In der Poſtliſte eingetragen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abounnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mann! Amts⸗ und Kr der Stadt Mannheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) ler Journal. eisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſfe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: 1 79 55 That en lokalen und prov. il: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haaß'ſchen Buch⸗ druckeret, (Das„Mannheimer Aalkt*“ iſt Eigenthum des maif ſchen Bürgerhoſpitals. ſämmtlich in Mannheim. Nr. 231.(Celephon⸗Ar. 218.) (Notariell beglaubigt.) CV Die Kirchenweihe zu Fendenheim fand geſtern(Samſtag) in feſtlichſter, der hohen Bedeut⸗ ung des Aktes würdiger Weiſe ſtatt. S. K. H. unſer allverehrter Großherzog hatte die nach den Kaiſer⸗ tagen im Reichslande doppelt ſchweren Mühen einer Nachtfahrt nicht geſcheut, um dem Kirchenfeſte durch Seine Anweſenheit die höchſte Weihe zu geben und durch dieſes Zeichen landesväterlicher Fürſorge und gläubiger Gott⸗ ergebenheit den Bewohnern von Feudenheim ein erheben⸗ des Andenken an die feierliche Eröffnung ihrer neuen Kirche zu ſichern. Von den ſtrahlenden Feſtlichkeiten, die zur Feier der Anweſenheit des Kaiſerpaares und im treuen Gedenken an den Gründer des Reiches ſoeben im Reichslande ſtatt⸗ gefunden haben und in deren Mittelpunkt auch unſer Großherzog geſtanden, iſt derſelbe herbeigeeilt, um in⸗ mitten eines Bruchtheils ſeiner getreuen Unterthanen ein Feſt zu begehen, dem zwar der hellſchimmernde Glanz der Waffen, das buntbewegte Bild des Soldatenrockes fehlte, das aber beſtimmt war, ſich zum Feſte des Frie⸗ dens, der Freude und der bürgerlichen Eintracht zu ge⸗ ſtalten. Wo aber die Bürgertugenden: konfeſſioneller Friede und flammende Vaterlandsliebe zum harmoniſchen Grundaccord des Gemeindelebens vereinigt ſind, dor weilt auch das Herz des Großherzogs, der ein leuchten⸗ des Vorbild, der Schützer der buͤrgerlichen Eintracht iſt, Deshalb war der Landesfürſt nach Feudenheim gekommen; die Thatſache, daß in dieſer Gemeinde der Friede zwiſchen den Konfeſſionen ſich bis auf den heutigen Tag ohne Anfechtung rein erhalten hat, das erfreuliche Zeichen, daß dieſe Eintracht ſich in dem Gebrauch der dortigen katho⸗ liſchen Kirche auch für die evangeliſche Bevölkerung kund⸗ gegeben, hat unſern Großherzog veranlaßt unſerer Nachbar⸗ gemeinde die Ehre ſeines Beſuches zu ſchenken. Die Feu⸗ denheimer hatten aber auch Alles aufgeboten ihren Landes⸗ herrn feſtlich zu empfangen. Die Ausſchmückung der Straßen pard mit einem Eifer betrieben, welcher der Bedeutung der Sache entſprach. Nicht ein Haus, nicht eine Hütte war da, welche nicht mit Tannenreiſig und Fahnen geſchmückt war⸗ In geradezu rührender Weiſe machte ſich die Liebe zu Fürſt und Vaterland geltend. Da ſahen wir auf einfacher Holz⸗ tafel mit Kohle die Worte geſchrieben:„Hoch unſer Groß⸗ herzog“, dort hatte ein Anderer das Bild des Fürſten aus⸗ gehängt. Zwei Triumphbögen wölbten ihr Reiſighaupt und waren mit Emblemen des Landes geſchmückt; Flaggenmaſten, an deren Spitze die deutſchen und die badiſchen Farben leuch⸗ tend grüßten, umfäumten die Straße. Die beiden Kirchen hatten ihr Feſtgewand angelegt und ſchmückten ſich mit fri⸗ ſchem, duftendem Grün. Großartiger mag anderwärts die Ausſchmückung ſein, herzlicher nirgends. Und das Auge des Landesfürſten erfreut ſich an dem beſcheidenſten Blumengruß; gibt ſich doch in ihm die Verehrung und Liebe kund, die Aller Herzen beſeelt. Um 9 Uhr ſammelten ſich die zum Empfange des Groß⸗ herzogs Berufenen an dem in der Hauptſtraße zwiſchen den beiden Kirchen aufgeführten Triumphbogen. Allen voran die Geiſtlichkeit, wie es ſich bei einem kirchlichen Feſte von ſelbſt verſteht. An der Spitze derſelben ſtand der Prälat Dr. Doll, der als Präſes des Oberkirchenraths aus Karlsruhe gekommen war. Eine reiche Anzahl ehrwürdiger Seelſorger umgab den Herrn Prälaten und den Herrn Ortspfarrer dem geſtern die mühevolle aber gewiß auch freudige Aufgabe des Empfangs der eintreffenden Gäſte oblag. Der Geiſtlichkeit ſtand der Bürgermeiſter von Feudenheim, Herr Bohrmann, mit den Vertretern der Gemeinde und dem Kirchenrathe zur Seite. Daran ſchloſſen ſich die Krieger⸗ und Geſangvereine, und den Platz vor der katholiſchen Kirche füllte die Schuljugend aus. Kopf an Kopf, dichtgedrängt umſtand die Menge den Platz, auf dem der Großherzog ankommen ſollte. Die wackeren euerwehren von Mannheim(unter Führung der Herren irſching, Bouquet und Fuhs) ſowie von Feuden⸗ heim bildeten Spalier und ſorgten überhaupt während des ganzen Feſtes für die Aufrechterhaltung der Ordnung Um 9% Uhr verkündeten die ſich durch die Straße fortpflanzen⸗ den Hochrufe die Ankunft des 1 ſuun Voran fuhr Herr Amtmann Genzken, es folgte ſodann der Waven, in dem ſich der Landesherr mit ſeinem militäriſchen Begleiter und dem Herrn Landescommiſſär, Miniſterialrath Frech befand, ſodann folgten die Herren derbürgermeſſter Moll und Herr Bürgermeiſter Klotz. Die Vertreter des Mannheimer Stadtraths, die Herren Hillebrand, Hirſchhorn und Wabl, hatten ſich con vorher nach Feudenheim begeben und erwarteten dort en Jandesfürſten. Nachdem der Großherzog dem Wagen entſtiegen war, ward er von dem Bürgermeiſter, Herrn ohrmann, ehrfurchtsvoll begrüßt. Am Schluſſe ſeiner kurzen Rede brachte der Bürgermeiſter ein Hoch auf dez abg, aus, in das die Anpeſenden den Großherzog bn Weer de bollem Herzen freudig einſtimmten. Geleſenſte und verbreitelſte Auflage über 11,300 Exemplar — zog begrüßte ſodann thenner, der in einer Anſprache den Dank für ſein Kommen dem Fürſten ausdrückte. Sodann unterhielt ſich der Groß⸗ herzog leutſelig mit dem Herrn Prälat Doll, Heren Dekan Guth⸗Weinheim und den anderen Herren Geiſtlichen. Hier⸗ auf hatte Herr Gr. Bauinſpektor Behag el Heidelberg, der den Bau der Kirche entworfen und ſo herrlich durchgeführt, die Ehre vom Großherzog angeſprochen zu werden. Jaſt alle Mitglieder der Gemeindeverkretung, des Kirchenraths, die Führer des Kriegervereins beehrte der Großherzog mit An⸗ ſprachen, die ſich auf die Verhältniſſe der Gemeinde und der bürgerlichen Stellung der Ausgezeichneten bezogen. Nach einem mehr als viertelſtündigen Aufenthalte begab ſich der Großherzog und mit ihm die Geiſtlichkeit, wie die Feſtver⸗ ſammlung, zum Vorgottesdienſt in der katholiſchen Kirche. Nachdem die Gemeinde unter Orgelklang den Choral: „Singet Gott, denn Gott iſt Liebe“ geſungen, beſtieg Herr Pfarrer Schmitthenner die Kanzel, um in waärmen, aus dem Innerſten des Herzens kommenden Worten, der katholiſchen Gemeinde und ihrem Seelenhirten, Herrn Pfarrer Battlehner den Dank für das der proteſtantiſchen Be⸗ völkerung treu erwieſene freundſchaftliche Entgegenkommen zu ſagen. Seine letzte Rede in der katholiſchen Kirche gipfelte in dem Wunſche, daß der Friede zwiſchen den Kon⸗ feſſionen auch fernerhin der Gemeinde erhalten bleiben möge, und alle Anweſenden werden von Herzen dieſem Wunſche und dieſer Hoffnung zuſtimmen. Nachdem hierauf die Gemeinde den Choral„Unſeren Aus⸗ gang ſegne Gott, unſeren Eingang gleichermaßen“ geſungen, bildete ſich der Feſtzug. „Eein Zug der Feudenheimer Feuerwehft, ver⸗ ſtärkt durch die Mannheimer Mannſchaft, Der Kriegerverein mit ſeiner Fahne. Sämmtliche Schulkinder in vier Abtheilungen nach den Altersklaſſen, die Kleinſten voran, in feſtlicher Kleidung. Der Geſangverein„Deutſche Einheit,“ voraus die Fahne und die Sängerinnen des Kirchenchors. Die Konfirmanden von Oſtern 1889 im Konfir⸗ mandenſchmuck, die Mädchen voran, deren vorderſte den Schlüſſel und heilige Geräthe der neuen Kirche tragen. Der Geſangverein„Frohſinn“ mit ſeiner Fahne. Die geiſtlichen Behörden. Die Baubehörde, die weiteren Geiſtlichen ſammt den Vorſtehern der Geſammt⸗ emeinde und den Vorſtehern der übrigen Kultusgemeinden Feudenheims, der evangeliſche Kirchengemeinderath von Feu⸗ und Wallſtadt und die ganze Kirchengemeindever⸗ retung. Der Geſangverein„Germania“ mit ſeiner Fahne. 1 7 0 Bauunternehmer und Bauarbeiter an der irche. Der Geſangverein Teutonia“ mit ſeiner Fahne. Die übrigen Feſtgäſte. Unmittelbar vor der Geiſtlichkeit ſchritt derroßherzog. An der Eingangspforte der neuen Kirche hielt der feſtliche Zug. Der Kirchenchor ſang ein Lied und hierauf überreichte Gr. Bauinſpektor Behaghel dem Groß⸗ Ririoee die Schlüſſel, indem er auf die Freude der Bauleitung hinwies, der es vergönnt ſei, hier ein Bauwerk der Gegen⸗ wart und den kommenden Geſchlechtern zu übergeben, das den höchſten idealen Zwecken gewidmet ſei; ein Werk des Friedens, in dem der Glaube an Gott gepflegt und das der Gemeinde ſtets als Sinnbild des inneren Friedens gelten möge. Nachdem der Großherzog dem Herrn Bauinſpektor kebſfte hatte, ward die Kirche durch den Ortsgeiſtlichen erbffnet. Alles ſtrömte jetzt in das Innere der Kirche, die ein herrliches Denkmal deutſcher Baukunſt rühmendes Zeugniß ibt, von der Tüchtigkeit des Architekten und dem ſinnvollen ingeben der ausführenden Kräfte auf die Pläue des Bau⸗ leiters. Nachdem der Großher 70 zu ſeiner Rechten Herrn Dekan Guth, zu ſeiner Linken Herrn Prälat Doll, Platz genommen, begann die Einweihungsfeier, welche durch einen Vortrag des Männerchors„Teutonia“ eingeleitet wurde. Hierauf hielt Herr Dekan Gulh die Weihe⸗Rede und ſprach das Weihe⸗Gebet des Herrn. In der den milden Prieſter bezeichnenden Weiſe gab Herr Guth ein ergreifendes Bild von der Hoheit und Heiligkeit des Augen⸗ blicks und vereinigte alle Frömmigkeit in dem Weihe⸗Gebet, deſſen Erfüllung er von Gott erflehte.— Nun erfönten zum erſten Male die feierlich⸗ernſten Klänge der Orgel, machtpoll durchflutheten die breiten Tonwellen den Gottes Dom und mächtig ergriffen von der Anhnung der himmliſchen Macht ſang die Gemeinde den Lobgeſang: „Nun danket alle Gott!“ Und ſie dankten Ihm aus vollem Herzen, daß er ſie dieſen Tag der Freude hat ſchauen laſſen. Erfüllt von dem beſeeligenden Gedanken, daß ſeines Lebens ſchönſter Wunſch nun ſo herrlich verwirklicht ward, 117 7 17 der Ortspfarrer Herr Schmitthenner. Fortgeriſſen von der Bedeutung der Feier, Herz und Sinne voll von den erhebenden Eindrücken des Tages, unter dem Banne hehrſter Freude, tiefinnerſter Seligkeit— ſo ſprach Herr Schmitthenner. Von ſeinen Lippen ſtrömten herrliche Worte, welche die Nächſtenliebe feierten. Wahrlich, wer den Mann auf der Kanzel ſah, wie das Auge ihm trunken vor Glückſeligkeit blitzte, wie ſein Mund mit flammenden Worten Goktes allmächtige Güte pries, der wußte und fühlte es, daß hier ein wahrer, ein echter und frommer Diener der Kirche ſein übervolles Herz auf dem Altar Gottes darbrachte. Der Männerchor„Germania“ ſang jetzt dem Herrn ein Loblied und nun trat Herr Prälat Dr. Dol! vor die Gemeinde. In markiger Weiſe, jedes Wort wie in Steln Zeilung in Mannheim und Amgebung. den Herrn Ortspfarrer Schmit⸗ Montag, 26. Auguſt 1889. gegraben, ſo ſprach der Prälat. Er brachte Grüße vom Ober⸗ kirchenrath, der gerne der wiedererſtandenen evangeliſchen Ge⸗ meinde Feudenheim helfend mit Rath und That zur Seite ſtand, als die Frage der Erbauung einer neuen Kirche gelbſt werden ſollte. Er gedachte der getreuen Fürſorge des Lan⸗ desbiſchofs, der hierher gereiſt war, dem Feſte die Weihe zu geben, er pries die barmherzige Liebe der Großherzogin, die fern vom Orte der Feier, doch geiſtig in der Mitte der Ver⸗ ſammlung weile.— Der gemiſchte Kirchenchor ſang hierauf den Pſalm 23. Hiermit hätte eigentlich die Kirchenfeier ihr Ende es⸗ reicht, doch hatte man ſinnig darauf gedacht, die aleg 10 ihren Beziehungen zum wirklichen Leben darzuſtellen. eun Kinder empfingen hierauf bei ihrem Eintritte in's Leben die Taufe. Leider war kein Täufling da, der den Namen des anweſenden Landesfürſten oder ſeiner hohen Gemahlin empfing. Ein einziger Ludwig“ ward getauft und ſchmerzlich 12— der Name einen Wiederhall geweckt haben im Herzen de Großherzogs, die Erinnerung an ihn, der uns ſo früh ward entriſſen, an den Prinzen Ludwig, der an einem 25. Juni confirmirt wurde.. Einem jugendlichen Pagre ward durch Herrn Vikar Wiederkehr der Segen der ccen die gemeinſame Pilgerfahrt durchs Leben gegeben.— Man hätte, wie wir hören, auch noch eine Feier der ſilbernen und eine ſolche der goldenen Hochzeit in Feudenheim begehen können, doch wollten die Glücklichen im fibernen und goldenen Kranze mit ihrer Freude nicht in die Oeffentlichkeit treten und ſo unterblieb die Feier. Nachdem noch der Männerchor„Deutſche Einhelt“ und der Männergeſangverein„Frohſinn? ſuß Ehre Gottes ge⸗ ſungen, ſprach der Geiſtliche das Schlußgebet und gab der Gemeinde den Segen. Der feierliche Akt der Kirchenweihe war zu Ende und unter den machtvollen Klängen der herr⸗ lichen Orgel und dem feierlich⸗harmoniſchen Geläute der Kirchenglocken verließ der Großherzog und mit ihm die Ge⸗ meinde das neue Gotteshaus. Der Landesfürſt begab ſich zu Fuße bis zum Triumph⸗ bogen und verabſchiedete ſich dort von dem Vurgermelſer und der Geiſtlichkeit. Wiederholt hat der Großherzog ſeiner Freude über den herzlichen Empfang des Kalſerpaares in Straßburg und Metz Ausdruck gegeben. Er wies mit beſonderer Genuathuung darauf hin, daß in Metz bereits über hunderttauſend Mark für ein Kaiſer Wilhelm⸗ Denkmal aus freiwilligen Gaben geſammelt worben find und begrüßte dieſes Reſultat als ein Zeichen wachſender Sympathien für das Deutſche Reich. Launig bemerkte der Großherzog zu den Perſonen, welche geſtern das Glück hatten, ſich ihm nähern zu dürfen, daß der Beſuch der Reichslande während der Kaiſertage ein ganz enormer geweſen ſei, obgleich er nicht, wie der Pariſer„Figaro“ behauptet hatte, Extra⸗ züge nach Elſaß⸗Lothringen arrangirt habe. Der Ein⸗ druck, den das Kaiſervaar auf die Bevölkerung im Reichs⸗ lande gemacht habe, ſei ein ganz außerordentlicher und unverwiſchbarer. Die Abfahrt des Großherzogs erfolgte ſodann um 1 Uhr unter ſtürmiſchen Hochrufen der verſammelten Menge. Herr Amtmann Genzken und die Herren Oberbürgermeiſter Moll und Dr. Klotz begleiteten den Landesfürſten nach Mannheim, während Herr Landes⸗ kommiſſär Frech auf Wunſch des Großherzogs in Feuden⸗ heim blieb, um an dem Feſteſſen theilzunehmen.— Im großen Saale der„Villa Hochburg“ verſammtelten ſich die Theilnehmer am gemeinſamen Mahle. Die Reihe der Toaſte— die wir leider nur kurz ſiisziren können— eröffnete Herr Prälat Dr. Doll mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf das Kaiſerpaat und ßie Großherzoglichen Herrſchaften. Die Muſik⸗ kapelle ſpielte hierauf die Nationalhymne. Herr Pfärker Sichmitthenner toaſtete auf die Kirche und den Oberkirchenrath, Herr Gemeinderechner Benſinger auf den Bauleiter, Gr. Bauinſpektor Behaghel; Herr Dekan Guth brachte dem Kirchengemeinderath ſein Hoch, Herr Miniſterial⸗ rath trank, mit beſonderem Hinheis auf die unter dem Kreuzeszeichen einige Gemeinde, auf den bürgerlichen Frieden, der in Feudenheim eine ſo ſichere Heimſtätte habe und brachte die Gemeinde Feudenheim ein Hoch aus; Herr Behaghel ließ die Frauen, Herr Pfarrer Nüßle die Männer Feudenheims, err Hill die Arbeiter am Kirchenbau hochkeben. Herr tadtrath Hillebrand dankte Namens der Vertreter des Mannheimer Stadtraths für die an denſelben gelangte freund⸗ liche Einladung und Herr Stadtrath Hirſchhorn trant in Erwiderung auf ein von Herrn Benfinger der Stadt Mannheim dargebrachtes Hoch in launiger Weiſe die freund⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Mannheim und Feudenheim— der Milch ſpendenden Armee Mannheims— feſernd auf Feu⸗ denheim. Erſt gegen 7 Uhr krennte ſich die Geſellſchaft⸗ Feudenheim darf mit Stolz des geſtrigen Feſttages ſich freuen. Geehrt durch die Anweſenheit des Großher⸗ zogs, hat die Gemeinde Alles gethan, um das bedeutungs⸗ volle Feſt würdig zu begehen. Möͤgen die Glocken der neuen Kirche mit ihren metallenen Zungen nur Friede der Gemeinde zu verkünden haben. Das iſt unſer Wunſch! Feſtlicher des Großherzogs in Wohl⸗ Fre Geſtern Vormittag ½10 Uhr paſſirte unſer roherzog auf ſeiner Fahrt nach Feudenheim die Fabrik 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. 26. Auguft. Wohlgelegen. Wie wir zu beobachten Gelegenheit hatten, hatte die Fabrik prächtig geflaggt, und durch Errichten einer Ehrenpforte ſich auf den Empfang würdig vorbereitet, was, da das Durchpaſſiren des hohen Herrn erſt geſtern in den Nachmittagsſtunden bekannt geworden war, beſonders aner⸗ kennenswerth erſcheint. Seiue Königliche Hoheit waren auch über den Empfang ſichtlich freudig überraſcht. Höchſtdieſelben ließen halten und richteten nach Begrüßung durch den Direktor der Fabrik, Herrn Dr. Strehle, an die verſam⸗ melten Beamten und Arbeiter huldvolle Worte der Befriedig⸗ ung über den Allerhöchſt ihm zu Theil gewordenen Empfang. * Nach der Rückfahrt von Feudenheim im Schloß⸗ hofe dahier angelangt, lud der Großherzog die Herren ſeiner Begleitung, Amtmann Genzken, Oberbürgermeiſter Moll und Bürgermeiſter Klotz ein, ihm ins Empfangszimmer zu folgen. Hiebei ſprach der Großherzog ſeine Genugthuung über das neue ſtattliche Schulgebäude am Neckar aus, wo⸗ rauf Herr Oberbürgermeiſter Moll die Gelegenheit ergriff, dem Landesherrn Namens der Stadt die Bitte vortrug, huld⸗ vollſt geſtatten zu wollen, daß dieſer Schule in dankbarer Er⸗ innerung an unſeren ſo hoch verehrten Landesfürſten und zum ewigen Angedenken für ſpätere Geſchlechter der Name „Friedrichsſchule“ gegeben werden dürfe. Der Großherzog war von dieſer Aufmerkſamkeit ſichtlich auf das Angenehmſte überraſcht und erwiderte mit bewegten Worten, daß er ſeine Genehmigung zu dieſer Benennung gerne ertheile und wünſche und hoffe, daß dieſe Schule eine Pflanzſtätte ächt deutſcher Sitte und Vaterlandsliebe ſein möge. Nachdem der Groß⸗ herzog mit den Herren ſich noch längere Zeit unterhalten hatte, reichte er jedem derſelben mehrmals die Hand und entließ ſie, nachdem er huldvollſt ihre Begleitung zur Bahn angenommen hatte. Der Großherzog nahm nochmals Anlaß, über den herzlichen Empfang, den ihm die Stadt bereitet hatte, in anerkennendſter Weiſe ſich auszuſprechen und verab⸗ ſchiedete ſich in der und herzgewinnendſten Weiſe von den Vertretern des Bezirksamts und der Stadtbehörde. Der Gr. Landeskommiſſär Herr Miniſterialrath Frech war auf beſonderen Wunſch des Großherzogs als Vertreter der Regierung zum Feſtmahle in Feudenheim zurückgeblieben. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 25. Auguſt 1889, Perſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Aktuar Otto Jungkind beim Amt Lörrach, wird zum Amte Tauberbiſchofsheim verſetzt und Aktuar Hermann Schmidt beim Amt Tauberbiſchofsheim, wird zum Amte Lörrach verſetzt. Miniſterium der Fuſtiz, des Kultus und Uunterrichts. Aktuar Friedrich Seiler beim Amtsgerichte Emmen⸗ dingen wird auf ſein Anſuchen auf den 1. September d. J. in den Ruheſtand verſetzt. Aktuar Gerhard Adam Probſt, 5 Dekopiſt beim Amtsgericht Mannheim, wird dem mtsgerichte Emmendingen auf den 1. September d. J. zu⸗ gewieſen. Schulweſen. 1. Nachbenannte Zöglinge des 3. Kurſes des Lehrer⸗ Seminars I in Karlsruhe werden nach beſtandener Abgangs⸗ prüfung unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen: von Au, Adam, von Huchenfeld, Bach, Wilhelm, von Daisbach, Bühler, Georg, von Großſachſen, Dolch, Andreas, von Gemmingen, Erkmann, Auguſt, von Würm, Frenk, Jakob, von Nonnenweier, Ganzhorn, Georg, von Neun⸗ kirchen, Geier, Hermann, von Haßmersheim, Hartmann, Heinrich, von Sulzbach, Heckmann, Albert, von Schwab⸗ hauſen, Henninger, Wilhelm, von Sulzbach, Hoff⸗ meiſter, Auguſt, von Kehl, Horn, Friedrich, von Mosbach, Kayſer, Max, von Oetlingen, Kaufmann, Heinrich, von Lichtenau, Kem m, Heinrich, von Graben, Kobe, Otto, von Niklashauſen, Kreis, Ernſt, von Langenſteinbach, Lechner, Heinrich, von Leibenſtadt, Lenz, Adolf, von Neckarkatzenbach, Linder, Karl, von Karlsruhe, Pfeifer, Julius, von Reihen, Preuſch, Emil, von Kandern, Reis, Hermann, von Hoffenheim. Rennig, Georg, von Neunkirchen, Sänger, Theodor, von Raitbach, Schaudt, Leopold, von Kbnigsbach, Scherer, Gotthold, von Bobſtadt, Schmidt, Guſtav, von Oberöwisheim, Schübelin, Adolf, von Kbönigsbach, Streckfuß, N 17055 von Münzesheim, Stroh⸗ maier, Heinrich, von Karlsruhe, Stutz, Leopold von Rüppurr, Tauber, Karl, von Karlsruhe, Walch, Georg, von Richen, Wiederkehr, Guſtav, von Waldshut. 2. Nachbenannte Zöglinge des 3. Kurſes des Lehrer⸗ ſeminars in Ettlingen ſind nach beſtandener Abgangspruüfung unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen worden: Becker Adam, von Altenbach, Böres, Franz Joſef, von Kronau, Dahm, Adolf, von Dallau, Dietrich, Joſef, von Box⸗ berg, Eiſele, Adolf, von Lichtenthal, Haupt, Julius, von Seckach, Häußler, Johann, von Oberwittighauſen, Hoff⸗ mann, Guſtav Adolf von Klepſau, Horn, Alois, von Er⸗ feld, Link, Ludwig, von Billigheim, Müller, Eugen, von Diſtelhauſen, Nagel, Ludwig, von Heidelberg, Neureither, Friedrich, von Mingolsheim, Ochs, Remigius, von Tiefen⸗ dach, Pahl, Karl, von Külsheim, Reichel, Oswald, von Freiburg, Renner, Oskar, von Reicholzheim, Rotten⸗ gatter, Franz, von Gerlachsheim, Stoll, Johann Georg, von Rohrbach, Sulzmann, Otto, von Hardheim, Udry, Otto, von Hundsbach, Vogt, Guſtav, von Klepſau, Volk, Edmund, von Oſterburken, Wittmann, Friedrich, von Waibſtadt, Weinlein, Jakob, von Schwetzingen. 3. Nachbenannten Zöglingen des Lehrerinnenſeminars Prinzeſſin⸗Wilhelm⸗Stift iſt auf Grund einer im Monat Juli d. J. abgelegten Prüfung die Befähigung zur Unterrichtser⸗ theilung an Volksſchulen und in den Fächern der Volks⸗ 7 10 an mittleren und höheren Mädchenſchulen zuerkannt worden: Croneiß, Lili, von Hardt, Deimling, Amalie, von Karlsruhe, Drews, Margaretha von Strelna, Eiſenlohr, Emma, von Kloſter Weitnau, Finter, Luiſe, von Buchen⸗ herg, Gerbert, Anna, von Bruchſal, Götze, Kamilla, von Konſtanz, Hohmann, Flora, von Grünſtadt, Konrad, Bertha von Schönfeld, Lehmann, Ida, von Lichtenau, Reuck, Emma, von Karlsruhe, Rigel, Maria, von Adels⸗ heim, Riſt, Ling, von Emmendingen, Scharff, Anna, von Neuſtadt a. H, Stolzer, Anna, von Offenburg, Weil ler, Cacilie, von Dürkheim, Wolf f, Lina, von Staufen, Wolff, Emma, von Staufen. Ziegler, Johanna, von Schiltach. . Nachbenannten Zöglingen des Prinzeſſin⸗Wilhelm⸗ Stifts iſt auf Grund einer im Monat Juli d. J. abgelegten Prüfung die Befähigung zur Unterrichtsertheilung an höheren Mädchenſchulen zuerkannt worden: Ankener, Frieda, von Karlsruhe, Berger, Frieda, von Donaueſchingen Beßler, Joſefine, von Karlsruhe, Braun, Karolina, von Gengenbach, Brehm, Marie von Offenburg, Ellenberger, Emilie, von Mannheim, Franck, Sofie, von Gerlachsheim, Gilg, Eliſabeth, von Altenheim, Göll, Lina, von Bruchſal, Hag, Pauline von Steinen, Janſon, Marie, von Mannheim, ahn, Frida, von Heidelberg, Kipphan, Amalie, von Neckarelz, Naver, Anna, von Unterſcheidenthal, Pfannen⸗ ſchmid, Paula, von Düſſeldorf, Richard, Maria, von Karlsruhe, Steinmann, Maria, von Karlsrube, Tatos, Zoe, von Roman, Trunk, Anna von Grünsfeldhauſen, ölker, Frida, von Karlsruhe, Wallraff, Lina, von Cörrach, von Zelewski, Alma, von Waldeck. Volksſchulen Verſetzungen und Ernennungen: Link, Ludwig, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Oberweier, Amts Raſtatt. Pahl, Karl Schulkandidat, als Unterlehrer nach Oberlauda. Wunſch, Emil, Unterlehrer in Weiſenbach, als Unterlehrer nach Offenburg. Offene Stellen. Die mit einem feſten Gehalt von 600 M. und Nebeneinnahmen im Betrage von etwa 400 M. verbundene Stelle eines Religiouslehrers, Kantors und Schächters in Odenheim ſoll baldigſt wieder beſetzt werden. Meldungen mit Zeugniſſen in beglaubigter Abſchrift ſind an Dr. J. Eſchelbacher in Bruchſal zu ſenden.— Die zweite Aktuarſtelle des Bezirksamts Oberkirch mit einem Gehalt von 1050 M. iſt ſofort zu beſetzen. Berechtigte Bewerber wollen ſich unter Vorlage der Zeugniſſe melden.— Ein gewandter, ſolider Notgriatsgehilfe mit guten Zeugniſſen wird zum ſofortigen Eintritt geſucht von Gerichtsnotar Rudmann in Mannheim. (Finanzminiſterium.) 5 ollverwaltung. Verſetzt: Die Grenzaufſeher L. Matt in bei Rheinfelden nach Konſtanz, W. Volk in Immenſtaad nach bei Rhein⸗ felden, A. Wehrle in Reichenau⸗Unterzell nach Immenſtaad, A. Pfau in Stetten(Hauptſtation.⸗Bez. Lörrach) nach Reichenau⸗Unterzell, J. B. Rabols in Petershauſen nach Stetten(Lörrach), A. Reichert in Staad nach Kleinlaufen⸗ burg, S. Schick in Hagnau nach Schuſterinſel. Steuerverwaltung. 5 Zu Finanzgehilfen wurden ernannt: Jakob Heinrich Thum von Haslach, Wilhelm Adolf Beck von Waldkirch, Adolf Keilholz von Ladenburg. Veerſetzt wurden: die Steueraufſeher Engelbert Selder in Schopfheim nach Achern, Kaſimir Föhringer in Teger⸗ nau nach Schopfheim, David Schütterle in Achern nach Tegernau, Karl Franz Waldert in Kirchzarten nach Karls⸗ ruhe, Johann Georg Abiez in Bauſchlott nach Kirchzarten, Heinrich Reſior in Lichtenau nach Bauſchlott, Philipp Gallion in Haßmersheim nach Lichtenau. Eduard Weck⸗ eſſer in Oppenau nach Haßmersheim, Wilhelm Weiſſer in Endingen nach Oppenau, Auguſt Wilhelm Kern in Schliengen nach Endingen, Wendelin Allgaier in Mark⸗ dorf nach Schliengen, Sales Felder in Mefßkirch nach Markdorf, Friedrich Stigler in Elzach nach Megkirch, Thomas Eiſele in Altbreiſach nach Elzach. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Entlaſſen wurde: Gendarm Leopold Kuttler vom dritten Diſtrikt behufs Uebernahme der Hausmeiſterſtelle bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Pforzheim. Verſetzt wurden: Gendarm Wilhelm Schotter von Königsbach nach Langen⸗ ſteinbach, Gendarm Friedrich Birmele von Käferthal nach Ladenburg, Gendarm Ludwig Hügel von Ladenburg nach Schwetzingen, Gendarm Joſef Vetter von Appenweier nach Lahr, Militäriſches. Mit dem neuen Infanterie⸗Degen ſind nach dem neueſten Armee⸗Verordnungsblatt nunmehr auch die Feldwebel und Vice⸗Feldwebel, ſowie die im gleichen Range ſtehenden Stabshoboiſten und Zahlmeiſter⸗Aſpiranten auszurüſten. Die genannten Chargen haben den fraglichen Degen an der Ueberſchnallkoppel zu tragen.— Die etats⸗ mäßigen Feldwebel und Wachtmeiſter, ſowie die Stabs⸗ hoboiſten, Stabshorniſten und Stabstrompeter haben künftig am Unterärmel als beſonderes Abzeichen außer der breiten noch eine ſchmale Treſſe zu tragen, welche bei dem Waffenrock oberhalb der erſteren auf dem Aermeltuch, bei dem Attila unterhalb der breiten 7 9 anzubringen iſt. Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmal. In Folge des Anſuches einiger der betheiligten Künſtler um Verlängerung des auf den 1. September für die Einlieferung der neuen Modell⸗ ſkizzen beſtimmten Termin, iſt letzterer Seitens des Sub⸗ Comité's endgiltig bis zum 30. September ausgedehnt worden. Es iſt mit Beſtimmtheit zu erwarten, daß alsdann eine zwar nicht gerade zahlreiche, aber deſto gediegenere Lieferung von Entwürfen erfolgen werde. *Beim Frei⸗Bankett der Militär⸗Vereine im Stadt⸗ garten zu Karlsruhe wurden, wie uns zuverläſſig mitgetheilt wird, 135 Schinken(inkl. 6000 Schinkenbrödchen), ca. 9 Ztr. feine Wurſt, 12,000 Servelatwürſte, 10 Ztr. Roaſtboef, 6 Ztr. Kalbsbraten, ca. 4000 Laibe Brod, 22,000 Liter Bier verkonſumirt. Welche enorme Vorarbeiten die Bewirthung von 15—17,000 Gäſten erfordert, möge ſich Jeder vorſtellen, ſintemalen dies Geſchäft ſich heutzutage nicht mehr ſo einfach abwickelt, wie weiland die Speiſung von 5000 Mann beim See Genezareth.(B..) *Ein alter Krieger. Folgende Nachklänge werden von der Kaiſerparade der alten Krieger in Karlsruhe ge⸗ meldet, die zu hübſch find, als daß wir ſie unſeren Leſern vorenthalten möchten. Ein drollige Geſchichte hat ſich am Dienſtag Abend in Walds hut zugetragen, ſchreibt der „Albbote“. Trifft da mit dem 7 Uhr Zug ein Mitglied eines Militärvereins vom Seekreis von den Karlsruher Kaiſerfeſt⸗ lichkeiten hier ein, verläßt, vermeinend er ſei daheim, den Zug und ſchreitet durch unſere Stadt, bis er am äußerſten weſtlichen Ende ein Haus findet, das ihm ganz wie das ber ie erſchien. Müde und abgemattet von der Fahrt tritt der Kriegsmann in das Haus und die Stube, entledigt ſich der Stiefeln, oder läßt ſich vielmehr derſelben entledigen, und macht es ſich im Bett der Hausfrau bequem. Dieſe eigenmächtige Beſitznahme gefiel natürlich der Hausfrau ebenſowenig wie dem Hausherrn, alles Remonſtriren blieb aber wirkungslos, bis es endlich den freundlichen Zureden eines herbeigerufenen Vertreters der Staatsgewalt gelang, den Todtmüden(?) zur Ueberſiedelung in das Gaſthaus zur „Krone“ zu veranlaſſen. *Süddentſcher Gaſtwirthstag. Vom 27.—30. d. M. findet in Karlsruhe der IV. ſüddeurſche Gaſtwirthetag(Ver⸗ bandstag) ſtatt. Das ſoeben ausgegebene Programm bringt: Am 27. Auguſt erſte geſchäftliche Sitzung und ein Gartencon⸗ cert im Kaffee Lohengrin; den 28. Auguſt Delegirtenſitzung um Kaffee Nowack, gemeinſchaftliches Mittageſſen im weißen Bären, Beſuch des Stadtgartens und Abends geſellige Unter⸗ haltung bei Röſch(Bahnhofhotel); den 29. Auguſt Verbands⸗ tag im weißen Löwen, Beſichtigung der Brauerei Printz und Fahrt nach Durlach, ſowie auf den Thurmberg; den 30. Auguſt nach Baden und Straßburg. * Neber unſere Ferienkolonie berichtet die Eber⸗ bacher Zettung“: Am Donnerſtag Abend ſind die in Wimmers⸗ bach im Seib'ſchen Lokale und die in Pleutersbach im Rupp'⸗ ſchen Lokale ſtationirt geweſenen Ferienkolonien wieder nach Mannheim abgereiſt. Es waren 20 Knaben und 17 Mädchen, welche während ihrem 25tägigen Aufenthalte an den beiden Orten bei ausgezeichneter Pflege ein vorzügliches Ausſehen erhalten, ja ſogar einzelne bedeutend an Gewicht zugenommen haben. Friſch und geſund war die gewonnene Geſichtsfarbe und hell und rein erklangen die munteren Kinderſtimmen, als ſie zum Abſchiede von ihren Wirthsleuten einige Lieder er⸗ ſchallen ließen. Im Ganzen waren von Mannheim 105 Kin⸗ der nach den Orten Wimmersbach, Pleutersbach, Heddesbach, Heiligkreuzſteinach, Schönau und Rappenau(Skrophuloſe) entſandt worden, welche dankbaren Herzens und neu geſtärkt am Donnerſtag Abend in ihr elterliches Haus wieder zurück⸗ gekehrt ſind. Der Betrieb einer fliegenden Fähre vermittels kleiner Dampfboote zwiſchen unſerer Stadt und unſerer Nach⸗ barſtadt Ludwigshafen iſt den Arnheiter'ſchen Erben in letzter Stadtratbsſitzung auf weitere zehn Jahre geſtattet worden. Das Geſuch zu dieſer Conceſſionsbewilligung war dem Stadt⸗ rath von Seiten der k. Regierung in Speyer, an welche ſich die Geſuchſteller gewandt hatten, übermittelt worden.— Be⸗ züglich dieſer Angelegenheit erhalten wir aus unſerem Leſer⸗ kreiſe eine Zuſchrift, welcher wir um ſo lieber Aufnahme gewähren, als die darin ausgeſprochenen Wünſche ſich völlig mit den Erfahrungen decken, die auch wir zu machen Gelegen⸗ heit gefunden haben: „Die Nummer 208 Ihres geſchätzten Blattes enthält An⸗ gaben über den Trajektbodtverkehr zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen. Wir ſehen aus Ziffer 2, daß im Jahre 1888 vom Bahnhofe Ludwigshafen nach Mannheim 60,000 Perſo⸗ nen, in umgekehrter Richtung dagegen kaum der dritte Theil, nämlich nur 18,000 Perſonen gefahren ſind. Die ſo auffallende Verſchiedenheit dieſer Ziffern erklärt ſich ohne Weiteres da⸗ raus, daß dem Publikum wohl die Abfahrtszeiten der Dampf⸗ boote vom Bahnhof Ludwigshafen, nicht dagegen die Abfahrts⸗ zeiten von der Landungsbrücke in Mannheim bekannt gegeben werden und es meiſtens dem Zufalle überlaſſen bleibt, wenn Intereſſenten, welche von Mannheim nach dem Bahnhofe Lud⸗ wigshafen fahren wollen, das betreffende Boot erreichen. Die Mehrzahl wird, wie obige Ziffern beweiſen, ſich hierauf nicht verlaſſen, ſondern auf einem anderen, zeitraubenderen Wege nach Ludwigshafen zu gelangen ſuchen, auf welchem weniger Gefahr beſteht, den Anſchluß der in Ludwigshafen abgehen⸗ den Bahnzüge zu verſäumen. Es läge daher nicht nur im Intereſſe des Publikums, ſondern auch vorwiegend im Inte⸗ reſſe des Schiffsunternehmers ſelbſt, wenn ſich dieſer ent⸗ ſchließen wollte, bezw. wenn demſelben ſeitens der ein⸗ ſchlägigen Behörden die Auflage gemacht würde, auf der Strecke„Bahnhof⸗Ludwigshafen⸗Mannheim“ ähnlich wie dies zwiſchen Rüdesheim und Bingerbrück der Fall iſt, nach einem beſtimmten, öffentlich bekannt zu machen⸗ den Fahrplane zu fahren, auf daß die Intereſſenten genau wiſſen, zu welcher Stunde und Minute ſie ſich an den reſp. Landungsbrücken einzufinden haben, um den Anſchluß an die nach dem Bahnhofe Ludwigshafen bezw. nach Mannheim ab⸗ fahrenden Schiffe zu erreichen. Der Schiffsunternehmer würde hierdurch zweifellos nicht nur dem auf dem Bahnhofe Ludwigshafen verkehrenden, ſon⸗ dern auch dem in der Nähe desſelben, wie z. B. am Markt⸗ platze wohnenden Publikum einen großen Dienſt erweiſen und ſeine Einnahmen bedeutend erhöhen. Allgem. Radfahrer⸗Unign. Diesmal iſt es Dresden — die ſchöne Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Sachſens— im Volks⸗ munde mit Recht„Elbflorenz“ genannt, wo ſich am 24., 25. und 26. Auguſt die Mitglieder der Allgem. Radfahrer⸗Union aus allen Gauen Deutſchlands zum 1889er Congreſſe zu⸗ ſammen finden werden, um ſowohl ernſte und wichtige Ge⸗ ſchäfts⸗ und ſonſtige unſern Sportskreis intereſſirende Fragen zu berathen, als auch um einige Tage im gegenſeitigen ge⸗ müthlichen und zwangsloſen Verkehr mit einander zu ver⸗ leben.— Wie bekannt, wird ja bei einem dndrae ſtets das Nützliche mit dem Angenehmen in Verbindung gebracht, und ſo wird auch bei dieſer bevorſtehenden Gelegenheit das Con⸗ 5 Dresden nicht zurückſtehen, um ſeine Gäſte in jeder eiſe würdig zu empfangen.— Wie wir unter der Hand erfahren, ſind in dieſer Richtung ſchon ganz gewaltige An⸗ ſtrengungen gemacht worden, jedem Radler das Leben in Dresden zu einem ſo angenehmen wie nur irgend möglich, zu geſtalten, es find Arrangements im Gange. die mit Fug und Recht den Ausdruck„großartig“ verdienen; wir wollen und dürfen heute darüber im Einzelnen noch nicht ſprechen, ſondern wir wollen vielmehr unſern lieben Sportscollegen und Sportsfreunden, die die Zeit und Gelegenheit wahr⸗ nehmen können, an den Congreßtagen in Dresden zu ſein, dieſe Ueberraſchungen gerne gönnen. Vorſtehende Andeutungen glaubten wir aber immerhin machen zu dürfen, da uns die überaus ſchneidige und rührige Verwaltung des Dresdner Conſulats ſchon im Voraus Gewähr dafür iſt. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 25. Auguſt 1889, Morgens 7 Uhr. Thermometer Barometer⸗ Windrichtung-)] Höchſte und niederſte Tem⸗ aſtand in Celſius 18 peratur des verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärke Maximum Minimum 752.0 12.5 10.9 Süd 3 19.8 13.5 )O: Windſtille; 1: ſchwacher Luftzug; v: etwas ſtärker ꝛc 8: Sturm; 10: Orkan. Wetter trüb. Aus dem Großherzogthum. ◻Ladenburg, 24. Auguſt. Am Dienſtag iſt unſer neuer kath. Stadtpfarrer Herr Profeſſor Haas hier einge⸗ zogen, am Mittwoch fand unter ſtarker Theilnahme der Geiſt⸗ lichkeit des Dekangts und unter Mitwirkung des Cäcilien⸗ Vereins die Inveſtitur ſtatt. Herr Pfarrer Haas, welcher ſchon früher mehrere Jahre hindurch als Kaplan hier wirkte, gilt als ein toleranter, friedliebender Geiſtlicher. Es wird ſeine Ernennung daher um ſo freudiger begrüßt, als unſere Gemeinde ganz entſchieden die Erhaltung des confeſſionellen Friedens wünſcht. O Weinheim, 24. Aug. Die Wahlen zum Bürger⸗ ausſchuſſe haben in den Tagen vom 19. bis 21. l. Mts hier ſtattgefunden, einen ruhigen Verlauf genommen und größten⸗ theils die Wiederwahl ausſcheidender und erprobter Mit⸗ glieder zur Folge gehabt. * Sulzbach, 24. Aug. Bei der geſtern ſtattgehabten Gemeinderathswahl wurden als Gemeinderäthe mit großer Stimmenmehrheit die Herren Hartmann Schmiedel Gräber I. wieder⸗ und Herr Michael Fink neu gewählt. *Heidelberg, 24. Aug. 54 Jahre beträgt der Alters⸗ unterſchied des alt⸗jungen Paares, welches eben den Bund der ewigen Treue in Geſtalt der üblichen Hochzeit feierlich ſchließt. Der Bräutigam zählt 74, das Bräutchen 20 Jahre, er iſt Geldmann, ſie war Kellnerin. Gott ſegne ihren Bund!(H..) Heidelberg, 24. Aug. Profeſſor Dr. Schwenninger, der Leibarzt des Fürſten Bismarck und Begründer des Sa⸗ natoriums, wurde behufs Conſultation vom Sultan telegra⸗ phiſch nach Konſtantinopel berufen. Die Abreiſe nach dort ſoll ſofort erfolgt ſein.(H..) I Heidelberg, 24. Aug. Der nächſten Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wird der Antrag auf Errichtung der Stelle eines ſtädtiſchen Hochbaumeiſters, welche mit M. 4000 Gehalt dotirt werden ſoll, unterbreitet werden.— Herr Herr⸗ mann Landfried von hier hat das Schloß Winsberg an der Triſannabrücke im Paznaunthal(Tirol) eine Halb⸗ ruine, gelegentlich einer Concursverſteigerung um den Preis von 1550 fl. ö.., das Inventar um 726 fl. erworben. Man hofft bei dieſer Gelegenheit auf eine Reſtaurirung det maleriſch gelegenen Schloßruine. OPhilippsburg, 24. Aug. Bürgermeiſter Nopp wurde geſtern zum vierten Male wieder gewähit. Es fielen auf ihn 312 Stimmen, 61 erhielt ſein Gegenkandidat. Ellmendingen, 23. Aug. Die von Ihnen bereits kurz gemeldete Feuersbrunſt hat einen großen Umfang gehabt. Es ſind 4 Häuſer und 8 Scheunen abgebrannt⸗ Zwei Häuſer ſind von je zwei Familien bewohnt geweſen. Der Schaden iſt ein bedeutender, doch iſt alles verſichert⸗ Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes verlautet noch nichts. Das Feuer war um halb zwei Uhr, zu einer Zeit ausgebrochen, da alles auf dem Felde beſchäftigt war. Die Bewältigung deſſelben war um ſo ſchwieriger, als die Brand⸗ ſtelle in einem engen Gäßchen ſich befand. * Tauberbiſchofsheim, 23. Aug. Geſtern brach in dem ehemalig Grünhut'ſchen Hauſe Feuer aus, das den ganzen Dachſtuhl verzehrte und ſich auch dem angrenzenden Wohnhauſe des Seilers Baus back mitgetheilt hat.— Bei dem am 12. Juli d. J. niedergegangenen Hagelwetter wurden hauptſächlich die fünf nördlichen Gemeinden unſeres AAeerd Fen OSN =FN 7 — N 26. Auguſt. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Bezirks ſchwer betroffen und beziffert ſich der nach amtlicher Erhebung feſtgeſtellte Schaden in den Gemeinden Dienſtadt auf 42,894., Eiersheim 89350 Mark, Hochhauſen 69,700 Mark, Impfingen 62,650 Mark und Werbach 30,200 Mark. Zur Linderung der hierdurch verurſachten Noth wird nun⸗ mehr eine von Vertrauensmännern ausgeführte Hauskollekte veranſtaltet. Allmendshofen, 23. Aug. Vorgeſtern wurde Herr Hürgermeiſter Eppenberger, der ſeit 1868 an der Spitze der Gemeinde ſtand, glänzend als Ortsvorſtand wiedergewählt. Hlrof hat den 57 Jahre alten Mann der Schlag tödtlich getroffen. ) Wittenweier, 22. Aug. Geſtern Nachmittag zwei Uhr entſtand hier ein ſehr bedeutendes Schadenfeuer, durch welches die Wohnhäuſer des Gemeinderechners Schalk und des Landwirths Läßle nebſt Wirthſchaftsge⸗ bäuden völlig zerſtört wurden, ein drittes Wohnhaus wurde ſehr erheblich beſchädigt und 4 Scheuern und 1 Tabaks⸗ ſchuppen wurden ganz ein Raub der Flammen. Das Feuer entſtand dadurch, daß Kinder im Schweineſtall Aepfel braten wollten. Das Wenigſte war verſichert. + Weisweil, 23. Aug. Im Hauſe des Hauſierbänd⸗ ders Haag brach geſtern durch die Schuld eines mit Feuer ſpielenden Kindes ein Zimmerbrand aus, der zwar auf ſeinen Heerd beſchränkt blieb, aber ein Opfer forderte, indem das fünfjährige Mädchen erſtickte. Die Eltern waren auf ihrem Handel auswärts beſchäftigt geweſen. . Donaueſchingen, 24. Auguſt. Von Großh. Regie⸗ rung wird die Herſtellung eines Neubaues für die Obereinnehmerei und Bezirksbau⸗Inſpektion geplant und zwar ſoll, wie das„D. Wochenbl.“ meldet, der hiefür erfor⸗ derliche Betrag ſchon im nächſten Budget vorgeſehen werden. Der Bau ſoll in Regie ausgeführt und nicht an einen Unter⸗ nehmer vergeben werden.— Der Biſchof von Mainz wird am 21. September hier eintreffen und an den darauf folgenden Tagen in der Stadt und den umliegen Gemeinden die Firmung von etwa 1300 Firmling vornehmen. Von hier begibt ſich derſelbe nach Villingen zum gleichen Zwecke und zur Spendung der Firmung an 2000 Perſonen. ) Bretten, 24. Auguſt. Eine neue Turnhalle wird hier erbaut, welche von Architekt Schweickert in Karls⸗ ruhe, nächſt der Bürgerſchule, ausgeführt wird. Der Koſten⸗ voranſchlag beziffert ſich auf M. 20,000. * Müllheim, 28. Aug. Der langjährige Dibceſanvor⸗ ſtand Herr Dekan Viſcher in Betberg feiert am Dienſtag, den 27, Auguſt ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. * Konſtanz, 23. Auguſt. Die„K..“ meldet: Vor kurzem wurde in einem hieſigen Hotel über Nacht einge⸗ brochen und die Buffetkaſſe geraubt. Der Verdacht lenkte ſich auf einen ehemaligen Bedienſteten des Hotels, der einige Tage vorher ſich hier herumgetrieben hatte. Auf erlaſſenen Steckbrief hin wurde derſelbe in der franzöſiſchen Schweiz und dieſer Tage dem hieſigen Gerichte einge⸗ iefert. ̃ Gerichtszeitung. «Mannheim, 23. Aug.(Ferien⸗Strafkammer). Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Müller. Ver⸗ meter der Großherzogl. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt v. Duſch und Herr Staatsanwalt Duffner. 1) Amalie, früher Anna Lamade, 19 Jahre alt, ledig, Händlerin von Rohrbach wegen Betrugs, welche im Monat Mai einer Frau Ihringer M. 2 und einer gewiſſen Rhein M. 4 abſchwindelte, wird unter Annahme mildernder Umſtände zu einer Gefängnißſtrafe von 6Monaten 2 Wochen verurtheilt, worauf 2 Wochen Unterſuchungshaft in Anrech⸗ nung kommen.—) Eva Barbara genannt Katharina Diebach, 17 Jahre alt, Dienſtmädchen von Heidelberg wegen Betrugs. Die Angeklagte, wegen Betrugs ſchon be⸗ ſtraft, ſchwindelte am 23. Juli d. J. der Frau Helene Stahl in Schlierbach einen Korb, 1 Schürze, I irdenen Topf mit Eßwaaren im Geſammtwerthe von M. 3,96 ab. Sie wird unter Annahme des Strafmilderungsgrunds der Jugend im wiederholten Rückfalle zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Monaten verurtheilt.— 3) Auguſt Merkel, 17 Jahre alt, ledig, Taglöhner von Neidenſtein wegen Vergehens gegen 0 3 des.⸗St.⸗G.⸗B. Wird unter Annahme mildernder mſtänden, des Strafmilderungsgrunds der Jugend, mit 8 Monate Gefängniß beſtraft.— 4) Emilie Büch, 20 Jahre alt, ledig, Kellnerin von Luiſenthal bei Saarbrücken, Joſef Crolla, 19 Jahre alt, ledig, Muſiker von Pizinsko, Pro⸗ vinz Caſerta(Italien), Barbara Volk, 23 Jahre alt, ledig, Dienſtmädchen von Hornberg bei Gerabronn, Georg Kir ch⸗ ner, 25 Jahre alt, ledig, Conditor von Donnersdorf bei Gerolzhofen, Paul Puba, 20 Jahre alt, ledig, Uhrmacher von Kreutz an der Oſtbabn, wegen Diebſtahls, Hehlerei und Kuppelei. Es wird die Büch zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Monaten, Volk zu einer ſolchen von 2 Monaten, 2 Wochen. Crolln und Kirchner zu je 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. Verluſt der bürgerlichen Ebrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren und wird Polizeiaufſicht für zuläſſig erkannt, Puba wird von der Anklage freigeſprochen. Vertheidiger des Crolla Herr Rechtsanwalt Dr. Hachenburg für Puba Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Moufang. Dieſe Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt— 5) Rudolf Hecke, 48 Jahre alt, techniſcher Leiter der Mannheimer Gummi⸗ Gutta⸗ percha und Asbeſt⸗Fabrik, Carl Ludwig Stratt, 50 Jahre alt und Paul Ludwig Keim, 30 Jahre alt, Procuriſten in derſelben Fabrik wegen Vergehens gegen das Markenſchutzgeſetz. Die Angeklagten haben ſeit 1887 eine von der Firma Döſch& Cahn in Hannover eingetragene Schutzmarke Tiges bei der Fabrikation von Radir⸗Gummi dieſe Schutzmarke an denſelben angebracht und an ein Geſchäft in Rotterdam, welches dieſen Gummi mit der Marke beſtellt hatte, eingeſandt. Urtheil wird Mon⸗ tag, den 26. Auguſt, Vorm. 9 Uhr verkündet.— 6) Franz Kaper Her bſt, 35 Jahre alt, ledig, Dienſtknecht von Sand⸗ hofen, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte, ſchon oft beſtraft, entwendete am 23. Juni d. J. auf der Landſtraße Sandhofen dem Taglöhner Georg Röhrig ein Paar Rohrſtiefeln im Werthe don 8 Mark. Er wird unter Annahme mildernder Umſtände zu einer Gefängnißſtrafe von 8 Monaten verur⸗ theilt.— 7) Karl Reiſinger, 36 Jahre alt ledig, Kutſcher von Doſſenheim, wegen Beleidigung eines Beamten. Vom Schöffengericht Heidelberg zu einer Gefängnißſtrafe von 14 Tagen verurtheilt, legte Angeklagter gegen dieſes Urtheil die Berufung ein. Dieſelbe wird als unbegründet verworfen. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Moufang.— 8) Joh. Steinbach, verheirathet, Taglöhner von Bitzfeld, wegen Vergehens gegen§ 176 Ziff. des.⸗St.⸗G.⸗B. Der Ange⸗ klagte wird mit 3 Jahren Zuchthaus und Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren beſtraft.— Johann Schubert von Wallſtadt, wegen Diebſtahls: wird vertagt.— 10) Georg Schittenhelm, 44 Jahre alt, verheiratheter Fuhrmann und deſſen Ehefrau Katharina, geb. Seizinger, 44 Jahre alt, beide hier wohnhaft, wegen Dieb⸗ ftahls und Hehlerei. Der Angeklagte war bei der Güterbe ⸗ ſtätterei J. Reichert hier als Rollfuhrmann angeſtellt. Der⸗ ſelbe hatte nun in den Jahren 1888 und 1889 auf dem Trans port zur Bahn reſp von derſelben aus verſchiedenen Kiſten und Ballen, die hieſigen Firmen gehörten, verſchiedene Herrenanzüge, Herren⸗ und Frauenzugſtiefeln, Kattun. Kinder⸗ ſchuhe und Anderes mehr im ungefähren Geſammtwertge von 250 Mark entwendet und die Collis reſp Kiſten darauf wie⸗ der ſorgfältig zugemacht. Die Ehefrau hat die Sachen, die ihr Mann nach Hauſe brachte, ſofort verſetzt. Es wird der Ebemann Schittenbelm zu einer Zuchthausſtrafe von 3 Jah⸗ den, abzüglich 2 Monat Unterſuchungshaft, Verluſt der bür⸗ Ebrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren, die Ehe⸗ terlichen frau unter Annahme mildernder Umſtände zu einer Gefäng⸗ nißſtrafe von 1 Jahr verurtheilt. Vertheidiger Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Loeb.— 11) Johann Biedermann II., 36 Jahre alt, verheiratheter Landwirth von Feuden⸗ beim, wegen Körperverletzung. Der Angeklagte, ſchon beſtraft, wurde am 16. Juli d. J. vom Schöffengericht Mann⸗ heim zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Mongaten verurtheilt, weil er am 10. Mai d. J. ſeinem Sohne, welcher ein Paar Stiefeln verloren hatte, züchtigte; dieſe Züchtigung fand aber derart ſtatt, daß ſeine Frau um Hilfe rief. Dieſe erſchien auch in der Perſon der Frau Großmüller, welche den Knaben dem Vater entriß. Darüber aufgebracht, wandte er ſich gegen beide Frauen und mißhandelte ſie mit einem umgekehrten Peitſchenſtiel, und ſtieß ſie außerdem noch mit einer Milch⸗ kanne in den Rücken. Die Frau Großmüller war in Folge dieſer Mißhandlung 8 Tage arbeitsunfähig. Gegen dieſes Urtheil legte der Angeklagte die Berufung ein. Dieſelbe wird aber unter Verfällung in die Koſten, als unbegründet ver⸗ worfen. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Katz.— 12) Friedrich Große, 20 Jahre alt, ledig, Schreiner von Win⸗ tersdorf, wegen Körperverletzung. Der Angeklagte ging am Pfingſtmontag in Begleitung von noch anderen Burſchen von Käferthal nach Waldhof und machten ſich an den Kirſchbäumen zu thun. An dem Feldhüter, der ſie zur Rede ſtellte, ver⸗ griffen ſie ſich und mißhandelten ihn körperlich. Vom Schöffen⸗ gericht Mannheim unterm 16. Juli d. J. wurden die Bethei⸗ ligten verurtheilt, und erhielt Angeklagter eine Gefängniß⸗ ſtrafe von 1 Woche. Gegen dieſes Urtheil legte der Ange⸗ klagte die Berufung ein. Dieſelbe wird theilweiſe für be⸗ gründet erklärt und das ſchöffengerichtliche Urtheil ſoweit auf⸗ gehoben, daß die Strafe auf 6 Tage Gefängniß herabgeſetzt wird. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Yr. Katz.— 13) Hermann Gronert, 42 Jahre alt, verheirathet, geweſener Gendarm von Zuzenhauſen, wegen Beleidigung eines Beam⸗ ten. Vom Schöffengericht Sinsheim unterm 18. Juli d. J. zu einer Gefängnißſtrafe von 10 Tagen verurtheilt, leate An⸗ geklagter gegen dieſes Urtheil die Berufung ein. Dieſelbe wird für begründet erklärt, das erſtinſtanzliche Urtbeil inſo⸗ weit aufgehoben, daß Angeklagter zu einer Geldſtrafe von 40 M. ev. 8 Tagen Haft verurtheilt wird. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Dührenheimer. Tagesmenigkeiten. — Würzburg, 23 Aug.(Drei Verhaftungen), welche hier peinliches Aufſehen erregen werden, weil man dies hinter den Betroffenen niemals vermuthet, erfolgten geſtern Abend 8½ Uhr. Wegen bedeutender Wechſelfälſch⸗ ungen wurden die beiden Invbaber der Getreidefirma H. Hirſchberger& Cie, hier, Willy Hirſchberger und Moritz Sondhelm, ſowie der als Buchhalter fungirende Bruder des Letzteren, Julius Sondhelm, inbhaftirt. Die in Betracht kommenden Summen ſollen über 200,000 Mark überſchreiten. Außerdem hat die Firma wegen Ueberſchuldung von etwa 250,000 Mark die Zahlungen eingeſtellt. — Berlin, 23. Aug.(Schändliche That.) Wie erſt jetzt bekannt wird, wollte eine größere Anzahl Maurer, erboſt wegen ihrer Eutlaſſung, kürzlich ihren Polier thätlich mißhandeln, wovon einer ihrer Mitarbeiter ſie durch gütliche Vorſtellung über das Thörichte ihres Uuternehmens abzu⸗ halten ſuchte. In Folge deſſen kehrte ſich ihre Wuth gegen denſelben; ein Hieb mit einem Spaten ſtreckte ihn zu Boden, und nun fielen die Unmenſchen mit Meſſern über den Kameraden her und verſetzten dem Daliegenden in Arme, Beine, Kopf und Bruſt furchtbare Stiche. Der Polier hatte inzwiſchen von einem dicht daneben befindlichen Bau die Arbeiter alarmirt, und als dieſe entſchloſſen heranrückten, ließen die Meſſerhelden von ihrem Opfer ab und ſuchten ihr Heil in ſchleunigſter Flucht, Zwei von den Patronen wurden aber ſogleich am Orte der That feſtgenommen und der Polizei überliefert, während die übrigen ihrem Schickſal gleichfalls nicht entgehen werden, da ſie dem Polier zur Genüge bekannt ſind. Der Schwerverletzte wurde nach der Charits befördert. — Gent, 24. Auguſt.(»Gräßliche That.) Im Hoſpital der benachbarten Ortſchaft Lovendeghem wurde in vergangener Nacht ein Kranker von plötzlicher Tobſucht er⸗ griffen und tödtete in der Raſerei mit einem Raſirmeſſer drei Kranke und verwundete mit der gleichen Waffe noch mehr als 20 Andere ſchwerr. — Wien, 23. Aug.(Kindsleiche.) Geſtern Nach⸗ mittag ſtießen mehrere Paſſanten des Schmelzer Exercierfeldes auf die in einer Vertiefung liegende Leiche eines etwa zwei Monate alten Kindes, deſſen Schädeldecke förmlich zertrüm⸗ mert war. Der Tod des Kindes war augenſcheinlich durch Steinhiebe erfolgt. Von der unmenſchlichen Mutter des ge⸗ tödteten Kindes konnte bisher keine Spur aufgefunden werden. — Junsbruck, 23. Auguſt.(Abgeſtür zt.) Geſtern ſind im Hinterdux zwei hieſige zu den beſten Hoffnungen berechtigende Gymnafialſchüler, Anton und Eduard Skorpil, abgeſtürzt, wobei der Eine getödtet, der Andere ſchwer verletzt wurde. Beide hatten mit einem dritten Collegen den Weg von Schmirn über das Duxer Joch genommen. Während Letzterer aber auf dem rechten Wege blieb, begaben ſich die zwei Brüder abſeits, wahrſcheinlich um Edelweiß zu ſuchen, wobei die Beiden verunglückten. — Millemont, 23. Aug.(Unfall) Heute wurden fünf Arbeiter in einem Steinbruche von herabſtürzenden Erd⸗ und Steinmaſſen verſchüttet; drei wurden todt und die beiden Anderen lebensgefährlich verletzt ausgegraben. — Saint⸗Etienne, 23. Auguſt.(Zwei Leichen) wurden heute aus der Grube von Verpilleur zu Tage ge⸗ fördert, ſo daß jetzt noch 45 Opfer der Kataſtrophe vom 3. Juli ſich in der Grube befinden. — Alencon, 23. Auguſt.(Tine wahnſinnige That) Heute Abend erklärte ein Maurermeiſter nachdem er friedlich mit den Seinen zu Nacht gegeſſen ſeiner jungen Frau, daß er ſie tödten werde, und befahl ihr, ſich auf das Bett zu legen. Die Frau hielt das für einen ſchlechten Spaß, legte ſich auf das Bett und reichte ihrem wenige Wochen alten Kinde die Bruſt, als ihr Mann vlötzlich ſeine Flinte von der Wand nahm und der armen Frau eine Kugel in den Kopf jagte, worauf er ſich ruhig verhaften ließ. Was ihn zu dieſer wahnſinnigen That veranlaßte, iſt ganz uner⸗ findlich, da er mit ſeiner Frau in glücklicher Ehe lebte. — Rom 23. Aug.(Verbot) Der Papſt hat dem Cardinal Alimonda verboten, den Sohn des Herzogs von Aoſta zu taufen!! In Folge deſſen wird der Kaplan des Königs, Monſignore Anzin o, die Taufe vornehmen. — New⸗Hork, 22. Auguſt.(Bahnunglück.) Der erſte Zug über die neue Strecke der Louisville⸗Eiſenbahu von Knoxville nach Cumberland, der mit den angeſehenſten Bür⸗ gern Knoxvilles beſetzt war, entgleiſte. Von ſechsund⸗ fünfzig Paſſagieren blieben neun todt, einundvierzig wurden verletzt, viele darunter lebensgefährlich. Theater und Muſik. epertoire der kgl. Theater in München. Hof⸗ 11 r. Sonntag, 25. Auguſt:„Die Walküre“ Montag, 26.:„König Lear.“ Dienſtag, 27.:„Siegfried“. Donnerſtag. 29.:„Götterdämmerung“. Samſtag, 31.:„Urvaſi. Sonn⸗ tag, 1. Sept.„Benvenuto Cellini“.— Reſidenztheater. Sonntag, 25. Auguſt:„Ein Großſtädter Mittwoch, 28.: „Torquato Taſſo“. Freitag, 30.:„Der Attache“. Sonntag, 1. Sept.„Stützen der Geſellſchaft“. Frankfurter Repertoire. Opernhaus, Dienſtag, 27. Auguſt:„Zauberflöte“. Mittwoch, 28:„Rheingold.“ Donnerſtag, 29.:„Die Hugenotten.“ Freitag, 30.:„Courier des Zaren.“ Samſtag, 31.:„Walküre.“ Sonntag, 1. Sept.: e pielhaus, Dienſtag, 27,„Roman eines armen junges Mannes? Mittwoch, 28.:„Götz von Bexlich ⸗ ingen“. Donnerſtag, 29.:„Madame Bonivard“. Freitsg, 30.:„Mikado“. Samſtag, 31.:„Neu⸗Frankfurt“. Sonntag. 1. Sept. Philippine Welſer“. 85 Brüſſel, 23. Aug.(Der belgiſche n Bahreuher Blauwaert), welcher in den diesjährigen Bayreuther Fe ſpielen den Gurnemanz mit großem Erfolge geſungen ge hegt die Abſicht, ſich ganz der deutſchen Opernbühne zu w men. Der Künſtler befaßt ſich vorläufig mit dem Einüben des Hans Sachs(,Meiſterſinger“) und des Telramund („Lohengrin“) in deutſcher Sprache. Neueſtes und Celegramme. * Münſter i.., 24. Aug. Die Majeſtäten ſind um 9¼ Uhr hier angekommen. Die Ehrencompagnie war ſtellt vom 8. Weſtfäliſchen Infanterie Regiment Nr. Herzog Ferdinand von Braunſchweig. Bei der Fahrt in die Stadt hielt der kaiſerliche Wagen vor der Salzſtraße unter dem gotiſchen Ehrenthor, wo der Oberbürgermeiſter folgende Anſprache hielt: In tiefer Ehrfurcht bringt Euren Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtäten die Vertretung der Hauptſtadt Weſtfalens ihren unterthänigſten Willkommengruß dar. Ein erlauchter Ahne Eurer Majeſtät hat unſere Stadt durch den ehrenden Ausſpruch ausgezeichnet:„Münſter iſt eine treue Stadt.“ Wir ſind ſtolz auf dieſes Königs⸗ wort und feſt gewillt, uns einer ſolchen Königlichen Au⸗ erkennung ſtets würdig zu erweiſen. Erfüllt von dieſers Geiſte, erneuern wir heute mit freudig bewegtem Herzen vor Euren Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtäten die Gelübde des Gehorſams und der unerſchütterlichen Treue, der Ehrfurcht, der Verehrung und der unbegrenzten Liebe Hierauf erfolgte der Einzug der Majeſtäten in die ganz prächtig geſchmückte Stadt, wo Tauſende, aus ganz Weſtfalen herbeigeſtrömt, das Kaiſerpaar jubelnd begrüß⸗ ten; die weſtfäliſchen Kriegervereine bildeten Reihen. So⸗ fort nach Ankunft am Schloſſe nahm der Kaiſer die vom Diviſionsgeneral v. Michgelis commandirte Parade ab, die Reihen der auf der großen Fläaͤche der linken Schloß⸗ platzanlage aufgeſtellten Truppen abſchreitend, die dann vor dem Kaiſer am Schloſſe vorbeizogen. Das Wetter iſt prächtig. Die Wohnräume des kaiſerlichen Paares befinden ſich in dem ſonſt nur Feſtzwecken dienenden Mittelbau des vom Oberpräſidenten und vom Armee⸗ corps⸗Commandanten bewohnten Schloßgebäudes und bieten von ihren Fenſtern eine freundliche Ausſicht auf grüne Parkanlagen und den Botaniſchen Garten. Nach der Rückkehr der Kaiſerin vom Beſuche des evangeliſchen und katholiſchen Krankenhauſes nahmen die Majeſtäten eine von ſämmtlichen Geſangvereinen der Stadt vor dem Schloſſe dargebrachte muſikaliſche Ovation entgegen und begaben ſich um 3¼ Uhr nach der Feſt⸗ halle zum Feſtmahl der Provinz. In der Mitte der Feſthalle war die Tafel für die Notabilitäten aufge⸗ ſtellt, im Hintergrunde die Kaiſertafel; zur Rechten des Kaiſers ſaß die Kaiſerin, dann folgte der Her⸗ zog v. Ratibor, dem Kaiſer gegenüber ſaßen der General Albedyll und Landrath Oheimb. An der kaiſerlichen Tafel ſaßen außerdem Graf Herbert Bismarck, Ober⸗ landesgerichtspräſident Falk, der Kriegsminiſter Verdy du Vernois, der Chef des Generalſtabes Graf Walderſee, Oberpräſident Studt, Weihbiſchof Cramer, Kapitular⸗ vikar Gieſe, Generalſuperintendent Nebe und Oberbürger⸗ meiſter Windthorſt. Während der Tafel hielt Landrath Oheimb die Anſprache an den Kaiſer, worin er die Liebe Weſtfalens zu Kaiſer und Reich warm her⸗ vorhob. Gegen 6 Uhr war das Feſtmahl beendet; die Majeſtäten begaben ſich nach dem Schloß zurück. Vor dem Diner empfingen dieſelben die Vertreter des weſt⸗ fäliſchen Bauernvereins unter Führung von Schorlemer⸗ Alſt; die Deputation überreichte als urweſtfaliſche Landes⸗ erzeugniſſe zwei Brode(Pumpernickel), Schinken, Butter, ein Fäßchen mit Münſterländer Kornbranntwein. Der Kaiſer nahm dieſe Gaben entgegen und dankte huldvollſt. Abends nahm das Kaiſerpaar nach einer Fahrt durch die feſtlich erleuchtete Stadt an dem Ball des weſtfäliſchen Adels Theil. Beim Feſtdiner antwortete der Kaiſer auf die Anſprache des Landraths Oheimb etwa Folgendes: „Ich kenne Weſtfalen als eines der beſten meiner Lande und gedenke noch meines Beſuches vor fünf Jahren. Alle Lehren und Prinzipien meiner Jugend ſtammen aus Weſtfalen, denn mein Lehrer und Erzieher Hinzpeter iſt ein Weſtfale. Ich kenne die Weſtfalen als feſt, energiſch und zäh, des haben ſie auch ſtets in ihrer Treue zu mei⸗ nem Hauſe bewieſen; eingedenk deſſen, daß das weſtfäliſche Schwert, wie einſt wenn es gezogen werden mußte, ſich ebenſo ſcharf erweiſen werde, wenn es abermals für das jung geeinigte Vaterland gezogen werden müßte, erhebe ich mein Glas und rufe: Weſtfalen und ſeine Hauptſtadt Münſter lebe hoch!“ Dieſe Worte des Herrſchers wurden mit brauſendem Jubel aufgenommen. *Wien, 24. Auguſt. Der Kaiſer beſuchte Mit⸗ tags den Köuig Milan und verweilte 20 Minuten bei demſelben; Milan erhielt ſodann einen halbſtündigen Beſuch der Erzherzoge Karl Ludwig und Franz Ferdi⸗ nand, welche hierauf die ſtameſiſchen Prinzen beſuchten, Abends war Galadiener im feſtlich dekorirten Redouten⸗ Saale zu Ehren des Perſerkönigs. Der Schah hatte zur Rechten die Erzherzogin Maria Thereſia, zur Linken den Kaiſer Franz Joſef; nach dem vierten Gange brachte der Kaiſer den Toaſt auf den Schah aus, welchen dieſer mit einem Trinkſpruch auf den Kaiſer erwiderte Die perſiſche Nationalhymne, ſowie die öſterreichiſche folgten den Toaſten. 5 * Rom, 24. Aug. Nach einer Stefaniemeldung aus Konſtantinopel lud der Sultan den italieniſchen Botſchafter⸗ alsbald nach deſſen Eintreffen, nach dem Pildizpalais ein und erſuchte denſelben im Verlaufe der längeren Audienz dem König Humbert ſeine Glückwünſche zu dem ihm in Süditaſien bereiteten ſchönen Empfang zu übermitteln. 2 *Athen, 24 Aug. Heute wird offiziell beſtätigt, daß bei Sospelajon ein ſcharfes Gefecht zwiſchen Türkentruppen 5 Aufſtändiſchen ſtattgefunden habe, weitere Einzelheiten en. 20. Augunt Daſelbe wird nächſten Soun⸗ tag, den 25. und Montag, des . Seite. General⸗Anzeiger. 00 5 8 ine e N 7 1 7 che Zum Handelsregiſter wurde ein⸗ Mannheimer Handelsblatkt. r Kilchm kihfeſt Cdingen 1 Zu.⸗Z. 287 Firm.⸗Reg. Maunheimer Effektenbörſe vom 24. Auguſt. An Bekauntmachung. Band III. Firma:„IJ. Baum⸗ 5 Börſe waren Anilinateten zu 286 deglet und zu 267 an⸗ Die Aeeleprſanenun d Fiemn i Mach 0 geboten. Weſteregeln 182 G. Brauerei Kleinlein waren 0,50 zur KreisperſammlungDer 10 th 2 0 U höher, zu 167.50 pCt., gefragt. Bad, Schifffahrtsaſſekuranz ß ier Frankenthal verlegt. 48 aAus um 6 Sen 1 10 8. 05 die Wahlen der Abgeord⸗ 2. Zu.⸗Z. 197 Geſ.⸗Reg. 77 M. 10 höher, zu M. 1480, geſucht. Material fehlend. neten durch die Wahl⸗ Band VI. Firma:„Ferdinand Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 24. Auguſt. männer betir. Wolff, Mechaniſche Hanf⸗ und Obligationen.(281) No. 78,085. Wir geben Drahtſeilerei Mannheim vormals 26. Auguſt mit 4 Bad. Oblig. Mark 104.60 bz ½ Rbein. Hyy-Mrandbriese 99 90 bz 4„„ 1886 109— bö4 R. Hyp. Pfobr. S. 43 46100.25 vß 4 4 fl. 108.— b3 4„ 15 47—49 101.60 bz 3„ T. 100 Looſe 145.— 83½ Mannheimer Obl. 101.60 G 4½% Reichsanleihe 104.10 614 55 2885 100.70 C 4 6 108.— G4 Heidelberg 103.— G Preuß. Conſol 107.—— 63 4 Freiburg i. B. Obl. 102.70 G „ 0 104.70 G 3/„„ 7 100.80 G 4 Bayer. Obligationen Mk. 106.— 3 4½ Ludwigshafen Mk. 103.50 G 4 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 104.50 G 4% Wagh. Zuckerfabrit 102— 5f 4 Pfälz. Judwigsbahn fl. 102.65 G 5 Oggersbeimer Spinnerei 108.75 G 4„ Maxbahn 104.50 G 5 Verein. Chem Fabriten 101.70 B 4„ Nordbahn 104.50 5 Weſteregeln Alkaliwerke 98.— 5 Baſs„ Priorit, e 108.60 Actien. Badiſche Bank 110.50 5Bierbrauerei Sinner 203.— Rheiniſche Creditbank 125.— G] Werger ſche Brauerei 118.— bz Junge Rhein Greditbank 128.20 G Badlſche Brauerei 105.— 8 Rhein. Hyp.⸗B. 50 pCt. E. 128.—— G Ganter, Brauerei Freiburg144.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 113.50 B] Brauerei z. Sonne Weltz 129.50„z Pfälziſche Bank 128.— G] Malzfabr. Hochheim Mannheimer Volksbank 127.— G] Mannh. Dampfſchleppſchiff. 124.50 B Deutſche Unionbank 94— 6Cöln. Rhein⸗-u. Seeſchifffahrt 80— B Pfälziſche Ludwigsbahn 240.— GBad. Schifffahrt. Aſſecuranz 1480 G 4 Maxbahn 159.50 Bad. Rück- u. Mitverſich. 620.— G Norbbahn 129.— 6] Mannheimer Verſicherung 620.— heidelberg-Speyeter Bahn 42.— B] Mannheimer Rückverſich. 530.— G erein Them. Fabriken—. Württ. Transportverſich. 360.— G Babpiſche Anilin u. Soda 266.— 8 Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaſt 378.- G Weſteregeln Alkaliwerke 182.— G Oggersheimer Spinnerei 57.— Chem. Jabrit Goldenberg 148 50] Ektlinger Spinnerei—— 5 u. Schötenſack 114.— 8 Mannheimer Lagerhaus 95 25 B erein Oelfabriken 121.— B8] Deutſche Seehandl. 20.— G Waghäusler Zuckerſabrik 120.— 3 Manuh. Gum. u. Asbfbrk, 46.50 B Manheimer Zuckerraffin. 91.— 5 Karlsruher Maſchinenbau—.— Mannßeimer Aktienbrauerei 208 50 2 uttenheimer Spinnerei 100.— G Eichbaum⸗Brauerei 189 50 B Karlsr. Nähmf. Haid u. Neuf—.— Lübwigshafener Brauerei 229 50 Näßmaſchinen Gritzner—.— Schwetzinger Brauerei 82.— G Syveyherer Dampfziegelei 162.— G Brauerei z. Storch 144— Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 165.— bz Seidelbergerkletienbrauerei 167.50 G Schifferdecker Cement 155.— G Brauerei Schwartz 174.50 B Zellſtofffabrik Waldhof 227— 63 Würzburg, 24. Auguſt.(Viktualienpreiſe). Butter Mark 0,80—0,90. Schmalz 1,00. Rehfleiſch ,65 das Pfund. Alte Hühner 1,10, junge Hahnen 0,35. Feld⸗ hühner 9,00, Gänſe 3,00, Enten 1,40, das Stück. Junge Tauben 0,60, alte 0,55 das Pgar. Haſen 0,00, Geißchen ,00, Eier ,05 das Stück. Ein Mäßchen Kartoffeln%%.—(Schrannenpreiſe). Weizen.50 10.00, Hafer.90,—.80 Gerſte.50—.70, Heu.30—.60, Strob.90—.50· Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 24. Auguſt. Bei geringem Verkehr kann die Tendenz als günſtig bezeichnet werden. So waren Laura ſehr feſt und ſind auf die Nachricht von einer Erhöhung der Walzeiſenpreiſe noch weiter(im Ganzen um 1,50) in die Höhe gegangen. Gelſenkirchener beliebt, ſowie gut behauptet. Bankenmarkt ruhig. Die Nachbörſe war etwas matter in Jolge eines Artikels der„Köln. Zig.“ über das neue fran⸗ zöſiſche Wehrgeſetz. Am Bahnenmarkt ſind Galizier auf neue nach Rußland anſehnlich höher. Der Fonds⸗ märkt war ſehr ſtille. Privatdiskonto 2¾—2½ pCt. Fraukfurter Effektenſorietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 260¼, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 234.40, Berliner Handelsgeſellſchaft 177, Dresdener Bank 153, Effektenbank 113.90, Länderbank202 ¼, Elbthal 198, öſterr. franz. Staatsbahn 190¼, Lombarden 99¼, Gotthard 168.70, Central 185.70, Nordoſt—.—, Jura 116,90, Union 110,90, Weſtbahn 43.90, 5 pEt. Italiener 98.75, Galizier 166¾, Werrabahn 91.50, 4 pEt. Egypter 91.50, Türken 16.55, Türken⸗Looſe 22.75, Riebeck 100, Laura 142.30. Die Meldungen über den Wiener Saatenmarkt bewirkten für Stagtsbahn und Lombarden verſtärktes Angebot und mäßige Courseinbußen, die übrigen Werthe verkehrten ruhig und ziemlich unverändert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußeburſe vom 24. Auguſt.) New⸗ Nork Chieag o as een Mal edt Caſſee Weizen Mais Schmalz 3— 87⁰—— 15.15— 8 ebruar 8870— 15.15* Mär;———— 15.20———— Apri——— 15.20——— al— 15.0 81¾%8 835%—— uni——— 15.20————— uli———— 15.29—.——— Auguſt 885% 43—— 15.10 76¼ 22——— September 88 42872— 15.— 76— 33⁰/— Oktober 84— 4s—— 15.10 76— 84— November 85/ 431— 15.10 76¼ 34——.— Dezember 867—— 15.15 77——— Teur——.———.——.———— Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 24. Auguſt angekommen: Hafenmeiſterei II. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Etr. A. Erlenbach Gehr Erlenbach Rotterdam Stückgüter 7670 J. Dries Golt mit uns Biebrich Cement 4646 D. Adler Vereinigung 5 Ruhrort Kohlen 4000 W. Weſendonk Eintra t Rotterdam 1 11576 S. Sinzig Mainz 4 Antwerpen Stückgüter 5384 E. Wehner Mainz 7 0 Sgat 6484 .Konz Maunheim 18 Rotterdam Slückgüter 735⁴ N. Bütefür Strombolder Duisburg Kohlen 15044 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Bingen, 28. Aug..13 m.—.04. Konſtanz, 28 Aug..00 m.— 0,09. üningen, 38. Aug..90 m.—.00. ehl, 88. Aug..18 m—.0. Sauterburg, 34 Aug. 4 32 m.—.02 Maxau, 28. Aug..44 m—.05 WMannbeim, 25. Aug..80— 9,08. Mainz, 48. Aug.60 m.—.08 55„ 26. Aug..37 m.—.01. oblenz, 28. Aug. 250 m.—.90. Köln, 24. Aug..70 m.—.01 Ruhrort, 24. Aug,.19 m.—.04. Neckar. Mannbeim, 25. Ang.30 m.—.08. Heilbronn, 24. Aug. 0,83 m.— 0,02. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, vaß unſere liebe Tochter, Schweſter, Schwägerin und Nichte, Fräulein Marie Heidt 58891 ſanft ver⸗ 58891 Im Namen der Hinterbliebenen Carl Heidt, Hofmusikus. Mannheim, den 24. Auguſt 1889. Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 2% Uhr vom Sterbehauſe B 4, 7 aus ſtatt. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. heute Morgen nach jahrelangem Leiden ſchieden iſt. hiermit bekannt, daß in dieſem Jahr duych die Kreiswahlmänner im Wahlbezirk Mannheim 2 Abgeordnete nebſt Stellvertretern, im Wahlbezirk Küferthal, be⸗ ſtehend aus den Gemeinden Käferthal, Wallſtadt, Sand⸗ hofen und den Kolonien Kirſch⸗ gartshauſen, Sandtorf u. Schaar⸗ hof 1 Abgeordneter gebſt Stell⸗ vertreter und im Wahlbezirk Neckarau, beſtehend aus den Ge⸗ meinden Neckarau und Feuden⸗ heim 1 Abgeordneter nebſt Stell⸗ vertreter zu wählen ſind. Es werden die nach 8 30 des Verwaltungsgeſetzes bei der Wahl der Kreisabgeordneten wahlbe⸗ rechtigten Grundbeſitzer und Ge⸗ werbetreibenden des Amtsbezirks aufgefordert, behufs an der bevorſtehenden Kyeisa 95 ordnetenwahl ſpäteſtens bis 1. Ok⸗ tober d. IJs. ihre Wahlberechtig⸗ ung beim Bezirksamte ſchriftlich anzumelden. ie Anmeldungen haben zu ent⸗ halten die Angaben: 1. Des Vor⸗ und Zunamens und des Standes des ſteuer⸗ pflichtigen Grundbeſitzers be⸗ ziehungsweiſe Gewerbetrei⸗ benden. Des Wohnortes und der Hauptniederlaſſung deſſelben. Ob derſelbe volljährig oder minderjährig bezwſe. entmün⸗ digt iſt; letzternfalls die An⸗ gabe des Namens und Wohn⸗ drtes des Vormundes. Bei Frauen, wenn ſie ver⸗ heirathet ſind, weiter die An⸗ gabe des Namens, Standes und Wohnortes des Ehe⸗ manns. Bei Körperſchaften und Ak⸗ tiengeſellſchaften die Angabe des Namens, Standes und Wohnortes des Stellver⸗ treters. Außerdem iſt der Anmeldung beizufügen ein Nachweis über die von dem Steuerpflichtigen oder von ſeinen Familienvorfahren ſeit mindeſtens 5 Jahren— das läu⸗ fende Steuerjahr mit eingerechnet — in dem Kreiſe verſteuerten Grund⸗ bezwſe. Gewerbſteuer⸗ capitalien. Der obenerwähnte 8 30 des Verwaltungsgeſetzes lautet: ieſen Kreiswählmännern tre⸗ ten zum Zweck der Wahl der Ah⸗ geordneten in die Kreisverſamm⸗ lung als Wahlberechtigte bei: 1. Die im Wahlbezirke wohnen⸗ den eeee oder S* deren geſetzliche Vertreter, ſo⸗ fern ſie in dem Kreiſe an Liegenſchaften ein Grund⸗ ſteuercapital von 70,000 M. beſitzen, welches ſeit) 91555 von ihnen oderihren Familien⸗ vorfahren verſteuerk wird. Diejer Wed welche unter den⸗ ſelben Bedingungen Gewerbe⸗ capitalien im, der Kreis⸗ heſteuerung unterliegenden, Steueranſchlage von minde⸗ ſtens 150,000 M. perſteuern. Der Fiscus und andere Körper⸗ ſchaften— die Aktiengeſellſchaften inbegriffen, aber mit Ausſchluß der Gemeinden— nehmen, wenn ſie mit auf ihren Allein⸗ heſitz an Grundeigenthum oder Gewerbscapitalien Ren Maßz durch Stellvertreker an der Wahl theil. 58876 annheim, 21. Auguſt 1889. Großh. Bezirksamt. enzken. Bekauntmachung. Die Landtagswahlen betr. Nr. 10072. Die Aen der Ur⸗ liegen von Montag, den 2. Sep⸗ tember d. J. bis einſchließlich Donnerſtag, den 12. September 2 an eele entagen jewe mitta bon 812 lihe und Nachnez⸗ tags von—6 Uhr, u. Sonn⸗ taß, den 8. September Vor⸗ mittags von—12— uuf dem Rathhauſe, 1. Stock, Zim⸗ 17 5 Nr. 10zu Jedermanns Ein⸗ Auf. er die Liſten 17 N5 oder unpollſtändig hält, kann die innerhalb der o 155 riſt ei dem Stadtrathe ſchriftlich zeigen oder zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für ſeine Behauptungen, falls die⸗ ſelben nicht auf Notorietüt be⸗ ruhen, bezeichnen. Abe wir dies zur öffentlichen Kenntniß bringen, machen ſoir darauf aufmerkſam, daß bei der Wahl der Wahlmänner nach den Beſtimmungen der Wahlordnung nur dieienigen Urwähler zuge⸗ laſſen werden dürfen, welche in die Wählerliſten aufgenommen worden ſind. 58573 Mannheim, 15. Auguſt 1889. Stadtrath: Klotz. Winterer. Marktmeiſterſtelle. Die Stelle eines Marktmeiſters iſt neu zu beſetzen. 58769 Bewerber werden veranlaßt, ihre Anmeldungen mit Zeugniſſen belegt, 952 längſtens Dienſtag, 27. Auguſt d.., Mittags 12 Uhr 43 der Stadtrathskanzlei— geben, woſelbſt auch über die Be⸗ dingungen Auskunft 10 wird. annheim, 22. 929 5 1889. un⸗ Stadtrat Moll. Lemp. wähler aus der Stadt Mannheim Joh. Jacob Wolff“ in Mannheim. Der am 5. Juli 1889 zwiſchen dem Geſellſchafter Adolf Wenk und Roſine Sofie Wolff errichtete Ehevertrag beſtimmt in Artikel 1, daß die Gütergemeinſchaft auf den von jedem Theil einzuwerfen⸗ den Beträg von 100 M. beſchränkt werde. 95 Zu.⸗Z. 68 Geſ.⸗Reg. Band V. Firma:„Münz& Kromer“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. 58880 Mannheim, 21. Auguſt 1889. Großh, Amtsgericht III. Düringer. Heffentliche Zuſtellung. Nr. 38883. Der Fuhrmann Ludwig Gropp hier, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld Hieiz klagt gegen Unternehmer Reidelhuber, früher hier, z. Zt. an unbekannten Orten abweſend, wegen geleiſteter Arbeiten mit dem Antkrage auf Verurtheilung des Beklagten durch volläufig vollſtreckbarss Urtheil zur Jahkung von 189 M. 50 Pfg. nebſt 5% Zins vom Klagezuſtellungstage, unter Verfällung in die Koſten des Rechtsſtreits und Arreſtverfahrens und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor Großh. Amts⸗ 5 II. dahier auf onnerſtag, 24. Oktober 1889, Vormittags 9 Uhr. um Zweck der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, 23. Auguſt 1889. Gerichtsſchreiberei Großherzogl. Amtsgerichts. Hoerſt. 58884 Jadung. Nr. II 14,353. Der am 3. April 1889 zu Kleinſachſenheim geb., zu⸗ letzt in Sanggede aheiſhen Eiſendreher ebrg Chriſtian öneck z. Zt. in Algier, wird beſchuldi daß er im Winter 0 1888/89 als beurlaubter Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß aus Deutſchland ausgewandert ſei, Übertretung Perlt§ 360 Ziff. 3 .⸗St.⸗G.⸗B. erſelbe wird auf Anordnung Großh. Amtsgerichts Vdahier zur Hauptverhandlung auf 888. 22. Oktober 1889, orm. ½9 Uhr vor das Schöffengericht 55 mit dem Anfügen geladen, daß er bei unentſchudigtem Ausbleihen auf Grund der vom Königl. Land⸗ wehrbezirkskommando Heidelberg am 27. Jult l. J. ausgeſtellten Erklärung werde verurtheilt werden. Mannheim, 23. Auguſt 1889. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Hoerſt. Nerkauf ZIn verkaufen 1 Plüſch⸗Garnitur(Bordeaux⸗ Roth), 2 halbfranzöſ. Bettladen mit Roſt, er: 5 Wollmatratzen, Fürſtenbilder: Deutſcher Kalſet ünd Kaiſerin, Großherzog und Großherzogin, ferner 1 Parthie feine Bodenteppiche in allen Grbßen und Muſtern, ſowie 58887 g. Anstett, B 5, 2. Gebrauchter Sekretär, kleiner Schreibpult, Kanapee, ithüriger Schrank, 2 Reiſekoffer zu verkf. 58878 O8, 10½, 4. Stock. üchtige Marmor⸗Poliſeute ſofört geſucht. 58872 Heinrieh Schwarz, Marmor⸗Waarenfabrik, Friedrichsfelder⸗Straße, un⸗ weit dem Häupthahnhof. 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