der Poſtliſte eingetragen unten * Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtaufe ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journ (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. 5 55 185 — 7 5 5 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Thef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, (Mannheimer Volksblatt.) für den Inſeratentheil: Jakob Ludw. Sommer. Kotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iß Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 10.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) werden einer Kaiſerlichen Verordnung ge⸗ mäß am 20. Februar ſtattfinden. Binnen wenigen Wochen werden die deutſchen Wähler an der Wahlurne ihre Stimmen abgeben und wir hoffen zuver⸗ ſichtlich, daß der Reichstagswahlkreis Mannheim⸗ Weinheim⸗Schwetzingen wie ſeither, ſo auch im nächſten Reichstage durch einen Mann vertreten ſein wird, deſſen öffentliches Wirken Bürgſchaft gibt für die getreuliche Erfüllung ſtaatserhaltender Grundſätze. Als einen ſolchen von der Bedeutung des ihm übertragenen Mandats erfüllten Mann haben die Wähler unſeres Wahlkreiſes ihren bisherigen Abgeordneten Herrn Commerzienrath Philipp Diffené kennen und ſchätzen gelernt; ihm wieder das Ehrenamt eines Reichstagsabgeordneten anzuvertrauen und um die nochmalige Uebernahme der ſchwierigen Miſſion zu er⸗ ſuchen, iſt jetzt die Pflicht der treu zu Kaiſer und Reich ſtehenden Wähler unſeres Wahlkreiſes. Schon rüſten ſich die Gegner der beſtehenden Ord⸗ nung zum Wahlkampfe. In ihrem Lager wird jeder Mißvergnügte willkommen geheißen, deſſen ganze politiſche Weisheit in dem Rufe:„Gegen das Kartell“ gipfelt und mit offenen Armen wird ein Jeder empfangen, deſſen Glaube sbekenntniß lautet: Haß gegen den Reichskanzler, der des Kaiſers Politik vertritt! Jetzt gilt es Farbe zu bekennen! Keiner zaudere in der Erfüllung ſeiner Pflicht, und heiligſte Pflicht eines Deutſchen iſt es, was in großen Siegen mit theuerem Blute erkämpft wurde, in der Zeit des Friedens feſtzuhalten. Das Volk, das den Feind außerhalb der deutſchen Grenzen ſiegreich niederwarf, es wird auch die Feinde im Innern zu Boden ſtrecken. Und wahrlich! ein innerer Feind zehrt am Mark des Volkes, er unter⸗ wühlt den feſten Boden, auf dem das Reich gegründet iſt. Das hat unſer Großherzog in Konſtanz bezeugt und der Bürger, der die Scholle liebt, auf der er lebt, wird die Worte des Landesfürſten beherzigen. Warum iſt unſeren Gegnern das„Kartell“ ſo ſehr verhaßt?! Weil es ein ſtarker Damm iſt gegen die ſozialdemokratiſchen Sturn flüthen, die Haus, Hof und Familie des Bürgers zu überſchwemmen und zu vernich en drohen. Hier gilt es, ſtarke Schutzwehren aufzuwerfen, vereint die Hände zu regen, damit Ruhe und Ordnung, dieſe ſicherſten Grundlagen der bürgerlichen Freiheit und des Wohlſtandes, nicht angetaſtet werden von ruheloſen Agitatoren. Die Demokratie, welche ſich in unſerem Wahlkreiſe ſcheut, ſich offen mit der Sozialdemokratie zu verbinden, hat in Offenburg mit den Rotheſten der Rothen einen Bund zur Bekämpfung des Kartells geſchloſſen, deſſelben Kartells, das der Kaiſer als eine den Grund⸗ ſätzen ſeiner Regierung entſprechende poli⸗ tiſche Geſtaltung bezeichnet hat. Die Demo⸗ kratie will den Conflikt mit dem Oberhaupte des Reiches, dem wir die Erhaltung des Friedens verdanken. Wer wider des Kaiſers Politik iſt, wähle demokratiſch oder, was dasſelbe iſt, ſozialdemokratiſch! Wir andern aber, die in der gemeinſamen Thätig⸗ keit der verbündeten Regierungen und des Reichstags die Gewähr für eine fortſchreitende, die Intereſſen des ſtädt⸗ iſchen Bürgers wie des Landmanns in gleichem Maße fördernde Politik erblicken, wir heben wieder den be⸗ währten Abgeordneten auf den Schild, der den Reichs⸗ tagswahlkreis Mannheim⸗Weinbeim⸗Schwetzingen jetzt im Reichstage vertritt und wir hoffen zuverſichtlich, daß Herr Philipp Diffené, als treubewährter Patriot dem Wunſche der ſtaatserhaltenden Elemente unſeres Wahlkreiſes gemäß, ſich eniſchl eßen wird, neuerdings ein Mandat anzunehmen. Um ihn nögen ſich alle Va erlandsfreunde ſcharen, an ſeiner Seite iſt ihr Platz, duſch ihn und mit ihm ſei am 20. Februar der Sieg über unſere Gegner erkämpft! Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Januar. Zweite Berathung des Marinectats. Rickert und Richter erklären ſich natürlich wie gegen Alles, ſo auch geſe die Mehrforderungen des Capitels ⸗Militärperſonal“; Frege und Behr ſprechen dafür. Ben⸗ nigſen betonte, die Hauptaufgabe der deutſchen Marine ſei Geleſenſte und verbrritetſte Zeitung in Maunzeim und Amgebung. der Schutz des ausged huten deutſchen Handels. Auch der Küſtenſchutz erfordere größere Mittel. Staatsſecretär Admi⸗ ral Heusner rechtfertigt die Mehrforderungen mit den ſteigen⸗ den Bedürfuiſſen der Marine, dem Mangel an höheren Officieren und der Nothwendigkeit der Vervollſtändigung der Reſerve. In der Verwaltung der Marine ſei kein Umſchwung gegen⸗ über den früheren Beſtrebungen beabſichtigt. v. Frankeuſtein erklärt namens ſeiner Freunde, daß ſie für eine langſame Ausführung der Schiffsbauten ſeien, obgleich ſie das Bedürf⸗ niß einer theilweiſen Erneuerung der Fotte zugäben. Das Haus bewihligt, entgegen dem Antrag v. Frankenſtein, neben dem Admiral auch drei Vicegdmiräle, nahm im übrigen die Beſchluſſe der Budg trommiſſion an und genehmigte das Ordinarium debattelos. Nächſte Sitzung Freitag 12 Uhr: Tagesordnung: Reſt des Marineetats. Kaiſetin Auguſta 5. Berlin, 9. Januar. Das„Armee⸗Verordnungsblatt“, welches von einem Trauerrande umgeben erſcheint, bringt folgenden kaiſer⸗ lichen Erlaß: Trauer um Ihre Majeſtät die verewigte Kaiſerin⸗Königin Auguſta. Ich beſtimme hierdurch, daß die Trauer für meine heute verſchiedene Großmutter, der Kaiſerin⸗Königin Auguſta Majeſtät, auf die Dauer von ſechs Wochen vom Tage des Eintreffens dieſer Ordre ab in folgender Weiſe in der Armee ſtattzufinden hat; In den erſten drei Wochen tragen die Ge⸗ neräle das Achſelband und das Generalabzeichen zur geſtickten Uniform, ſämmtliche Officiere den Adler u. ſ. w. und die Co⸗ carde an dem Heim und der Mütze, die Schärpe, die Epau⸗ lettes bezw. die Achſelſtücke, Paſſanten, das Porteepee und beziehungsw. das Cartouche⸗Bandolier mit Flor überzogen, ſowie einen Flor am linken Oberam. Die General-Adju⸗ tanten, Generäle 3 la suite und Flügel⸗Adjutanten tragen die Achſelbänder, die Huſaren⸗ und die Ulanen⸗Officiere die Janaſchnüre und das Nationalabzeichen, die Officiere der Jäger und Schützen das Nationalabzeichen gleichfalls mit Flor überzogen. In den letzten drei Wochen wird von ſämmt⸗ lichen Offtcieren nur der Flor um den linken Oberarm ge⸗ tragen. Für die Sanitäts⸗Officiere und die Beamten der Armee gelten die gleichen Beſtimmungen in entſprechender Weiſe. ber den Fahnen werden während der ſechs* 2 lange berabhängende Floöre getragen, die Aumte der Spie zu befeſtigen ſind. Während der erſten acht Tage der Trauer⸗ zeit iſt bei den Truppen kein Spiel zu rühren. Das Kriegs⸗ miniſterium hat hiernach das Witere zu veranlaſſen. Berlin, den 7. Januar 1890. Wilhelm. An das Kriegsminiſterium. Ueber die Beiſetzung der irdiſchen Hülle der Kaiſerin Auguſta wird folgendes bekannt: Heute Abend findet im kaiſerlichen Palaſte der letzte Trauergottesdienſt an der Bahre der verewigten Kaiſerin ſtatt. Darauf erfolgt um 1 Uhr nachts die Ueberführung der Leiche nach der königlichen Schloßka⸗ pelle, wobei die Truppen zu beiden Seiten des Weges Kette bilden und von Fackelträgern begleitet werden. Am Samſtag nimmt der Leichenzug ſeinen Weg vom Schloſſe durch die Linden und durch das Brandenburger Thor, die Charlottenburger Chauſſs entlang nach dem Mau ſoleum im Schloßgarten zu Charlottenburg. In der hie⸗ ſigen Schloßkapelle erfolgt zuvor die Einſegnung der Leiche. Bei dem Zuge wird von dem Schloſſe bis etwa zur Sieges⸗ allee von den Gewerken Spalier gebildet, von da bis Char⸗ lottenburg von den Truppen von Spandau und Lichterfelde. Am Mauſoleum wird die Leibkompaanie des 1. Garde⸗Regts. zu Fuß ſtehen. Wie bei der Beiſetzung weiland Kaiſer Wilhbelms wird die große Begleitung an der Siegesallee aufhören und nur eine Schwadron des pommerſchen Küraſſier⸗Regiments Nr. 2 Königin dem Leichenwagen voranreiten, während eine Schwadron der Gardes du Corps den Zug ſchließt. Die Aufbahrung erfolgt vorher in der Schoßkirche in einem geſchloſſenen Sarge und wird von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags, aber nur gegen Eintrittskarten, zu ſehen ſein. Die Re⸗ gimenter, deren Chef Kaiſerin Auguſta war, ſind durch 38 Acordnungen vertreten. Die bei der Leichenfeier in erſter Reihe betheiligten Truppen treffen im Laufe des Tages ein. Die feierliche Einſegnung der Leiche der Kaiſerin Auguſta iſt heute Nachmittag erfolgt. Die mit einem weißem Gewande bekleidete Leiche liegt auf einer dicken ſeidenen Matratze.— Der Präſident des Reichstages v. Levetzow hat heute Namens des Reichs⸗ tags einen Erinnerungskranz von Palmen, weißen Roſen und weißen Camelien am Sarge der hochſeligen Kaiſerin Auguſta niedergelegt. Die Bänder der ſchwarz gerän⸗ derten weißen At“ sſchle fe tragen die Inſchrift:„Der deutſche Reichsta d erſten deutſchen Kaiſerin, 7. Ja⸗ nuar 1890 ſonſe e Worte der Seligpreiſung:„Selig ſind die Barmherzigen, denn ſie werden Barmherzigkeit erlangen.“ Samſtag, 11. Januar 1890. *„Dentſchland vor den Churen!“ Unſere Nachbarn in Holland regen ſich wieder ein⸗ mal ganz unnöthig auf; wie immer iſt es„D eutſch⸗ land vor den Thoren“ was unſere„Freunde“ dort nicht ſchlafen läßt, wenngleich die friedliche und loyale Haltung Deutſchlands dergleichen thörichte Be⸗ ſorgniſſe ausſchließen ſollte. Vor Kurzem meldete ein „Wolff'ſches“ Telegramm in der deutſchen Preſſe aus dem Haag, der holländiſche Kriegsminiſter habe auf eine Anfrage betreffend die Broſchüre eines gewiſſen Tindal in den Generalſtaaten beruhigende Erklärungen abgegeben. Ueber den Inhalt dieſer Broſchüre wird jetzt von der „Rh. Weſtf. Ztg.“ folgendes mitgetheilt: Die Schrift ſucht nachzuweiſen, daß Holland jeder⸗ zeit einem Handſtreiche(coup de main) von Seiten Preußens preisgegeben ſei. Tindal ſtellte ſeine Behaup⸗ tungen in einer Weiſe auf, welche ſie ſehr glaubwürdig erſcheinen laſſen. Er legt mit Zahlen und ſonſtigen leichter kontrollirbaren Angaben dar, daß die holländiſche Mobilmachung mindeſtens—6 Tage Zeit bedürfe, wäh⸗ rend Deutſchland im Stande ſei, in den erſten 24 Stun⸗ den nach der Kriegserklärung ſämmtliche Provinzen mit Ausnahme von Nord⸗ und Süd⸗Holland und Seeland zu beſetzen. Tindal rechnet dabei natürlich mit den be⸗ nachbarten ſtarken preußiſchen Garniſonen(Münſter, Weſel, Düſſeldorf ꝛc.), erzielt aber durch die Angabe der einzelnen Truppentheile und ihrer Stärke, welche ſozu⸗ ſagen ſtets an der Grenze marſchbereit ſtehen, den beſten Eindruck der Ueberzeugung, ſo daß man ſich über die durch ſeine Broſchüre hervorgerufene Aufregung gar nicht zu verwundern braucht. Tindal ſpricht höchſt reſpektlos von der heimathlichen Wehrfähigkeit. Große Stücke hält man bekanntlich im In⸗ und Auslande z. B. auf die ſogenannten Waſſerlinien, d. h. die Abſchneidung des Landes zu Vertheidigungszwecken durch Kancle zur künſtlichen Ueberſchwemmung. Tindal meint, die letztere würde mindeſtens 1 24 Stunden, wenn nicht vielleicht mindeſtens 6 24 Stunden in Anſpruch neh⸗ men, eine Zeit alſo, während welcher ſich der Feind des Landes längſt bemächtigt hätte. Wir geben nachſtehend eine Probe der Tindal'ſchen Ausführungen:„3¼ Stun⸗ den nach Abſendung des deutſchen Ultimatums können 2400 Mann der deutſchen Armee, nämlich das 3. Ba⸗ taillon des 78. Infanterie⸗Regiments und 3 Bataillone des 91. Infanterie⸗Regiments an der Grenze bei Nien⸗ weſchans ſtehen; 4 Stunden nach der Abſendung befinden ſich überdies an der Grenze das 19. Dragoner⸗Regi⸗ ment und 4 Feldbatterien. 10 Stunden nach dem Ulti⸗ matum ſtehen die deutſchen Truppen in der Stadt Gro⸗ ningen. 11 Stunden nach der Kriegserklärung würde Zütphen durch ein deutſches Korps von 12.000 Mann beſetzt ſein. Von dieſem Korps werden Detachements Deventer und in 28 Stunden auch Amersfoort erreichen. Alſo ſchon vor der Marſchbereitſchaft der holländiſchen Armee zieht das deutſche Heer durch die berühmte neue holländiſche Waſſerlinie! Bevor die Artillerie zu Arn⸗ heim fertiggeſtellt iſt, ziehen die deutſchen Truppen dort ein. 24 Stunden nach Ablauf des Ultimatums iſt Ut⸗ recht beſetzt. Nymegen, Herzogenbuſch folgen raſch nach⸗ einander. Was ſollen die dortigen Garniſonen gegen den zehnfach ſtärkeren Feind? Was Roermond betrifft, ſo iſt es zu hoffen, daß die dort liegenden Batterien die Feſtung noch vor dem Einmarſche der Deutſchen ver⸗ laſſen können. Auch Maſtricht wird ohne Weiteres preisgegeben werden müſſen.“ Die holländiſche Mobil⸗ machung wäre dadurch auch faktiſch unmöglich gemacht. Tindal iſt immerhin der Meinung, daß von Seiten Deutſchlands gegen Holland eigentlich böſe Abſichten nicht beſtehen. Deutſchland könne aber den Vortheil ſeiner früheren Marſchbereitſchaft nicht an der zu ſtark befeſtig⸗ ten Oſtgrenze, ſondern nur an der offenen Nordgrenze Frankreichs ausnützen, ſehe ſich alſo im eigenſten Jutoreſſe zur Verletzung der holländiſchen und belgiſchen Neu⸗ tralität gezwungen, weil ihm ſonſt zu wenig ſtrategiſche Eiſenbahnlinien zur Verfügung ſtaͤnden. Deutſchland werde daher die Benützung der holländiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnlinien nach Frankreich beanſpruchen und die⸗ ſelben ſich möglicherweiſe mit Gewalt ſichern. Tindal meint, dagegen ſei nichts zu machen. Im Kriege gehe „Gewalt vor Recht“, da ſei ſich jeder ſelbſt der Nächſte. Die holländiſche Regierung habe ſeit zehn Jahren 310 Millionen Gulden zu Landesvertheidigungszwecken geopfert, ohne jeden thatſächlichen Erfolg. Er begnügt ſich, wie geſagt, nicht nur mit dieſen bloßen Behaupt⸗ ungen, ſondern belegt ſie mit ganz eingehenden 20 Jahlen, Berechnungen und Angaben, welche befonders für den holländiſchen Mobilmachungsplan geradezu ver⸗ nichtend ſcheinen. Kein Wunder, die allgemeine Aufregung hat durch die Eingangs erwähnte Erklärung des Krlegs⸗ miniſters in den Generalſtaaten ihren Abſchluß noch kei⸗ neswegs gefunden. Mau ſteht die preußiſchen Pickel⸗ hauben ſchon vor den Thoren Amfterdams. Daß aber Tindal mit ſeinen Anſichten auch nicht ganz allein ſteht, ergiebt ſich aus der illuſtrirten Beilage eines Amſterdamer Witzblattes. Das ziemlich umfangreiche Bild, welches uns vorliegt und im vorigen Frühjahr ſchon erſchien, zeigt oben die Büſte des(bolländiſchen) Kriegsminiſters. Darunter befindet ſich eine Ueberſchwemmungsſchleuſe, welche von zwei jungen Milizſoldaten(in Holzſchuhen und Mützen) eben aufgedreht werden ſoll, da der Krieg erklärt fſt. Plötzlich fühlen die zu jeder Seite eifrig Aufdrehenden einen Schlag auf der Schulter. Sie ſehen ſich erſchreckt um; hinter dem einen ſteht ein leibhaftiger preußiſcher Ulan und hinter dem andern ein ſtrammer därtiger Landwehrmann. Innerhalb des Inundations⸗ kanals(Waſſerlinie) erheben ſich ſchon zwei preußiſche Schanzen mit Krupp'ſchen Geſchützen nach allen vier Seiten. Unter dem ergötzlichen Bilde ſtehen die Worte: Bruderherz! Laat de sluis maar dicht!(Laßt die Schleuſe nur zuf) Wir ſind ſchon drinnen!“ VMrofeſſor Dr. v. Achrötter über „engen-Tuberculoſe. Im wiſjenſchaftlichen Club zu Mien bielt kürzlich Pro⸗ feſſor Dr. Ritter von Schrötter einen ſehr intereſſanten Vor⸗ trag mit dem Thema„Die Tuberculoſe und die Mittel, um deren Verbreitung entgegen zu wirken.“ Der Vortragende ging aus von der Duldſamkeit, welche die Menſchen gewöhnlich langſam ſchleichenden Uebeln entgegen⸗ bringen, ſo auch der Tuberculoſe, die in Wien durchſchnittlich 10, Menſchenleben käglich ſordert, das iſt ein Viertel der geſammten Todesfälle. Das perheerende Wirken dieſer Krank⸗ heit iſt bei Weitem größer als das der Blattern, welchen zur Zeit ihrer größten Ausdehnung vor der Impfung nur etwa zwölf Prozent der Kranken erlagen. „Der Redner gibt ſodann eine kurze Geſchichte der Krank⸗ heit, deren Weſen ſchon die Griechen in den verſchiedenen Arten genau erkannt haben, beſprach die großen Erfolge der Unterſuchungen Skoda's Villemain's und namentlich Robert Koch's, welcher im Jahre 1881 die epochiale Endeckung des Tuhereuloſe⸗Bacillus ma te. Um einen Begriff von der ungeheuren Widerſtandsf higkeit diefer Mikro⸗Organismen gegen Kälte, Eintrocknung und Fäulniß zu geben erwähnt der Gelehrte, daß das Sputum Tubereuloſer noch in einer Ver⸗ dünnung von 1 zu 100.000 auf Thiere eingeimpft Tubereuloſe erzeugt. Die Krantbeit ſelbſt kann vererbt und unter gün⸗ kigen(b. h. für den Kranken ungünſtigen Bedingungen, z. B. kakarrhalichen Affeetionen ausgebildet werden. Gerade jetzt haben wir in Wien Gelegenheit, zu ſehen, ſpie eine unter anderen Verhältniſſen ganz ungefährliche Krankheit Grippe) Lungenentzündung im Gefolge hat. Der Bacillus der Erkrankungen kann ſowohl durch den Ver⸗ douungstrakt, als auch die Reſpirations-Organe und durch Werden aen der äußeren Haut in den Körper eingeführt N. Redner beſprach ſodann das Erkennen der Krankheit und die prophylaktiſchen bei ererbter und erworbener Anlage— Stärkung und bhärtung von früheſter Jugend an. Schutz vor Katarrhen, Desinfektion der Wohnräume, namentlich in Kurorten, wo Tuberculoſe lebten oder ſtarben. Auf die Heilung übergebend, betont Profeſſor Schrötter, daß nach Skoda's, durch die neue Forſchung vielfach erwieſener — jede, auch die ſchwerſte Art von Tubereuloſe heil⸗ .————— Die Chirurgie iſt auch gier der internen Mediein ſchon zu Hilfe gekommen, doch nicht ausreichend und neben den Tauſend angewendeten Mitteln, die entweder gegen das Leiden zu ſchwach, oder ſtark genug find, um dem ganzem Organis⸗ mus zu ſchaden und nur Behelſe zur individuellen Behand⸗ zung bilden iſt nur eines, das in allen Fällen hilft, eine ent⸗ ſprechende Nahrung, eine entſprechende Kräftigung durch reich ⸗ lichen Genuß friſcher, reiner Luft. Dem Reichen iſt da bald geholfen, aber der Abme arbeitet, ſolange er kann. dann geht er in ein Spital und huſtet ſich zu Tode, ſich und den Nach⸗ barn zur Qual. Unfere drei großen Krankenanſtalten beher⸗ Meber die Kindheit und Ddie erſte Augend der Kaiſerin Auguſta berichtet ein 100 er Briefwechſel der Frau von Schiller und der Prinzeß Karoline, der Schweſter des Erbprinzen von Weimar und ſomit der Tante der kleinen Prinzeffin. Die erſigenannte Dame ſchreidt von dem„wunderſchönen Kinde“: „Es liegt ſo vornehm und vernünftia da, daß man ſich gar nicht wundern würde, wenn eine Krone ihm mitgegeben wäre. gewiß Glack beingt. Doch das Volk ſah in dem Kometen eine unheilverkündende Kriegsfackel; die Genien des Friedens umſtanden nicht die Wiege der Pkinzeſſin Auguſta. Schon plante Napoleon den Zug nach Rußland, zu dem auch Wei⸗ mar ſeine Söhne als Feinde in das Heimathland der iungen Großfürſtin Maria Paulowna, der Er prinzeſſin von Weimar, ſenden ſollte. Aber ein früher, harter Winter brach gleich einem Gottesgericht herein und machte dem raſch geplanten und ſchnell in's Werk geſetzten ruſſiſchen Feldzuge ein jähes Ende. Dann kamen die roßen Tage der Befreiung und nach ihnen eine ſtillexe Zeit. Lin Brief vom Maler Meyer ſchil⸗ dert das gemüthliche Famſlienleben im Hauſe des erbprinz⸗ lichen Paares(Mai 1816):„Prinzeſſin Maria— dſe um drei Jahre ältere Schweſter der Prinzeſſin Auguſta— zeichnet alle Tage ein wenig: wir verferkigen jengiſche Gartenhäuſer im gothiſchen Geſchmack, die auf dem Wege nach Zwätzen gehaut ſind. Auch auf der Cunitzburg ſind wir geweſen und 05— in Cunitz ſelbſt den Studenten das Lied„Ein freies ben führen wir abgelernt. Eines Abends empfahl ſich Goethe dadurch, daß er allerlei Merkwürdiges aus dem Orien berichtete und den Prinzeſſinnen Chineſiſch und Arabiſch vor⸗ crieb, ein andermal ich mit ſehr ſinn- und geiſtreichen Bettlergeſchichten. Nächſtens werden ceyloniſche Märchen und Schlangen unſere Unterhaltung ſein, worauf Goethe ſchon ſeit ein paar Tagen ſſudirt und die gehörigen Quartanten nachgeſchlagen hat, Prinzeſſin Auguſta iſt wie immer recht lieb und wohnt hier neben mir im Schloſſe.“ Bei Goethe ſitzt dieſe oft ſtill lauſchend, wenn er ſich mit Andern unterhält und freut ſich, wenn ſie die Münzſammlung des Gelehrten Sorel unter ſeiner Belehrung betrachten darf. Beberhaupt war Goethe auf's Gewiſſenhafteſte bemüht, ihre Ausbildung zu fördern, und veranlaßte auch Andere, wie den rofeſſor Weichardt, dazu, den Prinzeſſinnen Vorträge zu alten, die den gelehrten Herrn reichlich ſelbſt erfreuten; denn er rühmt, wie er erquickt ſei durch den Etifer der Auguſtg, durch deren Schönheit des Geiſſes, wie ſie ſich in den ſchönen Augen wiederſpiegele.“ Das innigſte geſchwiſter⸗ bergen pürchſchyſttlich 3400 Tuberculoſe. Dieſe milſſen fort aus der Skaptluft, in Wald“ und Wleſengegend, wie ſie ja gerade in Wiens Umgebung ſo reichlich und ſchön getroffen werden. Damit wären die Spitaler entlaſtet und es würde das Wort wegfallen, das gerade in dieſen Tagen in Wien Aufregung machte: Platzmangel. Profeſſor Schrßtler, der bei dieſer Stelle brauſenden Bei⸗ fall erhielt, beleuchtet und entkräftet die Einwände, die da und dort gegen dergrtige Colonien Tuberculoſer gemacht werden gegenüber der Wichtigkeſt von atter Luft für dieſe Kranken. Bei den Arbeitern ſterben 90 pCt. an Tuberkuloſe, bei den Sträflingen 95 pEt. Der Koftenpunkt für ſolche Hoſpitäler dürfe gar nicht in Betracht kommen und wenn der Staat Monumental⸗Bauten aufführe, ſo müſſe er auch folchen wich⸗ tigen Inſtituten Geld widmen. Seit 21 Jahren beſtebt in England ein ſolches Spital großartig eingerichtet, mit 280 Kranken, von denen jeder ſein Zimmer hat, Das überraſchende Reſultat iſt, daß von 666 Patienten nur 38 pet, ſtarben. Ueber Schrötter's Vortrag referirte ſchon vor Jahren das Doktoren Collegtum darüber an den Statthalter und den Miniſter⸗Präfidenten; die Sache fand beifällige Aufnahme, wurde jedoch nicht regliſirt“ Da ſich nun neuerdings ein Verein bildete, an deſſen Spitze die Direktoren der drei k. k. Krankengäuſer ſtehen, in der Abſicht, Gleichgeſinnte zu ſam⸗ meln, um ein ſolches Inſtitut in's Leben zu rufen, appellirt der Vortragende an die Hörer, in ihrem Freundeskreiſe zu Gunſten der wichtigen Frage zu wirken, wozu das für die Sache lebhaft Audltorium durch langanhaltenden Beifall ſich bereit erklärte. Aus Stadt und Land. Mannheim, 10. Januar 1889. Aus Anlaß des Todes der Kaiſerin Auguſta dürfen laut Verordnung des Großh. Miniſteriums des In⸗ nern öffentliche Feſtlichkeiten und Schauſtellungen bis zum Beiſetzungstage(Samſtag) nicht ſtattfinden. % Armeetraner für die perſtorbene Kaiſerin Auguſta wird entſprechend Kaiſerlicher Beſtimmung vom 10. März 1888 augelegt mit der Maßgabe, daß bei der tiefen Trauer die Hffiziere den Helmadler, die Rokarde an Helm und Mütze. die Epauletten, Paffanten(Achſelſtücke), die Schärpe, das Portepee und Kartouche⸗Bandolier mit Flor überzogen tragen ſollen. In den letzten drei Wochen iſt nur Flor um den linken Oberarm zu tragen. Tranergottesdienſt. Der Evangel. Oberkirchenrath hat mit Genehmigung Seiner Königl. Hoheit des Großher⸗ zogs auf nächſten Sonntag in allen evangeliſchen Kirchen einen Trauergottesdienſt für die höchſtſelige Kaiſerin Auguſta angeordnet. . Befleidsſchreiben. Anläßlich des Ablebens der Kaiſerin Auguſta hat der Vorſtand des Frauen⸗Vereins Mannheim an deſſen Protectorin, die Frau Großherzogin, ein Beileidsſchreiben abgeſendet, um die allgemeine Theil⸗ nahme an dem Tode der erlauchten Mutter unſerer Landes⸗ fürſtin und der hohen Beſchützerin aller menſchenfreundlichen Beſtrebungen im Reich auszuſprechen. enennung. Nachdem die Regſerung der Argentini⸗ ſchen Republik den bisherigen Konſul in Mannheim, Herrn Wilhelm Koeſter, zu ihrem Generalkonſul für das badi⸗ ſche Staatsgebiet und für Gebiete bezw. Gebietstheile anderer Bundesſtagten mit dem Sitze in Frankfurt a. M. ernannt hat, iſt demſelben das zur Ausübung ſeiner Funktionen erforderliche Exequatur ertheilt worden. Unſere evangel. Landeskirche zählt nach dem Stand vom 15. Dez. 457 in Thätigkeit befindliche Geiſtlichen, eine vorber noch nicht erreichte Zahl. Auch die Zahl der Pfarrſtellen, welche 384 beträgt, iſt größer als früher durch die Exrichtung einiger neuen Pfarreien, Paſtorationsſtellen und Stadtvikariate. „Die badiſche Bibelgeſellſchaft hat nunmehr auch die ſog. Glarner Familienbibel zum Vertrieb aufgenommen, einen von 5 Pfarrern aus dem-Kanton Glorus verfaßten„Auszug aus der heil. Schrift für häusliche Erbauung und Jugend⸗ unterricht.“ Dieſelbe, eine Bibel im Kleinen bietet den Haupt⸗ inbalt der göttlichen Ofſendarung in über ichtlicher und ver⸗ ſtändlicher Form dar und iſt namentlich den Konfirmanden zu empfehlen. *Eine dem badiſchen Gendarmeriekorps gegen⸗ über getroffene Maßuahme wird lt.„Konſt. Zig. in reglerungsfreundlichen Kreiſen mit lebhaftem Bedauern be⸗ beſprochen. Nachdem nämlich die Mitglieder des Corps bis⸗ her ihren Monatsgehalt jeweils zu Beginn des Mongts vor⸗ ausvezahlt erhalten hatten, wurde ihnen— ſo berichten Leute, liche Verhältniß verbindet die beiden lieblichen Kinder bei Arbeit und Spiel, ſo daß man ſie in Weimar nur als unzer⸗ trennliches Paar kannte.„Die Prinzeſfinnen ſind glücklich wie die Engel“ ſchreibt Frau v. Schiller, deren Liehling Prinzeß Auguſta iſt,„die Prinzeſſin Auguſta hat einen kräftigen Willen und iſt ſo ſtark und feſt; ſie läßt nicht los, was ſie anfaßt! Wenn Frau v. Schiller hier weiter von ihrer Schönheit ſpricht, wird an anderer Stelle die Gefällig⸗ keit ihres Weſens gerühmt und die körperliche Gewandtheit, beſonders ihre Grazie beim Tanz.„Sie war eine beſondere 9 5 der Thiere und hielt ſich gern unter ihnen auf. as Liebkoſen des Geflügels auf dem Hühnerhofe des Hof⸗ gärtners Sickel in Belvedere ſchien oft kein Ende nehmen zu S wollen. Zuweilen war die Prinzeſſin von umherfliegenden Tauben wie von einer weißen Wole umgeben, und verließ ſie endlich den Hof, dann pflegten dieſe ſie eine Strecke Weges zu begleiten. Auch die Schwäne und andere Thiere kannten die freundliche Geberin, die ihnen gerne Futter brachte.“ So erzählte der mehr als achtzigjährige Silberdiener de Glimes in Weimar. 5— Im Sommer lebte die Großherzogliche Familie meiſt im Luſtſchlos Belvedere, dem Lieblings⸗Aufenthalte der Großfürſtin, von dem Goethe der Prinzeſſin Auguſta eine Zeichnung geſchenkt hatte mit der Widmung: „Erleuchtet draußen hehr vom Sonnengold, Bewohnt im Innern, traulich froh und hold, Erzeuge ſich Bein ganzes Leben ſo: Nach außen herrlich, innen hold und froh.“ Von hier aus wurden kleinere oder größere Spazier⸗ gänge unternommen, und recht oft ging es in die an der Ilm gelegene ne wo die Müllersleute Vent wohnten, mit denen das Großherzogliche Haus gute Nachhgrſchaft hielt. Die Prinzeſfinnen fanden in Fritz Vent, dem Müllers⸗ ſohn, den beſten Freund der ihnen Obſt von den Bäumen ſchüttelte, auch wohl ein Brett als Schaukel über einen Balken legte zum„Wippen“. Es war zu ſchön bei Vent's: die Großmutter zauberte Alles herbei, fri e Milch, Honig, Obft, Schinken; auch zum Schlachtfeft waren die Kinder geladen. Aber ebenſo oft kehrten Vent's im Schloſſe ein, irgend einen Auftrag auszurichten und Prinzeß Auguſta hatte ihren Pa⸗ Feanz 115 gelehrt:„Auguſta, die Karoline(Hein. Vent's Frau) iſt da.“ 5 Von der Prinzeſfin Auguſta ſchreibt Humbodt am Ende des Jahres 1826:„Die Schweſter der Prinzeſſin Maria ſoll ſchon in dieſer frühen, kaum der Kindheit entgangenen Jugend einen feſten und ſelbſtſtändigen Charakter haben. Ihr lebendiger, durchdringender Geiſt ſpricht aus ihrem Blick; ihre Züge ſind in böchſtem Grade bedeutungsvoll, und ihre ganze Geſtalt wird ſich in einigen Jahren gewiß noch ſchöner, als ſie jetzt ſchon erſcheint, entwickeln.“ die eß wwiſſen können— beim Jahreswechſel lurzer Band mi: Maaz daß die Auszahlung von jetzt ab erſt am Schluß des onats, alſo poſtnumerando erfolge. Selbſtverſtändlich können die Leute nicht einen vollen Monat ohne Gehalt leben, und ſo ſoll nun, auf die entſprechenden Vorſtellungen hin, ein Modus angeordnet ſein, bei dem die Vorausbezahlung nur ſchrittweiſe verlafſen und die nachträgliche Bezahlung nur all⸗ mählia an ihre Stelle geſetzt wird. Wir erwähnen dieſe An⸗ gelegenheit, weil wir meinen, es ſei gut, wenn unſere Regier⸗ ung von ihren Freunden dringend gebeten wird, alles ſorg⸗ ſam zu vermeiden, was in dieſen oder jenen unteren Kreiſen Unzufriedenheit zu erwecken geeignet iſt, ſoweit es ſich nicht um Maßnahmen handelt, die in höherem Intereſſe unumgäng⸗ lich nothwendig ſind. Ausdrücklich heben wir hervor, da uns aus Kreiſen der Gendarmerie ſelbſt keinerlei Andeutung in dieſer Angelegenheit zugekommen iſt. Auch der 8 außerordentlichen Sitzung beſchloſſen, aaläßlich des Ablebens der Kaiſerin⸗Wittwe Auauſta ein Beileidstelegramm an das in Berlin wellende Großh. Paar, ſowie einen Kranz mit entſprechender Widmung abzuſenden. Zur Verlegung des hieſigen Dragonerregi⸗ ments. Nach einer uns zugegangenen Nachricht wird unſere Nachbarſtadt Schwetzingen als Erſatz für die am 1. April nach dem Elſaß zu verlegenden zwei Escadrons des hieſigen Dragonerregiments, die 4. Eseadron der in Bruchſal garni⸗ ſonirenden gelben Dragoner(Rittmeiſter Herbſt) erhalten. Zugleich wird uns mitgetheilt, daß in der nächſten Zeit in der Verwaltung ein arbßerer Beamtenwechſel bevorſtehe. Jufluenza. Welchen Umfang die Influenza in unſerer Stadt angenommen bat⸗ vermag man aus der Thgtſache erſehen, daß von den 1000 Arbeitern eines hiefigen Fabrik⸗ etabliſſements zirka 400 an der Grippe erkrankt find. Auch in Schwetzingen mußte die Schule wegen der Influenza bis guf Weiteres geſchloſſeu werden. Desgleichen haben aus demſelben Grunde an der Univerſität Freiburg die Vorleſungen eingeſtellt werden müſſen. »Vorbengungsmittel gegen die Jufluenza. Es kann nicht ſchaden, der großen Menge derer, die nichk in der Lage find, bei plötzlicher Erkrankung durch die Modekrankheit ſofort einen Arzt zu rufen, einige praktiſche und nützliche Winke zu geben. Sollten die erſten Erſcheinungen, wie Kopf⸗ ſchmerzen, Gliederſchmerzen und unruhiger Schlaf eintreten, ſo empfiehlt es ſich, vor Allem mit Hilfe von—2 Glas Bitterwaſſer reichliche Stuhlentleerung zu bewirken, unmittel⸗ bar nachher trinke man leichte ſchweißtreibende Thee's, wie Hollunder, Lindenblüthe, Wollblumen, Orangenblüthe de., welche man gehörig verſüßt und mit ſo diel Citronenſäure verſetzt, daß der Geſchmack angenehm ſauer wird. Dieſes Getränk ſetze man, auch wenn Beſſerung eintritt, als Vor⸗ beugungsmittel mehrere Tage lang fort, etwa 1 Liter iſt täg⸗ lich zu geniezen. Deßgleichen iſt der mäßige Genuß von kräftigem Rothwein oder von ſpaniſchem Wein empfehlens⸗ werth. Erſt dann, wenn trotz deſſen beftiges Fieber auftritt, empfiehlt es ſich, daß Erwachſene zweimal täglich 1 Gramm, Kinder bis zu 12 Jahren, die Hälfte Antipyrin nehmen Deß⸗ gleichen wurde in neuerer Zeit, ſpeciell durch Profeſſor v. Biermer in Breslau,„Phenautin“ als wirkſames Vorbeug⸗ ungsmittel empfohlen, welches den Magen weniger angreife wie Antipyrin und Chinin, und zwar für Erwachſene vier Gramm, für Kinder von 6 Jahren an di Hälfte. „Todesfall. Wieder hat die hieſige nationalliberale Partei ein treues Mitglied durch den Tod verloren. Herr Schreinermeiſter Klank iſt nach längerer Krankheit geſtern früh 10¼½ Uhr in die Ewigkeit abgerufen worden. Ein be⸗ geiſterter Patriot, ein wackerer Kämpfer für Kaiſer und Reich war unſer Klank ein ſchönes Vorbild für Viele. Unter ſeinem Arbeiterkittel ſchlug ein warmes Herz. Seine Freunde werden ſein Ableben tief bedauern und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Möge ihm die Erde leicht ſein! Die Beerdigung findet Samſtag früb ½10 Uhr, vom Trauerhauſe L 4. 11 aus, ſtäkk.——— Beſitzwechſel. Herr Aſcher von Mannheim hat in Villingen die Herrn Jul. Neininger dortſelbſt gehörige Apotheke gekauft und zwar um den Preis von 210,000 Mk. Der erſte Preis der Silberlotterie des Bad. Frauenvereins iſt, wie wir geſtern ſchon gemeldet, in die Collettur des Herrn Langg gefallen. Ur⸗ ſprünglicher Käufer des Looſes war David Kenz in Fried⸗ richsfeld. Derſelbe verkaufte jedoch das Loos wieder und zwar an den ledigen in Friedrichsfeld beſchäftigten Heizer Gg. Roth, Unglücklicherweiſe hat Letzterer jedoch den Loos⸗ ichein verloren. Es wird nun jedenfalls darauf ankommen, Das Schloß von Weimar,„von jeher wegen ſeiner Gaſt⸗ lichkeit berühmt, wird nun ein Magnet für manchen fürſt⸗ lichen Sproß; denn„die beiden Töchter ziehen durch an⸗ mutbige Schönheit und auserleſene Bildung die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich.“ Auch die dem Großherzoglichen Hauſe verwandten Prinzen Wilhelm und Karl von Pleußen kehren im November 1826 dort ein, worauf ſich Prinz Karl mit der Prinzeſſin Marla zu Weihnachten verlobt und im nächſten Mai ſich mit ihr vermählt. Nachdem die fürſtliche Braut die Heimath verlaſſen, wurde es der Prinzeſfin Auguſta recht einſam in den Zimmern, die belde Schweſtern gemeinſam bewohnt hatten. Ueberdies folgte bald eine Zeit ernſter ammlung für die nun ſechszehnfährige Prinzeſſin; ſie wurde 1 95 Auguſt 1827 vom Oberhoſprediger Dr. Röhr kon⸗ rmirt. Zwei Jahre ſpäter, am 16. Februar 1829 verlobte ſich Prinz Wilhelm von Preußen mit der inzwiſchen erblühten Prinzeſſin. Eine glänzende Verſammlung von Zeugen und Gäſten war gegenwärtig, als die Verkündigung des Ehever⸗ ſprechens zwiſchen Prinz Wilhelm von Preußen, General⸗ lieutenant und kommandirenden General des 3. Armeekorps, mit Prinzeß Auguſta zu Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach vollzogen wurde. Nachdem die erſten Tage freudiger Unruhe vorüder waren, wurde guch in der Walkmühle förmlich Brantviſite gemacht. In achtzehn Wagen fuhr die Hofgeſellſchaſt hinaus, einen frohen Nachmittag in ländlicher Einſachheit zu verleben. Ein Küchenwagen hatte die nötbigen Vorräthe zur Be⸗ wirthung der Gäſte zuvor hingebracht. Da ſtanden nun Vent's Kinder und diejenigen der Nachbarhäuſer Oberwei⸗ mars in herzlichſter Bewunderung, aber auch recht verlegen vor den vielen fremden Gäſten, die zu„ihrer Prinzeſſin Au⸗ guſta, Verlobung nach Weimar gekommen waren. Und wie prächtig und doch ſo ſittig einfach ſah ſie ſelbſt aus im him⸗ melblauen Kleide, eine goldene Kette durch die ſchweren dunklen Flechten geſchlungen! Bei Goethe hatte das Braut⸗ paar ebenfalls eſnen Beſuch gemacht; er hatte die hohen Herrſchaften im einfachen, langen Hausrocke empfangen, und Prinz Wilhelm ging noch manchmal allein hin während ſeines e in Weimar, dort genußreiche Stunden u ver⸗ leben. ſchied von der Heimath. Mit endloſen Jubelrufen wurde die geliebte Prinzeſſin am 3. Juni bei ihrem letzten Beſuch im Theater von den Bewohnern Weimars begrüßt. Am 5. Juni ging die Prinzeſſin ganz allein zu Goethe, ihrem treuen, väterlichen Freunde Lebewohl zu ſagen. Als ſich die Thür längſt hinter der Scheidenden geſchloſſen, ſaß der Dichter ſinnend da; endlich erhob er ſich mit den Element!“ Pforzheimer Stadtrath hat in einer Wenige Mongte, und Prinzeß Auguſta na m Ab⸗ n Worten:„Mag es ihr wohlergehen in dem ungeheuer weiten und bewegten nit⸗ des nen ind ein nur all⸗ In⸗ er⸗ rg⸗ ſen cht ng⸗ aß ing ier * s nne Neeeereedeee Mannheim, 11. Jaunar. General⸗Anzeiger. 8. Sein ob Roth beſtimmt nachweiſen kann, daß er der ſetzte Eigen⸗ thümer des Looſes geweſen. * Silber⸗Lotterte des Badiſchen en⸗Bereins, Verzeichniß der am 8. Jannar ausgeſpielten 122 erſten Gewinnſte: Gew. Nr. Loos-Nr. Gew.⸗Nr. Loos⸗Nr. Gew.⸗Nr. Loos⸗Nr. 1 14351 65 15861 2 63952 66 15819 5 39413 67 14184 4 45831 68 57962 5 13554 69 21538 6 33365 70 73266 7 25880 71 71883 8 29044 72 45572 9 81472 73 35508 10 86418 74 95982 11 41372 75 59342 12 59985 76 21718 13 56174 77 68167 14 51380 78 5752⁰0 15 35814 79 20800 16 54487 8⁰ 49947 17 75682 8¹ 5288 18 67559 82 6500 19 64992 83 32971 2⁰ 72475 8⁴ 80171 2¹ 8¹.148 8⁵ 24800 22 73691 86 71608 23 98889 87 612²² 24 58551 88 4315⁵ 2⁵ 62⁴31 89 72489 26 4112 90 54402 27 93141¹ 9¹ 60974 28 91177 9² 27295 29 41915 98 27195 30 64982 94 57841 3¹ 41756 95 2792 32 41472 96 33143 33 8823 97 73382 34 71098 98 79894 35 58311 99 75709 86 25900 100 55740 37 53093 101 71198 38 86324 102 68789 89 72318 10³ 90216 40 97148 104 31460 4¹ 77532 10⁵ 41115 42 98621 106 88511 48 58846 107 85887 44 62031 108 95979 45 63904 109 37256 46 3566 11⁰ 7343⁵ 47 32175 111 91457 48 32075 112 25852 49 58932 113 22608 50 40721 114 28995 51 79143 115 57123 52 11113 116 3969 53 5179 117 99705⁵ 5⁴ 62301 118 14709 5⁵ 5042 119 48681 56 97679 12⁰0 24870 57 18506 12¹ 37906 58 98547 12² 2722² 59 42290 123 24484 60 78842 124 28121¹ 61 39592 12⁵ 36295 62 9798 126 99121 63 42220 127 41581 64 94798 128 76669 129 29874 130 30907 181 75856 132 15194 138 3929 13⁴ 81222 135 1492 186 21860 137 37862 138 11960 189 67670 140 41683 14¹ 66367 142 14172 143 59908 14⁴ 9270⁵ 14⁵ 73417 14 52632 147 41158 148 20734 149 86254 150 90669 15¹ 41719 152 50007 15⁵3 42246 15⁴ 69750 15⁵ 90396 156 18065 157 52929 158 52829 159 42979 160 23421 161 14876 162 79850 168 21958 164 98828 165⁵ 90097 166 142 167 55277 168 23412 169 32778 170 61029 171 44937 172 80528 173 8272 174 38429 175 18258 176 66661 177 57001 178 7785 179 14998 180 48977 181 83832 182 2 183 20070 184 9442 185 55022 186 22607 187 278 188 65347 189 61808 190 2778 191 4279 192 53582 eTrauergelänte. Gemäß erzbiſchöflichem Erlaß wird aus Anlaß des Hinſcheidens der Kaiſerin[Auguſta in allen katboliſchen Kirchen des badiſchen Landes bis Sonntag inclu⸗ ſive(4 Tage) täglich geläutet. »Hezüglich unſerer geſtrigen Notiz, betreffend die Verbringung von Jufluenzakranken nach dem Blatternhoſpital überm Neckar, wird uns mitgetheilt, daß dieſe Nachricht auf Irrthum beruht. In das Blatternhoſpital ſi nd keine Kranken verbracht worden. ſondern nur in die Baracken des Iſolir⸗ hoſpitals und zwar haben in denſelben nur leichte Kranke und Rekonvaleszenten Aufnahme gefunden. Auch Pfründner⸗ innen ſind, um im Allg. Krankenhauſe Platz dort verbracht worden. zu ſchaffen, nach Wie leichtfertig ſogenannte Berichterſtatter ihr Amt aus⸗ üben, erhellt aus der Tha theilung zugegangen iſt, es ſeien hier Blatter tirt“ worden. Heute berichtigt das Frankfurter 1 tſache, daß der„‚Frankfurter „Zeitung' geſtern von bier aus die beunruhigende Mit⸗ nfälle konſta⸗ Blatt ſeine Nachricht dahin, daß„gerüchtweiſe“ von Erkrankungen an Blattern in der Stadt geſprochen worden ſei. * Muthmaßlicher Selbſtmord. J m Schloßgarten in der Nähe des Perſonenbaynhofs wurde geſtern von einem Schutzmann eine Frauensperſon aufgefunden, welche allem Anſchein nach Gift zu ſich genommen hat. Die Identität der⸗ ſelben konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Geſtörtes Glück. Roman von Th. Schmidt. (Nachdruck verbsten.) 5 Gortſetzung.) „Haben Sie für Ibren eigenen Gebrauch in Ihrer Woh⸗ nung noch einen zweiten Schlüſſel zu der Thür? alsdann den Direktor auf's Neue. fragte er „Ja, doch wird derſelbe nur ſelten benutzt. Auch der Magd babe ich, ſeitdem bier ein Fall paffirt, wo ein Dieb ſich durch die am Spätabend auf kurze Zeit geöffnete Thür in das Haus ſchlich und ſich darin einſchließe n liaß, um ſpäter mit ſeinem Raube durch ein Fenſter zu entfliehen, befohlen, nur in dringenden Fällen in der Dunkelheit die Hofthüre zu öffnen. Auf die Magd, welche zwölf Jayre bereits bei mir im Dienſte ſteht, kann ich mich verlaſſen; ſie hat mir ſchon in der letzien Zeit einige Male den Schlüſſel zum effnen der Thür benützt zu haben, das fei aber nach ibhrer Meinung immer ſyäter an der Zeit geweſen. Auch will ſie nie lange draußen verweilt und keine verdächtige Perſon beim Hinaustreten in den Hof ſowohl als auch bei der Rück⸗ kebr ins Haus bemerkt haben.— Es iſt räthſelbaft— höchſt räthſelhaft, wo der Geldbrief nur geblieben ſein kann ſchloß der auſs Höchſte beunruhigte alte Mann, den Inſpektor wie hülſeſuchend auſehend. Schweigend hatte der Inſpector die A uslaſſungen des Collegen angebört. Kopfſchüttelnd ging er langſam ins Dienſt⸗ ziummer des Directors zurück und verſchloß die Thür hinter dem ihm gefolgten Collegen. 4. „Zum Teufel auch!— Das iſt ja eine ganz wunderliche Geſchichte mit dieſem Geldbrief!— er iſt nur der Dieb?“ rief der Inſpector, mißgeſtimmt über die bis jetzt reſultatlos verbaufene Unterſuchung. Luft zu machen, herrſchte er an:„Ich will nur wünſchen, Und um ſeinem Zorn nach außen den faſſungsloſen, alten Mann n, daß ſich das Geld wieder her⸗ deiſchaffen laſſen wird, ſonſt konnen Sie, Herr Durector, da⸗ 5 Muthmaßliches Wetter am Samſtag, den 1I. Jan:: Das Auftreten eines neuen Luftwirbels weſtlich von Irland wird den Eintrit von Niederſchlägen noch um einen Tag verzögern. Zunächſt ſteht morgen(Samſtag) wind iges, bewölktes Wetter ſchließlich Regen und Abküh⸗ lung bevor. Erſt in den nachfolgenden Tagen(Sonnkag u. ſ..) wird der Uebergang zu Schnee und Froſt ſich vollziehen. *Meteorolsgiſche der Station Mann⸗ heim vom 10. Jonuar. Morgens 7 Uhr. m* 1* 5 Aſtus Windtueng Trocken]Feucht Stärle —.8 Sud 7 Höchſte und niederſte Tem⸗ peratur des verg. Tages Maximum Miuimum .8—.7 Barpmeter⸗ ſtand in mm 755.6 ) C: Windſtille; 1: ſchwacher Zuftzug L: etwas ſtürker ꝛc.8: Sturm; 10: Orkan; Wetter: Regen. Aus dem Groſfherfogthum. „Neckargemünd, 9. Jan. Geſtern Nachmittag entgleiste, I. Bad. Ldsztg., auf der Strecke zwiſchen Bammenthal und Neckargemünd in Folge eines Bandagebruches ein Perſonen⸗ wagen des Zuges 66, welcher um 3 Uhr 6 Min hier ankommen ſollte. Der entgleiste Wagen wurde eine Strecke weit auf den Schwellen fortgezogen, bis das Zugsperfonal den Unfall bemerkte und angielt. Verletzungen ſollen dabei keine vorgekommen ſein. Die Reiſenden mußten umſteigen und wurden mit einem Lokalzug nach Heidelberg weiter befördert. Der Verkehr wurde weiter nicht gehemmt, da das andere Geleiſe befahren werden konnte. Es herrſchte ein dichter Nebel. 88 Karlͤruhe, 9. Jan. Geſtern Abend wurde Herr Redacteur Ernſt Cloß, der über zwei Jahrzehnte lang ſeine Kraft und Leiß der Badiſchen Landeszeitung ge⸗ widmet, von ſchwerem Leiden durch den Tod erlöſt. Im Jahre 1887 trat Herr Cloß in die Redaction obengenannten Blattes ein und gehörte derſelben, von einer zweijährigen Unterbre⸗ chung abgeſehen, während deren in Stuttgart thätig war, bis zu ſeinem Ende an. Der Verſtorbene, von vielſeitig m ründlichen Wiſſen und reicher Erfahrung Wa erfreute ch eines biederen, rechtſchaffenen, ehrenwerthen harakters, den Alle zu ſchätzen wiſſen, die mit ihm in Berührung kamen. Nachdem der Verblichene ſchon ſeit längerer Zeit gekränkelt hatte, wurde er dor einigen Tagen von der Grippe befallen, welche im Verein mit einer noch hinzugetretenen Lungenent⸗ zündung ſeinen Tod herbeiführte. Möge dem Heimgegangenen die Erde leicht ſein! OBretten, 9. Jan. In heutiger Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde der Balf einer Turnhalle im Koſtenvoran⸗ ſchlag von 24,000 M. einſtimmig genehmigt. Der Bauplatz iſt neben der Höheren Bürgerſchule und gegenüber der Volks⸗ ſchule gelegen. An freiwilligen Beiträgen zu dem Bau ſind bis jetzt 7000 M. vorbanden.— Die Influenza iſt hier ſehr verbreitet, bis jetzt gutartig verlaufen. Die Schulen ſind bis zum 20. d. M. geſchloſſen. 5 Bretten, 9. Jan. Dahier hat ſich ein Frauenchor gegründet, in welchem unter Leitung Fräuleins Iſſel von Rinklingen nächſtens die Proben beginnen. Es dürfte dies zur Hebung unſeres muſikaliſchen Lebens viel beitragen.— Donaueſchingen, 8. Jan. Am letzten Sonntag, den 5. war hier ein Regenbogen ein Halbkreis um die Sonne(wie ein Hof um den Mond) gegen 3 Uhr Nachm zu beobachten. 5 Freiburg, 8. Jan. In letzter Zeit iſt es in hieſiger Stadt häufig vorgekommen, daß falche Fünfmarkſtücke in den Verkehr gebracht wurden. Dieſelben ſollen ſich von den echten dadurch unterſcheiden, daß ſie ſich fettig anfühlen. Leider iſt es bis jetzt noch nicht mäglich geweſen, den oder die Ausgeber dieſer Falſifikate zu ermitteln. 88 Eppingen, 9. Jan. Unſer Städtchen wurde vor⸗ geſtern von einem Brandunglück mneun Nachmittags gegen 3 Uhr brach nämlich in dem ohnhauſe des Land⸗ wirtbs Diefenbacher Feuer aus, welches mit großer Schnelligkeit um ſich griff und ſehr bald die mit dem Wohn⸗ hauſe unter einem Dache befindliche Scheuer erfaßte. Beide Gebäude brannten vollſtändig nieder. Das Wohnbaus wurde von. 3 Famſlien bewohnt, welche nur mit großer Mü Nothdürftiuſte retten konnten. Die Enkſteßungsurſache des Feuers konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. & Eichelbronn, 9. Jan. Hierſelbſt verſtarb—9 77 Herr Gemeinderath und Waiſenrichter Johannes Wolff, ein in hieſiger Stadt hoch angeſehener und geachteter Bürger. Derſelbe erreichte ein Alter von 68 Jahren. Konſtanz 8. Jan. Vom hieſigen Schwurgerichte wurde geſtern der 25 Jahre alte ledige Bahnarbeiter Michael Haberl, genannt Schieber, von 11(Württemberg) wegen Todtſchlags verſuchs zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Angeklagte hatte am Sonntaa, 1. Septbr. v. J. in einer Wirthſchaft mit dem Wirthe, welcher ihm in⸗ folge ſeiner(des Angeklagten) Trunkenheit kein Bier mehr verabreichen wollte, Streit bekommen und war ſchließlich von einem der noch wenigen Gäſte, einem Zimmergeſellen Antbes aus Großgerau(Schleſien) zur Wirthſchaft binausgewieſen worden. Hieruüber erboſt, drohte der Angeklagte mit Todt⸗ ſchießen und Todtiſtechen und ſchoß, als die Hausthüre geöff⸗ nei wurde, um einen ſeiner Kameraden hinauszulaſſen, auf den im Thorweg erſcheinenden und mit einem Prügel be⸗ waffneten Anthes ſeinen Revolver ab. Zwei Kugeln ſchlugen bei ſchlimm fortkommen! Es iſt aber auch mit einer beiſpiel⸗ loſen, unverantwortlichen Nachläſſigkeit verfahren! Ich be⸗ greife nicht, wie ein vernünftiger Menſch ſo frei ohne jede Sicherheit eine bedeutende Summe Geldes liegen laſſen kann. Der Beamte kann Gott danken, daß der Spitzbube ſo heſchei⸗ den war und nur dieſen einen Brief nahm] Was den Schur⸗ ken hierzu nur bewogen hat? Sollte er die anderen Briefe in der Haſt nicht bemerkt haben?— Ich gelange, wenn ich mir die ganze Situation vergegenwärtige, zu der Ueberzeu⸗ gung, daß der Dieb unter Ihren Beamten zu ſuchen iſt.— Haben Sie denn auf Niemand Verdacht? Sie, müſſen doch hre Leute kennen, fügte Arnswald erregt hinzu, indem er ſich ſetzte, um ſein vorbin unterbcochenes Prolokoll zu ver⸗ vollſtändigen. „Nein, Herr Inſpector, ich habe auf Niemanden Ver⸗ dacht. Sie ſagten ſoeben, ich könnte bei der Sache ſchlimm fortkommen. Sind Sie der Anſicht, daß ich für den der Poſt. kaſſe durch Fokmer's Nachläſſigkeit zugefügten Schaden mit verantwortlich gemacht werde?“ „Ohne Zweifel!“ „Nun, das wäre aber doch wahl eine zu gewaltſame Schlüßfolgerung“, rief Schulz unwillig aus.„Der Dieb hätte gewiß auch dann den Geldbrief an ſich genommen wenn er wußte, daß ich am nächſten Morgen dem dazu gehörigen Scheine nachforſchen würde.“ „Die Sache liegt anders, entgegnete Arnswald aufhli⸗ ckend.„Hätten Sie am nächſten Morgen die von den Brief⸗ trägern zuruckgegebenen Quittungen ſofort revidirt, ſo hätten Sie ſogleich entdeckt, daß der Brief nicht an ſeine Adreſſelge⸗ langt ſei. Machten Sie dann bei der Polizei ſofort Anzeige, dann wäre es dieſer wahrſcheinlich noch ein Leichtes geweſen, den Dieb ausfindig zu machen. Er konnte ja wähnen, daß ſeine That noch nicht entdeckt ſei und ſich noch in Sicherheit glauben. Da der Dieb mit Ihren vorſchriftswidrigen Ge⸗ wohnheiten und denſenigen des Beamten vertraut ſein muß, ſo würde eine ſofort unternommene Hausſucung bei allen Beamten und Unterbeamten böchſt wahrſcheinlich den Verhre⸗ cher ans Licht gezogen haben.— Und weiter— Sie geſtehen doch ein, von der Thatſache daß Fokmer ſchon ſeit Langem die Geldbriefe in ſorgloſer Weiſe in dem Fache im Expedi⸗ .das in den Thorpfoſſen ein, eine dritſe traf den Ankhes, durch⸗ bohrte ihm Weſte und Hemd der rechten Bruſtſeite und brachte ihm eine Kontuſion bei, die aber keine weiteren 1 hatte.— Ferner erbielt der led. 20 Jahre alte frühere oſtgehilfe Joſef Huber von Weildorf, welcher auf dem Poſtamte Singen Poſtgelder im Betrage von 55 M. 60 Pfg. unterſchlagen, ſowie behufs Vertuſchung dieſes ſeines Ver⸗ brechens Poſtbücher gefälſcht hatte, 7 Monate Gefängniß. Pfälziſche Nachrichten. — Ludwigshafen, 9. Jan. Bei dem heutigen Concerte unſerer Stadtkapelle im„Bayeriſchen Hiesl“ merkte man nichts davon, daß hier die Influenza ſo ſtark auftritt, denn das Concert war äußerſt zahlreich beſucht und die allgemeine Stimmung eine ſehr animirte Die Kapelle fand für ihr ausſchließtich„Weaneriſches“ Programm und deſſen Ausfüh⸗ rung reichlichen und wohlverdienten Beifall. 9 Dierbach, 8. Jan. In unſerer Gemeinde wurde in furzer Zeit der Tabak von dem Handelshauſe H1 vſch⸗ horn aus Mannbeim um den Preis von 23 Mark ſür den Zentner aufgekauft bis auf zwei größere Partien, welche noch auf einen angenehmen Käufer warten. Da der Hopfen⸗ wie der Tabakbau in unſerer Gegend ſich nicht mehr rentieren, ſo wenden ſich unſere Landwirthe in neueſter Zeit dem weit lohnenderen Zuckerrüben⸗ und Repsbau wieder zu. * Geinsbeim, 8. Jan. Herr Nentner Jakob Tirolf, welcher nebenbei auch ein großer Taubenliebhaber und Tauben⸗ üchter iſt, beſitzt eine gewöhnliche ſchwarze Taube, die bis Abnae d. J. 23 Jahre alt iſt. Derſelbe hat dieſe Taube vor 2 und 3 Jabren wenigſtens 10 bis 12 Mal an gute Freunde nach auswärts, ja einige Stunden weit von hier verſchenkt und immer wieder kam dieſelbe in den alten Schlag urück. Auch wurde dieſelbe bei ihren Wanderungen nicht vom Raub⸗ vogel verſchont, ſondern kam mehrere Mal bleſſirt und erzauſt zurück. Die Taube hat während ihres Alters jedes Fabr 5 bis 6 Paar Funge ausgebrütet, bei ihrer Lebenszeit 18 Männchen gehabt, welche theils von Raubvögeln oder ſonſtwie umgekommen ſind. Gerichtszeitung. „Maunheim, 9. Januar.(Strafkammer 10 Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Maurer⸗ Vertreter der Großherzoglichen Staatsbehörde: Herr Erſter Staats⸗ anwalt D 1 8 1) Max Fadow, 22 Jahre alt, lediger Metzger von Walwlang(Pommern), wegen Diebſtahls. Der Angeklagte war bei ee Schott hier in Dienſten und hat in der Zeit von Anfang November bis 8. Dezember 1889 aus dffiet Ladenkaſſe, welche er mittels ſeines Kofferſchlüſſels ge⸗ öffnet, nach und nach den Betrag von ungefähr 200 Mark entwendet. Der Angeklagte iſt der That geſtändig und wird zu einer Gefängnißſtrafe von 7 Monaten verurtheilt, abzüg⸗ lich 1 Monat Unterſuchungshaft.— 2) Joſef Klumpp, 21 Jahre alt, lediger Taglöhner von Sulsbach⸗ walden, wegen Urkundenfälſchung. Der Angeklagte war bei dem Bauunternehmer Bitſch in Arbeit. Eines Tages wurde ihm mitgetheilt, daß er zu wenig Lohn erhalte; es waren ihm nämlich täglich nur 2,40 M. ausbezahlt worden, während andere 2,70 M. erhielten. Um nun ebenfalls den böheren Lohn ſich zu verſchaffen, fertigte Angeklagter am 1. November 1889 eine Urkunde, auf den Namen des Bitſch lautend, aus, worin dieſer den Bauherrn Georg Weber er⸗ ſuchte, Ueberbringer dieſes ebenfalls einen Lohn von.70 M. täglich zu gewähren, was auch geſchah. Der Angeklagte iſt ebenſalls geſtändig und wird unter Annahme mildernder Umſtände zu einer Gefängnißſtrafe von 2 Monaten verur⸗ theilt, worauf die Unterſuchungshaft ſeit 15. November 1889 in Aurechnung kommt. Tagesneuigkeiten. — München, 8. Januar.(Merkwürdiger Todes⸗ fall.) Im vorigjährigen Berichte der Privatheilanſtalt Neuwittelsbach, laut welchem 373 Kranke verpflegt wurden, iſt auch die Krankheitsgeſchichte eines bayeriſchen Stabsarztes mitgetheilt, welcher 25 Jahre lang eine verſchluckte Grasähre in der Lunge trug, was, nachdem er trotz dieſes Fremdkör⸗ pers in der Lunge ſo känge Zeit hindurch geſünd geweſen, ſchließlich doch ſeinen Tod verurſachte. — Berlin, 8. Jan. Nane 5 Verwechslung.) Der Schloſſergeſelle Eduard Müller hat wirklich ein abſon⸗ derliches Pech, denn er wurde heute ſchon zum fünften Male, und zwar diesmal wegen Bettelns, vor Gericht ge⸗ laden, wo ſich dann, wie in den vier vorhergehenden Fällen, herausſtellte, daß er gar nicht der anzuklagende Miſſethäter ſei, weshalb er freigeſprochen wurde. Damit war er aber nicht zufrieden, ſondern er⸗ beanſpruchte eine Entſchädigung für die gehabte Verſäumniß, die ihn nun bereits zum fünften Mal ohne jegliches Verſchulden treffe. Der Vorſitzende des Gerichtshofes entgegnete, daß zur Gewährung einer Ent⸗ ſchädigung für Verſäumniß das Geſetz keine Handhabe biete⸗ Er gab dem Ai ſenen B9 den kaum ausſührbaren Rath auf den Weg, ſich ſeinen Doppelgänger zu ſuchen und alsdann auf Entſchädigung zu verklagen. — Leipzig, 8. Jan.(Selbſtmord in der Räucher⸗ kammer.) Auf eigenthümliche Weiſe brachte ſich die Frau eines Landwirthes in Behringen aus der Welt. Man ſuchte die plötzlich Verſchwundene einige Tage vergeblich. Endlich erbrach man die von innen verſchloſſene Räucherkammer⸗Thür tionsſchranke aufbewahrte, keine Kenntniß gehabt zu haben, nicht wahr?“ 5 „Allerdings babe ich darauf hin nicht den Beamten con⸗ trollirt“ antwortete Schulz verlegen 5„Nun, dieſe Unterlaſſung wird ſich jetzt ſchwer an Ihnen rächen,“ ſagte der Inſpector in vorwurſsvollem Tone.„Man wird Ibnen, und mit Recht, den Vorwurf machen, einem in der Ausbildung begriffenen Beamten nicht die nötbigen für 558 perſönliche Sicherheit und diejenige der Poſtkaſſe erfor⸗ erlichen Inſtructionen gegeben zu haben. Wenn Sie nur einmal, während der Beamte den Expeditionsdienſt verrichtete, die Fächer des Schrankes, wie das doch Ihre Pflicht war, nachgeſehen hätten, ſo wäre Ihnen die Ungehörigkeit ſofort aufgefallen. Machten Sie hierauf den noch unerfahrenen Be⸗ amten auf das Gefahrvolle dieſes Aufbewahrungsortes ernſt⸗ lich aufmerkſam, ſo hätte der Vorfall nie paſſiren können.“ Gegen die Logik dieſer Worte wußte Schulz nichts ein⸗ Verech Wenn er bislang die Ueberwachung der dienſtlichen erpflichtungen ſeiner Beamten nicht ſo ſtrikte durchgeführt hatte, ſo war das aus dem Grunde nicht geſchehen, um nicht fortwährend mit meiſt kleinlichen Nörgeleien die Beamten zu beläſtigen und mißgeſtimmt zu machen. Er wußte ja aus eigener Erfahrung, wie veinlich es einen Beamten berührs, wenn er, im Bewußtſein ſeine Pflicht ſtets treu zu erfüllen, hin und wieder doch noch kleinere Verſehen begehr, die nun einmal in der Natur des techniſchen Poſtdienſtes liegen und 5 ſofort„gerüffelt“ wird. „Wenn mir auf dem Rechtswege aus Anlaß der von Ihnen angedeuteten Unterlaſſung eine grobe Dienſtvernach⸗ läſſigung nachgewieſen wird und der Richter, dem ich darüber die Entſcheidung anheimgeben wurde, mich verurtheilte, den Schaden zu erſetzen, dann werde ich mich ins Unvermeidliche ſügen müſſen. Bis dabin aber müßte ich eventuell das An⸗ ſinnen des Fiskus zurückweiſen.“ „Ich glaube, daß Sie auf dem Rechtswege ſchwerlich eine andere Auffaſſung erſtreiten werden“, ſagte der Juſpector im überlegenen Tone. Es lag ihm offenbar daran, daß der ängſtliche Director ohne weitere Einwendungen den Schaden auf ſich nahm, da Fokmer mittellos war und eine ratenweiſe Abzahlung desſelben von ſeinem Gehalte, behufs Tilgung der 4. Sute: General-Anzeiger. Mannheim, 11. Jannar. und fand dort zwiſchen geräſcherken Waaren dſe Frau er⸗ hängt vor. 5 Straßburg, 8. Jan(Eine neue Unſitte) nennt es ein Correſpondent der„Neuen Mulh. Ztg.“ aus Münſter, daß junge Burſchen in zkarnevaliſtiſchen Anzügen“ unter dem Namen„Heilige drei Könige“ umher zieben und von Haus zu Hgus betteln. Der gute Mann hofft ſogar auf eine energiſche Beſtrafung der„frechen“ Buſchen. Merkwürdig, Zaß Reſe uralte faſt in ganz Deutſchland und ſogar in Frantreich verbreitete Sitte im Elſaß eine„neue Unſitte“ ſein fel. Man ſcheint dort die berühmteſten deutſchen kAuſtetten Zeitſchriſten nicht zu kennen, welche akjährlich Abbilbungen von ſolchen Aufzügen aus den verſchiedenſten Gegenden Deutſchlands bringen, ebenſowenig ſcheint man etwas von dem„Bohnenkönig“ oder der„Bohnenkönigin“ zu wiſſen, weßhald wir jenem Correſpondenten rathen, am nächſten Dreikönigstag ſich einmal den„Bohnenball“ im Gürzenichſaal zu Cöln anzufehen. Neundburg v.., 6. Januar,.(Ein muthiges Mädchen) Vor einigen Tagen brach ein Knabe des Zimmer⸗ meiſters Kleber im Eiſe der Schwarzach ein. Das 17jährige Dienſtmädchen Barbara Ürbas eiſte zu Hilſe, allein das Eis brach und nur dem Umſtande, daß ſie ſich mit einer Haud on der Eisdecke halten konnte, iſt es zu verdanken, daß ſie im raſch fließenden Waſſer nicht mit dem Knaben ertrunken iſt. Mit großer Anſtrengung arheitete ſie ſich, den Knaben holtend, ohne fremde Beihilfe an das Land und beltete ſo den Knaben vom fichexen Tode. Harie, 8. Jan.(Faubmord.) Heute Morgen wurde der Trödler Jean Gourion, ein riger Jungge⸗ ſelle, in ſeiner Wohnung, Ecke der Rue Julien-Lacroix und Paſſage de Pekin ermordet aufgefunden, Der Mord mußte geſtern Abend gegen 8 Uhr ſchon begangen sworden ſein, denn kurz vor dieſer Zeit ließ Gourion ſich bei einem benachbarten Bäcker ein Zwanzigfrankſtück wechſeln und wurde ſeit dieſer Zeit nicht mehr geſehen. Er lag mit zerſchmettertem Schädel und ein Foulard um den Hals auf der Treppe, welche im Innern ſeines von ihm allein bewohnten Hauſes zu ſeinem Laden führt, ſein Haudleuchter lag neben ihm, ſodaß anzu⸗ nehmen iſt, er ſei im Augenblick ſeiner Rückkehr aus dem Bäckerladen ermordet worden. Wie viel Geld oder ſonſtige Werthgegenſtände geſtohlen wurde, iſt nicht feſtzuſtellen, da kein Menſch genau wußte, in welchen Vermögensverhältniſſen derſelbe lebte; er galt aber allgemein für ſehr vermögend. Von dem Mörder hat man keine Spur, und iſt es auffallend, daß ſich die Uhr, das Portemonnaie und Portefeuille mit mehr als 4000 Fres. auf der Leiche vorfanden, während alle 5 und Kaſten des Locales erbrochen und durchwühlt aren. Varis, 8. Jan.(Pariſer Jungen). Der 20. jährige Ribot, der noch nicht 18jährige Jeantrou und der 17jährige Pillet, welche ſich alle drei Typographen gennen, erſchienen heute vor dem Schwurgericht unter der Anklage, die 75jährige Hausmeiſterin Wittwe Kühn in der Rue Bonaparte am 15. Juli ermordet zu haben. Seinerzeit wurde a ſc über dieſen ſcheußlichen Mord berichtet, und Kinnern ſich die Leſer wohl noch, daß Pillet mit der alten Irau bekaunt war, bielfache Wohlthaten von ihr empfangen und die beiden anderen Jungen unter dem Vorwande bei ihr hatte dieſelben wonten ein Manſardenzimmer kiienzen. Ridot ffüärzte ſich fofort auf die in ihrem Fauteuil itzende Frau und packte ſie am Halſe, indem er ihr eine Klingelſchnur um denſelben ſchlang und ſie zu erdroſſeln ſuchte. Da ſie Widerſtand leiſtete, rief er Jeantrou zu Hilſe, welcher die Schnur zuzog und ein hlezu erkauftes Meßger⸗ meſſer der Frau mit ſolcher Gewalt in die Kehle ſtieß, daß die Wirdekfänle vollſtändig durchſchnitten wurde, wobei er Rigat an der rechten Hand verwundete. Nach vollen⸗ detem Morde legten die drei den Leichnam auf den Boden deckten ihn mit den Decken und Kiſſen eines Bettes zu, worauf ſie die Loge der Frau nach Geld durch⸗ ſuchten, aber nichts fanden als mehrere Schmuck egenſtände, welche ſie ſpäter um 85 Frcs. verkauften. Ber 15. Juli war von idnen deßhalb ausgewühlt worden, weil die Frau an dieſem Tage die Hausmiethe hatte einnehmen follen, jedach nicht geſchehen war, weil der Hauseigen⸗ mer ſich auf dem Lande befand und die Quittungen noch nicht geſchrieben hatte. Die Mörder wurden da⸗ durch entdeckt, daß Jentrou und Ribet einem Freunde Namens Benne Mittheilung von ihrem Fang“ machten. Da ſiebt man, was es heißt, wenn man ſſch betrinkt,“ er⸗ flärte Benne hente als Zeuge,„ſie haben mir die ganze Ge⸗ ſchichte erzähkt und ich dabe ſie, als ich betrunken war, in meiner Dummheit einer Dirne bei einem Glas Wein erzählt, welche noch am ſelben Tage der Polizei in die Hände kam“ für die Pariſer Ingend dieſes Schlages iſt es, daß eantron ſeiner Jugend ſchon dreimal größere Strafen erlitten, Nibot ſchon achtmal gerichtlich abgewandelt wurde und Pillet mit dieſen ſeinen Freunden ſchon ſeit Jahren die entlegenen Straßen von Paris durch nächtliche Ueberfälle unſicher machte.„Vom kkleinen kann man auf das Große ſchließen,“ ſagte der Gerichtspräfident.„Einige Tage vor Ausführung dieſes Mordes habt ihr Drei eine Katze ge⸗ fan en und unter gräßlichen Qualen zu Tode gemarterk.“ „Ach,“ erklärte Pillet,„Jeantron hat ſich nur ein Vergnügen machen wollen. Als die Sitzung vertagt wurde, wollte Ribot, ein kleiner, aber ſtämmiger Burſche, einem Poliziſten den Säbel entreißen, wurde aber ſofort überwältigt und an den 5 gefeſſelt. kundſchaftet hatte, als Mitſchuldiger am Diebſtahl, aber nicht au der Mordthat mit 10jähriger Zuchthausſtrafe e Grillsre, der 4. Angeklagte, wurde freigeſprochen. „„London, 7. Jan. Waſſerhoſe.) Aus Shangai wird hierher gemeldet: Durch eine Waſſerhoſe unweit tet. 0 hundert ſerſonen ertranken auf dem Pangtzeklang. Eine Me dote ſcheiterte und ſank unter. Theater und Muſtk. München 9. Januar. Das Schauſpiel„Die Ehre“) des gmanſchriftſteller Hermann Sudermann, wel am Leſſingtheater in Berlin mit großem Erfolge 55 en wurde, beuſ im Theater am Gärtnerplatz gegen de Jonuor zur Aufführung. Külu, 9. Jan.(Far! iſt thatſächlich am 18. Dezembember vorigen Jahres geſtorben. Sonderbarer eiſe wurde, wie man ſich erinnern wird, die am folgenden age aus New Nork abgegangene Todesnachricht kurz darauf dementirt, angeblich durch einen in Hamburg lebenden Sohn des Sängers, Jetzt erfährt die„Köln. Volks.Zeitung“ durch ſechstaufſend Mark, mit vielen Weitläufigkeiten verknüpft war. Sr wollte doch auch gerne etwas mit ſeiner Unterſuchung in D. e hoben. Vermochte er bei derartigen Vorfällen nur.— einen Reinen Fehler einem Beamten nachzuweiſen, dann e man verſicherk ſein, er oktrohrte dem Betreffenden den Defelt auf und m ſetzte er es durch, da mancher Be⸗ Ante, um allen Ung Wn e aus dem Wege zu gehen, Fle Hache durch freiwickiges Zahlen todt machte Bas war 8 4 Methode, ſein Intereſſe für den Poſtfiskus. Ein lchter würde milhbilligend den Kopf dazu geſchütttelt haben. (Tartiehuns inlat das San Franeisco, 18 Dez. daftrte Schrelben eines Lands⸗ mannes welchem Berichte dortiger Blätter über Tod und Leichenfeier beigelegt ſind, daß die erſte Meldung richtig war. Der berühmte Baſſſſt erlag thatfächlich am genannten Tage in ſeiner Wohnung in der Sutterſtreet einer Lungen⸗Entzündung. Von der Roman⸗Bibliothek des„Geueral⸗ Auzeigers“ liegt unſerer heutigen Nummer der 5. Bogen bei. Unſere verehrlichen Poſtabonnenten erſuchen wir um ge⸗ fällige umgehende Mitthei lung ihrer Adreſſe, damit ſpäterhin in der Zuſendung der Roman⸗Bibliothek keine Unterbrechung eintritt. Aeueſtes und Celegramme. Berlin, 9. Jan. Heute Abends 10 Uhr nach dem Trauergottesdienſt in der Hauskapelle des Palais fand die Einſegnung der Leiche der Kaſſerin Auguſta ſtatt; hierauf ſolgte die Ueberführung in die Schloßkapelle. Der Kaiſer, der Großherzog und Großherzogin von Baden folgten zu Fuß dem von 12 Unteroffizieren des Fackelträgern und Glockengeläute. Auguſtaregſments getrageyen Sarge unter Begleitung von Die regierende Kalſerin und die Erbprinzeſſin von Meiningen fuhren nach dem Schloſſe. Berlin, 9. Jan.(Ausführliche Meldung.) In der Schloßkapelle findet Sonnabend Vormittag 11 Uhr vor dem Leichenbegängniſſe der Kalſerin Auguſta ein Trauergottesdienſt ſtatt. Hinter den Tabourets nehmen die Generale und Generaladjutanten Radziwill, Loe, Albedyll, Leindorff Aufſtellung. Die allerhoͤchſten und höchſten Herrſchaften nehmen auf Seſſeln vor dem Altar Platz. Den Gotlesdienſt hält Oberhofprediger Kögel ab. Nachdem der Segen über die ſterbliche Hülle geſprochen, wird der Sarg von 24 Kammerherren zum Leichenwagen getragen. Acht Stabsofftziere führen die Pferde des Leichenwagens, vier Ritter des Schwarzen Adlerorbens halten die Zipfel des Leichentuchs, es ſind dies Staats⸗ miniſter Puttkamer, die Generaladzutanten Graf Branden⸗ burg, Graf Goltz und Treskow. Den Baldachin über dem Sarge reſp. des Cordres tragen 12 Kammerherren und Oberhofſchargen, 12 Kammerherren geleiten den Sargzu beidenSeiten kotogirt von 12 Stabsoffizieren u. 12 Hautleulen Dem Leichenwagen folgen alsdann direkt der Kaiſer, der König von Sachſen, die Groß⸗ herzöge von Baden und Sachſen. Die regierende Kaiſerin, Kaiſerin Friedrich, die Großherzogin von Baden und die königlichen Prinzeſſinnen vom Schloſſe zu Wagen unmittelbar nach dem Mauſo⸗ leum von Charlottenburg. In dem Leichenkon begeben ſich dukte folgen die kaiſerlichen Prinzen, die zum Leichenbegängniß er⸗ ſchienenen kaiſerlichen und königlichen Hoheiten, die ſon⸗ ſtigen höchſten Herrſchaften, die Abgeſandten fremder Souveräne und deren Gefolge, die Prinzen ſouveräner u. fürſtl. Häuſer, der Reichskanzler, die Generalfeldmarſchälle, die Ritter des Schwarzen Adlerordens, die Chefs von fürſtl. Häuſern, der Vicepräſident des Staatsminiſteriums, die akti⸗ ven u. inaktiven Generäle, die Bevollmächtigten des Bundes⸗ raths, die Miniſter, die Präſidenten desReichstag es u. Land⸗ tages, die Generalität, die höchſten Beamten, Deputirte aller hohen und Künſte, der Univerſität, des Magiſtrats, —Akademie der Wiſſenſchaften der Stadt⸗ verordneten Berlins, Potsdams, Charlottenburgs, die De⸗ putationen der vaterländiſchen Frauenvereine, vom Rothen Krſuz. Der Leichenparade Glockengeläute der feierliche Leichenzug, durch der Vereine folgt unter die Miltel⸗ promenade unter den Linden, durch das Brandenburger Thor bis zur Siegesallee nimmt; hier beſteigen die aller⸗ höchſten und höchſten Herrſchaften ihre Wagen und be⸗ geben ſich auf anderen Wegen nach Cha rloltenburg. Die Inſignien werden unter der Bedeckung von Gardes du Korps zum Königsſchloſſe nach Berlin zurückgebracht. Der Baldachin wird abbgenommen, 8 Lieutenants von den Regimentern der Verblichenen übernehmen die Zügel der Pferde des Leichenwagens, 4 Hauptleute des Leichentuchs. die Zipfel Die weitere Eskorte übernehmen je eine Eskadron des Küraſſterregiments„Königin“ und des Regiments Gardes du Korps. Die nicht im Zuge be⸗ findlichen Truppen der Berliner Garniſon bilden Spalier von der Siegesalle bis Charlottenburg, die Charlottenburg, Spandau, weitere Spalierbildung bis zum Mauſoleum. Berlin, 9. Jan. Der Section der Leiche der verewigten Kaif Garniſonen Lichterfelde übernehmen die sbefund erin Au⸗ guſta ergab als muthmaßliche Todesurſache ein Lungen⸗ Emphyſem, während die jahrelangen Leiden Frau die Kräfte verzehrt hatten. Ueber die der hohen letztwil⸗ ligen Verfügun gen der Kaiſerin wird bekannt, daß dem Kaiſer Wilhelm das hießge Palais und Schloß Babelsberg, die Schoͤpfung und der Lieblingsplatz Kaiſer Wilhelms., der Großherzogin von Baden eine Geldzuwendung, es heißt, vier Mil⸗ lionen, vermacht worden ſind. ſchaft, wohlthätige Stiftungen u. ſ. w. dacht ſein. Mitgliedern des Reichstages ſoller Die Diener⸗ reich be⸗ Näheres iſt darüber nicht bekannt. Den iſt der Zutritt zur Auf⸗ bahrung der Leiche der Kaiſerin gegen beſondere Karten gewährt worden. Plenarfitzung abhalten. e Fortgeſetzt tre — Der Bundesrath wird morgen eine für die Kaiſerin Augnſta. en im Kaiſerlichen Aaal prächtige 4 5 ſpenden ein. Die Frau Großherzogin von Baden hat geſtern wieder friſche weiße Blumen, Hyazinthen, Flieder und Mai⸗ blumen auf das Todtenbett ihrer exlauchten Muttter geſtreut. Das Kaißerpoar, das bereits loſe Blumen zum Schmuck des Todtenbettes gefandt 540 geſteru ein koſtbaxes Arrange⸗ ment aus B werk der Gärtnerei von Schleifen die Namen der hohen 51 Kafſerlichen Prinzen ſpendeten fünf Roſen und Maiblumen durchflochten, auf der gleichfaus die Namen ſtehen. Die Erbprinzlich SEen Herrſchaften Aberbrachten einen Kranz „e eer e 3 2 ————— men und Cyskaswedel n, ein Kunſt⸗ Vehmeyer, niederlegen, auf deſſen ender eingezeichnet find. Pie 95 mit en Schleifen Meiningen⸗ mit en —2—— Landesfarben. Kronprinz und Kronprinzeſfin von Schweden zwei von einem Veilchentuff achaltenen Cykaswedeln beſteht, über die ſich zarte Gewinde aus Maiblumen legen. Die weiße Atlasſchleife zeigt die gekrönten Namen Guſtav“ und Vie⸗ torſa“, Von der Prinzeſſin Biron von Curland iſt ein Kranz aus Veilchen und Malblumen, vom Prinzen zu Salm⸗ Horſtmar ein ven C. Schirm mit auserleſenem Geſchmack zuſammengeſtellter Kranz aus weißen Camelien und Mai⸗ glöckchen eingegangen. Der Verein der Verliner Volksküchen von 1866 hat die Firma A. Thiel mit der Anfertigung eines Camelien⸗ und Roſenkranzes betraut, auf deſſen ſchwarzer Schleilfe, die Worte ſtanden:„Seiner unvergeßlichen Pro⸗ tektorſn.“ Einen ähnlichen Kranz widmete der Berliner Hausfrauenverein. 2 Straßburg, 9. Jan. Der Statthalter mit Ge⸗ mahlin reiſt heute Nacht zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten nach Berlin ab. Wien, 9. Jan. Der Kalſer ordnete anläßlich des Ablebens der Kaiſerin Auguſta achtzehntägige Hof⸗ trauer an, vom 10. Januar ab für die erſten zehn Tage tiefe, für die ſolgenden acht Tage mindere Trauer. Meran, 9. Jan. Der Kronprinz von Schwe⸗ den hat ſich nach Berlin begeben. »Wien, 9. Jan. Erzherzog Albrecht, der ſelber an der Grippe erkrankt iſt, hat 4000 fl für die noth⸗ leidenden Krankenkaſſen Wiens geſchenkt. Peſt, 9. Jan. Der Magiſtrat beſchloß, wegen der Influenza ſämmtliche ſtädtiſche Schulen bis zum 19. Januar zu ſchließen. Brüſſel, 9. Jan. Bei Charleroi wird die Lage, lt.„Fr..“, immer ernſter; die Truppen ſind konſignirt. Paris, 9. Jan. An der hieſigen Börſe war heute das Gerücht verbreitet, der zunge König Alf o nſo von Spanien ſei geſtorben; infolge deſſen waren ſpaniſche Werthe abgeſchwächt und auch der übrige Markt beeinflußt.— Zwei in Kiel für die Türkei erbaute Torpedoboote haben La Golette in Tunis ange⸗ laufen, um Beſchädigungen an den Maſchinen ausbeſſern zu laſſen. Lüttich, 9. Jan. Auf vier Kohlengruben von Jemappes dauert der allgemeine Strike an; in den Baſ⸗ ſins von Charleroi und Mons hat ſich die Lage kaum merklich verändert. Rom, 9. Januar. Das Begräbniß des erſten Generaladjutanten des Königs, Grafen Paſt, fand unter großen Feierlichteiten ſtatt. Madrid, 9. Jan. Sagaſta wurde heute früh 8 Uhr nach dem Palais berufen, da der Zuſtand des Königs ſich verſchlimmert hat und verblieb daſelbſt bis Morgens. Infolge dieſer Situation ſcheinen die Be⸗ ſprechungen zur Löſung der Miniſterkriſis vertagt. Die Königin iſt ausſchließlich mit dem König beſchäftigt. London, 9. Jan. Die Antwort Portugals auf die letzte Note Salisburys iſt heute Vormittag hierher abgegangen, ſie ſoll heute Abend Salisbury überreicht werden. In Liſſabon heißt es, man hege die Hoffnung, daß dieſe Antwort England zufriedenſtellen werde. Madrid, 9. Jan., Nachts. Offizielles Bul⸗ letin. Beim König iſt ſeit geſtern Mittag ſtürkeres Fieber eingetreten, welches ſich ſpäter verminderte, jedoch iſt eine erpebriche Kräfteabnahme bemerklich. Jacob J. Reis, Natte das Speeer 2 Möbelfabrik und Lager aller Sorten Polster- und Kastenmöbel. 62771 8 oooooοοοõοẽ,EVOoe0οοοοοοοõοð,ẽ/¶&ʒoοοꝓ,jõ&evdeo H. 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Them 413* 4%„ Pribrit Weſteregeln Alka ließen ein ganz entzückendes Arrangement überreichen, das aus Jeder Verſuch bringt dauernde Abnehmer des Holland. üchſe in allen Mannheimer Effektenbörſe vom 9. Januar. Die 9 Man Bolksband Bad. Anilin⸗ und Soda notirten 279 G. 279 50 B. Oelfabrik,.50 pCt. 899 120 bez. Mayver⸗ eenne,, Manmheim, den 11. Jannar. Actien. Badiſche Bank 413.— 5½ Werger ſche Brauere 88.— q hei Errbitbank 128.— Badiſche Branerei 94.— 0 Aeelr Hyp.⸗B. 50 pct. 4126.— öß Ganter, Branuerei Freiburg10— 5z Pfälz, 1112.— 53 Brauerei z. Saune Weſtz 122.— G e e Bank 124 50 Malzfabr. Hochbeim—.— Dianuheimer Volksbank 125 56[Mamih. Dampfſchleppſchiſf. 120.—. Deutſche Unionbauk 94.— Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrt 69— Bad. Schiſffahrt⸗Aſſecurauz 1500 lziſche Zudwigsbahn 234.50! 155.— Dad. Rüch u. Mrerſich Ner n 728.50 WManheimer Verſtcherung 810.—& deid e VBahn 40.— Wanußeimer Riikvorſich. 450.— 6 Eßem. abelken—— Württ. Trausportverſich. 880— 8 Hadiſche nilin u, Soda 229.— Odberrhein. Berſ.⸗Geſelkſchaft 265.- Weſieregeln Alkaliwerke 188.— Oggersheimer Spinnereſ 63.— 8 Shem, Fabrik Goldenberg 187.— bz Eftlinger Spinnerei Hofmau u. Schötenſack 91.— 6] Manuheimer Lagerhaus 98.75 Verein Oelfabrilen 120.— Deutſche Seehandl. 18— Waghänzler Zuckerfabrit t04,50 Mannheimer Zuckerraffin, Karlsruher Maſchinenbau 150— Mannheimer Aktienbrauerei1do 80 Spinnerei 93.— Fichbaum-Brauerei rlsr, Nähmf. Haid u. Neun Judwigshafener Brauerei Nähmaſchiſten Gritzner Schwetzinger Vrauerei 88.— Spen. Damuyfziegelei in Lig. 172.— Arguerei z. Storch Verein. Speyerer Ziegelwerke 138. G Manuuh. Gum. u. Asbfbrk.] 50.— B 55 Seidelbergerdletienbrausreis.— ſälz. Preßßh. u. Spritfabr. 159.— Brauerei Schwartz— 8 ifferdecker Cement 140.— bz Sumei Brauerel, Spiritus⸗ Zellſtofffabrik Waldhof 276— 53 und Preßhefefabr..— G Maunheim, 9. Jan:(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. N Weizen pfälzer.— Hafer, württemb. Alp. 16.25—16.50 „ norddeutſcher 21.——61.7⁵„ ruffiſcher—.—.— „ kuſſ. Azima 21.50—33.56 Mais amerikan. Mixed 13.50—18.75 0 Sgronska 21.76— 2, 85„ Donau 18.——.— 5 Girta 21.95—92.95 Bohnen 7 Taganrog 20,50—.95 Erbſen „ am. Wiuter 21 75—.— Kohlreps, beutſcher neuer 7 Spring—.———.— 75 ungariſcher „ rumäniſcher 81——98.— Wicken „ Theodoſia 22.25——— Kleeſamen, deutſcher I Kernen.50——.— 11 Roggen, pfälzer 18.75—.— Luzerne 180.—125.— 4 norddeutſcher—.—.—„ Prov. 128.—135.— 7 ruſſiſcher 18.50—18. 75 Esparſette 27.— 28.— „ bulgariſcher—.———— 5oer Rohſprit, Iuland 105.——— 5 Girka———— ſoer„ unverſteuert 21.——.— 2 amerik. Winter—.—.— Branntwein 100% Ts.—.—.— Gerſte, hierländiſche 90,50—81.— Leinhl, in Partien 50.590——.— pfälzer 21.——.50 Rüböl„ 72 78.—.— 5 ungariſche—.——.— Petroleum Faß fr. m. 20% Taru 24.50 Hafer, babiſcher 15.25 15.751 Nr. 00 0 1 2. 8 4 Wedennen 2 28 88 5¹ 50 75 24.50 Roggenmehl Nr. 0) 80.— 9 89.— Getreide unverändert. Mannheim, 8. Jan. Zu- und Abfuhren von Getreide und anderen landwirthſch Produkten am 17 Platze in Kilozentnern, verglichen im Mehr oder Weniger(in Parautheſe) mit den Zu⸗ und Abfuhren in der gleichen Pe⸗ riod e des Vorſahres. à) Bon Seiten des Gr. Hauptzollamts Mannheim wur⸗ den vom 16. bis 31. Dez. Ween 1) Zufuhr: Weizen 71877(4. 16950),Roggen 5206(— 18603), Gerſte 22666( 11657). Maſs——(———). Hafer 68 + 109). Hülſenfrüchte 898(+ 286). Sämereien 2902(— 450). Mehl und Gries 10034( 4984). Malz—(.—), zuſammen 110127 gegen 95172 im Jahre 1888, demnach. 15975, 2) Abfuhr: Weizen 17410(.4614). Roggen——.(———). Gerſte 1160( 4198). Mais 2103(— 886) Hafer 500 2032). Hülſenfrüchte 199(— 14864). Sämereien 200(— 1208). Mehl u. Gries — zuſammen 21872 Kagec 40891 im Jahre 1888, demnach— 18519. B. Bahnperlehr. Nach Mitthetlungen der Güterverwaltungen gelangten vom 8. Dez. bis 21. Dez. 1) Zum Verſandt: Weizen 81772(+ 46752). Roggen 142 5( 8910). Gerſte 105200+ 9263). Mais 9797(—1078). Hafer 335(—(611). 8 816(— 399) Sümereien——. Oelſaat 7085( 1510). Kleeſaat 2(4. 189)) zuſammen 127075 gegen 80345 im Jahre 1888, demnach + 46790. Von dem Berſandt im Jahre 1889 gingen 10584 nach dem Auslande gegen 11917 in der gleichen Periode 1888. 3) Zuf— Weizen 2195(— 1505). Roggen —. Gerſte 2920(— 4526). Mais(——). Hafer 1895(— 1024). Hülſenfrüchte 1178(— 1466). Sämereien Mehl und Gries— ——9. Deſſaat—(-). Kleeſaat 848(. 49), zuſammen 9296 gegen 16671 m Jahre 1888, demnach— 7675.— Von der Herſohe im Jahre 1889 kamen 1049 vom Auslkande gegen 6287 in der gleichen Periode des Jahres 1888. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 8. Jan. Die politiſchen Gerüchte, welche die geſtrige Börſe gedrückt hatten, haben ſich nicht beſtätigt; man iſt alſo ohne eigeutlichen Grund lau geweſen. Den⸗ noch war der ganzen heutigen Börſe der Charakter der Vor⸗ ſicht und einer gewiſſen Zuxückhaltung aufgeprägt. Oeſterr. Creditactien haben die Abſchwächung wieder zurückgewonnen. Andere Bankactien ſämmtlich etwas ſeſter. Disconto gut behauptet. von Deutſchen Bahnen Lübecker etwas ſchwächer, die anderen wenig verändert. Am Schweizer Bahnenmarkte etwas mehr Regſamkeit. Gokthard behauptet. Von öſterreichfſſchen Bahnen Staaksbahn ſehr feſt, bei lebhaflen Umſätzen etwa 2 fl. geſtfegen, Lombarden, Buſchtherader je 1 fl. Duxer ca. 3 fl. Elbthal 1¼ fl; höher. Von ausländiſchen Fonds Zolltürken beliebt und höher. Oeſterr.⸗ungar. Renten feſt. Spanier und Por⸗ tugieſen ſchwach. Anlagewerthe meiſt etwas feſter.— Von Induſtrie⸗Aktien Alpine über%6, Nordd. Lloyd 2% eſtiegen. Laura befeſtigt. Gelſenkirchener abgeſchwächt.— rivatdisconto 4½%,. 5 Fraukfurter Effektenſocietät. Bankaktien. Gotthard 185.20 Wteer. Eredit 280½ 7 85 110 8 i 2 2.87 dent 0 Schweizer Weſtbahn 37 40 Verl. Handels Geſ. 202.80 Meripional⸗Aktien 149.50 Deutſche Vank 178.30 Ruſſiſche Südweſt 75.40 Dresdener Bank 192.75 Staats⸗Fonds. Mitteldentſche Credit⸗B. 118.40 Ungar. Goldrente 87.57 Schaafhauſener B⸗V. 216.50 8 Papierrente 65.95 Effekten. B. 135 Oeſterr. Silberrente 75.90 Darmſtäd ter B. 189.40 Ruſſen.90 Rhein Credit B, 123.50 Ruſſ Conſols 98 Deutſche Union⸗B. 95 80 Spanier 72.30 Deutſche Vereins⸗Bank 115.90 Jaliener.20 Länd erbank 1987/ Türken 17.40 Türken⸗Loofe 26.90 Ottom Zoll⸗Obl. 80.10 Serbiſche Tabak 88.90 GEiſenbahn⸗Aktien. Oubeck⸗Süchen Nartenburger 49.50 Heſterr. Franz. Staatsb. 202. Egypter 94.25 Salieter 4 4 PEt. Griechen 78.80 Böhm. Nord 187½ Induſtrie⸗Werthe. Nordd. Sloyd 192 La Veloce 149.50 Bad. Anilin 289.70 Buſchtherader 8ös Dux-Bodenbacher 424 Lerth 2037⁰ Elbethal 30¼ Cement 151 20 Naab⸗Oedenburg 585/ Alpiue 92.70 Lombarden 280% Laura 178. 76.90 Gelſenkirchen 213.70 Schlußcourſe vom 9. Jan. Schweizer Central 140.20 1 Nordoſt 181.90 Amerikf. Produkten⸗Märkte. New-Nork Chicag o Monat Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalz Januar 56— 397—-(——.— 7677 28—— r— 39—— 15.90——— ärz———.——————— April———————— Mai 89— 39— 15.95 768/ 832—— Juni 88——————— Juli—————— 15.95 80/ 320ͤ(—— Auguſt———.———— September—————.————— Ottober————— November—————.———— Dezember——————.—————— Tear————.———— Manunßheimer Hafen⸗Berkehr vom 9. Januar. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Ctr. Hafen meiſterei II. J. Stöhr[Bernhardine Ruhrort[Kohlen 5100 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein Bingen, 9 Jan. 131 m.—.06 Konſtanf, Fan 2½0 m.—.0] FNaub, 9. Jan..46 m.—.06. Huningen, 7. Jan 390 m.—.00 Koblenz, 9. Jan..99 m.— 002 Kehl, 9 Jan 19 h—.01. Köln, 9 Jan..01 m.=.08. Lauterbneg, 7 Jan 3 ½ m— 08s Rubrort 9. Jan..46 m.—.04. HTarau, s Jan 303 1— 02 Neckar Mannbeim 1 Jan. 2 66 m— 0½4.] Maunbeim, 10 Jan. 2,75 m.— 0,02. Mainz, Jan oas m.—.0t Seilbronn, 9. Jan.98 m.— 0,0 Toufse hentil-de Nesle Wgeren Localwechſel 4A 3, 6 Schillerplatz 4 3, 6 Ausverkauf der vorräthigen garnirten Damen⸗ und Mädchen ⸗Hüte und ſammtiſcher Wuszsstikel zu Se löſtkoſteuvreiſen. 65486 Jadung. No. II 251. Der am 12. Juni 1855 zu Kriegsheim geborene, zu⸗ letzt dahier wohnhaft geweſene cker Friedrich FJung wird beſchuldigt, daß er als Wehrmann der Landwehr 2. Aufgebots aus⸗ gewandert iſt, ohne von der be⸗ vorſtehenden Auswanderung der zuſtändigen Militärbehörde An⸗ zeige erſtattet zu haben.— Ueber⸗ tretung gegen das Geſetz vom 11. Februar 1888.„die Aenderung der Wehrpflicht betr.“,§ 4 3. 3, § 880 Z. 3.⸗St.⸗G.⸗G. Derſelbe wird auf Anordnung des Gr. Amtsgerichts yI dahier 8 dlung auf; „22. Fehrnar 1890, ormittags 8½ Uhr vor das Schöffengericht dahier mit dem Anfügen geladen, daß ey bei unentſchuldigtem Ausblei⸗ ben auf Grund der von dem Kgl. Landwehrbezirks⸗Kommando Heidelberg unterm 20. Dezember 1889 ausgeſtellten Erklärung werde verurtheilt werden. 70559 Mannheim, 2. Januar 1890. Gerichtsſchreiberei Großherzogl. misgerichts. Stalf. Heſfentliche Anfforderung. Die Anumeldung zur Stamm⸗ rolle betreffend. In Gemäßheit des 8 25 der Wehrordnung werden die Militär⸗ pflichtigen, welche bei dem Erſatz⸗ geſchäft des Jahres 1890 melde⸗ pflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind ver⸗ Pflichtet: 8 5 a) alle Deutſche, welche im Jahre 1890 das 20. Lebens⸗ ſahr zurücklegen, alſo im ahre 1870 geboren ſind; b) alle früher geborenen Deut⸗ pſeah lüber 3 pflicht noch nicht endgültig, 31550 Nusſchliez ungz Aus⸗ muſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Er⸗ ſatzreſerve oder Marine⸗ Erſatzreſerve oder durch Aushebung für einen Trup⸗ en⸗ oder Marinetheil ent⸗ Wledeg iſt, ſofern ſie nicht dürch die Erſgtzbehörden von der Anmeldung aus⸗ drücklich entbunden oder über das Jahr 1890 hin⸗ aus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderäth desjenigen Ortes, an dem der Militär⸗ pflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnfitzes an dem Geburts⸗ ort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, Rern abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchehen; ſie ſoll enthal⸗ ken: Familien⸗ und Vorname des Pflichtig en, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſo⸗ wie ob dieſe noch leben oder todt ſind. Sofern die An⸗ meldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugniß vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loo⸗ ſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meld⸗ ung unterläßt, wird mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. 70386 Mannheim, 4. Januar 1890. Stadtrath. Klotz. Winterer. Srkauntmachung. Die Konſtgtirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abſatz 1 des Einkommenſteu⸗ er⸗Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragraph iſt Jedermann der in einem Steuerdiſtrikt erſt⸗ mals, oder nach dem 161 Steu⸗ erpflicht geruht hat erſtmals wie⸗ der ein Fabee es Einkom⸗ men aus Arbeitoder Dienſtleiſtung bezieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom der fraglichen Thä⸗ tigkeit bei dem Unterzeichneten ſchrüftlich oder mündlich die erfor⸗ derliche Erklärung abzugeben. Hierauf werden die Steuerpflich⸗ tigen mit dem Anfügen aufmerk⸗ ſam gemacht, daß Zuwiderhand⸗ lungen unnachſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 54953 Mannheim, im Juni 1889. Der Großh. Oherſteuerkommiſſär für den Stadtbezirk Mannheim Dauth. da la Schmiedekahlen. Pröbchen abzugeben.— Reflec⸗ tanten belieben Adreſſe sub B. P. 136 an Hagſenſtein& Vogler .⸗. in Köln einzuſenden. 70557 übergeben, Seueral⸗Anzeiger. Verpachtung. Von den an Martini 1889 heſtandfrei gewordenen Collectur⸗ ädern auf der Gemarkung Mann⸗ heim werden zunächſt 16 h 58 à 72 am und von den ſeither ſelbſt⸗ bewirthſchaf⸗ teten jetzt ab⸗ gängigenKlee⸗ äckern 3 h 27 àa 66 qm zuſammen 19 h 86 à 35 qm am Dienſtag, den 14. d. Mis., Morgens 9 Uhr in der Wirthſchaft zum neuen Rheinpark früher Milch⸗ gütchen dahier 2 10, 23 auf einen weiteren Zeitraum loosweiſe öffentlich verpachtet und zwar: Auf 9 Jahre bis Martini 1898 .B. Nr. 82/3 die zuſammen⸗ gelegte Gewann Krecke, vordere Aue und Sanduhr,.⸗B. Nr. 124 u. 125 in der Unterhellung (abgängiger Kleeacker),.⸗B. Nr. 229 die zuſammengelegte Harr⸗ lach,.-B. Nr. 415 u. 419 in den Mageräckern,.⸗B. Nr.443/45 Meeräcker I. Abtheilung,.⸗B. Nr. 446/8 u. 457/8 in der kleinen Weide,.⸗B. Nr. 478, 482 und 485 in den großen Keſſeläckern, .⸗B. Nr. 512, 530% im vor⸗ deren Meerfeld,.⸗B. Nr. 558 im hinteren Meerfeld,.⸗B. Nr. 1137/0 in der 5. Sandgewann, .⸗B. Nr. 1190 in der 6. Sand⸗ gewann und.⸗B. Nr. 1292 in der 9. Sandgewann. Auf 5 Jahre bis Martini 1894 von.⸗B. Nr. 486 im Landtheil die Looſe 4 u. 5. Anf 1 Jahr bis Martini 1890 .⸗B. Nr. 357 in der Wallſtadt gegenüber dem Lindenhof. Nähere Auskunft ertheilt der kirchenär. Güteraufſeher Martin Jünger dahier Lit. 2 10, 24. Mannheim, 8. Januar 1890, Evang. Collectur. Sauler. Bekanntmachung. Am nächſten 7061 Montag, den 13. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr verſteigern wir im Rathhauſe dahier den Platz zur Aufſtellung und zum Betrieb eines Carouſells auf beſtimmte Tage im Jahr 1890, wozu Liebhaber eingeladen werden. Schwetzingen, 8. Januar 1890. ürgermeiſteramt N A. Bender. 70548 Reickert. 85„55 Philharmoniſcher Verein. Freitag, 10. ds. Mes. ½9 Uhr präeis Hrste Haupt-Probe Es bittet um pünktliches Er⸗ ſcheinen 70602 Der Vorfiaud. Sängerbund. Samſtag, den 11. ds. Mts. Probe. 70588 Anfang 81½ Uhr Abends. Sing-Verein. Sonntag, den 12. d. Mts., Übends 5 Uhr Familien⸗Abend im Vereinslokal, wozu höflichſt einladet Der Vorſtand. Einführungen nicht geſtattet. Bayeriſcher Hilfs⸗Verein. L ee ee Familien⸗Abend im Lokal, wozu wir unſere werthen Mitglieder nebſt eho⸗ rigen zu recht zahlreicher Betheili⸗ gung freundlichſt einladet. 70565 Der Vorſtand. Freitag Abend 9 Uhr Probe. 61335 Der Vorſtand. Peſtalozzi⸗Stiftung. Von Ungenannt empfingen wir mit dem Motto:„Ehre Vater und Mutter“ den Betrag von Mark 50 zum Beſten unſeres Vereins, wo⸗ für dem unermiüdlichen Wohl⸗ thäter herzlichen Dank ausſpricht 70586 Der Vorſtand. Joral. Studienverein. Zum ehrenden Andenken an eine theure Entſchlafene wurden uns mit dem Motto:„Ehre Vater und Mutter“ Mark 30 wofür wir wärmſten Dank ſagen. 70605 Der Vorſtand. Gebrauchte Buchet, einzeln und ganze Bibliotheken 61381 kanft G. Remuich Buchhandlung. 70619 Geſangverein Eintracht. unſern Scle. doocce88 8 Die Sparkaſſe 8 8 5 Saur Stadt Maunhein gemährt— Darlehen 8 gegen bedungenes erſtes Unterpfand auf Liegenſchaften unter günſtigen 8 Bedingungen. 64266 8 Näheres auf deren Bureau k 1, 11. 2 Die Verwaltung. Soooοοοοοο οο οο hensche Cledltbank in Mangbeim. Filiale in Heidelherg, Karisruhe, Freiburg i. B. und Konstanz. 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Mts., Vormittags 10½ Uhr, vom Trauerhauſe L 4, I1 aus ſtatt. 70606% Mannheim, den 9. Januar 1890. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Louise Klank, nebſt 5 numündigen Kindern. Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige.) 0 * Freitag: s Uhr Abendgottes⸗ dienſt, Herr Blkar Hauſt, In der Synagoge: Freltag, den 10. Jan. Ab. 4% Uhr, Samſiag, den 11. Jan, Morgens 9½/ Uhr Schrifterklärung, Herr Sladlrabbiner Or, e Nachmitiags 2 Uhr Jugendgsttesdienſt wit Schrißt⸗ erklärung. —5 25 8. Sette. VPhilharmoniſcher Verein. Samſtag. den 18. Januar, Abends 7½ Uhr im Concertſaale des Gr. Hoftheaters Ooncecert unter gefl. Mitwirkung von Julia und Cazzaro Uzielli(Geſaug und Klavier) aus Frankfurt a. M. Programm: 1) Suite op. 39, für großes Orcheſter. M. Moskowski.(Harſe: Frau M. Ernſt.) 2) 2. Die junge Nonne. Schubert. b. Deine Stimme. o. Widmung. Schumann.(Frau ., Uzielli.) 3. a. 2 Klavierſtücke. Scarlotti. b. Variations brillantes. Chopin.(Herr C. Uzielli.) 4 a. Ruhe, Süßliebchen. Brahms. b. Ständchen. Brahms. o. Neue Liebe. Rubinſtein (Frau J. Uzielli.) 5. a. Ländler. Raff. b. Romanze, fis-dur Schumann. e. Mazurka du Concert. Goddard.(Herr C. Uielli) 6) Charfreitagszauber aus Parſifal, für großes Orchefler. R. Wagner. Das Orcheſter ſteht unter Leitung des Herrn Th. Gauls. Billete ſind in der Muſikalienhandlung von Th. Sohler und Abends an der Kaſſe zu haben. Reſervirter Plaz im Saal M. 2; reſervirter Platz auf der Gallerie M..50; Stehplatz im Saal M..50; Stehplatz auf der Gallerie M. 1. 70603 Sängerbund. Die in unſerem Winterprogramm für Samſtag den 11. in Ausſicht genommene Tanzunterhaltung wird bis auf Weiteres verſchoben. Mannheim, den 7. Januar 1890. Der Vorſtand. Herrſchaftö⸗Kutſcher⸗& Diener⸗Ball. Unſern Collegen und eingeladenen Gäſten zur Nachricht, da wir unſeren Ball bis auf Weiteres verſchoben haben. 0001 as Comite. Großer Maherhof. Heute Abend 70624 Kartoffelklöſe mit Ganspfeffer. (Speeialität.) “VBier bekaunt fein. Delp. Abonnement⸗Einladung auf die(Sonn⸗ u. 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