Iu der Boſßſlſte 298 agen unter Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. 55 55 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummernu 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) eimer Jon Telegramm⸗Adveſſes „Journal Mannheim. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: ſ Ernſt ür den Inſeratentheil: K. Apfel. Kotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journgt“ iſt Eigentzum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) l. ſämmtlich in Mannheim. 92 —9 8 9 Nr. 274.(Celephan⸗Ur. 218.) ee Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) E. Altramonkaue Wahlſchmetzen. II. Die„Parität“ macht den Ultramontanen viel zu ſchaffen. Wohin ſie blicken, ſehen ſie in den Aemtern erfreulicherweiſe Männer, deren politiſche Geſinnung ihnen nicht behagen kann und deshalb erheben ſie jetzt wieder laut den Ruf nach Gleichſtellung der Konfeſſionen bet der Vergebung der Aemter. Dieſen Wunſch könnten ſelbſt die Gegner des badiſchen Centrums nicht unerfüllt laſſen, wenn das letztere in ſeinem Wahlaufruf oder ſonſt bei irgend einer offiziellen Gelegenheit den Verſuch unternommen haben würde, ziffernmäßig nachzuweiſen, wann und wo die Katholiken bei der ſtaatlichen Ver⸗ gebung der Aemter und Würden zurückgeſetzt worden ſind, wenn ſie die gleiche Qualifikation aufzuweiſen vermochten, wie ihre evangeliſchen Mitbewerber. Das wäre aber ein vergebliches Bemühen geweſen und des⸗ halb hat es ſowohl das Centralwahlcomité, wie ſeine Heidelberger Filiale unterlaſſen, die von ihnen aufgeſtellte Behauptung zu begründen. Man hat ſich damit begnügt, den Wählern gegenüber ſich als die„Gerechten“ darzuſtellen, indem man kurz ſagte:„Wir verlangen die Achtung der Parität bei Beſetzung der öffentlichen Aemter, insbeſon⸗ dere die Achtung der Rechte der Katholiken bei der Be⸗ ſetzung der ſtiftungsgemäß katholiſchen höheren und nie⸗ deren Schulſtellen“, ohne ſich irgendwie, wie es ſich doch gehört hatte, veranlaßt zu ſehen, nachzuweiſen, wann denn die Regierung dieſe Parität verletzt hat. Wir haben zu dem geſunden Sinn der Wähler das ſeſte Ver⸗ trauen, daß ſie ſich durch ſolche beweisloſe und nur zur Erregung der Gemüther in die Welt geſetzte Behaupt⸗ ungen, nicht von der Bahn der freien, auf die Ueber⸗ zeugung vom guten Rechte geſtützten Willensmeinung ab⸗ bringen laſſen werden. Unter vollſtändiger Verkennung der thatſächlichen Verhältniſſe nennt das Heidelberger Provinzialcomité die Nichtzulaſſung der Ordensmänner und das Verbot der Niederlaſſung von Klöſtern einen„Ausnahmezuſtand,“ während dieſe Fernhaltung der Miſſionen auf einer durch⸗ aus geſetzlichen Unterlage ruht, die durch Jahrzehnte die Billigung des badiſchen Volkes fand und noch findet. Denn es darf als ſicher angenommen werden, daß die Wähler in faſt allen vor einer Neuwahl ſtehenden Wahl⸗ kreiſen auch in dem jetzigen Wahlgange durch ihr Votum dieſem angeblichen„Ausnahmegeſetz“ weitere Geltung ver⸗ ſchaffen werden. Wir halten es aus dieſem Grunde für verfrüht, wenn die Herren v. Buol und Genoſſen ſchon jetzt mit groͤßter Beſtimmtheit ausrufen:„Die bevorſtehen⸗ den Wahlen ſollen und werden es offen bekunden, daß die badiſchen Katholiken Freiheit für ihre Ordensleute begehren“ und als nicht minder unvorſichtig dürfte ſich die poſitive Behauptung darſtellen, daß„Katholiken Männern wie Sieber, Strübe und Klein niemals fernerhin ihre Stimme geben werden und dürfen!“ In wenigen Tagen „dürften“ ſchon die Herren v. Buol und Genoſſen ſich davon überzeugen, daß ihr„niemals“ von den katholiſchen Wählern nicht beachtet worden iſt und daß ſich die Wähler durch den befehlenden unteroffizierartigen Ton der ultramontanen Manifeſte nicht einſchüchtern laſſen. Wenn nun gar die Unterzeichner des Heidelberger Aufrufs es verſuchen, dem ländlichen Wähler mit der vſozialen Gefahr“, die natürlich nur das badiſche Cen⸗ trum beſchwören kann, gruſelig zu machen, ſo darf dieſe Wendung als ein politiſches Taſchenſpielerkunſtſtückchen bezeichnet werden. Denn die Ultramontanen werden doch nicht im Ernſte behaupten wollen, daß man die„ſoziale Gefahr“ dadurch mildert, indem man möglichſt viel Sozialdemokraten in den Reichstag entſendet! Es iſt doch auch dem ländlichen Wähler bekannt, daß das Cen⸗ trum überall in den Stichwahlen die Sozialdemokraten gegen einen Mittelparteiler unter ſtützt und auf dieſe Weiſe mit vollſtem Bewußtſein zur Stärkung der auf die Untergrabung der beſtehenden Ordnung abzielen⸗ den Beſtrebungen beiträgt! Iſt es nicht nackte Heuchelei, wenn das Heidelberger ultramontane Wahlkomité den Wählern vorredet, daß ſie die Sozialdemokratie und damit die innere Gefahr bekämpfen,„weun die Wähler laut er⸗ klären, daß nur durch fretheit des kathol. Ordenslebens der Frieden in unſerm Lande dauerndgeſichert werden kann.“ Das iſt mit Verlaub einfach unwahr. Der Friede im Lande hat ſo lange unangetaſtet beſtanden, als das n ün nich durch die wüſten Volksverſamm: Geltſeuſte und verbreileiſte Zeilung i enrbe v Maunheim und ſammlungen und die mit Herrn Wacker verbündeten Pfarrer ihn nicht durch revolutionäre Reden bedroht hatten. Dieſe Gefährdung der bürgerlichen Eintracht wird das badiſche Volk in den nächſten Tagen in allen, oder doch faſt in allen bisher liberal vertretenen Wahl⸗ kreiſen durch ſeinen klaren Willen zurückweiſen; aber nicht dadurch, daß es ſich zu dem inneren Feinde, der Sozialdemokratie, auch noch die Orden als unruheſtif⸗ tende Elemente zugeſellt, ſondern durch die entſchie⸗ dene Abfertigung der ultramontanen Begehrlichkeit und durch die Erhaltung einer ſtarken nationalliberalen Kam⸗ mehrheit! *Joch einmal die Landtagswahlen und die badiſchen Fehrer. Aus Lehrerkreiſen wird uus geſchrieben: Mein Artikel in Nr. 253 des„Gen.⸗A.“ fand in einem gegneriſchen Blatte eine ſcharfe Kritik. Der in⸗ zwiſchen erſchienene Wahlaufruf der Centrumsparthei enthebt mich der unangenehmen Nothwendigkeit, mich auf ein Gebiet zu begeben, auf das ich mich an und für ſich nicht gerne hindrängen laſſe, auf das der perſön⸗ lichen Polemik. Eine beſſere Erhärtung meiner in jenem Artikel niedergelegten Anſichten hätte nicht erbracht werden können, als in dem inzwiſchen erſchienenen Wahlaufrufe der Ultramontanen. Darin ſind der Gründe genug enthalten, die den badiſchen Lehrer, wenn er je hätte zweifelhaft werden können, auf welche Seite er ſich ſtellen ſolle, veran⸗ laſſen, nein, zwingen müſſen, alle Bedenken bei Seite zu laſſen und ſich von denen abzuwenden, die der modernen Schule den Kampf bis aufs Meſſer erklären. Nun müſſen auch dem Vertrauensſeligſten die Augen aufgehen, wenn er die weitgehenden Forderungen lieſt, 11 die ultramontane Partei in Bezug auf die Schule ellt. Man glaube aber ja nicht, daß ſte, falls ſie, was in Baden nicht denkbar, dieſe Forderungen erreichen würde, dabei ſtehen bliebe; nein, ſie würde nicht ruhen, bis Zuſtände herbeigeführt worden wären, die wir in Deutſchland und ganz beſonders bei uns in Baden, ſeit langer Zeit als überwunden zu betrachten gewöhnt worden ſind, Zuſtände wie in Belgien, wo ſie in wenigen Jahren ein geſegnetes, induſtriereiches Land mit einer urſprünglich intelligenten Bevölkerung an den Rand des materiellen und moraliſchen Bankerotts geführt hat. Was iſt aus dieſem Lande, dort auf dem Boden, wo Ströme Blutes gefloſſen ſind zur Abſchüttelung der die geiſtige und körperliche Freiheit tödtenden Macht eines Philipp II. und ſeines frommen Alba, unter der noch nicht langen Herrſchaft der Klerikalen geworden, was aus ihrer Schule und ihren Lehrern, den⸗ jenigen Lehrern, die der Aufklärung und der modernen Schule huldigten. Wieviele derſelben ſind aus ihren Stellen entlaſſen und der bitterſten Noth preisgegeben worden, alles ad majorem dei gloriam. Wer nicht glaubt, daß bei uns ſolche Verhältniſſe erſtrebt werden, der leſe aufmerkſam den Wahlaufruf der Klerikalen durch. In dem nicht langen Aufrufe nehmen den größten Raum die Forderungen der Klerikalen in Bezug auf die Schulen ein. Was wird da nicht alles verlangt? Laſſen wir den Aufruf ſelbſt ſprechen:„Wir verlangen die Zulaſſung religiöſer Orden zur Aushilfe in der Seelſorge und zur Lehrwirkſamkeit,“ d. h. nichts Anderes, als die Errichtung klerikaler Schu⸗ len und eventuell Erſetzung der ſtaatlichen Lehrer. Und wenn dieſe Zulaſſung der Orden erreicht wäre? In dem annähernd nur doppelt ſo großen Belgien beſtehen nicht weniger als 160 Orden, zu denen über 4000 Mönche(Jeſuiten und Trappiſten) und über 20,00 0 Nonnen gehören. Mit dem Unterrichte ſelbſt beſchäftigen ſich nicht weniger als annähernd 1300 männliche und 9500 weibliche Mitglieder religißſer Orden. Hingegen giebt es dort 30% Analphabeten(abzügl. der Kinder unter 7 Jahren) und bei den Ausgehobenen v. J. 83 gab es 15%, die weder leſen noch ſchreiben konnten. Das ſind wohl idylliſche Zuſtände im Sinne der Schwarzen; aber troſtloſe vom Geſichtspunkte des Menſchenfreundes. „Wir verlangen, daß die Rechte der Familien und Konfeſſionen an den Volks⸗ und höheren Schulen wie⸗ Amgebung. ——————————————————— Dienſtag, 8. Oktober 1889, der hergeſtellt werden, insbeſondere daß der Kirche die zur chriſtlichen Erziehung der Jugend erforderte Mit⸗ wirkung bei Leitung der Schulen werde eingeräumt und ihr die Unterrichtsfreiheit nicht weiter verweigert werde.“ Dieſe Forderung bedeutet nichts anderes, als die Aufhebung der geſegnetſten Errungenſchaf⸗ ten in unſerem Staate, der nothwendigſten Ein⸗ richtung in einem paritätiſchen Staatsweſen: der gemiſchten Schule. Da der Religionsunterricht heute noch die erſte Stelle in unſerem Lehrplane einnimmt und die Kirche denſelben zu überwachen hat, ja durch ihre eigenen Prieſter ertheilen laſſen kann, wo werden da die Rechte der Familien und Konfeſſionen beeinträchtigt? Da der Geiſtliche an und für ſich ſchon Mitglied der Ortsſchulbehörde iſt, wo fehlt da der Kirche die zur Erziehung der Jugend erforderliche Mitwirkung? Ja, man verlangt da diejenige Mitwirkung, die Anders⸗ denkende nicht zum Worte, nicht zum Rechte kommen laſſen will, mit andern Worten, die alleinige Herrſchaft dieſer Herren. Das verſtehen dieſe Herren unter„Unter⸗ richtsfreiheit.“ Das iſt die Freihheit, die ſie meinen, d. h. welche die Ultramontanen meinen, die aber wir nicht meinen und die kein badiſcher Lehrer meinen kann, der noch an die Zeiten zurückdenkt, in der er Organiſt und Küſter war, wo er verloren war, wenn er nicht mit dem Herrn Pfarrer durch Dick und Dünn ging und ſich nicht ſeiner Herrſchaft unterwarf. Aber man verlangt noch mehr. Man verlangt auch dasſelbe bei höheren Schulen; alſo die Aufhebung der paritätiſchen Mittelſchulen und katholiſche, evangeliſche, und iſraelitiſche Gymnaſien, Realſchulen, Töchter⸗ ſchulen ꝛc. ꝛc. Es iſt dies alles klipp und klar in dem fragl. Auf⸗ rufe ausgeſprochen. „Wir verlangen die Achtung der Parität bei Beſetzung der öffentlichen Aemter, ins⸗ beſon dere die Rechte der Katholiken bei Be⸗ ſetzung der katholiſchen höheren und nie⸗ deren Schulen.“ Da bei Beſetzung einer Volksſchulſtelle jederzeit Rückſicht auf die Stärkeverhältnſſſe der einzelnen Kon⸗ feſſionen der betr. Stelle genommen iſt, was ſich ſchon durch die Form der Ausſchreibung kundgibt(in den betr. Ausſchreibungen heißt es ſtets: die ſo und ſovielte mit einem katholiſchen(oder prot., oder ifrael.) Lehrer zu beſetzende Hauptlehrerſtelle in N. wird zur Bewerbung ausgeſchrieben), ſo ſtellt dieſer Paſſus einen ungerecht⸗ fertigten Vorwurf gegen die Behörde dar, als ob es ſeit⸗ her anders geweſen und keine konfeſſionellen Rückſichten genommen worden wären. Es wird damit nur eine Verhetzung der Confeſ⸗ ſionsgenoſſen und ein durchſichtig plumpes Wahlmanöver verſucht; doch dürften ſich die Herzenswünſche der Ultramontanen auch auf diefenigen Lehrer der eigenen Confeſſion bezichen, die nicht ſo ganz waſchächt ſcheinen. Mancher Lehrer, der ſh um eine andere Weelle be⸗ worben und die Gnade ſeines Herrn und Meiſters im ſeitherigen Anſtellungsort nicht gefunden hat, könnte ein Liedchen über dieſes Thema ſingen. So geht's von A bis Z; ſelbſt der Hinweis auf die Erſtrebung von Sparſamkeit auch im Gemeinde⸗ haushalt darf als eine der bekannten Freundlichkeiten gegen den Lehrerſtand angeſehen werden. Nun ihr badiſchen Lehrer! Habt ihr Luſt, dieſe Beſtrebungen der Ultramontanen zu unterſtützen und Euch ſelbſt in's Fleiſch zu ſchneiden, ſo wählet einen Ultramontanen oder gebet, was daſſelbe iſt, einem ſog. demokratiſchen Wahlmanne die Stimme, der aber, da kein Demokrat zu haben iſt, dieſe für einen Ultramon⸗ tanen verwerthen muß. Ob ihr direkt einen Ultramontanen wählet oder indirekt einem ſolchen in die Kammer helfet, wird auf eins hinauskommen. Habt ihr das Joch ſatt, das ihr lange genug ſeufzend getragen habt, ſo laſſet euch auch durch Stim⸗ men nicht beirren, wie eine ſolche ſich gegen meine frühere Mahnung hat vernehmen laſſen. Wir kennen jene Sorte alter„Pädagogen“, die den Verluſt ihrer Herrſchaft noch nicht verſchmerzen können und die ihr ultramontanes Schffflein unter demokratiſcher Flagge, wahrhaft nicht zum Heile des Standes, weiter lenken möchten. Es ſind dies jene ſtarren, ultramontanen Reaktionäre, nn Lerbinbung der Begziffe u1z ⸗ 2. Seite. 8 5 Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Oktober. montan und demokratiſch für kursfähig erklärt hat, mit einem demokratiſchen Mäntelchen ihre ultramon⸗ tanen Ideen zu verbergen trachten. Was ſoll die Mahnung, daß ihr freiheitsliebende 26. 2c. Männer wählen ſollt. Ich denke, wo ein Lamey, u. ihm Gleichgeſinnte ſtehen, darf der liberalgeſinnte badiſche Lehrer auch ſtehen; da hat's mit dem Liberalis⸗ mus noch keine Gefahr. Was wir gerade im Sinne des Fortſchritts in unſerem badiſchen Schulweſen erreicht haben, haben wir dieſen Männern zu danken und nur von dieſer Seite kann die Gewährung auch unſerer ſonſtgen gerechten Wünſche erwartet werden. Von den Ultramontanen haben wir gar nichts zu trwarten und wenn ein Wacker und Genoſſen, unſere unerbittlichſten Feinde, uns das Blaue vom Himmel her⸗ unter zu holen verſprechen würden, wir würden uns nicht irre machen laſſen. Badens Lehrer ſtehen auf einem idealeren Stand⸗ So ſehr wir auch eine materielle Beſſerſtellung es Standes und eine beſſere Verſorgung unſerer armen Relikten zu erreichen ſuchen müſſen, höher doch ſteht uns unſere Schule und die Wohlfahrt der Jugend, die davon abhängt, daß die Errungenſchaften der Neuſchule er⸗ halten bleiben. Erſt die Schule, dann der Lehrer! Das bleibt alleweg unſere Parole.“ — Das Kaiſer Wilhelm⸗Henkmal in Mannßeim. Die Ausſtellung der neuen Modelle welche heute der all⸗ gemeinen Beſichtigung zugänglich gemacht werden, iſt durch⸗ aus geeignet, das Vertrauen, welches wir bisher in die be⸗ ſonnene und ſachgemäße Thätigkeit des mit der Löſung der Denkmalfrage betrauten engeren Executiv⸗Comits's zu ſetzen perechtigt waren, zu ſtärken und zu feſtigen. Die Ausſtellung der ſieben neuen Modelle im Mittelbau des Großh. Schloſſes darf als ein Erfolg des umſichtigen Vorgehens unſerer Ver⸗ trauensmänner und die nunmehr eingereichten Modelle als eine ſolche bezeichnet werden, aus welchem— matatis mu- tandis— das geeignete vorbildliche Material für das Kaiſer⸗ denkmal geſchöpft werden kann, womit unſere Stadt den Be⸗ gründer des Reiches und ſich ſelbſt zu ehren gedenkt. Ein reicher Schatz künſtleriſcher Gedanken iſt in den ſieben Ent⸗ würfen vereinigt, welche zum friedlichen Wettſtreite hier ne⸗ ben eingnder geſtellt ſind und zugleich zu nahe liegender Vergleichung mit den in demſelben Raume aufgeſtellten vier erſten preisgekrönten Modellen herausfordern. Wenn wir es verſuchen wollen, den Werth dieſer einzelnen Werke an ein⸗ ander abzuwägen und die gewonnenen Eindrücke auf Grund wiederholter und gewiſſenhafter Prüfung hier zu fixiren, ſo ſei vor allem die Bemerkung vorausgeſchickt, daß, wenn wir bei der Beurtheilung der einzelnen Arbeiten der ſieben verſchiedenen Meiſter ſchließlich zu einer ſelbſt⸗ verſtändlichen Klaſſiſizirung derſelben gelangen und dem Einen auf Koſten der Anderen die Palme reichen, wir in unſerer dem Fleiße, dem künſtleriſchen Geſchmacke und Em⸗ pfinden, dem ernſten künſtleriſchen Streben aller hier ver⸗ tretenen Meiſter zu zollenden Anerkennung keinerlei Abſtufung machen gewillt ſind. Der Gedanken, der in ſämmtlichen Modellen hier zum künſtleriſchen Ausdrucke gelangt, iſt in ſo Verſchiedenartige, immer aber eigenartige und feſſelnde Formen gebracht, daß der Beſchauer allein ſchon von der Wahrnehm⸗ ung ſich erhoben fühlt, wie die Seele jedes einzelnen der cencurrirenden Künſtler von dem hohen Ernſte und der hei⸗ ligen Bedeutung der großen Aufgabe, die ihm übertragen ward, völlig erfüllt ſcheint.— Heß⸗München, der, vom Beſchauer, am linken Flügel ſteht, greift auch am weiteſten zurück in die Kunſtepoche, in welche er ſein Werk verſetzt. In Form und Farbe will er das Kaiſerdenkmal dem ernſten Schloßbau anpaſſen, der ſich als Hintergrund hinter dem Reiterſtandbilde erheben wird. Die allegoriſche Gruppe„Sieg und Kampfbereitſchaft“ er⸗ innern unwillkürlich an die Form der uns ſo geläufigen Kunſtwerke des Schwetzinger Schloßgartens, während die ſchön empfundene Gruppe der von der Fürſorge des Kaiſers dankerfüllten Arbeiterfamilie dem modernen Realismus Zu⸗ geſtändniſſe macht. Als Reliefs an den beiden Breitſeiten des Poſtaments find der Rheinübergang und die Kaiſerprokla⸗ mation angebracht, unter erſterem eine wieder im Style gehaltene Trophäe von Waffen, unter letzterem Embleme des Handels und der Schifffahrt. Der Kaiſer ſelbft ſitzt in bequemer Haltung im Sattel. Sein Blick iſt ſtolz in die Ferne, etwas nach links gerichtet. Die Linke hält die Zügel gefaßt, die Rechte ſtützt ſich auf den Schenkel. Der Kopf des Pferdes iſt leicht geneigt. Das Denkmal würde vortrefflich dem Style nach in die ernſte Umgebung des Schloßhofes paſſen, wenn auf dieſe Uebereinſtimmung des Sthles das Hauptgewicht gelegt werden wollte. Neben dem etwas gedrückten Sockel des Heß ſchen Modells ſteigt dasjenige am Entwurfe Eberlein's⸗Berlin ſehr ſchlank an. Auf erhöhter Stufe thront eine Germania, die mit der Linken ſoeben den Lopeerkranz niedergelegt hat, mit der Rechten das in der Scheide ruhende Schwert an den Buſen drückt. Die vorderen Figuren an den beiden Seitenreliefs treten ähnlich wie bei dem erſten Entwurfe des Meiſters kräftig aus der Wandfläche hervor. Auf dem einen Relief⸗ bilde reicht Germanig dem Kaiſer die Krone dar, in ihrem Schooße ruht ein ſterbender Krieger, der den letzten leuchten⸗ den Blick ſeinem Kaiſer zukehrt, im Hintergrunde vollzieht ſich die Kaiſerproklamation zu Verſailles. Auf der entgegen⸗ geſetzten Seite erfolgt der Rheinübergang, mit dem hoch erhobenen Siegeskranze winkt die Göltin, mit ehernem Griffel gräbt die Geſchichte das Ereigniß auf ihre Tafel. Das ge⸗ waltig ausgreifende Roß ſeines erſten Entwurfs hat Eberlin 121 durch ein ruhiger ſchreitendes Thier erſetzt. Der iſer ſitzt in bequemer Haltung zu Pferde, mit freundlichem Geſichts ausdruck den Blick abwäris gerichtet, die Rechte leicht gufgeſtützt, in der Linken die Zügel. Genial wie ſein erſter Entwurf iſt auch Eberlins neues Modell durch Schwung und Originalität ausgezeichnet, die Eigenart des Künſtlers in keinem einzigen Zuge verleugnend. Das geſchmackvolle und ebenmäßige Poſtament ſeines erſten Entwurfs hat Moeſt⸗Karlsruhe nnnmehr durch ein ſolches von ſtrenger Regelmäßigkeit, ja ſogar beinahe Starrheit der Formen erſetzen zu müſſen geglaubt. Gegen⸗ über dem reichen ornamentalen Schmuck der übrigen Modelle macht dieſer Sockel in ſeiner Schlichtheit einen nüchternen, faſt ſteiſfen Eindruck. Während auf den beiden Längsſeiten die vorgeſchriebenen Reliefs angeordnet find, tritt aus dem Vordergrunde mit ausgebreiteten Schwingen ein Genius hervor, Palmzweige in der Rechten, mit der Linken die Tuba auf einen Felſen ſtützend. Ausdruck und Stellung dieſer Figur feſſeln das Auge, Haltung und Auffaſſung derſelben ermangeln nicht der künſtleriſchen Originalität. Auf ſeinem in lebhaftem, thätigem Schritte ausgreifenden Pferde ſitzt in den weit zurückgeſchlagenen Mantel gehüllt, mit wallendem Helmbuſche der Kaiſer, die Rechte zu huldvollem Gruße er⸗ hebend. Die Figur des Kaiſers, den wir alle als ſtattlichen kräftigen Herrn in der Erinnerung tragen, iſt etwas zu kräftig, die Geſtalt zu unterſetzt ausgefallen. Als Pendant zum Werke des Müncheners Heß iſt auf dem rechten Flügel die fleißige Arbeit eines Sohnes unſerer Stadt, des noch jugendlichen Hoffart aufgeſtellt, eines Künſtlers der Münchener Schule. Auch im Sthyle ſchließt es ſich erſterem Meiſter an und auch bei ihm iſt der monu⸗ mentale Hintergrund unſeres Schloßbaues maßgebend ge⸗ weſen bei der Erfaſſung ſeiner Aufgabe. An den Längsſeiten ſind die unvermeidlichen Reliefs angebracht, während an der Frontſeite die kräftigen Geſtalten eines bärtigen Mannes und eines Jünglings(Rhein und Neckar?) an den Händen ſich faſſen. Als Gegenſtücke treten auf der Rückſeite wiederum zwei kraftſtrotzende männliche Figuren hervor, deutſche Arbeiter, welche dem Kaiſer zujubeln. Einen heſonderen Werth ſcheint der Künſtler auf den musculöſen Gliederbau dieſer vier Ge ſtalten gelegt zu haben, während die anatomiſche Struktur des Pferdes, namentlich im Anſatze des Halſes und an dem linken Schulterblatte zu Einwendungen herausfordert. Calandrelli⸗Berlin hat nicht wie Heß und Hoffart auf die nächſte örtliche Umgebung des Denkmals ſelbſt Rückſicht genommen, als vielmehr der widmenden Stadt Rechnung tragen zu müſſen geglaubt. Im Vorder⸗ grunde des Sockels ſitzt eine weibliche Figur, die Stadt Mannheim darſtellend, den dankbaren Blick zum Kaiſer er⸗ hebend, reicht ſie ihm den Lorbeer, umgeben von reichen Emblemen des heimiſchen Handels und der Induſtrie. Auf der Rückſeite lagert der bärtige Vater Rhein mit ſeinem Sohne, dem Neckar, der um das Heidelberger Schloß ſeinen Arm ſchlingt. Der Rheinübergang, die Kaiſerproklamation und die ſpziale Geſetzgebung ſind als Reliefs nicht vergeſſen, Laubkränze und Wappenſchilder, Trophäengruppen, der deutſche Adler mit der Kaiſerkrone feblen auch nicht. Das Pferd des Kaiſers ſchreitet ſtolz aus, es knirſcht in den Zügeln, welche der Kaiſer mit der Linken feſthält, während die Rechte zum huldvollen Gruße ſeitwärts geſtreckt iſt. Siegesfroh iſt das Haupt erhoben, das der lorbeerumkränzte Helm mit wallendem Buſche bedeckt; der reiche ſchwere Faltenwurf des Dienſtmantels läßt die Geſtalt des Helden 5 59 885 unterſetzter erſcheinen, als es in Wirklichkeit der au iſt. Von antik claffiſcher Form iſt beim Denkmale von Adolf Heer der architektoniſche Unterban. Schirmend breitet am Fuße des Poſtaments der Zollernadler die Schwingen, auf eine reiche Trophäe mit dem Lorbeerkranz geſchmückter deutſcher Waffen ſtützen ſich die Krallen des königlichen Aars. Rechts thront mit claſſiſchem Faltenwurfe des Gewandes Germania, die linke Hand umſpannt das Schwert, das auf den Knien der Hehren ruht, während ſie mit der Rechten die Kaiſerkrone zum Schwerte fügt. Die andere Seite nimmt, durch antike Einfachheit und Ruhe aber auch durch claſſiſches Ebenmaß der Formen ſich auszeichnend, eine weibliche Geſtalt ein, die ſoziale Geſetzgebung verkörpernd. Die Linke hält das Geſetz, während die Rechte den Kranz emporhebt, welchen die Dankbarkeit des arbeitenden Volkes ſeinem Schirmhern und Vater geflochten. Im Verhältniſſe zu dem großen und kräftigen Pferde, das den Hals aufrecht trügt und den Kopf etwas nach links wendet, ſieht ſich die Geſtalt des kaiſerlichen Reiters beinahe zu zierlich an. Der Kaiſer hat den Blick nach rechts gewendet, zum dankenden Gruße ſtreckt er eben die Rechte aus. Ein zackiger Lorbeerkranz krönt den Helm. Im Ganzen betrachtet haben wir in dieſem Entwurfe ein Meifterwerk vor uns, das an Genialität die Eberlein'ſche Arbeit zwar nicht völlig erreicht, an Ebenmaß und Schönheit der Formen dieſe aber überragt. Als ein völlig eigenartiges Werk ſtellt ſich der Denkmals⸗ Entwurf des Berliners Kruſe dar, der ſich von den bisher ſkizzirten Arbeiten ganz bedeutend unterſcheidet. Während bei dieſen Modellen das Bild des ruhig ausſchreitenden Pferdes im Weſentlichen immer dasſelbe iſt und auch die Figuren an den Sockeln nur im Style mehr nebenſächlicher Zuthal behandelt ſind und eigentlich erſt Heer auf ſeine beiden weiblichen Figuren beſonderen künſtleriſchen Nachdruck legt, hat Kruſe ſowohl das Pferd, welches den Kaiſer trägt, als auch den Sockel und das Poſtament völlig eigenartig behan⸗ delt. Er ſcheint ſich die doppelte Aufgabe geſtellt zu haben, nicht blos ein Werk zu ſchaffen, das in ſeinen Einzelheiten den prüfenden Blick des aufmerkſamen Beſchauers verträgt, ſondern das auch dazu beſtimmt iſt, in ſeinem Totaleindrucke und aus größerer Entfernung geſehen, zu wirken und zu— imponiren. So ſchön der Adler ausgefallen iſt, welchen Heer am Fuße ſeines Denkmals angebracht wülſer will, ſo wird doch zugegeben werden Raſſer⸗ daß dieſer künſtleriſche Schmuck auf Dutzenden von Kaiſer⸗ und Krieger⸗ denkmälern immer wiederkehren, ſo zu ſagen zu einer land⸗ läufigen Zuthat ſich auswachſen wird, Kruſe hat als Wächter ſeines Denkmals den trotzig blickenden königlichen Lowen gewählt, welcher auf einer reichen Torphäe erbeuteter fran⸗ zöſiſcher Fahnen und Banner ruht und ſchon mit dem Ange den Feind abhwehrt. Am Juße des einen, die Kaiſerprokla⸗ mation zu Verſailles darſtellenden Reliefs ruht, das ſtolze Haupt ganz dem Vordergrunde zukehrend, eine ſtolze Ger⸗ mania, auf einem von Adlern getragenen Throne. Mit beiden Händen hält ſie kräftig das Schwert, das ſie ſoeben in die Scheide geſteckt hat, über den rechten Arm gleitet in loſem Faltenwurfe der Mantel und breitet ſich über das rechte Knie, das vorwärts geſtreckt iſt, in reichem Faltenwurfe aus. Die entgegengeſetzte Seite wird durch das Relief des Rheinübergangs ausgefüllt. Auf weit vorſpringendem feuch⸗ tem Fels ſitzt der Rhein, den zur Ahwehr erhobenen Dreizack in der ſtarken Rechten, mit der Linken hebt er das Horn zum bartumkränzten Munde, um die deutſchen Mannen zum Schutze ſeiner bedrohten Ufer aufzurufen, auch er wendet das trotzige, muthige Antlitz dem Vordergrunde zu. Die Rückſeite ſchmückt als kleines, weibliches Reliefbild gedacht, die ſoziale Geſetzgebung. Auf den Stufen des Sockels ruhen reich bebänderte Lorbeerkränze; um den oberen Theil des Poſtaments winden ſich Laubſtränge, die an den voderen Kanten von Adlern gehalten werden, Kaiſerwappen und Kaiſer⸗ krane ſind auf der Höße des Poſtaments ſo angebracht, daß das Pferd darauf zuzuſchreiten ſcheint. Dieſem ſelbſt iſt der Kopf kräftig abgebogen, ſo daß die Nüſtern beinahe die Bruſt berühren und dadurch der ganze Oberkörper des Kaiſers, ſelbſt aus nächſter Nähe betrachtet, dem Auge des Beſchauers völlig frei ſich darbietet und ſeine Geſtalt majeſtätiſch zu wachſen ſcheint. Der Kaiſer iſt heimkehrend aus dem Jeldzuge ge⸗ dacht, und in dieſem Sinne auch das Gewand gehalten Die Zügel ruhen in der Linken, die Rechte iſt leicht an die Bruſt Narbeer. den Helm ziert auch hier der Buſch und der orbeer. Imponirt das Eberlein'ſche Denkmal durch die geniale Auffaſſung, dasjenige von Heer durch das claſſiſche, der Antike abgelauſchte Ebenmaaß der Formen, ſo beſticht der Kruſe'ſche Entwurf durch den Reichthum der Formen und Gedanken, wobei aber jedes Detail die genaue Prüfung für ſich wohl verträgt. Paßt jedes einzelne der Modelle in den Rahmen der Umgebung für welche das Denkmal beſtimmt iſt, ſo gereicht das Kruſeiſche Denkmal das man aus ſeinem reichen, ornamentalen Unterbau majeſtätiſch im Geiſte ſich er⸗ heben ſieht, dem Schloßplatze und der ganzen Stadt zur beſonderen Zierde. Es iſt namentlich dazu geeignet, in ſeiner monumentalen Pracht ſchon aus der Ferne auf den Beſchauer zu wirken und unterſcheidet ſich in ſeiner Eigenart von den zahlloſen ähnlichen Modellen, die entweder bereits entſtanden ſind oder ſich noch zum Lichte des Tages ringen werden. Denkt man ſich dieſen Entwurf als wohlgelungenes Denkmal auf dem im Schmucke gärtneriſcher Anlagen pran⸗ genden Schloßplatze aufgeſtellt, ſo wird Niemand leugnen können, daß unſere Stadt dadurch um ein Denkmal reicher werden wird, zu dem noch unſere Enkel mit Stols aufblicken troffen ſeien. werden, und um das uns andere Städte mit Recht beneiden werden. Die wenigen Ausſtellungen. die man etwa an der Figur des Kaiſers oder an der unterbrochenen Sinie der Silbouette machen könnte, wenn man das Denkmal von der Seite betrachtet, bedeuten wenig im Verhältniſſe zu den großen Vorzügen der eigenartigen, imponirenden Schöpfung. Rückt man den Löwen, der ſich auf der unteren Treppe ge⸗ lagert hat, auf erhöhter Stufe an die Frontſeite des Poſta⸗ ments ſo iſt damit dieſer in unſeren Angen keineswegs ver⸗ nichtende Tadel behoben. 5 Das iſt unſere Meinung; wir haben ſchon zu Anfang geſagt, daß ſämmtliche Modelle Anerkennung verdienen. mehrere darunter hohen Preiſes werth ſind. Wir dürfen darum auch mit der zuverſichtlichen Hoffnung ſchließen, daß die unmittelbar bevorſtehende Entſcheidung das Richtige treffen wird. Dr. Hermann Haaß Aus Stadt und Land. „ Maunheim, 7. Oktober 1889. Aus der Stadtrathsſthung vom 3. Oktbr. 1889. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Fapitalrentenſteuer⸗Kapitalien) Nach dem vorgelegten Einzugsregiſter betragen die Kapitalrentenſteuer⸗ Kapitalien pro 1889 zuſammen M. 139,585,680 und die daraus ſich berechnenden Umlagen M. 122.836. 5 (Waſſerleitung betr.) Herr Oberhürgermeiſter Moll theilte mit, daß er am 2. d. Mts. die Mitglieder der großen Waſſerleitungskommiſſion und der techniſchen Sab⸗ kommiſſion zu einer letzten Sitzung eingeladen habe, um den⸗ ſelben, nachdem nunmehr das Waſſerwerk erſtellt, das Gut⸗ achten der Herren Sachverſtändigen über das Werk mitzu⸗ theilen und ihnen den Dank für ihre Mühewaltung auszu⸗ ſprechen. Das Gutachten ſelbſt anlangend, ſo ſpreche ſich ſolches, wie bekannt, vollkommen zufriedenſtellend aus und iſt dasſelbe mit gleicher Befriedigung aufgenommen worden. Die genannten Tommiſſtonen tagten ſeit der erſten Credit⸗ bewilligung für das Werk in 145 Sitzungen. (Das Theaterbudget) iſt nunmehr in ſeinen einzelnen Poſitionen feſtgeſtellt und wird dem Drucke über⸗ geben. (Wöchnerinnen⸗Aſyl.) Aus dem Berichte des Frauenvereins zur Unterbaltung des Wöchnerinnen⸗Aſyles wurde mit Befriedigung von der wohlthätigen Wirkſamkeit des Vereins Kenntniß genommen. Die Anſtalt erfuhr ſeit ihrer Gründung bedeutende Erweiterungen und Verbeſſerungen, ſo daß ſie als muſtergiltige betracht werden kann. (Errichtung von Colonnaden um den freien Platz am Waſſerthur.) In Folge des Planes, die Gebäude, welche um den freien Platz an den Waſſerthurm angrenzen, auf der Waſſerthurmſeite mit Colonnaden zu ver⸗ ſehen, wurde mit Herrn Architekt H. Heiler wegen dem⸗ entſprechender Erbauung eines Gebäudes auf ſeinem Grund⸗ ſtücke Nr. 517, Ecke der Zufahrtsſtraße, und des projektirten freien Platzes eine Vereinbarung getroffen, welche die in Betracht kommenden Verhältniſſe zu regeln geeignet erſcheint und nunmehr dem Bürgerausſchuß zur Zuſtimmung unter⸗ breitet werden ſoll. (Verlängerung der Schaubudenmeſſe betr) Die Schaubudenbeſitzer ſind darum eingekommen, auch noch am Sonntag den 18. Oktober ds. Vorſtellungen geben zu dürfen, zumal während der Werktage weniger Frequenz herrſche und auch manche Beſitzer erſt nach Beginn der Meſſe einge⸗ Es wird deſchloſſen, das bezügliche Geſuch Gr. Bezirksamt empfehlend vorzulegen unter Beſchränkung der Empfehlung jedoch auf die Schau⸗ und Schießbudenbeſitzer. Verlegung der Verkaufsmeſſe.) Bezüglich eines amtlichen Erlaſſes„Verlegung aller Meſſen“ nach dem Meß⸗ platz jenſeits des Neckars betr. wird beſchloſſen die Angelegenheit in näbere Erwägung zu ziehen; doch kann im Hinblick auf die Bedeutung der Sache eine definitive Entſchließung nur auf Grund eingehendſter Prüfung der einſchlägigen Verhält⸗ niſſe erfolgen und muß jedenfalls die nächſte Frühjahrsmeſſe noch nach dem ſeitherigen Modus behandelt werden; von dem Ergebniß der bezüglichen Verhandlungen wird es abhängen, wohin eine Verlegung der Meſſe ſich empfielht. Dem Großb. Bezirksamt ſoll in dieſem Sinne Bericht erſtattet werden. *Mannheim, eine geſunde Stadt. Nach einer vom kaiſerl. Geſundheitsamt in Berlin veröffentlichten Druckſchrift über Bevölkerungsvorgänge in den Jahren 1878—87 in deutſchen Orten mit 15,000 und mehr Einwohnern ſind die Orte nach der Häufigkeit der Sterbefälle in FII Gruppen unterſchieden. Darnach hat in Baden Karlsruhe in der I. Gruppe die verhältnißmäßig geringſte Zahl von Sterbefällen und zwar 19,72 auf 1000 Einwohner, ſodann folgt in der II. Gruppe Mannheim mit 21,76, in der III. Gruppe Pforz⸗ heim mit 22,59, in der IV. Gruppe Faene und Heidelberg (Univerſitätsſtädte mit bedeutenden Krankenhäuſern) mit 25,42 und 26,78, ſowie in der V. Gruppe das benachbarte pfälz. Ludwigshaſfen mit 27,56 Sterbefällen auf 1000 Ein⸗ wohner. Die häufigſten Krankheitsformen ſind Lungen⸗ ſchwindſucht, acute Erkrankungen der Athmungsorgane und acute Darmkrankheiten, wozu in Freiburg und Heidelber noch Diphtherie und Croup, in Ludwigshafen außerdem no Scharlach hinzukommen. Hinſichtlich der Zahl der Lebend⸗ geborenen ſteht in der Reihenfolge Ludwigshafen obenan mit 49,06 auf 1000 Einwohner, ſodann folgt Pforzheim mit 35,31, Mannheim mit 34,76, Heidelberg mit 34,66, Freiburg mit 29,19 und zuletzt Karlsruhe mit 26,97 Lebendgeborenen auf 1000 Einwohner. In Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim und Ludwigshafen erreichen 25,2—25,3 pCt., in Freiburg 24,2 pt. und in Heidelberg 19/4 pEt. der Lebendgeborenen das erſte Lebensjahr nicht. Ludwigshafen hat den größten Geburts⸗ überſchuß über die Sterbefälle und zwar 2,16 pCt, Mann⸗ heim 1,30 pCt., Pforzheim 1,27 pCt., Heidelberg 0,79 pEt., Karlsruhe 0,78 pEt. und Freiburg ,38 pCt. Hiernach hat Karlsruhe die verhältnißmäßig geringſte Zahl von Sterbe⸗ fällen und von Lebendgedorenen, Mannheim und Pforzheim die zweitgeringſte Zahl von Sterbefällen und die zweitgrößte Zahl von Lebendgeborenen, Ludwigshafen die größte Zahl von Sterbefällen und von Lebendgeborenen. 5 * Die neue Gehweg⸗Ordnung für unſere Stadt liegt uns in ihrem Entwurfe vor und entnehmen wir derſelben folgende bemerkenswerthe Beffimmungen. Zur Herſtellung der Gehwege auf ihre Koſten, ſind die Grundbuchbe⸗ ſitzer der betreffenden Gebäude oder Grundſtücke an en d⸗ giltig hergeſtellten öffentlichen Straßen und Plätzen oder an einer dem öffentlichen Verkehr übergebenen Privatſtraße verpflichtet. Für Gärten, Gewerbe⸗ und Bauplätze gelten dieſelben Beſtimmungen, von welcher aber ſtädtiſche Prome⸗ nadewege ausgenommen ſind. Endgiltig fertig⸗ geſtellt iſt eine Straße, wenn ſie in ihrer Höhe und Breite und mit ord⸗ nungsmäßigen Entwäſſerungsanlagen ver⸗ ſehen iſt. Die Gehwege dürfen nur aus Asphaltoder Cement hergeſtellt werden. Für einzelne Straßen behält ſich der Stadtrath das Recht vor, zu beſtimmen, mit welchem dieſer beiden Materialien die Gehwege hergeſtellt werden müſſen. Einigen ſich die Beſitzer der Gebäude eines ganzen Quadrates, ſo dürfen ſie mit Erlaubniß des Bezirksamks, nach Anhörung des Tiefhauamtes auch anderes Material für ihre Gehwege verwenden. Die Bordſteine liefert eeec, Krr rre een errnn nenn Mannhbeim, 8. Oktober. General⸗Anzeiger. 3. Sere. und ſetzt die Stadtgemeinde; ſie müſſen nach Her⸗ ſtellung einer Straße, jedenfalls aber nach erfolgter Kanali⸗ ſirung derſelben geſetzt werden« Bei der erſten An lage einer neuen Straße dürfen die Gehwege mit Geuehmigung des Bezirksamtes borläufig in der Art herge⸗ ſtellt werden, daß ſie in der Mitte einen 1 Meter breiten Skreifen von Sandſteinpflaſter haben und der übrige Theil mit Schotterkies ausgefüllt wird, bis die ordnungsmäßige Herſtellung ſich im Jutereſſe des Verkehrs als nothwendig erweiſt. Weder offene nochg edeckte Rinnen für die Ableitung des Haus⸗ und Dachwaſſers dürfen in den Gehwegen angebracht werden, ebenſo dürfen Bäume nur dort angepflanzt werden, wo ſie im Ortsbauplan vorgeſehen ſind, oder wenn die Polizeibehörde eine beſondere Erlaubniß dazu ertheilt. Schienengeleiſe oder Pflanzenlöcher an den Häuſern bedürfen zu ihrer Anlage ebenfalls der Ge⸗ nehmigung des Bezirksamts. Für vollſtändig kana⸗ liſirte Straßen haben dieſe Beſtimmungen ſofort nach Inkrafttretung des betreffenden Erlaſſes bindende Gül⸗ tigkeit, in den noch nicht kanaliſirten Straßen richtet ſich die Herſtellung der Gehwege nach dem Fortſchritte der Kanali⸗ ſirungsarbeiten; in beiden Fällen muß die Herſtellung inner⸗ halb 14 Tage nach geſchehener Aufforderung durch das Tief⸗ bauamt vorgenommen werden. Wo in noch nicht kana⸗ liſirten Straßen ſich ſchlechte Gehwege be⸗ finden, kann das Bezirksamt eine vorläufige beſſere Anlage derſelben vorſchreiben.— Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrifteu werden mit Geld bis zu M. 150 oder mit Haft beſtraft. Neueſtes auf dem Gebiete des Berſicherungs⸗ Weſens. Bekanntlich können die Folgen einer inneren Er⸗ krankung für viele Perſonen, wie Aerzte, Geiſtliche, Beamte, Kaufleute, Ingenieure ꝛc. ſehr verhängnißvoll werden Täglich werden einzelne oft im beſten Mannesalter ſtehende Perſonen durch Schlaganfälle, geiſtige Ueberarbeitung, Nervoſität, Geiſteskrankheit, Gicht, Erblinden, Rückenmarksleiden u. dergl dauernd arbeitsunfähig(invalid). Die Unfall⸗Verſicherungs⸗ Geſellſchaften kommen jedoch für Invalidität und Erwerbs⸗ unfähigkeit nur dann auf, wenn letztere durch eine Kör⸗ perverletzung herbeigeführt wurde; derartigen Eventualitä⸗ ten ſind aber gerade oben genannte Perſonen weniger ausgeſetzt. Um hier Ahhilſe zu ſchaffen, hat der Allg. Deutſche Verſicherungs⸗Verein in Stuttgart eine Kranken und In⸗ validen⸗Verſicherung in der eigenartigen Weiſe eingeführt, daß die Verſicherung ausdrücklich auf Entſchädigung wegen innerer Erkrankung begrenzt iſt; an derſelben können ſich nur ſolche Perſonen betheiligen, welche bei irgend einer Unfall⸗ Verſicherungs⸗Geſellſchaft bereits verſichert ſind, und dadurch ſich Deckung für Schäden, welche durch Körperverletzung ent⸗ ſtehen, bereits gefichert haben oder ſich ſichern. Die Mit⸗ glieder dieſer Kranken⸗Verſicherung können täglich 5 bis 20 Mark Entſchädigung und bei der Invaliden⸗Verſicherung eine Rente von M. 912. 50. bis M. 3650.— jährlich erhalten. * Auszeichunng. Der Vogelzüchter Jacob Munz hier hat in Neunkirchen auf der dortigen Geflügelausſtellung für ſeine daſelbſt ausgeſtellten Kanarienvögel wieder einen erſten Preis erhalten. Unſere Meſſe hatte ſich geſtern, in Folge der präch⸗ tigen Herbſtwitterung eines ſehr guten Beſuches, namentlich auch ſeitens der Landbevölkerung zu erfreuen. Eine unzähl⸗ bare Menſchenmenge wogte ſowohl auf der Verkaufs⸗ als auch auf der Schaubuden⸗Meſſe während des ganzen geſtrigen Nachmittgas und Abends. „Fleiſchpreiſe. In dem Viebhofe in Karlsruhe iſt das Kalbfleiſch von 48 Pf. auf 34 Pf. per ½ Kilo Lebend⸗ gewicht gefallen. Werden die Metzger dem Conſumenten gegenüber auch im Preiſe abſchlagen? Der Geſangverein Erholung der Schwetzinger Vorſtadt 9 0 geſtern Abend im Saale der Kaiſershütte eine muſikaliſch⸗ theatraliſche Abend⸗Unterhaltung ab. Zur Aufführung gelangten die einaktigen Luſtſpiele: Wie ein Bräutigam ſeine Braut verheirathet, geſpielt von den Herren Karl Himmelhan, Gg. Jekel und Hch. Baumeiſter und dem Fräulein B. Gräulich, und die„Tante aus Schwaben“, in welchem Stück u. a. die Herren Franz Jekel und S. Leutz, 8955 FIrln. Ch. Schweiß mitwirkten. Die Durchführung ieſer beiden Stücke war eine vortreffliche, was bei dem Be⸗ ſtreben ſämmtlicher Mitwirkenden zum Gelingen des Ganzen ihr Beſtes einzuſetzen nicht ausbleiben konnte. Selbſtver⸗ ſtändlich bargten in Folge deſſen die Anweſenden auch mit ihrem Beifall nicht. Die Leitung der beiden Theaterauffüh⸗ rungen lag in den Händen des Herrn Beſt und gebührt auch ihm für ſeine Thätigkeit volle Anerkennung. Die Pauſen wurden durch Chor⸗ und Quartettgeſänge ausgefüllt. Der Lehrer⸗Geſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ gafen veranſtaltete geſtern Abend im kleinen Saale des Saalbaues einen ſehr gut beſuchten Herrenabend, welcher ſich, Dank des vortrefflichen und reichhaltigen Programms, zu einer ſehr genußreichen und gelungenen Feſtlichkeit geſtaltele. Eröffnet wurde der Abend durch den Vortrag des prächtigen Chores:„Landkennung!(mit Klavierbegleitung), dem zwei von Herrn Heinrich Heis mit großem Beifall geſungene Solis für Bariton folgten. Wayrhaft ergreifend wirkten ſo⸗ dann die zwei Volkslieder für kleinen Chor„Zu Straßburg auf der Schanz“ von Fr. Silcher und„D' Hamkehr“(mit Baritonſolo) von Th. Koſchat. Auch die übrigen zur Durch⸗ fübrung gelangten Männerchöre, unter denen wir nur noch Die ſtalze Gräſin. Roman nach fremdem Motiv. Von Maß von Weißenthurn. Nachdruc verboten.) 89(Fortſetzung.) Obzwar Ruprecht anſcheinend mit dem Ausdrucke der Gleichgiltigkeit ſich in ſeinen Stuhl zurücklehnte, ruhten ſeine Augen doch mit einer gewiſſen Aengſtlichteit auf den Zügen ſeines Schwagers. Ruprecht Royal und der Begriff„Arbeit“ waren bis nun zwei Dinge, die ſich vollſtändig fremd ge⸗ weſen, und ob ſie ſich befreunden würden, war noch äußerſt fragwürdig. Cardroß, welcher die Spannung in dem Weſen ſeines Schwagers zu bemerken ſchien, fragte in ruhigem, ge⸗ chäftsmäßigem Tone:„Du kennſt doch den Oberſten heſterton?“ Nein, meinſt Du den Geſandtſchaftsattachs, ein feuriger Radikaler, wenn ich nicht irre?“ „Kein ſchlimmerer als ich; ehe er ſich der Diplomatie zuwandte, war er ein intimer Freund meines Vaters, und ich ſelbſt bin ſeit langen Jahren genau mit ihm bekannt; kürzlich iſt er zum Konſul in Trieſt ernannt worden.“ Nun und?“ fragte Ruprecht einigermaßen überraſcht, zwas hat das mit mir zu ſchaffen?“ Er iſt momentan hier auf Urlaub, kehrt aber in einigen Wochen oder Monaten auf ſeinen früheren Poſten zurück, Der langen Rede kurzer Sinn iſt, daß er einen Sekretär ſucht; willſt Du dieſe Stellung annehmen?“ Eine kurze Pauſe entſtand; da Cardroß ausgeſprochen, was er gewollt, lehnte er ſich in ſeinen Stuhl zurück und blickte ſeinen Schwager an. welcher ſeinerſeits vollſtändig ver⸗ dlüfft, ja mehr noch, einigermaßen empört zu ſein ſchien. „Ich einen ſolchen Poſten annehmen?“ rief er plötzlich. „Weßboltb nicht, die Arbeit iſt leicht, das brauche ich Dir wohl nicht erſt zu ſagen, die Stellung gut, der Gehalt eben⸗ falls und das Klima ausgezeichnet; es iſt das Beſte, was ſich Dir überhaupt bieten kann, Du haſt mich ſelber aufgefordert, freimüthig zu ſprechen, und ich thue es: ich glaube. Du den ſchönen öſtimmigen Chor:„Sommernacht' von F Pram⸗ bach beſonders erwähnen, erzielten einen durchſchlagenden Erfolg und zeigte deren wirkungsvoller Vortrag, welche tüch⸗ tige Stimmmittel der Lehrergeſangverein beſitzt. Stürmi ſchen Beifall erntete insbeſondere auch Herr J. Eſchell⸗ mann, welcher zwei Lieder für Bariton ſang und fand die prächtige volltönende Stimme dieſes Sängers wieder allge⸗ meine Bewunderung. Auch dem Humoriſtiſchen wurde in ausreichendem Maße Rechnung getragen und zwar wußten ſich in dieſer Beziehung die Herren Bernh. Weber und Edm. Hochmuth durch ihre gelungenen komiſchen Vorträge aufrichtigſten, freudigen Dank der Anweſenden zu erringen. Der hieſige Schweizer Unterſtützungsverein „Helvetia“ feierte geſtern Nachmittag in dem Saale des „Badner Hofes“ ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Der Saal war aus dieſem Behufe feſtlich dekorirt. Die Feier, welche ſich eines zahlreichen Beſuchs erfreute, nahm mit dem Jubel⸗ feſtmarſch, vorgetragen von den Schülern des Herrn Hof⸗ muſikus Knapp, ihren Anfang. Hierauf hielt der Präſi⸗ dent, Herr Böhi, eine Anſprache, in welcher er die anwe⸗ ſenden Gäſte begrüßte und insbeſondere ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß die auswärtigen Vereine: Pforzbeim, Frankfurt a.., Darmſtadt und Ludwigshafen in ſo zahl⸗ reicher Weiſe erſchienen waren. Die Feſtrede hielt Herr Karl Girtanner. Derſelbe ſchloß mit einem Hoch auf Schweiz. Alle Vorträge waren ſehr gelungen und fanden reichlichen Beifall, in welchen ſich außer einzelnen Herren der Geſang⸗ verein„Gumminig“,„Männergeſangverein der Gypſer“ und der feſtgebende Verein„Helvetia“ theilten. Die freudige Stimmung wurde noch durch Glückwunſchtelegramme gehoben, welche von den Schweizervereinen in Berlin, Freiburg und Königshach eingelaufen waren. In dankbarer Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Verein wurde der Kaſner Eichen⸗ berger zu deſſen Ehrenmitglied ernannt und mit einem hübſchen Diplom beſchenkt. Die hübſche Feier ſchloß ein emüthlicher Ball, bei welchem die Kapelle Petermann rühmlichſt bekannter Weiſe ſpielte. „Gaſtſpiel des Stuttgarter Tivoli⸗Theaters. Seit Samſtag Abend gibt das Stuttgarter Tivoli⸗Theater unter Leitung des Direktors Herrn H. J. Fink im großen Saal⸗ bauſagle Vorſtellungen unter Mitwirkung der geſammten Kapelle des hieſigen Grenadierregiments. Der Beſuch des Theaters war ſowohl am Samſtag Abend, wie geſtern Sonn⸗ tag Abend ein äußerſt zahlreicher. Die Leiſtungen ſind aber auch ganz vorzüglich; wir nennen von den Künſtlern nur den Geſangskomiker Herrn Franzl, die„Baſſi⸗Trompe“, die drei Clowns Auguſt, Jules und Giuſeppe, ſowie die Sängerinnen Frl. Elſa Derra und Frl. Franca Scholz. Beerdigung. Die irdiſche Hülle des am vergangenen Freitag verſtorbenen Herrn Joſeph Maas wurde geſtern Vormittag 11 Uhr zur ewigen Ruhe gebettet. Ein unabſeh⸗ barer Trauerzug folgte dem Leichenwagen und bewies dieſe Theilnahme, welche geachtete Stellung der Verblichene in unſerer Stadt eingenommen, welcher hoher Werthſchätzung und Liebe er ſich innerhalb der hieſigen Einwohnerſchaft er⸗ freute. Auch die Blumenſpenden waren reichlich gefloſſen. Dieſelben mußten in drei Equipagen dem Leichenwagen nach⸗ gefahren werden. Die Trauerrede auf dem Friedhofe hielt Herr Rabbiner Dr. Steckelmacher. Kellerbrand. Geſtern Vormittag gegen 10 Uhr brach in dem Keller des Kaufmanns Georg Dietz am Marktplatz ein Kellerbrand aus. Derſelbe entſtand dadurch, daß beim Abfüllen von Benzin, wowit zwei Commis beſchäftigt waren, einige Tropfen dieſer Flüſſigkeit an die Lampe ſpritzten, in Folge deſſen die Benzinflafche explodirte. Einer der Tommis erhielt einige Brandwunden an der Hand. Obgleich der Brand alsbald gelöſcht werden konnte, iſt der durch das Feuer ent⸗ ſtandene Schaden doch ein ziemlich beträchtlicher. „Die 20jährige Erinnerungsfeier an den deutſch⸗ franzöſiſchen Krieg wird nicht am 23. Auguſt, wie wir 11505 irrthümlich gemeldet, ſondern am 3. Auguſt ſtatt⸗ nden. Das Theater Wallenda gab geſtern 4 Vorſtellungen bei vollſtändig ausverkauftem Hauſe. Im Ganzen ſtatteten 4000 Perſonen dem genannten Theater ihren Beſuch ab. Drandunglück. In der Nacht vom Samſtag auf Sonntag brach in einer Dachſtube des Hauſes Schwetzinger Straße Nr. 72 Feuer aus, welches jedoch alsbald entdeckt und gelöſcht werden konnte. Dem Elemente fiel trotzdem das ganze Meublement des Zimmers zum Opfer. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 7. Oktober, Morgens 7 Uhr. Varometer⸗ Thermometer] Windrichtung⸗) J Söchſte und niederſte Tem⸗ ſtand in Celſius und peratur des verg Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 749.8.2 15.8 Süd 3 16.7 10.1 03 Bindſtille; 1: ſchwacher Luftzug; a: etwas ſtärker ze.8: Stunm; 40: Orkan Wetter? uebelig ·— 55 Aus dem Großherzogthum. UDoſſeuheim, 6. Okt. Die heutige Kirchweihe hat mit einem blutigen Vorſpiel begonnen. Geſtern Abend wurde bei einer größeren Rauferei auf der Straße im Ort ein hie⸗ ſiger Mann, nachdem er einem Andern ſchwere Schnittwunden mittelſt eines Meſſers beigebracht, derart geſchlagen und ge⸗ Gutes zu leiſten, im Gegentheil, ſo lange Du von Deinen früheren Beziehungen umgeben bleibſt, mußt Du immer mehr und mehr herunter kommen.“ .„Wenn es überhaupt noch im Bereiche der Möglichkeit liegt, tiefer zu ſinken, als dies bereits der Fall,“ wandte Ruprecht düſter ein. 5 „Kommſt Du fort, ſo bietet ſich Dir wenigſtens die Aus⸗ ſicht, mit der Vergangenheit abzuſchließen, 15 hinter Dir zurückzulaſſen, wenn Du es ernſtlich willſt; biſt Du geneigt, Dein bisheriges tolles Leden weiter zu führen, ſo kannuſt Du das in Trieſt eben ſo gut thun wie anderwärts. Biſt Du aber des Unfugs müde, wie Du behaupteſt, es zu ſein, ſo wüßte ich keine beſſere Gelegenheit zur Umkehr als dieſe; ich kann Dir nur rathen, nach derſelben zu greifen.“ „Es iſt Dir ſehr viel daran gelegen, mich los zu werden,“ murmelte Graf Ruprecht. Jun dieſen Worten lag manches Wahre. Cardroß wußte es, wollte es jedoch ſeinem Schwager nie gerne eingeſtehen. „Wenn ich Dich gerne fortbringen möchte, wenn mir daran gelegen, daß Du meinem Antrage beiſtimmſt, ſo ge⸗ ſchieht dies Deines Vaters und Deiner Schweſter wegen. Zögere nicht, Ruprecht, weil Du findeſt, es ſei nicht die Stellung, welche Deinem Range entſpreche; Du haſt erſt vorhin von Kaſtenvorurtheilen geredet; der Letzte, welcher die Stelle inne hatte, die man Dir nun anubietet, war der Bruder des Grafes von Rufven; wenn ich Dir irgend etwas rathen kann, ſo rathe ich Dir, zuzugreifen.“ „Cheſterton würde mich nicht nehmen,“ bemerkte Ruprecht ängſtlich, aber Georg ſah recht gut, daß mit der Nennung ſeines Vorgängers ein ſchwerer Alp von der Seele des jungen Mannes gewichen war. 5 „Cheſterton würde Dich nehmen, ich ſah ihn heute Morgens, er war in Paris, und wir ſind mit demſelben Zuge angekommen. Er ſprach mir davon, wie ſehr er be⸗ dauere, Deinen Vorgänger zu verlieren, ich redete von Dir, natürlich ohne Deinen Namen zu nennen, da ich nicht wußte, ob Du einwilligen werdeſt; hätte ich geahnt, daß Du zur mußt einſehen, daß Du hier nicht im Stande ſein wirſt, viel ſtochen, daß er ſchwer verletzt ins Spital nach Heidelberg verbracht werden mußte und man an ſeinem Aufkommes zweiſelt 1 Karlsruhe, 6. Okt. Der Stabsarzt Dr. Becker vom Leibgrenadierregiment hat ſich geſtern nach Oſtafrika begeben, um deu Poſten des derunglückten Stabsarztes Dr. Schmelz⸗ kopf(Karlsruhe) bei der Wißmaunn'ſchen Expedition einzu⸗ nehmen. * Waldkirch, 5. Okt. Geſtern Morgen wurde Sa Pfarrer Hoffmann von Jach auf dem Wege zwiſchen Jach und Elzach todt aufgefunden. Derſelbe beſuchte einen Patienten in Elzach. Auf dem Nachhouſewege ereilte ihn ſelbſt der Tod. Man nimmt an, daß der ſeinem Wirkungskreiſe ſo plötzlich entriſſene, allgemein beliebte Seelſorger in Folge ſeiner Kurz⸗ ſichtigkeit einen Fehltritt gethan, durch den Fall auf den Kopf betäubt wurde und in den Bewäſſerungsgraben geſtürzt i wo er erſtickte. *Schopfheim, 5. Okt. Ein bedauerlicher Unglücksfaß ereignete ſich beim Tunnelbau Fahrnau⸗Haſel. Herr Staats⸗ aufſeher Häßlin wollte auf einer Leiter aus dem Firſtſtollen herunterſteigen, that aber jedenfalls einen Fehltritt und ſtürzte aus beträchtlicher Höhe hinab. Er zog ſich dabei bedeutende Verletzungen an Kopf, Armen und Beinen zu. Freiburg, 6. Okt. Vorgeſtern wurde der verwittwete J. Maxtin, welcher in einer hieſigen Jabrik Aufſeher war, in ſeiner Wohnung in der Zähringerſtraße, im Bette liegend, todt aufgefunden. Derſelbe hatte ſich durch einen Revolver⸗ ſchuß in die Bruſt ſelbſt das Leben genommen. Martin war ſchon einige Zeit kranklich, was bei ihm Lebensüberdruß her⸗ 905 erufen haben mag. Der Verlebte hinterläßt 5 unmündige inder, Tagesneuigkeiten. — München, 5. Okt.(Jäger und Wilderen. Ueber die von uns vorgeſtern gemeldete Tödtung eines Wilderers wird aus Benediktbeuern noch berichtet: Am 2. Oktober ſtießen der k. Forſtgehilfe Sollacher und der Jagd⸗ gehilfe Höck von Benediktbeuern bei der Ortereralpe, nahe dem Rabenkopfe, auf Wilderer. Als Sollacher einem der⸗ ſelben Halt gebot, zielte der Wilderer auf ihn. Indeſſen kam ihm der Jagdgehilfe, welcher die Deckung übernommen hatte, zuvor und ſtreckte den Wilderer mit einem Schuſſe durch den Hals nieder. Der Getroffene verblutete alsbald. Er ſoll bei Wackersberg beheimathet ſein.— Faſt alljährlich for⸗ dert die unſelige Leidenſchaft des Wilderns Oper und koſtet manchen, ſonſt unbeſcholtenen Burſchen das Leben oder macht ihn zum Mörder. 5 — München, 5. Okt.(Die Königsſchlöſſer) Herrenchiemſee, Linderhof und Hohenſchwangau(Neuſchwan⸗ ſtein) werden mit dem 15. Oktober geſchloſſen. — Berlin, 4. Okt.(Statiſtiſche.) Am 15. Sepk. betrug die Seelenzahl unſerer Stadt.500,103.— Im Monat September meldete der Polizeibericht nicht weniger als 47 Selbſtmorde. — Gſtatterboden, 4. Oktober.(Die Leiche) des auf der Plauſpitze verunglückten Buchhalters Hans Wiesler aus Knittelfeld wurde geſtern um halb 5 Uhr Nachmittags nächſt der Koanzeralm oberhalb der Waſſerfallwände aufgefunden. ach ffe e findet Sonntag Vormittags in Johns⸗ ach ſtatt. — Paris, 4. Okt.(300,000 Francs geſtohlen.) Der 31jährige M. Guzot, Buchhalter der Socists Gens⸗ rale brachte geſtern die Geldabſendungen dieſer Geſellſchaft zum Poſtbureau in der Rue'Amſterdam und legte zwei Säcke, in welchen ſich Werthpapiere von 300,000 Franes be⸗ fanden, zu ſeinen Füßen, um die übrigen Sendungen beque⸗ mer aufgeben zu können. Als er ſich nach einigen Augen⸗ blicken niederbeugte, um die Säcke aufzuheben, waren ſie verſchwunden. Die beiden Säcke wurden in einem Arm der Seine bei Billancourt leer aufgefunden; von dem Diebe hat man noch keine Spur. Runſt und Wiſſenſchaft. In der permanenten Ausſtellung des Kunſtver⸗ eins ſind neu ausgeſtellt: Eliſabeth Wedekind:„Ofenſchirm (Privatbeſitz). Otto Seltzer:„Frühling vor dem Dorfe“. Fr. Kallmorgen:„Holländiſche Dorfſtraße“. Prof. M. Schmid: „Feuerbeſchau“. Wilh. Mare:„Neuigkeiten“. In der permanenten Kunſtausſtellung von A. Douecker, O 2, 9, ſind neu ausgeſtellt;: L. Knaus: „Schlittenfahrt“(ſehr ſchöne Skizze). M. Wandſcheer;„Der Spaziergang“.„Die Freunde“,„Porträt“„Studium“. A. L. Koſter:„Mondſchein“. E. Verveer:„Bei Scheveningen“. „Genrebild“. G. J. v. Bakhuyzen:„Blumen“ M. Th. v. 1 „Landſchaft am Rhein in Holland“. H. Nibburg:„In Ge⸗ danken“. J. Bode:„Mädchen am Brunnen“.„Die Bonne⸗ burg“(Aquarelle). Böcklin, Achenbach, Andreotti und Maz Gaiſſer ſind nur noch kurze Zeit ausgeſtellt. Berlin, 4. Okt. Dr. Eduard Griſebach, welcher bisher das deutſche Konſulat in Port au Prince verwaltet hatte, iſt aus Geſundheitsrückſichten aus dem Staatsdienſie ausgeſchieden und nach Berlin übergeſiedelt. Sein bisher anonym erſchienenes, in 69 Auflagen verbreitetes Hauptwerk, „Der neue Tannhäuſer“, wird fortan den vollen Namen des Verfaſſers tragen. meines Vaters und iſt mir ſchon aus dieſem Grunde gern gefällig, obzwar er gar nicht weiß, daß wir verwandt ſind; ich ſagte ihm, daß ich Dich ſprechen werde und heute Abends in der Lage ſein würde, ihm mitzutheilen, was Du ſagſt; es iſt eine gute Stellung, Ruprecht, die zu viel Beſſerem führen kann, was meinſt Du dazu?“ „Ich muß darüber nachdenken,“ erwiderte der junge Mann einigermaßen verwirrt. „Gewiß, während der nächſten Viertelſtunde, aber nicht länger. Ich verſprach ihm heute ganz definitiven Beſcheid, denn ich brauche Dir wohl nicht erſt zu ſagen, daß bereits eine große Anzahl anderer Kandidaten in Vormerkung iſt.“ „Der Sohn und Erbe des Grafen Lexley Rohal ſinkt zum Sekretär herab,“ ſprach Ruprecht mit bitterem Lachen. „So entſage dem Titel, wenn er Dir im Wege iſt.“ 6 97065 wäre niemals im Stande, die Arbeit zu leiſten, ardroß.“ „Warum nicht? Man braucht doch nicht zur Arbeit un⸗ fähig zu ſein, weil man einer gauten Familie entſtammt.“ Dieſe Worte verfehlten nicht, auf den Grafen Ruprecht v. Lexley 1 25 einen gewiſſen Eindruck hervorzurufen, denn er hielt plötzlich in ſeinem Gang durch das Zimmer inne und ſprach halb lachend: Nein, das iſt wahr, und ich bin nicht in jeder Hinſicht ein Narr, wenn ich es auch in manchen Beziehungen bin. Habe ich auch eigentlich keinen derartigen Antrag von Dir erwartet, ſo bleihe ich doch bei der früher ausgeſprochenen Behauptung, daß ich meiner bisherigen Lebensweiſe von Herzen überdrüſſig bin. Ich habe wahrlich nicht üble Luſt, den Verſuch zu wagen, jene Stelle anzunehmen; das Schlimmſte, was mir am Ende geſchehen kann, iſt, daß ich nicht entſpreche.“ „Ich werde Dir die Adreſſe von Cheſterton geben und bin überzeugt, daß Du bei einigem guten Willen ihm voll⸗ kommen zuſagen wirſt: zwiſchen zwölf und vier Uhr kann er Dich jederzeit empfangen.“ Georg Cardroß bot ſeinem Schwager die Viſitkarte, mit welcher er ſich bei dem Oberſt Cheſterton einführten ſollte; Annahme zu beſtimmen 1 10 ſo würde ich Dir ſchon längſt eine ſolche Offerte gemacht haben. Cheſterton war der Freund der Graf nahm dieſelbe lachend, aber es verrieth ſich trotz 4. Seite: General⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Ottoper. Theater und Muſtk. Ar. Bad. Hol⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Neu einſtudirt: Der VBampyr. Oper von Marſchner. Ein altes Werk— ein neuer Erfolg! Ueßer ſechzig Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem Mar 8 npyr“ in der Oeff lichkeit erſchien, und wenngle icht mehr ſo naiv iſt, daß ſie am Geſ Gefallen finden könnte, ſo iſt doch r überall auch heute noch ein voller Erfolg„wo man ſich für deutſche Weiſen die urſprüngliche Empfänglichkeit bewahrt hat. Der Vampyr“ entſtand in jener Zeit, da die blaue Blume der Nomantik in ſchönſter Blüthe ſtand und die Geiſterwelt den Inbegriff der Poeſie bildete. Die zarteſte deutſche Jungfrau konnte in jener Zeit, in der der„Freiſchütz“ und die ihm nachgebildeten Opern Marſchners entſtanden, un⸗ bändig viele Geſpenſtergeſchichten vertragen, namentlich wenn ſie mit Liebesgbenteuern verknüpft waren.(Das ſoll übrigens auch jetzt noch vorkommen.) Die ſchön⸗ geiſtige Litteratur war damals zum großen Theile den überirdiſchen und unterirdiſchen Geſchöpfen e die angeblich irgend einen Einfluß auf die Menſchheit auszuüben im Stande waren. Berggeiſter insbeſondere waren beliebt, denn die Autoren konnten auf dieſe Weiſe alles Gru⸗ ſelige in den Schooß der Mutter Erde verlegen, auch war es ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Geiſter, wenn ſie einmal auf Erden im hellen Tageslichte wandeln mußten, in ihrer ſchwar⸗ zen Gewandung, die in ſo eigenartigem Contraſt zu dem fahlen Geſichte ſtand, einen tiefen Eindruck auf empfängliche Gemüther ausüben mußten. Aengſtliche Perſonen träumten ſogar nächtlicher Weile von ſolchen Spuckgeſchichten und nicht ſelten war dies der größte Triumph ihrer Verfaſſer. Unter der Einwirkung dieſer Stilart und der durch ſie hervorgerufenen Sinnesrichtung haben Weber, Marſch⸗ ner, Spohr und andere an dieſe Meiſter kaum heranxeichende Komponiſten ihre Opern geſchrieben. Eine der ſchauerlichſten Phantaſien war jene von Lord By⸗ ron in einer proſaiſchen Erzählung niedergelegte Fabel von der Exiſtenz des„Vampyrs“, jenes räthſelhaften Weſens, das durch den Genuß des Blutes junger Mädchen ſeine irdiſche Laufbahn zu verlängern ſuche. Byrons Erzählung wurde von Wohlbrück dramatiſirt und es darf noch heute, wenn wir den Inhalt des Operntextes unter dem Geſichtspunkte jener Zeit betrachten, der Aufbau als gelungen bezeichnet werden. Die Wortwiederholungen, wie ſie damals in den Thören und namentlich in den Duetten ſelbſtverſtändlich waren, ſtören natürlich bei den heutigen Aufführungen, doch iſt das ein Gebrechen, an dem alle ältern Operndichtungen leiden. Die Blutgier des„Vampyrs“ iſt gewiß kein beſon⸗ ders anziehender Vorwurf für ein dramatiſches Werk. Was in der Novelle in erzählender Form dargeſtellt wird, ſpielt ſich in der Oper vor den Augen des Publikums ab, und es wird Niemand behaupten können, daß die zweimalige, wenn auch hinter der Seene erfolgte„Abſchlachtung“ der Opfer des„Vampyrs“ einen äſtethiſchen Eindruck hervorzurufen geeignet ſei. Gegen den aus dem Dunkel der Höhle ertönenden Schmerzens⸗ und Hilferuf Janthes im 1. Akt iſt der berühmte Angſtſchrei „Zerlinens“ hinter der Seene die Interpretation einer höchſt Unſchuldigen Spielerei und der zwar ſehr lebensluſtige, aber aus rein menſchlicher Leidenſchaft handelnde Don Juan iſt ein Tugendheld, wenn man ſeine galanten Abenteuer mit den von tollleidenſchaftlicher Blutgier eingegebenen Verführ⸗ ungen des„Vampyrs“ vergleicht. An Stelle der ſehr laxen Moral, wie ſie zu Ende des vorigen Jahrhunderts landes⸗ üblich war, iſt in den erſten Jahrzehnten des jetzigen Jahr⸗ hunderts in der Litteratur vielfach eine myſtiſche Romantik getreten, die aber an ſittlicher Verkommenheit hinter den„Aventuren“ des Don Juan nicht zurückſtand. als ein ſolches Gemiſch von romantiſcher Schauerlichkeit, blutdürſtiger Grauſamkeit und ſtark ausgeprägter Sinnlichkeit vermochte das Textbuch zum„Vampyr por etlichen fünfzig Jahren durchſchlagend zu wirken und nicht zum geringſten Theile verdankte Marſchner den Erfolg ſeiner Oper dieſem heute mehr komiſch als tragiſch wirkenden Libretto. Wenn der verliebte„Aubry“ gleich 35 Beginn der Oper weiß, daß ſein Freund„Ruthwen' ein Vampyr iſt, wenn er es trotzdem geſtattet, daß dieſer Vampyr ſich ſogar an die Braut Aubrys und andere Mädchen heranwagt, und alles dies nicht hindert, weil ihn ein dem Vampyr verpfändeter Schwur zum Schweigen verpflichtet, ſo flößt ſein Schickſal kein Mitleid ein; er wird einfach zur komiſchen Figur. Aber auch der Vampyr ſelbſt vermag trotz der anſchaulichen Darſtellung ſeiner Leiden, die er in einer großen Arie beklagt, nicht tragiſch zu wirken. Das Geſtändniß, daß ihn„die Natur ſchon von Beginn an für dieſen ſchrecklichen Beruf“ beſtimmte, mit der daran ge⸗ hängten Schilderung der thieriſchen Gelüſte und der an Au⸗ bry gerichteten Drohung wirkt nicht tragiſch, ſondern abſtoßend. Wenn trotzdem auch dieſe Oper Marſch⸗ ners noch immer Erfolge erzielt, ſo iſt dies der ſchönen, an manchen Stellen dem deutſchen 81 ent⸗ quellenden Muſik zu danken. Die Volksſzenen, die Lieder Emmys, insbeſondere die Ballade, ſind gut deutſche Compo⸗ ſitionen; die große Arien des Vampyr's und Malvinens ſind Dan ein gewiſſer feierlicher Ernſt in ſeinem ganzen eſen. „Nun, ich kann immerhin dieſen Verſuch wagen; ſeit zehn Jahren iſt es meine Abſicht, ein neues Leben zu be⸗ innen, aber heute zum erſten Male nehme ich einen poſitiven nlauf dazu; ohne Dich hätte ich es nach aller menſchlichen Vorausſicht auch jetzt noch nicht gethan. Ich kann Dir nicht verſprechen, von einem Tag auf den andern zum Engel zu werden, aber jedenfalls will ich den Verſuch machen: ich danke Dir, Cardroß, Du magſt Nelly ſagen, daß ſie vielleicht noch den Tag exleben werde, an dem ſie ſo ſtolz auf mich ſein kann, wie ſie es auf Dich iſt; ich brauche nur ein klein wenig Glück dazu.“ „Komm' nach Down Lands und ſage ihr das ſelbſt“, ſagte Cardroß nicht ohne Melancholie.„Wie geht es ihr? Ich vermuthe, Du haſt während meiner Abweſenheit von ihr vernommen?“ 5 „Ziemlich gut, glaube ich; vor vierzehn Tagen ſchrieb ſie mir zum letzten Male, doch nur wenige Zeilen. Haſt Du denn während Deiner Abweſenheit keine Nachricht von ihr erhalten?“ „Nein, ſie haßt das Briefſchreiben.“ „Nun, das nenne ich eine zärtliche Frau,“ meinte Rup⸗ kecht, der froh war, aus ſeiner ſeierlichen Stimmung in ſein natürlichs Element, den Frohſinn, wartet ſie Dich auch gar nicht zurück aden telegraphirte ihr heute, daß ich morgen Abend zurückkomme.“ „Und ſie wird froh ſein, Dich zu ſehen; ſie muß es ſehr einſam gefunden haben; ſie ſchrieb auch wohl Aehnliches in ihrem letzten Briefe, und Nelly hat ja die Einſamkeit immer ich begreife nicht, wie ſie ſeinerzeit den Aufenthalt ehaßt; 11 öniginhof ertrug, ich hatte an einer Woche in dem alten Eulenneſte immer über und über genug.“ „Allein?“ fragte Georg überraſcht,„das Fräulein v. Lenz iſt doch bei ihr geweſen?“ „Frau v. Lenz wurde plötzlich krank und Adda mußte nach Hauſe zurückehren: ich bꝛgegdete Oswald, der mir von dieſen Einzelheiten Mittheiluna machte, denn meine Frau Schweſter würde ſich wohl nimmer dazu bequemt haben, mir „Er⸗ effektvoll und nur die Arien„Janthe's“ und„Aubry's“ ſind nach der Schablone. Eine auffallende Anlehnung an Weber kommt der Oper zu Statten, die zu den beſten Schöpfungen aus der Zeit der Romantik gehört, wenngleich ihr textlicher Jnhalt heute ſeinen Zweck verfehlt. Die geſtrige Aufführung, welche unter der Leitung des Hofkapellmeiſters Langer ſtattfand, konnte den weit⸗ en Auſprüchen genügen, ſoweit die Darſteller in Be⸗ ommen. Die Inſcenirung ließ noch manches zu wün⸗ ſchen übrig. Vollſte Anerkennung und uneingeſchränktes Lob verdienen Frl. Mohor und Herr Neidl, die ihce Aufgabe Die mit ſtarken Mitteln glücklich löſten. Herr Neid. zeichnete den unheimlichen Charakter des„Vampyr vortrefflich und Fräulein Mohor enfaltete die Vollkraft ihrer ſchönen Stimme in eben ſo entſprechender, als künſtleriſcher Weiſe. In wirkſamſter Art wurden die beiden Künſtler durch Frau Seubert, Frlu. Prohaska und Frln. Sorger, ſowie durch die Herren Erl und Mödlinger unterſtützt und auch die kleineren Rollen waren mit den Herren Hildebrandt, Eichrodt, Bucha, Starke, Völker, Peters, Bauer und Grahl entſpre⸗ chend beſetzt. Chor und Orcheſter löſten ihre mitunter ſchwierige Aufgabe in durchaus befriedigender Weiſe. Das Haus war ſehr gut beſucht und das Publikum ſpendete reich⸗ lichen Beifall. Julius Katz. Theodor Reichmaun, der berühmte Barytoniſt, wird, wie wir in der N. M. Z. leſen, demnächſt amMannheimer Hoftheater und ſodann in Deſſau gaſtiren. Die Gaſtſpiele der Meininger in Rußland beginnen im Febhruar 1890 in Kiew. Von da begiebt ſich die Truppe nach Petersburg, dann nach Moskau; von dort nach Odeſſa und ſchließlich nach Riga. Auf der Rückreiſe nach Deutſch⸗ land gaſtiren die Meininger kurze Zeit in Warſchau und möglicherweiſe auch in Lodz. 5 Spielplan der Frankfurter Theater. Opernhaus. Dienſtag, 8. Okt.„Walküre.“— Mittwoch, 9.„Undine.“— Donnerſtag, 10.„Hamlet.“— Freitag, 11.„Der Courier des Zaren.“— Samſtag, 12.„Der fliegende Holländer.“— Sonntag, 13.„Prophet.“— Montag, 14.„Richard II,“ von Shakeſpeare.— Schauſpielhaus. Dienſtag, 8. Okt. „Götz von Berlichingen.“— Mittwoch, 9.„Der Fall Cle⸗ menceau.“— Donnerſtag, 10.„Der Fall Clemenceau.“ Freitag, 11.„Nathan der Weiſe.“— Samſtag, 12. Trudels Ball.“ Luſtſpiel in 1 Akt von Hans Hopfen.„Das Ge⸗ fängniß“.— Sonntag, 13.„Die Fremde.“ Spielplan der kgl. Theater in München. Hofthea⸗ ter: Sonntag, 6. Okt.„Die Feen“. Dienſtag, 8.„Iphigenie auf Tauris“, Oper von Gluck. Mittwoch, 9.„Ein Sommer⸗ nachtstraum“. Donnerſtag, 10.„Letzte Liebe“. Freitag, 11. „Johann von Paris“. Sonntag, 13.„Oberon“.— Reſi⸗ Ddenztheater: Sonntag, 6.„Die relegirten Studenten“. Montag, 7.„Die Hochzeit von Valeni“. Freitag, 11.„Die Hochzeit von Valeni“. Samſtag, 12.„Cyprienne“. Sonntag, 13.„Die berühmte Frau“, 5 München, 6. Okt. Die Mittheil 195 daß mit Herrn Kammerſänger Gura ein neuer Kontrakt bereits abgeſchloſſen worden ſei, iſt verfrüht. Wien, 4. Okt.(Johann Strauß), welcher gegen⸗ wärtig mit der Inſtrumentirung ſeiner komiſchen Oper„Ritter Pazmany, beſchäftigt iſt, liebäugelt wieder mit der Operetten⸗ muſe. Gothov⸗Grüneke und Guſtav v. Moſer arbeiten für ihn ein Operetten⸗Libretto. Carl Millöcker hat von einem großen Berliner Unternehmen die Einladung erhalten, im Laufe des November ſechs Promenade⸗Concerte in Berlin zu dirigiren. Trotz des verlockenden Antrages— man bietet ihm 3000 fl. Dirigenten⸗ Honoxar— hat Millöcker abgelehnt. „Herr Alfred Kaſtnerx, ein geborener Wiener und preisgekrönter Schiller des hieſigen Conſervgtoriums, iſt als erſter Harfenſpieler für das Dresdener Hoftheater engagirt worden. Verſchiedenes. — Mißlungene Operation. Im Rothen Kreuzſpitale ſc Lyon ſollte vor einigen Tagen an einem Patienten eine ſchmerzliche Operation ausgeführt werden. Man reichte dem⸗ ſelben Chloroform, doch der Kranke, ein außerordentlich kräf⸗ tig gebauter Mann und nebenbei ein Trinker, erwachte gleich nach dem erſten Schnitt aus der Betäubung; raſend vor Schmerz, enteiß er dem Arzt das haarſcharfe Meſſer, und, obgleich mehrere Perſonen anweſend waren, hatte der Kranke doch, ehe man ihn zu bändigen vermochte, Profeſſor Nagout, ſowie eine 20jährige Nonne, die als Wärterin aushalf, durch Stiche ins Herz getödtet. Der zweifache Mörder wurde ins Inquiſitenſpital gebracht und dort gefeſſelt. Da die Aerzte erkannten, daß eine Narkoſe hier unmöglich ſei, unterzog man den Mann bei vollem Bewußtſein der Operation. Dieſelbe verlief günſtig, und glauben die Profeſſoren, daß der Mörder baldigſt vollkommen geneſen ſein wird. Schon jetzt beſchäftigt man ſich mit der Frage, ob der Mörder nicht ſtraflos aus⸗ gehen werde, da die That in halb bewußtloſem Zuſtande voll⸗ führt worden iſt. —Gegenſeitigkeit. Guſte:„Es iſt doch nicht recht von Dir, daß Du die Eigarren Deines Lieutenants rauchſt!“ —Burſche:„Er raucht ja auch die meinigen!“— Guſte: „Wieſo?“— Burſche:„Nun, ich lege ja immer meine zum Erſatz in die Kiſte.“ ſo viel bekannt zu geben.“ Die beiden Herren brachen damit ihre Unterhaltung ab, Georg hatte alles zu Stande gebracht, was er eigentlich zu Stande bringen wollte, und indem er noch wenige Worte des wohlmeinenden Rathes gegen ſeinen Schwager ausſprach, entfernte er ſich. Von ſeinem Fenſter aus ſah Ruprecht mit faſt neidiſchen Blicken der hohen Geſtalt ſeines Schwagers nach, der ſich raſchen Schrittes entfernte. Der Graf war heute in ungewöhnlich ernſter und nachdenklicher Gemüths⸗ ſtimmung, die wohl zum Theile der großen Ebbe ſeiner Kaſſe zuzuſchreiben war Obzwar er ſich ſagte, daß er ſich durch ſeinen Schwager habe bewegen laſſen, eine Stelle an⸗ zunehmen, welche er nun und nimmer entſprechend werde aus⸗ füllen können, ſo fühlte er ſich doch dieſem Schwager gegen⸗ über zu tiefem Dank verpflichtet. „Er iſt bei Gott ein prächtiger Menſch und obendrein ein ſchöner Mann. Nelly, das kleine Ding, hat doch immer Glück Ich möchte wiſſen, ob ſie vernünftig genug war, es zu erkennen? Ich glaube, er hat ſie berteufelt gerne, und enigſtens iſt es eine entſchiedene Liebesheirath geweſen.“ Es war ewig ſchade, daß die achtloſen Augen von Rup⸗ recht Lexley nicht immer ſo ſcharfſichtig geweſen.—— Als Georg Cardroß ſein Hotel erreichte, fand er ein Telegramm von einem der beiden Geſchäftsleute, derent⸗ wegen er nach London gekommen war. Er ſei, ſo telegra⸗ phirte der Mann, unverſehens in Geſchäften auf's Land beſchieden worden, wo er einige Tage zu verweilen habe. Ob Herr Cardroß es nicht möglich machen könne, zu ihm zu kommen? Georg überlegte die Sache. Er wollte ſich dem Manne gern gefällig erweiſen, welcher gleichzeitig ein alter Freund war. Der Ort, welchen derſelbe nannte, war kaum ein Dutzend engliſche Meilen von Down Lands entfernt. Nach kurzem Ueberlegen ſandte Georg mehrere Tele⸗ gramme ab: eines an den Freund, in welchem er ihm mit⸗ theilte, daß er ſeinem Wunſche nachkommen werde; das andere an ſeinen Reitknecht, demſelben die Stunde angebend, in welcher dieſer ſich in dem Städtchen einfinden ſolle, von — Vor Gericht. Richter(etwas ſchwerhörig zu einem verurtheilted Ganocer„Glauben Sie die Strafe zu hoch, ſo dürfen Sie Berufung einlegen!“— Landſtreicher(halb⸗ laut):„Sie dürfen mir den Buckel raufkriechen.“— Richter „Gut! So etwas muß aber innerhalb 8 Tagen geſchehen! — Zu den franzöſiſchen Wahlkämpfen ſchreibt der „Figaro?„Ein Pariſer Tandidat, allgemein bekannter und geachteter Ifraelit, hatte in letzter Stunde noch gegen eine unvorhergeſehene Intrigue zu kämpfen. Seine Gegner be⸗ haupteten nämlich, das er alle Schweine tödten laſſen würde, wenn er gewählt werden ſollte. Und dieſe Behauptung koſtete ihn 500 Stimmen. 5 — Die mobiliſirten Küchendragoner. Nach dem Ausmarſch des 35. Infanterie⸗Regiments aus Pilſen haben, wie dortige Blätter melden, nicht weniger als 150 Dienſt⸗ mädchen in der Stadt den Dienſt aufgekündigt und ſind nach Prag gezogen, um hier in der neuen Garniſonsſtadt der viel⸗ geliebten Truppe größtentheils neue Stellungen zu ſuchen. —, Eine ergötzliche Aufſchrift trug ein amtliches Schreiben, welches einem Geiſtlichen der Dißceſe Trier, der früher in der Armee gedient hat, von dem Bezirksfeldwebel zuging. Dieſelbe lautete:„An den hochwürdigen Herrn Unteroffizier Wahlen in Frankreich. Paris, 7. Okt.(Privattelegramm.) Von 170 bekannten Wahlen fielen 122 auf Republikoner bezw. Radikale; es wurden ferner 48 Oppoſitionelle gewählt Unter den gewählten Republikanern ſind Guyot, Floquet, Emile, Ferry, Dreyfuß, Lockroy, Miniſter Conſtans, ferner die Boulangiſten Laiſſant, Naquet, Laur. Durch⸗ gefallen ſind: Turqueur und Andrieur.— Auf den Boulevards war unausgeſetzt großes Leben, jedoch ver⸗ hielt ſich die Menge ruhig. Eine Boulangiſtenlieder ſingende Bande wurde geſprengt. Vor der Redaktion des „Gaulois“ wurden einige zum Widerſtand Auffordernde verhaftet. Mannheimer Handelsblatt. Maununheimer Hafen⸗Verkehr vom.—6. Oktober Hafenmeiſterei. Schiffer ev. Kap. Schiff. Hommt von Ladung Etr. Merz Arnbdt Rotterdam Stückgüter— Beckhuiſen Pheinländer 855— Eidam Germania Köln 55— Bub Viederländer 28 4 4— Mohr Elberfeld 75 1— Pisext Bismarck Rotterdam 1— Clasmann Stolzenfels 85 5 J. Hömmerich Trifels 75 2497 Hafen meiſterei II. Angekommen am 5. Oktt . Rings Amalie Notterdam Stückgüter 8300 . J. Dreis Carl u. Franziska 5 Weizen 9124 A. Reitz Ruhrort 14 15 15 6842 L. Gutjahr Vereinigung 20 Antwerpen Stüc ter 10654 J. Sack Ruhrort 18 Rotterdam Getreide 12824 W. Keller Helena 5 11430 Hafenmeiſterei III. Königsfeld Maria Rotterdam Stückgüter 1283 P. Gerwy Mannheim 26 Jagſtfeld Kohlen 11400 J. Gertges Hubertus Ruhrort 4 11800 Bretzer Hermann Heilbronn Salz 889 Hauck Karl 10 70²8 do. Friedrich 85— 970 H. Spröhnle Max und Carl Jagſtſeld 1 2828 FJ. Zimmermann Adelmann 5 1 181⁴ N IV. 5 Ange e 75 blen 80 r. Oeſtrich Seydlitz uhror 0 5 Seeger Diana Hochfeld 55 5844 A. Stachelhaus Unſer Fritz Duisburg 5 9600 do. 85 5 Coales 2200 85 Walter Vater Rhein 50 Kohlen 19400 „Schmidt Heinrich 90 5 1600 Floßholz: angekommen d88 obm., abgegangen— obm. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Bingen, 5. Okt. 198 m. +.14. Konſtanz, 5. Okt..57 m..00.] Kaub, 5. Okt..98 m.—.08. Süningen, 5. Okt..84 m.—.09] Koblenz, 5 Okt. 222 m.—.06. Kehl, 5 Okt..68 m—.08. Köln, 5 Okt..85 m.—.07 Sauterburg, k. Okt..92 n—.08] Ruhrort, 5. Okt..91 m.—.05. Maxau, 5 Okt. 8 94 m.01 Necdar. Mannbeim. 7. Olt..65 m—.10.] Mannbeim, 7. Okt.65.—.08. Mainz, 5. Okt..23 m.— 01. J Heilbronn, 6. Okt. 0,82 m.— 0,6. Dampfer⸗Nachrichteu. Rhein⸗Dampfſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“. Täg⸗ liche Perſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Companuy nach London via Harwich — Abfahrten von Mannheim vom 286. Sept. ab: Täglich Morgens 5½ Uhr nach Köln⸗Düſſeldorf und, Samſtags ausgenommen, nach Rotterdam⸗ London. Zu Mainz Anſchluß an die um 9½ Uhr Vorm. abgehenden Salonboote. Nachm. 12½ Uhr bis Bingen, ſolgenden Morgen weiter bis Köln⸗Düſſeldorf-Rotter⸗ dam-London.— Abfahrten von Mainz Morgens%,*. 9½“, 10 bis Köln, Nachm. 18½ Uhr bis Koblenz und 4¾ Uhr bis Bingen, ſowie Mittags 12 und Nachm. 2 Uhr nach Mannbeim. „ Schnellfahrt der Salonboote.— f exel. Samſtags bis Rotterdam⸗London. J. Richard, Rechtsconſulent, 2 58922 dem aus er in kurzer Zeit zu Pferd nach Down Lands ge langen konnte. „Ich reite nach Hauſe, das iſt tauſendmal beſſer, als wenn ich in einem heißen und vielleicht auch noch überfüllten Coups ſitzen muß“, 1 205 welches Drama durch dieſen Ritt heraufbeſchworen werde. XXII. Auf die Minute pünktlich, nicht wahr, Black?“ ſprach der Hüttenbeſitzer in wohlwollendem Tone. „Ja, Herr, ich habe die Zeit richtig getroffen. Black Roy wußte ſo gut wie nur irgend Jemand, daß wir Ihnen entgegengehen.“ Georg ſtand im Veſtibule des Hotels von Bardon, dem Städtchen. in welchem er ſeinen Geſchäftsfreund ge⸗ troffen Die Thurmuhr hatte eben zwei Uhr geſchlagen, und ſein Reitknecht mit den Pferden war eben vorgeritten. „Das Pferd freut ſich. Sie wiederzuſehen, und wir Menſchen nicht minder; hoffentlich befinden Sie ſich wohl?“ Ich danke.“ erwiderte Georg, indem er hinaustrat, um ſein Lieblingspferd zu ſtreicheln. Der Reitknecht, welcher einen raſchen Blick in das Ant⸗ litz ſeines Gebieters warf, fand denſelben ungewöhnlich gut ausſegend und freute ſich nicht wenig darüber. Cardroß wartete, bis die Pferde gefüttert und getränkt waren, dann ſchwang er ſich in den Sattel. 8 Reitknecht trat auf ihn zu und reichte ihm die erte. Verblüfft blickte der Hüttenbeſitzer ihn an. „Was iſt denn das für ein Ding?“ fragte er in er⸗ ſtauntem Tone. Dieſe Gexte iſt nicht die meine“ „Verzeihung, Herr, ich ſehe jetzt, daß es nicht der Fall, ich muß irrthümlich darnach gegriffen haben, denn ich hatte die Ihre herausgelegt.“ „Woher kommt denn dieſe?“ 5 die wußte gar nicht, da wir ein ſolches Unding hätten. Gerte in der Hand wiegend. (Fortſetzung folgt.) ſo ſagte ſich der Hüttenbetzer, ahnungs⸗ ieeeee mmm FPFFPPP werrgeeenkenenne — 8— 8 General- Anzeiger. 5. Seite. — Bekanntmachung. Bilanz auf 30. Juni 1339. erein deutgseher Oelfa brikem. Aetiva. Passiva. 4 ö a, auf Conto der Fabriken, 4 Grnndkapital⸗Conto, 4 Stinß 2 1 öffent⸗“ Grundſtücke einſchl. Waſſerkräfte, Gebäude ſammt 7000 Stück vollbezahlte Aktien Lit. A. 4 M. 1000.— 7,000,000— lichen, tzen betr. Geleiſeanlagen, Maſchinen und ſonſtigen Be⸗ 2000„„„.„„ 1000.—] 2,000,000— 9,000,000 4274) Nr. 91363. Es iſt bereits] triebseinrichtungen 7,892,08047 Obligationen⸗& onto, 2275 ſeit längerer Zeit die Anordnung Abſchreibungen für 1887/88 M. 328, 12755 41 zeige Schuldverſchreibungen, Serie I 5 200,000— getroffen, daß desgl.„1888/89 320,144 643.679680 6,748,40079 4„5 1 494,000—] 694,400 werke, mitte olz 2 72 5 7 Accept⸗ Couto le e Mobilien⸗Conto e d werlſ Werden Mobilien, Betriehsgerät thſchaften und Fuhrpark 96,89524 laufen wwe eigene Accepte. b 456,235 21 ſtels kleine Brückenwaage Abſchreibungen für 1887/8 M. 10,310.— Conto⸗Correnut⸗Conto, 706 mit ſich führen, damit der 5ie desgl.„ 1888/89„ 9,543.49 19,858 49 77,041ʃ75 790 in laufender Rechnung 1,849,366 er Lage eſe onto 5 ichten ch le gir geſagte Waaren⸗Conto, fiühere Vdei üng 665,468058 Gewichtsmenge enthalten. Vorräthe von Oelſaaten und dergl. 8 14,217,214½14 Dividende⸗Conto 8 8 Wir machen das Publikum 5„ Oelen und Oelkuchen 1,426,60707 dene Olpidende 8 188788 8 hierauf aufmerkſam mit dem An⸗ Fäſſern ꝛc. und Materialien 266.38072 5,910.20198 unerpobene Dir dende aus 1887/— heimſten llen, im Bedarfsfalle von 7.» 8——[Beamten⸗Unterſtützungsfonds 8 2,975 ae Einrichtung Ge⸗ Caſſa⸗Conto, Arbeiter⸗Unterſtützungsfonds 5 2,868— brauch zu machen. 61924 Beſtand der Haupikaſſe und der Fabrikkaſſen 19,94911 Arbeiter⸗Reſervekaſſe⸗Conto 3. Oktober 1889. Wechſel⸗Conto, Guthaben der Arbeiter 15,98467 Großh. Bezirksamt. Beſtand an Wechſeln ‚ 36,99619 Zoll⸗Couto, Wild. Effecten⸗Conto, auf den Saatvorräthen haftender Eingangszoll 826,669012 efanntmachung Beſtand an Werthpapieren(für„[Verſchiedene, Von Dienſtag, den 18. d. M. leiſtungen) 48,359 25 Rückſtellungen für ſpäter fällige 5 Obli⸗ an iſt d das ſn e der Feuerperficherungs⸗ Prämien-Conto, gationenzinſen und dergl. 19,86227 Gemarkung Ladenburg zur Ein⸗ im Voraus bezahlte Prämien 20,20379 Hypotheken⸗Conto, ſicht aller Een aae Conto⸗Corrent⸗Conto, auf den Liegenſchaften in e lang auf dem Rathhauſe in Laden⸗ unſere Guthaben in laufender Rechnung Hypothekenſchulden 213,037 06 burg offengelegt. Die Güterbe⸗(des Baarguthabens bei der Reichsbank 857,44318 Gewinn: ſtzer werden 1 an dem Hypotheken⸗Conto, Bruttogewinn des Jahres 1888/89 zuzüglich des W ene en 1 Aer⸗ unſer Guthaben auf Liegenſchaften in Hamburg 25,000.— Vortrags aus alter Rechnung 1,021,727 49 zetee in mpfeng zu 1 Abſchreibungen auf Gebäude, zꝛc. ꝛc. Neuenhein 6. 155 Oktober 1889. 61905 für das Jahr 1888/89 329,688 17] 692,08982 Trei 18 12 285 61927—— Bezirksgeon 118,788,59599 138,788,595 99 Banplatz⸗Jerſteigerung.—— 258 ee e ee e Gewinn⸗ und Verluſt⸗Abſchluß auf 30. Juni 1389. Haben ade 5 5 1889, 7 7 5 3 5 5* im hief ſgen dearhſee General⸗Unkoſten⸗Conto,[Gewinn⸗Vortrag aus 1887/88 17,52588 lokal“ den ſtädtiſchen Bauplatz Steuern, Gehälter, Reiſekoſten, Porti, Druckſ 13 Gewinn auf Fabrikations⸗Conto 1888/89 1,306,40866 Litera 8 6 Nr. 1e im Maaße von Bureau⸗Utenſilien, Schreibmaterialien e. 139,884 11— 1,328,928 75 48712 qm. eigentliches Bauplatz⸗ Zinſen⸗Conto, garten öffentlich zu Genthun Obligationen⸗, Conto⸗Corrente⸗ und Wechſelzinſen, eſtegern ſionen, Wechſelſtempel und Waaren⸗Sconto 151,16510 Der Anſchlagspreis beträgt M. Conto⸗Corrent⸗ Verluſt⸗Conto, 40 pro Quadratmeter für den Verluſte auf Ausſtände 5 1 f f 5 11,152079 eigentlichen Bauplatz, während das Abſchreibungs⸗Conto, Vorgartengelände zum feſten Preiſe Abſchreibungen auf Gebäude, Maſchinen ꝛc. ꝛc. 15 das Jahr 1888/89 gemäߧ 14 der Statuten 829,688017 Der Zuſchlag wird nur ertheilt Reingewinn 0 5„„ 85 32 wenn neben dem feſten Preiſe für 1,323,929049 323, das Vorgartengelände mindeſtens der Anſchlagspreis oder darüber geboten wir Zu dieſer Verſteigerung werden Steigliebhaber mit dem Bemerken eingeladen, daß der Plan und die Verſteigerungsbedingungen in⸗ zwiſchen auf der Stadtrathskanzlei, Rathhaus II. Stock Nr. 1 zur Ggglen aufliegen. Mannheim, 28. Septem. 1889. Stadtrath: Bräunig. Kieſer. Sleigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege verſtei⸗ gere ich 61921 Dienſtag, den 8. d.., Nachmittags 2 Uhr in meinem Pfandlokale 8 4, 17 dahier: 1 Chiffonnier, 1 Nachttiſch, 1 opaler Tiſch, 1 Cannapee, 1 Waſch⸗ kommode, 1 ovaler Spiegel, 2 Wienerſtühle, 1 Schreibpult, 1 Partie Schmiedhandwerkszeug u. Eiſen und ſodann nach dieſem eine Schmiedewerkſtätte in Litera 27, 28 u. 1 Blaſebalg öffentlich gehen Baarzahlung. annheim, 5. Oktober 1889. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Heſfenkliche Lerſteigerung. Dienſtag, 8. Oktober l. 9 achm. 2 Uhr werde ich in meinem e —9 61934 2 Pferde, ca. 60 Ctr. Heu, 1 Orcheſtrion, 1 Regulateur, 1 Taſchenuhr, 1 Nähmaſchine, 1 Canapee, 2 Ladentheken mit weißen Marmorplatten, 2 Steh⸗ waggen, Küchenſchrank, 1Arbeits⸗ tiſch, 1 Nachttiſchchen, 1 Toiletten⸗ ſpiegel, 1 großes Bild mit Gold⸗ rahme, 2 Kanarienvögel mit Käfig, 1 Waſchcommode, 1 Commödchen, 1 Koffer, 3 Stühle, 16 Bände Meyers Converſations⸗ Lexikon und verſchiedenes Porzel⸗ Ian im Vollſtreckungswege gegen J. V Erein für Klaſſ. Kirchenmuſik. Wiederbeginn regelmüßigen Proben Montag,. ½8 Uhr im Lokal f 2, Solche, die geſonnen ſind, dem Verein activ beizutreten, ſind gebeten, ſich zwiſchen 12—1 bei Herrn Muſik⸗ director A. Hänlein, B 6, 6 zu melden. 61699 Der Vorſtand. Krieger-Verein. (Geſalgs Abtheilung.) Dienſtag, den 8. ds. Mts., Abends ½9 Uhr Gesangs- Probe. Um Pan les und zahlreiches erſucht. 0 61940 Der Vorſtand. Musikverein. Dienſtag Nachmittag 3 Uhr PEREQAQ D2e für Sopran u. Alt. 61948 Liederkranz. Tricot — Plüsch Cheviot Buxkin Meine befindet ſich ſletots von einfachſter bis hoch⸗ eleganteſter Ausſtattung Aul Wuutlor W. Bopp. 1. Landtagswahlen; 61859 e, Aulionalliberale Partei Montag, den 7. Oktober, Abends ½ Uhr Vartkeiverſammlung im kleinen Jaale des Saalbaues. Tages⸗Ordnung: Aufſtellung der Candidaten. 2. Decharge für den Rechner. Der Vorstand. [Mein Bureau und meine Wohnung befinden ſich nunmehr F 8, 22(Postffliale). Heinrich Voss, 61617 E Gr. Bad. Hof⸗n. 2 Montag, 5 den 7. Okt. 1889 Montag Abend ½9 Uhr PTrLODe für I. u. II. Tenor. 61925 Mannheimer Zither⸗Club Montag, 7. Oktober 1889, Abends 9 Uhr Gebrüder Alsberg junior, 3, 7, an den Flanken. 11 Marie, ihr Mädchen Banquier Salomon Ippelberger Roſa, deſſen Gattin 8 5 Gduard hen 5 5 5 John, deſſen Diener Gaſtwirth z. römiſchen g Kaiſe SENde Aunn Au En glisch. Luſtſpiel in 1 Akte von C. A. Görner. Adele Treuuhr, eine junge Wittwe * „ „ 0 „ * rl. De Lank. Herr Homann. Jacobi. err Baſſermann, 15 v. Dierkes. Herr Tietſch. 5 1 1 Herr Bauer, Manheim,. Sttober 18. Zuſammenkunft Fritz) Kernn(Herr Eichrodt. 5 5 5 im Lokal. 61926 Jean,) 5 5(Heri Strubel. erichtsvollzieher. 1 Scene: Berlin. Verſteigerung aufmünniſhe Beren, Fernsprechanschluss Nr. 120. Ballet 0 Czärdas“) von 61920 glieder ſind wie bisher Legiti⸗ 5 885 Wollen-Waaren. mationskarten(Quittungen) als arrangirt von der Balletmeiſterin Frl. Luiſe Dänike, ge⸗ In K 3, 16 werden Wienſtag, 8. 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Steuerfreie 4 Dröpinations Kondg⸗Schuldverſchreibungen des Känigreichs Galizien und Lodomerirn ſammt dem Großherzogthum Akakau im Geſammtbetrage von Nominal fl. 62,200,000 österreichischer Wäb rung al pari rückzahlbar spätestens innerhalb 26 Jahren vom l. lanuar 1890 ab. Auf Grund des allerhöchſt ſankkionirten Geſetzes des Königreiches Galizien und Lodomerien ſammt dem Großherzogthume Krakau vom 22. April 1889(L. G. Bl. Nr. 30) übergeht vom 1. Januar 1890 angefangen und bis zum Ablaufe des Jahres 1910, mit welchem Termine dieſes Recht überhaupt gänzlich erliſcht, das Ausſchank⸗ und Verſchleißreicht der Propinationsgetränke auf das Land, beziehungsweiſe auf den Landes⸗Propinations⸗FJond, wogegen die dermaligen Eigenthümer des Propinations⸗ rechtes für die Entziehung deſſelben eine geſetzlich feſtgeſtellte Entſchädigung zu erhalten haben. Zur Beſchaffung der für dieſe Entſchädigungen erforderlichen Mittel erfolgte auf Grund deſſelben Geſetzes die Emiſſion von aproc. Schuldverſchreibungen des Propi⸗ nationsfonds des Königreiches Galizien und Lodomerien ſammt dem Großherzogthume Krakau im Geſammtbetrage von fl. 62,200,000 in Appoints à fl. 50 5.., fl. 100 ö. W,, fl. 500 ö. W. fl. 1000 5.., fl. 5000 5. W. und fl. 10,000 5.., auf den Inhaber lautend, für welche nachſtehende Beſtimmungen Geltung haben. A. Für die gehörige Einlöſung der verfallenen Coupons ſowie der verlooſten Schuldverſchreibungen haftet: I. Der Propinationsfond, II. Der Reſervefonds des Propinationsfonds, III. Der Landesfonds des Königreichs Galizien und Lodomerien ſammt dem Großherzogthume Krakau. I. Dem Propinationsfonds werden folgende Einnahmen zufließen: a. Das Einkommen aus der bis zum Ablaufe des Jahres 1910 dauernden Verwaltung des Propinationsrechtes durch die k. k. Propinationsfonds⸗ Direction. Dieſes Einkommen betrügt zufolge der ämtlichen Faſſionen — nach Abſchlag der Steuern— dermalen beiläufig fl. 2,987,000 ö. W. jährlich. b. Das in den 88 20—23 und 31—35 des Landesgeſetzes vom 30. Dez. 1875, L. G. Bl. Nr. 55 ex 1877, beſtimmte Einkommen aus den Schankgebühren, Abgaben für die Errichtungen von Branntweinbrenne⸗ reien, Biebrauereien und Methſiedereien, ſowie aus den Geldſtrafen für Propinationsübertretungen. Dieſe Einnahmen belaufen ſich laut der ämtlichen Ausweiſe jähr⸗ lich auf über fl. 200,000 ö. W. e. Die mit dem Reichsgeſetze vom 20. Juni 1888, R. G. Bl. Nr. 95 § 2 Üt. b, aus dem Staatsſchatze bis einſchließlich zum Jahre 1910 gewährte Staatsſubvention in der Höhe von beiläufig fl. 8 75,000 5. W. pro anno. 61919 d. Die Einnahmen aus den Schankgebühren und anderweitigen Landesab⸗ gaben, zu deren Einhebung mittelſt beſonderen Geſetzes der Galiziſche Landtag durch das Geſetz vom 22. April 1889, Nr. 30 L. G. Bl., in einer ſolchen Höhe ermächtigt worden iſt, welche ſich als nothwendig erweiſen ſollte, um für den Fall, als bis Ende des Jahres 1910 nicht bereits fämmtliche Schuldverſchreibungen eingezogen worden ſein ſollten, das noch nicht zurückgezahlte Reſtkapital der Anleihe in weiteren fünf Jahren zu verzinſen und zu amortzſtren. II. Der Reſervefond des Propinationsfonds wird vor Allem gebildet aus dem Stammvermögen des bisherigen galiziſchen Propinationsfonds(Geſetz vom 30. Dez. 1875, L. G. Bl. Nr. 55 ex 1877) wie ſich daſſelbe mit Ende des Jahres 1889 ſtellen wird. Auf Grundlage der vorliegenden Daten wird dieſes Stammvermögen von dem Galiziſchen Landesausſchuſſe mit beiläufig fl. 5,200,000 berechnet. Der Neſervefonds wird verzinſt und abgeſondert verwaltet werden. III. Laut§ 23 des Landesgeſetzes vom 22. April 1889, 8. G. Bl. Nr. 30, haftet üderdies für die gehöͤrige Erfüllung der Verpflichtung des Propi⸗ nationsfonds gegenüber den Beſitzern der Schuldverſchreibungen dieſes Fonds der Landesfonds des Königreiches Galizien und Lodomerien ſammt dem Großherzogthum Krakau. B. Für die Verwaltung des Propinationsfonds iſt eine k. k. Direktion des Ga⸗ Uiziſchen Propinationsfonds unter Vorſitz des k. k. Statthalters errichtet worden O. Gemäß des Geſetzes vom 22. April 1889, R. G. Bl. Nr. 30§ 2 alinea 3 und des Reichsgeſetzes vom 21. April 1889, R. G. Bl. Nr. 58, ſind die ee dieſer Anleihe frei von jedem Abzug für Steuern oder Stempel⸗ ühren. D. Lant Reichsgeſez vom 27. Mai 1889, L. G. Bl. Nr. 84, können die Schuldverſchreibungen zur fruchtbringenden Anlage von Capitalien der Stiſtungen, der unter öffentlicher Auſſicht ſtehenden Auſtalten, dann von Pupillar⸗, Fideicommis⸗ und Depoſitengeldern, zu Dienſt⸗ und Geſchüfts⸗ tautionen verwendet werden. E. Die Schuldverſchreibungen ſind mit 4 pCt. halbjährlich nachhinein verzinslich und mit am 30. Junt und 31. Dezember jedes Jahres fälligen Coupons Die Rückzahlung hat ſpäteſtens innerhalb 26 Jahren im Wege der Ver⸗ loofung al pari zu erfolgen. Die Verlooſungen finden zweimal im Jahre, u. z. Ende Juni und Ende Dezember eines jeden Jahres ſtatt; die Einlöſung der verlooſten Schuldver⸗ ſchreibungen erfolgt mit Ende des der Verlooſung nachfolgenden Halbjahres. Die Auszahlung der fälligen Coupons und gezogenen Obligationen erfolgt ohne jeden Abzug in Lemberg bei der k. k. Landes⸗Haupteaſſa, als Caſſa des Galiziſchen Propinationsfonds in Wien bei der k. k. privilegirten Oeſterreichiſchen Länderbank „ beim Wiener Bank⸗Verein und bei den mittelſt amtlicher Kundmachung noch bekannt zu gebenden Zahl⸗ ſtellen im In und Auslande. Wien, Berlim, Frankfurt a. M. und Stuttgart, im October 1889. E. k. priv. Oesterreichische Länderbank. Deutsche Bank. Deutsche Vereinsbank. F. Zufolge§ 20 des Geſetzes vom 22. April 1889, Nr. 30 L. G. Bl., war den Propinationsberechtigten bis zum 20. Juni 1889 vorbehalten, die Aus⸗ folgung der ihnen zuerkannten Entſchädigung in Schuldverſchreibunden verlangen, in welchem Falle dieſelben jedoch nur auf bis Ende 1894 unver⸗ äußerliche(vinculirte) Schuldverſchreibungen Anſpruch haben. Eine frühere Devinculirung kann nur mit Zuſtimmung der Erſteher der Anleihe erfolgen. Die k. k. Galiziſche Propinationsfonds⸗Oirection. Von den laut vorſtehenden Proſpects zur Ausgabe gelangenden fl. 62,000,000 4proc. steuerfreien Schuldverschreibungen des Galizischen Propinationsfonds wird für die Propinationsberechtigten ein Betrag von ca. fl. 24,000,000 zurückbehalten und vinculirt werden, um denſelben ſeiner Zeit in natura an die Bezugsberechtigten auszufolgen. Der Reſtbetrag von Nom. fl. 38,000, 000 ö. W. wird unter nachſtehenden Bedingungen zur Zeichnung aufgelegt: 1. Die Zeichnung findet Mittwoch, den 9. October 1889 gleichzeitig bei den nachverzeichneten Stellen, nämlich in Wien bei der k. k. privilegirten öſter⸗][in Brünn bei der Mähriſchen Eseompte⸗ reichiſchen Länderbauk und bank, „ dem Wiener Bank-⸗Verein, in Graz„ Herrn A. Neuhold, in Lemberg ,„ der Landesbank des König⸗ in Trieſt„ der Banea Commereiale reiches Galizien u. Lodomerien Trieſtina, mit dem Großherzogthume[in Junsbrück„ Herrn M. Loewe, Krakau ſammt allen ihren in Klagenfurt„ Herrn J. M. Rothauer, Nebenſtellen, in Laibach„ Herrn J. C. Mayer, „ der Galiziſchen Creditbank und in Linz„ der Bank für Oberöſterreich „dem Banukhauſe Sokal& Lllien, und Salz 1 8 in Kralau„ dem Wechſelſeitigen Credit⸗ in Salzburg„ Herrn Carl Spängler, Verein, in Zürich„ der Schweizeriſchen Credit⸗ „dem Bankhauſe Blau& Epſtein, anſtalt, in Prag„ der Böhmiſchen Union⸗Vank u. in Baſel„ den Herren von Speyr „ der Zivoyſtenska Banka pro& Co. 8 Cechyh a Mornwu und„ dem Basler Bankverein, „den von denſelben bekannt zu„ der Baßsler Haudelsbank, 1 0 Subſeriptionsſtellen in]in Geuf 5 10 Herren A. Cheneviére men,., zu den an dieſen Sfillen bekannt zu gebenden] zu den an dieſen Stellen bekannt zu gebenden Bedingungen. Bedinguugen. in Berlin bei der Deutſchen Bank und bei der Dresdner Bank, „ Stuttgart bei der Württembergiſchen Vereinsbank und bei der Württembergiſchen Bankanſtalt vorm. Pflaum& Co., „ München bei der Bayeriſchen Hypotheken⸗& Wechſelbank, „ Straßburg bei der Bank von Elſaß und Lothringen und auch bei deren Filialen in Metz, Nanch, Mülhauſen und Markirch, in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Vereins⸗ bank und bei der Frankfurter Filiale der Deutſchen Bank während der bei jeder Stelle üblichen Geſchäftsſtunden, auf Grund eines bei den Stellen erhältlichen Anmeldeſcheines ſtatt. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt dem Er⸗ meſſen jeder einzelnen Stelle vorbehalten. 2. Der Zeichnungspreis für Deutſchland beträgt 78˙% Procent zahlbar zum uſancemäßigen Umrechnungscourſe von 2 Mark für 1 fl. ö. W. abzüg⸗ lich Stückzinſen vom Abnahmetag(ſiehe Nr. 5) bis zum 31. Dezember a. er. 3. Bei der Zeichnung iſt eine Caution von 5 pet. des gez'ichneten Betrages in Baar oder der Zeſchnungsſtelle genehmen Wertzpapieren zu hinterlegen, welche dem⸗ nächſt auf den Zeichnungspreis verrechnet, bezi hungsweiſe zurückgegeben wird. 4. Die Zulheilung erfolgt ſobaͤld als moͤglich nach Schluß der Zeichnung durch ſchriftliche Benachrichtigung der Zeichner. Die Berückſichtigung jeder einzelnen Zeich⸗ nung dem Ermeſſen derjenigen Stelle überlaſſen, bei welcher die Zeichnung erfolgt iſt. 5. Die Abnahme der zugetheilten effectiven Stücke mit Coupons über die vom 31. Dez. 1889 ab laufenden Zinſen kann gegen Zahlung des Preiſes(vergl. Nr. 2) vom 15. October d. J. ab und muß ſpäteſtens am 15. November d. J. erfolgen. 6. Die fälligen Zinsabſchnitte und verlooſten Stücke werden außer in Wien in Berlin bei der Deutſchen Bank „ Dresdener Bank in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank 77 7 5 Frankfurter Filiale der Deutſchen Bank zum jeweiligen Tagescourſe für kurz Wien eingelöſt. Alle dieſe Anleihe betreffenden Bekanntmachungen werden auch in einer Frankfurter Zeitung zur Veröffentlichung kommen. Wiener Bank-Verein. Dresdner Bank. Württembergische Vereinsbank.