(Badiſche Volkszeitung.) In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils VBormittags 11 Uhr. (Mannheimer Vokksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Their: Chef⸗Redakteur Julius Katz, el. Rotationsdruck und Verlag des Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckeret, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des 1al0 Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. N für ben lokalen und prov. Theil: fü ben h 7555 hel n Inſeratentheik: * 0 Apf 5 Nr. 235. Celephon⸗Ar. 218.) Gele Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Aeue Heunruhigung! Geit einigen Tagen rauſcht es im offiziöſen Blätter⸗ wald recht unheimlich; die alte Melodie von Kriegs⸗ beſorgniſſen und von der Nothwendigkeit einer weiteren Heeresverſtärkung wird wieder angeſtimmt. Allen voran ergeht ſich die„Köln. Ztg.“ in vergleichenden Dar⸗ ſtellungen der deutſchen und franzöſiſchen Heeresſtärke; chr folgt der offizißſe Heerbann„Poſt“,„Hamburger Corr.“ und die„Nordd. Allg. Ztg.“ gibt durch den meingeſchränkten Wiederabdruck der auf eine Vermehrun zer kriegeriſchen Kräfte Deutſchlands bezüglichen Artik ihren Segen dazu. Soweit wären alſo die offiziöſen Blätter in der Anerkennung eines dringenden Bedürfniſſes inig und man wird in Anbetracht der zu erwartenden combinirten Aktion unſerer Offizidſen darauf gefaßt ſein nüſſen, daß das Thema ſobald nicht von der Tages⸗ ordnung verſchwindet. Es iſt nicht zu verkennen, daß die neuerdings auf⸗ getauchte Erörterung der militäriſchen Angelegenheiten zuch bei Jenen eine nachhaltige Verſtimmung hervorzu⸗ eufen geeignet iſt, die durch ihre patriotiſche Opferwillig⸗ keit vor dem Vorwurf grundſätzlicher Oppoſition ge⸗ ſchützt ſind. Man wird, um eine Stimme aus dem Aus⸗ aande zu vernehmen, unſeren Bundesgenoſſen in Wien gewiß nicht den Vorhalt machen können, daß ſie nicht bereit ſeien im Rahmen des Dreibundes die unerläſſlichen Opfer an Gut und Blut zu bringen. Trotzdem finden wir heute in einem der ßſterreichiſchen Regier⸗ ung naheſtehenden Blatte folgenden Schmerzensruf: „Eine vieljährige Erfahrung hat uns 5155 daß, ſo oft die Kölniſche und ihresgleichen vor dem franzöſiſchen Kriegsminiſter ſich zu fürchten vorgeben, zunächſt den Steuerträgern in Deutſchland, alsbald aber auch uns Oeſterreichern vor unſeren reſpectiven Kriegsminiſtern angſt und bange zu werden pflegt.“ Und dieſes Wiener Blatt, dem bereits die zu erwartenden Mehrforderungen Sorge bereiten, iſt nicht etwa oppoſitionell geſinnt; ſchon die Einleitung des Artikels läßt keinen Zweifel über ſeine gut deutſche Geſinnung. Es heißt da:„Die „Koͤlniſche Ztg.“ ſchwört in der Regel auf das Wort ihres Magiſters in der Wilhelmſtraße zu Berlin und gereicht dies dem rheiniſchen Blatte gewiß nicht zur Unehre. Es brauchen ſich auch weit geſcheidtere Leute nicht zu ſchämen, dasſelbe zu thun; auf dieſe Autorität kann man ſich ſchon verlaſſen.“ Aber nicht nur außerhalb Deutſchlands rufen die offi⸗ ciöſen Warnungsſignale Unbehagen hervor. Eine ganze Anzahl regierungstreuer Organe innerhalb der deutſchen Grenzpfähle tritt den beunruhigenden Artikeln der„K. .“ entſchieden entgegen. Wir ſehen hier ab von den Aeußerungen der unabhängigen Preſſe, obzwar gerade ſie am beſten die Stimmung der weiteſten Kreiſe kund gibt; wir wollen aber darauf hinweiſen, daß ſelbſt officielle Regierungsblätter, wie das von der k. ſächſ. Regierung beeinflußte Dresd. J. es für ein Gebot der Klugheit erklären, doch erſt abzuwarten, wie die beſchloſſene Neuorganiſation des franzöſiſchen Heeres ſich in Wirklichkeit geſtalten wird. Erſt die Durchfuͤhrung des neuen Geſetzes könne über die ganze Tragweite desſelben völlige Klarheit bringen. Man wird dem Regierungsblatte ohne irgend⸗ eine Einſchränkung zuſtimmen können, wenn es den offtziöſen Warnern den Rath ertheilt, unter den obwalten⸗ den Umſtänden den weiteren Verlauf der Dinge abzu⸗ warten und nicht unnöthigerweiſe in der Bevölkerung den Glauben zu erwecken, es ſeien weitere Heeres⸗Ver⸗ ſtärkungen von der deutſchen Reichsregierung ſchon in Ausſicht genommen.— Die politiſche Welt hat in den Begegnungen unſeres Kaiſers mit den Herrſchern von Oeſterreich⸗Ungarn und Italien und der Königin von England eine Feſtigung der Bundesgenoſſenſchaft und eine Bürgſchaft des euro⸗ päiſchen Friedens erblickt. Mit umſo größerem Erſtaunen wird ſie nun vernehmen, daß eine weitere Vermehrung der deutſchen Armee zur Erhaltung des Friedens nöthig ſei. Wenn nun gar der„Hamb. Korr.“ der deutſchen Volksvertretung den Vorwurf entgegenſchleudert, daß (während das franzöſiſcheParlament von erſtaunlicher Bereit⸗ willigkeit und Einhelligkeit bei allen Forderungen des Kriegs⸗ miniſters iſt, mag derfelbe General oder Civilingenieur ſein, Thibaudin oder Boulanger heißen,) im deutſchen Reichstage „alle Forderungen der Heeresleitung von vornherein von den Oppoſitionsparteien bekämpft, in den Kommiſſionen rr des Reichstags von allen Seiten beſchnitten und ſchließ⸗ lich im Plenum von gewiſſen Volkstribunen als unnöthige Bedrückung der Steuerzahler, wenn nicht gar als bös⸗ willige„Kriegstreiberei“ der„Militärpartei“ gebrandmarkt werden“— ſo iſt das eine arge Uebertreibung. Gewiß waltet im Reichstage eine löbliche Sparſamkeit und ſſe iſt ſicherlich dringend geboten; aber abgeſehen von der grundſätz⸗ lich oppoſitionsluſtigen Minderheit, hat der Reichstag ſtets allen Anſprüchen der Militärverwaltung Genüge geleiſtet. Er wird gewiß auch fernerhin ſeine Pflicht thun, wenn die Nothwendigkeit weiterer Heeresverſtärkungen ſich als dringend erweiſen ſollte. Dieſen Beweis hat aber die Regierung zu erbringen; die offiziöſe Preſſe ſollte ſich endlich davor huͤten, neue Beun⸗ ruhigung in's Volk hineinzutragen! —— Ein bonlangiſtiſcher Skandal. * Paris, 29. Auguſt. „Der Chorknabe“, des Ex⸗Generals eifrigſter Parteigänger Laguerre hat einen neuen boul angiſti⸗ ſchen Skandal verurſacht, der das Einſchreiten der Polizei zur Folge hatte. Geſtern Abend fand eine bou⸗ langiſtiſche Proteſtverſammlung im Cireus Fernando ſtatt. Sie hatte eine ungeheure Menge angezogen, welche von 7½ Uhr ab den Boulevard Rochechouart und die benach⸗ barten Straßen füllte. Der Saal war beiläufig von 5000 Perſonen beſetzt; faſt durchweg Boulangiſten. Die Polizei hatte umfaſſende Vorkehrungen getroffen. Ein ſtarker Trupp von Schutzleuten, zwei Schwadronen der berittenen Stadtgarde hielten die Ordnung aufrecht. Außerdem waren mehrere Compagnien Infanterie in der Straße hinter dem Circus aufmarſchirt. Um 9 Uhr gab der Ahgeordnete Laiſant, welcher Vorſitzender war, das Wort an Laguerre. Derſelbe erklaͤrte, dieſe Verſammlung ſei der wahre Gerichtshof, der über Boulanger zu befinden habe. Redner nennt alle Anklagen grundlos und greift Regierung und Senat wild an. Als Laguerre geendet, werden an die Ver⸗ ſammelten, welche ſich von den Sitzen erhoben, über ſämmtliche Anklagepunkte Fragen nach der Schuld der Angeklagten gerichtet. Die Abſtimmung lautete ſtets für alle drei Angeklagten auf nicht⸗ ſchuldig. Daraufhin ward in einem Beſchluß der Verſammlung ausgeſprochen, daß Oberſtaats anwalt und Senatoren ſich des Verbrechens der wiſſentlichen Ver⸗ urtheilung von Unſchuldigen ſchuldig()) gemacht hätten, und verdienten, dafür gebrandmarkt zu werden. Ein Brief Boulangers mit nichtigen Phraſen ward ver⸗ leſen, worauf Laiſant die Sitzung aufhob. So lange die Reden dauerten, trieb ſich eine große Menge vor dem Circus umher. Gegen 9 Uhr erfolgte ein Angriff auf die Polizei mit Steinwürfen. Die berittene Garde mußte einſchreiten. Um 10 Uhr war aber⸗ mals ſcharfes Einſchreiten nöthig; die Garde mußte blankziehen. Eshieß, mehrere Perſonen ſeien verwundet; das Gerücht ſcheint aber falſch zu ſein. Wohl aber traf die Polizei allenthalben auf heftigen Widerſtand. Fortwährend ertönte Geſchrel:„Hoch Boulanger!“ Etwa 150 Verhaftungen wurden vorge⸗ nommen. Die Straßen der ganzen Umgebung blieben noch eine Zeit lang durch Truppen beſetzt.— Von den geſtern Verhafteten, deren Zahl 65 beträgt, ſind die Ueberzahl junge Kaufleute, Arbeiter und Zeitungsver⸗ käufer. Ein Burſche, der dem Pferde eines Poltziſten einen Meſſerſtich beibrachte, wurde durch Säbelhiebe am Kopfe leicht verwundet.— Der boulangiſtiſche Abgeord⸗ nete Thieſſe wurde wegen Widerſtands gegen die Staats⸗ gewalt verhaftet und ſeitdem feſtgehalten. Luguerre und Frau Thieſſe thaten vergeblich Schritte, ſeine Freilaſſung zu erwirken.— Der Boulangismus wird mit ſolchen Skandalſcenen ſich die verlorene Gunſt nicht wieder zu erringen vermoͤgen. Politiſche Ueberſicht. = Maunheim, 29. Auguſt, Vorm. Ein komiſches Mißverſtändniß hat ſich in Metz in den Kaiſertagen zugetragen und ſpukt nun augenblicklich in allen europäiſchen Blättern herum. Die Sache iſt folgende: Der Correſpondent der„Agence Havas“ bekam in Metz zufälliger Weiſe den„Lorrain“ vom 24. d. Mts. in die Hände und hat den an der Spitze dieſer Nummer ſtehenden Begrüßungssartikel der Redaktion als die angeblich von Frauen dortiger Kaufleute aufgeſetzte Bittichriit um Aufhebung Freitag, 30. Auguſt 1889. des Paßzwanges betrachtet; er berichtete auch dem⸗ gemäß an die„Agence 1 So kam es, daß am folgenden Tag ¼0 der franzöſiſchen Zeitungen die ſo⸗ genannte Bittſchrift veröffentlichten, welche im Grunde nichts anderes als der Begrüßungsartikel des„Lorrain“ war. Doch blieb es dabei nicht. Auch das„Elſäſſer Journal“ machte die Verwechslung mit und zu guter Letzt ging, wie er mit gutem Humor bemerkt, der Be⸗ richterſtatter der„Straßb. Poſt“ auch noch auf den Leim! Es verdient bei dieſer Gelegenheit hervorgehoben zu werden, daß eine Bittſchrift überhaupt weder verfaßt noch überreicht wurde; wohl war davon die Rede, der Plan kam jedoch nicht zur Ausführung. Der Verſuch des Abgeordneten Delles, den Kaiſer in einer Audienz auf die Folgen des Paßzwanges aufmerk⸗ ſam zu machen, iſt mithin das Einzige, was in dieſer Hinſicht in Metz gethan wurde. In London herrſcht bange Sorge wegen des ſchon lange andauernden und noch immer weitern Umfang annehmenden Strikes der Dock⸗ und Kohlenarbeiter. Man befürchtet, daß in Folge des Kohlenmangels die Beleuchtung Londons durch Gas ernſtlich gefährdet werden köͤnnte und was das bedeutet, kann nur derjenige ermeſſen, dem die Verhältniſſe der Rieſenſtadt bekannt ſind. Neuerdings meldet ein Brüſſeler Telegramm, daß 3000 belgiſche Arbeiter ſich den Londoner Dockgeſellſchaften angeboten hätten, für 4½ Pence die Stunde zu arbeiten; die Geſellſchaften hätten aber für den Augenblick das Anerbieten abgelehnt. Dagegen war in London das Gericht verbreitet, daß die Direktoren der Dockgeſellſchaften Unterhandlungen anknüpften, um ſich belgiſche Arbeiter zu verſchaffen. In Folge deſſen telegraphirte John Burns an die Vor⸗ ſteher der belgiſchen Arbeltervereine und forderte dieſe zu Sympathien für die Londoner Arbeiter auf, indem er ſie ermahnte, Schritte zu thun, die Abſendung von belgiſchen Arbeitern zu verhindern.— Die Abordnung der Beſitzer der Themſequais für die Löſchung von Schiffsgütern, ſowie der Getreidemagazine hatte geſtern Vormittag eine Unterredung mit den Direktoren der Dockgeſellſchaften, um die Forderungen der Arbeiter zu unterſtützen. Es ſcheint, daß die öffentliche Meinung die Wünſche der Dockarbeiter billigt, da in Folge der weiteren Fort⸗ ſchritte der Strikebewegung auch in den anderen Arbeiter⸗ kreiſen, die ganze Gewerbs⸗ und Handelsthatigkeit ge⸗ faͤhrdet erſcheint. Das geleuntuiß ants Jozialdemokraten. Berlin, 27. Aug. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Vor etwas über zwei Jahren wurde in Berlin von dem bisherigen Redakteur des ſozialdemokratiſchen„Volks⸗ blatt“, Max Schippel, ein„ſozialpolitiſches Wochenblatt“ unter dem Namen„Volkstribüne“ begründet, welchem ſein Herausgeber die Aufgabe ſtellte, die ſozialdemokratiſchen Ideen mehr„wiſſenſchaftlich“ zu vertreten, als es durch die dem agitatoriſchen Parteiintereſſe dienſt⸗ bare Tagespreſſe geſchähe. Man wird aus dieſer Selbſtcharakteriſtik der„Volks⸗ tribüne“ berechtigt ſein anzunehmen, daß die ſozialdamo⸗ kratiſchen Auffaſſungen korrekt in ihr wiedergegeben werden und unter dieſem Geſichtspunkte verdient ein Artikel der Nummer vom 24. Auguſt allgemeineres Intereſſe, welcher, indem er die Frage beantworten will, ob die Strikes den Arheitern nutz en, ſich über die von der Sozialdemokratie mit den Strikes verfolgten Ab⸗ ſichten ſehr deutlich ausſpricht. Nach dieſem Artikel denkt nämlich ein zur„Er⸗ kenntniß ſeiner Klaſſenlage erwachter Arbeiter“ über Strikes alſo: „Wollt ihr(die Unternehmer) nicht gutwillig mir mein Recht, meine bexechtigten Anſprüche gewähren, ſo muß ich jeden mir geſetzlich erlaubten Zwang anwenden. Mit kurzen Worten, ichmuß die Arbeit einſtellen, ich muß ſtriken. Unterliege ich dabei, was ſehr leicht möglich 91.... ſo muß ich wieder und im mer wieder ſtriken. Nicht, weil ich glaube, in den fort⸗ geſetzt wiederholten Strikes Euch auf einmal zu beſiegen, nein, ich fürchte, ich werde in jedem folgenden Strike auch wieder unterliegen. Aber ich werde durch dieſes fortgeſetzte Beunruhigen Eures Ge⸗ ſchäftsbetriehes, durch das wiederholte Unterbrechen Eurer ie durch die empfindlichen Ver⸗ luſte, die ich Euch dadurch bereite, Euch ſo ſchädigen, daß ihr es vorzieht, mir meine gute Jorderung auf guskömmlichen Unterhalt und auf das Mehr an Behag⸗ lichkeit des Lebens, auf das ich auch Anſpruch mache, zu gewähren, um die Ri dos zu werden.“ bezwecken alie Seneral-Angeiger. 30. Auguſt. n Lage der Strikenden durch Erzwingung gün⸗ Lohnbedingungen. Man weiß vielmehr, daß man nur in dem etſten, ſondern wahrſcheinlich„in folgenden Strike auch wieder unterliegen wird.“ „weil es auf das fortgeſetzte Beunruhigen etriebes der Unternehmer, auf die wieder⸗ ſeiner Berechnungen, auf die„em⸗ ichen Verluſte“, welche den Unternehmern dadurch bereitet werden, der Sozialdemokratie ankommt. Wo iſt aber die Grenze der Forderungen, welche auf dieſe Weiſe erzwungen werden ſollen? Nun, hierüber entſcheidet natürlich„der zur Erkenntniß Er⸗ wachte“, der„zielbewußte“ Sozialdemokrat, denn ſchließ⸗ lich kann doch nur dieſer wiſſen, wie weit ſeine„gute Forderung“ und„das Mehr an Behaglichkeit des Lebens“ von ihm verſtanden werden. Da hierüber nach ſozial⸗ demokratiſcher Auffaſſung allein die zur ſozialdemokra⸗ tiſchen Erkenntniß Erwachten zu entſcheiden haben, ſo iſt auch klar, daß es ihnen freiſteht, nach der Bewil⸗ ligung einer jeden Forderung immer wieder eine neue zu ſtellen. In dieſem an⸗ muthigen eirenlus vitiosus kann dann mit Grazie immer weiter geſtrikt werden! Klarer kann es gewiß nicht ausgeſprochen werden, wie in den oben zitirten Sätzen geſchehen, daß die ſozial⸗ demokratiſche Abſicht beim Strike nicht auf eine Beſſe⸗ rung, d. h. eine wirkliche und erreichbare Beſſerung der wirthſchaftlichen Lage des Arbeiters gerichtet iſt, ſondern ausſchließlich auf empfindliche, den Unternehmern zuzufügende Verluſte. Dieſes ſpricht ſich auch darin aus, wenn weiter geſagt wird:„Eines iſt aber un wider⸗ bringlich verloren, das ſind die Kapital⸗ zinſen der Fabrikanten während des Strikes!“ Und am Schluſſe dieſes intereſſanten Artikels wird erklärt, die Strikes würden „nothwendig immer häufiger und immer umfangreicher werden, je mehr die Arbeiterſchaft zur Erkenntniß ihrer Lage erwacht. Dieſe Erkenntniß läßt ſich aber mit aller Gewalt nicht mehr aufhalten. Der Gähr⸗ ſtoff iſt in die Arbeiterſchaft hineinge⸗ tragen, er läßt ſich nicht mehr entfernen oder tödten.“ Man wird es der ſozialdemokratiſchen Wiſſenſchaft⸗ lichkeit der„Volkstribüne“ Dank zu wiſſen haben, wenn ſie ſo klar und deutlich den Beweis erbracht hat, wie die ſozialdemokratiſche Propaganda davor nicht zurück⸗ ſchreckt, den Arbeiter immer wieder in Unthätigkeit und damit in No th zu verſetzen, weil dadurch auch die Ar⸗ beitgeber Schaden erleiden könnten. Tagesneuigkeiten. 1. ,München, 28. Aug.(Theuere Sparſamkeit) Anläßlich des Eiſenbahnunglückes bei Röhrmoos wurde unſer Bahnbetriebsweſen ſelbſt durch die regierungsfreundlichſten Blätter in nichts weniger als ſchmeichelhafter Weiſe beſprochen und namentlich auf das knauſernde und verkehrte Sparen nach Unten hingewieſen. Intereſſant wird es ſein, nach Bereinigung aller Entſchädigungsanſprüche zu erfahren, was dieſe falſche Sparſamkeit allein bei Röhrmoos gekoſtet hat, nachdem Frau Hberförſter Beyreuther aus Eibſtock, deren Gatte dort um's Leben kam, 100,000 Mark und die Hinter⸗ Aiebenen des verunglückten Poſtdirektors und des Oberzoll⸗ Inſpektors ebenfalls die gleiche Entſchädigungsſumme er⸗ halten haben ſollen. „. München, 28. Aug.(Die Strafanſtalten und Arbeitshäuſer in Bayern) beherbergten am Schluſſe des vorigen Jahres 7696 Inſaſſen, worunter 6591 Männer und 1105 weibliche Sträflinge. Davon wurden 2764 Männer und 704 Frauen für Gewerbtreibende— die berüchtigte Zuchthausarbeit— und 2083 Männer und 401 Frauen zu landwirthſchaftlichen und anderen Arbeiten verwendet waren. „Angolſtadt. 27. Aug.(Beim Stehlen einge⸗ ſchlafen.) Ein Bauersſohn von Erlingsdorf brach in den Bierkeller der Ritzer'ſchen Wirthſchaft daſelbſt ein, wo er ſich hetrank und ſchließlich ſanft einſchlief; der Wirth entdeckte ihn, rief einige Nachbarn zuſammen und ſo konnten ſie den Dieb feſtnehmen, bis die Gendarmerie erſchien, welche den Burſchen, der am Montag Hochzeit halten wollte, geſchloſſen in die Frohnfeſte ahführte. Berlin, 27. Aug.(Ertrunken) Am Sonntag Abend wollte der Kutſcher eines Herrn, welcher einen Aus⸗ flug nach Grünau gemacht hatte, deſſen Hündchen, das in's Waſſer gegangen war, herauszuholen, als er ganz nahe am Feuilleton. —Ein allerliebſter Zwiſchenfall trug ſich bei der Abreiſe des Kaiſerpaares aus Straßburg zu. Als die Maje⸗ ſtäten am Bahnhofe ausſteigen wollten, trat die Gattin des venſionirten Gensbarmen Dobrick vor, auf den Armen ein weißgekleidetes Kind haltend, welches mit ſeinen kleinen Hän⸗ den der Kaiſerin einen Blumenſtrauß entgegen ſtreckte. Die hohe Frau nahm den Blumenſtrauß entgegen und rief auf die Bemerkung der Mutter, der Kleine ſei ein Pathenkind des Kaiſers ſdeh Gemahl zu:„Du, Wilhelm, komm doch einmal er und ſieh' den prächtigen Jungen.“ Der Kaiſer, welcher inswiſchen ausgeſtiegen war, drückte der Frau Dobrick die Hund, dankte für den Strauß und ſagte:„Wie viele Kinder gaben Sie denn liebe Frau?—„Neun, Majeſtät.“—Alles Jungen?“—„Nein, ajeſtät, zwei Mädchen, aber ſieben Buben. Dieſer hier iſt der Siebente, und da haben Majeſtät die Gnade gehabt, die Pathenſchaft anzunehmen.—„Ach ja, ich erinnere mich. Wie alt iſt denn der älteſte?“—„13 Jahre, Mafeſtät, er iſt jetzt in der Militär⸗Anſtalt in Anna⸗ burg.“—„So, das iſt ſchöͤn, und wie alt iſt denn der jüngſte, dieſer hier?“— Am Tage, an dem Majeſtät hier einzogen, iſt er 14 Monate geworden.“—„Na, das iſt ja ein präch⸗ liger kleiner Kerl für ſein Alter, der gibt mal einen ſtrammen Soldaten. Ich werde mich ſeiner erinnern,“ ſagte der Kaiſer, und reichte nochmals der Mutter die Hand, während der kleine Wilhelm ganz unbefangen an den glänzenden Knöpfen der Uniform des Kaiſers drehte, was dieſer ſich mit beſter Laune von ſeinem Pathen gefallen ließ. Mit den freundlichen Wor⸗ ten:„Ich danke Ihnen ſehr für den ſchönen Strauß. Nun halten Sie den kleinen Wilhelm nur recht gut, damit er ſo geſund und blübend bleibt. Adien, liebe Frau, auf Wieder⸗ ſehen!“ nahm dann die Kaiſerin Abſchied, während die Menge die Mutter umdrängte und haarklein erzählt haben wollte, was geſchehen. —.Eine ſchwimmende Sparkaſſe. Der in einer Palmenölfabrik an der Oberſpree in Berlin ſchon viele Jahre beſchäftigte Arbeiter B. benutzte einen außer Betrieb ge⸗ ſehten, dem Fabrikinhaber gehhrigen Kahn ſchon Jahre hin⸗ durch als Sparkaſſe. Der Mann hielt den Aufbewahrungs⸗ Ufer in eine Untiefe gerieth. Auf ſeine Hilferufe eilte ſein Herr herbei und ſtürzte ſich ins Waſſer, wurde aber von dem Unterſinkenden am Fuße gefaßt und mit in die Tiefe hinab⸗ gezogen. Die Leichen ſind noch nicht aufgefunden. — Berlin, 27. Aug.(Mißglückte Hinrichtung. Einer der Elephanten unſeres zvologiſchen Gartens, der in letzterer Zeit durch ſeine Bösartigkeit dem Wärterperſonal des Gartens beſonders gefährlich zu werden drohte, ſollte heute früh 7 Uhr durch Strangulation vom Leben zum Tode befördert werden. Man hatte zu dieſem Zweck eine Schlinge aus einem ¼3ölligen Drahtſeil angefertigt und dieſelbe dem Thier unter Beobachtung der größten Vorſichtsmaßregeln um den Hals gelegt. Die Drathſeile führten durch einen als Schlaufe dienenden eiſernen Ring und dann durch die halb geöffnete Käfigthüre in das Freie, wo 42 Mann mit Hülfe von Flaſchenzügen die Schlinge zuzuziehen verſuchen ſollten. Gleich bei dem erſten Verſuch drückte der Elephant derart gegen Ring und Drahtſeil, daß das letztere brach, ehe die Schlinge überhaupt nur eine Spur auf dem Fell des Dick⸗ häuters zurückgelaſſen hatte. Als ob nichts vorgefallen wäre, promenirte er dann in ſeinem Zwinger auf und ab und kehrte ſich weiter nicht an die für ihn in Ausſicht genommenen Hin⸗ richtungsvorrichtungen. Die Direktion hat vorläufig von weiteren derartigen Verſuchen Abſtand genommen. Sobald ſich indeſſen ein probateres Hinrichtungsmittel findet, dürfte ein zweiter Verſuch vorgenommen werden. — Breslau, 27. Aug.(Jagdunglück.) Der Guts⸗ beſitzer Oswald Ulber aus Rohnſtock ging mit ſeinem 16jährigen Sohne auf die Jagd. Beim Ueberſchreiten eines Grabens entlud ſich das Gewehr des jungen Mannes und der Vater erhielt die ganze Ladung(beſtehend aus ſtarkem Schrot) in den Rücken, ſo daß er, da Leber, Niere und Magen verletzt waren, kurze Zeit danach verſtarb. Herr Ulber feierte an dieſem Tage ſeinen 48. Geburtstag und hinterläßt eine Frau mit 8 zum Theil noch unerzogenen Kindern, die mit dem ohne Schuld zum Mörder ſeines Vaters gewordenen Sohne verzweiflungsvoll den Tod eines liebevollen Gatten und ſorgenden Vaters beweinen — Wien, 27. Aug.(Ordensregen.) Der Schah von Perſien hat im Ganzen hier 161 Orden und Medaillen verliehen. Darunter ſind 15 Großkreuze des Sonnen⸗ und Oöwenordens, 16 ſolche Orden I. Cl., 26. II. Cl. und 37 III. Cl., das übrige IV. und V. ſowie Medaillen. — Paris, 27. Aug.(Ei ne Furie.) Als der Schloſſer⸗ geſelle Wilhelm Dura geſtern Nacht ſich nach Hauſe begab, ſtürzte ſich eine Frau in der Avenue de Saint⸗Ouen plötzlich auf ihn und verſetzte ihm mehrere Meſſerſtiche in den Unter⸗ leib, worauf ſie die Flucht ergriff. Dura, welcher lebensge⸗ fährlich verletzt iſt, glaubt in der Perſon eine frühere Ge⸗ liebte erkannt zu haben, mit welcher er ſich entzweiht hatte. — Rodez, 27. Aug.(Entwiſcht.) Ein gewiſſer Fricou, welcher wegen Ermordung eines Mannes Namens Regourd aus Lajouanie und wegen Mordverſuches und Nothzucht an einer Frau Mazars zu lebenslänglicher Deportation ver⸗ urtheilt worden war, iſt aus dem Gefängniß, wo er bis zu ſeiner demnächſtigen Abreiſe nach Numea untergebracht war, heute Nacht ausgebrochen. Da man des Verbrechers nicht ſo leicht habhaft werden dürfte, herrſcht in der ganzen Stadt und Umgegend große Angſt und Aufregung. — New⸗Pork, 27, Auguſt.(Eiſenbahnunglück.) Zwiſchen Chicago und Kanſas entgleiſte ein Perſonenzug. Fünfzig Paſſagiere wurden verletzt, darunter zehn lebens⸗ gefährlich. Aus Stadt und Land. Maunheim, 29. Auguſt 1889. Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem Dekan a. D. Pfarrer Adolf Viſcher in Betberg das Eichen⸗ laub zum bereits innehabenden Ritterkreuz I. Claſſe des Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen und dem Bade⸗ arzt Dr. Neumann in Badenweiler die nachgeſuchte Er⸗ laubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem König von Rumänien verliehenen Ritterkreuzes des Ordens des Sterns von Rumänien zu ertheilen geruht. BVerſetzung in den Nubeſtand. Der Großherzog hat gnädigſt geruht, dem auf den 1. September d. J. auf ſein unterthänigſtes Anſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruheſtand verſetzten Amtsrichter Adolf Irhr. v. Schönau in Wolfach den Rang eines Oberamts⸗ richters zu verleihen. Ernennung und Beförderung. Der Großherzog 15 gnädigſt geruht, den Kanzleiſekretär M. Rehm bei der roßherzoglichen Geſandtſchaft in Berlin unter Verleihung des Titels„Kanzleirath“ zum„Regiſtrator“ zu ernennen. Eruennungen im Richterſtande. Der Großherzog hat gnädigſt geruht, den Landgerichtspräſidenten Karl Ben⸗ der in Mosbach zum Präſidenten des Landgerichts Karls⸗ ruhe, den Landgerichtsdirektor Karl riedrich Müller in Mannheim zum Präſidenten des andgerichts Mosbach, den Landgerichtsdirektor Dr. Karl Cadenbach in Walds⸗ hut zum Virektor des Landgerichts Mannheim, den Land⸗ gerichtsrath Karl Martin in Karlsruhe zum Landgerichts⸗ direktor in Waldshut, den Landgerichtsrath Dr. Johann Hauſer in Karlsruhe zum Vorſitzenden der Kammer für Handelsſachen bei dem Landgerichte Karlsruhe zu ernennen, ort ſeines Geldes für ganz ſicher, da der Kahn halb im Waſſer lag und Niemand ſich deſſelben mehr bediente. Vor einigen Tagen wurde B. gewahr, daß der Kahn verſchwunden war. Er erfuhr, bis auf den Tod erſchrocken, daß der Fabrik⸗ beſitzer das alte unnütze Fahrzeug verkauft habe. Sofort be⸗ gab ſich B. zum Käufer und ſtürzte auf deſſen Holzplatz, wo Arheiter das morſche Fahrzeug mit der Säge zerkleinern wollten. Es gelang ihm auch noch im letzten Augenblick, ſeinen Schatz, etwa 1300 M. iu Gold und Banknoten, aus der Seitenwand des Kahns herauszuholen. — Ddieſe Thurgauer! Die braven Bewohner des Kantons Thurgau— der wegen ſeines großen Obſtreichthums auch„Moſtindien“ genannt wird— ſtehen von jeher bei den übrigen Eidgenoſſen in dem böſen Rufe, daß ſie gerne den Unterſchied zwiſchen Mein und Dein verwechſeln. Der Sage nach ſoll kein Thurgauer in die Hölle kommen, weil der Teufel befürchtet, ſie würden ihm die Kohlen ſtehlen.— Als letzten Sommer ein Verein aus dem Thurgau einen Ausflug nach der Stadt St. Gallen unternahm, wußte der Volkswitz zu erzählen: man habe ſämmtliche Landfäger(Poliziſten) des Kantons aufgeboten, ſich in St. Gallen einzufinden, um die Thurgauer zu beobachten— Warum die Thurgauer, wenn ſie in die Stadt gehen, ſich den Regenſchirm umbinden, wird dahin erklärt: damit ſie die beiden Hände zum Ein⸗ ſchieben frei haben.— Nachdem der Beſchluß gefaßt worden, daß das eidgenöſſiſche Schützenfeſt im Jahre 1890 in Frauen⸗ feld(Thurgau) abgehalten werde, hieß es gleich: der Gaben⸗ tempel müſſe während des Schützenfeſtes nach Winterthur (Zürich) geſtellt werden, weil er im Thurgau nicht ſicher ſei. — Eine Unmaſſe ähnlicher Witze macht auf Koſten der Thur⸗ gauer bei dem Schweizervolk die Runde. Den beſten haben wir kürzlich im„Nebelſpalter“ dem ſchweizeriſchen Witzblatt, geleſen. Dort hieß es wörtlich:„Die Thurgauer Regierung zahlt allen Thurgauern die Reiſe nach Paris unter der Be⸗ dingung, daß ſie Alles abliefern, was ſie heimbringen.“— O dieſe Thurgauer! O dieſe Schweizer, welche ſo ihre Lands⸗ leute an den Pranger ſtellen! — Staatsgefährliche Depeſche. Ein bekannter Pa⸗ riſer Sportsmann, der ehemalige Dragonerkapitän Jorel, den Landgerichtsrath Wilhelm Rupp in Mannheim an das Landgericht Karlsruhe, den Landgerichtsrath Oskar Adolf Emil Hauger in Mosbach an das Landgericht Mannheim zu verſetzen, den Oberamtsrichter Leopold Mittell in Pforzheim zum Landgerichtsrath in Mosbach und den Referendär Karl Freiherrn von Babo von Weinheim zum Amtsrichter in Pforzheim zu ernennen. *Nach der Statiſtik des Verbandes der landw. Kreditgenoſſenſchaften im Großherzogthum Baden ge⸗ hörten demſelben im Geſchäftsjahre 1888 au: 78 Vereine, die Mitgliederzahl beträgt 9720. Die Geſammteinnahme aller Verbandvereine betragen 5,612,517., die Geſammt⸗ ausgaben 5,378,110 M. Roggen⸗ und Hafer⸗Ankäufe für die Armee. Das kgl. Proviantamt Karlsruhe benachrichtigt die Landwirthe, daß es nunmehr mit dem Ankaufe des Roggens und Hafers aus der eben beendeten Ernte beginne. Das betr. Proviantamt erſucht um unmittelbare Angebote und iſt zu jeder Auskunft in ſeinen Dienſträumen, Kriegſtr. 116, gern bereit. Heu und Stroh werden ebenfalls in bekannter Weiſe angenommen. Dieſe Bekanntmachung bringt das Gr. Be⸗ zirksamt Karlsruhe mit dem Anfügen zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß es ſich bei der obigen Maßnahme weniger um Ab⸗ ſchluß größerer Lieferungsverträge handelt, vielmehr beab⸗ ſichtigt iſt, auch den Kleinbauern zum unmittelbaren Berkauf kleinerer Mengen an die Militärverwaltzng um die laufen⸗ den Tagespreiſe Gelegenheit zu bieten. Dem kgl. Propiant⸗ amt wäre erwünſcht, wenn ſchon in allernächſter Zeit von ihrem Anerbieten ausgiebig Gebrauch gemacht würde. Der Badiſche Hauptverein der Deutſchen Luther⸗ Stiftung iſt auch dieſes Jahr wieder in der Lage, Stipen⸗ dien und Erziehungsbeiträge für Söhne und Töchter evan⸗ geliſcher Pfarrer und Lehrer, namentlich ſolcher auf dem Lande, vergeben zu können. Die betreffenden Geſuche ſind nach der Bekanntmachung im Kirchlichen„Geſetzes⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt“ 1888 Nr. Ty und im„Verordnungsblatt des Großh. Oberſchulraths“ 1888 Nr. X einzurichten und ſpäteſtens bis 14. September d. J. an den„geſchäftsführen⸗ den Ausſchuß des Badiſchen Hauptvereins der Deutſchen Luther⸗Stiftung, zu Handen Hrn. Prälat D Doll in Karls⸗ ruhe“, einzuſenden. Der 4. ſüddeutſche Gaſtwirthstag(Verbandstag), der geſtern Vormittag im Café Nowack zu Karlsruhe in einer Delegirtenſitzung zuſammentrat, war von 18 Vereinen beſchickt und von etwa 60 Delegirten be⸗ ſucht. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden des Karlsruher Vereins, Herrn Röſch, nach Verleſung der Pro⸗ tokolle des letzten Verbandstages und nach Erſtattung des Kaſſenberichts wurde die von uns bereits früher mitgetheilte Tagesordnung abgewickelt. An den Debatten und Discuſſionen betheiligte ſich namentlich auch der Mannheimer Vertreter, 985 Falkenſtein. Heute findet der Verbandstag ſelbſt — *Ausflug der nat.⸗LIib. Partei nach Anuerbach. Den Theilnehmern aus der Pfalz geben wir auf dieſem Wege davon Kenntniß, daß ſie auch mit dem Zuge 45(Auerbach ab.42 Minuten Abends, Mann⸗ heim an 10.10 Min. Abends) die Rückreiſe vom Auer⸗ bacher Feſte mit der vom Mannheimer nationalliberalen Verein ausgegebenen Extrazug⸗Fahrkarte ohne Fahrpreiszu⸗ ſchlag antreten können, wenn ſie dem Schaffner außer der für den Extrazug giltigen Rarte noch ihr Fahrbillet der Pfälziſchen Bahn vorzeigen. Unſeren Kriegervereinen iſt durch die 110 nach Karlsruhe, welche ſie der huldvollen Liebenswürdigkeit und Freigebigkeit unſeres Großherzogs verdanken, ein er⸗ innerungsreicher Tag bereitet worden und hohe Ehre wider⸗ fahren. Mancher hat damit eine ſchöne i weiter in das alltägliche Leben mit heim genommen. Daß es auch an heiteren Zügen dabei nicht gefehlt hat, davon haben wir unſeren Leſern erſt kürzlich ein Pröbchen mitgetheilt, als wir das Geſchichtchen von dem ſtrammen Veteranen erzählten, der in dulei jubilo das verkehrte Haus und darin das un⸗ richtige Bett für das ſeine hielt. Aber noch andere heitere Züge und Nachklänge ſind inzwiſchen bekannt geworden, ſo die odyſſeiſche Irrfahrt des alten Kriegers aus dem Oden⸗ wald, der anſtatt im Schatten ſeines Thales auf der Heim⸗ fahrt zu landen, 150 Kilometer weiter ſüdlich im Schwarz⸗ wald aufgewacht iſt. Reizend ſind auch die Erlebniſſe eines Kriegervereins in einem Dorfe bei Karlsruhe, der in corpore ausgerückt und post kestum gerade noch rechtzeitig zum Bankett gekommen iſt, nachdem die Parade längſt vorüber war. Jetzt weiß auch noch der Bad. Odsb. ein allerliebſtes Geſchichtchen zu erzählen, das in Bruchſal paffirt iſt. Drei Kriegerver⸗ einler aus dem Odenwald benutzten bei der Hinfahrt am Montag Mittag den Aufenthalt auf dem Bruchſaler Bahn⸗ hof zu einem Erfriſchungstrunk und zwar, da ihr Wagen gerade am Üebergang bei der„Roſe“ zu ſtehen kam, eilten ſie in das letztgenannte Gaſthaus. Der großen Hitze wegen hatten ſie ſich ihrer Röcke und Hüte entledigt, die ſie im Wagen ließen, und zechten nun fröhlich darauf los, bis ſie plötzlich zu ihrem nicht geringen Schrecken wahrnahmen, daß der Zug ſich in Bewegung geſetzt hatte und ein Mitkommen nicht mehr möglich war. Das auf dem Bahnhof abgegebene Abfahrtsſignal hatten ſie der großen Entfernung wegen über⸗ war in dankbarer Erinnerung an ſeine frühere Laufbahn auf den Einfall gekommen, ſeinen Pferden, die er als Mitglied des Jokeyklubs faſt auf jedem Pariſer Rennen laufen ließ, militäriſche Namen beizulegen. So hieß ein prächtiger Fuchshengſt„General“ ein anderer„Sergeant⸗Major“, wä rend er die Stuten„Infanterie“,„Kavallerie“, Artillerie und ähnlich benannte. Bei einem der jüngſten Rennen in Auteuil ſollten wiederum mehrere ſeiner Pferde auf dem Turfplatz erſcheinen. Der Stallmeiſter Jorel's, deſſen Stall ſich einige Bahnſtunden weit von Paris befindet, fragte bei ſeinem Herrn telegraphiſch an, welche Pferde er nach Paris befördern ſolle. Herr Jorel antwortete gleichfalls tele⸗ graphiſch und zwar in folgender Weiſe:„General“ hat gute Chancen; laſſen Sie„Infanterie“ zuerſt befördern, Ar⸗ tillerie“ kann Nachmittag kommen.“ Im Pariſer Kele⸗ graphenamte machte jedoch dieſe Depeſche große Augen und lange Geſichter— ein furchtbarer Verdacht ſtieg auf— „General“ das konnte doch nur Einer ſein— kurz, der dienſt⸗ habende Beamte weigerte ſich, die Depeſche abzuſchicken. Herr Jorel, der durch große Wetten verpflichtet war, befand ſich in heller Verzweiflung. Es blieb ihm ſchließlich nichts übrig, als ſich an Kriegsminiſter Freycinet zu wenden. Dieſer ge⸗ ſtattete ohne Weiteres die Abſendung des Telegramms. Und ſo konnten„General“,„Infanterie“ und„Artillerie“ am folgenden Tage ungeſtört die Rennen ia Auteuil mitmachen. Herr Jorel aber hat beſchloſſen, ſeinen Pferden weniger ſtaatsgefährliche Namen beizulegen. — Eine Stilblüthe, welche verdient, feſtgenagelt zu werden, bringt der„Breslauer General⸗Anzeiger“, wenn er ſchreibt:„Der Frühling iſt lange vorbei— ſtehen wir doch an der Pforte der Jahreszeit bereits, die uns mit welken Blättern und abgeblühten Roſen überraſchen will. Und in die unüberwindliche Wehmuth, die ſich unſer in ſpätſommer⸗ lichen Momenten bemächtigt, miſcht ſich der 24. Auguſt, der Todestag Ewald von Kleiſt's, des Dichters des„Frühlings“ —. Selbſterkenntnis. Herr zu ſeinem Diener, welcher einen Auftrag ſchlecht ausgerichtet: „Wie man nur ſo dumm ſein kann! Wenn ich einen Eſel hätte fortſchicken wollen, hätte ich Dich nicht gebraucht, ich hätte dann beſſer elbſt gehen können!“ + 7 — rrrrne * 2 .„„ e ee 30. Auguſt. General⸗Anzeiger. 3. Selte. Hört. Es blieb ihnen alſo keine andere Wahl, als hemd⸗ ärmelig und baarhäuptig dort zu bleiben und mit dem nächſten Zug nach Karlsruhe zu fahren, in der Hoffnung, daß ihre Kameraden dafür ſorgen würden, daß ſie am dortigen Bahn⸗ hof wieder in Beſitz ihrer Kleidungsſtücke kämen. Daß ſie ſich in dieſer Erwartung nicht getäuſcht, läßt ſich wohl an⸗ nehmen.— Aber ein ſchöner Tag war es doch und alle, die den endloſen Feſtiubel in der ſchönen badiſchen Reſidenz mit eigenen Augen ſehen und mit eigenen Ohren hören durſten, werden die Exinnerung an dieſen Tag in hohen Ehren halten. Statiſtiſches aus der Stadt Maunßeim von der 33. Woche von 1889(11. Aug, bis 17. Aug.). An Todes⸗ urſachen für die 38 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ kamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In 1 Falle Unterleibstyphus, in 4 Fällen Lungenſchwindſucht, in 1 Falle akute Erkrankung der Ath⸗ mungsorgane in 18 Fällen akute Darmkrankheiten. In 13 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 1 Falle Selbſt⸗ mord. * Todegfälle in der Zeit vom 11. Aug. bis 17. Aug. 1889. Nach den Veröffentlichungen des kaiſerlichen Geſund⸗ heitsamts ſind in der bezeichneten Woche, berechnet auf das 1000 Einwohner und das ganze Jahr, als geſtorben ange⸗ meldet: In Aachen 24,2; Altona 19,1; Augsburg 33,9; Barmen 26,9; Berlin 20,4; Bochum 21,6; Braunſchweig 21,4; Bremen 22,5; Breslau 26,6; Charlottenburg 25,5; Chemnitz 26,8; Danzig 24,8; Darmſtadt⸗Beſſungen 15,5; Dortmund 21,5: Dresden 21,1; Düſſeldorf 24,1; Duisburg 29,0; Elber⸗ feld 18,4; Elbing—; Erfurt 23,5; Effen 31,5; Frankfurt a. M. 17,4; Frankfurt g. O. 28,7; Freiburg i. Br. 18,5; .⸗Gladbach 15,9; Görlitz 22,7; Halle a. S. 30,2; Ham⸗ burg 194; Hannover 19,2; Karlsruhe 21,9; Kaſſel 130; Kiel 28,9. Köln 28,9; Königsberg 28,9; Krefeld 22,4; Leip⸗ zig 26,8; Fieghng 17,; Lübeck 19,6; Magdeburg 28,4; Mainz 28,7; annheim 23,3; Metz 19,9; Mülhauſen 21,0; München 33,8: Münſter 23,4; Nürnberg 25,2; Plauen i. V. 25,8; Poſen 28,9; Potsdam 25,7; Roſtock 20,3; Stettin 2⁴,7; Straßburg 29,2; Stuttgart 17,4; Wiesbaden 20,2; Würzburg 31,4; Zwickau 20,9; * van Pouten's Cacab. Der König der Niederlande hat der bekannten Firma C I van Houten u. Zoon, Cacao⸗ Fer in Weeſp(Holland) das Recht verliehen, ihre Jabrik„Königliche van Houten's Cacao⸗Fabrik“ zu nennen. Was dieſer ehrenvollen Auszeichnung doppelten Werth gibt, iſt die Thatſache, daß das Anſuchen dieſen Titel führen zu dürfen, geſchehen iſt, nachdem S. M. die Firma dazu hat einladen laſſen, und dabei ſeiner hohen Zufriedenheit über das weltbekannte Fabrikat„van Houtens Cacao“ ſpeciellen Ausdruck verliehen hat. *Hopfenpreiſe während der letzten Tage: Nürn⸗ berg Markthopfen 35—55., Hollertauer 40—65., Württemberger 50—80., Badiſcher V. Sorte 50—60., Tettnang 75 M. für vorzügliche Waare. Auſcha 40 bis 50 fl. öſterr. Währung. In der Prov inz Poſen feine Waare 100—120., mittlere 80—90., geringere 70 M. und abwärts. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 29. Auguſt 1889, Morgens 7 Uhr. ter⸗ Thermometer indri* Höchſte und niederſte Tem⸗ 0 85 in Celſius e peratur des verg. Tages in mm TrockenFeucht Stärke Mazimum Minimum 761⁰ 15.8 11.8 Süd 2 20.2.1 0: Windſtille; 1: ſchwacher Juftzug; u: etwas ſtärker ꝛe.; 8: Sturm; 101 Orkan. Wetter ſchön. Morgens Thau Aus dem Grofherzogthum. :( Neckaran, 28. Aug. Der„Turnerbund Jahn“ ver⸗ anſtaltet am nächſten Sonntag ein Turnfeſt mit Preisturnen Vormittags halb 10 Ubr) und Freiübungen(Nachmittags), bends venezianiſche Nacht. Mehrere auswärtige Turner haben ihre Betheiligung am Preisturnen zugeſagt. 5 * Wiesloch, 28. Aug. In der Scheuer des Seilers und Landwirths Walther iſt geſtern Abend halb 8 Uhr Feuer ausgebrochen, welches ſehr raſch um ſich griff, ſo daß in etwa einer Stunde 7 Gebäude, darunter 4 Wohn⸗ gebäude, in Flammen ſtanden. Dem thatkräftigen Eingrei⸗ ſen der hieſigen Feuerwehr iſt es zu verdanken, Nad Feuer keine größere Ausdehnung annahm. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt bis jetzt unbekannt. ( Wiesloch, 28. Aug. Die geſtern Abend ausgebrochene e 3brunſt hat in kurzer Zeit fünf Wohnungen nebſt economiegebäuden zerſtört, Um 4 Uhr morgens mußte die Feuerwehr nochmals ausrücken, nachdem um Mitternacht das Jeuer bewältigt ſchien. 5 * Karlsruhe, 28. Aug. Geſtern Vormittag nach halb 9 Uhr wurde die Feuerwehr allarmirt. Es brannte im Sei⸗ tenbau des Hauſes Nr. 7 in der Steinſtraße. Der Feuer⸗ wehr, welche raſch zur Stelle war, gelang es, das Feuer auf den 2. Stock, in welchem der Brand zum Ausbruch kam, zu beſchränken; jener brannte vollſtändig aus. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt bis jetzt noch nicht ganz aufgeklärt. Lelder ſind die Betroffenen nicht verſichert. 7 Kork, 27. Aug. Seit einigen Tagen hat man hier mit der Tabakernte begonnen. Derſelbe iſt ſehr ſchoön und darf gehofft werden, daß die Arbeit durch guten Preis be⸗ lohnt werde, zumal man hier mit der Körnerernte bezw. Dreſchergebniß nicht zuſrieden iſt. Die ſtolze Gräfin. Roman nach fremdem Motiv. Von Max von Weißenthurn. Nachdruck verboten.) 2¹(Fortſetzung.) „Aber es geſchah um Deinetwillen, Nelly,“ rief der alte Mann, ehe Cardroß eine Einwendung erheben konnte, indem er ſeine zitternde Rechte auf die Schulter der Tochter legte. „Um Deinetwillen, geliebtes Kind,“ wiederholte er.„Die Liebe zu Dir iſt es geweſen, welche ihn herbrachte, welche ihn zu dem Antrage veranlaßte, den Königinhof zu retten und mit ihm mein Leben; denn ich wäre geſtorben, wenn ich den⸗ ſelben hätte verlaſſen müſſen. Mein liebes Kind Du haſt bis nun ein trauriges Leben geführt; es bietet ſich Dir vielleicht nie mehr eine Gelegenheit, glücklich zu ſein. Kein Mann wird Dich inniger lieben, als Herr Cardroß es thut. Wenn Du ſeine Frau wärſt, wenn ich Dich ſeiner Obhut anvertraut ſehen könnte, reich, beſchützt, ſorgenfrei, wie Du es dann wärſt ſet ach— es würde 1 1 5 15 glücklich machen, Nelly, ehr glücklich, mein theueres Kind!“ In deener Erregung ſank der Graf v. Lexley auf ſeinen Stuhl zurück, während ſeine Blicke auf der Tochter rubten. Ernſt, bleich und ruhig ſtand Georg Cardroß wenige Schritte daneben. Und ſie? Sie dachte an den Stolz, der von dieſem Manne in den Staub getreten worden war von ihm, den ſie nicht liebte, der aber trotz Allem ihr zur Seite ſtand und laut ſeine Liebe zu ihr erklärte. Sie dachte an ihren Bruder, au ihn, der ſie zu Grunde gerichtet und dem alten Namen eine Schande war, an ihr altes Heim. welches dieſer Mann allein gerettet; an ihren ſanften, hilfloſen Bater mit dem ehrwürdigen, weißen Gelock, dem die Demüthigung erſpart worden mar, welche ſeiner geharrt, an die Zartheit und Großmuth des Spenders. Sie gedachte der Liebe, welche ihr hätte werden können, die ſie aber betrogen und hinter⸗ gangen Und wandte ſie ſich, ihre Hand in jene Georg Cardroß legend. Es war ein peinlicher Moment für Beide, als die kleine, * Daden, 28 Aug. Der I. badiſche Brieffauben⸗ Verein„Merkur“ hier hat, ſo berichtet das„Badebl.“, auch dieſes Jahr wieder einen Depeſchen⸗Dienſt vom Rennplatz Iffezheim nach Baden eingerichtet und zwar ſo, daß nach jedem Rennen eine Taube mit dem Reſultate ver⸗ ſehen abgelaſſen wird. Intereſſant iſt zu beobachten, wie die Thierchen, oft ohne zu kreiſen, die direkte nach Baden einſchlagen und nach kaum einer Minute den Blicken der Zuſchauer entſchwinden, um in raſchem Fluge ihrem Be⸗ ſitzer die in ihrem Geſieder verborgene Depeſche zu über⸗ bringen. Die zu durchfliegende Strecke beträgt 10 Kilometer in Luftlinie und gebrauchen die kleinen Luftboten hierzu ca. 6 Minuten: dazu wenige Minuten für Ausfüllung der bereit liegenden Depeſchenformulare gerechnet, und der Verein iſt in der Lage ca. 10—15 Minuten nach dem betreffenden Rennen das Reſultat im Internationalen Club, dem Con⸗ a8 e und verſchiedenen größeren Hotels anſchlagen zu laſſen. * Pforzheim, 28. Aug. Die zu Anfang Auguſt in der Turnhalle veranſtalteten Lutherfeſtſpiele haben einen Ueberſchuß von etwa M. 2300 ergeben. Tauberbiſchofsheim, 27. Aug. Der nächſte(18). Gautag der Gewerbevereine des Kreiſes Mosbach wird am Sonntag, 15. Sept., in Eberbach abgehalten. Kirnbach A. Wolfach, 26. Auguſt. Geſtern wurde die Einweihung unſerer neuen dritten Glocke feſcn begangen, die zahlreich verſammelte Gemeinde folgte mit ſicht⸗ lichem Intereſſe der ſchönen und erhebenden Feier. Die Glocke hat ein Gewicht von nahezu 12 Ctr. und iſt von Gebrüder Grüninger in Villingen gegoſſen. ffenburg, 27. Aug. Geſtern Nachmittag verſtarb hier der Gr. Herr Bezirksbau⸗Inſpektor Lang. Vor 2 Jahren von Waldshut hierher verſetzt, erlag der im ſchönſten Mannesalter, in der Fülle von Kraft und Leben geſtandene hochgeachtete Mann den Folgen eines tückiſchen Schlaganfalles, der ihn vor wenigen Tagen betroffen. In allengtreiſen u. vonAllen, die ihn kannten, wird ſein vorzeitiges Hinſcheiden tief bedauert. Der Verſtorbene war ein pflicht⸗ treuer Beamte, ein wohlwollender Vorgeſetzter und zeichnete ſich durch humanen Charakter und liebenswürdiges Weſen aus. 5 27. Aug. In verfloſſener Nacht brannte dahier das Wohnhaus und die Scheuer des Landwirths Anton Reiling, nächſt der Kirche, nieder. Das Feuer brach um ¼11 Uhr aus, wurde aber, dank der raſchen, energiſchen Hilfe gegen 2 Uhr bewältigt und auf dieſe zwei Gebäude be⸗ ſchränkt. Entſtehungsgrund bis jetzt unbekannt. Neuenweg, 27. Aug. In dem zur hieſigen Gemeinde eingetheilten ſogen.„Sägemättle“ verunglückte heute Mittag die Ehefrau des Sägers Aſal bei emer Arbeit in ihrem vor dem Hauſe gelegenen Gärtchen dadurch, daß ſie ſich an das in nicht beſonders gutem Zuſtande befindliche Gartengeländer anlehnte, dieſes nachgab und Frau Aſal ſo unglücklich über die Gartenmauer hinunterfiel, daß ſie ſofort ſtarb.(M..) 88 Schopfheim, 28. Auguſt. Zu Ehren unſeres nach Gengenbach verſetzten Wachtmeiſters Moll fand geſtern Abend in der„Sonne“ ein von zahlreichen Bürgern und Beamten beſuchtes Abſchiedsfeſt ſtatt. Mfälziſche Nachrichten. * Fan de b 28. Aug. Das Kriegerdenkmal iſt bis auf Anfügung der beiden Seitenfiguren ſo weit in der Auf⸗ ſtellung fertig und gewährt jetzt ſchon trotz der Umhüllung In einen imponirenden Anblick. Herr Profeſſor Perron, der ſeit 2 Tagen hier weilt, leitet verſönlich die Aufſtellungsarbeiten. Das Denkmal wird bekanntlich am nächſten Sonntag enthüllt werden. ◻Altdorf, 28. Aug. Der hieſige proteſtantiſche Pfarrer, err CTonrad Prehn, iſt geſtern im hohen Alter von 85 ahren geſtorben. * Ruppertsweiler, 27. Aug. Der 19 Jahre alte Forſt⸗ eleve Max Lothner hat ſich geſtern Abend um 7 Uhr mittelſt Revolver erſchoſſen. Motiv bis jetzt unbekannt. doch um ſich trotz ſolcher Schmer ſhr Fin ſich aus dem Keller eine ihr Zimmer holte, hier ein Ti dieſes auf die ſchmerzende Stel ſtrömenden Gaſe ihren Tod fand. Jer Unglücksfall überall das tiefſte Beileid. Möge der ſo fellh Verblich die Erde leicht ſein! ODexheim, 27. Auguſt. Herr Schreinermeiſter Jakob Hecker aus Wiesbaden war es, welcher hier auf der belang jagd von einem Jagdgenoſſen durch einen vollen Schrotſchuß in dem Geſichte derart verletzt wurde, daß das rechte Auge ſofort ausgelaufen und das linke Auge derart verletzt iſt, daß der Verluſt der Sehkraft befürchtet wird. * Dietersheim, 27. Aug. Ein Arbeiter von hier ſtieß ſich einen Holzſplitter in die Hand, welchen er einige Tage unbeachtet ließ. Als er ſpäter den Arzt zu Rathe zog, war bereits Blutvergiftung eingetreten und ſtarb der Unglückliche unter den größten Schmerzen. Der Mann hinterläßt eine Frau mit drei kleinen Kindern. 5 * Mainz, 28. Aug. Eine Verſteigerung, wie ſie nicht oft vorkommt, iſt für nächſten Freitag angeſagt. Früh zehn Uhr wird durch einen Gerichtsvollzieher die romantiſche Oper„Regina“ nebſt Partitur, Text, Solo⸗ und Chorſtimmen hinter dem Theatergebäude gegen Baarzahlung verſteigert. „Regina“ iſt ein Jugendwerk von Lortzing und war längere Zeit verſchollen. In den letzten Jahren ſprach man von einer Neubearbeitung, die an verſchiedenen Bühnen ange⸗ nommen worden ſei. Gerichtszeitung. Maunheim, 28. Aug.(Schöffengericht) 1) Heinrich Band von Philippsburg erhält wegen Unterſchlag⸗ ung 1 Woche Geſängniß.— 2) Simon Servos, Aquiſiteur und deſſen Ehefrau Mathilde geb. Jakobi hier, werden wegen Betrugs zu Geldſtrafen von 50 reſp. 30 Mk. ev. 10 Tagen reſp. 6 Tagen Gefängniß beſtraft.— 3) Herrmann Günther, lediger Schloſſer, von Heinzendorf(Guhrau), wird wegen Verſuchs der Gefangenbefreiung mit 8 Tagen Gefängniß be⸗ ſtraft.— 4) Jakob Jung von Ludwigshafen a. Rh., Franz Stuck von Jaelheim und Jakob Alter von Seckenheim, verheirathete Kohlenträger, wegen Körperverletzung. Es wird Jung zu einer Geſängnißſtrafe von 2 Wochen und Stuck von 10 Tagen verurtheilt. Alter wird von der Anklage freige⸗ ſprochen.— 5) Otto Weiße, lediger Maſchinenmeiſter von Bürgel, wird wegen Körperverletzung unter Annahme mil⸗ dernder Umſtände zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Wochen verurtheilt.— 6) Franz Dienefeld, verheiratheter Tag⸗ löhner von Ruhr, 3. Zk. hier, wird wegen Uebertretung des 8 52.⸗St.⸗G.⸗B. zu einer Haftſtrafe von 2 Tagen verur⸗ theilt.— 7) Adam Dörſch, Ebeleute und Polſter hier, wegen Beleidigung. Wird durch Vergleich erledigt. Theater und Muſik. Repertoire des Großh. Karlsruhe. Sonntag 1. September:„Die luſtigen Weiber von Windſor,“ von Otto Nikolai. Dienſtag 3. September: Zum erſtenmale: „Die Maus, Luſtſpiel von Eduard Pailleron, deutſch von Otto Brandes. Donnerſtag 5. September:„Die Maus.“ Freitag 6. September:„Romeo und Julie,“ große Oper mit Ballet von Ch. Gounod. Sonntag 8. September:„Götz von Berlichingen mit der eiſernen Hand,“ Schauſpiel von Goethe. Baden. Montag 2. September:„Die Maus.“ Mittwoch 4. September:„Die luſtigen Weiber von Windſor.“ St. Fraukfurt, 27. Aug.(Der Cäcilien⸗Verein) wird im Vereinsjahre 1889/90 drei Concerte veranſtalten nund in denſelben„Israel in Aegypten“ von Händel,„Der Roſe Pilgerfahrt“ von Schumann,„Die Walpurgisnacht“ von Mendelsſohn, die„Matthäus⸗Paſſion“ von Bach unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Carl Müller zur Auf⸗ führung bringen. 5 München, 28. Auguſt.(Tammerſänger Heinrich Vogl), welcher in der nächſten Spielzeit an der deutſchen zen etwas Schlaf 0 vex⸗ Flaſche mit Chloroform ig mit Chloroform tränkte, ſicß le legte und in Folge der * Weiſenheim a.., 27. Aug. Herr Otto Schick da⸗ Oper zu New⸗Pork vier Monate als Gaſt thätig ſein wird, hier hatte auf der hieſigen Jagd das höchſt ſeltene Glück, einen prachtvollen Kupferfaſan tn den Gräben zu ſchießen. Es iſt dies ſeit Menſchengedenken dahier den tüchtigſten und älteſten Jägern noch nicht vorgekommen. Aus der Pfalz, 28. Auguſt. Im Dorfe G. ſang eine Anzahl Burſchen zur Zeit der Kirchweihe im Tanzlokal das Lied„Vom armen Dorfſchulmeiſterlein“. Dafür wurden dieſelben vom Schöffengericht zu H. mit je 3 Mark event. 1 Tag Gefängniß beſtraft und außerdem in die ziemlich hohen Koſten verurtheilt. Der Amtsanwalt hatte für den Burſchen, der die Veranlaſſung zum Singen des Liedes gegeben, 20 M. event. 5 Tage und für die anderen je 15 M. event. 4 Tage Gefängniß beantragt. Mittheilungen aus Seſſen. Worms, 28. Aug. Die Nachricht, daß die„Neue Wormſer Zeitung“, bisher deutſchfreiſinnig, in das Eigenthum des Freiberrn von Heyl übergegangen ſei, beſtätigt ſich. * Darmſtadt, 28. Aug. Einen neuen, bis jetzt noch unbekannten Titel hat Herr Jacob Becker dahier erhalten. Derſelbe wurde nämlich„Hofkrauteinſchneider.“ ch. Michelſtadt, 28. Aug. Ein harter Schickſalsſchlag hat geſtern Morgen die Familie des Herrn Apothekers Heß getroffen, indem deſſen 18jährige blühende Tochter, höchſt wahrſcheinlich um Kopf⸗ oder Zahnſchmerzen zu lindern oder bers ruhte. Wären ſie allein geweſen, hätte er ſie in ſeine Arme nehmen können, hätte ſie durch einen Thränenſtrom ihrer Erregung Luft gemacht, während er ihr von der zärt⸗ lichen Hingebung geſprochen, die er für ſie empfand, ſo würde der Lebenslauf jener Beiden von Grund aus ſich anders ge⸗ ſtaltet haben. Aber Ruprecht war zugegen und blickte mit ſtarren Augen bald auf ſeine Schweſter, bald auf Cardroß. Auch die Augen des alten Grafen ruhten angſtvoll, faſt flehend auf dem jungen Pagre, und ſo begnügte ſich Georg damit, ihre Hand an ſeine Lippen zu ziehen und bewegt zu ſprechen:„Sie ſollen den heutigen Schritt nicht bereuen, ich will thun, was in meiner Macht ſteht, um Sie glücklich zu machen.“— Ohne ein Wort der Entgegnung, entzog ſie ihm ihre Hand und ſchlang ihre Arme um den Nacken ihres Va⸗ ters. Dieſer küßte ſie zärtlich, dann die Tochter zu einem Stuhle geleitend, bot er Cardroß die Hand.— ⸗Ich kann heute nicht mehr mit Ihnen ſprechen, Herr Cardroß, ich bin zu erregt. Darf ich Sie wohl bitten, mich zu meinem Zim⸗ mer zu geleiten?“ Zuſammen verließen ſie die Bibliothek, der alte Mann geſtützt auf den kräftigen Arm des jungen Bis die Thüre ſich hinter ihnen geſchloſſen, blieb Lady Nelly ſchweigſam, das Antlitz in den Händen verbergend; dann aber, als ſie ſich mit ihrem Bruder allein ſah, ſprang ſie auf und ſtellte ſich vor ihn hin. „Das iſt Dein Werk,“ rief ſie, und ihre Stimme klang rauh vor müßhſam beherrſchter Erregung.„Vergiß nicht, Ruprecht, daß ich Dir geſagt, Du ſeieſt es, der dies gethan.“ „Wie, was? Was ſoll ich gethan haben?“ „Was2“ wiederholte ſie voll Bitterkeit,„Du fragſt noch? Ich ſage, daß Du mich mit Georg Cardroß vermählſt, und was immer daraus entſtehen möge, Dir und Dir allein fällt es zur Laſt. „Pah, ſei kein Gänschen, Nelly. Du haſt Glück, und das ſollteſt Du einſehen. Wenn ich es bin, der Dich mit Georg Cardroß vermählte, ſo wird noch der Tag kommen, an welchem Du es mir dankſt. Ich begreife nicht, warum Du ſolchen Lärm ſchlägſt?“ hat ſich dem Münchener Hoftheater bis zum Jahre 1900 ver⸗ pflichtet; der Künſtler bezieht nach ſeinem neuen Vertrage in ſcünchen ein feſtes Einkommen von jährlich 32,000 M. VBerlin, 27. Aug.(Heinrich Bötels letzter Gaſt⸗ Abend) am Sonntag bei Kroll war von Ovationen für den Sänger begleitet, die faſt beiſpiellos zu nennen ſind. Ganz abgeſehen von dem Andrang des Publikums und von dem Enthuſiasmus, den Bötel in ſeiner Abſchiedsrolle als„Poſtillon“ nochmals hervorrief, waren die Lorbeeren, Bouquets, Blumen⸗ körbe und Kiſſen mit den prachtvollſten Schleifen und Bändern faſt zahllos; daneben präſentirten ſich auch Erinnerungs⸗ zeichen aller Art, ſelbſt Majolicavaſen mit ſeltenen Malereien. Berlin, 17. Aug.(Richard Wagner's Erſtlings⸗ oper„Die Feen“) wird in dieſem Jahre hier nicht zur Aufführung gelangen; die zwiſchen der Leitung des Viktssia Theaters und Herrn Direktor Angelo Neumann geführzen Verhandlungen haben zu keinem Abſchluſſe geführt. Dies gilt auch für die in demſelben Theater geplanten Aufführungen der Weber⸗Mahler'ſchen Oper„Die drei Pintos“, der Cornelius⸗ ſchen Oper der„Barbier von Bagdad“, ſowie des Ballets „Die Puppenfee. Herr Direktor Angelo Neumann be⸗ ſitzt übrigens das ausſchließliche Aufführungsrecht der„Feen“ für Berlin bis zum Herbſt 1890. Berlin, 27. Auguſt.(Im königlichen Schau⸗ ſpielhauſe) wird in der erſten Hälfte der neuen Spiel⸗ weiße Hand des Mädchens eiſig kalt in jener ihres Bewer⸗„Freilich, was iſt Dir daran gelegen, daß Deine Schweſter verkauft wird, um Deine Schulden zu zahlen.“ „Verkauft?“ wiederholte der junge Mann lachend. Was Dir nicht einfällt, Nelly ſo ſieh doch die Sache vernünftig an! Es iſt ein Geſchäft, weiter nichts. Ex, der Hüttenbeſitzer Cardroß, ſchwimmt in Geld und Du haſt keinen Heller. Das iſt ſchon wahr, dafür beſitzeſt Du aber Rang und Namen, die Geſchichte gleicht ſich alſo vollkommen aus, ſo weit ich ſie zu beurtheilen in der Lage bin.“ Sein Kopf ſank tief auf die Bruſt herab, als er dieſe letzten Worte geſprochen, und es war, als ob er in einen ſchweren Schlaf verfalle. Seine Schweſter beachtete ihn weiter nicht, ſondern ſank in den Armſtuhl des Vaters und bedeckte die Augen mit der Hand. Jene von Ruprecht gedankenlos ge⸗ ſprochenen Worte ſollten noch lange, lange Zeit hindurch böſe Früchte tragen, und ſo ſelbſtſüchtig Ruprecht Lexley⸗Royal auch war, er würde ſich wohl überlegt haben, dieſelben aus⸗ zuſprechen, wenn er deren Tragweite geahnt. XVII. Die Kunde von der Verlobung der Tochter des Grafen v. Lerley mit dem reichen Hüttenbeſitzer wurde ſehr ruhig und ohne allzu großes Staunen aufgefaßt. Manche Mütter und ſehr viele Töchter waren ſogar ganz damit einverſtanden, denn ob zwar keine Bewerber um Lady Nelly's Hand ſich eingefunden, da der Zuſtand ihrer Finanzen zu allgemein be⸗ kannt geweſen, hatte ſie doch Verehrer nach Dutzenden auf⸗ zuzählen gehabt, welche ſonſt vielleicht Bewerber um andere junge Damen geweſen ſein würden. So geſchah es denn, daß man nicht nur der jungen Dame ſelbſt Glück wünſchte, weil ſie einen reichen freite, ſondern, daß alle Mütter heirathsfähiger Töchter froh waren, daß Lady Nelly unter die Haube gebracht worden ſei. Selbſt Adda von Lenz bemerkte nicht, daß die Stimmung ihrer Freundin nicht gerade bewegtes Zeugniß ablegte dafür, daß Eleonore Lerley⸗Royal durch ihre Vermählung einen lang gehegten Herzenswunſch erfüllt, und auch Frau v. Lenz ahnte nicht, welch ſchmerzliche und bittere Empfindungen das Gemüth des jungen Mädchens belaſteten. Sie ſah bleich aus und war ſtiller und ernſter denn ſonſt, doch das konnte nicht ſonderlich Wunder nehmen, bedachte man, welch ſchwans . Seite⸗ Seneral⸗Anzeiger.. gnfr⸗ —— it„Rönig Oebipus! in der Bearbeſtüng von Adolf Mil⸗ dermaßen erſchüttert daß es ſelner Anſicht nach ſſch i branzt zur erſten Aufführung gelangen. empfehlen 990 die Expedition aufzugeben und Der Strike der inden pieſigen großen Drucke Verlin, 27 Aug.(FrancescodAndrade), der ge⸗ die geſammelten Gelder der von Wißmann geleiteten Aktion reien Beſchäfti gten fän gt an ſich ausz ubrei⸗ Fierte Barſtonit, weicher jetzt an der Kroll'ſchen Zper als des Neichs zuzuwenden. Er wolle dies nug vertraulich an⸗[ten; 2000 Arbeiter habeu bereits die Arbeit eingeſtellt. Vaſt auftritt, hat mit der Leitung des deutſchen Landestheg ⸗ regen und zur Erwägung ſtellen, ohne irgendwie offtziell in Dieſelben fordern Lohnerhöͤhung. ters zu Brag für die zweite Hälfte des Monats September die Sache ſich einzumiſchen. Staatsminiſter v. Hofmann er⸗„London, 28 Auguſt. Bei der heutigen dritten Leſung einen Gaſtſpielvertrag abgeſchloſſen. widerte, daß der Ausfall von 50,000 M. durch Garantiezeich⸗ des Finanzgeſetzes im Unterhaus erklärte Balfour, daß die Verlin, 27. Aug.(Exna Gruneet.) In der am nungen gedeckt ſei; übrigens könne auch weder der Aus⸗ Reform des Univerſitätsunterrichts in Bee⸗ Sonnahend, 31 d. M. ſtattfindenden Erbffuungs⸗Vorſtellung ſchuß des Emin Paſcha⸗Comites, noch Letzterer ſelbſt die vor⸗ zug auf die Katholiken Irlands dringend noͤthig des Reſidenz⸗Theaters, betritt als„Fernande“, eine 17jährige handenen Gelder zu einem anderen Zweck als zu dem ſie ge⸗ ſei; es gebe keinen anderen Ausweg, als zu verſuchen, den Kunſtnopize, 175 Erna Grunert, zum erſten Male die welt⸗] ſammelt ſeien, verwenden. Graf Berchem ſprach darauf von Bedürfniſſen der iriſchen Katholiken hinſichtlich des höheren hedeutenden retter. Die junge Dame hat ihre künſtleriſche den großen Schwierigkeiten und Gefahren, welchen die Expe⸗ Unterrichts durch einen Geſetzentwurf zu begegnen, der alle Ausbildung am Konſervatorium in Wien genoſſen und bei] dition auf ihrem Marſch ins Innere begegnen werde; er geſetzlichen Wünſche der Petenten befriedige. Er hoffe, einen allen Prüfungen die höchſten Preiſe davon getragen. Di⸗ halte es für ganz ausgeſchloſſen, daß die Expedition ihren ſolchen Geſetzentwurf in der nächſten Seſſion ein ubringen. rektor hat dieſelbe nach erfolgtem Probeſpiel Zweck der Vereinigung mit Emin erreiche, und deßhalb ſei Die Dotation für den Unterricht ſei in Irland beſſer, als in ſofort für ſeine Bühne perpflichtet und mit der ſchwierigen es doch rathſamer, die geſammelten Gelder ſtatt ſie irgend einem Staate des Feſtlands.— Unterſtaatsſekretär 5 Aufgabe der„Fernande“ betraut, für Fonds, für die Zwecke des oſtafrikaniſchen Reichs⸗Fer n 8 i ierung hinſicht⸗ „ Chriſtiania, 27. Ang.(Der Dichter Bjbrn⸗ kommiſſariats zu einem ebenfalls nationalen Zwecke zu⸗ ee eeeee e e ſtierne Bjibrnſon) beſchäftigt ſich mit einem großen fließen zu laſſen. Demgegenüber machte der Vertreter des geſellſchaft auf das Gebiet des Oelfluſſes bis zur Werke„Gottes Wege“, welches im nächſten Monat er⸗ Emin Paſcha⸗Comites geltend, daß die Expedition von vorn nächſten Seſſion keine Entſcheidung treffen werde. In dritter ſcheinen ſoll. herein als ein ſchwieriges und gewagtes, aber durch eine Leſung wurde alsdann das Finanzgeſetz angenommen.— Gr, bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. 5 ad e en Uonn n bue d 0—. 15 600 bechmiſchen Dr. H. Ein Herr Ki r 8 as die Lokalbehörden zu der Erleichterung des techniſchen an der Bühn 15 Aun könne, es ſei denn, daß die Unmöglichkeit der Ausführung Unterrichts ermächtigt. ; 4 8 klar vor Augen liege, oder daß das Auswärtige Amt von Schauſpiel„Iphigenie auf Tauris ermöglicht; würde 5 ſeinem Standpunkte aus Einſpruch dagegen erhebe. Darauf der junge Künſtler nicht zu dem Zugeſtändniſſe herbeigela b Rine 95: 7 aben, eine ſei„betonte zum Schluß Graf Berchem nochmals den vertraulichen M 9 0 Ul 1 1 0 wen Charakter der Unterredung. uin kimer ſall k 5 0 ale zu übernehmen, ätte man Go ebur e ungefeiert Pornpengehe lſen müſſen, 72 dieſeg,—5 fünf Bochum, 28. Auguſt. Generalverſammlung der der Neuitgen Börſer Eichbaumek ben an Perſonen erfordernde Drama nicht hätte beſetzt werden bönnen. Katholiken Deutſchlands. Die dritte geſchloſſene Haupt⸗ pEt. erhältlich. Mannheimer Verſicherung ſtellten ſich auf 12 Geread fe 9 19925 0 e Da Herr verſammlung beſchäftigt ſich mit der roͤmiſchen Frage] 620 G. 630 B. Repert 05 5 11 5 und nimmt mit Stimmeneinheit unter dem in derartigen grankfurter Mittagbörſe berufen ſcheint, das Schauſpiel inſolange über Waſſer zu Zuſammenkünften üblichen ſtürmiſchen Beifall den namenr⸗ rankfurk, 28. Auguſt. Die Unternehmungsluſt tritt palten bis die Herren Stur und Peigel vom Manbver⸗ ſich von Windthorſt befürworteten Antrag an, daß die von +00 zu Tag kräftiger auf. Auch die heutige Prämien⸗ 5 heimkehren, o würde es ungerecht ſein, dem Gaſte gegen⸗ Wiederherſtellung der territorialen Souveränetät des Pap⸗ Erklärung trug weſentlich zur Belebung des Geſchäfts bei, me eutdesnee. Herr kiach Feſtgt gürigens Nan, ſtes fär deſſen Selbſtſtändigkeit und deſſen volle Freihelt und bſterreichiſchen Vahnen ſamenc bder uge i tine, Bühnengewandtheit und eine hübſche Erſcheinung. Die Unobhängigkeit in der Regierung der Kirche eine unabweis⸗ A de Deckungstüuſe zur Augführung kamen lichte Geſtalt der milden Verſohnerin Jphigenie wurde geſtern bare Nothwendigkeit ſei. Die Generalverſammlung drückt— Ebenſo waren auch die Induſtriewerthe insbeſondere durch die dramgtiſche Heroine unſeres Thegters ihre Mißbilligung aus über die Verherrlichung Giordano wieder Montan⸗ und Kohlengckien, ſehr feſt. Disconto⸗Com⸗ Fräulein Franziska Schul ze verkörpert. Inwieweit hiezu Brunos, deſſen Standbild gegenüber dem Vatican ſtehe mandit und die anderen inländiſchen Inſtitute vermochten die äußeren Vorzüge dieſer Dame binxeichen, mag unſere ſo und angeblich eine Beleidi des Ob tes der aus dem friſchen Leben, das an den deutſchen Börſen pulfirt, verſtändnißvolle Regie ermeſſen, welche ſie 96 Darſtellerin geblich eine Beleidigung de erhauptes der den ſtärkſten Gewinn zu ziehen. Privatdiskonto 2½—2 pEt. zieſes claſſiſchen Ideals anmüthig-holder Weiblichteit er⸗ Chriſtenheit enthalle. Neben dieſen praktiſch vollſtändig Frankfurter Effektenfocietät. —726 705 Ahvi ne ber eiſ 11 155 bedeutungsloſen Kundgebungen gelangten verſchiedene An⸗ 5 0 cha 10 4 äge im Si mandit 236, Berliner Handelsgeſellſchaft 179.80, Dresdener innere Schönheit r hohen und doch in ſo ſchlichten Worten 19 75 25 5 bekannten Wind thorſtſcheu Schul⸗ Bank 154.78, Länderbank 202, Dux⸗Bodenbacher 421¾ ausgeſprochenen Weigheit zu einer ſo vollen Geltung, daß an rages zur Annahme. Buſchtherader 315¾ Elbthal 1898%, Lößeck Büchen 197.10, ſelbſt eine mittelmüßige Declamation ihren Zauber nicht Wien, 28. Aug. Der Miniſter des Aeußeren, öſterr. franz. Staatsbahn 193, Lombarden 99/, Gottharb 95 1 e en 8 95 5 iſt heute nach Iſchl abgereiſt. 166.30, 5 185.60, Jura 10 a Di 111.20, Weſtbahn 43, 5 pCt. Italiener 93.50, 4½ pEt. ie mehr mit dem Munde ſprach, als mit der Seele, Rom, 28 nug. Die ſchraniſche Geſandtſchaft Portugieſen 1889r 98.30, ruſſ. Südweſt 75.10, ungar. Wold⸗ Metzr den Kotf reden ließ als das Herz, iſt nicht ihre Schuld iſt heute Mittag vom Könige empfangen worden. Bei.40, 4 pCt. 91.30. priv. 1 Das Pietade bieſe Hobeprieſſerin verklärter Menſchlichkeit[ dem Empfange überreichte der Führer der Makonen zu⸗ Türten⸗Loche 22 30, Dtehmn. gofl. Shl 760 Gad. Zuer 0 115 nächſt ein Schreiben des Königs Menelik und hielt 120, Laura 145.20, Heſſ. Ludwigsbahn 124.10, Gelſenkirchen auch nicht ganz ohne die Vorzülge Lußerer flafſiſcher Form ſodann die folgende Anſprache:„Der König Aethiopiens 162.10 Porſtellen können, gehört belanntlich zu den übertriebenen beauftragte mich, Ew. Majeſtät den Ausdruck ſeiner freund⸗ dli Wernen ee Anfpxüchen, die wir an die deutſche Schaubühne im Allge⸗ ſchaftlichſten Geſinnnungen darzubringen. Mein König, notirte ſchwächer, dagegen waren Berliner Handelsgeſell⸗ 7„n die 47575 im Specieflen ſtellen. Aber darin jetzt Herr von ganz Aethiopien, will mit Ihrer Re⸗ ſchaft, Bobiſche Zucerfabrit, Staatsbahn, Schwegzer Norboſt 8 bt, Dpebenbe des wahren Bichters daß er äußerer gierung die beſten Beziehungen unterhalten und hat, auf und mamentlich Botthard⸗Artien anſehnlich gebeſſert. Buſch⸗ nicht 15 um uns in eine weihevolle Stimmung tehrader Aktien verzeichnen ſehr beträchtliche Coursſteigerung. zu verſetzen. 11 5 105 hin 55 ſalben ruhig 115 ee 5 auſpiel mit denſelben en, in derſelben ärm⸗ un andelsvertrag unterzeichnet. amens meine Mi Mölen Feiben ſ. duch mnſerbig ſe ene wen Kbngs beſce ic l den Shue b Maſeſtat, da⸗ 28, Aaguft.) miſche Probuften Närkte.(Schlußcourſe vom ee en ae en a den gecznin milendgen Belbennen ſanen adg n, de, e 125 em ankengange heraus erklären wir un au den* i roichlich geſpendeten Beifall. Wohle und zur Entwickelung des beiderſeitigen Verkehrs. N C00ç00 Mein König will den Frieden; allein unter allen Um⸗ Neunne%—— kuk 49 un kE kgramme. 1 5— dies kann ich verſichern— werden die— einde Italiens auch unſere Feinde ſein“. Mai 9—— 155 8— 25(— Die Rogierung 72 70 8 Emin · König Humbert erwiderte:„Ich habe Ihre Worte mit Jul EFCCGCFCGVCFCU»T der größten Befriedigung vernommen. Wir ſind ſeit] Auguſt„ Berkin, 29. Auguft.10 früß.(Privattelegr.) langen Jahren treue Freunde und werben es dleiben. Sider,,, Die„Norbb. Allg. Ztg.“ findet bochofftziös die Identi⸗ Dafür dürgen zum Wohle beider Königreiche der verein⸗ Dezenbee ſ,— 1½—— kztrung der Emin Puſcha⸗Unternehmung mit der geichs⸗ barte Vertrag und der Schutz, welchen ich und meine] Lear—.— loniakpolitik unzutreffend. Deide ſtänden zu einander Regierung Ihrem Lande gewähren, deſſen friedliches Ge⸗ Geld⸗Sorten. in direktem Gegenſatz. Die Emin⸗Expedition könne nach deihen wir aufrichtig wünſchen.“ Die Führer der ſchoani⸗ Duraten Mk..70—— Dollar pcen, er 12 26—22 der Trennung von der Wißmann'ſchen Expedition die ſchen Geſandtſchaft begeben ſich heute Abend zu den Enal. Soueten 20.58—35 deutſchen kolonialen Intereſſen nur ſchädigen, während 8 8— gelte, alle Kräfte auf die Wiedergewinnung, eee e e der Dock⸗ Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe find Sicherſtellung und Meltoration des bisherigen Beſttzez eſellſchaften haben den geſchäftsführenden Direktor und am 28. Auguſt angekommen: zu konzentriren. Es ſei an der durch die Regierung 25 e eee Niete en n saiffel ee dee, en. und den Reichstag feſtgelegten Kolonialpolitik und an der Ei z Pilert Oeoltte Rotterdam Stückgüter 5 8 genthümer der Quais und Ladeplätze, ſowie den Lh. Bauer Siegfried 1— der Nothwendigkeit feſtzuhalten, daß der Reichskanz⸗ Abgeordneten der Strikenden zu fß e, 5 ler Fürſt Bismarck die auswärtige Politikeine Verſtändigung herbeizuführen. Die Kohlenhänd⸗. aar, Fuhenn dulehug anen 15000 leite und nicht der Vorſitzende des Emin ler Londons haben den ſtrikenden Kohlenträgern und 8. he Lune Marie Foheſen 4056 Paſcha⸗Komitees. Kohlenfuhrleuten deren Forderung einer nahezu entſprechen⸗(dde Grußter Satabter batenmeifteret I1l. Berlin, 28. Auguſt. Das Emin Paſcha⸗ den Lohnerhöhung unter der Bedingung zugebilligt, 8. Penning Amſterdam 9 Amſterdam Stückgüter 2788 Komits veröffentlicht in Erwiderung der(geſtern won daß ſie die Arbeit Morgen früh wieder aufnehmen. Man 5. Wg Salkn Fae S0i5 355 Felg Erklärung der„Nordd. Allg. Ztg. glaubt, daß die Strikenden auf dieſes Anerbieten eingehen E. Kiornen, eae e Hagſtſed 1555 Volgendes⸗ werden. Die Direktoren der Dockgeſellſchaften erklärten L. Reuer Am 283. Februar l. J. wurde in einer Hauptverſammlun 90; Angekommet am 2, Auguſt der deutſch⸗offafrikaniſchen Plantagengeſchäft beſchloſſen 1— den Strikenden gegenüber, daß, falls ſte die Forderung S. giaſleder Auwerven Gelen 10995 früher in Ausſicht geſtellten Beitrag von 50,000 M. für das von ſechs Pence per Stunde zurückzögen, die anderen D. Emig Tarl Heilbronn Sals 896 deutſche Emin Paſcha⸗Unternehmen nicht zu bewilligen. Am Forderungen angenommen würden. Der Führer der. 24950 110 5 15 8100 5 Wie Strikenden, John Burns, erwiderte, daß die Strikenden. Sertoeter Cent mit uns 3 1585 ſtatt. Graf v. Berchem eröffnete dieſelbe, indem er bemerkte: an der urſprünglichen Forderung feſthalten und keinen N. Ehrenfied Niegedacht Durck den geſtrigen Beſchluß der Plantagen⸗Geſellſchaft ſei][ Vergleich annehmen würden. Man hofft, daß die ee ee 5 5 1055 die finanzielle Grundlage des Emin Paſcha⸗Unternehmens Verhandlungen morgen wieder aufgenommen werden. Hafenmelſterei IW. Angekommen am 27.—28. Auguſt. Stunden ſie durchlitten hahen mochte. Von jedem Geſichts. Lande zurückblieb. Genevieve Cardroß geſellte ſich in London A. Schneidler Anna Marſa Durort. Kohlen 1 punkte aus bezeichnete man die bevorſtehende Partie als eine zu den Anderen; ſie ſollte die e ſein, Cogkes 14506 ſehr vernünftige und glückliche, und Frau v. Lenz theilte die während Oakleigh die Funktion eines Zeugen übernommen. Leimbach Schürmann 7 Eanſend Koblen Anſicht Georgs, welcher lebhaft wünſchte, die Vermählung hatte. Eine Schweſter des Grafen Lexley war die Einzige, Joß Wihelm E 185 recht bald vollzogen zu ſehen. Sie ſah nicht ein, auf was welche außer dieſem kleinen Kreiſe zu der Vermählung Nelly's G. Graßhoff(Henny E 85 4906 man länger warten wolle; je raſcher das arme Kind von mit Cardroß geladen war. 2. deiß Nur eee 6400 1 4— 2 + + 2 1 9— 1 9 dem Köntainhef fortkomme deſto beſſer Jpar es für ſie, und Genevieve aber war nicht ganz befriedigt. Wie Bertha] J. Kond Weſfalen 16200 Frau v. Lenz übernahm es denn auch, Adda zu beſtimmen, Lang mit den Augen des Haſſes raſch die Gefühle enträthſelt g 15 755 recht bald einen Tag der Vermählung feſtzuſetzen. 5 5 FJ. Poß Eldorado Notterdam 4 18140 hatte, welche Lady Nelly ſo wohl verborgen wähnte, ſo las D. Joſten Rheinluſt Ruhrort 7542 Adda war entzückt über die Ausſicht, Brautjungfer ihrerGenevieve mit den Augen der Liebe gar bald eine gewiſſe] Fr. Struckmann e Heinrich 7 17000 Freundin werden zu ſollen, und nur Bertha Lang ſah kalt] Unruhe in dem Weſen ihres Bruders. Er war auch in der Saſei Fe ilidber Fuunen 2120 und mit verbiſſenem Aerger den Hochzeitsvorbereitungen zu. That beunruhigt. Er wußte recht gut, daß ohne die ungeeig Sloßbolz n abgegangen 3652 obm. 8 Das ſcharfe Auge jener jungen Dame hatte tief in der Seele neten Worte ihres angeheiterten Bruders Lady Nelly jetzt Waß 29 j der ernſten, bleichen Braut geleſen, ſie ſah viel klarer denngewiß nicht die Seine geworden wäre. Ja mehr noch, er 15.16 m. 4..08 alle Jene, welche Eleonore von Lexpley⸗Royal ſo herzlich zu⸗]kannte bis auf einen einzigen Grund alle die Urſachen, welche Sonſtamz, 28 Aug 400 m.— o0Kaub, 28. Aug. 2 58 n. +.06. gethan waren. Sie batte die Epiſode mit dem Medaillon und ſie veranlaßt hatten, ihre Hand in die ſeine zu legen. Freilich Aabl.. dus 4 80 n u 8.08 Koblein, 20 Aug, 2 52 m...ö8. das Bild des Mannes nicht vergeſſen, welches eben jenes] ahnte er nicht im Entfernteſten, daß ein Mann exiſtirte, den Ag e Medaillon entbielt. Als aber Frau v. Lenz mit Lady Nelly Lady Nelly geliebt, der aber ſeinerſeits ſie betrogen und[Marau, 28 Aug. 449 m— 90 03 ene,,, ſprach, fand ſie, daß ſie gar nicht nöthig babe, viel Ueberredung bintergangen. Er wußte, daß das Mädchen, welches er liebte, Maln 2ge lg.4 m g04. Mannpeim, 29. Aug,.05 m.—.05. 1 war ganz gefügig; ſie machte nur 13——5 erſtf aber 10 feſt daran, 5 ainz, 28. Aug.65 mn. +..0% Seilbronn, 28. Aug. 0,88 m.— 0,. ie Be ingung, daß die rauung in London und in aller enn ſie nur erſt ſeine Frau ſei, er ihre Liebe erringen wer e, SOOOOOOOOOOOeoooοοοοοůõwͤ 080 οοοοe Stille vollzogen werden ſolle. Man fixirte endlich die zweite und ſo beſchleunigte er denn ſeine Vermählung und verbarg 8 J b Rei 2, 22 Woche des Monats Mai, und Frau v. Lenz miethete ein Haus die Unruhe, welche er in tiefſter Seele empfand, ſo gut er àc0 J ils, Nahe des Speisemarktes. in der Metropole, um für die Zeit der nöthigen Vorbereitungen konnte, den Blicken der Andern. 5 Möbelfabrik und Lager aller Sorten Polster- und mit ihrer Familie mit Lady Nelly und dem Grafen Lexley„Ich muß nach der Trauung um die Liebe meiner Braut Kastenmöbel. 54904 nach London zu ziehen, während Bertha Lenz allein auf dem werben, anſtatt. wie dies ſonſt üblich, vorher zu thun.“ F. f. ooοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοο 000 Soooooo „e Senerns-AHnzeiger. 1863 in Oe geb., zuletzt hler wohnhafk geweſene Hacker Joſef Kohm z. nunbekannten Orten, wird beſchuldigt, daß er hne von ſeiner swanderung der Inzeige erſtattet ſatzreſerviſ zu haben, oandert ſei. lebertre egen 8 i 8 N. St B e dif Derſelbe wird auf Anordnung Großh. Amtsgerichts VI dahier rhandlung auf: 12. Oktober 1889, pvor das S nit dem A huldigtem Ausbleiben er vom Königl. Land⸗ ommando Heidelberg zuſt 1889 ausgeſtellten werde verurtheilt 1 5 50080 Mannheim, 28. Auguſt 1889. Die Gerichtsſchreiberei Großh. Amtsgerichts. Hoerſt. Bekanntmachnng. Die Domänenverwaltung Mann⸗ heim verſteigert den diesjährigen Oehmdgraserwachs von den do⸗ mänenärgriſchen Wieſen in fol⸗ gender Weiſe 59068 am Dienſtag, den 3 Nachmittags 2 Uhr im Aulafaale zu Mannheim, 44 Nr. 4, neben der Jeſuiten⸗ kirche in der kalten Gaſſe von 65 ha Wieſen der Gemarkung Ane G. 4. S am Mittwoch, 4. September, Nachmittags 2 Uhr anf dem Relaishaus von 66 ha. Backofenwieſen der Gemarkung Seckenheim und 3,31 ha. Wieſen im 1 in der Gerichtsſtätte, bei der Schleuße und auf den Gehäugraben der Gemarkung Neckarau, am Donnerſtag, den., Freitag, den 6. und Gamſtag, den 7. September, ⸗ Morgens 9 Uhr im Ochſen zu Brühl von 390 ha. Wieſen der Gemar⸗ kungen Brühl, Edingen und Schwetzingen, am Dienſtag, 10. September, Vormittags 9 Uhr im Badiſchen Hof zu Sandhofen von 150 ha. Wieſen auf der Frie⸗ ſenheimer Inſel, am Mittwoch, 11. Si 2 Uhr in Sandtor Nachmittags von den Wieſen dieſer Gemarkung. Nichtbadiſche teigerer un Bürgen werden nur zur Verſtei⸗ gerung zugelaſſen, wenn ſie vor deren Beginn Zeugniſſe ihrer Heimathsbehörde über ihre Zah⸗ lungsfähigkeit vorlegen. Ohmetgras⸗Verſteigerung. Nr. 10276. Das Ohmetgras von nachbenannten ſtädtiſchen Grundſtücken wird an folgenden Tagen im ſtädtiſchen Bauhofe losweiſe verſteigert, und zwar: Freitag, den 30. Auguſt, Vormittags 10 Uhr von der Schweinsweide, den Gla⸗ eiswieſen, der Kuhweide I. Ge⸗ wann, vom alten Kiesloch, dem Roſengarten., II. u. III. Gewann, dem Altneckar beim Roſengarten, der Streitwieſe, dem Neckardamm und der Böſchung von der Weiden⸗ anlage in der Harlach. Nachmittags 2 Uhr von der Rheingewann, dem Hin⸗ terſchledig, dem Schlangenwörth, dem Rheindamm, dem Altneckar bei den großen Neuwieſen und den großen Neuwieſen. Samſtag, den 31. Auguſt, Vormittags 10 Uhr vom Ochſenpferch ſammt Vorland, der Schafweide, dem Altwaſſer, den Hochwieſen, der alten Fohlen⸗ weide, dem Schieß damm, der Inſel am weißen Sand, dem Pfeiffers⸗ wörth nebſt Vorland, der 2. Sandgewann und den Sellweiden. Mannheim, 22. Auguſt 1889. Stadtrath: Moll. 58861 Becker. Gr. Had. Staalstifenbahnen. Die Lieferung und das Verlegen von 1d. 650 Ifd. m 100 mym weiten, 10 Ifd. m 70 mim weiten und 10 lid. n 20 mim weiten gußeiſernen Muffenröhren ſammt 8 ehör für eine ahneofe im Nangirba nhofe ſoll im Submiſ⸗ ſionswege vergeben werden. „Angebote auf dieſe Arbeit wolleu bis Montag, den 2. September . Is., Vormittags 10 Uhr auf meiner Kanzlei, woſelbſt auch die näheren Bedingungen zur Einſicht aufliegen, eingereicht werden. Mannheim, den 20. Auguſt 1889. Bähnbaninſpektor. 58764 Verdingung. Nr. 1479. Die Lieferung und Anfuhr der zur Fertigſtellung der Kepplerſtraße erforderlichen Auffüllmaſſe im Maaße von bei⸗ läufig 5200 obm. iſt auf Grund der bei uns zur Einſicht aufliegenden Bedingungen zu vergeben. Die Eröffnung der verſchloſſe⸗ nen und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift bei uns einzureichenden Angehote erfolgt Dienſtag, 3. September d.., 8 Vormittags 11 Uhr. Den Bewerbern oder deren Be⸗ vollmächtigten ſteht es frei, der Erönnung der Angebote beizu⸗ wohnen. 59018 Mannheim, 26. Auguſt 1889. Tiefbauamt exr. Tahrniß⸗Ferffeignung. Nachlaß B. Cornelius W. betreffend, werden in K 3, 16 Freitag, den 30. ds. Mts., „Nachmittass 2 Uhr Küchengeſchirr, Weißzeug, Herren⸗ und Frauenkleidung, Bettung, Commode und Bektlade, Tife und verſchied. Hausrath hrentlich gegen Baarzahlung verſteigert. C. J. Schwenzte, 59156 aiſenrichter. Oeffenkliche Verſteigerung. Aus dem Nachlaß des verlebten Schloſſers Joſeph Böhm werde ich in deſſen Wohnung 2 6, 20 (am Neckarhafen) am Freitag, den 30. Auguſt d.., Nachmittags 2½ Uhr 5 5 Baarzahlung öffentlich ver⸗ teigern: 59187 alte und neue Kleider, Weiß⸗ zeug, 1 Paar neue Waſſerſtiefel, 2 Koffer ꝛc. Mannheim, 28. Auguſt 1889. Gg. Boeiſin, Waiſenrichter. Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege verſtei⸗ 5 ich in meinem Pfandlokale 4 17 59157 Freitag, den 30. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr 1 Billard, 1 Kanapee, 1 Näh⸗ 1350 Stück Cigarren, 2 Büchſen Zwiebel⸗Bonbons und 1. Pritſchenrolle(Schwanzrolle) öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim 28. Auguſt 96157 1 Kräuter, Gerichtsvollzieher. Goldene Schlange. 0 Heute Donnerſtag Schlacht-Fest.. 2— Samſtag und Sonnta SONEERT wozu freundlichſt einladet 59136 V. Roesinger. l Urnenen Jandkutſche Samſtag, den 31. Auguſt er. Hrosse chlachtgarthe — Morgens Wellfleiſch mit Sauerkrant, Abends Wurſtſuppe und hausgemachte Würſte. Für den bekannten ausgezeichneten Stoff stets direet vom Fass iſt beſtens geſorgt. 59112 Dlcktriſche Zeleuchtung.2 Zu gütigem Beſuch ladet freundlichſt ein Rob. Ruf. 5 eden Morgen 8 Uhr. 8 usßion uepef uonsuyy 40081 Frischer Anstich Pferdedung⸗Perſteigerung. ntag, den 2. September, Vormittags 10 Uhr perſteigern wir auf unſerm Bureau im ſtädt. Bauhofe das Dünger⸗ ergebniß von 70 Pferden für den Mongt September. 59078 Städt. Abfuhr⸗Anſtalt Mannheim. Sthafmeide⸗Berpach iung. Mittwoch, 4. September d.., Nachmittags 2 Uhr auf dem Rathhauſe dahier läßt die Gemeinde die Winterſchafweide pro 1889/90, welche mit 400—500 Stück betrieben werden kann, öffentlich an die Meiſtbietenden in Pacht verſteigern, wozu Steiger⸗ Ungsliebhaber eingeladen werden. Feudenheim, 26. 1889. Der Gemeinderath: Bohrmann. 59074 Verſteigerung in Käſerthal. Wegen Geſchäftsaufgabe laſſe ich Freitag, den 30. Auguſt a. e. Nachmittags 2 Uhr folgende Fahrniſſe verſteigern: 188chrei Wir een rank, 1 runder Tiſch, eiler⸗ ſchränkchen, 6 Stühle, 2 Spiegel, 1 Küchenſchrank, 1 Milchwagen, 1 Schiebkarren, ein kleiner Schlitten, 1 Reitſattel, 1 Wa⸗ endecke, 7 St. 1 Gabeln, 0 St. Spaten, 1 Maſchkeſſel, 1 Waſchzuher, 1 Fleiſchſtänder, 2 Bohnenſtänder,! Blumen⸗ geſtell, 4 eiſerne Kellerläden, 2 eichene Diehl, ferner: 3 Stück ſette Schweine, ſowie Dung und Pfuhl und berſchiedenes Andere. 59108 Johann Galle l. in Käferthal. Stein⸗Verkanf. Die Freiherrlich von Ber ck⸗ heim'ſche Verwaltung Wein⸗ heim hat aus ihren Steinbrüchen in Leutershauſen, Diſtrikt Haſen⸗ garten und Schlößel eine größere Parthie 58699 Maner⸗ und Scholterſteine (Granit) abzugeben. Liebhaber zum Ganzen oder einzelner Theile wollen ſich an die Verwaltung wenden. Weinheim, 17. Aug. 1889. Freiherrlich von Berckheim ſche Verwaltung. Forſchner. Heiraths⸗Geſuch. Ein beſſeres Fräulein von angen. Aeußern, mit etwas Ver⸗ mögen, ſucht auf dieſem Wege einen Lebensgefährten. Beamter oder ſonſt ein Mann mit ſicherer Stellung bevorzugt. Discretion Ehrenſache. Gefl. Offerten unter A. B. 58680 an die Expdition Armarüt Oggercheim. 66 Gaſthaus„zum Wiktelsbacher Hof Nge findet anläßlich des Jahrmarktes Sonntag, den 1. u. Montag, 5Fdĩidden 2. September gut beſetzte 6 Tanz-Musik ſtatt. 59088 bringe zugleich meine Gartenwirthſchaft in empfehlende Erinnerung u. bemerke, daß für gute Speiſen und Getränke beſtens geſorgt iſt. Hch. Möß ll.,„zum Wittelsbacher Hof“ Kirchweihfeſt in 55 Gaſthaus„zum Schwanen“. e e eeee e Nächſten Sonntag, den 1. und findet in den geräumigen Lokalitäten des Unterzeichneten zur Feier des eeflicze Tamzbeluſtigung —̃ Stadtkapelle Oggersheim ſtatt. Zu zahlreichem Beſuch ladet höflichſt ein F. Wenz,„zum Schwanen“. Gasthaus zum Pfälzer Hof. Kommenden Sonntag, den 1. 5 wird in den bokalitäten des Unter⸗ . 59085 8 f Montag, den 2. September d. J. N Wh 95 Kirchweihfeftes 59082 Speiſen und Getränke in bekannter Güte. II 4*** Kirchweih⸗Feſt in Oggergheim. u. Montag, den L. September zeichneten das Kirchweihfeſt mit ſehr gut beſetzter Tanzmusik Stadtkapelle Oggersheim gefeiert. Für vorzügliche Weine(Nierſteiner), ſowie gute kalte und warme Speiſen iſt beſtens Sorge getragen. Brombacher, jum Pfälzer Hof. Kirchweih-Fest Ivesheim. „Fzum Kreuz“. Sonntag, den 1. September und Montag, den 2. Sep⸗ tember wird bei dem Unterzeich⸗ neten das 59118 Kirchweiſe 2 55 mit gut beſetter — llaanz- Mus gefelert. Für gute Speiſen und gute Getränke iſt beſtens ge⸗ rgt und ladet ſreundlichſt ein 25 Mit vorzüglicher Hochachtung Heh. Berthold& Söhne, zum Kreuz. Dame im rothen Kleide, mit weißem Hute, vis--vis Herrn am ſelben Tiſch mit goldenem Kneifer, wird falls Annährung gewünſcht, um Adreſſe sub M. C. Rudolf Moſſe, Mannheim gebeten. u einem, nächſten Sonntag ſtaltfindenden Ausflug nach Schwetzingen ſuchen 59129 Damen⸗Zegleitung! Gefl. Offerten u. 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