Zzu der Poſtliſte eingetragen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. 5 Pfg. Maunnhein der Stadt Maunnheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Anzeiger (Mannheimer Volksblatt.) ler Journal. Telegramm⸗Adreffe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Chef⸗Redakteur Julius Katz. für den lokalen und 1 Theil: Ernſt Müller. für 82. In 88 .Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journgl“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals. ſämmtlich in Mannheim. Doppel⸗Nummern 5 Nr. 210.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) eine internatisnale Schiffahrbs Forſtrenz Bekanntlich hat die nordamerikaniſche Regierung ſämmtliche ſeefahrenden Nationen eingeladen, an einer internarionalen Seeſchifffahrt⸗Conferenz theilzunehmen, welche nach langen Verhandlungen, insbeſondere mit Eng⸗ land, endlich für den Monat Oktober in Ausſicht ge⸗ nommen wurde. Bis jetzt haben 16 Seeſtaaten die Ein⸗ ladung angenommen, an der internationalen Conferenz theilzunehmen, und zwar die Regierungen von Braſilien, Chile, Coſta Rica, Daͤnemark, Frankreich, Deutſchland, Großbritannien, Guatemala, Hawai, Italien, Japan, Niederlande, Nicaragua, Spanien, Schweden und Nor⸗ wegen und Uruguay. Oeſterreich⸗Ungarn hat ſich die endgiltige Entſcheidung über die Entſendung eines Dele⸗ girten zu dieſem Congreſſe vorbehalten. Der amerika⸗ niſche Contre⸗Admiral Franklin wurde von ſeiner Regie⸗ rung zum Vorſitzenden dieſes maritimen Congreſſes ernannt. Das Programm der Verhandlungen iſt nun⸗ mehr endgiltig feſtgeſtellt worden und enthält folgende dreizehn Hauptpunkte, welche zur Behandlung und Be⸗ rathung kommen ſollen: 1. Maritime Signale und andere Mittel, um beſtimmt und möglichſt leicht erkennbar den Curs eines bei nebligem, ſchneeigem, bedecktem Wetter, bei Staub⸗ regen und bei dunkler Nacht ſegelnden Schiffes be⸗ kannt zu geben. Sichtbarkeit, Zahl und Poſition der Lichter, welche die Schiffe tragen ſollen. Akuſti⸗ ſche Signale, Art derſelben, Zahl, Tragweite und Stellung der ſie erzeugenden Inſtrumente. Straßen⸗ recht zur See. 2. Beſtimmungen über die Seefähigkeit der Schiffe. 8. Beſtimmungen über den zuläſſigen Tiefgang der Schiffe, einheitliche Maximalgrenze der Ladeline. 4. Einheitliche Vorſchriften bezüglich der Namen für die Schiffe und Beſtimmung der Stellung, wo der Name anzubringen iſt. 5. Rettungsweſen vom Standpunkte der Humanität und der Eigenthumsſicherung, inbegriffen die Ver⸗ wendung von Oel zur Beruhigung der See. Vom Lande ausgehende Rettungsmaßregeln; officielle Erhebungen über die Urſachen und Umſtände der Schiffbrüche und anderer maritimer Unglücksfälle. 6. Von den Officieren und Schiffern zu erfüllende Bedingungen; Sehvermögen und Farbenblindheit. 7. Von den Dampfern in viel befahrenen Gewäſſern einzuhaltende Eurſe. 8. Nachtſignale zur gegenſeitigen Verſtändigung. 9. Warnungsſignale zur Bekanntgabe bevorſtehenden ſchlechten Wetters. 10. Maßnahmen zur Beſeitigung der Wraks und ſon⸗ ſtiger treibender, der Schifffahrt gefährlicher Körper. 11. Nachrichtendienſt über Gefahren für die Schifffahrt und über Veränderungen in den Seeleuchten und ſowohl bei Tag als bei Nacht. 12. Einheitliches internationales Syſtem der Bojen und Baken(Betonnung). Einheitliche Methode der be⸗ züglichen Mittheilungen. 18. Errichtung einer permanenten internationalen mari⸗ timen Commiſſion. Feſtſetzung ihrer Aufgaben, ihrer Befugniſſe, Macht und Autorität. Wie zu erſehen, ſind die zur Verhandlung kom⸗ menden Gegenſtände hochwichtiger Natur. Die Beſchlüſſe der Conferenz können in humaner und wirthſchaftlicher Beziehung die ſegensreichſten Folgen ſchaffen, indem aus ihnen für das Leben der ſeefahrenden Bevölkerung aller Nationen, für die Erhaltung der zur See ſchwimmenden Guͤter und der dieſelben faſſenden Schiffe ſelbſt eine er⸗ hebliche Zunahme der Sicherheit, eine weſentliche Ab⸗ nahme von Unglücksfällen reſultiren kann. Für die Schifffahrt ſelbſt können ſich aus der Feſtſtellung mög⸗ lichſt vieler international einheitlicher Beſtimmungen große Erleichterungen ſchaffen laſſen. Indeſſen wurde beſtimmt, daß Anträge des Congreſſes von den einzelnen Delegirten nur„ad referendum“ zu nehmen ſind, definitive Be⸗ ſchlüſſe den reſpectiven Regierungen vorbehalten bleiben. ——ů— Ueber die badiſchen Landtagswahlen ſpricht ſich in einer Karlsr. Correſpondenz die„Straßb. Poſt“ folgendermaßen aus: Noch iſt der Wahlkampf fär den Landtag erſt in ſeinem Vorbereitungsſtadium, Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Manngeim und Amgebung. aber ſchon beginnen die Liebäugeleien der demokratiſchen Preſſe mit dem Ultramontanismus. Die demokratiſche Partei will verſuchen, einen oder den anderen Wahlbezirk (wie z. B. Wiesloch), welchen ſie vor einigen Jahren beſaß, als ſie noch—6 Mitglieder in die Zweite Kammer entſendete, wieder zu gewinnen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß ſich dieſer Gewinn, wie in früheren Jahren, mehr als eine ultramontane, denn als eine demo kratiſche Landtagsgabe entpuppt. Der Ultramontanismus wird natürlich von dieſem Entgegenkommen, über deſſen inneren Werth er nicht im Zweifel ſein kann, ſo weit möglich Gebrauch machen; aber die Demokratie wird nichts dabei gewinnen, als höchſtens das Vergnügen auf Koſten ihrer Grundſätze einen Nationalliberalen weniger in der Kammer zu ſehen. Und auch das iſt noch nicht ſicher! Die naturgemäße Folge dieſer ultramon⸗ tan⸗demokratiſchen Liebeleien iſt ein verſchärftes Weg⸗ drängen der wahrhaft conſervativen Partei von dem alſo demokratiſirten Ultramontanismus, zu deſſen con⸗ feſſioneller Politik ſich ohnehin die conſervative Partei nicht verſtehen kann. Die demokratiſche Preſſe dürfte alſo falſch rechnen, wenn ſie auf der einen Seite mit demokratiſch⸗ ultramontanen, auf der anderen Seite mit demokratiſch⸗conſervativen Bündniſſen nationalliberale Mandate aus dem Sattel heben will, namentlich wenn es ſich um Abgeordnete handelt, wie z. B. Klein aus dem Wahlbezirk Adelsheim⸗Boxberg, der in der Landbevölkerung ein bedeutendes Anſehen genießt und, wie die demokratiſche Preſſe ſelbſt zugeben muß, während einer Reihe von Jahren ſeinen Einfluß bei der Regier⸗ ung und bei den Kammern für die Flüſſigmachung reicher Mittel und für die Schaffung nutzbringender Einrich⸗ tungen zum Beſten der Landwirthſchaft zu verwerthen verſtanden hat. Von viel höherem praktiſchem Intereſſe wird es ſein, zu beobachten, was die badiſche Demokratie in ihrem alten Herrſchaftsgebiete Mannheim zu leiſten vermag. Darüber ſchweigen noch alle Flöten! So lange aber die Demokratie keine ſelbſtſtändigen Kraftpro⸗ ben geben kann, wird auch ihre Bundesgenoſſenſchaft nur einen ſehr relativen Werth beſitzen.— Wir haben dem kein Wort hinzuzufügen. 222 0 Politiſche Ueberſicht. Manuuheim, 4. Auguſt, Vorm. Der deutſche Kaiſer in England. Die „Times“ feiert den Kaiſer Wilhelm als Herr⸗ ſcher des mächtigſten Reiches des Continentes und als Hort des Friedens. Von der Friedensliga haͤnge der Fortſchritt Europas ab und die Sicherheit der Menſch⸗ heit. Sprächen auch Gründe gegen einen föͤr m⸗ lichen Beitritt Englands zur Friedensliga, ſo gäbe es doch keine Gründe dagegen, zu zeigen, daß Eng⸗ land mit den Zwecken der Friedensliga ſympathiſire.— Der ungünſtigen Witterung wegen— es regnet un⸗ unterbrochen in heftiger Weiſe— iſt die Flotten⸗ ſchau in Spithead bis zum Nachmittag vertagt, in der Hoffnung, das Wetter werde nach eingetretener Fluth ſich aufklären. Infolge des dichten, auf der See lagern⸗ den Nebels ſind die Schiffe faſt gänzlich unſichtbar. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ bemerkt gegenüber den Zeitungsſtimmen betreffend die Kündigung des deutſch⸗ ſchweizeriſchen Niederlaſſungsvertrages: Die deutſche Regierung habe keinen Grund, mit der Schweiz Händel zu ſuchen, ſondern nur das Bedürfniß gehabt, die ſozialiſtiſchen Fortifikationen, welche in der Schweiz angelegt ſeien, zu beſeitigen; die aus der Aufhebung des Niederlaſſungsvertrags entſtehenden Unannehmlichkeiten würden nur die deutſchen Sozialiſten treffen, ruhige deutſche Staatsbürger werde die Schweiz nicht ausweiſen; leide auch hin und wieder ein Unſchuldiger mit, ſo ſei das nicht zu vermeiden. Sollte die Maßregel dazu beitragen, die Schweizer Behörden zu veranlaſſen, den deutſchen Sozialiſten gegenüber künftig mehr geſchäftsmäßig und weniger gemüthlich zu verfahren, ſo würde damit den deutſcherſeits an den Fall Wohlgemuth geknüpften Wünſchen entſprochen ſein. Wohlgemuth würde vielleicht gerade durch den Mangel an polizeilicher Begabung ſich ein politiſch praktiſches Verdienſt um die Beziehungen zwiſchen den beiden Nachbarſtaaten erworben haben. Der bayeriſche Erzbiſchof Dr. v. Steichele begibt ſich heute zunächſt nach Freifing und von da zum Kurgebrauch nach Karlsbad. Es wird dann eine längere Nachkur nothwendig werden, ſo daß der Münchener Oberhirte während des„baßeriſchen Katholiken⸗ Montag, 5. Auguſt 1889. tages“ ebenſo wenig in ſeiner Diözeſe anweſend ſein wird, wie es der Biſchof von Speyer während des „Pfälzer Katholikentages“ war. Der Biſchof war be⸗ kanntlich während des Konventikels in der Schweiz. Aus den belgiſchen Blättern iſt erſichtlich, daß von denſelben noch immer an die Möglichkeit geglaubt wird, daß der Kaiſer auf der Rückf ahrt von England einen belgiſchen Hafen anlaufen und dem Koöͤnig der Belgier bei dieſer Gelegenheit einen Beſuch abſtatten könne. Dieſe Möglichkeit erſcheint indeſſen nach der ge⸗ troffenen Zeiteintheilung völlig ausgeſchloſſen. Der Kaiſer wird am Donnerſtag den 8. Auguſt in aller Frühe die Rückfahrt von England antreten. Er wird am Sam⸗ ſtag den 10. in Wilhelmshaven, den 11. Morgens in Berlin zurückerwartet. Kaiſer Franz Joſeph wird auf der Fahrt hierher nicht nur von ſeinem ganzen engeren militäriſchen Gefolge und dem Vorſtande der Militär⸗ kanzlei, ſondern auch von dem Chef des Generalſtabs, Feldmarſchall⸗Lieutenant und Geheimrath Freiherrn v. Beck, begleitet ſein. Ebenſo wird der Miniſter des Aeußern, Graf Kalnoky, miikommen und von einem der höheren Miniſterialbeamten begleitet werden. Die Unordnungen auf Kreta ſcheinen ſich zu einer ernſteren Verwickelung auswachſen zu wollen. Nach einer Meldung des„Bureau Reuter“ aus Athen ſoll bei der Stadt Kaneg ein ſcharfes Gefecht ſtattgefunden haben, nach welchem ſich die Aufſtändiſchen zurückgezogen hätten. Wie die„Köln. Zeitung“ erfährt, ſcheint Ruß⸗ land dieſe Gelegenheit als eine willkommene Handhabe erfaſſen und aus ſeiner zuwartenden paſſiven Haltung heraustreten zu wollen. Der ruſſiſche Botſchafter von Nelidow überreichte nämlich ſchon am 1. Auguſt der Pforte eine Note, in welcher er auf die in Kreta dem Leben und Eigenthum der ruſſiſchen Unterthanen drohenden Gefahren hinweiſt und die Pforte unter Umſtänden dafür verantwortlich hält. Auch die Franzoſen ſchicken ſich an, die Intereſſen ihrer Angehörigen auf Kreta zu ſchützen und der Marine⸗ miniſter hat geſtern dem Befehlshaber des Schiffes „Seignelay“ Befehl gegeben, nach Kreta abzugehen. Der Commandant hat Weiſung, ſich jeglicher Demonſtration zu enthalten, er darf nur dann Boote ins Meer ſetzen laſſen, wenn die Sicherheit der franzöſiſchen Unterthanen in Kreta ernſtlich gefährdet iſt. Hält man hinzu die ſo⸗ eben eingetroffenen Meldungen von der Einberufung der 83,000 Reſerviſten durch den Sultan, ſo darf man ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach auf eine geräuſchvolle Unter⸗ brechung der ſommerlichen Ruhe und Stille ſchon in der allernaͤchſten Zeit gefaßt machen. 95 Aus Oſtafrika. Der„Nürn. Gen.⸗Anz.“ bringt ſoeben aus afrika folgende Original⸗Mittheilungen: Für Oſtafrika war das gegenwärtige Jahr eine Zeit großer Dürre. Hinter Mombas iſt in der diesmaligen großen Regenperiode nicht ſo viel Regen gefallen, als vorigen Herbſt in der kleinen. In⸗ folge deſſen ſind die aufgegangenen Saaten bald wieder ver⸗ dorrt; die Reitzernte iſt tokal mißrathen; der Mais lieferte auf der bayeriſchen Miſſionsſtation Dſchimba einen mittel⸗ mäßigen Ertrag. Die Eingeborenen können ſich jedoch piel verdienen durch die Arbeiten, die ihnen die britiſch⸗oſtafrika⸗ niſche Geſellſchaft gibt, täglich 70—80 Pf. Zwei der bayeri⸗ ſchen evangeliſchen Miſſionäre machten eine große Reiſe in das Innere, die ſie völlig unbehelligt vom 25. April bis 6. Juni d. zurücklegen konnten. Sie drangen 80 Stunden weit nach Norden vor,/ des Weges zum Berge Kenia und fanden nach Ueberſchreitung eines 8 Tagereiſen breiten unbewohnten Gürtels volkreiche Wakambadiſtritte, ſo⸗ wohl diesſeits als jenſeits des Fluſſes Athi, den ſie als die erſten Europäer in ſeinem Laufe bis zu ſeinem Zuſammen⸗ fluſſe mit dem vom Kilimandſcharo kommenden Tzavo, wo er dann den Sabaki bildet, verſolgten. Auf ihrer Reiſe ſahen ſie oft im Weſten den ſchneebedeckten Gipfel des Kilimand⸗ ſcharo. Auch Wild war ſehr zahlreich. Einmal ſahen ſie 15 Giraffen und große Heerden Antilopen, von welchen auch 4 wurden. In Athi gibt es viele Flußpferde und ſehr viele Fiſche. Das Land iſt eine große Ebene mit vereinzelten Bergen. Im Uebrigen iſt es waſſerarm. Waſſer findet ſich außer in den Flüſſen Tzavo und Athi nur in Felſentrögen, die die Natur und vielleicht auch Menſchenhand ausgehöhlt hat, und worin das Regenwaſſer ſich ſammelt und ſehr gut hält. Die Eingeborenen wünſchten ſehr, daß die Miſſionare Regen machen ſollten; der Hinweis auf den allmächtigen Gott, zu dem ſie ſich wenden ſollten, genügte ihnen nicht. Wenn nicht die Unruhen ſich auch hierher übertragen, was aber zunächſt nicht zu befürchten iſt, ſo iſt hier im Innern, wofſir dieſe Reiſe den Beweis geliefert hat, ein wohlzugängliches ns⸗ ſe d, wenn auch der materielle Werth des Landes erſt weiter im Innern, wo die waſſerreicheren Bergdiſtrikte beginnen und wo auch die engliſche Handelsgeſellſchaft zwei Stakionen an⸗ gelegt hat, beginnt. 2. Seite. Genersl⸗Anzeiger. — Tugus, Tagesneuigkeiten. — München, 3. Aug.(Strenge Strafe.) Die hleſige Strafkammer verurtheilte den Gaſtwirth Martin Rothofer, der, weil ſein Mädchen, eine zweiſtündige Arreſt⸗ ſtrafe erhalten, bedeckten Kopfes, ohne anzuklopfen in das Zimmer des Oberlehrers gedrungen war und denſelben be⸗ ſchimpfte zu 2½ Monat Gefängnis. — Nürnberg, 2. Aug.(Verweiſung.) Wie erinner⸗ lich, wurde die Nr. 5 der„Fränkiſch. Tagespoſt“ vom 7. Januar l. J. konfiszirt. Es iſt nun Herr Grillen⸗ gerger, als verantwortlicher Redakteur, wegen Religions⸗ ſchmähung vor das nächſte mittelfränkiſche Schwurgericht verwieſen. DBamberg, 2. Aug. Mord und Selbſtmord.) Im Walde bei Unterhaid wurden ein Mann und eine FTrauensperſon erſchoſſen aufgefunden. Die Frau hat drei Schüffe, der Mann einen Schuß in der Herzgegend. Die Aufgefundenen wurden als die Taglöhnerseheleute Aumül⸗ ler von Bamberg agnoszirt. Es liegt Mord und Selbſt⸗ mord vor Die Verlebten, beide in den Zwanziger⸗Jahren ſtehend, hinterlaſſen ein Mädchen. 5 — Mülbauſen, 2. Aug.(Das ſchlafende Mäd⸗ chen) verharrt noch immer in ſeinem todesähnlichen ſtarren Zuſtande. Am Dienſtag, wo ich es guerf ſah, hatte es Farbe; Wangen und Ohren waren roſig gefärbt, jetzt iſt es bleicher geworden, doch hat es trotz des nunmehr zehntägigen Schlafes noch nichts von ſeiner Körperfülle verloren, trotzdem macht es letzt viel mehr den Eindruck einer Todten oder einer dem Dode nahen Perſon. Die Züge ſind ſo viel ſtarrer noch ge⸗ worden, und die ganze Erſcheinung mahnt jetzt an ein Wachs⸗ bild, das nicht mehr zum Leben erwachen kann. Ungeachtet der Unbeweglichkeit der Glieder dreht ſich die Schlummernde von Zeit zu Zeit um; auch heute hatte ſie ihre Lage ver⸗ ändert und lag mehr nach rechts geneigt. Arznei, Milch und ſchleinige Suppen werden der Kranken mit einem Löffel eingeführt. Das Publikum hat jetzt nicht mehr ungehinderten Zutritt zu der Kranken. Als man den Beſuch geſtattete, kamen dem Vernehmen nach gar zu viele Perſonen, die die Schlummernde in ihrem lethargiſchen Zuſtande ſehen wollten. Jedenfalls iſt der Anblick ein unvergeßlicher, der den Menſchen lebhaft an ſeine Ohnmacht und an ſein Nichts erinnert. — Berlin, 2. Aug.(Ein ſonderbarer Ehe⸗ ſcheidungs⸗Prozeß) ſchwebt gegenwärtig vor den hie⸗ ſigen Gerichten. Klägerin iſt eine dierundſiebzig Jahre alte Dame, wäbrend der verklagte Gatte das ſtattliche Alter von dreiundachtzig Jahren aufzuweiſen hat. Die Gründe hierzu werden geheim gehalten. — Berlin, 2 Aug.(Weltſtädtiſches.) Der Ver⸗ kehr auf dem Centralviehhof hat ſich in den letzten Jahren derartig geſteigert, daß die nach demſelben führenden Schie⸗ nenwege von der Verbindungsbahn zur Bewältigung deſſelben durchaus nicht mehr hinreichen. Während im Jahre 1883 nur 28.002 beladene Wagen ein⸗ und ausgingen, betrug die Zahl derſelben im verfloſſenen Jahre ſchon 41240 Stück, ſo daß jetzt durchſchnittlich im Tag 4700 Stück Vieh mehr ein⸗ geführt werden, als in dem obengenannten Jahre. Von der Stadtverordneten⸗Verſammlung ſoll nun die Summe von 313,000 Mark zur Verfügung geſtellt werden, um eine um⸗ faſſende Erweiterung der Bahnhofanlagen vorzunehmen, die Sicherheit des Betriebs nicht in Frage geſtellt werde. 4. T. Leipzig, 2. Aug.(Arme Eltern.) In große Be⸗ ſtürzung wurde die Familie eines Fabrikarbeiters in Kahla verſetzt. als nach längerem Wegſein das einzige Kind, das letzte von 10, ein allerliebſter Knabe von 3 Jahren, nicht wie⸗ derkehrte und auch nicht aufzufinden war; alles Nachforſchen der geängſteten Eltern und der Nachbarſchaft war vergeblich, und in dieſer Angſt mußten die Eltern die Nacht durchleben. Der andere Tag ſollte nun wohl Gewißheit, aber auch die tiefſte Trauer über die Eltern dringen; das arme Kind war in eine offene Jauchengrube gefallen und darin umgekommen. — Großenbain, 1. Auguſt.(Vergiftung.) In Naundorf ſind geſtern die ca. 70jährige Bergmanns⸗Ehefrau Wagner und deren Enkelin, ein Mädchen von 8 Jahren, nach dem Mittageſſen unter Symptomen von Vergiftung plötzlich geſtorben. Die Großmutter hatte ſich als Mittag⸗ eſſen Klöße gekocht, zu welchem Male ſich auch die Enkelin, die achtjährige Neidert, einfand. Das Kind hatte, nach Diſche zu Hauſe angekommen, über Kopfſchmerzen geklagt und kurz nach 4 Uhr ſchon bielten die bedauernswertben Eltern ihr Kind als Leiche in den Armen. Als die Nei⸗ dert ſchen Ebeleute der Großmutter den Tod des Kindes mittheilen wollten, fanden ſie dieſelbe, auf dem Sopha ſitend ebenfalls bereits als Leiche vor. Die gerichtliche Unterſuchung iſt im Gange und wird feſtſtellen, ob Fahr⸗ läſfiakeit oder Abſicht dieſem Vorfalle zu Grunde liegen. Troyes, 2. Aug. Begnadigung.) Der Präfi⸗ dent der Revublik hat den früher wegen Mordes zu lebens⸗ länglichem Zuchthaus und vor zwei Monaten wegen Ermor⸗ dung des Zuchthausaufſehers Simonot von Clairvaux zum Tod verurtheilten J. Bayard begnadigt. Dieſe Gnade iſt um ſo auffälliger, als Bayard dem Schwurge⸗ richtspräſidenten gegenüber erklärt hatte, bei nächſter Gele⸗ geuheit einen anderen Aufſeher zu ermorden. Solche Mör⸗ der ſind übrigens angeſichts des Todes ſehr feig. So war Bayard in letzter Zeit vor Furcht krank geworden, als ihm aber ſeine Zegnadigung mitgetheilt wurde, war er wieder ein ganz anderer Menſch und— ſtieß die gräßlichſten Drohungen aus. Welchen Aufſeher wird dieſe Gnade Carnot's nun zuerſt das Leben koſten? Kriedorfing. 2 Aug.(Entſetzliche Todesart.) In Pirach fiel eine 17jägrige Bauerstochter in ihre Senſe, deren Spitze ihr in die Bruſt drang. Nach einer Stunde war das dchen todt. Aus Stadt und Land. Mannbeim, 4. Auguſt 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Verſetzt wurden: Aktuar Moritz Hofmann bei der Staatsanwaltſchaft Waldshut auf die Kanzlei des Großh. Staatsanwalts in Pforzheim, Aktuar Bernhard Iſele da⸗ ſelbſt zur Staatsanwaltſchaft Waldshut. Ernannt wurden: Aufſeher 2. Klaſſe Karl Schreiner bei Gr. Landesgefäng⸗ niß Freiburg zum Aufſeher 1. Klaſſe. Referendär Dr. Karl Krämer von Offendurg zum Dienſtverweſer beim Großh. Amtsgericht Wolfach, Amtsſitz in Haslach. Entlaſſen wurde: Auf Auſuchen Aufſeher Paul Kapferer bei Gr. Männer⸗ zuchthaus Bruchſal. Schulweſen. A. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bildungsanſtalten ꝛc. Specht, Karl Wilhelm Julius, Lehramtspraktikant an der Realſchule in Karlsrube, auf Anſuchen beurlaubt. Studber, Ludwig Anton, Legramtspraktikant an der döderen Vürgerſchule in Achern, als Volontär an die böhere Mädchen⸗ ſchule in Offenburg. B. Volksſchulen. Dietrich, Joſef, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach sweier. Finter, Ling, Schulkandidatin, als Unter⸗ ledrerin nach Kollnau. Frey. Fugen, Unterlehrer in Hart⸗ beim, als Unterlebrer nach— Granget, Farl, Unterlehrer in Pforzheim, als Schulverwalter nach Neckar⸗ wimmersbach. Heinemann, Andreas, Unterlehrer in Oberbergen, als Unterlehrer nach Jechtingen. Nerz, Kas⸗ var, Unterlehrer in Konſtanz, als Schulverwalter nach Müblingen. Rohreck, Louſſe, Hilfslehrerin in Pforzheim, wird Unterlehrerin daſelbſt. Rudolph, Karl, Hilfslehrer in Baden wird Unterlehrer daſelbſt. Sandmayer, Julius, Hilfslehrer in Ebnet, als Unterlehrer nach Hart⸗ heim. Stürer, Heinrich, Unterlehrer in Baden, als Schulverwalter nach Rheinweiler. Werner, Franz, Schul⸗ verwalter in Griesbach, Amts Waldkirch, wird Hauptlehrer in St. Georgen, Amts Villingen. Will, Adolf, Unterlehrer in Jechtingen, als Unterlehrer nach Mühlingen.— Geſtor⸗ ben: Steiger, Matthäus, Hauptlehrer in Beuren./ A. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn⸗Berwaltung. Verſetzt: Eiſenbahnpraktikant, Stationsaſſiſtent Eduard Philipp in Bruchſal nach Karlsrube, Expeditionsaſſiſtent Heinrich Schmidt in Baden nach Freiburg, Eiſenbahnaſſi⸗ ſtent Linus Keller in Waldkirch nach Waldshut, Eiſen⸗ bahnkandidat, Expeditionsgehilfe Guſtav Adolf Linden⸗ laub in Schwetzingen nach Immendingen, Eiſenbahnkandidat Expeditionsgehilfe Ludwig Richter in Konſtanz nach Leopoldshöhe, die Expeditionsgehilfen Berthold Suh m in Lahr nach Schiltach, Michael Freimüller in Schiltach nach Lahr, Joſef Pfaff in Rappenau nach Waldkirch, Friedr. Schwöbel in Bretten nach Rappenau, Ludwig Diehl in Karlsruhe nach Bretten, Karl Gaus in Bruchſal nach Schwetzingen, Joh. Georg Schuhmacher in Schwetzingen nach Mannheim, Simon Hertenſtein in Leopoldshöhe nach Baſel, Otto Mayer in Offenburg nach Hauſach. Steunerverwaltung. Friedrich Molitor von Unterneudorf und Karl Köl⸗ mel von Oetigheim wurden zu Finanzgehilfen ernannt. Dem Steueroberaufſeher Jakob Zimmermann in Heidelberg ſowie dem Steueraufſeher Fridolin Bohn in Eggenſtein wurde die Auszeichnung für 18jährige und dem Steuerauf⸗ ſeher Valentin Herrmann in Zell jene für 12jährige treue Dienſte verliehen. Zollverwaltung. Ernannt: Finanzaſſiſtent Th. Spengler in Villingen zum Hauptamtsgehilfen in Singen, Privatlageraufſeher J. St. Schaaf in Karlsruhe zum Hauptamtsdiener da, Pri⸗ vatlageraufſeher K. Leiſt in Mannheim zum Grenzauf⸗ ſeher in Stetten(Hauptamtsbez. Lörrach). Verſetzt: die Steuerkontroleure: A. Baumann in Mannheim nach Baden, E. Zipſe in Baden nach Tauberbiſchofsheim, P. Zimmermann in Tauberbiſchofsheim nach Ma nnheim, O, Stärk in Bruchſal nach Thiengen, A. Stolz in Bruch⸗ ſal nach Sinsheim, A. Schwarz in Sinsheim nach Bruch⸗ ſal, Frz. K. Holzſchuh in Buchen nach Ueberlingen, K. Curtaz in Freiburg nach Lörrach, die Grenzaufſeher: F. Röttele in Inzlingen nach Erzingen, A. G. Kramer in Lörrach nach Konſtanz, W. Wittmer in Konſtanz nach Lörrach, Poſtenführer R. Stoll in Bühl Gauptſtr.⸗Bez. Stühlingen) nach Brennet, Grenzauſſeher G. Hemmlein in Kleinlaufenburg nach Konſtanz.— Zurückberufung in den bad. Landesdienſt: Reviſionsaufſeher M. Kempf in Ham⸗ burg und wurde derſelbe nach Mannheim ſtationirt.— Ge⸗ ſtorben: Am 4. Juli d. Is. der penſionirte Zollverwalter G. J. Hauck in Konſtanz. Domänen⸗Direktion. Ernannt: Forſtpraktikant Litſch in Neckargemünd zum Gehilfen der Bezirksforſtei Wertheim. Erledigte Stellen für Militäranwärter, d. i. für ſolche Perſonen, welche im des Civilverſorg⸗ ungsſcheins der Klaſſe A oder B ich befinden. Vacanzenliſte Nr. 27 vom 3. Juli. 1. Bureaugehilfe bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ Inſpektion Karlsruhe. Tagesgebühr 3 Mk. 2. Dekopiſt beim Bezirksamt Raſtatt. Gehalt 650 M. Bewerbung von Aktuariatsincipienten beim Verwaltungshof in Karlsruhe. Vacanzenliſte Nr. 28 vom 10. Juli. 1. Landbriefträger beim Poſtamt Pforzheim. Ge⸗ halt 600 M. und 144 M. Wohnungsgeld. Meldung bei der Oberpoſtdirektion Karlsruhe 2. Kaſernenwärter in Raſtatt. Gehalt 600 M. nebſt freier Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Bewerbung bei der Intendantur des 14. Armee⸗ Korps in Karlsruhe. 3. Straßenwart in Vögisheim. Gehalt 398 M. Bewerbung bei Großh. Waſſer⸗ und Straßen⸗ bau⸗Inſpektion Lörrach. Vacanzenliſte Nr. 29 vom 17. Juli. 1. Straßenwart in Donaueſchingen. Gehalt 360 M. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Donaueſchingen. 2. Straßenwart in Karlsdorf. Gehalt 396 M. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗In⸗ ſpektion Karlsruhe. 3. Kopiſt beim Verwaltungshof zu arlsruhe. Gehalt 1000 M. Bewerbung bei Gr. Verwal⸗ tungshof in Karlsruhe. 4 Straßenwart in Malter⸗ dingen. Gehalt 378 Mk. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Emmendingen Ferner: Kreis weg⸗ wart in Riegel. Gehalt 360 Mk. Bewerbung bei Straßen⸗ meiſter Bürklin in Riegel. Vacanzenliſte Nr. 30 vom 24. Juli. 1. Landbriefträger in Boxberg. Gehalt 540 Mk. und 60 Mk. Wohnungsgeld. Bewerbung bei der Oberpoſt⸗ direktion in Karlsruhe. 2. Packetträger beim Poſtamt Bruchſal. Gehalt 750 Mk. und 108 Mk. Wobnungsgeld. Bewerbung bei der Oberpoſtdirektion in Karlsruhe. 3. Poſt⸗ ſchaffner beim Bahnpoſtamt Konſtanz. Gehalt 800 Mk. und 144 Mk. Wohnungsgeld. 4. Straßenwart in Oden⸗ geim. Gebalt 360 Mk Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Karlsruhe. 5. Straßenwart in Karlsruhe. Gebalt 690 Mk Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Karlsruhe. 6. Straßenwart in Riegel Gehalt 378 Mk. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion in Emmendingen. Hofnachrichten. Vorgeſtern Vormittag nahm der Großberzog den Vortrag des Majors v. Hugo vom Großen Generalſtab, kommandirt zur 5. Armee⸗Inſpektion, entgegen, welcher Abends wieder nach Karlsruhe zurückkehrte. Nach⸗ mittags empfing derſelbe den Miniſterialdirektor Geheimerath Eiſenlohr zu längerem Vortrag. MWilitäriſches. Durch Kabinets⸗Ordre vom 21. v. M iſt Folgendes beſtimmt: Infanterie⸗Regiment Graf Bar⸗ fuß(I. Weſtfäl.) Nr. 17: Lüerſſen, Vicefeldwebel„vom Landwehr⸗Bezirk Bernau, zum Secondelientenant der Reſervr befördert. 3. Badiſches Dragoner⸗Regiment Prinz Karl Nr. 22: v Borcke, Premierlieutenant der Reſerve, vom Landwehr⸗Bezirk Naugard, zum Rittmeiſter befördert. Militäriſches. Dieſer Tage ſind die als Inſtrukteure für das hieſige Dragonerregiment abkommandirt geweſenen Charairten des Schlesw.⸗Holſt. Ulanenregiments Nr. 15 (1 Lieutenant und 3 Unterofftziere) wieder zu ihrem Truppen⸗ theil nach Straßburg zurückgekehrt und iſt ſomit das Unter⸗ offizierkorps der drei hier Eskadrons des Dragoner-Regiments Nr. 22 als im Gebrauch der Lanze aus⸗ gebildet zu betrachten. GBeim Herannaben der Herbſt⸗ übungen wird darauf aufmerkſam gemacht, Poſtſendungen ſ0 die an den Uebungen theilnehmenden Offiziere und Mann · chaften nicht nach den in kurzen Zwiſchenräumen wechſelnden Pearſchquartieren, ſondern ſtets nur nach den ſtändigen Gar⸗ niſonsorten zu richten. Für die richtige Leitung dieſer Briefe ꝛe. empfiehlt es ſich außer demFamiliennamen(unterUmſtänden auch Vornamen oder Ordnungsnummer,) den Dienſtgrad und Truppentheil— Regiment, Bataillon. Kompagnie, Schwadron, Batterie, Kolonne ꝛc., und zwar auch bei Sendungen an höbere Offiziere,— genau anzugeben. Mangelhafte Auf⸗ ſchriften der Manöverpoſtſendungen können ſehr leicht eine Verzögerung in der Beförderung oder Beſtellung derſelben zur Folge haben. 8 Auszug aus der amtlichen Patentliſte über die in der Zeit vom 24.—31. Juli erfolgten bad. Patentertheilungen, mitgetheilt vom Patentbureau des Civilingenieurs K. Müller in Freiburg i. B. Ertheilungen: Nr. 48791. Hefe⸗Aufzieh⸗ und Reinigungsapparat. C. A. Hoz, in Firma: Hoz u. Kempter in Konſtanz. Vom 16. Febr. 1889 ab. E 8677.— Nr. 48755. Verfahren zur Konſervirung von Blüthen und anderen zarten Pflanzentheilen durch Trocknen derſelben an waſſerfreier Luft nach vorhergehender Enttpäſſerung der betr. Pflanzentheile. Prof. Dr. E. Pfitzer, Hofrath in Heidel⸗ berg. Vom 2. Okt. 1888 ab. P 3909.— Nr. 48795. Ma⸗ ſchine zur Herſtellung von Parquett⸗Stahlſpähnen. G. Scaee in Freiburg i. B. Vom 1. März 1889 ab. Sch. 5754.— Nr. 48796. Anwendung des unter Nr. 33886 und Nr. 41904 patentirten Ventils bei Rohrabzweigungsſtücken (2. Zuſatz zum Patente Nr. 33886.) C. Reuther, in Firma Bopp u. Reuther in Mannheim. Vom 2. März 1889 ab. KR 5216.— Nr. 48741. Pneumatiſche Mechanik für Muſik⸗ werke, welche vermittelſt durchlochter Notenblätter geſpielt werden. M. Welte u. Söhne in Freiburg i. B. Vom 22. März 1889 ab. W 5995. *Sonderzug nach Berlin. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß der ſchon früher in öffentlichen Blättern be⸗ ſprochene Sonderzug Baſel⸗Berlin üder Heidelberg⸗Frankfurt am Montag, den 12. Auguſt, zur Ausführung kommen wird. Rückfahrkarten zu dieſem Zuge mit bedeutend ermäßigtem Preiſe und mit der Berechtigung zur Rückfahrt mit beliebigen fahrplanmäßigen Zügen innerhalb 45 Tagen werden auf den Hauptſtationen ausgegeben. Der Fahrplan iſt auf allen badiſchen Stationen angeſchlagen. Die Abfahrt von Mann⸗ heim erfolgt 4 Uhr 20 Min. Nachmittags. MaunheimWeinheimer Nebenbahn. Zu dem am 11. und 12. d. Mts. in Käferthal ſtattfindenden Kirch⸗ weihfeſt wird die Verwaltung der Mannheim⸗Weinheimer Eiſenbahn von Abends 9 Uhr ab dem Bedürfniß entſprechend, Extrazüge einlegen. Am 12. verkehren die Züge wie an Sonntagen. Es iſt alſo Gelegenheit geboten, jede halbe Stunde nach und von Käferthal zu fahren. Bei gutem Wetter wird der Beſuch der Käferthaler Kirchweihe jedenfalls ein ſehr reger werden, wozu die bequeme Fahrgelegenheit nicht wenig beitragen wird. *Der Trajektbootsverkehr zwiſchen Ludwigshafen und Mannheim hat, wie wir geſtern an anderer Stelle meldeten, ſich ſo ausgedehnt, das die Firma K. Aruheiter Erben zwei neue Schraubendampfer erbauen laſſen, von welchen der eine dieſe Woche eintreffen, der andere aber in drei Monaten fertig ſein wird. * Derbotene Berſammlung. Die Abhaltung der auf heute Nachmittag in Ludwigsvafen anberaumten Volksver⸗ ſammlung, in welcher Herr F. Erhardt von dort über den internationalen Pariſer Arbeitercongreß referiren wollte, iſt auf Grund des Socialiſtengeſetzes verboten worden. Das gleiche Schickſal erlitt eine in München beabſichtigte Arbeiter⸗ verſammlung, in welcher Herr v. Vollmar, der auf dem Pariſer Kongreß als Delegirter fungirte, über den Verlauf des Kongreſſes ſprechen wollte. *Die hieſigen Turner, welche an dem in München ſtattgefundenen dentſchen Turnfeſte theilgenommen, ſind geſtern Abend mit dem ben um 9 Uhr 10 Minuten an⸗ kommenden Zuge der badiſchen Bahn wieder hier eingetroffen. Die Ankunft der Turner ſollte urſprünglich ſchon mit dem um 8 Uhr 5 Minuten hier fälligen Zuge erfolgen, doch hatten dieſelben auf einer Station den Anſchluß an dieſen Zug verſäumt. Zum feſtlichen Empfang der Turner hatte ſich auf dem Bahnhofe außer dem hieſigen Turnverein, welcher ſeine von München kommenden Mitglieder mit einem Lampionzug abholte, eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge eingefunden. Als der Zug in die Bahnhof⸗ halle einfuhr, ſpielte die auf dem Perron befindliche Muſik⸗ kapelle einen flotten Marſch, während die zahlloſen Anweſen⸗ den in ſtürmiſche Hoch⸗ und Gutheil⸗Rufe ausbrachen, die ſich auf dem ganzen Wege durch die Stadt wiederholten, An mehreren Stellen wurden bei dem Einzug der Turner Grün⸗ und Rothfeuer abgebrannt. Der Zug nahm ſeinen Weg durch die Heidelberger Straße nach dem Strohmarkt, woſelbſt er dann in eine Seiten⸗ ſtraße abbog, um die Straße zwiſchen R 2 und 8 2 zu paſſiren, wo ſich das Lokal des Turnvereins befindet. In dieſer Straße war ein prachtvoller ſtattlicher Triumphbogen errichtet worden, der bei der Ankunft des Zuges in hellſter Beleuchtung erſtrahlte. Auf der einen Seite waren die Worte„Willkommen“ angebracht worden, wäh⸗ rend auf der andern Seite der Turnerſpruch Gut Heil prangte. Der ganze Triumphbogen bot einen prachtvollen Anblick, welcher noch durch das Abbrennen von Grün⸗ und Rothfeuer erhöht wurde. Von dem Vereinslokal aus, woſelbſt einige Minuten gehalten wurde, begab 85—55 durch die Breite Straße über die Planken nach dem Badner Hof. Hierſelbſt fand zu Ehren der heimgekehrten Turner ein außerſt zahlreich beſuchtes Gartenfeſt des Turnvereins ſtatt. Der erſte Vorſitzende des letztern, Herr Roos begrüßte in warmen Worten die zurückgekehrten Turner und feierte ſodann in begeiſteter Weiſe die vier wackeren Mitglieder des Vereins, welche in München Preife errungen haben. Dasſelbe geſchah ſpäter ſeitens des Turnwarts des Vereins, Herrn Rub, welcher insbeſondere auf die großen Anforderungen hinwies, die auf einem ſolchen Turnfeſte an die Wettturrer geſtellt werden. Im Berlauf des Abends ergriff ſodann noch ein Turner aus Kaiſerslautern das Wort, um den hieſigen Turn⸗ Verein als den erſten und tüchtigſten Verein im 10. Kreiſe zu feiern. Herr Roos brachte ferner ein Anerkennungs⸗ ſchreiben, das unſer Stadtrath an den hieſigen Turn⸗ Verein anläßlich der Lorbeeren, welche deſſen Mitalieder auf dem Münchener Turnfeſte errungen, gerichtet, ſowie ein Glückwunſchtelegramm des Turnvereins Neckarau zur Ver⸗ leſung. Drei Damen des Turnvereins haben demſelben eine prachtvolle Fabnenſchleife geſtiftet und wurde dieſelbe im Verlaufe des Abends an der Fahne befeſtigt. Der Verlauf des ganzen Feſtes geſtaltete ſich natürlich zu einem ſehr lebhaften und animirten. Für die Unterhaltung der An⸗ weſenden war durch die Muſikvorträge der Petermann in ausreichendem und vollem Maße Sorge getragen worden. Außerdem erfreute noch der hieſige Singverein die Feſttheilnehmer durch einige ſchöne Geſangsvorträge Gegen 12 Ubr erreichte das Garte—5 Ende und begab man ſich hierauf in den obern Saal des Etabliſſements, woſelbſt ein bis in den frühen Morgen dauerndes Tänzchen arrangirt wurde zur Freude der zahl⸗ reich anweſenden Vertreterinnen des weiblichen Geſchlechts. Den Mittelpunkt des ganzen Feſtes bildeten eibpberdli 0 ater, Morell, Lanius und Lay. Leiche geländet. Die Leiche des am vergangenen Donnerſtaa deim Baden im Altrhein bei Neckarau ertrunkenen Mesgers und Fleiſchbeſchauers Ziegler von genanntem Orte iſt geſtern am ler au geländet worden. Witterungsbericht vom deutigen Wind⸗ richtung:., Barometerſtand: 758,. Velter: ell, Luft⸗ temperatur: 17 Gr. Reaumur. die vier wackeren preisgekrönten Turner 5. Auguſt. Seneral⸗nzeiger. 9. Sene. Aus dem Großherzogthum. Heidelberg, 3. Aug. Mit dem Ablaufe dieſes Som⸗ merhalbjahres ſcheiden aus den ordentlichen Lehrern der Uni⸗ verſität durch Verſetzung in den Ruheſtand die Herren Pro⸗ feſſor Delffs, Geheimrath Bunſen und Hofrat Weil aus. Ob des Erſten Stelle wieder beſetzt wird, ſcheint noch unſicher zu ſein. Für Bunſen tritt der Chemiker Viktor Meyer, bisher in Göttingen, ein, welcher einen ganzen Stab von Aſſiſtenten, ſeine bewährten Gehilfen, mitbringt, und für den Orientaliſten Weil iſt eben Profeſſor Heinrich Thorbecke berufen worden, der, dem badiſchen Lande von Geburt angehörig, hier neben Weil als außerordentlicher Profeſſor wirkte, bis er vor weni⸗ gen Jahren als ordentlicher Proſfeſſor nach Halle ging. Karlsruhe, 4. Aug. In der vefloſſenen Nacht iſt der Präſident des Großh. Landgerichts und Präſident der Kaiſerl. Disziplinarkammer, Karl Ni colai, verſfchieden. Im Alter von 65 Jahren erlag derſelbe einem Herzleiden. Mit ihm iſt, zu früh für den Staat, dem er einen langen Zeitraum hindurch die erſprießlichſte Thätigkeit widmete, ein durch Schärfe des Geiſtes und Reichthum des Wiſſens eben ſo ſehr, wie durch unermüdliche Arbeitskraft ausgezeichneter Beamter aus dem Leben geſchieden. Baden⸗Baden, 3. Aug. Das geſammte Erträgniß der Kurtaxen⸗Einnahme betrug bis Ende Juli 75,480., gegen 54,360 M. 50 Pf. im Vorjahre, alſo 21,119 M. 50 Pf. in dieſem Jahre mehr. In Folge dieſes ünſtigen Ergebniſſes der Kurtaxe⸗Erhöhung deſchloß der ürgerausſchuß in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig, 5 das nächſte Jahr die Garantie von 50,000 M. für den Zuſchuß zu den Wettrennen zu bewilligen. 29 Bühlerthal, 3. Auguſt. Hierſelbſt ereignete ſich ein Vorfall, der ſehr leicht Menſchenleben hätte koſten können. Ein Theil des hinter einem Neubau emporragenden Felſens löſte ſich nämlich vorgeſtern plötzlich, ſtürzte und ſchob ſich über das Haus mit ſolcher zerſtörender Gewalt, daß nur die Grundmauern des Gebäudes ſtehen blieben. Die Arbeiter, durch Abbröckeln am Felſen auf die Gefahr aufmerkſam ge⸗ macht, konnten ſich durch ſchleunigſte Flucht bis auf einen Zimmermann retten; dieſer erlitt durch ſtürzende Holzmaſſen Quetſchungen an den Untergliedmaßen, daß er nach Hauſe geführt werden mußte. Daxlanden, 3. Aug. Das geſtern Vormittag ſich über unſerem Orte entladende ſchwere Gewitter ſchlug in das Gebäude des Rathſchreibers, ohne jedoch zu zünden. Da⸗ gegen wurde die Frau des Steindruckers Vogt hetäubt und die drei Kinder derſelben an Geſicht und Händen ge⸗ ſchwärzt. 8 Thiengen, 9. Aug. Vor etwa 10 Tagen hat ſich Bierbrauer Neßler unter Mitnahme einer anſehnlichen Bar⸗ ſchaft von hier entfernt, angeblich um ſeine Verwandten und Bekannten in Württemberg zu beſuchen. Da derſelbe bis jetzt nicht wieder zurückkehrte und über ſeinen Verhleib trotz telegraphiſcher Anfragen nichts zu erfahren war, ſind deſſen zahlreiche Gläubiger in großer Beſorgniß. Wfälziſche Nachrichten. = Ludwigsbhafen, 3. Auguſt. Dem Jahresbericht unſerer Lateinſchule iſt zu entnehmen, daß dieſe am Schluſſe des Jahres 109 Schüler zählte und zwar 63 proteſtantiſche, 50 katholiſche 1 altkath. und 3 iſraelitiſche. Davon waren 90 aus Ludwigshafen und 29 von auswärts An der Anſtalt wirken 15 Lehkräfte. +. Kaiſerslautern, 3. Auguſt. Durch einen Zuwachs von 111 Perſonen im Monat Juli, iſt die Einwohnerſchaft unſerer Stadt auf 37,663 geſtiegen. Theater und Muſtk. Müunchener Hoftheater. Sonntag.:„Der Trom⸗ peter von Säkkingen.“ Montag 5.„Ein Sommernachts⸗ traum. Dienſtag.:„Carmen.“ Mittwoch.: Auf der neu eingerichteten Bühne:„König Lear.“ Donnerſtag.:„Der fliegende Holländer.“.:„Königs Befehl;“ hierauf: „Ein Tanzfeſt in Verſailles“(Ballet.) Sonntag 11.:„Oberon.“ — Reſibenztheater. Sonntag 4.„Ferccol.“ Sam⸗ ſtag 10.:„Fedora.“ 11.:„Biegen oder brechen.“ Theater⸗Repertoire in Frankfurt a/ M. Opern⸗ baus. Dienſtag, 6. Juli:„Undine“. Mittwoch,.:„Mi⸗ kado“. Donnerſtag,.:„Glöckchen des Eremiten“. Freitag, .:„Götterdämmerung“. Samſtag, 10.:„Courier des Zaren“. Sonntag, 11.:„Götterdämmerung“. Montag, 12.:„Das Rheingold“. Mittwoch, 14.: Die Walküre“. Samſtag, 17.: Siegfried“. Montag, 19.:„Götterdämmerung“— Schau⸗ ſpielhaus. Dienſtag,.:„Neu⸗Frankfurt“. Mittwoch,.: Geier⸗Wally“. Freitag,.: Zum erſten Male:„Wilddiebe“. Kuſtſpiel in 4 Atten. Samſtag, 10.:„Bettelſtudent“. Sonn⸗ U etgerſehſeel. In Pforgbeim ſuden ag. 4. 7 erſe e n orzheim finden am., 7. und 9. Auguſt in der Turnhalle unter Leitung des Theater⸗ direktors Betloff und unter Mitwirkung des evang. Kirchen⸗ chors Aufführungen von Herrigs Lutherfeſtſpiel ſtatt. Kunſt und Wiſſenſchaft. In der permanenten Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: Alfred Zoff:„Das alte Schloß von Duino“. 5— Streſow:„Blüthen“ und„Roſen am 90„ A. Egersdörfer:„Landſchaft“. L. Gäde: „Roſen“. Neueſtes und Telegramme. 'Müuchen, 3. Aug. Der„Allg. Ztg.“ zufolge lehnte die geſtrige Conferenz der ſüdsſterreichiſchen und adriatiſchen Bahnen die Einlegung des entſprechen⸗ den Eilzuges ab, wodurch das Projekt eines Blitzzuges zwiſchen Rom und Berlin vereitelt werden dürfte. Es wurde nur eine anderthalbſtündige Schnellzugsverkürzung zwiſchen Berlin⸗München und Vice versa durchgeſetzt. 5 *München, 4. Auguſt. Die Ueberführung des Herzens weiland J. Maj. der Königin⸗Mutter nach Altötting erfolgt erſt in der zweiten Hälfte des Monats September. Stuttgart, 3. Aug. In Babenhauſen fand Nach⸗ mittags das vom König den Angehörigen der Univerſität Tübingen gegebene Feſt ſtatt. Der König erſchien mit dem Prinzen Wilhelm und dem Herzog Albrecht kurz nach vier ſüuſt und brachte einen Toaſt auf die Tübinger Studenten⸗ aft aus. Wiesbaden, 3. Aug. Der Kaiſer ſandte, wie der„Rheiniſche Kurier“ nachträglich erfährt, dem Her⸗ zoge zu Naſſau zu deſſen Geburtstage ein Glückwunſch⸗ telegramm, das ſich durch ganz beſondere Wärme und Herzlichkeit(der Kaiſer wendete das vertrauliche„Du an) auszeichnete. 25 Kaſſel, 3. Aug. Die Kaiſerin unternahm heute mit den drei älteſten Prinzen eine Ausfahrt durch Kaſsel und den Auepark. Berlis, 3. Auguſt. Das Emin⸗Paſcha⸗Comits beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, einen Aufruf an die Nation zu richten, um neue Mittel zur Verſtärkung des Unternehmens 1 ewinnen und ferner Pr. Peters für ſeine Thatkraft und den gebührenden Dank auszuſprechen. Graz, 3. Aug. Heute Abend trafen mit Sonderzug 300 Wiener Schützen zum Bundesſchießen ein; am Bahnhofe hielt Oberſchützenmeiſter Waniczek eine Rede, in welcher er betonte, daß die Deutſchen Oeſterreichs mehr denn ſe dar⸗ auf angewieſen ſeien, ſich zum einheitlichen Bunde anein⸗ anderzuſchließen. Anläßlich der Ankunft des Erzberzogs Karl Ludwig als Vertreter des Kaiſers iſt die Stadk illumi⸗ nirt. Erzherzog Karl Ludwig. welcher um 9 Uhr zum Bundes⸗ ſchießen ankam, hielt auf dem Bahnhofe eine Anſprache, in⸗ dem er auf die Begrüßungsrede des Bürgermeiſters erwiderte. In ſeiner bedeutſamen Rede betonte der Erzherzog mit erhobener Stimme die Worte:„Möge dieſes Feſt den Einheitsgedanken des Reiches beurkunden und zur Hebung der Wehrkraft des Vaterlandes beitrazen.“ Paris, 3. Aug. Dem Schah zu Ehren iſt heute bei Spuller eine Abendgeſellſchaft.— Der Unterſuchungs⸗ richter verhörte heute den Abgeordneten Le Heriſſé, Di⸗ rector der„Cocarde“, welcher erklärte, bei Veröffentlichung der Actenſtücke nicht anweſend geweſen zu ſein.— Der Deputirte Laguerre erhielt heute eine Vorladung vor den Unterſuchungsausſchuß wegen der Entwendung von Acten⸗ ſtücken des Senatsgerichtshofes.— Der Schah beſtieg heute den Eiffelthurm.— Heute früh 5½ Uhr ſind die ſterblichen Ueberreſte Latour'Auvergnes hier angekom⸗ men und ſofort in's Pantheon überführt worden.— Der Biſchof von Chartres iſt geſtorben. Paris, 3. Auguſt. Dem„Journal des Debats“ zufolge beſchloß der Präſident des Senats, den oberſten Gerichtshof auf den 8. Auguſt einzuberufen. *Rom, 3. Auguſt. Eine Stefanimeldung aus Canea berichtet: In Folge der Ermordung eines Kameraden auf⸗ gebrachte türkiſche Einwohner griffen die Matroſen eines italieniſchen Schiffes„Anna“ an, ſchoſſen auf dieſelben und verwundeten einen im Unterleib. Der zu Tod Getroffene wurde in das Spital überführt; der Vertreter des Gouver⸗ neurs von Kreta ordnete telegraphiſch die Unterſuchung an. Das italieniſche Torpedoboot„Stromboli“ iſt in Canea an⸗ gekommen. *Amſterdam, 3. Aug. In Atſchin fand ein neuer⸗ licher blutiger Kampf zwiſchen Holländern und Einge⸗ borenen ſtatt. Erſtere verloren 12 Todte, 22 ſind ver⸗ wundet. *Portsmouth, 4. Auguſt. Geſtern Abend fand ein großartiges Bankett in der Victoriahalle ſtatt, welches von 300 britiſchen Seeoffizieren den hier an⸗ weſenden 100 deutſchen Waffenbrüdern gegeben wurde. Nach der Mahlzeit brachte der präſidirende Admiral Commerell den Toaſt auf die Königin und dann auf den Kaiſer von Deutſchland aus, der als Bundesgenoſſe, Großſohn der Königin, Sohn Friedrichs III., Neffe des britiſchen Thronfolgers und engliſcher Ehren⸗Admiral der engliſchen Nation zugehöre. Der Toaſt ſchloß unter ge⸗ waltiger Begeiſterung mit dreimaligen Hochrufen und endloſen Hurrahs. Hierauf wurden die engliſche und deutſche Nationalhymne geſpielt. Begeiſterte Toaſte auf die Admirale Arnim, Hoffmann und andere Offiziere folgten, welche das deutſche Geſchwader durch die großen Schwierigkeiten, mitten durch die Menge Fahrzeuge ſo ſicher und ruhig nach dem Ankerplatz geleitet haben. Die Kapelle ſpielte die„Wacht am Rhein“, welche die briti⸗ ſchen Offiziere auf Stühlen ſtehend mitſangen. Der deutſche Admiral v. Knoll brachte die Geſundheit der britiſchen Waffenbrüder aus, wofür Admiral Baird mit einem Toaſt auf das Wohlergehen der deutſchen Kollegen dankte; Admiral Tryon brachte ein Hoch auf die opfer⸗ willige Bundesgenoſſenſchaft beider Nationen aus, worauf allgemeine Verbrüderung folgte.(Fr..) *London, 3. Ang. Ans Kairo wird berichtet: General Greenfell griff die Derwiſche heute bei Toski an und ſchlug ſie gänzlich in die Flucht. Wad⸗el⸗Nejumi wurde getödtet, die Derwiſche haben einen Verluſt von 1500 Mann, während derſelbe auf egyptiſcher Seite un⸗ bedeutend iſt. Konſtantinopel, 3. Auguſt Die Pforte beruft 80,000 Mann Reſerviſten ein. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 3. Auguſt. An der heutigen Börſe waren verändert: Waghäusler Zuckerfabrik 119.75 B. Brauerei Ganter 144 B. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 3. Aug. Die Woche ſchließt mit einer eminent feſten Börſe. Waren die Dispoſitionen unſeres Marktes ſchon immer recht feſt, ſo hat ſich doch ſeit geſtern Abend im Anſchluß an die ſo feſten Pariſer Courſe, eine vollſtändige Hauſſebewegung inſceniren können. Von Seite des Publikums wurde dieſe Auffaſſung durch eine größere Anzahl von Kaufordres unterſtützt, ſo daß der Markt heute ein entſchieden freundliches Ausſehen erlangte. Der einheit⸗ liche entſchieden aufwärts gerichtete Charakter des heutigen Geſchäfts wurde auch durch den Reichsbankausweis mit ſeinen beträchtlichen Anforderungen nicht geändert, welche der jüngſte Ultimo an unſer erſtes Geldreſervoir geſtellt hat. Oeſterreichiſche Creditactien cg. 2 fl., Disconto ca. 2 pCt. in die Höhe gegangen. Deutſche Bank, Mitteldeutſche haben anſehnliche Coursbeſſerungen erzielen können. Von Schweizer Bahnen gewannen Gotthard ca. 1 pCt., auch Cen⸗ tral waren und zwar über 1 pCt., höher, während Nordoſt und Union kleinere Avancen errungen haben. Oeſterr. Bahnen in der Mehrzahl recht günſtig, Böhm. Bahnen bevorzugt. Weſt 2½ fl., Elbthal 1¼ fl., Köflacher ca. 1½ fl., Buſch⸗ therader ca. 2¼ fl. höher, Local ſind über 1 fl. geſtiegen. Staatsbahn wieder feſt und erzielten ca. 1 fl. Lombarden ½% fl. Beſſerung, nur Dux⸗Bodenbacher etwas ſchwächer. Von deutſchen Bahnen Mainzer ca. 1 pEt. höher. Ausländiſche Fonds ſehr feſt. Egypter 0,30, Ungarn, 0,20 höher. Italiener günſtig. Griechen, und Rumänier etwas feſter. Von Induſtrieaktlen elſenkirchener eg. 2 pCt., Laura. pEt. höher, Guano 1 pCt. geſtiegen. Privatdisconto 2 pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 264¼, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 237.60, junge do. 230.50, Deutſche Vereinsbank 113.90, Dresdener 152.90, Mitteldeutſche Kreditbank 114.75, Länder⸗ bank 200½, Galizier 165, Czakat.⸗Agram 44, Elbthal 189%, öſter, franz. Staaksbahn 187¼ Lombarden 100 ¼, Gotthard 161.50, Central 136.20, Nordoſt 116,20, Jura 117.20, Union 107.40, Weſtbahn 44.20, 5 pCt. Italiener 94,50, Dux⸗Boden⸗ bach 406, Heidelbera⸗Speher 42.40, Lüßeck⸗Büchen 194.10, Marienburger 70.50, öſterr. Mairente 71.60, 4 pCt. Egypter 91.50, Türken 16.40, Türken⸗Looſe 2290, Ottoman Zoll⸗Obl. 78.50, 6 pCt. Mexikaner 94.40, Intern. Elektr. 106, Alpinen 59.20, Deutſche Oelfabriken 126.10, Gelſenkirchen 150.40, Laura 187, Verlag Richter 188, Bei ruhigem Verkehr blieben die erhöhten Mittagsſchluß⸗ eourſe meiſt gut behauptet. Dux⸗Bodenbacher Actien notirten erheblich ſchwächer. Fraukfurter Börſenwoche. Originalbericht desz„General⸗Anzeigers“. H Frankfurt, 2. Auguſt. Am Mittwoch war an der Börſe das Gerücht verbreitet, Boulanger ſei todt; ſo wörtlich iſt die Sache nun nicht zu nehmen, er exiſtirt noch, aber der Boulangismus ſcheint einen tödtlichen Schlag bekommen zu haben. Die Wahlniederlage und die günſtige Rede Salisburys haben die Speeulation ermuthigt; eine zeitlang hatte der Verkehr ſogar ein ani⸗ mirtes Gepräge. „Seither iſt es wieder ſtiller geworden, aber die Tendenz bleibt feſt, beſonders für Banken und für die ſeither ſo ſehr zurückgeſetzten Induſtrie⸗ und Montanpapiere. „Einige neue Subſeriptionen, wie die auf.50prozentigen Chilenen ſtehen in Ansſficht, kurz und gut, es regt ſich an allen Ecken und man ſieht der weiteren Entwicklung der Dinge mit Zuverſicht entgegen. Wenn die Hauptperſonen aus den Bädern und Sommerfriſchen zurück ſein werden, fäugt gewiß ein gutes Herbſtgeſchäft an. Durch Zeitungs⸗ hetzen oder Kretenſer Nachrichten wird ſich die Börſe nicht mehr ſo leicht verſtimmen laſſen. „Italiener ſind andauernd ſchwach, es iſt ſchwer zu beur⸗ theilen, wie viel Wahres oder Falſches in den Schilderungen über die Börſenzuſtände in Genua und Mailand enthalten iſt. Die Häufigkeit der Kriſen und Verlegenheiten an den italieniſchen Hauprplätzen iſt jedenfalls erſtaunlich. Egypter ſind wieder in guter Haltung. Die Einnahme des Staatsſchatzes iſt ſehr günſtig, man erwartet auch für die nächſte Zeit einen entſcheidenden Schlag gegen die Derwiſche. Für Ungarn iſt die Stimmung luſtlos, die ſchlechten Ernke⸗ berichte verhindern, daß ſich ein friſcherer Zug entwickelt; aus demſelben Grunde ſind Creditaktien etwas in den Hinter⸗ grund getreten und hat ſich die Spekulation vornehmlich auf Conzmandit geworfen. Gewiß haben auch Deckungen zu der rapiden Steigerung der letzteren beigetragen, aber es fehlt auch nicht an hervorgeſuchten Gründen, die zum Eingehen von Hauſſeengagements veranlaſſen ſollen. So hat man die Umwandlung des Bleichröder'ſchen Geſchäftes durch die Dis⸗ contogeſellſchaft wieder aufgewärmt, auch die Uebernahme braſilianiſcher Prioritäten mußte als Stimulus herhalten. In den letzten Tagen gingen Darmſtädter, die für zurückge⸗ blieben gelten, kräftig in die Höhe. Die Bank hat jedenfalls einen ſehr guten Halbjahrsabſchluß gemacht und iſt anhaltend ſehr rührig.— Von böhmiſchen Bahnen zeigen ſich Böhm. Weſt als gefragt. Für deutſche Bahnen exiſtirt viel Mei⸗ nung, namentlich für Werrg und neuerdings auch für Mainzer Gotthardaktien ſind animirt, der Juli ſoll ein ſehr gutes Erträgniß geliefert haben, man ſieht noch viel höhere Courſe. —Heute Freitag Abend war der Verkehr auf feſtes Ausland ein animirter, die Stimmung auf allen Gebieten eine ſehr günſtige. 5 Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 3. Auguſt..) New-Nork Chicago Monat 5 Weizen] Mais Sonad, Caffee Weizen Mais Schmalz Januar 88½—— 15.15— eee, ee Jebruar 49%———— 15 15———— März———— 15 15——— April———— 15.20—.——— Mai 935¼—(— 15.20 837⁰3—— Juni———— 15.20—— Juli———— 15.25——— Auguſt 85/ 4856—— 15.20 76⁰4 357 ̃ Bfß— September 34½ 43%——— 15.25 760 25¼⁴⁰—— Oktober 857⁰ 44⁰—— 15.80 77 36—— November 860 445——— 16 20 78— 35⁵õ(— Dezember 87———— 15.1 78⁸———— Lear————.————— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Nuſſ. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.16—12 Dollars inGold„ 4. Engl. Sovereigns„ 20.38—28 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Nhein. Bingen, 3. Aug. 267 m.—.68. Konſtanz, 3 Aug.31 m.—.00.Kaub, 3. Aug..10 m.— 0ʃ08. Hüningen, 3. Aug..35 m.—.05 Koblenz, 3. Aug..17 m.—.08. Kehl, 3. Aug..60 m—.00. Köln, 8. Aug..50 m.—.04 Lauterburg, 3 Aug. 4 88 m.—.07 Maxau, 3 Aug. 5 03 m.17 Mannheim, 3. Aug..23 m.19. Mannheim, 3. Aug,.18 m.—.18. Mainz, 3. Aug.21 m.—.16. Heilbronn, 2. Aug. 0,99 m.— 0,04. Rhei nwaſſerwärme: 16½ Grad. Nuhrort, 3. Aug..98 m. +.11. Neckar. Todes-Anzeige Freunden und Bekannten machen wir die ſchmerz⸗ liche Mittheilung, daß unſer innigſtgeliebter Gatte, Bater, Sohn, Schwager und Schwiegerſohn 57655 Jakob Kost, Friseur nach langem ſchwerem Leiden, geſtern Abend 5½ Uhr ſanft verſchieden iſt. Wir bitten um ſtille Theilnahme. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Antonie Kost Wwe. Mannheim, den 4. Auguſt 1889. Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 5 Uhr von der Leichenhalle aus ſtatt. Todes-Anzeige. 5 Freunden und Bekannten machen wir hierdurch die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer innigſt⸗ geliebter Gatte, Vater, Großvater, Bruder und Schwiegervater Uhfistoph Kimmel 45 nach langem ſchwerem Leiden, Samſtag Abend 29 Uhr, ſanft im Herrn entſchlafen iſt. Die krauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Montag, den 5. Auguſt, Nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhauſe J 5, G aus ſtatt. 57656 (Statt beſonderer Anzeige). Naubverſuch. Am 2. Auguſt d. Is. überbrachte ein Unbekannter in ein in der Nähe des hieſigen Perſonenbahnhofs gelegenes Privathaus, nachdem er zuvor die Abweſenheit der Dienſtherrſchaft ausgekund⸗ ſchaftet, einen Brief, die Einladung zu einer Hochzeit enthaltend, veranlaßte das Dienſtmädchen, ihm eine Empfangsbeſcheinigung auszuſtellen und verſetzte ſodann, während das Mädchen ſchrieb, demſelben von hinten mit einem Meiſel mehrere Streiche in das Genick. Auf das Schreien derſelben ergriff er die Flucht, Der gleiche junge Mann hatte in einem andern Privathaus am 31. Juli und 1. Auguſt d. Is. gleichfalls einen die Einladung zu einer Hochzeit enthaltenden Brief übergeben, ohne Verdacht zu erregen, und trug noch mehrere ſolche Briefe bei ſich. Auf Be⸗ fragen gab er an, mehrere derſelben ſchon ausgetragen zu haben und die übrigen noch beſtellen zu wollen. Am 2. Auguſt Abends 7 Uhr ſuchte der Gleiche in 2 auf einen gefälſchten Brief ein Darlehen zu erſchwindeln. Die Briefe ſind mit gewandter kaufmänniſcher Handſchrift geſchrieben. Ich bitte alle zur Feſtſtellung der Perſon des Unbekannten geeigneten Wahrnehmungen, insbeſondere auch bezüglich der in den letzten Tagen von ihm innegehabten Wohnung der nächſten Polizeiſtation mitzutheilen. Signalement, Beſchäftigungsloſigkeit, Schreiben und Austragen zahlreicher Briefe, Beſitz des Meiſels geben Anhaltspunkte. Die ſämmtlichen Perſonen, insbeſondere mit denen der Unbekannte in Verkehr getreten iſt und denen er die obenerwähnten Briefe überbracht hat, erſuche ich im öffent⸗ lichen 0 dringendſt, ſich bei der Polizei zu melden Signalement: 18—20 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank, hat mageres, längliches blaſſes Geſicht, Pocken(ſog. Mitteſſer und dergl.) im Geſicht, hauptſächlich am Kinn, hat blonde Haare, iſt bartlos, trägt dunkelgrauen Sackanzug, dunkelbraunen Filz⸗ hut und fällt auf durch ſcheuen Blick. Er ſcheint ſtellenkoſer Commis oder Schreiber zu ſein, ſpricht ohne auffallenden Dialekt, iſt möglicherweiſe Schweizer oder badiſcher Oberländer oder war event. in der Schweiz in Condition. Mannheim, 3. Auguſt 1889. Der Staatsanwalt Duffner. 57661 Btkanntmachung. Die Huldigung hetr. (210) No. 73,382. Die Bürger⸗ meiſterämter und Stabhalter⸗ ämter des Landbezirks werden beauftragt, ein Verzeichniß der⸗ jenigen männlichen Ortseinwoh⸗ ner badiſcher Staatsangehörigkeit, welche biß zum 9. September(. Is. das 21. Lebensjahr zurück⸗ legen, oder älter ſind, den Hul⸗ digungseid aber noch nicht ge⸗ leiſtet haben und überhaupt eides⸗ fähig ſind, aufzuſtellen und den⸗ ſelben gegen Biſcheinigung zu er⸗ öffnen, daß ſie 57637 ontag, den 9. September, Vormittags ½ 8 Uhr ſich zur Ableiſtung des Huldig⸗ ungseides im Aulaſaale hiek, A 4, 4, einzufinden haben. Die mit Beurkundung über ge⸗ hörige Ladung verſehenen Ver⸗ 50 5 ſind längſtens bis zum 0. d. M. hierher einzuſenden. Mannheim, den 1. Auguſt 1889. Geoßc Bin enzken. Kohlenlieferung. Wir vergeben im Suhmiſſions⸗ wege unter den auf Bu⸗ reau im 8 Bauhofe zur Einſicht aufgelegten Lieferungs⸗ dengn en 1800 Centner prima gewa⸗ ſchen& geſiebte Nußkohlen. 290 Centner primaSchmiede⸗ N 00 Cent. prima Ofenbrand. beziehbar nach Bedarf vom 15. Auguſt 1889 bis ebendahin 1890.h „Schriftliche Offerten hierguf be⸗ liebe man bis längſtens 10. Auguſt J. Js. bei der unterfertigten Stelle einzureichen. 5764 Städt. Abfuhr⸗Anſtalt, Klotz. Oeffentliche Mehl⸗Verſteigerung. Im Auftrage des Kon⸗ kursverwalters Herrn Schön⸗ laub in Mülhauſen i. E. verſteigere ich aus der Kon⸗ kursmaſſe des Rudolf Gold⸗ ſchmidt in Mülhauſen i. E. am 57651 Montag, 5. Auguſt 1889, Nachmittags 3 Ahr im Lokale der Manuheimer Lagerhausgeſellſchaft in Mannheim öffentlich gegen baare Zahlung: 800 Sack Mehl 00 Weſer⸗ mühle Hameln. 450/700 Sack Mehl No. 1 Weſermühle Hameln. 401 Sack hartgewordenes Mehl 00 Meyer⸗Bartenſtein. ca. 200 Sack Mehl 00 der Sonderburger Mühle. 300 Sack Mehl No. 2 Kloſtermühle Breslau. Alles Mehl pro Sack ohne Gewichtsgarantie. Das Mehl kann am Mon⸗ tag, den 5. Auguſt 1889 Vormittags im Lagerhaus der Maunheimer Lagerhaus⸗ ellſchaft in Mannheim be⸗ ſ tigt werden. Mannheim, 3. Auguſt 1889. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mann⸗ heim. 7 Städten Pereinigung der Nutſchen Maler, Lackierer, Auſtreicher u. verwandten Berufsgenoſſen. Filiale Maunheim. Wir machen die Kollegen, ſowie alle Freunde und Bekannte des Vereins Wa daß wir am Sonntag, den 4. Auguſt 1889, Abends 7 Uhr in den Lokalitäten der Kaiſer⸗ hüte unſer 56902 II. Stiftungsfest ee und erſuchen um recht ſad debe Betheiligung. Karten ind jeden Sämſtag Abend in unſerm Lokal zum„Prinz Max“ in Empfang zu nehmen. Zugleich erlauben wir uns, die Herren Prinzipale 90 einzuladen. Der Bevollmächtigte. Pereinigung der dentſchen Maler, Jüncher, Jackierer, Auſtreicher u. verwandten Bernfogenoſſen. Filiale Maunheim. Wir machen den Collegen, ſowie ſämmtlichen Herren Prinzipalen von Mannheim und Umgegend bekannt, daß wir ſeit 15. Juli ein Herbergsweſen verbunden mit Arbeitsnachweis gegründet aben. 7 Wir ſind durch unſere Verhrei⸗ tung in der Lage, den Arbeitgebern ſowie den Arbeitnehmern aus allen Genüge zu eiſten, und hoffen, daß ſich Tit. Herren Prinzipale recht zahlreich daran betheiligen. Unſer Arbeits⸗ nachweis ſowie eee beentt ſich im Neben⸗Lokal zum eißen Elephanten“ 6, 2. Nuskunft ertheilt zur jeden 9 5 zeit der Gaſtwirth. Wohnhaus mit Garten in den 5 8 1 85 bei günſt. Bed. zu verk. Näh. im Verlag. 52459 — Dampfmotor Patent Friederich, ganz neu, —4 Pferdekraft, wegen baulicher Veränderung billigſt zu verkaufen. 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