* R 16— 1 In der Poſtliſte 2 098 dagen untee Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288.— Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. iuel. Boſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Deppel⸗Rummern 5 Pfg. annhein der Stadt Maunheim und Umgebung. (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils VBormittags 11 Uhr. (Mannbeimer Vofksblatt.) jer Journ Teleg Adreſſe: „Journal Mannheim.“ far T den politiſchen u. allg. Th Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratenthetl: Jakob Ludw. Sommer. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, l. (Das Mannheimer Journak“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerheſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Ar. 12.(Gelepton⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Herr Commerzienrath Philipp Diffene iſt in einer geſtern Nachmittag unter Vorſitz des Herrn Eckhard in Friedrichsfeld ſtattgefundenen zahlreich beſuchten Verſammlung der liberalen Vertrauensmänner unſeres Wahlkreiſes wieder einſtimmig als der Can⸗ didat der nationalliberalen Partei für die am 20. Febr. ſtattfindende Reichstagswahl aufgeſtellt worden. Wir hoffen zuverſichtlich, daß Herr Diffens, der ſeit Jahren unſeren Wahlkreis im Deutſchen Reichstage in bewährter, die allgemeinen Intereſſen von Stadt und Land fördernder Weiſe vertritt, dem an ihn neuerdings ergehenden Rufe folgen und ſich zur Ueber⸗ nahme der Candidatur bereit finden wird. Mit be⸗ ſonderer Befriedigung nehmen wir von den Erklärungen der Vertrauensmänner aus den ländlichen Be⸗ zirken Kenntniß, die ſämmtlich die Candidatur Diffens als eine überaus wünſchenswerthe be⸗ zeichneten, der auf dem Lande die ungetheilten Sym⸗ pathien der liberalen und ſtaatserhaltenden Wähler entgegengebracht werden. Auf eine die Stellung der konſervativen Partei betreffende Anfrage, erwiderte der Vorſitzende, Herr Eckhard, daß nach den klaren Beſtim⸗ mungen der Kartellübereinkunft die konſervativen Wähler in unſerem Wahlkreiſe für den im Beſitze des Man⸗ dats befindlichen Herrn Abg. Diffens eintreten würden; eine formelle Beſtätigung werde dieſes Ein⸗ treten der konſervativen Wähler für unſeren Can⸗ didaten auf der jedenfalls in nächſter Zeit ſtatt⸗ findenden Landes⸗Delegirtenverſammlung finden.— Mit dem heutigen Tage tritt demnach die nationalliberale Partei mit ihrem Candidaten offiziell in die Wahlbeweg⸗ ung ein. Mögen alle Freunde der Partei, wie auch alle Anhänger der ruhigen Fortentwickelung der Verhältniſſe im Reiche rüſtig im Sinne der Volksaufklärung wirken, damit am 20. Februar Herr Philipp Diffensé wieder als der Vertreter unſeres Wahlkreiſes gewählt werde! Die Keichstagswahlen. Wann wird gewählt?— Dieſe jetzt entſchiedene Frage beſchäftigte ſeit Wochen nicht nur die politiſchen Kreiſe weiteren Umfanges, ſondern vor Allem die engeren Verbände der Fraktionen und deren Leitungen, denn dieſen letzteren liegt es ob, für die Vorbereitungen zum Wahlkampfe Sorge zu tragen und die Maſſe der Wähler anzuſpornen, zu elektriſiren, ſo daß Keiner am Tage der Wahl der Wahlurne fern bleibt. In früheren Jahr⸗ hunderten, als die politiſch⸗religiöſen Parteien ihre An⸗ ſichten noch auf blutiger Wahlſtatt mit dem Schwerte in der Fauſt verfochten, da war es Sitte ein Feldgeſchrei zu wählen, welches die Kämpfer zur Schlacht führte und zu gleicher Zeit das Ziel der eigenen Partei mit einem kurzen Schlagworte bezeichnete. Die Kreuzfahrer erſtuͤrmten unter dem Geſchrei„Gott will es!“ die Mauern Jeruſalems; die Kaiſerlichen und Römlinge bekämpften ſich unter dem Ruf: Hie Welf!— Hie Weiblingen! und die religiöſen Kämpfe des 16. und 17. Jahrhunderts wurden unter den verſchiedenſten Wahl⸗ ſprüchen ausgefochten, von denen wohl der bekannteſte derjenige des wilden Halberſtädters, des Herzogs Chriſtian von Braunſchweig, geworden iſt: Gottes Freund— der Pfaffen Feind! Dieſe Wahlſprüche dienten zur gleicher Zeit als Merkzeichen, wofür der Träger deſſelben das Schwert gezogen, und belehrten den gemeinen Kriegsmann über die Ziele ſeines Führers. Das Weſen des ſtehenden Heeres veränderte dieſes Kampfgeſchrei in die tägliche Parole um, aber noch heute ſchaaren ſich die Parteien um eine ſtändige Parole, wenn auch zur Erreich⸗ ung der Parteiziele jetzt andere Mittel angewendet werden, als in jenen alten, blutigen Zeiten. Ein treffender Wahlſpruch, eine Wahlparole, welche dem Geiſte, dem Denken des Volkes entſpricht, iſt ein vortreffliches Mittel, um die Maſſen der Wähler um die Partei zu ſchaaren. Wie durchſchlagend jedoch eine ſolche wirken kann, wenn Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. ſie dem Zettgeiſt entſpricht, zeigen die Februar⸗ wahlen des Jahres 1887, wo ſich das Deutſche Volk in ſolch erhebender Weiſe zu der Wahlparole der Kaiſerlichen Regierung und der nationalen Parteien bekannte. Für die nächſten Wahlen ſteht eine ſolche wirkſame Wahlpa⸗ role allem Anſchein nach nicht bevor; die Parteien ſind auf ſich ſelbſt angewieſen; an ihnen iſt es, ihr Programm den Wählern ans Herz zu legen. In zahlreichen Partei⸗ verſammlungen iſt dies bislang geſchehen, und beſonders die natjoualliberale Partei hat gute Erfolge auf⸗ zuweiſen, welche zu den beſten Hoffnungen für die nächſte Wahl berechtigen. Wie ſteht es aber in dieſer Hinſicht mit den Oppoſitionsparteien, denen eine große Rührigkeit bei den Wählvorbereitungen ſicherlich nicht ab⸗ zuſprechen iſt? Die ultramontane Partei iſt in dieſer Beziehung weit günſtiger geſtellt, als die ihr im Wahlkampf verbündete deutſchfreiſinnige. Denn das Centrum beſitzt einen feſtgeſchloſſenen Kreis von Wählern, die, wenn ſie auch ſonſt in manchen Dingen abweichen⸗ der Anſicht von der Parteileitung ſind, doch der Religion zu Liebe für die Candidaten des Centrums ſtimmen. Frei⸗ lich, nach einer beſtimmten und präciſen Wahlparole ſuchen die Führer des Centrums ſeit Beendigung des Culturkampfes vergebens. Ein gewiſſer Marasmus iſt nach dem eigenen Geſtändniß des Dr. Windthorſt innerhalb der Partei eingetreten, eine Unluſt an dem agitatoriſchen Treiben des Centrums macht ſich bemerkbar, wie denn z. B. ſelbſt clericale Blätter aus Schleſien berichteten, daß dort die katholiſche Geiſtlichkeit nicht mehr ſo zuverläſſig als früher gegenüber den Car⸗ tell Parteien ſei, zum mindeſten nicht, ſoweit es ſich um die Befolgung des Commandos handelte, für deutſch⸗ freiſinnige gegen Cartell⸗Candidaten zu arbeiten. Dieſen Marasmus der eigenen Partei zu überwinden und wieder eine die Maſſen ellektriſirende Wahlparole zu finden, machen die Führer und die Cen⸗ trumspreſſe die verzweifellſten Anſtrengungen. Zahlreiche Fragen ſind auf den verſchiedenen Katholikentagen im Laufe dieſes Jahres aufgeworfen worden. Da iſt u. A. die Schulfrage, die Römeſche Frage, der Kreuzzug gegen die Arabiſchen Sclavenhändler Afrikas, die Rückberufung der geiſtlichen Orden, die Handwerkerfrage und die ſociale Frage. Aber alles das übt keine nachhaltige, zündende Kraft mehr auf die Maſſen aus, wenn auch auf den einzelnen Verſammlungen die Begeiſterung momen⸗ tan zum Ausbruch kam. Das katholiſche Volk iſt des ewigen Haders müde und folgt nur noch aus alter Gewohnheit und Anhänglichkeit den alten Führern. Die Handwerkerfrage und die ſociale Frage beſonders ſind es, welche das Centrum auszunutzen be⸗ ſtrebt iſt. Aber in der erſteren ſteht es auf zu reactio⸗ närem, einſeitig zünftleriſchem Standpunkt, als daß es in den Kveiſen des Handwerks reformatoriſch wirken könnte, und in der zweiten ſind ſeine reformatoriſchen Vorſchläge faſt kindlich naiv zu nennen und dem Zeitgeiſt ſo wenig an⸗ gepaßt, daß man kaum ernſthaft mit ihnen rechnen kann. Die Arbeiterwelt erkennt nur zu gut das wahre Geſicht dieſer ſozialreformatoriſchen Maske, das Geſicht des katholiſchen Ordensgeiſtlichen, durch deſſen Zurückberufung Herr Windthorſt die ſozialen Schäden der Neuzeit heilen will. Wie dieſe Hei⸗ lung durch Klöſter und unter geiſtlicher Leitung ſtehende Schulen ausfallen würde, lehrt uns Belgien, wo ein clericales Mini⸗ ſter ium das Steuer des Staatsſchiffes lenkt, wo aber auch die ſozialen Klaſſengegenſätze zu einer Schärfe gediehen ſind, die ſchon blutige Revolten im Gefolge gehabt hat. Mit einer ſozialen Wahlparole des Centrums iſt es alſo nichts. Ganz anders dagegen dürften ſich die Verhältniſſe des Deutſchfreiſinns geſtalten. Der Deutſchfreiſiun, wenigſtens wie er durch die parlamentariſche Fraction der laufenden Legislaturperiode vertreten iſt, iſt ſtolz darauf, daß er im Großen und Ganzen ſtets an dem Partei⸗ programm der alten preußiſchen Fortſchrittspartet feſtge⸗ halten hat und noch heute auf dem Boden der Anſchauung ſteht, die im Jahre 1861„Jung⸗Lithauen“ in ſeinem Programm vom 18. Juni niederlegte. Aber gerade dieſes conſervative Verhar ren bei einer einmal gefaßten Meinung ſteht im ſchärfſten Gegenfatze zu den Lebensbedingungen einer Partei, die ſich auf das Volksbewußtſein ſtützen will und den ver⸗ änderten Zeitrichtungen Rechnung tragen ſoll. Das was das Programm der Deutſchen Fortſchrittspartei —ů Montag, 13. Januar 1890. vom Jahre 1861 forderte, iſt der Hauptſache nach, alles⸗ dings auf anderem Wege, wie es die Fortſchrittler woll⸗ ten, erreicht worden. Wir haben ein geeinigtes Deutſchland unter der militäriſchen Führung Preu⸗ ßens; wir haben das allgemeine Wahlrecht und eine Vertretung des Deutſchen Volkes, Gleichheit vor dem Geſetz, Preß⸗ und Reli⸗ gionsfreiheit und noch weit mehr, als ſich die Fort⸗ ſchrittspartei im Jahre 1861 träumen ließ. Die natio⸗ nalen Forderungen ſind alſo erfüllt worden, in Anbe⸗ tracht der anderen Parteiprogrammpunkie hat ſich aber eine ſolch entſchiedene Veränderung in der Anſchauung des Volkes und der Zeit herausgebildet, daß man wohl berechtigt iſt, von veralteten Anſichten jenes jetzt auf den Deutſchfreiſinn übergegangenen Programms zu ſprechen. Man hat erkannt, daß im Leben der Völker eine einſei⸗ tige Theorie nicht anwendbar iſt, daß vielmehr die Po⸗ litik den praktiſchen Bedürfniſſen der Völker und den Zeitverhältniſſen angepaßt werden muß. Die freiſinnige Partei wird es bei den nächſten Wahlen auch ſchon merken, welch' ſchwache Baſis ſie im Volke hat. Ziehen ſich doch ſeit langer Zeit ſchon die ruhigeren Elemente im Lande von ihr zurück, ſo daß geradezu ein Candidatenmangel eingetreten iſt, und erheben doch jetzt ſchon einzelne große Preßorgane der Partei ihre Stim⸗ men, um eine Reform der Partei zu verlangen. Dagegen nützt es nichts, daß der Freiſinn hier mit dem Centrum, dort mit den Socialdemokraten, an anderer Stelle mit den Welfen und wieder anderswo mit den Demokraten Bündniſſe ſchließt. Dieſe unnatürlichen Bündniſſe werden ſich an der deutſchfreiſin⸗ nigen Partei und ihren Anhängſeln rächen, die ihre Natur vergeſſen, aus Verkennung der Zeit und — aus Haß gegen die Nationalliberalen. Auch dieſe haben ein Wahlbündniß mit anderen Parteien geſchloſſen, deren Anſchauungen in maucher Beziehung von denjenigen der Nationalliberalen abweichen. Aber die Cartellparteien vereint der eine große nationale Gedanke, das eine Streben: die Größe des Deutſchen Reiches zu fördern auf Grund einer monarchiſch⸗conſtitutionellen Entwickelung nach Innen und der gebieten⸗ den Machtſtellung nach Außen. Hinzu kommt, daß die Auffaſſung der ſozialen Frage im Großen und Ganzen eine gleiche iſt, daß in kolonialen Fragen die Conſervativen und Nationalliberalen Schulter an Schul⸗ ter ſtehen und daß nichts ſie wanken machen kann in ihrer Treue gegen Kaiſer und Reich. Und in all dieſen großen Fragen können die Cartellparteien die Gewißheit hegen, ſich eins zu wiſſen mit dem Zeitgeiſt und dem Volksbewußtſein. Jene oben geſchilderten Wahlbündniſſe der Frei⸗ ſinnigen mit den Ultramontanen, Sozialdemokraten, Dänen und Welfen hat der Haß gegen die nationalen Parteien zu Wege gebracht, das Cartell beruht auf dem Patriotismus der verbündeten Parteien und an den Patriotismus der Wähler appellirt das Cartell, das Wohl des Vaterlandes, nicht der eigenen Partei, die nationale Entwicke⸗ lung des neugeeinten Deutſchlands hat es zu ſeiner Wahlparole erklärt. Der patriotiſche nationale Sinn des Deutſchen Volkes wird ihm zum Siege verhelfen! ——— E 46* Igua; von Döllinger, der berühmte Gelehrte, iſt am Freitag Abends 9 Uhr in München geſtorben. Am 28. Februar 1799 zu Bam⸗ berg geboren, ſtudirte er zu Würzburg und Bamberg Theologie, ward am 15. April 1822 zum Prieſter ge⸗ weiht, wirkte kurze Zeit zu Marktſcheinfeld als Caplan, ſeit 1823 als Profeſſor am Lyceum zu Aſchaffenburg und folgte 1826 einem Ruf an die Univerſität München, wo er zum Profeſſor der Kirchengeſchichte und des Kirchen⸗ rechts befördert wurde. Außerdem lehrte er auch Reli⸗ gionsphiloſophie und neuere Geſchichte. Bald zeigte er ſich als entſchiedener Kämpfer für die Anſprüche der katholiſchen Kirche gegenüber dem Staat. In dieſem Sinne betheiligte ſich Döllinger an den Streitigkeiten über die gemiſchten Ehen(1838), an den Erörterungen über die Kniebeugung der prote⸗ ſtantiſchen Soldaten(1843) und ſeit 1845 als Ver⸗ treter der Univerſität an den Verhandlungen der bayeri⸗ ſchen Kammer. Dies war der Grund, weshalb Döllinger . 2. Seite. SGeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 13. Januar. im September 1847 an demſelben Tage, als die Stände berufen wurden, als Univerſitätsprofeſſor in den Ruhe⸗ ſtand verſetzt ward, wodurch er ſeinen Sitz in der Kammer verlor. Erft Maximilian II. ſetzte ihn 1849 wieder in ſein Amt ein. Als Mitglied des Frankfurter Parlaments(1848—49) gehörte Döllinger zu den bedeutendſten Führern der katholiſchen Fraction, welche ſich bemühte der Kirche eine möglichſt weitgehende Unab⸗ hängigkeit vom Staat zu verſchaffen. Im Jahre 1861 hielt er zu München vor einem gemiſchten Publikum zwei Vorträge, in welchen er die Möglichkeit einer Auf⸗ hebung der weltlichen Machtdes Papſtes beſprach. Den Angriffen welche D. deshalb erfuhr, ſtellte er die Schrift: „Kirche und Kirchen, Papſtthum und Kirchenſtaat“(Mün⸗ chen 1861) entgegen, worin er eingehend bewies, daß die weltliche Herrſchaft des Papſtes für das Gedeihen der katholiſchen Kirche nicht nothwendig ſei. Noch hef⸗ tigere Anfeindungen erfuhr Döllinger, als er 1863 ge⸗ meinſchaftlich mit Haneberg eine Verſammlung katho⸗ liſcher Gelehrter nach München berief und eine Rede hielt über die„Vergangenheit und Gegenwart der katho⸗ liſchen Theologie“, welche nachdrücklich eine gründlichere wiſſenſchaftliche Bildung der katholiſchen Geiſtlichen for⸗ derte. Bald darauf erſchienen ſeine„Papſtfabeln des Mittelalters“(München 1863). Im Jahre 1868 zum lebenslänglichen Mitglied des Reichsrathes ernannt, ſtimmte Döllinger mit den Biſchöfen gegen den liberalen Schul⸗ geſetzentwurf der Regierung und erfuhr deswegen manche Vorwürfe. Als das vaticaniſche Coneil zuſammentrat, um die päpſtliche Unfehlbarkeit auszuſprechen, war Döllinger der bedeutendſte und eifrigſte derjenigen deutſchen Theologen, welche die Verkündigung des neuen Dogmas zu hindern ſuchten. Während des Concils ver⸗ öffentlichte er in der„Allgemeinen Zeitung“ die„Römi⸗ ſchen Briefe vom Coneil“(als Buch erſchienen München 1870), welche mit voller Entſchiedenheit die Anſchau⸗ ungen der Oppoſition vertraten, und ließ„Erwägungen für die Biſchöfe des Coneciliums über die Frage der Unfehlbarkeit“ an die Mitglieder des Coneils vertheilen. Als am 18. Juli 1870 die Dogmatiſtrung der päpſt⸗ lichen Unfehlbarkeit“ beſchloſſen ward, blieb Döͤllinger ſeiner bisherigen Haltung treu. Ende Auguſt 1870 präſidirte er zu Nürnberg einer Verſammlung von katho⸗ liſchen Gelehrten, deren Erklärung gegen den Concils⸗ beſchluß den Anſtoß zur altkatholiſchen Be⸗ wegung gab. Vom Erzbiſchof zu München⸗Freiſing zur Unterwerfung aufgefordert, antwortete Döllinger am 28. März 1871 mit öffentlicher Ablehnung, weshalb am 17. April die Excommunication über ihn verhängt wurde. Auch an den erſten Verhandlungen zur Gründung der alt⸗ katholiſchen Genoſſenſchaft nahm Döllinger theil. Seine Abſicht ging jedoch nur auf eine Sonderſtellung in der Kirche. Im Einvernehmen mit einigen Biſchöfen und Theologen der engliſchen, amerikaniſch⸗biſchöflichen und der orientaliſchen Kirchen berief Döllinder von 1874—76 dreimal Conferenzen nach Bonn, an denen auch alt⸗ katholiſche Theologen theilnahmen. Man ſuchte die Mittel und Bedingungen feſtzuſtellen, unter welchen ohne Schädig⸗ ung der die einzelnen Kirchen unterſcheidenden Eigen⸗ thümlichkeiten doch eine künftige Gemeinſchaft argebahnt werden könne. Als gelehrter Kirchenhiſtoriker genießt 1 hohes Anſehen. Sein Andenken wird fort⸗ eben. Aus Stadt und Jand. Maunheim, 12. Januar 1889. Werſonalnachrichten. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Enthoben wurde ſeines Dienſtes: Referendär Emil Kreu⸗ zer im Sekretariat des Landgerichts Freiburg auf Auſuchen. TZugewieſen wird: Aktuar Ludwig Kleiber, z. Zt. beim Amtsgericht Villingen, dem Großh. Amtsgericht Karlsruhe, Aktuar Wilhelm Dafepner, z. Zt. Volontär beim Amts⸗ ericht Karlsruhe, dem Amtsgerichte Villingen, Rechtsprakti⸗ ant Dr. Max Renner dem Sekretariat des Großh. Land⸗ gerichts Freiburg. Schulweſen. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Göckel, Michael Joh., Unterlehrer in Gauangelloch, als Hilfslehrer nach Sand⸗ hauſen. Sigriſt, Johann Melchior, Unterlehrer in Nord⸗ rach, als Unterlehrer nach Zunsweier, Sulzmann, Otto, Unterlehrer in Zunsweier, als Untertehrer nach Nordrach. Walter, Konrad, Unterlehrer in Pforzheim, wird Haupt⸗ lehrer in Büchig, Amts Karlsruhe. Zimmermann, Fr. ee in Stadelhofen, als Unterlehrer nach ach. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn⸗Berwaltung. Verſetzt wurden: Die Bahnexpeditoren 1. Klaſſe Otto in Waldkirch unter Ernennung zum Aſſiſtenten der Centralverwaltung zur Eiſenbahnkontrole 1, Max Klingler in Denzlingen nach Waldkirch, Joh. Martin Pfeffer in Gottmadingen nach Denzlingen; die Billetausgeber 1. Klaſſe anz Anton Studt in Frieſenheim nach Huttenheim, Th. mendörfer in Huttenheim nach Frieſenheim. Steuerverwaltung. Der erledigte Steuerkommiſſärdienſt für den Amtsbezirk Donaueſchingen mit dem Wohnſitz in Donaueſchingen wurde dem Steuerkommiſſär Adolf Sauer in Wolfach übertragen. Kataſterkontrolaſſiſtent Auguſt Jäger von Ettenheim wurde um Steuerkommiſſär für den Amtshezirk Wolfach mit dem ohnſitz in Wolfach ernannt, und Steuerkommiſſäraſſiſtent Guſtav Mußler, z. Zt. Verweſer des Steuerkommiſſär⸗ dienſtes Pforzgeim Land in Pforzheim, als Aſſiſtent zu dem Steuerkommiſſärdienſt Freiburg Land verſetzt. Zur Beachtung. Der Karlsruher Ortsgeſundheits⸗ rath warnt vor einem gewiſſen Richard Mohrmann, Berlin⸗Moabit, Calvinſtraße 46 J, früher Uhrmacher, dann Photographenugehilfe, welcher neuerdings eine Broſchüre „Johannistrieb“,„ein goldenes Buch für Alle, welche durch Jugendverirrungen den Keim des Todes in ſich tragen“, ver⸗ treibt; dieſes Buch verfolge nur die Tendenz, Leute, welche an den Folgen gewiſſer Erkrankungen leiden, durch grell aus⸗ gemalte Krankheitsgeſchichten zur brieflichen Confultation Mohrmann's zu veranlaſſen. Die Behandlung müßte bei der oben bezeichneten Vorbildung ſtets eine ganz erfolgloſe ſein, gleichwohl ſei aber ſofort dem exſten Conſultationsbrief die Summe von 30 M. beizufügen. Mohrmann, welcher vielfach beſtraft wurde, bildete früher mit dem Schriftſteller Bern⸗ hardi die ſogenannte deutſche Geſundheitskompagnie, die den berüchtigten Jugendſpiegel verbreitete. * Modification des Kapitalrenten⸗ und Ein⸗ kommenſtenergeſetzes. Im Laufe des letzten Landtags waren u. A. von den Vorſchußvereinen des Unter⸗ und Ober⸗ badiſchen Genoſſenſchaftsverbandes, ſowie von der Feuerver⸗ ſicherung für Deutſchland zu Gotha Geſuche an die Stände eingegangen, welche eine andere ſteuerliche Behandlung dieſer Genoſſenſchaften und der auf Gegenſeitigkeit begründeten Ge⸗ ſellſchaften verlangen. Obwohl die ſtärkere Heranziehung der Aktiengeſellſchaften, Konſumvereine und Genoſſenſchaften wäh⸗ rend der Verhandlung des Einkommenſteuergeſetzes in letzteres aufgenommen worden war, konnte man ſich in der Kammer nach den gemachten praktiſchen Erfahrungen der ganzen oder theilweiſen Berechtigung der geſtellten Begehren nicht ver⸗ ſchließen. Neuerdings ſind nun Vorlagen in Vorbereitung, vielleicht ſogar ſchon zum Abſchluß gelangt, welche eine Ab⸗ änderung in der Beſteuerung der Erwerbs⸗ und Wirthſchafts⸗ genoſſenſchaften, ſowie der auf Gegenſeitigkeit begründeten Verſicherungsgeſellſchaften bezwecken. In dieſe Vorlagen dürften auch noch weitere der bisherigen Erfahrung bezüglich des Kapitalrenten⸗ und Einkommenſteuergeſetzes entnommene Beſtimmungen ihren Platz finden. * Die zweite große deutſche Fahrrad⸗Ausſtellung, welche vom 22. Februar bis 2. März d. J. im Krhyſtallpalaſt zu Leipzig ſtattfindet, gewinnt dadurch an beſonderem Inte⸗ reſſe, weil außer aus Deutſchland, auch Firmen aus Oeſter⸗ reich, Holland, Belgien und England an derſelben ſich bethei⸗ ligen. Außer den zahlreich angemeldeten Fahrrädern, ſind Zubehörtheile, wie Laternen, Glocken, Sättel ꝛc., Rohtheile, Ausrüſtungsgegenſtände und Sportlitteratur vorhanden, als beſondere Nruheiten wären außer den diverſen Rad⸗Conſtruc⸗ tionen noch electriſche Laternen zu erwähnen. Die Albert⸗ halle dient wiederum zur Abhaltung großer Kunſtfahr⸗Con⸗ currenzen, unter Anderem findet am 23. Februar die Con⸗ currenz um die Meiſterſchaft von Europa im Kunſtfahren guf dem Zweirrd ſtatt. Im ganzen werden drei Aufführungen veranſtaltet und zwar am Sonntag, den 23. Februar, Mitt⸗ woch, den 26. Februar und Sonntag, den 2. März. Zwei große Feſtbälle werden am 24. Februar und am 1. März ſtattfinden, am 25. FJebruar iſt Herrenabend vorgeſeben und am 27. Februar eine Feſtvorſtellung im Leipziger Theater. Endlich findet wiederum das voriges Jahr mit ſo großem Beifall aufgenommene Monſtre⸗Concert am 28. Februar in der Alberthalle ſtatt. Unzweifelhaft bildet auch dieſes Jahr die Leipziger Ausſtellung einen Sammelpunkt von Sports⸗ freunden aus ganz Deutſchland und den Nachbarländern. * RNöhrmoos! Von verſchiedenen Seiten wird den„M. N..“ mitgetheilt, daß am Montag den 9. Januar, Abends 8 Uhr auf der Unglücksſtation Röhrmoos abermals zwei Züge in ein Geleiſe gefahren ſeien und nur mit Mühe ein Zuſammenſtoß verhindert werden konnte. Gefährliche Hunde. Am 6. d. M. wurde in Neckarau einem Schäfer durch 3 Hunde die Heerde geſprengt und ein Hammel gänzlich zerriſſen. Am vergangenen onnerſtag machten die nämlichen 3 Hunde(darunter 2 größere) aber⸗ mals wieder Jagd auf Hämmel, wobei ſie einem ſolchen auf der Herrn Carl Reiß in Mannheim gehörigen Rheininſel den Garaus machten. Die Hunde waren eben dabei, den getödteten Hammel zu zerreißen, als Herr Heinrich Kohl von Neckarau dazu kam. Da die drei Beſtien ſich auch gegen genannten Herrn Kohl ſtellten, ſo ſah ſich dieſer veranlaßt, von ſeinem Gewehr Gebrauch zu machen und einen der zwei größeren Hunde niederzuſchieen, worauf die beiden anderen Reißaus nahmen. Die drei Hunde gehörten einem Mann⸗ heimer Einwohner. * Muttzmaßliches Wetter am Dienſtag, den 14. Jan. Der jetzt über Weſtrußland augekommene Luftwirbel hat einen Weg gebahnt, auf dem weitere, wenn auch nach den bisher eingelaufenen Nachrichten weſentlich ſchwächere Nach⸗ folger folgen können und werden. Der Charakter der Witter⸗ ung wird demnach ähnlich wie bisher, eher etwas kälter, alſo im allgemeinen unbeſtän dig und naßkalt bleiben. Morgen(Dienſtag) wird vielfach Schnee fallen, be⸗ ſonders in Berg: und in rauhen Lagen überhaupt. In den nachfolgeuden Tagen(Mittw. u. ſ..) wird ſodann der Niederſchlag etwas nachlaſſen. * Metebrologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 12. Januar. Morgens 7 Uhr. Barometer Thermometer b* Höchſte und niederſte Tem⸗ in Celſius eeee peratur des in mm Trocken Feucht 5 Stärle Maximum Minimum 2 768 2—.7—.8 Südfüdweſt.0—51 )0: Windſtille; 1: ſchwacher Luftzug 2: etwas ſtärker 7c.8: Sturm; 10: Orkan Gerichtszeitung. * Manuheim, 11, Januar.(Schöffengericht.) 1) Philipp Ziegler, Bäcker von Eppelbach,[wird wegen unerlaubter Auswanderung zu einer Geldſtrafe von 50 Mk. ev. 10 Tagen Haft verurtheilt.— 2) Valentin Bauer, Taglöhner von Neckargemünd, wird wegen Bettels und Schmähung eines öffentlichen Dieners zu einer Haftſtrafe von 4 Wochen, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft, verurtheilt, auch wird derſelbe der Landespolizeibehörde überwieſen.— 3) Abr. Michel von Dühren erhält wegen Körperverletzung eine Gefängnißſtr. von7 Tagen. 4) M. Neidig, Zimmermann von Oftersheim, wegen Diebſtahls. Wird vertagt.— 5) Val. Breiſch, Taglöhner von Affolderbach, wird wegen Dieb⸗ ſtahls mit 10 Tagen Geſängniß beſtraft.— 6) Ludwig Kiſtner, Bäcker von Horchheim, wird wegen Sachbeſchä⸗ digung zu einer Geldſtrafe von 5 Mk. verurtheilt.— 7) Die Taglöhner Johann Möll und Franz Löſchmann von Doſſenbeim, wegen Betrugs. Möll erhält eine Gefängniß⸗ ſtrafe von 4 Wochen, Löſchmann wird freigeſprochen.— 8) Regira Hartmann, ledig, Dienſtmädchen von hier, wird wegen Diebſtahlsverſuchs mit 5 Tagen Gefängniß beſtraft.— 9) Rudolph Gelb, Eiernudelfabrikant, hier, wird wegen Vergehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz zu einer Geldſtrafe von 12 Mk, event. 3 Tagen Haft verurtheilt.— 10) Max Berggötz Ehefrau hier und der Privatkläger und Wieder⸗ angeklagte Rudolf Böhm werden wegen Beleidigung zu einer Geldſtrafe von je 10 Mk. event. 3 Tagen Haft verurtheilt.— 11) Max Berggötz Ehefrau hier wird wegen Beleidigung zu einer Geldſtrafe von 25 Mk. event. 5 Tagen Gefängniß verurtheilt.— 12) Wilgelm Bertſch, Wirth von Dürrmenz, wegen Beleidigung. Wird vertagt. * Maunheim, 11. Jan.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Kadenbach. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Duffner. 1) Georg Müller, 44 Jahre alt, verh. Ziegeleibeſitzer von Mutterſtadt, wohnhaft in Speyer, wegen Vergehens gegen die Gewerbeordnung. Angeklagter hat in ſeiner Dampf⸗ ziegelei zu Sandhauſen Knaben unter 16 Jahren täglich länger als 10 Stunden beſchäftigt und wird deshalb zu einer Geldſtrafe von 40 M. verurtheilt.— 2) Georg Helmreich, 17 Jahre alt, Schneiderlehrling von Schriesheim, wegen Diebſtahls. Der jugendliche Angeklagte fühlte einen unwiderſtehlichen Drang nach Freiheit in ſich. Es litt ign nicht mehr in der engen Schneiderwerkſtatt, ſon⸗ dern trieb ihn hinaus in Wald und Flur. Das wäre ja nun an und für ſich nichs Sträfliches geweſen. Aber da meldete ſich der Magen; da nun der junge Menſch nichts hatte, um den Hunger zu ſtillen, ſo ſuchte er ſich etwas zu verſchaffen. Und weil dies auf rechtmäßigem nicht ging, ſo geſchah es eben auf unrechtmäßige Weiſe. Bald ſah der Freiheitsſchwärmer auch ein, daß er eine Wohnung haben müſſe und da er in Büchern geleſen, daß die Räuber in früherer Zeit in Höhlen wohnten und er gar nicht übel Luſt hatte, ein ſolcher Wegelggerer zu werden, ſo erbaute er ſich in dem Seckenheimer Walde eine Höhle und richtete die⸗ ſelbe nach Möglichkeit wohnlich ein. Natürlich geſchah dies alles mittels geſtohlenen fremden Eigenkhums. Sämmtliche Diebſtähle verübte der Angeklagte in Schriesheim und zwar während der Nachtzeit. Die Herrlichkeit dauerte jedoch nicht lange, denn die heilige Hermandad hat ein wach⸗ james Auge und die Führung eines Räuberlebens iſt im 19. Jahrhundert in Deutſchland nicht mehr gut möglich. Immer⸗ hin trieb der Angeklagte ſein Vagabundenleben einige Wochen und zwar ſtahl er in dieſer Zeit außer den zu ſeinem Lebenz⸗ unterhalt nothwendigen Lebensmitteln, verſchiedene Kleidungs⸗ ſtücke, als 1 Mantel, 1 Paar Plüſchſchuhe, ferner 1 Brod⸗ meſſer, 1 Scheere, 1 Piſtol, ein ¼½Liter⸗Glas, ein Holzheil ꝛc. im Geſammtwerthe von 40 M. Der Angeklagte erhielt eine Gefängnißſtrafe von 5 Monaten 4 Tazen. Tagesneuigkeiten. — München, 10. Januar.(Schöner Zug.) Seit längerer Zeit bildete die Fortſetzung der Türkenſtraße bis zum Burgfrieden der Wunſch und Berathungsgegenſtand der betheiligten Intereſſenten, man befürchtete aber allgemein, daß das Profekt nicht ausgeführt werden könne, weil hiezu eine Strecke des Parkes am Palais des Prinzen Leopold nöthig war. Als der Prinz ſedoch von dem Wunſche der dortigen Bürger Kenntniß erhielt, befahl er ſofort, alle in der Straßenlinie ſtehenden Bäume zu verſetzen und das nöthige Terrain für die Straße abzutreten. — JIngolſtadt, 8. Jan.(Ein Opfer der Röhr⸗ mooſer⸗Eiſenbahnkataſtrophe) iſt jetzt der kgl. Oberbahnamtsoffizial Wimmer dahier geworden. Er lag am verhängnißvollen J. Juli v. J. in dem zuſammenge⸗ quetſchten baheriſchen Waggon neben der Leiche des Bezirks⸗ amtmannes Schöller von Pfaffenhofen, ſeines Sitznachbars, feſt eingeklemmt unter den Trümmern. Von längerer Ohn⸗ macht erwacht, vermochte er durch Winken auf ſich aufmerk ſam zu machen und wurde mit vieler Mühe herausgearbeitet. Es ſchien anfänglich, daß Wimmer außer Kontuſionen kein Verletzungen davon getragen habe, Leider nur ſcheinbar, dem ſeine Geſundheitsverhältniſſe gingen bald ſehr merklich zurück Zuletzt mußte er mehrere Wochen das Zimmer hüten, bis ſchließlich am 3. Januar ein plötzlicher Blutſturz dem Lebez des 41jährigen Mannes ein Ende bereitete. Der Sektions befund hat nun ergeben, daß der Bluterguß aus dem rechten ſonſt vollſtändig lebenskräftigen Lungenflügel kam, auf deſſer Oberlappen zwei je ein Markſtück große, einen Zentimetez tief in das Lungengewebe eindringende, von exlittener Quetſch ung herrührende Blutunterlaufungen erſichtlich waren. — Aus Lothringen, 10. Jan. Infolge des Kohlenſtrikes) im Saagrgebiet und des dadurch veran. laßten Kohlenmangels mußten ſämmtliche Hochöfen in Arz d. d. M. ausgeblaſen und 14 Tage lang außer Betrieb ge. ſtellt werden. Durch die Löſchung der Hochöfen wurden 600 Arbeiter in den Eiſenwerken beſchäftigungslos. In den letzter Tagen iſt durch Beilegung aller Strikes die Kohlennoth in Abnehmen begriffen und mit ihr verſchwinden die hochge ſchraubten Preiſe. Die Kohlen ſind um 10 M. pro Waggor billiger geworden. — Berlin, 10. Jan.(Unter der Anklage, einen Knaben erſchoſſen zu haben)) mußte heute der Knabt Hermann Dartſch aus Garben vor der zweiten Strafkamme: am Landgericht II. erſcheinen. Die Mutter des Knaben be treibt eine Schmiede, in der der Geſelle Haſſeloff beſchäftig iſt. Neben der Schmiede befindet ſich eine Kammer, in det ſeit langen Jahren eine alte Doppelflinte ſtand, die früher von dem verſtorbenen Dartſch benutzt worden, ſeitdem abet ungeladen war. Am 13. Oktober wollte Haſſeloff mit einem ihm bekannten Burſchen im Garten nach wilden Enten ſchie⸗ ßen, und beide begaben ſich, nachdem ſie die Doppelflinte ge⸗ laden hatten, auf die Jagd. Nachdem ſte ungefähr dreivierte) Stunden vergeblich auf Enten gewartet halten, begaben ſie ſich nach der Schmiede zurück und ſtellten die Flinte wiedeꝛ in die Kammer, jedoch ohne die Zündhütchen zu entfernen In der Schmiede hatte der Knabe Pgetzold zu ſeiner Erho⸗ lung Unterkunft gefunden, der Knabe iſt aus Berlin auf An rathen ſeiner 95 auf das Land geſchickt. Der Kurgaß hatte an dem Knaben Dartſch einen Genoſſen gefunden, mit dem er luſtig durch Wald und Feld ſtreifte. Am 20. Oktobeꝛ begaben ſich die Knaben in die Kammer, in der die Doppel⸗ flinte ſtand, und mit dieſer begaben ſie ſich in den Garten. Bald darauf ertönte ein Schuß und mit lautem Schmerzens⸗ rufe brach der Knabe Paetzold zuſammen. Der Schrotſchuf hatte ihn ins Geſicht getroffen, und die Verwundung war ſo unglücklich, daß der Tod kurze Zeit darauf erfolgte. Der Ge ſelle Haſſeloff, der durch den Knall herbeigelockt an der Un⸗ glücksſtelle erſchien, fand den Kuaben am Boden liegend, die Flinte lag nahe bei ihm, und der Knabe Dartſch ſchrie und jammerte. Die Anklage nahm nun an, daß Dartſch ſeinen Spielgenoſſen aus Fahrläſſigkeit erſchoſſen habe. Der Knabe beſtritt jedoch ſeine Schuld und gab an, daß er die Flinte überhaupt nicht in die Hände bekommen habe, daß vielmehr Paeßzold ſelbſt das Gewehr gehabt und damit geſpielt habe Plötzlich ſei der Schuß losgegangen. Wie das geſchehen ſei, wiſſe er ſelber nicht. Da dieſe Angabe nicht wiederkegt wer⸗ den konnte, hielt der Gerichtshof die Sache nicht für gen⸗ gend aufgeklärt und erkannte auf Freiſprechung. — Verlin, 10. Jan.(Der Ankauf der Schloß⸗ freiheit) hat einzelnen Hausbeſitzern hübſche Summen eingebhracht. Ein Eigenthümer, der erſt vor 2 Jahren ſein Grundſtück für 200,000 Mark erworben hatte, hat bei dem jetzigen Verkauf gerade eine halbe Million verdient. — Berlin, 10. Jan.(Der Tempelhofer Mör⸗ der) hatte, wie erinnerlich, angegeben, daß er Chriſtian Groß hieße, was aber vom Unterſuchungsrichter in Zweifel gezogen wurde. In der That kam eine Zuſchrift des Amts⸗ vorſtehers aus Krieſchow bei Kalgu an den Amtsvorſteher von Tempelhof, in welcher Jener ſchrieb, er habe von einem Morde geleſen, welchen der„Dienſtknecht Chriſtian Groß“ in Tempelhof verübt habe. Nun ſeien einem braven Dienſtknechte dieſes Namens verſchiedene Gegenſtände und ſeine Papiere von ſeinem Mitknechte, einem gewiſſen Kuniſch, genannt Richter, welcher deßhalb ſteckbrieflich verfolgt werde, geſtohlen worden, ſo daß der abgefaßte Mörder wobl mit dieſem Kuniſch identiſch ſein dürfte. Dieſe Annahme hat ſich auch beſtätigt, indem der Gefangene auf Vorhalt einge⸗ ſtand, dieſer Kuniſch zu ſein, und ſchon mehrfache Vorſtrafen wegen Diebſtahls erhalten zu haben. — Hamburg, 11. Jan.(Hinrichtung) Der Ham⸗ burger Senat verwarf geſtern das Gnadengeſuch des zum Tode verurtheilten Knabenmörders Lenkheim. Der Luſt⸗ mord auf der Horner Rennbahn wird alſo vorausſichtlich Früh durch die Hinrichtung des Mörders geſühnt werden. — Wien, 10. Januar.(Gräßliches Unglück) Heute Morgen 6 Uhr fuhren die Kräutlerin Eliſabeth Majaczek und ihr 10jähriger Knabe mit einem Handkarren über das Dampf⸗ trambahngeleiſe an der Augartenbrücke, wobei ſie wegen der herrſchenden Dunkelbeit einen herannahenden Zug nicht be⸗ merkten und auch die Warnungsſignale überhört zu haben ſcheinen, ſo daß ſie unter die Räder geriethen. Der Knabe wurde todt, die Mutter lebensgefährlich verletzt unter derſel⸗ ben hervorgezogen. erteppe — N eend S8˖ Mannheim, 18. Jannar. Geueral⸗Anzeiger. A. Sute. Vartz 10 Jan. Feuersbränſte in Frank⸗ reich.) Heute Morgens war eine Feuersbrunſt in Lyon in den Gebäuden der großen Seiden⸗Fabrikanten Ulyſſes Pila; der Schaden wird bisher auf 600.000 Franks geſchätzt. Eine andere Feuersbrunſt in Marſeille zerſtörte die große Oelfabrik von Perdonio. * Mewpork, 10. Jan.(Unglücksfälle in Ame⸗ rika.) Die Unterlage der im Bau begriffenen Brücke über den Ohiofluß und Jefferſonville ſtürzte plötzlich ein, wobei von 18 Arbeitern vierzehn getödtet wurden.— Eine Mauer der neuen Kirche in Bryoklyn wurde geſtern durch einen hef⸗ tigen Sturm umgeweht. fi Die Trümmer ſielen auf ein anſto⸗ ßendes Haus, von deſſen neun Inſaſſen, welche ſchlieſen, vier getödtet, die übrigen tödtlich verletzt wurden. Eine fdele Wahlverſammlung. In den letzten Tagen in Neckarau angeſchlagene Plakate verkündeten den Einwohnern genannten Ortes, daß die demokra⸗ tiſche Partei unſeres Reichstagswahlkreiſes auf geſtern Samftag eine Wählerverſammlung in den Saal des Gaſthauſes zum Eichbaum einberufen, um Muſterung über ihre Getreuen ab⸗ zuhalten und zu ſehen, wie viele von den wenigen Anhängern der verfloſſenen demokratiſchen Partei ſeit dem letzten Tournier derſelben dieſer den Rücken gekehrt. Der Beginn der Ver⸗ ſammlung war auf 8 Uhr Abends anberaumt, doch erſt gegen halb 9 Uhr fanden ſich einige Leute im Verſammlungslokale ein. Biele waren es nicht. Zirka 80—100 Perſonen mochten dem Rufe der demokratiſchen Partei gefolgt ſein, und unter dieſen befanden ſich mindeſtens 40 Anhänger der Sozialdemokratie. und etwa 20 Mannheimer Demokraten. Wie viel von den übrigen 20—30 Perſonen aus Neugierde erſchienen waren. wollen wir im Intereſſe der demolratiſchen Partei lieber nicht unterſuchen. Angeſichts dieſes ſchwachen Beſuches der ſo pomphaft angekündigten Volksverſammlung, welche jeden⸗ falls hatke Beweis ablegen ſollen, daß der von Herrn Rickert und Muſer in Baden in's Seben gerufene Aufſchwung des rke und der Demotratie auch in Neckarau lauten fiderhall gefunden, die nun aber das gerade Gegentheil be⸗ wieſen hat, zögerten die Abgeſandten des hieſigen demo⸗ kratiſchen Vereins ſehr lange, die Verſammlung zu er⸗ öffnen. Erſt als verſchiedene Perſonen Miene machten, ins Bett zu gehen, da ſie immer mehr den Eindrück gewannen, als handele es ſich nur um eine kleine Bierkneiperei, entſchloſſen ſich die demokratiſchen Wortführer, die Verſammlung zu beainnen. Eröffnet wurde dieſelbe von Herrn Redakteur Vincenz Becker. Berſelbe hielt einige ein⸗ leitende Worte, in welchen er auf die Wichtigkeit der bevor⸗ ſtehenden Reichstagswahlen hinwies und wollte eben Herrn Gleichauf aus Mannheim das Wort zu ſeinem Referate ertheilen, als der Sozialdemokrat Süßkind aus Mannheim das Wort ergriff und die Wahl eines Bureaus aus der Mitte der Verſammlung verlangte. Ohgleich die Herrn Becker und Gleichauf, wohl wiſſend, was auf dem Spiele ſtand, die lieben ſozialdemokratiſchen Brüder mit den ſüßeſten Worten anflehten, doch von dieſem Vorhaben abzuſtehen, da ja die demokratiſche Partei die Verſammlung einberufen habe und auch die Verantwortung für dieſelbe tragen müſſe, be⸗ ſtand Herr Süßkind auf der Vornahme der Bureauwabl. Dieſelbe mußte deßhalb vorgenommen werden und die Ver⸗ ſammlung entſchied ſich mit wenigen Stimmen für Beibe⸗ haltung des beſtehenden demokratiſchen Bureaus. Nunmehr hielt Herr Gleich auf eine längere Rede, in welcher er ſo ziemlich das wiederholte, was ihm Herr Richter aus Pforzheim und andere demokratiſche Wortfübrer vorgekaut hatten. Er ſchimpfte auf die Nationalliberalen, den Militarismus, ſuchte den Werth der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung in den Augen der Anweſenden herabzuſetzen, donnerte gegen das Sozialiſten⸗ geſetz und ſchloß mit der frommen Bitte an die Anweſenden, Herrn Richter aus Pforzheim ihre Stimme geben. 5 Nach Herrn Gleich auf ergriff der Sozialdemokrat Herr Süßkind das Wort, um den lieben demokratiſchen Freunden zu beweiſen, daß ſie gerade ſo ſchlecht ſeien, wie die anderen. Nur der freiſinnigen Partei, mit der ſich jett die ſüddeutſche Demokratie verbrüdert, habe man es zu danken, daß das Sozialiſtengeſetz heute noch beſtehe. Was nun die Einführung des direkten Wahlrechts für den badiſchen Landtag anbelange, ſo wollten die Demokraten dieſelbe blos, wenn ſie nicht die Majorität hätten. Als ſie früher im badiſchen Landtage mit den Schwarzen, mit denen man ja die Demokraten in einen Topf werſen müſſe, die Mehrgeit im Landtage gebildet, ſei es ihnen nicht eingefallen, das direkte Wahlrecht einzuführen. Die Demokraten haben ſich das Vertrauen der Arbeiter unbedingt verſcherzt. Wenn die Demokraten bei den Reichstagswahlen im Jahre 1886 und 1887 ihre Schuldigkeit geihau, dann wäre nicht ein national⸗ liberaler Abgeordneter in den Reichstag geſendet worden. heute wolle nun die demokratiſche Partei bei den Sozialde⸗ mokraten um Stimmen betteln. Dieſelben würden ſich aber nicht ködern laſſen, ſondern einſtimmig für Herrn Dreesbach eintreten. Die Demokraten hätten ihre Rolle ausgeſpielt. Wenn dieſelben ihre Stimmen Herrn Dreesbach geben woll⸗ ten, ſo wären ſie den Sozialdemokraten willkommen, betteln würde dieſelbe jedoch nicht. 8 Die Ausführungen des Herrn Süßkind fanden bei den anweſenden Sozialdemokraten lebhaften Beifall. 5 Die Herren Becker und Gleichauf wußten anf die An⸗ klagen des Vorredners nichts zu erwidern und begnügten ſich mit einigen allgemeinen Phraſen und Redewendungen. Ein ge⸗ wiſſer Herr Gainzer aus Manngeim fühlte ſich auch ge⸗ drungen, ein Länzchen für die Demokratie zu brechen. Er glaubt den Vogel damit abſchießen zu können, daß er ſagte, es ſei ganz gleichgiltig, ob man Herrn Richter oder Herrn Dreesbach wähle, eine Anſicht, die wir bereits in unſerem geſtrigen Leitartikel vertreten haben.„Gott bewahre mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich ſchon ſelber ſchützen“, mag Herr Richter händeringend ausruſen wenn er die Botſchaft von dem Debut des Hrn. Gainzer aus Mannheim vernimmt, Ein Sozialdemokrat aus Neckarau fand es höchſt wun⸗ derbar, daß Herr Gleichauf heute um die Stimmen der So⸗ zialdemokraten bettele, auf die er doch im Jahre 1886 gele⸗ ſaunef einer Verſammlung in Neckarau nach Kräften ge⸗ chimpft habe. Zum Schluß der Verſammlung brachten die anweſenden Sozlſaldemokraten ein Hoch auf Herrn Dreesbach aus, auf welches Herr Gleichauf mit einem ſchwachen Hoch auf Richter antwortete. Die erſte Wahlverſammlung der Demokxaten auf dem Lande iſt ſomit vollſtändig mißglückt. Wir kondoliren den Herren Demokraten auf das Herzlichſte. Neueſtes und Telegramme. *Eine Miniſterkriſis in Fraukreith. Paris, 11. Jan. Heute iſt viel von der bevor⸗ ſtehenden Interpellation gegen Spuller die Rede, wobei der Miniſter wegen der Abkühlung der Bezieh⸗ ungen zu Rußland zur Rechenſchaft gezogen werden ſoll. Ueberhaupt ſoll, ſo heißt es, wegen der allgemeinen Politik des Miniſteriums angefragt werden, wobei auch ber Zweck verfolgt wird, die perſönliche Stellung des Miniſterpräſidenten Tirard zu erſchüttern. Eine gewiſſe Gefahr ſcheint immerhin vorhanden zu ſein, da die De⸗ putirten, die der Regierung ſo nahe ſtehen wie Reinach, ſie beſchworen haben, der Kammer, die ihr gern folge, mit einem beſtimmten Programm entgegenzutreten, oder die etwa regierungsmüden Mitglieder ausznſcheiden. Es wird ferner gemeldet:„Es mehren ſich die An⸗ zeichen, daß es thatſächlich zu einer Miniſterkriſis kommen wird. Sie ſind theilweiſe auf ein perſönliches Zerwürf⸗ niß zwiſchen Tirard und Conſtans zurückzuführen, der den Vorſitz im Miniſterium anſtrebt. Tirard, der zuerſt etwas regierungsmüde, einer Schadloshaltung durch den Poſten eines Präſtpenten des Rechnungshofes oder des Gouverneurs von Algier nicht abgeneigt gewe⸗ ſen ſein ſoll, ſcheint neuerdings von dieſen Plänen zu⸗ rückgekommen zu ſein. Eine endgiltige Weigerung ſeiner⸗ ſeits würde, wie in allerdings bisher noch nicht genügend verbürgter Weiſe verlautet, den Rücktritt des Miniſters des Iunern Conſtans und deſſen Ernennung zum Gon⸗ verneur von Algier zur Folge haben. Präſident Carnot bemüht ſich, einen gütlichen Ausgleich und die Verhin⸗ derung einer allgemeinen Miniſterkriſe zu erreichen. Bei der angedeuteten Kriſe erſcheint neben Tirard auch Spul⸗ ler bedroht. Unter Leitung des Präſidenten Carnot fand heute ein Miniſterrath ſtatt, dem mit Ausnahme der noch ab⸗ weſenden Miniſter Rouvier und Fallieres alle Miniſter beiwohnten. Berlin, 11. Jan. Geheimrath Hinzpeter hatte heute früh kurze Audienz beim Kaiſer. e Alteueſſen, 11. Jan. Morgen findet hier eine Bergarbeiter⸗Verſammlung ſtatt, welche über die Forder⸗ ung der achtſtündigen Schicht mit Einſchluß der Ein⸗ und Ausfuhr ſowie einer Lohnerhoͤhung von 50 Prozent verhandeln ſoll. * Wien, 11. Jan. Koſſuth ſoll an der Grippe Emin Paſcha iſt heftig erkrankt ſein. Königesberg i. Pr., 11. Jan. philoſophiſchen Fakultät zum Ehrendoktor ernannt worden. * Braunſchweig, 11. Jan. Ein großer Brand in der Fabrik der Juteſpinnerei Vechfelde vernichtete lt. Fr. Ztg. den älteſten Theil der Anlage, 26 Spinn⸗, Spul⸗ Zwirnmaſchinen, ſowie eine beträchtliche Anzahl Haſpeln. Der Schaden beträgt 150—200,000 Mark und iſt die Fabrik bei der Magdeburger Geſellſchaft verſichert. Wien, 11. Jan. Baron Albert Rothſchild übergab heute dem Grafen Taaffe 10,000 Gulden als Spende für die nothleiden den Krankenkaſſen; heute wurden, lt. Fr. Ztg., die Spende des Erzherzogs Albrecht von 4000 Gulden und das vom Gemeinderathe bewilligte rückzahlbare Darlehen von 10,000 Gulden an die Krankenkaſſen vertheilt. Die Meldung von der bevorſtehenden Ernennung des Erzherzogs Franz Ferdinand zum Thronfolger wird offtziell dementirt. „Paris, 11. Jan. Die Regierungsblätter erklären die Gerüchte, an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze hätten ſich Carliſtenbanden mit ſpaniſchen Republicanern vereinigt, um bei dem Tode des Königs in Spanien ein⸗ zufallen, für erfunden. * Paris, 11. Jan. Als der Biſchof von Grenoble erfuhr, daß ſich die Freimaurerlogen an dem Leichen⸗ begängniß des an den Folgen der Grippe geſtorbenen Präfecten Delatte betheiligten, verbot er dem Pfarrer, bei der Ueberführung der Leiche zum Bahnhof geiſtlichen Beiſtand zu leiſten.— Senator de Preſſenſe iſt zum Mitglied der Akademie der moraliſchen und politiſchen Wiſſenſchaften gewählt worden. * Liſſabon, 11. Jan. Der Kaiſer von Braſtlien begibt ſich nach Cannes. „London, 11. Jan. Das Reuterſche Bureau iſt ermächtigt, das Gerücht, die Königin Viktorig von Eng⸗ land beabſichtige im Frühjahr Bad Homburg zu beſuchen, für unbegründet zu erklären. *Madrid, 11. Jan. Dem König wurde im Lauſt des geſtrigen Tages kräftige Brühe und Wein eingeflößt. Ein Abends ſpät ausgegebener amtlicher Bericht ſagt, das Fieber ſei vermindert.— In Senat und Kammer ver⸗ laſen die Präſidenten Schreiben der Regierung, wonach die beiden Häuſer angeſichts der gegenwärtigen Lage ſich vertagen ſollen. * Madrid, 11. Jan., Nachm. 2 Uhr. Nach dem ärzilichen Berichte von Nachmittags iſt der Zuſtand des jungen Königs nach wie vor ruhig mit Neigung zum Schlafe. Das Fieber iſt verſchwunden.— Heute früh 2½ Uhr eelebrirte der päpſtliche Nuntius in der Haus⸗ kapelle der Königin⸗Regentin für die Wiedergeneſung des Königs eine Meſſe, welcher die Mitglieder der königlichen Familie beiwohnten. Hermann Günther& Cie. Auskunfts⸗& Jucaſſo⸗ Burean Mannheim N 2, 9¼ mit 25 Filialen in Deutſchland. Tifehard, Kechtsconfulenk, Maunheimer Handelsblakt. Mannheimer Effektenbörſe vom 11. Januar. An der heutigen Börſe ſtellten ſich Anilinaktien auf 280 bez. Waghäusler Zuckerfabrik 106 G. Deutſche Seehandlung 18 B. Gummifabrik 49 B. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 11. Jan. Oeſterr. Creditaktien ca. 1½ fl., Länderbank 2½ fl. höher Deutſche Inſtitute nur unerheblich verändert. Von Deutſchen Bahnen Mainzer 172%5, Marienburger 3¾, Lübecker ca. 1¼% höher. Am Schwei⸗ zer Bahnenmarkte Gotthard 2¼½ Central ca. 1% über geſtern Mittag, die anderen feſt. Von öſterreichi⸗ ſchen Bahnen Nordweſt 3fl. Buſchtherader aber 8 fl. ge⸗ ſtiegen, Lombarden ca. 1 fl., Elbthal ca. 1½ fl. Staatsbahn % fl. höher. Von aus ländiſchen Fonds öſterr. und ungar, Rente höher, Spanier und Wer beßeſtigt. Von In duſtrie⸗Aktien Alpine 0 höher. ura und Gelſen⸗ Rrchener auf höchſtem geſtrigen Stand. Privatdisconto 4½J Frankfurter Börſenwoche. 4 Frankfurt, 10. Jan. Rußland ſteht wieder im Vordergrund der Politik und der Börſe. Der Proteſt gegen die bulgariſche Anleihe hat einen Augenbkick gehörig verſtaumt, bis ſich herausſtente, daß demſelben nur eine formelle Bedeutung beizulegen ſei. Die rüfſiſche Regierung braucht jetzt wieder gutes Börſenwetter, da die Conberſionen in großem Stil fortgeſetzt werden fogden. Man ſpricht von der Umwandlung der beiden Orientanleihen in ſteuerfreie procentige und eine ſolche Operation kann aur bei völliger politiſcher Windſtille durchgeführt werden. Vor⸗ läufig haben Orient den 7oer überſchritten, ein Niveau, das ſie bis dato nie erreichen konnten. Die Speculatton in ruſſiſcher Valute hat ſich immer als eine ſehr ergiebige erwiefen, leider fehlt unſerem Platz die Vorbediugung dazu, nämlich der Handel in ruſſiſchen Noten die in Berkin in Millionen umgeſetzt werden. llerdings dürfte es ſchwieriger ſein, Umfätze in fremden Noten zu ver⸗ anſtalten, als irgend eit ſüdamerikaniſches Papier in den zu bringen, der Verſuch ſollte aber ernſtlich gemacht werden. Im Gegenſatz zu Ruſſen waren Spanier anhaltend ſchwach; die ſpaniſchen Finanzen ſind wieder eirmal en de- eadence und die Krankheit des jungen Königs, ſowie die an⸗ dauernde Miniſterkriſis entmuthigen die Beſitzer. Oeſterr. und ungar. Renten Halten ſich vorzüglich; weun auch die Balutaregultrung noch ferner iſt, als man mauchmal glauben wollte, ſo iſt der Markt durch die bevorſtehende Uebernahme der 21 Regalienanleihe doch ſehr günftig beelnflußt; namentlich Papierrenten ſind in anhaltend guter rage. Oeſterr. Credit konnten den höchſten Cours nicht ganz behaupten, die Londoner Geldverhäſtniſſe haben den Markt etwas verſtimmt und die Contremine zu regerer Thäkigkeit Thätigkeit veranlaßt. Die Grundtendenz iſt aber noch ſo feſt, daß jeder Rückgang in ein Paar Stuaden wieder einge⸗ holt wird, namentlich gilt das von Montanwerkhen, die die höchſten Courſe behaupten. Alpine⸗Attien ſcheinen dem Pariſtande zugeſteuert; ſie ſollen in Berlin eingeführt wer⸗ den. Die Ausſichten der Unternehmer ſind dermalen gün⸗ ſtige, doch ſcheint bei der Courstreiberei viel Mache im Spiel zu ſein. Lomharden haben die Hauſſe fortgeſetzt, die Meinung für dieſelben bleibt anhaltend günſtig. Staats⸗ 1 5 haben ſich nach mehrfachen Schwankungen gut ge⸗ alten. Gotthard werden von Berlin aus gedrückt und ſcheinen ſtark verfixt, die übrigen Schweizer Werkhe haben unter dem Gotthardrückgang zu leiden, doch find namenklich Nordoſt⸗ und Weſt⸗Stamm ſehr feſt. Anm Induſtriemarkte bleiben Bad. Anilin und Höchfrer in guter Frage. Rhein. Konſtanz, 11. Jau, 288 m.—.01. Hüningen, 10. Jon..28 m.—002 Kehl, 11 Jan. 194 m&+ 08. Lauterburg, 11 Jan..18 m.06 Waxau, 11 Jan 3 11 m + 10 Maunbeim, 12. Jan dite m +012./ Mannbeim, 12. Jan. 2,5 m.%½. Mainz, 11. Jan..67 m. +.08. Seilbronn, 11. Jan.9 m. 08. Dampfer⸗Nachrichten. New⸗Vork, 10. Jan.(Telegraphiſcher Schiffsbericht der„Red Star Simis Antwerpen.) Der Poſtdampfer„Weſternland“ von Antwerpen iſt heute wohl⸗ behalten hier angekommen e cta v Todes-Auzeige. Hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott gefallen hat, meine innigſt geliebte Frau Elise Babette Walther nach ſchwerem Leiden geſtern Abends gegen 10 Uhr im Alter von 36 Jahren in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. 70788 Die Beerdigung findet Montag, den 13. ds, Morgens ½10 Uhr vom Trauerhauſe D 6, 5 aus ſtatt. Mannheim, den 11. Januar 1890. Der trauernde Gatte: 5 Philipp A. Walther und Kind. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. Todles-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mittheikung, 5 daß unſer lieber Gatte, Bruder und Sohn Christian Schmahl m Alter von 25 Jahren 6 Monaten 19 Tagen nach kurzem Leiden verſchieden iſt. 70736 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilhelmine Schmahl. Die Beerdigung findet Moutag Nachmittag um Uhr vom Trauerhauſe J 7 No. de aus ſtatt. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere innigſtgeliebte Gattin, Schweſter un Schwägerin 70718 geb. Wellenreuther nach kurzem, ſchweren Leiden Freitag Abend ½9 Uhr ſanft dem Herrn entſchlafen iſt. Die Beerdigung ſindet Sonntag, den 12. d. Mia., Nachmittags ½2 Uhr vom Trauerhauſe A 8, 10 aus ſtatt. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; Heh. Eekert. (Dies ſtatt beſonderer Anzeige.) Mannheim, den 11. Javuar 1890. Tages⸗Ordnung 5 zur Kihung des Hezirksralhs vom Donnerſtag, 16. Jannar d.., per Hirne 5210 „X S. der Firma A. Hutchinſon * Gh. dahter gegen die Stadtge⸗ 1 55 Mannheim, Forderung etr. 2. J. S. des Ortsarmenver⸗ Jands Mannheim gegen Friedrich Staſſen Wittwe hier, Nückerſatz geleiſteter e betr. 8. Geſuch des Joſer Müller um Erlauhniß zum Betrieb einer Schankwirthſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank in K 6, 1. 4. Gleiches Geſuch des Jakob Diemer, Schwetzinger Straße 30. 5. Gleiches Gefuch des Johann Forſter,& 4, 23. 6. Geſuch des Karl Auguſt Vetter um Erlaubniß zum 2 trieb einer Schankwirthſchaft mik Branntweinſchank in G 7, 10. 7. Anlage einer Waſſerleitung durch Pripatmann Joh. Phil. Hübſch in Schriesheim. 8. Sanitäre Mißſtände im An⸗ weſen des Georg Kolb 2 2, 11b. nung bezüglichen en liegen 3 Tage vor der Sitzung zur Ein⸗ ſicht der Betheiligten und der Herren Bezirksräthe auf dies⸗ ſeitiger Kanzlei auf. 70720 Mannheim 11. Januar 1890. Großh. Bezirksamt Benſinger. Hekanntmachung. (12) An 2925. An die Bürger⸗ meiſterämter des Amtsbezirk: Durch Kaiſerliche Verordnung vom 8. d. M. iſt der Zeitpunkt für die Neuwahlen zum Reichs⸗ tag auf 70719 ee 20. Februar d. 5. feſtgeſetzt. Das e des nnern hat mit Erlaß vom 9. anuar 1890 auf Grund des 8 8 des Reichswahlgeſetzes und des §2 des dazu erlaſſenen Regle⸗ ments beſtimmt, daß die Ausle⸗ Pon der Wählerliſten am onnerſtag, den 23. Jannar J, zu beginnen hat. Indem wir dies bekannt geben, —15 5 55 5 r an, für ofortige eieendeche Sorge In en. Dabel machen wir die Bürger⸗ meiſterämter darauf aufmerkſam, daß in die Wählerliſte jeder reichs⸗ angehörige Deutſche aufzunehmen ift, der das 25. zurückgelegt und in der Gemeinde ſeinen Wohnfitz hat und daß insbeſondere auch die, dem Beurlaubtenſtande Militärperſonen, bei welchen dies zutrifft, in dieſelbe aufzunehmen ſind. Ferner verweiſen wir die Bür⸗ germeiſterämter darauf, daß die auf öffentliche Koſten bewirkte An⸗ ſchaffung von Lehrmitteln und die Beſtreitung von e für die Kinder mittelloſer Eltern nicht als eine Armenunterſtützung der Eltern anzuſehen iſt und erſchei⸗ nen dem gemäß die Väter dieſer Kinder wahlberechtigt. Bis ſpäteſtens am Mittwoch, den 22. Januar d. J. iſt durch Anſchlag an der Rathhaustafel, Einrückung in die Lokalblätter und in den Landgemeinden durch Aus⸗ Hellen 1f 565 bekannt zu en, da 255 die Auslegung der ählerliſten am Donner 20 23. Januar d. J. ind der Abſchluß am 14. Februar, ils den 22. Tag nach Beginn der⸗ elben, unter entſprechender Be⸗ ürkundung erfolgen wird. Bei dieſer Bekanntmachung iſt unter Bezeichnung des Lolals, in velchem die Auslegung ſtattfin⸗ det, beizufügen, daß Einſprachen gegen die Richtigkeit und Voll⸗ ſtändigkeit der Wählerliſten nach s des Reglements innerhalb 8 Tagen nach dem 23. Januar bei dem Gemeindevorſtand reſp. bei dem, von demſelben ernannten Commiſſar oder der dazu nieder⸗ zeſetzten Commiſſion ſchriftlich an⸗ zuzeigen oder zu Protokoll zu geben und die Beweismittel für die, der Einſprache zu Grund lie⸗ genden Thatſachen gleichzeitig bei⸗ zubringen ſind. Die Kenntnißnahme Jdieſer Verfügung durch das Bürgermeiſtekamt iſt läng⸗ ſtens bis zum der Neuße den 44. d. Mts. in der Frühe an⸗ Ler anzuzeigen. Mannheim, 11. Januar 1890. Gr, Bezirks⸗Amt. Benſinger. Möbel⸗ Verſteigerung. Wegen Wegzug verſteigere ich im Auftrage gegen baare Zah⸗ klung, auf meinem Bureau K 2, 17, ? Treppen hoch, 70339 Dienſtag, 14. Januar d.., Vachmittags ½3 Uhr, 1) 1 hochfeine Mahagonigarni⸗ Aur, beſtehend aus 1 Sopha, 2 FJauteuils, 2 gepolſterte Stühle mit blauſeidenem Damaſt über⸗ 2 2) ein Mahagoni⸗Buffet, — faſt neu. 3) 1 großer maſ⸗ tver runder Tiſch. 4) antique Zeuchter, wozu ich Steigliebhaber zinlade. Die Sachen konnen täg⸗ lich von Nachmittags 3 bis ½5 Uhr bei mir eingeſehen und wer⸗ Zen die Steigobjecte-auch vor der Verſteigerung zum Taxwerthe ab⸗ gegeben. Cari Friedr. Stätzel, K 2, 17, II Treppen, Mechtsconſulent u. Auctionator. v. Mts. im Haufe M 4, 8 ein Vermögen wünſcht mit einem Fühndung. Dahier wurde entwendet: 1. In der Zeit vom 18. bis 21. Ueberzieher von dunkelbraunem Wollſtoff und 1 Paar braunwol⸗ lene Handſchuhe. 8 2. Am 24. v. Mts. im Laden⸗ lokal N 1, 9 ein Atlas und zwei Zeichnenbüchlein. uchmantel, eine geſtrickte, graue Taſchentuch, 1 Peitſchenriehmen. 5. Am 9. l. Mts. im Hauſe 2 5, 14 eine Pferdeſcheere. Wagge an der Neckarbrücke eine dreizinkige Heugabel. 7. In der Nacht vom.8. l. fahrt im Neckarhafen 20 Pfd. Hechte, 20 Pfd. Weißftſche und 1 engliſchlederne braune Hoſe. Um ſachdienliche Nittheilungen wird erſucht. 70721 Mannheim, 10. Januar 1890. Criminalpolizei. Meng, Polizei⸗Commiffür. Hewerbeſchnle Maunhelm. Donnerftag, 16. ds. Mts. beginnt der Unterricht wieder. 7071 Der Vorſtand. für klaſſ. Kirczenmuſtk. %8 Uhr robe. 70710 Heute Montag Abend 9 Uhr im Lokal„Neuer Schneeberg“. erſuchen. 62574 Der Vorſtand. Heiraths⸗Geſuch. Ein tüchtiger Handwerker mit Mädchen, welches einige hundert Thaler beſitzt, behufs Verehelich⸗ ung in Verbindung zu treten. genauer Angabe der Verhältniſſe an die Expd. 7070 Zugelaufen ein ſchwarz und weiß(efleckter Jangdhund. Näheres O0 5, 8, 4. St. 70380 8 8 Drei halbjährige Trambahn⸗ Abonnements Karten ver⸗ loren. Der redliche Finder wird erſucht, dieſelben g. Belohnung in der Expd. abzugeben. 70717 In der beſten Geſchäftslage einer bedeutenden Fabrikſtadt der Vorderpfalz iſt ein Haus mit Bäckerei u. 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