nicht arbeiten wollen. Badiſche Voltszeitung.) der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (100. Jahrgang. Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe; „Journal Maunheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Than Chef⸗Redakteur Julius Katz. für den lokalen und prov. Theil; Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Jalob Ludw. Sommer. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ ift Eigenthum des kattoliſchen Bürgerhoſpitalt.) ſämmtlich in Mannheim. (Nannheimer Volksblatt.) Nr. 26.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) *Det Schluß des Reichstages. Berlin, 25. Januar, Dritte Leſung des Sozialiſtengeſetzes. Präſident v. Levetzov eröffnet die Sitzung um 10½ Uhr. Der Reichskanzler iſt nicht anweſend. Abg. Bebel bekämpft die Verewigung des Ausnahmegeſetzes trotz der mil⸗ deren Handhabung der letzten Jahre. Die Arbeiterbewegung ſei international, das beweiſe der jüngſte Pariſer Congreß. Man fahre fort, das Beſtehen einer geheimen Organiſation zu behaupten, trotzdem er das mehrfach vor Gericht wider⸗ legt habe. Ebenſo ſei es unzuläſſig, den Sozialismus und den Anarchismus, praktiſch zwei ſehr verſchiedene Dinge, mit einander zu identiftziren. Miniſter des Junern, Herrfurth erklärt die Behauptung, das Sozialiſtengeſetz habe die Ge⸗ heimbündelei gezüchtet und den Anarchismus hervorgerufen, für unrichtig, das Sozialiſtengeſetz von 1878 ſei nicht gegen die Sozialdemokratie als ſolche, ſondern nur gegen die ge⸗ meingefährlichen Beſtrebungen derſelben gerichtet. So lange die ſozialiſtiſchen Beſtrebungen ſich innerhalb der geſetzlichen Schranken halten, finde das Geſetz keine Anwendung ſondern erſt, wenn jene in gemeingefährlicher auf den Umſturz der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung, in einer den öffentlichen Frieden ſtörenden Weiſe hervortreten. Wenn die ſozialdemokratiſchen Führer immer behaupten, ſie kämpfen mit geiſtigen Waffen, ſo müſſe er daran erinnern, daß die Maſſe ſich nicht an deren Lehre hält. Sie findet vielmehr die Richtſchnur ihres Handelns in den Lehren des Londoner „Sozialdemokraten“, deſſen Vertrieb gerade ihren Sport bildet. Die geringe Anzahl ſozialdemokra⸗ tiſcher Abgeordneter ſei nicht die Vertreter der Maſſe, zumal der Arbeiter, ſie ſeien Ver⸗ treter des Volkes, aber mit keinem beſſeren Rechte als jeder andere Abgeordnete. Die Sozialdemokraten ſind nicht Vertreter der Arbeiter, ſondern höchſtens derjenigen, die '(Stürmiſcher Beifall). Abg. Liebknecht weiſt Letzteres ck. Die Wahlen würden den Beweis dafür liefern. bg. Kulemann(nat.⸗lib.) hehauptet die Sozialdemokraten ſcheuten nicht vor dem poli⸗ tiſchen Meineid zurück. Die deutſchen Arbeiter hätten einen viel zu geſunden Sinn, als ſich den Sozialdemokraten in die Arme zu werfen. Prinz v. Carolath(deutſche Reichs⸗ partei) führt aus, die Ausweiſungsbefugniß könne er nicht bewilligen, der Kampf müſſe mit geiſtigen Mitteln geführt werden. Hamburgiſcher Bundesbevollmächtigter Huegmann weiſt die Behauptung einer rechtswidrigen Anwendung des Sozialiſtengeſetzes zurück. Nach kurzer weiterer De⸗ hatte wird das Geſetz bei namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 169 gegen 98 Stimmen abgelehnt. Jür das Sozialiſtengeſetz ſtimmten die Reichspartei, ausge⸗ nommen Abg. v. Unruhe⸗Bomſt, die Nationalliberalen, aus⸗ genommen Sedlmayr. Dagegen ſtimmten die Conſerva⸗ tiven, das Tentrum, die Freiſinnigen und die Sozialdemo⸗ kraten. Miniſter v. Boetticher verlas den Schluß der Seſſion und fordert das Haus auf, um 6 Uhr die kaiſerliche Botſchaft im Weißen Saale entgegenzunehmen. Bei Schluß des Reichstages im Weißen Saale des königlichen Schloſſes waren über hundert Mitglieder an⸗ weſend. Der Bundesrath, voran Miniſter v. Boetticher und Graf Lerchenfeld, war faſt vollzählig anweſend. In der Hofloge weilte die Kaiſerin mit den beiden älteſten Prinzen. Beim Eintritt des Kaiſers Wilhelm, welcher in der Uniform der Gardes du Corps und unter Vor⸗ antritt der Schloßgarde⸗Compagnie erſchien, brachte der Reichstagspräſident v. Levetzow ein Hoch aus. Prinz⸗ regent Albrecht und Prinz Leopold ſtellten ſich zur Rech⸗ ten des Thrones auf. Kaiſer Wilhelm verlas bedeckten Hauptes die Throurede. Geehrte Herren! Sie ſtehen am Schluſſe der 7. Legislaturperiode des Reichstags. Die verfloſſenen 3 Jahre bilden in der Entwickelung des Reichs einen Abſchnitt von ſo hervorragender Bedeutung, daß es Mir ein Herzensbedürfniß iſt, von dieſer Stelle aus in Erinne⸗ rung zu bringen, zu welchen Ergebniſſen für das Vater⸗ land Ihre und der verbündeten Regierungen gemeinſame Thätigkeit geführt hat. Durch den Hintritt Meines hochſeligen Großvaters und Vaters, der beiden erſten deutſchen Kaiſer geſegneten Andenkens, iſt das Reich ſchwer betroffen worden, aber erhebend haben ſich bei dieſem Anlaß die Treue und der ſtarke monarchiſche Sinn des Volkes kundgegeben. Vor Ihnen, als den be⸗ rufenen Vertretern des Volks, ſei dafür noch einmal Mein kaiſerlicher Dank ausgeſprochen! Wenn die Veränderungen, welche in ſchneller Folge ſich an den Heimgang der Kaiſer Wilhelm und Friedrich knüpften, in Frieden ſich vollzogen haben, ſo gebührt die Anerkennung dafür auch dem Reichstag, deſſen einfichtige Vaterlandsliebe bereitwillig mitgewirkt hat, um unſere Wehrkraft zu ſtärken und dauernd ſicher zu ſtellen. Geleſenſtt und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Sie haben, geehrte Herren, durch Ihre Beſchlüſſe dazu beigetragen, dem Reich die Weltſtell ung zu gewähr⸗ leiſten, vermöge deren es zur Erfüllung der Aufgabe be⸗ fähigt wird, mit dem ihm im Rathe der Vöolker gebüh⸗ renden Gewichte für die Güter des Friedens und der Geſittung erfolgreich einzutreten. Auch auf wirthſchaftlichem Gebiete iſt die Geſetzgebung durch Ihre Mitwirkung weſentlich gefördert worden. Insbeſondere gereicht es Mir zur Genugthuung, daß durch die Erweiterung, der den Innungen zuſtehenden Befugniſſe dem Handwerk erſtand die Möͤglichkeit erleichtert worden iſt, ſeine Widerſtandskraft und ſein wirthſchaftliches Gedeihen durch den Zuſammen⸗ ſchluß zu gemeinſamer Thätigkeit kräftiger als bisher zu foͤrdern. Mit beſonderer Befriedigung habe ich die fort⸗ ſchreitende Durchführung der in der Bot⸗ ſchaft Meines hochſeligen Herrn Großvaters vom Jahre 1881 ausgeſprochenen Gedanken durch den weiteren Aus bau der Unfallverſicherungs ge⸗ ſetzgebung und namentlich durch die Vereinbarung des Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungsge⸗ ſetzes begrüßt. Den der Fuürſorge vorzugsweiſe be⸗ dürftigen Gliedern des Volkes iſt dadurch für die Sicher⸗ ung ihrer Zukunft eine Gewähr geboten, welche für den inneren Frieden des Vaterlandes von guten Folgen be⸗ gleitet ſein wird. Bleibt auch auf dieſem Gebiete noch vieles zu thun übrig, ſo bin Ich doch überzeugt, daß der Antheil, welchen der Reichstag an dem bereits Er⸗ reichten hat, im Volke nicht vergeſſen werden wird. Auf den gewonnenen Grundlagen wird ſich weiter bauen laſſen, um den arbeitenden Klaſſen die Gewißheit zu ver⸗ ſchaffen, daß die geſetzgebenden Gewalten für ihre be⸗ rechtigten Intereſſen und Wünſche ein warmes Herz haben, und daß eine befriedigende Geſtaltung ihrer Lage nur auf dem Wege friedlicher und geſetzmäßiger Ordnung zu erreichen iſt. Es iſt Mein dringender Wunſch und Meine Hoffnung, daß es dem folgenden Reichstag ge⸗ lingen möge, im Verein mit den verbündeten Regierungen für die auf dieſem Felde nothwendigen Verbeſſerungen wirkſame geſetzliche Formen zu ſchaffen. Ich betrachte es als Meine ernſte und erhabene Aufgabe, auf die Er⸗ füllung dieſer Hoffnung hinzuwirken. Durch die Beſeitigung der Wittwen⸗ und Waiſengeldbeiträge iſt unter Ihrer Mit⸗ wirkung den Beamten eine nicht zu unterſchätzende Wohlthat erwieſen. Reicht dieſelbe auch nicht hin, um allen berechtigten Wünſchen der minder günſtig geſtellten Beamtenklaſſen zu genügen, ſo haben Sie doch durch Ihr Votum den verbündeten Regierungen die mit Dank zu begrüßende Gewißheit verſchafft, daß deren auf eine hin⸗ reichende Verbeſſerung der unteren und mittleren Stellen gerichteten Beſtrebungen auf die Zuſtimmung des Reichs⸗ tags und damit auf baldige Verwirklichung rechnen dürfen. Für Ihre, nunmehr abgeſchloſſene treue und mühe⸗ volle Arbeit danke ich Ihnen in Meinem und im Namen Meiner hohen Verbündeten. Ich entlaſſe ſte mit dem Wunſche, daß das fortſchreitende friedliche Gedeihen des Vaterlandes und die daraus erwachſende Zufriedenheit der Bevölkerung uns als willkommener Lohn Ihrer Thätigkeit beſchieden ſein möge! Bei der Hervorhebung des Schutzes des Hand⸗ werkerſtandes, bei dem Invaliditätsgeſetz, ſowie bei dem Ausdruck der Hoffnung auf weiteren Ausbau der Fuͤr⸗ ſorge für die Arbeiter wurde die Thronrede von leb⸗ haftem Beifall unterbrochen. Staatsminiſter v. Boet⸗ ticher erklärte hierauf die Sitzungen des Reichstages für geſchloſſen. Graf Lerchenfeld brachte zum Schluſſe ein Hoch auf den Kaiſer aus. gadiſchet Tandtag. Karlsruhe, 25. Jan. 15. öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer Den Vorſitz führt Präſident Lamey. Eingegangen ſind u. A. die Bitte der nichtbürgerlichen Einwohner von Wert⸗ heim um rechtliche Gleichſtellung mit den Ortsbürgern und die Bitte der Handelskammer für den Kreis Freiburg auf Abänderung der Städteordnung bezüglich der Aufbringung des ungedeckten Gemeindeaufwandes. Die Petitionen werden der Petitions⸗Kommiſſion über⸗ wieſen. Das Haus geßzt hierauf zum zweiten Punkt der Tages⸗ nung über: Montag, 27. Januar 1890. Begründung des Antrags der Abgg. Wittmer und Genoſſen, die Abanderung der Reichsgeſetzgebung über die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frteden betr. Dieſer Antrag lautet: Die Großh. Regierung wird erſucht, 1. bei dem Bundesrath neuerlich dahin zu eine Abänderung der Reichsgeſetzgebung über die Natu⸗ ralleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden im Sinne einer Erhöhung der jetzigen Vergütungsſätze für die Naturalverpflegung erfolge; 5 2. im Hinblick auf die beſonderen Verhältniſſe unſeres Landes in denjenigen Fällen, in welchen anläßlich der Herbſtmanöver Truppen in Kantonnementsquartiere ge⸗ legt werden und in denen zugleich die Gemeinden in Nee mit der Militärverwaltung die Verpflich⸗ tung zur Beköſtigung der Truppen übernehmen, den Ge⸗ meindeverwaltungen einen Zuſchuß aus der Staatskaſſe von 30 Pfg. pro Tag und Kopf zu gewähren und zu dieſem Behufe noch in den Staatsvoranſchlag für 1890/91 eine angemeſſene Summe einzuſtellen. Aba. Wittmer befürwortet die Vorlage lebhaft unten Hinweis auf die erhöhten Anforderungen, welche jetzt ſeitens der Militärperſonen an die Beyßlkerung infolse der Fort⸗ ſchritte auf dem Gebiete der Kriegswiſſenſchaft zc. geſtellt würden. Was die finanzielle Wirkung des Antrags auf Ge⸗ währung eines Zuſchuſſes aus der Staatskaſſe von 30 Pfg. per Tag und Kopf betreffe, ſo iſt Redner nicht in der Lage, eine genaue Berechnung zu geben. Unter Zugrundelegung einer J0tägigen Verpflegung von 16/000 Mann ergebe ſich die Summe von 144,900 Mark. Dies ſei wohl das Maximum. Abg. Kögler bittet ebenfalls um Annahme des Antrags. Abg. Frech weiſt darauf hin, daß bei den Bodenverhält⸗ niſſen des Landes die Militärverwaltung die Manöver faſt ſtets in denſelben Gegenden abhalten müſſe. Die vorgebrach⸗ ten Beſchwerden müßten als gerechtfertigt anerkannt werden. Für die Kantonnementsverpflegung insbeſondere würden zu geringe Sätze vergütet. Redner führt alsdann die Nachtheile der Magazinverpflegung aus, über welche bei der Bevölferung keine Zweifel herrſchten. Die Menageverpflegung ſei entſchieden günſtiger Was den von dem Stagte zu leiſtenden Zuſchuß anbe⸗ lange, ſo würde auch vielleicht ein ſolcher von 20 Pfennigen pro Tag und Kopf genügen. Dann würde ſich die Belaſtung der Staatskaſſe bei 30tägigen Uebungen auf 96000., bei 20tägigen Uebungen auf 64000 M. ſtellen Eine ſolche Bei⸗ 1 1 der von der Einquartierungslaſt befreiten Landes⸗ theile könne nur als billig erachtet werden. Abg. Strauß wünſcht in erſter Reihe eine Abwälzung der Einguartirungskoſten auf das Reich. Sofern das aber nicht möglich, wenigſtens auf das geſammte badiſche Land. Die Großh. Regierung möge daher die vom Herrn Abg. Wittmer ausgerechnete Summe in das Budget aufnehmen. Der Vertreter der Großh. Staatsregierung, Geheimrath Eiſenlohr, weiſt darauf hin, daß die Sache ſeine ver⸗ ſchiedenen Schwierigkeiten habe. Es erſcheine nicht gerecht⸗ fertigt, wenn für das, was mehr geleiſtet werde als vorge⸗ ſchrieben ſei, eine Entſchädigung aus der Staatskaſſe verlangt werde. Dagegen müſſe anerkannt werden, daß bezüglich der Kantonnementsverpflegung ein Mangel beſtehe. Nach der perſönlichen Meinung des Redners ſole man die Gemeinden dazu zu beſtimmen ſuchen. die Verpflegung an Stelle der Quartiergeber ſelbſt zu überuehmen, und viel⸗ leicht ſei es thunlich, ihnen hiezu einen Zuſchuß aus der der Staatskaſſe zu gewähren. erfaſſungsmäßig ruhe die Pllicht der Vergütung für Einquartierung auf dem Reiche und von dieſem müſſe man verlangen, daß eine gerechte und ausreichende Entſchädigung für die die Einzelnen treffenden Laſten gewährt werde. Der Antrag wird hieranf einer Kommifſion zur Berath⸗ ung und Berichterſtattung überwieſen. Aus Stadt und Jand. Mannheim, 26. Januar 1890. Perſonalnachrichten. WMimiſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In den Ruheſtand verſetzt wurde: Kanzleidiener Muſer beim Landgericht Karlsruhe ſeinem Anſuchen entſprechend unter Anerkennung ſeiner langiährigen Dienſtleiſtungen wegen körperlicher Leiden— Enthoben wurde ſeines Dienſtes: Referendär Adolf Ketterer im Sekretariat des Landgerichts Offenburg behufs anderweiter Verwendung.— Zugewieſen würde: Rechtspraktikant Karl Theodor Könſg dem Sekre⸗ tariat des Landgerichts Offenburg.— Verſetzt werden: Kanz⸗ leidiener K. L. Schmelzinger beim Landgericht Karls⸗ ruhe an das Landgericht Freiburg. Kanzleidiener Ludwig Auguſt Hauck beim Landgekicht Freihuro an das Landgericht Karlsruhe, Amtsgerichtsbiener und Gefangenwärter Ludwig Wentz in Schönau als Kanzleidiener en das Landgericht Karlsruhe, Aufſeher Johann Geor« Treibel beim Landes⸗ ae Mannheim als Amtsgerichtsdiener an das Amts⸗ gericht Waldshut.— Ernannt wurde: Der mit Verſehung der Gerichtsſchreiberſtelle beim Amsgericht Adelsheim beauf⸗ tragte Aktuar Auguſt Raub zum Gerichtsſchreiber daſelbn, der mit Verſehung der Regiſtratorſtelle beimm Amtsgericht Moshbach beauftragte Kanzleieſſient Rerl Ascani um Regiſtrator daſelbſt. Schulweſen. Volksſchulen Verſetzungen und Ernennungen: Stelz, Simemn Uater⸗ lehrer in Hochhauſen, Amts Tauberbiſchofsheim, als Halfs⸗ lehrer nach Buchen.— Geſtorben: Ratzel, Ludwig, ilh., Hauptlehrer in Kleinkems. Seyfried Johann Nrevom Hauptlehrer in Großweier. Wiehl, Joſef, penſ. Hauselehret in Ko 155 Weueral⸗Auzerzer. Finanzmimiſterſum) Steuerveuwaltung. Finanzpraktikant Ferdinand Antoni, z. Z. Hauptamts⸗ gehilſe beim Hauptſteueramt Konſtanz, wurde dem Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Heidelberg Stadt, Finanzpraktikant Emil Müller, z. Z. erſter Gehilfe beim Hauptſteueramt Lörrach, den Steuerkommiſſär in Neuſtadt und Finanz⸗ proktikant Franz Joſef Webier, z. Z. Hauptamtsgehilfe beim Hauptſteueramt Konſtanz dem Steuerkommiſſär in Lahr zur Ausbildung im direkten Steuerweſen zugetheilt. Jollverwaltungz. Ernannt: Hafeuauffeher Adolf Brucker in Mannheim zum Salzſteueraufſeher bei der Sodafabrik Wyhlen. Grenz⸗ aufſeher Karl Stroh in Stetten zum Hafenaufſeher in Mannheim. Aus der Stadtrathsſitzung vom 23. Jannar 1890. (Mitgetheilt vom VBürgermeiſteramt.) (Dankſchreiben.) Vom Hofmarſchallamt Majeſtät der Hochſeligen Kaiſerin Auguſta kam Stadtrath folgendes Schreiben zu: „Berlin, den 14. Januar 1890. In Erfüllung einer traurigen Pflicht verſäume ich nicht den Empfang der als Zeichen der Liebe und Verehrung für Ihre Majeſtät die Hochſelige Kaiſerin und Königin Auguſta eingeſandten ſchönen Blumenſpende mit dem Hinzufügen ganz ergebenſt zu beſtätigen, daß dieſelbe mit den vielen anderen zu der Beiſetzungsfeier eingegangenen Blumen eine möglichſt würdige Aufſtekung gefunden hat⸗ SGraf Perponcher, Ober⸗Gewandkammerer.“ (Die Feier des Gehurtstages des Kaiſers betr.) Herr Bürgermeiſter Bräunig theilt mit, daß nach einem heute durch das Gr. Bezirksamt erhaltenen Erlaſſe des Großh. Miniſteriums in der allgemeinen Theilnahme des Volkes an der Trauer über das Hinſcheiden Ihrer Majfeſtät der Kaiſerin Auguſta keine Veranlaſſung gefunden werden könne, die am Geburtstage Seiner Majeſtät des Kaiſers Wilhelm U. üblichen Feſtgeläute und Feſtſchietzen, ſowie das übliche Beflaggen zu unterlaſſen. Es wird daher das bisher übliche Feſtgeläute und Beflaggen des Rathhauſes angeorduet. (Die ſtädtiſche Unterſuchungs⸗Anſtalt für Lebens⸗ und Genußmittel) legt eine Üeberſicht der von derſelben im Laufe des Jahres 1889 vorgenommenen Unterſuchungen vor. Es wurden 168 Milchproben, 4 Wein⸗ proben, 20 Wurſtproben, 38 Pfefferproben, 6 Butterproben und verſchiedene andere Lebensmittel⸗Unterſuchungen, im Ganzen 267 chemiſche Prüfungen vorgenommen. (Die Cultur⸗Commiſſion) bedarf für ihre Thätig⸗ keit eines Ueberſichtsplanes über ſämmtliche Güter der Stadl⸗ gemeinde und wird daher das Tiefbauamt mit Fertigung eines ſolchen Planes beauftragt. (Ergänzung der Schlachthausordnung.) Auf Antrag der Schlachthaus⸗Commiſſion wird beſchloſſen, die Schlachthausordnung dabin zu ergänzen, daß den Händlern, welche von auswärts geſchlachtete Schweine zum Zwecke der Ihrer dem vorgeſchriebenen Fleiſchbeſchau in das Schlachthaus verbringen. zwar geſtattet ſei, die Schweine bis zur Abholung durch die Käufer dort zu belaſien, daß aber hiefür eine Vergütung von 10 Pfennig pro Stück und Tag mit Ausſchluß des Tages der Ankunft, an die Stadtkaſſe zu zahlen iſt. (Reichstagswahl betr.) Es wird beſchloſſen, die Reichstagswählerliſten auch am Sonntag, den 28. Januar, Vormittags—12 Uhr offen zu legen und wird entſprechende Bekanntmachung in den hieſigen Zeitungen erlaſſen werden. (Straßenreinigung.) Herr Bürgermeiſler Klotz exſtattete ausführlichen Bericht über die Organiſation der Straßenreinigungen in Frankfurt a. M. und arlsruhe und theilte mit, daß der Verwaltungsrath der Abfuhranſtalt be⸗ ſchloſſen habe, am 1. März d. Is. ab ſowohl die Reinigung der gepflaſterten Straßen als auch das Begießen ſämmtlicher Straßen wäbrend der heißen Jahreszeit zu übernehmen und erſtere nach dem Muſter von Karlsruhe zu organiſiren. Der⸗ ſelbe leste auch einen diesbezüglichen Koſtenvoranſchlag vor, welcher die Genehmigung Seitens des Stadtraths fand. Die vorgeſehenen Mittel für die fragl. beiden Geſchäftszweſ ſollen von jetzt ab in das Budget der Abfuhranſtalt fingeſteſlt werden. Die Mittel zu Neuanſchaffungen von 2 Kehricht⸗ wagen, 2 Kehrmaſchinen und 3 Handkarren ſollen vom Bürgerausſchuß aus Anlehensmittel angefordert werden. In Betreff des Trambahnverkehrs nach dem Stadtgebiete jenſeits des Neckars) während der Dauer des Beſtehens der Nothbrücke über denſelben bat ſich der Stadtrath dahin ſchlüſſig gemacht, daß die Trambahn auch über Letztere geführt und daß nur während der Geleiſe⸗ legung welche ca. 14 Tage in Anſpruch nimmt, ein Omni⸗ busverkehr über ſolche errichtet werde. (Bei Benennung einiger Straßen des Linden⸗ hofgebietes) erhiett auch eine Straße die Bezeichnung „Eichelsheimer Straße“, weſchen Namen ſeither die Straßze wiſchen Lit. L 4 und L 6 bis zwiſchen q 4 und 45 trug. tzterer Straße wurde heute die Bezeichnung„Dragoner⸗ ſtraße“ beigelegt. (Submiſfion) Die im Submiſſionswege wiederholt ausgeſchriebene Herſtellung eines eiſernen Geländers im Bau⸗ hofe wurde Herrn Schloſſermeiſter Lay übetragen, (Für das Hochbauamt) wurde die Anſtellung eines weiteren Techntkers in der Perſon des Herrn R. Klöpping eenete eſeh esgle uag buche (Die Weihna meſſe) lieferte nach vorgelegtem Ausweis ein Bruttoerträgniß von M. 5,339. 2 (Berlegung des Wochenmarktes.) Von einer Seite war die Verlegung des Wochenmarktes von Montag auf Dienſtag beantragt, welchem Antrage aber die Genehmigung wersegß wurde. (Die Erhebuns von Gebühren für Anter⸗ ſuchung von Bierpreſſionen), welche ſeither Herr J. Bärenklau beſorgte, wurde in Folge Inanſpruchnahme des⸗ ſelben durch andere Dienſtgeſchäfte dem Herrn M. Schneider übertrggen, (Errichtung einer Markthalle) Von Herrn Regierungsbaumeiſter Georg Oſthoff in Berlin wurde die Frage der Errichtung einer Markthalle angeregt, welche ver⸗ ſchiedene Vortheile und Annehmlichkeiten biete, als: Schutz der Käufer, Verkäufer und Waaren, Leichtigkeit und Stelig⸗ keit in der Verſorgung der Stadtbewohner mit Lebensmitteln, Stetigkeit der Preiſe, leichte, geſundheitliche Kontrole ꝛc. Eine ſolche Halle wäre auch mit Kühlaulagen zur Conſer⸗ virung der Speiſen zu verſehen. Herr Oſthoff ſuchte auch darzuthun, daß ſich die Errichtung von Markthallen beſſer als privates Unternehmen empfehlen und erklärt ſich zu be⸗ züglichen Verhandlungen erbötig. Der Stadtrath iſt nicht abgeneigt, der ene näher zu kreten, und ſoll es Herrn Oſt⸗ hoff anheim geſtellt werden, dahier entſprechende Erhebungen zu machen. (Die Abhaltung und bezw. Verlegung der Meſſen) war Gegenſtand längerer Beſprechungen. Die Marktkommiſſion hatte beantragt, den Speiſemarkt G 1 zur Abhaltung der Meſſen zu beſtimmen und zu genehmigen, daß wäßhrend der Dauer der letzteren der Wochenmarkt in den ſogen. kleinen Planken bei O 5 und 6 und auf dem Gockels⸗ markt und ſoweit erſorderlich in die großen Planken zu ver⸗ legen ſei. Bei dieſer Einrichtung könnten die Bäcker⸗ und ſtändigen Obſtſtände auf dem Marktplatze verbleiben und in Heziehung auf Benützung der großen Planken wäre erforder⸗ lich, daß in denſelben in entſprechender Breſte ein Trottolr von Cement oder Asphalt hergeſtellt werde, was ſich mit Rückſicht auf den bedeutenden Verkehr in den Planken über⸗ haupt als zweckmäßig erweife. Bei der Diskuſſion über die 8 utrage zuzuſtimmen, theils dieſelben auf dem Marklplatz jenſeits des Neckars oder in die Planken zu verlegen. Auch wurde die Frage der Zuläſſigkeit der Umwandlung des Paradeplatzes zu Anlagen diskutirt. Nach Beendigung der kuſſion wurde beſchloſſen, betreffs der Verlegung der ſſen heute keine definitive Beſtimmung zu treffen, die Fragen vielmehr noch näherer Erwägung zu unterziegen, ferner noch ein Gutachten der Culturkommiſſion, in welcher die juriſtiſchen Mitglieder des Collegiums ver⸗ treten ſind, darüber zu erheben, ob die Umwandlung des Paradeplatzes zu öffentlichen Anlagen vom rechtlichen Stand⸗ punkte einem Bedenken unterliegen könne, das Tiefbauamt 5 Einreichung eines Voranſchlages über Anlage eines Cement⸗Trottoirs in den Planken von entſprechender Breite zu veranlaſſen. 5 (Einem Geſuche des Vorſtandes des Vereins der hieſigen Wirthe), die Koſten der Kontrole über die Reinigung der Bierpreſſionen auf die Stadtkaſſe zu über⸗ nehmen, konnte nicht entſprochen werden. (Aufhebung des ſtädtiſchen Pflaſtergeldes.) Die Gr. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues kommt mit Erlaß vom 9. ds Mts. auf die Aufhebung des Pflaſter⸗ geldes in der Stadt Mannheim zurück und iſt bereit, ein Uebereinkommen wegen Erſatzes des Aufwandes zur Unter⸗ haltung der durch die Stadt Maunheim führenden Land⸗ ſtraßenſtrecke zu leiſten, falls die Stadt die Unterhaltung auch nach Aufhebung des Pflaſtergeldes übernehmen wolle. Es wird beſchloſſen, zunächſt die Höhe des angebotenen Erſatzes für Auslagen durch das Tiefbauamt prüfen zu laſſen und im Uebrigen die Angelegenheit der Rechtskommiſſion zur Aeußerung zu überweiſen. „Geſchäftsüberſicht pro 1889) Das Bürger⸗ meiſteramt I. legt eine Geſchäftsüberſicht für das Jahr 1889 vor. Darnach wurden erlaſſen: Zahlungsbefehle 3369, Voll⸗ ſtreckungsbefehle 1732; Widerſprüche wurden erhoben 646 bürgerliche Streitſachen wurden anhängig gemacht 1627; hie⸗ von wurden erledigt: durch Urtheil 1102, durch Vergleich 58, durch Verzicht, Beruhenlaſſen ꝛc. beim Ausbleiben des Klä⸗ gers oder beider Theile 358, unerledigt blieben 109 Fälle; Berufungen wurden 115 eingelegt.— Sühneverhandlungen wegen Beleidigung und Körperverletzung waren 372 anhängig; hievon wurden erledigt durch Verföhnung 50, durch Beruhen⸗ laſſen beim Ausbleiben des Anklägers oder beider Theile 51, durch Scheitern des Sühneverſuches 253 Fälle; unerledigt blieben 18 Fälle; Arreſte und einſtweilige Verfügungen wur⸗ den erlaſſen 23. Es wurden Anzeigen eingebracht: üder Feldfrevel 111, über Hinterziehung von Gemeindeabgaben 196; Sporteln wurden erhoben 6604 M. und Strafen: wegen Feldfrevel 132., wegen Hinterziehung von Ge⸗ meindeabggben 411 M. und wegen Schulverſäumniſſen 246 Mark. Die Zahl der Geſchäftsnummern betrug 15,218. Gewerbeſtreitigkeiten waren anhängig 178; davon wurden er⸗ ledigt: durch Urtheil 119, durch Vergleich 8, durch Verzicht, Beruhenlaſſen ꝛc. beim Ausbleiben des Klägers oder beider A gle Berufungen wurden eingelegt 18, unerledigt blieben Fülle.— 5 (Die Verbrauchscommiſſion) übergibt Zuſammen⸗ ſtellungen über die Verbrauchsſteuern und Pflaſtergelder im Jahre 1889, woraus wir entnehmen: Das Pflaſtergeld betrug netto 24,433 Mk. 7 Pf.(gegen 23,213 Mk. 34 Pf. des Vor⸗ jahres.) Die Einnahmen an Verbrauchsſteuern beliefen ſich netto auf 196707 M. 84 Pf.(gegen 178,337 Mk. 87 Pf. des Vorjghres.) Die Laſten für Erhebung des Pflaſtergeldes und der Verbrauchsſteuern inel. Rückvergütungen berechnen ſich auf zuſammen 58,430 Mk. 55 Pf., welche natürlich in obigen Summen nicht inbegriffen ſind.— Aus den Zuſfammenſtell ungen dürfte noch intereſſiren, daß an den Stadteingängen verſteuert wurden: 18,855 Haſen, 41 Hirſche, 2090 Rehe, 4 Stück Dammwild, 24 Wilpſchweine, 28,423 Gänſe, 3972 Enten, 52,955 Hahnen und Hühner, 24,531 Tauben, 915 Pou⸗ larden und Kapaunen, 429 welſche Hahnen, 6 Auerhahnen, 768 Wildenten, 3561 Feldhühner, 85 Schnepfen, 8 Bekaſinen und Wachteln, 39,265 Kilo Schellfiſche, Flun⸗ dern, Kabeljau, Dorſche, 5371 Kilo ſonſtige Seeſiſche und Krebſe, 4433 Kilo Salmen und Lachsforellen. Hroß herzog von Baden empfing geſtern Vor⸗ mittag den Baron v. Cohn in längerer Audienz. Die Groß⸗ herzogin beſuchte vorgeſtern Nachmittag gelegentlich einer Ausfahrt das Auguſta⸗Hoſpital, ' Die Prüfung im Hufbeſchlag haben u. A. be⸗ ſtanden: Franz Blaſer von Dielheim, Amt Wiesloch; Gg. Krämer von Reilingen, Amt Schwetzingen; Karl Metz ger von Boxberg; Georg Wörns von Neckarau; Joſ. Zimmer⸗ mann von Giſſigheim, Amt Tauberbiſchofsheim. „Fortführung der Maunbeim⸗Weinheimer Neben⸗ bahn. Das Bezirksamt in Weinheim veröffentlicht die Abſicht des Eiſenbahnkonſortiums Darmſtädter Bank, Ladenburg Söhne und des Herrn Bachſtein anf Fortführung der Nebenbahn Mannbeim⸗Weinheim durch das Birkenauer Thal bis an die heſſiſche Landesgrenze. Die bezüglichen Pläne ſind auf dem Weinheimer Rathhauſe aufgelegt. Bei der eiſernen Brücke über die Weſchnitz ſoll ein Haltpunkt, unterhalb der Fuchſen⸗ mühle und an der badiſch⸗heſſiſchen Grenze ſollen Bahnhöfe errichtet werden. Bei der ſtädtiſchen Krankenverſicherungs⸗Melde⸗ ſtelle haben ſich vom 1. Januar bis einſchließlich 31. Dez. 1889 insgeſammt 34,879 Perſonen(28,485 männliche und 6,394 weibliche) angemeldet, und 32,421 Perſonen(26,789 männliche und 5632 weibliche) abgemeldet. Von der Bei⸗ tragspflicht zu den Ortskrankenkaſſen wurden, theils weil in Hilfskaſſen befindlich, theils durch Riſiko⸗Uebernahme ſeitens der Arbeitgeber, 5175 Perſonen 11 männliche und 1393 weibliche) befreit. Die Zahl der An⸗ und Abmeldungen hat ſich gegen das Vorjahr ganz bedeutend erhöht. * Beſitzwechſel, Das am hieſigen Platze, D 3. 11¼, unter der Firma S. Groß betriebene Weißwaaren⸗ und Manufakturwaaren⸗Geſchäft iſt auf den bisherigen Repräſen⸗ tanten Guttmann käuflich übergegangen. * Beſitzwechſel. Verkauft wurden: Verſchiedene Aecker in der Holzgaſſe von Fr. Bürkel Wwe. und Herrn Ober⸗ amtsrichter Trefzer an Herrn C. Weyl, Chemiſche Fabrik Lindenhof zum Zweck einer Geleisanlage. Ein Haus in der Kepplerſtraße von Herren Gebr. Hoffmann an Hrn. Frz. Speckert. Ein Haus in der Kepplerſtraße von H. Gebr. Hoffmann an Herrn Friedrich Schöchlin. Das Haus Ecke Keppler⸗ und große Merzelſtraßse von H. Gebr. Hoff⸗ mann an Herrn Gg. A. Binder. Sämmktlich abgeſchloſſen durch Hrn. Zacharias Drey fuß, Agent, I 16, 4. „Hoch⸗Waſſer. Rhein und Neckar ſind noch immer im Wachſen begriffen. Erſterer ſtieg von geſtern auf heute um 0,35 em und Letzterer um 0,41 em, während der Neckar in Heilbroun nur noch 0,03 em zugenommen hat.— Aus Koſtheim wird berichtet: Die Schifffahrt über den Main⸗ kanal iſt heute wegen hohen Waſſerſtandes eingeſtellt worden. Das Waſſer fluthet über die Wehranlagen, weil man die Stauung nicht rechtzeitig aufgehoben ghakt.— Aus Würz⸗ burg: Vom Maine wurden heute Abend hierher folgende telegraphiſche Waſſerſtandsnachrichten gemeldet: Haßfurt .38 Meter.— Schweinfurth 5,03 Meter, fallend.— Hierſelbſt zeigt das Pegel 3,93 Meter und iſt der Strom immer noch weiter ſteigend. Wnngeim, 2I. Jauuar. feber die Verwiſtungen, welche der am Donner⸗ ſtag Abend und in der darauffolgenden Nacht herrſchende or⸗ kanartige Sturm überall angerichtet, liegen heute noch in den verſchiedenen Blättern zahlreiche eingehende Mittheilungen vor, aus denen erhellt, daß der Sturm an manchen Orten geradezu furchtbar getobt haben muß. Der Schaden iſt überall ein ſehr bedeutender. In Altripp wurde der große Schornſtein der Gebr. Baumann'ſchen Backſteinbrennerei um⸗ geworfen Zwiſchen Mölsheim und Wachenheim iſt der Ver⸗ kehr infolge der Ueberſchwemmung unterbrochen. *Tabakbericht. In Bellheim(Fpfalz) wurde ig den letzten Tagen ſehr viel Tabak verkauft. Der Preis ſtellte ſich durchſchnittlich auf 24 M. In Hatzenbühl wurden 21—25 M bezahlt; doch halten hier die meiſten Landwirthe mit dem Verkauf ihres Tabaks noch zurück, welchen ſie nicht unter 23—30 M. abgeben wollen. Es mußten deßhalb auch viele Käufer, welche den letztangebotenen Preis nicht geben wollten wieder unverichteter Sache den Ort verlaſſen. Anz Neupfotz(Pfalz), 24. Jan., wird berichtet: Hier wurde geſtern der letzte Tabal verwogen. Im Ganzen betrug die 1889er Crescenz ca. 500—600 Etr. und war größtentheils mit Ausnahme erfrorener Waare von vorzüglicher Qualität. Im Durchſchnitt wurde, für den Centner 20 Maxk bezahlt. * Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 28. Januar, Der tiefe, ſchadenbringende Luftwirbel iſt hinter Mosdau verſchwunden. Ein neuer, gleichfalls ſehr tiefer zieht von der ſchottiſchen Nordweſtküſte aus in oſtwärts gerichteter Bahn langſam vorüber. Ein weiterer iſt noch nicht zu en⸗ kennen. Es wird alſo unter dem Einfluß des zweiterwähnten, deſſen Kern aber glücklicherweiſe weit gennng von uns entfernt iſt, und deßhalb keine Stürme in Ausſicht ſtellt, morgen (Dienſtag) der Wind in Nordweſt übergehen und deßhalh rauhes, wolkiges Wetter und etwas Niederſchlag, vorwiegend Regen bringen. In den nachfolgenden Tagen(Mittw..ſew) ſteht Uebergang in Schnee bevor. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 26. Januar. Morgens 7 Uhr. arbr Höchſte und niederſte Teu⸗ 8 Thermometer indrichtung⸗ e in Celſius 5 108 9˙0 peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 751.4 7+10.2 J85 11¹6—33 Sud 4 ) Wnudſtillet; O: 1: ſchwacher Luftzug 2: etwas ſtärker ze.; 8: Sturm; 10; Orlan. Aus dem Grofherzogthum. Karlsdorf, B. Jan. Große Aufregung herrſch hier, Vergangene Nacht erdroſſelte die Fran des Bahn⸗ arbeiters F. Huber, während derſelbe Nachtdienſt hatte, das jüngſte von ihren drei Kindern(5 Wochen alt) mit einer Schnur. Die That ſoll in einem Anfall von Geiſtesgeſtört⸗ heit begangen worden ſein. Unterſuchung iſt eingeleitet, Sinsheim, 25. Jan. Geſtern früh entgleiſte in Rap⸗ denau die Lokomotive des 7 Uhr⸗Zuges Derſelbe mußte in Folge deſſen liegen bleiben, bis eine Hilfsmaſchine zur Stelle war. Der Zug hatte aus dieſem Grunde mehrſtündige Ver⸗ ſpätung und mußte die Perſonenbeförderung mit demſelhen ganz ausfallen. Die entgleiſte Maſchine iſt wieder in Thätig⸗ keit und hat keinen Schaden gelitten. 5 Gerichtszeitung. * Mannheim, 25. Jan.(Schwurgericht pee I. Quartal 1890.) Vorſitzender: Herr Landgerichts rath Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staats⸗ anwalt Duffner. 4. Fall. Auf der Anklagebank befindet ſich die 60 Jahre alte Chriſtine geb. Maier, Wittwe des Landwirth Konrad Hambücher von Seckenheim, wegen Meineids. Der Sohn der Angeklagten, Tobigs Hambücher, hatte mit einer Katharina Zeiß von Großſachſen, welche 1887 in Seckenheim diente, ein Verhältniß angeknüpft, welches nicht ohne Folgen blieb. Hambücher hatte der Zeiß gegenüber geäußert, daß ſeine Mutter ſchelten würde, wenn ſie von dem Verhältniß erfüre und er hätte nicht den Muth, ihr es zu ſagen. Die Zeiß drang jedoch in ihn, der Mutter von ſeinem Verhältniß mit ihr Kenntniß zu geben, was denn auch ſchließlich durch Ver⸗ mittelung einer dritten Perſon geſchah. Zu Oſtern 1889 mußte die Zeiß ibren Dienſt verlaſſen und ſich nach Hauſe begeben. Tobias Hambucher bekümmerte ſich von da an nicht mehr um das Mädchen. Nur wenige Wochen vor der Niederkunft kam er noch einmal zu ihr und legte das Verſprechen ab, für ſie und das Find zu ſorgen. Von da an ließ er ſich nicht mehr bei dem Mäd⸗ chen ſehen. Als ſich dieſelbe einmal mit dem Kinde nach Seckenheim begeben hatte, um Tobias Hambücher zu treſfen, war derſelbe nirgends zu ſehen. Auch ſchriftliche Auf⸗ forderungen und die Drohung mit Klage erwies ſich als fruchtlos. Das Mädchen ſah ſich ſchließlich zur Anſtrengung der Klage veranlaßt und wurde Tobias Hambücher vom Amtsgericht Schwetzingen zur Zahlung eines Ernährungs⸗ geldes von 1 M. 20 Pf. wöchentlich verurtheilt. Um ſich nun ganz von der Sache loszumachen, beſchloß Tobias Hambücher auszuwandern und ließ ſich zu dieſem Zwecke am 3. Oktober 1888 ſein väterliches Vermögen in Höhe von 300 Mark auszahlen; außerdem erhielt er von ſeiner Mutter noch einen Zuſchuß von 500 M. Am 6. Oktober 1888 wanderte Hambücher dann auch aus. Die Zeiß wurde nun gegen die Mutter wegen Zahlung des Ernährungsgeldes klagbar, in⸗ dem ſie geltend machte, daß dieſelbe von dem geſchlechtlichen Umgang ihres Sohnes mit ihr(der Zeiß) Kenntniß gehgbt. Die Hambücher Ww. beſtritt dieſes jedoch und bekräftigte ihre Ausſage auch eidlich. Die Geſchworenen verneinten die Schuld⸗ frage des wiſſentlichen Meineids, bejahten dagegen diejenige des fahrläſſigen Falſcheids und erkannte das Gericht auf eine Gefängnißzſtrofe von 6 Monaten. Vertheidiger Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Wittmer. Maunheim, 25. Jan,(Strafkammer 15). Bor⸗ ſitzender: Herr Landgerſchtsdirektor Kadenba ch. Ver⸗ treter der Großh. Staatsbehörde: Herr Referendär Dietz. 1) Georg Hucke le, 46 Jahre alt, verheiratheter Bahn⸗ arbeiter von Plankſtadt wegen Diebſtahls. Vom Schöffen⸗ gericht Schwetzingen war der Angeklagte freigeſprochen wor⸗ den. Gegen dieſes Urtheil hatte die Großh. Staatsanwalt⸗ ſchaft die Berufung eingelegt, dieſelbe wird aber als unbe⸗ gründet verworfen. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld.— 9) Der 20 Jahre alte ledige Taglöhner Georg Ramſpeck von Käferthal hatte vom Schöffengericht wegen Körperverletzung und Bedrohung 34 Tage Gefängniß erhalten. Gegen dieſes Urtheil legte der Angeklagte die Berufung ein. Dieſelbe hat den Erfolg, daß der Angeklagte von der Beſchuldigung der Körperverletzung freigeſprochen wird und nur wegen Bedrohung eine Beſtrafung erhält und zwar 6 Tage Gefängniß. Vertheidiger: Herr Rechtsanwalt Baſſermann.— 3) Der 18 Jahre alte ledige Fabrik⸗ arbeiter Wilhelm Rennnig vom Waldhof z. Z. in Schwetz⸗ ingen erhält wegen Urkundenfälſchung und Betrugs 8 Wochen Gefängniß abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft. Verthei⸗ diger: Herr Rechtsanwalt Dr. Staadecker. Maunheim, 25. Januar.(Schöffengeri ch 1) Der Zimmermann Michael Neidig von Oftersheim wird wegen Diebſtahls mit 3 Tagen Gefängnißs beſtraft.— 2) Der ledige Schreiner Michael Schmitt von Neuwied erhält wegen Betrugs eine e von 5 Tagen.— 3) Anna Webar, Taglöhnerin von Bingen, wird wegen Betrugs zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Wochen verurtheilt.— 4) Schiffs⸗ knecht Heinrich Schatt von Haßmersheim erhält wegen Diebſtahls eine Gefängnißſtrafe von 1 Woche.— 5) Der le⸗ dige Kaufmann Benno Equapt von Landsberg⸗Schloß wird wegen Bedrohung mit 10 Tagen Gefängniß beſtraft.— 0 Nannbeim, 27. Januar. SGeneral⸗Anzeiger. 3. Srrs. Wam Ebert, Mesger don Neuhütten wird ven der Anklage deß Diebſtatts freigeſprochen.— 7) Wirth Robert Straub und deſſen Chefrau Karokine, hier werden wegen Schmähung öffentlicher Diener zu einer Geldſtrafe von 20 M. bez. 30 M. event. 4 bezw. 6 Tagen Haft verurtheilt.— c) Der ledige Kaufmann Jakob Bittes von Einöderwieſenhof, wird von der Anklage des Diebſtahls freigeſprochen.— 9) Magaziu⸗ arbeiter Ernſt Köhler von Stuttgart wird wegen Körper⸗ rletzung mit 6 Wochen Gefängnis beſtraft.— 10) J. Stoll, B infabrikant in Neckarau, wegen Beleidigung. Das Ver⸗ fahren wird eingeſtellt. Privatkläger hat die Koſten zu tragen. Theater und Muſtk. Er, bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunnbeim. Als eine Vorfeier des Geburtsfeſtes unſeres Kaiſers ge⸗ langte geſtern das vaterländiſche Drama Wildenbruchs„Die Quitzow's“ als Volks⸗Vorſtellung zur Aufführung. Den vortrefflichen Beſuch des Hauſes durch das„Volk“, ſowie die immer und immer wieder hervorbrechenden ſpontanen Kundgebungen bei dem mit großer Spannung der Handlung folgenden Publikum betrachten wir als ein günſtiges Zeichen, das wir mit Genugthuung begrüßen. Die Vorſtellung ſelbſt verlief nicht ohne mehrfache Stockungen, im Ganzen ge⸗ nommen aber hat man alle Urſache dem Zuſammenwirken der Herren Baſſermann, Stury, Jakobi, Tietſch und Neumann, auf deren Schultern die Laſt der Haupt⸗ rolleu lag, dankbar zu ſein. Viel Vergnügen bereitete das liebenswürdige Spiel des Fräulein De Lank und Herrn Homann. Auch die Herren Mödlinger und Knapp machten ſich um die Vorſtellung verdient, während Fräulein Schultze und Herr Schreiner ſehr viel, wenn nicht alles zu wünſchen übrig ließen. Am empfind⸗ lichſten wurde dadurch die große, gewaltig ſich aufbauende Huldigungsſcene beeinträchtigt, daß Herr Schreiner weder vermöge ſeiner perſönlichen Erſcheinung noch ſeiner dekla⸗ matoriſchen Fertigkeiten dieſe imponirende Rolle des Dramas auszufüllen vermag. In keiner Beziehung reichte er an ſeinen Vorgänger, Herrn Rodius heran. Auch in dekorativer Ausſlattung entſpricht gerade dieſe ſchönſte Szene am wenigſten den Intentionen der Dichtung. Aeneſte Nachrichten und Celegramme. *Karlsruhe, 25. Jan. Der Neubau des Herrn Mau⸗ rermeiſters Fleck am Schwimmſchulweg Nr. 6 iſt Donners“ tag Abend eingeſtürzt, daß nur ein Schutthaufen übria blieb. Der Neubau war bis unter Dach fertig geſtellt, und wird hoffentlich die Unterſuchung ergeben, woran die Schuld ge⸗ legen. Wäre der Bau eine kurze Zeit früher eingeſtürzt, ſo wäre eine größere Anzahl Arbeiter verunglückt. Berlin, 25. Jan. Die Erklärung der ſoeial⸗ demokratiſchen Abgeordneten, daß ſie beſtrebt ſeien, einen neuen Ausſtand der Bergleute in Weſtfalen zu verhindern, iſt das Ergebniß ein⸗ gehender Berathungen. Der Abgeordnete Bebel, der nach Brüſſel reiſt, um Vorbereitungen für den internationalen Bergarbeiter⸗Congreß zu treffen, wird perſönlith in Weſt⸗ falen dahin zu wirken ſuchen, datz ein Ausſtand ver⸗ mieden werde. Das ſozialdemokratiſche„Volksblatt“ ent⸗ hält an ſeiner Spitze eine Kundgebung, in der die Berge leute vor einem Strike gewarnt werden, der zur Zeit ausſichtslos, aber gewiſſen Leuten für Wahlzwecke will⸗ kommen wäre. Die ſocialdemokratiſchen Abgeordneten hätten beſchloſſen, allen Einfluß zur Verhütrng eines Ausſtandes im Ruhrgebiet geltend zu machen. Wie wir übrigens ganz zuverläſſig hören, iſt die Gefahr eines Strikes für die nächſte Zeit als beſeitigt anzuſehen. Berlin, 25. Jan., 9 Uhr Abends. Das Aus⸗ wärtige Amt hat jetzt von Wißmann eine Depeſche er⸗ halten, daß Dr. Peters lebt und ſich wohl befindet. Cohlenz, 25. Jan. Zuſtändigerſeits wird mitgetheilt, daß die Zeitungsnachrichten über die Stellungnahme des Oherpräſidenten der Rheinprovinz zur Moſelcanaliſation un⸗ richtig ſeien. Der Oberpräſident erklärte nicht daß der Ca⸗ nal nicht im allgemeinen Landesintereſſe liege; derſelbe werde vielmehr ſein Urtheil über den Plan nicht früher abgeben, als bis die angeordnete Unterſuchung in allen Theilen been⸗ det iſt. Die Beſprechung der Moſelcanaliſation werde nicht vor dem 24. Jebruar ſtattfinden. *Wien, 25. Jan. Das Exekutivkomité des deut⸗ ſchen Landtagsklub hielt heute lange Sitzungen. Sämmt⸗ liche Vereinbarungen der Ausgleichskonferenz wurden ein⸗ ſtimmung genehmigt und auf Grund derſelben einſtimmig der Wiedereintritt in den Landtag beſchloſſen. Id Wien, 25. Jan. Eine Meldung der Pol. Corr.“ aus Athen bezeichnet die Gerüchte über die Bildung eines farbloſen Cabinets behuſs Auflöſung der Kammer als eine abſolute grundloſe Erfindung. * Budapeſt, 25. Jan. Ungariſche Arbeiter veranſtalten Sammlungen für die Wahlkaſſe der deutſchen Soziald⸗mo⸗ kraten.— Ein Bäckerſtrike iſt im Anzuge, die Gehjlſen for⸗ dern Herabſetzung der Arbeitszeit und eine 25procentige Lohn⸗ er. Paris, 25. Jan. Der Miniſterrath wird heute das Budget berathen, welches der Kammer etwa am 6. Februar vorgelegt werden ſoll.— Das Geſchwader, welches von Toulon aus zu Uebungszwecken in See gegangen war, mußte des Unwetters wegen den Hafen wieder aufſuchen. Paris, 25. Jan. Nach Mittbeilungen aus Liſſabon ſoll in Braſilien eine neue Verſchwörung gegen die Republik entdeckt worden ſein, deren Theilnehmer der Marine ange⸗ ren. »Rom, 25. Jan. Exminiſter Jaeini, bekannt als Gegner der Tripel⸗Allianz, und Haupt der conſervativen Partei, publizirt eine wichtige Mahnung an ſeine Partei⸗ genoſſen. Jacini ſpricht den heutigen Conſervativen die Lebensfähigkeit ab und tritt für den nur von den Klerikalen und Republikanern gehaßten Crispi ein. Die conſervative Partei Italiens habe nur dann eine Zukunft, wenn ſie ſich offen der Neuzeit anpaſſe. *MNadrid, B. Jan. Im Senat erklärte Finanzmini⸗ ſter Eguilioz, er beabſichtige mit ſeinen Amtsgenoſſen wegen Erſparungen bei dem Kriegs⸗ und Marinebudget zu berathen. Der Kriegsminiſter Bormudes Reina erklärte, er ſei Anhänger der allgemeinen Dienſtpflicht und bemerke, daß er einer Herabſetzung der Cadres nicht arundſätzlich ab⸗ geneigt ſei. Sagaſta beſtritt, daß er der Königin⸗Regentin gerathen habe, die Conſervaliven zur Regierungsgewalt zu berufen. Er bedauere die Mißerfolge der Verſuche, eine Verſöhnung herbeizuführen, werde aber ſeine Bemühungen in diefer Richtung fortſetzen. „ Liſſabon, 25. Jan. Portugal rief am 21. Dez. die ſechs Großmächte an; die faſt gleichlautenden Ant⸗ worten bezweifelten etwaige Angriffsabſichten Eng⸗ lands. Am 6. Januar berief Portugal ſich auf Ar⸗ titel 12 des Berliner Vertrages. Die am 12. und 13. Januar eingetroffenen Antworten, darunter die deutſche, doben die Sympathieen für die Monarchie und die Be⸗ reitwilligkeit zu individuellen Dienſten hervor, lehnten jedoch gemeinſame Schritte ab. Seit 6. Januar hat Portugal keine Schritte bei den Großmächten gethan. Es wartet Erklärungen Englands ab. Die Bedingungen des Ultimatums ſeien e füllt. Das Progreſſiſten⸗Miniſterium arbeitet auf Grundlage des Berliner Verlrages einen den Mächten mit Ein⸗ ſchluß Englands zu unterbreitenden Vorſchlag zu einer Conferenz aus. Heute Abend fludet hier eine Verſammlung von engliſchen Liberalen ſtatt, welche an Gladſtone eine Adreſſe zu Gunſten Portugals richten wollen. * London, 25. Jan. In einer geſtern in Kilmar⸗ nock gehaltenen Rede erklärte der Unterſtaatsſecretär des Auswärtigen Ferguſſon: Der Anſpruch Portugals, die Streitfrage mit England einem Schiedsgericht zu unterbreiten, ſei unhaltbar und laufe dem Berliner Vertrage zuwider. * London, 25. Jan. In der geſtrigen letzten Si⸗ tzung des Bergarbeiierverbandes in Birmingham wurden die Mängel des Berggeſetzes erörtert; verſchiedene Abän⸗ derungsanträge betreffend Sicherheitshaken, Hoſpitalbahren, Mindeſtalter der Arbeiter von 16 Jahren, wurden ge⸗ ſteklt; ferner beſchloſſen, daß in Anbetracht der erhöhten Kohlenpreiſe alle Arbeiter ihren Dienſtaustrttt auzeigen ſollen, wenn ntcht 10 Procent Lohnerhöhung bewilligt werden; ferner, daß der Bergarbeiter⸗Verband auf dem internationalen Bergarbeiter Congreß in Berlin vertreten ſein, und wenn der Congreß in Berliu unmöglich, Lon⸗ don als Sitz gewählt werden ſolle. * Dublin, 25. Jan. Infolge der eingetretenen ruhigeren Zuſtände hat die Regierung in mehreren Graf⸗ ſchaften die Strenge des Zwangsgeſetzes in manche! Hinſicht gemildert. * Belgrad, 25. Jan. Der Regierung wurde heute amtlich mitgethelt, daß der Kronprinz von Italien ſeine Orientreiſe verſchoben habe.— Der vom Kriegsmigiſter für Ankauf von Geſchützen und Gewehren zu fordernde Nacheredit dürfte ſich auf vier bis acht Millio⸗ nen Franken b laufen. *Bnukareſt, 25. Jan. Unter den Landwirthen und Exporteuren herrſcht große Aufregung über eine Maß⸗ regel Frankreichs bezüglich Mais, welche in dem Augen blicke erfolgte, wo Frankreich von Seiten Rumänien ohne jede Gegenleiſtung die Behandlung als meiſtbe⸗ günſtigte Nation zugeſtanden wurde. Alle Bukareſter Blätter verlangen Zollerhöhung auf alle ausländiſchen, durch keine Konvention gebundenen Artikel, namentlich auf Parfümerien und Seidenwaaren. Bukareſt, 25. Jan. Aus Beſſarabien wird eine Hungersnoth gemeldet. Mannheimer Handelsblakt. Maunheimer Effektenbörſe vom 25. Januar. An der Börſe waren Anilin⸗Aktien heute zu 279.10 geſucht, aber nur zu 279.50 erhältlich. Brauerei Klein wurden zu 162 umgeſetzt, Speyerer Dampfziegelei zu 134 und Pfälziſche Preßhefen zu 170. Württemb. Transportverſicherung zu 880 offerirt. Fraukfurter Mittaabörſe. Frankfurt, 25. Jan. Die Woche ſchließt mit einer feſten Börſe, Hierzu trug weſentlich der Rückgang des Dis⸗ kontoſatzes, der ſich im Privatverkehr vis 3¾ pCt. ermäsigte, ſehr weſentlich bei. Bankaktien feſt. Deutſche Bahnen ſchwan⸗ kend; Schweizer Bahnen feſt; öſterreichiſche aageſchwächt, Lombarden und Elbthal feſt. Ausländi⸗ Von Induſtrieaktien ſche Fonds meiſt befeſtigt. Montanwerthe höher. Fraukfurter Effekteuſocietät. Bankaktien. Gotthard 167.30 Jura 117.29 Union 114.30 Schweizer Weſthahn 37.25 Meridional⸗Aktien 149.50 Ruſſiſche Südweſt 74.60 Staats⸗Fonds. Ungar. Goldrente 89.10 Papierrente 66.50 Oeſterr. Silberrente 76.60 Ruſſen 92.90 Ruff. Conſols 98.65 Spanier 72.40 Italiener 94.50 Türken 17.75 Türken⸗Looſe 28.10 Ottom. Zoll⸗Obl. 81.40 Serbiſche Tabak 83.90 Egypter 94.70 4 pCt. Griechen 78.30 Induſtrie⸗Werthe. Nordd, Llogd 136 La Veloee 148 90 Bad. Anilin 277 70 Cement 158 70 Alpine 90.20 Laura 171.30 Dresdbener Vank 184.80 Mitteldeutſche Credit⸗B. 116.80 Schaafhauſener B⸗V. 218.50 Effekten⸗. 134.50 Darmſtädt 177. 10 Rhein Credit B, 123.50 Deutſche Union⸗B. 95.60 Deutſche Vereins⸗Bank 118.20 Länderbank 292˙ Giſenbahn⸗Aktien. Lil eck-⸗Büchen 175.40 Marienburger 53.90 Oeſterr. Franz. Staatsb. 194% Galizier 162% Böhm. Nord 189.— Buſchtherader 359½ Dux-Vodenbacher 41% Lemberg Czernow. 304½ Elbethal 194%8 Naab⸗ODedenturg 538%¾ Lombarden 118½% Schweizer Central 142.— Gelſenkirchen 198.50 4 Nordoſt 139.70 Frankfurter Börſenwoche. Originalbericht des„General⸗Anzeigers“. Frankfurt, 24. Jan. Die Veranſtalter der letzten Bewegung haben eine große Geſchicklichkeit bewieſen. So radikal binnen wenigen Stun⸗ den aufzuräumen, iſt nur möglich, wenn man alle Faktoren kennt und den Hebel zur rechten Zeit und am rechten Ort einzuſetzen vermag. ie Engagements in Kohlenwerthen waren ins Ungemeſſene geſtiegen und es war trotzdem ſchwer, die Provinzfundſchaft zum Realiſiren zu bringen. Was nicht der Wochen lang andauernden Beredtſamkeit der Commiſſionäre gelang, das haben die gewaltigen Rückgänge von Samſtag Nachmittag raſch zu Stande gebracht. Am Sonntag und Montag lagen für Rechnung der norddeutſchen Provinzkundſchaft coloſſale Verkaufsaufträge vor, man ſuchte zu retten was zu retten war, während Frankfurt und ſein Hinterland große Poſten zu den reduceirten Courſen auf⸗ nahmen. Im Allgemeinen iſt die Anſicht vorherrſchend, daß die Reackion eine ſehr geſunde, der weiteren Geſchäftsentwick⸗ lung nur förderliche war. 5 Die Poſitionen ſind in beſſere Hände übergegangen, und die ganze Situation hat viel von der Unbehaglichkeit und der Geſpanntheit der letzten Wochen verloren. Immerhin ſind noch weitere, größere Schwankungen möglich, beſonders wenn diez Strikeangelegenheiten eine beſtimmtere Geſtaltung annehmen ſollten. Hoffentlich kömmt es nicht ſo weit, zum Beſten unſerer Induſtrie und unſerer Arbeiter. Dem Ültimo wird diesmal mit Ruhe entgegengeſehen, Geld ſcheint reichlich vorhanden zu ſein und ſehr billia zu werden. An neuen Geſchäftsausſichten fehlt es nicht. Die ungariſche Creditanſtalt ſoll eine Vermehrung ihres Capitals planen und waven daraufhin ungariſche Credit ſowie ganz beſonders öſterr. Creditaktien ſehr feſt bei recht lebhaftem Geſchaft. Die Zinsfußermäßigung der öſterr. Nationalbank hat die öſterr. und ungar. Renten weiter gebeſſert. Ungar. Rente ſteht jetzt wieder ſo hoch, wie zur Zeit der angeblichen Käufe durch die Orleaus. Egypter ſind wieder belebt, da die Con⸗ verſion als nahe bevorſtehend gilt. Auch türk. Werthe, na⸗ mentlich Jolltürken bewahren die Gunſt unſeres Publikumk. Ruſſen ſind bei feſter Haltung ruhig, über die Converſions⸗ verhandlungen verlautet n Poſitiv Hauptintereſſe nahmen neben Moutanwerthen im den letzten Tagen Staats⸗ bahnaktien in Anſpeuch. Die verſch Gerüchte ſcheinen nur einen Kern en, Direktor Deſerres wird zurücktreten, ob di für Las rnehmen ein Unglück bedeutet, wagen wir den. Die Dividende wird wohl wie ver⸗ gar Jahr feſtgeſetzt werden. Schweizer Bahnen haben die Fläue ziemlich gut überſtanden, namentlich Nordoſt hielten ſich ſehr gut. cht zu ent Hermann Günthker& Cie. Auskunfts⸗ E Jucaſſo Burean Mannheim N 2, 9/ 6532⁵ mit 25 Filialen in Deutſchland. . 3 Nichka U4 Nr. 2¾(Unterricht 4 J. Richard, Cauter wier, Theorie. Fomi im Geſang ien⸗Penſion. 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Montag: Geburtsfeſt Sr. M. des deutſchen Kaſſers. 10 Uhr Amt mtt Je deum. In der Synagoge: Montag, den 27. Jan., Vormittags 9½½ Uhr: Feier des Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers, Predigt: Herr Dr. Steckelmacher. Stadtrabbiner Dr. 4. Seite. Zekauntmachung. mo. 794. Die Wäßhkerkiſten hiefiger Stadt für die Reichstags⸗ walll liegen von Donnerſtag, 23. Jauuar d. J. acht Tage lang auf der Regiſtratur Sdteudden— Heaſban des II. Stock, Zimmer No. 7— zu Jedermanns Einſicht und zwar Vormittags von—12 hr und Nachmittags von—6 Uhr auf. 5 77238 Wir bringen dies unter Bezug auf die bezirksamtliche Verfügung vom 11. dſs. Monats No. 2925— Amtsverkündigungsblatt No. 13.— zur öffentlichen Kenntniß mit dem Bemerken, daß ein Jeder, der die Liſten für unrichtig oder unvoll⸗ ſtändig hält, dies innerhalb acht h Tagen nach dem Beginn der Aus⸗ legung dahier 5 anzeigen, Taſchenn oder mündlich zu Pratokoll geben kann, dabei aber die Beweismittel für ſeine Behauptungen, falls dieſelben nicht auf Notorietät beruhen, ſofort beibringen muß. Mannheim, 20. Januar 1890. Der Stadtrath: Klotz. Winterer. Bekauntmachung. Die Lieferung der Sandſtein⸗ hauerarbeiten zu drei Stallgebäu⸗ den der neuen Viehhofanlage ſollen ganz oder getheilt an einen oder zwei Unternehmer im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. ebote hierauf ſind ver⸗ ſchloffen und mit der Aufſchrift: „Angebot auf Lieferung von Sand⸗ ſteinhauergrheitzum neuen Viehhof für Mannheim“ verſehen bis „Montag, 3. Februgr 1890, Vormittags 11 Uhr“ an unterfertigter Stelle einzu⸗ eichen, zu welchem Zeitpunkt auch e Eröſfn 1 di ung der 94 9955 in Segenwart etwa eekeeeeiniſte ſus verzeichniſſe ſind ge⸗ gaß Erſatz der Amdrucktoſten eben⸗ ſelbſt beziehen, auch liegen die Werkpläne zur Linsicht 10 23. Januar 0 155 erſchienener bauamt: Imann. Kegenſchafts⸗Verſteigerung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung werden dem ann II. Landwirth in Käferthal „ 1. Februar 1890, 5 im hhauſe zu thal die unten erwühnten Liegenſchaften der Küferthal und Gemarkung Mannheim Käfer⸗ aler Diſtrikt, einer öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt und als Gianme endgiltig zugeſchlagen wenn wenigſtens der Schätzungs⸗ preis exreicht wird. 1. Auf Gemarkung Küßerthal. 65. Alte Nr. 902 25 Ar 36 qm Acker 53 Gewann, im langen Weidebergel FFCo 2. Nr. 2340. 27 Ar 98 qm Acker 1. eee tax. 300 M. Lagerb. Nr. 86 St. 20. 1 Viertel 20 Ruthen Acker, 9. Sandgewann auf den Mittelried⸗ und Sandhoferweg, tan. 200 N. 4. Haus Nr. 50. er⸗ 00 bka, qm Hofrai und 5 Ar 36 Met. Haus⸗ arten mit einem ein⸗ öckigen Wohnhaus mit ewölbtem Keller, einer cheuer mit Stall und angebauten Schwein⸗ ſtällen und einem Stall Mann⸗ heimer Straße in Käfer⸗ al, eirt 2. Auf Mannheimer Ahaker 5 Käferthaler Atrirt. Lagerbuch Nr. 1417. 2 Biertel 39% Ruthen 24. Sandgewann bsgewann Summg: 7980 M. 17. Dezbr. 1889. Der treckungsbeamte. Großhg. Notar: auch. 715865 Ateigernngs⸗Aukündigung. In Fubge richterlicher Verfüg⸗ ung wird den Schreiner Franz Pezold Eheleuten von Neckarau jetzt am unbekannten Orten ab⸗ weſeud am 71566 Dienſtag, den 4. Februar 1890 Vormittags 9 im Rathhanſe zu Neckarau das unten heſchriebene zu Neckarau Wohnhaus einer öffent⸗ 5 75 Verſteigerung ausgeſetzt und als Eigenthum entgiltig zuge⸗ Schihn wenn wenigſtens der ätzungspreis erreicht wird und zwar: Lagerbuch Nr. 764. 3 Ar 57 Meter Hofraite und Garten, Platz an der Sophien⸗ Baubees Wahrhae e ch we e iges Wohn ſewölbtem Keller und Stall er⸗ baut ſind neben Michael Lederer und Friedrich Johann Ludwig ge⸗ ſchnß zu 3300 M. annheim, 21. Dezember 1889. Der Vollſtreckungsbeamte⸗ Groſß Notar. Mer, uch. 4800 M 8 E, e Heffentliche Perſteigerung. Dienſtag, 28. Januar 1890, Vormittags 11¼ uhr werde ich im Börſenlokal Lit. 8, 1 hier 71395 netto K 507 eiſ. dicke Rücſlände aus der Mineralraffinerie nach Mufter gegen baare Jah⸗ kung öffentlich verſteigern. Das Oel lagert auf dem Lager⸗ platz der Herren Gebrüder Kröll hier(Rheinvorland). Mannheim, 22. Januar 1890. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Heffeutliche Perſteigerung. Dienſtag, 28. Januar 1890, ittags 2 Uhr Pfandlokale T I, 2 ein großer Wagen, 2 goldene en, 1 Kanapee, 1 Kom⸗ mode, 1 Chiffonier, 2 Paar Rips⸗ vorhänge, 1 l 1 Commode, 1 Ausziehtiſch, 1 6 Seſſel, u. Schmuck⸗ achen, 1 Glas mit Goldfiſch 1 werde ich im ier egulator, 1 ovaler Diſch, 1 Kä⸗ ſig mit Vogel und 1 Taſchenuhr egen baare Zahlung im Voll⸗ Feeneee öffentlich ver⸗ eigern. im, 25. Januar 1890. Weixel. Gerichtsvollzieher. Krieger-Verein. Montag, 27. d.., Vormittags ½10 Uhr N findet zur Feier des Ge⸗ burtsfeſtes Seiner Ma⸗ jeſtät des Kaiſers unſeres ober⸗ ſten Kriegsherrn Kirchenparade mit — Sammkung präcis 9 Uhr bei Kamerad 113 3 71458 K mmer⸗ manu, N 1 ei iligung 0—5 recht zahlveiche Betheiligung Der Vorſtand. Arb.-Fertb.-Verein, R 3, 14. Semmtag, den 26. d. Mts. unterhaltung im Lokal, einladet Der Vorſtand. 588888808 8 5 Billiger Crausport. Zwiſchem 26. und 30. Januar; geht ein leerer Möbelwagen von Heidelberg nach Mannheim und kann Retourladung angenommen werden durch das Moöbeltrans⸗ port⸗Geſchäft 71535 Franz Holzer, J 3, 17, Mannheim. Gefunden Ein Ring gefunden. Abzu⸗ holen gegen Einrückungsgebühr 2Z 4, I, 2. Stock. 71573 8 Verloren Ein Pelzkragen(Biber) von K—4 verloren. 71545 Abzugeben K 4, 7, 2. St. Miethgeſuche Ein Zim m. Zubehör von 6 Quadratmtr., part. oder J. Etage, in beſter Geſchäftslage, ſof, oder 1 Februar zu miethen geſucht. Offerten mit Preisang. unter E. S. 71548 an d. Expd. 71548 gr. Zim., Küche, N 7 17 Keller, Waſſerltg. zu vermiethen. 71568 8 1, 15 4. St. KB., 1 einf. möbl. Zim. an ſol. jg. Herrn zu verm. 71552 S2. 5 rſc Sslafſ 7 an 1 ſol. Arb. 71546 J ſchöne abgeſchloſſene U 2, 2 Wohnung, 3 Zim., Kammer, Küche u. Zubehör per 1. April od, früher z. verm. 71571 Näheres 2 Treppen hoch. üffet, 1 Divan, — 3 228 8 2 2 S28 2 D 28 2 2 3 S28„ S N 8 5 2 28 28 2 3 S 2 8 . 2 8 — 3 S 25 — Kailserhütte. Zur Vorfeier des Geburtsfeſtes Sr. Maj. des deutſchen Kaiſers Sonntag, den 26. Januar 71559 Oeffentlicher Festball Anfang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. ½6 und 8 Uhr Frangaise. Schwarzes Lamm. Zur Vorfeier des Geburtsfeſtes Sr. Maf. des deutſchen Kaiſers Sountag, den 26. Januar 71 Oeffentlicher Festball Aufang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. Stephanien⸗Schlößchen. Schwetzingerſtraße 69. Sountag, den 26. Januar Zur Borfeier des Geburtsfeſtes Sr. Maf des deutſchen Kaiſers Oeffeutlicher Feſt⸗Ball. Anfang Nachm. 3 Uhr. 71517 Safhans,. Waldhorn“, Meßpl., u. Stadithl. Spuntag, den 26. Januar 71544 Oeffentlicher Festball Anfung 3 Uhr mit Feierabendverlängerung, wozu höflichſt einladet 5 J. Faſel. festauration 8ATOR, Lindenhof Sountag, den 26. Januar 71561 2 Zur Vorfeter des Geburtsſeſtes Sr. Maj. des deusſchen Kaiſers Oeffentlicher Feſtball, Anfang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverkängerung. s und 9 Uhr Frangaise. Reſtauratian Ilcker, Andenhof, 1 10, 12. ountag, den 26. Januar 71560 Zur Borfeier des Geburtsfeſtes Sr. Maf. des deutſchen Kaiſers Oeffentlicher Feſtball, wozu freundlichſt einladet M. Flicker. Anfang Nachm. 8 Uhr mit Feierabendverkängerung. Entree frei. eeek. Weinſtube„ur Stadt Athen.“ 6, 5, Ahtiuſtraße. Ckhristian Sckheid. Reine deutſche Weine, frang. Weine, griechiſche Weine, von J. F. Menzer, Neckargemtzud, im b 95f und über die Straße zum billigſten Preife. Gntes Frühſtück, Mittageſſen in u. außer nene Abendeſſen nach der Karte billigſt. 64204 Chriſtian Scheid. Gumuſiſc Orthopädiſches Juſtitut 3 Gabriel, M 7, 23. Die Gomnaſtik wird mit Erfolg angewendet bei: Rheuma⸗ tiſchen Affektionen, Muskellähmung, Krampfzuſtänden, fehlerhafter Körperhaltung, Herzſchwäche, Fettherz, Blutmangel, Bleichſucht, Unterleibsſtörungen, allgemeiner Nervenſchwäche, Schlafloſigkeit, Kopfſchmerz, Schwindel, Rückenſchmerzen, Athemnoth u. ſ. w. 76904 Wiederbeginn der regelmässigen Uebungen. Mittheilung. Einem Tit. Publikum der Stadt Maunheim zur gefälligen Kenntnißnahme, daß wir unterm Heutigen Herrn J. A. Ham⸗ brecht, Eier⸗ und Butterhandlung in Mannheim, den Alleinver⸗ kauf unſerer feinſten Centrifugenbutter übertragen haben und bitten, demſelben recht zahlreiche Aufträge ertheilen zu wollen. Hüttlingen, im Januar 1890. 71557 Hochachtungsvoll Die Molkerei⸗Genoſſenſchaſt. Auf QObiges höflichſt Bezug nehmend, empfehle ich einem verehrl. Publikum der Stadt Mannheim, käglich friſch ein⸗ treffend, feinſte Centrifugen⸗Tafelbutter,/ Pfd. Berpackung, in Pergamentpapier, beſtens, zu dem billigſten Preis. Bei Ab⸗ nahme größeren Quantums tritt Preisermäßigung ein. Achtungsvoll J. A. Hambrecht, Eier-& Butterhandlung, J 3, 28. Telephon No. 548. Eier! Empfehlung. Eier! 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Dieſer Vorzugspreis gilt aber nur für Abonneuten des Generni⸗ Anzeigers. An auswärtige Abonnenten in Orten, in welchen keine eigenen Agenturen unſeres Blattes beſtehen, erfolgt die Zufendung für die Dauer des laufenden Quartals direct durch unſere Expedition in Wochenheften, da die Poſt erſt vom nächſten Quartal ab Beſtellungen auf die Roman⸗Bibliothel in täglichen Lieferungen entgegennehmen kaun. Der Preis der Roman⸗Bibliothek des General⸗Anzeigers für aus⸗ wärtige Abonnenten unferes Blattes beträgt gleichfallz 25 Pfennig. Dieſer Betrag wolle zuzüglich von 10 Pf. für Porto, iusgeſammt alfo 35 Pfennig, in Briefmarken an die Expedition unſeres Blattes gefälligſt umgehend eingeſandt werden, worauf die regelmäßige Zuſendung der Wochenhefte unſerer Roman⸗Bibliothek in der Weiſe erfolgen wird, daß dieſelben ſpäteſtens am Sonntag in die Hände unſerer geehrten Abonnenten gelangen, Zugleich machen wir die ergebene Mittheilung, daß die Sammel⸗Mappen zu unſerer Roman⸗Vibliothek in geſchmackvoller Aus führ⸗ ſung fertig geſtellt ſind und unſeren hieſigen Abonn enten durch die Trägerinnen unferes Blattes, unſeren aus wär⸗ tigen Abonnenten mit der nächſten Wochenlieferung nach vorheriger Enfendung des Abonnementbetrages von 25 Pfennig und der Portogebühr von 10 Pfennig gratis zugeſtellt werden. Wir bitten diejenigen unſerer verehrlichen hieſigen und auswärtigen Abonnenten, welche die Roman⸗Biblio⸗ thek des General⸗Anzeigers regelmäßig zu beziehen wünſchen, funs die Beſtellung umgehend aufgeben zu wollen, da wir bei der maſſenhaften Nachfrage nur in dieſem Falle für prompte und ununterbrochene Zuſtellung garanttreß können. Abhanden gekommene Bogen erſetzen wir, ſolange unſer Vorrath reicht, gerne und gratis, bitten aber auswärtige Abonnenten ihren Neklamationen Briefmarke für Rückporto gefätligſt beilegen zu wollen. Für hieſige Abonnenten beſorgen wir den Ein⸗ band der abgeſchloſſenen Romane zum Selbſtkoſtenpreis von 15 Pfennig per Band; auswärtige Abonnenten können die GEinbauddecke bei uns beziehen. Wir haben eine Reihe werthvoller und vorzüg⸗ licher Ramaue, welche bisher in Buchform noch nicht erſchienen ſind, von namhaften deutſchen und auswärtigen Autoren erworben; es bietet ſomit die Roman⸗Bibliother des General⸗Anzeigers die Gelegenheit 15 Anſchaffung einer ganz vortrefflichen Hausbibliothek unter⸗ haltenden Inhalts, zu einem beiſpiellos billigen bisher noch nicht dageweſenen Preiſe. Beſtellungen für Abonnenten dieſes Blattes nimmt entgegen ie Erpedition des General⸗Auzeigers der Stadt Maunheim. Als Geſangslehrer (namentlich für Ausbildung angehender Kunſtjünger und Kunſtjüngerinnen, die ſich der Oper widmen), empfiehlt ſich zum Unterricht. Xaver Kreuttner, B 4, 10 Opernsänger B 4, 10. Anmeldungen werden Nachmittags von—3 Uhr angenommen. 68655 SAAEAHHNHN Mannhein. Sonntag, 9. Vorſtellung. den 26. Jan. 1890 Abonnement A. Lohengrin. Romantiſche Oper in Akten von Richard Wagner. Heinrich der Vogler, deutſcher König. Hr. Mödlinger. Lohen 8 8 5. 8.Herr Gßdtjes. Elſa von Brabant 85„Frl. Mohor. Hexrzog Gottfried, ihr Bruder Frl. De Lank. Friedrich von Telramund, brabantiſcher Graf 8 5„Herr Neidl. Ortrud, ſeine Gemahlin. Frau Seubert. Der Heerrufer des Königs. Herr Knapp. — 5 Grahl. Vier brebantiſche Ele(——5 Herr 5 rl. 5 Sier Edelknaen S, Frl. Kniertem. — ſiſche u. thüringiſche Grafen u. Edle. Brabantiſche Grafen und Edle. Edelfrauen. Edelknaben. Mannen. Frauen. Knechte. Antwerpen: erſte Hälfte des zehnten Jahrhunderts. Anfang ½6 Uhr. Ende ½10 Uhr. Kaſſeneröffn 5 Uhr. Große Preiſe. HMHAHAHIA