EA eFr[SSS r n n 0 N der Poſtliſte eingetragen unter 3 Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunnheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Maunheim.“ bg e e r den politiſchen Chef⸗Redakteur Julluß Katz, für den lokalen und prov. Theil: 0 1— th ür den Inſergten K. Apfel Rotationsbruck und Verlagz der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ 1 3 11 Das„Mannheimer Journsl“ 5 Eigenthum des Bürgerhoſpitalk.) ſämmtlich in Mannheim. —. e (Notariell beglaubigt.) Das deutſche Kaiſerpaar in Baden. an Karlsruhe, 19. Auguſt. Heute Nachmittag hat das deutſche Kaiſerpaar ſeinen feierlichen Einzug in die Reſidenz unſeres Großherzogs gehalten. Der tauſendſtimmige Jubel, der die hohen Gäſte von der freudig erregten Bevölkerung umbrauſte, mag Zeugniß ablegen für die bundesfreundliche Geſinn⸗ ung, die Treue zu Kaiſer und Reich, welche das badiſche Volk im Innerſten ſeines Herzens trägt. Das leuchtendſte Vorbild wahrhaft patriotiſcher Hin⸗ gebung, aufopferndſter Pflichterfüllung im aufreibenden Dienſt für das Wohl der Allgemeinheit, erblickt das badiſche Volk in der erhabenen Perſon ſeines Landes⸗ fürſten, und wie dieſer von der Stunde an, da das Deutſche Reich auf dem blutgedüngten Boden der fran⸗ zöͤſtſchen Schlachtfelder erſtand, als der treueſte Freund und Berather des Kaiſerlichen Reichsoberhauptes ſich be⸗ währte, ſo war das badiſche Volk ſtets eine der treueſten en des neugeeinten Vaterlandes und wird es ferner eiben. Die überwältigende Macht des in der Perſon des Kaiſers verkörperten Reichsgedankens äußert ſich heute auch jenem Theile der Preſſe, der ſonſt nicht zu den uüfrigſten Förderern der von der Reichsregierung im Auf⸗ trage des Kaiſers als richtig erachteten inneren Politik zählt. An Lovyalität laſſen die Begrüßungsartikel der ſonſt oppoſitionell geſinnten Preſſe in den von dem Kaiſer beſuchten Städten nichts zu wünſchen übrig, und man könnte ſich herzlich über dieſe Wandlung freuen, wenn man leider nicht befürchten müßte, daß alle die ſchönen Worte vierundzwanzig Stunden ſpäter wieder vergeſſen würden.——— Von ſolchen Gedanken ließ ſich die Kopf an Kopf dichtgedrängte Menge, welche die Einzugsſtraße um⸗ ſäumte, nicht beirren in dem hellen Jubelruf, mit dem ſie das Kaiſerpaar begrüßte. Das Volk ſah den Füͤhrer des Reiches vor ſeinem Auge und die Begrüßung er⸗ füllt ſein Herz und ſeinen Sinn. Dem Kaiſer konnte man die Freude vom Geſichte leſen, die er empfand, als ihm das badiſche Volk, das ſo treu und feſt zu ſeinem Lan⸗ desfürſten hält, den brauſenden Willkommgruß darbot und hellauf blitzte ſein Auge, als die alten Krieger, dem Rufe ihres Fürſten freudig folgend, an ihrem Kaiſer vorbeizogen! Das waren ſchöne Augenblicke und wer ſie miter⸗ lebte, dem ſchwindet das Andenken an dieſe feierliche Stunde nie. Sie Alle, die Tauſende, welchen es vergönnt war Zeugen des Jubels zu ſein, mögen hinausziehen in's Land und in beredter Sprache verkünden, wie treu Fürſt und Volk zuſammenſtehen zu des Reiches Wohl und Wehr! 8 85* K. Z. Karlsruhe, 19. Auguſt. Wie tief die Sehnſucht nach einer nationalen Einigung im deutſchen Volke begründet geweſen iſt und wie feurig das Bewußtſein, das ſo lang erſehnte Ziel endlich erreicht zu haben, die Seelen durchdringt, das zeigt ſich ſtets von Neuem, wenn durch eine Stadt des weiten deutſchen Reiches die Kunde dringt:„Der Kaiſer kommt!' Da regen ſich die fleißigen Hände, um dem erlauchten Repräſentanten der Reichs⸗ einheit einen würdigen Empfang zu bereiten, da wandeln ſich in kürzeſter Friſt die Straßen, welche die Hauptadern des ſtädtiſchen Verkehrs bilden, zu einer glänzenden rie trium. Plage um; aber auch die weiter abliegenden Straßen und ſchmüc die wohl nicht das Auge des hohen Gaſtes ſeben wird, mücken ſich feſtlich, denn der Feſtſchmuck iſt nicht nur dazu da, den Blick des erlauchten Monarchen zu erfreuen, er ent⸗ ſpringt vor Allem einem Herzensbedürfniſſe, in feſtlicher und bedeutungsvoller Stunde ſeiner patriotiſchen Freude einen chtbaren Ausdruck zu geben. um Empfange des Kaiſers iſt heute unſere Stadt auf das Feſtlichſte geſchmückt und bis in die entfernteſten Straſ⸗ en hinein läßt ſich der Flaggenſchmuck wahrnehmen. Die Farl⸗Friedrich⸗Straße bildet eine prächtige Einzugs⸗ aße. Guirlanden aus Tannengrün umwinden die Fahnen⸗ maſten und verbinden dieſelben mit einander zu beiden Seiten des Fahrweges. Zu den von den hohen Maſten wehenden Flaagen in deutſchen und den badiſchen Farben geſellen ſich in großer Menge die aus den Fenſtern herabwallenden ſicgen gen. Die Doppelreihe der Maſten iſt von dem ſüdlichen Ausgange der Karl⸗Friedrich⸗Straße bis zum Bahnhofe fort⸗ geſetzt worden. Hier zieren abwechſelnd das deutſche und das badiſche Wappen, von Fähnchen in den betreffenden Farben flankirt, die Stangen. Der Bahn hof hat reiche Zier an⸗ gelegt. Thurm und beide Seitenflügel ſind mit einer Menge don Fahnen geziert, während längs der Jagade Tannenkränze die Wappenſchilder der badiſchen Städte umgeben. Der iſt beim Ausgange des ſch dekorirt. An den Wänden ürſtenzimmers gleichfalls euzen ſich badiſche und Auflage über 11,300 Exemplare. e ae e. i I deutſche Fahnen, Guirlanden ſchmücken das Schutzdach des Perrons und die das Dach tragenden eiſernen Säulen. Von dem Kaiſerbrunnen auf dem Marktplatze haben wir uns nicht zu viel verſprochen; indem wir eine eingehen⸗ dere Beſchreibung dieſes prächtigen Dekorationsſtückes weiter unten bringen, wollen wir hier nur konſtatiren, daß die von den hohen Tannenbäumen ſich abhebende Kaiſerbüſte, der ge⸗ ſchmackvolle Aufbau des Brunnens, die Pflanzengruppen um das Baſſin ſich ſehr effektvoll ausnehmen. Die Kaiſer⸗ büſte leuchtet auf ihrem hohen Standpunkte 55 ſo weite Entfernung hin, daß ſie weit in die Ettlinger Straße hinein, bis zur Werderſtraße, ſichtbar iſt. „Bis zum geſtrigen Tage waren es faſt allein die von ſtädtiſcher Seite unternommenen Dekorationen der Feſtſtraße, an denen gearbeitet, und, trotz des Sonntags, mit freudigem Eifer gearbeitet wurde. Erſt geſtern begannen auch die Privathäuſer ſich in ein ſeſtliches Gewand zu kleiden, aber heute früh gewährt ſchon der Reichthum des Flaggen⸗ ſchmucks ein fröhlich ſtimmendes, buntes, feſtliches Bild. Und immer bunter und mannigfaltiger geſtaltet ſich von Stunde zu Stunde der Schmuck der Straßen, wie auch der Verkehr der Stadt, namentlich auf der Einzugsſtraße wächſt. Der Fremdenzuſtrom iſt ein ſehr großer;: die heu⸗ tigen Frühzüge haben von allen Seiten her Schaaren aus⸗ wärtiger Gäſte nach unſerer Stadt geführt und ein unge⸗ wöhnliches, fröhliches Treiben entfaltet ſich in den Straßen. Die frohe Erwartung der Ereigniſſe des Tages, die gehobene Stimmung ſpiegelt ſich in den Geſichtern wieder; man fühlt es, das wird ein herzliches, begeiſtertes Willkommen werden, das den Kaiſerlichen Majeſtäten in der badiſchen Hauptſtadt entgegen gerufen werden wird. Das Wetter eröffnet die beſten Ausſichten für den heutigen Tag und das auf morgen früh angeſetzte Dipiſionsmanbver bei Jöhlingen. Nach einer längeren Zeit kühler, regneriſcher Witterung hat ſich vor einigen Tagen der Himmel aufgehellt, die Luft erwärmt, und wie der geſtrige Sonntag die herrlichſte Sommerwitterung brachte, ſo ſtrahlt auch heute aus einem von drohenden Wolken freien Himmel die Sonne warm herab, ihren Glanz über das farbenprächtige Bild der Feſtdekoration verbreitend. Der e des Kaiſers. Unter Kanonendonner und Glockengeläute, umbrauſt von dem Jubel der begeiſterten Polksmenge, ſind der Kaiſer und die Kaiſerin heute Nachmittag in Karlsruhe einge⸗ Fegti Der Feſtſchmuck der Stadt hatte ſich im Laufe des heutigen Tages noch reicher und bunter geſtaltet; namentlich in der Karl⸗Friedrich⸗Straße und auf dem Markt und Schloß⸗ platze, aber auch in den die Karl⸗Friedrich⸗Straße kreuzenden Straßen, beſonders in der Kaiſerſtraße wehte Flagge an 115 und die Abwechslung der deutſchen und badiſchen arben mit dem prächtigen Tannengrün in der Dekoration des Einzugsweges machte einen ſehr freundlichen Eindruck, Unter den an der vis triumphalis gelegenen Gebäuden zeichnet ſich natürlich in erſter Linie das Rathhaus durch reiche Aus⸗ ſchmückung aus; die Front deſſelben gewährt mit der Flaggen⸗ 55 und dem in einen Hain verwandelten, in den deutſchen arben drapirten großen Balkon einen ſtattlichen Anblick. egenſtand beſonderer Aufmerkſamkeit iſt ſelbſtverſtändlich der Kgiſerbrunnen auf dem Marktplatze, der Mittelpunkt und das Hauptſtück der ſeſtlichen Arrangements. Gegenüber der Einmündung der Karl⸗Friedrich⸗Straße erhebt ſich auf dem Marktplatz eine ſtattliche, etwa 11 Meter hohe Pyramide aus dunkelgrünen Tannenbäumen, welche einen künſtlichen umrahmen; derſelbe iſt aus 5 porphyrähnlich bemalten Terraſſen gebildet, die ſich nach unten allmählig verbreitern und über welche das Waſſer ſich in nach abwärts immer mehr verarb⸗ zernden Abſtänden in ein am Fuße gelegenes halbkreis⸗ ſörmiges Baſſin krüſtalben und glitzernd ergießt. Letz⸗ eres iſt mit Gewächſen und Blumen reich dekorirt. Das dunkle Grün der Tannen wird durch 4 ver⸗ theilte, 19 bemalte Säulen(dem Auge willkommene Ruhepunkte) wirkungsvoll unterbrochen, welche Topf⸗ gewächſe tragen. Auf der oberſten Terraſſe ſteht ein oſtament, gleichfalls porphyrähnlich bhemalt, das an der orderſeite auf grüner Karkuſche das goldene, weithin leuch⸗ tende Monogramm des Kaiſers trägt. Auf dem Poſtament erhebt ſich, das Ganze bekrönend, die über doppelt⸗lebens⸗ große Gypsbüſte des Kaiſers. Die letztere iſt von Bildhauer Ir. Volz modellirt. Der Entwurf für das Ganze iſt vom hieſigen Stadtbaumeiſter Strieder und zeichnet 951 wie alle Entwürfe dieſes Künſtlers durch wohlthuende Jormverhält⸗ niſſe und durch eine einfache, vornehm wirkende Dekoratios⸗ welſe aus. Die Silhouette der Pyramide, welche ſich weit⸗ hin ſichtbar von dem Blau des Himmels ſcharf abhebt, die fernhin in Weiß leuchtende Büſte, die n Farbenvertheilung und die ruhige, würdevolle Geſammt. wirkung des ganzen Dekorationsſtückes laſſen daſſelbe als äußerſt wohlgelungen und mit ſeinem monumentalen Cha⸗ rakter zur Begrüßung eines Kaiſers überaus geeignet er⸗ einen. 5 VBom frübhen Morgen an entfaltete ſich auf dem Wege zwiſchen dem großherzoglichen Faloſſz 2 15 19 gue 5— 1 7 igernder Verkehr. Jeder Zug brachte neue aren von 1 nach Karlsruhe, die natürlich zunächſt die Aus⸗ chmückung der Einzugsſtraße ſehen wollten. Schon in den päteren Vormittagsſtunden vermochte man in der Karl⸗ Friedrich⸗Strae nur lanaſam in dem Menſchengewühl vor⸗ wärts zu kommen und wer Eile hatte, mußte auf der Fahr⸗ ſtraße gehen. Gegen 3 Ühr trat in dem Auf, und Mieder⸗ wogen der immer ſtärker anwachſenden Menge allmählig ein Stillſtand ein; die Meiſten ſuchten ſich einen beſtimmten Platz aus, an dem dann ausgebharrt wurde. Es dauerte auch nicht lange, bis 5 die geſelligen Vereine ahnen und die Feuerwehr ſich zur der Stadt mit ihren alierbildung aufſtellten. Wo das Vereinsweſen in ſo doßer Blütbe ſteht wie in Narlsrube, da bringen die geſamm⸗ Mittwoch, 21. Auguſt 1889. ten Vereine der Stadt eine ſtattliche Menge von Menſchen zuſammen, und eng geſchloſſen dehnte ſich das Spalier von der Oſtſeite des Bahnbofes bis zum Schloſſe aus. Auf dem Schloßplatze begannen um 3 Uhr die Militärvereine ſich aufzuſtellen. Unter den alten Soldaten des badiſchen Landes hatte die Nachricht, daß der 12000 na komme, freudige Theilnahme hervorgerufen, aber eine ſo ſtarke Betheiligung der auswärtigen Militärvereine an dem Empfange hätte nicht ſtattfinden können, wenn unſer ver⸗ ehrter Landesfürſt nicht den verdienten Kriegern bei dieſer Ge⸗ legenheit einen neuen Beweis ſeiner Huld dadurch ge donen hätte, daß auf Allerhöchſte Verfügung den nach Karlsruhe kommenden Vereinen freie Hin⸗ und Rückfahrt gewährt wurde. Mitfreudigem Jubel iſt dieſe Entſchließung des Großherzogs in den Mili⸗ tärvereinen des Landes begrüßt worden, und in welcher im⸗ poſanten Stärke heute die alten Soldaten aus allen Gegen⸗ den des badiſchen Landes nach Karlsruhe zuſammengeſtrömt ſind, um bei dem Empfang des oberſten Kriegsherrn in der badiſchen Reſidenz anweſend zu ſein, davon konnte man ſich nun überzeugen, als ein Verein nach dem anderen auf den Schloßplatz marſchirte und in weitem Halbrunde die Vereine Aufſtellung nahmen. Wie wir vernehmen, betrus die Zabl der Erſchlenenen 18 779. In ſtraffer Haltung und feſtem Schritt marſchirten die alten Soldaten und aus Aller Augen leuchtete die Freude, in Parade vor dem Kaiſer und dem Großherzog flehen zu dürfen. In acht Gliedern dehnte ch die Front der Militärvereine vom öſtlichen Schloßflügel die Marſtallgebäude und den äußeren Zirkel entlang bis zum anderen Flügel des Schloſſes aus. Den Beginn der Auf⸗ ſtellung machte an den Marſtällen der Karksruher Militär⸗ verein, dem ſich die anderen Vereine des Militärvereinsver⸗ bandes in der Reihenfolge, in welcher ſie marſchirt kamen, anſchloſſen. Zunächſt der Schloßkirche hatten das Präfidium des Verbandes, die Beiräthe, Einzelmitalieder und die Vor⸗ ſtände der Gauverbände Aufftellung genommen. Die Ankunft des kaiſerlichen ſcaßten Punft 4 Uhr konnte den Höchſten Herrſchaften gemeldet werden, daß der kaiſerliche Extrazug herannahe. Die Fahrt des kaiſerlichen 11 5 hatte ſich zu einer Kette von Kund⸗ gebungen ehrfurchtsvoller Anhänglichkeit an das Kaiſerpaar ee an allen Stationen, die der Zug berührte, hatte ſich ein zablreiches Publikum eingefunden, um die Mazeſtäten mit Jubelrufen zu begrüßen, die Stationsgebäude und viele in der Nähe der Elſenbahn gelegene Häuſer waren au Anlaß der Durchfahrt des Kaſſerpaares geſchmückt. Ueber die Ausſchmückung des Karlsruher Bahnhofs und ſpeziell des Theiles des Perrons vor dem Fürſtenzimmer, wo nun der kaiſerliche Salonwagen hielt, wurde ſchon oben berichtet: dieſen Schmuck vervollſtändigten noch Blattpflanzen zu beiden Seiten des Eingangs in das Fürſtenzimmer. Die öſtlich dom Fürſtenzimmer aufgeſtellte Ehrenkompagnie unter Führung ihres Hauptmanns Herrn Grafen von Rantz au präſentirte beim Einlaufen des kaiſerlichen Extrazugeß, die Muſik ſtimmte die preußiſche Hymne ⸗Heil Dir im Siegeskrans an. Die Großherzoglichen Herrſchaften bewillkommneten auf das Allerhexzlichſte ihre erlauchten Gäſte, die ſodann auch von den anderen Mitgliedern der Großherzoglichen Jamilie begrüßt wurden. Nach der gegenſeitigen Vorſtellung des kaiſerlichen Gefolges und der am Bahnhof erſchienenen Herren ſchritt der Kaiſer an der Seite unſeres Großher. zogs die Front der Ehrenkompaanie ab und begab ſich darauf in den fürſtlichen Warteſalon. Bald darauf verkündigten die ſtürmiſchen Hochrufe der vor dem maſten verſammelten Volksmenge, daß die Höchſten Herrſchaften die Wagen be⸗ ſtiegen, und nun der Jubel des Volkes ſich, die Majeſtäten auf ihrem Wege nach dem Schloſſe begleitend, durch die dichten Schagren des Publikums fort. Der Einzug in Karlsruhe. Den Herrſchoften voraus fuhr der Oberſtſtallmeiſter von Holzing, dann folgte eine Escadron des Leibdragoner⸗Regi⸗ ments. Im erſten vierſpännigen Galawagen fuhren der Kaiſer und der Großherzog, Erſterer in Oberſten⸗Uni⸗ form mit dem Abzeichen eines kommandirenden Generals und dem Bande des Badiſchen Hausordens. Im zweiten vierſpännigen Galawagen fuhren die Kaiſerin und die Großherzogin. Aus den dicht beſetzten Jeſtern winkten dem Kaiſerpaare Tücher zum Willkommen entgegen, Geſchütz ⸗ donner und Glockengeläute übertönend, hrauſten die Jupel⸗ rufe der Menge; es war eine von der höchſten patriotiſchen Begeiſterung durchglühte, erhebende Kundgebung Der Kaiſer dankte unaufhörlich für die Zurufe der Volksmenge mit militäriſchem Gruße; die Kaiſerin dankte mit leutſeligem Kopfneigen nach allen Seiten. An die kaiſerlichen Wagen ſchloſſen ſich die Wagen der Mitglieder der Großherzoglichen Jamilie und die Wagen. welche das Gefolge Ihrer Majeſtäten führten, an. Vor dem Rathhaus hielten die Majeſtäten an, um die Begrüßungs⸗ worte des Herrn Oberbürgermeiſters entgegen⸗ zunehmen. Hier hatten ſich der Oberbürgermeiſter, die Bür⸗ germeiſter, der Stadtrath und die Abordnung der Stadtver⸗ ordneten verſammelt und Herr Oberbürgermeiſter Lauter trat an den Wagenſchlag zu Ihren Mafeſtäten, dem Kaiſer und der Kaiſerin heran, um Allerhöchſtdenſelben die Ergebenheit der Stadt Karlsruhe auszuſprechen. Die Auſprache des Oberbürgermeiſters Lauter hatte folgenden Wortlaut: Allerdurchlauchtigſter, Großmächtigſter Kaiſer und König Alleranädigſter Kaiſer, König und Herr! Eure Kaiſerliche Majeſtät haben mir das Wort zu einem Willkommengruß der Stadt Karlsruhe alleranävigſt geſtattet. Zum erſten Mal halten Eure Kaiſerliche Mai tät, die Allerdurchlauchtigſte Gemahlin Ihre Kgiſer iche Majeſtät Kaiſerin Auguſta Viktoria zur Seite, als Deutſcher Kaiſer Einzug in unſere Stadt. Unſer Gruß ſei daher ein Gelöbniß; das Geldbniß, daß wir Karlsruher dem erhabenen Beiſpiel unſeres anädigſten Landesfürſten, Seiner Königlichen Hoheit des e Z. Augufr, 2. Seite. Großherzogs Friedrich und Höchſideſſen erlauchten Groß⸗ gerzoglichen Hauſes folgend Treue halten wollen, Kaiſer und Reich, mit Gut und Blut, jetzt und immerdar, in den geſegneten Tagen des Friedens, deſſen treuer und mächtiger Hüter Eure Kaiſerliche Majeſtät ſind, und in den ſorgenvollen Stunden des Krieges, vor dem uns Gott bewahren möge,— Treue den dtuf Mitbürger, wir bekräftigen dieſes Gelöbniß mit dem Ruf: Hoch lebe Seine Majeſtät Kaiſer Wilhelm und Hoch Kaiſerin Auguſta Victoria. Sie leben Hoch! Die Kaiſerin nahm von Herrn Bürgermeiſter Schnetzler ein Blumenbouquet, die Großherzogin ein ſolches von Herrn Bürgermeiſter Krämer entgegen. „Einen Augenblick hatte ſich tiefes Schweigen über die tauſendköpfige Menge gelegt, als jedoch Herr Oberbürger⸗ meiſter Lauter ſeine Anſprache beendigt und der Kaiſer in Seinem und Seiner hohen Gemahlin Namen gedankt hatte und als nun dte Pferde des Wagens wieder anzogen, er⸗ neuerten ſich die jubelnden Zurufe und unter begeiſterten Huldigungen des Publikums ſetzten die Majeſtäten die Fahrt nach dem Schloſſe fort. Am Portal des Schloſſes hatte der Hofſtaat Aufſtellung genommen. Nach erfolgter Vorſtellung ſchritt der Kaiſer mit dem e die Front der am öſtlichen Flügel des Schloſſes aufgeſtellten, unter dem Kommando des Herrn Hauptmann Hofmann ſtehenden Ehrenkompagnie ab. Die vereinigten Männergeſangvereine trugen ein zu der Melodie der Hymne„Heil Dir im Siegerkranz“ gedichtetes Lied: „Zum 19. Auguſt 1889“ vor. Der Kaiſer fuhr alsdann die Front der Militärvereine ab, die den erlauchten Monarchen mit lautem Hurrah be⸗ grüßten, und nahm den Stärker apport von Herrn General⸗ Major z.., Deimling, entgegen. Alsdann nahm der Kaiſer den Vorbeimarſch der Kriegervereine, der eine Stunde dauerte, und der Feuerwehren ab. Das alte Wort daß, wer Soldat geweſen iſt, es ſein Lebenlang bleibt, bewährte ſich auch hier an dem ſtraffen, feſten und wohlgeordneten Vorbeimarſch. Die alten Soldaten, auf denen einſt das ſcharfe Feldherrnauge des großen Kaiſers geruht hatte, waren ſtols darauf, vor dem Kaiſerlichen Enkel Wiltelms I. defiliren zu dürfen, und dieſer Moment bildete für ſie den Höhepunkt der Karlsruher Feſtlichkeiten. Unmittelbar nach dem Vorbeimarſche an dem Kaiſer be⸗ gaben die Militärvereine ſich in Reih und Glied nach dem Stadtgarten der heute Nachmittag den alten Soldaten reſer⸗ virt war. Dort entfaltete ſich nun ein fröhliches, ungezwun⸗ genes Treiben; die Freude darüber, daß man die höchſte Ehre gehabt hatte, die es für den Soldaten gibt, in Parade vor dem allerhöchſten Kriegsherrn zu ſtehen, ſchuf eine begeiſterte Stimmung und gute Kameradſchaft beſeelte die geſellige Zu⸗ ſammenkunft in unſerem Stadtgarten. Das herrliche Wetter, das die Fahrt der Majeſtäten nach dem Schloſſe begleitete, machte den Aufenthalt im Stadtgarten zu einem beſonders angenetzmen und die Einwohner der Stadt Karlsruhe wer⸗ den ſich herzlich freuen, wenn die auswärtigen Mitglieder des badiſchen Militärvereinsverbandes eine freundliche Erin⸗ 90 5 an dieſen Nachmittag im Stadtgarten mit nach Hauſe nehmen. Um halb 7 Uhr begann das Galadiner im Schloſſe, zu welchem gegen hundert Einladungen ergangen waren. Ueber den Verlauf deſſelben zu berichten, 5 5 wir uns für morgen vorbehalten. Im Schloßgarten findet Abends ein von ſämmtlichen Regimentskapellen und Spielleuten der 28. Diviſion unter Leitung des Muſikdirigenten Böttge aus⸗ geführter 8 apfenſtreich ſtatt. Das Programm dieſer Muſikaufführung iſt folgender⸗ maßen zu ammengeſetzt: 1. Marſch der Landsknechte(1462), 2. Marſch der finnländiſchen Reiterei aus dem 50jährigen Kriege 4618—1648), 3. Prinz Eugen, der edle Ritter. Nach der älteſten Aufzeichnung(1711), 4. Jägermarſch für Wald⸗ hörner aus der Zeit des Kurfürſten„Karl Philipp“(1716 bis 1742), 5. Hiſtoriſche Märſche aus den denkwürdigen Kriegsjahren(1818—1815), 6. Deutſches Kaiſerlied(1889), Zapfenſtreich, Retraite und Abendſegen. Zum Ehrendienſt bei dem Kaiſer und König ſind beſtimmt der Oberſtſtallmeiſter von Holzing, der Flügeladjutant Major Müller und der Kammerherr 15 9 715 von Marſchall. Zum Ehrendienſt bei der Kaiſerin. ind befohlen der Hofjägermeiſter von Kleiſer und der Kam⸗ merherr von Chelius. Dieſe zum Ehrendienſt bei Ihren Majeſtäten beſtimmten Herren meldeten ſich auf der Station Müßlacker und beſtiegen daſelbſt den Kaiſerlichen E, gchheh Auch der kommandirende General der Infanterie von Schlich⸗ ting meldete ſich in Mühlacker bei dem Kaiſer. Tagesneuigkeiten. — Bayreuth, 18. Aug.(Hartköpfige Bauern.) Sechs Oekonomen von Königsfeld wurden zu je einer Woche Gefängniß verurtheilt, weil ſie trotz wiederholter Mahnung die wegen der Schafräude angeordnete Stallſperre nicht be⸗ obachteten, ſondern ihre Schafe auf die Weide trieben. Feuilleton. — Ein braver Soldat. Wie Unteroffizier Diekmann vom Leib Garde⸗Huſaren⸗Regiment den verſtorbenen Kaiſer Wilhelm I. 06 ie haben muß, dafür bürgt folgende Epiſode, welche die„ otsd. Ztg.“ der Oeffentlichkeit über⸗ gibt. Die Szene ſpielte im alten Offizierkaſino genannten Regiments, wohin D. abkommandirt war, gelegentlich des letzten Beſuchs des greiſen Monarchen. Das Diner war be⸗ endet, der erlauchte Ehrengaſt hatte ſich ſoeben entfernt und jeder der Herren Offiziere beſtrebte ſich nun, ſich für theures Geld in den Beſitz eines Glaſes, eines Meſſers oder ſonſt eines Gegenſtandes zu ſetzen, deſſen ſich der allverehrte oberſte Chef bedient hatte, mußte man doch bei dem hohen Alter des Monarchen ſtets darauf gefaßt ſein, daß man ihn das letzte Mal in ſeiner Mitte geſehen hatte. Unter anderem hatte Se. Majeſtät auch eine halb verrauchte Cigarette in der Spitze auf dem Tiſche liegen laſſen, was von einem Offizier, deſſen Namen wir diskreter Weiſe verſchweigen wollen, frohlockend beobachtet war. Als Se. Majeſtät hinaus begleitet war, eilte der Offtzier ſpornſtreichs zu dem von Sr. Majeſtät innege⸗ habten Platz, doch„leergebrannt war dieſe Stätte“, d. h. die balbe Cigarette war verſchwunden und mit ihr die ganz ein⸗ fache Holzſpitze. Aergerlich enttäuſcht befragt der Offizier den Unteroffizier Diekmann über den Verbleib der erſe ynten Reliquie und„die habe ich mir als Andenken an Majeſtät angeeignet!“ war die prompte Antwort.„Diekmann, ich gebe Ihnen einen Thaler für eines von beiden Stücken!“ begann nun der Herr Lieutenant zu unterhandeln.„Herr Lieute⸗ nant, mir ſind die Reliquien nicht um Geld feil!“ lehnte D. dieſes Anerbieten beſcheiden, aber entſchieden ab.„Diekmann, ſeien Sie nicht närriſch, hier haben Sie 10 Mark und geben Sie mir wenigſtens die Spitze!“ Dieſer erneute Verſuch des Offiziers wurde aber ebenſo energiſch von D. abgelehnt und alles Zureden und fernere Anerbieten hatten den nämlichen Erfolg.„Wenn der Herr Lieutenant die Rückgabe der Spitze befehlen, dann muß ich ſie wohl herausgeben, für Geld iſt ſie mir nie und nimmer feil!“ Dies war und blieb die Ant⸗ wort des wackeren Unteroffisiers.— Nun der Herr Liente⸗ General⸗Anzeiger. — Würzburg, 18. Aug(Großer Brand.) Unſer Nachbarſtädtchen Dettelbach a. M. iſt geſtern Nachmittag und heute Nacht von einem ſchweren Schadenfeuer heimgeſucht worden. 20 Anweſen wurden vom Feuer mehr oder weniger betroffen, 10 Wohnhäuſer ſind abgebrannt. Die FJeuerwehren der ganzen Umgegend waren zahlreich 721.000 und theilweiſe heute Vormittag noch in voller Thätigkeit. Der Brand kam aus hinter den Wohnhäuſern der Wittwe Eyrich und ver⸗ heerte die Gegend hinter dem Rathhauſe bis zur hoch gele⸗ genen Stadtkirche. 5 + Günzburg, 18. Aug.(Eine gräßliche„Mut⸗ ter“.) Die Z4jährige Dienſtmagd Magdalena Wiede⸗ mann in Rettenbach, welche ſchon fünf Jahre Zuchthaus verbüßte, weil ſie 1880 ihre zwei Kinder ermordete, hat am 26. v. Mä ihr neugeborenes Kind durch Einſtopfen von Erde in den Mund getödtet und dann im Stall vergraben. Das Scheuſal iſt verhaftet. 5 —,Verlin, 18 Aug.(Einen recht poetiſchen Selbſtmordverſuch) hat die Tochter eines hieſigen, in der Großen Frankfurter Straße wohnenden Kaufmanns K. gemacht. Die junge, kaum dem Backfiſchalter entwachſene junge Dame hatte ein zartes Liebesverhältniß mit einem Studenten angeknüpft, an deſſen Fortentwickelung ſie durch ihren Vater in rauheſter Weiſe behindert wurde. Da Fräu⸗ lein Flora K. dem Geliebten nunmehr nicht angehören konnte, ſo beſchloß ſie zu ſterben; weil ihr alle anderen zu wählenden Todesarten allzu proſaiſch erſchienen, ſo wählte ſie den„Blumentod“. In der That fanden geſtern Morgen die Eltern des jungen Mädchens die Thür des Schlafzim⸗ mers ihrer Tochter verriegelt und als die aufs cöchſte Er⸗ ſchrockenen durch den Schloſſer die Thür erbrechen ließen, fanden ſie das Mädchen betäubt und bewußtlos im Bett liegen, während ein penetranter Blumengeruch das Zimmer erfüllte. Auf dem dicht vor dem Lager ſtehenden Tiſch war eine Anzahl Blumentöpfe, Levkoyen, Jasmine, Roſen und ſogenannte„Studentenblumen“ aufgeſtellt, deren Duft den Eintretenden bereits Kopfſchmerzen verurſachte. Der hinzu⸗ gerufene Arzt hatte alle Mühe, die den Blumenkod Suchende wieder zum Bewußtſein zurückzurufen, doch liegt das junge Mädchen, welches den Blumentiſch der Eltern zu 165 5 Selbſtmordverſuch benutzt, ernſtlich krank dar⸗ nieder. — Berlin, 18Aug.(Jreiwillig geſtellt.) Ein Kommis, der vor vier Jahren einem hieſigen Großindu⸗ ſtriellen mit der Summe von 6000 Mark nach Amerika durchbrannte, iſt plötzlich, von Heimweh erfüllt, nach Berlin zurückgekehrt, hat ſich ſeinem ehemaligen Herrn geſtellt und demſelben die unterſchlagene Summe nebſt 6 pt. Zinſen zurückerſtattet. Der Beſtohlene war durch dieſen Reue⸗Akt derart freudig überraſcht, daß er dem früheren Kommis nicht allein ſeine That verzieh, ſondern ihn auch wieder in ſein Geſchäft als Buchhalter aufnahm. 5 — Berlin, 18. Aug. dem dritten Stockwerk in den Keller.) Ein Handlungsreiſender war geſtern Adend in den Waarenräumen ſeines Chefsl in der Leipziger Straße im dritten Stockwerk beſchäftigt. Im Begriff, ſich mittels Fuhrſtuhls nach den Parterre⸗Räumlſch⸗ keiten zu begeben, überſab er, daß der Fahrſtuhl gar nicht oben hielt, trat in den leeren Raum und ſtürzte mit lautem Aufſchrei in die Tiefe. Angeſtellte, welche den Schrei gehört hatten, fanden ihn jedoch völlig unverletzt, wenn auch be⸗ wußtlos, auf einem Wollwaarenballen liegend, den man vom Fahrſtuhl 55 entfernen unterlaſſen hatte. Dadurch war ihm aber das Leben gerettet. SBerlin, 19 Aug.(Der ehemalige Scharf⸗ richter Julius Krauts) wird nun Reſtaurateur wer⸗ den. Derſelbe ſteht nämlich, wie ein Berichterſtatter ſchreibt, augenblicklich mit einem Architekten, welcher in der Blücher⸗ ſtraße mehrere Neubauten ausführt, in Unterhandlung wegen eines geräumigen Reſtaurationslokals in einem dieſer Häuſer. Wie der Berichterſtatter ſchreibt, verſpricht ſich der Architekt eine außerordentlſche Wirkung von dem Plane, die Gaſtzim⸗ mer mit den Utenſilien des Henkeramtes, Richtbeil, Richt⸗ block, den Photographieen der Hingerichteten u. ſ. w. aus⸗ zuſtaffiren.— Wir halten dieſe Mittheilung für einen zſchlechten Scherz“, da wir nicht glauben können, daß that⸗ ſächlich eine ſolche Geſchmacksverwirrung geplant ſein könnte! ..— Zermatt, 18. Aug(Die Königin von Italien) wird zunächſt in einigen Tagen auf der Riffelalpe Aufent⸗ halt nehmen und bei gutem Wetter den Monte Roſa und das Breithorn beſteigen. Die Königin iſt bekanntlich eine geübte und unternehmende Bergſteigerin. — Aus Stadt und Land. Maunheim, 20. Auguſt 1839. Aus der Stadtrathsſthung vom 15. Aug. 1889. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Gohes Dankſchreiben.) Aus Gr. Geheimen Ca⸗ binet gelangte die Nachricht an den Stadtrath, daß Seine Königl. Hoheit der Großherzog die Höchſtdemſelben und der ganzen Großherzoglichen Familie Seitens des Stadtraths dargebrachten Glückwünſche der Stadt Mannheim zu der fortſchreifenden Wießergeneſung Seiner iöniglichen Hoheſt des Erbgroßherzogs mit beſonderer Bewegung entgegen ge⸗ nommen und das Cabinet beauftragt habe, den herslichſten Dank Sr. Königl. Hoheit für dieſe Kundgebung dem Stadt⸗ rathe auszuſprechen. (Abänderung des Ortsſtraßengeſetzes.) Auf dem letzten badiſchen Städtetag in Bruchſal am 20. Mai d. J. erkannte man die Abänderungsbedürftigkeit des Ortsſtraßen⸗ geſetzes an und ernannte eine Commiſſion aus Vertretern der Städte Mannheim, Freiburg und Karlsruhe zur Aus⸗ arbeitung beſtimmter, dem nächſten Städtetag vorzulegender Anträge. Es ſoll vor Allem eine prinzipielle Aenderung dahin angeſtrebt werden, daß die Stadtgemeinden in der Lage ſein ſollen, für das vorausſichtlich nächſte Bedürfniß einen Bebauungsplan feſtzuſtellen, welcher zwar für die Be⸗ bauung des in Plan gelegten Geländes maßgebend ſein, wo⸗ bei jedoch den Gemeinden das Recht zuſtehen ſoll, je nach Bedürfniß nur die eine oder andere im Plane vorgeſehene Straße auszuführen, ohne daß das Verlangen der Gemeinden auf Einhaltung der Bauflucht in einer andern, ebenfalls in Plan gelegten, noch nicht zur Ausführung kommenden Straße die in Art. 8 des Geſetzes verzeichneten Folgen hätte. Der Entwurf eines bezüglichen Antrages wurde vorge⸗ legt und genehmigt und es wurde ferner beſchloſſen, denſelben den Commiſſionsmitaliedern zu Karlsruhe und Freiburg zu überſenden und ihnen eine gemeinſame Berathung in Baden⸗ Baden vorzuſchlagen. 5 (Poſtaliſches.) Einem Erſuchen des Kaiſerl. Tele⸗ graphenamtes entſprechend en der Stadtrath die Aufſtellung eines weiteren Stützpunktes für die Fernſprech⸗ leitungen auf dem Leihhauſe, ſowie die zeitweilige Aufſtellung zweier Telegraphenſtangen auf dem Viehhof. Kanaliſirung der Waldhofſtraße). Die An⸗ grenzer an die Waldhofſtraße haben um eine Kanalherſtel⸗ lung in derſelben nachgeſucht. Da die letztere andere koſt⸗ ſpielige Herſtellungen vorausſetzt, ſo kann ſich der Stadtrath unter den dermaligen Verhältniſſen und zumal ein Koſten⸗ aufwand von M. 52 000 in Frage kommt, hierzu nicht ver⸗ ſtehen, doch ſoll das Tiefpauamt unterſuchen, in welcher an⸗ dern Weiſe vorerſt eine Abhilfe möglich ſei. (Lokal für die Laternen⸗Anzünder.) Durch die Erweiterung der Lokalitäten der Polizeiwache im Kaufhauſe daſelbſt fällt die Verlegnng des Lokals der Laternenanzünder nöthig. Dieſelben ſollen in dem ehemaligen Fruchtlagerhaus in E 3 untergebracht und das Hochbauamt zur Aufſtellung eines Koſtenvoranſchlags für die erforderlſchen Einrichtungen erſucht werden. (Landtagswahl) Betreffs der diesjährigen Land⸗ tagswahlen ſind die Wählerliſten fertig geſtellt, und iſt die Offenlage für die Zeit vom 2. bis inel. 12. September d. J. in Ausſicht genommen. (Theater⸗Kaſſe.) Das Hochbauamt legte einen Plan für Schranken beim Zugang zur Theaterkaſſe vor. Der Stadtrath wünſcht jedoch, daß dieſer vereinfacht, und daß in demſelben auch eine Ausdehnung der Schranken bis auf das Trottoir vorgeſehen wird, zu welchen Aenderungen das Hochbauamt veranlaßt werden ſoll. (Commiſſionswahl.) An Stelle des verſtorbenen Krankenhausverwalters Eichelsdörfer wurde Herr Fabrikant Friedrich Lehmann zum Mitgliede der Krankenverſicher⸗ Ungs⸗Commiſſion gewählt. 5 Die für geſtern anberaumte Bürgerausſchuß⸗ ſitzung konnte nicht ſtattfinden, da die zur Beſchlußfähigkeit nöthige Anzahl von Mitgliedern des Kollegiums nicht an⸗ weſend war; es ſoll nun eine zweite Sitzung für den nächſten Freitag ein 5 werden, die ſich mit derſelben Tagesord⸗ nung befaſſen wird. 85 Nachrichten über das Befſinden der Kronprinzeſſin von Schweden. In Folge der Abreſſe der Großherzogin von Schloß Mainau haben ſich der Kron⸗ prinz und die E von Schweden und Norwegen nach Schloß Kirchberg begeben, um, einer Einladung des Prinzen und der Prinzeſſin Wilhbelm ent⸗ ſprechend, einige Tage dort zuzubringen. Dieſe Ueberfiede⸗ lung iſt möglich geworden, da der bisherige Aufenthalt zu Schloß Mainau ſo günſtig auf das Befinden der Kron⸗ prinzeſſin Victoria gewirkt hat, daß ärztlich dieſe Veränderung des Aufenthaltes für zuläſſig erachtet wurde. Es knüpfen ſich daran die beſten Hoſſurengen auf die weitere ſtärkende Wirkung der Luft am See für das Wohlbefinden der Kronprinzeſſin. Der Kronprinz kehrt am 20. d. Mts, heute, nach Schweden *Zur Kaiſerreiſe. Geſtern Mittag um 12 Uhr paſ⸗ ſirte ein Extrazug mit dem kaiſerlichen Marſtall und den Hof⸗Equipagen von Berlin kommend auf der Jahrt nach Straßburg die hieſige Rheinbrücke. Derſelbe beſtand aus einem Perſonenwagen, fünf Wagen mit Pferden und ſieben Wagen mit Equipagen. Ordensauszeichnungen in Bayreuth. Der Prinz⸗ regent hat ſeiner Anerkennung dadurch Ausdruck verliehen, daß er den höchſten Beamten in Bayreuth, den Verwaltungs⸗ Organen und Leitern der Feſtſpiele, ſowie einer Reihe von Künſtlern Decorationen verlieh. Kapellmeiſter Felir Mottl erhielt den St. Michaels⸗Orden 4. Cl.; der gr. Hoſtheater⸗ maſchinenmeiſter Kranich in Darmſtadt die Ludwigsmedaille für Kunſt, Verwaltungsrath Heckel aus Mannheim die⸗ r ̃ ̃ ½Uꝛ—:.:.:.:. ̃ ‚....]ĩ⅛—iebof:̃˙ç7r» 7˖‚,ß—— nant war edel geſinnt genng, einen derartigen Befehl nicht zu ertheilen, er verſtand die Unbeſtechlichkeit.s vielmehr hoch genug zu ſchätzen, indem er ihm das offerirte Zehnmark⸗ ſtück als„dritte Reliquie“ ſchenkte.— Die Wahrheit dieſer Szene iſt ſtreng verbürgt. Wer jetzt in dem Beſitz der Spitze ſein mag, die nun nach dem Tode des greiſen Monarchen noch einen beſonderen Werth erhalten hat, da ſie thatſächlich beim„letzten Beſuch des Kaiſers“ im Kaſino benutzt wurde, können wir nicht verrathen. D. iſt nämlich inzwiſchen gleich⸗ falls ſeinem von ihm ſo hochverehrten Chef in's Amſan⸗ nachgefolgt und zwar unter recht außergewöhnlichen Umſtän⸗ den. Er hatte nämlich im vorſgen Winter, um recht warm zu liegen, das Heizungsrohr Ofens in Ermangelung einer Klappe unvorſichtiger Weiſe verſtopft, ohne genau Acht darauf gegeben zu haben, ob die Gluth im Ofen gehörig aus⸗ gebrannt war. Am nächſten Morgen fanden ihn ſeine Ka⸗ meraden todt im Bette vor.— Ehre ſeinem Andenken! —, Admiral Commerell. Man ſchreibt aus Stutt⸗ gart. Als kürzlich gelegentlich der vor Kaiſer Wilhelm ſtatt⸗ gehabten Flottenrevue bei Spithead der Name des präſi⸗ direnden Admirals Commerell wiederholt genannt wurde, ſchrieb ein Tübinger Namensvetter des Admirals, stud. reg. Adolf Kommerell, eine Karte an den Admiral, worin u. A. angefragt wurde, ob etwa Familienbeziehungen beſtehen wiſchen dem Admiral und der Tübinger Familie Kommerell. le Antwort lief vor drei Tagen ein Schreiben ein, welches nach der„Tübinger Chronik“ in deutſcher Ueberſetzung lautetſ „Geehrter Herr! Ich danke Ihnen für Ihre Poſtkarte. Ich denke ganz wie Sie, daß eine Allianz zwiſchen England und Deutſchland mehr als irgend etwas Anderes zur Bewahrung des europäiſchen Friedens beitragen wird. Meine Familie iſt deutſchen Urſprungs. Mein Urgroßvater wohnte in Heil⸗ bronn in Schwaben und ſein älteſſer Bruder war Rath des Königs von Württemberg. Bei ſeinem Tod ließ er ſein ganzes Vermögen meinem Großvater. Mein Urgroßvater wurde naturaliſirt in England 1750. Er hatte nur einen Bruder und zwei Schweſtern. Dieſer hatte nur eine Tochter, Commerell. Ich habe Niemand von meinem Namen gekannt, bis ich in Odeſſa einem jungen—— 295 nete, der mir ſagte, daß es eine Familie gab, die in lebe, und einen Profeſſor an einem Tübinger Inſtitut. Ich bin gar nicht im Zweifel, daß wir urſprünglich eine Familie bilden; aber wie weit es zurückdatirt, kann ich nicht ſagen. Mit aller Hochachtung Ihr J. E. Commerell.“ Die Familie Commerell iſt auch in der Rheinpfalz vielfach vertreten. „Eine Hiurichtungs Taxordnung. Einen ſchauer⸗ lichen Einblick in das grauenhafte Gerichtsverfahren in alter eit gewährt das folgende Verzeichniß der Löhne, welche die charfrichter zu Darmſtadt und Beſſungen bei jeder Exekution für ihre„Arbeit“ ohne die Koſt zu fordern hatten: fl. kr. Hlr. 35 in Oel zu ſieden, thut deſſen ohn 5 Einen Lebendigen zu viertheilen 9 Eine Perſon mit dem Schwert hinzurichten vom Leben zum Tode 10—— Sodann den Körper auf's Rad zu legen„„ Desgleichen vom Kopfe auf Spitzen zu ſteckhen 5—— Einen Menſchen zu vier Theilen zu verreißen 18—— Von einem Menſchen oder Delinquent zu henkhen 10—— Den Körper zu vergraben 5 Einen Menſchen lebendig zu ſpießen Eine Hex lebendig zu verbrennen 5 Bei einer Tortur aufzuwarten, ſo berufen wird 2— 30 Von einem ſpaniſchen Stiefel anzulegen„ 2— 30 Einen Deliquenten, ſo in der Folter gezogen wird 5—— Von einer Perſon in'? Halseiſen zu ſtellen 1— Einen mit Ruthen ausſtreichen 30 Den Galgen auf den Rücken zu brennen oder auf die Stirne oder Baccen 5 Einer— Naſe und Ohren abzuſchneiden 5—— Einer Perſon Land und Ort zu verweiſen 1 80— Dabei zu wiſſen, daß dei jeder vollziehenden Exekution faeſe chter die Koſt und Verp g frei zu ver⸗ affen iſt. —GBedenkliche A 15 lung.„Sie wünſchen alſo 5 Anſtellung zu h 9 Ws haben Sie denn ſchon en Offebasunggeid. „D Ff nadei S AI. Seneral-Angeiger. 3. Seite. ſallle für trie. Der Prinzregent har den „Generalmuſikdirektor Jepi durch Werleihung eines höchſt Gder gearbeiteten Taktſtockes ausgezeichnet, welcher aus beim geſchnitzt, mit lapis lazuli Gald und Edelſteinen belzat i. Der Prinzregent hat feyner der kal. Kammer⸗ — 575 Malten in Dresden eine koſtbare Broche verehrt, ſche die baveriſche Raute in Brillanten mit Türkiſen in ſchöner Faſfung und die Königskrone trägt. Die Führerin der Ehrenjungfrauen rillh Kurz in Bayreuth, wurde mit einem Armreif mit B anten und Saphiren beſchenkt.— Generalmuftkdirektor Levi und Kammerſänger und Regiſſeur Juchs erhielten vom Kaiſer den preußiſchen Kronenorden. „Die Hauptverſammlung deß bad. Süngerbundes tir 1889 findet am Sonntag den 8. Sept., Vorm. 9 Uhr, 15 großen Saale des Rathauſes in Karlsruhe ſtatt. Hierzu iſt folgende Tagesordnung in Ausficht genommen: 1. Bericht über das Vereinsleben und die Geſchäftsführung ſeit der lezten Hauptverſammlung: 2. Beſchlußfaſſung über Aus⸗ ſchließung eines Vereins aus dem bad. Sängerbund; 3. Ver⸗ beſcheidung der Bundesxrechnung für 1888; 4. Beſchlußfaſſung über außerordentliche Einnahmen und Ausgaben; 5. Mit⸗ theilungen über das an Pfingſten 1890 in Karlsruhe ſtatt⸗ findende 5. Sängerbundesfeſt: a. Beſchlußfaſſung, ob mit dem Feſte ein Wettfingen verbunden werden ſoll; d. Programm And Feſtordnung; a. Genedmigung des vom Lokalfeſtaus⸗ ſchuſſe vorgeſchlagenen Feſtbeitrags; d. Antrag auf Bewillig⸗ 10 eines feſten Zuſchuſſes zu den Feſtioſten aus der Bundes⸗ laſſe und Beſchlußfaſſung darüber; 6. Neuwahl des Haupt⸗ ausſchuſſes; 7. Neuwahl des Mufikausſchuſſes; 8. Wahl zweier ne(ſowie zweier Stellvertreter) für die 1889er Re An 9. 9 des Ortes für die Hauptverſamm⸗ lung im Jahre 1890.— Am Vorabend, Samftag, den 7. Sept. veranſtalten die vereinigten Männergeſangvereine der Reſidenz im großen Feſthalleſaale ein Bankett, zu welchem die Delegirten der Bundesvereine eingeladen ſind. Nach Schluß der Haupt⸗ Verſammlung am Sonntag vereinigen ſich die Theilnehmer an derſelben zu einem Frühſchoppen im Stadtgarten. Das gemeinſchaftliche Mittageſſen am 8. September findet im fleinen Saale der Feſthalle ſtatt. Das Gedeck ohne Wein koſtet Mark.50.— Durch Beſchluß des Hauptausſchuſſes und des Muſikausſchuſſes wurde für das nächſtiährige Sänger⸗ feſt das Programm der Geſammtchöre folgendermaßen feſt⸗ eſetzt: 1.„Der 66. Pfalm“ für Chor und Orcheſter von V. iented 2. a.„Still ruht der See“, Volksweiſe von H. feil, b.„Lieb' Heimathland ade“, Volksweiſe von K Iſen⸗ mann; 3.„Weihe des Geſanges“ für Chor und Orcheſter von W. A.. 17 t: 4.„Dort liegt die Heimath mir am Rhein“ von K. Attenhofer; 5. a. Wogin mit der Freud⸗, Volksweiſe von Fr. Silcher, b.„Im Mai“, Volksweiſe von K. Spohn; 6.„Meeresſtille und glückliche Fahrt“ für Cbor und Orcheſter von K. L. Fiſcher; 7. a.„Suomis ng“ von Fr. Mair, b.„Schwur freier Männer von F. endels ſohn⸗Bartholdy; 8.., Der deutſche Baum“ We J. W. Kalliwoda, b.„Freiheitslied“ von V. E. ecker; 9.„Sturmesmythe“ für Chor und Orcheſter von F. Lachner. * Volksverſammlung. Der Freidenkerverein hat auf heute Dienſtag, den 20. d. Mts, in den Badener Hof eine Proteſtverſammlung gegen die Verunglimpfung Giordano Bruno's einberufen. Wie aus den Ankündigungen hervor⸗ geht, richtet ſich die Tendenz der Rede des Herrn Dr. Rüdt diesmal gegen die in ultramontanen Berſammlungen und in der klerikalen Preſſe verügten maßloſen Angriffe auf das in Rom errichtete Denkmal für Giordano Bruno und gegen die au derſeben. des Andenkens an den am 17. Februar 1600 auf derſelben Stelle, wo heute das Denkmal ſteht, verbrann⸗ ten Philoſophen. *Velocipedſport. Im internationalen Vorgaberennen auf hohem Zweirad ſiegte Lebr(Frankfurt) bei 2000 Meter Vorgabe in 3 Min. 18 Sek., Zweiter war Siencke(Hannover), Dritter Goebel(Frankfurt)— Im Meiſterſchaftsrennen auf niedrigem(Vertheidiger Lonis Stein) ſiegte Jaide(Frankfurt) in 14 Min. 5¾ Sek., Zweiter Otto Stein(Frankfurt) 14 Min. 6¾ Sek., Dritter Liſtemaker(köln) 14 Min. 6 Sek.— Das internationale Zweiradrennen, 5000 Meter, gewann Lehr (Frankfurt) 9 Min. 30¼ Sek., Zweiter Goebel(Frankfurt) 9Min. 31⅜ Sek., Dritter Kanne(Hannover) 9 Min. 31“ Sek.— Auf dem 9 25 Zweirad ſiegten Stumpf und Darzahn(Berlin) mik 5 39, Zweiter Otto Stein und Göbel(Frankfurt).40 Min. * Uuſere Nachbarſtadt Worms war am Sanntag das Reiſeziel außerordentlich vieler Ausflügler von Mann⸗ heim und Ludwigshafen. Abgeſehen von der billigen Fahrge⸗ legenheit(50 Pfg.) mit den niederländiſchen und Köln⸗Düßel⸗ dorfer Dampfern, bietet die ehemalige freie Reichshauptſtadt des Intereſſanten ſo vieles, daß ihr Beſuch nur angelegentlich empfohlen werden kann. Das Lutherdenkmal iſt und bleibt für das proteſtantiſche und für das vorurtheilsfreie katholiſche Deutſchland das Wahrzeichen und der Markſtein einer das nationale Bewußtſein weckenden Periode der Ge⸗ ſchichte des deutſchen Volkes und iſt auch als Kunſtwerk von hohem Werthe. Rühmend anzuerkennen iſt die ſorgfältige Unterhaltung und Pflege der herrlichen Anlagen auf dem Lutherplatze. Könnken wir dasſelbe auch von dem Dome ſagen! Betrübend für den Kunſtfreund und beſchämend für den Deutſchen iſt es, ſehen zu müſſen, wie dieſes Kleinod des Die ſtolze Gräfin. Roman nach fremdem Motiv. Von Max von Weißenthurn. Nachdruck verboten.) ortſetzung.) „Du beabſichtiaſt dochmicht wobl, in London zu bleiben““ „Nein. Ich will ſogar morgen ſchon abreiſen. Ich habe Geſchäfte in Königinbof, fügte er ausweichend hinzu. „Biſt Du nach jeder Richtung hin ſtark involvirt, Emil? forſchte der Kapitän in lauerndem Tone. „Was willſt Du damit fagen?“) f „Nur genau das, was ich ausdrückte Es lag ia doch klar zu Tage, daß die Tochter des alten Lerley es Dir an⸗ gethan; das konnte Jedermann leicht entdecken. „„Es ſtand auch Jedem frei, ſeine mehr oder minder geiſtreichen Bemerkungen darüber zu machen, entgegnete il v. Verner ärgerlich. „Beſteht eine Verlobung, „So eine Art Verlobung, ſtrebend zu. „Und wenn Du nach dem Königinhof gebſt, wird die Sache abgemacht,“ dpeſch Kapitän Ryde. 5 80 wahrſcheinlich. Ein Mann in meiner Stellung muß ja doch heirathen.“ „Gewiß, obzwar ich nicht ganz einſehe, weßhalb Du es gar ſo eilig damit haſt; wenn Dein Onkel gelebt, würdeſt Du 12215 15 15 gethan haben.“ „Natürlich nicht. ei ſchmalen Einkommen denn irgend möglich geweſen? geſtand der Andere wider⸗ hätte ja doch ein Mädchen wie Eleonore Roval nicht zu der ürmlichen Exiſtenz verdammen können, welche ich einzig und allein ihr zu bieten in der Lage war.“ 5 Es enkſtand eine Pauſe, während welcher der Kapitän ſorgſam ſeinen Schnurrbart zurechtſtrich und überlegte, wie er den Angriff weiter fortſetzen ſolle. heirathete, ob er nun des Grafen v. Lexleh. Tochter oder eine Andere zum Weibe nahm. o war er für ihn verloxren, und Wie wäre es bei meinem damaligen Wenn Emil Verner romaniſchen Bauſthles nur mit Mühe und Noth vor dem allmäligen gänzlichen Verfall werden kann, anſtatt in früherer Pracht für kommende Jahrhunderte ge⸗ feſtigt Zeugniß von der deutſchen Baukunſt der Vorzeit und dem pietätsvollen Kunſtſinn der Jetztzeit zu geben. Uns er⸗ ſcheint es als eine Ehrenpflicht der deutſchen Nation, nament⸗ lich wo ſie geeint iſt, wie nie zuvor, ſolche Denkmäler, welche mit ihrer Geſchichte und ihrer kulturellen Entwicklung ſo enge verknüpft ſind, für die Nachwelt zu erhalten. Ein ſolches Denkmal iſt in den letzten Jahren dort entſtanden und 955 eben ſeiner Vollendung entgegen, das Feſthaus oder Volkstheater. Großartig in ſeinem Entwurfe, praktiſch in ſeiner Eintheilung und ſolid in ſeiner Ausführung macht es auf den Beſchauer einen überraſchenden Eindruck. In majeſtätiſcher Ruhe liegt der Bau vor uns da und bietet ein Bild, von welchem ſchwer zu ſagen iſt, ob die koloſſalen Dimen⸗ ſionen oder die Harmonie des Ganzen mehr Bewunderung verdienen. Einen Wunſch können wir nicht verſchweigen; es iſt der, daß in Harmonie mit der ſo effektvoll wirkenden Be⸗ dachung der Rotunda auch deren Mittelflächen in Blendſteinen ausgeführt worden wären. Allem Anſcheine nach ſollen ſie verputzt und mit Malereien verſehen werden: allein, abgeſehen von den qualmenden Fabrikſchornſteinen der induſtriereichen Stadt, ſind doch auch unſere klimatiſchen Verhältniſſe wenig dazu geeignet. Ueber die Anlage und Einrichtung des Baues werden wir nach ſeiner Fertigſtellung eingehend berichten; ſoviel aber können wir jetzt ſchon ſagen: Worms hat ſich damit ſelbſt ein Ehrendenkmal ge⸗ ſetzt. Der Liebfrauenkirche, der Pauluskirche, des Paulusmuſeums, der Martinskirche und ſo mancher alten und intereſſanten Bauten können wir heute nicht beſonders gedenken, wir wollen nur noch unſerer freu⸗ digen Genugthuung darüber Ausdruck geben, daß Worms in ſo erfolgreicher Weiſe die Feſſeln durchbrochen hat, welche es in ſeiner Stadtmauer zu tragen hatte. Es dürfte jetzt keine einzige Stadt Deutſchlands von ſeiner Größe ſo viele elegante Villen und wundervolle Gärten⸗ u. Parkanlagen beſitzen, wie Worms in ſeinen neuen Stadttheilen. Weit über die Grenzen Heſſens hinaus ſind die Beſitzungen der Familie v. Heyl bekannt und berühmt, und Niemand ſollte es bei einem Be⸗ ſuche in Worms unterlaſſen, dieſen auch auf den mit ſo vieler Liebenswürdigkeit den Fremden zugänglichen v Heyl'ſchen Garten auszudehnen. Es iſt das eine wabrhaft fürſtliche Beſitzung. Damit können wir uns aber nicht einverſtanden erklären, daß das bekannte Worret ſche Anweſen mit ſeinem prachtvollen Garten der Bauſpekulation zum Opfer fällt; was gäbe man in Mannheim darum, eine ſolche Gar⸗ tenwirthſchaft zu beſitzen! Daß Worms durch die projektirten Hafenanlagen und eine ſtehende Rheinbrücke viel gewinnen würde, ſteht außer Zweifel und wir Mannheimer ſind nicht die Letzten, welche neidlos der Schweſterſtadt am Rhein Blühen und Gedeihen wünſchen. Eine treue Dienerin. Fräulein Brigitte Huber aus Reichenau in Baden, welche ſeit 50 Jahren im Dienſte der Familie de Senarelens auf Schloß Dufflens bei Morges ſteht, iſt von unſerer Großherzogin mit dem goldenen Ehren⸗ kreuze ausgezeichnet worden. Die Familie de Senarclens ge⸗ ſtaltete die Ueberreichung dieſer hohen Auszeichnung zu einem glänzenden Feſte, an welchem die ganze Familie Theil nahm, die Jubilarin reich beſchenkt und ihr zu Ehren ein ſchönes Feuerwerk abgebrannt wurde. Man kann ſich die Rührung der alten Dienerin denken, und die Liebe, mit der ſie ihrer hohen Landesfürſtin gedachte! 5 * Verhaftet wurden heute Nacht zwei Schiffer wegen Ruheſtörung in der Ringſtraße am Quadrat H 8. Witterungsbericht vom hentigen Tage. Wind⸗ richtung:., Barometerſtand: 745, Wetter: krüb, Luft⸗ temperatur: 18 Gr. Reaumur. Aus dem Grofiherzogthum. 1 Schwetzingen, 19. Aug. Am Samſtag Abend hatte ſich auf Einlabung des Herrn Bürgermeiſters Mechling eine größere Anzahl von Hopfenproduzenten im Rathhaus⸗ ſaale eingefunden, um über die im nächſten Jahre zu Straß⸗ bur 5 i. E. ſtattfindende, von der deutſchen Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft veranſtaltete Hopfenausſtellung zu berathen und zu beſchließen. Das Programm derſelben haben wir ſ. Zt. in dieſem Blatte zum Abdrucke gebracht; nachdem das⸗ ſelbe verleſen worden war, lud der Herr Bürgermeiſter die hopfenbautreibenden Landwirthe ein, ſich mit ihren Erzeug⸗ niſſen an der Ausſtellung zu betheiligen, indem er die Uebernahme der entſtehenden Koſten Seitens des land⸗ wirthſchaftlichen Bezirks vereins und der Gemeindekaſſe in Ausſicht ſtellen konnte. An der nunmehr fol⸗ genden Debatte betheiligte ſich in hervorragender Weiſe Herr Hofbuchdrucker Moriell, der Herausgeber der Bad. Hopfenbau⸗Zeitung“, welcher auch den durchaus richtigen Standpunkt mit Eniſchiedenheit vertrat, daß der hochwichtige Hopfenplatz Schwetzingen in würdiaſter Weiſe die Ausſtellung beſchicken müſſe, indem er dem Herrn Bürgermeiſter für ſeine Fürſorge warme Worte der Anerkennung ſpendete Es wurde ſodann von den erſchienenen Landwirthen eine Friſt von 10 Tagen bedungen, damit man ſich ſchlüſſig machen könne. Selbſtverſtändlich haben diejenigen Landwirthe, welche die Ausſtellung beſchicken wollen, eine gute Behandlung und Auswahl ihres Hopfens ſich angelegen ſein zu laſſen. Die Entnahme des Hopfens für die Zwecke der Ausſtellung wird durch Mitglieder des Gemeinderathes perſönlich erfolgen es ſagte den Plänen des Kapftäns nicht zu, ſchon jetzt eine Herrin auf das alte Stammſchloß einziehen zu laſſen. „Es iſt eine gewagte Geſchichte, Emil, in die Familie Rohal hineinzuheirathen“, ſprach er nach einer Weile. „Was willſt Du damit ſagen?“ „Nun, ich vermuthe, Du weißt doch, daß der Stern der Royals im Niedergange begriffen iſt.“ „Alle Welt weiß das.“ „Ganz richtig, und eben deßhalb behaupte ich, Dein Un⸗ ternehmen ſei ſehr riskirt. Man muß viel Geld und Muth haben, um in eine Familie zu heirathen, in welcher ein Mann wie Ropal exiſtirt; deßhalb ſprach alle Welt ſo viel über die Aufmerkſamkeiten, welche Du Lady Nelly zohteſt. „Heirathe ich, um anderen Leuten damit einen Gefallen u thun oder mir?“ forſchte Emil v. Verner mit ungedul⸗ dinem „Natürlich Dir ſelbſt. Es handelt ſich, nur darum, zu wiſſen, ob Du auch nachträglich zufrieden ſein wirſt und nicht findeſt daß Du zu große Verantwortung auf Dich genommen. „Wenn ich Lady Nelly heirathe, ſo adoptire ich doch nicht gleichzeitig alle ihre Verwandten „Davon iſt nicht die Rede, Emil. Die Unbequemnichkeit in dieſem ſpeziellen Falle beſteht nur darin, daß ſie ſich ſammt und ſonders veranlaßt ſehen würden, Dich zu adoptiren. Ich glaube, Ruprecht wäre nicht der allerangenehmſte Schwager, welchen man ſich wünſchen kann, und überdies müßteſt Du Deinen Schwiegervater wohl auch noch mit in den Kauf nehmen.“ 5 Ich weiß nicht, was Du eigentlich im Schilde führſt,“ entgegnete der Andere ungeduldig,„ſo viel aber iſt gewiß, daß mir Deine Worte nicht behagen. Du biſt im Stande und bürdeſt mir auch noch die ganze Verantwortung für Königinhof auf.“ 5 „Ganz und gar nicht. Ich glaube vielmehr, daß Königin⸗ hof weder Dir noch dem Grafen v. Lexley für längere Zeit zur Laſt fallen dürfte. Ich weiß ganz beſtimmt, daß Rup⸗ recht das alte Stammſchloß dermaßen mit Schulden über⸗ bürdet hat, daß es demnächſt unter den Hammer kommt.“ „Wenn Du mir damit zu verſtehen geben willſt, daß das * die ſo gewonnene Tollectton nach Straßburg geſchickt werden. * Brühl, 19. Aug. Unter Vorſitz des Herrn Regierungs⸗ raths Eſchborn fand geſtern dahier eins landwirthſchaft⸗ liche Beſprechung über Obſtbau und Obſtbaumzucht ſtatt, worüber Herr Landw.⸗Inſpector Schmezer in ein⸗ gehender Weiſe Bericht erſtattete. Er legte dringend die Anpflanzung von Obſtbäumen, deren Cultur ſich in unſeren climatiſchen Verhältniſſen reichlich lohne, den Landwirthen ans Herz. Als beſonders für unſere Bodenverhältniſſe paſ⸗ ſende Obſtſorten empftehlt derſelbe den rothen Eiſenapfel, den großen Lohnapfel, den Schaffelder, die Goldpamäne, den Champagner Apfel, den großen Fürſtenapfel. den Luikenapfel, und an Birnen: die Schneiderbirne, die Betzelbirne, Knaus⸗ birne, Wolfsbirne, Moſtbirne, Rommelterbirne. Er ver⸗ breitete ſich des Weiteren über Zeit und Art der Anpflanzung, empfahl namentlich als Baumſtützen khaniſirte Holzpfähle und als vortrefflich geſchulte Obſtbäumchen zum Setzenl die in der Schwetzinger Hofgärtnerei gezogenen Stämme, Der zweite Theil der Beſprechung galt der Viehzucht, wie das Schw. T. berichtet. Heidelberg, 19. Aug. Wie bereits gemeldet, wurde geſtern die vom Bienenzüchterverein Heidelberg veranſtaltete Ausſtellung von Bienen, Honig und Bienen⸗ zuchtgexäthſchaften unter Anweſenheit der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden in der gärtneriſch feſtlich geſchmückten Turnhalle durch den Heidelberger Vereinsvorſtand, Herrn Sendele feierlich eröffnet; er brachte dem Großherzog ſein Hoch, während Herr Oberbürgermeiſter Wilkens die Gäſte bewillkommnete und der Vorſtand des Landesvereins Herr Schöpflin der Stadt ſeinen Dank ausſprach. Schleuder⸗ honig⸗Collectionen, Tafelſcheiben⸗Honig, Honig⸗Weine, Honig⸗ Eſſig, Honig⸗Liqueure, Honig⸗Champagner, Honig unter Glas und in freier Luft, Honigkuchen, nichts als Honig und was zur Honigproduktion gehört, an Geräthſchaften, Wohnungen und Bewohnern, die theilweiſe in Freiheit drefſirt ſich in ihrer nützlichen Thätigkeit produzirten. Dem Schmücker der Ausſtellungshalle Kunſtgärtner Salrein ward hohe Anerken⸗ nung und ein erſter Preis zu Theil. 9( Druchſal, 19. Aug. Vorgeſtern Nacht brannte der Dachſtuhl des Gaſthauſes zum„Wolf“ ab: der Schaden iſt nicht unbedeutend: mehrere Bewohner des Hauſes waren nicht verſichert. Zwei Feuerwehrleute wurden durch herab⸗ ſtürzende Balken, allerdings nicht gefährlich, Fat ſi Karlsrube, 19. Aug. Am Samſtag hat ſich im hie⸗ ſigen Gefängniß ein Frauenzimmer im ungefähren Alter von 30 Jahren erhängt. Derſelben war ein Diebſtahl 25 Laſt gelegt, den ſie Tags vorher begangen haben ſollte.(B..). Karlsrube, 19. Aug. Sämmtliche Blätter feiern in Poeſie und Proſa das Kaiſerpaar und ſeine nahen Be⸗ ziehungen zu unſerem geliebten Herricherhauſe. Selbſt die demokratiſche Preſſe vermag ſich dem allgemeinen Jubel nicht zu entztehen und wird von der begeiſterten Volksſtimmung mitgeriſſen. Es herrſcht ein unbeſchreibliches Wogen und Treiben und die herzliche über den hohen Beſuch leuchtet aus allen Augen. t größerem Entbufiasmus und aufrichtigerer Liebe iſt das Kaiſerpaar auf ſeinem Triumph⸗ zuge gewiß noch niemals empfangen worden. Das badiſche Land kann ſtolz ſein auf den Empfang, den ihm Badens Hauptſtadt bereitet! * Pforzheim, 19. Auguſt. Die Fernſprechanlage Pforz⸗ heim⸗Stuttgart⸗Schwäb Gmünd iſt am heutigen Montag in Betrieb genommen worden. Die Benutzung dieſer Anlage iſt ſämmtlichen Theilnehmern an der Stadt⸗Fernſprecheinrichtung in Pforzheim gegen Erlegung einer d 0 ühr von 1 M. für jedes Geſpräch bis zur Dauer von 5 Minuten geſtattet. Unterſchüpf, 18. Auguſt. Unſerem bisherigen Unter⸗ lehrer Herrn Thum, der geſtern von hier ſchied, um ſein neues Amt in Poppenbauſen anzutreten, haben die Caſino⸗ geſellſchaft und der Geſangverein ein ſchönes Ablſchiedsfeſt bereitet, bei welchem der Scheidende, den man allgemein lieb gewonnen hatte, von Herrn Pfarrer Bauer Herrn Bürger⸗ meiſter Bender und Herrn Hauptlehrer Bartbolomä in herzlichen Worten gefeiert wurde. N Vadenweiler, 19. Aug. Geſtern Abend traf der Herzog von Naſſau mit Gemahlin hier ein, um die erbgroßherzogliche Familie zu beſuchen. Tags zuvor war der Erbprinz von Naſſau angekommen, ſo das jetzt die ganze Familie beiſammen iſt. Nach dem Souper der hohen Herr⸗ ſchaften wurde die Schloßruine bengaliſch beleuchtet und ein Feuerwerk abgebrannt. St. Bloaſten, 19. Aug. Auf dem Wege nach dem Kugelrain und Kalvarienberg hat der badiſche Forſt⸗ verein eine bronzene Gedächtnißtafel zum An⸗ denken an den verſtorbenen, um die Verſchönerung des Kur⸗ ortes hoch verdienten Oberförſters A. Was mer im Granit⸗ felſen anbringen laſſen. Der Verſtorbene hat für die Er⸗ ſchließung der zahlreichen Naturſchönheiten unſerer Gegend ſo viel gethan, daß ſein Name auch kommenden Geſchlechtern überliefert zu werden verdient. e Kouſtanz, 19. Auguſt. Der Arbeiterfortbild⸗ ungs⸗Verein hat geſtern ſein eigenes, neugebautes Heim bezogen und eingeweiht. Ein Feſtzug begab ſich zum neuen Vereinshauſe, in welchem das Feſtmahl bereitet war. Herr Oberbürgermeiſter Weber toaſtete auf den Verein, Herr Geh. Reg.⸗Rath Baader auf das gute Einvernehmen zwi⸗ ſchen Meiſtern und Arbeitnehmern und Herr Landgerichts⸗ „Ganz richtig, aber ich glaube nicht, daß Viele ahnen, wie nahe das Ende jener Zeit iſt, in welcher der Graf Lexley irgend etwas als ſein Eigenthum anſehen kann. Du mußt Dir doch darüber im Klaren ſein, was geſchieht, wenn die ganze Geſchichte einmal unter den Hammer kommt. Ich kenne den Rechtsanwalt des Grafen, und ich kann Dich verſichern, daß die Leute dem Ruine gegenüberſtehen.“ Emil erhob ſich und ſchritt in heftiger Erregung im Zimmer auf und nieder. Kapitän Ryde kannte ihn gut und er glaubte mit Gewißheit annehmen zu können, daß Emil am 59 Tage ſeine Reiſe nach Königinhof nicht antreten werde. „Natürlich geht mich die ganze Angelegenheit nichts an,“ fuhr er nach einer Pauſe in ruhigem Tone fort. „Da haſt Du Recht,“ erwiederte der Andere unwirſch. „Ich weiß, aber ich hielt es doch für meine Pflicht. Dich darauf hinzuweiſen, welches Opfer ein Mann in Deiner Stellung durch eine ſolche Heirath bringt Wenn man eine mittelloſe Frau heirathet, ſelbſt in dem Falle, daß dieſe eine Grafentochter—“—„Ich habe immer geſwußt, daß der alte Lexley ſeiner Tochter keine glänzende Mitgift geben könne, warf der Andere ärgerlich ein. „Ja, aber die Dinge ſtehen noch ſchlimmer; der alte Mann und ſein Sohn werden Dir ebenfalls zur Laſt fallen. Die Kriſis, welche eintreten muß, wird nicht lange auf ſich warten laſſen.“ 2 des Du, ob die Dinge wirklich ſo ſchlecht ſtehen, e 10 „Ich bin meiner Sache gewiß, und Du würdeſt mir kaum zu Bank verpflichtet geweſen ſein, wenn ich Dich in dieſe ominöſe Geſchichte hätte hineinrennen laſſen, ohne den Verſuch einer Warnung.“ „Gewiß nicht, und ich bin ja auch nicht der Narr, mir eine Laſt aufzubürden, deren Schwere ich nicht kenne. Aber Du vergißt, daß ich durch meine Ehre gebunden bin.“ Der Kapitän antwortete nicht, und der Andere fuhr fort, ruhelos im Zimmer auf und niederzuſtürmen.„Es handelt ſich denn nicht bloß um ein Geſchäft“, rief er endlich, vor ſeinem Freunde ſtehen bleibend,„ich möchte das Mädchen alte Eulenneſtmit Hppotheken belaſtet iſt, das weiß ich onnehin.“ uicht gerne verlieren.“ — General-Auzeiger. 2 Kuguſt Näfſdenf FIrer Af Döß Nüterfänb- Daßs begzelſtert auf⸗ eand 2 guf den Landes fürſten brachte der Vereins⸗ and Herr Schulz aus. Wfülziſche Nachrichten. Lupwigshafen, 19. Aug. Auf dem Hemshof gab es zwiſchen 8 und 9 Uhr wieder eine Meſſer⸗ egei, wobei der Arbeiter Heinrich Gallenſtein, gebürtig * Spever, zweil lehensgefährliche Stiche— einen in die 51 n andern in die Seite— erhielt. Der Thäter, ein zwiſſer Straub, befindet ſich hinter Schloß und Riegel. er Geſtochene iſt verheirgthet und Ernährer einer zahl⸗ relchen 9 7 50 An ſeinem Aufkommen wird ſehr gezweifelt. Frankenthal, 19. Aug. Der frühere Straßenwärter . 4 Eberhard von hier nebſt Gattin begingen geſtern im Familienkreiſe, beide in vollſter Geſundheit und Rüſtig⸗ kelt, 080 der goldenen eochege =Speher, 19. Auguſt. Welch' innige Beziehungen zwiſchen der altehrwürdigen Domkirche dahier und den Be⸗ wohnern der rechtsrheiniſchen Kurpfalz noch immer beſtehen, erhellt daraus, daß geſtern anläßlich der Prieſterweihe im Dome 4000 Perſonen zu Fuß und zu Wagen aus Baden die hiefige Schiffbrücke paſſirten. Daunſtadt, 19. Auguſt. Geſtern Abend gegen zehn Uhr entſtand in zwei auf Gaßber Gemarkung fitzenden Ge⸗ treideſchobern von faſt 200 Garben auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe ein Brand. welcher dieſelben in einen Aſchenhaufen verwandelte. Die Eigenthümer haben zum Glücke ver ichert. Verſchiedenes. 2+ Sehr betrübend. Ein Mitglied des Cap⸗Parla⸗ ments gebrauchte in einer Nede über die Unruhen an der Grenze folgende erſchütternde Wendung:„Die Unſicherheit an der öſtlichen Grenze war ſo groß, daß ich und andere Anſiedler oftmals am Morgen unſere friedlichen Heimſtätten, unſere glücklichen Frauen und unſere unſchuldigen Kinder gerließen, um am Abend unſere Häuſer verbrannt, unſere idegle Wittwen und unſere Kinder vaterlos wieder zu finden Berubigt.„gürchten Sie nicht, einmal lebendig begraben zu werden? Unſere mediziniſche Wiſſenſchaft tappt hier doch eigentlich noch im Finſtern. »„Offen geſtanden, nein! Ich habe einen Arzt, auf den ich mich verlaſſen kann. Wenn deſſen Patienten ſterben, ſo ſind ſie wirklich todt.“ „+ Eigenthümlicher Maßſtab.„Für den Aſſeſſor daß er heirathet, wird ſchon be⸗ wird's auch höchſte Zeit denklich grau, im nächſten Jahre iſt er ſcbon um 5000 Mark Heirathsgut weniger werth + Zum Glück. Ein Arzt, der weniger durch ſeine Kunſt, als durch ſeine Zerſtreutheit bekannt iſt, wird zu einem Kranken berufen, defſen Frau er ſagt: „Liebe Frau, Sie haben mich zu ſpät gerufen; Ihr Mann iſt verloren, er hat ſchon blaue Hände.“ „Aber, Herr Hoktor, mein Mann iſt ja Färber.“ „Sof! Das iſt ein Glück, denn anderen Falls wäre er beel rnder zrteßte 8 greiſ T Der älteſte Baum im Kreiſe Forbach iſt wohl die große Eiche bei Fremersdorf, welche am Boden einen Umfang von 758 Ctm. hat; einen Meter über dem Boden 155 5 e 125 it 50 üher 92 0 ſiudef ſ m. Umfang. In der e jener Eiche befindet eine Buche, welche faſt eben ſo groß wie jene iſt. Aeueſtes und Telegramme. *München, 19. Aug. Der Schah von Per⸗ ſien iſt Abends um 7 Uhr hier eingetroffen, vom Prinzregenten empfangen. Berlin, 19. Aug. Gutem Vernehmen nach hat die Königin von England als Zeichen beſonderer 8 dem Reichskanzler ihr lebensgroßes Bild verehrt. Berlin, 19. Aug. Den„Berl. Polit. Nachr.“ zufolge geht zur Zeit die Abſicht der Regierung dahin, den Reichstag erheblich früher, bereits in der zweiten Oktoberhälfte, einzuberufen; ein grö⸗ ßeres Maß geſetzgeberiſcher Aufgaben, als bisher beab⸗ ſichtigt, ſei—55 nicht in Ausſicht genommen. Berlin, 19. Aug. Die Meldung der„Kölni⸗ ſchen Zeitung“ über die Theilnahme des ruſſiſchen Thronfolgers an den deutſchen Kaiſermanovern wirb heute von der„Nationalzeitung“ mit dem Bemer⸗ ken beſtätigt, daß die Vorbereitungen für ſeine Gegen⸗ wart bei den Manövern bereits getroffen ſeien. Wiesbaden, 19. Aug. Die Verlobung des Erb⸗ prinzen von Naſſau, zukünftigen Thronerben in Luxem⸗ burg, mit der Prinzeſſin Margarethe von Preußen, der jüngſten Tochter des verſtorbenen Kaiſers und der Ich habe Dir auch nur rathen wollen, die Sache zu überlegen, aber natürlich, wenn Du mit Dir im Reinen, ja wenn Du gewiſſermaßen gebunden biſt—— Ich behaupte nicht, daß ich das bin.“ „Nicht? Nun, dann wöre es wohl am Beſten, wenn Du für eine Zeit 518 verreiſen könnteſt. Du kennſt doch Allenſon?“ „Ja, was iſt's mit Dieſem? „Einige der Herren, welche ſich der von ihm arrangirten größeren Seefahrt anſchließen ſollten, haben ihm im letzten Momente abgeſagt, und er machte mir erſt geſtern den Vor⸗ ſchlag, wir ſollten ihn begleiten. Ich verſprach, Dir davon Mittheilung zu machen; doch wenn Du auf dieſe Verlobung Jo erpicht biſt—“—„Ich war für Deine Enthüllungen durchaus nicht vorbereitet, ich hatte keine Ahnung, daß die Verhältniſſe der Royal's ſo ſchlecht ſtünden.“ Nach meinem Dafürhalten wäre es das Beſte, Du ſchlöſſeſt Dich jenem Seeausfluge an. Ihr kehrt im April zurück, bis dahin muß in den Verhältniſſen der Familie Lexley bereits irgend etwas entſchieden ſein.“ Das iſt Alles recht gut und ſchön, Ryde, aber Du vergißt Lady Nelly; ihr gegenüber ſpiele ich bei Gott keine hübſche Rolle, wenn ich ſo durchbrenne, und ich glaube, ſie hat mich außerordentlich gern, daß arme kleine Mädchen; ſie hat mir das deutlich dargethan.“ Der Kapitän zuckte die Achſeln.„Pah! Ihretwegen würde ich mich nicht allzuſehr betrüben,“ meinte er lächelnd. „Deine Dulcinea läuft keineswegs Gefahr, an gebrochenem Herzen zu ſterben. Denn als ich zuletzt Gelegenheit hatte ſie zu ſehen, hatte es gar nicht den Anſchein.“ „Sie zu ſehen? Wann und wo hätteſt Du ſie geſehen?“ „Vor einem Monate auf der Beſitzung der Familie Lenz. Sie ſah nicht gerade betrübt aus, im Gegentheil, viel beſſer und viel heiterer als in London. Alle Welt erzählte ſich, daß ſie mit einem immens reichen Hütterbeſitzer, einem ſchönen Manne Namens Cardroß, ſehr kokettire; ſie ſpielten zuſammen, und die meiſten Leute ſchienen eine Vereinigung jener Beiden als abgemachte Thatſache anzuſehen. Wie ſich das alles ver⸗ halten mag, weiß ich freilich nicht, ſo viel aber ſteht feſt, daß Lady Nellß nicht gerade an gebrochenem Herzen zu Grunde aabt. Kaſſerin Friedeſch, ſteht dem„Rheiniſchen Kourſer“ zu⸗ folge bevor. Fulda, 19. Aug. Zu der Biſchofseconferenz, die morgen ihren Anfang nehmen wird, ſagten perſön⸗ liche Theilnahme zu die Erzbiſchöfe von Köln, Poſen und Freiburg, der Fürſtbiſchof von Breslau, die Bi⸗ ſchöfe von Trier, Limburg, Fulda, Hildesheim, Osna⸗ brück, Ermland, Culm, Mainz und der Feldprobſt Aß⸗ mann. Das Bisthum Munſter iſt vertreten durch den Capitularvicar Gieſe, das Bisthum Paderborn durch Domcapitular Schulte. Die Sitzungen beginnen morgen früh 8 Uhr nach einer kurzen Andacht in der Bonifacius⸗ gruft. Vorſitzender iſt der Erzbiſchof von Köln. Dortmund, 19. Aug. Der geſtern im Dorfe Dorſtfeld abgehaltene allgemeine Bergarbeiter⸗Delegirten⸗ tag beſchloß, wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ meldet, eine Eingabe an den Reichstag zu richten behufs Berathung eines Geſetzes über Bildung von Arbeits⸗ jämtern, Schiedsgerichten und alljährlich zuſammenzube⸗ rufenden Lohnregulirungs⸗Commiſſionen. Bern, 19. Aug. Geſtern wurden hier hunderte von Exemplaren eines deutſch und franzöſiſch abgefaßten Manifeſtes verbreitet, unterzeichnet:„Die ſchweizeri⸗ ſchen Anarchlſten.“—Daſſelbe greift den Bundesrath, den es„Regierungsbande“ nennt, wegen der politiſchen Polizei und des Bundesanwalts aufs Heftigſte an. Dann heißt es:„Und Du Bundesregierung, die Du Dich ſoeben zu Füßen eines Königs von Italien gebeugt haſt, in Goeſchenen, daſelbſt, wo Du ttalieniſche, ſchwetzeriſche Proletarier haſt erſchießen laſſen; Dir, die Du den Niedermetzelungen von Paris, London, Chicago, Wien, Pittsburg und ſo vielen anderen Beifall gejauchzt haſt, Dir, die Du feiger Weiſe die beſten der Vertheidiger der Unterdrückten ihren Regierungen ausgeliefert haſt, Dir haben wir nun zwei Worte zu ſagen:„Auge für Auge, Zahn für Zahn! Hoch die Anarchie!“ Paris, 19. Aug. Die geſtrige Feſtverſammlung der Hürgermeiſter bot einen großartig ſchönen Anblick. Als der Präſident Carnot erſchien, wurde ihm zu Ehren die Mar⸗ ſeillaiſe geſpielt. Als der Präſident am Ehrentiſche Platz genommen, erhob ſich die ganze Feſtverſammlung und brach in ein ſtürmiſches„Hoch Carnot!“ aus. Das Feſteſſen endete gegen halb 9 Uhr. Gleich darauf brachte der Vorſitzende des Pariſer Gemeinderaths einen Trinkſpruch auf Carnot aus. Präſident Carnot führte aus, das Feſt ſei eine Kund⸗ gebung der nationalen Solidarität. Frankreich könne nur durch den Beſuch der Fremden gewinnen. Die Gäſte könn⸗ ten beſtätigen, daß die Republik dem franzöſiſchen Volke ge⸗ ſtattet habe, ſeinen Rang in der Welt wieder einzunehmen, ſeiue Unabhängkeit ſicher zu ſtellen und den Fortſchritt vor⸗ zubereiten, den eine arbeitſame Republik im Auge haben müſſe, Der Präſident fügte hinzu, die Republik bedeute jetzt Frank⸗ reich, ſie werde alle unheilvollen Spaltungen beſeitigen kön⸗ nen. Zum Schluſſe zogen die Bürgermeiſter am Präſidenten Carnot porbei, der jedem die Hand reichte. Als dann Carnot die Geſellſchaft verließ, wurde ihm wieder ein ſtürmiſches, lee Hoch ausgebracht. Die Stadt Paris war glänzend erleuchtet. .„Rom, 19. Auguſt. Geſtern Abend wurde während einer Muſikaufführung auf dem Colonnaplatz eine Bombe geworfen. Eine Frau, ein Kind und ein Gendarm wurden verwundet. Es brach eine Verwirrung aus, jedoch kehrte die Ruhe bald zurück und die Muſikaufführung nahm ihren Fort ⸗ geng. Infolge des geſtrigen Bombenattenk ates ſind in der Nacht und am Vormittage— 5 Hausſuchungen vorge⸗ nommen worden. Im ganzen ſind ſechs Perſonen verwun⸗ Neapel, 19. Aug. Der König, der Kron⸗ prinz und Miniſterpräſident Crispi haben ſich heute Abend an Bord der„Savoya“, von einem Ehrenescadre gefolgt, direkt nach Tarent begeben. London, 19. Auguſt. Gegen 2000 Schiffsbauer und Dockarbeiter 875 heute die Arbeit nieder; dieſelben ſchloſſen ſich anderen Strikenden an. London, 19. 1 Unterhaus. Unterſtaatsſekretär Jerguſſon erklärte, die Anweſenheit des engliſchen Geſchäfts⸗ trägers, ſowie des engliſchen Militärattaches bei der am 16. d. M. ſtattgehabten Jeier des jüngſt durch den Namen der Königin ausgezeichneten preußiſchen Garde⸗Dragoner⸗Regi⸗ 1 ſei ein ſelbſtverſtändlicher Akt der Artigkeit geweſen; die Thatſache, daß es ſich dabei um die Jahresfeſer der tapferen Rolle des Regiments in der Schlacht bei Mars la Tour gehandelt, gebe der Sache keine politiſche Bedeutung. Das bersiſche Verhalten des Regiments bei ſener Heueſden ſei eine Waffenthat, worauf alle Deutſchen ſtolz ſeien und das alle Nationen, ohne Rück⸗ Der Boron murmelte einen Fluch, und der Kapitän erhob ſich, um ſich zu entfernen. ch muß jetzt gehen, ich habe Allenſon verſprochen, ihn um fünf Uhr zu treffen und ihm Deinen Entſchluß mitzutheilen. ch thue wohl am Beſten daran, ihm zu ſagen, daß Du be⸗ reits vergeben biſt.“ „Nein,“ ſprach Emil, ſich mit einem Fluche dem Freunde uwendend, ich gehe!“—— Und ſo kam es, daß Eleonore ohal auf dem alten Ahnenſchloſſe an der Seite ihres tief⸗ gebeugten Vaters vergeblich auf den Geliebten wartete, daß ihr Hoffen auf ein Wiederſehen alle Tage geringer ward, das heißes Weh ob der erlittenen Täuſchung an der Seele des jungen Mädchens zu nagen begann. XII Das Städtchen Gunborwon, in deſſen unmittelbarer Nähe die großen Eiſengewerke lagen, deren Eigenthümer Georg Cardroß war, hatte noch vor 20 Jahren eigenklich gar keine Bedeutung gehabt, während es nun, Dank den käglich ſich mehrenden Geſchäftsverbindungen der Firma, von Jahr zu Jahr größeren Aufſchwung nahm. Wo man auch die Blicke hinwenden mochte, gehörten alle größeren Banlichkeiten des Ortes Georg Cardroß, bildete ſeine unmittelbare Domäne, die Fabrik, an und für ſich allein ſchon eine kleine Stadt. In dem Zimmer, in welchem ſein Vater jahraus, jahrein geſeſſen, in dem er die wichtigſten und bedeutſamſten Geſchäfte abge⸗ ſchloſſen, die für den Glanz und Ruhm der Firma von weſent⸗ licher Tragweite waren, ſehen wir heute auch Georg Cardroß an der gleichen Stelle ſitzen, welche vor ihm ſo viele Jahre der alte Mann eingenommen, der den Grundſtein zu dem enormen Reichthume gelegt. Heute war es eine Woche, daß Georg Cardroß von ſeiner monatelangen Geſchäftsreiſe in Deutſchland zurückgekehrt, und heute ausnahmsweiſe ſitzt er da; er ſpielt mit der Feder, welche er in den Händen hält, er ſtarrt bald auf das eere Blatt Papier, bald zum Fenſter hinaus und iſt offen⸗ bar von den verſchiedenſten Gedanken in Anſpruch genommen. Vielleicht weilen dieſelben im Süden, in einer Gegend, wo es keime Fabrikſchlote gibt, vielleicht weilen ſie bei einem ſchönen en, jedenfalls beſchränken ſie ſich nicht auf das kleine det, davon zwei ſchwer. licht auf die Geſchichte und Argebnfſſe 15„ b0 daſſelbe ſtattgefunden, bewundern könnten. Die Theilnahme engliſcher Offtziere an der Feier bedürfe nicht ſpezieller Weiſungen.(Beifall.)— Labouchere interpellirf aber mals über Englands Stellung zum Dreibund mit der Frage, ob die Behauptung eines Berliner Blattes begründet ſei, wonach während des Beſuches des deutſchen Kaiſers in Osborne ein Einvernehmen erzielt worden wäre, welches die Identität der Polſtik zwiſchen dem Drei⸗Bund und England über europäiſche Fragen fichere und Vorkehrungen für alle Folgen dieſer Politi'k neffe, Ferguſſon erwidert, der fragliche Zeitungsartikel beruhe augen⸗ ſcheinlich auf reiner Vermuthung; welchen Charakkerz der Artikel ſei, zeige ſich in der Angabe deſſelben, daß die mi Salisburhy getroffenen Arrangements von deſſen Nachfolgern feſtgehalten werden würden. Ferguſſon fügte hinzu, er müſe die am 19. Juli Labouchere erkheilte Antwort aufrechter⸗ halten, daß die Aktion Englands im Kriegsfalfte, ebenſo wie bei allen anderen politiſchen Fragen, durch diz jeweiligen Umſtände und die dabei berührten engliſchen Intereſſen entſchieden werde. Labouchere fragt, ob ſon's Antwort ſo zu verſtehen ſei, daß abſolut keine Unzer⸗ haltung hierüber während des Beſuches des deutſchen Kalſerz ſtattgefunden habe. Ferguſſon erwidert, er wiſſe nicht, welche Unterhaltungen wäarend des Beſuches ſtattgefunden haben; es ſei aber abſurd, anzunehmen, daßkeinMeinungsaustauf erfolgtſein ſolle. Endlich erklärt Ferguſſon, daß der Schweiz vor eſchla⸗ gen worden ſei, die Arbeiterſchutzkonferenz bis 5 Frühjahr zu verſchieben, ohne ein beſtimmtes Da anzugeben. J. J. kler, Minalſert, Mamen ————————————————— vrrr——— Hoftieferant Sr. Agl. Hokeit des Sroßkerzoge von Jalen Fahriß u. Tager C 8. 3— Außſtenungsſntale N 2. 8 Uebernahme von eompletten Wohnungs⸗Eiurichtungen incl. 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G. 48 2 1275 55 5„ T. 100 Looſe 145.— 0 3½ Mannheimer Obl. 104% 8 47½ Reichsanleihe 1886 100.70 G 4 8 108.— 814 Srabarz 108.— 6 4 Preuß. Conſol 107.— 4 Freiburg i. B. Obl. 108. 70 ½„ 104.70 37 100.80 4 Baper. Hollgationen Mt. 106.— 8 4% Lutioigshafen Rr. 103.80 G 4 Pfäls. Ludwigsbahn Mk.104. 50 G 4½ Wagh. 8 brik 17 4 Pfälz. Ludwigspahn fl. 102.65 G Oggersbeimer nerei 108.75 4„ Maxbahn 104.50 G5 Vekein. m. iken 101.70 8 4„ Nordbahn 104.50 G5 Weſteregeln Alk( 5 2 8½„ Ptriorit, 101.60 G 105.80 Aetien. Badiſche Bank 110.50 0 SBterbrauerei Sinner— Rheinſſche Crebitbank 195.— G 8 5 Brauerel 116.— ü3 198.20 G Badtiſche Brauerei 3 nge Rhein Ereditbank ein. Hyp.-⸗B. 50 pet..128.— 8 anter, Brauerei burg 144.— 18 Hyp.⸗Bank 118.50 98 9. Sonne Ih 139.50 öf fälziſche Bank 128.— G Malßfabr. Hochheim—.— aunnheimer Volksbank 127.— 6] Mannh. Damp 1 184.50 Deutſche Unionbank 94.— 6 Abin.„.Serſchifffal 80— Pfälziſche Ludwigsbahn 240.— G 977 S ihrt-Aſſecuranz 147/0 5 bahn 158.40 G Babd.„u. Mitherſich. 600.— „ Norbbahn 128.50 2— 1— 7 705 620.— eibelberg⸗Speyerer Bahn 43.— Mannhenner Rückverfſch. 580.— 8 erein Chem. Fabriken—.— Württ. Transportv 960.— 0 Badiſche Anilin u. Soda 967.50 bz Oberrhein. Berſ.⸗Geſellſchaft 878.— 8 Weſteregeln Alkaliwerke 183.50 pinner 57. 8 Chem. Fabrik Goldenberg 146 50 Ettlinger Spinnerei—.— en u. Schötenſack 114.— 8 90 2⁵ erein Oelfabriken 128.— bz Deutſche Seehandl. 20.— Waghäusler Zuckerfabrik 118.— 6 Manuh. Gum. u. Asbförk. 46.50 G Mannheimer Zuckerraffin. 91.— Karlsruher Ma e—.— Mannheimer Aktienbrauerei 08 50 S— 10⁰0.— Eichbaum⸗Brauerei 189 50 arlsr. Nähmf. Hald u. Neun— Judwigshafener Brauere! 229 60 Nähmaſchinen Grſtzner— Schweßinger Brauerei 81.— 6 Speyerer Dampfzlegelei Yrauerei z. Storch 144— fäl..Spritfabr. 165.— DeivelbergerAetienbrauerei167.— G 15 ecler Kae 181.— Brauerei Schwartz 174.50 BZellſtofffabrit Waldhof 227.0 G Zimmer, in dem der Chef der Firma ſich aufhält, und ſo ge⸗ ſchieht es denn auch, daß er das wſeberhoſt laute Pochen an der Thüre erſt vernimmt, als dasſelbe zum dritten Male wiederholt wird.„Was gibt es denn?“ fragte er den ein⸗ tretenden Beamten.„Es verlangt ein Fremder Sie zu ſprechen, er gab, wenn ich nicht irre, den Namen Markus an.“— zMarkus?“ wiederholte Georg Cardroß kopfſchüttelnd.„Ich kenne Niemanden dieſes Namens; nun, laſſen Sie ihn immer⸗ hin eintreten, es wird ſich ja bald herausſtellen, wer der Mann iſt und was er haben will.“ Der Beamte kam dem erhaltenen Befehle nach, und gleich darauf trat ein junger Mann ein, der mit dem Hute in der Hand an der Schwelle ſtehen blieb. Er war eine ſelkſame Erſcheinung, klein, ſchmächtig und doch muskulös, mit großen dunklen Augen und ſprechend lebhaftem Blick. Seiner Kleid⸗ ung nach hätte man annehmen können, er gehöre dem Hand⸗ werkerſtande an. „Womit kann ich Ihnen dienen?“ fragte Cardroß, ohne aufzuſehen, während er in ſeinen Papieren weiter blätterte. 3Ich bitte um Entſchuldigung, gnädiger Herr,“ ſtammelte der Andere mit einem Blicke der Enttäuſchung,„ich hatte gewähnt, daß Sie mich wieder erkennen würdenn „Wieder erkennen?“ rief Georg, der nun den Jen voll ins Auge faßte,„Markus Heß? Wgrum ließen Sie ſich nicht mit ihrem wahren Namen anmelden? Natürlich kenne ich Sie ietzt, wo ich Sie angeſehen habe. Er bot Heß mit warmer Herzlichkeit die Hand zum Gruße.„Es iſt nicht wahrſcheinlich,“ fuhr er dann fort,„daß ich Sie vergeſſen würde, da ich ohne Sie ja kaum noch gegenwärtig unter den Lebenden weilte. Glauben Sie, ich wiſſe nicht mehr, daß Sie es waren, der mich den reißenden Wellen des Stromes ent⸗ riſſen, Markus, und wenn ſeither auch nahe an 20 Jahre ins Land rdaggeh ſind? Ich freue mich von ganzem Herzen, Sie zu ſehen. Nehmen Sie Platz!“ „Ich danke Ibnen, Herr, entgegnete dieſer, ſich verlegen auf der äußerſten Ecke eines Stuhles niederlaſſend und ſeinen Hut in der Hand hin und her drehend. (Fortſetzung folgt.) —— reeeeeeernerrnr 5. Sene. M. Auguſt. Mäunbeim, 19. Nüg. Maännheimer Böſe) Narkt, Beizen pfälzer 20.25—20.50 J Gerſte, ungariſche Kordbeutſcher 20.25—39.50 Hafer, badi 5 8 „ duff. Saronsta.80—31.75 985 alter 85 „ Sprins——ů—„ wllrttentb. Alpu. 18.75—16— „ Wima 21.50—82.—„ ruſſiſcher 16.——16.50 „ Girka 21.——81.50 Mais amerikan. Mixed 12.50— „ Taganrog 25.25—21.7j5„ Donau 18.—5 „ am. Winer 22—.—.— Bohnen———— 80 La Plata Erbſen—————— erllen 20.50—.— Kohlreps, deu— Roggen, pfälzer 16,50—16.75 5 27155 „ norddeutſcher—.—.— Witken. „fkuſſiſcher 16.50—16.75 50er Rohſprit ——er„ unverſteuert—..— „ Girka—Branntwein 1005/ Ts.——.—.— 15 amerik. Winter—.——.— Leinbl, in Partien 515 5 Gerſte, hierländiſche 15.——18.25 Rübbl„„— „ pfälzer 19——49.75J Petroleum Wagl.(Tybe wh.) 24.— Nr. 00 0 1 2 Weizenmehl 85.50 88.50 50.50 38.— 27.— 238 Roggenmehl Nr. o) 27.——.—)) 28.75—— Weizen und Roggen etwas ruhiger. unverändert. higer. Gerſte und Hafer Mannheimer Fettvieh⸗Markt vom 19. Auguſt. und wurden verkauft per 100 Kile Schlachtgetiche gl e e lität I. 150, II. Qualität M. 140. 411 Schmalvieh I. 136, II. 120. 10 110 ua⸗ J110, II. 100. 215 Kälber I. 140, II 180. 747 Schwelne I. 186, II. 188.— Milchkühe per Stück M.—.——. 18, Schafe per Stück M 0 195 5— 1420 Stück 95 e e von M. 192,789. ſammen Mannheimer Ferckelmarkt vom 15. 1¹9 Geeibi per Stück zu M. 15—13. Tescuumterids f 100 wurden verkauft reiburg, 17, Auguſt.(Original⸗Marktbericht). Auf dem heutigen§ markte wurden die Früchte verkauft per 100 Kilo: Weizen Mark 580 72 01 20.— Halbweizen 19.—, 17.94. 17.—, Roggen 17.—, 16.88, 15,30 Molzer 1 755 15.89. 14.—, Gerſte 16.—, 15.83, 18,50, Hafer 16.50, 15.05, 14.—. Berkauft wurden 18346 Kilv. Geſammterlös Mark 8253.83. auft 3 1˖ anee e rankfurt, 19. Aug. Die Entwickelung d wartet auf die Veröffentlichung der Semeſtralh lang der öſterreichiſchen Credit⸗Anſtalt. Auch ſonſt fehlte es an Nach⸗ richten von Bedeutung, ſo daß das Geſchäft nur in einigen Spezialwerthen größeren Umfang annahm. In erſter Linie ſind Schweizer Bahnen zu erwähnen, in denen große Um⸗ ſätze ſtattfanden. Bevorzugt waren Gotthardaktien, für welche in Folge der Juli⸗Einnahme und der durch die Rectificationen ſo weſentlich erhöhten Mehreinnahmen ganz neue Käufer an den Markt kamen. In Staatsbahnaktien wurde wieder ein⸗ mal ein Hauſſe⸗Vorſtoß unternommen; die große Contremine in dieſem Papier enthält immer einige Elemente, welche bei jeder Steigerung Schaden geben, und auf ſolche war die 111 Bewegung auch wohl abgeſehen. Recht feſt lagen ontanwerthe. Geld war leichter, ohne aber den Fonds⸗ markt belebt zu haben. Privatdiskonto 2¼ pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 261¼, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 234.60, Deutſche Vereinsbank 118.25, Länderbank 199¾, Dresdener Bank 158.80, Pfälzer Nordbahn 129.50, öſterr. franz. Stagtsbahn 191, Lombarden 99¾, Gotthard 168.60, Cenkral 135.70, Nordoſt 115.80, Jura 117, Union 111.20, Weſtbahn 44.30, 5 pEt. Italiener 93.80, ruffſ. Südweſt 75.40, Pfälzer Maxbahn 160.50, ungar. Goldrente 85 8 pan g 0 9 15 on18 10 21.35, 4 pCt. 90, anier 78.70, Nordd. Lloyd 182.10,„ ruh 0 5 Bei ruhigem Verkehr erfuhren die leitenden Bankwe —5 5 Gabnen 1 57 wenig Perön⸗ erung, Von veizer Bahnen waren Gottha Wientlic Centralaktien gebeſſert. e Amerikaniſche Produkten⸗Märkte. 10 an. rkte,(Schlußecourſe vom New 55 87 Chicago Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen] Mais Schmalz Januar 88—————— FFF*VVTVVVVV 1———— 16.85-———— — 5———— 15.40——— i 926—— 16.40 83¼. 87—— 1——— 15.40——— ult———— 15.40——— uguſt 866˙ 44—— 15.80 77— 388— September 84⁰ 43⁵ͤj— 15.90 765/ 857j— Oktober 84 4678(— 16.85 77⁰ 35¹/5—— Nobemper 86— 44—— 15.80 77½ 357½4— Dezember 87——— 15.88 78.——— Tear————.——.———— 2—5 Gelb⸗Sorten. en.70— Ruff. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.-Stücke„ 16.16—12 Dollars incold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.88—28 Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgend am 19. Auguſt angekommen: Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von CLabung Etr. Hafenmeiſtetei I. A. Blefſemaun Niederlänber Rotterdam Stückgüter— Mohr Biktortia 1— Mügke Gbthe üln 1— Nußbaum Germania 5— Hafenmelſterei II. 9 ſeiſterlDvmp Frankfurt Ruhrort Kohlen 16000 „Gertges ubertuß 7 12800 A. Laubach Nainz 14 Antwerpen Sllckgüter 67⁰5 L. Kühnle Mannheim 22 Rotterdam 1 18864 P. Becker Winbthorſt Antwerpen Saatf 13570 G. Bhcking Badenia 2 Duisburg Stückgüter 1500 G. Kehl Chriſtina Biebrich Cement 5818 J. Borgardts——. Ruhrort Eiſenwaaren 60⁰0⁰ G. 7 t ater Jahn Hochfeld Roheiſen 720⁰ B. Michel Mannheim 15[Rotterdam(Getreide 50 Hafenmeiſterei III. P. Bähr Anna Marig Frankfurt Welzen 2602 H. Raab Johanna Jagſtfeld Salz 906 Ph. Weber 5 75 5 1506 E. Neuer 10 7 5 1506 G᷑Kramer Neckargemünb 2 4 121¹5 Bohringer obach 7 1 924 L. Schmitt U1 dolf 9 5 1390 F. Eſer Joh. Soſta 7 0 928 G. Bauer Aurora 5 1 784 H. Raab eturich 5 5 1492 offnung 7 1168 Hafenmelſterei IV. Angekommen am 16.—19, Auguſt. 5 Dlekermann Senior Duisburg Kohlen 18000 JSpecht Gott mit uns 5 5 15600 J H. v. Eisten Noudann 10 5880 Hoffmaun Waghäuſel Ruhrort 1 11200 Floßholz: angekommen 13832 obm., abgegangen 3160 obm. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Bingen, 19. Aug. 2 32 m. +.02. Tonſtanz, 19. Aug..0 m.—.16.Kaub, 19. Aug..59 m...08. Hüningen, 19. Aug..95 m.—.10,] Koblenz, 19. Aug..71 m. +..04. Kehl, 19. Aug.25 m.—.09, Köln, 19. Aug..96 m. +.08 Lauterburg, 19 Aug..51 m.—.04. Nuhrort, 19. Aug..42 m. +.10. Maxau, 19 Aug. 465 m—.18 Necar⸗ annbeim, 20. Aug. 4. m—.08.][Mannbeim, 20. Aug.55 m.—.09. Mainz, 19. Aug 184 m—% Seilbronnz 12. Aug 8. Für Tauße. Perſon, welche durch ein emfaches Mittel von 23jähriger Taubheit und Ohrengeräuſchen geheilt wurde, iſt bereit, eine Beſchreibung deſſelben in deutſcher Sprache allen Anſuchern gratis zu überſenden. Adr.: J. H. Nicholſon, Wien IX. Kolingaſſe 4. 54892 (Einjah IFreiwilligen-Rxamen.) Die 20glinge des Karlsruher Lehrinstituts und Pensionats von Premierlieutenant a. D. Fecht exlangen unter gewissenhafter geistiger und sitt- licher Pflege eine allgemein wWissenschaftliche Bildung. Schon acht Mal haben sämmtliche Examenkandidaten die Einjährig- Freiwilligen-Prüfung bestanden und bis jetzt von 255 20g⸗ Ungen 230 den Berechtigungsschein erlangt. 88089 11 Hollieferant Sr. Maj. d. Kaisers u. Königs Bonn A. Zuntz Sbl. WWe. Berlin und rd empfiehlt als unübertroffen ihre selt mehr als 50 4 18 at deen teneeenen Gebrannten Java Kaffees de Aen basger schäfter der Lebensmittel-Branche Kaufon aind. lage bei Jacob Uhl. 54889 Sekanntmachung. Mit Wirkung vom 20. Auguſt d. Js. treten flle die Beförderung von Cement und Cementwgaren wie in Spezialtarif III genannt, in Wagenladungen von 10090 Kg, welche von direkten Frachtbriefen nach ſchweizeriſchen Stationen be⸗ ſchwei ſind und auf einer deutſch⸗ chweizeriſchen Uebergangsſtation zur Einfuhr in die Schweiz ver⸗ ollt werden, ab den Stationen le ee„Karls⸗ ruhe, Mannheim und Judwigs⸗ afen a. Rh. nach den Stationen aſel bad. Bahn, 0 8 Schaff⸗ hauſen, Singen un aldshut ermäßigte Ausnahmefrachtſätze in Krgft. 58585 Nähere Auskunft ertheilen die diesſeitigen Güterſtationen. Ferner werden mit ſofortiger Wirkung Steinkohlen und Kokes⸗ ſendungen in Wagenladungen von 5000 kg im Verkehr zwiſchen Lud⸗ wigshafen a. Rh. und den hadiſchen Stationen zu den Frachtſätzen des Spezialtarifs II abgefertigt. Karlsruhe, den 17. Au uſt 1889. Die Generaldirektion der Gr. Bad. Staats eiſenbahnen. Gr. Bad. Staatseiſenbahnen. Bahnbau Weizen⸗Immendingen. Die Anlage zweier Waſſerleit⸗ ungen einſ ließlt der Quellen⸗ faſſungen, im Ge von 13,500., ſoll im Submiſ⸗ ſionswege vergeben werden. Pläne, Wöſnd el be und Be⸗ dingungen ſind bei der unter⸗ Jl neten Stelle einzuſehen, wo⸗ elbſt auch bis: 5849 „Freitag, den 30. Auguſt, Vormittags 11 Uhr“ die Offerten nach Prozenten des Anſchlages geſtellt, portofrei, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, einzureichen ſind. päter ein⸗ gehende Offerten werden uicht be⸗ rückſichtigt. Stühlingen, 17. Auguſt 1889. Or. Eiſenbahnbeuinſpektion. Bekanntmachung. Die Behandlung der Bauſachen betr. (226) Nr. 76866. Unter Be⸗ zugnahme auf unſere Bekannt⸗ machungen vom 27. Juni ds. Js. Nr. 63553 und 1. ds. Mts. Nr. 72791(Nr. 179 u. 209 des amtli⸗ chenVerkündigungsblattes bringen wir zur Kenntniß der Herren Architekten, Baumeiſter und Plan⸗ em vs daß auch die Geſuche um Vornahme der Baureviſid⸗ nen nicht mehr hierher ſondern direct bei der Ortsbaucom⸗ miſſion einzureichen ſind. aeee 16. iun 1889. roßh. Bezirksamt 60 öild. 58545 Shotterlieferung. Zur Herſtellung einer volſtän⸗ digen Schotterdecke auf der Kreis⸗ ands Gppelh zwif 0 wheſen un pelheim ſin eſten bis 1. November d. J. 1650 Ehm Schotter aus Porphyr oder an⸗ derem hartem Material nöthig. Die Lieferungsbedingungen kön⸗ nen auf dem Geſchäftszimmer Großh. Waſſer⸗ und traßenbau⸗ geidelber„Bergheimer traße 36 eingeſehen werden. Angebote auf einen Theil oder das ganze Quantum ſind pro obm u ſtellen und ſchriftlich, ver⸗ loffen und mit der Aufſchrift „Schotterlieferung“ el pä⸗ keſtens bis 4. Au⸗ guſt, Vormittags 10 Uhr bei obiger Stelle einzureichen. 58482 Heffenklicht Verſteigerung. Donnerſtag, 22. Auguſt d. Is., Nachmilkage Vlhe werde ich im Pfandlokale in Lit. + 1, 2 dahier 58590 1 Chatſe, 1 Klavier, 51 Tafeln Glas, 68 Dielen, etwas Glaſer⸗ handwerkszeug, 13 Wirthstiſche, 130 Stühle, 1 Büffet mit Bier⸗ preſſton, 1 Glasſchrank, 50 Stück verſchiedenes 1 70 Glaſer, 50 Bierunter 9 7 1 Waage, 1 Theke, 2 Geſtelle, 8 Betten, 1 Spiegelſchrank, 1 957 ch, 1 Schreihpult,2 Kommoden, 2 aſch⸗ kommoden, 2 Kanapee, 1 Sopha mit 4 Fauteuil, 1 Chiffonier 2 Schränke, 1 Kopierpreſſe, 6 Bil⸗ der, 1 Regulateur 1 Kleidungsſtücke und noch Ver ſchievenes gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim 19. Auguſt 1889. Burgard, Gerichtsvollzieher. Sleigerungs⸗Aukündigung. Im verſtei⸗ etke ich in meinem Pfandlokale 4, 17 dahier Dienſtag, den 20. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr 4450 Stück Cigarren, 1 Sack Mehl, 1 Sack gerollte Gerſte, 2 Büchſen Zwiebel⸗Bonbons, 1 Sack grüne Kern, 1 e 0 Tokayer und 1 Korbflaſche mit etwa 50 Liter Salatöl öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim 17. Auguſt 1889. Kräuter, 58546 Gerichtsvollzieher. Flädt. Gaswerk Maunheim. Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 11. Auguſt 1889 bis 17. Auguſt 1889 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer Flamme von 150 Liter= 17,35 Normalkerzen. Einladung. Da zu der auf heüte Nachmit⸗ tag anberaumt geweſenen Sitzung des Bürgergusſchuſſes die verehr⸗ lichen Mitglieder dieſes Collegiums in beſchlußfähiger Anzahl nicht erſchienen ſind, ſo werden dieſelben hiemit zu der nunmehr 8800 auf 58 Hreitg, den 23. 3 h d.., achmittags 3 Uhr anberaumten Sitzung eingeladen. Tages⸗Ordnung: 1. Ankauf des Geländes des ehemaligen Walzwerkes. 2. Herſtellung eines Regenappa⸗ rates im Großh. 90 f⸗ und Nattonal⸗Theater. 8. Bepflanzung und Planirung des freien Platzes am Schul⸗ 4 Herſg 5 bic 2 Bauplä Verkau er Bauplätze in Lit. 8. 5. Antrag auf Anſtellung eines weiteren Rathsdieners. 6. Umbau der Abortsanlage im Aunſte auſe in Lit. R 2. 7. Anſtellung zweier Bureau⸗ gehilfen. Mannheim, 19. Auguſt 1889. Stadtrath: oll. Lemp. Obſt⸗Nerſteigerung. Das Spätobſt von dem kirchen⸗ ärariſchen ſog. Gontard'ſchen und Wellenreuther'ſchen Gute, zwiſchen dem Rangirbahnhof und der Baſſermann ſchen Stärke⸗Fabrik dahier gelegen, wird am Freitag, 23. Auguſt d. Is., Vormittags 10 Uhr in der Wirthſchaft zum neuen Nheinpark(früher Milchgütchen) in Mannheim loosweiſe öffentlich verſteigert. Der Steigſchilling wird ſogleich beim Zuſchlag erhoben. 58564 Mannheim, 17. Auguſt 1889. Evangel. Collectur. Sauler. Möbel⸗Berſteigerung. 355 Wegzug werden in Lit. U No. 3½ im dritten Stock Mittwoch, 21. Auguſt 1889, Vormittags 9 Uhr und Nachmittags ½3 Uhr folgende Möbel gegen Bgarzahl⸗ ung verſteigert: 58493 1 Schlafzimmer⸗Einrichtung, be⸗ ſtehend in 2 ett⸗ laden mit Roſt, 2 Nachttiſche mit Marmorplatte, 1 Waſchcommode mit Marmorplatte und Spiegel, 1 Spiegelſchrank, 1 Spiegel, Stühle u. ſ. w. 58493 1 peiſezimmer⸗Einrichtung, be⸗ end in 1 Büffet, 1 Auszieh⸗ iſch, Stühle, Diygn. Ferner 1 Schreibtiſch, 1 Kleider⸗ ſchrank, 1 tannener Tiſch, 1 Blu⸗ mentiſch, Küchenmöbel und Ver⸗ ſchiedenes. Die Möbel ſind faſt nen und können Dienſtag Nach⸗ mittag zwiſchen 2 und 6 Uhr en werden. C. Kauffmann, Waiſenrichter. Aaenthe Verſteigerung. M tuwoche f. ühr d.., werde ich in Neckarau, Gewann Weg, oben Bahn nach eckarau, einerſeits Gg. Ort Va⸗ lentin Sohn, anderſeits Peter Helmling, das Kartoffelnerträgni von cg. 15 ar gegen baare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege auf dem Platze ſelbſt öffentlich ver⸗ ſteigern. 5855 annheim, 18. Auguſt 1889. Weixel, Gerichtsvollzieher. Sandhofen. 58589 Kohlenlieferung betrefd. Der Bauernverein Fundhofen und Schaarhof bedarf 6000—7000 Ztur. Ruhrer Fastohe u. 1000 Zentuer Nußkohlen und ſind im Submiſſionswege zu vergeben. Offerten beliebe man bis 1. September an den Rechner Phi⸗ lipp Herbel IV. einzureichen. ekine Kaufmännischer Verein Frankfurt Main) vermittelte Stellen: 19,454 seit dem Bestehen(1864); davon 1471 im Jahre 1887, 1812 im „Jahre 1888, 1188 vom 1/1.—31./7. 1889. Einschreibgebühr für 3 Monate M..50. Mitglieder von Kaufmännischen(Verbands-) Ver- einen geniessen Vers8 ungen. 55681 60 „Olymp“. Lokal: Habereck. 58565 Dienſtag Abend N Lertinigung der dentſchen Maler, Jackirer, Auſtreicher und verwandten Berufsgenoſſen Filiale Mannheim. Unſere regelmäßige Versammlung findet jeden Samſtag im Cokal zum„Prinz Max“, Abends 8 Uhr ſtatt 54818 Atkt. Die Bevollmächtigten. „Frohſinn.“ Heute Mittwoch Abend Wrobe. Verſteigerungs⸗Ankündigung. Das Erträgniß von dem mit Kartoffeln bepflanz⸗ ten ca. 6 Morgen großen, neben der Chemiſchen Fabrik von Georg Carl Zimmer in Maunheim(Neckar⸗ vorſtadt) belegenen Grundſtück, ſoll Donnerſtag, den 29. Auguſt, Vormittags 11 Uhr oder im Ganzen, zahlbar Martini, verſteigerk werden. Das ganze Stück iſt faſt ausſchließlich mit beſten, gelben Imperator⸗, einer ausgezeichnetrn Speiſe⸗ und Wirthſchafts⸗Kartoffel, bepflanzt. Die näheren Bedingungen können auf dem Comptolr der Fabrik eingeſehen werden, allwo auch die Verſteigerung abgehalten wird. 58098 Sladt⸗Parſt Mannheim. Dienſtag, den 20. Auguſt 1889 GROSSES OONGERT der Stadtkapelle Lndwigshafen. Direktion: Herr Kapellmeiſter Töſer. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. Der Vorſtand. NB. Der Eintritt in den Park iſt den Abonnenten nur gegen Vorzeigung der Abonnementskarten geſtattet. 58586 Slolze'ſcher Slenographen⸗Verein Mannheim. Mittwoch, den 28. Auguſt 1889 Jahres⸗Verſammlung. Tagesordnung: Poſ. 1 Jahresbericht. Pof. 2 Rechenſchaftsbericht pro anno 1888/89, Poſ. 3 Neuwahl des Vorſtandes. Poſ. 4 Stiftungsfeſt. Poſ. 5 Diverſe Vereinsangelegenheiten. Wir bitten unſere verehrlichen Mitglieder um recht zahlreiches Erſcheinen. 58567 Der Vorſtand: Friedr. Stoll, I. Vorſitzender. Inſtitut Noth,( 1, 16. Zehnklaſſge höhere Mädchenſchule. Anfang des Schulzahrs: Montag, den 16. Sep⸗ tember. 57230 Anmeldungen werden entgegen genommen vom 1. bis zum 15. September. Institut Vorbach. „Der Unterricht beginnt 12. Sept, 8 Uhr. e für höhere Mädchenſch. verbunden mit einem Fortb.⸗Cours. Anmeld. käglich. Der Vorſtand: L. Vorbach, 58066 Kapuzinerpl. N 4, 15. Tanzinstitut Streib. Meine diesjährigen Tanzkurſe beginnen am 3. September, Abends 8 Uhr in der 58414 Reſtauration Zeller 0 7, 16, 2. Stock, gegenüber dem Saalbau. Gefällige Anmeldungen werden daſelbſt oder in meiner Woh⸗ nung gr. Merzelſtraße No. 29 angenommen. Auf Verlangen werde ich im Stephanien⸗Schlöſſchen, Schwetzingerſtraße am 4. September auch einen Tanzkurſus eröffnen. Anmeldung daſelbſt. Achtungsvoll Ch. Streib, Tanzlehrer. Mein Tomptoir befindet ſich von heute ab 5 Adolf Traub. Mein Geſchäft und Wohnung befinden ſich jetzt 57868 5, 5, Neubun, Ecke der Heidelberger Straße. G. Frühauf, Putgeſchäft. SOOOGGOOGe Hlerm. Günther& Co. 2 Auskunfts⸗ und Incaſſo⸗Bureau, 2 Haupt⸗Bureau in Mannheim N 2, 9½ 0 Bureaux: Ceöln, Frankfurt a.., Freudenstaut„müctten. 8 Freiburg /B., Hannover, Heidelberg, Hellbronn, Karls- ruhe, Ludwigsburg, Mainz, Mannheim, München, Reut- lingen, Stuttgart, Ulm a/. 54861 2 Todes-Anzeige. Theilnehmenden Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht von dem geſtern Morgen halb 10 Uhr erfolgten Hinſcheiden unſeres innigſt⸗ geliebten Töchterchens 58595 Lenchen das nach längerem Leiden im Alter von 19 Mo⸗ naten ſanft entſchlafen iſt. Die tieftrauernden Eltern J. Langenbach u. Frau. 2 0 6. Seite. Genesal- Angeiger. 21. Auguſt. Die Rheinpfälzische Schaumtwein-Kellerei von A. Burghardt, Deidesheim empfiehlt ihre feinen und gefälligen Schaumweine, e flasche von Ml. 1. an. 58459 Haupt-Niederlage bei Johann Schreiber „ UMannheim. Geſchäfts⸗Empfehlung. Hierdurch beehre ich mich, die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich zwiſchen Mannheim und Lndwigshafen einen regel⸗ mäßigen Güter⸗Verkehr eröffnet habe. Die Abfertigung der Fuhren findet je nach Bedürfniß einmal oder mehreremale täglich ſtatt. Anmeldungen zur Abholung der Güter können in meinen bekannt ten Anmeldekäſtchen niedergelegt werden. Außerdem empfehle ich mich zur Nebernahme von Gütertrausporten jeder Art am hieſigen Platze, unter Zuſicherung prompter Bedienung und ge⸗ wiſſenhafter Ausführung der mir gewordenen Aufträge. Durch bedeutende Vergrößerung meines Fuhrparkes bin ich in der Lage, allen Anforderungen, die an ein derartiges Inſtitut geſtellt werden, entſprechen zu können. 54847 Mannheim, im Auguſt 1888. Hochachtungsvoll J. Reichert, Güterbeſtätter der Gr. Bad. Eiſenbahn. (Telephon Nr. 138.) Wirthſchafts⸗Aebernahme und Empfehlung. Freunden und Gönnern, ſowie der verehrlichen Nachbarſchaft die ergebene Anzeige, daß ich in meinem Hauſe die Wirthſchaft „Zum Käthchen von Heilbronn“ Zz 1, 1(lener Stadttheih ZF 1, 1 eröffnet habe. 58370 Indem ich dieſes meiner werthen Nachbarſchaft, meinen Freunden und Gönnern zur Kenntniß bringe, erlaube ich mir auf mein vorzügliches Lagerbier, ſowie auf meine gute, reine Naturweine aufmerkſam zu machen. Kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit. Indem ich einem zahlreichen Beſuche entgegenſehe, zeichne ochachtungsvoll I2I,1 Georg Müfler, 7P 1, 1 Olenr stlltth) Mittheilung. Meiner werthen Kundſchaft zur Nachricht, daß ich nach wie vor mein Maaßgeſchäft fortbetreiben werde. Achtungsvoll ZF 1, 1. Georg Müller, Kleidernacher. Geſchüfts⸗Erüffnung& Empfehlung. Freunden und Bekannten, ſowie der verehrl. Nachbarſchaft die ergebene Anzeige, daß ich Wallſtadtſtraße 3b eine Bäckerei eröffnen werde und werde ich ſtets beſtrebt ſein, meine werthen Kunden nur mit prima und friſcher Waare zu bedienen. Beſonders mache auf mein Pfälzer Kornbrod, 4 Pfund à 46 Pfg., aufmerkſam und bitte um geneigten Zuſpruch. 58864 Friedrich Hornig. Skahlpanzer⸗Käſſenſchränke, Stahlpanzer Kaſſengewölbe feuer⸗ und diebesſicher, beſter Conſtruction mit vertieft liegenden Thüren und den vorzüglichſten Sicherheits⸗ Schlöſſern verſehen, empfiehlt 58113 Jacob Geber, Großh. bad. Hoflieferant, zieferant der Jeutſchen Keichsbank, der Pfälzer Bank ett. Sicherer Verdienſt. Solide, tüchtige Agenten eines jeden Standes werden bei 8 Verdienſte für den Vertrieb von nur geſetzlich erlaubtenß eicht verkäuflichen Staats⸗ und ee ange⸗ Franco Offerten an Bankhaus Max Grünwald, Frank⸗ urt a. M. 585765 Anthracilfoßlen, deutſche, engliſche und belgiſche liefern in nur vorzüglicher Waare 58456 Ferd. Baum& Co. 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