In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. mouatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamens Zeile 60 Pfig. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) ner Journal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: 5 für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julins Katz, für den lokalen und prov. Theil: 70 8 für den Inſeratentheil: K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Maunnheimer Journal““ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 287. Crlephon-Ar. 218.) Gele Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) *JNas deutſche Kaiſerpaar iſt geſtern Vormittag um 9½ Uhr in Monza einge⸗ troffen. Das italieniſche Königspaar, der Kronprinz, die Mutter der Königin, die Herzogspaare von Genua und Aoſta, ſowie die Söhne des letzteren waren ſämmt⸗ lich am Monzaer Babhnhof zum Empfang des Kaiſer⸗ paares anweſend. Telegraphiſchen Berſchten zufolge erſchienen die Herren in kleiner Uniform mit den preußiſchen Orden, Crispi im Frack mit dem Schwarzen Adler Orden. Als der Zug einfuhr, ſpielte die Militär⸗ Capelle die preußiſche Hymne. Das Königspaar ſammt den Prinzen eilten zu dem kaiſerlichen Wagen, der etwas zu weit vorgefahren war. Die Kaiſerin ſtieg zuerſt aus und wurde vom König mit einem Handkuß begrüßt; der Kaifer, der mit dem König mehrere herzliche Um⸗ armungen tauſchte, küßte der Koͤnigin die Hand. Dann ſtellte die Königin der Kaiſerin ihre Mutter, die Herzogin Wittwe von Genua, ſowie die beiden anderen Prinzeſſinnen vor. Nachdem die hohen Frauen ſich umarmt hatten, ſtellte König Humbert die Prinzen vor. Der Kaiſer küßte den Thronfolger und den Herzog von Aoſta und drückte den übrigen herzlich die Hand. Der König von Italien ſprach franzöſiſch, die Königin deutſch. Der Kaiſer ſchien in heiterſter Stimmung zu ſein, ſeine freundliche Miene wurde von den italieniſchen Zuſchauern allgemein bemerkt. Er begrüßte auch Crispi mit herz⸗ licher Wärme. Letzterer tauſchte mit dem Grafen Herbert Bismarck eine Umarmung aus. Die Fahrt nach dem Schloſſe erfolgte in der ſeftgeſeten Ordnung unter den herzlichſten Zurufen der Menge. Gegen 11 Uhr begann es zu regnen. Das Kaiſer paar nahm Nachmittags um 4 Uhr den Thee bei der Königin ein. Abends 8 Uhr fand das Diner ſtatt, welchem die Kaiſerin wegen leich⸗ ter Unpäßlichkeit nicht beiwohnte. Die heutige(ſonn⸗ tägige) Comoſee⸗Spazierfahrt iſt wegen des Todes des portugieſiſchen Königs aufgegeben; die Abreiſe des Kaiſer⸗ paares nach Genua bleibt nach den bisherigen Beſtim⸗ mungen auf Montag Mittag 1 Uhr feſtgeſetzt. Politiſche Ueberſicht. Maunbeim, 20. Oktober, Vorm. Vor der Abreiſe des Kaiſers iſt noch die Er⸗ öffnungsrede für den Reichstag feſtgeſtellt worden. Die Rede wird, wie man hört, ſtreng geſchäftlich ge⸗ halten ſein. Der„Poſt“ zufolge kehrt der Reichs⸗ kanzler am 25. Oktober nach Berlin zurück, um an den Sitzungen des Reichstages theilzunehmen. Als Ergebniß der beiden Sitzungen des Ausſchuſſes der bayeriſchen Abgeordnetenkammer für die Malz⸗ aufſchlagnovelle wird, trotz der im Einzelnen ſehr zwieſpältigen Anſchauungen, die zu Tage getreten ſind, in Abgeordnetenkreiſen vielfach die Wahrſcheinlichkeit an⸗ geſehen, daß der Entwurf des Finanzminiſte⸗ riums eine Mehrheit finden werde, möͤglicher⸗ weiſe mit der Abänderung, daß die vorgeſchlagene Er⸗ hoͤhung des Aufſchlages für die Großbrauer fällt. Mit Vorſicht ſcheinen, den„M. N..“ zufolge, die Angaben aufgenommen werden zu müſſen, welche von einer Ablehnung der Stabiliſirung des Aufſchlages ſprechen. Es ſcheint, daß das Definitivum für die Re⸗ glerung die Hauptſache an dem ganzen Geſetzentwurfe iſt, und daß der Miniſter lieber die Vergünſtigung für die Kleinbrauer ſcheitern laſſen wird, als dieſe ohne die Stabtliſtrung anzunehmen. Der franzöſiſche Kriegsrath hat einſtimmig erklärt, daß der boulangiſtiſche Deputirte Laiſant ſich eines ſchweren Vergehens gegen die Disziplin ſchuldig gemacht habe. Infolge dieſes Erkenntniſſes hat der Kriegsminiſter im Miniſterrath dem Präſidenten der Republik ein Dekret zur Unterſchrift vorgelegt, daß Lai⸗ ſant aus den Liſten der Territorialarmee geſtrichen werden ſoll. Carnot unterzeichnete das Dekret. Der„Temps“ bemerkt zu der Angelegenheit ſehr richtig: Es iſt den WMiniſtern durchaus nicht darum zu thun, die politiſche Freiheit der Bürger zu beſchränken; aber für die Re⸗ gierung muß das Recht gewahrt bleiben, militäriſche Commandos ſolchen Perſonen zu entziehen, die nicht ent⸗ ſchloſſen ſind, dieſelben in einer den Regeln der militä⸗ riſchen Disziplin entſprechenden Weiſe auszuüben. Die Grubengeſellſchaft im Departement ſt uſle und verbreitelfte Pas⸗de⸗Calais hat den Bergleuten eine Lohnerhöhung von 10 Procent bewilligt. Der Ausſtand iſt beendigt; nachdem auch die Geſellſchaften des Nord⸗Departements dieſelbe Erhöhung zugeſtanden haben, iſt das Einkommen der Bergleute um den Betrag von 7 bis 8 Millionen Franken jährlich geſteigert worden.— Gegen die Repiſoren und Verwaltungs räthe des„Comptoir'Escompte“ iſt wegen Verſtoßes gegen das Geſetz über die Handels⸗ geſellſchaften vom Jahre 1867 eine Klage angeſtrengt worden, die vor dem Pariſer Zuchtpolizeigericht zum Aus⸗ trag kommt, Aus vatikaniſcher Quelle verlautet, daß die Kurie mit der Veröffentlichung der Dokumente, welche die Haltung der Maͤchte im Jahre 1870 darthun ſollen, demnächſt beginnen wird. Die Preußen betreffen⸗ den Aktenſtücke würden nur ſoweit publizirt werden, als die preußiſche Regierung der Veröffentlichung zuge⸗ ſtimmt hat. Der Kalſer und die Kaiſerin von Rußland ſowie die Mitglieder der kaiſerlichen Familie ſind von ihrer Reiſe nach Gatſchina zurückgekehrt. Die Verſuche der Zankowiſten, Unruhen in Bulgarien hervorzu rufen, dauern trotz der Abreiſe und vergeblichen Bemühungen des Fuͤrſten Dolgoruki, noch immer an, weil jene die Abweſenheit des Fürſten Ferdinand als eine gute Gelegenheit für ihre Pläne anſehen. Die Zankowiſten verſuchen deshalb auch in zahlreichen Flugblättern, die aus Rumänien nach Bulgarien eingeſchmuggelt werden, im bulgariſchen Volke den Glauben zu erwecken, daß Fürſt Ferdinand nicht mehr nach Bulgarien zurückkehren werde. Die Regierung iſt ſehr wachſam und tritt ſehr entſchieden und ſtrenge auf. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 20. Oktober 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Junern. Ernennungen und Thierarzt Hermann Frank in Emmendingen wird zum Bezirksthierarzt für den Amtsbezirk mit dem Wohnſitz in Emmendingen ernannt. Sergeant Wilhelm Weber von Kälbertshauſen wird zum Schutzmann beim Amt Karlsruhe exnannt. Schutz⸗ mann 1. Klaſſe Johann Georg Wenz beim Amt Mannheim wird zum Amt Karlsrupe verſetzt.— Geſtorben: Bezirks⸗ thierarzt Theodor Frank in Theningen, Amts Emmendingen. Miniſterium der Fuſtiz, des Kultus und Unterrichts. e wird: Aktuar Leopold Bruch in Karlsruhe dem Landgericht Karlsruhe.— Verſetzt werden: Verwaltungs⸗ aſſiſtent Hermann Schick bei Gr. Männerzuchthausverwal⸗ tung Bruchſal an Gr. Verwaltung des Landesgefängniſſes und der Weiberſtrafanſtalt Bruchſal.— Enthoben wurde ſeines Dienſtes; Referendar Martin Venedey bei Gr. Notar Fräulin in Müllheim auf Anſuchen.— Geſtorben iſt: Gerichtsvollzieher Sutter beim Amtsgericht Karlsruhe. Schulweſen. Die Dienſtprüfung am Lehrerſeminar Karlsruhe J haben beſtanden:. für erweiterte Volksſchulen: Berg, Ludwig, von Heinsheim. Bühler, Franz Joſef, von Offenburg. Heidenreich, Karl, von Freiburg. Hetzel, Karl, von Gernsbach. Jhrig, Wilh, von Strümpfelbrunn. Krämer, Johann, von Eberſtadt. Riegler, Johann, von Eppingen. Roth, Rudolf, von Warmbach b. für einfache Volksſchulen: Grattolf, Leopold, von Walldürn. Klein, Adam, von Grumbach. Pfiſter, Heinrich, von Hechingen. Rauſch, Wilhelm, von Dielheim. Schröder, Heinrich, von Lützel⸗ ſachſen. Vogt, Raimund, von Dielbach. Zirlewagen, Johann, von Bräunlingen. A. Mittel- und Lehrer⸗ bildungsanſtalten ec. Geſtorben: Wetzel, Sopbie, Lehrerin an der Höheren Mädchenſchule in Freiburg. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Armbruſter, Georg, Schulverwalter in Hornberg, als Unterlehrer nach Schuttern. Armbruſter Viktor, Unterlehrer in Pforzheim, wird Hauptlehrer daſelbſt. Aſal, Ernſt Johann. Schulverwalter in Efringen, als Schulverwalter nach Rümmingen. Bluſt, Karl, Hauptlehrer in Untergrombach, wird Hauptlehrer in Steinmauern. Boll, Johann, Schulverwalter in Stetten, wird Hauptlehrer dafelbſt. Böres, Franz Joſef, Hilfslehrer in Wagshurſt, wird Unterlehrer daſelbſt. Breh, Guſtap, Schulverwalter in Seefelden, wird Hauptlehrer daſelbſt. Büchler, Karl Anton Auguſt, Schulverwalter in Mahlberg, als Schulverwalter nach Ichenhenheim Büchler, Mathilde, Unterlehrerin in Sandhofen, als Unterlehrerin nach Plankſtadt. Bühler, Bernhard, Hauptlehrer in Moos, wird Haupt⸗ lehrer in Ottersweier. Bürk, Karl, Unterlehrer in Sulz⸗ burg, als Schulverwalter nach Gersbach. Chriſtmann, Georg, Schulverwalter in Ichenheim, wird Hauptlehrer in Sinsheim. Dörſam, Michael Adam, Hilfslehrer in Gau⸗ angelloch, als Unterlehrer nach Eppelheim. Dorer, +— Joſeſ Schulverwalter in Schönwald, als Unterlehrer Zritung in Mannheim und Umgebung. Montag, 21. Oktober 1889. Lenzkirch. Dürr, Karl, Hauptlehrer in Boxberg, wird Hauptlehrer in Weingarten, Amts Durlach, Eckert, Wilh. Bernhard, Unterlehrer in Hilsbach, als Schulverwalter nach ee Egner, Emil, Unterlehrer in Rauenberg, als nterlehrer nach Untergrombach. Fiſcher, Okto, Hilfslehrer in Schuttern, als Unterlehrer nach Offenburg. Gla tz, Wilh. Hauptlehrer in Raithenbuch, wird Hauptlehrer in Neuhauſen. Grether, Eruſt, Hauptlehrer in Holzen, wird Hauptlehrer in Hagsfeld. Gſcheidlen, Franz Theodor, Unterlehrer in Reichartshauſen, als Unterlehrer nach Pforzheim, Hau ſer, Benjamin, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Ehingen. Herr⸗ mann, Stephan Albert, Unterlehrer in Rheinhauſen, als Hilfslehrer nach Steinbach, Amts Bühl. Hertrich, Anton, als Schulverwalter nach Binningen. Hibſchenberger, Eliſabeth, Hilfslehrerin in Oeſtringen als Unterlehrerin nach Waldshut. Hillenbrand, Roſa, Unterlehrerin in Waldshut, als Schulverwalterin nach Oeſtringen. Huber, Emil, Unterlehrer in Dittigheim, als Unterlehrer nach Rauenberg. Kling, Juljus Unterlehrer in Schweig⸗ hauſen, als Unterlehrer nach Goldſcheuer. Knobloch, Julius, Unterlehrer in Pforzheim, wird Hauptlehrer daſelbſt. Köchlin, Johann Georg Schulverwalter in Kehl(Stadt), als Schulverwalter nach Willſtett, Köhler, Joh. Heinrich, Hausvater am Rettungshauſe in Sinsheim als Schulver⸗ walter nach Untergrombach. Kühn, Karl Wilhelm, Hilfs⸗ lehrer in Wallſtatt, als Unterlehrer nach Lobenfeſd. Kuhn⸗ münch, Michgel Auguſt, Unterlehrer in Niederbühl, als Unterlehrer nach Mörſch. Kuſterer, Adolf, Schulverwal⸗ ter in Waldhauſen, als Schulverwalter nach Staufen, Amts Bonndorf, Lang, Joſef, Schulverwalter in Hammereiſen⸗ bach, wird Hauptlehrer in Hierbach. Lauer, Guſtav, als Schulverwalter nach Weisweil, Leber, Joſef, Schulper⸗ walter in Hierbach, als Hilfslehrer nach Ueberrauchen. Leppert, Auguſt, Schulverwalter in Aglaſterhauſen, als Schulverwalter nach Gommersdorf. Linder, Karl Fried⸗ rich, Schulverwalter in Eutingen, als Unterſehrer nach Brötzingen. Link, Julius, Hauptlehrer in Hattigenbeuern, wird Hauptlehrer in Reihen. Martin, Emil, Hilfslehrer in Albbruck, als Unterlehrer nach Schutterzell. Mar⸗ tus, Franz Karl, als Schulverwalter nach Ziegelhauſen. Meng, Sebaſtian, Schulverwalter in Berghauſen, als Unter⸗ lehrer nach Ellmendingen, Mölbert, Friedrich, Schulver⸗ walter in Kandern, wird Hauptlehrer daſelbſt. Oſtertag, Karl Friedrich, Unterlehrer in Oberkirch, als Unterlehrer nach Emmendingen. Pertino, Franz Karl, Schulverwalter in Kleingemünd, als Schulverwalter nach Neulußheim. Reiß, ach Unterlehrer in Rammenspweier, als Schulverwelter nach Petersthal, Amt Heidelberg. Rottengalter, Franz Alois, Schulkandidat, als Untexlehrer nach Königshofen. Saaler, Albert Heinrich, Unterlehrer in Wiesleth, als Un⸗ terlehrer nach Bahlingen. Schlipper, Heinrich, Schulver⸗ walter in Reuchen, als Schulverwalter nach Petersthal. Schnurr, Joſef, Schulperwalter in Steinmauern, wird auptlehrer in Forchheim, Amts Ettlingen. Schü tz. Martin, Schulverwalter in Grüningen, als Schulverwalter nach Hil⸗ fintent Schweigert, Karl, Unterlehrer in Schuttern, als nterlehrer nach Rammecsweier. Seilnacht, Viktor, Un⸗ terlehrer in Wagshurſt, als Unterlehrer nach Denzlingen. Speckert, Jranz, Schulverwalter in Kappel, Amt Etten⸗ heim, als Unterlehrer nach Oberſchopfheim. Stat⸗ telmann, Hugo, Schulverwalter in Lengenrieden, als Schulverwalter nach Steinbach, Amts Buchen. Stein, Adam, Unterlehrer in Mußbach, als Unterlehrer nach Heddesheim. Steinmann, Karl, als Unterlehrer nach Schweinberg. Streng, Wilhelm, Schulverwalter in Ochſenbach, als Schulverwalter nach Gauangelbach. Stumpf, Franz Jakob, Unterlebrer in Lobenfeld, als Unterlehrer nach Helmlingen. Volk, Lorenz Edmund, Schulkandidat, als Uuẽterlehrer nach Uiſſigheim. Wältner, Daniel, Schulver⸗ walter in Hornberg, als Schulverwalter nach Oherbaldingen. Weishaupt, Ludwig, Schulverwalter in Löffingen, als Unterlehrer nach Bonndorf. Wenk, Albext, Schulverwalter in Riegel, als Schulverwalter nach Oberalpfen. Zähringer, Wilhelm, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Schweighauſen. Zechtel, Georg, Schulverwalter in Weingarten, als Schul⸗ verwalter nach Großeicholzheim. Zipſe, Ludwig Friedrich, Hauptlehrer in Weisweil, wird Hauptlehrer in Eutingen. Zöller, Eliſe, Unterlehrerin in Eppelheim, als Unter⸗ lehrerin nach Ortenberg.— Auf Anſuchen aus dem öffent⸗ lichen Schuldienſt entlaſſen: Eberle, Karl Friedrich, Unter⸗ lehrer in Freiburg.— Geſtorben: Bühler, Adolf, Haupt⸗ lehrer in Oberneudorf. Schlindwein, Georg Melchior, penſ. Hauptlehrer in Karlsdorf. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn Berwaltung. Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben unterm 30. Sept. l. J. anädigſt geruht, dem Regierungsrath Auguſt Roth bei diesſeitiger Generaldirektion unter Belaſſung ſeines dermaligen Ranges und Charakters die Leitung der Abthei⸗ lung für das Gütertarifweſen zu übertragen und den Finanz⸗ inſpektor Julius Schul z unter Verleihung des Titels eines Regierungsaſſeſſors zum Kollegialmitglied bei dieſſeitiger Ge⸗ neraldirektion zu exnennen. 5 Perſetzt: die Expeditionsaſſiſtenten: Julius Buchholz in Mannheim nach Oſterburken, Alfred Senn in Waldshuf nach Offenburg, Georg Jakob Stephan in Dinglingen nach Waldshut, Engelbert Kempf in Stockach nach Ding⸗ lingen, Rudolf Lud wig in Mannheim nach Schwegzingen, Friedrich Munck in Raſtatt nach Mannheim, Karl Fuchs in Offenburg nach Baſel; Elſenbahnaſſiſtenten: Oskar Möß⸗ ner in Schwetzingen nach Stockach, Alexander Mülſer in Freiburg nach Mannheim; Expeditionsgebilfen; Hermann Schmidt in Renchen nach Waldkirch, Hugo Zetler in Oſterhurken nach Mannheim Karl Göpfeich in Singen nach Wiesloch, Ludwig Bühr in Lahr nach Kehl, Johann Andreas Ludwig in Wiesloch nach Mannheim, Karl Großmann in Kebl nach Lahr: Lokomotivführer: Auauſt Z. SUA. Seneral⸗Anzeiger. Mannhelm, 21. Oktober Becker in Lauda nach Manndeim, Johann Baptiſt Segin in Heidelberg nach Mannheim; Reſerveführer: Johann Bau⸗ mann in Offenburg nach Mannheim, Karl Friedrich Wieber in Offenburg nach Mannheim, Karl Wilh. Ludwig Lehmann in Heidelberg nach Mannheim.— Ernannt wurde: Heinrich Schätzlein von Külsheim zum Kanzlei⸗ gehilſe. Unter die Zahl der Eiſenbahngehilfen wurde auf⸗ genommen: Auguſt Schlageter von Bühl.— Entlaſſen wurde: Expeditionsgehilfin Marie Willet(auf Anſuchen). Ernſt Friedrich Suhr von Wiechs, zuletzt Bahnhofarbeiter in Schopfheim.— Geſtorben ſind: Bahnwärter Sebaſtian Becker am 30. September l.., Bahnwärter Ernſt Ru⸗ dolph am 3. Oktober l. J. Steuerverwaltung. Die Steuereinnehmerei Triberg wurde dem Steuerein⸗ nehmer Johann Georg Lupperger inFurtwangen und die Steuereinnehmerei Furtwangen dem Steuereinnehmer Syl⸗ veſter Pferrer in Zell a. H. übertragen. Zollverwaltung. Ernannt: Zu Hauptamtsaffiſtenten, die Hauptamtsge⸗ kfen: Karl Alfeld, Peter Mayer, Adolph Hüther, rl Vogel, Karl Sautner, ſämmtlich in Mannheim, Karl Lang, Georg Kind in Lörrach, Emil Bender, riedrich Kaufmann, Auguſt Eble in Baſel, Eduard öppel, Friedrich Baumann in Karlsruhe, Georg Gerſtenkorn, Friedrich Fitz in Konſtanz, Karl Bader in Säckingen, Julius Glunk in Lahr, Frantg Lurz in Baden.— Verſetzt: Poſtenführer Kaver Kaltenbgch in Untereggingen, nach Riedern. Die Grenzaufſeher Johann Jehle in Stühlingen, nach Untereggingen, Hermann Wid⸗ maier in Weil, nach Konſtanz, Joſef Schieß in Konſtanz, nach Lörrach, Alois Dammert in Warmbach, nach Weis⸗ weil, Franz Gottfried Kaiſer in Schuſterinſel, nach Weil. Viktor Mattes in Weil, nach Warmbach, Joh. Ketterer in Wyhlen, nach Bohlingen, Theodor Gümber in Baſel, nach Wyhlen. Poſtenführer Vincenz Häufle in Ofteringen, nach Weil.— Entlaſſen: Der propiſor. Hauptamtsgepilfe Albert Henninger in Baſel auf Anſuchen. Grenzaufſeher Karl Genter in Lörrach auf Anſuchen.— Todesfall. Ge⸗ ſtorben am 2. Oktober ds. Is. Poſtenführer Joſef Langen⸗ bacher in Riedern. Aus der Stadtrathsſigung vom 17. Oktbr. 1889. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Steuerſache.) Der Großh. Oberſteuercommiſſär überſendet die Verzeichniſſe der Umlage⸗Nachträge und ⸗Ab⸗ gänge. Darnach betragen die erſteren M. 101,602.35 Pfg., die letzteren M. 68,660.32 Pfg., mithin die Nachträge mehr M. 32,942.03 Pfg.) (Schulhaus⸗Beleuchtung.) Auf Antrag des Rectorats der Volkſchule wird genehmigt, mehrere Gasin⸗ ſtallationen in K 5 und E 2 noch während der eben einge⸗ tretenen Herbſtferien ausführen zu laſſen und wegen des Aufwandes dem Bürgerausſchuſſe nachträgliche Vorlage zu unterbreiten. Der Rechenſchaftsbericht pro 188) iſt erſtellt —5 wird im Submiſſionswege zu Drucke ausgeſchrieben erden. (Straßennamen.) Ende vorigen Monats war an⸗ geregt worden, den mit 2 bezeichneten Stadttheilen andere paſſende Benennungen beizulegen; in heutiger Sitzung wurde ein Ergänzungs⸗Antrag geſtellt, auch betreffs der Neckarvorſtadt und den ſog. Neckargärten die Beibezeichnung mit 2 durch eine andere zu erſetzen. Auch ſoll die Ring⸗ ſtraße, wie dies früher bereits angeregt worden, auf be⸗ ſtimmte Strecken entſprechende Benennungen erhalten. (Für die Beſichtigungder Friedrichsſchule 2) durch das Publikum wurden der nächſte Samſtag und Sonntag jeweils in der Zeit von 10 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags beſtimmt. (Kaiſerdenkmal). Ein Comits angeſehener Männer aus verſchiedenen Städten Deutſchlande hat ſich die Aufgabe 508 in Norderney, dem berühmteſten Nordſeebade deutſchlands, zu Ehren und zum Gedächtnis Kalſer Wilhelm., ein Denkmal zu errichten. Als Unterbau für dasſelbe— Broncebüſte— ſoll eine Pyramide dienen, zu welche Fels⸗ blöcke aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes das Material bilden ſollen, weßhalb auch an die Stadt Mann⸗ heim das Erſuchen geſtellt wurde, aus hieſiger Gegend einen Block zu beſagtem Zwecke zu widmen. Herr Stadtrath Hartmann hat ſich nun bereit erkläct, einen Steinblock aus ſeinen Granitbrüchen im Odenwald der Stadtgemeinde un⸗ entgeldlich abzugeben und wurde in heutiger Sitzung be⸗ ſchloſſen, die Trausportkoſten bis Norderney auf ſtädtiſche Koſten zu übernehmen. Die Verſteigerung der Budenplätze ꝛc.) für die Maimeſſe 1890 ergab einen Erlös von Mk. 1,454— (Ereiswahlen.) Der vorgelegte Entwurf der Bil⸗ dung der Wahl Commiſſionen für die demnächſt ſtattfindenden Kreiswahlmännerwahlen erhielt die Zuſtimmung. (Die ausgeſchriebene Rathsdienerſtelle) wurde Herrn F. J. Ziegler übertragen. Polizekwach.) Auf Antrag der Commiſſion ge⸗ nehmigte der Stadtrath die Meittel zur Einrichtung des neuen Polizeiwachlokals in der Schwetzinger Vorſtadt. * PDie Einweihung des neuen Nath⸗- Hauſes in Neckarau. (Von unſerem Spezial⸗Berichterſtatter.) Unſer Nachbarort Neckarau hatte geſtern einen freudigen, fröhlichen Feſttag, wie ein ſolcher vorausſichtlich in Jahr⸗ zehnten nicht wiederkehren wird. Es fand nämlich die Ein⸗ weihung des neuerbauten Rathhauſes ſtatt. Der ganze Ort hatte aus dieſem Anlaſſe ein ſtattliches Feſtkleid an⸗ gelegt. Von allen Häuſern flatterten Fahnen in den deutſchen und badiſchen Faben luſtig im Winde, als wollten ſie auch —.— Freude über den frohen Anlaß des Feſttages Ausdruck geben. Als wir gegen 2 Uhr das uns Mannheimern ſo lieb ſewordene Neckarau, in dem wohl Alle ſchon ſo manche hliche Stunden verlebt, betraten, war bereits Alles, Jung und Alt, Groß und Klein, auf den Beinen; man merkte an dem Leben und Treiben auf den Straßen des ſonſt ſo ruhigen Ortes ſofort, daß der heutige Tag etwas Außergewöhnliches bringen müſſe. Seitens der Stgatsbehörden nahmen an der Feſtlichkeit Theil: die Herren Landeskommiſſär Miniſterialrath Frech, Geh. Regierungsrath Benſinger und Bezirksbauinſpektor Hendrich, welcher den Plan zu dem neuen Rathhauſe ge⸗ liefert und auch den Bau geleitet hatte. Unter den von den örtlichen Behörden eingeladenen Gäſten bemerkten wir u..: Hrn. Bürgermeiſter Kkotz aus Mannheim, als Vertreter dieſer und Herrn Landgerichtsrath Clauß. Von 2 Uhr ab verſammelten ſich die Staats⸗ und ört ⸗ lichen Behörden im alten Rathhauſe, vor welchem ſich ſchon eine halbe Stunde vorher eine nach Hunderten zählende Menſchenmenge verſammekt hatte, um dem Feſte beizuwohnen. Gegen halb 3 Uhr zogen die vereinigten Männergeſang⸗ vereine Neckaraus unter Muſitbegleituug vor das Rathgaus und nahm alsdann die Feier mit einem Mufikvortrag„Feſt⸗ marſch aus der Oper Katharina Cornaro“ ihren Anfang. Herr Rathſchreiber Mayfarth folgende Abſchiedsrede: Wir ſind heute hier verſammelt, um das alte zum Abbruch ſtehende Rathhaus zu verlaſſen und das neue Gemeindehaus einzuweihen. Wie lange dieſes alte Rathhaus ſteht, wiſſen wir nicht, wohl aber wiſſen wir, daß in dieſem Hauſe Jahr⸗ zehnte lang ſegensreich gewaltet worden iſt, daß in demſelben viele für die Gemeinde Neckarau hochwichtige Beſchlüſſe gefaßt wurden, daß in ihm mancher Neckarauer Bürger und Einwohner Recht und Schutz geſucht und gefunden. Unſer Scheiden von dieſem Hauſe iſt ein ernſtes, wohl aber auch ein fröhliches, ein fröhliches deshalb, weil durch das neu erbaute Rathhaus dem bisher beſtandenen Mangel an Räumlichkeiten für den Gemeindeverwaltungsdienſt auf lange Jahre hinaus abge⸗ holfen worden iſt. Durch den Abbruch des alten Ratbhauſes ſoll die Front zur Erbauung einer neuen evangeliſchen Kirche freigemacht werden. Ferner ſoll an dieſer Stelle, der ſchönſten des Ortes, im nächſten Jahre, laut einem ſchon vor 19 Jahren gefaßten Beſchluß, ein Denkmal errichtet werden, welches erinnert an unſern Heldenkaiſer Wilhelm I. an die Wiederbegründung des neuen Deutſchen Reiches und an die im Feldzuge von 1870/71 gefallenen Söhne Neckaraus. Die Erbauung dieſes Denkmals iſt den Neckarauer Kriegern bereits während des Krieges in einem Schreiben der Ge⸗ meinde an dieſelben verſprochen worden. Das Denkmal ſoll auch die Nachkommen mahnen, ſtets treu ſeſtzuhalten zu Kaiſer und Reich, zu Fürſt und Vaterland, damit das damals mit ſo ſchweren Opfern, mit dem theueren Blute deutſcher Söhne Errungene erhalten bleibe. Redner ruft ſodann ſeinen Mitbürgern zu, auch im bürgerlichen Leben feſtzuſtehen und anzukämpfen gegen den inneren Feind, denn nur dann könne es gelingen, das ſchöne herrliche deutſche Reich zu erhalten, nur dann könnten alle die Gemeinde betreffenden Fragen friedlich und ruhig gelöſt werden, nur dann könne die Ge⸗ meinde weiter blühen, wachſen und gedeihen. Redner ſchloß ſeine Anſprache mit dem Wunſche, daß das neue Rathhaus ein Haus des Segens ſein möge. Hlerauf ordneten ſich die Feſttheilnehmer zu einem Feſt⸗ zuge, welcher ſich, eine Muſikkapelle an der Spitze, nach dem ebenfalls in der Hauptſtraße, nur wenige hundert Schritte vom alten Rathhauſe entfernt belegenen neuen Gemeindehauſe bewegte, woſelbſt Herr Bezirksbauinſpektor Hendrich von Mannheim dem Bürgermeiſter der Gemeinde Neckarau, Hrn. Kupferſchmitt den Schlüſſel mit kurzen Worten über⸗ gab. Herr Kupferſchmitt dankte in bewegten Worten, be⸗ grüßte die erſchienenen Feſtgäſte, insbeſondere die Vertreter der Staatsbehörden und gab dem Wunſch Ausdruck, daß der heutige Tag für Neckarau ein Tag des Heils ſein möge Während nun die Feſtgäſte, unter denen ſich natürlich auch der Gemeinderath und der Bürgerausſchuß der Ge⸗ meinde Neckarau befand, in das ſtattliche neue Rathhaus eintraten und dasſelbe einer eingehenden Beſichtigung unter⸗ zogen, trug die vor dem Rathhauſe befindliche Muſikkapelle die Ouverture zur Oper„Tanered“ von Roſſini vor. Die unter Führung des Herrn Bürgermeiſters Kupfer⸗ ſchmitt und des Herrn Bezirksbau-Inſpektors Hend rich ſtattfindende Beſichtigung der Rathhausräumlichkeiten nahm ca. ½ Stunde in Anſpruch. Sodann trat Herr Rath⸗ ſchreiber Schramm auf den Balkon des Rathhauſes, um die Feſtrede zu halten. In derſelben gab Herr Schramm zunächſt eine kurze Vorgeſchichte des Rathhausneubaues. Schon in den Jer Jahreu habe das alte Ratbhaus ſich als zu klein erwieſen und habe man damals ſich mit dem Ge⸗ danken getragen, daſſelbe durch einen Anbau zu vergrößern. Durch die Revolution in den Jahren 1848 und 189 ſei jedoch die Frage wieder in den Hintergrund gedrängt wor⸗ den. Die Sache blieb nunmehr über 30 Jahre liegen. In⸗ zwiſchen wuchs Neckarau zu einer ſtattlichen Gemeinde heran, die Bevölkerungsziffer ſteigerte ſich von Jahr zu Jahr und die an die Gemeinde herantretenden Aufgaben mehrten ſich in Folge 12155 in ganz rapider Weiſe, ſo daß man ſich endlich genöthigt ſah, an die Frage eines Rathhausneubaues heranzutreten. Am 28. November 1887 wurde der von Herrn Bezirksbau⸗Inſpektor Hendrich ausgearbeitete Plan, ſowie der Koſtenüberſchlag, weſcher ſich auf ca. 70,000 M. be⸗ lief, vom Bürgerausſchuß genehmigt, am 25. Juli 1888, dem denkwürdigen Tage, an welchem Kaiſer Wilhelm I. zum erſten Male den deutſchen Reichstag um ſich verſammelt hatte, konnte bereits der Grundſtein zu dem neuen Gebäude gelegt werden, in welchen u. a. auch die an dieſem Tage vom Kaiſer im Reichstage gehaltene Thronrede vermauert wurde. Red⸗ ner dankte ſodann allen, welche an dem Baue mitgewirkt, ins⸗ beſondere aber Herrn Bezirksbauinſpektor Hendrich, empfahl das neue Gemeindehaus dem Schutze Gottes, dem Wunſche Ausdruck gebend, daß dasſelbe ein Haus des Friedens ſein, daß in demſelben jederzeit Gerechtigkeit und echter wahrer Bürgerſinn walten und ſchalten möge, zum Nutzen und Segen der Gemeinde. Mit dem Spruche, mit welchem der Grund⸗ ſtein zu dem Hauſe gelegt, wolle man dasſelbe auch weihen. Derſelbe laute:„Von dieſem Haus, ſoll gehen aus, weiſer Rath, warme That, gute Saat.“ Sodann feierte Redner in begeiſterter Weiſe unſeren Großberzog und ſchloß ſchließlich ſeine zündende Anſprache mit einem Hoch auf denſelben, in das alle Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Die Muſik und die vereinigten Männergeſangvereine ſtimmten hierauf das „Heil, unſerem Fürſten Heil“ an. Die Feſtgäſte begaben ſich hierauf in den großen mit der Büſte unſeres Großherzogs und Blattpflanzen feſtlich geſchmückten Rathhausſaal, woſelbſt Herr Geh. Regierungs⸗ rath Benſinger die Rednerbühne beſtieg, um eine kurze Anſprache an die Verſammlung zu richten. In derſelben wies Redner zunächſt darauf hin, daß die Gemeinde Neckarau allezeit gewillt ſei dem Geiſt des Fortſchritts Rechnung zu tragen, was ſie auch durch die Erbauung des neuen Rathhauſes neuerdings wieder bewieſen habe; man könne der Gemeinde Neckarau zu dieſer neueſten Errungen⸗ ſchaft nur Glück wünſchen. Redner wies ſodann darauf hin, daß Dank unſerer freiſinnigen bürgerlichen Geſetzgebung die Verwaltung einer Gemeinde in die Hände ihrer Mitglieder gelegt worden ſei, welch' letztere berufen ſeien, die Männer ihres Vertrauens in freier und direkter Wahl zu den wichtigſten Gemeindeämtern zu berufen. Ein freies geſundes Gemeindeleben ſei die ſicherſte Bürgſchaft für ein freies und geſundes Staatsleben. Der Staat habe ſich große und wichtige Aufgaben geſtellt, an deren Erfüllung auch die Ge⸗ meindebehörden ſehr weſentlich mithetheiligt ſind. Speziell in Neckarau ſeien noch eine Reihe wichtiger Aufgaben zu erfüllen, deren glückliche Löſung unzweifelhaft auch noch von der Gemeinde⸗ behörde vollbracht werden würde. Zur Wohlfahrt einer Gemeinde gehöre aber nicht blos ein ſchönes Rathhaus, ſondern es müßten in demſelben auch tüchtige, weitaus⸗ ſchauende und ehrenhafte Männer ſitzen, ſolle die Gemeinde gedeihen. Redner beglückwünſchte ſodann die Neckarauer Einwohnerſchaft zu ihrem letzigen Oberhaupte, wie überhaupt zu ihrer ganzen Vetretung. Beide Theile ſeien ihrer Aufgabe vollſtändig gewachſen und könne man nur hoffen, daß das Ruder der Gemeindeverwaltung noch recht lange dieſen Händen anvertraut bleiben möge. Möge Haß und Zwietracht, ſo ſchloß Redner ſeine zu Herzen gehende Anſprache, allezeit von dieſem Hauſe fern bleiben und möge dafür ſtets Einig⸗ keit und Verſöhnung in demſelben herrſchen zum Wohle und zum Segen der Gemeinde. Den Schluß des Einweihungsaktes bildete der Geſang des Männerchores:„Feſigeſang“ mit Orcheſterbegleitung von Stunz. Das neue Rathhaus macht einen überaus ſtatt⸗ lichen Eindruck. Der Bau iſt im deutſchen Renaiſſanceſtil gehalten und mit zwei Giebeln verſehen, von denen einer das Zähringer und der andere das Neckarauer Wappen trägt. ſtabe Hugo und eingerichtet. Einen würdigen Eindruck macht namentlic der mit zwei Kronleuchtern verſehene große helle Bürgerſa in deſſen Mitte eine broncene Büſte des Grosherzoge Nuf⸗ ſtellung gefunden hat. Die Zimmer beſitzen theils Parcuet⸗ böden, theils ſind ſie gedielt. 5 Um 4 Uhr nahm das Feſteſſen im Gaſthofe zum „Badiſchen Hof“ ſeinen Anfang. Hierbei toaſteten Perr Pfarrer Sauer auf den Großherzog, Herr Bürgermen er Klotz⸗Mannheim auf die Neckarauer Einwohnerſchaft, Herr Landgerichtsrath Clauß auf die Inſaſſen des neuen Ralh⸗ hauſes, Herr Landeskommiſſär Miniſterialrath Frech auf eine gedeihliche Zukunft der Gemeinde Neckarau, Herr Bürger⸗ meiſter Kupferſchmitt auf die Staatsbehörden, Herr Rathſchreiber Hamm auf Herrn Bezirks⸗Bauinſpektor Hendrich, Herr Geheime Regierungsrath Benſinger auf die Eintracht zwiſchen Bürgerſchaft und Staatsver⸗ waltung, Herr Bezirks Bauinſpektor Hendrich auf das weitere Wachſen und Gedeihen der Gemeinde Neckarau⸗ Herr Rathſchreiber Mayfahrt auf die Stadt Mannheim, Herr Pfarrer Sauer auf Kaiſer Wilhelm und das Deutſche Reich, Herr Baro auf Herrn Miniſterialrath Frech, H. Eſch auf die fröhliche Pfalz, Herr Pfarrer Unſer auf die Feſt⸗ gäſte und Herr Orth auf Herrn Geh. Regierungsrath Benſinger. 8 Eine Stimme des Lobes herrſchte über die ganz vor⸗ treffliche Bewirthung und in animirter Stimmung verweilten die Feſtgäſte im gemüthlichen Beiſammenſein bis Abends halb 8 Uhr im gaſtlichen Hauſe des Badiſchen Hofes. AUuſer Großherzog traf geſtern Nachmittag mit dem Zuge um 4 Uhr 57 Minuten in Straßburg auf dem Hauptbahnhof ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich der zur V. Armee⸗Inſpektion kommandirte Major im General⸗ der Flügeladjutant Major Freiherr v. Gagern. Der Großherzog fuhr mit ſeinem Gefolge direkt nach Wolfisheim zum Fort Fürſt Bismarck. Um 8½ Uhr hat der Großherzog in den Kaiſerzimmern des Hauptbahn⸗ hofs ein Nachtmahl eingenommen und iſt mit dem Zuge um Ubr 20 Minuten nach Baden zurückgekehrt. Hofuachrichten. Die Großherzogin traf geſtern Vor⸗ mittag 10 Minuten nach 9 Uhr von Baden in Karlsruhe ein. Dieſelbe begab ſich um halb 10 Uhr in die Lokalitäten des in der Gartenſtraße gelegenen, zur Aufnahme der 4 Ab⸗ theilungen des Badiſchen Frauenvereins beſtimmten Banes und nahm dieſe Räumlichkeiten in Augenſchein; ſodann ver⸗ fügte ſich dieſelbe in ein anderes, gleichfalls in der Garten⸗ ſtraße gelegenes Gebäude, welches den erweiterten Aufgaben der Frauenarbeitsſchulen dienen ſoll, und unterzog die dortigen Räume ebenfalls einer Beſichtigung. Sodann be⸗ gab ſich dieſelbe in das Schlößchen in der Herrenſtraße und wohnte der dort ſtattfindenden Konferenz der Oberwärterinnen des Badiſchen Frauenvereins bis um /2 Uhr an. Nachdem die Großherzogin in das Großh. Schloß ſich begeben und dort kurze Zeit verweilt hatte, beſichtigte dieſelbe den Neubau der Vereinsklinik, empfing noch mehrere Perſonen und kehrte mit Zug 4 Uhr 40 Minuten nach Baden zurück. Der Großherzog begab ſich geſtern Nachmittag nach Straßburg, um daſelbſt einer Feſtungsübung anzuwohnen. Derſelbe ge⸗ dachte Nachts wieder auf Schloß Baden einzutreffen. * Der Großberzog hat gnädigſt geruht: 1. den bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruheſtand verſetzten Profeſſor Peter Rettinger zu reaktiviren und denſelben zum Profeſſor an dem Gym⸗ naſium zu Bruchſal, ſowie 2. den Architekten und Kuſtos an dem Bayriſchen Gewerbemuſeum zu Nürnberg, Ernſt Häberle, zum Profeſſor an der Baugewerkeſchule zu Karlsruhe zu ernennen. *Militäriſches. Bei einzelnen Mannſchaften der Dragoner- und Küraſſier⸗Regimenter in Berlin ſieht man jetzt als ein neues Abzeichen ein weißes„7“ auf dem linken Oberarm. Es ſind die zuerſt mit der Lanze ausgebildeten Unteroffiziere und Soldaten, welche jetzt als Fechtmeiſter dienen. Das V iiſt ein Winkel. Schwurgerichte, Laut Verordnung des Großh. Miniſteriums der Juſtiz ꝛc. find die Quartalſitzungen der Schwurgerichte vom 1. Januar 1890 an in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober und zwar thunlichſt in der erſten Hälfte des Monats abzubalten. Die Gnadengaben für Hinterbliebenen von Beamten betr. werden durch landesherrliche Verordnung vom 14. Oktober 1889(Geſ. u. Verordn. Bl. Nr. 25 vom 19. Okt. 1889) geregelt. Es kommen hiebei in Betracht, wie mündigen Hinterbliebenen etatsmäßiger Beamten, namentlich Wittwen und ledige Söhne und Töchter derſelben, deren Mutter nicht mehr lebt, falls ſie ganz oder theilweiſe erwerbsunfähig ſind. Ausnahms weiſe können beim Vorliegen eines dringenden Bedürfniſſes auch Wittwen ſolcher etats⸗ mäßiger Beamten, welche gegen ihren Willen aus dem ſtaat⸗ lichen Dienſte entlaſſen worden ſind, Gnadengaben ge⸗ währt werden. 5 * Beſitzwechſel. Verkauft wurde das Wohnhaus mit Vorgarten L 17 Nr. 7, Bahnhofzufahrtsſtraße, Herrn A. Vetter hier gehörig, an Frau Wwe. Glimpf hier. ſchluß durch Herrn Agent J. Zilles. Herbſtberichte. Birkweiler, 19. Okt. In unſerer kleinen Gemeinde wurden bis jetzt ſchon gegen 100,000 Mark für ungekelterten und gekelterten Moſt erlöſt, ein Beweis, wie reichlich der Herbſt bei uns ausgefallen iſt Für die Vorzüglichkeit des„Neuen“ bürgen die Preiſe von 22,50 M. für rothen und 14,.50 M. für weien Moſt per 40 Liter, ſowie 700 M. für Kaſtanienbuſcher und 420 M. für weißen ge⸗ kelterten Moſt per 1000 Liter. Die Hektare ergab durch⸗ ſchnittlich 4500 Liter.— Flemlingen, 19. Okt. Herr Bürgermeiſter Anſelmann, welcher die Weinleſe bis zu den. Tagen verſchoben hatte, erlöſte per 40 Liter 20., ein Preis, wie er ſeit Menſchengedenken hier nicht bezahlt wurde. Dazu gab es einen reichen Ertrag und wür den am Tag nach Abſchluß des Verkaufes ſogar gerne 21 M' bezahlt worden ſein. Muthmaßliches Wetter am Dienſtag den 22. Oktober. Die erwartete Spaltung des Luftwirbels über England hat ſich bereits angebahnt. Nach dem Voruberzug des ſüdlichen Theils wird eine Wendung zu beſſerem Wetter eintreten und wenn auch für Morgen(Dienſtag) noch trübes, kühles Wetter und etwas Regen, hauptſächlich in den Mor⸗ genſtunden in Ausſicht genommen werden muß, ſo wird ſich die beginnende Beſſerung doch ſchon im Lauf des Nachmittag zeigen. In den nachfolgenden Tagen(Mittwoch u. ſ..) vol⸗ lends ſteht freundliches, mildes Wetter, freilich vorausſichtlich nur von kurzem Beſtand, bevor. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 20. Oktober, Morgens 7 Uhr. et. Thermometer indri„)] Höchſte und niederſte Tem⸗ ant 5 in Eelſius peratur des verg Tages in mm Trocken] Feucht Stärke Maximum Minimum 7⁴³⁰0.9.71 Nord 1 1³ 0.7 )O: Windſtille; 1: ſchwacher Suftzug; u: etwas ſtärker ꝛc.;8: Sturm; 10: Orkan. Starter Thau. Wetter: vorausſichtlich ſchön. 8 Aus dem Grofherzogthum. Sückingen, 17. Okt. Das ſeit vielen Jahren im Be⸗ ſitze der Familie Landbeck befindliche, weitbekannte Hotel, Mineral⸗ und Soolbad zum Löwen dahier iſt durch Kauf in den Beſitz der Herren Emil Schnurr und Wilhelm Degler von Raſtatt um die Summe von 110,000 M. übergangen. ierauf folgte der Männerchor mit Muſikbegleitung„Laßt Lbove bach erheben nan Pet. Zwyſſia. Alsdann hielt * Die inneren Räume find einfach, aber äußerſt geſchmackvoll *Kebl, 18. Okt. Eben ſind wir mit unſerer Lokalbahn Kehl⸗Lichtenau⸗Bühl im Trockenen, als ſich ſchon wieder eine ——— —..—— eunntyperm, 21. Ottoder. General⸗Anzeiger. 8. Sete. neue Lokalbahnfrage aufthüt, nämlich der Bau einer Bahn von Kehl durch das Ried bis Dinglingen. Zum Zwecke der Beſprechung dieſer Angelegenheit wurde letzten Montag in Marlen eine Verſammlung der Würgermeiſter der betheiligten Gemeinden abgehalten. Die Bahn ſoll, von Dinglingen aus⸗ gehend, die Ortſchaften Ottenheim, Meſſſenheim, Kürzell, Ichenheim, Altenheim, Marlen berühren und in Kehl endigen. Bezüglich der Koſten der Vorarbeiten wurde feſtgeſetzt, daß Hugsweier 150., Kürzell 250 M. und Marlen 350 M. zu tragen habe. Mit der Ausarbeitung der Pläne wurde Herr Ingenieur Müller in Freiburg beauftragt. Gerichtszeitung. Mannheim, 19. Oktober.(Schöffengericht.) 1) Conſtantin Krieg, Schriftſetzer von Diez, wird wegen unerlaubter Auswanderung zu einer Geldſtrafe don 50., event. 10 Tagen verurtheilt.— 2) Anna Keitel von Winn⸗ weiler, erhält wegen Landſtreicherei eine Haftſtrafe von 4 Wochen, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft; auch wird dieſelbe der Landespolizeibehörde überwieſen.— 2) Johann Bachmann, led. Schneidergeſelle von hier, wird wegen Unterſchlagung mit 4 Wochen Gefängniß beſtraft, wovon 10 Tage Unterſuchungshaft in Anrechnung kommen.— 4 Fried⸗ rich Bückert, led. Taglöhner von Frankenthal, wird wegen Betrugs unter Annahme als Strafmilderungsgrund der Jugend zu 6 Tagen Gefängniß verurtheilt, abzüglich 5 Tage Unterſuchungshaft.— 5) Frieda Klinger, ledige Kellnerin von Steinsfurth, erhält wegen Unterſchlag⸗ ung eine Gefängnißſtrafe von einer Woche, wovon 5 Tage Unterſuchungshaft in Anrechnung kommen.— 6) Guſtav Schweicker, Ehefrau, Marie geb. Eſchelbecher von Oberenſingen, erhält wegen Betrugs eine Gefängnißſtrafe von 1 Tag.— 7) Lina Burkhardt, led. Kellnerin von Zeiskam, wird wegen Unterſchlagung mit 3 Tagen Gefangniß beſtraft, welche durch die Unterſuchungshaft als verbüßt zu erachten iſt.— 8) Martin Fiſcher, led. Fuhrmann von Wallbach, wird von der Anklage des Diebſtabls freigeſprochen. — c) Karl Hertlein, Ehefrau, Marie geb. Schwab hier, erhält wegen Diebſtahls 1 Woche Gefängniß.— 10) Philipp Stoll, led. Kaufmann von Neunkirchen wird wegen Unter⸗ ſchlagung zu einer Geldſtrafe von 35 M. eventl. 10 Tagen Gefängniß verurtheilt.— 11) Paul Beholz von Frankfurt a.., wird wegen Beleidung zu einer Geldſtrafe von 3 M. event. 1 Tag Haft verurtheilt.— 12) Franz Reichert, Ehefrau, Genofeva geb. Seitz, wird wegen Beleidigung zu einer Haftſtrafe von 4 Tagen verurtheilt.— 13) Abraham Goldmann, hier, wegen Beleidigung. Die Sache wird durch Vergleich erledigt. Theater und Muſtk. Er. bad. Hof⸗ und National⸗heater in Maunkeim. Die geſtern als Volks Vorſtellung gegebene Lortzing'⸗ ſche Oper„Der Waffenſchmied“, hatte ſich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen, wenngleich das Haus nicht völlig ausverkauft erſchien. Die darſtellenden Künſtler,.H. Mödlinger und Knapp, wie auch die Damen Seu⸗ bert und Sorger, ernteten reichen Beifall. Herr Hilde⸗ brandt ſang und ſpielte erſtmals den ſchwäbiſchen Ritter mit geſundem Humor und gutem Erfolg. Frankfurter Theater⸗Repertoir. Opernhaus: Dienſtag, 22. Okt.:„Fra Diavolo“.— Mittwoch, 23.: „Mikado“.— Donnerſtag, 24.: Zum erſten Male:„Phile⸗ mon und Baucis“. Oper in 3 Akten von Gounod.„Die Puppenfee“.— Samſtag, 26.:„Die Jüdin“.— Sonntag, 27.: Philemon und Baueis“„Die Puppenfee“. Schauſpielhaus. Dienſtag, 22. Okt.: Gaſtſpiel der Frau Niemann⸗Raabe.„Eva“, von R. Voß.— Mittwoch, 28.:„Die Fremde“.— Bonnerſtag, 24.: Gaſtſpiel der Frau Niemann⸗Raabe.„Eva“.— Freitag, 25.: Gaſtſpiel der Frau Niemann Raabe.„Eva“.— Samſtag, 26.; Gaſtſpiel der Frau Niemann Raabe.„Die wilde Jagd“. Luſtſpiel in 4 Akten von Ludwig Fulda.— Sonntag, 27.: Gaſtſpiel der Frau Niemann⸗Raabe.„Die wilde Jagd“. Aeueſtes und Telegramme. *Berlin, 19. Okt. Wie es heißt, haben die Frak⸗ klonsvorſtände alle Bemühungen aufgeboten, um die Mit⸗ glieder des Reichstags zu zahlreichem Erſcheinen auf⸗ zufordern, damit die Beſchlußfähigkeit von vornherein ge⸗ ſichert iſt. Mehrere Fraktionen treten bereits am Mon⸗ tag Abend zuſammen. Man wird ſich über Präſidenten⸗ wahl u. dgl. entſcheiden. Am Mittwoch ſoll die Präſt⸗ dentenwahl bereits ſtattfinden, dieſelbe wird wahrſchein⸗ lich die Wiederwahl des Präſidiums und Bureaus durch Zuruf ergeben, aller Vorausſicht nach wird dann am 25. oder 26. d. M. die erſte Berathung des Etats beginnen. Bankgeſetz und Socialiſtengeſetz werden dem Bundesrath in den nächſten Tagen zugehen. Bremen, 19. Okt. Nach einem Liſſaboner Tele⸗ gramm kollidirte der Neptundampfer„Hercules“ geſtern mit dem britiſchen Dampfer„Deronda“, 20 Meilen nördlich der Berlengas⸗Inſeln an der Weſtküſte von Portugal. Die Mannſchaft des„Hercules“ iſt gerettet an Bord des engliſchen Dampfers„Bellephoron“, welcher nach London fährt. *Zitau, 19. Okt. Das Schweineein fuhrver⸗ bot veranlaßt die böhmiſchen Grenzſtäde Warnsdorſ und umburg, die Errichtung von Schlachthäuſern behufs zoll⸗ freier Ausfuhr kleiner Rleiſchnengen nach dem ſächſiſchen Grenzbezirke in Angriff zu nehmen. ern, 19. Okt. Die erſte Sektion der projek⸗ tirten Eiſenbahn auf die Jungfrau ſchließt ſich in Lauterbrunnen an die Oberländer Thal⸗ bahn an und geht ſchmalſpurig bis Stechlberg; die zweite Sektion(Gebirgsbahn) geht von Stechlberg in einer Reihe von Tunnelen auf die Jungfrau bis zur Höhe von fünf Minuten herwärts der Spitze, wo fie in Felsterrain ausläuft. Dieſe Bergbahn wird entweder nach dem Syſtem der Pilatusbahn oder dem Syſtem der Drahtſeilbahnen gebaut. Es wären fünf Drahtſeilbahnen nöthig, Waſſer für die Reſervepumpen wird hinaufge⸗ ſchafft in ein Reſervoir. Möglich iſt dann ein elektriſcher Betrieb. Die Bauzeit iſt auf 7 Jahre veranſchlagt. Das Projekt wird in amtlichen Techniker⸗ und Berner Kegierungskreiſen beifällig aufgenommen. Man erwartet davon einen großen Aufſchwung der Fremden⸗Induſtrie. Es würden bei ſchönem Wetter täglich 1000 Reiſende befördert werden, durchſchnittlich ſind 80 ſchöne Tage im Jahr angenommen. Das definitive detaillirte Projekt wird erſt nach der Konzeſſtonsertheilung ausgearbeitet. Brüſſel 19. Okt. Der königliche Erlaß, der die Annahme des Mauſergewehres als neue Wiantariewaſe verfügt, wird in der nächſten Zeit in der amtlichen Zeitung erſcheinen. Derſelbe Erlaß wird den Kriegsminiſter ermächtigen mit der Anfertigung der neuen Gewehre das Syndicat der Lütticher Waffen⸗ Fabriken zu beauftragen.— Im Borinage nimmt der Ausſtand zu, auch in Charleroi herrſcht einige Auf⸗ regung, man legt jedoch der Bewegung keine Bedeu⸗ tung bei. Liſſabon, 19. Oct. Heute Nachmittag um 1 Uhr verkündeten Kanonenſchüſſe der Kriegsſchiffe und Feſtung, ſowie Glockengeläute der Hauptſtadt dss Ableben des Königs Ludwig J. Sämmtliche Läden und Maga⸗ zine wurden ſofort geſchloſſen, überall erſchienen Trauer⸗ inſignien; die Miniſter, welche ſämmtlich in Cascaes weilen, der Nuntius, Patriarch und andere hohe Wurden⸗ träger umgaben das Todtenbett des Königs. Die Köni⸗ gin, welche während der letzten Stunden das Sterbezim⸗ mer nicht verlaſſen, hielt die Hände ihres Gemahls zwi⸗ ſchen den ihrigen bis zu deſſen letztem Athemzuge. Es iſt noch ungewiß, ob die Leiche des Königs zu Waſſer oder zu Land nach der Hanptſtadt gebracht wird; die Korvetten„Bartolomeo Dias“ und„Vasco de Gama“ erhielten Ordre, ſich nach Cascaes zu begeben. Der Miniſterpräſident überreichte dem neuen König Karl die Entlaſſung des geſammten Kabinets, welche dieſer ablehnte; der König beſtätigte ſodann ſämmt⸗ liche Miniſter durch eine Proklamation und konferirte hierauf mit dem Konſeilpräſidenten über dringliche Ge⸗ ſchäftsangelegenheiten. Die Deputirtenwahl findet morgen ſtatt, da eine Vertagung wegen Zeitmangel unthunlich exſcheint. Bukareſt, 19. Okt. König Karl und der Erbprinz begaben ſich nach dem Manöverſchluß noch Foscani. Nach Befichtigung der Feſtungswerke, begab ſich der König nach Bakau, wo die Truppen konzentrirt waren. Belgrad, 19. Okt. Die Skuptſchina wählte Pa⸗ ſitſch mit 84 von 98 Stimmen zum Präſidenten, Katitſch und Vukovitſch zu Vicepräſtdenten. In ſeiner Autritts⸗ rede erwähnte Paſitſch, daß Anſehen und Kredit des Lan⸗ des in Folge der Mißwirthſchaft arge Schädigungen erfahren haben. * Sofia, 19. Ott. Ein Dekret Stambulow's als Regierungsverweſer beruft die Sobranje zum 27. Ok⸗ tober ein. Maunheimer Handelsblakt. Maunheimer Effektenbörſe vom 19. Oktober. An der heutigen Börſe ſtellten ſich Unionbank⸗Aktzen auf 96 bez., Anilin⸗Aktien 277.50 bez., Weſteregeln waren zu 161 pEt. geſucht. Von Brauereien waren Eichb aum zu 180.50 und Ganter 137 erhältlich. Frankfurter Mittagbörfe. Fraukfurt, 19. Okt. Bei ruhigem Geſchäftsgange aber feſter Tendenz gewannen öſterr. Creditaktien ſeit geſtern Mittag 1½ fl., Diskonto bleiben beinahe 2 pCt., Darmſtädter, Dresdner und Handelsgeſellſchaft—3 pCt. höher. Wiener Bankverein gewannen 1 fl. Läuderbank 2½ fl. Am Bahnen⸗ markte waren Schweizer Aktien während der offiziellen Börſenzeit behauptet, in der Nachbörſe Gotthard 2 pCt., Nordoſt.50 pCt. rapid weichend. Von öſterreichiſchen Bahnen Duxer fl fl., Buſchthergder bei ziemlich bedeutenden Umſätzen ca. 6 fl. höher, Elbthal haben ſich 1¼ fl. gehoben. Staatsbahn auf die bekannten Verhandlungen noch 1 fl. höher, Lombarden anfangs ſeſt, in der Nachbörſe ca. ½ fl. matter. Böhm. Nord 1 fl. höher. Von deutſchen Bahnen Mainzer befeſtigt. Oeſterr, und ungar. Fonds feſt. Von Indu⸗ ſtrieaktien Laura und Gelfenkirchener je ca. 2 pCt. höher. Privatdiskonto 4½—4/%. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcburſe: Kreditaktien 261¼, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 234.80, Berliner Handelsgeſellſchaft 194.80, Deutſche Bank—.—, Effektenbank—.—, Dresdener Bank 164.75, Deutſche Vereinsbank—.—, Wiener Unionbank 207.—, Län⸗ derbank 217.—, Prince Henri—, Ungariſche Escompte 90, öſterr. frz. Staatsbahn 201⅝,ͤ Lombarden 107⅜8, Gotthard, 178.70 Central 147.60, Nordoſt 131.30, Jura—.—, Union 120.90, Weſtbahn 39.80, 5 pEt. Italiener 93,60 ung. Gold⸗ rente—.—, Türk. Tabak—.— Span. 75.40,.50proz. Buen. Aires—.— Aproz. Egypter—.—. Bad. Zucker—.—, Bad. Anilin —=, Alpine 75.30, Laura 165.50. Buſchtherader——, — Wiener Bankverein 98.,— Loalkbahn—.—, Lübeck⸗ Deutſche Reichsbank 137.50.—, Werrabahn—.—, Pfälz. Nordweſt 165.—. Galiz. Propinationsanleihe—.—, Gelſen⸗ kirchen Darmſtädter Bank 172.20. Erbthal 195. Bei ſchwachem Verkehr erfubren die Mittags⸗Schluß⸗ courſe meiſt nur geringe Veränderungen. Gotthard⸗Aktien zeigten mäßige Courserhohlung, Nordweſtbahn⸗Aktien no⸗ tirten anſehnlich höͤher. Frankfurter Börſenwoche. Originalbericht des„General⸗Anzeigers“. Frankfurt, 18. Okt. Zu den feſtſtehenden Börſenregeln ach auch das Dik⸗ tum, daß im Beginn des Herbſtes eine Reaction, wenn nicht gar eine ausgeprägte Mattigkeit einzutreten habe. Diesmal waren alle Faktoren vorhanden, damit keine usnahme ein⸗ treten könne; ich brauche nur auf die immer ſchärfer auftre⸗ tende Geldknappheit hinzuweiſen, welche allein genügt, die Specnlation zu Realiſationen einzuladen und das Provinz⸗ Publikum von Käufen abzuhalten. Unter anderen Umſtän⸗ den hätte die anfangs der Woche eingeleitete Verſtaatlichungs⸗ Action genügt, die Börſe für längere Zeit zu animiren. während die Sorge für den herannahenden Ultimo diesmal zu ſtarken Abgaben in deutſchen Bahnen und Staatsfonds veranlaßte. Ob das Gebot des preußiſchen Finanzminiſters wirklich ein ſo ſchlechtes war, möchte dahin geſtellt bleiben, man verkaufte die angeſammelten Beſtände, nachdem über⸗ haupt ein Gebot eingelaufen war, und nachdem jede Raiſon zum weiteren Hauſſiren durch die Lage des Geldmarkts ver⸗ ſchwunden war. Der Beſuch des Zaren iſt für die Börſe ſpurlos vor⸗ übergegangen, wohl hauptſächlich, weil man der Politik überhaupt ſchon ſeit geraumer Zeit keine Beachtung mehr ge⸗ 1 5 hat. Bei billigem Zinsfuß hätten wir eine kleine ſſenhauſſe exlebt, während unter den obwaltenden Umſtän⸗ den auch die thatendurſtigen Faiſeure von dem Anhäufen von Rentenbeſtänden abſehen müſſen. Der eichsbankausweis hat die Ge⸗ müther wieder beruhigt, da er ziemlich ſtarken Rückfluß auf⸗ weiſt, man hofft aucz, daß nächſte Woche ſeitens unſeres erſten Hauſes wieder umfangreichere Anlagen in Disconten emacht werden. Am Meiſten hatten unter der ſchwachen endenz die Aktien der Mittelbanken zu leiden, von denen oft nur geringfügige Pöſtchen den Cours gehörig drückten. Beſonders matt waren Dresdener Bank, von denen an⸗ ſcheinend zu den höchſten Courſen ziemlich Materiel in heute erſchienene Ottom. Zoll⸗Obl. 75.20, Türken⸗Looſe 17..20 ſchwache Hände überging. Die leitenden Banken, Credit und Diskonto konnten ſich gut behaupten. Erſteren kamen die ſtets wieder auftauchenden Gerüchte bezügl. der türkiſchen Tabaksgeſellſchaft zu gut. Die tiroler Ueberſchwemmungen haben der Lombarden⸗ hauſſe vorläufig Einhalt gethan, man bleibt übrigens für das Papier auch weiter ſehr ſeſt geſtimmt. Der ſchweizer Morkt war ſehr bewegt; bei nanchmal drängendem Angebot hatten Gotthard und Union am Meiſten verloren, Nordoſt und Ceurral hielten ſich ſo ziemlich. Ohne Zweifel hat ſich jetzt auch wieder etwas Contremine gebildet, nach Berliner Berichten entwickeln dieſelbe dorten beſonders in Gotthard große Thätigkeit. Heute Abend bewirkte die Nachricht, daß der Zar Kaiſer Wilhelm zu den nächſten ruſſiſchen Manövern eingeladen habe, allgemeine Beſſerung; man glaubt an Tendenzumſckwung. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 19. Okt. New- Nork Chicago Monat Weizen] Mais Caffee Weizen Mais Schmalz Januar 86—— 155555550 Februar 87————— 15.05——— März 88—— 15.10——— April 89.——— 15.10———— Mai 90% 417—+— 15.10 84— 33—— Juni— 15.10————.—— Juli—————— Auguſt——— 14.98 September———— 14.95———— Oktober 83.— 387ͤ2˙•——— 15.10 79½ 30— Novemder 83% 39——— 15.10 50% 30¼½5—— Dezember 85— 40o—— 15.05 81L 301sͤ üÄ—— Lear———————————— Dampfer⸗Nachrichten. Rhein⸗Dampfſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“. Per⸗ ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterbam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich.— — Abfahrten von Mannheim vom 16. Ott. ab: Täglich Morgens 5½ Uhr bis Köln⸗Düſſeldorf Rotterdam und Zwiſchenſtationen.— Abfa hrten von Mainz Morgens 7½ und 10 Uhr bis Köln, 11 Uhr bis Koblenz und Mittags 1 Ubr nach Maunbeim.— Nähere Auskunft über Frachten ꝛc. ertheilt die Agentur. Bremen, 18 Okt.(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Norddeutſchen Sloyd in Bremen, mitge beilt von Ph. Jac. Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim) Dampfer„Amerika“, welcher am 9. Oktober in Bremen abge⸗ fahren war, iſt am 18. Okt. Morg 11 Uhr woblbehalten in Newyork angekommen. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein,. Bingen, 19. Okt..95 m..07. Konſtanz, 19 Okt 3 87 m..00 Kaub, 19. Okt..42 m.—.11. Hüningen, 19 Okt.20 m. 004[ Koblenz, 19 Okt. 3 39 m. Kehl, 19. Ott.4l m—.09. Köln, 19 Okt..85 m.— 0˙07 Ruhrort, 19. Okt..31 m. +.04. —.22. Lauterburg, 1 Okt 81 m—.17 Maxau, 19. Okt..00 m.15 Neckar. Mannheim, 20, Olt. 518. m— 920.] Mannheim, 20, Okt..10 m.— 0,19 Mainz, 19. Okt..42 m.—.14 Heilbronn, 20. Okt. 103 m.— ,45. Sekanntmachung. Die Vornahme der Landtags⸗ Wahlen betr. Da ſich bezüglich der in bieſiger Stadt vorzunehmenden Landtagswahlen verſchiedene Zweifel erhoben haben, ſehe ich mich N den Herrn Wahlmännern folgendes bekannt zu geben: Nach höchſter Eulſchließung S. K. Hoheit des Großher⸗ zogs v. 10. Juli d. J. haben in der Stadt Mannheim(45. Wahlbezirk) eine Erſatz wahl für den Herrn Abgeordneten Schmezer, deſſen Mandat in Folge ſeiner Beförderung er⸗ loſchen iſt, und eine Erneuerungswahl für den Herru Baſſermann, deſſen Mandat abgelaufen iſt, ſtatt⸗ zufinden. Zur Vornahme der Er ſatzwahl iſt das Wablmänner⸗ collegium berufen, welches am 5. und 6. Oktober 1887 gewählt worden iſt, und welches ſ. Z. auch die Wahl des Ab⸗ geordneten Schmezer vorgenommen hat. Soweit durch Tod oder Wegzug von Wahlmännern Lücken in demſelben entſtan⸗ den ſind, ſind ſolche durch die neuerlich vorgenommene Wahl von Erſatz⸗Wahlmännern ergänzt worden. Die Erneuerungswahl hingegen iſt durch ein neues Wahlcollegium vorzunehmen, zu welchem die Wahl⸗ männer am 9. und 10. d. Mts. gewählt worden ſind. Da hiernach bei den vorzunehmenden Landtagswahlen zwei verſchiedene Wahlcollegien in Thätigkeit zu treten haben, ſo habe ich, um Verwirrungen zu vermeiden, die beiden Wah⸗ len auf verſchiedene Tage angeordnet. Zur Vornahme der Erſatzwahl für den ausgeſchie⸗ denen Herrn Abgeordneten Schmezer ſind die Herren Wahl⸗ männer des alten Wahlcollegiums, ſowie die gewählten Erſa tzwahlmänner auf Mittwoch, den 23. Oktober, Vormittags 9 Uhr, und zur Vornahme der Erneuerungswahl für den nach Ablguf ſeines Mandats ausgetretenen Herrn Abgeordneten Baſſermann ſind die am 9. und 10. d. M. gewählten Herren Wahlmänner auf Freitag, den 25. Oktober, Vormittags 9 Uhr, in den Rathhausſaal dahier eingeladen. Das Mandat des in der Erſatz wahl gewählten Abgeordneten dauert 2 Jahre, und des in der Erneuerungswahl Gewählten 4 Jahre. Mannheim, 18. Oktober 1889. Der landesherrliche Wahleommiſſär: Frech. Bekanntmachung. Von Dienſtag, den 22. d. M. ab befindet ſich das Rektorat der erweiterten Volksſchule im Schulhanſe Friedrichſchule U 2, Eingang Hauptportal, gegenüber U 1. Mannheim, 19. Oktober 1889. Rektoratsverweſer: D. Kern, Hauptlehrer. Protestanten-Verein. Dienſtag, den 22. Okt., Abends 8 Uhr im Caſinoſaale Vorkrag von Herrn Pfarrer Fingado aus Badenweiler über: „Den Selbſtmord.“ mann iſ keundlich eingeladen.—— 62874 62845 brdeiche 10 1 1855 enen rkiſchen Fres. 400 Looſe fiel der Hauptgewiun von 600,000 auf das von mir verkaufte Loos Nr. 1000332. In der Serie gezogene, am 2. November ſicher gewinnende helentihiſhe 1860er f. 500 Berienleoſe Hauptgewinne fl. ö. W. 309000, 50000, 25009, 2 10000,15 2 5000 26., niedrigſter Gewinn fl. 600 8. W. offerire ich a M. 2190.— oder nach Abzug des geringſten winnes à M. 1200.—, ½% M. 600.—, W. 300.— ½— M. 120.—, ½0— M. 60.— gegen Einſendung des Be⸗ ag Tee en Abreſſe Wehesebe Geatfuctee 8 Gustav Cassel, Frankfurter Effecten⸗ u. Wechſelſtube, Frankfurt a. H. Pläne, Liſten und Auskunft gratis. ien 1621 Gr. ad. Stantgeif n Wa Für Gyps i 7 fortiger Giltigkeit im Verkehre 1 11 Windsheim und den ein⸗ bezw. Main⸗Umſchlügs⸗ Mannheim ꝛc., die Sätze Ausnahme⸗Tarifs Nr. 20 des Maunheim ꝛc.⸗bayeriſchen Güter⸗ tarifes angewendet. 62851 Karlsruhe, 17. Oktober 1889. Generaldirektion Kr. Bad. Slaalstiſenbahnen. Mit ſofortiger Giltigkeit ſind direkte Frachtſätze zwiſchen Vitzen⸗ burg Station der Königlichen Giſenbahndirektion Erfurt einer⸗ ſeits und Mannheim und Wag⸗ 5—5 anderſeits in Kraft getreten. eber die Höhe der Frachtſätze ben die Verbandsſtationen 0 Karlsruhe, den 17. Oktober. Generaldirektion. Tages⸗Ordunng zur 25 Sitznug des Feirtera he vom Donnerſtag, 24. Oktober, Vormittags 9 Uhr. 1. Geſuch des Chriſtian Scheid 515 Betrieb einer Schankwirthſchaft ohne Branntweinſchankindit. P 6,5. 2. Gleiches Geſuch des Melchior Bankhardt, H 2, 11. 8. Geſuch des Hippolit Heil um Erlaubniß zur Transferirung ſeiner Schankwirthſchaftscon⸗ ceſſion mit Branntweinſchank von P 5, 1 nach G 7, 10. 4. Geſuch der Firma Gebrüder Koch dahier um Erlaubniß um Kleinverkauf v. Spiritus. 5. Ergänzung des Ortsbauplans von Feudenheim betr. 6. Das Bauvorhaben des pr. Arztes Dr. Peitapy, M 373 btr. Sämmtliche auf die Tagesord⸗ nung bezüglichen Akten liegen 3 995 vor der Sitzung zur Ein⸗ ſicht der Betheiligten und der Patiger Bezirksräthe auf dies⸗ eitiger Kanzlei auf. 60803 annheim, 19, Oktober 1889. Großh. Bezirksamt. Benſinger. Sekauntmachung. n den Monaten Juli, Auguſt und September 1889 ſind im Amtsbezirke Mannheim geſtorben (ohne Todgeburten) 643(Stadt Mannheim 414), darunter waren unter 1 Jahr 362(Stadt Mann⸗ Jab 208) im Alter von 1 bis 15 den: 84(Stadt Mannheim 69). Es ſtarben im Amtsbezirke: an Blattern 9, an Maſern?(Stadt Mannheim 7) an Keuchhuſten 5 (Stadt Mannheim), an Ruhr—, an Typgus 3(Stadt Mannheim 1 gn Rachendiphtherie(Stadt annheim 4, an Kehlkopfkrup 8 Mannheim), an Schar⸗ ach 5(Stadt Mannheim), an e 2(Stadt Mann⸗ 860 das Zehnfache zu er- eim). 62 ie Zahl der Erkrankungen betrug in Mannheim an Typhus im Inli 9, Auguſt 16, September 7, aß Puerperalfieber im Jult— Auguſt 2, September —: an Schaxlach im Juli 10, uguſt 11, September 17, an im Juli—, Auguſt s, September 2, an Blattern—. anngen 17. Oktober 1889. Der Großh. Bezirksarzt. Jagd⸗Jerſteigerung. Die hieſige Gemeindejagd, welche jämmtliche Grundſtücke hieſiger emarkung im Flächeninhalt von cg. 800 Hektar umfaßt und einen gdbezirk bildet, wird ittwoch, 6. Novbr. l. J. Vormittags 11 Uuhr 1 Rathhauſe hier öffentlich auf ie Dauer von 6 Jahren neu ir laden hiezu die Herren agdliebhaber mit dem Bemerken n, daß als Bieter nur gelche e erſonen Neſtea en werden, wel im Beſttze eines Jagdpaſſes efinden, oder durch ein ſchrift⸗ liches Zeugniß der zuſtändigen Behörde(des Bezirksamts) nach⸗ weiſen, daß gegen die Ertheilung des Jagdpuſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Der Entwurf des Jagdpacht⸗ dertrags liegt inzwiſchen auf hieſ. hauſe zur Einſicht auf. eckarhäuſen bei Ladenburg, den 18. Oktober 1889. Gemeinderath ieher. 62818 Linnenbach. Ein großer Poſten Reſte Buxkin und Kammgarne zu Hoſen u. ganzen Anzügen geeignet, werden bedeutend unter Fabrikpreis in M 5, 5, parterre einzeln abgegeben. Kür Filderkrautliebhaber bringe nächſten Montag einige Wagen auf den Krautmarkt. 62754 Ch, Haage, Jindeuhaf. Prima Fummelbrefſteak im Anſchnitt bei billigſter Be⸗ rechnung bei 62842 H. Schott, K 5, 3, neben von Schilling'ſche Verwltg. 62844 In. Hammelrücken oder Keu⸗ Ien, jung, 9½ Pfd. franco Nachn. 5 M. bis 5 M. 50 Pfg. 62079 Aulius hilipfon, Emden. genladungen von 10000 kKg. werden mit ſo⸗⸗ General⸗Anzeiger. 21. Onwbrr. Seeeee beeene 08 UulE oRsn 48 4 Zunuqoez snv oohe— uepegA Sozvensson9 8 rnernas SSEAI eeegehg TTTTTCT0TCTCTCTTTT 1 Jqean Krieg Juwelier, Gold⸗ und Silberarbeiter Maunheim, D 3, 5, Tbeaberſtraße. 5 2 9 Gold⸗& Silberwaaren, gold.& silb. Taschenuhren. Anſertigung neuer Schmuck⸗ ſachen, Reparaturen aller Art bei anerkannt billigſten Preiſen. 58916 EEECCCͥͤͥĩ ³Ü Eingefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm untergebracht: 2 Hunde(ein Dackel und eine 62847 efund en und amt deponirt: ein Zwicker Ein ſchwarzes Medaillon mit Photographie verloren. Um gefällige Abgabe gegen gute Be⸗ lohnung wird gebeten 62853 H S d zu kauſen 628863 ſch res Exped. Ein Firm geſucht. Näbe Auf Abzahlung iſt ein Orcheſtrion mittlerer Größe(neueſter Conſtruktion) wegen Wegzug ſehr billig zu verkaufen. 62862 Näheres H 5, 3, 1. Stock. Kauapee, Obaltiſch, Spiel⸗ tiſch, Spiegel, Auricht, ge⸗ braucht, zu verk. E 7, 1 2854 W tohtigen Kabf⸗ mann wird hier Geſegen- heit gegeben, mit 2000 Mark baar in einem Jahr zielen, ohne seine seitherige Stellung aufzugeben. Off unter No. 52856 an die Expd. erbeten. 62856 Aheiniſche Ipothekenbank * 1 Auf Grund des§ 14 Abſatz 2 der Statuten hat der Aufſichtsrath beſchloſſen: 10% des Actienkapitals zur Einzahlung auf 1. Jauuar 1890 einzuberufen, welche von dieſem Zeitpunkt an, an den Erträgniſſen der Bank theilnehmen. Die Herren Actionäre unſerer Geſellſchaft werden eingeladen, die Einzahlung nebſt Reichsſtempelabgabe mit M. 60.50 Creditbank, Maunheim, im Oktober 1889. für jeden Interimsſchein auf 1. Januar 1890 zu leiſten und zwar: Darmſtadt bei der Bank für Handel und Induſtrie, Stuttgart bei der Württembergiſchen Vereinsbank, Baſel bei der Basler Handelsbank. in in in Berlin bei Herrn S. Bleichroeder, in„ bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, in„ bei der Dresdner Bank, in in in unnheim. 62817 Mannheim an unſerer Caſſe und bei der Rheiniſchen Creditbank, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz bei den Filialen der Rheiniſchen Frankfurt a. M. bei Herren M. A. von Rothſchild& Söhne, bei der Deutſchen Vereinsbank, Sonnend 5 Folge der zu Ludwigshafen a. Rh. ſtattfindenden Dieſer Weltget wurde feh Verabreichung von dem als beſtes und zur Sonnenſtoff aus der licher Geſtaltung, 11 T. Schreiner geſ. K 4, 14. 62838 Atrbeiterinnen Fatd⸗ bei allmann Reis, Uebergang. 62858 Neckarauer Ein braves Mädchen aus g. Familie ſucht ſofort Stelle bei einer kleinen Familie oder auch zu Kindern. Näh. Expd. 62839 Ein Mädchen aus beſſerer Fa⸗ milie, das in Zimmern, im Ser⸗ viren, Nähen und Bügeln be⸗ wandert iſt, ſucht ſogleich oder ſpäter eine Stelle. 62841 Offerten unter A. Z. 62841 an die Expd. d. Bl. lt Geſucht eine gröſtere Wohnung bezw. zwei Etagen in einem Hauſe. Gefl. 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Veranſtaltung eines Prunkabends unter mals ausmittel gegen Durſtbeſchwerden bekannten rzeugung himmliſcher Heiterkeit dienenden Weltz ſchen Brauerei in Spe eingeleitet. Unter den himmliſchen Klängen einer Muſikkapelle dehnten die Feierlichkeiten bis zur Mitternachtsſtunde des kommenden Oktober an welchem Tag ein großer Weltappell ſtattfinden wird, zu welchem alle leichviel oh Civil oder Militär, antreten ſollen, Näheres befgaen die Programme, ſowie das unterfertigte Feſtausſchußmitglied. J. Hochachtend Die Direction. er 5 ich dann onntags, 20. Stamer. 1 1 FRe El Feen Erdenbellder ienſch⸗ Die Rheinpfälzise he Schaumwein-Kellerei von A. Burghardt, Deidesheim empflehlt ihre feine stellten, nicht mit Gerbesäuregeschmack behafteten gefälligen n, aus reinem Naturwein herge- Schaumwelne, die ½ Flasche von Mk. 1. 0 an. nn Schreiber, Mannheim. 58489 Haupt-Niederlage bei Joha Als Geſangslehrer (namentlich für Ausbildung angehender Kunſtjünger und un Kunſtjüngerinnen, die ſich der Oper widmen), empftehlt ſich zum Unterricht gegen mäßiges Honorar. 11 Naver Kreuttner, 80 B 4, 10 Opernsänger B 4, 10. eudenheim. Gelegentlich 62781 Kirchweihe enpfehle meine Wirthſchaſt Bahnhofreſtauration beſtens und mache 9 beſonders auf meine reingehaltene preis⸗ werthe Glas⸗ un Pisſchentveine, vorzüglichen Neuen, gute Küche und reichhaltige Speiſekarte, bei mäßigen Preiſen, aufmerkſam. Hochachtungsvoll A. Wünsch. 129 Tapeten. roa. —385912 Reichhaltigſte Auswahl. Silligſte Preiſe. NB. Eine ie Reſte von—20 Stück nament⸗ lich beſſere Sachen, werden zu halben Preiſen abgegeben. Friedr. Rudolf Schlegel. la. Tannen- und Buchenholz zerkleinert und ſterweife, empftehlt in trockener Waare zu e ee e ee e — Nuoltun(Forkteppiche.) inpfsgug aun 8010 Jas Maſchinenſtrickerel⸗Geſchüft von Lina Kullmann befindet ſich von heute an in 624⁴7 C 4, I1, 3. Stock, wrwuhnung. Hochachtungsvoll: Liua Kullmann, G 4, 1. EuHHAAü Maunhein. BHHAHNN Gr. Bad. Hof⸗ U.* Sonntag, 7 den 20. Okt. 1889 Der Nationaltheater. 8 12. Vorſtellung. Freiſchütz. Große romantiſche Oper in 3 Abtheilungen von Kind. Mufik von C. M. von Weber. Ottokar, Fürſt Kuo, fürſt Erbförſter Agathe, ſeine Tochter Aennchen, ihre Berwandte —— Caſpar, erſter Jäger burſche) in Kuno's(Herr Mödlinger. Max, zweiter Jägerburſche) Dienſten Kilian, ein Bauer Samiel, der wilde Jäger * Fürſtliche Jäger Ein Eremit * — 88 1 8 0 8 Brautjungfern Fürſtliches Gefolge. Brautjungfern. 1 ch Beendi des rz nach Beendigung de drelßiclährigen Krieges. Die Zeit der Handlun Anfang 6 Ubr. Ende 9 Ubr. Groſte Preiſe. Herr Knapp. Herr Starke. 0 Milena. räul. Sorger. —— * (Herr Erl. Herr Grahl. Herr Moſer. (Serr Eichrodt. Herr Bauer. (Ser da Herr Peters. Herr Bucha. 1 5 Wagner. (Ga Knieriem. Frau Schilling. Fräul. Schubert, Kaſſeneröffn. ½6 Uhr.