Reiſe. *Karlsruhe, 22. Juni. Ein Blechnergeſelle von hier fuhr, lt. Badiſche Preſſe“ an einem der vergangenen Abende mit der Dampfbahn in Durlach ab, um hierher zu fahren; außerhalb des Schlachthauſes fiel ihm halb ſchlafend, ſein Hut aus dem Wagen. Um ſein Eigenthum wieder zu er⸗ halten, ſprang er ſofort aus dem Wagen auf einen Stein⸗ haufen, wurde aber von dem Trittbrett des Wagens noch erfaßt, herumgedreht und ſo ſchwer verletzt, daß er in!⸗ ſtädt. Krankenhaus verbracht werden mußte. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. .Karlsrube, 22. Juni. Das Bruttoerträgniß der dieſes Jahr erſtmals bei der Feſthalle abgehaltenen Früh⸗ jahrsmeſſe belief ſich auf 16,287 M. 77 Pf., gegen 10,104 Mark 14 Pf. im Vorjahr. „Pforzheim, 22. Juni. Ein fünfzehnjäriger Burſche Namens W. Pfrommer hat an einem der vergangenen Abende zwei Knaben im Alter von 12 und 8 Jahren im Altſtädter Hammergraben das Leben gerettet. Dieſelben ſpielten auf einem Floß; dabei fiel der eine ins Waffer und 7 75 andern mit. Zur Zeit iſt der Graben ſehr ange⸗ ſchwollen. Raſtatt, 22. Juni. Eine Deputation unſerer Gemeinde⸗ Vertretung, beſtehend aus Herrn Bürgermeiſter Stigler und den Gemeinderäthen Herrn Görger, Rheinboldt und Schnurr, wurde vorgeſtern Mittag auf vorher geſtelltes Anſuchen zu Karlsruhe von dem Großherzog in Audienz empfangen. Gegenſtand des durch Herrn Stigler in derſelben erſtatteten Vortrags an unſeren Landesfürſten war die Frage der Für⸗ ſorge für unſere Stadt im Fall der Aufhebung der Feſtung. Der Großherzog nahm die ausführlichen Darlegungen unſeres Bürgermeiſters auf das Wohlwollendſte und mit dem regſten Intereſſe entgegen und ertheilte die beruhigendſten Zuſicher⸗ ungen. Jedenfalls werde es, wenn Raſtatt die Feſtungs⸗ Eigenſchaft verlieren ſollte, Aufgabe der Großh. Regierung ſein, auf die Ueberleitung in neue Verhältniſſe in einer Weiſe einzuwirken, daß Erſchütterungen unſeres wirthſchaftlichen Lebens thunlichſt dabei vermieden werden. Dieſe landesfürſt⸗ liche Antwort wird von der Einwohnerſchaft Raſtatt's mit freudigem Dank aufgenommen werden. Freiburg, 22. Juni Die dahier ſtattgehabte Berath⸗ ung der vom Städtetag behufs Ausarbeitung eines gemein ſchaftlichen Gemeinde⸗Beamtenſtatuts eingeſetzten hat zu einer principiellen über ſämmtliche in Be⸗ tracht kommenden Hauptfragen der Beamtenverſorgung geführt. —Nach verſchiedenen, beſonders die finanzielle Tragſpeite des Vortabens betreffenden Erhebungen ſoll eine zweite Commiſ⸗ ſionsſitzung in Baden ſtattfinden. Pfälziſche Nachrichten. B. Deidesheim, 22 Juni. Die 188ger Weine ſind zur Zeit hier ſehr geſucht und wurden dieſer e größere Ver⸗ käufe perfekt. notiren hier zwei von 20 und W er e eereeeee 28. Juni. Seneral⸗nzerger. J. OScic. 30 Stück, als deren Durchſchnittspreiſe M. 480 und 500 pro Fuder genannt werden. Kleinere Partien fanden zu Mark 450 und 460 per 1000 Liter Abſatz.— Sachen älterer Jahr⸗ gänge werden immer rarer und ſind ſolche nur ſchwer und dann auch nur zu geſchraubten Preiſen erhältlich. Mk. 3000 bis 4000 für beſſere und M. 1000—1500 für geringere 1886er, 1885er und 1884er ſind die gewöhnlichen. Gerichtszeitung. * Mannheim, 22. Juni.(Schöffengericht) 1) Georg A. H eyland von Buggingen erhält wegen Betrugs eine Gefängnißſtrafe von 3 Wochen.— 2) Wilhelm Lipps von Bingen wird wegen Betrugs zu einer Gefängnißſtrafe von 2 Wochen verurtheilt.— 3) Pankraz Späth von Rohr⸗ bach, wegen Körperverletzung. Der Angeklagte wird von der Anklage freigeſprochen.— 4 Karl Walter, lediger Tag⸗ löhner von Mannheim, wird wegen Körperverletzung und Bedrohung zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Wochen und zu einer Haftſtrafe von 10 Tagen verurtheilt.— 5) Eduard Brech, lediger Taglöhner von Balsbach, z. Zt. hier, wird wegen Körperverletzung mit 3 Monaten Gefängniß beſtraft. 6) Johann Unrath, verheirathet, Fabrikarbeiter von Sulzbach, jetzt wohnhaft in Ludwigshafen, wird wegen Be⸗ trugs zu einer Geldſtrafe von 5 Mark event 1 Tag Gefäng⸗ niß verurtheilt.— 7) Johann Doderer, lediger Bierbrauer von Coddenweiler, wegen Uebertretung des§ 370 Ziff. 5 des St.⸗G.⸗B. Der Angeklagte wird von der Anſchuldigung frei⸗ geſprochen.— 8) Philipp Wellenreuther Feldſchütz, von Mannheim wegen Beleidigung des Oberſchaffners Berggbtz. Es wird Wellenreuther zu einer Geldſtrafe von 15 Mark event. 3 Tagen Haft, und Berggötz zu einer Geldſtrafe von 10 Mark event. 2 Tagen Haft verurtheilt.— 9) Leonhard Gebhard, Steinhauerlehrling von Eberbach, wird wegen Betrugs zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Woche verurtheilt. Tagesneuig! ken. Müunchen, 22. Juni.(Deutſches Turnfeſt) Die Zahl der angemeldeten auswärtigen Turner iſt nun be⸗ reits auf etwa 8000 mit 360 Fahnen geſtiegen, und es laufen täglich weitere Anmeldeliſten ein. Rechnet man die bieſigen etwa 2000 turneriſchen Feſttheilnehmer hinzu, ſo kann man ietzt ſchon als Geſammtzahl rund 10,000 ſetzen. 5 — Berlin, 21. Juni.(Lehenseid.) Der Kaiſer hat den Fürſten Thurn und Taxis, welcher bekanntlich die mehrere Millionen werthe Herrſchaft Krotoſchin als Kron⸗ lehen beſitzt, von der perſönlichen Leiſtung des Lehenseides entbunden. Statt des Fürſten leiſtete der Bevollmächtigte desſelben, Kammerpräſident Franz Bonn aus Regensburg vor dem dritten Zivilſenat des Kammergerichts in Berlin den Eid. Die Herrſchaft Krotoſchin hat die Familie Thurn und Taxis als Abfindung für ihr Poſtregal erhalten. — Poſen, 21. Juni.(Der älteſte aktive Soldat der preußiſchen Armee), der Schlüſſelmajor des Po⸗ ſener Kernwerks(Fort Winiary) Feldwebel Werner, feierte geſtern ſeinen 90. Geburtstag. Der kommandirende General, der Kommandant, das Offtizierkorps u. ſ. w. zeichneten den alten Krieger durch Gratulation bezw. Geſchenke aus. Der Kommandirende händigte Werner ein Kaiſerliches Kabinet⸗ ſchreiben ein, in dem fünf ganz neue Einhundert⸗Markſcheine lagen. Werner iſt jetzt 67 Jahre aktiv; er trat am 7. April 1822 beim 18. Infanterie⸗Regiment ein. — Wien, 21. Juni.(FIntereſſante Verlobung.) Vor einigen Tagen fand in Dognacska in Ungarn die Ver⸗ löbung des Ober⸗Lieutenants Joſeph Loiſinger, Schwager des geweſenen Fürſten Alexander von Bulgarien, mit der Tochter des Oberförſters Franz Korek ſtatt. Graf und Gräfin Har⸗ tenau fandten den Verlobten ein Glückwunſch⸗Telegramm. „— Wien, 21 Juni.(Wahnſannige That) Der 24jährige e e Franz Rotter von hier gerieth 19 1 acht in einer einſchänke zu Hernals wegen eines Mädchens in ſolche Aufregung, daß er das Taſchenmeſſer berauszog und es ſich ſechsmal in die Bruſt ſtieß. Lebensge⸗ 85 verletzt liegt er nun in ſeinem elterlichen Hauſe dar⸗ nieder. — Waris, 21. Juni Gerr Paſteur) theilte in der geſtrigen Sitzung der Akademie der Wiſſenſchaften mit, daß vom 1. Mai 1888 bis dahin 1889 in ſeinem Inſtitut 1673 Perſonen Aufnahme gefunden haben, welche von wüthenden Hunden gebiſſen worden waren. Darunter waren 1487 Fran⸗ zoſen und 108 Auständer. 118 waren in den Kopf und das Geſicht gebiſſen, 10 von dieſen wurden während der Behand⸗ lung von der Wuth befallen, 3 10 bie 2. ſtarben nach erhal⸗ tener Behandlung, ſodaß ſich alſo die Todesfälle wie 1: 557 1. Juni ſchenk für den deutſchen — Nom, 21. Juni. Geſchenk für den den Kaſer) Geſtern 1 121 von dem berühmten Maler Mi⸗ chetti ausgef ldniſſe des Königs und der Königin, ein Geſchenk des Königs Humbert an Kaiſer Wilhelmm, in einem Sonderwagen nach Berlin abgegangen. Die ahmen der Bildniſſe vom Holzſchnitzer Forini(Fkorenz) gearbeitet und Muſter der Holzſchneidekunſt. — London, 21. Juni.(150 Perſonen verbrannt) Bei einer Hochtzeitsfeier in Akbarpore(Britiſch Indien) brach ein Feuer qus, welches 150 Männer, Frauen und Kinder das Leben koſtete, da die Flamigen den Ausgang des Hauſes ver⸗ ſperrten. Der Vater des Bräutigams rettete das Brautpaar vom Dache des brennenden Hauſes mittels eines Seileß an welchem er daſſelbe in ein Seitengäßchen hinabließ. Als er zurücktehrte, um ſein Geld zu retten, klammerten ſich die Frauen an ihn und baten ihn unter herzzerreißendem Jammer, ſie zu reiten. Die Folge war, daß er zu Boden geriſſen wurde. das Feuer ausgetobt hatte, fand man an der Stelle einen wirren Haufen verkohlter Leichname. — Oedeuburg, 21. Juni.(Vom Blitz erſchlagen.) In Piringsborf fching geſtern Nachmittag um 2 Uhr wäh⸗ rend eines n Gewitters der Blitz in den Kirchthurm, tödtete drei en und riß mehrere in der Nähe des Al⸗ tars befindliche Marmorplatten auf. Trotzdem die Kirche von Menſchen üb t war, entſtand keine Panik und war kein weiteres U zu beklagen. Cheater und Muſtik. Joſef Sum in Stuttgart iſt vom König mit der filbernen Jubiläumsmedaille dekorirt worden Berlin, 21. Juni.(Die muſikaliſche, Welt) ſieht der Aufführung von Weber's„Silvang, in der Pasqus-Lange 71 c en Bearbeitung auf der Kroll ſchen Bühne mit großer Spannung entgegen. Nach den durch⸗ ſchlagenden Erfolgen dieſes Werkes auswärts zu urtheilen, dürfte mit„Silvang“ auch der Kroll ſchen Oper ein neues Repertoirwerk von Dauer beſchieden ſein. Zur Zeit ſind die Inſcenirungsproben im vollſten Gange. Stuttgart, 21. Juni.(Kön igs Oskar U. von dramatiſches Gedicht Schloß Kronborg errang bei ſeiner erſtmaligen Aufführung am hieſigen Hof⸗ theater einen ſchönen Erfolg, zu welchem weſentlich die präch⸗ 181 Ausſtattung und das vornehme Spiel der Darſtellenden . Kewyork, 20. Juni. Die Direktion der deutſchen Oper hat für die nächſte Spielzeit den größten Theil der alten Künſtlerſchaar wiederum verpflichtet. Die Oberleitung bleibt in den Händen des Herrn Anton Seidl; neben Lili Lebmann⸗ Kaliſch wird in der neuen Spielzeit auch ihr Gatte Paul Kaliſch thätig ſein; fernerhin ſind die Verträge erneuert wor⸗ den mit dem Negiſſeur Herrn Habelmann, dem Heldentenor Perotti, dem Baritoniſten Joſevh Beck, dem Baſſiſten Fiſcher, dem Tenorbuffo Sedlmayer und der Altiſtin Meißlinger. Als Säſte find verpflichtet die Herren Heinrich Vogl und Theodor Veichmann. Aeneſtes und Felegramme. » Berlin, 22. Juni. Die Prinzeſſin Luiſe Sophie von Schleswig⸗Holſtein, Braut des Prinzen Friedrich Leopold, traf um 12 Uhr 20 Minuten auf dem Potsdamer Bahnhofe ein und begab ſich nach Schloß Bellepue, überall von der zahlreichen Menſchenmenge aufs herzlichſte begrüßt. Der Kaiſer empfing, umgeben von ſämmtlichen königlichen Prinzen, die Prinzeſſin⸗Braut Luiſe Spphie an dem Portal des Schloſſes Bellevue und geleitete dieſelbe zu ihrem Bräuti⸗ gam; die Kaiſerin kam ihrer Schweſter bis zum unteren Treppenabſatz entgegen. Um 5 Uhr Nachmittags fand bei prachtvollſtem Wetter der Einzug der Prinzefſin⸗Braut in Berlin ſtatt. * Berlin, 22. Juni. Der ruſſiſche Ukas, nach welchem denjenigen Großfürſten, welche eintretenden⸗ falls Thronfolger werden könnten, nur geſtattet iſt, ſolche fremdländiſche Prinzeſſinnen zu heirathen, die zum or⸗ thodoxen Glauben übertreten, wird hier in politiſchen Kreiſen als eine Fortſetzung der durch den Trinkſpruch des Zaren auf den Fürſten von Montenegro inaugurirten neueſten ſelbſtherrlichen, die Beziehungen zu dem Weſten verleugnenden Politik angeſehen. Berlin. 22. Juni. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Ein erfreulicher Beweis für das Erſtarken unſeres Nationalgefühls zeigt ſich in dem Verhalten des überwiegenden Theils der ſüddeutſchen Preſſe bei dem mit der Schweiz ſchwebenden Streit. Es iſt aner⸗ keunenswerth, daß alle achtbaren Blätter in Württem⸗ berg und Baden ſich mehr zur Reichsregierung als zu der demokratiſchen Oppoſitinn halten.— Es kann alsdann nicht verkannt werden, daß der Eindruck der Feindſeligkeit, welche in dem Verhalten der ſchweizeri⸗ ſchen Kantonal⸗Behörden gegenüber Deutſchland liegt, durch die auffallende Ungeſchicklichkeit abgeſchwächt wird, welch Wohlgemuth in ſeiner Eigenſchaft als poli⸗ tiſcher Beamter bekundet hat. Die Vertrauensſeligkeit, mit welcher ein Vertreter der geheimen politiſchen Polizei mit einem ihm perſönlich unbekannten, übel beleumundeten Sozialdemokraten nicht blos Verbindungen angeknüpft, ſondern auch eine ſchriftliche Korreſpondenz geführt hat, deren Bedenklichkeit er ſelbſt durch einen Appell an die Ehrenhaftigkeit dieſes von ihm nie geſehenen Vertrauens⸗ mannes anerkannt hat: dieſe Thatſache wird bei der Be⸗ urtheilung des Vorfalles vielfach in den Vordergrund gedrängt. Wenn die Schweizer Beamten in einer allen nachbarlichen und freundſchaftlichen Beziehungen Hohn ſprechenden Form gegen Wohlgemuth eingeſchritten ſind, ſo iſt dafür kein anderes Motiv als das der Partei⸗ lichkeit für die Sozialdemokratie im Kampfe gegen das deutſche Reich annehmbar. *Stuttgart, 22. Juni. Kaiſer Wilhelm teifft mit dem König Albert von Sachſen Dienſtag Vor⸗ mittag 9½ Uhr, der Großfürſt⸗Thronfolger von Ruß⸗ land Montag Mittag, Erzherzog Ferdin and Diens⸗ tag früh, Prinz Ludwig von Bayern Montag Abend, die Großherzöge von Heſſen und Baden Dienſtag früh hier ein. *Wien, 22. Juni. Von Kladno ſind 47 verhaftete Ruheſtörer nach Prag eingeliefert worden. Das Dorf Dubi iſt militäriſch eingeſchloſſen, die Häuſer ſind durch⸗ ſucht und die Einwohner verhaftet worden, wo geſtoh⸗ lenes Gut gefunden wurde. Die Häuſer des Bürger⸗ meiſters und des Bergdirectors ſind völlig ausgeplün⸗ dert. Die von Gendarmen erſchoſſenen Knaben ſind 7 und 11 Jahre alt. Die Stadt Kladno iſt völlig von Militär beſetzt. Wien, 22. Juni. Die„Politiſche Correſpondenz“ ſagt: Die Beſchleunigung der Rückkehr des beurlaubten italieniſchen Geſandten nach Bern werde dort mit den Mißhelligkeiten zwiſchen Deutſchland und der Schweiz in Zuſammenhang gebracht.— Eine Zuſchrift derſelben Correſpondenz aus Petersburg ſpricht die Vermuthung aus, die gleichzeitige Anweſenheit des engliſchen Bot⸗ ſchafters Morier aus Petersburg und des engliſchen Ge⸗ ſandten in Perſien, Drummond Wolff, mit dem Schah von Perſien in London bezwecke eine neue Vereinbarung Englands mit Perſien, welche die politiſchen Intereſſen wahre, ohne Zwiſtigkeiten mit Rußland hervorzurufen, welche Perſien in Mitleidenſchaft ziehen würden.— Dem deutſchen Turnverein in Teplitz verbot die Be⸗ zirkshauptmannſchaft die Theilnahme am Munchener Turnfeſt. * Wien, 22. Juni. Oeſterreichiſche Delegation. Fürſt Alfred Windiſchgrätz wird mit 55 von 56 Stimmen zum Präſidenten gewählt. In ſeiner Anſprache an das Haus gibt er der Hoffnung Ausdruck, daß die verſchiedenen Be⸗ ſorgniſſe ſich zerſtreuen möchten, welche naturgemäß angeſichts einer Jes an unterworfenen politiſchen Lage von Zeit zu Zeit auftauchten, und daß es der sheit des Kai⸗ ſers beter Band in Hand mit ſeinen treuen Ver⸗ bündeten den Frieden Europas zu erhalten. „Wien, 22. Juni. In Folge eines Schreibens des Fürſten von Montenegro an die Regentſchaft von Serbien wird die ſerbiſche Regierung bei der Hochzeit der Prinzeſſin Militza durch den Regenten Belimarkovic vertreten ſein. »Bern, 22. Juni. Der Nationalrath genehmigte das Geſetz betreffend die Fernſprechanlagen, ſowie den Handels⸗, Niederlaſſungs⸗ und Auslieferungsvertrag mit Ecuador und verwarf ohne Erörterung das Geſuch Gehlſens um Aufhebung ſeiner Ausweiſung. * Paris, 22. Juni. Deputirtenkammer. Le Heriſſeé beantragt für ſeine bereits angezeigte Inter⸗ pellation über den Fall Trarieux⸗Renault ſofortige Erör⸗ terung. Die Thatſachen ſeien ſo gewichtig, daß ſofertige Erledigung der Interpellation geboten erſcheine, übrigens bedeute eine Zurückſetzung um vier Wochen deren 15 Beſeitigung; wenn die Kammer ſeinen Antrag ablehne, ſo mache ſie die Anficht des Deputirten zu der ihrigen, der ſage, in der Politik gebe es keine Gerechtig⸗ keit.Miniſterpräſident Tirard erwidert, die Regierung übernehme für alle ihre Handlungen die ganze Verantwort lichkeit; er ſei bereit, die Interpellation zu beantworten. Da jedoch der Kammer Gegenſtände vorlägen, die in aller⸗ erſter Linie Berückſichtigung erheiſchten, ſo erſuche er, die Erörterung der Interpellation erſt nach der Berathung des Budgets und des Heeresgeſetzes vorzunehmen. Ein Antrag auf Zurückſetzung der Interpellation um einen Monat wird mit 247 gegen 236 Stimmen verworfen. Ein Antrag Viettes, die Interpellation nach Erledigung des Budgets auf die Tagesordnung zu ſetzen, mit 289 gegen 226 Stimmen genehmigt. Nach Erledigung von Fragen, betreffend die Interpella⸗ tionen, nahm das Haus die Berathung des K riegsbud⸗ gets wieder auf, die auch Montag fortgeſetzt wird. 5 In den Wandelgängen der Kammer beſchäftigte man ſich ausſchließlich mit der Angelegenheit des Börſenſpekulanten Jacques Meyer, der geſtern zu einem Jahr Gefängniß und 5000 Franken Geldbuße wegen Betruges verurtheilt worden war. In der Vertheidigungsrede verlas der Anwalt Meyers, Advokat Strauß, einen Brief, in welchem Meyer der Vorſchlag gemacht wird, in ſeine Papiere gefälſchte Schriftſtücke einzuſchmuggeln, durch welche hochgeſtellte Regierungsperſonen bloßgeſtellt werden ſollten; man verſprach ihm bierfür Geldentſchädigung und ſeine Frei⸗ beit. Jacques Meyer verweigerte, auf dieſes Anfinnen einzugehen. Das Blatt„Paris“ meldet der Brief ſei unterzeichnet von Iwan de Lawoeſtine, einem Erz⸗ boulangiſten, der Anſchlag ſei von Leitern der boulangiſtiſchen Partei und Arthur Meher vom„Gaulois“ ausgeheckt worden. Als die Sache fehlgeſchlagen, habe Arthur Meyer ſich vergebens bemüht, den Brief wiederzuerlangen. Perſonen, die bloßgeſtellt werden ſollten, ſeien Rouvier und Thevenet. Dieſes ſtimmt mit einer Mittheilung des Boulangiſtenblattes„Cocarde“ überein, in welcher Enthüllungen über Rouvier, Jacques Meyer und Thevenet in Ausſicht geſtellt würden. Die Er⸗ bitterung in der republicaniſchen Partei iſt groß; man will die Reglerung angehen, daß ſie einen Proceß gegen die Ur⸗ heber der Fälſchung anſtrenge. *Paris, 22. Juni. Die Parlamentskommiſſion zur Prüfung des Vorſchlages, die Hauptbauten der Welt⸗ ausſtellung zu erhalten und die übrigen Theile des Mars⸗ feldes in Squares umzuwandeln, beſteht aus Mitgliedern der Kammer, welche dem Vorſchlage durchaus günſtig geſinnt ſind. * Amſterdam, 22. Juni. Der Schah vdn Perſien iſt heute Nachmittag nach Belgien abgereiſt. * Madrid, 22. Juni. In der geſtrigen Kammerſitzung interpe rte General Prando die Regierung betreffend den angebl) von den Vereinigten Staaten von Amerika ge⸗ machten Vorſchlag, Cuba anzukaufen. Der Miniſter der Colonien, Becerra, erwiderte, es ſei in der ganzen Welt kie Geld genug vorhanden, um die Ehre Spaniens zu aufen. * Petersburg, 22. Juni. Der König von Griechen⸗ land und der ſind heute Vormittag von Peterhof abgereiſt.— Am 6. Oktober findet in Athen die Vermäh⸗ Kronprinzen mit der Prinzeſſin Sophie von Preu⸗ en ſtatt. Mannheimer Waaren⸗Bericht. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Kohlen. Die Lage des Kohlenmarktes iſt unverändert ſehr feſt und treffen friſche Zufuhren noch immer nur ſpärlich hier ein, da die Zechen ſelbſt bei vollem Betrieb den allſeitig ſtarken Begehr kaum bewältigen können. Die Preiſe ſind da⸗ her ſteigend und notiren: Fettſchrot Mark 12.50—13., gew. u. geſ. Fettnuß 1 M. 17.—.—17.60, Nuß II M. 16.——16.50, Nuß III M. 13.80—14.40, Anthracitkohlen M. 21.50.—22.50 pro Tonne frei en Im Privatplatzverkehr koſten: Fettſchrot 75 5., Nußkohlen M..05, Anthracitkohlen M..40 pro Ctr. frei an's Haus. Mannheim, 283. Juni. 45 und Abfuhren von Getreide und anderen landwirthſch. Produkten am hieſigen Platze in Kilozentnern, verglichen im Mehr oder 5 ein Parantheſe) mit den Zu- und Abfuhren in der gleichen Pe⸗ riode des! ee 4) Von Seiten des Gr. Hauptzollamts Ma wur⸗ den vom 1. bis 15. Junt abgefertigt: 1) Zufuhr: Weizen 89— 10650). Roggen 22006(. 7880).Gerſte 1010(— 3676). Mais 8118(T 2615). Hafer 13158(—.45957). Halfen eüchte 96(— 1457). Sämereien——(———). Mehl und Gries 5370(— 15482). Malz——.(m, zuſammen 107692 gegen 174421 im Jahre 1888, demnach— 66729. 2) Abfuhr: Weizen 9800(— 8626. Roggen 599(— 3626). Gerſte(28(677). Mais ses(+ 868). Ha (— 3971). Hülſenfrüchte——(——). Sämereien 301(. 301). Mehl u. Gries — zuſammen 17706 gegen 26813 im Jahre 1888, demnach— 9107. B. Bahnverkehr. Nach Mittheilungen der Güterverwaltungen gelangten vom —6. bis 8. Mai. 1) Zum Verſandt: Weizen 44063(—. 26577. Roggen 12298(— 5884). Gerſte 1450(— 2051). Mais 3955(. 2434). Hafer 8295(— 29451). Hülſenfrüchte 100(— 2383). Sämereien— Oelſaat 6287(+. 2402). Kleeſaat —(=, zuſammen 76883 gegen 132113 im Jahre 1888, demnach— 55730. Von dem Verſandt im Jahre 1889 kamen 14046 von dem Auskande gegen 15431 in der gleichen Periode 1888. 2) Zufuhr: Weizen 1964(+ 1684). Roggen ——. Gerſte 1075(+ 145). Mais——(——), Hafer 606( 405. Hülſenfrüchte—(——). Sämereien——(—.—). Mehl und Gries— ——Y. Oelſaat—(—). Kleeſaat 50(T 49), zuſammen 3692 gegen 1989 im Jahre 1888, demnach + 2363. Von der Zufuhr im Jahre 1853 lamen 50 vom Auslande gegen 99 in der gleichen Periode des vorigen Jahres. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 22. Juni. Die Woche ſchließt mit einem ſchwachen und recht luſtloſen Börſentage. Aus allem, was bekannt geworden iſt, geht doch ſo viel hervor, daß die voli⸗ tiſche Lage nicht mehr ſo völlig klar erſcheint, wie vor wenig Monaten. Das Deckungsbedürfniß, in Folge deſſen die Börſe an einzelnen Tagen dieſer Woche ein belebteres Anſehen hatte, ſpielt auch keine Rolle mehr, und zeigte ſich daher gegen die heutigen Angriffe der Contremine nur geringe Widerſtands⸗ kraft. Das Geſchäft erreichte keinen großen Umfang. Schwankungen waren wenig bedeutend, die Geſammt⸗Tendenz anhaltend unluſtig, eher ſchwach. Creditaktien ca. 2 fl., Diskonto ca. 2 pCt. niedriger. Auch die Nebenbanken gehen meiſt mit etwas ſchwächeren Courſen aus dem Verkehr hervor. Von Deutſchen Bahnen Mainzer und Marienburger matter. Schweizer Akkien wiederum Bruchtheile nachgebend. Oeſterr. Bahnen gleich⸗ falls ſchwächer. Duxer haben ca. 5 fl. Elbthal 20 if Lombarden 1 fl. verloren. Ausländiſche Staatsfonds unbe⸗ lebt, 5proz. Italiener verloren.25 PCt., Egypter etwa gleich⸗ viel, Mexikaner faſt.50 pCt. Ruſſen waren ebenfalls etwas ſchwächer. Anlagewerthe behauptet, Von Induſtrieaktien Montan ſtiller, Siemens.50 pCt., Bad. Uhrenfabrik 2 pCt. geſtiegen. Privatdiskonto 2¾ pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 259¼½ Diskonto⸗Kom⸗ mandit 229.60, Frankf. Baubank 73.50, Deutſche Vereins⸗ bank 111.90, öſterr, franz. Staatsbahn 204, Lombarden 105%%, Gotthard 153.90, Central 133.40, Nordoſt 116., Jura 118.50, Union 105.80, Weſtbahn 38.80, 5 pCt. Italiener 96.20, Buich⸗ therader 307½, Elbthal 187¼, Pfälzer Nordbahn 127.50, 5 Goldrente 86.85, migar. Japierrente 82, er Ruſſen 4 pCt. ter 92. Türken⸗Looſe 23.20, Ottoman. Zoll-Obl. Nad. r 75 Bei geringen Umſätzen zeigten die Courſe gegenüber dem Mittagsſchluſſe meiſt nur wenig belan 910 Buſchtherader Aktien notirten erhedlich iedriger. Waſſerſtaude Naeriaten, Rhein. ainz, 23. Sanb 4 2 R. 645. Kouſtanz, 22 Juni.52 m.—.0 Kaub, 22. Funt. Hüningen, 22. Juni..87.—.00 7 Keh.! Juni 3 68 m.—.02. Kötu, 28. FJuni. Sau: rra, 2- Juni.18.—.12 RNuhtrort, 28. Juni. 440 m Nar... Juni 5 57 m—.10 Necar. 8 888 Manubeun, 22. Juni..94 m—.29. Nanunheim, 22. Jun Sc m.— 0. Bremen, 20. Juni Sloyd is« Bremen, mitg in Mannheim.) Dampfer des enteche Lebe 4 5 „Trave“, welcher 4 185 ſebren wer, lũ an 2l. Jent Kü ArfIife& Bee sl.el 4 * Seneral⸗Auzeiger. Gr. Bad. Staatseiſenhahnen. Die unterm 15. d. Mts. be⸗ kannt gegebene Erhöhung der Ausnahmefrachtſätze für Cement in Wagenladungen im Verkehr zwiſchen Maunheim einerſeits und Mainz und Weiſenau andererſeits ſowie die Aufhebung des Cement⸗ Ausnahmefrachtſatzes im Verkehr zwiſchen Heidelberg und Weiſenau tritt erſt mit dem 1. Auguſt d. J. in Wirkſamkeit. 54966 Karlsruhe, den 21. Juni 1889. Generaldirektion. Tages⸗Ordnung gur 13 des Bezirksralhs onnerſtag, 27. Juni, Vormittags 9 Uhr. 1. J. S. der Stadtgemeinde Mannheim, vertreten durch An⸗ walt Baſſermann, gegen die Mannheimer Gummi⸗, Gutta⸗ und Asbeſtfabrik, ver⸗ eten durch Anwalt Geißmar, 0 von Straßenbaukoſten etr. 2. Geſuch des Martin Lichten⸗ berger üm Erlaubniß zum Be⸗ trieb einer Schankwirthſchaft ohne Branntweinſchank in H I, 6. 3. Gleiches Geſuch des Chriſtian Friedrich Schenkel in E 7, 23. 4. Gleicheß Geſuch der Kon⸗ ſtantin Götz Wwe. in J 5, 8. Jihn vom 5. Geſuch des Ernſt Plag um Erlaubniß zur Transferirun ſeiner Schankwirthſchaftsconceſ⸗ ſion ohne Branntweinſchank von Schwetz. Str. 116 nach 2 1, 18. 6. Geſuch des Wilhelm Biſſinger um Erlaubniß ii. Transferirung ſeiner Gaſtwirthſchaftsgonceſſion von L. 10, 7a nach L 15, 18. 7. Geſuch der Peter Piſter Wwe. um Erlaubniß zum Verkauf von denaturirtem Spiritus(Schwetz. 8 905 3. Bauge er Firma Horſt⸗ mann& E. n Ro ade 5 9. Erweiterung des Ortsbau⸗ plans von Sandhofen betr. 10. Errichtung einer Betriebs⸗ krankenkaſſe durch die badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchſff fahrt und Seetransport betr. Sämmtliche auf die Tagesord⸗ nung bezüglichen Akten liegen 3 Tage vor der Sitzung zur Ein⸗ icht der 0180 und der erren Bezirksräthe auf dies⸗ ſeitiger Kanzlei auf. 54954 Mannheim, 22. Juni 1889. 1oſh Bezirksamt Benfinger. Handelsvegiſtereinträge. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 54969 155 10.⸗ Z. 608 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„Fr. Glimpf“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 2. Zu.⸗Z. 639 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„A. Ektlinger ſr.“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen und damit auch die dem Elias Auguſt Ettlinger ertheilte 3 „Zu.⸗Z. 640 Firm.⸗Reg. 8b Hl Firma:„D. Hamburger“ in Mannheim. Inhaber iſt David amburger in 2 7 Der⸗ elbe hat ſeiner Ehefrau Bertha amburger geb. Wollenberger 5 de 8 „Zu.⸗Z. 171 Firm.⸗Reg. Bd. II. Firma:„J. Wurmſer“ in Mannheim. Durch diesſeitiges Erkenntniß pvom 28. Dezember 1883 wurde die Ehefrau des Aarr Wurmſer r berechtigt erklärt, ihr Ver⸗ mbgen von demjenigen ihres Ehe⸗ Pg. 8 8 5. Zu.⸗Z. irm.⸗Reg. Bd. U. Firma:„Guſtap Müle in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 6. Zu.⸗Z. 276 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firmat„F. A. Springer, Mannheimer Thonwaaren⸗Fabrik“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 7. Zu.⸗Z. 386 Firm.⸗Reg. Bd. I. Firma:„J. 5 Espen⸗ ſchied“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen und damit auch die dem O üller ertheilte Procura. 8. Ju Z. 204 Geſ.⸗Reg. Bp. VI. Firma:„Kohler& Meu⸗ 1 in Mannheim. Offene Han⸗ elsgeſellſchaft. Die Geſellſchafter 8 1. Wilhelm Kohler und „Auguſt Meuſchel, Kaufleute in a f„Die Geſellſchaft hat 14. Juni 1889 begonnen. Mannheim, 20. Juni 1889. Großh. Amtsgericht. üringer. Fahndung. No. 18,548. Friſeur Karl Schneck von Seckenheim wird ſeit dem 18. d. Mts., e 3 Uhr ver⸗ mißt. Am linken Neckarufer ober⸗ 0 Mannheim wurde ſein Rock und Strohhut gefunden. Es wird Tod durch Ertrinken vermuthet. 54945 5 itte um ſofortige Nach⸗ icht, ſobald über ſeinen Verbleib Welleres bekannt wird. Der Vermißte iſt ca. 1/63 m roß, von unterſetzter Statur, 15 blondes Haar und Schnurr⸗ art, rundes, volles Geſicht. Derſelbe iſt bekleidet mit einem blau, roth und weiß geſtreiften Hemd, dunkelgrauen Und abgetragenen Rohrſtiefeln. Mannheim, 20. Juni 1889. Der Großh. Staatsanwalt Duffner. Ein ſtud. phil. wünſcht Pri⸗ vatſtunden in Franzöſiſch, Grie⸗ chiſch, Latein ze. zu ertheilen. ar mäßig, u erfragen E 8. 1. 9, 8 Skkanntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abſatz 1 des Einkommenſteu⸗ er⸗Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragraph iſt Jedermann der in einem Steuerdiſtrikt erſt⸗ mals, oder nach dem ſeine Steu⸗ erpflicht geruht hat, erſtmals wie⸗ der ein ſteuerpflichtiges Einkom⸗ men aus Arbeitoder Dienſtleiſtung bezieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 vom Beginn der fraglichen Thä⸗ tigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich oder mündlich die erfor⸗ derliche Erklärung abzugeben. Hierauf werden die Steuerpflich⸗ tigen mit dem Anfügen aufmerk⸗ ſam gemacht, daß Zuwiderhand⸗ lungen unnachſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 54953 Mannheim, im ſteue 1889. Der Großh. Oberſteuerkommiſſär Ur den Stadtbezirk Mannheim Daäuth. Bekanntmachung. Der Endtermin für die Ein⸗ löſung der Stempelmarken wird nach höherer Anordnung auf 1. Juli 1889 feſtgeſetzt. Bis zu dieſem Termin können die noch vorhandenen Stempel⸗ marken bei der Steuereinneh⸗ merei III hier gegen baaren Er⸗ ſatz umgewechſelt werden. 54741 annheim, den 18. des 1889. Großh. Obereinnehmerei. Erbvorladung. Karl Friedrich Joſt, 36 Jahre, und Guſtav Saon Joſt, 31 ahre alt, gebürtig von Mann⸗ eim zur Zeit an unbekannten rten in Amerika abweſend, ſind an dem Nachlaſſe ihres in Wein⸗ eim verſtorbenen Vaters Karl 1525905 Joſt, miterbberechtigt und werden zur Vermögensauf⸗ nahme und den Theilungsver⸗ handlungen mit Friſt von drei Monaten des Anfügens anher vorgeladen, daß wenn ſie nicht erſcheinen, die Erbſchaft denen zugetheilt werden wird, welchen ſie zukäme, wenn dieſelben zur Zeit des Erbanfalls nicht 5 am Leben geweſen wären. 54962 Mannheim, den 19. Juni 1889. Großh. Notar: Rüdmann. Heffentliche Nerſteigerung. Montag, den 24. Juni 1889, Vormittags 11½ Uhr werde ich in meinem Geſchäfts⸗ zimmer C 2, 3½ hier 955 Weedei 9 1 9 55 M. 30 Pfg., verzinslich zu 5% vom 1* Novenbe 1888 an, in vlertel⸗ jährlichen 9 100 und fa ig mit je 1 Mark auf 1. November 1889—98, der ver⸗ bleibende endliche Reſt der For⸗ derung iſt nach Umfluß dfeſer Friſt nach vorausgegangener 1 e zahl⸗ ig. Die Forderung iſt mit Vor⸗ ugsrecht auf das Wohnhaus Kil H 7, 11a ſammt Magazin und Seitenbau mit liegenſchaft⸗ licher Zugehör im Maaße von 5 àr 49,81 qm. im Grundbuch der Stadtgemeinde Mannheim Band 62, Blatt 149, Nr 454 vom 25. Oktober 1888 einge⸗ tragen, gegen baare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern. ähere Auskunft über Jaſler und ſonſtige Bedingungen wird in meinem Geſthaf Szimmer eilt. 54688 anuheſg, den 17. Juni 1889. räuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Jieftrung von 5 08 9 unterhaltungamaterial. No. 1146. Die Lieferung von: ca. 3600 obm Porphir⸗Schotter, 5 0„ Grus und 5 35„ Sand, ſowie „ 2000„ Bafalt⸗Schotter iſt im Ganzen oder getheilt zu vergeben. 54946 ngebote hierauf, mit Muſtern belegt, wollen ſpöteſtens bis: Samſtag, den 6. Jult d.., Vormittags 10 Uhr Aarſſchit und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bei uns ein⸗ ereicht werden, wo die Lieferungs⸗ einzuſehen ſind. Mannheim, den 22. Juni 1889. Tiefbauamt. itter. Semeinde Aeckarau. Fiſtherei⸗Herpachtung. Kommenden 54913 Dienſtag, den 25. Juni l. Is., Vormittags 11 Uhr verpachten wir auf hieſigem Rath⸗ hauſe die Ausübung der Fiſcherei einſchließlich Eisgewinnung in dem der Gemeinde Mannheim und der Gemeinde Neckarau gemein⸗ 1 8 zugehörigen Schleußen⸗ graben. Neckarau, den 21. Juni 1889. Bürgermeiſteramt. Kupferſchmitt. Ein Kaufmann wünſcht ſich mit einem Kapital von M. 10,000 bis M. 30,000 an einem Geſchäft zu bethei⸗ ligen event. ein ſolches käuf⸗ lich zu übernehmen. Ver⸗ mittler verbeten. Offerten unter M. R. 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Ehret im„Belle⸗ vue⸗Keller“ auf. 54963 Um große Betheiligung bittet nochmals freundſchaft⸗ lichſt im Namen des Comite's: L. J. Hoffmann. Programm: Aufſtellung des hiſtoriſchen Feſtzugs. 1. Abtheilung. 1 Herold, 1 Träger mit der Tafel 1786, Trommler und Pfeifer, Offizier, 1 Feldwebel, Mann Bedienungsmannſchaft, beſpanntes Geſchütz. 2. Abtheilung. Träger mit der Tafel 1805, Offtzier, 1 Feldwebel, 1 Horniſt, Mann Bedienungsmannſchaft, beſpanntes Geſchütz. 3. Abtheilung. Träger mit der Tafel 1821(reit. Artill.) Offiziere, 1 Wachtmeiſter, Trompeter, Mann Bedienungsmannſchaft, un folgen die übrigen Kammeraden in Sectlonen. Skadt-Vark Mannheim. Sountag, den 28. Juni 2O-Pfg.-Tasg. Nachm. von—6 und Abends von—11 Uhr ZWEI CROSSE CONCERIE, ausgeführt von ber Kapelle des 2. Bad. Grenad.⸗Regim.„Kaiſer Wilhelm.“ No. 110, unter Leitung des Muſikdir. Herrn O. Schirbel. Entree 20 Pfg. Abonnenten NB. Der Eintritt in den Park iſt den Abonnenten nur gegen Vorzeigung der Abonnementskarten geſtattet. 54742 Der Vorſtand. Schwaben-Club zu Mannheim. Zur Feier des Wjährigen Regierungs⸗Jubiläums Sr. Mafeſtit des Königs Kärl von Wütttemberg Fest-⸗Commers am Dienſtag, den 25. Juni, Anfang Abends 8 Uhr im Saale der Mannheimer Liedertafel, K 2, 28. 54728 Der Vorſtand. rMein Geſchäft und Wohnung befindet e 1 5 ab in Litera P2, 9, parterre. Friedr. Weinreich, Sahneider. Wohnungs-Veränderung. Meine Wohnung befindet ſich vom 19. d. M. an in dasss Litera U 2 No. 1, 2. Stoek. Aug. Weiß, Schreiner. Ausverkauf. Den Reſt meines Möbellagers verkaufe von heute an, um ſchnell damit zu raumen, 543 unter Einkaufspreis; als: Dienſtbotenbetten, beſſere Betten mit Ro aarmatratzen, einige u. Vorplatzſpiegel i arthie Roßhaare un elſtoffe ꝛc. J. Brodbeck Wüw., H 7, J. 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