In der Poſtliſte eingetragen unker Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. . 0 Amts⸗ und Kre Mannheim und Umgebung. Her 3 99. Jahrgang.) (Mannheimer Bolksblatt.) isverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 uhr. Telegramm⸗Adreſſeꝛ Journal Mannheim.“ Verantwortlich: 4 für den politiſchen u. allg. Theil; Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lo und prov. Theil: Evruſt Müller, ür den Inſeratentheil: Jakob Sommer. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenihum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. 8— e Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) •0 Verdunkelungen! (Originalbericht des„General-Anzeigers“) Bekanntlich iſt von deutſch⸗freiſinniger Seite kürzlich ein ſogenanntes AB0⸗Buch erſchienen, welches den Zweck hat, agitationsluſtigen Parteiangehörigen das Material für Vorträge ꝛc. an die Hand zu geben. Dieſe Partei⸗ A30-Bücher ſollen insbeſondere der Propaganda der Partei für die Reichstagswahlen dienen; ſie ſind daher eine Art periodiſcher Litteratur, in der ſich widerſpiegelt, wie die Parteianſchauungen für die einzelnen Wahljahre ſtanden, bezw. wie von Seiten der Parteileiter gewünſcht wurde, daß ſie ſtehen möͤchten. In dem nun kürzlich als Hilfsmittel für die näch⸗ ſten Reichstagswahlen herausgegebenen A80⸗Buch des Freifinns iſt von beſonderem Intereſſe, zu beobachten, wie deſſen Verfaſſer bemüht waren, gewiſſe Standpunkte zu verdunkeln, die zu vertreten ſich der Deutſchfreiſinn reſp. die Fortſchrittspartei vordem zu beſonderem Ruhm anrechnete. Dieſes gilt insbeſondere von wirthſchaft⸗ lichen und ſocialpolitiſchen Fragen. In dieſen hat der Fortſchritt namentlich gegenüber dem Staatsſocialis⸗ mus und der Socialreform mit großer Oſtentation den prinzipiell ablehnenden Standpunkt vertreten, daß näm⸗ lich der Staat durchaus nicht für befugt erachtet werden könne, in die Regelung ſozialer und wirthſchaftlicher An⸗ gelegenheiten überhaupt einzugreifen, dieſe ſeien vielmehr dem„freien Spiel“ der wirthſchaftlichen und ſozialen „Kräfte“ zu überlaſſen. Wer nun aber das neue 480,Buch durchforſcht wird ſich eines ganz anderen„belehrt“ finden; denn dort nimmt die freiſinnige Partei ſogar die erſte Initiative zu denjenigen Maßnahmen für ſich in Anſpruch, die in ihrem Zuſammenhange die Sozialreform ausmachen. So lieſt man bei der Unfallverſicherung, ſchon 1878 Mängel des Haft⸗ hätte die Fortſchrittspartei auf die pflichtgeſetzes aufmerkſam gemacht und gefordert, dem gebilligt werden, auch wenn der Unfall durch höͤhere Sewalt oder durch eigenes Vergehen des Arbeiters ent⸗ ſtanden ſei und müſſe die im Haftpflichtgeſetz dem Arbeiter auferlegte Beweislaſt ihm abgenommen werden. Erſt im Jahre 1880 habe ſich dann die Regierung dieſen Stand⸗ punkt zu eigen gemacht, und von da ab Geſetzentwürfe eingebracht, gegen die dann der Fortſchritt reſp. Freiſinn zu ſeinem Bedauern(I) habe Front machen müſſen, weil ſie deſſen eigenen richtigen Gedanken in ganz verkehrter Form haͤtten ausführen wollen. Aehnliches kann man auch betreffs der Krankenverſicherung und an anderen Stellen leſen. Es iſt alſo ganz evident, wie die Führer des Frei⸗ ſinns den Thatbeſtand verdunkeln wollen, daß eine Par⸗ tei in wirthſchaftlichen und ſozialen Fragen prinzipielle Oppoſition gebracht hat, daß ihre Redner alle ſozial⸗ politiſchen Vorlagen àa priori und im Prinzip bekämpf⸗ ten und erſt dann nebenher die Form der Ausführung des ſozialreformatoriſchen Gedankens bemängelten. Wer hierüber im Zweifel ſein ſollte, der braucht nur die neueſte Broſchüre des Dr. Bamberger zu leſen; dort wird der prinzielle antiſtaats⸗ſozialiſtiſche Standpunkt zvoll und ganz“ vertreten, während das nach Richter⸗ Pariſtus'ſchen Rezepten gearbeitete 40⸗Buch ſich bemüht, dieſe prinzipielle Stellungnahme der Partei zu verdunkeln und für die Wahlagitation die Sache ſo darzuſtellen, als wären nur wegen der mangelnden Ausführungsform der ſozialreforma⸗ toriſchen Maßnahmen dieſelben vom Freiſinn bekämpft worden. Jedenfalls liegt in dieſen Verdunkelungsbemühungen eine Konzeſſion an die den Führern des Freiſinns ſehr wohl bekannte Stimmung der Wähler im Lande. Weil dieſe wollten, daß der Stagt eingreift, ſagt man: das habe man ja im Grunde auch gewollt, und„leider“ nur die Form des Eingreifens nicht billigen können; aber vom prinzipiellen laissez-faire, laissez-aller ſei der Freiſinn weit entfernt. Für die Herren Dr. Bamberger, Barth und Brömel, die bekanntlich die„berühmte“ Drei⸗ männerbroſchüre„Gegen den Staatsſozialismus“ der⸗ einſt verfaßten, muß es recht ſchmerzlich ſein, auf ſolche Weiſe durch Parteiſchriften desavouirt zu werden, die obenein noch dazu beſtimmt ſind, den Kreiſen der Wähler das Parteiprogramm des Freiſinns praktiſch zu verdol⸗ meiſchen. Geradezu verblüffend muß aber auf die ge⸗ adoptirten Arbeiter müſſe eine Entſchädigung für alle Unfälle zu⸗ worden, und was man Mancheſterthum genannt hat iſt Eeltſeufte und verbreitelſte Zeilung in Mannhein und Amgebung. nannten Heroen der Artikel„Mancheſterpartei“ des AB0 Buches wirken, da die Verdunkelungsmaxime in ihm in einer Weiſe zum Ausdruck kommt, wie ſie kraſſer kaum gedacht werden kann. Da erfährt man unter der Spitzmarke„Mancheſter⸗ Partei“ nämlich:„Abgeſehen von Freihandel und Schutz⸗ zoll wird auch diejenige Richtung als Mancheſterpartei bezeichnet, welche den Gegenſatz zum Staats⸗ ſozialismus bildet und in erſter Reihe überall für die Freiheit des Einzelnen und der Geſellſchaft auf wirthſchaftlichem Gebiete eintritt und Beſchränkungen dieſer Freiheit nur ſo weit zulaſſen will, wie die Noth⸗ wendigkeit und Nützlichkeit derſelben im einzelnen un⸗ zweifelhaft erwieſen werden kann“. Das iſt doch eine Definition des Mancheſterthums, die nur zum Zwecke der Verdunkelung ber wirklichen Merkmale deſſelben gegeben ſein kann. Denn eben um Nothwendig⸗ keit und Nützlichkeit der im einzelnen vorge⸗ ſchlagenen Maßnahmen dreht ſich der ganze Streit; das Mancheſterthum aber beſtreitet ſtets Beides und zwar aus prinzipiellen Gründen. Wenn man dann weiter lieſt:„Das Programm der wirthſchaftlichen Freiheit für die Geſetzgebung ſtammt nicht aus Mancheſter, der engliſchen Fabrikſtadt, ſondern aus der preußiſchen Ge⸗ ſetzgebung von Stein und Hardenberg aus den Jahren 1808 und 1810“, ſo heißt das doch dieſen beiden Staatsmännern eine unverdiente Ehre anthun, eine Ehre, die fie wahrſcheinlich ablehnen dürften. Denn bei Stein ſowohl wie bei Hardenberg ſtand feſt, daß der Staat zum Wohle der Allgemeinheit in die wirthſchaftlichen und ſozialen Dinge ſeinzugreifen habe; das Prinzip der Landesväter⸗ lichkeit geht durch alle ihre Maßnahmen hindurch und beide handelten ſtets im Geiſte des Allgemeinen preußiſchen Landrechſes, welches die preußiſche Regierungsmaxime des landesväterlichen Verwaltens durch den Staat als dem Organe der Geſellſchaft kodiftzirt hatte. Auf der andern Seite aber iſt theoretiſch das Prinzip der„wirth⸗ ſchaftlichen Freiheft“ gerade in der vom Mancheſterthum Schärfe zuerſt von Adam Smith vertreten eben nur die volkswirthſchaftliche Schule dieſes Schotten. Dem gegenüber heißt es doch die Dinge auf den Kopf ſtellen, was das ABC⸗Buch des Freiſinns über Man⸗ cheſterthum ausſagt. Aber unſere Autoren werden gut genug wiſſen, weshalb ihnen daran gelegen iſt, den Thatbeſtand in dieſer Beziehung möglichſt zu verdunkeln; denn daß ihr Mancheſterthum nur noch bei wenigen ver⸗ alteten Pol tikern Kredit hat, wiſſen ſie ſo gut wie jeder Andere, während ſich die breiten Schichten des Volkes Denen zuwenden, welche ihre Kraft poſitiv einſetzen wollen, um die wirthſchaftlichen und ſozialen Zuſtände zu verbeſſern. * In den badiſchen Landtagswahlen ſchreibt die amtliche„Karlsruher Zeitung“ in ihrer Wochenüberſicht: Im Großherzogthum Baden waren am Mittwoch 26 Erneuerungs⸗ und vier Erſatzwahlen zur Zweiten Kammer der Ständeverſammlung, am Freitag zwei weitere Erneuerungswahlen vorzunehmen. Das Geſammtergebniß der Wahlen iſt ein Verluſt von fünf Mandaten für die liberale Partei, die fünf Sitze an das Centrum und einen an die demokratiſche Partei verlor, dagegen ein bisher dem Centrum gehöriges Mandat erwarb. Zwei nachträglich angeordnete Erſatz⸗ wahlen finden erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkte ſtatt. Nach dem Ergebniſſe der Wahlen iſt, trotz einer ſehr lebhaften Wahlagitation der die Liberalen bekämpfenden Gegen⸗ parteien, doch keine weſentliche Ver⸗ änderung in der Zuſammenſetzung der Zweiten Kammer eingetreten, ſo daß die begründete Ausſicht beſteht, daß auch auf dem bevorſtehenden Landtage Regierung und Volks⸗ vertretung in gegenſeitigem Vertrauen an die Behand⸗ lung der dem Landtag obliegenden Arbeiten herangehen werden und daß ſomit eine den Intereſſen des Landes entſprechende Löſung der gemeinſam zu erledigenden Auf⸗ gaben mit Beſtimmtheit erwartet werden darf. Der„Schwäb. Merkur“ läßt ſich folgendermaßen über die Freiburger Wahl in einer Zuſchrift aus Karls⸗ ruhe vernehmen: „Die amtliche Karlsr. Ztg. hatte am Wahltage noch kein Ergebniß der Freiburger Wahl veröffent⸗ Montag, 28. Oktober 1889. licht; offenbar wurde eingehender Bericht über den Wahlvorgang abgewartet. Nach näherer Prüfung ſcheint man bei dem Miniſterium die Giltigkeit der Wahl nach den Beſtimmungen der Wahlordnung, vorbehaltlich der entſcheidenden Prüfung durch die Kammer ſelbſt ange⸗ nommen zu haben und demgemäß wurde das Wahlergeb⸗ niß, die Wahl des liberalen Stadtverordnetenvorſtandes Rau im amtlichen Blatte bekannt gegeben. Die geg⸗ neriſchen Blätter ſuchen die Ungiltigkeit zum Voraus auf die Vornahme des zweiten Wahlaktes zu ſtützen. Die entſcheidende Frage dürfte aber wohl darin liegen, o b nicht ſchon der erſte Wahlakt für den libe⸗ ralen Bewerber eine giltige Mehrheit er⸗ geben hat.“ —— Der Erzbiſchof von München⸗Freiſing nicht beſtätigt? Aus München wird den„M. N..“ über die Wiederbeſetzung des erzbiſchöflichen Stuhles ge⸗ ſchrieben: Ein gar ſeltſames Gerücht circulirt in beſtimmten Kreiſen der Stadt. Nach demſelben wäre es immerhin wöglich, daß dem neu ernannten Erzbiſchof von Mün⸗ chen⸗Freiſing, Herrn Antonius v. Thoma, der päpſtliche Stuhl die Beſtätigung verweigert. Ohne uns näher auf die Frage der etwaigen Beweggründe Roms zu einem ſolchen Schritt einzulaſſen, wollen wir auf die wahrſcheinliche Quelle und die Tragweite dieſes Gerüchtes mit einigen Worten hinweiſen. Keineswegs dürfte darin die Erfindung eines müßigen Kopfes zu ſehen ſein, ſon⸗ dern wir ſind der Ueberzeugung, daß der Urſprung des Gerüchtes da zu ſuchen iſt, wo man einzig und allein heute ſchon in der Lage iſt, zu ſagen, wie ſich Rom gegen⸗ über der vom Megenten vollzogenen Ernennung des neuen Erzbiſchofs ſtellt oder ſtellen wird. Dabei iſt durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß auf die von uns gemeinte exter⸗ ritoriale Stelle als geheime Triebfedern jene ſtadtbekann⸗ ten Hintermänner einwirken, die ihrerſeits wieder von Ehrgeiz oder anderen perſoͤnlichen Intereſſen in Beweg⸗ ung geſetzt werden. Welchen Eindruck Rom mit der Ver⸗ weigerung der Beſtätigung gerade dieſes Mannes, der in der ganzen Bevölkerung ohne Unterſchied der Konfeſſion hoch verehrt wird, hervorbringen würde, brauchen wir nicht weiter zu ſchilbern. ——w— Aus Stadt und Land. *Maunheim, 27. Oktober 1889. Merſonalnachrichten. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Enthoben wurde ſeines Dienſtes: Referendär Clemens Oſter im Sekretariat des Landgerichts Freiburg behufs an⸗ derweiter Verwendung.— Zugewieſen wurde: Referendär Emil Kreuzer dem Sekretariat des Landgerichts Freiburg. T,Geſtorben iſt: Aufſeher Eggenberger bei Großh. Männerzuchthaus Bruchſal. Schulweſen. Der Großherzog hat unter dem 14. d. M. den bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruheſtand ver⸗ ſetzten Profeſſor Johann Peter Rettinger reaktivirt und denſelben zum Profeſſor an dem Gymnaſium zu Bruch⸗ ſal, ſowie den Architekten und Kuſtos an dem bayeriſchen Gewerbemuſeum zu Nürnberg, Ernſt Häberle, zum Pro⸗ feſſor an der Baugewerkſchule zu Karlsruhe ernannt, A. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bildungsanſtalten ꝛc. Verſetzungen und Ernennungen: Wörner, Chriſtian Gottlob, Unterlehrer an der Uebungsſchule des Lehrerſemi⸗ nars Jin Karlsruhe, als proviſoriſcher Lehrer an der Bau⸗ daſelbſt.— Geſtorben: Merkel, Timotheus, irektor der Realſchule in Freiburg, B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Eberhard, Ernſt, Hilslehrer in Grünsfeld, als Unterlehrer nach Uiffingen. Hacker, Johann, Unterlehrer in Mühlhauſen, Amts Engen, als Unterlehrer nach Kippenheim Hornig, Philipp Jak., Unterlehrer in Dietlingen, als Unterlehrer nach Pforzheim. Imhof, Alois, Unterlehrer in Pfaffenroth, als Hilfslehrer nach Ottersweier. Künkel, Karl, Schulverwalter in Karls⸗ ruhe, wird Hauptlehrer daſelbſt. Pfeifer, Julius, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Dieklingen. Rogg, Rudolf, Unterlehrer in Kippenheim, als Unterlehrer nach Seelbach, Schneider, Franz Auguſt, Unterlehrer in Uiffingen, als Schulverwalter nach Oberneudorf. Schuhmacher, Mar⸗ tin, Unterlehrer in Karlsruhe, als Schulverwalter nach Säckingen. Seltenreich, Philipp, Schulverwalter in Karlsruhe wird Hauptlehrer daſelbſt. Sickinger, Emil Guſtav, Schulverwaltey in Ottersweier, als Hilfslehrer nach Baden.— Berichtigungen: Stetter, Heinrich, als Hilfslehrer nach Grünsfeld. Zechiel, Georg, bleibt als Schulverwalter in Weingarten. Herr, Vitus, nicht als nach Suggenthal.— Verzichte auf Haupt⸗ fſeiner der⸗ —Geſtorben: in Karlsruhe. Hauptlehrer in zeonhard Hirn in itorenſtelle 1. Klaſſe aſſiſtent Adolf waltung. Eiſen⸗ ſef Hofherr in Raſtatt, znaſpirant, Expeditions⸗ eckargemünd, zur Zentral⸗ ebitionsgehilfe Philipp Gutmann in Expeditionsgehilfe Karl Mandel in l. Reſerveführer Karl Friedrich Frei⸗ da, nach Mannheim.— Als Expeditions⸗ wur beſtätigt: die Eiſenbahnkandidaten Otto uch in Bretten und Paul Herrmann in Albbruck: die enbahngehilfen Joſef Kolb in Lahr, Ludwig Gröm⸗ nger in Karlsruhe, Oskar Karrmann in Heidelherg, rich Re ltung. nach 0 en bach in Heidelberg, Mart. Müller in Heidelberg, Joſef Huber in Baſel, Albert Bollheimer in Karlsruhe und Adolf Quen zer in Pforzheim. Zollverwaltung. Ernennungen und Verſetzungen. Ernannt: Der provi⸗ ſoriſche Hauptamtsgebilfe Premierlieutenank a. D. Karl Her⸗ ann Säger bei der Zollabfertigungsſtelle a. B. Freiburg n Hauptamtsgehilfen daſelbſt, Hauptamtsaſſiſtent Albert iefert in Maunheim zum Grenzkontroleur in Thengen Gauptſteueramtsbezirk Singen), der berittene Grenzaufſeher ich Winkler in Riedheim zum Grenzkontroleur da⸗ ſelbſt, die Privatlageraufſeher Georg Fridolin Honikel in Jahr zum Grenzaufſeher in Konſtanz, Karl Johann Fürſt in Mannheim zum Grenzaufſeher in Konſtanz, Karl Wolff in Mannheim zum Grenzaufſeher in Bodman(Hauptſteuer⸗ amtsbezirk Konſtanz), die Hilfsaufſeher Georg Peter Kratz⸗ mann in Mannheim zum Grenzaufſeher in Schuſterinſel (Hauptſteueramtsbezirk Lörrach), Benedict Jvos in Mann⸗ heim zum Grenzaufſeher in Weil(Hauptſteueramtsbezirk Sörrach).—„Berſert: Die Grenzkontroleure Hermann Schneider in Thengen nach Erzingen(Hauptſteueramts⸗ bezirk Stühlingen), Heinrich Leers in Erzingen nach Alb⸗ bruck(Hauptſteueramtsbezirk Säckingen), Hugo Haas in Dogern als Hauptamtsaſſiſtent zur Zollabfertigungsſtelle am Bahnhof Baſel(auf Anſuchen); Hauptamtsgehilfe Otto Würth in Singen zur Zollabſerligungsſtelle am Bahnhof Baſel, Hauptamtsgehilfe Johann Wipfinger bei der Zoll⸗ abfertigungsſtelle am Bahnhof Baſel nach Mannheim; die Grenzaufſeher Eduard Schmidt in Bohlingen nach Stüh⸗ lingen, Johann Die fenbacher in Konſtanz nach Inzlingen, Lebpold Wiedemann in Konſtanz nach Baſel, Lucas Hirt in Hemmenhofen nach Immenſtaad, Wilh. Schindler in Weil nach Ofteringen, Martin Oeſterle in Bodmann nach Hemmenhofen. Großh. Gendarmerie⸗Korps. etzt wurden: Wachtmeiſter Franz Joh. Fritz von Stockach nach Waldshut. Wachtmeiſter Beier. ſtettel von Waldshut nach Stockach. Gendarm Wendelin Weher von Radolfzell nach Villingen. Gendarm Franz Joſef Müller von Villingen nach Radolfzell. m Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal. Die Herren Profeſſoren 9, Zumbuſch aus Wien und Bildhauer Rudolf Siemering aus Berlin ſind geſtern hier angekommen, um im Verein mit dem hierzu beſtellten engeren Denkmalkomité die ausgeſtellten Entwürſe zum Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal zu begutachten. Auszug aus der amtlichen Pateutli ſte über die in der Zeit vom 16.—23. Okt erfolgten bad Patentanmeldungen und Ertheilungen, mitgetheilt vom Patentbureau des Civil⸗ Jugenieur K. Müller, Freiburg i. 1) Anmel dungen. Verfahren zur Reinigung von Fäſſern mit ſtets ſchwefliger Säure u. Chlor. Löb⸗Stern und F. Rietheimer in Mannbeim.— Steuring mit doppelkegelformigem Innenring Und Beſchraubung. Fr. Rühle in Bruchſal.— Umſteurungs⸗ vorzichtung für Zwillingswaſſerkraftmaſchinen. Otto Sauer in Ludwigshafen bei Mannheim.— 2) Ertheilungen. Nr. 49788. Streichinſtrument. R. Stefert, Poſtſekretär in Freiburg i. B. Vom 24. März 1889 ab. 8. 4709.— Nr. 49799. Stoffdrücker für Nähmaſchinen. G. Meiſchner in Freiburg i. B. Vom 3. Mai 1889 ab. M. 6467. * 25 Zulaſſung der Aviſirung von Gütern mittelſt des Jeruſprechers ſeitens der Güterverwaltungen ſcheint in den Kreiſen des hieſigen Handels⸗ und Induſtrie⸗ ſtandes noch nicht genügend bekannt zu ſein, und verfehlen wir daher nicht an dieſer Stelle nochmals auf die Benutzung dieſer Einrichtung hinzuweiſen.— Bezüglich der einſchlägigen Beſtimmungen verweiſen wir auf das Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Geſchäftshandbuch von Dr. Landgraf Seite 205. Petroleum⸗Baſſins u. Handel. So raſch und un⸗ erwartet Hamburg die Nachbarſtadt Bremen in Bezug auf den Petroleumperkehr überflügelt hatte, ebenſo raſch ſcheint dieſe Hegomanie wieder verſiegen zu wollen und zwar, wie wir hören, lediglich deßhalb, weil in Hamburg nicht die nö⸗ thigen Vorbereitungen für Lagerung und Verſandt loſen Petroleums in Ciſternewagen geſchehe. Um ſo mehr fragt man ſich, zu welchem Zwecke vor einigen Jahren von Seite der preußiſchen Eiſenbahnen die Petroleum⸗Eiſenbahntarife zu Gunſten der Hanſaſtädte ganz beträchtlich herabgeſetzt wurden. Von Intereſſe dürfte ſein, hier anzumerken, mit welcher Weit⸗ ſchichtigkeit man am Oberrhein auf den Transport von Petro⸗ leum in Kaſtenſchiffen ſchon längere Zeit ſich vorbereitet. So hat einer der erſten Mannheimer Petroleum⸗Importeure be⸗ reits ſeit—4 Jahre Baſſinsanlagen und eigene Eiſenbahn⸗ eiſternewagen; in neuerer Zeit hat ein Rotterdamer Haus, deſſen Inhaber gleichfalls ein geborener Mannheimer iſt, den Bau einer größeren Baſſinanlage an Angriff genommen. Nach Vollendung derſelben und nach der gleichfalls beabfichtigten Erweiterung der erſteren Anlage werden künftig in Mannheim 20 Million Liter Petroleum loſe gelagert werden können. Ebenſo dürfte bereits bekannt ſein, daß Anfana dieſes Jahres ein Petroleumankſchiff für den Rhein auf einer Mannheimer Schiffswerft gebaut worden iſt. einige weitere Tankſteamer für den Rhein, welche in Duisburg gebant ſind, werden dem⸗ nächſt gleichfalls hieher vom Stapel gelaſſen werden. Auszeichnung. In Anerkennung ihrer hervorragen⸗ den Leiſtung auf dem Gebiete der Kaffee⸗Röſterei wurde auf der internakionalen Nahrungsmittel⸗Ausſtellung in Köln die höchſteAuszeichnung, Ehren⸗Diplom mit Stern, einzig Unnd allein in dieſer Branche der bekannten Firma A. Zuntz ſel, Wtw., Königl. Preuß. Herzogl. Sächſ. ꝛc. ꝛc. Hoflieferant in Bonn und Berlin, zuerkannt. Die Firma beſitzt das größte Etabliſſement dieſes Induſtriezweiges in Deutſchland und die einzige Kaffee⸗Brennerei in Bonn mit Dampf Maſchinen⸗ Betrieb. Der ſeit 52 Jahren unter dem Namen Sung Kaffee bekannte gebrannte Javg⸗Kaffee iſt die beliebteſte u verbreitetſte Marke im ganzen Reiche. * Zur Hintertreppen⸗Literatur. Seit einigen Tagen ſind die Hintertreppen Colporteure in Berlin und anderen fler Thätigkeit. Es gilt einen neuen, hoch⸗ Städten in lebbaf zen neuen, Roman zu vertreiben. Es handelt lich in dieſem ſenſationellen ihm übertragene Haupt⸗ Seneral⸗Anzeiger. Munnheim, 28. Oktober neueſten Erguß der weltſtädtiſchen Literatur um keinen Ge⸗ ringeren, als den ehemaligen Scharfrichter Berlins, Krauts. * Der ſeitherige Inhaber des Privatpoſtfuhrwerks zwiſchen Maunheim und Heidelberg, Herr Lamprecht hat ſein Geſchäft verkauft und wird der neue Unternehmer bereits am 1. November die Fahrten beginnen. * Kaiſer⸗Panorama. Im Kaiſer⸗Panorama iſt von heute Sonntag ab der zweite Cyelus der Pariſer Weltaus⸗ ſtellung zu ſchauen. * Der Zuſtand des erkrankten Komponiſten Iſen⸗ maun. Wir erhalten folgende Zuſchrift: In verſchiedenen hieſigen Zeitungen begegneten wir einer Mittheilung, über den erkrankten Muſikdirektor Herrn Iſenmann, welche auf of⸗ fenbare Unwahrheit beruht, In erſter Linie befindet ſich Herr Muſikdirektor Iſenmann in der II. Claſſe der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau, und was die Umgebung des ſchwer ge⸗ prüften Komponiſten anbelangt, ſo wird jeder vernünftige Menſch einſehen müſſen, daß er eben nur Kranke als Umgeb⸗ ung haben kann. Außerdem aber iſt von Seiten der deutſchen Sänger für die Familieangehörigen des kranken Komponiſten in gusreichender Weiſe Sorge getragen. Es wäre jeder ſich in ähnlicher Lage befindenden Familie ſehr zu wünſchen, wenn in gleicher Weiſe für ſie geſorgt werden würde. * Muthmaßlichez Wetter am Dienſtag den 29. Oktober. Unter dem Einfluß des Hochdrucks über Skandi⸗ navien(Druckſtände bis 775nun., alſo 13mm. über Mittel) herrſcht in Deutſchlaund ein kalter Luftzug aus Nordoſt, welcher aber im Süden nur leicht aufgetreten iſt und deßhalb die Nebeldecke nur ſtellenweiſe und vorübergehend zertheilt. Bei Fortdauer dieſer Strömung wird nächſten(Dienſt.) trüb⸗ nebliges, unfreundliches, kaltes Wetter(kein Froſt) eintreten. Mittags ſteht etwas Aufheiterung bevor, beſonders in den nachfolgenden Tagen(Mittw. ꝛc.). Damit wird Sonnenſchein und verhältnißmäßig milde Temperatur, Nachts dafür aber leichter Froſt verbunden ſein. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 27. Oktober, Morgens 7 Uhr. 9 Barometer⸗] Ther Windrichtung⸗)] Höchſte und nlederſte Tem⸗ ſtand— und peratur des verg Tages in um Tr Stärke Maximum Minimum 7514 Oſtopdoſt 3 11.5.1 ) O: Windſtille; 1: ſchwacher Luftzug; L: etwas ſtürker ꝛc 38: Sturm; 10: Ortan. Wetter: Früh bewölkt. 8 5 Kus dem Grofherzogthunt. Heidelberg, 28. Okt. Seit drei Tagen iſt der Grena⸗ dier Heinzer von der 6. Kompagnie des hieſigen Bataillons auf und davongegangen, ohne ſich bis jetzt wieder blicken zu laſſen. Derſelbe war als„Unſicherer“ dieſen Sommer erſt eingezogen worden, da er unter Verletzung ſeiner Wehrpflicht vor etwa 8 Jahren nach Amerika ausgewandert war. Der Fahnenflüchtige iſt verheirathet und Vater eines Kindes. H. Heinsheim, 25. Oktbr. Im Amtsbezirk Mosbach, ſowie in den henachbarten Bezirken Eberbach, Adelsheim, Boxberg und Tauberbiſchofsheim nimmt die Maul⸗ und Klauenſeuche in erſchreckender Weiſe zu. Daß unter ſolchen Verhältniſſen der Abſatz an Vieh ein ſehr geringer iſt, und Käufer wie Verkäufer ſchlechte Geſchäfte machen, iſt eine ehenſo ſelbſtverſtändliche als betrübende Thatſache, die natürlich guch auf die Fleiſchpreiſe einen für die Konſumenten ſehr nachtheiligen Einfluß hat. Da nun der weitaus größte Theil des verkauften Viehes nach Mannheim kommt, ſo werden auch die Bewohner ihrer Stadt unter dieſer Seuche 1 leiden haben. Zur Zeit bezahlt man im Amtsbezirk Mosbach durchſchniktlich für das Pfund Rindfleiſch 60 Pfg., Kalbfteiſch 66 Pfg. und Schweinefleiſch 70 Pfa. Speziell bei uns in Heinsheim wurden jedoch bis jetzt noch nie mehr als 56 Pfg. für Kalb⸗ und Rindfleiſch— prima Qualität— be⸗ zahlt. Bis vor 4 Monaten koſtete allerdings die gleiche Waare nur 44 Pfg.— Gute Geſchäfte ſcheinen heuer die Jagdpächter zu machen. Wir haben noch ſelten ſo viele Haſen und Feldhühner geſehen wie in dieſem Herbſte. Der Preis für Haſen ſchwebt zwiſchen 3 M. bis 3 M. 50 Pfg. per Stück. Wextheim, 55. Okt. In der geſtern ſtattgefundenen Sitzung unſeres Bürgerausſchuſſes wurde Herr Paul Schrh⸗ der als ſtädtiſcher Kapellmeiſter angeſtellt und zwar mit einem Jahresgehalt von 500 Mark. Ferner wurde die Rech⸗ nung über die Erbauung der ſtädtiſchen Waſſerleitung vor⸗ gelegt. Hiernach hat das Werk einen Koſtenaufwand von 135,927 M. 28 Pf. erfordert. Ettlingen, 26. Okt. Geſtern früh brach in der Pa⸗ pierfabrik der Herren Vogel, Bernheimer und Schnurmann Feuer aus und fielen der Papierlagerraum, ſowie die Schloſſerwerkſtätte dem Elemente zum Opfer. Eine weitere Ausdehnung des Brandes konnte glücklicherweiſe durch die ſchnell herbeigeeilte Feuerwehr verhindet werden. Kleineicholzheim, 26. Okt. Geſtern wurde in dem be⸗ nachbarten Bödigheim die neugebaute proteſtantiſche Kirche eingeweiht. Das Programm der Feierlichkeit war ſehr reich ausgeſtattet. Der feſtgebende Ort war aufs ſchönſte geziert und beflaggt. Die Feſtrede hielt der Ortsgeiſtliche Herr Pfarrer Wilkens. Der Feſtzug wurde am Pfarrhauſe mit der Spitze gegen das Schloß folgendermaßen aufgeſtellt: Schuljugend, Geſangverein, Kriegerverein, Muſik, Werkleute, Ehrengäſte, Geiſtlichkeit, Kirchengemeindeverſammlung und Gemeinde. Von dort zog man durch's Dorf zur Kirche, um die Weihe zu vollziehen. Mittags 1 Uhr war Feſteſſen im Gaſthof zum Roß. 8 R. Villingen, 26. Okt. Die hier erſcheinende Zeitung, „Der Schwarzwälder“, feierte geſtern ſein 50jähriges Jubi⸗ läum. Die erſte Nummer dieſes Blattes erſchien am 25. Oktober 1839 und hat dasſelbe bis auf den beutigen Tag die Fahne des Liberalismus ſtets, auch in ſchwereren Zeiten, och gehalten und die liberale Sache treu und unerſchrockenen uthes verfochten, wofür jeder liberale Mann den Verlegern und Redakteuren des Blattes an ſeinem heutigen Ehrentage aufrichtigen Dank und Anerkennung zollen wird. Möge die es Blattes eine der Vergangenheit desſelben wür⸗ ige ſein. Freiburg, 28. Okt. Herr Stadtverordneter Rau hat die auf ihn gefallene Wahl zum badiſchen Landtage an⸗ genommen. Gerichtszeitung. Manuheim, 25. Okt.(Schöffengericht) 1 Phil. Riegler, lediger Taglöhner von Eppelheim, wird wegen Körperverletzung mit 7 Wochen Gefängniß beſtraft.— 2) Jakob Wagner, Schreinerlehrling von Mundenheim, erhält wegen Diebſtahls 3 Monate Gefängniß, worauf 2 Wochen Unterſuchungshaft in Anrechnung kommen.— 3) Chriſtine Seitz, ledige Arbeiterin von Seunfeld, wird wegen gewerbs⸗ mäßiger Unzucht mit 5 Wochen Haft beſtraft, abzüglich eine Woche Unterſuchungshaft. Auch wird die Angeklagte der Landespolizeibehörde überwieſen.— 4) Katharina Retzer, lediges Dienſtmädchen von Waldſee, wird wegen Diebſtahls zu einer Gefängnißſtrafe von 5 Wochen verurtheilt, abfetalie 1 Woche Unterſuchungshaft.— 5) Philipp Maier, lediger Arbeiter von Jöhlingen, und Chriſtian Gall, led. Dienſt⸗ knecht von Gnadenthal, werden wegen Betrugs mit je 3 Wochen Gefängniß beſtraft, abzüglich 1 Woche Unterſuchungs⸗ gaft.— 6) Joſef Ebert von Hettingen wird wegen Unter⸗ ſchlagung und Betrugs zu einer Gefängnißſtrafe von 20 Tagen verurtheilt.— 7) Peter Jäger, Volksſchüler von Mannheim, erhält wegen Diebſtahls einen Verweis.— 8) Peter Henkel von Mannheim, wegen Hundeſteuerdefrau⸗ dation. Die Sache wird vertagt.— Karl Schmelzinger, lediger Kaſſierer von Brühl, wird wegen Bedrohung unk Körperverletzung zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Mor 1 Woche verurtheilt.— 10) Michael Gernet, verhei Taglöhner von hier, wird von der Anklage des freigeſprochen.— 11) Joſef Kreis Wittwe hier wird Beleidigung zu einer Geldſtrafe von 5 Mark verurtheilt.— 12) Jakob Gippert von hier erhält wegen Beleidigung eine Geldſtrafe von 25 Mark event. 3 Tage Haft. Tagesuenigkeiten. — München, 26. Okt.(Prinz Rupprechh) der künftige König Bayerns, wird zu Beginn des Winterſemeſters ſich ſowohl an der Univerſität wie an der techniſchen Hoch⸗ ſchule als wirklicher Student immatrikuliren. An der Uni⸗ verſität wird der Prinz philoſophiſche und juriſtiſche Kollegien, an der techniſchen Hochſchule Chemie und Phyſik hören. Für die Dauer ſeiner Studienzeit wird der Prinz von ſeinem militäriſchen Kommando beurlaubt werden. — Berlin, 25. Oktober.(Een vor 9 Jahren be⸗ ganger Mord) wurde geſtern unter eigenthümlichen Um⸗ ſtänden entdeckt. Im Oktober 1880 wurde der Milchfuhr⸗ mann Berg auf ſeinem von Berlin nach Herzfelde ſahren⸗ den Wagen kodt und beraubt aufgefunden. Ein des Mordes verdächtigter Arbeiter mußte mangelnden Beweiſes halber aus der Unterſuchungshaft wieder entlaſſen werden. Geſtern nun erſchien ein Ziegelarbeiter aus Herzfelde bei einem dor⸗ tigen Sattler, um den Leibriemen an einer Geldtaſche etwas ſchmäler machen zu laſſen, der Meiſter entdeckte aber auf der inneren Seite des Riemens den Namen und die Adreſſe des ermordeten Berg und machte der Polizei die Anzeige. Verhaftet, erklärte der Arbeiter, ſeine Frau habe die Geld⸗ taſche ſchon vor längerer Zeit gefunden, während die Frau dieſen Fund ihrem Manne zuſchreibt. Die beiden Ehelente wurden natürlich in Haft behalten. — Verlin, 26. Oktober. Weil ſie das Tanzen nicht erlernen konnte) hat ein 16jähriges Mädchen in Berlin ſich den Tod zu geben verſucht. Die jugendliche Selbſtmordkandidatin hatte an einem Tanzkurſus Theil ge⸗ nommen, doch waren die Bemühungen der Lernenden, mög⸗ lichſt grazibſe Pas zu machen, vergeblich und die Ungeſchick⸗ lichkeit, mit welcher das junge Mädchen Polka und Walzer kanzte, war die Quelle unſagbarer Heiterkeit und Spottes ihrer begahteren Freundinnen geworden. Gekränkt nahm ſie ſich das Mißgeſchick ſo zu Herzen, daß ſie ſich, zu Hauſe angelangt, in ihrem Bette die Pulsader der linken Hand öffnete. Das Stöhnen der Verblutenden weckte die im Neben⸗ gemach ſchlafende Mutter, welche, an das Bett ihres Kindes tretend, daſſelbe bereits bewußtlos vorfand. Ein in dem⸗ ſelben Hauſe wohnender Arzt legte der jungen Selbſtmör⸗ derin den Nothverband an und ließ die Bedauernswerthe nach dem nächſtgelegenen Krankenhauſe bringen. — RNohrbrunn, 25. Okt.(Ein Baumrieſe.) Bei der letzten Holzverſteigerung des hieſigen Forſtamtes kam auch die allen Speſſart⸗Touriſten wohlbekannte Königsbuche in der Abtheilung Heinrichsbuch zum Ausgebot und erzielte den koloſſalen Preis von 302 Mark. Der Stamm hatte die ungewöhnliche Länge von 22 Meter bei 77 Centimeter Durch⸗ meſſer= 10,24 Kbmtr., wurde jedoch auf der einen Seite brandig, weßhalb er auch zur Fällung kam. — Wien, 28. Okt.(Erzherzog Johan von Oeſterreich.) Die Angabe, daß der Prinz, welcher aller⸗ dings den Titel eines„Capitano di lungha corsa“(Kapitän langer Fahrt) erworben hat, Merkantilkapitän werden wolle, beruht auf einer müſſigen Erfindung. Erzherzog Johann will in Hinkunft von ſeiner Feder leben. In Paris bereits pflog er mit Miſter Gordon Bennet, dem Herausgeber und Miteigenthümer des„New⸗Pork Herald“, Unterhandlungen und hat eine Summe für ſeine Mitwirkng an dieſem jour⸗ naliſtiſchen Unternehmen als Angebot erhalten, welche die ſeiner bisherigen Apanage um ein Erkleckliches üherſteigt. Allerdings iſt dieſe Affaire noch nicht perfekt geworden und wenn ſte's auch wird, ſo dürfte trotzdem ſchwerlich der ehe⸗ malige Erzherzog auch in der Schreibſtube am Broadwa ſeine Tage beſchließen, denn in den Stunden der Gefahr wird ſich der Pankee⸗Redakteur wieder verwandeln in den Erzherzog Johann von Oeſterreich. — Marfeille, 24. Okt.(Ein Meerungethüm oder— eine Ente?) Wie man von verſchiedenen Seifen bört, fanden Fiſcher aus Brusc, einem Dorfe an der franzöſi⸗ ſchen Südküſte, am letzten Mittwoch in dem ausgeſtellten Netze einen gewaltigen Fiſch von ungefähr 12 Fuß Länge und einem Gewichte von mehr als 200 Kilogramm. Das Thier war zwar ſchon todt, doch ſchien ſein Fleiſch noch eßbar zu ſein. Die Fiſcher brachten deshalb das Ungethüm an die Küſte, was volle acht Stunden in Anſpruch nahm. Eine große Menſchenmenge hatte ſich unterdeſſen am Ufer verſammelt. Als man nun dort den Fiſch öffnete, kam zum allgemeinen Entſetzen ein menſchlicher Körper, an dem nur die Füße fehlten, zum Vorſchein. Man glaubt, daß es der Leichnam eines vor einiger Zeit Ertrunkenen ſei, der ſpäter von dem Ungeheuer verſchlungen wurde. Die Ueberreſte des Ver⸗ unglückten wurden zum Kirchhof überführt und dort heſtattet. Die Fiſcher aber zerlegten den Fiſch und ſchickten ihn nach Toulon, wo er 0 dem Markte— was freilich kaum glaub⸗ lich klingt— verkauft worden ſein ſoll. — Madrid, 25. Okt.(Von einer Hinrichtung), die ganz dazu angethan iſt, den Gegnern der Todesſtrafe Waſſer anf die Mühle zu liefern, 11 die ſpaniſchen Zeit⸗ ungen aus Marokko zu berichten. Ein Maure hatte vor einigen Wochen in einem Anfall reliaibſen Wahnſinns in dem marokkaniſchen Küſtenſtädtchen Caſa⸗Blanca einen Dyppel⸗ mord an ſpaniſchen Unterthanen begangen. Der ſpaniſche Geſandte in Tanger reklamirte. Der Sultan ordnete an, der ergriffene Mörder ſei mit dem Tode zu beſtrafen. Da der Mordthat aber Wahnſinn zu Grunde lag, der Thäter alſo der ſtrenggläubig muhamedaniſchen Bepölkerung als heilig gilt, war von vornherein anzunehmen, daß ſich kein ſelbſt für vieles Geld finden würde, den Befehl des Sultan u vollſtrecken. Präſedenzfälle dieſer Art liegen zahlreich vor⸗ er Sultan übergab daher den Hinrichtungsbefehl dem ſpani⸗ ſchen Geſandten; das hieß:„Ich habe meine Schuldigkeit ge⸗ than, ſieh Du nun zu, wie Du fertig wirſt“ Der Geſandte ſchickte ein Kriegsſchiff nach Caſa⸗Blauca. Der Kommandant des Schiffes überreichte, begleitet von dem ſpaniſchen dem Gouverneur des Ortes den Befehl ſeines Herrn. Gouverneur nahm die Urkunde ehrfurchtsvoll in Empfang, weigerte ſich auch nicht, die Ordre vollſtrecken zu laſſen, er⸗ klärte aber nach Ablauf von 48 Stunden, daß es in Caſa⸗ Blanca Niemand gäbe, der die Hinrichtung vollziehen wolle. daß ſelbſt ſeine Soldaten ſich weigerten, dies zu thun. Da bot ſich ein Diener des ſpaniſchen Konſulats an, den Mauren „umzubringen“. Der Verurtheilte wurde herbeigeholt, und bei hellem Tage, auf offener Straße vor dem Hauſe des ſpaniſchen Konſuls ſchoß der improvifirte Henker ſein Opfer mit einer doppelläufigen Jagdflinte nieder, indem er ihm von rückwärts eine Kugel zwiſchen die Schultern jagte. Da der Mann nicht todt war, wurde er in die nächſte Moſchee ge⸗ tragen, wo er nach mehreren Stunden verſtarb. Wenn der Vorgang den Mauren nicht die Ueberlegenheit der ſpaniſchen Civiliſation klar macht, ſo iſt den Leuten wahrlich nicht zu helfen. Die Erbitterung unter der muhamedaniſchen Be⸗ völkerung Caſa⸗Blancas iſt übrigens ſo ſtark, daß der Gou⸗ verneur ſich genöthigt geſehen hat, die dort reſid irenden ſpand⸗ ſchen und portugieſiſchen Konſuln zu erſuchen, ſie möchten ihre Landsleute dringend davor warnen, vor den Mauren von der Hinrichtung zu ſprechen, da er, der Gouvernevr, andern⸗ falls für die Folgen, die aus ſolchen Geſprächen eneſtehen könnten, unicht einzuſtehen vermöge. — Manunheim, 28. Oktober. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Theater und Muſtk. * Soiree des Nr. Bex und des Herrn Prof. eng Die geſtern Abend im graßen Saalbauſaale ſtatt⸗ iree de dners Mr. Box aus London f. Stengel aus Wiesbaden war t. Die großartigen Leiſtungen des der Zauberkunſt fanden ungetheilten Bei⸗ zieſer Künſtlerſeine ſämmtlichen Produktionen ate und Vorrichtungen durchführte. Den des Abends bildete unſtreitig 0 jedoch da⸗ Bauchredners Mr. Vox, deſſen Leiſt ungen unübertroffen daſtehen dürften. Herſelbe führte unter Anderm eine einaktige Komödie mit Geſang in 6 Sprachen mit ſeinen lodten Statiſten auf. Hochinte⸗ reſſant waren auch die Erklärungen des Mr. Vorx über das Weſen der Bauchrednerkunſt. Wir werden über die ausge⸗ zeichneten Leiſtungen beider Künſtler morgen in einem aus⸗ jührlicheren Referate berichten. Der Beſuch der heutigen Soirse kann nur Jedermann auf das Wärmſte und Ange⸗ legentlichſte empfohlen werden. Grußh. Hoftheagter Karlsruhe. Sonntag, 27. Okt.: „Oberon“. Dienſtag, 29.: Zum erſten Male:„Die Quitzows“. Donnerſtag, 31.: Der Freiſchütz“. Freitag, 1. Nov.:„Egmont“ Klärchen: Frl. Berens vom Stadttheater in Freihurg i. Br. als Gaſt. Sonntag,.:„Die Stumme von Portici“.— In Baden. Mittwoch, 30. Okt.„Der Hüttenbeſitzer.“ Frankfurter Theater⸗Repertoire. Opernhaus. Dienſtag, 29. Okt.:„Philemon und Baucis“.„Die Puppen⸗ fee“. Mittwoch, 30.:„Die ſchöne Helena“. Donnerſtag, 31.: „Der Prophet“. Samſtag,.:„Puppenfee“.„Das Nachtlager in Granada“. Sonntag.:„Die Afrikanerin“. Schauſpielhaus. Dienſtag, 29. Okt.:„Die Wider⸗ ſpänſtige“. Der zerbrochene Krug“. Mittwoch, 30.: Gaſtſpiel der Frau Niemaunn⸗Raabe:„Francillon“. Donnerſtag, 31.: Gaſtſpiel der Frau Niemann⸗Raabe:„Die wilde Jagd“. Frei⸗ ta8,1. Nop.: Gaſtſpiel der Frau Niemann⸗Naabe:„Francillon“. Samſtag,.:„Don Carlos“. Sonntag,.: Abſchiedsvorſtel⸗ lung der Frau Niemann⸗Raabe. Cyprieme“.„Der Weg durchs Fenſter“. Montag,.:„Neu⸗Frankfurt“. Münchener Hoftheater. Sountag, 27. Oktbr.:„Die Walküre“(Wotan— Hr. Brucks a..)— Montag, 28.: „Stützen der Geſellſchaft.“— Dienſtag, 29.:„Tell“ Oper zon Roffini(Tell— Hr. Brucks als letzte Gaſtrolle).— Mittwoch, 30.:„Teufels Antheil.“— Donnerſtag, 31.:„Die Hochzeit von Valeni.“—. Samſtag, 2. November:„Urvaſi.“ — Sonntag, 3.„Lohengrin.“ Reſidenztheater: Sonntag, 27. Okt:„Roſenmüller und Finke“,— Mittwoch, 30,;„Der Veilchenfreſſer“.— Freitag, 1. November:„Der Hüttenbeſitzer.— Sonntag,.: „Der Probepfeil.“ „München, 26. Oktbr.(Das Gaſtſpiel Friedrich Mittterwurzer J des bderühmten Charakterdarſtellers, ſoll nunmehr im Monat November am bieſigen Hoftheater ktattfinden. Der Künſtler ſoll als Shylok, Hamlet und Franz Moor auftreten. Eugenio Pirani's finfoniſche Dichtung„Im Heidel⸗ herger Schloß? die vor kurzer Zeit in Berlin mit ſo großem Erfolg aufgeführt worden iſt, hat am Dienſtag Abend auch im erſten Philharmo Konzert zu Dresden eine ſehr beifällige Aufnahme ge unden. R. Parig, 25. Okt. Zwei Tage ſind kaum verfloſſen, daß Olibier Metra, der bekannte Pariſer Walzerkönig und Dr. Ricord, der weltbekannte Spezialarzt, geſtorben ſind und welche ſchon Nachmittag zur ewigen Ruhe getragen wurden, und ſchon wieder haben wir einen ſchmerzlichen Ver⸗ luſt zu beklagen: Emile Augier, der bedeutendſte unter den franzöfiſchen Theaterdichtern dieſes Jahrhunderts, hat auf⸗ gehört zu leben! Emile Augier, am 17. September 1820 zu Valence geboren, mithin 69 Jahre geworden, lebte in Paris, wo er 1858 Mitglied der Akademie wurde; er war neben Ponſard, welcher ſich erſt der klaſſiſchen dann dem bürgerlichen Drama zuwandte, der letzte Vertreter des alt⸗ franzöſiſchen Drama's. Aus ſeiner Feder ſtammen 18 Luſt⸗ ſpiele, darunter die auch bei uns ſehr bekannten„Les Four⸗ chambault“, welche aus dem Jahre 1878 datiren. Doe⸗ roulsde, ein Neffe des Verblichenen, ſowie die beiden anderen Neffen und zwei Schweſtern waren diejenigen, welche ihn bis zur letzten Stunde verpflegten. Die irdiſche Hälle wird kommenden Sonntag zur Ruhe getragen werden. Kunſt und Wiſſenſchaft. Das Gemälde„Die Flagellauten“ von Karl Marr in München, das den Glanzpunkt der Ausſtellung daſelbſt bildet, wird nach dem Schluß derſelben eine Ausſtellungsreiſe durch die größeren Städte Deutſchlands und Oeſterreichs machen. Dieſelbe beginnt mit Wien, wo das Bild bereits 1 nächſten Monats im Kunſtverein zur Ausſtellung gelangt. Auszeichnung. Der Großherzog von Baden hat dem Muſik-Verleger Adolph Fürſtner in Berlin das Ritterkreuz 3. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Neneſte Nachrichten und Celegramme. Der deutſche Kaiſer im Orient. Piräus, 26. Okt. Das deutſche Geſchwader iſt Nachmittags 2¼ Uhr auf der Rhede eingetroffen. Das griechiſche Königspaar, welches mittelſt Extrazuges von Athen eingetroffen war, begab ſich in Begleitung des Prinzen von Wales und des Kronprinzen in einer Dampfbarkaſſe an Bord. Die Begrußung war ſehr herzlich; alle griechiſchen und fremden Kriegsſchiffe gaben den Ehrenſalut ab. Die Landung des deutſchen Kaiſer⸗ paares erfolgte unter enthuſtaſtiſchen Zurufen der Bevöl⸗ kerung; nach den Begrüßungsanſprachen durch den Mini⸗ ſterpräſtdenten Trikupis, ſowie durch den Bürgermeiſter im Namen der Stadt, begrüßte die deutſche Kolonie die Herrſchaften mit einem dreifachen donnernden Hoch. Nach der Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges und dem Abſchreiten der Ehrenwache unter den Klängen der deutſchen Nationalhymne erſolgte die Weiterfahrt nach Athen mittelſt Sonderzuges. *Athen, 26. Okt. Das deutſche Kaiſer⸗ paar, ſowie die zum Empfang im Piräus anweſenden Herrſchaften trafen um 4 Uhr 30 Min. hier ein; ſie wurden am Bahnhofe vom Buͤrgermeiſter, den Spitzen der Behörden ſowie einer zahlloſen Menſchenmenge mit brauſendem Jubel empfangen. Beim Eintreffen der Förſtlichkeiten präſentirte die Ehrenwache, das Muſik⸗ Corps intonirte die deutſche Hymne; der Kaiſer war in der Uniform des 1. Garderegiments und hatte die Kette des ſchwarzen Adlerordens angelegt. Der König von Griechenland führte die Kaſſerin, der Katſer die griechiſche Königin; nach einer Anſprache Dimarchou s, welche mit einem Hoch auf das Kaiſerpaar ſchloß, reichte dieſes dem Redner die Hand, der König dantte im Namen des Kaiſerpaares für den Empfang; nach Abſchreiten der Ehrenwache beſtiegen die Herrſchaften unter ſtürmifchen Hochrufen die Aſpännigen Hofwagen. Im erſten ſaßen der deutſche Kaiſer, der griechiſche König und der Kron⸗ prinz; im zweiten die deutſche Kaiſerin, die griechiſche Königin, die Prinzen Heinrich von Preußen und Waldemar von Dänemark, im dritten der Plinz von Wales und ſeinen Söhnen und der Großfürſt⸗Thronfolger von Ruß land. Die königlichen Wagen waren von einer Ab⸗ theilung Kavallerie begleitet; nach ber Ankunft im könig⸗ lichen Schloſſe erſchienen die Herrſchaften auf dem Balcon, wo ſie die Volksmenge enthuſtaſtiſch begrüßte. * Athen, 26. Okt. Graf Herbert Bismarck beſuchte heute die öſterreichiſche Geſandtſchaft und fuhr ſodann nach dem Piräus.— Den einſtündigen Beſuch des Prinzen von Wales bei Trikupis legen die Diplo⸗ maten Bedeutung bei. Montag begleitet der Prinz von Wales ſeinen Sohn nach Aegypten und kehrt ſpäter hier⸗ her zurück, um ſeine Familie nach Malla abzuholen.— Zu dem Ehrenmahl am Sonntag ſind 250 Ein⸗ ladungen ergangen. Heute Abend, nach Einzug des deutſchen Kaiſers, empfängt König Georgios den italieniſchen Bot⸗ ſchafter und den öſterreſchiſchen Geſanbten. Die Hofkreiſe ſowie das Volk ſind von der Prinzeſſin⸗Braut entzückt. *Konſtantinopel, 26. Okt. Der Sultan be⸗ ſtimmte, daß der Marſchall Ali Nizami Paſcha, der Präſident des Staatsraths Aarifi Paſcha, der Unter⸗ richtsminiſter Munif Paſcha und die Generale Achmed Paſcha, Goltz und Strecker Paſcha dem deutſchen Kaiſer bis zur Inſel Tenedos entgegenfahren. In der Ent⸗ ſendung Strecker Paſcha's, der 1869 dem nachmaligen Kaiſer Friedrich hier zugetheilt war, liegt eine beſondere Aufmerkſamkeit ſeitens des Sultans. Das deutſche Centralcomité nahm geſtern einſtimmig eine von Julius Groſſer und dem Muſteſchar Horn verfaßte Adreſſe an den Kaiſer an und beſchloß, demſelben mit drei Schiffen bis San Stefano entgegenzufahren und zu Ehren der dienſtfreien Herren des kaiſerlichen Gefolges und der Marineoffiziere ein großes Diner und Tags darauf einen Commers zu veranſtalten. * Berlin, 26. Okt. Gutem Vernehmen nach wird Kaiſer Wilhelm Anfangs December den Herzoglichen Hof in Deſſau beſuchen. Berlin, 26. Okt. Der„Figaro“ behauptet, daß die Verlobung des Großfürſten⸗Thronfolgers von Ruß⸗ land mit der Prinzeſſin Maria von Griechenland er⸗ folgt ſei. Berlin, 26. Okt. Der geſchäftsführende Ausſchuß des deutſchen Emin Paſcha⸗Comité's beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, das Emin Paſcha⸗Comité auf den 30. Okt. zuſammen berufen. *Schweidnitz, 26. Oktober. Generalfeldmarſchall Graf Meltke feierte heute auf Creiſau im beſten Wohlſein ſeinen neunundachtzigſten Geburtstag. Er emfing als Ehrenbürger von Schweidnitz eine Abord⸗ nung des Magiſtrats. Schwerin, 26. Oktober. Der Großherzog reiſt ſofsrt auf Verordnung des Profeſſors Gerhardt nach Cannes ab. Stuttgart, 26. Okt. Prinz Wilhelm ſpendete anläßlich ſeiner Errettung den Armen der Stadt Ludwigs⸗ burg 1000 Mark. Das biſchöfliche Ordinariat von Rotten⸗ burg ordnete aus gleichem Anlaß für den nächſten Sonn⸗ tagsgottesdienſt akler katholiſchen Kirchen ein feierliches Tedeum an.— Dem„Neuen Tagblatt“ zufolge wird der Landtag erſt im Januar zufbmmenberufen. Donauwörth, 26. Okt. Heute früh 4 Uhr iſt ein roßer Brand in der Ortſchaft Nordenborf(an der Bahn Vonauwörlh⸗Augsburg) ansgebrochen. Fünf Anweſen ſind 7 1 mit allen Getreidevorräthen vernichtet. Urſache un⸗ unt. 2 Wien, 26. Okt. Bei dem großen Studententumulte, welcher dadurch entſtand, daß die konſervativen Burſchen⸗ ſchaften der katholiſchen Verbindung„Norica“, weil dieſe rogreſſiſtiſch, die Theilnahme am Bummel nicht mehr zuge⸗ ſehen wollten, wurden fünfzehn Noricaner mehr oder min⸗ der ſtark verwundet. Peſt, 26. Oktober. Im Unterhauſe brachte der Abgeordnete Iranyi von der äußerſten Linken heute einen Antrag ein, den Miniſter für Landesvertheidigung, Fejervary, in Anklagezuſtand zu verſetzen. In der Sitzung vom 6. November wird Iranpi ſeinen Antrag begründen. *Paris, 26. Okt. Im Rhone⸗Departement iſt vor einigen Tagen ein Ausſtand der Weber ausgebrochen, der ſich inzwiſchen über verſchiedene Cantone ausgedehnt hat. Trotz der Hetzereien der Syndikatskammern verhalten die Ausſtändiſchen ſich ruhig; jedoch wurden in Cours in den of eines Schloſſes und in ein Privathaus Dynamit⸗ omben geworſen, welche dalgsen ſachlichen Schaden an⸗ richteten.— Im Pas de Calais und im Norddepartement dauert der Ausſtand der Bergleute immer noch fort. In Auchel kam es zu einem Zuſammenſtos zwiſchen den Aus⸗ ſtändiſchen und den armen; zwei Gendarmen und ein Arbeiter wurden verwundet, zwei Ausſtändiſche verhaftet. * Paris, 26. Okt. Das„XIX. Siscle“ bringt die an⸗ derweitig noch nicht heſtätigte telegrapbiſche Nachricht aus Rom, das deutſche Breitſeit⸗Panzerſchiff„Kaiſer“ ſei bei der Ausfahrt aus Genua auf den Grund gelaufen und 1 75 nur mit großer Mühe wieder flott gemacht werden nnen. Paris, 26. Okt. Auffray, bei den letzten Wahlen boulangiſtiſcher Candidat in Rocroi, iſt wegen Verleum⸗ dung ſeines Gegencandidaten Menuiſier zu 24 Stunden Gefängniß, 100 Franken Geldbuße und 5000 Franken Schadenerſatz verurtheilt worden. *Ront, 26. Okt. Heute wurdbe die Anleihe des Königs Menelik bei der Banca Nattonale abgeſchloſſen. Zwei Millionen werden fofort ausbezahlt, der Reſt binnen Jahresfriſt. *Paris, 26. Okt. Das Kabinet beſchloß in dem heute Vormittag abgehaltenen Miniſterrath, in ſeinem e vor die neue Kammer zu treten.— Der Maler Meiſſonnier wurde zum Ritter des Großkreuzes der Ehrenlegion ernannt. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 26. Oktober. An der heutigen Börſe wurden Anilin⸗Aktien zu 276.50 umge⸗ ſetzt. Heidelberger Brauerei Kleinlein ſtellten ſich 3 pEt. höher und blieben zu 167 geſucht. Rhein⸗ und Seeſchiff⸗ fahrt 65., Oberrheiniſche Verſicherung 375 B. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 26. Oktober. Obligationen. 104.50 Wenis Rhein. Hyr Mionbtieg 99— 9 4 Bad. Oblig. Mart 4 1886 109 bz4 N. Hyp. Pfdbr. S. 43 460.— 5 1* 8 8 103.— b3 4„ 5 47—49109.80 b6 4„ T. 100 Looſe 145.— 63½ Mannheimer Obl. 102.— 6½ꝑ Reichsanleihe 104.10 G4— 2885 100. 7% 6 65 108.— G4 Heidelberg 108.— 4Preuß. Conſol 107..— bz 4 Freiburg i. B. Obl. 102.50 8½„ 5 104.70 G3% 1 7 2 100.80 4 Bayer. Obligationen Mk. 106.— 5 4½ Ludwigshafen Mk. 108.50 4 Pfälz. Zudwigsbahn Mk. 108.50 84% Wagh. Zuckerfabrik 102— b 101.50 5 Oggershetmer Spinnerei 108.75 103.50 G5 Verein. Chem, Fabrifen 101.70 8 108.50 5 Weſteregeln Alkaliwerke ſate— 4 Pfälz. Ludwigsbahn fl. 8 Maxbahn E Nord bahn 3%„ Priorit, 104.— 08.60 6 Actien. Babiſche Bank 408.50 B Bierbrauerei Sinner 194.— 8 Rheiniſche Crebitbank 184.— 6 Werger ſche Brauerei 100.— 0 Junge Rhein Ereditbank 182.50& Badiſche Brauerei 101.— Ganter, Brauerei Freiburg188 76 8 Brauerei z. Sonne Weltz Malzfabr. Hochheim—— Mannh. Dampfſſchleppſchiff. 126.— G Rhein. Hyp.⸗B. 50 pet. E. 127.80 5z Pfälz. Hyp.⸗Bank 113.50 Pfälziſche Bank 127.— G Mannheimer Volksbank 12620 G Deutſche Unionbank 96.— bz Cörn. Rhein⸗-u. Seeſchifffahrt 65— Pfälziſche Ludwigsbahn 23/.— B Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1450 17 159.—] Bad. Rück- u. Mitverſich. 570.— 5 „ Nordbahn 180.— Maunheimer Verſicherung 600.— 8 Mannheimer Rückverſich. Württ. Trausportverſich. geidelberg⸗Speyerer Bahn 42.— 8 325.— 8 Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaſt 375.— Verein Chem. Fabriken Badiſche Anilin u. Soda 276 50 bz Weſteregeln Alkaliwerke 164— G Oggersheimer Spinnere 60.— 8 Chem. Fabrik Goldenberg 141.50 bz J Ektlinger Spinnerei—.— Hofmann u. Schötenſack 114.— B Mannuheſmer Lagerhaus 95— Verein Oelfabriken 115.— bz Deutſche Seehandl. 20.— Waghäusler Zuckerfabrik 104.— b3 Mannh. Fum. u. Asbſbrk. 45.— Mannheimer Zuckerraffin.—.— Karlsruher Maſchinenbau Mannheimer Aktienbrauerei193— Huttenheimer Spinnerei 97.— Fichbaum⸗-Brauerei 179.— Karlsr. Nähmf. Haid u. Neuf— gudwigshafener Brauerei 221— 6 Nähmaſchinen Gritzner Schwetzinger Brauerei 86.— BSpeyerer Dampfziegelei Brauerei z. Storch 8— 8 54 Preßh. u. Spritfabr. 165.— b 1³ Oeidelbergeriletienbrauerei 167.—36 Schifferdecer Cement Brauerei Schwarzz 170.— BZellſtofffabrik Waldhef Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 26. Okt. Wien war heute animirt, meldet doch die„Preſſe“, daß demuächſt eine einberufen werden ſoll, welche über die Wiederaufnahme der Baar⸗ zahlung zu berathen haben wird. Heute hat ſich unter dieſer Deviſe ein ganz anſehnlicher Aufſchwung vollzogen, welcher in erſter Linie der Credit⸗Aktie zu Gute gekommen iſt, welche 1 fl. in die Höh Wiener Bankverein ſind etwa 1½¼ fl., oͤhe ging. Länderbank 2 fl. geſtiegen. Berl. e aft.50, te Diskonto 1 pCt. höher. Am Bahnenmar ruhig, Gotthard 1 0 unter geſtern Mittag, Nordoſt beſſer behauptet. Ruſſ. Südweſt.50 pet. höher bezahlt. Von öſterreich. Bahnen Staatsbahn ungefähr 1 fl. ſeſter. Böhm. Bahnen und Lombarden wie geſtern.— 3 1 ländiſchen Fonds wenig Bewegung Von ſtrieaktien Laura ca. 4 pCt., Gelſenkirchener 1 Riebeck 2 pEt., Alpine.50 pCt.! öher, Nordd. Nond 3 matter. Privatdiskonto%, Frankfurter Eſſektenfseietmk. Schlußcouyſe: Kreditaltten 268¼, mandit 237.40, Betliner Handelsgeſenſchaft e Bank 172.60, Effektenbauk.——, Dresdener 185.— deutſche Fredit—.—, Wiener Unionbank—. derbank 220.—, Prince Henri 88.50, öſterr. frz. Staatsbahn 200% Lomba 107—, 180.40 Central 147.50, Nordelt 50, Jura 124.90, Un 119.40, Weſtbahn 39.20, 5 215 aliener 98,30 ung, rente 86.70, Ottom. A55 bl. 75.40, Fürken⸗Sogſe Dürk. Tabak 104.25—.—, 4850proß. Bu pine 79.10 Suſchtherader tlie 10,—2— — Wiener Bankverein 10J.— 50., 940 Seasaifeer 20 N irchen.Graz⸗ 3 Bielef. Maſchinen—.—, waff, Sabwez 70 7, Magan Krcbn 278¼, Wiener Bankverein 101¼, 35t. Portugteſen— Eſak. Agram 43—, Galizier—, Lemberger——,* meer 117,90, Meridional⸗Akt. 199.80, Heſſ. Ludwigsb.——, Ungar. Papierente 88.70, öſterr. Goldrente 94.80,1880· —.— Madrider Looſe—.—, Dux⸗Bodenbacher 455, Nord⸗ weſt 164½, Deutſche Vereinsbank 115.50, Mürttemb. Vereins⸗ bank 126.80, Darmſtädter Bank 173, Tribut 94.30, Oeſterr. Maixente 78. Bei regem Verkehr waren Kreditaktien, Laura und Bott⸗ bevorzugt, die beiden letzteren verzeichnen an⸗ ehnliche Coursbeſſerung. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 26. Okt. N J Thieags Menet deizen Mals Schmalz Caſſee Weizen Mals Schmelt Januat—— eg e Februar—————— März————— 45——— 88%—-— J465 684¼ 38— e—————— Juli—— Auguſt———— S. ber———————— Oktober—— 40˙.— 79— 314— November 82274—— 14.65———— Dezember 84— 4 ³ð— 14 80˙7 810⁰ f— Tear*——————1 New⸗Hork, 25. Okt.(Telegraphiſcher Schiffsbericht der„Red Star Binte⸗ Antwerpen.) Der Poſidampfer eded von Antwerpen iſt heute wohl⸗ behalten hier angekommen. Waſſerſtauds⸗Nachrichten. in Bingen, 26. Okt. 2 46 m. 001. Kaub, 26. Okt..0 m.—.00. Koblenz, 28. Okt..21 m. +.18, Köln, 26 Okt..86 m. +.7 Nuhrort, 28. Okt..70 m. +.18. Rhein. Konſtanz, 28. Okt..81 m.—.0t. Hüningen, 28, Okt..88 m.—.20. Kehl, 28. Hit. 520 m—.,05, Lauterburg, 28 Okt. Waxau, 25. Okt. 4. 1 Neckar. Hannbeim, 27 Staynbelm, 27. Olt..72 m.—.0,10. e onn, 27. Okt. 1. m.—6, Mai 2. Okt..99 m.01. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, von dem pls Hinſcheiden unſeres lieben Vaters, Großvaters, hern Leonhard Hünckel, Privatmann im Alter von 69 Jahren 6 Monaten, Die Beerdigung ſindet Senntag Nachmittag 8 Ußyr vom Trauerhauſe Q 4, 4 aus ſtatt eeee, bitten wir im Sinne des Verſtorbenen 15 an ller zbeme e bitten 15 Nie krantrnden Hinterbliebenen. Mannheim, den 25. Oktober 1889. Bekanntmachung. Die Zeiträge für die land⸗ und forſt⸗ wirthſchaftliche Unfallverſicherung betr. 294) Nr. 98204. Die Herren Vorſitzenden der Abſchätzungs⸗ ommiſſionen(Buürgermeiſterämter) werden gemäß Erlaſſes Gr. Landesverſicherungsamts vom 22. Oktober d. J. angewieſen, mit dem 1. November d. J. ihre Thätigkeit zu beginnen und dafür Sorge tragen, daß die Aufftellung des Kataſters zum Zweck der durch en Gr. Steuerkommiſſär erfolgenden Vorlage an den Genoſſen⸗ ſchaftsvorſtand bis Mitte, ſpäteſtens Ende Dezember d. Is. voll⸗ ogen iſt. Die Abſchätzungskommiſſionen haben zunächſt zur Auf⸗ ſtellung des Verzeichniſſes der Betriebsunternehmer zu ſchreiten, ſo⸗ dann die Ausgabe und Anſammlung der überſandten Fragekarten vorzunehmen und die Abſchätzung gemäß der überſandten gedruckten Anleitung vorzunehmen. Bei der Vornahme der Abſchätzung iſt insbeſondere, was die in die fünf Klaſſen einzuordnenden Betriebe angeht, zu beachten, daß die Klaſſenbildung dem Zwecke dient, das Abſchätzungsgeſchäft möglichſt zu vereinfachen und zu erleichtern. Es ſind daher bei der Aufſtellung des Verzeichniſſes und des Kataſters eingehendere, mit Schreibwerk verbundene Erhebungen über die genaue Größe des von den einzelnen Unternehmern bewirthſchafteten Grundbeſitzes zu vermeiden, ſoweit ſie nicht in zweifelhaften Fällen zur Feſtſtellung der flür die Abſchätzung maßgebenden Zahl der Arbeitstage unbe⸗ dingt geboten ſind. Meiſt wird es dem Bürgermeiſter und den weiteren Mitgliedern der Abſchätzungskommiſſion unter Mitwirkung des Rathſchreibers möglich ſein, ſchon auf Grund ihrer perſönlichen Kenntniß der Verhältniſſe und eventuell unter Heranziehung der in .12 Abſ. 4 der Verordnung bezeichneten amtlichen Materialien über die der Sachlage entſprechende Einoronung des Betriebsunterneh⸗ mers in eine der fünf Klaſſen zu beſchließen. Namentlich wird der Abſchätzungscommiſſion in der Regel auch der ungefähre Umfang des Beſitzes, welcher etwa von einem Unternehmer in benachbarten Gemarkungen bewirthſchaftet wird, bekannt ſein. Für die Zwecke dieſer ſummariſchen Abſchätzung iſt es auch keineswegs ge⸗ boten, daß den Einträgen, welche in Spalte 6 des Verzeich⸗ niſſes und in Spalte 3 des Kataſters über die Größe und Haupt⸗ kulturarten der bewirthſchafteten Fläche zu machen ſind, ge⸗ nauere Erhebungen zu Grunde gelegt werden; auch hier genügen vielmehr meiſt ungefähre Angaben auf Grund der perſönlichen Kenntniß der Mitglieder der Abſchätzungscommiſſton und des Rath⸗ ſchreibers. Endlich haben die nach§ 18 der.⸗O. erſtatteten Gut⸗ achten über den Normalbedarf an Arbeitstagen keineswegs die Be⸗ deutung, daß für 175 einzelnen Betrieb die Zahl der erforderlichen Arbeitstage mittelſt einer Vervielfachung der angegebenen Gelände⸗ größen durch die 999 der im Gutachten für die einzelnen Cultur⸗ arten feſtgeſtellten Arbeitstage gefunden werden ſoll; ein derartiges Verfahren würde ſehr ſchwerfällig ſein und oft ſein Ziel verfehlen, da die Normaldurchſchnitte der Gutachten in vielen Einzelfällen nicht zutreffen werden und überdem, wie ſich aus 8 17 A 4 der .⸗O. ergibt, neben der Wirthſchaftsfläche auch noch andere Verhält⸗ niſſe, insbeſondere der Umfang der Viehhaltüng und die Nebenbe⸗ triebe, für die Größe des Arbeitsbedarfs in Betracht kommen. Durch jene Gutachten ſoll nur im Allgemeinen dafür ein Anhalt gegeben werden, ob die Einſchätzung der Geſammtzahl der Arbeits⸗ tage mit dem nach den Wir a edingungen der betroffenden Gegend gegebenen Bedarf an Arbeitskraft im richtigen Berhältniß t; ferner ſollen die Gutachten außerdem für einzelne zweifel⸗ fte Fälle einen Maaßſtab zur richtigen Einſchätzung bieten. ugleich wird auf die nachſtehende Verfügung Bezug genommen. annheim, 26. October 1889. 63305 Großh. Bezirksamt. Benfinger. Bekanntmachung. Die Beiträge für die land⸗ und forſt⸗ wirthſchaftliche Unfallverſicherung betr. No, 98203. Den Gemeindebehörden des ae laſſen wir mit nächſter Poſt die nachſtehenden Formulare zugehen, welche bei Aufſtellung des Kataſters und des Unternehmerverzeichniſſes zu verwenden find. Die Fragekarten ſind für die dortigen landwirth⸗ ſchaftlichen Betriebe von 10 ha und mehr beſtimmt. In den Ka⸗ taſtereimagebogen(Formular 3) ſollen 10 Einträge auf den Bogen und in den Einlagebogen für Aufſtellung des Unternehmerverzeich⸗ niſſes 20 Einträge auf den Bogen kommen. Die abgeſonderten Gemarkungen: Kirſchgartshauſen, Sandtorf und Schaarhof wurden der Abſchätzungscommiſſion Sandhofen zugetheilt. „6iIi!!!... Formular A. 2285 Verzeichniß der Be⸗ Jormalar 8. + 8„triebsunternehmer(8 15 rdun 15 3(6 9 u. 16 PB.⸗O. vom Bemeinden 81. Auguſc 1880) 17. Auguſt 1889) 2BSogen mit FBogen mitſ 5„ Lorbe. Einnge⸗ Vorber: Einlege⸗ merkungen 9 merkungen bogen Aipen 18 1 25 1 50 Ilvesheim 2 12 1 24 Käferthal 10 1 25 1 50 Ladenburg 12 1 25 1 50 Mannheim 14 1 10 1 20 Neckarau 14 1 30 1 60 Neckarhauſen 4 1 15 1 80 Sandhofen mit den abgeſon⸗ derten Ge⸗ markungen 28 4 22 4 44 Schriesheim 2 1 25 1 50 Wallftadt 4 1 10 1 20 Mannheim, den 26. Oktober 1889. Großh. Bezirksamt. Benſinger. Handelsregiſtereinträge. Bekannimachung. Zum Handelsregiſter wurde ein⸗ Die Bezeichnüng der en; 32 4 5 der u.3. 510 des Firm.⸗Reg. Stauhöhe bei der Mühle ir deme en findine Iſpoesheng batter n 5 f f i 4 Sheim betr. 5 eee(294) Nr. 97,795. Wir bringen 2. hiermit zur öffentlichen Kenntniß, 91 DO. ⸗. 186 Geſ.⸗⸗Reg. Bd. 5 a:„Gebrüder Weigel“ in Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft hat ſich am 1. Juli 1889 aufgelöſt. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven auf den bisherigen Theilhaber Joſef ſpee übergegangen, welcher daſſelbe unter der Firma„J. Hepp, vorm. Gebr. Weigel“ weiter führt. 3. Zu.⸗Z. 657 Firm.⸗Reg. 8b. 18. Ne 18. daß durch vollzugsreifen Beſcheid des Bezirksratg d. Is. behufs Anbringung einer Höfer in Ilvesheim das höchſte zuläſſige Maß der Maſſerſ ann⸗ ung für die Stauvorrichtung dieſer Mühle nach Maßgabe der zur Zeit thatſächlich vorhandenen Stauhöhe eſtel 8 wurde. Mannheim, 21. Oktober 1889. J. Hepp, vorm. 8 Gebr. Weigel“ in Mannheim. In⸗ Goße Bezirksamt. haber iſt Joſef Hepp, Buchhändler enzlen. 63802 in Mannheim. 4 Zu.⸗Z. 72 Geſ.⸗Reg. Bd. V. Firma:„C. F. Boehringer u. Söhne“ in Waldhof. Der am 18. Juni 1889 zwiſchen Ernſt Boehringer und Franziska 11 von Mannheim errichtete Ehever⸗ trag beſtimmt in Art. l, die gemeinſchaft im Sinne der.⸗R.⸗S. 1530 und 1531. 5. Zu.⸗ Z. 222 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Schwind.“ Lang“ in Mannheim. Der am 22. Juni 1889 zwiſchen Carl Lang und Louiſe Gieſer von Ludwigs⸗ afen aſKh. errichtete Ehevertrag eſtimmt in Art. J, daß die Güter⸗ Ga beſch auf die Exrungen⸗ ſaft beſchränkt werde. 0 25. Oktober 1889. Großh. Amtsgericht III. gez, Dr. Stein. 8 Pferdedung⸗Herſteigetung. Donnerſtag, den 31. Oktober Vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau im 1 Bauhofe das Dünger⸗Ergebniß von 70 Pferden für den Monat November. Mannheim 28. Oktober 1889. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt Mannheim. 63277 Verloren. 63305 Samſtag, den 26. Okt., Nach⸗ mittags wurde im Vorzimmer der Stadtkaſſe ein Füufzig⸗ Finder gute Belohnung. Abzit⸗ geben in der Expd. d. Bl. es vom 29. Auguſt Eiche bei der Mühle des Wilhelm markſchein verloren. Dem redl. Irb.-Forib.-Verein. R 3, 14. Sonntag, den 27.., Abends 7 Uhr Cheattranfführung im Lokal; Einführungen ſind nicht ge⸗ ſtattet. 8 63252 Der Vorſtand. Atauftu⸗Anktrfüßungs⸗ Verkin Prinz Max. Montag, 4. Noyember 1889, Abends 8 Uhr Gentral⸗Berſammlung im Nebenzimmer des„Engliſchen Garten“(genannt Schnokenbuckel) 63287 Tagesordnung: 1. Rechnu blage, 2. Vorſtandswahl, 3. Wahl d echnungsreviſoren pro 1889/90, 4. Statutenänderung, wozu ſämmtliche Mitglieder um zahlreiches Erſcheinen erſucht werden. Mannheim, 25. Oktober 1889. Der Vorſtand. Dringende Bitte. Eine in ſchwere Noth und Be⸗ drängniß gerathene Familie bittet gutherzige Leute dringend um ein Darlehen von 150 Mark, welches dieſelbe in kleinen Beträgen mit dem größten Danke wieder zurück erſtatten würde. 62688 Näheres im Verlag. Ein beſt. ſituirter Herr ſucht 300 Mark gegen Ziusvergütung ſofort zu leihen. Prompteſte Rückzahlung garantirl. Gefl. Offer umer W. Z. 63165 an die Exped. dſs. Bl. 63165 Auf ſichere Hypolvek M. 3000 zu leihen geſucht, 5% verzinslich. Ofſerten unter No. 62980 an die Expd. d. Bl. 62980 Gefunden und bei Gr. Bezirks⸗ 3amt deponirt: 63278 ein Armband. Gefunden und im Bauhof Untergebracht: 68297 ein Metzgerkarren. hat ſich ein 62620 Ulmer Dogge, grau, auf den Namen„Sultau“ hörend, beſondere Kennzeichen: gebrochener Schweif. Abzugeben g. gute Belohnung bei Ferdinand Wolff, in der ——— 3 füchtige Schreiner ſofort. geſucht. 63152 Peter Schaab, Weinbeim. Ein Mädchen tagsüber zu 1 General⸗Anzeiger. Mannheim, 28. Oklober. En-gros. Größte Auswahl. CTETE Café-Restaurant * 2 160 „Zur Wartburg“ (Friedrichsbad) G 7 No. 10. Bringe hiermit meinen vor⸗ züglichen Mittagstiſch, ſowie pikantes Frühſtück, Restau⸗ ration à la carte zu jeder Tageszeit und reine Weine in empfehlende Erinnerung, Gleich⸗ zeitig empiehle ich ein prima Exportbier aus der Unions⸗ branerei Müunchen, ſowie Storcheubräu Speyer direkt vom Faß u. vorzügl. Viflard; ebenſo ſteht ein ſchönes Vereins⸗ zimmer zur Verfügung für ca 20 Perſonen. 65276 Von täglich 5 Uhr ab ſtets friſchen Kaffee. Reelle Preiſe. Achtungsvollſt Hippolit Heil. Großer Mayerhaf. Abonnenten zu einem vor⸗ züglichen 63189 Mittagstiseh à 60 Pfg. werden noch ange⸗ nommen. Die„Löwenhalle“ iſt ſtets geheizt, beſtens in Orduumg und ſteht Vereinen, Geſellſchaften zur Verfügung. Deip. Hatheus Müller Utville, Germania-Sekt, Schwarz. Eliquette empfiehlt zu ſehr billigen Preiſen. Jakob Uhl, M 2, 9. 63285 Kinde geſ. L 13, 14, 2. Sr. 63293 kelo luce Ein junger Mann, welcher die Abiturienten⸗Prüfung abge⸗ legt und daun einige Semeſier ſtudirt hat, jedoch aus finanziellen Gründen ſein Studium ſiſtiren mußte, ſucht Stellung, einer⸗ lei welcher Art, als Gehilfe oder Decopiſt auf ein Amt oder kaufmänn. Bureau unter den beſcheidenſten Auſprüchen und unter Zuſicherung treuer und dankbarſter Pflichterfüllung. Derſelbe hat ſeiner Militärpflicht bereits genügt und bittet edel denkende Menſchen, ihm die Möglichkeit eines, wenn auch nioch ſo beſcheidenen Erwerbes zu gewäßren. 63800 Näheres im Verlage. Ein junger militärfreier Mann mit guten Zeugniſſen, im Rech⸗ nen und Schreiben bewandert, ſucht Stelle als Ausläufer oder fonſtige Stelle. Näheres R 1, 9, „Pfalzaraf Ludwig.“ 63275 —4 75 5 2, *itergag 0 2 Zim. u. 1 Küche zu vermiethen. 63281 H 3, 21 Zim., Küche u. Keller au ſtille Leute ſogl. zu verm. Näßheres im Laden. 63292 3,& anl a 9205 +6, 1 Ringſtr., 1 Zim., Küche und Keller (Hinterhaus parterre) an ruhige Leute zu v. Näh. 2. St. 63294 A 2 6 neſter Staditheſf, ſchöne abgeſchoſſ. Wohn., 3 Zim., Küche u. Zube⸗ hör, Waſſerl., ebendaſ. Wohnung zu vermiethen. 68288 2 Zim. u. Küche ſof. beziehbar“ Möbe Die billigſte und reellfte Bezugsquelle in allen Arten Möbel, Betten, Polster- Waaren, ſowie 63304 ganzen Ausſtattungen für Hrautleute befindet ſich H 5, 2. Lager in 6 großen Magazinen. Möbellager J. Shöönberget, 1 1, 13 empfiehlt ſein großes Lages in allen Sorten Kaſten⸗ u Polſter⸗ Möbel, Spiegel, Betten, Matrazen ꝛc. in guter Arbeit und billigen Preiſen. 58919 Goldene Gerſte, 1 1, 13. Jrima Fummelbeeſſteak im Anſchnit' bei billigſter Be⸗ rechnung bei 62842 H. Schott, E 5, 3, neben von Schilling'ſche Verwltg. f Kleingehacktes, Breunhotz.„ee keadene Brennholz empfiehlt zu billigen Preiſen 62129 Karl Neidig, F 8, 14b. fänder werden unter streng- ster Verschwiegenheit in und aus dem Leih- hause besorgt. 63280 Seorg Adelmann, 8 7, 6½., Teppiche, Gardinen, Möbelstoffe. Holländer-, Rheinische-, Tapestry-, Brüssel-, Peluche-, Axminster-, Tournay-, Smyrna-Teppiche am Stück und abge- Länferſtoffe, Lingleum, Cocos und Manilla, Möbelstoffe, Portièren, Kameeltaschen, Divan-& Tischdecken, Reisedecken, Wollene Bett- und Piquédecken. Englische Tüll-Vorhänge, Guipure- und Spachtel-Gardinen. Bedruckte Mülhauser Cretonne-Vorhänge. Bei Neu-Einrichtungen, ganzen Ausstattungen und bei Bezug grösserer Posten Ungros-Freise. 2C ² 1K1.. 5 Spedialltät: En-detail. 11 * Ee Beſte Gnaliläten. Zilligſte Preiſe. Die Firma empfiehiſt: passt in allen Grössen. 62879 Gustav-Adoff-Frauenverein Manunheim. Dienſtag, 5. November, Abends 8 Uhr im Ballhanſe Jahresfest unter gefl. Mitwirkung der Frau Auer, Frl. E. Keller, Herrn Egel und Herrn Hofmuſikus Heſſe, ſowie des„Vereins für klaſſ. Kirchenmuſik“, unter Leitung des. Herrn Muſikdirector A. Hänlein. 5 63282 Billete à 50 Pfg. ſind ſchon jetzt bei den Vorftandsdamen zu haben, ſowie Abends im Ballhaufe. Der Vorſtand. Mein Laden befindet ſich jetzt Ludwig Biou, Nähmaſchinen⸗Geſchäft. 68121 Seeedeeneeeee Elſte Seheuswürdigkeit Mannheim's! Kaiser- Panoramas Planken D 4, 6 Planken 8 neben dem Cigarren⸗Geſchäft des Herrn Bonn. Dieſe Woche: Die zweite Abtheilung der 81889. Pariſer Ausſtellung. U..: Der Eiffelthurm von der 1. bis zur 8. Gallerie, der Central⸗Pavillon mit Fontäuen, die zweite ꝛc. t Das Panorama söffknet von 9 Uhr Mergens 5 63 bis 16 Uhr Abends. 284 Eutree 30 Pfg. Kinder 20 Pfg. Jede Woche eine neue Reiſe. Beehrt mit dem Empfang königl. und fürſtlicher Hoheiten. Zur neuen Landkutſ e. Hente Sonntag Abend Grosses CöNChRT. Hasen-Rageut mit Kartoffelklöse. Bier vorzüglich. 68979 11 + b„ 3. Rothes Haus. Aheingauer Traubenmofl. Praciſtons⸗Werkzeuge Schieblehren, Miérometerlehren Cylindermaasse Normal-Winkel und Lineale 14 Wasserwaagen ete. 68275 H. Horrmel, 2, 13, Pianken. Italieniſche Maronen (große geſunde Frucht) en gros& en detail empfiehlt billigſt 63296 Emanuel Strauss, F 3, 7 Eierhandlung. F 3, 7 nLFelephon Nr. 338.