der Poſtliſte eingerrugen unns Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. mouatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtaufe ſchlag M..90 pro Qnartal, Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) unhe der Stadt Maunheim und Umgebung. (100. Jahrgang.) Amts- und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. imer Journal. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thesl: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Jakob Ludw. Sommer. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ i Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 22.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11.300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) — *Pas kicht nan Gffenburg. Herr Landtagsabgeordneter Muſer, der, wie der „Mannheimer Anzeiger“ ſchreibt, am Montag„einen parlamentariſch ſo großen Tag gehabt hat“, daß ihm von jenem Blatte beinahe der ganze Raum zweier Aus⸗ gaben gewidmet wird, Herr Rechtsanwalt Muſer, der auf den Schultern der vereinigten Oppoſitionsparteien in den Landtag getragen wurde und als der Typus der „Offenburgerei“ gelten darf, Herr Reichstagskandidat Muſer, den die Demokrateu als den„kommenden Mann“ in unſerem Staate feiern, hat geſtern ſeine Schritte in unſere Mauern gelenkt und im Saalbau ſein Licht leuch⸗ ten laſſen, das er nicht unter den Scheffel zu ſtellen pflegt. Dieſes Licht iſt zwar am Montag Nachmittag ſtill erloſchen unter dem friſchen Luftzuge, der vom Regierungs⸗ tiſche aus und von den Plätzen der Kiefer und Fieſer darüber hinwegſtrich; in der ſauerſtoffreicheren Atmo⸗ ſphäre unſerer guten Stadt Mannheim flackerte es aber geſtern noch einmal luſtig auf und verbreitete ſeinen roſi⸗ gen Schein über alle Freunde, die oben auf der Bühne ſaßen und die Rollen von Comité⸗Mitgliedern würdig und mit Andacht ſpielten. Es gibt ja nichts Schöneres, als nach glücklich überwundenen Gefahren die Erinnerung an die durchlebte Fährlichkeit wieder aufzufriſchen. Und Herr Landtags⸗Abgeordneter und Reichstags⸗Candidat Muſer ſchwelgte förmlich in der Wonne ſeiner Helden⸗ thaten, die er am Montag in der Kammer verübt und die zu Nutz' und Frommen kommender Geſchlechter in den Annalen des badiſchen Parlamentsberichts zum ewigen Gedächtniß aufbewahrt bleiben ſollen, damit einſt in ſpä⸗ teren Tagen, wenn man von der partikulariſtiſchen, repu⸗ blikaniſch⸗monarchiſchen Demokratie nur noch im Flüſter⸗ tone wie von einer ſagenhaften Begebenheit ſpricht, un⸗ ſeren Enkeln ſchwarz auf weiß gezeigt und geſagt werden kann:„Da ſeht her, ſo hat ein deutſcher Mann, der einer der erleſenen Geiſter deutſcher Nation ſein wollte, zwanzig Jahre nach dem großen Kriege geſprochen, in welchem die Einigkeit der deut⸗ ſchen Volksſtämme auf blutgetränkter Erde mitten im Feindesland erſtritten und beſiegelt ward.“ Noch lebt der gewaltige Staatsmann, der allem Hohn zum Trotz den kühnſten Gedanken zur ruhmvollſten That umſchuf, noch wandelt er unter den hundertjährigen Buchen und Eichen von Friedrichsruh, der eiſerne Kanzler, noch ſchlägt jeder Pulsſchlag ſeines warmfühlenden Herzens für die Wohlfahrt des Reichs— und ſchon wirft ihn Herr Muſer zum alten, verbrauchten Eiſen. Und was hat denn dieſer, was hat Herr Muſer ſo Großes für die deutſche Einigkeit gethan, daß er ſich berufen fühlt, alle Einrichtungen des deutſchen Reiches, um welche dieſes von den äußeren Feinden beneidet wird, mit dem nagenden Zahne ſeine Mißgunſt zu verkleinern? Herr Muſer,„der noch ſehr jugendliche Abgeordnete“ hat ſich im Jahre 1870 auch darüber gefreut und ſeiner patriotiſchen Empfindung Luft gemacht, als die deutſchen Brüder Schulter an Schulter Sieg um Sieg erſtritten. So erzählte wenigſtens geſtern Herr Muſer. Das iſt immerhin ſchon etwas, aber er wird es ſich wohl gefallen laſſen müſſen, daß ſehr viele Männer, die im Jahre 1870 nicht geringere Genugthuung empfunden haben, als er ſelbſt, ihr unwandelbares Vertrauen Jenen ſchenken, die ungeachtet aller Aufein⸗ dungen der Geſinnungsgenoſſen des Herrn Muſer in unermüdlicher Arbeit dieſe Erfolge vorbereitet haben. Die Errungenſchaft einer großen Zeit iſt das mächtige, gefürchtete Reich; wie ein lebendiger Schutzwall von vielen hunderttauſend Menſchenleibern ſteht zu ſeiner Sicherung das Volk in Waffen, das deutſche Heer. Nicht das Sirenenlied, das Herr Muſer von der Ver⸗ ringerung der Dienſtzeit, auch nicht dasjenige, das er von der Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit anhebt, kann uns verlocken. Noch viel weniger die Zuſicherung, die uns Herr Muſer gibt, daß er in der Stunde der Gefahr mit ſeinem eigenen Leben nebſt ſeinen Freunden das Vaterland beſchützen wird, vermag uns zu rühren. Wir laſſen an der eiſenfeſten Einrichtung unſeres deutſchen Hlerweſens, in welcher allein die weltgebietende Slärke und Macht liegt, nicht rütteln und nicht deuteln.„Wenn es aber Ernſt gilt,“ ſo verſichert uns Herr Muſer,„dann ſind wir alle bereit, alle ohne Unterſchied der Parteien.“ Wir wollen ihm das glauben— aber es gilt jetzt ſchon, 28 gilt ſchon lange, es gilt jeden Tag Ernſt. Eine ein⸗ Geleſ euſte und verbreitelſte Zeitung in Maunzeim und zige unglückliche Schlacht käme uns theurer zu ſtehen, als die Koſten für eine zwanzigjährige Unterhaltung unſeres Heeres. Unſere Feinde ringsum pflegen mit Begeiſterung jede noch ſo hohe Summe zu bewilligen, wenn es gilt, ihre Armeen mit den neueſten Erfindungen auf dem Gebiete der Kriegstechnik auszurüſten, nur der deutſche Philoſoph mäckelt und marktet, wenn eine neue„Blut ſteuer“ begehrt wird. Das was nöthig iſt, will ja Herr Muſer gerne bewilligen. Sehr großmüthig; aber über die Frage, was nöthig iſt, mögen diejenigen in erſter Linie entſcheiden, welche auch den Erfolg für ſich haben. Höchſt unnöthig und überflüſſig findet z. B. Herr Muſer die Forderung von 4½ Millionen für die Kaiſer⸗Yacht. Daß ein ſo großer Mann, wie Herr Muſer, nur das deutſche Volk für ſo klein und kleinlich halten kann! Das deutſche Volk iſt Gott ſei Dank groß genug, um ſeinem Kaiſer den Luxus eines Prunk⸗ und Pracht⸗ ſchiffes zu geſtatten, wenn ein ſolches wirklich Luxus wäre. Das deutſche Volk freut ſich des regen Intereſſes, welches von ſeinem Kaiſer der Entwickelung der deutſchen Marine entgegengebracht wird, es ſieht freudig, wie Dank dieſer Marine, dem Reiche neue große Colonial gebiete erſchloſſen werden, um welche es ſchon jetzt von anderen Colonialmächten beneidet wird. Nach Herrn Muſer bedarf es dieſes Colonialbeſitzes allerdings nicht. Nach ihm iſt das Reich ohnedies ſchor viel zu groß. Er erblickt ſeinen Beruf in Anderem Ihm hat es ganz beſonders die Anwendung des Sozia liſtengeſetzes im Großherzogthum Baden angethan un nachdem er die Entdeckung gemacht hat, daß vielleich einmal ein badiſcher Stagtsbeamter ſich darin geirrt hab glaubt er damit den Anſpruch auf die Unſterblichkeit ſic erworben zu haben. Ein paar draſtiſche Beiſpiele dapo, hat er mit beſonderer Umſtändlichkeit zum großen Vil gnügen des dankbaren Publikums erzählt. Herr Muſer der alles beſſer weiß, als jeder Andere und ſicherlic unfehlbar iſt, muß wohl ein zuſtändiger Richter ſein, dez es unbegreiflich findet, daß Irren menſchlich iſt. Wi winzig und klein hören ſich doch dieſe luſtigen Anekdöt'chei an, wenn man an die große ſoziale Revolution denkt, welche eines ſchönen Tages donnernd über uns herein bricht, von der aber der in atmoſphäriſchen Nieder⸗ ſchlägen wohl erfahrene Herr Volksredner nichts wiſſen will. Er giebt uns die Verſicherung, daß keine ſoziale Revolution jemals ausbrechen wird, und daß demgemäß auch das Sszialiſtengeſetz völlig überflüſſig erſcheine Wenn er ſich nun aber in dieſem Falle einmal ſelb! irren ſollte, wird er dann auch in der Kammer zu finde ſein, um ſeinen Interpellanten Rede und Antwort zu ſtehen? Oder wird er ſich auch zuvor in die Büſche ſchlagen, wie am Samſtag in der badiſchen Kammer? Man hat Herrn Muſer am Montag in der Kam mer einen Idealiſten genannt, Phantaſt würde vielleich! richtiger geweſen ſein. Wenn er aber auf die National liberalen, an denen er auch nicht ein einziges gutes Haar ließ, zu ſprechen kommt, dann ſchlägt er nur noch die Saiten des Peſſimismus an. An der heilloſen Zerrütt⸗ ung im Reiche und im Lande ſind nur ſie Schuld mit ihrer Branntwein⸗ und Zuckerſteuer(die Tabakſteuer hatte er vergeſſen), mit ihrer Verlängerung der Legislaturperio⸗ den und dem Scszialiſtengeſetz; bei letzterem erwähnte er allerdings nicht, daß ſeine freiſinnigen Bundesbrüder auch dafür geſtimmt hatten. Die indirekten Steuern vertheuer⸗ ten das Leben des armen Mannes, auch an ihnen ſeien die Nationalliberalen Schuld. Mit Hilfe von welchen Steuern jedoch die Bedürfniſſe des Staates beſchafft wer⸗ den ſollen, verheimlicht Herr Muſer obſtinat und conſe⸗ quent, und von der großen ſozialen Geſetzgebung ſchien ihm abſolut nichts geläufig zu ſein, als das Sozialiſten⸗ geſetz, welchem er das letzte Drittel ſeiner 1½ſtündigen Rede widmete. Auch die Legende vom„Junker und Mucker,“ mit denen ſich die Nationalliberalen verbündet hätten, brachte Herr Muſer natürlich wieder auf's Tapet. Dieſes Stichwort ſchien aber ebenſo wenig hier zu ziehen, wie der Schmerzensſchrei von den indirekten Steuern. Bei letzteren erinnert man ſich daran, daß das Oktroi ſtets von den Demokraten bewilligt wurde und daß, wenn es jemals abgeſchafft werden wird, dieſes nur durch die Nationalliberalen geſchehen kann. Ob es von Seiten des Herrn Abgeordneten Muſer, der geſtützt auf die ſtärkeren Schulter der Ultramontanen von Offenburg in den badi⸗ ſchen Landtag hineinſpazierte,„wohlanſtändig“ iſt, von „Junkern und Muckern“ zu reden, wollen wir nicht weiter unterſuchen. Herr Muſer hatte am Anfang ſeines Vortrages um Nachſicht gebeten, da er von der großen Feldſchlacht, die Am gebung. Donnerſtag, 23. Januar 1890. verloren habe, noch allzu er⸗ bedurfte einer Nachſicht nicht, von welcher Amtsver⸗ er am Montag ſo ſiegreich müdet ſei. Seine Stimme wohl aber der Inhalt ſeiner langen Rede, der erſte Theil dem„Mannheimer kündiger“ gewidmet war, dem er das Gegentheil ſeiner Hochachtung entgegenbringe. In dieſem erſten halb⸗ ſtündigen Kapitel ſeiner Predigt gefiel ſich Herr Muſer namentlich als Apoſtel„der Wohlanſtändigkeit“. Wir möchten Herrn Muſer dringend anempfehlen, einmal ſeine eigene Preſſe auf dieſe Tugend hin näher zu unter⸗ ſuchen und bis auf Weiteres vor der eigenen Thüre zu fegen. Der zweite Theil ſeiner Rede galt ſodann der Wohlanſtändigkeit des Nationalliberalismus und das letzte, längſte und Schlußkapitel der Wohlanſtändigkeit ſeiner Interpellation in der Kammer, bei welcher Ge⸗ legenheit es Herr Muſer an dem obligaten Quantum von Selbſtberäucherung nicht fehlen ließ, um ſchließlich mit dem Bruſtton der Ueberzeugung für die Aufhebung des Sozialiſtengeſetzes zu plaidiren und damit ſich den Dank der ſehr zahlreich anweſenden Sozialdemokraten zu ver⸗ dienen. Herr Muſer war ſo vorſichtig geweſen, am Anfange ſeiner Rede den feindſeligen Standpunkt, den er als Demokrat gegen die Sozialdemokratie einnehme, mit Entſchiedenheit zu betonen. Es war dies um ſo nöthiger, als am Schluſſe ſeiner Rede von ſolcher ſegneriſcher Geſinnung wenig mehr zu entdecken var. Auch über das anweſende Publikum ſchien Herr Muſer ſich raſch genug orientirt zu haben, denn er richtete ſeine Anſprache nicht blos an ſeine demokratiſchen Freunde, ſondern auch ausdrücklich an die Sozialdemo⸗ kagten, welche dieſe Höflichkeit damit vergalten, daß ſie dieſe Verſammlung nicht im Geringſten ſtörten. Sie gaten daran ſehr klug und weiſe, da ihnen ja die Früchte des geſtrigen Abends in erſter Linie zu gute ommen werden. Wir aber ſind Herrn Muſer beſonders zugethan, für die Liebe, mit welcher er den„Mann⸗ ſeimer Amtsverkündiger“ in ſein weites Herz geſchloſſen hat und erwiedern aufrichtig ſeine Gefühle, die er uns in ſo unzweideutiger Weiſe entgegengebracht hat. ——— » Deutſcher Reichstag. Berliu, 21. Januar. Der Präſident widmete dem verſtorbenen Fürſten von Schwarzburg⸗Rudolſtadt einen ehrenden Nachruf. Die Mit⸗ Aieder erhoben ſich von den Sitzen. Die Dampfervor⸗ lage für Oſtafrika wurde dann in dritter Leſung ohne Erörterung angenommen. Die Ergänzung zum Reichs⸗ haushaltsetat wurde an die Budgeteommiſſton verwie⸗ ſen. Bei der dritten Leſung des Etats erklärt Staatsſecre⸗ tär v. Boekticher die volle Bereitwilligkeit des Bundes⸗ rathes zu ausreichender Fürſorge für die Be⸗ amten. Nichts könne erwünſchter ſein, als die Unterſtütz⸗ ung des Reichstags hierin. Die Mehrheit der Regierungen habe ſich bereits in dieſem Sinne ausgeſprochen. Redner ſtellt einen Nachtragsetat für 1890/91 für die ganze Dauer des Jahres in Ausſicht, der dann noch beſchloſſen werden könne, wenn der neue Reichstag erſt im Herbſt zuſammentreten ſollte. Beim Marinetat wurde ein Antrag Baumbachs ange⸗ nommen, wonach im Capitel„Zuſchuß zu einmaligen Aus⸗ gaben.800,000 Mark abzuſetzen und die Matricularbeiträge um eben ſo viel zu erhöhen, die Anleihe um eben ſo viel zu ermäßigen ſei. Beim Poſtetat erklärt Staatsſecretär von Stephan, der Kaiſer habe auf das Abſteigeguar⸗ fter im Poſtgebäude zu Frankfurt das ſeine Vorfahren beſeſſen, von dem Wunſche beſeelt Verzicht ge⸗ ſeiſtet, dadurch die dringendſten Forderungen im Intereſſe des Verkehrs in Frankfurt zu ſichern. Die Etatsberathung wird ohne weſentliche Erörterung bis auf Matricularbei⸗ träge und Abſtimmung über Reſolutionen erledigt, Nächſte Sitzung Morgen 2 Uhr. Tagesordnung: Zweite Nachtrags⸗ berathung und Sozialiſtengeſetz. ——— Politiſche Ueberſicht. Manuheim 22. Januar, Vorm. Eine Verſammlung von Vertretern der Belegſchaf ten aller Schächte des Zwickauer Kohlenreviers beſchl oß, an den bekannten Beſchlüſſen der allgemeinen Bergarbeiter⸗ verſammlungen feſtzuhalten und wählte zur weiteren Ordnung der Angelegenheit einen aus zwölf Mitgliedern beſtehenden Ausſchuß, dem je ein Vertreter der zwölf Werke angehört.— Ein ſpäter aufgegebenes Telegramm aus Zwickau berichtet: In der heute hier abgehaltenen Verſammlung der Vertreter der Belegſchaften aller Schächte des Zwickauer Kohlenreviers zur Regelung der Lohn⸗ und Arbeitsfrage wurde beſchloſſen, an den in den all ge⸗ meinen Bergarbeiterberſammlungen aufgeſtellten Forde⸗ rungen der achtſtündigen Schichtzeit, achttägigen Lohn⸗ auszahlung, M. 3,50 Schichtlohn, Wahl der Kaſſenärzte durch die Arbeiter, Aufhebung der Kündigungsfriſten ꝛe. feſtzuhalten. Je nach dem Ermeſſen ſind auch die eCCLal-NMagerger. Kaſſenvertreren aer Lohnfrage heranzuziehen. Znu der weitcren Orduung der Angelegenheiten wurde eine zwölfglicderige Kommiſſion gewählt, beſtehend aus je einem Vertreter der zwölf Werke. An der Verſammlung nahm der Vorſtand des Verbandes ſächſiſcher Berg⸗ und Hüttenarbeiter Theil, deſſen Vorſttzender die Leitung über⸗ nommen hatte. Derſelbe erklärte am Schluſſe, daß der Verband bei er nunmehrigen Sachlage ſeine Aufgabe erfüllt erachte und von der weiteren Theilnahme an der Ordnung der Sache zurücktrete. Die„Wiener Zeitung“ veröffentlicht einen kaiſer⸗ lichen Erlaß, welcher den böhmiſchen Landtag für den 28. Januar zur Wiederaufnahme ſeiner Thälig⸗ keit einberuft. Der Reichsrath iſt zum 3. Februar ein⸗ berufen. Aus Paris wird vom geſtrigen Tage gemeldet: Im republikaniſchen Lager herrſcht äußerſte Entrüſtung über das Vorgehen der Boulangiſten, nament⸗ lich aber darüber, daß ſich die Monarchiſten zum großen Theil dem boulangiſtiſchen Exodus anſchloſſen. Von den republikaniſchen Blättern verlangt bisher nur die repu⸗ blikaniſche„République Frangaiſe“ eine Verſchärfung der Geſchäftsordnung, da die bisherige nur auf wohl⸗ erzogene, anſtändige Leute berechnet ſei, während man den jetzigen Obſtruktioniſten nur mit drakoniſchen Mitteln beikommen könne. Die gemäßigten Conſervativen bedauern entſchieden die geſtrige Haltung de Mehrheit ihrer Partei.— In der Deputirtenkammer verlangte der Kriegsminiſter für die Berathung eines Credits von 1,120,000 Fr. behufs Verbeſſerung der Soldatenbetten die Dringlichkeit, welche auch bewilligt wurde.— Reinach ſchlug anläßlich der geſtrigen Lärmſcenen eine Ver⸗ ſchärfung der Geſchäftsordnung vor, der zufolge auf Grund des§ 125 die Kammer im Falle des Widerſtandes eines ausgeſchloſſenen Abgeordneten die Aus⸗ ſchließung für die ganze Dauer der Tagung ausſprechen kann. Der Antrag wurde der Geſchaͤftsordnungscom⸗ miſſion überwieſen. Infolge der geſtrigen Scenen, deren Wiederholung durch die Boulangiſten man beſorgte, hatte Floquet den Vorſitz übernommen. In den Wandelgängen ſprach man nur von dieſen Vorgängen, welche die Ent⸗ rüſtung aller republikaniſchen Abgeordneten erregen. Es iſt ſicher, daß Maßregeln gegen die Störenfriede ergrif⸗ fen werden. Die Rechte ergreift Partei für die Bou⸗ langiſten. Der deutſche Botſchafter, Graf Münſter, wohnte der Sitzung an. Die Interpellation Chiche über die Ernennung durchgefallener Abgeordneter zu höheren Verwaltungspoſten wurde mit 301 gegen 158 Stimmen durch eine Tagesordnung erledigt, welche die rechtferti⸗ gende Erklärung des Juſtizminiſters guthieß. Das in Liſſabon erſchienene republikaniſche Manifeſt iſt infolge der inneren Uneinigkeit ſchwach und farblos ausgefallen und entbehrt jeglicher Wirkung. Es übergeht die iberiſche Union mit Stillſchweigen und for⸗ dert Abſchaffung der Monarchie, worauf die Republik die Initiative zu einer Verbindung aller lateiniſchen Raſſen ergreifen ſolle, damit Portugal von den Bundesgenoſſen der Monarchie befreit werde. * Aeber die ſofialpolitiſche Geſetzgebung aäußert ſich der ſoeben erſchienene Jahresbericht der Mannheimer Handelskammer des Weiteren: Das Unfallverſicher ungsgeſetz hat zu irgend welchen beſonderen Bemerkungen dieſesmal keinen Anlaß gegeben, nur von zwei größeren Fabrikbetrieben iſt über die Koſtſpieligkeit der Verwaltung Klage geführt; da beide aber Berufsgenoſſenſchaften angehören, welche am Platze weder den Sitz von Sektionen noch der Ge⸗ noſſenſchaft ſelbſt haben, ſo waren wir auch nicht in der Lage, die angeregte Beſchwerde des Weiteren zu unter⸗ ſuchen, ſoweit wir überhaupt dazu in der Lage und be⸗ rufen wären. Recht erfreulich iſt auch dieſesmal wieder die Beant⸗ wortung der Frage ausgefallen:„Iſt noch in ſonſt anderer Weiſe in neuerer Zeit der Fürſorge für Arbeiter in Ihrer Branche, bezw. in Ihrer Fabrik be⸗ Feuilleton. Walzer-Revolution. Johann Strauß beabſichtigt eine Umgeſtaltung ves Walzers. Dem Berichterſtatter einer Wiener Zeitung gegenüber betonte der populäre Walzerkomponiſt die Thatſache, daß der ſchönſte deutſche Tanz in den vornehmeren Kreiſen ſeine nun ſchon ſiebenzig Jahre währende Beliebtheit zu verlieren ſcheine, und daß deßhalb demſelben eine zeitgemäßere Form gegeben werden müſſe. Johann Strauß denkt ſich den Walzer der Zukunft als einen Menuett⸗Walzer, und er ſetzte ſeine Re⸗ formpläne in folgender Weiſe auseinander: Die unleugbare Thatſache, daß die heutige Jugend in Wien und auch im Auslande dem Tanz⸗Vergnügen ſich nicht mehr mit jenem Feuereifer widmet, der uns beſeelt hat, als wir noch jung und tanzluſtig geweſen, weckte den Gedanken in mir, durch eine Reform den Walzer, den ſchönſten aller Tänze, vor dem Verfalle zu retten. Sehen Sie ſich in den Ballſälen um und Sie werden bemerken, daß, wenn die Klänge des be⸗ flügelten Rundtanzes den Saal durchrauſchen, die Mehrzahl der Damen ſitzt und die Mehrzahl der Tänzer, an Säulen ſelehnt, ſteht. Man tanzt nicht mehr, man promenirt am iebſten plaudernd bei der Tanzmuſik. Um mich eines Gleich⸗ niſſes zu bedienen, wie die Nüanzirung die kräftige Urfarbe verdrängt, ebenſo wird der flotte, feurige Rundtanz, wobei der Tänzer, ſeine Dame an ſich preſſend, dahinſauſt, dem rythmiſchen Konverſationsſpaziertanze hintangeſetzt. Insbe⸗ ſondere ſind es die höheren Kreiſe, welche die eigentliche Tanzkunſt gewiſſermaßen eingebüßt haben. So wird auf Hofbällen dem Walzer blos eine Dauer von vier Minuten geſtattet. Der Walzer kann eigentlich als der Sohn des Ländlers“ bezeichnet werden. Dieſer echt Wieneriſche Tanz beſtand aus zwölf, ſechzehn bis zwanzig Abſätzen mit mehr oder minder gefälligen Motiven, die loſe aneinander gefügt wurden. Mein ſeliger Vater ſchuf den Walzer; er komponirte zumeiſt ſechs Sätze im Dreiviertel⸗ talt, die ſich eben durch dieſen Takt, wie durch die mufikaliſch gegliederte, mit der Koda abgeſchloſſene Form von ſonderes Augenmerk zugewendet worden?“ Wir rechnen dazu natürlich nicht gelegentliche Mittheilungen darüber, daß den vom Geſetzgeber bezw. von der einſchlägigen Berufsgenoſſenſchaft angeordneten oder in Ausſicht ge⸗ nommenen Vorſchriften über Unfallverhütung Folge ge⸗ geben iſt; denn hier handelt es ſich lediglich um Er⸗ füllung einer geſetzlichen Pflicht; wohl aber finden wir, daß viele Arbeitgeber ſich keineswegs mit der Erfüllung der Laſten der ſozialen Geſetzgebung begnügen und trotz der umfaſſenden Bedeutung derſelben noch immer weitere Mittel und Wege finden, ihren Arbeitern wohlwollende Humanität zu beweiſen. In einer Branntweinbren⸗ nerei und Bierbrauerei auf dem Lande iſt eine beſondere Penfionskaſſe für Angeſtellte und Arbeiter errichtet wor⸗ den, ein Betrieb gleicher Art iſt für die Herſtellung hübſcher und geſunder Wohnungen bezw. Schlafſtellen mit guten Betten beſorgt geweſen. Ein größeres Eiſen⸗ werk in der Nähe von Mannheim hat damit begonnen, einzelnen ſeiner Arbeiter Ackerland zum Pacht zu über⸗ laſſen. Dieſe Konzeſſion wurde ſeitens der Arbeiter ſehr beifällig aufgenommen, ſo daß die Abſicht beſteht, in dem kommenden Jahre für weitere 10 Familien Acker⸗ land zu beſchaffen. Von demſelben Betriebe wurdez den Arbeitern der Kohlenbedarf im Großen gegen mäßige Preiſe im letzten Sommer beſchafft. Einige Firmen haben ihre Arbeiter noch beſonders bei einer Privat⸗ verſicherungsgeſellſchaft gegen Unfall ſichergeſtellt. Eine Eiſengießerei hat in einem Neubau eine beſondere Halle errichtet, wo eine Kantine eingerichtet und den Leuten die Möglichkeit gegeben iſt, ihr Mittagsmahl einzuneh⸗ men. In der Zellſtofffabrik iſt die Errichtung einer be⸗ ſonderen Speiſeanſtalt und eines Brauſebades für Männer in Vorbereitung. In einer unſerer Gummi⸗ waarenfabriken iſt nunmehr der gutbeſuchte Speiſeſaal im Intereſſe beſſerer Luftzuführung mit elektriſchem Lichte ſtatt mit Gaslicht beleuchtet. Eine Fabrik für Thonwaaren ſchreibt uns ferner:„Ich beſitze eine Wirthſchaft und Bäckerei für meine Arbeiter und gehe mit der Abſicht um, eine allgemeine Speiſeanſtalt einzu⸗ richten, deren Koſten die Fabrik theilweiſe tragen ſoll. Auch die beſtehenden Wohnungen für Meiſter und Ar⸗ beiter beabſichtige ich in den nächſten Jahren noch zu vermehren. Ich ſtrebe an, alle Arbeiter, die nicht ein eigenes Häuschen beſitzen, in meinen Arbeiterwohnungen unterzubringen und zwar entweder gänzlich unentgeltlich oder gegen ganz niedrige Miethe.“ Endlich ſchreibt das bekannte Etabliſſement für Spiegelglas auf dem Waldhofe:„Für das Alter der Beamten und der Arbeiter, ſowie ihrer Angehörigen— Wittwen und minderjährigen Kinder— ſorgt die Fabrik in der Weiſe, daß ſie ihnen freiwillige, auf feſter Baſis beſtehende Penſionen gewährt in alle Fällen von 25jähriger legaler Dienſtzeit und nach zurückgelegtem Alter von 55 Jahren, auch wohl ſchon bei dem Alter von 50 Jahren in Fällen außerordentlicher Dienſte. In Fällen von Ableben bei geringerer Dienſtzeit und geringerem Alter ſetzt die Geſellſchaft den Hinterbliebenen eine einmalige Unterſtützung aus.“ Aus Stadt und Land. Mannheim, 22. Januar 1890 Der Großberzog und die Großherzogin von Baden ſtatteten vorgeſtern der Kaiſerin Friedrich in Berlin einen Beſuch ab und nahmen am Diener theil. 38 Feldmarſchall Graf Moltke weilte vor einigen Tagen mehrere Stunden bei der von Baden. Rührend iſt der Abſchied des Feldmarſchalls von der Kaiſerin geweſen. Als nach dem Diner, welches den kom⸗ mandirenden Generalen beim letzten Neujahrsempfange ge⸗ geben wurde, der Feldmarſchall ſich bereits zum Heimgange rüſtete, ließ die Kaiſerin Auguſta den Grafen Moltke noch⸗ mals zurückrufen. Ihm die bereits fieberheißen Hände ent⸗ gegenſtreckend, ſagte, der„Poſt“ zufolge, die hohe Gemahlin Kaiſer Wilhelms.:„Ich habe das Bedürfniß, Ihnen noch⸗ mals die Hand zu drücken und Ihnen zu danken für Alles das, was Sie dem Kaiſer geweſen ſind.“— Es war in der That der Abſchied für's Leben! Denn, wenn auch der greiſe Feldherr lange am Sterbebett der Gemahlin des großen Kaiſers geweilt, zu einem erneuten Abſchiedsnehmen iſt es,— ſo weit wir in Erfahrung haben bringen können— nicht noch einmal gekommen. der Art des Ländlers ſtreng unterſchieden. Ich reduzirte ſpäter den Walzer auf fünf und vier Sätze— wie er noch heute allgemein komponirt wird—, ja, ich verſuchte es ein⸗ mal ſogar, einen Walzer aus blos drei rhythmiſch verbundenen Sätzen einzuführen, aber mein Verleger, Herr Crantz, der umfangreicheres Material forderte, ſträubte ſich in der Folge dagegen. In der von mir feſtgeſetzten Form war für die Komponiſten aller Nationen das Muſter gegeben. Der Wal⸗ zer ſetzt gleich ſtürmiſch mit vollem Rhythmus ein und ſofort mit den erſten Takten ſauſt das Tänzerpaar in ſchnellem Tempo dahin. Was beginnen wir aber, um ſelbſt bei dieſem Tanze der heutigen e eine ſo zu ſagen zeitgemäße 5 zu machen? Wie bringen wir es fertig, daß auch der Walzer ſich zu einer Art Konverſationstanz geſtalte? Ich habe für den neuen von mir gedachten Tanz noch keinen Namen, aber ſagen wir etwa„Menuett⸗Walzer“ Derſelbe, durchwegs im Dreivierteltakt gehalten, ſoll aus drei Sätzen beſtehen, welche alle andantino gracioso beginnen. Sanft gleiten die heiter gefärbten Tanzrhythmen dahin; im Stile des Menuetts oder der der Polonaiſe promeniren die Paare mehr als daß ſie tanzen und erſt nach und nach wird der Rhythmus lebhafter, bis er im richtigen, kräftigen Walzertempo dahinbrauſt. Die zweite Nummer des Walzers beginnt neuerdings mit der grazibſen Menuettweiſe, um dann in das lebhaftere Tempo hinein zu gerathen. So beſteht jede einzelne Nummer— wie der Czardas— aus ſe einem lang⸗ ſamen, promenadenartigen und einem ſchnellen, tanzkräftigen Satz. So können ſelbſt diejenigen, welche mit Vorliebe Kon⸗ verſationstänze WPun guch den Walzer in ihrer Weiſe tanzen. Man wird ſeine Dame für den erſten, promenadeartigen Theil des Walzers engagiren, und wenn man nicht weiter mitthun will oder kann, die Dame demſenigen überlaſſen, der noch Tänzer iſt, und an dem Tanze als ſolchem Vergnügen findet. Aber auch den Damen wird naturgemäß das Recht einge⸗ räumt werden müſſen, für die eine oder andere Hälfte des Tanzes zu vergeben, für Menuett oder Walzer. Johann Strauß wird ſich mit einem erſten Tanzkünſtler in Verbind⸗ ung ſetzen welcher die Aufgabe haben wird, den choreogra⸗ phiſchen Theil des neuen Walzers auszuarbeiten. Der ge⸗ niale Componiſt beabſichtigt zugleich, mit zwei Walzerkompo⸗ Tagesordnung des Schwurgerichts Maunheim für das erſte Quartal 1890. Donnerſtag, 23. Jan. Vorm, 9 Uhr: Och. Theobald Schweikart von Heidelberg wegen Sittlichkeitsverbrechen. Nachm. aUhr: Adam Loch bü hlerlß, von Lützelſachſen wegen Meineids.— Freitag, 24. Jan., Vorm, 9Ubr: Georg Keck von Freiſtett wegen Raubverſuchs, ein halb Aülle d Hambücher Ww. von Secken⸗ eim wegen Meineids. „Meſſen und Märkte in Baden. Zu dem dom Gr. ſtatiſtiſchen Büreau zu Anfang vorigen Jahres heraus⸗ gegebenen Verzeichniſſe der Meſſen und Märkte im Groß⸗ herzogthum Baden für 1890 werden uns nachfolgend die in⸗ zwiſchen bekannt gewordenen Veränderungen mitgetheilt: Stetten g. k.., der Krämer⸗ und Viehmarkt vom 5 auf 24. März verlegt. Pfullendorf, fallen die mit den 7 Viehmärkten verbundenen Roßmärkte aus. Stockach, werden in den Monaten September, Oktober und November nicht 7 ſondern 10 Obſtmärkte abgehalten, an den dritten Dienſtagen der Monate Mai und Oktober wird mit den Viehmärkten auch Zugochſenmarkt(mit letzterem auch Ochſen⸗ markt verbunden). Bonndorf, am 29. April und 55 September Zuchtviehmarkt(mit letzterem auch Ochſenmarft verbunden). Herriſchried, fallen die Vieh⸗ und Schweine⸗ märkte am 1. April, 6. Mai, 1. Juli und 4. September qus. Rickenbach, werden ſtatt 4 nur noch 2 Vieh⸗ und Schweine⸗ märkte abgehalten(26. März und 15. Oktober). Offen⸗ burg, wird jeden Samſtag Geflügelmarkt abgehalten,. Friedrichsthal, wird der Jahrmarkt vom 14. auf den 28. Oktober verlegt. Mannheim, wird der 11 und Roßmarkt ſtatt 1. Juni am 3. Juni und ſtatt 2. Juli am 1. Juli abgehalten. Obrigheim, wird der Krämer⸗ markt ſtatt 3. am 10. November abgehalten. Tauber⸗ biſchofsheim, wird mit ſämmtlichen Krämermärkten auch Schweinemarkt abgehalten. Külsheim, werden am 5 Februar, 20. März, 16. April und 12. November nicht Vieh⸗ und Schweinemärkte ſondern nur Viehmärkte abgehalten. Werthe im, fällt der Schafmarkt am 5. März aus. Handelskammer Mannheim. Der erſte Theil dez Jahresberichts— Geſchäftlicher Theil— pro 1889 der Han⸗ delskammer für den Kreis Mannheim iſt fertig geſtellt und bereits mit der Vertheilung an die Firmen begonnen worden, die Material hiezu geliefert haben, während Exemplare für alle übrigen Firmen zur Entgegennahme im Bureau D 2. 6, part. rechts, bereit liegen. Kritiſcher Tag. Vergangenen Montag war be⸗ kanntlich nach Falb der erſte kritiſche Tag erſter Ordnung in dieſem Jahre. Uns brachte derſelbe am Tage heftigen Sturm mit Regen, welch' letztere ſich Nachts in Schnee umwandelte Aus verſchiedenen Theilen Badens und der Pfalz wird von einem heftigen Unwetter berichtet, welches an dieſem Tage gewüthet hat und das von Sturm, Regen, Hagelſchlag und theilweiſen Schneefall begleitet war. Von der engliſchen Küſte dagegen werden wüthende Orkane gemeldet, die eine große Anzahl von Seeunfällen verurſachten. Der deutſche Kriegerbund zählte am Schluß dezs Jahres 1889 in 141 Verbänden und Bezirken 4554 Vereine mit 381680 Mitgliedern. Das Vermögen betrug am 31. Dezember v. J. 474000 Mark. öchnerinnenaſyl. Das vom hieſigen Frauenverein in's Leben gerufene Wöchnerinnenaſyl für bedürftige Ehe⸗ frauen veröffentlicht nunmehr ſeinen dritten Jahresbexicht(für das Jahr 1889). Hiernach hat ſich in dem Berichtsjahre die Wirkſamkeit der Anſtalt bedeutend ausgedehnt und dement⸗ ſprechend wurde dieſelbe nach allen Richtungen hin erweitert und vergrößert. Die Zahl der die Anſtalt aufſuchenden armen Frauen betrug in dem vergangenen Jahre 203. Im Ganzen vertheilen ſich die Aufgenommene auf 2033 Verpflegungstage, Von den in der Anſtalt zur Welt gekommenen Kindern waren 94 Knaben und 100 Mädchen. Zwillinge kamen 1 Mal zur Welt. Die Geſundheitsverhältniſſe der Wöchnerinnen waren die denkbar beſten, es kam kein einziger Fall einer ernſten Erkrankung vor, ſämmtliche Frauen verließen geſund die An⸗ ſtalt. Die Anſtalt verfügt jetzt über 21 Betten. Auch in dieſem Jahre wurde wieder eine Anzahl Wärterinnen in der Anſtalt ausgebildet und zu dauerndem Dienſtverhältniß ver⸗ pflichtet. Die Nachfrage nach Wärterinnen für Privatwochen⸗ bettpflege Seitens der Familien war eine ſehr große, ſo groß, daß die Anſtalt öfters Pflegen nicht annehmen konnte. Die Wärterinnen mußten deshalb bedeutend vermehrt werden. Auch im verfloſſenen Jahre wurde der Anſtalt von allen Seiten die wärmſte Sympathie entgengebracht. Außer den jährlichen Beiträgen erhielt die Anſtalt an Geſchenken und Zuwendungen die große Summe von ca. 2800 Mk., außerdem eine ganze Reihe Wäſche⸗ und Einrichtungsgegenſtände, Lebens⸗ mittel ꝛc. ꝛc. Auch wurde der Anſtalt ein kleiner Fond zur Vertheilung an arme Wöchnerinnen bei ihrer Entlaſſung zur Verfügung geſtellt. Die Einnahmen betrugen M. 14,787.71 und die Ausgaben M. 12,370. Das Vermögen der Anſtalt belief ſich am 31. Dez. 1889 auf M. 9074.09.— Möge das gemeinnützige wohlthätige Unternehmen, welches in unſerer Stadt ſchon ſo viel Segen geſtiftet, ſchon ſo viel Noth und Elend gelindert, bezw. verhütet hat, auch fernerhin blühen und gedeihen. Der Verein Humor“ gab vergangenen Sonntag in den Sälen des Ballhauſes ſein erſtes Stiftungsfeſt, das über Erwarten gut verlief und äußerſt zahlreich beſucht war. Eröffnet wurde das Feſt durch einen ſchwungvollen Marſch von Bärtrich, der mit großer Präziſion vorgetragen wurde, —=N ———————-—-—— tionen dieſer neuen Art vor die tanzende Welt zu treten. der neue Menuett⸗Walzer ſoll endlich eben von jenen Kreiſen, welche die alte Walzerform nicht mehr voll entſpricht, einge⸗ führt und bei einem Wohlthätigkeitsfeſte von Damen und der hohen Ariſtokratie zuerſt öffentlich aufgeführt werden. 9222 — Den politiſchen Geſichtskreis der rumäniſchen Bauern in Särrét beleuchtet„Nagyvaradt Hiralp“ mit fol⸗ gender Geſchichte: Bei einem Großwardeiner Advokaten trat dieſer Tage ein langgewachſener, bärtiger, alter Bauer ein und fragte, was denn die Einbringung einer Ehrenbeleidig⸗ ungsklage koſten würde. Nachdem ihm zur Zufriedenheit Auskunft gegeben worden, begann ſich der Bauer vom Herzen 10 laſſen, und er erzählte, womit er gekränkt worden. Sein achbar, weinte er, habe ihm vor Zeugen ins Geſicht geſagt, er ſehe dem Miniſterpräſidenten Tisza ähnlich. Der Advokat lochte laut auf und meinte, daß ſich der Bauer aus dieſem ſchmeichelhaften Vergleich doch eine Ehre machen ſolle; er trage in der That einen echten Tisza⸗Bart um's Geſicht. Das wollte aber dem alten Rumänen nicht einleuchten, und fluchend ging er von dannen, um ſich beim nächſten Bader raſiren zu Pobeerz Das war am Ende jedenfalls wohlfeiler, als ein roceß. In einem unſerer Reſtaurguts.„Kellner!“— „Sie beſehlen, mein Herr!“— Das Menu und ein fran⸗ zöſiſch deutſches Wörterbuch.“ —.Claſſiſch. Ein Bräutigam ſchickt ſeiner Braut am Vormittag ihres Wiegenfeſtes eine Torte, auf welcher in Zuckerguß die Worte„Ewige Treue“ ſtehen. Die Braut muß von dieſer Torte gar zu viel genoſſen haben, ſo das ihr ſchwer übel wurde, denn als am Nachmittag der Bräu⸗ tigam ſelbſt kam und ſich beim Vater nach dem Befinden der Braut erkundigte, erwiderte dieſer:„Wie's ihr geht Wie der ſchönen Müllerin im Lied: Die„Treu“ hat ſie gebrochen.“ Poeſie und Proſa. Fräulein:„Ach dieſes wunder⸗ bare Grün, man möchte ſich ſtundenlang daran weiden“ Bauer:„Weidens nur ganz ungenirt mit, Fräulein, das Vieh frißt ſo wie ſo nit alles ab.“ ꝶꝶœqEœM n r Mannheim, 23. Jannar. General⸗Anzeiger. 8. Seite. Sodaun folgten Faufmann(Violine) Vogel und Goger, welche ſämmt⸗ lich lebhaften Beifall ernteten. Ferner gelangten zwei Thegter⸗ ſtückeͥ„Im Theaterbureau“ und„Moritz Schnörche“ zur Auf⸗ führung und zwar mit ſehr günſtigem Erfolge. Großes Verdienſt um die ſchöne Durchführung beider Stücke erwarben ſich insbeſondere die Herren Geierhaas, Naudaſcher, eſenmeyer und Goger, das Vereinsorcheſter, verſtärkt durch Muſiker der Schirbel'ſchen Kapelle brachte verſchiedene Mufikpiecen in vorzüglicher Weiſe zu Gehör und zwar unter Direktion des Herrn Richard Bärtich. An die Unter⸗ haltung ſchloß ſich das übliche Tänzchen. * Die Klauſe, welche geſtern Abend in erhebender Weiſe des Dichters Hermann Lingg gedachte, der heute ſeinen 70. Geburtstag feiert, überſendet dem Gefeierten heute telegrapbiſch huldigenden Glückwunſch.— Der geſtrige Abend war einer der genußreichſten, welche jemals die zahlreichen Mitglieder und Freunde der Klauſe vereinigten. * Herr Eugen Richter gedenkt nach Mannheim zu kommen, um hier theilweiſe gut zu machen, was ſein Partei⸗ freund Rickert in Offenburg verdorben hat. * Kellerbraud. In 2 2 8 brach geſtern ein Keller⸗ brand aus, welcher jedoch glücklicherweiſe alsbald wieder ge⸗ löſcht werden konnte. Der Schaden iſt unbedeutend. * Bezüglich des Naubanufalls in Ladenburg erläßt die Großh. Staatsanwaltſchaft eine Aufforderung, in welcher um Mittheilung aller zur Entdeckung des Thäters dienenden Anhaltspunkte, insbeſondere um Nachricht bei Auffinden der geſtohlenen Packetumſchläge, Briefſchaften, Urkunden ꝛc. gebeten wird. Nach einer uns zugegangenen Mittheilung ſind geſtern zwei in Neckarhauſen wohnhafte Korbmacher, unter dem Ver⸗ dachte, den Raub ausgeführt zu haben, verhaftet und in das hieſige Amtsgerichtsgefängniß verbracht worden. Muthmaßliches Wetter am Donnerſtag,, den 23. Jaunar: Die Entwicklung von Störungen und unter⸗ geordneten Luftwirbeln neben dem großen Hauptluftwirbel mit dem Kern über dem norwegiſcheu Meee iſt eine ſo leb⸗ hafte, daß die Druckvertheilung ein außerordentlich unruhiges Bild darbietet. Es droht zwar von Nordweſt her ein neuer Luftwirbel, aber auch deſſen Einfluß wird nicht raſch durch⸗ dringen, da auch von ihm vorausſichtlich kleinere Luftwirbel ſich abſpalten und dann auf der jetzt ſchon faſt zu einer feſten Zug⸗Straße gewordenen Bahn— Däniſche Inſeln— Oder⸗ gebiet—Galizien— fortſchreiten werden. Bei ihrem Vorüber⸗ zug werden ſie morgen(Donnerſtag) und in den nachfolgen⸗ den Tagen(Freitag) unbeſtändiges naßkaltes Wetter, vielfach auch Schneefälle veranlaſſen. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 22. Januar. Morgens 7 Uhr. 8 Bar Thermometer ſubri Höchſte und niederſte Tem⸗ ter⸗ 5 Windr 13 Höch 5 25 in Celſius peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 741.7 +3.0 J 10.9 Südſüdoſt 2 5˙2—90.8 Windſtille; O: 1: ſchwacher Zuftzug z: etwaß ſtärker zc.; 8: Sturm; 10 Orkan. Aus dem Grofherzogthum. O Schriesbeim, 21. Jan. Der hieſige Kriegerverein beranſtaltete am vergangenen Samſtag Abend im Gaſthaus zur Roſe einen Ball ab, welcher ſehr zahlreich beſucht war und einen gemüthlichen fröhlichen Verlauf nahm. Die Feſt⸗ lichkeit erreichte erſt in den frühen Morgenſtunden ihr Ende und trennten ſich die Theilnehmer mit dem Bewußtſein, einige heitere Stunden verlebt zu haben. Sehr weſentlich zu dem ſchönen Gelingen des Feſtes trug Herr Gaſtwirth Wagner bei, welcher vorzügliche Speiſen und Getränke derabreichte und auch für eine tadelloſe Bedienung Sorge getragen hatte. Weinbeim, 20,. Jan. Die Geſundheitsverhältniſſe haben ſich in bieſiger Stadt ſeit einigen Tagen bedeutend gebeſſert. Die ſeit 8 Tagen Volfsſchule wurde heute wieder eröffnet; alle Lehrer konnten den Unterricht wieder aufnehmen und die Zahl der kranken Schüler iſt, wie uns von zuſtändiger Seite mitgetheill wird, nur noch eine geringe, ſo daß hoffentlich der Unterricht förderhin in unge⸗ lörter Weiſe wird ſtattfinden können. Der Unterricht an der höberen Bürgerſchule ſeit einigen Tagen gleichfalls ausgeſetzt, wird nächſten Donnerſtag wieder ſeinen Anfang nehmen.— In mehreren Fällen hatte die Influenza Lungenentzündungen zur Folge, die einen tödtlichen Ausgang hatten, ſowohl hier, wie in den Orten des Amtsbezirks.— Schon wiederholt verſuchte die ſozialdemokratiſche Partei hier Verſammlungen abzuhalten, was derſelben jedoch Mangels eines nöthigen Lokals nicht möglich war⸗ 5 Heidelberg, 21. Jan. Eine Geſellſchaft, welche ſich vorgeſtern Abend in einer Wirthſchaft jenſeits des Neckars an einem Tanzvergnügen betheiligt hatte, wäre beinahe von einem tragiſchen Geſchick ereilt worden. Der Schiffer, welcher die aus Männer und Frauen beſlehende Geſellſchaft oberhalb der alten Brücke mit ſeinem Nachen über den Neckar ſetzte ver⸗ fehlte die Durchfahrt bei der Zeil, in Folge deſſen das Schiff umzukippen drohte, in welchem Falle die ganze Geſellſchaft in's Waſſer gefallen wäre. Unter Angſt und Schrecken wurde endlich bei der alten Brücke das Ufer erreicht und Gott ge⸗ dankt, daß er die Sache zum Beſten wendete. O Bretten, 21. Jan. Heute Vormittag 9 Uhr bewegte ſich ein unabſehbarer Leichenzug durch die Stadt auf den iſrael. Friedhof Es galt die irdiſche Hülle des am 19. d. Geſtörtes Glück. Roman von Th. EMatst. (Nachdruck verboten.) 17(FJortſetzung.) „Seltſam— gegen mich hat der Direktor nichts darüber geäußert!“ warf Aruswald mit grollender Stimme offenbar geärgert über die Uebergehung ſeiner geheiligten Perſon ein. „Was ſteht denn auf dem Schein?“ fragte er neugierig. „Hm, ſoviel ich mich entſinne der Buchſtabe„.« und „stud. med.“ ſodann:„Pour la rarété du fait.— Wird wohl ein flotter Bruder Studio wegen der Seltenheit ſolchen Be⸗ ſitzes mit ſchwerem Herzen bei der Trennung darauf gekritzelt haben“, meinte lächelnd der Amtsrichter. „FJamos! Da werden wir bald am Ziele ſein“, äußerte Arnswald auf. „Oder auch nicht“, ſagte Strecker,„denn wenn die Bank⸗ note nicht bei den andern in Fokmers Wohnung gefunden wird, iſt der Verhaftete doch wohl unſchuldig.“ „Das möchte ich beſtreiten“, entgegnete Arnswald ſchnell. „Der Buchhalter kann ſich bezüglich des Briefes, in welchen er die verdächtige Banknote legte, geirrt haben.“ „Man muß ſich aber doch auf die Behauptung des Buch⸗ halters einſtweilen verlaſſen, Herr Inſpektor. Der Mann Aill noch ganz beſtimmt wiſſen, den Schein mit dem Ver⸗ merke in den ſpäter auf der Poſt verſchwundenen Brief ge⸗ legt zu haben. Die Leute in den Bankhäuſern ſind in der Regel ihrer Sache gewiß.“ Arnswald machte ein ungläubiges Geſicht. Man betrat jetzt die Wohnung des Verhafteten. 5 rter Neugierde durchforſchten gleich darauf die von zwei Polizeibeamten ihnen gereich⸗ tände, in vermu⸗ 1fand nich iſchte. Fokmer Der 0 daß ſich eine 8 einem kleinen Kaſten inzſeiner 2 befände. n rief die Wirthin und fragte dieſe, ſie nicht wiſſe, wo ihr Miethsmann Sachen von Werth iedene Solis nu. a. ſolche von den Herren Mis in der Frühe beim Brande der Kramer ſchen ſogen. Gottesackermühle auf ſo furchtbare Weiſe ums Leben ge⸗ kommenen Herrn Kaufmann Emil Ettlinger von hier zu Grabe zu geleiten. Im Leichenzug bewegten ſich außer den Angehörigen und den vielen Freunden und Bekannten: das FJeuerwehrkorps, der Kriegerverein, der Turnverein und der Geſangverein Frohfinn mit ihren florumhüllten Fahnen. Am Grabe hielt Herr Rabbiner Schleſinger eine ergreifende Anſprache, der Frohſinn ſang ein Grablied, worauf die Vertreter der vier genannten Vereine je einen Kranz auf das Grab legten. Der Commandant der Feuerwehr und der Dirigent des Frohſiun widmeten beſonders warme Nachrufe, dem Verblichenen, der Frohfinn ſang noch das Sil⸗ cher'ſche Lied:„Stumm ſchläft der Sänger.“ Möge dem zu früh Heimgegangenen die Erde leicht ſein. Er war ebenſo wohl ein küchtiger Geſchäftsmann, als auch ein im Turn⸗ Verein und im Frohſinn hochgeachteter und beliebter Geſell⸗ ſchafter und Vorſtandsmitglied. Ueber den Unglücksfall ſelbſt erfahren wir noch, daß Ettlinger, welcher ſich von jeher als unerſchrockener und äußerſt muthiger Feuerwehrmann bewährt hat, auch bei dem Brand am Morgen des 19. d. den gefähr⸗ lichſten Standpunkt einnahm, um als Schlauchführer das Feuer zu dämpfen. Er ſtand auf einer Leiter nahe am Dach⸗ geſims, in der Höhe des 3. Stockwerks; der nächſte Mann am Schlauche ging nochmals herunter, um die Leiter feſter ſtellen zu laſſen, rief ſeinem Kameraden Ettlinger zu, er ſolle auch herunter gehen, die Leiter ſtehe nicht ganz feſt. Ettlinger ging—3 Sproſſen abwärts, als auf einmal ein brennender Balken des Seitendaches gegen die Leiter fiel, der Ettlinger mit aller Wucht traf; Ettlinger ſtürzte in weitem Bogen zur Erde. Ein ungeheurer Schrecken befiel die Löſchmannſchaft; der Unglückliche wurde in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus verbracht; in wenigen Minuten verſchied er.— In der Stadt herrſcht unter den Einwobnern eine furchtbare Aufregung über den Unglücksfall. Alles wundert ſich, daß trotz der erfolgten Abmahnung an jener gefährlichen Stelle gearbeitet und zur Rettung verhält⸗ nißmäßig unbedeutender Habe ein ſolches Opfer eingeſetzt wurde. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nichts Beſtimmtes bekannt. Die Bewohner der Mühle hörten halb im Schlaf ein Gepraſſel und glaubten, es fielen Hagelkörner, bis ſie zu ihrem Schrecken wahrnehmen mußten, daß die Ziegel vom brennenden Dach herunterfielen. Kramer's konnten kaum noch das nacke Leben retten. Als die Feuerwehr kam, war an eine Rettung des vollſtändig in Flammen ſtehenden Gebäudes oder eines Theils desſelben nicht zu denken. Die Auf⸗ gabe war nur die, die gegenüberliegende Scheuer zu erhalten, was auch gelang, Andere Gebäude befinden ſich nicht in der Nähe. Gebäudefünftel und Fahrniſſe find verſichert. §8 Freiburg, 21. Jan. Für die Stelle eines Direktors an der hieſigen Realſchule iſt vom hieſigen Stadtrath Herr Profeſſor Emil Reichert in Vorſchlag gebracht worden. A Villingen, 21. Jan. Geſtern erſtattete unſer Reichs⸗ tagsabgeordneter, Herr Hermann Freiherr von Hornſtein Bericht über ſeine Thätigkeit im Reichstage. Derſelbe erklärte ſich zur Wiedernahme der Kandidatur bereit, falls man ihn mit derſelben betrauen werde. () Kehl, 21. Jan. Unſer ſeitheriger Reichstagsabge⸗ ordneter Herr Frhr. von Bodman hat ſich auf Anfrage bereit erklärt, nochmals die Kandidatur ſür den VII. Reichs⸗ tagswahlkreis anzunehmen. Vfälziſche Nachrichten. Herr Ehrhart, jetzt wohlbeſtallter Stadtrath in Lud⸗ wigshaſen und Reichstagskandidat hat in einer ſozialdemo“ kratiſchen Verſammlung daſelbſt am Montag Abend den Herausgeber dieſes Blattes zum Gegenſtand ſeiner gehäſſigen Angriffe gemacht, weil der General⸗Anzeiger ſich erlaubi hatte, das Benehmen, welches Herr Ehrhart bei Gelegenheit der Ehrung des Andenkens der verewigten Kaiſerin Auguſta im dortigen Stadtrath zur Schau trug, in die richtige Beleuchtung zu rücken. Um ſich ſelbſt rein zu waſchen, denuncirte er ein anderes Stadtrathsmitglied und renommirte ſodann mit den Beziehungen, in denen er vor fünf Jahren zu Herrn Dr. Haas geſtanden habe.„Dieſer Letztere habe ihn bei Gelegen⸗ heit der Anſtellung eines Redakteurs um ſeinen weiſen Rath gebeten und eine extreme Haltung ſeines Blattes, ſoweit eine ſolche ſich mit dem Sozialiſtengeſetze vereinigen laſſe, zuge⸗ ſichert.“ So lautet wenigſtenh der betreffende Paſſus im längeren Referate des„Pfälziſchen Kuriers.“— Dieſe Be⸗ hauptung widerſtreitet den Thatſachen und iſt völlig unwahr. Sie beweiſt eben, daß einem Sozialiſten vom Schlage des Herrn Ehrhart kein Mittel zu ſchlecht iſt, wenn es gilt, den politiſchen Gegner herabzuwürdigen und die Menge aufzu⸗ hetzen.“ Die Beziehungen, in welchen der Herausgeber dieſes Blattes zu Herrn Ehrhart vor einer Reihe von Jahren ſtand, waren rein geſchäftlicher Natur und beruhten darauf, daß der damalige Tapezier Herr Ehrhart für Herrn Dr. Haas eine Zimmereinrichtung anfertigte. Bei dieſer Gelegen⸗ heit kramte allerdings Herr Ehrhart auch einige Male ſeine politiſche Weisheit aus, welche mit dem Anarchismus reinſten Waſſers eine große Aehnſichkeit beſaß, aber Niemanden in Verwunderung ſetzen konnte, der da weiß, daß Herr Ehrhart ein Schüler Moſt's geweſen iſt. In ſolchen Expektorationen entblödete ſich auch Herr Ehrhart nicht, gelegentlich einmal über die„Bad. Volkszeitung“, die ihm ſchon damals gar nicht gefiel, loszuziehen; auch erſchienen um jene Zeit im Züricher„Sozialdemokrat“, dem Leiborgan Ehrhart' wieder⸗ aufzubewahren pflege. und zeigte ſich ſehr erſchrocken über die Verhaftung des jungen Mannes, ſie verſicherte ein über das andere Mal, nie einen ruhigeren und anſtändigeren Miether gehabt zu haben Ueber die Veranlaſſung der öfteren Abweſenheit Fokmers während der Nachtzeit wußte ſie auf Befragen des Richters keine Er⸗ klärung zu geben. „Seit drei Wochen“, ſagte ſie,„iſt der junge Herr doch pünkilſch des Abends um zehn Uhr ſchon zu Hauſe geweſen.“ „Das iſt erklärlich“, meinte Arnswald auf dieſe Aeuße⸗ rung,„er wußte ſeitdem, daß man ihn beobachtete.“ der Richter und Arnswald ſich mit der Frau unterhielten, hatte ein Beamter in dem Schlafzimmer Nach⸗ forſchungen angeſtellt und zog alsbald eine kleine Kiſte unter dem Bette hervor, zu welcher ein aufgefundener Schlüſſel paßte. Beim Oeffnen zeigte ſich ſofort eine ſchwarze, zierliche Mappe und in dieſer ſand man endlich das Geſuchte. Es waren vier Tauſend Markſcheine, welche nun in der nächſten Minute von Allen ſtaunend betrachtet wurden. „Hm, der rechte fehlt“, ſagte Strecker enttäuſcht, indem er die Banknoten einzeln durch die Finger gleiten ließ. Es wurde nun noch emſig in der Kiſte geſucht, man fand indeß nichts weiter. „Haben Sie gewußt, daß Ihr Miethsmann eine ſolche hobe Summe Geldes hier im Hauſe aufbewahrte“, fragte Strecker die Wirthin. „Nein, das wußte ich nicht.“ „Hat auch Herr Fokmer Ihnen nicht einen Fünfhundert⸗ markſchein zum Umwechſeln übergeben?“ „Nein, nie!— Ich wundere mich über das viele Geld; mein junger Herr ſagte immer, er beſäße kein Vermögen.“ „Nun, die Erklärung liegt nahe, Herr Amtsrichter“ fiel Arnswald ein,„das Fehlende wird der Ungetreue bereits an den Geſchäftsmann in., der ſeiner Freundin das Möble⸗ ment lieferte, abſchläglich bezahlt haben. Die Geſchichte mit dem Erbtheile von der verſtorbenen Tanxe hat er ſonach ein⸗ ſach aus der Luft gegriffen, ich werde ſofort nach H. zurück⸗ reiſen, vielleicht gelingt es mir dort, die bewußte Bankuote aufzutreiben,“ 5 „Das iſt das einzig Richtige, was Sie augenblicklich Die Frau wußte das nicht anzugeben holk gehäſſige Artikel gegen Herrn Dr. Hgas, in welche dieſer als„Bourgeois“, ſein Blatt als ein„Bourgeois⸗Blatt bezeichnet wurden. Mit dieſen Thatſachen ſtimmt die Rede des Herrn Ehrhart, ſoweit ſie Herrn Dr. Haas angeht, durchaus nicht überein und ſeine diesbezüglichen Ausführungen fallen demgemäß unter jene Kategorie unwahrer und unbe⸗ wieſener Behauptungen, für deren genauere Bezeichnung es einen techniſchen Ausdruck in der deutſchen Sprache gibt. * Kaiſerslautern, 20. Januar. Der Diebſtahl der Schuhmacher⸗Krankenkaſſe, welcher vor etwa 4 Jahren ver⸗ übt wurde und bisher nicht zur Entdeckung des Thäters ge⸗ führt hat, ſcheint jetzt Aufklärung zu finden. Die Kaſſe wurde heute früh durch Schieferdecker, welche am Dach des Cafs Schmidt beſchäftigt waren, auf dem dortigen Speicher auf⸗ gefunden. Dieſelbe war anſcheinend mit einem Stemmeiſen aufgebrochen und fanden ſich in derſelben noch ſämmtliche Bücher ſowie die Zahlmarken vor, während das damals vor⸗ handen geweſene Geld ſelbſtverſtändlich verſchwunden war. Wie man hört, ſoll der Verdacht der Thäterſchaft gegen eine beſtimmte Perſon gegeben ſein. Gerichtszeitung.⸗ Manuubeim, 21. Jan.(Strafkammer 1) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsrath Maurer. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Referendär Dietz. 1) Der ſchon wegen Diebſtahls vorbeſtrafte 23 Jahre alte ledige Taglöhner Friedrich Merkel, genannt Hammer, von Lichtenfeld, jetzt hier wohnhaft, iſt beſchuldigt, am 18. November 1889 in dem Bazar⸗Geſchäft von A. Geiger in F 1, 2, wo er als Hilfsarbeiter beſchäftigt war, mehrere Bro⸗ ſchen im Geſammtwerthe von 21 M. 20 Pfg. entwendet zu haben. Der Angeklagte wird zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Monaten verurtheilt, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungs⸗ haft. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Köhler.— 2 Michael Menges, 20 Jahre alt, lediger Dienſtmann von Unterſensbach, und Philipp Keller Ehefrau Katharina, geb. Fecht von Ludwigshafen a. Rh., werden von der Anklage des Vergehens gegen 8 180 des.⸗St.⸗G.⸗B. freigeſprochen.— 3) Marie Bartelmann, 35 Jahre alt, geſchiedene Nägerin von Heidelberg, wegen Diebſtahls. Die wegen Diebſtahls ſchon mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte war am 23. Dezember 1889 in F 7, 10 beſchäftigt und hak hierbei einen Unterrock im Werthe von 1 M. 50 Pf. entwendet. Urtheil: 9 Monate Gefängniß.— 4) Wegen Vergebens gegen die Gewerbeord⸗ nung wurde am 11. Dezember 1889 der 45 Jahre alte Tag⸗ löhner Jakob Sigmund von Lohrbach vom Schöffengericht Mannheim zu einer Geldſtrafe von 20 Mk, event 4 Tagen Haft verurtheilt. Gegen dieſes Urtheil hatte der Angeklagte die Berufung eingelegt. Dieſelbe wird aber als unbegründet verworfen.— 5) Der Schneider Philipp Erb hier wurde wegen Beleidigung vom Schöffengericht Mannheim freige⸗ ſprochen unter Verurtheilung der Privatklägerin in die Koſten. Gegen dieſes Urtheil hatte die Privatklägerin die Berufung eingelegt. Dieſelbe wird als unbegründet verworfen. Ver⸗ theidiger des Augeklagten Herr Dr. Seiler, der Privat⸗ klägerin Herr Dr. Katz. Wagesneuigkeiten. — Bamberg, 20. Jan.(Unvorſichtigkeit.) In Plaſſenburg hat am Freitag Vormittag ein Soldat einen Kameraden aus Unvorſichtigkeit durch einen Schuß ſchwer verletzt. Der unglückliche Schütze war kurz vorher zur Ueber⸗ wachung der Zellengefangenen, die zur Kirche gingen, kom⸗ mandirk. Nach dieſem Dienſte rückte er mit einer Abtheilung zu Ziel⸗Uebungen aus, vergaß aber ſein ſcharf geladenes Ge⸗ wehr zu entladen, ſo daß die Kugel ſeinen als Ziel gegen⸗ über ſtehenden Kameraden in der linken Seite in der Gegend des Magens durchbohrte. Bis jetzt iſt der Unglückliche noch am Leben. — Berlin, 20. Jan.(Ein entſetzliches Unalüch hat ſich auf einem Banplatz in der Reichenbergerſtraße er⸗ eignet. Dorthin hatte eine Frau ihrem auf dem Bau be⸗ ſchäftigten Mann das Eſſen getragen; dieſer hatte ſich auf einen Holzſtoß niedergeſetzt, um ſein Mahl zu verzehren, als aus bisher noch nicht aufgeklärten Urſachen ein daneben be⸗ findlicher Holzſtoß ins Wanken gerieth und mehrere Balken auf den Arbeiter fielen, welche ihn völlig unter ſich begruben. Die Frau war unverletzt geblieben und auf ihr marker⸗ ſchütterndes Hilfegeſchrei eilten mehrere Arbeiter zur Stelle und befreiten den Verſchütteten aus ſeiner ſchrecklichen Lage. Derſelbe lebte noch, befand ſich aber in einem bedauerns⸗ werthen Zuſtande. Von der Sanitätswache Göxlitzer Bahn⸗ hof aus ward dann der Verunglückte nach dem Krankenhauſe Bethanien gebracht, doch dürfte er ſeinen ſchweren Verletzungen bereits erlegen ſein. — Paris, 20. Jan.(Der Schneider als Eilgut) Hermann Zeitung, der Kiſten⸗Reiſende welcher Gegenſtand allgemeinen Intereſſes iſt, wird von Projektenmachern aller Art beſtürmt. Ein großer Reſtaurateur bot ihm ſechs Monate Wohnung und Verpflegung, mehrere Induſtrielle wollen ihm Geldmittel zur Realiſtrung ſeiner Erfindung liefern. Zeitung lehnte Alles ab und begab ſich zu Herrn Silver, einem ſehr reichen Hutfabrikanten, der für ihn zu ſorgen bereit iſt. Alle Journale bringen ausführliche Mittheilungen über die Reiſe⸗ Eindrücke und die Perſönlicheit Zeitungs. — Paris, 20. Jan.([Pariſer Jungen.) Der 18jähr. Eduard Paillard und der 17jähr. Louis Matern geriethen geſtern Nachmittag in der Paſſage Julien Lacroix in Disput, thun können“, meinte Strecker.„Ohne jene können wir nichts beweiſen. Dieſe hier beweiſen noch immer nicht beſtimmt, daß ſie aus dem verſchwundenen Gelbriefe auf der Poſt ſtam⸗ men. Einſtweilen nehme ich das Geld an mich.“ Man trennte ſich hierauf, Arnswald ging zum Poſt⸗ hauſe zurück und machte dem Vorſteher unter anderem Vor⸗ würfe über das Verſchweigen des von dem Buchhalter in Hamburg ihm mitgetheilten wichtigen Zeichens auf einer der Banknoten, Der alte Herr ſchien hiernach aufgebracht zu ſein gegen den Inſpector. 5 „Erlauben Sie, Sie ſind im Irrthume“, ſagte er, müh⸗ ſam ſeinen Aerger gegen den Collegen verbergend.„Es iſt mir befohlen, alle auf den Vorfall mit dem Geldbrieſe Bezug habenden Ermittelungen und verdächtigen Anzeigen ohne Weiteres dem Staatsanwalte mitzutheilen; das habe ich ge⸗ than und dieſer hat die nöthigen Bekanntmachungen bei den öffentlichen Kaſſen bereits veranlaßt. Ihre ſteten Vorwürfe und Anmaßungen werden mit der Zeit läſtig, das bitte ich, ſich zu merken.“ Arnswald biß ſich vor Aerger auf die Lippen, ſagte in⸗ deß kein entſchuldigendes Wort, Das war auch nicht von ihm, dem Gefürchteten, zu verlangen. Ein taktvolles Benehmen ging ihm vollſtändig ab. Mit dem nächſten Zuge dampfte der gefürchtete und gehaßte Mann nach H. ab und begab ſich ſofort zu Walter. Dieſer gah nach einigem Zögern, als er einſah, daß Fok⸗ mer durch ſein Schweigen vielleicht noch ärger in Verdacht gerathen könne, zu, daß er eine erhebliche Summa als Ab⸗ ſchlagszahlung für gelieferte Haushaltungsgegenſtände bereits erhalten hätte. Einen Fünfhundertmarkſchein habe er weder von Fokmer erhalten, noch in deſſen Beſitze, während er Zahlung leiſtete, bemerkt. Daß ferner die gemiethete Wohnung für eine Geliebte beſtimmt ſei, alaube er nicht, Fokmer hätte auf ihn den Ein⸗ drück eines geſitteten und ſehr noblen Mannes gemacht, dem er jeden Angenblick den ausgedehnteſten Credit gewähren würde. Allerdings hätte er die Be g Fokmer's, die Summe, mit welcher er hoffte ihn vollſtändig zahlen zu können, häbe er ſelbſt verdient, einen Augenblick bezweifelt 4. Seite. General⸗Anzeiger. inſolge deſſen Paillard einen Repolder aus der Taſche zog und vier Schüſſe auf Matern abfeuerte. Er traf dieſen zwar nicht. verwundete aber eine vorübergehende Dame, die ſechs⸗ undſechzig Jahre alte Frau Louiſe Robert, ſchwer im Geſicht, da ſie von einer ganzen Schrotladung, welche ſich ſtatt einer Kugel in den Patronen befand, getroffen wurde. Paillard wurde ſofort verhaftet. —Fontainebleau, 19. Jan.(Hallali im Zimmer.) Bei der letzten Hetziagd des Herzogs von Gramont im Walde zu Fontainebleau flüchtete der von den Hunden ver⸗ folgte Hirſch, Abends 5½ Uhr, in das Dorf Bois⸗le⸗Roi, woſeleſt die Bewohner, durch das Bellen der Meute und die Hornfignale der Jäger erſchreckt, mit Lichtern und Laternen an die Jenſter und unter die Hausthüren traten. Das ſchreckle den Hirſch nicht; er ſchien ſogar durch die plötzliche Helle neu angefeuert zu werden, ſprang über mehrere Gartenzäume hinweg und betrat, wie wenn er zu Hauſe wäre, ein Haus, deſſen Thüre ſein Beſitzer beim Umſchauen nach dem Tumult hatte offen ſtehen laſſen. Die Kinder, welche ſich dortſelbſt befanden, erſchraken nicht wenig, wurden aber nicht beſchädigt, da die Hunde dem Hirſch gefolgt waren und ihn mit ihren ſcharfen Gebiſſen gepackt hatten. Der Kampf des Zehnenders mit denſelben war doch kein geringer, denn die Lampe, Stühle und andere Möbel wurden umgeworfen und der Ofen, auf welchem das Nachteſſen der Familie in einem großen Topfe kochte, wurde umgeſtürzt. Der Kampf dauerte jedoch nicht lang, denn der Herzog von Gramont ſtieg raſch vom Pferde und lieferte den Hirſch an's Meſſer, worauf das Hallali im Zimmer geblaſen wurde. —Meudon, 20. Jan.(Orudermord). Vorgeſtern Nachmittag begab ſich Frau Pilleuz, Nr. 7 Rue des Pierres, mit ihrem ſchwachſinnigen 17jährigen Sohne Emil auf das Land, wobei dieſer im Walde zurückblieb, um ſich Pfeifen aus Rohr zu ſchneiden. Gegen Abend nach Hauſe zurückgekehrt, fand ſie ihren Sohn daſelbſt, allein ihr 12⸗ jähriger Sohn Alfons, welcher ſonſt regelmäßig um 4 Uhr aus der Schule ſich direkt nach Hauſe begab, war nicht gn⸗ weſend. Beſorgt über deſſen Ausbleiben ſuchten ihn die Eltern und Nachbarn überall, aber vergebens. Geſtern Morgen fand man ihn ermordet im Walde. Die ſofort an⸗ geſtellte Unterſuchung hat ergeben, daß er, die Seinen nicht zu Hauſe findend, ſeinen Bruder im Walde aufgeſucht hatke und von dieſem, wahrſcheinlich infolge eines Streites, in gräßlicher Weiſe ermordet worden war. Der Idiot erinnert ſich nicht einmal mehr ſeines Brüderchens, noch viel weniger ſeiner blutigen That. .Calais, 19. Jan.(Reiſe um die Welt) Miß Eliſabeth Bisland, Mitarbeiterin des„Tosmopolitan Magazine“, welche am Abend des 14. November in New⸗ Nork abreiſte, um die Reiſe um die Welt in 72 Tagen in umgekehrter Richtung wie Miß Bly von San Franzisko über Japan, China, Indien, Kanal von Suez, Brindifi, Calais, Southampton zurück nach Newyork, hakle in Port⸗ Sgid das Packetboot„Brittania“ der„Tompagnie Penſnſu⸗ laire Orientale“ genommen und dadurch 12 Stunden bei der Fahrt nach Brindiſi gewonnen. Dieſelbe kam geſtern Morgen Uhr bier an und reiſte nach Dovers ab, um morgen in Southampton einen Dampfer nach Newyork zu beſteigen, wo ſie in 7 Tagen eintreffen wird, ſo daß ſie in der That die Reiſe um die Welt in 72 Tagen d. h. um 2 Tage weniger als Miß Bly, trotzdem ſie Newyork 12 Stunden ſpäter ver⸗ laſſen hat und in London noch einen Tag verlieren wird. Fondon, 21. Jan.(Granke Kanonen) Den Dally News wird von Gibraltar gemeldet, daß die 110 Tonnen⸗Geſchütze des jetzt auf der Rhede von Gibraltar liegenden Panzerſchiffes„Benbow“ ähnliche Mängel zeigen, wie die ſchweren Kanonen der„Biktoria“, und daß es ge⸗ fährlich iſt, ſie abzufeuern. Vier von ſieben überhaupt eziſtirenden 110 Tonnen⸗Geſchützen ſind„außer Ordnung“ gergthen, obaleich noch niemals die Anforderungen an ihre Leiſtungsfähigkeit geſtellt worden ſind, welche eine ſelbſt⸗ ſtändige Seeſchlacht ſteklen würde. New⸗Dork, 19. Jan.(Hinrichtung mittels Elektricität.) Elektriſche Hinrichtungs⸗Apparate murden am Samſtag im Gefängniſſe zu New⸗Hork an einem 450 Pfund ſchweren Ochſen erprobt. Derſelbe wurde durch den elektriſchen Schlag blitzſchnell getödtet. Von der Roman⸗Bibliothek des„General⸗ Anzeigers“ liegt unſerer heutigen Nummer der 15. Bogen bei. Unſere verehrlichen Poſtahonnenten erſuchen wir um ge⸗ fällige umgehende Mittheilung Wn Adreſſe damit ſpäterbin in der Zuſendung der Roman⸗Bibliothek keine Unterbrechung eintritt. Theater und Muſtk. Der Vorſtand des Wagner⸗VBereins erſucht uns am Aufnabme folgender Notiz: Kommenden Sonntag findet im Concertſaale des Hoftheaters unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters F. Weingartner eine Matine zum Vor⸗ theil des Großh. Hoftheater⸗Orcheſters ſtatt, veranlaßt durch den gieſigen Richard Wagner⸗Verein. In derſelben werden 95 Aufführung kommen Liszt's Dante⸗Symphonie und olgende Werke Richard Wagners: Eine Fauſtouver⸗ ture, dann die hier noch nicht gehörte für Paris nachcom⸗ vonirte Benusbergmuſik zu„Tannhäuſer“ und zum Schluß der Kaiſermarſch. Der Kartenverkauf findek in der e ee von K. Ferd. Heckel hier ſtatt. ränlein Seelos, eine Schülerin des Fräulein C. Travers hier, hat, wie die„Freiburger Zeitung“ berichtet, 1 dortiger Bühne mit großem Beifall die„Marie“ im Waffenſchmied“ und„Micasla“ in„Carmen“ geſungen, letztere Rolle bei Gelegenheit des Gaſtſpiels von Frau Min⸗ nie Hauck. Schule, ſowie Stimme und Auffaſſung ꝛc. des Fräulein Seelos, wurden von der Kritik ſehr anerkannt, Und trug die große Arie im 3. Akte Fräulein Seelos leb⸗ haften Beifall ein. Berlin, 20. Jan(Die Münchener) haben nun⸗ mehr Anzengrubers„Fleck auf der mit ihrem Force⸗ ck, dem Herrgoliſchnitzer“ vertauſcht. Ueber Fräulein an ke und ben Dialekthelden Herrn Ernſt ſpricht ſich die exliner Kritik in ſehr lobender Weiſe aus. Ueber erſtere heißt es, daß ſie im Herzig⸗Naiven viel Unmittelbarkeit der n und eine urſprüngliche Laune bewies, die am wirkungsvollſten zum Schluß des vierten blufzugen durch⸗ brach. Wohl beltzt Herr Ernſt nicht ganz die wuchtige Männlichkeit und den Kraftton ſeines Vorgängers Albert, aber er gleicht ihm in Vielem wie ein Bruder, und an in⸗ nerlicher Gewalt, am ſeeliſchen Erfaſſen dieſer bäueriſchen Naturmenſchen gibt er ihm nichts nach. Berlin, 20. Jan. Moliere's Tartüff hat in der ganz eeaaaaer Ueberſetzung Ludwig Fulda's, welcher dieſer feinkomiſchen Dichtung neues Leben eingeflößt hat, am Sams⸗ tag im Deutſchen Theater einen rauſchenden Heiterkeitserfolg und ſie für Flunkerei gehalten. Allein ſeine vorgefaßte Mei⸗ nung wäre bald durch die auf ſeine Anfrage erfolgte Nach⸗ richt von der Sparkaſſe, bei weſcher Fokmer Einlagen machte, widerlegt worden. Der aung Mann bekunde für ſein Alter einen anerkennenswerthen Sinn für Wirthſchaftlichkeit; er hätte ſchon eine bedentende Summe Geldes ſich erſpart. Obaleich der Inſpector nicht zu den Optimiſten gehörte und den Worten eines Anderen nur bedingten Glauben chenkte, ſchien er hier einmal von den ſchlichten Worten Wal⸗ ler 3, ſoweit ſie deſſen eigene Ueberzeugung betrafen, auch wirklich überzeugt zu ſein. Gortſetzung folgt.) Maunheim, 23. Januar davongefragen.— Weniger vermochte Björnſon's einaktiges Schauſpiel„Zwiſchen den Schlachten“, das ſeinen Stoff aus des Nordlands grauer Vorzeit ſchöpft, zu gefallen, obwohl eine pompöſe Ausſtattung der etwas ſchwerfälligen Handlung zu Statten kam. Novitäten in Berlin. Millöckers„Armer Jonathan“ macht im Friedrich Wilhelmſtädtiſchen Thea⸗ ter allabendlich ausverkaufte Häuſer.— Augier's„Die arme Löwin“ hat in Berlin ſo guͤt gefallen, daß das Reſi⸗ denz⸗Theater noch weitere Dramen Augiers zur Auf⸗ führung zu bringen gedenkt.— Das Wallnertheater bringt am Sonnabend zum erſten Male den in letzter Zeit am Hamburger Thaliatheater mit großem Erfolg aufge⸗ führten Schwank„Sie wird geküßt“ von Eſchſtruth und Anderton. Hamburg. 20. Jan.(Im Thalia⸗Theater) hat Paul Heyſe's viergktiges Schauſpiel„Ein überflüſſiger Menſch“ vorgeſtern bei ſeiner erſten Aufführung eine beifällige Aufnahme gefunden. Prag, 20. Jan.(Neue Oper.) Im neuen deutſchen Landestheater wird Litolff's Oper„Die Tempelritter“ unter Leitung des Herrn Dr. Muck zum erſten Male aufgeführt werden. Die Litolff'ſche Oper(„Les templiers“) hat nament⸗ lich in Belgien große Erfolge errungen; in Deutſchland iſt ſie ſo gut wie unbekannt. Aeueſte Aachrichten und Telegramme. Fraukfurt, 21. Jan. Die heute Abend im„Storch“ ſtattgefundene ſozialdemokr atiſche Wahlver⸗ ſammlung wurde aufgelsſt, als der Referent, und Reichstagskandidat Herr W. Schmidt auf das Stimmrecht der Frauen zu ſprechen kam. *Mainz, 21. Jan. Eine Vertrauensmänner⸗Ver⸗ ſammlung der nationalliberalen Partei des Wahlkreiſes Mainz⸗Oppenheim hat beſchloſſen, die Aufſtellung eines Candidaten dem Partei⸗Vorſtande zu überlaſſen.— Eine auf heute Abend einberufene Arbeiter⸗Ver ſamm⸗ lung, in welcher Paul aus Hannover über die Gewerbe⸗ vereinsbewegung und über die Bedeutung der Preſſe ſprechen ſollte, iſt auf Grund des Sczialiſtengeſetzes verboten worden. Darmſtadt, 21. Jan. Die von den Nationalliberalen in Erbach(Bensheim⸗Neuſtadt) abgehaltene Vertrauensmän⸗ ner⸗Verſammlung beſchloß einſtimmig die Wiederwahl Scipios(Mannheim), die Verſammlung in Worms (Worms⸗Heppenheim) die Wiederwahl v. Marguardſens, die Verſammlung in Friedberg die Wahl des Grafen Oriola⸗ Büdesheim, Hamburg, 21 Jan. Die auf Veranlaſſung der hieſigen Rhedereien von Antwerpen requlrirten, heute hier eingetroffenen Feuerleute weigerten ſich zu dem Lohne von 75 Mark die Arbeit aufzunehmen. Als ſie von dieſen Lohnverhältniſſen Kenntniß erhielten, verlangten ſie von den Rhedern freie Rückreiſe und Entſchädigung. Auch die Negerheizer auf der„Ella Wörmann“ ſtriken eben⸗ falls und wollen nur bei einem Lohne von 85 Mark anmuſtern. Abends fand eine allgemeine Verſammlung der Strikenden ſtatt. Elberfeld, 21. Jan. Der um 2¼ Uhr fällige Perſonenzug Remſcheid⸗Elberfeld ſtieß vor dem Bahnhofe Ronsdorf mit einer Rangirmaſchine zuſammen. Die Maſchine des Perſonenzuges, der Pack⸗ und Poſtwagen ſollen entgleiſt und bedeutend beſchädigt ſein, ein Poſt⸗ beamter wurde verletzt. Von der Rangirmaſchine, welche Contredampf gegeben, ſprang der Führer ab. Die Ma⸗ ſchine fuhr darauf eine Strecke weit abwärts in eine Kurve, entgleiſte daſelbſt und ſchlug um, wodurch die Strecke geſperrt iſt. Weitere Details fehlen. 2 Eſſen, 21. Jan. In einer Sitzung des Vorſtandes des Vereins der bergbaulichen Intereſſen iſt beſchloſſen worden, dem Bergurbeiter Bergd auf deſſen Forderungen eine Antwort zu geben, deren Wortlaut in einer auf den 28. ds. anberaumten Vorſtandsſitzung feſt⸗ geſtellt werden ſoll. Zugleich ſoll ein ausführlich ge⸗ haltenes Anſchreiben an ſämmtliche Zechenverwalfungen die Gründe darlegen, weshalb man auf die Forderungen der Bergleute nicht eingehen könne. »Düſſeldorf, 21. Jan. Eine auf geſtern Abend an⸗ geſetzte Wählerverſammlung, in welcher der Candidat. der Sozialdemokraten, Grumpe aus Elberfeld, reden wollte, konnte in dem Lokal in Oberkaſſel nicht ſtatt⸗ finden, weil der Wirth dasſelbe verweigerte. Dresden, 21. Jan. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde der Antrag Bebel und Genoſſen auf Befreiung der im Staatsbetrieb beſchäftigten Arbeiter von der Zahlung der geſetzlichen Kranken⸗ Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungsbeiträge nach längerer Verhandlung mit allen gegen ſieben Stimmen a b⸗ gelehnt. Halle a. d.., 21. Jan. Profeſſor Madelung in Roſtock iſt zum Nachfolger Richard von Volkmanns ernannt. München, 21. Jan. Bei der Berathung des Juſtizetats genehmigte der Finanzausſchuß die Vermeh⸗ rung der Amts richterſtellen um zwölf, ſowie die Mittel zur Beförderung von ſechs weitern Oberamts⸗ richtern in Rang und Gehalt von Oberlandesgerichts⸗ räthen; die Forderung für Beförderung von zehn Amts⸗ richtern zu Oberamtsrichtern wurde dagegen abgelehnt. „Berlin, 21. Jan. Das Wahlbüͤndniß, welches, wie die Kreuzzeitung zuerſt wiederholt zugab und dann beſtritt, für Bielefeld zwiſchen dem Welfen Windthorſt und den Stöckerianern abgeſchloſſen worden war, iſt an⸗ ſcheinend infolge der Haltung eines Theiles der ultra⸗ montanen Wähler in die Brüche gegangen. Fur den Wahlkreis Bielefeld⸗Wiedenbrück hat das Centrum nun⸗ mehr den Kammergerichts⸗Rechtsanwalt Schröder auf⸗ eſtellt. 05*Berlin, 21. Januar. Preußiſches Abgeord⸗ netenhaus. Die erſte Leſung des Etats wird durch Frhr. v. Huene(Centrum) eröffnet, welcher ſeine Befriedigung da⸗ rüber ausſpricht, daß man endlich aus der Defizit⸗Wirthſchaft heraus in die Reſervoir⸗Wirthſchaft hinein gekommen ſei. Redner begrüßt die in der Thronrede verheißene Reform der Einkommenſteuer ſowie die geplante Gehaltsaufbeſſerung der Beamten, tritt für die Getreidezölle ein, deren Abſchaffung angeſichts der überaus ſchlechten Ernten den Untergang des wittlern und kleinen Grundbeſitzers zur Folge haben würde. Frhr. v. Zedlitz ſrc) hält die Schutzzölle der Landwirth⸗ ſchaft auch fernerhin für dringend nothwendig, warnt vor i der allgemeinen Herabſetzung der Tarifſätze, wünſcht, daß die Regierung ſo bald wie möglich mit einer Vorlage zur Reform der Einkommenſteuer vor das Haus trete, und erklärt die Gehaltsaufbeſſerung der Beamten für eine Ehrenpflicht des Staates. Ricker t(dfr.) iſt einigermaßen verwundert darüber daß trotz der großen Ueberſchüſſe immerfort zur Vorſicht und Sparſamkeit gemahnt würde. Ob der gegenwärtige Jinanz. miniſter bleibe oder gehe, ſei zwar viel erörtert, aber wenig wichtig; die Initiative gehe ja doch nur von Friedrichsruh aus Die lex Hnene ſei ſo bald wie möglich aus der Welt zu ſchaffen. Nach Rickerts Rede vertagte das Abgeordneten⸗ 1 Jortſetzung der erſten Etatsberathung auf morgen r. Bern, 21. Jan. Der Austauſch der Ratifika⸗ tionen des ſchweizeriſch⸗griechiſchen Handelsvertrags iſt in— 95 erfolgt. 3 Charleroi, 21. Jan. Im Kohlenbecken i iſt die Lage bedeutend gebeſſert. Wie 301 der Strtende 0 von 12000 auf 8350 herabgegangen. „Madrid, 21. Jan. Becerra übernabm die Kolonien der Herzog Verague die öffentlichen Arbeiten und iſt nun das neue Miniſterium vollzählig. Die neuen Miniſter lei⸗ ſteten heute den Eid. Brighton, 21. Jan. Der Oberrabbiner Adler iſt heute fruͤh im Alter von 87 Jahren geſtorben. Kopenhagen, 21. Jan. Bei den Wahlen zu Folkething wurden drei Miniſter wiedergewählt; die Rechte verlor vier Sitze, davon drei in Kopenhagen. Drei Sozialiſten ſind gewählt, davon zwei in Kopen⸗ hagen. Die intranſigente Linke(Bergianer) gewanu mehrere Wahlbezirke von der linken Verhandlungspartei. * Moskau, 21. Jan. Der archäologiſche Kongreß wurde heute durch den Großfürſten Sergtus Alexandrowitſch eröff⸗ net. Zum Kongreſſe ſind auch die Delegirten vom deutſchen, öſterreichiſchen und franzöſiſchen archäologiſchen Verein er⸗ ſchienen. Mannheimer Handelsblatt. 2 Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Januar. An der heutigen Börſe waren Anilinaktien zu 277 pCt. geſucht, 15 B. Ganter 130 B. Speyerer Ziegelwerke 185.„Pfälziſche Preßhefen 6 pCt. über geſtern, 161 G. 8 bf Die Hoffuung fr rankfurt, 22. Jan. Die Hoffnung auf eine fried⸗ liche Verſtändigung der Grubenbeſttzer und Zechenarbeiter an der Ruhr trug ebenſo wie die anhaltenden Deckungs⸗ und Meinungsverkäufe dazu bei, die Börſe von Neuem zu be⸗ feſtigen. Die Berliner Baiſſepartei befindet ſich auf dem Rück⸗ zuge.— Oeſterr. Ereditactien konnten ca. fl. 1 anziehen. Disconto 1% über dem ſchon erhöhten Abendcours. Dres⸗ dener ca.%, Handelsgeſellſchaft und Darmſtädter etwa%, Meininger 1¾, Nationalbank ca. 5¾, Länderbank 5 E. Wie⸗ ner Bankverein 1½ fl., geſtiegen. Von d eutſchen Eiſen⸗ bahnaktien, welche ſämmtlich anſehnlich höher, zeichneten ſich Marienburger durch lebhafte Umſätze aus. Schweizer Bahnen konnten gleichfalls anziehen. Von öſterreich⸗ ſchen Bahnen Galizier ca. 4fl. Lombarden 2 fl., Elbthal 2 fl., Buſchtherader 8 fl., Duxer 5 fl. höher. An⸗ dere Böhmiſche Bahnen durchweg anſehnlich befeſtigt.— Am Rentenmarkte waren die Courſe gleichfalls beträchtlich üher geſtern. Spanier, Portugieſen und andere ausländiſche Fonds in ſehr günſtiger Haltung. Von In⸗ duſtrieaktien Gelſenkirchener ſtark Laura bleiben 8% über geſtern Mittag. Alpine 2½% höher. Nordd. Aoyd ſind um 7½½ gebeſſert, Bad. Anilin und Höchſter Farbwerke etwas ſchwächer. Privatdisconto 4⁰5%, Frankfurter Effektenſoeietat. Cotthard 168.70 Bankartien. Oeſterr. Credit 2788/ Jura 117.59 Diskonto⸗Comm, 245.90 Union 114.32 Aee eneene Berl. Handels⸗Geſ. 195.10 Deutſche +— 1 155 Ruſſiſche Südweſt 7a.80 Dresdener Bank 185.30 Staats⸗ Scgaapeuee Credit-B. 116.56 Ungar. Goldrente 79 15 Schaafhauſener B⸗B. 216.50 8 Papierrente 86.50 Effekten-B. 186.50 Oeſterr. Silberrente 76.30 Darmſtädter B. 176.40 Ruſſen 92.90 Rhein Credit B. 128.50 Ruff. Conſols 98.65 Deutſche Union⸗B. 95.80 Spanier 73.40 Deutſche Vereins⸗Bank 112.80 Italiener 94.30 Länderbank 292 Türken 17.80 Eiſenbahn⸗Aktien. Türken⸗Looſe 28.18 Ollneck-Büchen 178.40 Ottom Zoll⸗Obl. 80.80 Marienburger 63.90 Serbiſche Tabak 88.90 Oeſterr. Franz. Staatsb. 19946 Egypter 94.45 Naue 4 pECt. Griechen 79.80 Böhm. Nord 1892/ InduſtriekWerthe. Buſchtherader 356% Dux-Vodenbacher 416¼ Lemberg⸗Czernow. 2904½ Elbethal 1951 Raab⸗Dedenburg 58¼ Lombarden 118½ Schweizer Central 142.90 Nordoſt 182.80 merik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 21. Jan. Nordd. Slopd 190 La Beloce 148 Bad. Anilin 281.0 Cement 158 70 Alpine 87.80 Laura 174.80 Gelſenkirchen 194.70 New⸗Hork Shicag Monat Weizen Mais Schmalz Caffer Weizen Mais Schmalz Januar 86— 37874———.— 76— 29—— Februar— 87⁰½¹—— 15.85———— März——————— April———————— Mai 88.— 39⁰—— 15.95 809 317l⁴— Juni 86———.————— Juli——— 16.— 78% 82¼]—— Auguſt————.———— September———————— Oktober—.————.——.——— November—————.———— Dezember—————.————— Lear————————— Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 21. Januar. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Ctr. Hafeumeiſterei III. GGreulich Leſſing Antwerpen[Getreide 8888 Krapp Induſtrie 5 Ruhrort Stückgüter 1600 Kunz Induſtrie 1 Köln„5 150⁰ Lang Eliſe Jagſtſeld Salz 1870 do Eman uel 1 5 1506 Hafenmeiſterei IV. Angekommen am 20.—21. Januar. E. v. d. Heiden Germania Duisburg Kohlen 9800 85 Schmitz Duisburg 5 6750 Aunger Poſeidon Hochfeld 2 8409 Geh. Geldberg Mathilde Duisburg 5 5912 P. Geldberg Düppler Se 5 0 305⁵9 Hr. Schmit, gojähr Friedrſch 5 12010 Ir. W. Becker Roſenhügel 10050 „5 2 Waſſerſtauds⸗Nachrichten. Rhein. Bingen, 21 Jan. 1 71 m.. 0,06, Konſtanz, 21 Jan 2 88 m.—.01. Kaub, 21. Jan. 195 m. +.09. Düningen, 21 Jan.88 m. + 0 42 Koblenz, 21. Jan. 2 88 m. + 002 Kehl, 31 Jan.14 m +.16. Köln, 21 Jan..59 m.— 003. Sauterburg, 21 Jan 3 28 m.,11 Ruhbrort 21. Jan..18 m.—.06. Waxau, 21 Jan 3 28 m +.21 Neckar. Mannbeim. 28. Jau.29 m.80. Waunbeim, 22 Jan. 8,80 m. + 0,88. Mainz, 21. Jan..01 m. 4..01. Heilbronn, 81. Jan.20 m.— 0,17. Champagnes Pommery& Greno Reims, Cachet sec& extra sed. Heidsieck Monopole zu Originalpreiſen. 59544. Hammerſtein 0 3, 1. — 16 Straßenraub. JsNr. 2149. D. Nr. 88. Am 17. ds. Mts., Abends etwa 9 Uhr 30 wurden zwiſchen der Stadt und dem Bahnhofe Ladenburg dem Poſthoten Reffert da⸗ ſelbſt, nachdem derſelbe niedergeſchlagen worden, die nachfolgenden Poſtſtücke geraubt: 1. zwei Geldbriefe und zwar einer enthaltend 1840 Mk. mit Adreſſe „An Gr. Obereinnehmerei Maunheim“, fünffach verſtiegelt mit dem Siegel der Steuereinnehmerei Ladenburg, einer enthaltend 1000 Mk. mit Adreſſe „An Kaiſerl. Oberpoſtkaſſe zu Karlsruhe“, fünffach verſiegelt mit dem Siegel des Kaiſerl. Poſtamts Sadenburg. Der Geldbrief der Steuereinnehmerei enthielt: 17 Scheine à 100 Mk., J4 M die Hundertmarkſcheine theils Frankfurter Bankſcheine, die meiſten ſolche der Badiſchen Bank, einige von der Darmſtädter Bank und ein älterer Reichskaſſenſchein. Im Brief lag ein Verzeichniß obiger Geldſorten, unterzeichnet: Ladenburg, 17. Januar 1890 Gr. Steuereinnehmerei Riedlinger, ferner ein Quittungsentwurf, der von der Gr. Obereinnehmerei Mannheim zu unterzeichnen war. Der Geldbrief an die Oberpoſtkaſſe enthielt 7 Reichskaſſenſcheine a 100 Mk., 15 Doppelkronen. Demſelben lag ein mit Vordruck verſehener Lieferſchein bei worauf die obigen Geldſorten angegeben waren, unterzeichnet: Ladenburg, 17. Januar 1890 Kaiſerl. Poſtamt Geiſel. Beide Geldbriefe waren zu einem Paquet vereinigt, umſchnürt und verſtegelt; und auf dieſem in Vordruck aufgeklebt: Geldbund 295 Gramm, 2 Briefe. 2, ein Werthpacket in gewöhnlichem Packpapier mit Adreſſe: „Vollmöller und Bär in Stuttgart“ und Deklaration; „Werth 15 Mark“, enthaltend: a, ein ungebrauchtes ſogenanntes Normalhemd von grauer Farbe, 90 Centimeter lang, an der vorderen Seite un⸗ ten am Rand verſehen mit dem blauen Stempel„Nor⸗ malhemd. Profeſſor Dr. Jäger“ b. ein Zehnmarkſtück und o, ein Frankſtück in Silber. Beigelegt war dem Packet in Couvert ein Brief des Abſenders Julius Kaufmann II in Ladenburg; 8. Ein gewöhnliches Packet mit Adreſſe: „Julius Oeſterreicher, in Firma L. Oeſterreicher und Cie. in Mannheim“, enthaltend 8 Kiſtchen mit je 100 Stück Cigarren mit Etiquette: „„Nelli“, „Elvira“, „Unser Fritz.“ Ich bitte ergebenſt um Mittheilung aller zur Entdeckung des Thäters dienlichen Anhaltspunkte, insbeſondere um Nachricht bei Auffinden der oben näher gekennzeichneten Packet⸗ umſchläge, Briefſchaften, Urkunden, auch der Eigarren⸗ kiſtchen. Auf Entdeckung des Thäters iſt eine Belohnung von 200 Mark gefetzt. 1140⸗ Mannheim, 21. Januar 1890. Der Großh. Staatsanwalt. Duffner. Bekanntmachung. No. 794. Die Mählerliſten waßgen Stadt für die Reichstags⸗ wahl liegen von Donnerſtag, 23. Januar d. J. acht Tage lang auf der Regiſtratur des Stadtrathes— Rathhaus II. Stock, No. 7— zu Jedermanns Einſicht und zwar jeweils Vormittags von—12 Uhr und Nachmittags von—6 Uhr auf. 712838 ir bringen dies unter Bezug auf die bezirksamtliche Verfügung vom 11. dſs. Monats No. 2925— Amtsperkündigungsblatt No. 12— Ben öffentlichen Kenntniß mit dem Bemerken, daß ein Jeder, der die Liſten für unrichtig oder unvoll⸗ ſtändig hält, dies innerhalb acht Tagen nach dem Beginn der Aus⸗ legung dahier ſchriftlich anzeigen, oder mündlich zu Protokoll geben kann, dabei aber die Beweismittel für ſeine Behauptungen, falls dieſelben nicht auf Notorietät beruhen, ſofort beibringen muß. Mannheim, 20. Januar 1890. Der Stadtrath: Winterer. Siidt. Gaswerk Mannheim Lichtſtärke des gin der vom 13. Jan. 1890 bis 19. Jan. 1890 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer Flamme von 150 Liter 16,5 Normalkerzen. Hppothekendarlehen beſorgt prompt Ernst Weiner, 61826 D 6, 15. Jagd⸗Herpachtung. Mittwoch, 3. Februar d.., ſt Nachmittags 2 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier die Feld⸗ und Waldjagd in der Gemarkung Groß⸗Rohrheim inel. Hammerau, in den ein⸗ getheilten bier Jagdbezirken auf die Dauer von ſechs Jahren, unter den bei der Verſteigerung bekannt gemacht werdenden Be⸗ dingungen öffentlich verpachtet Groß⸗Rohrheim 6 an der Heſſ. Lud. Eiſenbahn(Riedbahn) ge⸗ legen, und iſt Station, kann ſo⸗ nach von Frankfurt, Mainz, Darmſtadt, Maunheim und Worms in kurzer Zeit per Bahn erreicht werden. Die Feld⸗ und Waldjagd incl. Heſtar und umfaßt eirca 2000 ektar und kann zu den ſchönſten Und wildreichſten Jagden der Umgegend gezählt werden. Die⸗ ſelbe bietet den Jagdfreunden ein großes Jagdvergnügen, indem auf derſelben alle Arten Wild, als: Rehe, Haſen, wilde Enten, Faſanen u. ſ. w. geſchoſſen werden können, und iſt nament⸗ lich der Rehſtand dadurch, daß der Großh. Rohrheimer Wald, in der Mitte zwiſchen dem angrenz⸗ enden Gernsheimer⸗Gemeinde⸗ wald, den Fiskaliſchen Wal⸗ 17 5 Jägersburg und dem Bibliſer⸗Gemeindewald, ge⸗ legen iſt, ein vorzüglicher. Nähere Auskunft wird ſtets gerne ertheilt. Groß⸗Rohrheim, 6. Jan. 1890. Gr. Bürgermeiſterei Gr. Rohrheim Hofmaun. 70332 Haändelsregiſtereinträge. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 71278 J. Zu.⸗Z. 354 Firm.⸗Reg, Bd. H. Firma:„Gehr. Sinn“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen 2. Zu.⸗Z. 256 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Tannenbaum& Gunder er“ in Mannheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind Benni Taunen⸗ baum und Moritz Gundersheimer, beide Kaufleute in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. Ja⸗ nuar 1890 begonnen. 3. Zu.⸗Z. 257 Geſ.⸗Re VI. Firma:„Horſtmann& Mannheim“ in Mannheim. 3 niederlaſſung der F mann& Co. in Rotte Oſſene Handelsgeſellſchaft. Geſellſchafter ſind Friedrich Wil⸗ helm Otto Horſtmann und Her⸗ mann Korhammer, beide Kauf⸗ leute in Rotterdam. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 1. Januar 1890 begonnen. Kaufmann Otto Guſtav Her⸗ mann Burghard in Mannheim iſt als Procuriſt für die Zweig⸗ niederlaſſung daſelbſt beſtellt. 4. Zu.⸗Z. 28 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Gebr. Dietz“ Frankfurt a. M. und Zweigniek laff Mannhe 8. Januar 1890. Großh. Amtsgericht III. 2 Stein. Handelsregiſtereinträge. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 71270 ). Zu.⸗Z3. 47 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„M. Maſius“ in Mannheim. In Frankfurt a. M. iſt eine Zweigniederlaſſung er⸗ richtet und Carl Heibel in Frank⸗ furt a. M. als Procuriſt für die⸗ ſelbe beſtellt. 2. Zu.⸗Z. 801 Firm.⸗Reg. Firma:„G. C. Wahl“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt auf Carl Friedrich Wilhelm Bayer und Georg Wilhelm Heinrich Brück dahier übergegangen, welche daſſelbe unter der gleichen Firma weiter betreiben. 3. Zu.⸗Z. 254 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„G. C. Wahl“ in Mannheim. Offene Handelsge⸗ ſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind Karl Friedrich Wilhelm Bayer und Georg Wilhelm Heinrich Brück, beide in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. Januar 1890 begonnen. 4. Zu.⸗Z. 165 Geſ.⸗Reg. Bd. III. Firma:„Mina Würzweiler“ in Mannheim. Dieſe Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma er⸗ loſchen. 5. Zu.⸗Z. 334 Bd. I. Firma: Carl Fingado“ in Maunheim. Der Inhaber hat ſeiner Ehefrau Sophie Fingade geborene Mor⸗ 19 5 in Mannheim Procura er⸗ heilt. 6. Zu 1 5 255 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. fane Engelhorn& Sturm“ in Mannheim. Offene Handels⸗ jeſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind⸗ Kaufmann Georg Engelhorn und Zuſchneider Adam Sturm, beide in Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 1. Januar 1890 be⸗ gonnen. Der am 9. Februar 1887 zwi⸗ ſchen Adam Sturm und Anna Becker von Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt:„Alles Ver⸗ mögen, welches die Verlobten jetzt ſchon beſitzen und was während der Ehe durch Erbſchaft oder Schenkung zufällt, bleibt Sondergut desjenigen Ehetheils, von dem es herrührt und von der ehelichen Gütergemeinſchaft aus⸗ geſchloſſen, bis auf den Betrag von 100., welchen jeder Theil in die eheliche Gütergemeinſchaft einwirft, ſo daß alſo Letztere aus dieſem Einwurf und aus der ehelichen Errungenſchaft beſteht. Das eheliche Güterverhältniß iſt ſomit nach Satz 1500 ff. des jetzigen badiſchen Landrechts zu eurtheilen. 7. Zu.⸗Z. 194 Geſ.⸗Reg. Bd. III. Firma;„Magenau, Schnitzer und Stepf“ in Mannheim. Wil⸗ helm de Millas, Kaufmann in iſt als Procuriſt be⸗ ellt. Mannheim, 17. Januar 1890. Großh. Amtsgericht III. Stein. Sekauntmachung. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß längſtens bis zum 14. d. Mts. das zweite Sechstel an direkten Steuern,(Grund⸗ und äuſerſteuer, Beförſterungsſteuer, Gewerbſteuer und Einkommen⸗ ſteuer) bei der am Wohnſitze des Steuerpflichtigen befindlichen Steuereinehmerei einzuzahlen war. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung zür Fhlee. wofür an den Mahner eine Gebühr von 20 Pfg. zu entrichten iſt. 71255 Mannheim, 20. Januar 1890. Gr. Obereinnehmerei. Haferlieferung. Ein hieſiges Transportgeſchäft ſucht den Detail⸗Verkauf von Hafer commiſſionsweiſe zu über⸗ nehmen. Lieferanten werden ge⸗ beten, ihre Adreſſe an die Ex⸗ pedition d. Bl. unter M. 71235 abzugeben. 71235 Josef Fried, G 3, 2 empftehlt 64070 ſertige Chüren mit 3, 4, 35, 6 Füllungen, Futter u. Bekleidungen. 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Geſang⸗Unterhaltungs Verein„Eugenia“. Mittwoch Abend 8½ Uhr PRORBE. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 61819 Der Vorſtand. Dankſa gung. Die letzte Vierteljahresſammlung des Kreuzervereins vom 15. Okto⸗ ber 1889 bis 15. Januar 1990 ergab 185 Mark. Hiervon 1 55 das eyvang. Rektungshaus⸗hier 92 M. 50 Pf. und die katholiſche Rettungsanſtalt in Käferthal 92 M. 50 Pfg. Für dieſe Gaben ſagen wir den freundlichen Gebern den herzlich⸗ ſten Dank. 71150 Mannheim, 18. Januar 1890. Rechner des ev. Rettungshauſes. „A. Walter. Rechner der kath. Rettungsanſtalt, Neumann. Amerikaniſche Bohräy Apfelschnitze, Birnschnitze, Pflaumen, Bordeauxpflaumen, Mirabellen, Reineclaudes, Kirſchen, Pfirſichſpalten, Brünellen ꝛc. ꝛc. Gemiſchtes Obſt Friſche 71335 Almeria⸗Trauben Blutorangen, Orangen, Mandarinen, 9 Malagatrauben, Datteln Tafelfeigen, Prinzeßmandeln, Haſelnüſſe, Wallnüſſe, Paranüſſe, Cocosnüſſe, Candirte Früchte ꝛc. ꝛc. 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N 0 eieger⸗ Verein Krieger⸗ 4 Samſtag, den 25. ds. Mts., Abends 8 Uhr wird zur Feier unſeres 8 3 2 Stiftungsfeſtes ein Feſtbankett mit darauffolgendem Ball in den Sälen des Ballhauſes ſtattfinden.— Eintrittskarten für unſere Kameraden, ſowie für Einzuführende werden von Montag, den 20. ds. Mis. an bis Freitag, den 24. ds. Mts., jeweils Abends von ½9—½10 Uhr, im Vereinslokal B 6, 6 (Prinz Friedrich) abgegeben. 70980 Der Vorſtand. nie-Geſellſchaft. darmonie-Geſellſchaft. Die urſprünglich auf den 12. l. Mts angeſagte geſellige Unterhaltung ſoll nun 71807 Sonntag, den 26. Jannar 1890, Nachm. ½5 Uhr ſtattfinden, und bitten wir die verehrlichen Mitglieder, um möglichſt baldige ſchriftliche Anzeige der Theilnahme, oder um Einzeichnung in die aufliegende Liſte Der Vorſtand. Sing-Verein. Samſtag, den 8. Febr. 1890, Abends 8 Uhr Masken-Ball in den Sälen des Badner Hofes. Die Eintrittskarten werden am Sonntag, den 26. Januar und 2. Febr., Nachmittags—4 Uhr im Vereinslokale T 1, 1 ausgegeben. 71291 Der Vorſtand. inl Einladung. Wir laden hiermit ſämmtliche Mit⸗ und Nichtmit⸗ glieder des Küfer Fachvereins zu der am 26. ds. Mts. Nachmittags 3 Uhr im Saale der Mozarthalle ſtattfindenden Generalversammlung höflichſt ein 71558 Der Vorſtaud. Toes-Auzeſge Heute Mittag 6 Uhr verſtarb unſere innnigſt geltebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Frau Pfarrer Bertha Fuss Wittwe aus Kilianſtädten im nicht vollendeten 61. Lebensjahre, in Folge langjährigem ſchweren Herzleiden, was wir Verwandten, Freunden und Bekannten ſchmerzerfüllt, mit der Bitte um ſtille Theil⸗ nahme, mittheilen. 71396 Mannheim, Hamburg und Ottmachau, 21., Jan. 1890. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet in Kilianſtädten ſtalt: Frei⸗⸗ tag, den 24. Januar, Mittags 2 Uhr.— Danksagung. Für die rege Theilnahme und die reichen Blumen⸗ penden bei dem Leichenbegängniſſe unſerer innigſt ge⸗ iebten Tochter, Schweſter und lieben Braut 5 Margaretha Gross ſprechen wir an dieſer Stelle Allen unſern tiefgefühlteſten Dank aus. 71406 Mannheim, 22. Januar 1890, Familie Gross. Walther Barow. Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme an dem uns betroffenen“ schweren Verluste spreche ich namens der Hinterbliebenen auf diesem Wege den innigsten Dank aus. 71809 Die trauernde Gattin: Marie Kloos. Mannheim, 21. Januar 1890. 5 4 General⸗Anzeiger. Hamburg-Amerikanische Neneee hch Postdampfsehiffahrt HHamburg-New Tork Southampton anlanfend Oceanfahrt ca. 7 Tage. Ausserdem regelmässige Postdampfer-Verbindung 2Wischen Hamburg— Westindien Hamburg— Havana. Hamburg—Mexico. Hàvre—Newyork. Stettin— Newyork. Hamburg—Baltimore. Hamburg—Philadelphia. 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Januar 1890 an ihre ſeither ge⸗ meinſamen Geſchäftsſtuben wieder zu trennen und wird ſich die Geſchäftsſtube des Rechtsanwalts Dr. A. Oſann wie ſeither Steinſtraßte 3, die Geſchäftsſtube des Rechtsanwalts Dr. E. E. Hoffmann aber vom 1. Januar 1890 ab Hügelſtraße Nr. 45 befinden. 67069 Darmſtadt, den 30. December 1889. Dr. A. Oſann, Jr. E. E. Hoffmann, Rechtsanwalt. Rechtsanwalt. Ich beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Großh. Landgerichte dahier zu⸗ gelaſſen bin. Meine Geſchäftsſtube iſt mit der meines Vaters, des Rechtsanwalis Dr. A. Oſann., vereinigt und befindet ſich Steinſtraße Nr. 3. 67070 Darmabt, den 30. Dezember 1889. Dr. A. Oſann II., Rechtsanwalt. Photagraphiſche Aufalt Herm. Klebusch Mannheim. Mein neues mit dem vorzüglichſten Licht erbautes Atelier befindet ſich jetzt 70009 0 4, 5. 5 Holländiſche 71402 Schell ſiſche Cabljaue, Setzungen Curbot, Hummer, Anſtern, Winterrheinſalm, franz. Poularden ett. Theod. 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