In der Poſtliſte eingekragen unes Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 ÜUhr. (Mannheimer Volksblakt.) aunheimer Journal. Telegramm⸗Adreſſes „Journal Mannheim“ Berantwortlich: 5 für den politiſchen u. allg. Theik: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Jakob Sommer. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenſhum des katholiſchen Bürgerhoſpitalt.) ſämmtlich in Mannheim. ee eeeee e Auftage über 11,300 Exemplare. MNotariell beglaubigt.) ** 16„ 57 & Dit Sofialpolitik des Frtiſiuns. Iſt die ſtaatsſoziale Reform von den„Freiſinnigen“ im Prinzip bekämpft worden, oder nur deshalb, weil ſie die Form der Ausführung des ſozialreformatoriſchen Gedankens bemängelten? In Dr. Bamberger's Bro⸗ ſchüre„Dunkle Punkte“, ſowie in der Broſchüre der Herren Dr. Bamberger, Barth und Broemel„Gegen den Staatsſozialismus“ wird der antiſtaatsſoziale Stand⸗ punkt bekanntlich„voll und ganz“ vertreten; die neueſte zu Wahlzwecken angefertigte Ausgabe des„freiſinnigen“ ABC⸗Buches ſtellt aber die Sache ſo dar, als ob die Freiſinnigen in dieſen Fragen geneigt geweſen wären, ihrem Prinzip von dem freien Spiele der Kräfte untreu zu werden und als ob nur in Betreff der Ausführungen der bezüglichen Geſetze eine Meinungsverſchiedenheit be⸗ ſtanden hätte. Die Richter'ſche„Freiſinnige Zeitung“ weicht allen uͤber dieſen Gegenſtand veröffentlichten Erörterungen aus; oder vielmehr ſie ſetzt mit einem kühnen Sprunge über alle Schwierigkeiten hinweg und bemerkt, es ſei ja bekannt, daß die Fortſchrittspartei ſchon 1878 ſich mit dem Haftpflichtgeſetze beſchäftigt habe. Damit iſt doch die Frage, um welche es ſich handelt, keines⸗ wegs erledigt. Richtig bleibt ſomit, daß die„Frei⸗ ſinnige Partei“ die ſozialreformatoriſchen Geſetze zu⸗ erſt„prinzipiell“ und dann der„Ausführung“ wegen bekämpft hat. In Anſehung des„Prinzips“ ſucht der Katechismus für freifinnige Wähler die Sache möglichſt zu verdunkeln. Es bleibt alſo die Ausführung. Was dieſen letzteren Punkt anbelangt, ſo machte die „Freiſinnige Zeitung“ vor mehr als zwei Jahren, fol⸗ genden ſchönen Vergleich:„Wenn ich mir eine neue Hoſe kaufe, bin ich außer Stande zu prophezeien, daß fie ein volles Jahr halten wird; aber ich bin unter Umſtänden ſchon am folgenden Tage mit Sicherheit im Stande, die „ſchmerzliche“ Thatſache zu konſtatiren, daß ſie geriſſen iſt“. Bisher hat Herr Eugen Richter dieſe„ſchmerzliche“ Thatſache nicht konſtatiren können. Der Kurioſität halber wollen wir aber erinnern, daß in den Neufahrs⸗Betrachtungen zum Beginne des Jahres 1887 die fortſchrittliche„Voſſ. Zeitung“ lamen⸗ tirte, daß„die Ausführung der ſozialreformatoriſchen Pläne nicht in dem wünſchenswerthen Maße voran⸗ geſchritten ſei.“ So hätten wir denn innerhalb der „freiſinnigen Partei“ bezüglich der Sozialreform alle denkbaren Nüancen zu verzeichnen. Die erſte Gruppe: „Bamberger, Barth und Broemel“ umfaßt die prinzi⸗ piellen Anti⸗Staatsſozialiſten; die zweite Gruppe:„Richter⸗ Pariſtus und Genoſſen“ macht bald im Prinzip, bald wegen der„Ausführung“ Oppoſition; die dritte Gruppe: „Tante Voß und ihre Nachbeter“ macht Oppoſttion weil Alles, was bisher auf dieſem Gebiete geſchehen, noch zu wenig iſt. Deutſches Reich. » Mannheim, 3. Nov. Einer uns aus dem Reichs⸗ tage zugehenden offiziellen Ueberſicht über die Vertheilung der Referate in der Commiſſion für den Reichshaushalts⸗ Etat entnehmen wir, daß der Abgeordnete für unſeren Kreis, Herr Commerzienrath Diffené, mit der Bericht⸗ erſtattung über den Etat für die Reichseiſenbahnen be⸗ traut worden iſt. Berlin, 2. Nov. Der Kaiſer ſandte dem Reichskanzler heute nachſtehendes Telegramm: „Hildiz⸗Palais, Konſtantinopel, 2. November. Um 11 Uhr bei ſchönem Wetter ſoeben angekommen. Unbe⸗ ſchreiblich ſchöner Anblick! Wilhel.“ erlin, 2. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ beſpricht die Kaiſerreiſe nach Konſtantinovel. Nicht Mißgunſt und Mißtrauen ſolle durch den Beſuch geſät werden, überall auf dem Erdenrund herrſche die Erkenntniß, daß der Grundzug der auswärtigen Politit Deutſchlands die Förderung und Gewährleiſtung des Friedens ſei. Mit freudiger Genugthu⸗ ung und dankbarem Empfinden blicke das Vaterland auf die Begegnungen der Monarchen, die dem Volke und dem Lande eine ſo reiche Fülle freundſchaftlicher Beziehungen ein⸗ tragen. In der Befeſtiaung und Stärkung der Beziehungen ſcaffte der Kaiſer ſtets neue Bürgſchaften für die Wohlfahrt und das Gedeihen der Nation, deren Geſchick er mit ebenſo feſter Hand, wie mit mildem humanen Sinn und begeiſtertem Herzen für das Anſehen und die Macht des Vaterlandes leite. Wie im Norden und Süden werde der Kaiſer auch im Mittelpunkt der mohamedaniſchen Welt als Träger einer Stoßen, ſegensreichen Kulturmiſſion betrachtet, deren Aufgabe Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannzeim und Uumgebung. iſt, das Gefühl der Solidarität unter den Völkern für die Erhaltung und JFeſtigung des Friedens zu ſtärken, zu feſtigen und in dieſem Sinne ſelbſt die Nationen verſchiedener Welt⸗ theile mit einander zu verkitten. Verlin, 2. Nov.„Die Nordd Allg. Zig, bezeichnet die Meldung verſchiedener Blätter, Freiherr Albertus v. Ohlendorff beabſichtige, ein Reichstagsmandat im dritten Hamburger Wahlkreis anzunehmen, als müßige Erfindung. Der Genannte habe niemals daran gedacht, ſich um ein Mandat zu bewerben, oder auch nur einem erfolgten An⸗ gebot irgendwie näßer zu treten.(Frhr. v. O. iſt der Be⸗ ſitzer der„N. A..“ Man hatte davon geſprochen, er wolle Woermanns Mandat erſtreben, der nicht wieder candi⸗ diren will„ Friedrichsruh, 2. Nov. Graf Kalnoky iſt kurz nach 12 Uhr hier eingetroffen und von Legations⸗ rath Brauer beim Entſteigen des Wagens begrußt worden. Fürſt Bismarck kam auf dem Bahndamm entgegen. Die Herren begrüßten ſich und ſchüttelten ſich wiederholt auf das Herzlichſte die Hände und gingen zum Warteſteige des Bahnhofs zurück. Das Publikum grüßte mit einem dreimaligen Hoch. Die Staatsmänner dankten, indem ſie ſich verneigten und fuhren nach dem Schloſſe. Der Beſuch Kalnokys ſoll bis Montag dauern. *Sigmaringen, 2. Nov. Die Königin von Sachſen, welche ſeit Mitte vorigen Monats ſich bei der fürſtlichen Ja⸗ milie zum Beſuch aufhielt, hat heute die Rückreiſe nach Dres⸗ den angetreten. * Kaiſerslautern, 2. Nov. Eine Bürgerver⸗ ſammlung hatte die hieſige Arbeiterpartei auf geſtern Abend in den Saalbau einberufen und ſollte dort Herr Dr. Rüdt aus Heidelberg über die Gemeinderathswahlen refe⸗ riren. Es wurde jedoch bei Beginn der Verſammlung be⸗ kannt gegeben, daß ſeitens des überwachenden Beamten die⸗ ſelbe ſofort aufgelöſt würde, falls Herru Rüdt das Wort ertheilt werde. Da ſomit ein eigentliches Referat nicht er⸗ ſtattet wurde, beſchränkte man ſich ſchließlich auf die Annahme einer Reſolution, nach welcher die Arbeiterpartei ſich verpflichtet, den von der Volkspartei aufge⸗ ſtellten Kandidaten ihre Stimmen zu geben. Oeſterreich-Ungarn. Peſt, 2. Nov. Der Handelsminiſter orbnete die Einſtellung der Schifffahrt auf dem Donauarme von Grueben bis Spiencza von Morgens bis Mittags auf unbeſtimmte Zeit an wegen des raſcheren Fortganges der Regulirungsarbeiten des Eiſernen Thores und wegen der Sicherheit der Ingenieure. FErankreich. Paris, 2. Nov. Miniſterpräſtdent Tirard begibt ſich am Dienſtag auf einige Tage nach Nizza. Für den Fall, daß das Cabinet Tirard nach der endgiltigen Conſtituirung der Kammer zurücktreten ſollte, hat man in hieſigen Regierungskreiſen ein Miniſterium Ribot⸗Caſimir Perier in Bereitſchaft.— Der Dampfer„Comarin“ iſt heute von Toulon mit 592 militäriſchen und bürgerlichen Fahrgäſten an Bord nach Indochina abgegangen. Der Dampfer wird Oran anlaufen und dort noch 399 Militär⸗ perſonen verſchiedener Gattungen des afrikaniſchen Truppen⸗ beſtandes aufnehmen. Schweir. *Bern, 2. Nov. Wegen der fortwährenden durch die Heilsarmee in Genf veranlaßten Ruheſtörungen und Widerſetzlichkeiten ihrer Offiziere hat die dortige Regie⸗ rung ihre Verſammlungen gänzlich unterſagt und ihre Lokale geſchloſſen. talien. *Rom, 2. Nov. Wie ſchon gemeldet, trifft das Kaiſerpaar am 12. November in Venedig ein und macht dann einen eintägigen Beſuch in Monza, wo bei hoffentlich beſſerem Wetter die verregnete Faſanenjagd nachgeholt werden ſoll. Spanien. * Madrid, 2. Nov. Ein königliches Dekret bevollmäch⸗ tigt den Finanzminiſter, der Kammer einen Geſetzentwurf be⸗ treffend die Erhöhung des Eingangszolles auf Getreide und Mehl vorzulegen. Großbritannien. „London, 2. Nov. Eine in Leeds von Capitän Nelſon von der Stanley⸗Expedition eingetroffene Depeſche beſagt, die Expedition werde im Januar in Sanſtbar eintreffen. Nußland. Petersburg, 2. Nov. Das polniſche Blatt „Kraj“ beſtätigt auch ſeinerſeits, daß zwiſchen Rußland und dem Vatikan betreffs der Wiederbeſetzung der katho⸗ liſchen Biſchofsſitze in Rußland eine Einigung erzielt ſei und gibt die Namen der ernannten Biſchöfe bekannt. Türkei. „Konſtantinopel, 2. Nov. Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen um 11 Uhr heute Vormittag, von dem Montag, 4. November 1889. Kanonenſalut der türkiſchen Kriegsſchiffe begrüßt, welche von den deutſchen Schiffen beantwortet wurden, hier ein. An der Landungsſtelle Dolmabagdſche wurde das Kaiſer⸗ paar von dem Sultan empfangen. Die Begrüßung war außerordentlich herzlich. Staatsſekretär Graf Herbert Bismarck wurde von dem Sultan beſonders ausgezeichnet. Die Majeſtäten fuhren ſodann zu dem Dildiz⸗Palaſt. Im erſten Wagen ſaßen die Kaiſerin und der Sultan, im zweiten Wagen der Kaiſer mit dem Prinzen Heinrich. Bulgarien. *Sofia, 2. Nov. Kriegsminiſter Mutkurow und Finanzminiſter Selabaſchew ſind geſtern dem Fürſten Ferdinand entgegengefahren. Der Fürſt wird Abends hier erwartet. Serbien. Belgrad, 2. Nov. In der heutigen Sitzung der Skupſchtina erklärte der Miniſter des Innern auf eine Anfrage wegen der Ausweiſung des Berichterſtatters des „Standard“ und der„Daily News:“ Der Brrichter⸗ ſtatter des„Standard“ habe höͤchſtſtehende Perſonen zum Gegenſtand von Senſationsnachrichten gemacht; bezüglich des Berichterſtatters der„Daily News“ ſeien Beweiſe einer ſtrafwürdigen Thätigkeit vorhanden.— Das dies⸗ jährige Budget weiſt einen Fehlbetrag von 4,224,541 Franken auf, der durch eine neu einzuführende Verbrauchs⸗ ſteuer und durch Erſparniſſe auf allen Verwaltungsge⸗ bieten gedeckt werden ſoll. Ggupten. Kairo, 2. Nov. Der Prinz von Wales ſpeiſte mit ſeinem Sohne, dem Prinzen Georg, geſtern Abend beim Khediv im Abdingpalaſte. An der Tafel nahmen 90 Perſonen theil, darunter ſämmtliche Miniſter, der engliſche Generalkonſul Sir Evelyn Baring, General Dormet und das prinzliche Gefolge. Aſten. „ Sauſibar, 2. Nov. Eine Meldung des Renterſchen Bureaus beſagt: Der Miſſionär Cole, begleitet von Frau und Kindern, iſt mit dem Hauptmann Wißmann von Mpuapua hier angekommen. ·( Aeber die Rickert'ſche Etalsrede wird uns aus Berlin geſchrieben: Nach der Anſicht des Herrn Rickert befinbet ſich Deutſchland politiſch in einem geradezu kläglichen Zu⸗ ſtande,„wirthſchaftlich“ würde, wenn es nach dem Sinne der freifinnigen Partei gegangen wäre, die Lage des Reiches eine vollendete ſein. Selbſtverſtändlich erzählte Herr Rickert auch von England, und meint, es habe ſich dieſes Land noch immer nicht„verblutet,“ ja ſein Außen⸗ handel ſei in derſelben Zeit um 4 pCt. geſtiegen, in welcher der unſrige zurück gegangen ſei. Das iſt nachgerade handgreifliche Rabuliſterel. Kein Anhänger der nationalen Schutzpolitik hat erwartet oder behauptet, England werde ſich an ſeinem Freihandelsſyſtem „verbluten“. Von unſerer Seite iſt vielmehr nur ſoviel, und wohl mit Recht, behauptet worden, daß die „deutſche Induſtrie“ ſich„verblutet“ haben würde, wenn man ſie nach dem Rezept der Rickert und Genoſſen in dem Zuſtande der Schwäche der freien Konkurrenz Englands gegenüber geſtellt hätte. Wenn heute nach einem Dezennium der Schutzpolitik die deutſche In⸗ duſtrie ſich bereits gerüſtet hat, um einen Gang mit ihrem mächtigſten Konkurrenten zu wagen, ſo dieſer Zuſtand herbeigeführt worden, weil unſer erſter Staatsmann die Einſicht und Energie gehabt hat, in letzter Stunde, allein noch zur rechten Zeit, dem Feinde die Thore zu verſchließen und vorerſt Ordnung im Innern zu machen— entgegen der verderblichen internationalen Prinzipienreiterei unſerer„Freiſinnigen“. Das Bild, welches Herr Rickert entwarf, iſt ein fal⸗ ſches; wäre es nach dem Sinne dieſer Herren gegangen, ſo läge ein großer Theil unſerer Induſtrien geknickt am Boden und wir würden heute nicht einmal die Hoff⸗ nung haben, in abſehbarer Zeit als freie Wettbewerber auch England Schach bieten zu können. Deutſchlands Ausfuhr aus dem freien Verkehr an Fabrikaten ſtieg in dem Zeitraume 1880—1887 von 1933,j Mill. auf 2370, Mill. Mark, die Ausfuhr von Rohprodukten nahm von 958,½ Mill. auf 763,8 Mill. Mark ab. Entgegen den Anſichten Rickerts glauben wir, daß die Ausfuhr der Rohprodukte noch immer zu groß iſt, daß dieſelbe noch weiter abnehmen muß. Hier aber iſt Gelegenheit, England nachzuahmen, deſſen wirth⸗ ſchaftliche Größe auf dem Selbſtverbrauche der eigenen 2. Seite. 2 und der Verarbeitung fremdländiſcher Rohprodukte berußt. Um dieſen Zweck zu erreichen, hat man in England weder vor dem Schutzzoll nach Außen, noch auch vor Prohibition zurückgeſchreckt; auch heute noch erſinnt das freihändleriſche England unausgeſetzt Maßregeln, um die „fremdländiſche“ Konkurrenz fernzuhalten. Einen Volks⸗ wirth von dem Schlage des Herrn Rickert, der ſich die Sache ſo vorſtellt, als ob das Heil des Landes in der Ausführung der eigenen Rohprodukte liege, würde man in England nicht ernſt nehmen. ————ů——ůů Aus Stadt und Land. *Maunhbeim, 3. November 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Verliehen wurde: die Auszeichnung, für zwölfjährige Dienſtzeit dem Aufſeher Emil Kille am Amtsgefängniß Bruchſal.— Uebertragen wurde: der Notariatsdiſtrikt Pforz⸗ heim UI. dem Notar Guſtav Adolf Herrmann in Graben, der Notarigtsdiſtrikt Graben dem Notar Karl Ludwig Eier⸗ mann in Pforzheim. Schulweſen. Aus der Merk'ſchen Stiftung in Konſtanz iſt ein Stipen⸗ bium von jährlich 350 M. für einen Schüler an einer badi⸗ ſchen Mittelſchule zu vergeben. Bewerbungen ſind bei dem Großh. Oberſchulrathe einzureichen. Von den Bewerbern iſt nachzuweiſen: 1. daß ſie badiſche Staatsangehörige und ent⸗ weder mit dem Stifter verwandt ſind oder in einer zu dem früheren Seekreiſe gehörigen Gemeinde Heimathsrecht oder den Unterſtützungswohnſitz haben; 2. daß ſie ſich einem wiſ⸗ ſenſchaftlichen Fache, mit Ausſchluß der Theologie, oder einer Kunſt widmen; 3. daß ſie bereits den Grad geiſtiger Aus⸗ bildung erlangt haben, um zum einjährig⸗freiwilligen Dienſt zugelaſſen zu werden; 4. daß ſie talentvoll, fleißig und in ihrem Betragen tadellos ſind; und 5 keine genügenden Mittel zu ihrer weiteren Ausbildung beſitzen. A. Mittel- und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bild ungsanſtalten ꝛc. Verſetzungen und Ernennungen: Schlatterer, Auguſt, Vehramtspraktikant und Volontär am Gymnaſium in Kon⸗ ſtanz, zur Stellvertretung an die Realſchule daſelbſt. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Baumgärtne r, Ce⸗ Uinda, Unterlehrerin in Raſtatt, wird Hauptlehrerin daſelbſt. Bill, Adolf, Schulverwalter in Oberhauſen, Amts Bruchſal, wird Hauptlehrer daſelbſt. Buntru, Fridolin, als Schul⸗ verwalter nach Haslach, Amts Oberkirch. Fiſcher, Eugen Alfred, Unterlehrer in Pfullendorf, als Schulverwalter nach Hagenau. Grim m, Friedrich, Unterlehrer in Sennfeld, als Unterlehrer nach Zuzenhauſen. Halder, Thaddäus, Hilfs⸗ lehrer in Stohren, als Schulverwalter nach Suggenthal. Hermann, Karl, Hilfslehrer in Neuenbürg, als Unterlehrer nach Boxberg. Hilſer, Simon, als Schulverwalter nach Windſchläg. Joſt, Ignaz, Schulverwalter in Raſtatt, wird Hauptlehrer daſelbſt. Kalchthaler, Rudolf, Unterlehrer in Eſchbach, als Unterlehrer nach Burkheim. Kirner, Joſef, Unterlehrer in Appenweier, als Schulverwalter nach Hattingen. Merk, Stefan, Hauptlehrer in Nußbach, wird Hauptlehrer in Mühlingen. Merkel, Alois Heinrich, Unterlehrer in Schut⸗ terthal, als Unterlehrer nach Thannheim. Nerz, Kaſpar, Schul⸗ verwalter in Mühlingen als Schulverwalter nach Leibertingen. Pfaff, Emil, Unterlehrer in Welſchenſteinach, als Unter⸗ lehrer nach Schutterthal. Rectanus, Heinrich Philipp, Unterlehrer in Opfingen, als nicht etatsmäßiger Lehrer an die Uebungsſchule des Lehrerſeminars Karlsruhe I. Ren⸗ nig, Georg, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Sennfeld. Saur Albert Unterlehrer in Borberg, wird Hauptlebrer in Külsheim. Say, Sophie, Unterlehrerin in Raſtatt, wird Hauptlehrerin daſelbſt. Schlageter, Johann, Unterleh⸗ rer in Dettingen, als Hilfslehrer nach Orſingen. Schle⸗ gel, Hermann, Unterlehrer in St. Georgen, Amts Villingen, als Unterlehrer nach Furtwangen. Schultheiß, Pius, Unterlehrer in Thannheim, als Unterlehrer nach Welſchen⸗ ſteinach. Speth, Franz, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Unterbiederhach. Stenzel, Eduard, Hauptlehrer in Windſchläg, wird Hauptlehrer in Ottenhöſfen. Stoll, Johann Georg, Hilfslehrer in Pfaffenweiler, als Unterlehrer nach Kirchzarten. Werner, Andreas, als Schulverwalter nach Todtmoosau. Offene Stelle. ae Wegen Eintritt des Gehilfen zum Militär iſt die Ge⸗ hilfenſtelle beim Großh. Notar Deetken in Mann⸗ heim frei geworden. Solche iſt alsbald durch einen ge⸗ fleißigen, militärfreien Arbeiter wieder zu eſetzen. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn Verwaltung. Verſetzt. Die Expeditionsaſſiſtenten Emil Eiſel in in Bretten nach Ettlingen. Wilhelm Hauck in n e nach Karlsruhe, Wilhelm Schneider in Baſel nach Neckarelz, Eifenbahnaſpirant, Expeditionsgehilfe Wilhelm Dörr⸗ wächter uu Oos nach Mannheim, Eiſenbahnaſſiſtent Franz Haaf in Baden nach Oos, Billetausgeber 1. Klaſſe Maxim. Zimmerer in Hinterzarten zur Verſehung der Bahn⸗ expeditorenſtelle 2. Klaſſe nach Kippenheim, die Expeditions⸗ gehilfen Auguſt Pahl in Walldürn zur Verſehung der Billet⸗ ausgabeſtelle 1. Klaſſe nach Hinterzarten, Emil Graß in Karlsruhe nach Bretten, Ludwig Gerspach in Offenburg nach Eberbach, Wilhelm Wörner in Roſenberg nach Wall⸗ dürn, Julius Ruf in Eberbach nach Karlsruhe, Johann Georg Schuhmacher in Mannheim nach Schwetzingen, Georg Schutt in Mannheim nach Gengenbach, Auguſt Hezel in Pforzheim nach Grötzingen, Franz Oö ſch in Neckarelz nach Roſenberg, Wilhelm Reichert in Karlsruhe nach Pforzheim, Bahnmeiſter Heinrich Maurer in Wag⸗ häuſel nach Rothenfels, Bahnmeiſter Karl Joſ. Kreulich in Flehingen nach Waghäuſel, Bahnmeiſter Ezechiel Ro th in Goktenheim nach Pforzheim, Wagenwärter Auguſt Böhler in Mengen nach Konſtanz, Joſef Vogel in Radolfzell nach Mengen. Steuerverwaltung. Auguſt Gerber von Tauberbiſchofsheim wurde zum 9 7 gehilfen ernannt und dem Steueroberaufſeher Lorenz eißenberger in Oberkirch wurde die Auszeichnung für 18jährige treue Dienſte verliehen. Zollverwaltung. Verſetzt: Reviſionsaufſeher Chriſtof Groß in Baſel gach Manunheim.— Entlaſſen: Reviſionsaufſeher Joſef Valentin Dietz in Hamburg lauf Anſuchen). Reviſionsauf.⸗ ſeher Guſtav Demoll in Mannheim(auf Anſuchen). Domänen⸗Direktion. Ernannt: Die Forſtpraktikanten Heinefetter in Ettlingen zum Gehilfen der Bezirksforſtei Wertheim Sexrauer in Oberweiler zum Gehilfen der Bezirksforſtei Kandern. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Entlaſſen wurde: Gendarm 3. Klaſſe Otto Guſtav Priewe vom 3. Diſtrikt auf ſein Anſuchen.— Verſetzt wurde: Gendarm Karl Wiedenmaier von Herriſchried b. nach Dürrheim Mannheim, 4. November. Aus der Stadtrathsſigung vom 31. Oktbr. 1889. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Vertretung des Standesbeamten.) Das Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts theilt mit, daß der ſtadträthliche Beſchluß, wodurch die Ver⸗ tretung der Stelle des Standesbeamten der Stadt Mann⸗ heim unter Entbindung des Herrn Stadtrath Dr. Diffene von derſelben dem Herrn Stadtrath Wahl übertragen worden iſt, genehmigt worden ſei. (Dank der Niederbronner Krankenſchwe⸗ ſteru.) Herr Geiſtl. Rath Koch ſpricht als Vorſtand der Niederbronner Krankenſchweſtern in warmen Worten den Dank aus für die denſelben am 28. d. Mts., als dem Tage, an welchem vor 30 Jahren die erſten Niederbronner Schwe⸗ ſtern zur Krankenpflege ſich dahier niederließen, durch eine Abordnung ausgedrückte Begrüßung und Ueberweiſung einer Beihülfe von M. 1000 zur Unterhaltung einer Station über dem Neckar. 5 (Der Beirath des Realgym naſiums) legt die Liſte derjenigen Schüler, welche pro Schuljahr 1889/90 um Befreiung vom Schulgeld nachgeſucht haben, mit ent⸗ ſprechenden Anträgen vor, denen die Zuſtimmung ertheilt wird. (Zwiſchen der Verwaltung des Gaswerks und der Groß h. Eiſenbahnverwaltung) wurde wegen Anſchluſſes eines Bahngeleiſes des Erſteren an die Geleiſe des Rangirbahnhofes ein neuer Vertrag abgeſchloſſen, welcher Seitens des Stadtraths genehmigt wurde. (Die Rechnungen des Hoftheater⸗Refer ve⸗ und Baufonds) pro 1. Okt. 1888/89 wurden erſtellt und gehen nach ſtattgehabter Vorprüfung an Großh. Hoftheater⸗ Comite zur gleichfallfigen Prüfung und Vorlage ans Großh. Bezirksamt. 5 4887er Stadtkaſſenrechnung). Bei Vorlage der Beantwortung der Abhörbemerkungen der 1887er Stadtkaſſe⸗ rechnung will der ſtadträthliche Reſpizient Herr Stadtrath Jordan nicht unerwähnt laſſen, daß die wenigen Bemerk⸗ ungen, welche an und für ſich unweſentlich ſind und zumeiſt die Verwaltung nicht berühren, Zeugniß von der geordneten Ge⸗ ſchäftsführung der Stadtkaſſe ablegen. (Anſtellung eines neuen Geometergehilfen.) Zur Förderung der Geſchäfte der Kataſtervermeſſung ꝛc. wurde die Anſtellung eines weiteren Geometergehilfen in der Perſon des Herrn Geometers A. Schaber genehmigt. Gerr 8 Frank!) iſt darum eingekommen, von Lit. D 1 aus, woſelbſt er eine kleine elektriſche Centrallicht⸗Anlage errichtete, zur Ausdehnung dieſer Anlage die nöthigen Drähte bezw. Kabel über die betreffenden ſtädtiſchen Straßen führen zu dürfen. Dem Geſuche konnte jedoch nicht entſprochen werden. (Aufſtellung eines Liegenſchafts⸗Inventars.) Das Tiefbauamt berichtet mit Bezug auf einen früher wegen Aufſtellung eines Liegenſchafts⸗Inven⸗ tars ertheilten Auftrag, daß es ſich empfehle, mit Fertigung des Verzeichniſſes dieſſeits des Neckars, bis zur Beendigung der Kataſtergeſchäfte zuzuwarten, weil ſolche ſonſt mit unge⸗ wöhnlichem Zeitaufwande verbunden wäre. Es wird hierauf 10 von der Aufſtellung fraglichen Inventars vorerſt abzuſehen. (Herſtellung einer zweiten Neckarbrücke.) In Betreff des Geſuchs mehrerer Einwohner der Neckarvorſtadt wegen Herſtellung einer zweiten Ver⸗ bindungsbrücke über den Neckar vom Jungbuſch aus bezw. wegen Entſcheidung der Platzfrage iſt das Collegium der Anſicht, daß zwar eine derartige Verbindung in nicht allzuferner Zeit in Erwägung gezogen werden dürfte, daß jedoch, da in Anbetracht der Ausdehnung des Verkehrs zwi⸗ 155 dem Gebiete 1 des Neckars und der Altſtadt bezw. es Centralgüterbahnhofes ohnehin eine Babnverbindung mit Brücke zwiſchen erwähntem Gebiete erforderlich ſein werde, für zweckmäßig erachtet wird, zunächſt mit der Staatsbahn⸗ verwaltung wegen Mitbenützung einer deßfalls zu erbauen⸗ den Brücke und entſprechenden Koſtenbetheiligung in's Be⸗ nehmen zu treten. 5 bane der Die von einer Seite angeregte Fortſetzung der Kanaliſation in der Straße zwiſchen 26 1 und 2B 1 muß unterbleiben, weil hierfür z. Zt. keine Mittel vorgeſehen ſind. Gauplatzverſteigerung) In Folge Angebotes auf den Bauplatz U 8 Nr. da wird letzterer zur öffentlichen Verſteigerung ausgeſchrieben werden. 5 Anderweitige Geſtaltung der Ringſtraße betr.) Nachdem in einer frühern Sitzung bereits im Prin⸗ eipe eine andere Geſtaltung der Ringſtraße zwiſchen dem Rheinthor und dem Schulhauſe K 5 beſchloſſen worden, wurde heute von der Baukommiſſion ein Koſtenvoranſchlag über die Herſtellung vorgelegt, welcher mit einem Aufwand vou M. 75,000 abſchließt. Dieſer Voranſchlag wird geneh⸗ migt und ſoll nun zunächſt wegen der Aufhebung des Pacht⸗ verhältniſſes bezüglich der Vorgärten mit den betr. Angren⸗ zern ins Benehmen getreten werden. Kreis verſammlung.) Bei der heute vorgenom⸗ menen Wahl der Wahlberechtigten für die Wahl des Abge⸗ ordneten der Gemeinden zur Kreisverſammlung wurden ge⸗ wählt die Herren Bürgermeiſter Klotz und Stadträthe Dr. Diffeneé, A. Hirt, J. Jordan und F. Laden burg. (Reorganiſation der Hoftheater⸗Verwol⸗ tung.) Einen beſonders wichtigen Gegenſtand der Tages⸗ Ordnung bildete die Angelegenheit wegen einer theilweiſen Reorganiſation der Hoftheaterverwaltung.— Der Stadtrath hatte mit Rückſicht auf die jährliche im⸗ mer mehr ſteigenden Ausgaben für das Theater, das Thea⸗ ter⸗Comite erſucht, ſich darüber zu äußern, in welcher Weiſe wohl eine Reorganiſation der Verwaltung empfohlen werden könnte, die Mitglieder des Theater⸗Comites konnten ſich über einen gemein ſamen Vorſchlag nicht einigen und er⸗ ſtattete jedes der Mitglieder ein beſonderes Gutachten. Die Theatercommiſſion, welche dieſe, ſich theils wider⸗ ſprechenden Einzelautachten zu prüfen hatte, erſtattete heute dem Stadtrath über ihre Berathungen eingehenden Bericht, dementſprechend der Stadtrath beſchließt, dem Theatercomite zu empfehlen, daß, wie dies 5 15 Abſ 2 des Theaterſtatuts vorſieht, eine geeignete Perſönlichkeit zur unmittelbaren Beſorgung von Oper und Schauſpiel angeſtellt werden ſoll; dem zu ernennenden artiſtiſchen Director ſoll namentlich die Rollenbeſetzung in neuen Stücken oder eine Veränderung in der beſtehenden Rollenvertheilung ſowie die Fertigung des Repertoirs unter Zuziehung des Kapellmeiſters und Regiſ⸗ ſeurs allein zuſtehen, während bisher das Theatercomite hierzu mitzuwirken hatte. Der Beſchluß des Stadtraths bezweckt, den anzuſtellen⸗ den artiſtiſchen Direktor ſelbſtſtändig zu ſtellen und ſolchem allein den künſtleriſchen Theil zu übertragen, während das Comite ſich auf den finanziellen Theil der Ver⸗ waltung beſchränken ſoll. Der Conſultation der Kronprinzeſſin von Schweden bei Dr. in Wiesbaden über das Leiden des Prinzen Guſtav Adolf, des zukünftigen ſchwediſchen Thronerben, wohnten, dem„Rheiniſchen Kurier“ zufolge, noch drei andere Aerzte dei, darunter einer aus Schweden und einer aus Baden. Die vier Aerzte waren übereinſtimmend der Anſicht. daß Maſſagekur hier nicht am Platze, ſondern eine andere Behandlung erforderlich ſei. Der Prinz wird mit ſeiner Mutter in 14 Tagen von Baden-Baden nach Meran geben, falls nicht inzwiſchen andere Beſtimmungen getroffen werden. Auch über den Geſundheitszuſtand der Rronprinzeſſin äußerte ſich Dr. Mezger gutachtlich. Ein intereſſantes Hochzeitsgeſchenk bat das Corps Saxo⸗Boruſia in Heidelberg dem griechiſchen Kron⸗ prinzen gemacht. Daſſelbe beſteht in einem ſchweren ſilbernen Präſentirteller, in deſſen Mitte ſich das Corpswappen be⸗ findet, während rings im Kreiſe die Wappen aller Mitglieder des Corps zur Zeit der Anweſenheit des Kronprinzen in Heidelberg angebracht ſind. Statiſtiſches aus der Stadt Mannheim von der 41. Woche von 1889(13. Okt. bis 19. Okt.). An Todes⸗ urſachen für die 16 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ kamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende Krankgeiten: In— Fällen Maſern und Rötbeln, in 1 Falle Scharlach, in 2 Fällen Diphtherie und Croup, in Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieher), in— Falle Kindbettfieber(Puerperalfieber), in 1 Falle Lungenſchwind⸗ ſucht, in— Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in— Fällen akute Darmkrankheiten, in— Falle Brechdurch⸗ fall, Kinder bis 1 Jahr—. In 12 Fällen ſonſtige verſchie⸗ dene Krankheiten. In— Fällen Selbſtmord. * Todesfälle in der Zeit vom 13. Okt bis 19. Okt. 1889. Nach den Veröffentlichungen des kaiſerlichen Geſund⸗ heitsamts ſind in der bezeichneten Woche, berechnet auf das 1000 Einwohner und das ganze Jahr, als geſtorben ange⸗ meldet: In Aachen 22,2; Altona 14,2; Augsburg 17,3; Barmen 10,6; Berlin 19,8; Bochum 17,0; Braunſchweig 13,5; Bremen 14.8; Breslau 20,9; Charlottenburg 22,5; Chemnitz 26,8; Danzig 24,0; Darmſtadt⸗Beſſungen 146; Dortmund 19,1.; Dresden 20,7; Düſſeldorf 19,3; Duisburg 11,0; Elber⸗ feld 18,4; Elbing 22,1; Erfurt 20,9; Eſſen 20,5; Frankfurt a. M. 15,2; Frankfurt a. O. 22,2; Freiburg i. Br. 17,4; .⸗Gladbach 16,9; Görlitz 18.3; Halle a. S. 26,7: Ham⸗ burg 21,9; Hannover 18,5; Karlsruhe 18,0; Kaſſel 12,2; Kiel 22,6; Köln 19,3; Königsberg 24,9; Krefeld 18,4; Leip⸗ zig 13,4; Liegnitz 185; Lübec 13,3; Magdeburg 18,7; Mainz 17,8; Mannheim 124; Metz 11,2; Mülhauſen 13,4; München 24,1: Münſter 5,5; Nürnberg 22,3; Plauen i. V. 140; Poſen 23,7; Potsdam 16,8; Roſtock 19,0; Stettin 23½3: Straßburg 14,2; Skuttgart 16,6; Wiesbaden 176; Würzburg 24,3; Zwickau 13,5. „Zur Feier des Reformationsfeſtes wurden heute früh von ½7 Uhr an, durch den Poſaunenchor des hieſigen Männer⸗ und Jünglings⸗Verein unter Leitung des Herrn Pabſtdorf vom Tburme der Concordienkirche zwei Cboräle:„Eine feſte Burg iſt unſer Gott“ und„Lobe den Herrn“ geblaſen. Dürer⸗Vorträge in Heidelberg. Am Freitag Abend fand in der Aula der Univerſität in Heidelberg der zweite Dürer⸗Vortrag des Herrn Dr. von Oechelhäuſer ſtatt. Derſelbe war äußerſt zahlreich beſucht. Redner beſprach, von den Kinder⸗ und Lehrlingsarbeiten ausgehend, in chronolo⸗ giſcher Weiſe die hervorragenden Werke des Meiſters: die Porträts der erſten Zeit, die ſogenannten. Stiche, welche Dürer als Geſelle Wohlgemuths unter deſſen Zeichen anfertigte, die Darſtellung der Apokalypſe in Holzſchnitt, welche kunſtge⸗ ſchichtlich zugleich die Erhebung des Holzſchnitts vom banalen Illuſtrationsmittel zur Kunſtgattung bedeutet und den Ruhm Dürers begründete; das Marienſeben, die große Paſſion, das Allerheiligenbild, die Altarbilder, die verſchiedenen zum Theil nicht verſtändlichen Bilder aus der alten Mythologie u... w. Die Aufklärungen, welche jeweils über die Zeit der Ent⸗ ſtehung der Werke, ihren Inhalt, ihre charakteriſtiſchen Eigen⸗ thümlichkeiten, ihren Werth u. ſ. w. gegeben wurden, feſſelten die Aufmerkſamkeit der Anweſenden in vollſtem Maße, ebenſo die kurzen orientirenden Mittheilungen über die Technik von Holzſchnitt, Kupferſtich und Radirung. Im Lcchte dieſes Vortrags wird vielen der Zuhörer die Ausſtellung der Dürer'ſchen Werke ſich erſt ſo recht erſchloſſen haben. Zu Guuſten der Familie des erkrankten Muſik⸗ direktors Iſeumann ſind nach einem im„Bad. Sänger⸗ boten“ enthaltenen Ausweiſe beim Hauptausſchuß des Badi⸗ ſchen Sängerbundes aus Mannheim folgende Beträge ein⸗ gegangen: Geſangvereine Erholung, Erheiterung, Flora, Männergeſangverein und Sängerhalle Ertrag 342 M. 80 Pf., Frohfinn 50., Liederhalle 80., Lieder⸗ kranz 100 M. Verbündete Männergeſangvereine Liederkranz. Liedertafel, Sängerbund und Singverein(Ertrag eines Kon⸗ zertes) 873 M. 50 Pf. Ferner ſandte der Ludwigshafener Cäcilienverein 600 Mark. Jasgeſammt ſind 4607 M. 80 Pf. eingegangen. Außerdem hat der Hauptausſchuß des Badiſchen Sängerbundes an den Verwaltungsrath der deutſchen Sänger⸗ bundes⸗Stiftung ein Geſuch um Zuweiſung einer Ehrengabe an Iſenmann gerichtet, welchem Geſuche ſtattgegeben und 600 ., d. h. der fünfte Theil aller für das laufende Jahr ver⸗ fügbaren Gelder bewilligt wurden. Der„Badiſche Sänger⸗ bund“ überweiſt jährlich 300 Mark. „Gegen Nahrnugsmittelfälſcher geht man zur Zeit gerichtlich ſtreng vor. So verurtheilte die Nürnberger Straf⸗ kammer 3 Viktualienhändler, welche Butter faſt bis zur Hälfte mit Margarin gemiſcht und dieſen Miſchmaſch als reines, theures Schmalz verkauften, zu Gefängnißſtrafen von 5 bis 14 Tagen und außerdem zu Geldſtrafen von 100 bis 300 Mark. Was dieſes Urtheil noch beſonders verſchärft, iſt, daß es von amtswegen unter Nennnung der Namen in den Zeitungen öffentlich dekannt gegeben wird. „Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, den 5. Nov. Der Kern des tiefen Luftwirbels im Nordweſten wandert langſam nord⸗oſtwärts Es trennen ſich aber von dem Haupt⸗ theil untergeordnete Theile los, welche von der Nordſee gegen Polen vorrücken werden. Ihr Vorübergang wird die Bauer des unbeſtändigen Wetters verlängern, wenn auch erhebliche Niederſchläge nicht zu erwarten ſind, weil infolge des an⸗ dauernd geringen Druckgefälls keine Luftbewegung entſtehen kann, welche genügend Feuchtigkeit beiführt. Es ſteht dem⸗ nach morgen(Dienſtag) und in den nachfolgenden Tagen (Mittwoch u. ſ..) meiſt bewölktes, vielfach nebeliges Wetter, mäßig kühle Temperatur und ver⸗ einzellter Niederſchlag, aber nur in unbedeutender Menge bevor. Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 3. November, Morgens 7 Uhr. Thermometer 5 Höchſte und niederſte Tem⸗ 8 70 in Celſius„peralur des verg. Tages in mm Trocken]Feucht Stärke Mazimum Minimum 785.9.8 5˙⁰ Süd 2 88 *) O: Windſtille ſchwacher Luftzug; 2: etwas ſtärker ze 38: Sturm; 10: Orka n. 381 Wetter: theilweiſe bewölkt, bosuzſchtlic ſchön. Aus dem Großherzogthum. „Karlsruhe, 2. Nov. 100 Mark Belohnung hat die Gr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen auf die Ent⸗ deckung des Thäters ausgeſetzt, der im Laufe dieſes Jahres mehrfach Glüblampen im Tunnel am Ettlinger Eiſenbahn⸗ übergang muthwillig beſchädigte. 2 Karlsrube, 2 Nov. Die Sachs'ſche Hofapotheke iſt durch Verkauf zum Preiſe von 350,000 M. in den Beſitz des Herrn Apotheker Steinmetz in Baden übergegangen. „Ettlingen, 2. Nov. Die ganz bedeutenden Neubauten der Spinnerei⸗ und Weberei⸗Aktiengeſellſchaft hier, deren Koſten mit ungefähr einer Million Mark den angeſammelten Erſparniſſen entnommen werden, ſind ſo weit gediehen, daß dieſelben binnen Kurzem unter Dach kommen.— Herr Metall⸗ patronenfabrikant Lorenz aus Karlsruhe wird mit der An⸗ lage von Fabrikgebäuden auf den zu dieſem Zwecke am Staatsbahnbofe Ettlingen angekauften 69 Morgen Gelände im nächſten Frühjahre beginnen. Kehl, 2. Nov. Vorgeſtern wurde ein hieſiger Gen⸗ darm bei Ausübung ſeines Dienſtes angegriffen und ſchrwen mißhandelt. Der Hergang war ſoldender; Nachts 10 Uns — — — —— Mannheim, 4. November. General⸗Anzeiger. verliezen 7 Arbeiter, die beim Propiantamt in Straßburg beſchäftigt ſind, in angetrunkenem Zuſtande eine hieſige Wirth⸗ ſchaft und begaben ſich unter lautem Geſchrei auf den Heim⸗ weg. Als ſie der Gendarm zur Ruhe verwies, leiſteten ſie nicht nur keine Folge, ſondern griffen denſelben an, wobei ihm einer der Raufbolde das Seitengewehr entriß. Zur Wieder⸗ erlangung desſelben folgte der Gendarm den Abziehenden und erbielt von dem Einen, der ſich ſeine Waffe angeeignet hatte, durch einen Hieb eine ſchwere Verletzung über dem rechten Auge, daß er dienſtunfähig wurde, worauf die Angreifer alle die Flucht ergriffen. Dieſelben wurden jedoch am darauf⸗ folgenden Tage verhaftet. Donaueſchingen, 2. Nov. Hierſelbſt ſtürzte der Flaſchnermeiſter Hermann Munding vom Dache der früheren Fürſtlichen Kunſtmühle und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß nach wenigen Minuten der Tod eintrat. Der n hinterläßt eine Wittwe und ſechs unmündige inder. * Konſtanz, 2. Nov. Vom Bezirkskommando Lörrach wurde geſtern ein Deſerteur hier eingeliefert, der vor drei Jahren von der 3. Kompagnie des hieſigen Regiments ent⸗ wichen war und ſich in Frankreich und der Schweiz herum⸗ getrieben hatte. Er wurde letzter Tage beim Betreten des badiſchen Gebietes in Säckingen verhaftet und dann nach Lörrach geliefert. Gerichtszeitung. *Maunheim, 2. Novbr.(Schöffengericht.) 1) Juliana Piſter, Dienſtmagd von Neckarau, wird wegen Betrugs unter Annahme des Strafmilderungsgrund der Jugend mit 1 Woche Gefängniß beſtraft, abzüglich 6 Tage Unterſuchungshaft.— 2) Konrad Laugel, led. Taglöhner von Frankenweil, erhält wegen Diebſtahls eine Gefängniß⸗ ſtrafe von 3 Wochen, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft. — 3) Babette Kreiſel von Gerhartshofen, wird wegen Körperverletzung zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Wochen verurtheilt.— 4) Anton Demere, led. Gypſer von Paris, Jakob Baumann, led. Taglöhner von Strümpfelbrunn, Karl Koppenhöfer, led. Gypſer von Weſternach, ſämmt⸗ liche z. Zt. hier, werden wegen Körperverletzung und zwar Demere zu 2 Tagen, Baumann zu 3 Wochen Gefängniß ver⸗ urtheilt. Koppenhöfer wird freigeſprochen.—), Jakob Sigmund, Taglöhner hier wird von der Anklage der Uebertretung der Gewerbe⸗Ordnung freigeſprochen.— 6) Wilhelm Schwert, Egefrau hier, wird wegen Betrugs zu einer Geldſtrafe von 5 M. event. 1 Tag Gefängniß verur⸗ urtheilt.— 7) Adam Hohenberger, Taglöhner von Landau, wird von der Anklage des Diebſtahls freigeſprochen. — 8) Johann Nagel, Fuhrmann von Frankenthal, wegen Uebertretung der ſtraßenpolizeilichen Vorſchriften. Der Angeklagte hat ſich der bezirksamtlichen Strafe unterworfen. — 9) Chriſtian Henz, Bauunternehmer hier, wird wegen Beleidigung zu einer Geldſtrafe von 60 M. event, 6 Tagen Haft und der Privatkläger Jakob Häberle, Bauführer von Waiblingen als Wiederangeklagter zu einer Geldſtrafe von 10 M. event. 1 Tag Haft verurtheilt,— 10) Joh. Schmitt, Hofſchuhmacher hier, wird wegen Beleidigung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 6 M. event. 1 Tag Haft verurtheilt. Tagesneuigkeiten. — Berlin, 1 Nov.(Lebendig verbrannt.) Die S8jährige Wittwe Dorothea Görlitz, welche bei ihrer Tochter, einer Wittwe Frauſtadt mit 4 Kindern, in der Seinemünder⸗ ſtraße 133 wohnte, war geſtern allein zu Hauſe. Wie es ſcheint, erhob ſich die faſt blinde Frau vom Bette, um mit Hobelſpänen Feuer im Ofen anzumachen„und legte ſich wie⸗ der nieder, ohne zu bemerken, daß die Hobelſpäne vor dem Ofen Feuer gefangen hatten, welches alsbald auch das Bett ergriff, Bis man den Brand entdeckte und der armen Frau 5 kommen wollte, fand man nur mehr eine ver kohlte eiche. — Riga, 1. November. Vergiftung.) Eine hieſige Familie hatte mehrere Tage hintereinander marinirten Lachs gegeſſen, in welchem ſich durch Zerſetzung Fiſchgift gebildet hatte, ſo daß alle Mitglieder der Familie ſchwer erkrankten. Ein Sohn, eine Tochter und das Dienſtmädchen ſind nun geſtorben, die Uebrigen liegen noch ſchwer krank darnieder. — Wien, 2. Nov.(Ediſon's Phonograph.) Ge⸗ ſtern Vormittag beſuchten die Hofſchauſpieler Sonnenthal, Hartmann, Roſe und Reimers Herrn Wangemann im Grand Hotel, welcher ihnen eine detaillirte Erklärung des Wunder⸗ Inſtrumentes gab. Herr Sonnenthal ſprach in den Phono⸗ graphen ein Stück aus dem Fauſt⸗Monolog. Frau Roſa Papier, die mit Fräulein Marie Lehmann, Johannes Brahms, Direktor Förſter und anderen Künſtlern erſchien, ſang in den Apparat Brahms ſchöne ſaphiſche Ode:„Roſen brach ich des Nachts am dunklen Haage.“ — London, 2. Nov.(Ueber den bereits gemel⸗ deten Einſturz einer Teppichfabrik in Glasgow) während des geſtrigen Sturmes werden folgende Einzelheiten gemeldet: Das Unglück erfolgte nach 5 Uhr Nachmittags, als der Sturm ſehr heſtig war. Eine fünf Stockwerk hohe Mauer des im Umbau begriffenen Fabrikgebäudes ſtürzte auf den im ſtehengebliebenen, alten Theil befindlichen Arbeitsſaal, in welchem über 150 Arbeiterinnen an mit Dampf getriebenen Webſtühlen beſchäftigt waren. Die Maurer hatten die Ar⸗ beit eben verlaſſen. Plötzlich erloſchen alle Lichter und der anze Saal wurde mit Balken und Steinen bedeckt. Der ehrzahl der Arbeiterinnen gelang es, zu flüchten. Die Löſchbrigade unternahm das Rettungswerk. Bis Mitternacht waren 18 Schwerverletzte, 3 Lebende und 17 Todte ausge⸗ graben. 30 weitere Perſonen find verſchüttet. Das Funda⸗ ment der Maner ruhte auf einer alten Kohlengrube! Theater und Muftk. Liederkranz⸗Concert. Das geſtern Abend im großen Saale des Saalbaues vor einem äußerſt zahlreich erſchienenen Publikum ſtattge⸗ fundene erſte Saiſon⸗Concert des Mannheimer Lieder⸗ kranzes legt erneutes Zeugniß ab von der durchaus künſtleriſchen Richtung des Vereins, der unter der Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters Langer den höchſten Zielen, die dem Männerchorgeſang geſtellt ſind, zuſtrebt. Es gereicht uns zur Genugthuung, den vollen Erfolg feſtſtellen zu können, den der Liederkranz geſtern wieder errang und der zu gleichen Theilen der vortrefflichen Leiſtung der Vereinsmitalieder, wie den intereſſanten Vorträgen der als Soliſten gewonnenen Künſtler zu danken iſt. Wir erfüllen eine Pflicht der Höflich⸗ keit, wenn wir zunächſt der Mitwirkung der auswärtigen Gäſte gedenken. Fräulein Elly Warnots iſt eine vortreffliche Colo⸗ raturſängerin, die mit einer geradezu außerordentlichen Keh⸗ lenfertigkeit eine recht ſelten anzutreffende vornehme Art des Geſangs verbindet. Ihren Läufen und Trillerketten merkt man nicht die Mühe au, welche ſonſt dem Studium des color⸗ irten Geſanges anhaftet; das klingt alles ſpielend leicht und ohne jene Aufdringlichkeit die das Virtuoſenthum vielfach als eine ſelbſtverſtändliche Beigabe zur Kunſt der Reproduktion betrachtet. Wie ſo vielen Inſtrumentaliſten, die über der rein mechaniſchen Ausbildung der Virtuofität den innerſten Kern der Kunſt überſehen, ſo iſt manchen Sängern. denen das Kunſtſtück höher ſteht, als das Kunſtwerk, der Sinn für die Reindeit des Stils völlig verloren gegangen; ſie geben, indem ſie nach Effekten haſchen, in Aeußerlichkeiten unter und bleiben ſchließlich trotz virtuoſenhafter Ausbildung der Kün⸗ ſtetei doch nur Handlanger der echten Kunſt. Wir begrüßen deshalb in Frl. Warnots eine echte Künſtlernatur, weil ihr eſang von jener nur auf Aeußerlichkeiten berechneten Spie⸗ Lal dee i and die ihe eigene üderraſchende Keblen⸗ fertigkeit nur als ein allerdings blendendes Mittel zur Erzielung höherer, künſtleriſcher Zwecke behan⸗ delt wird. Das bewies Fräulein Warnots in dem Vortrage einer Berceuſe, die frei von allem coloriſtiſchen Zierrath als eiufaches Tonſtück mit feinem Geſchmack in durchaus edler Weiſe vorgetragen wurde. In den bekannten Rode'ſchen Variationen, einer Geſangsſtudie, die wir— um es nur offen zu geſtehen— nicht gern im Concertſaale hören(vielleicht nur deshalb, weil wir ſie meiſt ſtümperhaft zu hören verurtheilt waren) zeigte Frln. Warnots das ganze Regiſter ihrer Coloratur, die überraſchend ſchön ausgeglichen iſt. Einen liebenswürdigen Humor entwickelte die Künſtlerin in einer übermüthigen„Arie“ alten Styls, die ſie auf ſtürmiſches Verlangen wiederholen mußte.— Neben einer ſo vortrefflichen Sängerin mußte der Inſtrumental⸗ Soliſt, Herr Albin Schröder, vom Leipziger Gewandhaus⸗ orcheſter, einen ſchweren Stand haben. Wenn es ihm trotz⸗ dem gelang, ſich den einmüthigen Beifall des Publikums zu erringen, ſo darf dieſer Umſtand gewiß zu Gunſten ſeiner Künſtlerſchaft gedeutet werden. Herr Schröder iſt ein Celliſt der guten Schule, die in der Heranbildung wirklicher d. h. von Grund auf gebildeter Tonkünſtler ihr Ziel erblickte. Daß er, der den Ton ſo warm und lebensvoll zu geſtalten weiß, auch in techniſcher Beziehung die ſchwie⸗ rigſten Virtuoſenaufgaben zu löſen vermag, bewies er irhl, raen, in der Coßmann'ſchen„Tarantelle“ und einem„Scherzo“ von Sitt; insbeſondere die letztere Com⸗ poſition gab dem Künſtler wiederholt Gelegenheit, ſeine Fer⸗ tigkeit in den höchſten Lagen des Inſtruments und im Dau⸗ meneinſatze zu entwickeln. Wir können übrigens derartige Kunſtſtückchen, die dem Charakter des Cellos durchaus fremd ſind und es bleiben ſollten, keinen Geſchmack abgewinnen. Nicht geringeren Erfolg wie mit den Leiſtungen der für ſein Concert gewonnenen Soliſten, hatte der„Liederkranz“ mit den Vorträgen ſeiner Mitglieder. Es würde uns ſchwer fallen, aus den zahlreichen Geſängen einzelne beſonders her⸗ vorzuheben; es ſei uns nur geſtattet, den vortrefflichen Ein⸗ druck feſtzuſtellen, den der Vortrag der für das nächſtjährige V. Badiſche Sängerbundesfeſt beſtimmten Chöre hervorgerufen hat. So erwies ſich denn das geſtrige Liederkranz Concert als ein voller Erfolg und es will uns ſcheinen, daß der Dirigent, Herr Hofkapellmeiſter Langer, alle Ur⸗ ſache hat, mit den Mitgliedern des„Liederkranzes“ zufrieden u ſein, wie dieſe ſelbſt ihrem Leiter zur dankbaren Aner⸗ Kennün für die vortreffliche Führung verpflichtet ſind. Julius Katz. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater. Den Bemühungen unſeres Hoftheater⸗Singchors iſt es gelungen, zu der am 22. d. M. ſtattfindenden Benefize⸗Vorſtellung„Trompeter von Säkkingen“, Herrn Fritz Plank aus Karlsruhe für die Parthie des„Freiherrn“ in genannter Oper zu gewinnen. Herr Plank, welcher nach Ausſpruch des Componiſten der beſte derzeitige Vertreter obiger Parthie iſt, wird bei ſeiner großen Beliebtheit beim hieſigen Publikum ganz ſicher dazu beitragen, daß ein ausverkauftes Haus erzielk wird, was wir unſerem wackeren und augeſtrengten Chorperſonal von Herzen wünſchen. In der permauenten Ausſtellung des Kunſtver⸗ eins ſind neu ausgeſtellt: Prof. Hugd Knorr:„Nach einem Regentage“ und„Strand auf Rügen“, A. Laub⸗ heimer:„Zwei Schweſtern“, J. G. Steffan:„Sturz der Partnach“, W. Martens:„Die drei Pudelchen“, Alfred Schmidt:„Beim moſten“, M. v. Pechmann:„Gebirgs⸗ landſchaft“, W. Rögge:„Das Wetter klärt ſich auf“. Freiburg, 2. Nov. Wir vernehmen, daß der Baſſiſt unſeres Stadttheaters, Herr Hofer, zur einſtweiligen Ueber⸗ nahme der Stelle des verſtorbenen Herrn Speigler von der Großh. Hoftheater⸗Intendanz zu Karlsruhe ein Engagement erhalten hat. 5 Ladislaw Mierzwinski wird am 11. November in der Liederhalle zu Stuttgart gemeinſam mit dem Pianiſten Georg Liebling aus Berlin ein Concert geben und dabei eine Arie aus Aida, eine Serengde von Olivieri, Lieder von Bizet und die Sieilienne aus„Robert der Teufel“ ſingen. Repertoire der Münchener Theater.(Königl. Hof⸗ und Nationaltheater.) Sonntag, 3. Novbr. „Lohengrin.“ Montag, den.:„Ein Volksfeind. Dienſtag, den.:„Iphigenie auf Tauris“(von Gluck). Mittwoch, den 6,:„König Lear“. Donnerſtag, den.:„Triſtan und Iſolde.“ Freitag, den.:(Unbeſtimmt). Samſtag, den.:„Hein⸗ rich IV.“(Erſter Theil). Sonntag, den 10.:„Wallenſtein's Tod“. Dienſtag, den 12.: Zum erſten Mal auf der neu ein⸗ gerichteten Bühne„König Heinrich IV.“(Zweiter Theil). (Königliches Reſidenztheater.) Sonntag den 3. Nov.:„Der Probepfeil.“ Dienſtag, den.:„Die Welt, Auhen ſich langweilt.“ Sonntag, den 10.:„Teufels ntheil.“ (Theater am Gärtnerplatz). Sonntag, den 3. Nov. Nachmittags:„Der Müller und ſein Kind.“ Abends: „Der Seekadet.“ Montag,.:„Der Verſchwender“. Diens⸗ tag,.:„Kapitän Fracaſſa.“ Mittwoch,.:„Der Mikado.“ Donnerſtag,.:„Jägerblut.“ Freitag, 8:„Die Zuaven.“ Samſtag,.:„Jägerblut.“ Sonntag, 10. Nachmittags:„Der närriſche Schuſter“, Abends:„Jägerblut.“ Repertoire der Fraukfurter Theater. Opernhaus. Dienſtag, 5. Nov.:„Mignon“. Mittwoch,.:„Die Puppen⸗ fee“.„Fra Diavola“. Donnerſtag,.:„Tell“(Oper) Arnold: Herr Candidus. Samſtag,.:„Die Puppenfee“.„Beliſar“. Sonntag, 10.:„Lucia von Lammermor“. Edgar: Herr Candidus.„Die Puppenfee“. Montag, 11:„Die Jungfrau von Orleans“. Schauſpielhaus. Dienſtag, 5. Nov.:„Die Fremde“. Mittwoch,.:„Die beiden Leonoren“. Freitag,.:„Kabale und Liebe“. Samſtag,.:„Fortuna“. Schauſpiel in 3 Auf⸗ zügen von Hermann Faber. Sonntag, 10. Nachmittags:„Neu Frankfurt“. Abends:„Fortuna“. Paris, 1. Nov.(Alphonſe Daudet's) Bühnen⸗ werk„Der Kampf um's Daſein“(la lutte pour la vie) iſt im Gymnaſe erſtmals in Scene gegangen und hat einen zweifel⸗ loſen Erfolg zu bedeuten. Die Pariſer Kritik nennt das Drama, welches an jener Stelle einſetzt, wo Daudet's Roman „Die Unſterblichen“ ſchließt, das Meiſterwerk des berühmten Dichters. Verführung, Ehebruch und Vergiftung ſpielen darin die Hauptrolle. Das ſtärkſte Stück dieſes Dramas iſt jedenfalls der Augenblick, in welchem die ältliche ruinirte Gattin des Helden in die von dieſem begehrte Scheidung willigt, nachdem ſie ſeinen Plan, ſie zu vergiften, entlarvt hat, damit der Hallunke eine neue reiche Heirath ſchließen könne, indem ſie ſagt:„Ich höre auf, Deine Gattin zu ſein, ich will als liebende Mutter über Dich wachen— aber bleibe brav.“(!) Aeueſte Aachrichten und Celegramme. *Berlin, 2. Nopv. Das Bankgeſetz wurde im Bundesrathe einſtimmig angenommen; im Reichstag ſieht man doch umfangreichen Verhandlungen entgegen, da die Anhänger der Doppelwährung entſchloſſen ſein ſollen, den Antrag auf Verſtaatlichung der Reichs⸗ bank einzubringen und dieſen Anlaß zu benutzen, um ihren bekannten Wünſchen erneuten Ausdruck zu geben. Neben den Doppelwährungsleuten und den Agrariern ſitzen bekanntlich ſo ziemlich in allen Parteien Männer, welche aus nationalwirthſchaftlichen und ſocialpolitiſchen Gründen eine Verſtaatlichung der Reichsbank, deren bis⸗ herige Organiſation, wie auch in dieſen Kreiſen anerkannt 3. Seite. ſwird, ſich bewährt hat, immerhin vorziehen würden. Eine Mehrheit für die Verſtaatlichung würde aber ſchwerlich zuſammenzubringen ſein. Die jetzige Bank⸗ vorlage wird wohl, wenn auch mit einigen Abänder⸗ ungen, vom Reichstag angenommen werden.— Falls es gelingen ſollte, die erſte Leſung des Socialiſtengeſetzes ſammt den Erörterungen über den Rechenſchaftsbericht bezuͤglich der Ausführung des So⸗ cialiſtengeſetzes in zwei Setzungen zu erledigen, würde am Mittwoch der Reichstag ſich mit den Anträgen aus der Mitte des Hauſes beſchäftigen können. Es liegt in der Abſicht des Präſidiums, wie in früheren Jahren einen Tag in der Woche, und zwar den Mittwoch dafür frei zu laſſen. Die Anträge werden der Reihe nach, wie ſie eingegangen ſind, auf die Tagesordnung geſetzt. Mit beſonderer Spannung ſieht man dem Antrage des Abg. Windthorſt wegen Aufhebung der Militärpflicht für Geiſt⸗ liche entgegen. Bei den auf die Arbeiterfrage bezüg⸗ lichen Anträgen ſoll auch die Angelegenheit der Arbeits⸗ einſtellungen der letztenMonate im Reichstage zur Sprache kommen. Elberfeld, 2. Nov. Reichstagsabgeordneter Harm, Mitglied der ſozialdemokratiſchen Fraktion, welcher auf eine Denunciation hin des Betrugs beſchuldigt vor Ge⸗ richt ſtand, iſt heute, lt. Fr.., von der Strafkammer freigeſprochen worden. Der Staatsanwalt ſelbſt bean⸗ tragte Freiſprechung. Antwerpen, 2. Nov. Die Sozialiſten for⸗ derten die Dockarbeiter zu einer großen Kundgebung für heute Abend auf; man befürchtet Unruhen. Konſtautinopel, 2. Nov. Weitere Meldung: Die Einfahrt des Kaiſerpaares iſt bei prächtigem Wetter günſtig verlaufen; Prinz Heinrich auf der„Loreley“ übernahm die Führung, ihm folgten der Kaiſer Wilhelm auf dem Panzerſchiffe„Kaiſer“, die Kaiſerin auf dem„Hohenzol⸗ lern.“ 2 türkiſche Pachten u. der Poſtdampfer„Danzig“ mit Gefolge ſchloſſen ſich an; zwei türkiſche Panzer⸗ ſchiffe fuhren rechts und links von dem„Kaiſer“ und„Hohenzollern“; je ein Lloydſchiff mit der Kolonie, ſowie ein Dampfer mit deutſchen Schul⸗ kindern und viele Dampfer anderer Nationalitäten bildeten den Schluß. Während der Fahrt winkten der Kaiſer und die Kaiſerin unzählige Male. Unter ſtürmiſchen Hochrufen von allen Seiten— der Hafen war mit Menſchen überfüllt und wimmelte von Barken, alle Anhöhen waren dicht bevölkert— erfolgte gegen 11 Uhr die Ankunft vor Dolmabagdje unter dem Salut der türk. Flotte, welcher die deutſchen Schiffe antworteten. Während der Kaiſer in Huſarenuniform ſofort den„Hohenzol⸗ lern“ beſtieg und alsbald darauf in Dolmabagdie, wo der Sultan ſeine Gäſte erwartete und herz⸗ lichſt begrüßte, mit ſeinem ganzen Gefolge lan⸗ dete, war der Jubel und die Freude allgemein. Die Revue iſt gut abgelaufen; der Kaiſer hat ſich lobend über die Haltung der Truppen ausgeſprochen. Das Kaiſerpaar hat ſoeben eine Rundfahrt durch die Stadt gemacht, auf welcher es von der einheimiſchen Bevölkerung jubelnd begrüßt wurde. Türkiſche Blätter bringen kt. „Frkft. Ztg.“ die Portraits des Kaiſerpaares mit deutſcher Widmung. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 3. November. Die geſtrige Börſe hatte einen matten Verlauf, ſpeziell für Bier⸗ brauerei⸗Aktien. Mayerhof wurden zu 190 umgeſetzt, Eich⸗ baum zu 173, Kleinlein waren zu 166, Schwartz zu 168, Badiſche zu 100, Weltz zu 125 offerirt. Bad. Rück⸗ und Mitverſicherung waren zu 565 erhältlich, Mannheimer Rück⸗ verſicherung ſtellten ſich auf 450., 460 B. Fraukfurter Mittagbörſe. e 2. Nov. An der heutigen Börſe ſtanden Gotthard⸗Actien und Lombarden im Vordergrunde des In⸗ tereſſes. Erſtere hatten unter Realiſationskäufen zu leiden und gingen 3 pCt. zurück; letztere hingegen wurden in gro⸗ ßen Summen zu ſteigenden Preiſen umgeſetzt. Von Bank⸗ werthen Reichsbank ſehr feſt auf die nun bekannten De⸗ tails des neuen Geſetzes, Disconto⸗Commandit in ſchwächerer Haltung. Böhmiſche Bahnen feſt und lebhaft, Duxer ca. 4 fl. Buſchtherader 2 fl., Lombarden 2 fl., Elbthal fl. höher. Einige Rentenwerthe zeigten ſchwächere Haltung, In der Nachbörſe waren Creditactien begünſtigt und 1½ fl. höher. Von In duſtriegctien Laura rege umgeſetzt, ſchließlich mit ca. 1 pCt. Abſchwächung ſchließend. Gelſen⸗ kirchener feſt. La Veloce 1,50 höher. Privatdisconto 4½ PCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 289—, Diskonto⸗Kom⸗ inandit 240.—, Berliner Handelsgeſellſchaft 196.—, Deutſche Vereinsbank 119.—, Darmſtädter Bank 177.05, Deutſche Bank—.—, Effektenbank—.— Württemb. Vereinsbank —.—, Wiener Unionbank 208. Wiener Bankverein 101½, Ungariſche Escompte—.—, Länderbank 220. ½, Gotthard 176.90 Central 147.80, Nordoſt 133.60, Jura 116.30, Union 121.40, Weſtbahn 39.—, 5 pCt. Italiener 93,60, Ungar. Kredit 288—, öſterr. Frz. Staatsbahn 202¾, Lombarden 110½, Galizier——, ruſſ. Südweſt 70.60, Heſſ. Ludwigs⸗ bahn—.—, Cſak. Agram—.—, Lübeck⸗Büchener 200.30 Nordweſt——, Elbthal——, Werrabahn—., Albrecht——, Dux⸗Bodenbacher——, Böhm. Nordbahn 194.—, Egypter 100.—, Türken 17.25, Türken⸗Looſe—.—, Tabak—.—,.50proz. Buen.Aires— Bad. Anilin—.— Ottom. Zoll⸗Obl. 75.40, ung. Goldrente 86.90, öſterr. Gold⸗ rente—.—, 1880r Ruſſ. 98.40, Alpine 79.50, Laura 169.70, Gelſenkirchen 197.80. Graz-Köflacher—, Buſchtherader——, Prince Henri 58.30, Deutſche Nationalbank 148.30, Prag⸗Dux Prior. 126⅛ Böhm. Weſt 289, Mittelmeer 118.30, Meridional⸗ Akt. 139.70, La Veloce 149.50, Deutſche Oelfabriken 117.—, Madrider Looſe 59.90. Bei belebten Umſätzen zeigten die Courſe über⸗ wiegend Befeſtigung. Namentlich notiren Länderbank, Lom⸗ barden, Schweiz. Nordoſt und Gotthard⸗Aktien ſowie einzelne Inzaſtriewerthe, e e, remen, v. elegraphi Nachrichten Sloyb in Bremen, mitge 1 5 2J2JJCGC00 fahren war, iſt am 28. Okt Vorm Uhr wobhlbehalten in Newyork angekomms. Dampfer„Rhein,“ welcher am 16. Oxt. in Bremen abgefahren war, iſt am 31. Okt. Bm. 8 Uhr wohlbehalten in Baltimore angekommen. Waſſerſtand? Zachricten. Rhein. 2. Nov..0 m. 068. Konſtanz, 31. Okt..86 m..%s. Kaub, 3. Nov..50.— 0 Hüningen, 31. Okt.84 m. 4.01 Koblenz, 2 Nop. 2 60 m.—.07. Kehl, 4 Nov..88 m 4.18. Töln, 2 Nov,.90 m.—.00 Lauterburg, 2 Nov. 441 0¹ 241 m. 00 Kuhrort, 3. Nob..84 m.—.08. Nannb⸗ 11 N 44 4.9056 Mannbei 3. 255,445 annheim 1 m— tt, 3. v. 4. M. WNaisz, l, Nob,.65 M.—.05, Henbrean, l. Nuv, 300 m. 7 ranmperm, 4. grbprmotr. 4. Seite. General⸗Anzeiger. Bekanntmachung. GVerkin fir Naturkunde. No. 100,710. Die Bürgermeiſter bezw. Stabhalterämter des Das Froß, Rufeum deelt Bezirks werden beauftragt, die in obigem Betreffe jeweils auf 15. Dezember jeden Jahres tabellariſcher Form zu bewirken. u erſtattenden Vorlage in folgender Gemeinde Zuſammenſtellung Über das Auftreten der Rothlaufkrankheit unter den Schweinen und den hierdurch verurſachten Schaden. 1. 7 3a b1 900% 101 5 8[ Wie hoch * 520— f kranthel 3.ſchätzt man den 88 SSS aden, den Auter den 8 ds e. Schweinen Serd Ser de fan e⸗ gufgetreten Ses ſacht hat 8 8 3822 88 3888 2 2—. 2— NB. Die Summen von Colonne 3, 4 und 5 müſſen mit 75 49 der Colonne 2 übereinſtimmen. Mannheim, 1. November 1889. Großh. Bezirksamt. Benfinger. Tages⸗Ordnung zur Lihung des Fezirüsralhs 2 5 Vormittags 9 Uhr. 1. 9 S. des Armenverbands eckarau bober Steinhauer ober von Philipp S da, Rück⸗ erſatz geleiſteter Berpflegungs⸗ koſten betr. 2. J. S. der Armen⸗ u. Kranken⸗ commiſſion Mannheim gegen Gr. Bad. Staatstiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. Novem⸗ ber l. 15 ab erhält auf Seite 96 des füdöſterreichiſch⸗ ungariſch⸗ deutſchen Gütertarifs in der Waa⸗ renklafſifikation die Pofitton Steine(auch Marmor) ſämmt⸗ lich den atz„ſo⸗ weit nicht nachſtehend usnahmen etroffen ſind“ und unter Lit. a ieſer Poſition der Artikel„Bims⸗ 5865 den Beiſatz„(auch unver⸗ Friedrich Staſſen Wwe. z. Zt. packt) in de orderung betr. 3. Geſuch des Johann Bayer da⸗ hier um Erlaubniß zum Be⸗ trieb einer Schankwirthſchaft 79 ee ee in 4 4. Gleiches Geſuch des Guſtav 5. Slecches Lelet des griſt Glei es Chriſtian 1 1 Srscbeshsfelderſttaße e. Geſuch des Ludwig Müßi um Erlaubniß zum Betreß einer Schankwirthſchaft mit Branntweinſchank in U 8, 11. (7. Geſuch des Joſeph Stolz um Erlgubniß zum Betrieb einer Gaſtwirt ft in P 4, 11. 8. Gleiches Geſuch des Johannes Krampf III. in Feudenheim. 9. 117 5 des Johann Würz um Erlaubniß zur Transferirung ſeiner Schaakwirthſchaftscon⸗ en ohne Branntweinſchank von 1, 30 nach 20 1, 7. 10. Gleiches Geſuch des Joſep Becker von K 4, ½a na G 7, 1a. 11. 15 P Geſuch des Karl Jo⸗ Der ang von Friedrichsfel⸗ derſtraße 14/15 nach O 6, 2. 12.— 155 Geſuch des Wendelin Speck von Schwetz.⸗Str. 69 nach R 3, 14. 18. Kaufha der Firma Gebr. Kauffmann in Ladenburg betr. 14. Ern 1 für Mitte No⸗ ber 1889 Sämmtliche auf die rd⸗ nung bezüglichen Akten en 3 Tage vor der Sitzung zur Ein⸗ icht der Betheiligten und der berren Bezirksräthe auf dies⸗ itiger Kanzlei auf. 63751 annheim, 2. November 1889. Großh. Bezirksamt. enſinger. Bekanntmachung. Die Unterſtützung aus E 45880 betr. (801) Nr. 100711. Die Ge⸗ meinderäthe des Bezirks werden geranlaßt, etwaige Geſuche um aus dem allgemei⸗ zen Lehrgelderfond binnen 14 Tagen mit gutächtlichem Antrage hRierher einzuſenden. 63750 Mannheim, 1. Nopember 1889. roßh. Bezirksamt. enſinger. Niſtrictsſtraße Judwigshafen(Hemshof)⸗ Frieſenheim belr. VBon Montag, 4. I. Mts. an kann die oben bezeichnete 8 wieder von Fuhrwerk aller befahren werden. 637 wigshafen a. Rh., den 1. November 1889. Kgl. Bezirksamt Neger. Verſteigerung von Bauplätzen. No. 13193. Die Stadtgemeinde Mannheim läßt am Samſtag, 5. Nopbr. d.., Nachmittags 3 im Nee Kathhauſe— Bau⸗ amtslokal— ein nachverzeich⸗ nete—5 lätze öffent⸗ en 5 gern: lg I 9 N 11 im kanße don 268.42 ꝗm, Lit. M 8 No. 10 im Muaße von Der Vuſ ſlagspreis beträgt ägt pro 15 den 15 l. .11:55 Mk., den Platz Mk. Ver Zusczlag wird nur ertheült wenn mindeſtens die eſee preiſe geboten werden. 20 Zu dieſer Verſteigerung werden die Steigliebhaber mit dem Be⸗ merken eingeladen, daß der Plan und die Verſteigerungsbeding⸗ ungen inzwiſchen auf der Stadt⸗ 5 i 1—— —3, en. aueine 24. ttoſer 1889. tadtr— h. Lentp. öffentlich e Karlsruhe, 31. Oktober 1889. Generaldirektion. Gr. Bad. Staatseiſenbahnen. Am 1. November l. J. tritt für Güter Iin Ausfuhr nach den un⸗ teren Bonauländern(Rumänien, Serbien, Bulgarien) und darüber inaus ein Ausfuhrtarif ab deut⸗ en Stationen nach den deutſch⸗ öſterreichiſchen Grenzſtationen in Kraft, in welchen die dieſſeitigen Stationen Heidelberg und Mann⸗ heim aufgenommen ſind. „Die Frachtſätze dieſes Tarifes finden im Rückvergütungsweg und zwar auf alle diejenigen Sendungen Anwendung, welche von der deutſch⸗öſterreichiſchen Grenzſtgtion aus nachweislich nach Rumänien, Serbien, Bulgarien und darüber hingus befördert worden ſind, ſofern für dieſe Sendungen bei deren Abgang di⸗ rekte Tarife entweder überhaupt nicht vorhanden waren oder ſich 5 er ſtellten, als die bei Abfer⸗ igung im 9 88 Verkehr ſtehenden Taxen. e eitere Auskunft ertheilen die Gr. Güterverwaltungen Heidel⸗ berg und Mannheim ſowie unſer Gütertarifbüreau. 6373 Karlsruhe, 31. Oktober 1889. Generaldirektion Heffentliche Verſteigerung. Dienſtag, den 5. Nov. 1889, Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. 8 4, 17 hier 63765 1 1 Bücherſchrank, 1 Silberſchrank, 1 Kanapee, 2 Schränke, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 vollſtändiges Bett, 1 Nachttiſch mit Marmor⸗ latte, 1 Wandkäſtchen, 2 Paar orhänge, 3 Gallerien, 1 Stand⸗ uhr, 2 Blumenſtänder, 1 Spiegel, 8 Bilder, 2 Lampen, 1 Fiſchglocke, 3 Patentſtühle, 1 5 0 5 Büſten, 1 Muſikwerk mit Zubehör, 1 Vio⸗ line mit Kaſten, 1 Guitarre, 1 Revolver, 17 Bände Brockhaus⸗ Converſations⸗Lexikon, verſchied. Bücher und Zeitſchriften, verſch. 8 ⸗Kleidungsſtücke gegen aare Zahlung im Vollſtrecküngs⸗ wege öffentlich verſteigern. annheim, 2. November 1889. räuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Geffentliche Nerſteigerung. Dienſtag, 5. Novbr. I.., Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlocal 1 1 No. 2 ein Pferd, 1 Futter⸗ ſchneidmaſchine, 1 Rübenmühle, 2 Leitern, 20 Stangen, ca. 18 Cent. Oger(ſchwarz, braun, gelb), iae 80 arben, 1 Sabe⸗ mühle, 3 Commode, 1 reib⸗ commode, 1 Schreibpult, 1 Co⸗ 1 Canapee, 1 Regula⸗ eur, 1 Taſchenuhr mit Kette, 1 goldener Ring, 2 Tiſche, 1 Waage, 1 neue en(für Schuh⸗ macher), 1 Eisſchrank, 1 Teppich, 1 Keiſekoffer, 1 Handſchuhkaſten, 2 Nähmaſchinen, Spiegel, Bilder und ſonſt verſchtedene Hausge⸗ räthe gegen Baarzahlung im Voll⸗ ver⸗ — 63760 aunheim, 2. November 1889. M 2 Gerichtsvollzieher Schller een Nag. tägliche Unterweiſung in Fertig. Genaue ——— 1 aſclag er einſchlägigen Ber⸗ hälrtniſſe ſichern guten Erfolg. Gefl. Aufragen unter A. F. 685 an die Expd. erbeten. 63752 Schwarzbrod⸗Jertauf Q5, 23. 4 Pfd. prima Schwarzbrod 45 Pfg. 63748 1 grauer, langhaar. Spitzer 6J Kindern geſucht. vom 1. November an bis auf Weiteres geſchloſſen. 63754 Der Cuſtos. ö prehn 3yff 2 5, 2. 637306 Täglich früh 8 Uhr friſcher Anſtich von hochfeinemm Lagerbier der Brauerei Hch Ph. Hagen. Warme und kalte Speiſen zu jeder Tageszeit. 5 Mittagstiſch auch im Abon⸗ nement. Montag Leberklös 7 mit Sauerkraut. * Um freundlichen Beſuch bittet J. Keek, früher Wirth der Brauerei „zum Engel“ in Heidelberg. fen 2 Ein Dienſtmädchen verlor ein in Papier gewickeltes Zwanzig⸗ markſtück 4 vom Waſſerthurgen bis Bahnhof. Abzug. g. gute Belohng. K 4, 15, 4. St. 63743 Ein Colporteur verlor ge⸗ ſtern in einem Wirthſchaftslokale am Fruchtmarkt ein Portemon⸗ naie mit ea. 191 M. Inhalt. 4 Gegen gute Belohnung abzugeben 5——5 in 15 Erpedſtlon 568703 2 hübſch möbl. Z. an 1 Stuh ſher Senogna Yerein Hee Wir eröffnen am künftigen Dienſtag, punkt ½9 Uhr in unſeren Lokalitäten„Stadt Augsburg“, U 4, 10 einen weiteren Unterrichtskurſus und laden wir die Herren, welche ſich bereits angemeldet haben hierzu höflichſt ein; ebenſo ſehen wir weiteren Anmeldungen mit Vergnügen entgegen. Für jüngere Herren, namentlich Lehrlinge beginnt demnächſt ein neuer Kurs in einem Schullokal des Großh. Realg mnaſtums und beliebe man Anmeldungen an den I. Vorfitzenden Herrn Friedrich Stoll oder an unſere Adreſſe Stolze ſcher Steno⸗ grafen⸗Verein, M 4, 10 gelangen zu laſſen. 68764 ziehbar zu verm. 63756 Der I. Vorſitzende: N Stoll, Näheres im Laden. in Firma„Rabus& Stoll. f J2. Sſt, einf. möbl. 3. 9J 1, 5 ſof. zu v. 63724 e eee Als Geſangslehrer Zim. zu verm. 63727 5. S 5,St, 1 gut möbl. asſs(namentlich für Ausbildung angehender Kunſtfünger und 0 95 IJin. Bis knd zen Kunſtjüngerinnen, die ſich der Oper widmen), empftehlt ſich zum Unterricht gegen mäßiges Honorar. i zu vermiethen. 63738 25, 13 1 kl. Wohng. zu v. 63721 Xaver Kreuttner, 68655 B 4, 10 Opernsänger BB 4, 10. 5245 2 Hrn. b. zu v. 63728 29 E part., 1 g. möbl. B 2, 15 Zim. an 1 foliden Herrn zu verm. 63757 0 2 Zim u. Nüche 0 3, 17 zu verm. 63758 2 1 ſchöner 3. Stock 0 8, 23 beſthd. in 5 ge⸗ räumigen Zimmern, Küche und Magdzim, mit Waſſerltg., ganz oder getheilt, bis 1. 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