ſte eingetragen wane 8 6e 2285. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. manatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Bolks zeitung) Amts⸗ und Kr der Stadt Maunheim und Umgebung. heimer (100. Jahrgang. für den lokalen und prov. Wheil: dar den luerrnzen 9 5 U eisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Mannbeimer Voſtsblatt. Telegeprgzange 155„Jourmal Naunh* Verantwortlich: ſtir den politiſchen u. allg. Theik: Chef⸗Redakteur Julius Katz, Jakob Ludw. Sommer. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ 5 3 „Mannheimer Journal“ eiendum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 24.(elephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) 55—.—...— K Akitiſche Tage erleben jetzt die in inniger Freundſchaft verbündeten Demokratiſch⸗Freiſinnigen und Ultramontanen! Faſt könnte man ſie in ihrem Mißgeſchick herzlich bedauern, wenn man nicht wüßte, daß es eigentlich die von ihnen für die Nationalliberalen gegrabene tiefe Grube iſt, in die ſie ſelbſt fallen. Nach der ſchweren Abfuhr, die Herrn Muſer am Samſtag und am Montag zu Theil geworden, hatten geſtern die badiſchen Ultramontanen ihren kritiſchen Tag. Seit Jahr und Tag unterwühlen die Führer der badiſchen Centrumspartei den Verfaſſungs⸗ boden, auf dem unſer Großherzogthum aufgebaut iſt. Ihnen ahmt ein Theil der Geiſtlichkeit mit großem Eifer nach und in breiter Fluth ergießt ſich täglich in den Spalten der ultramontanen Preſſe der Strom unqualifi⸗ zirbarer Schmähungen gegen Andersdenkende. Geſtern iſt die Großherzogliche Regierung dieſem aufhetzenden Treiben mit der ganzen Kraft ihrer Autorität entgegengetreten, ſie hat den Ultramontanen klipp und klar erklärt, daß ſie nicht gewillt iſt, die Wünſche desErzbiſchofs zu berückſichtigen und daß ſie bei der Beurtheilung der Ordensfrage mit der nationalliberalen Kammermehrheit Hand in Hand geht. Ueberall im Lande wird dieſe Erklärung des Herrn Geh. Raths Nokk, die derſelbe im Namen der Gr. Regierung abgab, mit ungetheilter Befriedigung aufgenommen werden; man wird es der Regierung Dank wiſſen, daß ſie den von der Kammermehrheit kundgegebenen Willen der Wähler richtig erkannt hat und daß ſie ohne alle Einſchränkung bereit iſt, dieſe Erkenntniß in die ſtarke That umzuſetzen. Mit aufrichtiger Genugthuung haben insbeſondere wir von dem Verlauf der geſtrigen Debatten Kenntniß genommen. Von dem erſten Augenblicke an, da die den konfeſſionellen Frieden im Großherzogthum bedrohenden Abſichten der Ultramontanen theils verſteckt, theils mit offener Brutalität ſich hervorwagten, haben wir an dieſer Stelle mit unermüdlicher Ausdauer für die Aufrecht⸗ erhaltung der liberalen, dem Ordensweſen naturgemäß feindlich gegenüberſtehenden Grundſätze gekämpft. Unſere Gegner haben uns in ihrer Verblendung und politi⸗ ſchen Einfalt mit Maßregelungen von Seiten der Re⸗ gierung gedroht, weil wir gegen den§ 4 der Kirchen⸗ vorlage auftraten; heute müſſen es dieſe„Politiker“ er⸗ leben, daß die Gr. Regierung voll und ganz auf dem Boden ſteht, von dem aus wir die ultramontanen Herrſchgelüſte bekämpft haben. Ihre Hoffnung, die Großh. Regierung werde den deutlich kundge⸗ gebenen Willen der nationalliberalen Kammermehr⸗ heit mißachten und wegen des Linſengerichts der erzbiſchöflichen„Gunſt“ das badiſche Volk zur Liebe für die Orden zwingen, war ja von vornherein ſo plump, daß nur politiſche ABC⸗Schützen oder fanatiſche Volks⸗ aufwiegler an ihre Erfüllung glauben konnten. Es hätte auch gar nicht einmal des geradezu revolutionären Treikens gewiſſer extrem⸗ultramontaner Pfarrer bedurft, um die Gr. Regierung von der Erkenntniß des gefähr⸗ lichen Weges zu durchdringen, den der Staat mit der Zulaſſung der Orden zu beſchreiten im Begriffe geweſen wäre. Schrift und Wort wurden von Hrn. Pfarrer Wacker, ſeinen Hintermännern und Genoſſen verſchwendet, um zu beweiſen, daß der Staat und ſein Oberhaupt ſich unter den Willen des Erzbiſchofs beugen müßten; ſtatt Nächſtenliebe zu pflegen und den konfeſſionellen Frieden zu fördern, verſuchten Herr Wacker und ſeine Preſſe den Haß gegen die ſtaatlichen Geſetze und ihre berufenen Hüter aufzuſtacheln. Geſtern haben endlich die Ultra⸗ montanen und die mit ihnen verbündeten Demokraten den wohlverdienten Lohn empfangen und es freut uns feſtſtellen zu können, daß einer der Vertreter Mannheims im Landtage in der vorderſten Reihe der Kämpfer fur Freiheit und Volksaufklärung ſtand. Der ultra⸗ montane Arſturm iſt von der Gr. Regierung und der nationalliberalen Kammermehr⸗ heit ſiegreich zurückgeſchlagen worden; mögen die ultramontanen Wortführer es auch verſuchen, noch weiter zu ſchüren und das Volk aufzuwiegeln— das Land weiß, daß die Verfaſſung, die Freiheit und das Recht im ſicheren Schutze der Regierung und der nat.lib. Kammermehrheit ſtehen; ihr treu zur Seite kämpft mit dem flammenden Worte der Ueberzeugung die nalionalliberale Preſſe. In der badiſchen Geſchichte Geleſtuſte und verbreitetſte Jeitung in Manntheim und Amgebung. und in den Tafeln des Landtags wird der 23. Januar 1890 als ein Ehrentag verzeichnet werden. * Die nat.⸗lib. Partei in der Kammer. Die Kammerverhandlung über die Handhabung des Sozial ſtengeſetzes hat zweifellos gezeigt, daß eine arge Aufbauſchung einzelner unberechtigter Maßnahmen von Polizeiorganen der Anfrage zu Grunde lag. Man kann es ja ſchließlich begreifen, daß ein Rechtsanwalt von ſeinem einſeitigen Standpunkte der Vertheidigung die Dinge in ein grelleres Licht ſtellt. Allein die Kammer iſt eine politiſche Arena und in ihr hat jener Stand⸗ punkt noch weniger Berechtigung als im Gerichtsſaale. Ganz unzuläſſig aber erſcheint die Methode, wegen ſolcher vereinzelter Maßnahmen das Heimathland als in einem ganz verrotteten Zuſtand darzuſtellen als ein Land in welchem das Gefühl für Gerechtigkeit und lautere Rechtſprechung im Abnehmen begriffen iſt und zwar ſowohl im Bürgerthum wie allmälig auch bei den Gerichten. Mit Recht hat ſich die Kammer gegen dieſe politiſche Ausbeutekunſt ſcharf ausgeſprochen, welche im Parlamentsſaale mit einem Pianiſſimo anfängt, um wenige Stunden darauf bei der Parteiverſammlung dasſelbe Leitmotiv in einem höͤchſt eigenthümlichen For⸗ tiſſimo vorzutragen. Das badiſche nat.⸗liber. Bürgerthum braucht ſich wahrlich ſeiner Arbeit nicht zu ſchämen. Es hat auf allen Gebieten des Staatslebens in einem Zeitraum von dreißig Jahren der bürgerlichen Freiheit eine Gaſſe gebahnt, wo ſie zuvor geſperrt war, Freizügigkeit, Ge⸗ werbefreiheit, Gewiſſensfreiheit ſind wohlerworbene Rechte geworden; auch die bürgerliche Gleichſtellung der Be⸗ kenntniſſe iſt dem„elenden“ badiſchen Liberalismus zu danken; der Altkatholizismus entging durch ihn der geiſtigen Knechtung, das Verhältniß von Staat und Kirche ſtellte er auf den Boden des Geſetzes, das ganze Gebiet der Beſteuerung wurde neu bearbeitet und mit der Einkommenſteuer die Entlaſtung der ſteuerlich Schwachen durchgeführt. Und über all dieſer Arbeit ſchwebte klar, beſtimmt und opferbereit der Geiſt jener unverbrüch lichen Vaterlandsliebe, in welcher ſich das badiſche Volk mit ſeinem Fürſten eins weiß. Jeder ehrliche Gegner wird das zugeſtehen, auch wenn ihm die Arbeit oder Theile der Arbeit, die hier ſich zielbewußt und zum Beſten des Landes vollzog, nicht gefallen. Darum iſt es unrecht und verwerflich, wenn die Programme von Gegnern, welche angeblich nicht gleich den Sozialiſten auf den Umſturz hinarbeiten, die Wahrheit nicht allein verſchweigen, ſondern beſchimpfend und laͤſternd in ihr Gegentheil verdrehen. Der badiſche Aberalismus wird den heutigen Wahlkampf wie alle früheren feſten Fußes und entſchloſſen beſtehen, bauend auf ſein gutes Recht und auf gute geſetzgeberiſche und vaterländiſche Thaten. So lange ein deutſches Geſetz zur Sicherung des Staates und der Geſellſchaft die Gemeingefaͤhrlichkeit der ſozialiſtiſchen Beſtrebungen zu brandmarken genöthigt iſt, wird man den Staat und ſeine Behörden nicht tadeln dürfen, wenn ſie die dadurch auferlegten Pflichten mit aller Strenge erfüllen. Ein gerechter Kritiker wird ſein Auge nicht nur auf die Fehler(7) der Behörden, ſondern auch auf die abſichtsvollen Heraus⸗ forderungen der ſozialiſtiſchen Wühlerei richten müſſen. 5 * Nie nationale Geſinnung der Atbeiter widerſtrebt den auf den Umſturz der beſtehenden Ordnung gerichteten Beſtrebungen der Sozialdemokratie und es dämmert in Arbeiterkreiſen die Erkenntniß der für die Arbeiter ſelbſt höchſt gefährlichen Endziele der ſozial⸗ demokratiſchen Verführer auf. Wie hier in Mannheim, ſcheint auch bei den Arbeitern anderer Städte das Be⸗ dürfniß empfunden zu werden, ſich zuſammenzuſchließen und die ſozialdemokratiſchen Berſucher fernzuhalten. In Darmſtädter Blättern finden wir neuerdings folgenden Aufruf: Arbeiter: Lange ſchon gährt es in Euren Reihen vor Aerger und Unmuth, daß Ihr von den Agitatoren der internationalen Socialdemokratie unaufhörlich aufgehetzt, von den anderen Klaſſen der Bevölkerung künſtlich abgetrennt, mit unerfüllbaren Verweiſungen auf das Reich der allein ſelig machenden internationalen Socialdemokratie herum⸗ gezogen und zu ihren Agitationszwecken benutzt worden ſeid! Warum ſoll der deutſche Arbeiter nicht ein echter, guter, deutſcher Mann, begeiſtert für Kaiſer und Baterland ſein? Warum ſoll ihm die Liebe zur Samſtag, 25. Januar 1890. Heimath, zum Vaterland künſtlich ausgerottet werden! Iſt es nicht richtiger, daß der Arbeiter ſich mit den übrigen Be⸗ völlerungsklaſſen verbindet und auf di eſem Wege Beſ⸗ ſerung ſeiner Verhältniſſe ſucht, als auf dem Weg der Los⸗ reißung von ſeinen Mitbürgern, mit welchen er gleiche Laſten im Krieg und Frieden zu tragen hat! Warum ſoll ſich der deutſche Arbeiter ferner mißbrauchen laſſen, indem man ihm Religion und Glauben an eine höhere Vor⸗ ſehung verächtlich zu machen und aus dem Herzen zu reißen ſucht! Was haben die nun ſchon jabrelangen Agitationen der Sozialdemokratie anders zu Wege gebracht als Berhitter⸗ 21 Verwilderung? Was haben Sie dem Arbeiter geholfen? Nutzen haben ſie nur den Berufsagitatoren ge⸗ bracht, welche, meiſt ſelbſt nicht Arbeiter, von den Pfennigen der Arbeiter leben, indem ſie bald in ihren Wirtbshäuſern die Gelder der Arbeitern gegen Speiſe und Getränke ab⸗ nehmen, bald durch beſondere Sammlungen dem Arbeiter einen Theil ſeines Arbeitsverdienſtes zu nutzloſen, verderb⸗ lichen, das Vaterland gefährdenden öffentlichen und geheimen Umtrieben in die gefüllten Kaſſen der Sozialdemokratie abzu⸗ leiten wiſſen. 5 Wer lebt davon? Die Herren Agitatoren welche nicht leben können ohne Agitation und ihre Riemen aus dem Leder der Arbeiter ſchneiden. Es iſt Zeit, daß die Arbeiter, welche ſich durch ausdauernden Fleiß und Sparſamkeit ihre Lebensſtellung verbeſſern, welche ſich von den Müſſiggängern, in denen die Agitatoren ihre Hauptſtütze finden, trennen und mit ihren Mitbürgern verbinden wollen, ſich aufraffen und offen und ehrlich frei machen gegen die ſozialdemokratiſchen Hetzer. Arbeiter, tretet mit den Unterzeichneten zuſammen und wendet Euch gegen die Euch und dem Vaterland verderbliche Sozialdemokratie. er mit uns einverſtanden, der melde ſich bei Einem der Unterzeichneten. —5 Aebt eeee auſtreten. armſtadt, im Januar (Folgen die Unterſchriften.) Wir wünſchen dieſen Beſtrebungen den beſten Erfolg. pie Debalte über Jnlaffung det Orden in der Zweiten Badiſchen Kammer. aſident e bitele un 5, l e bung räſident Lamey eröffnete um 9¼ Uhr die Sitzung. er auf der Tagesordnung ſtehende Gegenſtand betrifft die Anfrage der Zentrumspartei wegen Ordenszulaſſung, die folgenden Wortlaut hat: Sind der Großh. Regierung aus verſchiedenen Theilen des Landes Anträge unterbreitet worden, wornach auf 5 1¹ des Geſetzes vom 9. Oktober 1860,„die rechtliche Stellung der Kirche und kirchlichen Vereine im Staate betr.“, religibſe Orden im Großherzogthum eingeführt und einzelne Nieder⸗ laſſungen von ſolchen ermöglicht werden ſollen.“ „Welche Stellung nimmt die großh. Regierung dieſen Anträgen gegenüber ein?“ 5 Zur Begründung der Anfrage erbält Abg. v. Bnol das Wort, der die bekannten Tentrumswünſche wieder vor⸗ bringt. Geh. Rath Dr. Nokk: Vom 1 ee Ordinariate ſind an die Regierung Anträge um Zulaſſung von Nieder⸗ laſſungen religiöſer Männerorden ergangen: wegen Errichtung von Klöſtern für Kapuziner zu Steißlingen und Haslach; ferner um Genebmigung der Niederlaſſung von Prieſtern des in Walldürn. Von religiöſen Orden ſelbſt ſind Anträge um Genehmigung von Ordenseinführung oder dergl. nicht bei der Regierung eingereicht worden. Ueber die Satzungen der Orden, welche das erzbiſchöfliche Ordingriat einzuführen wünſcht, fehlen die Angaben und auch die Nach⸗ weiſe, daß die geſetzlichen Vorausſetzungen für die Ausübung der kirchlichen Ur durch die in Ausſicht genommenen Perſonen erfüllt ſind. Unter den vorliegenden Ber⸗ bältniſſen und in Berückſichtigung der Verhaud⸗ lungen beider Kammern über die Kirchenvorlage im letzten Laudtage iſt die Regierung nicht in der Lage, den Anträgen des erzbiſchöflichen Ordinariats ein Folge zu geben. 5 Abg. Kiefer: Die Frage iſt im Hinblick auf die im Lande ſich, kundgebende Haltung zu behandeln. Freiſinnige Fürſten häben die Klöſter aufgehoben. Bei Schaffung des Geſetzes von 1860 wurden alle Eventualitäten vorgeſehen. Bei der Abſtimmung über die jüngſte Kirchenvorlage wurde auf keinen liberalen Abgeordneten Einfluß geübt, ebenſo wenig ſei dadurch einer aus der Partei hinausgedrängt worden. Redner kennzeichnet ſodann die wenig duld⸗ ſame Sprache ultramontaner Blätter. Die liberale Partei hat ſich veranlaßt geſehen, ihre Stellung zur Vuade genau zu präziſiren, die nunmehr Redner verliest. Dieſelbe beſagt, die im Widerſpruch mit den Ueber⸗ lieferungen Badens ſtehende Einführung religiöſer Orden oder ähnlicher Kongregationen ſei eine ernſte Gefahr für den religibſen Frieden des pari⸗ tätiſchen Landes. Man hoffe die Regierung werde auch in dieſer bedeutungsvollen Angelegenheit den Wün⸗ ſchen der Volksvertretung die ihr zukommende Beachtung gewähren. Die päpſtliche Politik hat ſtets den Grundſatz aufgeſtellt, daß ſowohl das geiſtliche wie weltliche Schwert in der Hand des Papſtes ruhen müſſe, der Papſt iſt der höchſte Souverän. Unſer Reichskanzler charakteriſirte im Reichstag die Zentrumspartei als Breſchbatterie gegen die Reichsregierung, er erklärte, als wir 1871 ge⸗ ſiegt, als das Reich proklamirt, da habe das Zentrum gegen 25 2. Seite. as Reich mobil gemacht. Man bar der katholiſchen Kirche diel gewährt, Redner verweiſt auf die Aufhebung des Prüfungs⸗ veſetzes. Aber Orden zuzulaſſen, ſei nicht an⸗ gängig, denn die Ordensmänner ſitzen nicht mehr ruhig in ihrem Kämmerlein, nein, ſie entfalten außerhalb ihre Thätig⸗ keit. Im Elſaß werden die dort anſäſſigen Kapuziner als Laſt angeſehen. Der badiſche Staat har ſtets ſich bemüht, den Religionsunterricht zu pflegen. In Freiburg wird an der Univerſität Alles gethan zur Ausbildung der katholiſchen Theologen, was ſicherlich den Vorwurf nicht rechtfertige, es geſchehe nichts für die katholiſche Kirche. Aber die katho⸗ liſche Geiſtlichneit hat angefangen Politik zu treiben, ſogar auf der Kauzel, aber auch in Zeitungsredakttonen. Sie halten es für ihre allereigenſte Aufgabe, päpſtliche Politif zu treiben. Der katholiſchen Kirche iſt die nat.⸗lib. Partei nie feindſelig gegenüber geſtanden, ſo lange ſie ſich unter den Staat als Souveräm bekannt. Heute ſei der Satz berechtigt: 2. Toujours en vedetts“. Das Miniſterium har mit der Er⸗ klärung das Vertrauen von Redners Partei erweckt und ſoll es auch erhalten. Abg. Gerber(ultr.) verherrlicht die Klöſter als Lebens⸗ nerv der Kirche. Es handle ſich hier nicht um die Jeſuiten, ſondern um die andenen Orden. Jedenfalls ſehe Redners Partei jetzt klar, wo ſte daran ſei, ſie würde immer wieder ihre Anſprüche erheben, ſie müſſe die Klöſter haben. „Abg, Gönner(.⸗ erklärt ſein volles Einverſtändniß mit der Kiefer'ſchen Erklärung. Die Rückberung der Orden würde alleerdings den Friedenſtoöͤren. Die klerikale Preſſe haßde mehrfach betont, daß alle Orden, auch die Jeſulten zurückzuberufen ſeien. Man habe ſogar ſchon von ultramonkaner Seite des Hauſes anerkannt, da nß unſere badiſchen kirchlichen Zuſtände befrie⸗ digende ſeien, deſſenungeachtet wird immer wieder mehr verlangt. Das badiſche katholiſche Volk würde ohne die Verhetzung der Agitatorem wohl ſein. Man hat mit dem Kirchengeſetze im letzten Landtage das Mögliche ethan. In der gegneriſchen Preſſe werde aufheßzend be⸗ auptet. das Beamtengeſetz ſei geſchaffen worden, um die Beamten im Ueberfluß ſchwelgen zu lafſen, während die Landwirthe am Hungertuch nagen. Auch andere Aufhetz⸗ ungen finden ſich; dieſe Verhetzungen ſind dazu geeignet, den Sozialiſten vorzuarbeiten, die klerikale Partei fährt mit vollen Segeln der Sozialdemokratie voraus. Jedes Kloſter iſt der aufſangende Schwamm, deſſen Fäden weite Kreiſe zieht, die Liegenſchaften werden wieder in der todten Hand ſich verringern. Die eingeführten Orden, insbe⸗ ſondere die Bettelorden müſſen ernährt werden und zwar dom Volke. Wenn auch die ultramontane Partei noch mehr Sitze durch fortdauerndes Hetzen erwerbe, ſo viel ſtehe feſt, daß das badiſche Volk immer ſeine Wahlſtimme ſo abgebe, daß es die Einführung der Orden nicht wünſche. Abg. Marbe(ultr.) ergeht ſich in längerer gegen die Vorredner. Daß Redners Partei mit der heutigen Erklärung nicht befriedigt ſei, ſei wohl ſelbſtverſtändlich. Die habe ſich damit in Widerſpruch(5 geſetzt mit der großen Mehrheit(2 des katholiſchen Volkes, und das Ver⸗ trauen, das man in jenen Kreiſen zu der Regierung noch gehabt, werde ſchwinden, man werde dazu kommen, der Re⸗ gierung mit auf ihren Wegen zu folgen. Das geſchwundene Vertrauen zur Kammer und vielleicht auch zur Regierung Seitens des katholiſchen Volkes habe es ver⸗ hindert,() daß nicht auch dieſem Landtage zahlxeiche Bitt⸗ ſchriften zugegangen, wegen Ordenszulaſſungen. Die Anſicht der Regierung werde nicht eine dauernde ſein, ſie werde ſich ändern.„Sie(die Regierung) ſteht vielleicht noch unter Ihrem(liberalen) Banne.“ Geh.⸗Rath Dr. Nokk: Die Regierung war ſtets um den konfeſſionellen Frieden demüht und werde es auch künftig ſein. An den Geſetzen wurden zu geeigneter Zeit Abänderungen getroffen, und auch im Jahre 1886 ſchlug man weitere vor. Man war bemüht, Erleichterungen eintreten zu laſſen. Zur Zeit ſtudiren in Freiburg 205 katholiſche Theologiekandidaten, eine Zahl, die erwarten laſſe, daß manche Lücke dadurch ge⸗ ſchloſſen werde. Die heute vorliegenden Verbältniſſe ſind nicht geeignet, weiter zu gehen als bisher. Das Wrogramm der Centrumspartei ſtellt weit höhere Anforder⸗ ungen, als die heutige Interpellation, ſo daß auch die Gewährung der Forderung keinen Stillſtand in der Agitation herbeiführen werde. Der konfeſſionelle Friede würde wahr⸗ ſcheinlich eine weitere Störung erfahren haben und die Regierung hat keinen Grund dazu beizutragen; den religibſen FJrieden 5 wabren, ſollte allen Parteien nage liegen. Man könne ſich bekämpfen, ohne ſich zu haſſen. Gegenſeitige To⸗ leranz ſolle man anſtreben und den religiöſen Frieden intakt laſſen. Den Vorwurf, ſich Mißtrauen durch die Antwort zugezogen zu haben, müſſe die Regierung eben hlinnehmen. Die Regierung wird immer beſtrebt ſein, auf dem grundliegenden Geſetz zu fußen. Die Regierung wird aber auch eingedenk ſein, daß ſie obere Friedensbewahrerin ſei, welcher Aufgabe ſich die Regierung nicht entſchlagen werde.(Lebhafter Beifall.) Abg. Reiß(.⸗l.) kann auf Grund gemachter Erfahrungen in Ländern, wo die Orden in Blüthe ſtehen, nur lebhaft wünſchen, daß wir vor den Orden bewahrt bleiben. Er be⸗ 0 ſich dabei auch vollſtändig im Einverſtändniß mit ſeinen ern. Abg Pfefferle(.⸗l) ſchließt ſich in ſeinen Ausführungen denjenigen des Abg. Kiefer an. Feuilleton. —ein alter Trunk. Der Chemiker der alten Lon⸗ doner Brauereifirma Worthington u. Co. hat am Sonnabend die Mitglieder des Laboratorium⸗Klubs mit Bier bewirthet, welches nachweislich hundert Jahre alt war. Es war an⸗ läßlich der Geburt eines Kindes des damaligen Beſitzers der Brauerei in den Kellern niedergelegt und iſt erſt kürzlich auf⸗ efunden worden. Der Stoff war ausgezeichnet und mundete aſt wie Sherry. 5 Dem Druckfehlerteufel iſt nicht einmal das Berliner Adreßbuch heilig. Der Kobold des Setzkaſtens bat hier dem bekannten Namen Sonnenſchein einen argen Streich geſpielt, indem er ihn ohne Weiteres in„Sonnenſchwein“ verwandelt hat. Nach dem Adresbuch hat man alſo fürs ganze Jahr 1800 in Berlin keinen— Sonnenſchein! —Gegen die Bergfexen iſt auf Veranlaſſung der Tyroler Statthalterei gegenwärtig eine Abänderung der be⸗ ſtehenden Bergführerordnung in Vorbereitung; in dieſer An⸗ gelegenheit fand auch letzthin eine Konferenz der Bozner alpinen Vereins⸗Sektionen ſtatt, welche mebrere Abänderungs⸗ vorſchläge machte. So z. B. ſoll der Bergfübrer eine beſon⸗ ders gefährliche Tour ablehnen können, wenn er ſieht, daß der Touriſt körperlich oder bezüglich ſeiner Ausrüſtung den Anforderungen hiefür nicht entſpricht. Will ſich an gefähr⸗ lichen Stellen der Touriſt nicht an das Seil nehmen laſſen, ſo hat er dies dem Führer in das Führerbuch zu beſtätigen, für ſchwierige Hochtouren darf das vom Führer zu tragende Touriſtengepäck 5 Kilogramm nicht überſchreiten u. ſ. w. — Der Hungerkünſtler Sucei hat am Sonnabend Abend 9 Uhr, nach einem Z5tägigen Faſten in Caſtan's Pa⸗ noptikum in Brüſſel, ſeine erſte Mahlzeit eingenommen, wel⸗ chem Akte ein zahlreiches Publikum beiwohnte. Der Hunger⸗ künſtler hatte, einer Wette zufolge, die beabſichtigte Faſtenzeit von 30 Tagen auf 35 ausgedehnt, welches Plus ihm aber⸗ mals 500 Fres. einbrachte. Da aber die erſte Kauübung dem Jünger Dr. Tanuer's immer eine beſondere S iexigkeit darbietet, ſo ging er hierbei höchſt vorſichtig zu Werke Bivor üi ämlich zu Tiſch letzte, trug er Sorge Magen GSeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 25. Jaunar Abg. Pfiſter(.⸗1) erklärt ſich ebenfalls als Vegner der Ordensrückberufung. „Abg. Muſer(demokr.⸗freiſ.) glaubt, man ſolle den Kirchen freie Entfaltung zulaſſen. Die prinzipielle Seite darf bei der Beurtheilung nicht(7) maßgebend ſein. Redner äußerte ſchließlich die Anſicht, daß man der Regierung keinen Vor⸗ wurf machen könne in Bezug auf ihre Stellung, da dieſelbe auf geſetzlicher Grundlage beruhe. Abg. Wilckens(n.[) nimmt beute noch denſelben Stand⸗ punkt wie früher. Er erklärt auch heute wieder, daß die Mehrheit der Pfälzer gegen die Ordenszulaſſung ſei. Es ſoll Alles zur Ausbildung des einbeimiſchen Klerus geſchehen, wie für ihre materielle Stellung, aber Orden brauchen wir nach Redners Anſicht nicht. 5 Abg. Hennig(ultr.) verbreitet ſich ſodann eingehend über die„friedliche“ Thätigkeit der Ordensleute. Abg. Weber⸗Konſtanz beleuchtet eingehend die vor⸗ ltegende Materie. Dem Abg. Marbe ſpricht er das Recht ab, hier als Sprecher des kath. Volkes aufzutreten. Redner iſt beſonders erfreut über den warmen Apell der Regierung auf Wahrung des konfeſſionellen Friedens. 5 Abg. Kübler(..), Viele ſeiner Wahlmänner find katholiſch und haben Redner gewählt, obwohl ſie gewußt, daß er gegen den Ordensparagraphen geſtimmt und auch gegen die Einführung von Orden ſtimmen werde. Abg. Lauck(ultr.) prophezeit, daß die Klöſter dennoch kommen werden. Abg. Fieſer(.⸗J) freut ſich über die entſchiedenen Worte des Verkrekers von Konſtanz, das eine Erfahrung mit den Klöſtern gemacht, wie ſie kaum ſchlimmer ſein könne. Dem Abg. v. Buol entgegnet Redner, daß die Klöſter auch nicht im Stande ſeien, der Sozialdemokratie zu ſteuern. In unſern Nachbarſtaaten ſind Klöſter, aberx auch die Sozialdemokraten fſehlen nicht. Wir ſtehen heute auf dem Boden des modernen Staates, der bis in das Innerſte von chriſtlichem Gedanken durchdrungen iſt. Ein Recht der katholiſchen Kirche gibt es nicht, eine Inſtitution zu fordern, die den Frieden im Staate gefährde. Redner zitirt eine Schrift, in der es acht oder zehn Mal heißt:„Wir(die Ultramontanen) werden es gewinnen, die Preußen ſind da!“ Das iſt auch Das, was v. Buol auf der Freiburger Verſammlung andeutete: die Bittſchrift an den Kaiſer, wo dann die Regierung nachgeben müſſe. Schließlich ſpricht Redner ſeine Befriedigung aus über die Erklärung der Re⸗ gierung, daß die Abſtimmung in beiden Kammern die Ant⸗ wort herbeigeführt habe. Es wird darauf ein Antrag auf Schluß der Verhand⸗ lung angenommen und v. Buol das Schlußwort ertheilt, Nächſte Sitzung Montag, 9 Uhr(.⸗L.) ——— Politiſche Ueberſicht. Mannbeim, 24. Januar, Vorm. Es beſteht die feſte Abſicht, den Reichstag am Samſtag zu ſchließen, vorausgeſetzt, daß das Haus bis dahin die dritte Leſung des Sozialiſtengeſetzes zum Abſchluß bringt. Allerdings haben die Sozialdemo⸗ kraten ihre eigentliche Theilnahme für die dritte Leſung aufgeſpart.— Der Bundesrath erledigte in kurzer Zeit die Tagesordnung ſeiner geſtrigen Plenarſitzung durch die Ueberweiſung der neuen Vorlagen an die Aus⸗ ſchüſſe und nahm die Ausſchußanträge über die Ent⸗ würfe für Elſaß⸗Lothringen an. „Eine kurioſe Taktik“ nennt es die„Frei⸗ ſinnige Zeitung“ des Herrn E. Richter, daß im Reichs⸗ tage das Sozialiſtengeſetz doch noch zur Berathung ge⸗ bracht wurde. Zwas pflegen Regierungsvorlagen keinen anderen Zweck zu haben als den, Verhandlungen und Beſchlüſſe des Reichstags herbeizuführen; das Richter'ſche Blatt ſcheint indeſſen, wie die„N. A..“ hervorhebt, dieſen Zweck für weniger weſentlich als den Umſtand zu halten, daß, ſeiner Ausſage nach,„die Sozialdemokraten hoch erfreut wären, weil ihnen am Schluß der Seſſton unmittelbar vor den Reichstagswahlen“ noch Gelegenheit gegeben würde, ihre Beſchwerden über die Handhabung des Sozialiſtengeſetzes ꝛc. zu erörtern. Daß auch der Freiſinn über dieſe Gelegenheit„erfreut“ ſei, ſagt die „Freiſ. Ztg.“ nicht, ſie macht ſich nur Sorgen darüber, welche Verlegenheiten den Kartellparteien daraus erwach⸗ ſen könnten. Wenn aber noch einmal die Wähler daran erinnert werden, daß die Haltung der„Freiſinnigen“ und der Demokraten gegen das Scszialiſtengeſetz eine direkte Begünſtigung der Sozialdemokratie iſt, ſo wird das den Kartellparteien wenig Schaden thun, aber es wird ſich hieraus erklären, weshalb der Freiſinn und die Demokratie keine Urſache haben mögen, auch ihrerſeits „erfreut“ zu ſein. lon einverleibte. Hierauf konnte Sucei in Ruhe ſich einem reichen Schmaus hingeben. Und das hat er denn auch ge⸗ wiſſenhaft ausgeführt, indem er zuerſt eine Kraftbrühe, als⸗ dann gebackenen Stint, hierauf ein ſüßes Gemüſe und nach⸗ ber ein Filet mit in rohem Zuſtande gebratenen Kartoffeln verſpeiſte, welches anſehnliche Menu er mit einer Kräuter⸗ Omelette abſchloß. Dabei hat der vorſichtige Hungerer nicht vergeſſen, das Ganze mit den beſten Weinen zu begießen. — Ein Autographenſammler. Bernhard Staven⸗ hagen gab jüngſt in Liverpool ein Concert. Nach Beendigung deſſelben— Stavenhagen hatte ſich, von unzähligen Hervor⸗ rufen ermüdet, eben im Künſtlerzimmer niedergelaſſen— näherte ſich ihm ein Policeman, ein Papier in der Hand, und erſuchte Stavenhagen, ſeinen Namen auf letzteres zu ſetzen. Erſtaunt blickte der Künſtler den Poiliziſten an und fragte, zu welchem Zwecke er ſeine Unterſchrift geben ſolle. Miß Brown wünſcht es“, entgegnete der Schutzmann.„Miß Brown iſt doch keine Behörde?“„Nein, ſie iſt meine Tochter“, erwiderte der Mann des Geſetzes.„Und zu welchem Zweck verlangt ſie die Unterſchrift?“„Sie hat eine Autographen⸗ ſammlung!“ Tableau. — Wien, 22. Januar.(Gut gemeint) Ein vor 2½ Jahren in Budapeſt verſtorbener Arzt hatte ſein ganzes Vermögen im Betrage von 250,000 Gulden dazu beſtimmt, daß 300 Jahre lang Zins auf Zins angelegt und erſt nach dieſer Zeit der Geſammtzinsertrag jährlich an die Armen vertheilt werden ſollte. Mit den Zinſen von 5 Milliarden, auf welche das Kapital alsdann angewachſen wäre, hätten allerdings Millionen Armen unterſtützt werden können, allein die Erben und das Gericht fanden, daß das Teſtament keine Giltigkeit habe und ſo wurde dasſelbe geſtern auch in der höchſten Inſtauz für ungiltig erklärt. — Budapeſt, 22. Jau.(Eine merkwürdige Ver⸗ wundung). Zwiſchen dem früheren Intendanten Grafen Slephan Keglevich und einem jungen Maune namens Lan⸗ Dauer entſpaun ſich in der Oper ein Worlwechſel, der ein Säbvelduell zur Folge halte. Graf Keglevich verſetzte ſeinem jußendlichen Geaner zwei flache Hiebe in die Magengegend, g. daß lich bei Landguer ein As Erhreche 1 k⸗ vorzubereiten, indem er dieſem in ganz kleinen Doſen Bouil⸗ General Marquis de Gallifet, die bekannte kavalleriſtiſche Sröße der franzs ſiſchen Armee, iſt durch Verfügung des Präſidenten der Republik vom 24. Dezember„zu beſonderer Verwendung“ worden(designé pour stre charge des missieng spéciales), d. h. er iſt, wie die franzöſiſchen Blaͤtter ausdrücklich erklären, für den Kriegsfall zun Führer einer Armee vorgeſehen, während er bislang beſtimmt war, im Falle eines Krieges den Ober⸗ befehl über die den Grenzſchutz bewirkenden Kavallerie⸗ maſſen zu übernehmen.„Progrès militaire“ äußert ſeine Zufriedenheit hierüber. Marquis de Gallifet iſt dem Blatte ſchon deswegen ſtets ein Dorn im Auge geweſen, weil er die Bewaffnung der franzöſiſchen Reiterel mit Lanzen eifrigſt betrieb. Das Blatt ſchreibt dieſe Verwendung Gallifet's dem Einfluß des Generals Mi⸗ ribel, der bekanntlich das mit dem Grenzſchutz betrante 6. Armeekorps befehligte, zu; er meint:„Dieſe Be⸗ ſtimmung Gallifet's garantirt uns endlich, daß der Nach⸗ folger des Generals Février(dieſer war Miribelz Vorgänger im Korpskommando) ſich eintretenden Fallez nicht die Verfügung über die ſeinem Korps zugetheilten ſelbſtſtändigen Kavalleriediviſionen(., 3. und bald auch .) wird wegnehmen laſſen, um ein Oberkommando der Kavallerie entſtehen zu ſehen, welchem ſelbſt Murat, wenn er wieder aufſtände, nicht gewachſen wäre.“ Es beſteht nunmehr, nachdem auch General Carrey de Bellemart in die Reſerve übergetreten iſt, der conseil supeérieur de guerre aus dem Kriegsminiſter de Freyeinel alz Präſidenten, dem Gouverneur von Paris, Sauſſier, als Vizepräſidenten, und aus nachfolgenden Generalen als Mitglieder: de Gallifet, Davout duc d Auerſtädt, Billot, Baron Berge, de Miribel, Thomaſſin und Galland (letzterer neu für Bellemare). Hiervon ſoll Sauſſier zum Generaliſſimus im Falle eines Krieges be⸗ ſtimmt ſein. Königin Natalie von Serbien richtete an den Regenten Riſtitſch ein Schreiben, in dem ſie das Recht, öfter mit ihrem Sohne zuſammen zu kommen, geltend macht und betont, ſie verſtehe nicht, weßhalb ihr das jeder Mutter geſetzmäßig zuſtehende Verkehrsrecht mit ihrem Kinde verkürzt werde, und ſie ſei in Zukunft nicht geneigt, dieſe Hinderniſſe zu achten. Aus Stadt und Land. Maunnheim, 24. Januar 1890. Der Großherzog bat dem Badearzt Hoſrath Dr. Heiligenthal in Baden die nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem König von Schweden und Norpwegen verliehenen Kommandeurkreuzes 2. Klaſſe des Waſa⸗Ordens und dem Dr. med. H. Katzen⸗ berger daſelbſt die gleiche Erlaubniß für das Ritterkreu deſſelben Ordens, ſowie dem Verlagsbuchhändler Heinri Reuther in Berlin zur Annahme und zum Tragen der ihm von dem König von Schweden und Norwegen verliehe⸗ nen Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft ertheilt. Hoftrauer. Wegen Ablebens des Prinzen Amadeus von Italien, Herzog von Aoſta, legt der Großh. Hof vom 23. I. M. an die Trauer auf zehn Tage bis zum 2. Februar einſchließlich an. *Rundreiſebillets. Wir werden von zuſtändiger Stelle erſucht, darauf aufmerkſam zu machen, daß am Billetſchalter des Hauptbahnhofs hier nunmehr auch 2 Tage giltige Rund⸗ reiſekarten der Tour IV.(Mannheim⸗Heidelberg⸗Bruchſal⸗ Antene k. 507 i4 f 0 oder umgekehrt) I. Kl. 8,80., II. Kl. 6,10., III. Kl. 3,80 M. zu haben ſind. * Die Einnahmen der Bad. Bahnen betrugen im Monat Dezember: Perſonen-] Süter- ſonſtige Summa Jan. vis Verkehr[Verkehr Quelle mit Nov, M. M. M. N. M. nach prov. Feſtſtellung 1889 915,728] 2,078,414 272,80 8,286,222 48,671,888 nach prov. Feſtſtellung 1888 858,3890 952.257 239,982 8,045,578 40,802,988 nach defin Feſtſtellung 1888 851,080] 1,349,901 4278,80.074,88541 Im J. 1885 gegen die prov. Einnahme des J. 1888 mehr; 62,889 126,87 83 1 280,8442,368, 58 weniger———— 25 und gegen die deſin. Eln⸗ nahme des J. 1888 mehr 64,648 128,51 191,387 2,378,886 weniger—— 77— Anszug aus der amtlichen Patentliſte über die in der Zeit vom.—15. Januar erfolgten bad. Patentan⸗ meldungen und Ertheilungen, mitgetheilt vom Patentbureau des Civil⸗Ingenieurs K. Müller in Freiburg /Br. ſo lange angielt, daß die Aerzte denſelben endlich als kampf⸗ unfähig erklärten. (Afrikareiſender) Capitän — Paris, 22. Januar. i Trivier, der erſte franzöſiſche Reiſende, welcher Centralafrika bereiſt hat, wird heute Nacht in Bordeaux landen. Derſelbe war vor 18 Monaten nach Loango abgereiſt, und kam einige Tage nach Stanley, welcher drei Jahre in Inner⸗Afrika ſich aufgehalten hatte, in Sanſibar an. Trivier hatte einen ſchwar⸗ zen und einen weißen Träger als Begleiter, Stanleh mar⸗ ſchirte an der Spitze einer Armee von 300 Mann,; ſchreibt der„Figaro“, vergißt aber zu ſagen, daß Stanley's Reiſe einen ganz anderen Zweck hatte, als die Triviers. — Sondon, 22. Jan.(Die Hinrichtung Buſhiri'.) Aus Bagamoyo bringen engliſche Zeitungen folgende, zum Theil wohl der Beſtätigung bedürfende Mittheilungen:„Brieſe der Beſatzung des britiſchen„Turquoiſe“ geben einen ergötzlichen Bericht, wie ſehr die Eingeborenen in Baga⸗ woyo von den Deutſchen unter Major Wißmann ſchon an militäriſche Formen worden ſind.„Jeder Mann, jede Fran und jedes Kind ſteht auf und grüßt ſteif, ſobald Jemand vorübergeht und ſelbſt dreijährige Kinder grüßen in dieſer Weiſe. Alle fürchten ſich gugenſcheinlich vor den Folgen, wenn ſie es nicht thun.(2) Der Verfaſſer des Briefes be⸗ merkt zur Gefangennehmung und Hinrichtung Buſhiri's: „Nach der Gefangennahme kleidete Hauptmann Wißmann ihn erſt in Lumpen(2) und legte ihm Ketten an. Darauf ließ er ihm Feiertagskleider anlegen. In beiderlei Koſtüm wurde er photographirt. Buſhiri wäre erſchoſſen worden, er be⸗ nahm ſich aber im letzten Augenblick ſo verrätheriſch, klagte⸗ ohne daß man ihn gefragt hatte, ſeine eigenen Anhänger an, daß Hauptmann Wißmann meinte, Erſchießen wäre zu gut für den Kerl.“ An einer anderen Stelle deſſelben Brieſes heißt es:„Die vielbeſprochene Aufhebung der Sklaverei ſeitens des Sultans von Sanſibar iſt eine Farce. Ich zweifle, ob 500 Menſchen in ſeinem Lande, außer den Europäern, irgend etwas davon erfabhren haben. oder erfahren ſollten. Seine Stellung iſt überbaupt ſo gefährdet, daß er den Er⸗ laß gar nicht durchführen könnte, ohne eine Revolution her⸗ vorzurufen. Die Eiſendahn nach dem Viktoria Nhanza ſoll UAei Zahren, hallenbet merden n 2. „„ * 18 * le 9⸗ l⸗ *n „ aeeerer eereee General⸗Anzeiger. . Seite. Y Anmeldungen: Feine. B. Erkheiklungen: Ma⸗ ſchine zum RNeinigen, Glätten und Ausrecken von naſſen, ent⸗ haarten Fellen oder Häuten H. E. Freundenberg in Weindeim. Vom 16. Juli 1889 ab.— F. 4246.— Nr. 50888. Gluthmeſſer(Pyrometer).— 5. Gebhardt in Schopſbeim. Vom 27. Auguſt 1889 ab.— 6. 5582.— Nr. 50872. Vorrichtung zum Befeſtigen von Taſchenuhren an Armbändern.— A. Kiehnle in Pforzheim Vom 10. Aug. 1889 ab. K. 7182.— Nr. 50873. Verſchlußvorrichtuug an Armbändern, welche nach Art der Nürnberger Scheere zu⸗ ſammengeſetzt ſind.— A. Kiehnle in Pforzheim. Vom 10. Aug. 1889 ab.— K. 7183.— Nr. 50846. Bändigungszaum für ſcheuende zferde. L. Rößler, Pfarrer in Nimburg und G. Bloch in rhech Vom 10. Juli 1889 ab.— R. 5418. — Nr. 50843. Thürſchloß.— O. Eiſele in Karlsruhe. Vom 6. Juli 1889 ab.— E. 2521.— Nr. 50877. Circulations⸗ Badeofen. 0 in Heidelberg. Vom 18. Auguſt 889 ab.— B. 8 Landwirthſchaftliche Ansſtellung. Wie das Gr. badiſche Miniſterium des Innern bekannt gegeben veranſtaltet die Deutſche Landwirthſchaftsgeſellſchaft vom 5. bis 9. bezw. 11. Juni 1890 zu Straßburg i. E. eine Ausſtellung von Pferden, Rindvieh, Schafen, Schweinen, Ziegen, Geflügel und Bienen, ſowie von landw. Geräthſchaften, Maſchinen, Pro⸗ dukten und Düngemittel. Die Anmeldungen für die Aus⸗ ſtellung find durch Vermittelung der landw. Vereinsdirectionen bis ſpäteſtens am 15. Februar d. J. bei obenbezeichneter Stelle einzureichen. Es iſt dabei hervorzuheben, daß nach dem Programm der Ausſtellung eine ſehr große Anzahl von Preiſen ausgeſetzt iſt, und daß mit der Ausſtellung auch Zugproben für Ochſen und Kühe verbunden ſein werden. Die Eiſenbahnfrachten für den Transport der von inlän ⸗ diſchen Beſitzern für die Ausſtellung beſtimmten Pferde, Rindviehſtücke, Schweine und Ziegen werden vom Einladeort (Eiſenbahnſtation) bis Straßburg aus öffentlichen Mitteln heſtritten und auch der Rücktransport der auf der Ausſtellung unverkauft gebliebenen Koſten erfolgt nicht auf die Koſten des Ausſtellers unter beſtimmten Vorausſetzungen. * Die Centrumspartei unſeres Wahlkreiſes hält kommenden Soyntag, von Nachmittags 4 Uhr beginnend, im Saale der Gambrinushalle dahier eine Vertrauensmänner⸗ Verſammlung ab, in welcher über die Stellungnahme ge⸗ nannter Partei zu den bevorſtehenden Reichstagswahlen he⸗ rathen und endgiltiger Beſchluß gefaßt werden ſoll. Be⸗ kanntlich hat die Centrumspartei bei früheren Reichstags⸗ wahlen, die im Jahre 1887 ſtattgefundene Wahl ausgenom⸗ men, ſtets einen Zählkandidaten aufgeſtellt und zwar in der Perſon des Herrn Reichstagsabgeordneten Landgerichtsrath Freiherr von Buol, welcher im Reichstage den Wahlkreis Tauberbiſchofsheim⸗Walldürn vertritt. Bei der Wahl im Jahre 1887 ſtimmte die Centrumspartei gleich im erſten Wahlgange für den demokratiſchen Kandidaten. Das Gleiche wird ſie vorausſichtlich auch bei den bevorſtehenden Wahlen thun. Die Richtigkeit der Falb'ſchen Theorie hat wieder einmal eine glänzende Beſtätigung gefunden. Nachdem ſchon der Montag der erſte kritiſche Tag erſter Ordnung im neuen Jahre an allen Orten Gewitter mit Sturm und Hagelſchlag gebracht und ſowohl während des ganzen vorgeſtrigen und geſtrigen Tages eine abnorme Witterung geherrſcht hatte, wurde geſtern Abend unſere Stadt, und ſoweit uns Mit⸗ theilungen zugekommen ſind, auch die ganze Umgegend von einem ſchweren Gewitter mit Blitz und Donner und begleitet von einem heftigen orkanartigen Sturm heimgeſucht. Letzterer wüthete die ganze Nacht und richtete an den Dächern in der Stadt, ſowie auch im Schloßgarten mehrfache nicht unbedeutende Verheerungen an. Sehr ſtark ſcheint das Unwetter auch in Käferthal gewüthet zu haben. Dortſelbſt riß der Sturm zahlreiche Gartenzäune— ja ſo⸗ gar ein eiſernes, mehrere Meter hohes Eiſengeländer ver⸗ mochte nicht Stand zu halten. Auf dem Waldhofe wurde ein Heuwagen vom Sturme umgeworfen und erlitt der neben dem Fuhrwerk hergehende Fuhrmann von dem auf ihn fallen⸗ den Wagen nicht unbedeutende Verletzungen. Glücklicherweiſe war ſofortige Hilfe zur Stelle. Auch aus Weinheim werden große Verheerungen berichtet, welche der Sturm dortſelbſt angerichtet. Ferner wird uns unterm 23., alfo dem Geſtrigen aus Kleineicholsheim gemeldet: Heute wurden die hieſigen Einwohner durch Groß⸗Waſſer in großen Schrecken verſetzt. Wie ein reiſender Strom ſah das ganze Dorf ſowie ſeine Umgehung aus. Bäume ſowie Gar⸗ tenzäune riß das ſtrömende Waſſer mit ſich fort. Das Vieh mußte, um es vom Ertrinken zu retten, aus den Ställen ge⸗ ſchafft werden; ja einige Familien mußten ſich aus ihren Häuſern flüchten. Es war wirklich herzzerreißend mit anzu⸗ ſeben und können ſich ſogar die älteſten Leute eines ſolchen Großwaſſers nicht erinnern. In den Bauernhoͤfen ſowie in die Straßen riß das Waſſer mannshohe Schluchten. Zwei Mal kam das Großwaſſer; das erſte Mal verfloß es ſehr raſch, das zweite Mal kam es raſch und hielt mehrere Stunden an. Heute Nacht wüthete ein orkanartiger Sturm.— Aus Freiburg wird, ebenfalls unter berichtet: Der ſeit einigen Tagen wüthende Sturm hat in der letzten Nacht ſeinen Höhepunkt erreicht. Um ſich von dieſem Sturm eine Vorſtellung machen zu können, muß man die Waldungen, etwa die nach Güntersthal führenden, beſuchen. Es ſind da mächtige Stämme umgeworfen, ſtarke Aeſte geknickt. Geſtörtes Glück. Roman von Th. Schmidt. (Rachbruck derboten.) 5 Gortſetzung.) 70 Eines Morgens wurde den Damen anonym die letzte ummer der Zeitung ins Haus geſandt, in welcher unter Poſtaliſch“ unter anderen Auslaffungen über die Unſicher⸗ 1——5 Poſtverkehre ꝛc. folgende fettgedruckte Notiz zu leſen „In der ſchwebenden Unterſuchung gegen den bekanten Poſtſecretär ſoll ermittelt ſein, daß derſelbe im benach⸗ barten H. ein Verhältniß mit einer übelberüchtigten Per⸗ ſon unterhalten und derſelben dort eine luxuridſe Woh⸗ nung gemiethet hat.— Da der Betreffende unvermögend iſt, ſo ſcheint durch dieſe Ermittelung endlich Licht in die dunkle Geldbriefgeſchichte zu kommen.“ . Amalie, welche dieſe Worte in Gegenwart der Mutter, vor Entſetzen las, ſank hierauf mit einem gellenden lufſchrei wie vom Schlage getroffen, zu Boden. Das über⸗ ſtieg e „O Gott— mein Kind! mein Kind!“ rief beſtürzt die gebrechliche Mutter und verſuchte Amalie beizuſpringen, was ihr iudeß nicht gelang; erſchöpft fiel ſie immer wieder zurück in den Lehnſeſſel, wenn ſie verſuchte, ſich zu erheben. Re⸗ gungslos lag Amalie da. Eine angſtvolle Minute verſtrich 82 die greiſe Mutter. Endlich wurde durch ihr Rufen draußen auf dem Flure aufmerkſam und eilte ihr e. 90„Ach, Fräulein Berger“, rief die aufs Tiefſte getroffene Nutter der Eingetretenen zu,„mein Kind, meine Tochter! Gott, was mag ihr nur zugeſtoßen ſein?“ üͤb Die Eingetretene, ein reſolutes älteres Mädchen, blickte 1 erraſcht von der Mutter auf die am Boden liegende Toch⸗ er. Ohne ein Wort zu ſagen, eilte ſie dann ſchnell auf dieſe 5ANpein und Neckar ſind infolge des in den letzten Tagen niedergegangenen ziemlich heftigen Regens in ſtarkem Steigen begriffen. »Die VBerwüſtungen, welche der geſtern Abend und vergangene Nacht wüthende orkanartige Sturm in unfſerer Stadt angerichtet, find, wie wir nachträglich erfahren, größerer Natur, als wir anfangs vermutheten. So wurde überm Neckar eine Scheuer abgeriſſen und vollſtändig zerſtört, ferner ſtürzte in 27 an einem dortigen Neubau das ziemlich ſchwere Gerüſt zu⸗ ſammen, in F 7 wurde eine mehrere Meter hohe Mauer um⸗ geworſen, auf dem Perſonenbahnhofe ſtürzte ein Semaphor um. Ganz unbarmherzig verfuhr der Sturm mit den Gaslaternen, von denen an verſchiedenen Orten der Stadt mehrere umge⸗ riſſen wurden. Die kleineren Verwüſtungen aufzuzählen, welche der Sturm angerichtet hat, würde zu weit führen, er⸗ wähnt ſei nur noch, daß der durch den Orkan entſtandene Schaden ein ganz bedeutender iſt. * Zerlegtes Floß. Durch den Sturm wurde geſtern auf dem Neckar ein Floß zerlegt. Ein Theil desſelben trieb geſtern in der Nähe der Kettenbrücke an. Brandunglück. Geſtern Abend gegen 11 Uhr brach in dem Ringofen der auf Mundenheimer Gemarkung ſtehen⸗ den Falzziegelfabrik des Herrn Cudowici in Ludwigs⸗ hafen Feuer aus und brannte derſelbe vollſtändig nieder. Glücklicher Weiſe war die Feuerwehr alsbald zur Stelle, ſo daß ein weiteres Umſichgreifen des Feuers, welches durch den herrſchenden Sturm ſehr begünſtigt wurde, verhütet werden konnte. Der Schaden beträgt ca. 200,000 Mark. *Muthmaßliches Wetter am Samſtag, den 25. Jan. Der Kern des herrſchenden Luftwirbels iſt etwas ſüdwärts gerückt und liegt jetzt über Nordengland. Von da wird der⸗ ſelbe langſam gegen die Weſermündung und dann entlang der deutſchen Küſte weiterwandern. Unter ſeinem Einfluß ſteht morgen(Samſtag) Weſtwind und deshalb unbeſtän⸗ diges, bewölktes, naßkaltes Wetter bevor. Die eteereden Tage(Sonntag u..) werden vielfach Schnee ringen. *Meteorologiſche ee der Station Maun⸗ heim vom 24. Januar. Morgens 7 Uhr. „Thermometer indri iIHöchſte und niederſte Tem⸗ e in Celſius peratur des verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärke Maximum Minimum 745.8 +5.6 738.9 Südſüdweſt 6 18.1—4. (Siabſtille; O: 1: ſchwacher Zuftzug 1: etwaß ſtärker ze.; 8: Sturm; 10: Orlan. Aus dem Grofherzogthum. deh Neckarau, 23. Jan. Der hieſige evangel. Kirchen⸗ geſangverein, der ſich fortan durch tüchtige Leiſtungen ver⸗ dient macht, veranſtaltet nächſten Sonntag, den 28. d. Mts. Abends im Saale zum Eichbaum eine Kaiſer feier mit entſprechenden theatraliſchen Aufführungen von„Kaiſers Ge⸗ burtstag“, patriotiſches Feſtſpiel von Volger, daran an⸗ ſchließend„Kreuz und Schwert“ von Schauffert. OHeidelberg, 28. Jan. Nach an den Stadtrath ge⸗ 9 0 Mittheilung des Großh. Notars Starck hat der verſtorbene Herr Stadtrath C. 5. Sommer dahier letzt⸗ willig folgende wohlthätige und gemeinnützige Stiftungen und Schenkungen gemacht: a) 10,000 M. als Heinrich Som⸗ merſtiftung für die Kinder im Waiſenhaus; b) 5000 M. des⸗ gleichen für die Kinder des Erziehungshauſes: c) 2000 M. für die Kleinkinderſchule dahier;) 2000 M. für die Feuer⸗ wehrkaſſe dahier; e) 2000 M. für den Theaterbaufond: 5 2000 M. für die Armen hieſiger Stadt; g) 5000 M. für den ee e ſammt Baſſin auf dem Karlsplatz; b) 5000 M. für Aufſtellung von 10 neuen ſchönen Sitzbänken auf dem Karlsplatz und für Verſchönerung und Unterhaltung der Anlagen auf dem Karlsplatz und Kornmarkt; i) 3000 M. für Sitzbänke und Anlagen am neuen Schloßweg vom Bremeneck bis zum Schloßeingang. Dieſe Stiſtungen ſind natürlich vom Stadtrath dankend angenommen worden. *Wertheim, 23. Jan. Der geſtern hier abgehaltene Viehmarkt war mit 257 Stück Großvieh und 283 Stück Kleinvieh befahren: der Handel war ein lebhafter, beſonders mit Zuchtvieh, das in ſehr ſchöner Sorte zugetrieben war, und zu ſieigenden Preiſen gehandelt wurde. Der Schweine⸗ markt war mit 50 Stück befahren. Trotz des ungünſtigen Wetters hatten ſich auch viele Landleute hier eingefunden und wieder etwas Leben in das Geſchäft gebracht, über deſſen flauen Gang in letzter Zeit mit Recht geklagt wurde. + Freiburg, 23. Jan. Der berühmte Bariton Karl im März die Hofbühne in Schwerin und ſiedelt nach hier über. *Freiburg, 22. Jan. Das Schwurgericht verhandelte geſtern gegen die Katharing Kiefer geb. Grether von Hügel⸗ berg(Lörrach) wegen Kindsmords in geheimer Sitzung. Es waren nur wenige Zeugen und ein Arzt als Sachverſtändiger eladen. Die Angeklagke, eine gut ausſehende Frau mittleren lters(37), wurde für ſchuldig erklärt und unter Annahme mildernder Umſtände zu 3 Jahren Gefängniß, ab 2 Monate Unterſuchungshaft, verurtheilt.— Des weiteren befanden ſich der Dienſtknecht Alexander Ulmann von Sierach(Elſaß) und der Landwirth David Sommer von Müllheim wegen Mein⸗ eids bezw. Anſtiftung bierzu, auf der Anklagebank. Sommer überſchaut. „Schändlich!“ ſtieß ſie zornig hervor. Während die Frau Steuerräthin in ängſtlichen Klage lauten um ihre Tochter ſich ſorgte, war das Bemühen des Fräulein Berger, die Ohnmächtige wieder zu ſich ſelbſt zu bringen, von Erfolg gekrönt. Amalie ſchlug nach wenigen Minuten ſchon die 1 auf und erhob ſich mit Hülſe des räuleins. Der erſte Blick, den ſie ſchwer aufathmend um ich warf, traf die Mutter. Ein tiefer Seufzer rang ſich aus der wogenden Bruſt der zum Leben Erwachten, als ſie ge⸗ wahrte, in welch heftige Unruhe dieſer Vorfall die über alles Geliebte verſetzt hatte, wie todt lehnte die alte Dame, nach⸗ dem ſie den erſten Schreck überſtanden, im Lehnſtuhle, die zarten weißen Hände zitterten noch von der inneren Erregung und ihre Sprache verſagte vonends. „Reden Sie nichts“, gebot Fräulein Berger Amalie im Flüſtertone—„ich weiß Alles.“ Laut ſagte ſie dann:„Stü⸗ tzen Sie ſich, Fräulein, ich geleite Sie ins Nebenzimmer, wo Sie ſich vollends erholen können.“ Willenlos ließ Amalie ſich führen. Die Räthin fand noch immer kein Wort. 8 Nach einer bangen Viertelſtunde erſchien Fräulein Berger wieder im Wohnzimmer. Sie hatte Amalie zu Bett gebracht und verſprochen, der Mutter die Urſache ihrer Ohnmachts⸗ anwandlung ſchon anderweit zu erklären. Die Mutter Ama⸗ liens ſchien jetzt gefaßter. Es hat nichts zu bedeuten, Frau Räthin“, ſagte Fräulein „Ihre Tochter wird nach kurzer Zeit wieder wohl⸗ * Berger. auf ſein. 5 „Gott ſei Dankk“ ſagte die alte Dame mit matter Stimme. „Ach Fräulein, wie bin ich Ihnen zu großem Danke ver⸗ flichtet. Was wäre aus uns geworden, wenn Sie meinen Nuf nicht gehört bätten?— Heißen Dank nochmals! Ach, was mag dem armen Kinde nur paſſirt ſein? Sollte etwas Schlechtes über Fokmer, ihren Verlobten, in der Zeitung ſtehen? So ſchwach habe ich ſie noch nicht geſehen.“ „Seien Sie unbeſorgt, Frau Räthin.— Ihre Tochter 5 öffnete der Ohnmächtigen die Kleider und beſprengte dann eren Geſicht mit Waßer. Wit einem Blicke auf die neben muß vor Allem ihre Geſundheit mehr ſchonen und auch die Verhaftung ibres Herrn Bräutigams nicht allzu traaiſch nen⸗ Amalie liegende Zeitung hatte das Fräulein die Situation erhielt eine Zuchtbausſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten, während bezüglich des Angeklagten Ulmann die Geſchworenen ſämmt⸗ liche geſtellten Schuldfragen verneinten. Pfälziſche Nachrichten. *Neuſtadt, 22. Jan. Herr Dekan Höpfner iſt an aee geſtorben. Derſelbe iſt ein Opfer der In⸗ uenza. 5 + Winnweiler, 23. Jan. Geſtern verſchied auf dem nahen re eeee Hochſtein„der alte Herr Baron“ Tarl Freiherr v. Gienanth im Alter von 71 Jahren 2 Mongten. Mit ihm ſchied ein Edelmann im ſchönſten Sinne des Wor⸗ tes aus dem Leben, deſſen Andenken nicht nur in unſerem ſchönen Alſenzthale, ſondern auch in der ganzen Pfals ein geſegnetes bleiben wird. Der Verſtorbene binterläßt 5 Söhne, welche theils als Eiſenhätten⸗ und Stahlwerkbeſitzer die großen Werke und Güter der Familie betreiben, einer iſt bayeriſcher Chevauxleger⸗Rittmeiſter, und eine Tochter, welche an den baheriſchen Oberſtlieutenant Carl Freiherr v Horn(München) verheirathet iſt. In erſter Ehe war er mit Mathilde Freiin v. Horn(Tochter des Generals v. Horn, Speyer) vermählt. welche 1862 in Ludwigshafen ſtarb; ſeine hinterlaſſene Wittwe iſt eine geborene Freiin v. Stetten aus Augsburg. In Mann⸗ heim iſt der Verſtorbene, welcher vor Zeiten mit ſeiner Fa⸗ milie den Winter in ſeinem Palais zu Ludwigshafen zu ver⸗ leben pflegte, auch dezüglich ſeiner Bedeutung für das groß⸗ induſtrielle und commerzielle Leben der falz wohlbekannt. Die Gemahlin ſeines zweſten Sohnes Eugen Freiherr v. Gienanth(Eiſenberg) iſt eine Tochter des dortigen Herrn Commerzienraths Engelhorn. Gerichtszeitung. „ Maunbeim, 23. Jan.(Schwurgericht pre I. Quartal 1890.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Wa der Großh. Staatsbehörde: Herr Staats⸗ anwalt Dr. ühling. 1) Der verheirathete 49 Jabre alte Eiſenbabnſchaffner Heinrich Theobald Schweickart von Heidelberg iſt des Verbrechens gegen 8 176 Ziff. 1 des.⸗St.⸗G.⸗B. angeklagt. Der Angeklagte wird jedoch von den Geſchworenen für nicht ſchuldig erklärt und der Gerichtshof erkennt demgemäß auf Freiſprechung. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Sel b. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Tagesneuigkeiten. — Forbach, 22. Jan. Gortſchritt) Wie der St Joh. 319 von hier als zuverläſſig emeldet wird, hat die Militärbebörde der hieſigen Firma Gedrüder Adt den Auf⸗ trag ertheilt, bis zum 1. April eine Baracke aus Papiermache oder auf Deutſch aus Pappdeckel, für ein ganzes Bataillon nach der 1 1 zu liefern. Da ſoll noch einer agen, was Fortſchritt i 12— Berlin, 21. Jan.(Selbſtmord eines zwölf⸗ jäbrigen Knaben) In tiefe Trauer ſind am Montas bend die in der Bellermannſtraße wohnenden.ſchen Ehe⸗ leute durch den Selbſtmord ihres einzigen zwölfiährigen Sohnes Otto verſeßt worden. Während die Mutter in der Waſchküche beſchäftigt war, hatte der Knabe ſich am Fenſter⸗ kreuz der Küche mittels einer dunnen Leine erhängt. Leider blieben alle Bemühungen zur Rettung erfolglos. — Berlin. 22. Jan.(Paſtor Witte), der 0 von St. Golgatba in Berlin, der mit Hoſprediger Stöcker in Streit gerathen iſt, hat abermals eine Schrift verhffentlicht welche unter dem Titel: Wider das Stöcker'ſche„Bolk“ bei Fontane in Berlin erſchienen iſt. Der Einleitung iſt die oſung voraufgeſchickt:„Du ſollſt kein Verleumder ſein unter Deinem Volk.“ — Berlin, 28. Jan. Ein Duell auf Piſtolem iſt dahier durch das energiſche Eingreifen des tektors der niverſität verhindert worden. Dem Profeſſor Hin ſch iu s war nämlich von dem bevorſtehenden Zweikampf Mitthei⸗ lung gemacht worden: in Folge 11 ließ er ſchleunigſt die beiden Gegner vor ſich kommen. Ein Einigungsverſu muß wohl nicht geglückt ſein; denn der Fordernde ſitzt im Karzer und ſoll darin ſo lange ſitzen bleiben, bis er gelobt, von ſeinem Vorhaben abzuffehen. — Preßburg, 23. Jau. Siebestragbdie) Die beim de Theater für kleine Partien engagirte Schau⸗ ſpielerin Louiſe Streicher wurde von ihrem Verebrer. ournaliſt Aladar Pal kovits mit dem Revolper in den opf geſchoſſen, worauf Palkovits ſich ſelbſt entleibte. Das Mädchen lebt noch: Paltovits blieb ſofort todt, alle Anzeichen deuten auf einen vorbereiteten Doppelſelbſtmord. Fräulein Streicher iſt ein bildhübſches, junges Mädchen aus Baden. Dieſelbe dürfte den Vormitiag nicht erleben. Sie gab auf die Frage, ob Palkovits mit ihrer Einwilligung geſchoſſen, bebarrlich keine Antwort, doch iſt ſo gut wie erwieſen, daß Palkovits, mit dem das hübſche Mädchen trotz ſeiner Miß⸗ geſtalt ein Verhältniz unterhielt, ſie entweder gezwungen gat. mit ihm zu ſterben, oder ſie meuchlings anſchoß. Das Mädchen bat keinerlei Abſchiedsbriefe hinterlaſſen; ibre Effekten find für die Abreiſe gepackt und ſollten, an ihre Eltern nach Baden adreſſirt, heute durch einen Spediteur expedirt werden. Die Eltern der Streicher wurden heute durch die Polizei telegraphiſch verſtändigt. Sie war früber am Joſepbſiädker Theater in Wien engagirt.— Nach neueſten Meldungen liegt hier nicht ein Doppelſelöſtmord, ſondern wie aus den nachgelaſſenen Briefen Palkovits hervorgeht, ein men. Es ſteht allerdings etwas Häßliches in dem„Klarſch⸗ blatte“, aber dem iſt gar keine Bedeutung beizulegen— Klatſchereien, liebe Frau Räthin, nichts als niederträchtige Klatſchereien und Verleumdungen ſind es. Das iſt ja ein⸗ mal ſo gang und gäbe in unſerem Orte. Wer Ihren zukünf⸗ tigen Herrn Schwiegerſohn näher kennt, weiß, was er von all den Redensarten böswilliger, läſterzungiger Menſchen zu halten hat. In eine ſolche häßliche Lage kann ja ein Mann in der Stellung des Herrn Fokmer wohl einmal gerathen, deßhalb berubigen Sie ſich, die Unſchuld trägt do endlich den Sieg davon“ 5 Mit dem Berſprechen, in einer halben Stunde wieder u kommen, entfernte ſich Fräulein Berger, welche auf dem⸗ fier beiß Die verhängnißvolle Zeitung nahm ſie eiſe mit. 5 Bald nachdem die Berger gegangen, betrat Amalie wieder das Zimmer. Ihr ſonſt ſchönes Antlitz zeigte eine geiſter⸗ hafte Bläſſe und die ſonſt ſo friſch und munter dreinſchauen⸗ den Augen waren noch feucht von reichlich vergoſſenen Thrä⸗ nen. Mit unſicheren Schritten trat ſie auf die Mutter zu. Unter dem freudigen Ausrufe:„Gott ſei Dank, da biſt Du ja, mein theueres Kind!“ zog die glückliche Mutter ſie an ihx Herz und vergoß Freudenthränen. Schweigend und noch erſchüttert von dem vorhin Er⸗ fahrenen ließ die Tochter ſich die Liebkoſungen der treuen Mutter gefallen. Leiſe hob dieſe nach einer Weile an: „Mein Kind, Du mußt nicht Alles glauben, was in der Zeitung über Fokmer ſteht. Du weißt, Rudolph bat viele Feinde. Zeige Dich ſtark, wie es einer Frau geziemt, die ſo wie Du geliebt wird. Sieh, ich bin alt und ſchwach aber meine Ueberzeugung iſt mächtig und nichts würde mich nie⸗ derdrücken, da ich von Glauben und Vertrauen beſeelt bin. Dein Vater war einſt in eine ſchlimme Angelegenheit ver⸗ wickelt— alle verließen ihn, jeder hielt den fungen, lebens⸗ luſtigen Mann für ſchuldig, nur ich nicht— und dafür bin ich vom Himmel ſo reichlich belohnt worden. Harre ſtand⸗ haft aus! Glaube an ihn, was auch kommen mag, dann be⸗ wahrſt Du Dir den Frieden des Ait i dann wirſt Du um ſo glücklicher ſein, weil Du, als Alle ihn verließen, treu zu iüm ſtandeſt. Glaub mir, der Erfahrenen ein Mann, der 4. Sute General⸗Anzeiger. INunnrum,. — .20 woul vorbereiteter Mord vor, den der mißgeſtaltete, aber nicht ohne Grund eiferſüchtige Liebhaber an dem bildſchönen, weit umworbenen Mädchen verübt hat. Dieſes letztere hatte mit einem Offizier ein Verhältniß angeknüpft und nachdem Palkovits hiervon ſich Gewißheit verſchafft hatte, tödtete er erſt die Geliebte, und dann ſich ſelbſt. Theater und Muſik. Gr, bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Der geſtrige Theaterabend bedeutete inſofern ein Ereigniß, als Herr Götjes in der Titelrolle des Troubadour zum erſten Male nach längerem Unwohlſein wieder die Bühne betrat, und gleich bei ſeinem erſten Wiederauftreten unſerer glänzenden Primadonna die Gelegenheit gab, ihr Repertoire um eine Rolle zu bereichern, welche geeignet iſt, uns einen neuen Blick in die reiche, unerſchöpfliche Schatzkammer der Töne zu eröffnen, über welche dieſe Künſtlerin gebietet. Frl. Mohor ſang die Leonore zum erſten Male, aber mit einem Jeuer der Begeiſterung und mit ſo reichen, dramatiſchen Accenten und ſo virtuoſer Ueberwindung der dem italieniſchen Opernſtyhle eigenen Verzierungen und künſtlichen Er⸗ ſchwerungen, daß wohl nur die Wenigſten eine Ahnung von dem künſtleriſchen Ereigniſſe beſitzen mochten, welches ſich auf der Bühne vollzog. Die Künſtlerin ſelbſt ſchien ſich glücklich zu fühlen, endlich wieder einmal in einer ernſten, großen, ihrem Weſen und künſtleriſchen Gefühle zuſagenden Aufgabe vor das Publikum zu treten und dieſes letztere genoß in vollen Zügen, was ihm hier in ſo reicher Fülle geboten ward. Schöner als geſtern mag das Schlußduett zwiſchen dem Grafen Luna und Leonore auf unſerer Bühne wohl noch nicht geſungen worden ſein. Den beſtrickenden Schmelz ſeiner Stimme pflegt Herr Knapp in der Rolle des Grafen Luna in der vollendetſten Weiſe zu entfalten und die iſt den beſten Rollen unſerer Seubert zuzuzählen. nicht in der erſten Hälfte der Oper infolge der übrigens eicht begreiflichen Unſicherheit des Vertreters der Titelrolle wie⸗ derholt Störungen ſich bemerklich gemacht haben, ſo dürfte die geſtrige Vorſtellung den gelungenſten Opernabenden hin⸗ zugezählt werden. Wir wünſchen, daß nunmehr überbaupt unſere Oper insgeordnete Bahnen wieder einlenken und mit den eigenen Kräften an die Bewältigung ernſterer Aufgaben ſich heranwagen möge. Die unter Langer's Leitung ſtehende Aufführung wurde geſtern mit einem, an Werktagen wenigſtens zur„Seltenheit gewordenen Enthuſiasmus aufgenommen. Falb's kritiſcher Tag erſter Ordnung machte ſich übrigens auch im Innern des Theaters durch das ungeberdige Be⸗ nehmen des Vorhangs bemerken, welcher dem ſtarken Luft⸗ zuge nachgebend weit in den Zuſchauerraum ſich hineinbauſchte ſolcherlei Kunſtſtäckchen ängſtliche Gemüther in Unruhe Von der Roman⸗Bibliothek des„General⸗ Anzeigers“ liegt unſerer heutigen Nummer der 17. Bogen bel. Unſere verehrlichen Poſtabonnenten erſuchen wir um ge⸗ —5 8 5 reſſe, terhin in der Zuſendun r Roman⸗Bibliothek keine Unterbrechung eintritt. 25 5 ** Veritſcher Reichstag. 1 Berlin, 23. Januar. „ie zweite Berathung des Sozialiſtengeſetzes wird ſortgeſetzt und die 88 11—13 werden erörterungslos angenommen. Bei der Berathung des§ 22 beſchwert ſich Abg. Srillenberger, daß die Reichskommiſſion die Sachen ungerechtfertigterweiſe verſchleppe, welchen Vorwurf der Vrũ energiſch zurückweiſt. Der Paragraph wird an⸗ genommen. Bei 8 23 empfiehlt Abg. Hegel den Antrag Ackermann auf geheime Sitzung der Reichskommiſſion. bg. Kulemaun ſpr dagegen. Der Miniſter des Innern, Herrfurth, hebt hervor, die Tendenz des Geſetzes richte ſich gegen die gemeingeſährlichen Beſtreb⸗ ungen der Sozialdemokratie, nicht gegen dieſe als ſolche Deßhalb ſei der kleine Belagerungszuſtand unentbehrlich. Eben dringend erforderlich ſei der Wegfall jeder Zeitbeſtimm⸗ ung. Die gerbündeten baune können nur in einem dauernden Geſetz ein wirkſames Mittel erblicken. Gegenüder dem urſprünglichen Geſetze ſeien häuſig mildernde Maßnahmen getroffen morden. Eine meitere Abſchwächung ſei nicht ange⸗ bracht. Die Sozialdemokratie richte ihre Spitze gegen die beſtehende Geſellſchaftsordnung. Die Führer und Agikatoren übten gewaltigen Einfluß auf die Maſſen. Wenn dieſe erſt aufgeregt ſeien, dann würden ſie die Geiſter, die ſie gerufen, nicht los Der Antrag Ackermann wird abgelehnt, der Paragrapß angenommen. Abgeordneter Buhl erklärt, die nationalliberale Partei ſei bereit, ein dauerndes Geſetz zu beſchließen, könne aber den Standpunkt der Ausweiſungsklauſel nicht theilen. Sie müſſe babeiablebzend bebarren, da es wirk⸗ e ee e⸗ „Abg. v. He iſt für die Geſetzesdauer und die Aus⸗ weiſungsbefugniß, es ſei denn, daß die Regierung ſelbſt auf letztere verzichten wolle Abg. Windthorſt ſpricht gegen die Ausweiſung, welche größtentheils die Ausbreitung der Sozial⸗ demokratie verſchuldet habe. Der Antrag Ackermann, den 8. 24 der Regierunas vorlage wiederherzuſtellen, wird gegen die Conſervativen abgelehnt und 24 nach dem Commiſſionsbeſchluß zu ſtreichen augenommen. Hierauf wird in die Berathung des Artikels 1 eingetreten. Die Abga, Reichensperger und gegen die dauernde Geltung, Abgeordneter Kulemann erklärt, die Nationalliberalen würden eine grund⸗ ſätzliche Stellung in manchen Punkten erſt in dritter Leſung einnehmen. Bei namentlicher Abſtimmung über die dauernde Feſtſetzung wird— deh oh a n⸗ enommen, ebenſo der e etzes ohne Erörterung. ächſte Sitzung Freitag 1 Uhr. Jeneſie Kachrichten und Trlegramme. Der engliſch-portugieſiſche Conflict. “ Liſſabon, 23. Jan. Liſſabon iſt ruhig, doch dauert die politiſche Aufregung fort. Die engliſchen Schiffe finden keine Arbeiter.— Hier iſt man überzeugt, daß Portugals Nachgiebigkeit der engliſchen Regierung unerwünſcht gekommen iſt. Das Miniſterium befürchtet trotzdem einen Handſtreich auf St. Vincent, die Delagoa⸗ Bai und Mozambique unter nichtigen Vorwänden. London, 23. Jan. Die erſte eingehende Erklärung über die Anſicht der Regierung im engliſch⸗portugieſiſchen Streit gab geſtern Goſchen in einer Verſammlung der Wählerſchaft in Princes⸗Hall. Danach bleibt den Portugieſen wenig Hoffnung: Goſchen ſtreitet erſtens den Portugieſen jedes Recht auf Schire⸗ ſolch edle beſitzt, wie Fokmer, iſtkeiner gemeinen Handlung fähig. Das ſagt auch der Herr Doctor Reden, der Einzige, der uns während dieſer traurigen Woche treu geblieben iſt. Mit warmen, beredten Worten hatte die alte Dame ge⸗ ſprochen, während Amalie ſich ſchluchzend an ſie ſchmiegte. Es war dem jungen Mädchen, als klänge jedes Wort der Mutter wie bitterer Hohn auf das. was ſie vorhen geleſen, und an das ſie ia glauben mußte, wenn ſie zurückdachte, daß Fokmer, wie ſie durch Zufall erfahren, oft nach H. gereiſt war und daß er ſeitdem ſo verſtimmt, ſo ganz anders geweſen War Gortſ..) land ab, verwirft zweitens den Vorſchlag einer Vermitte⸗ lung als verſpätet und leugnet drittens die beabfichtigten weiteren Maßregeln nach dem Ultimatum. Portugal habe 200 Jahre geſchlafen, als es durch Livingſtones und Stanleys Erfolge in Afrika gründlich aufgeweckt worden ſei. Schireland ſei mit Blut und Gräbern britiſcher Pioniere beſät, es gehöre England, während Portugal nicht einen Schatten von Anrecht auf dasſelbe beſäße, ſondern nur durch das Aushängeſchild einer wiſſen⸗ ſchaftlichen Expedition Serpa Pintos Unterwerfung her⸗ beiführen wollte. Die Vermittelung ſei verſpätet, denn nach dem betreffenden Artikel des Berliner Vertrages ſolle eine Vermittelung erfolgen, bevor die Zuflucht zur Waffengewalt genommen werde; die Portugieſen dagegen ſtrebten die Unterwerfung des ſtreitigen Gebietes mit den Waffen vor einer Vermittelung an.„Ich möchte“, ſagt Goſchen,„die europäiſche Großmacht kennen, welche einer Vermittelung zugeſtimmt hätte oder jetzt zuſtimmen wollte, ſtatt die Zurückziehung der Truppen aus den ſtreitigen Gebieten zu verlangen.“ Schließlich behauptet Goſchen, daß die Gerüchte von beabſichtigten weiteren Maßregeln nach dem Ultimatum nicht hinreichend begründet ſeien. *München, 23. Jan. An der Beerdigung des Freiherrn v. Franckenſtein in Ullſtadt werden zahlreiche Mitglieder beider Kammern theilnehmen, von den Mini⸗ ſtern Freiherr v. Crailsheim. In Nuüruberg ſtellt die Regierung den Kammermitgliedern einen Sonderzug nach Langenfeld zur Verfügung. *Stuttgart, 23. Jan. Der Staatsanwalt bean⸗ tragte im Prozeß über die Vaihinger Eiſenbahnkataſtrophe für die Angeklagten Lang und Schwenninger je 8 Mo⸗ nate Gefängniß, für Wiedmann, Degenfelder und Grieb je 3 Monate. Die Urtheilsverkündigung erfolgt lt. Fr. A9, morgen Nachmittag. Leipzig, 23. Jan. Das Reichsgericht verwarf die Reviſion im Proceß des Dr. Harmening gegen den Herzog von Coburg. * Dortmund, 23. Jan. In der Sitzung des Vor⸗ ſtandes vom Verein für bergbauliche Intereſſen im Ober⸗ bergamtsbezirk Dorlmund wurde einſtimmig folgende Antwort auf die Forderung des Vorſtandes des Vereins für bergmänniſche Intereſſen in Rheinland⸗Weſtfalen be⸗ ſchloſſen: An Bergmann Meyer in Bochum. Auf die an uns gerichtete Zuſchrift vom 13. Jan., welche nach ihrer Ueberſchrift Forderungen der Bergleute von Rheinland⸗Weſtfalen enthält, erwiedern wir, daß wir Ihnen und den Mitunterzeichneten die Berech⸗ tigung nicht zuerkennen können, ſolche im Namen der geſammten Belegſchaften unſeres Bezirks an uns zu richten. Wir nehmen trotzdem keinen Anſtand, Ihnen zu erklären, daß wir nicht in der Lage ſind, den unſerm Verein angehörigen Zechen die Annahme der von Ihuen geſtellten Forderungen in ihrer Maßloſigkeit zu empfehlen. Wir hegen auch zu dem geſunden Sinne und der Beſonnenheit der über⸗ wiegenden Mehrzahl unſerer Bergleute das Vertrauen, daß ſie an den erneuten Verſuchen zur Störung des Friedens ſich nicht betheiligen werden, da hiermit die ſchwerſte Schädigung aller wirthſchaftlichen Verhältniſſe unſeres Vaterlandes verbunden ſein würde. Der Vorſtand des Vereins für bergbauliche Intereſſen im Oberbergamtsbezirk Dortmund. Ferner wurde beſchloſſen, an die Vereinszechen ein Rundſchreiben zu erlaſſen, in welchem die Ablehnung der Forderungen des Verbandes zur Wahrung bergmänniſcher Intereſſen näher begründet wird. *Rnudolſtadt, 23. Jan. Die Beiſetzung des Fürſten Georg fand heute Mittag in der mit Trauerdekorationen verſehenen Stadtkirche ſtatt. *Wien, 23. Jan. Nach der„Polit. Correſp.“ ſtehen in Ruſſiſch⸗Polen zahlreiche Ausweiſungen deutſcher Induſtrieller und Grundbeſitzer bevor. *Wien, 28. Jan. Der Grund für die Vertagung der Anti⸗Sklavereiconferenz iſt der Wunſch des Präſidenten Baron Lambermont, Erörterungen über den engliſch⸗portugieſiſchen Streit zu vermeiden. Sonſt erſcheint das Einvernehmen am ſchwierigſten be⸗ treffs der Durchſuchung der Schiffe zu erreichen. Frank⸗ reich wird in dieſem Punkte nicht nachgeben, ſo daß Alles in Frage geſtellt wird.— Laut amtlicher Feſtſtellung wurden ſeit dem Beginn des Ausſtandes eingeführt aus Deutſchland und Frankreich zuſammen 150000 Tonnen Kohlen, aus England ebenſoviel. Heute iſt abermals eine Abnahme des Ausſtandes eingetreten. * Charleroi, 23. Jan. Der Ausſtand iſt beendigt. *Rom, 23. Jan. Die hieſige Bevölkerung bereitet eine großartige Kundgebung zu Ehren des. Königs vor. Maunheimer Handelsblaft. A Maunheimer Eſiektenbörſe vom 23. Januar. An der heutigen Börſe ſtellten ſich Anilinaktien auf 277 G. Weſteregeln 156 G. Waghäusler 104 G. Von Brauereſen waren verändert: Schwetzinger 86 B. Kleinlein 164 B. Bad. Brauerei 91.50 G. Speyerer Dampfziegelei wurden zu 13550 umgeſetzt. Maunheim, 28. Jan(Maunh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizeu pfälzer 21.75———.— Hafer, württemb. Ald. 16,50 76.75 „ nordbeutſcher 21.50—21.75 Mais amertikan. Mixed 42.50—— „ tuſſ Azima 91.25—28„ Donan 19.75—13.— 5 Saxonska 22.—— 22.25 Kohlreps, deutſcher 33.—38.— 15 Girta 21.50—.— Kleeſamen, deutſcher 1 89.—.86.— Tagaurog 21.— 22.28 5 1I1 68.——75.— am. Winter 21 76—.— Luzerne 120.—125.— „ rumäniſcher 21—„ Prov. 28.—185.— „ Thpeodoſia 22.25 Esparſette 28.——29.— Leruen 21.5——. soer Rohſprit, Fuland 105.—— Roggen, pfälzer 18.76—19.— berr„ uünverſſeuert 21.50 7 rufſiſcher 18.60.——:— Leinbl, in Partier 51.— Gerſte, hierlöndiſche 20.59 2075 Nüböl„ 2 28.—.— pfälzer 21.——.21.50 Petroleum Faß fr. m. 20% Taru 24. Haſer, badiſcher 15.50 15.75 55 Nr, 00 0 1 2 8 2 Weizenmehl 1 F5§Dö 358.50 35.80 54.5⁰ Ruoggenmehl Nr. 0) 39.— 9 26— Getreide ruhig. Mannheimer Marktbericht vom 23. Jau. Stroh Mark 2,20, Heu 280 Kartoffeln, weiße 2,— rothe 2,40, blaue 3,.—(per 50 Kiloh. Bohnen(perneg Blumenkohl 0,3s, Wirſing 0,10, Rothkohl 0,30, Weißkoßr 0,10(per Stück. Weißkraut 8,0(per 100 Stück). Spinat 0,20(per Portion). Kohlrabi 0ſ12 8 Knollen). Kopffalat 0,1“, Endivienſalat 0,12, Sellerie ½1(per Stitc), Feld⸗ ſalat 0,25(per%2(per ½ Kilo), rothe Rüben 0, 20, meiße .20, gelbe 0,16, Pflückerbſen—(per Portion), Carrotten 9,05(per Buſchel), Meerrettig 12(per Stange), Gurken—(ber Stück), do zum Einmachen— (Pper 20 Stüch, Trauben—, Aepfel ,2, Kirſchen—, Haſelnüſſe 5(eer 2 Kilo), Birnen 2,50, Nuſſe ,10(per 25 Stück), Pflaumen—, Zwetſchen— per 1% Stück), Pftrſtſche—, Aprikoſen—(per 5 Stück), Butter ,„ ſper ih Filo), Handkäſe 0,0(per 10 Stiſc, Eier ½40(per 5 Stück), Aal 000, Breſen 9,45, Hecht 9,80, Harſch 0,60, Weißiſche 0,85, Laberdau 75. Stockſiſch 6,25, Reh 0,80(per ½ Kile), Haſe 3,20, Hahn juntz) 1,40, Huhn 14,„Feldhubn. 180. Ente 2,80, Jans(ledend) 4,50(Fer Stück), do. geſchl. 6,75(per ½ Kild), Tauben 1,29(per Paar). 8 Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt, 28. Jan. Im Gegenſatze zu dem flauer geſtimmten Berkin eröffnete man hier in feſterer Haltung. Immerhin machten ſich im Verlaufe der Börſe zahlreiche Schwankungen geltend und blieben die tonangebenden Werthe in FJolge größerer Berliner Abgaben erheblich abgeſchwächt. Gegen geſtern Mittag ſind Credit ca. 1½ fl., Disconto über %ͤ zurückgegangen. Ebenſo Darmſtädter ca. 1½%, Handels⸗ geſellſchaft%, Dresdener etwa 4¾. Wiener Bankverein ſind 2 fl., Länderbank 1½ fl. niedriger, Unionbank 2 fl. geſtiegen. Von deutſchen Eiſenbahnaktien Lübecker matt.— Schweizer Bahnen wenig verändert. Von öſter⸗ reichiſchen Bahnen Böhm. Nord 1½ fl. niedriger, Böhm. Weſt ziemlich feſt, Buſchtherader behauptet, Durer 8 fl., Staatsbayn ca. 3 fl., Lombarden, Nordweſt und Elb⸗ thal je 1 fl. zurückgegangen. Ausländiſche Fonds durchweg niedriger. Von Induſtrieaktien Alpine%, Veloce 1% q Laura 2½%, Gelſenkirchener etwa 5 ¼ matter. Anlage⸗ werthe waren feſt, neue Anatoliſche Prioritäten à 87,50 in Umſatz. In der Nachbörſe war die Haltung ſehr feſt. Privatdisconto 4½%. Frankfurter Elertenſusert 1 1. err. Fe 8 78 uto⸗Comm. 243.70 Uuton 143 90 he Reichstank 188.50 Shweizer Weſtbahn 37.89 1. Handels Geſ. 198 Meridional⸗Aktien 109.50 ſche Bank 174.95 Ruſſiſche Südweſt 74.70 ter Bank 183.30 Stnats⸗FJondd. itſche Credit-B. 116.5 8 fhauſener-V. 216.50 Effekten⸗B. 139.50 Ungar. Goldrente 88.50 2 Papierrente 88.50 Oeſterr. Silberrente 78.40 Darmſtädter B. 176.20 Ruſſen 92.90 Rhein, Credit 8. 128.50 Ruſſ. Conſols 98.65 55 Deutſche Union⸗B. 95.80 Spanier 78.40 Deutſche Vereins⸗Bank 118.80 Italiener 9e.80. Länderbank 292 Türken 17.75 Tütrken⸗Looſe 25.90 Ottom. Zoll⸗Obl. 80.80 Serbiſche Tabak 83.90 Eiſenbahn⸗Aktien. Lũübeck-Büchen 175.40 Marienburger 53.90 Oeſterr. Egypter 94.50 ee 4 pGt. Griechen 78.80 Böhm. Nord 189% Induſtrie⸗Werihs Nordd. Lloyd 186 La Veloce 148 Bad. Anilin 277.70 Cement 158 70 Aſpine 86.50* Laura 172.50— Gelſenkirchen 187.20 Buſchtherader 361½ Dux-Bodenbacher 410 Lemßerg⸗Czernow. 203½% Elbethal 194 N Raab⸗Oedenburg 58 Lombarden 118 Schweizer Central 142.80 5 Nordoſt 182.40 Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 23. Jan. New-Nork Chieago Monat meten Mais Schmalz Caſſee Weizen Mals Schmal Januar 8677 38———.— 76 280—l— Februar—.— 88——ͤ— 15.90——— März—————.————— April————————— Mai 88⁹j— 39%.— 15.95 80 32—— Juni 87174——————— Juli——— 16. 79—- 834—— Auguſt————.———— September———————— Oktober————— 5———— November—————.———— Dezember———————— Tear——— Maunheimer Hafen⸗Berkehr vom 23. Januar. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung. Hafenmeiſterei IJ. b. 80h Feeen 8 5 5— 5 aun Ruhro en 83⁰⁰ Nab 585 Niederländer 28 Köln Stüuͤckgüter— e. treid 15180 Ph. Frohmüller brort 8 Rotterdam etreide F. Jung Tauneim 6 Fochſeld Kohlen U 1203% Hafenmeiſterei IV. Angekommen am 22— 28, Jan. r. Sanden Eliſe vonNannheim Dutsburg ohlen 650⁰0 — Waghäuſel Ruhrort—5 72⁰⁰0 A. Welter Philtppina Duisburg 8 10600 Fr. Striepen Grete Louiſe Ruhrort 0 12200 P. Bütefütr Deutſchland 2 8 9300 G. 0 2 Duisburg 7900 G. Bansba ara 75 7 do. 5 Coakes 44⁰⁰ Ec. Erker Jeſchwiſterliebe Braubach Blel 2000 D. Döppenbecker Gen. v. Werder Hochfeld Kohlen 80⁰ G. Logß 89 1 9500 E. Hecker colzenfels Dnisdusg 2 5505 Fr. Diekermann Augu 2 5 6688 Floßholz: angekommen 310 obm., abgegangen 870 obm. Waſſerſtauds⸗Nachrichten. Nhein. Bingen, 23 Jan. 2 183 m. +.87f. Konſtanz, 28 Jau.88 m.—.01.] Kaub, 28. Fan..40 m. +.40, üningen, 23. Jan.82 m.— ½2 Koblenz, 23. Jan..98 m. 4..81 Kehl, 28 Jan.29 m— 005. Köln, 23 Jan..16 m. +.87. Lauterburg, 23 Jan. 354 1 00] Nuhrort 23. Jan..48 m. +.28. Maxau, 23 Jan 3 60 m+T 07 Necar WMannbeim, 24. Jan..38 m 206 Maunbeim, 34 Jan. 4,9 w. + 0,8. Mainz, 23. Jan..43 mn. +. ½31 Seilbronn, 23. Jan.87 m. 446. Waldshut, 28. Jan. Rheinſtand heute früh.87 m; Abends halb ſechs Uhr 2,53 m, noch ſteigend. Dampfer⸗Nachrichten. Rhein⸗Damofſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“. Per⸗ ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich.— — Abfahrten von Mannheim vom 18. Okt. ab: Täglich Morgenz 5½ Uhr bis Köln⸗Düſſeldorf Rotterdam und Zwiſchenſtationen.— Abf ahrten von Wainz Morgens 10 Uhr bis Köln, 11 utzr bis Koblenz und Mittags 2 Ubr nach Mannheim.— Nähere Auskunft über Frachten ꝛc. ertheilt die Ageuntz. 0 i Nachrichten des Norbdeutſchen 1 8 erg Aage e on e 9 9 55 in Mannheim.) Dampfer, der am 3 Jannar in Bremen ſahren war, iſt am 20. Jan VBm. 5 Uhr wohlbehalten in Baltimore angekommen. goooooooOOOOOo0 Mannheim, G2, 22 Jacob J. Reis, Ne des Spessemarktes. 8 Möbelfabrik und Lager aller Sorten Polster- und Kastenmöbel. Sooooοοοοοοο οοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοο, H. Niederhäfer, Mäbelfabrik, Mannheim. L 10 No. 5 65463 Lager aller Arten Möbel, Aufertigung nach Zeichnungen von der einfachſten bis feinſten Einrichtung. Milde, woblſchmeckend und ſeit zehn Jahren iſt Harz, 59621 — oo%ο⏑ẽQ der Helländ Tabak von B. Becker in Seeſen a 10 Pföb. loſe in 1 Beutel franko 8 Mk. 5 Die Fahrikate der Firma Otto Herz& Cie., Schun fabrik, Frankfurt a.., übertreffen die beſte Maaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Elegauz und ſind nur Weniges tbeurer als andere minder gute Waare. Für Maunheim und Ludwigshafen Alleinverkauf bei Georg Hartmann, Schuhaeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt»autere Ecke(Tele⸗ phon 443.) 610 mme 2 25 Bekanntmachung. Noſtpacketperkehr mi mbien. oſtpacketperkehr mit Columbi Won jetzt ab können Poſtpackete ohne Werthangabe im Gewichte 5 kKg. nach der Republick verſandt werden oſtpackete müſſen frankirt Die Taxe beträgt, ohne if das Gewicht 3 Mark Zerſendungsbeding⸗ len die Poſtanſtalten 11 un 2 ertl t auf Verlangen Auskunft. 5 Der Staatsſecretair des Reichs⸗ Poſtamts. 71392 von Stephan. Frkauntmachung. Die deutſche Wehrordnung, hier 5 die Meldungen der Militär⸗ W bei Aufenthalts⸗ oder Wohnſitzwechſel betr. (24) No. 6516. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung Stammrolle im Laufe ihrer litärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnſitz na einem anderen Aushehungsbe i verlegen, haben dieſes gemäߧ 25 3. 9 der deutſchen Wehrordnung dom 22. November 1888 bezw. Ziffer X der Verordnung vom 13. Dezember 1888, die Wehr⸗ ordnung betr. ſowohl bei dem Gemeinderathe des Orts, wo ſie in die Stammrolle aufgenom⸗ men wurden, als auch nach der Ankunft an dem neuen Ort dem dortigen Gemeinderathe ſpäte⸗ 19 0 innerhalb 3 1188c unter orlage des Loofungsſcheins zu melden. 12 Wir bringen den Militärpflich⸗ tigen dieſe Meldepflicht hiermit in Erinnerung und bemerken aus⸗ drücklich, daß derartige Ab⸗ und Anmeldungen in Zukunft nicht mehr— wie ſeither üblich— un⸗ mittelbar von uns entgegenge⸗ nommen werden, ſondern aus⸗ nahmslos ſowohl in der Amts⸗ ſtadt, wie in den Landgemeinden dei dem Stadtrath bezw. bei den betr. Gemeinderäthen zu be⸗ wirken ſind. 8 Wer die vorgeſchriebenen An⸗ und Abmeldungen bei den Ge⸗ meindebehörden unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark 12 288 Haft bis zu 3 Tagen eſtra Die Gemeindebehörden des Bezirks werden auf die vorſte⸗ 1 7 55 Bekanntmachung zur pünkt⸗ ichen Beachtung mit dem An⸗ fügen aufmerkſam gemacht daß wir ihnen in Zukunft die Rekru⸗ tirungsſtammrollen nach erfolgter Prüfung und Aufſtellung der al⸗ phabetiſchen Liſte zur Weiter⸗ führung ſofort wieder zurückgeben werden. 9925 im ferneren Verlauf des res ſtattfindende nachträgliche Aufnahme in die Stammrolle, ede darin vorgenommene Aen⸗ erung, ſowie jede in Folge Auf⸗ enthaltswechſels erfolgte Anmeld⸗ ung hat der Gemeinderath unver⸗ züge hierher anzuzeigen. ei der Abmeldung iſt der Looſungsſchein des Pflichtigen mit dem Abmeldevermerk unter An⸗ abe des Ortes„wohin“ zu ver⸗ ſehen und den noch nicht im Beſitz eines Looſungsſcheins befindlichen Militärpflichtigen Beſcheinigung mit den gleichen Angaben zu er⸗ theilen. Ueber die erfolgte Ab⸗ meldung wird in der Stammrolle zu der Rubrik Bemerkungen die Notiz„abgemeldet nach“ aufge⸗ nommen, über den Neuangemel⸗ deten dagegen alsbald ein Ein⸗ trag in die Stammrolle des be⸗ Wede Jahrgangs gefertigt. ie Bürgermeiſterämter haben 5 Diejenigen, welche die Anmeldung gerſäumten, oder ganz unter⸗ ließen, hierher zur Beſtrafung an⸗ zuzeigen. Die Kenntnißnahme von dieſer Berfügung iſt von den Gemeinde⸗ behörden hierher anzuzeigen. annheim, 20. Januar 1890. Gr. Bezirksamt. Genzken. ekauntmachung. Geſuch der Firma Inz und Gamber Hrüchſal um Erlaub⸗ niß zur Errichtun einer Seifenſtedere betreffend. (24) No. 5328. Die Firma Manz u. Gamber in Bruchſal beab⸗ ſubch auf Gemarkung Neckarau im Gewann Haaſenäcker eine Seifenſiederei zu errichten und hat dahier um die gewerbepolizeiliche Aeſuc es dieſer Anlage nach⸗ U Vir bringen dieſes Vorhaben git dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß etwaige Einwend⸗ ungen gegen das Unternehmen Annen 14 Tagen vom Ablauf des Tages, an welchem die! eitungs⸗ nummer ausgegeben wurde, dahier dder bei dem Gemeinderath Neckarau anzuhringen ſind, widri⸗ genfalls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Einwen⸗ dungen als verſüäumt gelten. Die Beſchreibung und Pläne des Unternehmens liegen auf der diesſeitigen Kanzlei und dem Rathhauſe zu offen. 714¹3 aunheim, 17. Januar 1890. 9b enzken. eckarau zur Mannheim, den 25. Jannar⸗ Hpypsthelendarlehen m ſedem Bet t vah bilig rage beſorgt prompt Ernst Weiner, 9¹82⁰ D 6, 15. Bekauntmachung. Die Erhebung der Bei⸗ träge für die land⸗ und forſtwirthſchaftliche Unfall⸗ verſicherung hier Die Aufſtellung der Um⸗ lageregiſter betr. (23) No. 5728. Die meiſterämter des Bezi mitnächſter Poſt die vom Genoſſen⸗ ſchaftsvorſtand genehmigten Ka⸗ taſter zur Auflegung im Rath⸗ hauſe und zum weiteren Verfah⸗ ren gemäߧ8 22 u. 23 der.⸗O. vom 17. Auguſt 1889(Geſ.⸗Bl. S. 167) und Ziff. 10 und 11 der Anleitung für die Abſchätzungs⸗ kommiſſionen. Mannheim, 20. Januar 1890. Großh. Bezirksamt. enzken. 714¹4 Kekanntmachung. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß längſtens bis zum 14. d. Mts. das zweite Sechstel Häuſerſteuer, Beförſterungsſteuer, ewerbſteuer und Einkommen⸗ ſteuer) bei der am Wohnſitze des Steuerpflichtigen befindlichen Steuereinehmereieinzuzahlen war. Nichteinhaltung des Termins hat zur Folee. wofür an den Mahner eine Gebühr von 20 Pfg. zu entrichten iſt. 71255 Mannheim, 20. Januar 1890. Gr. Obereinnehmerei. Handelsregiſtereinträge. Nr. 2942. Zu.⸗Z. 301 Geſ.⸗ Reg. Bd. III. Firma:„Actien⸗ geſellſchaft zur Eintracht“ in Mannheim wurde eingetragen: Lorenz Müller und Joſef Anton Meck ſind gus dem Vorſtande ausgeſchieden und iſt deren Be⸗ rechtigung zur Jirmenzeichnung erloſchen. Der derzeitige Vorſtand beſteht nunmehr aus den Herren Guſtav Becker, Pfarreurat, An⸗ dreas Engel, Schuhmachermeiſter und AuguſtSchott Caplan, ſämmt⸗ liche in Mannheim. annheim, 21. Januar 1890. Großh. Amtsgericht II. Stein. 7145⁵2 Handelsregiſtereinträge. No. 1771. Zu.⸗Z. 189 Geſ.⸗ Reg. Bd. VI. Firma:„Verein deutſcher Oelfabriken“ in Mann⸗ heim wurde eingetragen: 71453 Director Robert Feidel iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden und deſſen Berechtigung zur Firmen⸗ zeichnung erloſchen. mermann in Frankfurt a. M. iſt als ſtellvertretender Director (ſtellvertretendes Vorſtandsmite glied) ernannt, mit der Befugniß, die Firma der Geſellſchaft ge⸗ meinſchaftlich mit einem weiteren Zeichnungsberechtigten zuzeichnen. Mannheim, 21. Januar 1890. Großh. Amtsgericht III. Stein. Srückenbanarbeiten. Gr. Rheinbau⸗Inſpeetion e vergibt die nachſtehen⸗ den Arbeiten zur Herſtellung einer Leiſc über den Altrhein bei ch im Submiſſionswege: I. Lieferung eichener anſchlagt zu 1354 II. Zimmermannsarbeiten mit Holzlieferung zuſammen Sab u 2822 M. III. Schmiedarbeiken veran⸗ ſchlagt zu 1005 M. Angebote auf die einzelnen Arbeiten ſind ſchriftlich und ver⸗ f fillen mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis zur S miſſtonseröffnun Mittwoch, 29. Jabngr d. Is., Vormittags 9 Uhr auf unſerm Geſchäftszimmer ein⸗ ureichen, woſelbſt Plaͤne, Koſten⸗ überſchlag, Holzverzeichniß und Bedingungen eingeſehen werden können. 7136 Bekanntmachung. Mir haben die Anordnung ⸗ troffen daß Auszüge aus ſtädti⸗ en Plänen, ſowie geometri⸗ t e Vermeſſungen von Grund⸗ ücken, welche von Privaten ewünſcht werden, von den be⸗ Feſſenden Beamten uuſeres Tiefbauamtes nur im Dienſt⸗ wege gefertigt werden dürfen, oweit dieſes überhaupt unheſchadet er Dienſtgeſchäfte des Tiefbau⸗ amtes möglich iſt,— und nur dtkaſſe zu entrichtende Ver⸗ gütung. Anträge auf Fertigung ſolcher Arbeiten ſind tweder bel dem Stadtrathe oder direet bei dem Tiefbauamte O 7, 6 ſchriftlich ein 08 2 ies bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß. annheim, 9. Januar 1890. Stadtratb Brännig. remp. Steigerungs⸗Aukündigung. Im Vollſtreckungswege verſtei⸗ ere ich in meinem Pfandlokale 8 4, 17 dahier 5 71401 Sämſtag, den 25. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr 1 Pianino, 1 Kanapee, 1 Spiegel, 1 Paar Vorhänge, 1 Kommode mit Schreibpult, 1 Kleiderſchrank, 1Nachttiſchen, verſchiedene Realen, 9 Hängelampen, 4 Stehlampen, 1 Decimalwaage mit Gewicht, etwa 150 Stück verſchied. Stein⸗ gut, eine Partie Glaswaaren, etwa 1000 Stück irdenes Geſchier, etwa 1000 Stück enen und ſonſt verſchiedene Gegen⸗ ſtände öffentlich gegen Baar⸗ zahlung. Mannheim 22. Januar 1890. Kräuter, Gerichts vollzieher. an direkten Steuern,(Grund⸗ und§ R. nton Zim⸗ b Gber eine entſprechende, an die S Hofguts⸗Zerſteigerung. Auf Antrag des Herrn Rechts⸗ anwalts Friedrich Koenig in Nannheim als Verwalter der Concursmaſſe des Kaufmanns Johannes Pohly von da ver⸗ ſteigert der unterzeichnete Notar Am Dienſtag, 28. Januar 1890, Vormittags 10 Uhr, in ſeinem Amtszimmer dahier Litera 0 2, 11 das zur Concurs⸗ maſſe gehörige 70686 Hofgut Scharrau, bei Roxheim in der Pfalz ge⸗ legen, 9 ſofortigem Eigenthum und ſtutzen. Das Hofgut liegt eine halbe Stunde von der Eiſenbahnſtation Bobenheim in der Pfälz, und Umfaßt: . Gebäude: Herrſchaftshaus, Geſindehaus, Oeconomiegebäude, Backhaus, Brennhaus, 2 Rinder⸗ ſtälle, 4 Pferdeſtälle, 2 Remiſen, Hühnerſtall, 4 Fruchtſchuppen, 1 neuer Fruchtſpeicher, 2 Scheuern. eee 98,500 b. 711 Morgen— der Mor⸗ gen zu 25 Ar— Aecker. 133 Morgen Wieſen, 3 Morgen Wei⸗ den, 7 Morgen Gärten und Hof⸗ raithe, 16 Morgen Wege ꝛe. Die Güter ſind bebaut mit: Korn 133 Morgen, Winterweizen 52 Morgen,& 127 Morgen, Hafer 27 Morgen, Kartoffeln 105 Morgen, Zuckerrüben 25 Morgen, Klee 225 Morgen, Dickrüben 17 Morgen. Mitverſteigert wird das ge⸗ ſammte lebende und todte In⸗ ventgr, veranſchlagt zu 68,942., worüber ein Verzeichniß im Stei⸗ gerungstermine vorgelegt werden wird. Dasſelbe enthält nebſt einem großen Viehſtand eine voll⸗ ſtändige gute Einrichtung, wie ſolche zur erfolgreichen Bewirth⸗ ſchaftung des Gukes erforderlich iſt. Der Juſchlag erfolgt unbedingt wenn der Anſchlag von 350000 M. Dreihundertfünfzigtauſend Mark geboten wird. Die Erklärung, ob der Zuſchlag einem Gebote unter 350000 M. ertheilt wird, erfolgt in jedem Falle ſofort im Steig⸗ erungstermin. Jeder Steigerer hat ſeine Zah⸗ lungsfähigkeit nachzuweiſen öder geeignete Bürgſchaft 15 ſtellen. Zu jeder weiteren Auskunft iſt der Herr Concursverwalter, ſowie der Notar gerne ereit. Mannheim, 6. Januar 1890. Großh. bad. Notar: udmann. Bekanntmachung. m 7140 Montag, 27. Januar 1890, Vormittags 9 Uhr verſteigern wir in dem hieſigen Gemeindewald(Zuſammenkunft um ¼9 Uhr bei Bahnwart Noth⸗ acker am Friedrichsfelder Weg) 38 forlene Stämme, een ee e i 21. Januar 1890. ürgermeiſteramt Mechling. Haferlieferung. Ein hieſiges Transportgeſchäft ſucht den Detail⸗Verkauf von Hafer commiſſionsweiſe zu über⸗ nehmen. Lieferanten werden ge⸗ beten, ihre Adreſſe an die Ex⸗ pedition d. Bl. unter K. 71235 abzugeben. 71235 Nankſagung. Durch Frau Oberin des Dia⸗ e ſind als Weih⸗ nachtsgaben eingegangen: Von Fr. E. 85 20⁰ N. Hrn. R. B. 10., Hrn. Gärt. K. 1., Fr. H. L. 20., Fr. B. H. 20., 1 18 v. J. Caſſel 100., Frl. A. . 100., Hrn. Oberbürg. M. 10., Hrn. Lieut. v. Ly.., rn. Dr. L. W. 20., Fr. ommerz. E. 10., Gräfin L. R. 10., Ung. 40., Fr. W. D. 20., Ung. 15., Fr. M. W. 20., 5 3 M. Fr. N. 20., Frl. E. B. 10., N. N. im Brief⸗ kaſten 5 M. Durch F d. Gemeinſchaft 10 R. 2., Hrn. B. Commerz. D. 10 88 525 5855 1 10., Frl. H. 5., d 10., Hrn. G. M. 20., 1 3.,. C. Sch. 5., Hrn. Pf. 20., Eliſabeth u. Karola 5., N. L. E. 20., Fr. S. S. 10., Fr. Dr. D. 10., Fr. A. A. 6., F. u. A. L. 10., Fr. E. P. 3., Dr. B 8 20., Fr. H. 5., Hrn. riſ. Sch. 5 M. Fr K. B. 20., r. E. K. 20., Fr. L. H. 20., r. N. 10., N. W. D. 5., r. B. M. 10., 5 E. St. 0., Frl. A. C. 5 M. Hrn. H. B. 5., Hrn. Konſ. K. N. 100., Fr. Dr. H. 10., Fr. L. 10 M. erzlichen Dank für alle dieſe Gaben 71183 Der Vorſtand. 6f u 4½%¼5, Stiftungsgelder ee Be⸗ träge zu 4% auf liegenſchaftliche Unterpfänder vermittelt prompt und billig 61388 Karl Seiler, Buchhlt. bei er. 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Mit Rückſicht auf die jetzt zu erwartenden ſtärkeren Nachtfröſte machen wir unſere verehrlichen Conſumenten darauf aufmerkſam die Ppivat⸗Haupthähne nach dem Waſſermeſſer allabendlich zu ſchließen und die davor befindlichen Entleerungshähne zu öffnen, um ein Einfrieren der Leitungsröhren innerhalb der Gebäuden zu verhüten. Ferner find zum Schutze gegen Einfrieren der Gasuhren und Waſſermeſſer, ſowie der Zuleitungen zu denſelben die Kellerladen geſchloſſen zu halten. Mannheim, im November 1889. 64621 Die Direetion. Chr. Beyer. Schupps. Stamm⸗ und Stangenholz⸗Berſteigerung in der Oberfürſterei Neuſtadt. Gräfliches Forſtrevier Reichen bach. Donnerſtag, 30. Januar d. 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Durch den plötzlichen Tod des Herrn Friedrich Neſtler (in Firma Neſtler& Co.) in Maunheim haben wir unſeren langjährigen General⸗Agenten für das Großherzogthum Baden verloren. Wir bedauern dieſen Verluſt umſomehrz als wir allen Grund hatten, zu hoffen, daß wir uns der Thätigkeit dieſes pflichttreuen und bewährten Vertreters noch lange würden erfreuen können. Sein Andenken werden wir ſtets in Ehren halten. Unſere bezeichneten, haben wir nun⸗ mehr auf unſeren langjährigen und im Beſonderen im Groß⸗ herzogthum ſeit geraumer Zeit thätigen Inſpector, Herrn Johs. Peters in Mannheim übertragen und indem wir dieſen Wechſel in unſerer Vertretung zur Kenntniß bringen, ſprechen wir die Hoffnung und die Bitte aus, daß unſeren Anſtalten das bisher ihnen in ſo reichem Maße zugewendete Bertrauen auch unter der neuen Verwaltung erhalten werden möͤge, Elberfeld, den 27. Dezember 1889. Vaterländiſche Feuer⸗ĩBerſicherungs⸗Actien⸗Geſellſchaft. Die Direction: Springorum. Vaterländiſche Hagel⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft. Die Direction: Grozeweg. Bezugnehmend auf die obige Anzeige empfehle ich mich zu Verſicherungs⸗Abſchlüſſen für die oben genannten Geſellſchaften angelegentlichſt und erkläre mich zu jeder Auskunft gern bereit. Maunheim, den 20. Januar 1890. 71382 Johs. Peters. Das Bureau befindet ſich un verändert M 2, 1. Empfehle meinen 70900 Saal mit Nebenzimmer für Zälle u. Hotheiten. 0 7, 16. Restauration Zeller. 0 7, 16. be Statt besonderer 5 heilung. otdles-Anzeige. Heute Mittag, 12 Uhr, entſchlief ſanft nach langem und ſchwerem Lei unſere theuere Mutter, Schwieger⸗ mutter, Schwägerin, Schweſter und Großmutter, Frau Direktor Togelgesang Wwe. geb. Helmert im Alter von 64 Jahren 1 Monaten. 1 1 en e ee e Maunheim, den 23. Januar 5 Die Beerdi det Samſtag, den 25. Jau. b. J6., Nachntag, ½4 ühr vom Sterbehaaſe 5, Kingſtraße, aus ſtatt. 4„ Dantsagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, die zahlreichen Blumenſpenden, ſowie für die große Betheiligung an dem Begräbniße, als auch filr die ſchönen Worte des Herrn Stadtpfarrer Hitzig am Grabe meines unvergeßlichen Gatten, ſage hierdurch meinen herzlichen Dank. 71423 NDie ktrauernde Wiltme. Babette Schilling. —— Diakoniſſenhauskapelle. Freitag: Abd. 8 Uhr Abend⸗ gotlesdienſt, Herr Vikar Hauß. In der Synagoge: Freitag, den 24. Jan., Ab. 4½ Uhr, Sariſtag, den 25. Jan., Morgens 9¼ Uhr, Nachmittags 2 Uhr Jugendgottesvrienſt mit Schrifterklärung. 6. Seutr. 2 8 2 3 — An zeiger. Sonntag, 28. Januar 1890, 11 Fhr im„Hoftheater-Concertsaal“ Matinée unter Leitung des Hofkapellmeisters F. Weintartner (auf Veranlassung des„Richard-Wagner-Vereins“) Zum Vortheil des Hoftheaterorchesters. Liszt: Dante Symphonie; Rich. Wagner: a) Eme Faust-Ou- verture; b) Venushergmusik(zum ersten Male); c) Kaisermarsch. Eintrittspreise: Galleriestehplatz M..—; Saalstehplatz M..—; Galleriesperrsitz M..—; Saalsperrsitz M..—. Billetverkauf in der Hofmusſkalienhandlung ven K. Terd. Heckel und an der Tageskasse. 71381 Feuerwehr. 0 Den Kameraden zur Nachricht, daß Vorſchläge für Einzuführende zu unſerm am 1. Februar ds. Is. im Saalbau ſtattfindenden Balle von Sonntag, den 19. d. Mis. ab und zwar Sonntag Nachmittags von—4 Uhr und an den folgenden Werktagen bis einſchließlich Samſtag, den 25. d.., jeweils von /½9— ½10 Uhr Abends in der„Reſtauration Kettler, D 1, 13“ ent⸗ gegengenommen werden. 70987 Die Eintrittskarten ſind am Sonntag, den 26. d.., Nach⸗ mittags von—6 Uhr, im gleichen Lokale in Empfang zu nehmen. Mannheim, den 14. Januar 1890. Das Ball⸗Comite. NB. Der Zutritt für die Kameraden iſt nur in Uniform und gegen Borzeigung der Eintrittskarte geſtattet. Turn-Verein. fmntag, den 3. gebruar, Abends ½9 u im Heal 8 2, 21 I. ordentliche Verſaummlung. 1. Rechenſchaftsbericht, — Aerawaf 8. Vereinsangelegenheiten. Wir erſuchen unſere verehrlichen Mitglieder um recht zahlreiches, pünktliches Erſcheinen. 71438 Der Vorſtand. — CASINO⸗ —— 1 Sonntag, den 26 Jannar, Nachmittags—6 Uhr, Gesammt-Probe. Nach derſelben bemüthliche Zusammenkunſt mit Tanz, wozu wir unſere Rerthen Mitglieder nebſt Familienange⸗ hoͤrigen ergebenſt einladen. Der Vorstand. .B. Die für den 25. Januar vorgeſehene Abend⸗ Unterhaltung fällt aus. 71389 Mannheimer Alterthums-Verein. Samſtag, 25. Januar 1890, Abends 8 Uhr im Nebenzimmor der Harmonle leine Treppe hoch, Eingang durch den Hof links) Voortras des Herrn Profeſſor Dr. Baumgarten-Wertheim gund ind ferte in der riniſchen Ganpagut. Die Mitglieder und Freunde des Vereins nebſt ihren An⸗ hörigen ſind zu zahlreichem Beſuch höflichſt eingeladen. Eintritt ftr Jedermann frei. 71876 Der Borſtand. Tagesordunntz: Verein dentſcher Kampfgenoſſez. Sonntag, den 26. Januar, Abends 7 Uhr, Zur Vorfeier des 32. Ge⸗ burtstages Sr. Maj. des dentſchen Kaiſers Gemüthl. Auterhaltung im Local, H. Koch, K 1, 8. wozu alle Mitglieder mit Fa⸗ milienangehörigen freundlichſt einladet 71455 Der Vorſtand. Krieger-Verein. Montag, 27. d.., Vormittags ½0 Uhr findet zur Feier des Ge⸗ burtsfeſtes Seiner Ma⸗ jeſtät des Kaiſers unſeres ober⸗ ſten Kriegsherrn 71458 Kirchenparade mit Mufik ſtatt. Sammlung präcis 9 Uhr bei Kamerad Geor immer⸗ mann, 4, 11 85 1U t 1 2 r 4 uct 0 zahlreiche Betheiligung Der Vorſtand. Musikverein. drtzag Nelhe d.., desammtprobe im Aulaſaale. m pünktliches, vollzähliges Erſcheinen bittes Der Vorſtand. Philharmoniſcher Verein. Vorſchule. 71864 Nächſten Sonntag, 26. d. Mts., präzis 2 Uhr — Tobe. Sängerbund. Samſtag, den 25. d. Mts., Frobe. 71459 Aufang ½9 Uhr, Abends. Beſaugberein Concordia. eute Samſtag Abend präcis 9 Ahr FTobe. Um 988 und vollzähliges e. Harmonie-Geſellſchaft. Die urſprünglich auf den 12. l. Mts angeſagte geſellige Unterhaltung 26. Jauuar 1890, Nachm. ½5 mbe en ar achm. kattfinden, und bitten wir die verehriichen Müitglieber, un möglichſt baldige ſchriftliche Anzeige der Theilnahme, oder um Einzeichnung in die aufliegende Liſte. Der Vorſtand. Geſellſchaft„Olymp.“ Sonntag, den 2. Februar I.., Abends 7 u Sotten des Baubaufes 55 Masken-Ball wir unſere verehrl. Mitglieder n eunde unſ Geſell⸗ r e ren nnen jeweils a Vereinsabenden e— 555 Kauennerein zur Anterhaltung eines Wöchnerinnen⸗ Aſyls füt bedürſtige Ehefrauen. Am 22. Jannar ds. Is. fand durch Großh. Notar Herrn Kudmann die vertragsmäßige Auslooſung einer Theilobli⸗ ation ſtatt. Es wurde Nr. 12 gezogen, und es wird dieſe bligation ſomit zur den 15. Juli ds. Is. Die Auszahlung der Summe erfolgt gegen Rückgabe Obligation ſammt Couponbogen und entſprechender Pfand⸗ ſtrichbewilligung am 15. Juli bei dem Bankhaufſe S. Maas. Bom dieſem Tage ab erliſcht die Verzinſung dieſer Obligation. Statutengemüß veröffentlichen wir dies. 71448 Maunnheim, den 24. Januar 1890. Der Vorſtand. Jer Anterprichnete heginnt am 19. Januur wirder ſeine 112²⁵ Sprechſtunden für Augenkranke. MHannheim, Lit. A 3 Nr. 3. Dr. L. Weiss. Süreau und Wohnung des Unterzeichneten befinden ſich jetzt in B2 2. 2 5 der Bad. Schifffahrts⸗Aſſetutanz⸗ Geſelſſchaft). Lochert, gotut. 71191 Bordeaux-Weine. Assbolation Vinlcele dde Bordeaux pr. Flasche .I..10 „.25 3 50 Palus de Blaye St. Estèphe Bas Médoe Chäteau du Déroe..— Chateau de Tertre„.— Spanische Weine ftamon Aleon in Cadlz. 953⁊ 0 * pr. Flasche Priorate..50 Alter Malaga 35 Gold-Sherr„.40 Fortwen Hadelra„.— Große Waldhaſen, Nehe, Faſanen. Prima ell fiſche Cabljaue, Seezungen Austern Turbot, Rheinſalm heute eingetroffen. 71472 Jac. Schick Großh. Hoflieferant C 2, 24, u. d. Theater. französ. Cogna Frapln& Cie.; Roy& Oie. in Cognac. fin Champagne 18781 pr. Flasche MH..— grande Champagne 18751 pr. Flasche M..— Srande Champagne 18721 pr. Flasche M..— pr. 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