(Badiſche Bolkszeitung.) n der Poſtliſte eingetragen unter 8. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerakk: Die C znel⸗Zeile 20 Pfg. Die Ry amen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. — Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (99. Jahrgang. (Mannheimer Volksbplatt.) Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrnal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz. für den lokalen und prov. Theil; 5 1 ür den Inſergtentheil: K. Apfek Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 266.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) ment auf dieſes Blatt unverzüglich beim Poſtamte ihres Wohnortes gefälligſt erneuern zu wollen. Der General⸗Anzeiger, Mannheimer Journal, iſt eingetragen in der Poſtzeitungsliſte unter Nro. 2288. Mannheim September 1889. Verlag des„General⸗Anzeigers“ Mannheimer Journal. aNeun eintretende Abonnenten erhalten die bisher erſchienenen Fortſetzungen des Romans„Die ſtolze Gräfin“ gratis nachgeliefert. 55 „Der Andere hat auch Vecht!“ Der Vater Friedrichs des Großen war nicht blos in umſichtiger Pfleger des Heeresweſens, ſondern er war guch eifrig dahinter her, daß in ſeinem Lande Recht und Gerechtigkeit in prompter und unparteiiſcher Weiſe ge⸗ handhabt wurden Er verſchmähte es zu dieſem Zwecke ſogar nicht, in eigener Perſon einer Gerichtsſitzung an⸗ zuwohnen. Eines Tages erſchien er in Potsdam in der Gerichtsſtube, als gerade ein Civilprozeß verhandelt wer⸗ den ſollte. Der klägeriſche Vertreter vertrat ſeinen Standpunkt mit ſo wohlgeordneten Gründen, daß der König ſich nicht enthalten konnte, zuſtimmend zu bemerken: „Der Kerl hat Recht!“ Der Advokat der Gegenpartei ließ ſich indeß durch dieſe Meinungsäußerung aus könig⸗ lichem Munde nicht einſchüchtern, ſondern begann ſeine Gegenrede, in welcher er eine ſolche Fülle von logiſchen und juriſtiſchen Motiven entwickelte, daß der König ſich genöthigt fühlte, am Schluſſe des Gegenplaidoyers zu rufen:„Der Kerl hat auch Recht!“ Unwillkürlich muß man dieſer Anekodte gedenken, wenn man die jüngſte Enthüllung der„Köln. Ztg.“ ge⸗ lefen hat. Der zeitweilige Stellvertreter des ruſſiſchen Kriegsminiſters Wannowsky, General Obrutſcheff, ſoll dennTzaren ein Memorandum unterbreitet haben, worin er die Unabwendbarkeit des Krieges und die daraus re⸗ ſultirende Nothwendigkeit nachwies, ohne Rückſicht auf die Staatsfinanzen die Kriegsbereitſchaft Rußlands zu pervollſtändigen. Unter dieſes Memorandum habe der Czar eigenhändig bemerkt:„Ich theile vollſtändig die ge⸗ f äußerten Anſichten, eine ausführliche Prüfung derſelben iſt unbedingt nothwendig.“ Darauf überreichte der Finanz⸗ miniſter Wiſchnegradsky ebenfalls eine Denkſchrift, worin er die unerläßliche Nothwendigkeit der Ordnung der Reichswirthſchaft und damit die Unmöglichkeit darthat, für Jahre hinaus eine andere, als eine Politik des Frie⸗ dens zu machen. Auch auf dieſes Promemoria habe der Czar merkwürdigerweiſe eigenhändig vermerkt:„Ich theile vollſtändig die geäußerten Anſſchten. Ausführliche Prüf⸗ ung derſelben iſt unbedingt notdwendig.“ Dieſe Enthüllung in eine zen als hinzugefügt iſt, daß allem ſchließlich Recht behalten habe, neuerer ſtrategiſcher Bahnen, der Beſtell von Locomotiven und der neuerlichen Vo Truppenkörper gegen die Grenze hervorgeh Man braucht trotzdem die Mittheilung Ztg.“ ebenſowenig für authentiſche zu halten, gangs aus dem Leben Friedrich Wilhelm Id Anekdote als hiſtoriſch verbürgt gelten muß. Bei die alte Anekdote, wie die jüngſte Enthüllung charakteriſtiſch, daß die eine wie die andere wahr könnte, wenn ſie auch erfunden ſein ſollte. Die Entſcheidung über Krieg und Fri ropa ruht thatſächlich in der Hand des Czaren. Friede iſt auf unabſehbare Zeiten geſichert, wiederholt als officiös Senſation gemacht, e nach Obrutſcheff was alx dem eiligen Bau von hunderten iebung großer eden in E Derdter Dr. Aſchro wenn der Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Manngeim und Umgebung. der Kerl recht.“ Anderſeits kennt der Kaiſer von Ruß⸗ land ſehr genau die Schwäche der finanziellen Grund⸗ lagen ſeines Reiches, er kennt die gefährlichen Umſturz⸗ Elemente, die ein auswärtiger Krieg im Innern zu enk⸗ feſſeln vermöchte; die ungeheure Verantwortlichkeit gegen⸗ über ſeinem Reiche, die er in dem Momente auf ſich nimmt, in welchem er die Kriegsfackel entzündet, liegt wie ein Alp auf ſeinen Entſchließungen. Wenn nun Jemand kommt, der ihm dieſe duankle Aversſeite der Medaille mit Ziffern ausdeutet, welchen nicht leicht widerſprochen werden kann, dann—„hat der Kerl auch Recht.“ So wird der Czar die vielleicht„angeborne Farbe der Entſchließung durch des Gedankens Bläſſe an⸗ gekränkelt“ und Niemand kann bis zum Schluſſe voraus⸗ ſoan, ob er zur That ſchreiten oder den Frieden wahren werde. Der Reichstag und das Jozialgeſetz. Zu der Mittheilung, daß die Reichstagsſeſſion vielleicht ſchon vor Weihnachten beendet werden ſoll, wird officiös berichtet: Es ſprechen hierfuͤr man⸗ cherlei Gründe, namentlich aber die Thatſache, daß das Mandat der Abgeordneten am 21. Februar 1890 erliſcht. Danach würde man bei einer Fortſetzung der Berathungen nach Neujahr alſo überhaupt nur noch einen Monat zur Verfügung haben, ein Zeitraum, welcher nach vielfachen Erfahrungen nicht zur Anregung der Arbeitsluſt dienk. In der kurzen Zeit von noch nicht zwei Monaten, welche bei der Eröffnung der Seſſion Ende October bis Weih⸗ nachten zur Verfügung ſteht, ßte man ſich auf müßte die Erledigung der wichtigſten Vorlagen beſchränken, und das ſtände in einer gewiſſen Uebereinſtimmung mit der von amtlicher Seite ausgeſprochenen Abſicht, daß man das für den Reichstag beſtimmte Ma⸗ terial bis auf das Allernothwendigſte ſichten werde. Es bleiben alſo zunächſt nur der Etat für 1889/90 und der Erſatz des Sozialiſtengeſetzes in Sicht nebſt einigen dringlichen Vorla gen, welche nicht ſo viele Zeit in Anſpruch nehmen und in der Zwiſchenzeit durch⸗ derathen werden können, wie die Bankfrage. Der Ent⸗ wurf einer Novelle zum Straf⸗ und zum Preßgeſetz, wie er als Erſatz des Sozialiſtengeſetzes dem Bundes⸗ ralhe im Frühjahr zuging, wird dem Reichstag nicht mehr zugehen und es beſteht an beachtenswerthen Stellen die Anſicht, daß das alte Sozialiſtengeſetz wieder zur Berathung käme, mit der einzigen weſentlichen Aen⸗ Aenderung, daß die Dauer dieſes Geſetzes eine andere würde. Geſetzt, dieſe Annahme beſtätige ſich, ſo könnte der Reichstag um ſo ſchneller darüber ſchlüſſig werden, als nur eine grundſätzliche Entſcheidung, nicht aber eine Einzelberathung einer ganz neuen Materie noth⸗ wendig würde. Sollte aber eine Erledigung des Sozia⸗ liſtengeſetzes nicht zu Stande oder überhaupt nicht in Frage kommen, ſo wäre die Möglichkeit vorhanden, die Neuwahlen ſo früh erfolgen zu laſſen, daß der neue Reichstag noch zu einer Frühjahrſeſſion einberufen werden könnte, um ihm die Sozialiſtenfrage und andere Entwürfe vorzulegen. Ueber den Verlauf des zweiten Verhandlungstages wird aus Kaſſel berichtet: Die Zahl der Theilnehmer an der Verſammlung des Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit iſt auf 183 ge⸗ ſtiegen, darunter 120 von auswärts. Von Seiten der Kaiſerin Auguſta iſt aus Baden⸗Baden folgendes Telegramm eingegangen: „Ich ſpreche der Jahresverſammlung des Vereins für die Mir gewidmete Begrüßung Meinen beſten Dank aus und bin überzeugt, daß auch die diesjäh⸗ rigen Verhandlungen die wichtigen Aufgaben des Ver⸗ eins fördern und von praktiſchen Erfolgen begleitet ſein werden.“ Die Verhandlungen begannen mit einem von Amtsrich⸗ tt(Berlin) erſtatteten Bericht über den tand der Arbeiten der Wohnungs⸗Kommiſſion. r den gegenwärtigen Stand der Sommerpflege für ließt, ſeinen Groll wegen der Geſtaltung Kinver(Ferienkolonſen, Kinderheilanſtalten u. ſ..) 25 Balkanhalbinſt fahren zu laſſen, 16 5 e 11 2 ichti ie5 eichstagsabgeordn alt den Thallaßen ſn werberen willlit 1 unkes Tbatigteif des Ausſchuſſes für Hausbaltungs⸗ ände zu ergreifen, die ihm bereitw nd 1785 Wien aus hingehalten werden. von Natur mißtrauiſch gegen das G Würfel, und deshalb nicht leicht zu ei unberechenbaren Folgen hinzureißen, ſ ſcheint, im Gedanken mit dem furchtbaren europäiſchen Krieges, Jemard von Seite d der Un⸗rläßlichkeit ⸗⸗ Obw pielt er, wie Feuer ei Krieges ſchmeichelt, * — Glück der eiſernen nem Wagniß von und wenn ſeinem Gedankengange Kriegspartei mit der Darlegung 151 dann— hat 4 ohl esordnung führte nunmehr zur Aufficht über Armenpflege, wobei beſonders die Auf⸗ Armeninſpektoren empfohlen wurde. Stadt⸗ ter Sörrach) führt aus, daß die Selbſt⸗ Gebiete der Armenpflege ſich durchaus Aufſicht esch f immte Säßzehlt aber, von einer Beſchlußfaſſung e sſchkäftliche Angelesenzeiten ausgefült. In den Centralausſc zden die ausſcheidenden Mitglieder te. die öffen ſtellung ſtäne pfarrer Höchr verwaltung a bewährt habe erſcheinen 1 es nes Reſt Montag, 30. September 1889. Die Wahl des Ortes der nächſtjährigen Ber⸗ ſammlung wird dem Ausſchuſſe überlaſſen, nachdem Einlad⸗ ungen von Frankfurt a.., Köln und Potsdam überbracht worden ſind. Der noch auf der Tagesordnung ſtehende Be⸗ richt über die Greuzen der Wohlthätigkeit muß im Hinblick auf die vorgerückte Zeit vertagt werden. Dann giht der Vorſitzende Seyffardt einen Ueberblick über die Ergebniſſe der Verhandlung und unter den üblichen Dankfagungen wird die Sitzung geſchloſſen. wiedergewählt. —— * per Abgeorduete in der kremde. Paris, 28. Sept. General Boulanger hat folgenden Aufruf an die Wähler vom Montmartre erlaſſen: „Wähler des Bezirks Montmartre! Ich hatte an das Volk gegen das Urtheil des höchſten Gerichtshofes Berufung eingelegt. Ihr habt mit meiner Wahl zu eurem Vertreter auf die Ungerechtigkeit des Senates ge⸗ antwortet. Noch einmal hat die allgemeine Wahl Ge⸗ rechtigkeit geübt fur die beſchränkte Wahlfreiheit, aber die Regierung, welche alle ihre Zwangsmaßregeln und Be⸗ trügereien erfolglos ſieht, hat ihre Frechheit ſoweit ge⸗ trieben, Euch eure Abſtimmung wieder zu entreißen. Ich bin der von Euch gewählte Abgeordnete, aber die Wahl⸗ kommiſſion erklärt jetzt an meiner Stelle einen andern für gewählt. Seit Einführung des allgemeinen Stimm⸗ rechts iſt noch nie ein ſolcher Spitzbubenſtreich gegen die Rechte der Wähler ausgeführt worden. Die Beſtätigung der Abgeordnetenwahlen ſteht einzig und allein der Kamme⸗ zu, deren Vorrechte zu gleicher Zeit wie die eurigen mi Füßen getreten werden. Ihr ſollt fortfahren, Steuer zu zahlen, um einen Vertreter zu haben, und habt keinen Ihr ſollt alle Laſten weitertragen, aber eure Rechte wer⸗ den Euch entzogen. Die tapferen, braven Republikaner von Montmartre werden wiſſen, davon bin ich überzeugt, wie ſie das Verlorene wieder zu gewinnen haben in Er⸗ wartung einer ehrenhaften Republik und geſetzmäßigen Regierung. Ich bin ſtolz, euer ergebener Abgeordneter zu ſein, und ich bleibe es. Es lebe Frankreich! Es lebe die Republik! General Boulanger.“ So viele Unverſchämtheiten und ſo wenig perſen⸗ liche Tapferkeit! Warum bleibt Boulanger von Paris fern 71 Ae Politiſche neberſicht =Mannbeim, 29. September, Borm, Wie verlautet, beabſichtigt die bayeriſche Cen trum spartei in der Abgeordnetenkammer bald Beginn der Berathungen eine Interpellation einzubringen, welche von der Antwort der k. Staatsregierung auf das biſchöfliche Memorandum ausgeht und die Anfrage ſtellt, ob die Staatsregierung geſonnen ſei, weitere kirchen⸗ politiſche Zugeſtändniſſe zu machen. In der Fraktion der Rechten der bayeriſchen Abgeordnetenkammer wird der Antrag eingebracht, beim Plenum eine Adreſſe an die Krone zu beantragen, womit der„Sturm“ gegen den Miniſter Frhrü. v. Lutz eingeleitet werden ſoll. Der preußiſche Landtag wird auch in dieſem Winter wieder kurz vor dem verfaſſungsmäßigen Termin, 15. Januar, einberufen werden. Die Vorleg⸗ ung eines Steuerreformgeſetzes in der nächſten Seſſion gilt für ſehr wahrſcheinlich. In der geſtrigen Generalverſammlung der Deut ſch⸗ bericht, welcher die Vorgänge in Oſtafrika bis zum gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt behandelt, bekanntgegeden und der Rechnungsabſchluß bis 31. Dezember 1888 genehmigt. Die vorgenommenen Ergänzungswahlen in den Ver⸗ waltungsrath der Geſellſchaft fielen auf Co mm ercie n⸗ rath Clemm(Ludwigshafen), Amtsgerichtsrath Dilthey(Aachen), Miniſterialpräſident a. D. Dr. Grimm (Karlsruhe), Reichstagsabgeordneten Graf Hoensbroech (Haag) und Commerzienrath Arthur Paſtor(Burtſcheid). General Faidherbe iſt geſtorben. Seine Leiche wird auf Staatskoſten im Pariſer Inpalidenhauſe beigeſetzt.(General Louis Léon Ceéſar Faidherbe, der tapfere Führer des Nordheeres im Kriege 1870/71, war geboren am 3. Juni 1818 zu Lille. In den afrikaniſchen Feldzugen hat er mit Auszeichnung gefochten. Das Nordheer übernahm er am 5. Dezember 1870 und hat das Seinige gethan, um daſſelbe gut in Stand zu ſetzen. Der Erfolg war gegen ihn; am 19. Januar 1871 wurde er von General v. Goeben bei St. Quentin ent⸗ ſcheidend geſchlagen. Als Militärſchriftſteller hat er ſich einen Namen gemacht.) Wie in Paris verl zufet, wird Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft wurde der Geſchäfts⸗ 2. Seſte. Seneral⸗MAuzeiger. in Stelle Faidherbes Admiral Peyron zum Groß⸗ anzler der Ehrenlegion ernannt worden. Die nach offiziöſen Quellen im Auszug ver⸗ öffentlichten ruſſiſchen Denkſchriften(Vergl. d. Art.„Der Andere hat auch Recht!“), haben auch in der politiſchen Welt die Aufmerkſamkeit gefeſſelt. Die an⸗ ſcheinend einander widerſprechenden Zuſtimmungen des Zaren werden als die dort ſich kreuzenden Richtungen entſprechend aufgefaßt. Bewieſen iſt jedenfalls, daß Ruß⸗ lands Finanzlage zu einem Kriege nicht angethan iſt, was denſelben allerdings, wie die Erfahrung lehrt, in den Augen der Slamenpartei nicht verhindern würde, wenn dieſe ſich nicht durch andere mächtige Vorkehrungen von außen her gehemmt wüßte. Die Denkſchriften beweiſen anderſeits, daß Europa wachſam bleiben muß. In Frank⸗ reich ſoll übrigens der„Köln. Ztg.“ zufolge eine Anzahl von Leuten, die aus Liebäugelei mit Rußland die ruſſi⸗ ſchen Werthe nach dem Rückgang derſelben auf dem deut⸗ ſchen Mark angekauft und ſich der italieniſchen entledigt hatten, jetzt einen weiteren Fall der erſtern im Kriegsfall beſorgen und ſich mit einem Mal äußerlich friedliebend oder doch maßvoller als früher gebärden. Der Beſitz⸗ wechſel wäre alſo jedenfalls nicht den beiderſeitigen Chau⸗ viniſten wohl aber dem Frieden zu ſtatten gekommen. In einer Verfammlung, welche die Ausſtändi⸗ gen in Rotterdam veranſtalteten, wurde beſchlofſen, die Socialiſten von der Bewegung auszuſchließen, die Ordnung zu bewahren und die Arbeitenden nicht zu hin⸗ dern. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob unter den Verſammelten Socialiſten ſeien, rief die Verſammlung: „Nein! Es lebe das Haus Oranien!“ Einige Arbeiter, welche ſich ſocialiſtiſcher Redensarten bedienten, wurden aus der Verſammlung entfernt. Wie man dem„Figaro“ aus London ſchreibt, nehmen die Dinge in Griechenland und Kreta trotz des Schweigens der Telegraphenbureaus beun⸗ ruhigende Geſtalt an. Das engliſche Cabinet könne unter dieſen Umſtänden nicht mehr gegen eine Unter⸗ ſuchung der kretiſchen Frage durch die Ge⸗ ſandten in Athen ſein, müſſe aber als Grundbedingung verlangen, daß Griechenland ſich nur unter Zuſtimmung von Deutſchland, Oeſterreich, Italien und England in die Angelegenheit miſche. Nach engliſchen Conſulatsbe⸗ richten über den Aufſtand müſſe man entweder die Türken wirken laſſen, oder dem Chaos durch Einmiſchung ein Ende machen. Eine Vermittlung zwiſchen dem Sultan und den Aufſtändiſchen oder eine internationale Conferenz wäre dazu in Betracht zu ziehen. In London Aen man, daß der König der Belgier die Vermittlung bernehmen werde. Erploſton im Lenerwerks⸗Laboratorium. Spandan, 28. September. In einem Arbeitsraume auf dem Eiswerder, einer in der Oberhavel gelegenen Inſel, in welchem unter Aufſicht eines Meiſters und eines Oberfeuerwerkers etwa 60 Frauen und Mädchen mit der Nachprüfung von Artillerie⸗Zündhüt⸗ chen beſchäftigt wurden, fand heute Morgen eine Exploſion von furchtbarer Wirkung ſtatt. Der ganze Raum ſtand, da ſich ſpfort ſämmtliche Zündchen entzündeten, mit einem Male in Flammen. Die Mehrzahl der datin befindlichen Leute iſt verunglückt; zwölf haben ſchwere Verletzungen, meiſt Brand⸗ wünden davongetragen. An dem Aufkommen mehrerer Ver⸗ wundeten wird gezweifelt. Die Zahl der leichter Verletzten beträgt etwa 20. Mit dem Dampfer des Inſtituts wurden die ſchwerverwundeten Arbeiterinnen nach der Stadt und Daun in Tragkörben nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe ge⸗ brocht. Die Leichtverwundeten wurden an Ort und Stelle berbünden und dann in Kähnen an das ſtadtſeitige Ufer Abergeſetzt, worauf ſie ſich in ihre Wohnungen begaben. Auch der Meiſter und der Oberfeuerwerker haben Brandwunden im Geſicht davongetragen. Der Knall war ein furchtbarer; die Erde erzitterte im weiten Umkreiſe. Im Arbeiterraum iſt das Dach hoch getrieben; eiſerne Träger wurden ver⸗ bogen, ſämmtliche Fenſterſcheiben zertrümmert. Die Bevöl⸗ kerung iſt in ungeheurer Aufregung. Die Urſache des Un⸗ glücks iſt noch nicht feſtgeſtellt. Aus Stadt und Land. *Maunzeim, 29. September 1839. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Junern. Kanzleigebilfe Julius Ehret beim ſtatiſtiſchen Büregu in Karlsruhe wird zum Kanzleiaf ernannt: Sergeant Titus trittmatter von Görwihl wird zum Schutzmann beim »Amt Freiburg ernannt. Minikterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Enthohen wurde ſeines Dienſtes behufs anderweiter Ver⸗ wendung Referxendär Karl Siegriſt im Sekretariat des Landgerichts Freiburg.— Zugewieſen wurde: Referendär Clemens Oſter, z. Z. Amtsanwalt und Gehilfe der Großh. Stagtsanwaltſchaft Mannheim, dem Sekretariat des Großh. Vandgerichts Freiburg; Referendär Emil Zimmermann der Großh. taatsanwaltſchaft Mannheim als Gehilfe und Amtsanwalt: Referendär Hermann König in Konſtanz dem Sekretariat des Großh. Landgerichts Karlsruhe; Refe⸗ rendär Dr. Karl Reichardt, z. Zt. Amtsanwalt und Ge⸗ hilfe der Großh. Stagtsanwaltſchaft Konſtanz, dem Sekretariat des Großh. Landgerichts Konſtanz. Schulweſen. Nachbenannte Zöglinge des 3. 117 des Lehrerſemi⸗ nars in Meersburg wurden unter die Volksſchulkandidaten ſgenommen: Bächler, Felix von Eigeltingen, Schmitt, Bllo, von Markdorf. A. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bild ungsanſtalten ꝛe. Verſetzungen und Ernennungen: Buſch, Jul., Lehr⸗ anntspruftfkanf und Volontär am Real⸗Gymnaſium in Mann⸗ heim, als etatsmäßiger Praktikant an die Höhere Bürger⸗ ſchnle in Schwetzingen Kretz, Karl, Lehramtspraktikant, * Volontär dem Progymnaſium in Durlach zugewieſen. 91 Mannheim, 30. September. Weingdel, Norbert, Lehramkspraftftant und Voſpntär am Gymnaſium in Mannheim, als etatsmäßiger Praktikant an das Gymnaſium in Baden. ſchulkandidat an der e in Heidelberg, zur Stellver⸗ tretung an die Höhere Mädchenſchule in Konſtanz.— Ge⸗ ſtorben: Böckh, Ludwig, denf⸗ Gymnaſiumsdirektor, in Karlsruhe Eiſen, Edmund, Profeſſor am Gymnaſium in Baden. Lehmann, Franz Kaver, Hofrath und penſ. Se⸗ minardirektor, in Karlsruhe. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Braun, Johann, Unterlehrer in Weiterdingen, als Unterlehrer nach Donau⸗ eſchingen. Dieringer, Friedrich, Hilfslehrer in Mer⸗ dingen, als Hilfslehrer nach Blumberg. Hartmann, Babette, Schulkandidatin, als Unterlehrerin nach Plankſtadt. Koch, Anna, Unterlehrerin in Offenburg, als Unterlehrerin nach Mannhetm. Ihrig. Georg Wilhelm, Unterlehrer in Heidelsheim, als Unterlehrer nach Mannheim. Joh, Emil Auguſt, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Mannheim. Krämer, Johann, Unterlehrer in Pforzheim, als Unterlehrer nach Mannheim. Lorenz, Johann Adolf, als Unterlehrer nach Mannheim. Miltner, Eliſabethe Wilhelmine, Unter⸗ lehrexrin in Ortenberg, als Unterlehrerin nach Offenburg. Müller, Samuel, Schulverwalter in Müllheim, wird Hauptlehrer daſelbſt. Rottengatter, Karl Camill Arnold, Unterlehrer in Freihurg, als Unterlehrer nach Mannheim. Schmitt, Georg Philipp Heinrich, als Unkerlehrer nach Maunheim, Schneider, Weibert, Hilfslehrer in Bruchſal, als Unterlehrer nach Mannheim. Walter, Anna Maria, in Plankſtadt, als Unterlehrerin nach Mann⸗ eim. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn⸗Verwaltung. Dem Bahnwartsablöſer W. Stamm von Leimen wurde wegen Bethätigung beſonderen Eiſers und Umſicht anläßlich eines Betriebsvorkommniſſes eine Belobung und eine Geld⸗ belohnung ertheilt.— Verſetzt: Expeditionsaſſiſtent Ludwig Ettinger in Schwetzingen nach Karlsruhe, Eiſenbahn⸗ aſpirant, Expeditionsgehilſe Konſtantin Holch in Baſel nach Emmendingen, Eiſenbahnaſſiſtent Joſef Lehmann in f nach Offenburg. Eiſenbahnaſſiſtent Friedrich Meeß in Neuhauſen nach Baſel. Die Expeditionsgehilfen Rudolf Waßenmüller in Neckargemünd nach Sinsheim, Valentin Fillbrunn in Sinsheim nach Mannheim, Rud. Schäfer in Mannheim nach Neckargemünd, Wilhelm Strauß in Mannheim nach Waghäuſel, Joſef Zinſenmaher in Ren⸗ chen nach Mannheim, Hermann Schmidt in Freiburg nach Renchen, Alfred His in Lahr nach. Offenburg, Ludwig Bühr in Offenburg nach Lahr, Emil Becker in Konſtanz nach Triberg, Emil Zirlewagen in Baſel nach Säckingen, Ludwig Schmitt in Mannheim nach Leopoldshöhe, Statjons⸗ meiſter Franz Kaver Kiene in Singen nach Rado aac — Julius Joſef Honſel in Radolfzell na ingen. „„Ernannt wurden: Zum Stationsaſſiſtenten Expeditions⸗ aſſiſtent Friedrich Linck. Unter die Zahl der Eiſenbahn⸗ kandidaten wurden aufgenommen: Karl inkler von aldshut, Joſef Gabel von Karlsruhe. Steuerverwaltung. Von Gr. Finanzminiſterium wurden ernaunnt: Finanz⸗ praktikant Friedrich Müller, z. Z. 1. Gehilfe bei Gr. Ober⸗ einnehmerei Buchen, zum Buchhalter, Finanzpraktikant Dr. Fendan Gutmann, z. Z. bei dem Steuerkommiſſär in onſtanz, zum Steuerkommiſſäraſſiſtenten, de Albert Lepique beim Sekretariat der Steuerdirektion, zum Sekretariatsaſſiſtenten, e Anton Gershach, 3. Zt. 1. Gehilfe bei der combinirten Verrechnung Müllheim, zum Buchhalter, Finanzpraktikant Albert Schuler, 3. Zt. bei dem Steuerkommiſſär in Lahr, zum Skeuerkommiſſär⸗ aſſiſtenten.— Von Gr, Steuerdirektion wurden ernannt: Kataſterkontrolgehilfe 1. Kl. Fr. Hörner, zum Aſſiſtenten der Tataſterkontrole, Steuerk⸗Hehüfe 1. Kk., f. Zerrer bei Gr. Oberſteuerkom. in Bruchſal, zum Steuerkommiſſäraſſiſtenten, Karl Vetter von Achern, Fritz Tröſch von Karlsruhe und Heinrich Philipp Scherer von Breklen 5 Finanzge⸗ hilfen. Verſetzt wurden die Steuereinnehmer: Katl Doſenbach in Kirchheim, nach Oppengu, Jakob Friedrich Hof in Adelsheim, 10 Kirchheim, Ludwig Gärtner in Lichtenthal, nach Bühl, Engelhard Jäger in Triberg, na Lichtenthal, Leopold Goötz in Frieſenheim, nach Triberg un Shylveſter Pferrer in Zell a.., nach Frieſenheim. Zollserwaltung. Ernannt: Privatlageraufſeher Theophil Harder in Heidelberg zum Grenzaufſeher in Haltingen(Hauptſteuer⸗ amtsbezirk Lörrach). Verſetzt: Grenzaufſeher Franz Buſch in Inzlingen nach Wallbach.— Geſtorben: Der penſionirte Grenzaufſeher Auguſt Huber in Hagnau am 13. September d. FJ. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Penſionirt wurde: Gendarm Gregor Seebacher in Krozingen.— Entlaſſen wurden: Die proviſdriſchen Gendar⸗ men Konxad Zimmermann und Johann Häuſer vom 2. Diſtrikt.— Befördert wurden Gendarm 2. Kläſſe Wil⸗ helm Hofſtetter vom 3. Diſtrikt in die 1. und die Gen⸗ darmen 3. Klaſſe Friedrich Velten vom 4. und Auguſt Schwab vom I. Diſtritt in die 2. Klaſſe.— Verſetzt wur⸗ den! Gendarm Jakob Härle von Munzingen nach Breiſach und Gendarm Stephan Matt von Breiſach nach Munzingen. — Zu proviſoriſchen Gendarmen wurden ernannt: I. Ser⸗ geant Karl Bechtold vom Bad. Train⸗Bataillon Nr. 14, 2. Sergeant Heinrich Scherle vom 1. Bad. Leib⸗Grena⸗ dier⸗Regiment, 3. Sergeant Eduard Kleinbub vom 4. Bad. Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112, 4. Unter⸗ offtzier Auguſt Maier vom 1. Bad. e Nr. 14, ſämmtliche beim 2. Diſtrikt(Freſgurg', ſowie 5. Ser⸗ geant Ferdinand Weamann vom 6. Bad. Siteeen 55 Kaiſer Friedrich III. Nr. 114, beim 8. Diſtrikt(Karls⸗ ruhe). Unſer Großherzog traf geſtern Nachmittag mit dem mit 20 Minuten Verſpätung in Straßburg angekommenen Luxemburger Schnellzuge aus den Manbyvern der 30. Diviſion wiſchen Bolchen und Metz auf dem Centralbahnhof ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich die nämlichen Offtziere wie am vorigen Sonntag. Der Großherzog begab ſich in die Kaiſerzimmer, wo er die eingelaufenen Depeſchen erledigte und fuhr dann mit dem 5 um 5 Uhr nach Baden weiter. Auf dem Wege von den Kaiſerzimmern zum Zuge, der ay dem Mittelwarteſteig hielt, rief der Großherzog den dier“ thuenden Polizeikommiſſar Unger zu ſich hekan und ſp längere Zeit eee 22 der „Ordensauszeichnung. Seine Kbnigliche Hob dem Großherzog haben Sich guüdigſt bewogen gefund riums Präſidenten des Staatsminiſteriums und des Mißthänigſt des Innern, Staatsminiſter Dr. Turban, die nagen der nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zumgnig von ihm von Seiner Majeſtät dem Deutſchen Kaße Preuzischen reußen, verliehenen Brillanten zum Könic Rothen Adler⸗Orden 1 Klaſſe zu ertheilenden: Bahn⸗ 85 Ernanntedrich Merk in beditor I. Klaſſe. Statlonsaſſiſtent ael Eiſenhauer Hirſchhorn; zum Stationsmeiſter: Seuberd Rendler von Leutershauſen; zu Bahnwärterßn Forſt. mier die Zahl der Eiſenbahngehilfen wur' lemens — 5 * von Windſchläg, Leopold Umhgufgendn 5 ah zufgenommen Zwecker, Karl Ludwig, Real⸗ en ſh inen ſchw 8 0 er fa ae d etter begünſtigt. i werth. günſtigt. Die Lage 0 e c ten, welche mit dem 1. Oktober d. J. in das Leben * 900 Einladung des Herrn B Kempf von Oberkirch, Friedrich Wilhelm Mofk euren a. d. 1 8 Karl Krieg von Freiburg, Au ernhard von Steinefurth, Ernſt Strobel von Ober röth, Ernſt Sier von Raſtatt.— Verſetzt wurden: Güter⸗ expeditor Ludſpig Mell ing in Mengen nach Sigmaringen, Obertelegraphiſt Martin Weiß, z. Z. mit Wahrnehmung Bahneppeditorenſtelle in Neckarau betraut, unter Ernennung zum Güterexpeditor nach Mengen, Aſſiſtent der Centralver⸗ waltung Emil Ditter unter Erneanung zum Bahnerpe J. Klaſſe nach Neckarau.— In Ruheſtand wurden Bahnmeiſter Adolf Jungaberle, Bahnwärter Fleig, Bahnwärter Anton Umhof unter Anerker ſeiner langjährigen treuen Dienſtleiſtungen.— Entlaſſen würden: Erxpeditionsgehilſe Joſef Behrle(auf Auſuchen), Bahnwärter Matthäus Stoffel(auf Kündigung), Riedle, Johann Georg, Bahnhofarbeiter in Bruchſal⸗ Aufgefundenes Geld. Im Bereiche der Gr. Bad, Stgatseiſenbahnen wurde aufgefunden: am 16 Sept, im Be⸗ reiche des Bahnhofes zu Neuſtabt i. Schw. der Betrag von 5.; am 16. Sept im Bereiche des Bahnhofes zu Könſtanz ein Geldtäſchchen mit 3 fres. 90 ets., am 16. Sept, im Be⸗ reiche des Bahnhofs zu Freiburg der Bargg von 10.; am in Ihringen ein Zinskoupon im Werthe von ark. 5 * Hoflfeferant. Die Weinhandlungs Firma Maas, Nathan und Comp. in Mainz iſt zum Hoflieferanten des Königs von Schweden ernannt worden, Fahrpreis Ermüßigung. Für die Mitglieder gus⸗ wärtiger Militär⸗Vereine, welche an dem heute zu Bruchſa ſtattffndenden Gauverbandsfeſt des Kraichgau⸗Militär⸗Vereins⸗ Verbands Theil nehmen wollen, wird Fahrpreis⸗Ermäßigung für den Fall bewilligt, daß ſie das Verbandszeichen als Le⸗ gitimation tragen. Gleiche Vergünſtigung wird den aus wärtigen, uniformirten Fenerwehrleuten gelegentlich des 6. 1 zu Schönau /W. ſtattſindenden Feuerwehrfeſtes zu Theil. *Betreffs der Brieſſendung nach Nom erhalten wir folgende Mittheilung: Die italieniſche Poſtverwaltung hat behufs Beſchleunigung der Briefbeſte 915 in Rom die Stadt in fünf beſondere Poſtbezirke(Zone) mif der Bezeich⸗ nung Nord, Eſt, Sud, Opeſt und Centro eingetheilt,. Der Poſtbezirk Nord liegt zwiſchen dem Tiber im Weſten, der Porta Pinciana im Oſten, und wird begrenzt im Süden durch eine Linie, welche ſich von der Piczza Nieoſia über den Corſo nach der Piazza Barberini erſtreckt. Der Poſt⸗ bezirk Eſt umfaßt im Weſentlichen die auf dem Monte Es⸗ quilino, dem Monte Vimfnale und auf dem öſilſchen Abhange des Monte Quirinale belegenen Stadttheile. Den Poſthezirk Sud bilden die auf dem Monte Celio, dem Monte Aventino, dem Monte Palatinv und dem Monte Capitolino belegenen Stadttheile, ferner der Ghetto und die Iſolg Abering der Poſtbezirk Oveſt umfaßt die auf dem 12 5i liegenden Stadttheile. Den Poſtbezirk Fente 5 i zwiſchen dieſen vier Bezirken liegenden Stadttheile. Damit die nach Rom gerichteten Briefe peim Eingange ünmittelbar jenen Bezirken zugeführt werden können und nicht durch eine Umleitung über die Centralſtelle eine Verzögerung erleideg empftehlt ſich, daß die Abſender in der Adreſſe der Briefe neben dem Beſtimmungsorte Rom den Poſtbezick angeben, z. .: Sig. NN. Piazza Vittorio Emanuele 47 Roma e * Der erſte Gauverbandstag des Kragichgau⸗Milfts Vereins⸗Verbandes findet heute in feſtlichekn, durch An⸗ weſenheit Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs ausgezeichneter Weiſe ſtatt. Um halb 10 Uhr findet der Empfang des Ges neralmajors ven Deimling, ſowie der Mitglieder des Präſi⸗ diums am Bahnhofe ſtatt, um halb 11 Uhr Aufſtellung ſämmt⸗ licher Vereine in 4 Gliedern im vorderen Schloßplatze; um 11 Uhr Vorheimarſch, Ueberhringung der Fahnen in die Feſt⸗ halle, Begrüßung der Vorſtände und Delegirten im unteren Rathhausſäale, um halb 1 Uhr Feſtmahl im Hotel Keſler, um halb 3 Uhr Empfang des Großherzogs durch ſämmtliche Vereine, um 3 Uhr Defils vor dem Landesherrn, ſodann Zug in die Feſthalle, woran ſich um halb 4 Uhr das Banket anſchließt, welches durch Muſik, Geſang⸗ und Redevorträge verſchönt werden wird. *Volksſchule. Wie aus den Perſonalnachrichten in dieſer Nummer erſichtlich iſt, wurden 2 Unterlehrerinnen und 7 Unterlehrer für die hieſige Volksſchule ernannt. *Herbſtherichte. Von der Elz, 27. Sept. In un⸗ ſerer Gegend hat die Trauhenernte begonnen. Die Qualität iſt aut, namentlich die Ruländer, Silberling und Burgunver. Quantität ſehr gering, doch ſoll man da und dort noch Glücks⸗ herbſte machen und ſtedtenweiſe Herhſt erhoffen können. 5 Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 1. Otor. Das Auftreten eines neuen Luftwirbels im Weſten der Nord Winde zur Folge. Mit dieſen konkuxrirt in den oberen Re⸗ ionen ein gusgeſprochener Föhnwind. Hiedurch werden piel⸗ ach lokale Einſeukungen des Luftdrucks und eben dadurch ein häufiges Umſpringen des Windes herbeigeführt. Die Folge davon iſt eine mehrfache gewitter ktige Wolkenbildung bei ziemlich warmer Temperatur und abwechſelnden Niederſchlä⸗ gen, Demnach iſt für Dienſtag und theilteiſe auch für Mitk⸗ woch warmes, gewttterhaftes und ziemlich bewölktes Wetter, nachher aber, falls der Föhncind die Oberhand gewinnen ſollte, für Mittwoch Nächmittag und Donnerſtag ſchönes warmes Wetter(Altweiberſommer) in Ausſicht zu nehmen. *Meteprologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 29. Septemhek, Morgens 7 Uhr. Thermhmetere] Winbeichtung⸗)] Höchſte ud niederſte Len⸗ in Celſiuss And peratur des verg. Tages cht Stärke Mapimum Minimum 144 108 Barometer⸗ ſtand in mm 7484 Trocken .5 4% 2 9 0: Stabſtiſle; 1; Allftzug; L: ettvas ſtarker ꝛc. 8: Sturm; 10: Orkan Wetter: bewölkk⸗ Aus dem Groffherzogthum. eibelb en, 28. Sept. Das hier garniſonirende Ba⸗ tainon ded„eß k. Oktober d. J bis einſchllehlich g Ji 1890 jeden Jenſtag und Freitag Vormiltags—12 Uhr im Mausbach ae oberhalb des Skifts Neuburg Schießübungen mit ſcharn Patronen vornehmen. Hkleruhe, 28. Sept. Geſtern wurde der 15 Jahre alte Sirmflicker Heinrich Schenk von Bobenthal verhaftet, welez am letzten Sonntag in Knöringen in der Pfalz den 16ähre alten. Emil Bach von Walsheim erſtochen und bech nach der That ſich gefluchtet batte. Huttingen, 28 Sept. Der Ziegler Pantalgon Eckert hon hier verlor in Alhert auf eine ſchreckliche Weiſe ſein erde gerieth bei eintretender Dunkelheit unter ſeladenen Sandwagen, ſo daß die Räder ſeinen ädel zermalmten und daher ſofort der Tod eingelteten ſein muß. Eckert iſt Familienvater von 4 Kindern. *Sffenburg, 28. Sept. 5 Die troſtloſe Weinleſe in hie⸗ iſt wie zum Hohn vom herrlichſten Herbſt⸗ der Rebbauern iſt beklagens⸗ Steißlingen, 28. Sept. In ſeiuer letzten Generalver⸗ ſammlüng hat ſich der hieſige landwi ö 8 eeee Genoff wirthſchaftliche Konſumver 0 enſchaft—, welcher vor mehreren ahren gegründet worden iſt, aufgelöſt. Den 98en An⸗ hiezu gab die neue Geſetzgebung hinſichtlich der Ge⸗ Konſtanz, 28. Sept. eer ſich In!„Hern ürgermeiſters Rothenhäußler die itglieder des Wahlmänner⸗Kollegiums des ieſt Land⸗ 5—. 2—— ſee, welcher ſüdöſtlich fortſchreitet, hat andauernd weſtliche — 1 1 —