er 98 8 FReeeeeeeeeeeeeeeeee In der Poſtliſte eingetragen unter GBadiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theilz Chef⸗Redakteur Julius Katz, Katz für den lokalen und prov. Theil: n Inſerg ſi dnApfel, Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckeret, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 181. 1. Blatt.(Aelephon⸗Ar. 218.) (Notariell beglaubigt.) uUnſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. *Jerlorene Jiebesmüh'. Das ganze Dichten und Trachten der Centrums⸗ preſſe iſt ausſchließlich darauf gerichtet, die katholiſche Bevölkerung, d. h. Wählerſchaft, als unterdrückt durch den Proteſtantismus darzuſtellen und demzufolge zu erregen. Das iſt die ganze Weisheit der neuen Führung und daß ſie dieſen Schritt über die alte Führ⸗ ung hinausgeht, daß ſie den ſog.„point'honneur“ der Katholiken zu wecken vorgibt, darauf bildet ſie ſich entſetzlich viel ein. Nun zählt aber unſer Land rund eine Million von dieſen angeblich unterdrückten Katholiken und nur 596,000 Nichtkatholiken. Es liegt alſo ganz in der Hand der katholiſchen Wählerſchaft, Centrumswahlen zu machen, denn keine ſog. Wahlgeometrie der Welt kann es zu Stande bringen, daß die zwei Drittheile Katholiken durch das eine Drittheil Proteſtanten lahm gelegt werden. Dies würde ſelbſt dann unmöglich, wenn alle in der Brüder⸗ lichkeit des paritätiſchen Staates erzogenen Proteſtant en Feinde des Katholizismus wären, eine Annahme, die ja an und für ſich ein heller Unſinn iſt. Schaut man etwas genauer zu, ſo richten ſich in der That, wie dem „Schwäb. Merkur“ geſchrieben wird, alle Vorwürfe der Zentrumswahlfanatiker nicht gegen die Proteſtanten, ſon⸗ dern gegen ihre eigenen katholiſchen Glau⸗ bensbrüder, welche ſie nur dann als Katholiken an⸗ erkennen, wenn ſie ſo wählen, wie es ihnen von der Kaplanpreſſe befohlen wird. Unſere badiſchen Wähler auf dem Lande fallen aber nicht ſo leicht um, als ihnen hier zugemuthet wird. Es erregt ihren Ver⸗ dacht, daß der badiſche Staat nur dann eine würdige Aufenthaltsſtätte für Katholiken ſein ſoll, wenn in ihm Ordensgeſellſchaften beſtehen, welche durch Teſtament, Schenkung oder auf andere Weiſe das Vermögender bäuerlichen Familie in die„todte Hand“ nehmen und in unſerem Lande des Parzellenbaues den verfügbaren Grund und Boden aufs Aeußerſte beſchränken. Die Klöſter legen bekanntlich das Gelübde der Armuth nicht ab, ſondern nur die Mönche. Jedenfalls bleibt es eine wunderbare Idee, den Bauer der badiſchen Rheinebene und des Schwarzwaldes für die Klöſter ins Gefecht zu fuͤhren und ihm im Namen Roms zuzurufen:„Wenn Du dieſe Klöſter nicht haſt, ſo iſt der ganze badiſche Staat für Dich ein unwürdiger Aufenthalt.“ Wenn dem kleri⸗ kalen Centralausſchuß und ſeinen geiſtlichen Wahlfeld⸗ marſchällen dieſes Wahlkunſtſtück gelingt, haben ſie einen Preis verdient, wenn auch nicht gerade einen Ehren⸗ preis. Sie haben dann den geſunden Menſchenver⸗ ſtand des badiſchen Bauern auf den Kopf geſtellt und ihn ihren eigenen Sonderzwecken in der wunder⸗ lichſten Weiſe dienſtbar gemacht. Vorerſt glauben ſie in⸗ des ſelbſt noch nicht an das Gelingen, daher das Mär⸗ chen von der Wahlbezirksgeometrie, wo die katholiſche Million von der proteſtantiſchen halben Million angeb⸗ lich unterdrückt werden kann. Bisher aber waren es in Wahrheit badiſche Katholiken, welche im Verein mit ihren proteſtantiſchen Mitbürgern die Verführungskünſte des Zentrums von ſich gewieſen haben. Das war und iſt für Baden eine Ehre und ſo wird es auch künftig bleiben. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 6. Juli, Vorm. Kaiſer Wilhelm beſichtigte geſtern Vormittag in Begleitung des Gefolges den Norheimsſund— er hat in Sandven übernachtet—, fuhr hierauf nach dem 3 Kilometer entfernten Waſſerfall im Steinsdal. Von Sandven wird die Reiſe nach Odde fortgeſetzt, wo 16 Wagen zum Ausflug durch das Oddethal nach dem prächtig gelegenen Lotefos beſtellt ſind. Dem Vernehmen nach wird ſich der Kaiſer zwei Tage in Odde aufhalten. Gutem Vernehmen nach wird Kaiſer Wilhelm am Montag in Bergen erwartet. Er dürfte ſich dann am Dienſtag nach Voß begeben. Der Budgetausſchuß der öſterreichiſchen De⸗ legation nahm in der Einzelberathung das Heeres⸗ ordiuarium in den einzelnen Titeln nach den Anſätzen der Regierunug an und genehmigte die Nachtragscredite ſowis die Schlußrechnung für 1887, und Neuburg über einen Rückggng der Bgumwoll⸗ Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mounheim und Umgebung. Auflage über 11,300 Exemplare. Aus Paris wird vom geſtrigen Tage berichtet: Die halbamtlichen Blätter erklären die Gerüchte, wonach der Juſtizminiſter Théͤvenet und Oberſtaatsanwalt Beaurepaire ihre Entlaſſung nehmen wollten, weil Zwieſpalt mit dem Unterſuchungsausſchuß entſtanden ſei, für falſch. Dem Ausſchuß wird heute die Anklagerede des Staatsanwalts zugehen.— Während des Flotten⸗ manövers vor Toulon ſind zwei Schiffe zuſammenge⸗ ſtoßen. Das Panzerſchiff„Courbet“ rannte auf „'Eſtrées“. Letzteres iſt ernſtlich beſchädigt und mußte ſofort in den Hafen einlaufen.— Marineminiſter Krantz beabſichtigt, demnächſt einen Credit zur Ver⸗ ſtärkung der Flotte zu fordern.— Die Kammer hat den Antrag, den Frauen das Wahlrecht für die Han⸗ delsgerichte zu gewähren, angenommen.— In der Deputirtenkammer wurde das Militärgeſetz auf die Tagesordnung für Montag geſetzt, dann die Budget⸗ berathung wieder aufgenommen.— Der Abänderungs⸗ antrag Pelletans über die Erhöhung der Abgaben der Vereine wird angenommen. Der Antrag Gillet fordert für die Börſengeſchäfte eine Steuer von 2½ Franken für den Tauſendkauf und Verkauf. Der⸗ ſelbe wird mit 308 gegen 197 Stimmen verworfen, nachdem der Hauptberichterſtatter erklärt hatte, daß von dieſer Maßnahme der Pariſer Markt zum Vortheil des Berliner betroffen würde. Allières erklärt, er und ſeine Freunde könnten nicht für das Budget ſtimmen. Das geſammte Budget für 1890 wird ſchließlich mit 379 gegen 91 Stimmen angenommen. In der italieniſchen Deputirtenkam⸗ mer brachte Cavallott eine Interpellation darüber ein, ob und welche Erklarungen die Regierung über den Zwiſchenfall in Gabes(Tunis) und betreffs der von den tuneſſiſchen Zollwächtern feſtgehaltenen italieniſchen Barke erhalten habe; ferner darüber, ob und welche Auskunft der Regierung ertheilt worden ſei über die Verhaftung zweier italieniſcher Staats⸗ angehörigen in Trieſt, von welcher einer aus⸗ gewieſen, während der andere noch in Unterſuchungshaft ſei; endlich darüber, welche Anſchauungen und Anſichten die Regierung betreffs ſämmtlicher jüngſt in Trieſt, Fiume, Trient und anderen Orten vorgekommenen Zwiſchenfälle hege; ferner betreffs der öſterreichiſchen Kundgebungen über die von Kalnoky in dem Budget⸗ Ausſchuß der öſterreichiſchen Delegation bezüglich Italiens abgegebenen Erklärungen. Miniſterpräſident Crispi erklärte, er werde die Interpellation am Dienſtag beant⸗ worten. Der„Wiener Allg. Ztg.“ wird aus Bukareſt ge⸗ meldet, daß der ruſſiſche Dampfer„Ruß“ mit etwa 50 ruſſiſchen Offizieren an Bord, von Odeſſa kommend und angeblich auf einer Vergnügungsreiſe nach Serbien unterwegs, am 3. d. M. in Braila anlegte. Die ruſ⸗ ſiſchen Offiziere ſeien an das Land gegangen und hätten das Donauufer von der Höhe aus beſichtigt. Nachdem die Offiziere an Bord zurück wären, ſei der Dampfer weiter gefahren. Die bulgariſche Regierung hat mit einer ameri⸗ kaniſchen Geſellſchaft eine Anleihe von 25 Millionen zu 6 Prozent bei einprozentiger Tilgung abgeſchloſſen. Die Bahnen Burgas⸗Hamboli und Zaribrod⸗Vacarel ſind Unterpfand. 5 Millionen wird die Regierung im Sep⸗ tember erhalten, den Reſt in Friſten von je zwei Mo⸗ naten, bezw. kürzer. Das Recht der Rückzahlung zum Nennwerth nach 10 Jahren bleibt vorbehalten.— Stam⸗ bulow iſt nach Tirnowa, Ruſtſchuk, Varna und Burgas abgereiſt. Zufolge der neueſten aus Apia vom 25. Juni eingetroffenen Nachrichten verhalten ſich die Eingeborenen auf Samoa dauernd ruhig. Das deutſche Kanonen⸗ boot„Wolf“ hat den Befehl erhalten, nach den Marſchall⸗ inſeln zu gehen und den früheren König Malietoa nach Apia zurückzuholen. „ Atbeiterverhälkniſſe in Süddeutſchland. Die amtlichen Berichte über die Fabrikaufſicht in den ſüddeutſchen Staaten laſſen ſich ihrem Hauptinhalte nach mit wenigen Sätzen wiedergeben. Es wird für das verfloſſene Jahr übereinſtimmend ein kleiner Aufſchwung der Induſtrie durch Vermehrung oder Erweiterung der Anlagen und flotteren Abſatz konſtatirt, dagegen ſind die Arbeiterverhältniſſe zumeiſt dieſelben geblieben, für Würt⸗ temberg wird ſogar theilweiſe eine Verſchlechterung be⸗ hauptet. Einzelne Ausnahmen von einem ſo ſummariſchen Urtheil müſſen natürlich gemacht werden. So berichtet der Fabrikinſpektor für Oberbayern, Schwaben die Bezeichnung„liberal“ für ſich. Es Sonntag, 7. Juli 1889. weberei; derſelbe Fabrikinſpektor erklärt freilich, daß die Lohnverhältniſſe gleichzeitig eine kleine Beſſerung erfahren haben. Der niederbayeriſche Inſpektor berichtet über einen lebhaften Geſchäftsgang und eine derzeitige günſtige Lage, übergeht aber befremdenderweiſe die Frage der Rückwirkung dieſer Lage auf die Arbeiterverhältniſſe. In Württemberg, wo die An⸗ gaben über Lohn und Arbeitszeit noch äußerſt mager ſind, lauten die gebrachten Mittheilungen ſonderbar. Der Lohn der Handwerksgehilfen ſoll vielfach nur 1 Mark betragen, jugendliche Fabrikarbeiter wurden mit 60 bis 70 Pfennigen für den Tag gelohnt. Dagegen wird der Lohn der Arbeiterinnen auf durchſchnittlich 2 Mark für den Tag angegeben und ſoll den Verdienſt der Männer in der Konfektionsinduſtrie häufig überſteigen. Ueber den Grund dieſer Erſcheinung erfahren wir nichts, auch nichts über die Zahl der Arbeiterinnen und ihre Zu⸗ nahme, Dinge, welche man zur Beurtheilung der Sache natürlich zunächſt kennen müßte. In Oberbayern und den damit zu einem Fabrikinſpektorat vereinigten Theilen des bayeriſchen Staatsgebietes war in 638, ſo⸗ wohl 1888 wie 1887 inſpizirten Betrieben die Zahl der Arbeiterinnen um 300 gewachſen, die Zahl der männlichen Arbeiter freilich in gleichem Verhältniß. Die Zunahme der weiblichen Arbeiter überwiegt die der männlichen in Mittelfranken und in Niederbayern. In 34 bayeriſchen Fabriken betrug die Arbeitszeit der Frauen mehr als 14 Stunden täglich. Die Zahl der beſchäftigten Kinder unter 14 Jahren iſt in Ober⸗ bayern von 1886 bis 1888 um 25 pCt. geſtiegen. Aus dem intereſſanten Berichte des Gr. badiſchen Fabrik⸗ inſpektors haben wir bereits einen erſchöpfenden Auszug veröffentlicht. Erfreulich iſt, daß die ſüddeutſchen Staaten vollſtändige Berichte ausgeben, welche wenigſtens einen Einblick in die Verhältniſſe geſtatten. In Preußen haben dieſelben Wünſche leider keine Wirkung gehabt. Die Mitglieder des Reichstags ſind allerdings im Stande, die Originalberichte einzuſehen, aber der Reichstag beſitzt deren Abſchrift nur in einem einzigen Exemplar. * Anter falſcher Flagge begibt ſich bereits jetzt der„Freiſinn“ in die Agitatlon für die nächſten, noch ziemlich lange ausſtehenden, Reichs⸗ tagswahlen. Während alle übrigen Parteien offen und ehrlich für ihr Programm eintreten, bemüht ſich die frühere Fortſchrittspartei, die trotz der Fuſion mit den Seceſſioniſten, doch nur die gleiche radikale, wie ehedem geblieben iſt, die Sachlage zu verdunkeln, indem ſie ſich je nach Bedarf hier„freiſinnig“, dort wieder„liberal“ nennt. Mit dem Wort„Liberal“ wird unleugbar von freiſinniger Seite ein ungeheurer Mißbrauch getrieben. Gewiſſen Leuten, welche mit der Zeit nicht fortgeſchritten ſind, welche ſich nur wenig ſachlich um Politik kümmern und in der Regel in der Zeitung nur das„Lokale“ und „Vermiſchte“ verſtehen, erſcheint es gleichſam natürlich, ſich„liberal“ zu nennen. Die Ziele der anderen Par⸗ teien kennen dieſe„Liberalen“ nur aus den freiſinnngen Reden und Flugblattern oder aus den Unterhaltungen am Stammtiſch. Allerdings aber ſind dieſen Liberalen auch die Ziele der eigenen deutſch⸗ freiſinnigen Partei unbekannt, ſie haben nicht die Zeit und auch nicht Luſt, ſich darüber den Kopf zu zerbrechen. Trotzdem nun das Wort„freiſinnig“ nichts weiter iſt als eine Verdeutſchung des Wortes„liberal“, hat es doch bis jetzt noch durchaus nicht den Zauber jenes Wortes auszuüben vermocht; namentlich in den ehedem ſezeſſioniſtiſchen Wahlkreiſen hat das Wort„deutſchfrei⸗ ſinnig“ als Parteibezeichnuug ſich noch durchaus nicht einbürgern wollen. Die Wahlvereine nennen ſich dort noch„liberal“, die Lokalblätter geben ſich als„liberal“, und auch der Kandidat wählt ſind ſehr richtige, praktiſche Erwägungen, welche den Frei⸗ ſinn veranlaſſen, in den Wahlkreiſen unter an⸗ derem Namen zu agltiren„unter falſcher Flagge zu ſegeln.“ Die oben gekennzeichneten Lilberalen, die wir Harmloſe nennen möchten, da ſie vielfach ohne weitere Prüfung der Lockpfeife Eugen Richters folgen, würden ſich, wie die Erfahrung an einzelnen Stellen lehrt, meiſt von der Partei abwenden, wollte dieſe ſich„deutſchfreiſinnig“ be⸗ zeichnen. Es liegt aber in der Natur der„freiſinnigen“ Partei, deren Führer in der letzten Zeit offenbar nicht wiſſen, wohin ſie den im Sande ſtecken gebliebenen Partei⸗ wagen lenken ſollen, die Unklarheit ihrer politiſchen Ziele durch unklare, irreführende Parteibezeichnungen wett zu machen. Z. Selte. — Seneral⸗Anzeiger. 7. Juli. Aus Stadt und Tand. * Maunnheim, 6. Juli 1889. Aus der Stadtrathsſitzung vom 4. Juli 1889. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Abbruch des Baſſermann'ſchen Magazins.) Auf Antrag der Bau⸗Commiſſion wurde beſchloſſen, das jüngſt von der Stadtgemeinde erworbene ſog. Baſſermann'⸗ ſche Maggzin, R 5 Nr. 10, zum Abbruch auszuſchreiben und mit dem Vollzuge das Hochbauamt zu beauftragen. (Submiſſionen.) Folgende Lieferungen und Arbei⸗ ten wurden im Submiſſionswege vergeben: 1) Die Lieferung der Turngeräthe für das Schulhaus J 2 an Herrn M. Müller in Karlsruhe. 2) Die Lieferung des Mobiliars für das Schulhaus U2 an die Herren Karl Ehlers und Emil Lorenz hier. 3) Die Lieferung der Holzthürgeſtelle für das Schulhaus an der Tatterſallſtraße dem Herrn Wil⸗ helm Neubrand hier. 4) Die Glaſerarbeiten an den Gewächshäuſern der neuen ſtädtiſchen Gärtnerei dem Herrn Glaſermeiſter Bückert hier. 15 (Angebote auf Bauplätze.) Auf die ſtädtiſchen Bauplätze U 5 Nr. 9, U 5 Nr. 10 und Y 6 Nr. 3½ ſind Angebote eingelaufen und iſt die öffentliche Verſteigerung derſelben zu veranlaſſen. (Zur Herbeiführung einer neuen Neckarvor⸗ landsordnung) wird Herr Bürgermeiſter Bräunig er⸗ ſucht, im Vereine mit Herrn Stadtrath Hartmann die erfor⸗ 05 Verhandlungen mit dem Großh. Hauptzollamt zu pflegen. (Die Commiſſion für Speiſung von Kindern unbemittelter Elterm)erſtattet Bericht über die Speiſung dieſer Kinder in den Volksſchulen im letztvergangenen Winter; dieſem Berichte iſt Folgendes zu entnehmen: Die Speiſung erfolgte an 90 Tagen; den Kindern wurde Morgens je Liter Milch und ein größeres Brödchen verabreicht. Die Zahl der Kinder betrug: im Schulhaus jenſ, Neckars 341, im Schulhaus in der Schwetzinger Vorſtadt 245, im Schul⸗ hauſe K 5, 2 216, im Schulhauſe R 2 120, zuſammen 922. Die Geſammtausgabe betrug: a) für Brödchen M. 1963.49, b) für Milch M. 3587.34, zuſ. M. 5550.83. Gegen Bezahlung von 5 Pfg. wurden im Ganzen 5827 Frühſtücke verabreicht. Aus dieſen Zahlen dürſte hervorgehen, daßz dieſe Ein⸗ richtung von einer wohlthuenden Wirkung iſt. (Einführung der Bedürfnißfrage bei Er⸗ theilung neuer Wirthſchaftskonzeſſſonen betr.) Seitens der hieſigen Wirthe wurde an den Stadtrath eine Eingabe dahingehend gerichtet, ſolcher möge von dem ihm nach der Gewerbe⸗Ordnung zuſtehenden Rechte der Ein⸗ führung der Bedürfnißfrage bei neu zu errichtenden Wirth⸗ ſchaften Gebrauch machen und ein enkſprechendes Ortsſtatut herbeiführen. Das Collegium konnte ſich jedoch hierzu nicht entſchließen, weil ein ſolches Statut eine Beſchränkung der Gewerbefreiheit und der Stadtrath eine ſolche Beſchränkung herbeizuführen keineswegs geneigt iſt. (Einführung öffentlicher Stadtrathsſitz⸗ ungen.) Es wurde die Frage auf Einführung öffentlicher Stadtrathsſitzungen angeregt und beſchloſſen, ſolche auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung zu nehmen. (Preisvertheiſung.) Am nächſten Sonntag Vor⸗ mittags 11 Uhr findet im großen Rathhausſaale die Ver⸗ theilung der Preiſe anläßlich der Gonle n Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten ſtatt, wozu das Collegium eingeladen wird. (Submiſſion.) Die Lieferung der Ruhrkohlen pro 1889/90 wurde dem Herrn J. Ph. Zeyher hier übertragen. Die Lieferung der ausgeſchriebenen Lohkäſe erhielt die Firma . u. L. Steingötter in Wiesloch. Wegen Lieferung des Buchen⸗ und Tannenſcheit⸗Holzes findet der Zuſchlag erſt nach genommener Beſichtigung des Holzes ſtatt. (Seitens einer größeren Anzahl hieſiger Metzgermeiſter) wurde in einer längeren 18 i Darſtellung die eines neuen Schlachthauſes mit allen Einrichtungen der Neuzeit gleichzeitig mit Erſtellung des Viehhofes beantragt. Die betr. Eingabe gelangt zur erpbeſe und wird zunächſt der bezüglichen Commiſſion überwieſen. 5 (Abhaltung von Zucht⸗ und Nutzvieh⸗ ſowie Schweinenmärkten betr.) Der Erlaß Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern, wornach von nun an die Abhaltung von Zucht⸗ und Nutzvieh⸗ fowie Schweinemärkten in hieſiger Stadt wieder geſtattet iſt, wurde zur Kenntniß gebracht. Bezügliche Bekanntmachung wurde bereits vor einigen Tagen erlaſſen pen einer weiteren e Arenelt Grube.) Die Commiſſion für die ſtädtiſche Abſuhranſtalt ſtellt den Antrag auf Erbauung einer weiteren Latrinenſam⸗ melgrube auf dem Terrain der alten Compoſtfabrik. Der Antrag wird dem Hochbauamte zur Aufſtellung eines Koſten⸗ voranſchlages überwieſen. (Submiſſion.) An der Bronce⸗Statue auf dem Parade⸗ Platze ſind verſchiedene Reparaturen welche 6 7 dem Herrn Gürtlermeiſter Beilmann übertragen werden. * Der Großherzog ertheilte gheſtern Pormittag ſohn reichen Perſonen Audienz, u. A. dem Oberingenieur Hilpert Feuilleton. Sichnelle Pilfe. Nach dem Franzöſiſchen von R. Katz. Proſper Dumontier ſpielte die Heldenväter am Theater zu Compiegne. Seine theatraliſche Laufbahn war im Grunde mehr lang als glorreich zu nennen. Mein Gott! ein Helden⸗ vater am Theater von Compiegne! Das iſt gerade nichts, was zu den Annehmlichkeiten des Lebens gehörk. Hie und da exleuchtete aber doch ein glänzender Punkt dieſes dunkle Daſein. Gern und mit einer gewiſſen Rührung 1 ge er beiſpiels⸗ weiſe den jungen Leuten von der ſchönen Zeit zu nen⸗ da er mit Bocage, dem leider Dahingeſchiedenen, im⸗Thurm von Nesle“ und mit Eugenie Doche in der„Cameliendame zuſammengeſpielt batte. 5 „Ja, ſo iſt's, meine Kinder,“ ſchloß er ſtets ſeine weh⸗ müthige„Vierzig Jahre beim Theater, und immer ſtramm auf den Beinen und mit ſicherm Auge! Hm! Jiſt keine Kleinigkeit! Nun, mit dem ſichern Auge hatte es ſchon ſeine Richtigkeit; denn ſeit zwanzig Jahren beſaß er thatſächlich nur eines, das rechte. Das andere hatte er in Tand einer Begebenheit verloren, welche bis zum heutigen age noch unaufgeklärt iſt, und die der alte Kombdiant durch geſchickt angebrachte Gedankenſtriche, die der Phantaſie unbe⸗ grenzten Spielraum ließen, zu einer Liebesgeſchichte heraus⸗ zuſtreichen wußte, in welcher der eiferſüchtige Ehemann eine nicht unerhebliche Rolle ſpielte. „Ein ganz gemeiner Racheakt“, ergä J einem Anflug von Geckenhaftigkeit.„Dieſes verwünſchte Er⸗ eigniß, welches mich zwang, mein Rollenfach zu wechſeln: —— 1990 baeſpielt die jugendlichen Liebhaber bis an mein ebensende geſpielt.“ Um nun das fehlende Auge zu erſetzen, hatte ſich Dumontier den Luxus eines prächtigen Glasauges gegönnt ein Auge, das klar und durchſichtig war wie das eines Kindes. Dieſes Erſatzſtück hatte ihn damals eine ganz hübſche Summe gekoſtet, und er pflegte oft ſcherzhaft zu ſagen,»daß er es wie ſeinen Augapfel hüte. Jede Nacht that er es behutſam ergänzte er zumeiſt mit in Mannheim. Dazwiſchen nahm der Großherzog die Meldung des Oberſtlieutenants Kehl, Kommandeur des Schleswig⸗Holſtein'ſchen Dragoner⸗Regiments Nr. 18, früher etatsmäßiger Stabsoffizier im Kurmärkiſchen Dragoner⸗Re⸗ giment Nr. 14, und des Majors Kühls, etatsmäßiger Stabs⸗ offizier im 3. Bad. Dragoner⸗Regiment Nr. 22, bisher Es⸗ kadronschef im 2. Bad. Dragoner⸗Regiment Nr. 21, entgegen. Der Empfang dauerte bis halb 2 Uhr. Nachmittags von 3 Uhr an empfing der Großherzog den Staatsminiſter Turban zum Vortrag, dann den kommandirenden General des 14. Armeecorps, Generallieutenant von Schlichting, und hörte darnach die Vorträge des Geheimeraths Freiherrn von Ungern⸗ Sternberg und des Legationsſekretärs Freiherrn von Babo. Heute früh halb 7 Uhr reiſt der Großherzog mit Sonderzug über Baſel und Schopfheim nach Zell i.., von wo die Eröffnungsfahrt auf der neuen Bahn nach Schönau und Todtnau ſtattfinden wird. Der Großherzog beabſichtigt am Abend nach Schopfheim zu fahren, wo derſelbe der Feier der Grundſteinlegung für die neue evangeliſche Kirche der Ge⸗ meinde Schopfheim anwohnen wird. Der Großherzog hatte die Abſicht, von dort am folgenden Tage die ganze Linie der im Bau begriffenen ſtrategiſchen Bahn zu bereiſen, mußte aber darauf verzichten, da der König und die Königin von Rumänien ihren Beſuch auf Montag hier angekündigt haben. Der Großherzog kehrt daher von Schopfheim am Sonntag Abend hierher zurück und wird demnächſt die genannte Bahn⸗ linie beſonders beſichtigen. * Perſonal⸗Nachrichten. Ernannt wurden: zum Zeichner: Peter Marx von Blieskaſtel(Bayern); zum Loko⸗ motivführer: Lokomotivheizer(Reſerveführer) Valent. Maier; zu Zugmeiſtern die Oberſchaffner(Zugmeiſteranwärter): Jo⸗ hann Georg Zimmermann, Franz Kaver Schöttle, Heinrich Ludwig Landes, Philipp Dietſche, Martin Auer; zu Lokomotivpheizern: Johann Georg Carle von Wildberg(Württemberg), Victor Fehrenbacher von Münchweier; zum Wagenwärter: Chriſtof Wißmeier von Schwetzingen; zum Oberſchaffner: Schaſfner(Zugmeiſter⸗ anwärter) Karl Schmidt; zu Schaffnern: Leonhard Oeſtreicher von Reichenberg(Bayern), Joſef Kaſpar Baumann von Oſterburken, Peter Birkenmayer von Obrigheim, Martin Sauerzapf von Leimen, Maximilian Echle von Zell⸗Weierbach, Auguſt Lamm von Waldulm, Damian Heitzmann von Ringsheim; zum Bureaudiener: Portier Raver Wernet.— In Ruheſtand wurde verſetzt: Maſchinenleiter Engelbert Keller.— Entlaſſen wurde: Weichenwärter Konrad Knecht(auf Kündigung.) “ Aufgefundenes Geld. er Gr Staatsbahnen wurde aufgefunden: am 21. Juni im Zuge 27 ein Geldtäſchchen mit 8 M. 60 Pf. und in Karlsruhe ab⸗ geliefert; am 24. Juni im Bereiche des Bahnhofes in Karls⸗ ruhe der Betrag von 20 M. * Unſere ſtädtiſchen Anlagen haben gegenwärtig ihre ganzen Reize entfaltet und ſtehen in dem üppigſten Flor. Herr Stadtgärtner Erwin Bodenhöfer hat durch die Herſtelluns und Arrangirung derſelben wieder einmal bewieſen, daß er in der Kunſtgärtnerei auf einer ſehr hohen Stufe des Könnens ſteht und gebührt ihm für die große Sorgfalt, mit welcher er die Anlagen in den Stand geſetzt und für die aufopfernde und zeitraubende Pflege, die er der Erhaltung derſelben widmet, auch öffentlich der aufrichtigſte Dank Freunde ſchöner gärtneriſcher Anlagen. Welch' herr⸗ lichen Anblick gewähren zum Beiſpiel nicht die Anlagen vor dem Heidelberger Thor, ſowie diejenigen am Hauptperſonen⸗ bahnhofe. Voll Freude und Entzücken bleibt das Auge auf den mit großem Geſchmack hergeſtellten und äußerſt ſorg⸗ fältig gepflegten Blumen⸗ und Roſenbeeten haften und nur ein Wunſch ſteigt hierbei in dem Beſchauer auf, nämlich der, daß dieſe Anlagen ſich doch recht bald mehren, verdoppeln, ja verdreifachen möchten, ein Wunſch, deſſen volle Berech⸗ tigung wohl Niemand anzuzweifeln wagen wird. »Waſſerſchaden. Eine gegenwärtig im Seebad wei⸗ lende hieſige Familie wurde durch die Unachtſamkeit eines Dienſtmädchens, welchem die Beaufſichtigung der Wohnung während der Abweſenheit der Herrſchaft übertragen worden war, ſchwer Ruche un Dasſelbe wollte ein Gefäß an der Waſſerleitung füllen und entfernte ſich, um einige Einkäufe zu machen, ohne den geöffneten Hahnen vorher wieder eſchloſſen zu haben. Das ausſtrömende Waſſer verbreitete ſich inzwiſchen über einen großen Theil der Wohnung und richtete an dem Gebäude und den Haushaltungsgegenſtänden einen ganz enormen Schaden an. Derſelbe hätte noch größere Dimenſionen angenommen, wenn nicht der ein Stockwerk tiefer wohnende Miether, in deſſen Wohnung das Waſſer durch den Plafond drang, die Hauptleitung ſofort abgeſtellt ätte. 18 85 Süddeutſches Sextett aus Frankfurt a. M. Geſtern und vorgeſtern Abend konzertirte im Badner Hof das rühm⸗ lichſt bekannte„Süddeutſche Sextett“ mit außerordentlichem Beifall vor einem leider nicht ſehr zahlreichem Publikum. Das„Sextett“, beſtehend aus Mitgliedern des Frankfurter Opernhauſes, entzückte mit ſeinen Geſangsvorträgen die lauſchenden Zuhörer und kann mit Stolz auf den geſtrigen und vorgeſtrigen Abend blicken, wenn auch nicht bezüglich des materiellen, ſo doch hinſichtlich des künſtleriſchen Erfolgs. Das war Geſang, der zum Herzen drang und jeder Einzelne dieſer Herren leiſtete Vorzügliches. usgezeichnet ſpielte auch der Pianiſt, Herr Fröhnert, der in jedem Conzert⸗ Im Bereiche der Großh. ſaale ſich hören laſſen und des Beifalls von vornherein ſicher ſein darf. Eine rieſige Fertigkeit und korrekter Anſchlag, ſowie Improviſationstalent ſind an ihm ganz beſonders zu bewundern. Bei dem Ueberfluß an Geſangvereinen in Mannheim war es wirklich zu verwundern, daß nur wenige Mitglieder derſelben anweſend waren, dieſe Wenigen ſprachen ſich jedoch über das Sextett in äußerſt lobender Weiſe aus. Alſo hingezogen ihr Sängerſchaaren heute Abend zum Badner Hof, wo das Serxtett ſeine letzte Vorſtellung gibt. *Mißſtand. Von mehreren Seiten iſt ſchon vielfach darüber Klage geführt worden, daß ſich in den Raſenanlagen längs der Zufahrtsſtraße zum Bahnhof Hunde herumtum⸗ meln. Es wäre doch ſehr zu wünſchen, daß diejenigen Per⸗ ſonen, welche die Zufahrtsſtraße paſſiren und von Hunden begleitet ſind, dieſe bei ſich führen, um zu verhindern, daß dieſe Thiere in die Raſenbeete ſpringen und dort alle Sorg⸗ falt, welche auf die Erhaltung derſelben verwendet wird, illuſoriſch machen. Ein wahrer Nibelungenhort an Gold und Silber ſtrahlt dem Publikum aus dem Schaufenſter des Hutgeſchäftes von Zilke& Co., E 2, 16 an den Planken entgegen. Es ſind die Preiſe, welche für die diesjährige Regatta dort Aufſtellung fanden. Die koſtbaren und zugleich geſchmack⸗ vollen Geräthſchaften dürften wohl geeignet ſein die Sports⸗ men aus Nah und Fern zu eifrigſtem Streben aufzumuntern und ſehen wir morgen harten Kämpfen entgegen. Mit Ge⸗ nugthuung bemerken wir, daß eine Reihe hieſiger Firmen Lieferanten des größten Theils der Preiſe ſind und ſind es ſchöne Leiſtungen unſerer Goldſchmiedekunſt, die in gleiſender Pracht dem Beſchauer entgegenſtrahlen. Es iſt ein Stück kunſtgewerbliche Ausſtellung edelſten Genres, die wir Gelegen⸗ heit haben in dem Schaufenſter des genannten Geſchäfts zu bewundern und wollen wir nicht verfehlen unſere Leſer noch⸗ mals hierauf ganz beſonders aufmerkſam zu machen. *Silberne Hochzeit. Glaſermeiſter Appel und deſſen Ehefrau Marie, geb. Lämmlein, feiern Sonntag den 7. Juli das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Möge es dem Jubelpgare vergönnt ſein, noch eine lange Reihe von Jahren auf dieſes Feſt zurückblicken zu können Oeffentliche Verſammlung der Maler u Tüncher. Der hieſige Maler⸗ und Tüncherfachverein hielt geſtern Abend in der Wirthſchaft zum„Prinz Max“ eine Verſammlung ab, behufs Wahl eines Delegirten zu dem in Paris ſtattfindenden internationalen Arbeiterkongreß. Die⸗ ſelbe war jedoch ſehr ſpärlich beſucht. Gewählt wurde der ſchon von den Tünchern und Malern verſchiedener anderer Städte, wie Hamburg und Berlin, aufgeſtellte Wilhelm Schweitzer in Berlin. Selbſtmord. Geſtern Nachmittag erſchoß ſich ober⸗ halb des Friedhofs der zuletzt hier angeſtellt geweſene Eiſen⸗ bahnbeamte Johann Gimpert von Heidelberg. Der Lebensmüde, welcher ſich ſchon ſeit dem 1. d. M. von ſeiner Wohnung entfernt hatte, trug die Photographie eines Mäd⸗ chens in ſeiner Taſche und iſt ſomit anzunehmen, daß derſelbe ſeinem irdiſchen Daſein aus Liebeskummer ein gewaltſames Ziel geſetzt hat. Herabgeſtürzt. Geſtern Vormittag gegen 10 Uhr ſtürzte an dem Hauſe H 4. 9 ein lediger Tünchergeſelle von einem 4 Meter hohen Gerüſt herab und erlitt hierdurch nicht unbedeutende Verletzungen. Derſelbe mußte mittels Droſchke ins allgem. Krankenhaus verbracht werden. Verſtorben. Der Maurerpalier Vollmer von hier, der, wie wir in unſerer geſtrigen Nummer berichteten, vorgeſtern Abend in einem Neubau in 2 6 herabſtürzte und geſtern früh in dem genannten Bau in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden wurde, iſt noch im Laufe des geſtrigen Vor⸗ mittags ſeinen Leiden erlegen. 25 Betrüger. Der Einkaſſirer Hanold, der die hieſige Eichbaumbrauerei⸗Geſellſchaft, bei welcher er angeſtellt war, um ca. betrogen hatte und darnach flüchtig gegangen war, hat ſich des Beſitzes ſeines auf unrechte Weiſe erworbenen Gutes nicht lange Zeit erfreuen können, denn derſelbe wurde vorgeſtern Nachmittag in Zürich, als er eben von dort abreiſen wollte, verhaftet. Der Aufenthalt des Flüchtigen iſt dadurch ermittelt worden, daß er von Zürich aus Briefe an dieſige Bekannte richtete, wovon die Großh. Staatsanwaltſchaft Wind bekam. Hanold befindet ſich bereits unter polizeilicher Bedeckung auf dem Wege nach hier. Wegen ungebührlichen Benebmens ſollte geſtern an der Kettenbrücke ein aus Mainz kommender Reiſender verhaftet werden. Derſelbe widerſetzte ſich jedoch ſeiner Haftnahme mit aller Gewalt, ſo daß der betreffende Schutz⸗ mann erſt Verſtärkung abwarten mußte. Witterungsbericht vom heutigen Tage. Wind⸗ richtung: N.., Barometerſtand: 755, Wetter: bewölkt, Luft⸗ temperatur: 16 Gr. Reaumur. Aus dem Grofherzogthum. *Hockenheim, 5. Juli. Die Heuernte iſt bereits be⸗ endet und konnte bei der günſtigen Witterung gut eingeheim werden. Der Landmann iſt mit dem Ausfall der Menge un Güte ſehr zufrieden. Die Halmfrüchte gehen ihrer Reife ent⸗ gegen und ſtehen dieſelben ſehr ſchön im Felde. Sie verſpre⸗ chen eine gute Ernte. Mit dem Schneiden von Roggen wird Ende dieſer Woche begonnen werden. Die Kartoffeln ſehen ſehr gut aus. Der Hopfen iſt weniger günſtig und iſt der⸗ ſelbe noch etwas zurück. ſin ein Glas Waſſer, und um es ja nicht unnbthigerweiſe abzunützen, bediente er ſich desſelben erſt, wenn er zur Probe ging. Des Morgens, während er ſeinen häuslichen Ver⸗ richtungen oblag,(denn ſeine künſtleriſche Thätigkeit hinderte ihn nicht, ſein eigener Wirth zu ſein) band er ein Tuch über die leere Augenhöhle, dann eilte er,„leichtbeflügelt wie die Liebe“, um ſeine Milch und ſeinen Tabak zu holen. Im letzten Jahre nun hatten wir einen ſehr ſtrengen Winter. Es ſchneite und ſchneite unaufhörlich, und in der Neujahrsnacht fror es, daß der Schnee unter den Füßen krachte. Dumontier hatte ſich früh zu Bette begeben, er wollte Holz und Licht ſparen. Seiner Gewohnheit gemäß unternahm er vorher den allabendlichen Rungang im Zimmer, dann tauchte er ſein Auge in das vorgeſchriebene Bad und endlich ſchlief er, die Worte des Grafen von Linieres aus den„beiden Waiſen“ auf den Lippen, ſanft ein.„Die beiden Waiſen“ ein Rührſtück par excellence, ſollten nämlich am nächſten Tage im Theater zu Compiegne werden. Gegen acht Uhr morgens erwachte er, die eiſige Zimmerluft machte ihn ſchaudern. Er ſah nach der Uhr, welche ſich am Kopfende des Bettes befand, und erhob ſich raſch denn es war die höchſte Zeit, das Haus zu beſtellen, Toilette zu machen, um ſodann, zu geeigneter Stunde dem Direktor die beſtgemeinten Glückwünſche anläßlich des Jahreswechſels dar⸗ zubringen. Vor Allem galt es nun Feuer zu machen, allein die un⸗ erläßlichſten Erforderniſſe mangelten ihm hiezu. Die Kohle war völlig ausgebrannt, die Zündhölzchen fehlten, das Holz war nicht klein geſpalten— mit einem Wort, das Malheuer war fertig!„Ach was, ich laufe hinunter“ dachte der gute Mann.„Aber halt! Was will ich thun? Am helllichten Tage kann ich doch unmöglich ohne mein Auge ausgehen!“ Bekanntlich kommt aber ein Unglück ſelten allein. So auch bier. Der Froſt, der tückiſche Froſt hatte über Nacht das Waſſer in Eis verwandelt. Das fahl und träumeriſch blickende Auge, ſchien in dieſer Eisregion für ewig eingeſargt zu ſein. Was war da zu thun? Dumontier nahm einen Schlüſſel und fing ganz ſachte, ganz behutſam mit demſelben, theils auf das Glas, theils auf das Eis zu klopfen, an. Umfonſt! Es rührte ſich nichts. Die Ungeduld, die über⸗ ————. reizten Nerven, der Aerger übermannten ihn, die Schläge wurden immer ſtärker, zuletzt geradezu heftig geführt; in einem Anfalle wahnſinniger Wuth hieb er darauf los und— krach, krach, brach das Glas entzwei, das Eis ſpaltete ſich und das Auge machte es geradeſo, wie das Glas und das Eis es gemacht hatten: gebrochen und geſpalten bot es ſich dem entſetzten Blicke des alten Komödianten dar. Eine Minute lang ſtarrte Dumontier völlig ſprachlos, wie geiſtesabweſend auf das, im doppelten Sinne, ach! ſo trügeriſche Auge; dann aber der Wirklichkeit zurückgegeben, rannte er wie toll hinaus auf die Stiege und ſchrie, ſchrie wie ein Menſch dem Hab und Gut abbrennt. Die Nachbarn rannten herbei und fragten, was denn los ſei wo es brenne. „Mein Auge iſt hin“, war Alles was er hervorzubringen vermochte. 5 Er dachte nicht mehr an ſeine„Augenlücke! Sein langer, ungekämmter Bart, ſein unvollſtändiger Anzug, nichts hielt ihn zurück. So wie er war, rannte er ſchnurſtracks in die Wohnung des Direktors, Alles rückſichtslos bei Seite ſchie⸗ bend, was ihm im Wege ſtand. Mit einem Satze hatte er die Treppe genommen und unangemeldet ſtürmte er gerade⸗ wegs in das Schlafzimmer ſeines Chefss. 5 Der Theaterpächter nahm gerade die Glückwünſche ſeiner Angehörigen gerührt entgegen, als Dumontier wie eine Bombe in ſein Zimmer ſtürzte. „Keine Möglichkeit heute Abend zu ſpielen! Ich bin um mein Auge gekommen.“ Keine Herzensergießung und wäre dieſelbe noch ſo über⸗ ſchwänglicher Natur, vermag einem Theaterdirektor über die Schrecken einer bedrohten Einnahme hinwegzuhelfen. Unſer Direktor von Compisgne war keine Ausnahme von der Regel; auch in ihm ging der Vater im Theaterdirektor unter. „Eine aufgehobene Vorſtellung! Heute, mit ſolch einem Stück, nein, das war ja ganz unmöglich! Das konnte, das durfte nicht ſein! Im Nu war er aus dem Bette, im ſelben Augenblicke ſtack er auch ſchon in ſeinem Schlafrocke und nun ging man an die Berathung. Das war nicht leicht! Tauſend Möglich⸗ keiten wurden erwogen und wieder verworfen. So verrann eine gute Stunde unter Klagen, Vorwürfen, Betrachtungen 7. Juli. Seneral⸗Anzeiger. 3. Seite. Karlsruhe, 5. Jult Den 90. Geburtstag begeht in dieſen Tagen der bei der Eiſenbahnwerkſtätte hier als Por⸗ tier angeſtellte und noch, wie man mittheilt, rüſtig ſeinen Dienſt verſehende Portier Schweizer. Derſelbe blickt bereits auf eine ſtattliche Reihe von Dienſtjahren zu⸗ rück; zur Zeit, als noch die Poſtkutſche als Beförderungs⸗ 1 diente, ſoll er ſchon 35 Jahre als Poſtillon gefahren ein. Karlsruhe, 5. Juli. Der von dem engern Schef⸗ feldenkmal⸗Comits mit Herrn Profeſſor Volz wegen Her⸗ ſtellung des Scheffel⸗De nkmals abgeſchloſſene Vertrag iſt vom weiteren Comite genehmigt worden. Von kleineren d abgeſehen— ſo z. B. wird die Lyra am Fuße der Büſte weggelaſſen, die Gewandung der letzteren ruhiger gehalten und die Bogenflächen auf den Seiten des Sockels durch eine andere architektoniſche Form erſetzt— wird das Denkmal nach dem ſ Zt. ausgeſtellten Entwurfe ausgeführt. Daſſelbe wird aus folgenden Materialien her⸗ geſtellt: die Stufen aus geſchliffenem Granit, der Sockel aus karrariſchem Marmor, die Büſte, die Gruppen, die Reliefs und die Verzierungen des Sockels aus Bronzeguß und wird angenommen, daß die Fertigſtelluug bis zum 1. Oktober 1891 vollendet ſein wird. „Reihen, 5. Juli. Der 66 Jahre alte W. Brenneiſen von hier wurde von ſeiner Frau auf dem Speicher erhängt, aber noch lebend e und von Letzterer losgelbſt. A achharsmänner verbrachten den Un⸗ lücklichen zu Bette, wo derſelbe bereits nach einer Stunde arb. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet und wird die⸗ ſelbe wohl bald die Frage:„ob Selbſtmord oder Verbrechen?“ aufklären. Es wird erzählt, des Todten 32jähriger geiſtes⸗ kranker Sohn ſei dem Hergang nicht fremd. Das Verhältniß der Familienmitglieder im Verkehr mit einander war fortge⸗ ſetzt ein äußerſt unfreundliches. Pforzheim, 5. Juli. Geſtern ſtellte ſich Herr Bür⸗ germeiſter Müller aus Beuthen in Schleſien den ſtadti⸗ ſchen Kollegien vor und entwickelte in fließender, anſprechen⸗ der Rede ſeine Anſichten über Gemeindeverwaltung. Herr Müller iſt 36 Jahre alt. Es ſteht nun die Einberuf⸗ ung einer Schluß⸗Verſammlung der Collegien bevor, in biate von der Wahl⸗Commiſſion ein Vorſchlag erfolgen ürfte. Sberkirch, 5. Juli. Vor nahezu einem Vierteljahre wurde anläßlich des gegen Johann Börſig 2 05 Urkundenfälſchung) auch gegen den hochgeachteteten Rechnungsſteller Herrn W. Bock dahier Unterſuchung wegen Verdachts der 155 ben Sing eingeleitet. Ein in dieſer Sache erfolgter Beſchluß der Strafkammer Offenburg, welcher kürz⸗ lich dem Herrn Bock zugeſtellt wurde, lautet dahin, daß Herr Bock„wegen Mangels hinreichenden Verdachts, daß er ſich (in Bezug auf Urkundenfälſchung des Joh. Börſig) einer be⸗ günſtigenden Thätigkeit ſchuldig gemacht habe, außer Ver⸗ folgung geſetzt werde, und daß die entſtandenen Koſten der Staatskaſſe zur Luſt fallen.“ Die ganze Bürgerſchaft freut ſich über dieſes Ergebniß das bei der bekannten Ehrenhaftig⸗ keit des Herrn Bock mit Sicherheit vorausgeſehen wurde. Vom Gan, 5. Juli. Ein Maſſenbeſuch wurde vor einigen Tagen dem Rathhauſe zu B. zu Theil. Der Knecht des Schäfers war wegen Weidefrevels ſchon mehrere Male Bürgermeiſter citirt, ohne daß er Folge leiſtete, weßhalb ex Polizeidiener den Auftrag erhielt, denſelben ſofort vor⸗ zuführen. Der Knecht zog gerade mit der Heerde am Rath⸗ hauſe vorbei, als der Poliziſt ihn gewahrte und ergriff. Gut⸗ willig folgte der Schäfer, ihm aber trotz alles Abwehrens, die ganze Heerde nach. Der Gemeindediener ſoll nachher viel Arbeit beim Reinigen des Saales gehabt haben. Wfälziſche Nachrichten. Franukenthal, 4. Juli. Der Tünchergeſelle Rebel von Eppingen hatte dahier gearbeitet, was ihm in den heißen Tagen des Juni nicht behagte, weßhalb er fort ging und in Eppſtein bettelte. Hierüber vom Polizeidiener angehalten, widerſetzte er ſich und wurde deßhalb heute vom Schöffen⸗ gericht dahier zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. = Fußgöunheim, 5. Juli. Geſtern ſtarb plötzlich in Folge eines Herzſchlages die 37jährige Frau des Fabrikarbei⸗ ters J. Hauck III., nachdem dieſelbe noch geſund und munter im Felde gearbeitet und im Hauſe thätig geweſen. Der arme Mann mit ſeinen 4 kleinen Kindern wird allgemein bedauert. Schaidt, 5. Juli. Die Heidelbeeren⸗Ernte hat hier begonnen, und wenn ſie heuer auch„dünn“ geſäet ſind, ſo 110 doch täglich Waggonladungen ab, und nicht nur die ärmere Volksklaſſe findet annehmbaren Verdienſt, auch„wohl⸗ beſtallte“ Bauern und die Kinder kleiner Beamten und Be⸗ dienſteten finden Gelegenheit, ſich„ihre Kleider“ zu verdienen. Gelten—9 Pf. per Pfund. 5 Dürkbeim, 5. Juli. Die Verhaftung des hieſigen Weinkommiſſionärs n in Reichenhall beruhte, wie wir erfahren, auf einem Irrthum, da derſelbe in der Levy'⸗ ſchen Weingeſchichte nicht betheiligt iſt. Die Aufhebung ſeines Haftbefehls dürfte demnächſt erfolgen oder bereits erfolgt ſein. eKaiſerslautern 5. Juli. Vorgeſtern hatte die Bierfuhre einer hieſigen Brauerei eine Sendung Bier nach Weidenthal gebracht. Der Knecht fuhr Abends in einem etwas angeheiterten Zuſtand von dort zurück. Am Mitt⸗ woch früh kamen Wagen und Pferd wohlbehalten vor der hieſigen Brauerei an— ohne den Roſſelenker und fuhr der loren Knecht zu forſchen. Derſelbe war ſchon vorher von einem Bordſchnitter, der von der Nachtſchicht heimkehrte, zwiſchen Weidenthal und Frankenſtein am Eiſenkeil gefunden worden. Das Pferd hatte den 20 Kilometer weiten Weg allein zurückgelegt und ſicher gefunden. * Aus der Pfalz, 5. Juli. In Lautzkirchen fiel beim Spielen ein 16 Monate altes Kind des Hüttenarbeiters Wilhelm Schuler in den Mühlbach und ertrank, da keine Hilfe zur Stelle war. Kinder ſoll man nicht unbeaufſichtigt ſpielen laſſen. In der Nähe eines Baches iſt Aufſicht dop⸗ pelt nothwendig. Mittheilungen aus Heſſen. Wörrſtadt, 4. Juli. Ein junger Mann aus Ober⸗ Saulheim, welcher am Sountag das hieſige Turnfeſt mitge⸗ macht. wurde am Montag vom Schlag getroffen. Ebenſo liegt in Nieder⸗Saulheim ein junger Wittwer in Folge eines Schlaganfalles ſeit geſtern der Sprache und des Gefühls beraubt und gelähmt darnieder.— In Partenheim ſtarb plötzlich ein blühendes Mädchen von 6 Jahren, welches am Tage vorher noch geſund und munter in der Schule war. Woörrſtadt, 5. Juli. Der bei Herrn Bermes hier in Dienſten ſtehende Knecht Wilhelmg Decker aus Ensheim wollte beim Nachhauſegehen ſich auf das Pferd ſetzen, das⸗ ſelbe ſchnellte aber beim Aufſitzen mit dem Kopfe zurück und die Meſſingkummetſpitze ging dem Knecht in das Auge, ſo daß der junge Menſch dadurch ſein Auge verlieren wird. 1 Vom Main, 5. Juli. Nachdem bereits vereinzelte Kornäcker unſerer Gegend abgeerntet werden konnten, beginnt nächſten Montag in allen Gemeinden die allgemetne Korn⸗ ernte. Das Getreide liefert nach Qualität und Quantität ein ausgezeichnetes Erträgniß. Auch die ſonſtigen Feldfrüchte be⸗ rechtigen zu den roſigſten Hoffnungen und unſere Landwirthe dürften deßhalb gegründete Urſache haben, mit den Seg⸗ nungen des heurigen Jahres zufrieden zu ſein. Gerichtszeitung. Maunheim 5. Juli.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Baumſtark. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Amtsanwalt Dr. v. Duſch und Herr Referendär Dr. Junghans. 1) K. Th. Baier, 24 Jahre alt von Heidelberg, wegen Betrugs und Urkundenfälſchung. Der Angeklagte wird zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Wochen verurtheilt; auf welche Strafe die Unterſuchungshaft in Anrechnung kommt. Ver⸗ theidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Ka h.— 2) Jakob Schlecht, 22 Jahre alt, ledig, Steinbrecher von Mückenloch, wegen Körperverletzung. Angeklagter, welcher ein leichtfertiger Menſch iſt, kam am 27. Januar und 19. Mai d. J. in etwas ange⸗ trunkenem Zuſtande in die elterliche Behauſung und ver⸗ langte von ſeinen Eltern Geld. Dasſelbe wurde ihm aber verweigert. Angeklagter brachte aus Zorn hierüber, am 27. FJanuar ſeinem Vater mit einem Taſchenmeſſer eine Ver⸗ letzung am Kopfe und am 19. Mai ſeiner Mutter mit dem⸗ ſelben Meſſer einen Stich in die linke Bruſt bei. Für den Vater hatte die Verletzung keine nachtheiligen Folgen ge⸗ habt, dahingegen war die Mutter 3 Wochen arbeitsunfähig. Der Angeklagte wird zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr 6 Monate verurtheilt.— 3) Adolf Bitz, 25 Jahre alt, ledig, Cigarrenmacher, ſchon oft beſtraft, von St. Leon, wegen Ver⸗ gehens gegen 8 175 des.⸗St.⸗G.⸗B. Der Angeklagte wird mit 3 Monaten Gefängniß beſtraft.— 4) Jakob Wohlfarth, Ehefrau Eva geborene Eckſtein von Heidelberg, wegen Dieb⸗ ſtahls. Die Angeklagte hat im Monat April d. J. ihrer Stieftochter Wilhelmine Wohlfarth, welche ſich zu dieſer Zeit im Spital befand, in zwei Fällen aus einem verſchloſ⸗ ſenen Weidenkorb, an welchem ſie den Deckel mittelſt eines Holzes ſoweit in die Höhe hob, daß ſie mit der Hand in den Korb langen konnte, verſchiedene Kleidungsſtücke im Geſammt⸗ werthe von 22 Mark entnommen und dieſelben im Leihhauſe verſetzt. Die Angeklagte wird zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Mongten verurtheilt.— 5) Karl Fleiſchmann. 21 Jahre alt, ledig, Cementarbeiter von Heidelberg, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte, ſchon beſtraft, entwendete einem Mitarbeiter aus einem verſchloſſenen Koffer, den er gewaltſam erbrach, 1 Uhr mit Kette im Werthe von 34 Mk., ſowie 6 M. baar: ferner aus einer unverſchloſſenen Kiſte 1 Hoſe, 1 Weſte,1 Paar Strümpfe im Werthe von 2 Mark. Angeklagter wird zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr 6 Mongten verurtheilt. — 6) Ludwig Hartung, 21 Jahre alt, lediger Schneider, ſchon oft beſtraft, von Biſchofsbeim, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte entwendete in der Zeit vom 11. bis 13. März d. J. zu Wallſtadt einem Dienſtknecht aus deſſen unverſchloſ⸗ ſener Schlafkammer verſchiedene Kleidungsſtücke im Geſammt⸗ werthe von 15 Mark, ferner vom 22. zum 23. März d. J. in demſelben Orte zwei Bäckergeſellen aus deren Schlaf⸗ kammer ebenfalls Kleidungsſtücke im Geſammtwerthe von 80 Mark und ein Portemonnaie mit ca. 2 M. Inhalt. Der Angeklagte wird unter Anrechnung der bereits unterm 9. Mai d. F. gegen ihn von der Strafkammer Düſſeldorf erkannten 55 gnitzſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten, zu einer Geſammt⸗ zu ſthausſtrafe von 2 Jahren und zum Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren ver⸗ urtheilt, auch wird Polizeigufſicht für zuläſſig erachtet.— 2 Guſtav Dewald, 28 Jahre alt, ledig, Schloſſer von Strümpfelbronn wegen Diebſtahls, Bedrohung und unbe⸗ fugter Ausübung amtlicher Befugniß. Der Angeklagte, ſchon oft beſtraft, begab ſich am 11. Mai d. FJ. in Schwetzingen in Brauerribeſitzer ſofort nach Weidenthal, um nach ſeinem ver⸗ õD und Zornesausbrüchen. Was nützte das Alles! Man ließ alle Geſchäfte Revue paſſiren, umſonſt! in ganz Compiegne war offenbar kein Glasauge aufzutreiben. Nach Paris viel⸗ leicht? Welche Idee! Die Züge verkehrten zu jener Zeit nicht ſo häufig, daß man vor Theaterbeginn noch hätte zurück ſein können. Der Tag rückte vor, aber die Lage blieb immer gleich kritiſch. O, der Direktor würde ſich lieber ſelbſt ein Auge ausge⸗ riſſen haben, als daß er auf die heutige Einnahme verzichtet hätte! Da, mit einemmale fiel der Nachbarin, welche den Berathungen beigezogen worden und die ihres Zeichens Ge⸗ würzkrämerin war, ein, daß in einem Vororte Compiegne's ein Thierausſtopfer wohne, der gewiß über eine Anzahl Glasaugen verfüge, da er ſolche zu ſeinem Gewerbe benöthige. Zweifelhaft blieb es allerdings, ob Dumontier eine Auge, wie er eines brauchte, dort finden werde, aber was blieb zu thun übrig? In ſolch' verzweifeltem Falle erſcheint ja jeder Ausweg annehmbar, gerade ſo wie der Ertrinkende ſich ſelbſt an den ſchwächſten Halm, Rettung ſuchend, anklammert. Man flog alſo mehr, als man ging, zur Wohnung des „Naturforſchers.“ Der gute Mann nahm ſoeben das Früh⸗ ſtück im Kreiſe ſeiner Familie ein, und Direktor und Schau⸗ ſpieler mußten eine geraume Weile warten, ehe ſie dem Retter in der Noth“ ihr Anliegen vorhringen konnten. Dieſer hörte ſie ruhig an, dann erklärte er, daß da nichts zu machen ſei. Die Saiſon ſei ſehr ſchlecht geweſen, das Ge⸗ ſchäft gehe ſo gut wie gar nicht, er habe leider keinen Vor⸗ rath in dem gewünſchten Artikel mehr. Dennoch fand ſich nach vielem Suchen, unter anderen Curioſitäten auch das Auge einer Tigerkatze; gelb wie Topas, mit einem dicken, Streifen in der Mitte, welcher die Pupille bezeichnen ollte. Dumontier preßte ſich mit Mühe das große Auge ein. Der Contraſt zwiſchen dem rieſigen gelben Auge des Tigers und dem eigenen kleinen Auge des Schauſpielers, war ge⸗ radezu verblüffend; nichtsdeſtoweniger meinte der Kaufmann, daß die beiden Augen ganz überraſchend gut zu einander aßten und der Unterſchied kaum merklich ſei. Seelenver⸗ bezahlte dann der Direktor einen baaren Louisd or für dieſes, unter den gegebenen Umſtänden, unſchätzbare Auge. Am Abend war das Theater ausverkauft; die Wogen des Enthuſiasmus gingen hoch, wiederholter, rauſchender Beifall durchbrauſte das Haus. Der Erfolg war wahrhaft großartig. Dumontier hatte an dieſem Abend einen energiſchen, ſaſt an Wildheit grenzenden Zug im Geſichte, einen ſo fasei⸗ nirenden Blick, wie nie zuvor, Das Publikum befand ſich im Bannkreiſe dieſes unheimlich glänzenden und zugleich ſtarren Blickes; der Effect war geradezu enorm. Beim Nach⸗ hauſegehen ſagte eine Dame zu einer andern:„Haben Sie den bemerkt, der den Grafen von Linisves ſpielte? In den Ausbrüchen des Zornes ſchien ſich ſein linkes Auge zu er⸗ weitern und die Farbe zu wechſeln! Nein, dieſe Schauſpieler! Sie machen aus ſich, was ihnen gerade beliebt! Sonder⸗ barer, herrlicher Beruf das!“ und ein begehrlicher Seufzer entrang ſich ihrer Bruſt. — Eine ſonderbare Zwangslage hat in Wien einem Herrn Friedrich Hecht eine Anklage wegen Zechprellerei zu⸗ gezogen. Ohne Geld in der Taſche nahm derſelbe ein reich⸗ liches Mahl in einem Gaſthauſe ein, bis dann, als es zum Bezahlen kam, ſich herausſtellte, daß er nur einen Verſatzſchein ſein eigen nannte. Dennoch fiel die Gerichtsverhandlung zu ſeinen Gunſten aus. Richter:„Wie rechtfertigen Sie Ihr Vorgehen?“— Angeklagter:„Ich befand mich in einer Zwangslage. Von Hunger getrieben, trat ich in das Gaſt⸗ haus mit dem feſten Vorſatze, nur ein klein wenig zu nehmen.“ — Richter:„Sie haben aber opulent geſpeiſt?“— Ange⸗ klagter:„Das iſt eben die Folge der Zwangslage! Nachdem ich mich mit Bier und Brod geſättigt, wollte ich dem Kellner einen Verſatzſchein zum Pfande laſſen; allein es kamen Leute, und ich konnte mit ihm nicht privatim unterhandeln. Da blieb mir denn nichts ührig, als immer wieder etwas zu be⸗ ſtellen, damit ich nicht auffällig wurde— und ſo beſtellte ich—“ Richter:„Einen Roſtbraten?“— Angeklagter:„Ja.“— Richter:„Eine Mehlſpeiſe?“— Angekl.:„Ja.“— Richter: „Und noch anderes. Angekl.: Ganz richtig.“— Richter:„Sie ſneiſten alſo alles in allem wie lange?— Angeklagter; Privathäuſer, ſtellte ſich als Criminalſchuzmann vor, nahm die Perſonalien von den anweſenden Perſonen auf und ſoll zugleich die Gelegenheit benutzt haben, verſchiedene Gegen⸗ ſtände mitzunehmen. In Neckarau begab er ſſch am 15. Mai in das Tabaksmagazin von Leoni, durchſuchte dasſelbe unter der Angabe er ſuche zwei 2 Mädchen, welche wegen Unzucht verhaftet werden ſollten. In Plankſtadt wollte er am 168. zai 2 Mädchen wegen Diebſtahls verhaften. Als auf deren Hilferufe der Polizeidiener herbeikam und den Angeklagten feſtnehmen wollte, rief er dieſem zu:„Laß mich gehen oder ich ſchieß Dich nieder!“ Der Angeklagte wird im wieder⸗ holten Rückfalle wegen unbefugter Ausübung eines öffent⸗ lichen Amtes und Bedrohung zu einer Gefängnißſtrafe von 10 Monaten verurtheilt. Von der Anſchuldigung des Diebſtahls wird der Angeklagte freigeſprochen. ) Philipp Volz, 13 Jahre alt, Volksſchüler von Schwetz⸗ ingen, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte iſt am 25. und 29. Mai und 5. Juli d. J. in die Wohnung des Landwirthes Jakob Löhr II. daſelbſt, vom Dach des Schweineſtalls aus, geſtiegen, hat dort mit einem Schlüſſel, den er aus der elter⸗ lichen Wohnung mitgenommen, einen verſchloſſenen Schrank geöffnet und daraus 4 Mk., 1 Mk. und 2 Mk entwendet. Der Angeklagte wird unter der Annahme des Strafmilderungs⸗ grundes der Jugend mit 6 Wochen Gefängniß beſtraft. Ver⸗ theidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Loe b.— 9) Georg Hurſt, 27 Jahre alt, verheirathet, Cigarrenmacher von Laudenbach, wegen falſcher Anſchuldigung. Die Sache wird vertagt.— 10 Nikolaus Buſch, von Schriesheim, wegen Beleidigung. Die Sache wird ebenfalls vertagt.— 11) Georg Flößer Ehefrau, 38 Jahre alt, von Hohenſachſen, wegen Vergehens gegen 8 239 des.⸗St.⸗G.⸗B. Die Angeklagte iſt beſchuldigt, am 29. April d. J. die Ehefrau des Adam Sonn in ihrer Behauſung widerrechtlich eingeſperrt und dieſelbe dadurch ihrer Freiheit beraubt zu haben. Die Angeklagte wird zu einer Gefängnißſtrafe von 2 Tagen verurtheilt. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Selb. Wagesneuigkeiten. —Kiſſingen, 4. Juli.(Die Kaiſerin), welche ſich über den ihr gewordenen Empfang und die neu getroffenen Einrichtungen auf der oberen Saline ſehr lobend ausgeſpro⸗ chen hat, lebt den Wünſchen der Aerzte gemäß in ſtiller Zurückgezogenheit. Sie erhebt ſich des Morgens ſehr zeitig, trinkt Rakoczy, welcher zu dieſem Zwecke nach der Saline ebracht wird, und geht dann ſchon vor ſieben Uhr mit den Prinzen ein Stündchen ſpazieren. Gegen 10 Uhr geht ſie, von ihrer Hofdame begleitet, bei ſchönem Wetter auf einem eigenen Wege nach der unteren Saline, um dort ein Bad zu nehmen. Nach dem Dejeuner wird, wenn das Wetter günſtig, welches leider jetzt viel zu wünſchen übrig läßt, eine Aus⸗ fahrt nach den hübſchen Punkten der Umgebung unternommen. Bereits am Freitag unternahm Ihre Majeſtät eine Spazier⸗ fahrt in der Richtung nach Klaushof, am Sonnabend gegen Euerdorf und am Montag nach der Bodenlaube, einer alten Burg, deren maleriſche Ruinen, welche vor weiterem Verfall geſchützt ſind, einen Berg dicht bei der Stadt krönen. Die Kaiſerin hat ſich im Fluge alle Herzen erobert durch die Leutſeligkeit ihres Auftretens und durch die bezaubernde An⸗ muth ihrer Werch Erſcheinung, namentlich jubelten ihr über⸗ all, wo ſie erſchien, die Kinderherzen entgegen. Als ihr jüngſt bei einem kleinen Dorfe einige Kinder Blumenſträuße anboten, nahm ſie die hocherfreute Jugend in ihrem Wagen eine Strecke mit ſich. Für die Prinzen hat die hohe Frau bei dem Kaufmann Carl Haßloch für 200 M. Spielwaaren gekauft, da für dieſelben in der Nähe des Altenburger Hauſes ein eigener Spielplatz 05 wurde. Schwabach, 4. Juli.(ECigenthümlicher Streit⸗ fall), In Schwabach hat das Gemeindekollegium den vom Magiſtrate verlangten Kredit zur Bezahlung der Ueberſchrei⸗ tungen bei dem Bau des Thurmes der Hoſpitalkirche vorerſt verweigert. Jetzt hat nun ein hieſiger Rechtsanwalt im Auf⸗ trage von fünf Gewerhsmeiſtern die Bezahlung der gelieferten Arbeiten mit 3972 M. vom Magiſtrate verlangt, worauf der Magiſtrat beſchloß, er ſei gerne zur Zahlung der Schuld bereit, wenn das Gemeindekollegium die Mittel hiezu be⸗ willige. Sollte aber das Gemeindekollegium dieſe Mittel nicht bewilligen, ſo werde dasſelbe erſucht, 1000 M. zur Be⸗ ſtreitung der Prozeßkoſten zu bewilligen. —.Verlin, 5. Juli.(Schweres Unglüch hat den Rittmeiſter von Quaſt dieſer Tage auf ſeinem Schloſſe 55 Radensleben(Priegnitz) getroffen. Derſelbe hatte ſeiner Ge⸗ wohnheit gemäß Nachts in ſeinem Schlafzimmer die Lampe brennen laſſen, welche auf noch nicht aufgeklärte Weiſe um⸗ gefallen und ſo das Zimmer in Brand geſteckt hatte. Durch den Brandgeruch wach geworden, wollte er ſchnell noch einige Werthgegenſtände retten, kam aber mit dem Oberkörper den Flammen zu nahe und erlitt ſo geſährliche Brandwunden, daß er ſchwer darnieder liegt und an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Das Unglück iſt doppelt ſchwer für ihn, da in nächſter Zeit ſeine Hochzeit ſtattfinden ſollte. =Berlin, 5. Juli.(Rachwehen der Strike.) Die Strikes fangen jetzt an, ihre Schatten in die Gerichts⸗ ſäle zu werfen. Geſtern wurden die Zimmergeſellen Auguft Wiſchnewski und Otto Kaſtell der dritten Strafkammer des Landgerichts 1 vorgeführt, um ſich wegen Nöthigung und gemeinſchaftlicher Körperverletzung zu verantworten, Die Angeklagten erfuhren nach Proklamirung des Generalſtrikes, daß ein Theil ihrer Collegen die Arbeit nicht niedergelegt „Volle 5 Stunden! Es war eine furchtbare Zwangslage, fortwährend Leute, vor denen ich mich ſchämte.“— Der Zahl⸗ kellner beſtätigte übrigens, daß der Angeklagte nicht hatte durchbrennen wollen, und daß der„Rieſenfraß“ bereits be⸗ zahlt ſei, und ſo wurde Herr Friedrich Hecht ſchließlich frei⸗ geſprochen. — Arabiſche Sklavenräuber. Dr. George Smith, der Sekretär der auswärtigen Miſſion der freien Kirche von Schottland, hat den folgenden, Ukuſoe, 26. März, datirten Brief von dem im öſtlichen Mittelafrika wirkenden Miſſionär J. A. Bain erhalten:„Am 15. d. wurden wir bei Tagesan⸗ bruch aus dem Schlafe geſcheucht durch eine Anzahl ſchnell hintereinander folgender Schüſſe, die nicht weit von uns ab⸗ gefeuert wurden. Man ſagte uns, daß es Or⸗Kzukurn, wie die Eingeborenen ihn nennen, ſei, welcher unſern nächſten Nachbarn, Mwaſyoghi, angegriffen hätte. Die Ueberraſchung war vollſtändig. Ueber 30 Frauen mit ihren Säuglingen und mehrere junge Mädchen wurden gefangen genommen. Die Männer ſuchten ſich, kaum wach, zu vertheidigen und ihre Weiber und Kinder zu retten, wurden aber durch das mör⸗ deriſche Feuer zurückgetrieben und mußten endlich aus dem Dorfe fliehen. Die Böſewichter hatten ſich ſicher hinter Bam⸗ bus⸗ und Bananenſtämmen verſchanzt und vergnügten ſich dort auf thieriſche Weiſe. Zwei Kinder wurden in die bren⸗ nenden Häuſer geworfen. Die nächſten zwei Tage währte die Plünderung. Alle Nahrungsmittel wurden vernichtet. Nur zwei Frauen gelang es, im Dunkel der Nacht zu entkommen. Das in Europa für dieſen Theil Afrikas erweckte Intereſſe nützt zu nichts, menn es ſich nicht eingehend bethätigt. Ich möchte nur, die Leute wüßten und ſähen mit eigenen Augen, wie wir, die Bedrückung, die Sklaverei und das Blutber⸗ gießen, welches dieſe grauſamen arabiſchen Räuber anrichten. Es gibt Dinge bei dem letzten arabiſchen Raubzuge in unſerer Gegend, welche man nicht niederſchreiben und erzählen kann.“ — Heirathsvermittler:„Kann ich Ihnen nicht viel⸗ laicht dienen, main Herr? Ich hätt' für Sie gin paar rai⸗ zende Mädchen mit draißig, vierzig, auch fünfzig Tauſend Tholer.“—„Unſinn! Ich heirath' nur aus Liebe!“— Aus Liebe? Wie Se wölln! Hob' ich auch Stücker fünf Partien aus Liehe auf Vogest⸗ 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Jurr. hatte. Sie ſuchten den ſhnen bezeichneten Neubau auf und kanden die Mittheilung beſtätigt. Als der ihnen völlig unbe⸗ kannte Zimmergeſelle Karge ſeine Arbeitsſtelle verließ, ver⸗ traten die Angeklagten ihm auf der Straße den Weg und Kaſtelle redete ibn mit den Worten an:„Was? wir ſtriken und Du arbeiteſt?“„Jawohl“ erwiderte der Gefragte, worauf Kaſtell ihm ſofort einen Fauſt⸗Stoß gegen das Kinn verſetzte. Karge ging weiter, ohne ſich zur Wehre zu ſetzen, worauf Wiſchnewski ihm nacheilte und ihm noch einige Fauſt⸗ ſchläge ins Genick verſetzte. In der erwähnten Frage an Karge erblickt die Anklagebehörde die Merkmale der Nöthig⸗ ung um ſo deutlicher, weil ſofort auf dem Fuße die Miß⸗ handlung folgte. Dieſe Anſicht vertrat auch der Staatsanwalt im geſtrigen Verhandlungstermine. Er hob hervor, daß eine große Anzahl durch die Strikes hervorgerufene Ausſchreit. ungen zur Kenntniß der Behörde gelangt ſeien und demnächſt zur Aburtheilung gelangen würden, bei der Gemeingefährlich⸗ keit, welche in der Handlungsweiſe des Angeklagten liege, ſei es am Platze, ein Exempel zu ſtatuiren und beantrage er daher eine Gefängnißſtrafe von je vier Monaten. Der Ge⸗ richtshof erkannte dieſem Antrage gemäß. — Berlin, 4. Juli.(Für die Opfer der Waſſers⸗ noth in Penſylvanien) ſind bis 1. Juli bereits 91,665 Mark 75 Pfg. Unterſtützungsgelder aus Deutſchland an den Kaſſier des Hilfscomites Herrn Siemens dahier einge⸗ gangen. — Chemnitz, 3. Juli.(Um die Ehre der Feuer⸗ wehr von Lugau zu retten), die ſchon lange kein größeres Feuer mehr zu löſchen gehabt hatte, zündeten nach ihrem unumwundenen Geſtändniß zwei Mitglieder der frei⸗ willigen Jeuerwehr in Lugau ein dortiges Gehöft an; es wurde vollſtändig eingeäſchert, die Bewohner retteten kaum das nackte Leben und verloren ihre nicht einmal verſicherte Habe. Für dieſe Art von Ehrenrettung beſtrafte geſtern das hieſige Schwurgericht jeden der beiden Feuerwehrleute mit 4 Jahren Zuchthaus. — Straßburg, 5. Juli.(Die Prägung von 5 ehnpfennigſtücken) wird jetzt ſehr eifrig betrieben, o daß in dieſem Jahre bereits über 9½¼ Millionen Stück von dieſer an den deutſchen Münzſtätten geprägt worden find. Die ſeit Januar eingeſtellte Prägung von Nickel⸗Zwanzigpfennigſtücken iſt inziülſhen nicht wieder auf⸗ genommen worden. Da auch in der letzten Zeit die Präg⸗ ung von Fünfpfennigſtücken an verſchiedenen deutſchen Münz⸗ ſtätten ſtark gefördert wurde, ſo ſind in dieſer Münze jetzt über 252 Millionen Stück hergeſtellt. Theater und Muſtk. Die„Mikado“⸗Geſellſchaft ſetzte geſtern ihr Gaſt⸗ ſpiel an unſerer Bühne fort und ſollen, wie wir vernehmen, noch heute und morgen Abend Vorſtellungen ſtattfinden. „An der Münchener Hofbühne werden im Auguſt die Vorſtellungen des„König Lear“ auf der neu eingerichteten Bühne wieder aufgenommen, und zwar ſo, daß zunächſt in jeder Woche einmal eine ſolche Vorſtellung ſtattfindet. Für den Herbſt ſind ſchon weitere Shakeſpeare⸗Dramen in der gleichen Bühneneinrichtung in Ausſicht genommen. Die Aufführungen von Devrient's„Luther“ im Bres⸗ lauer Thaliatbeater haben eine Geſammteinnahme von 27,000 M. ergeben, wovon nach Abzug der Unkoſten ein Be⸗ trag von etwa 15,000 M. dem Fond für Errichtung einer Lutherkirche in Breslau pen dl werden wird. Dr. Dev⸗ rient hat mit Rückſicht auf den edlen Zweck der Aufführungen auf Schriftſteller⸗ und Schauſpielhonorar verzichtet. Neneſtes und Telegramme. * Das Grubenunglück in St. Gtienne. Ueber dieſes ſchreckliche Ereigniß bringen Pariſer Blätter jolgende ausführlichere Meldungen: Das Unglück betrifft die Schächte Verpilleux, Saint⸗Louis und theilweiſe Jabin. Um 11¼ Uhr erdröhnte ein Knall, gleich einem Kanonenſchlag, der den Boden weithin erſchütterte. Starr vor Schrecken ſtanden die außerhalb der Gruben beſchäftigten Arbeiter. Da drang eine dicke Rauchwolke von ſcharfem, wider⸗ lichem Geruch aus der Schachtöffnung heraus. Ein Zweifel war ausgeſchloſſen: das war das ſchlagende Wetter! Die Grube Verpilleux ſteht mit den Gruben St.⸗Louis und Jabin in Verbindung. Mit blitzartiger Geſchwindigkeit verbreitete 1 0 Brand alsbald über dieſe drei Schächte. Bei dem Knall der Exploſton ſtrömte die ganze Bevölkerung zuſamtaen und ſchleunigſt ſchickte man ſich an, Hülfe zu bringen. Zwei Ingenieure waren unter den erſten am Platze, Chr. Buiſſon und M. Desjoneux. Sie vollbrachten eine That beldenhafter Aufopferung. Trotzdem die Ausdünſtung des giftigen Gaſes aus dem Schacht den Athem ſaſt benahm, fuhren die beiden auf der Förderſchale ein, in ihrer Beglei⸗ tung ein Arbeiter Laval, deſſen Sohn ſich in der Tiefe be⸗ fand. Die Schale ſank, aber plötzlich ertönte die Signalglocke ſtürmiſch. Die Inſaſſen verlangten zurncſeen u werden, der Abſtieg zu den Galerieen war unmöglich. So ſchleunig als möglich wird das Seil aufge⸗ wunden; bewußtlos liegen die beiden Inge⸗ nieure guf dem Boden der Schale, Laval war in den Schacht ahgeſtürzt. Halb vergiftet, die Kehle verbrannt von den tückiſchen Gaſen, hatten die Männer ge⸗ rade noch Kraft gefunder, Signal zu geben. Buiſſon hatte außerdem durch die Fall? des Aufzuges noch das Handge⸗ lenk durchſchnitten, ſein Zuſtand iſt bedenklich. Endlich gelingt es einer Rettungscolonne binabzukommen, aber ein Vordringen iſt unmöglich, die Stollen ſind zerſtört. Zugleich brach in den unterirdiſchen Pferdeſtällen Feuer aus. Die 60 ſchmorenden Pferde verbreiten einen betäubenden Geruch. Um eine Rettung der allenfalls lebend fiae wue wen oder eine Bergung der Leichen zu ermög⸗ lichen, muß man eine Schutzwand zur Abſperrung der Gaſe von den anderen Schächten aufwerfen. Das nimmt viel Zeit in man geht aber mit Aufbietung aller Kräfte an die Arbeit und gegen 5 Uhr finden die damit Beſchäftigten drei Leichen, darunter den Verunglückten Laval. Frauen und Kinder, herzzerreißende Schreie ausſtoßend, ſtürzten nach dem Maſchinenſaale, wohin man die Leichen, die nun allmählich, aber ſehr langſam, gefördert werden, verbringt. Was die Urſache dieſes Ausbruches ſchlagender Wetter betrifft, ſo ſtehen wir auch hier vor demſelben unheimlichen Fragezeichen wie ſonſt: War es die Unvorſichtigkeit eines Bergmanns? war es der Funken eines Pickeſchlags? war es ein athmoſphäriſcher Vorgang? Das weiß kein Menſch. Wir ſehen nur die gräßlichen Folgen. Paris, 5. Juli. Der Munizipalrath votirte 10,000 8 0 für die Familien der Verunglückten in St. Etienne. ie Miniſter ſind Vormittags in Etienne angekommen. * Berlin, 5. Juli. Den bis jetzt getroffenen An⸗ ordnungen zufolge trifft der Kaiſer am 2. Auguſt Abends 5 Uhr in Spithead ein, woſelbſt derſelbe von dem Prinzen von Wales empfangen wird. Der Beſuch wird ſich über 5 Tage ausdehnen, von denen einer der Flottenſchau, ein anderer der Staatswerfte in Portsmouth, ein Dritter dem Truppenlager in Aldershod und ein weiterer der Regatta des königlichen Yachtge⸗ ſchwaders gewidmet ſein wird.— Der Beſuch des Kaiſer⸗ paares in Monza findet in der erſten Septemberhälfte ſtatt. In Monza iſt ein einwöchentlicher Aufenthalt be⸗ abſichtigt, dagegen in Rom, wo das Kaiſerpaar im Pa⸗ lazzo Caffarelli Wohnung nehmen wird, ſowie in Neapel nur einige Tage. Es iſt noch unbeſtimmt, ob die Ein⸗ ſchiffung nach Athen in Neapel oder Brindiſt vor ſich geht. » Berlin, 5. Juli. Der Bundesrath genehmigte, daß die von dem Papſt an Kirchen und Klöſter inner⸗ halb des deutſchen Zollgebiets überwieſenen Jubilä⸗ umsgeſchenke aus Billigkeitsrückſichten zollfrei eingelaſſen werden dürfen. *Berlin, 5. Juni. Die„Pol. Nachr.“ weiſen dar⸗ auf hin, daß der Pariſer Markt zur Zeit große Beträge ruſſiſcher Werthe abzugeben verſuche. Die Erklärung hiefür liege darin, daß zu Ende des vorigen Jahres die deutſchen Kapitaliſten über zwei Drittel Titres der zu konvertirenden Werthe zur Rück⸗ zahlung präſentirten.„Die neuen Titres wurden von Paris aufgenommen, namentlich enorme Quantitäten von der Aproz. ruſſiſchen achtziger Anleihe. Dank dieſem Animo gelang es die letzten großen Umwandlungen an⸗ ſcheinend glänzend durchzuführen; nun erweiſt ſich der franzöſiſche Markt nicht geneigt oder nicht in der Lage dieſe Maſſen auf die Dauer aufzunehmen, beinahe 500 Millionen ſind in den Händen der Spekulation, die auf ihre Unterbringung bedacht iſt. Der Pariſer Markt verſucht gleichzeitig mit dem Brüſſeler einen Theil ſeines Beſitzes abzuſtoßen und iſt hierin eine Gefahr für den deutſchen Markt zu finden, wenn er ſich zur Transaktion hergibt zur Verringerung des Zinsfußes beizutragen, wodurch er die durch die Konſtellation geſchaffenen Vor⸗ theile der Verringerung ſeines Beſitzes verlieren würde. Wir warnen deshalb vor der Wiederanlegung jener Werthe!“ Halle, 5. Juli. Die diesjährige Generalverſamm⸗ lung des evangeliſchen Bundes wird am.—38. Oktober zu Eiſenach ſtattfinden. Wien, 5. Juli. Das Leichenbegängniß des Präſidenten des Journaliſtenvereins, Joſef von Weilen, geſtaltete ſich impoſant. In der Kirche waren Kriegsminiſter Bauer, der ungariſche Finanzminiſter Weckerle, Admiral Sterneck, Sektionschef Szögheny, die Herrenhausmitglieder Arneth, Dumba, Czartoryski, Schmidt, Bezeeny, zahlreiche Abgeord⸗ nete, Schriftſteller, Künſtler und eine große Menſchenmaſſe anweſend. Am Grabe ſprachen Regierungsrath Winternitz, Namens der„Concordia“, Moritz Jokai, Namens der ungari⸗ ſchen Schriftſteller und Profeſſor Warhanek Namens des Penſionsfonds des Journaliſtenvereins.— Bezüglich des Strikes der Textil⸗Arbeiter iſt ein bemerkens⸗ werthes Faktum zu verzeichnen; heute erſchienen nämlich Vertrauensmänner der Arbeiter in der Wollwaarenfabrik Friedrich Redlich, welcher 330 Arbeiter beſchäftigt, um mit dem Fabrikchef, ohne Intervention des beſtehenden Arbeiter⸗ Comikss, einen Vergleich abzuſchließen. Redlich bewilligte ſofort 10 pEt. Lohnerhöhung; wo eine prozentuelle Auf⸗ beſſerung nicht praktiſch, wurde der Lohn nach Uehereinkunft erhöht. Die Vertrauensmänner erklärten, daß ſämmtliche Arbeſter am Montag wieder die Arbeit aufnehmen; dieſe Thatſache beweiſt, daß die Arbeiter ſeparate Verhandlungen mit den Chefs den Comits⸗Verhandlungen vorziehen. London, 6. Juli.(Priv.⸗Telegr.) Unterhaus. Brookfield beantragt, ein Comité zur Unterſuch⸗ ung über den Niedergang des Hopfenbaues in England und zur Berichterſtattung uüͤber Mittel zur Abhülfe. Goſchen erklärt, die Regierung anerkenne die Wich⸗ tigkeit der Hopfeninduſtrie und deren Nothſtand, ſie könne jedoch keine Hoffnung auf Schutzzoll, ſei es offener oder verſteckter, machen. Der Antrag wurde mit unerheblicher Abänderung angenommen. London, 5. Juli. Opßerhaus. Salisburhy zog die Bill bekr. Erleichterung der Uebertragung des Grundbeſitzes zurück, nachdem mit 122 gegen 113 Stimmen eine von Bath beantragte, von der Regierung bekämpfte Streichung eines Artikels angenommen wurde. *Athen, 5. Juli. Einer Reutermeldung aus Kreta deſonde wären die Verhandlungen zwiſchen Mahomed, dem eſonderen türkiſchen Bevollmächtigten, und dem kretiſchen Ausſchuſſe der Unzufriedenen zeitweiſe abgebrochen. Die Konſuln bieten alles auf, um eine befriedigende Löſung der Differenzen herbeizuführen. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Effektenbörſe vom 5. Juli. Die Bhrſe hatte wieder einen recht ſtillen Verlauf. Pfälz. Max⸗ bahnaktien notirten 160 und Nordbahn 129.50 G. Badiſche Anilinaktien wurden zu 269.75 umgeſetzt. Schwartz'ſche Brauereiaktien wurden zu 177.50 pCt. bez. notirt. Coursblatt der Mannheimer Borſe vom 5 Juli. Obligationen. 4 Bab. Oblig. Mark 104.90 8 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-49100.40 bz 109.80 G4„ 0 48—46101. b5 1* 14 108,80 bz 4„ 1 47-49101.60 bz 8 T. 100 Booſe 145.— G 37½ Mannheimer Obl. 101.60 4½ Reichzanleihe 104.10 04 1685 101.80 53 0 7 108— 4 Heidelberg 108.— G 4 Preuß. CTonſol 106.75 bz Freiburg i. B. Obligat. 102.70 G 5½„ 104.50 G f 3%„ 5 5 100.80 4 Baher. Obllgationen Mk. 106.— C 4½ Lubbvigshäfen Mk. 103.50 0 4 Plaz Ludwigsbahn Mk. 104.50 4 5 0 109— bz 4 Pfälz. Ludwigsbahn fl. 102.65 0 4% Wagh. Zuckerfabrik 102.75 „„ Maxbahn 104.50 8 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 5 4 Norbbahn 104.50 G[5 Verein Chem. Jabriken 98.— 5 34/„ Priorit 101.60 G 5 Weſteregeln Alfaliwerke 108.60 8½ Nhein. Hyp.⸗Pfandbrieſeog. 90 bz Actien. Badiſche Bank 110.50 N Bierbrauerei Sinner 201.— bz Mheiniſche Creditbank 125.—] Werger ſche Braueret 119.— bz Junge Rhein Ereditbank 124.— bz Badiſche Brauerei 107.— G Pfege Hyp.⸗B. 50 pt. E. 129.— bz] Ganter, Brauerei Freiburg 143.50 B Pfälz. Hyp.⸗Bank 113.50 bz Brauerei z. Sonne Weltz 129.50 bz Pfälziſche Bant 128.— E] Malzfabr. Hochbeim—.— Mannheimer Volksbank 127.— 6 Manuh. Dampfſchleppſchiff. 124.— G Deutſche Unionbank 97.80 G Cöln. Nbein.Ceeſchiſfſahlt 80— B Pfälziſche Ludwigsbahn 240.—] Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1460 G 5 Maybahn 160.— G] Bad. Rück- u. Mitverſich. 550.— Nordbahn 129.50 G Raunbeiner Verſicherung 610.— bz eidelberg⸗Speyerer Bahn] 42.— 6] Manuheimer Rückverſich. 585— 8 erein Aen Fabriken—.— Württ. Transportverſich. 950.— 5 Badiſche Anilin u. Soda 269 75 bz Oberrhein. Verf.-Geſellſchaſt 375.— Weſteregeln Alkaliwerke 184.5% bz Oggersheimer Spinnerei 59. 8 Chem. Fabrik Goldenberg 144— G Spinnerei—.— Hofmann u. Schötenſack 114.— B Mannbelmer Lagerhaus 95 25 B Verein Oelfabriken 124.50 Deutſche Seehandl. 20.— G Waghäusler Zuckerſabrit 121.— 6 Mannh. Gum. u. Asbfbrk.] 47.50 bz Mannheimer Zuckerraffin. 91.— B Karlsruher Maſchinenbau—. Mannheimer Aktienbrauerei 209— bz uttenheimer Spinnerei 102.— Eichbaum⸗Brauerei 191— G arlsr. Nähmf. Haid u. Neuf—.— Ludwigshafener Brauerei 229 0 6 Nähmaſchinen Gritzuer—.— Schwetzinger Brauerei 80.— G] Spegerer Dampfziegelei 162.— G Brauerei 3. Storch 148 50 Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 170.— Heidelberger Aetienbrauerei 165.— G Schifferdecker Cement 155.— Brauerei Schwarzz 177.50 bz Zellſtofffabrit Waldhof 222.— Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 5. Juli. Die Spekulation hatte der beu⸗ kigen Börſe mit geringen Erwarfüngen entgegengeſehen. Wi⸗ der Erwarten gewann aber mehr und mehr eine ganz ent⸗ gegengeſetzte recht freundliche Tendenz die Oberhand. In zwei⸗ ker Börſenhälfte ließ das Animo aber nach und die Contre⸗ mine griff bei dem erſten Zeichen von Schwäche wieder ein, ſo daß mit Ausnahme von Lombarden nur ganz geringe Coursbeſſerungen übrig bleiben. Creditactien eröffneten ½ fl. über geſtern Abend, gewan⸗ nen noch ¼ fl., ſchließen etwas unter Anfangskours. Ditz⸗ conto machten eine ähnliche Bewegung durch, bleiben 0,80 unter erſtem Cours. Von deutſchen Bahnen Heſſ. Ludwigs⸗ bahn 1½ pCt. niedriger. Schweizer Bahnen anfangs ziemlich feſt, dann auf große Realiſirungen ſtärker ermattend. Weſt, Nordoſt und Gotthard je 1pCt. matter. Von öſterr. Bahnen bleiben Lombarden 1 fl. höher. Staatsbahn gaben 2 fl., Böbm Nord 1½¼ fl., Duxer 1¾ fl., Köflacher 1¼ fl. nach. Von ausländiſchen Fonds Ungarn und öſterr. Renten ziem⸗ lich feſt, Türk. Werkhe behauptet, Egypter weſentlich matter. Am Induſtriemarkte Montanwerthe ſchwächer. Laura ver⸗ loren 1 PCt., Gelſenkirchener 1,50, Chemiſche Fabriken be⸗ feſtigt. Privatdiskonto 2 pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcburſe: Kreditaktien 256¼8, Diskonto⸗Kom⸗ mandſt 226.60, Deutſche Bank 168.90, Wiener Bankverein 91, Elbthal 1865¾, öſter. frz. Staatsbahn 191¾, Lombarden 103 ¼, Gotthard 155.30, Central 131.90, Nordoſt 112.50, Jura 117.60, Union 105, Weſtbahn 41.60, 5 pCt. Italiener 95.90, Galizier 172¼, Lemberger 203/, Heſſ. Ludwigsb ahn 124 20, fälzer Nordbahn 129.75, Pfälzer Maxbahn 16.080, ungar. Goldrente 86.10, 1880er Ruſſen 89.50, 4 pCt. Egypter 91.20, Türken⸗Looſe 22.60, Türken 16.35, Ottom. Zoll⸗Obl. 73.10, Orient III 68.40, Laura 183, 1860r Looſe 123,30, Ver⸗ lag Richter 142,50. Ausländiſche Notirungen, ſowie die Auslaſſungen der „Nordd. Allg. Ztg.“ über die Konvertirung der ruſſiſchen Prioritäten bewirkten nahezu allgemeine Coursermattung. Pfälz. Bahnen notirten feſter. Frankfurter Börſenwoche. Originalbericht des„Genergl⸗Anzeigers“. Frankfu rt, 6. Juli. Keine Regel ohne Ausnahme; gewöhnlich wird nach dem 1. Juli Geld ſehr flüſſig, alle Anlagepapiere ſind geſucht und notiren höher. Diesmal war von Nachfrage wenig zu ver⸗ ſpüren, der Spekulationseifer der vorhergehenden Monate ſcheint viel Geld zur Effectenanlage abſorbirt zu haben und obendrein trat unſer erſtes Haus mit coloſſalen Abgaben in deutſchen Fonds auf. Es iſt ſo angenehm, wenn Rothſchild Effekten kauft, mag es für eigene Rechnung oder für Pritte ſein, er findet immer Mitkäufer, die Tendenz wird günſti beeinflußt, man weiß, daß dieſe Papiere bezogen werden un den Markt daher entlaſten. Die diesmaligen Abgaben, mögen ſie Urſachen entſtammen, welchen ſie wollen, trafen die Börſe am erſten Tage ganz unvorbereitet und man bemerkte, spie es ausſieht, wenn ein Kröſus einmal ſeine Schätze in Metall beiſammen ſehen will, Anderen das Papier und den Zins⸗ genuß derſelben überlaſſend. Sollten wirklich die ſchon lange erwarteten 8 pCt. Conſols zur Ausgabe gelangen, ſo würde ſelbſtverſtändlich der Markt in fremden Stagtsfonds beden⸗ tend profitiren und auch die allgemeine Haltung der Börſe auf lange Zeit hinaus eine ſehr zuverſichtliche werden⸗ Es verdient erwähnt 175 werden, daß man auch von Converſion verſchiedener 4 pt. ſüddeutſcher Staatspapiere ſprach. Ziemlich belebt waren Staatsbahn, in denen große Peſther Abgaben den Cours drücken. Die Flaue wird mit ſchlechten Exportausſichten begründet, die eigentlich kein neues Motiv vorſtellen. Lombarden haben ſich feſt behauptet und ſieht man noch viel beſſere Courſe für dies Effect. Gotthard ſind ſehr feſt, doch iſt keine weitere Avance zu verzeichnen. Weſt⸗Stamm haben den Couponszuſchlag ſo ziemlich behauptet. 5 Credit⸗Aktien werden mit Rückſicht auf die herannahende Semeſtralbilanz ziemlich gekauft, man erwartet ein gutes Re⸗ ſultat und wird ſich wohl nicht täuſchen. Dagegen werden Commandit verkauft, um für alle unvorhergeſehenen Zwiſchen⸗ fälle gedeckt zu ſein. 5 0 Gerade dieſe Gewohnheit zur Sicherung aller möglichen Fauf de e Diskonto in blanco abzugeben, hält den ours des Effects auf ſeiner jetzigen Höhe, da Rückkäufe ge⸗ wöhnlich nur mit Schaden zu bewerkſtelligen ſind. Heute, Freitag Abend war die Tendenz matt, da die „Norddeutſche“ den Beſitzern der gekündigten ruſſiſchen Priori⸗ täten empfiehlt, baares Geld zu nehmen. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußedourſe vom 5. Juli.) New⸗Nork Chieago Nbag Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar 885—— 14.———— Februar—————— 14.05————— März———— 14 05⁵——— April——— 14.05———— Mai———— 14.10——— uni 927⁰—— 14.10———— Jult 86⁰ 44—— 13.60 8173 35 /⁵—. Auguſt 85.— 49711◻—8éW— 18.70 77¹ 35 ᷣ 1— September 35— 6870— 18.90 77⸗ 35/—.— Oktober 86— 437—— 13.90————— November 87——— 18 95———— Dezember 88——— 14.— 79⁰—— Tear————— 1——— Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind 5. Juli angekommen: 858 81 e I. Schiffer ev. Kap, Schi Kommt von Ladung Ctr. Diſch Adolf Köln Stückgüter— Merz Arndt 8 Rotterdam—— Bauer Siegfrie 75— A. Böcking Lothringen 7 1845 Hafenmeiſterei. P. Michel Mannheim 15 Rotterdam Stückgüter 12940 G. Anſtatt Clara Biebrich Cement 4650 J. König Ceres Rotterdam Kohlen 12264 E. Brüggemann Caſtor Ruhroxt„. 2100⁰ J. 81 7 Rotterdam Weizen 10032 H. Rorſch Ludwigsha en 6 65 Guand 6002 J. Meffert[Induſtrie 12 Getreide 15498 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Mainz, 5. Juli.74 m.—.06. Bingen, 5. Inli..08s m.—.04. Kouſtanz, 5. Juli..58 m.—.02. Kaub, 5. Juli..60 m.—.08. Hüuingen, 4. Juli..80 m.—.16. Keblenz, 5. Juli..52 m.—.05. Kehl, 5. Juli.90 m—.12. Köln, 5. Jult. 40 m. +.02 Lauterburg, 5. Juli. 5 25 m.—.12.Ruhrort, 5. Juli..43 m +.85. Maxau, 5. Juli..45 m—.15 Necar Mannheim, 6. Juli..81 m.20.[Mannheim, 6. Juli,.75 m.—..10. Rheinwalſerwärme: 17 Grad. 54891 J. J. Peler Möbeifabrik, Maunßeim Hoftieferant§r. Agk. Holieit des Großferzogs von Baclen Fabrik u. Tager C8. 3— Ausſtellungsfiltale N 2. 8 Uebernahme von eompletten Wohnungs⸗Einrichtungen incl. Vorhänge, Teppiche, Lüſter, Decorationsgegenſtände ete. Großes Lager van ferligen Möbeln agen ererfatreng. Eigenes Atelier für Entwürfe. Noſtenanſchläge bereitwilligſt. 20 Muſterrimmer in jeder Preislage. König zudwigs medaille Närnberg 1886 für hervorragende kanſtinduſtrielle seiſtung J. Kichard, Rechtsconſulent,“ 8365 r 1nA e, ee Nie r General⸗Anzeiger. D9. Seue. Handelsregeſtere Rkree Zum Handelsregiſter wurde ein⸗ 55807 92.⸗Z. 207 Geſ.⸗Reg. Bd. vI. Firma:„Hch. Kahnweiler Söhne“ in Mannheim. ie Ge⸗ ſellſchaft iſt am 1. Juli 1889 in Liquidation getreten. Die Liqui⸗ dation erfolgt durch den bisherigen Geſellſchafter Hugo Neumann in Mannheim. Die 555 Paul Wiehl ertheilte Procura iſt erloſchen. Zu.⸗Z. 208 Geſ.⸗Reg. Bd, VI. Firma:„Rabus& Stoll“ in Mannheim. Die dem Kauf⸗ mann Joſef Weismüller in Mann⸗ heim ertheilte Procura iſt erloſchen. 3. Zu.⸗Z. 644 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„F. A. Werner“ in Mannheim. Inhaber iſt Fried⸗ ſich rich Auguſt Werner, Kaufmann in Mannheim. Der Ehevertrag desſelben iſt bereits unter Bd. III.⸗Z. 224 Geſ.⸗Reg. einge⸗ tragen und veröffentlicht worden. Kaufmann Joſef Weismüller da⸗ hier iſt als Procuriſt beſtellt. 4. Zu.. 645 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„Joh. Kühnle“ in Sandhofen. Juhaber iſt Jo⸗ ann Kühnle, Kaufmann in Sand⸗ ofen. Der am 4. November 1887 zwiſchen dieſem und Suſanna Ewald von da errichtete Ehever⸗ trag beſtimmt in Art. 1, daß die Gütergemeinſchaft auf den von jedem Theil ein dipeeſeden Be⸗ 10 1 0 20⁰ 8 ee werde. eſ.⸗Reg. Bd. U Fien 8,Gehr Hambuürger“ in Männheim. Die Geſellſchaft iſt gufgelöſt und die Firma er⸗ 8..⸗Z. 646 Firm.⸗Reg. Bd. 1 Firma:„Gebr. Feith“ in Mannheim mit Zweignieder⸗ laſſung in Nann a. In⸗ haber iſt Kaufmann Bernhard Feith von Neuſtadt a.. wohn⸗ haft in Mannheim. Der am 17. Oktober 1871 zwiſchen Bernhard Feith und Jabeig Keller von Lampertheim errichtete Ehever⸗ trag beſtimmt, daß die Güterge⸗ 11 00 t auf die Errungenſchaft 5 t werde. igmund Kaufmann in Mann⸗ heim iſt als Procuriſt beſtellt. Mannheim, den 4. Juli 1889. Großh. Amtsgexicht. Düringer. Bekauntmachung. Auf 1. Juli 1889 wird das 4. Sechstel der direkten Staats⸗ ſteuer für 1889 fällig, welches längſtens 125 14. Juli 1889 zu 5 ahlen iſt 55718 hierauf mit dem Anfügen auf⸗ merkſam gemacht, daß nach Ab⸗ lauf dieſes Termins vorſchrifts⸗ 9 0 die weitere Betreibung eingeleitet werden muß, wenn 55 inzwiſchen Zahlung erfolgt Mannheim, den 2. Juli 1889. Gr. Steuereinnehmerei 1. Eiche. II. Grünewald. Bekauntmachung. Nr. 7785. Bei der heute durch den Bürgerausſchuß 0 facg ben den in den Stiftungs⸗ rath des evangeliſchen Hoſpital⸗ onds wurde zum Mitgliede des⸗ elben mit Amtsdauer bis zum ril 1894 Herr Wilhem Weger, Privatmann hier gewählt. Wit bringen dies mit dem daf de ur öffentliche Kenntniß, ahlakten von Samſtag, 12 6. d. Mts. an 8 Tage lang zur Guſicg der Wablberechtigten auf de kadtrathskeantef auf⸗ liegen, und daß Awalge Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl in derſelben unerſtrecklichen bei dem Bürgermeiſteramte 1955 Biaon und unter Bezeichnung eweismittel auszuführen 110055 den 38. Juli 1889. räunig. Winterer. Sekanntmachung. Nr. 1995. Die Domänenver⸗ walkge Mannheim ert 55804 Dienſtag, den 9. Jul Vormittags 10 auf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel einen Bau⸗ platz des ärariſ 5 1 gartens nämlich ckpla der neu zu een Wallſtadt⸗ ſtraße und der projektirten Rhein⸗ häuſerſtraße neben der Stadtge⸗ meinde Mannheim im Flächenin⸗ halt von etwa 270 qm Anſchlag per am 20 M. Angebote werden nach beendeter Tagfahrt nicht mehr men. 55725 Mannheim, 3. Juli 1889. Verſteigerung. Amtsgerichtlicher Ermächtigung verſteigere ich aus dem 79 90 K des Schrift⸗ ſetzers Carl Eduard Märdian von hier in Lit. E 7, 8 am den 10. Juli 1889, Vorm. halb 3 Uhr folgende 101 e gegen Baarzahlun errenkleider und Schuhe, 1 etwas Weißzeug, 1 ettlade mit Roſt u. Matratze u. Bettzeug,! Kleiderſchrank, 1 Kom⸗ mode, 1 i 2 Tiſche, etwas Küchenge ſchirr, 4 Taſchenuhren, 9ece ene Schmuckſachen und verſchiedenes Andere. 55819 C. Kauffmann, Waiſenrichter, oliren sbe! wird in und außer dem Hauſe prompt u. billigſt ausgeführt. 55779 SG, 6, 3. Stock. 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Der Mikado oder: Ein Tag in Titipu. Burleske⸗Operette in 2 Akten, Text von W. S. Gilbert. Muſik von Arthur Sullivan. In Seene geſetzt von Director L. Stauber. Dirigent: Herr Stix. In deutſcher Sprache. Der Mikado von Japan Albert Kühne. Nanki⸗Puh, ſein Sohn, als fahrender Muſikant Hans Fredy. Ko⸗Ko, geheimer Juſtizrath u. Ober⸗ hofſcharfrichter Ed. Steinberger. Pooh⸗Bah, Miniſter für All's Jacques Morway. Pish⸗Tush, ein Großer des Hofes Bernhard Roſen. Ki⸗Ki⸗Ki⸗,Hof⸗Fächerträger d. Mikado's An um⸗Yum, a Lucie Verdier. Ril Aing Juſtine Wegener. Peep⸗Boh, U(Bertha Stix. Katiſha, eine alte Hofdame Julie Kronthal. Penſionärinnen, Edle, Wachen, Volk. Ort der Handlung: Die Stadt Titipu. Decorationen: 1. Akt: Prachthof im Palaſt Ko⸗Ko's. 2. Akt: Garten im Palaſt Ko⸗Ko's. Ausſtattung, Coſtüme und Rrquiſtten original japaniſch. Die Decorationen ſind aus dem Atelier des Herrn Franz Gruber, Decorationsmaler des Hamburger Stadttheaters. Die Coſtüme nach japaniſchen Original⸗Figuren, ange⸗ fertigt vom Obergarderobier des Carl⸗Schultze⸗Theater, Herrn Pe urſen. Die für die Ausſtattung des Stückes benutzten echt japa⸗ niſchen Decoration sgegenſtände, ſowie das zu den japa⸗ niſchen Programmen verwandte Papier ſind von der Firma Reeſe& Wichmann, Hamburg, Import japaniſcher 88eeeeeeeeeeen und chineſiſcher Kunſt⸗ und Induſtrie⸗ Artikel, geliefert worden. l — Anfang 7 Uhr. Ende ½10 Uhr. Kaſſeneröffn. ½7 Uhr. Große Preiſe. SamAAELZWläEHBEUMWl BI5 I 5 i Witterung. LKahrten der Oberrhein. Jampfſ 1 Geſellſchaſt Speyer zwiſchen ee Ludwigshafen u. Speyer am Sonntag, den 7. Juli 1889. Haunb.-Ludwigsb, ab 1 Uhr Mittags, Speyer ab 11.45 Mittags, ab 7 Uhr 45 Abends, ab.30 Abends. Landeſtelle in Mannheim bei Gebr. Kröll, Rheinvorland, in Ludwigshafen bei Carl Huß. 55829 Ereis für einfache Fahrt 50 Pfg. Evang. Kirchenchor Seckenheim. Sonntag, den 7. d.., Nachmittags 2½ Uhr findet in der evangel. Kirche dahier, unter Mitwirkung 0 Kirchengeſangvereinen ein Kirchen- Gesangfest ſtatt, wozu Freunde des Kirchen⸗Chorgeſanges eingeladen ſind. Näheres beſagt das rogramm. Seckenheim, den 4. Juli 1889. Der Vorſtand. Einladung. Das evang. Rettungshaus für Mädchen hier feiert Mittwoch, den 10. Juli, Nachmittags halb 3 Uhr ſein 55794 Jahnresfest, wozu alle Freunde und Wohlthäter der Anſtalt freunblichf. eln⸗ geladen werden. Der Vorſtand, Gesellschaftshaus Ludwigshafen. Bei günſtiger Witterung im Garten, bei ungünſtiger Witterung im Gartenſaal. 55791 Sonntag, den 7. Juli, Abends 8 Uhr Grosses Eröflnungs-Concert gegeben von dem bekannten Komiker u. Charakterdarſteller Emil Alberty und Frau. Repertoire höchſt feinkomiſch, namentlich für Familien amüſant. Entree 30 Pfg.— Programm an der Kaſſe. Geſchäſtsübernahme& Empfehlung. 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Ich werde ſtets beſtrebt ſein, meine geehrten Gäſte zu ihrer größten 8 zu bedienen und bitte um geneigten Zuſprüch. Hochachtend! Wilhelm Eissinger. See Todles⸗ Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die traurſge Mittheilung, daß unſere innigſtgeliebte. 15 Schweſter, Schwäge rin und Tante 846 Josephine Dubs nach langem, ſchwerem Leiden, im Alter von 31 Jahren ſanft verſchieden iſt. Wir bitten um ſtille Theilnahme. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Dubs, Feldhüter. Die Beerdigung findet Sonntag, Nachmittag um Uhr, vom Trauerhauſe 1 6, 3½ aus ſtatt. Mannheim, den 6. Juli 1889. (Dies ſtatt eeee fodes- Anzeige. Freunden und Bekannten theilen wir die ſchmerzliche Nachricht mit, daß Gott unſern geliebten Gatten, Valer, Bruder und Schwager 55916 ½% Wilhelm Iſſel, Gerichtsnotar a. D. heute Nachmittag im 67. Lebensjahre nach 5 langem ſchweren Leiden abgerufen hat. Neuenheim b. Heidelberg, 4. Juli 1889. 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