deree eingetre — Ahonnement: 50 Pfg. monuatlich, Brisgerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfßtz. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. (Badiſche Bolkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebnng. (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils VBormittags 11 Uhr. Telegramm⸗ „Journal Mannheim.“ für onecen l den politiſchen u. allg. Thenl Thef⸗Redakteur Julius Katz, Maunbeimer Bolksblatt) Rotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, as„Mannheimer Journal“ it Eigenthum des Bürgerhoſpitals.) annheim. 5 für den lokalen und prov. Theile Ernſt Müller. * für den Inſeratentheil: Jakob Ludw. Sommer. ſämmtlich in Ar. 39.(Celenhun-Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Fiſtert gegen Fichterf Als am 5. Januar in Offenburg der Bund zwiſchen den Schwarzen und Rothen geſchloſſen wurde, da gab der Herr Abg. Rickert der neuen Partei den Segen. Er hielt im Bruſtton der Ueberzeugung eine jener be⸗ kannten Reden, in welchen die„freiſinnige“ Partei als die Retterin der Geſellſchaft und er ſelbſt insbeſondere als der Führer dieſer freiſtnnigen Partei verherrlicht, an den Kartellparteien aber, wie man zu ſagen pflegt, kein gutes Haar gelaſſen wird. Herr Rickert wunderte ſich ſehr darüber, daß die Nationalliberalen mit den Konſer⸗ vativen vereint gegen das ſchwarz⸗rothe Bündniß der Kerren Richter und Windthorſt zuſammenſtehen und er ſah alles Heil in der Unterſtützung eines gegen die ſtaatserhaltenden Parteien gerichteten ſogenannten„Anti⸗ kartells“. Da iſt es doch gewiß nicht ganz unintereſ⸗ ſant, einen Blick auf die politiſche und parlamentariſche Thaͤtigkeit dieſes überzeugungstreuen Herrn Abgeordneten zu werfen, um zu erkennen, wie waſchecht ſeine„frei⸗ ſinnigen“ Anſchauungen ſind. Es war im April 1880, als die Erneuerung des Septennats im Reichstage zur Berathung ſtand. Da erhob ſich der Abg. Rickert und hielt eine lange Rede, aus der wir zu Nutz und Frommen aller„Freiſinnigen“, die in Offenburg Herrn Rickert zujubelten, folgende Stelle nach dem ſtenographiſchen Reichstagsbericht wieder⸗ holen. Sie lautet: „Iſt denu dies, meine Herren, etwas linerhörtes, iſt es nicht die Signatur der ganzen inneren Geſchichte des deutſchen Volkes ſeit 1867, daß wir im Verein mit den Herren auf dieſer Seite(rechts)— gegen Ihren Willen allerdings(links)— jene Schöpfungen beſchloſſen haben, auf die die Nation Urſache hat, ſtolz zu ſein, und die die Grundlage aller unſerer ſtaatlichen Ent⸗ wickelung iſt(Bravo), der Entwickelung, Herr Abge⸗ ordneter Richter, an deren Reſultate auch Sie theil⸗ nehmen, mit großem Beharren theilnehmen und auch theilnehmen müſſen? Wer hat denn die norddeutſche Verfaſſung abgelehnt und wer hat ſie beſchloſſen? Es waren dieſe Parteien(Iinks und rechts). Der Herr Abgeordnete Richter und ſeine Freunde haben gegen die norddeutſche Verfaſſung geſtimmt, ſie haben gegen die dentſche Ver⸗ faſſung geſtimmt und gegen alle jene grund⸗ legenden Geſetze, ohne welche die deutſche Nation— ich frage Sie, was heute wäre?“ Das war deutſch geſprochen! Herr Rickert hielt ſeinem jetzigen Parteigenoſſen Nichter einen Wahrheits⸗ ſpiegel vor und mit abſchreckender Deutlichkeit warf bieſer das Bild der politiſchen Thätigkeit Eugen Richters zurück. Herr Rickert erhob gegen Herrn Richter und ſeine Partei, geſtützt auf unbeſtreitbare Thatſachen, den ſchweren Vorwurf, daß ſie gegen alle grundlegenden Ge⸗ ſetze des Reiches geſtimmt haben. Das Suͤndenregiſter, das im Jahre 1880 Herr Rickert dem Herrn Abg. Richter vorhielt, iſt ſeitdem beträchtlich angewachſen, wie vor dem Jahre 1880 hat auch nachher Herr Richter ille Regierungsvorlagen bekämpft und es zu Stande ge⸗ bracht, daß die von ihm verführte fortſchrittliche und ſpäter die freiſinnige Partei ſich in noͤrgelnder Oppoſt⸗ tion gegen die Regierungsanträge befand und dieſe zer⸗ ſtörende Thätigkeit bis auf den heutigen Tag fortgeſetzt hat. So hat die freiſinnige Partei auch gegen die auf Grund der kaiſerlichen Botſchaft vom 17. November 1881 geſchaffenen ſozialpolitiſchen, auf eine Verbeſſerung des Loſes der arbeitenden, wirthſchaftlich ſchwachen Klaſſen abzielenden Wohlfahrtsgeſetze in Wort und Schrift gehetzt, ohne auch nur den geringſten Verſuch zur Durchführung einer beſſeren Geſetzgebung zu machen. Weil im Lager der freiſinnigen Partei unter der Führung Eugen Richters der Haß gegen den Fürſten Bismarck alle ſachlichen Anſchauungen verdrängte und weil das Reich vor den Folgen einer derartigen verwerflichen Haßpolitik bewahrt werden muß te, hat ſich die national⸗ liberale Partei mit den Konſervativen zur Schaffung der durch die Zeitverhältniſſe dringend erfor⸗ derten ſozialpolitiſchen und wirthſchaftlichen Geſetzgebung verkunden! Und daß dieſes zur Sicherung der Reichsintereſſen und zur Förderung der allgemeinen Wohlfart als ſachdienlich erkannte Zuſammengihen der ſtaatserhaltenden nationalliberalen Grleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maun und konſervativen Parteien gegenüber dem ewig nörgelnden und zerſetzenden Treiben der Richter'ſchen freiſinnigen“ Par⸗ tei nothwendig war, hat— wie wir oben bewieſen— ſchon vor zehn Jahren der Abgeordnete Rickert in öffentlicher Reichstagsſitzung anerkannt. Heute iſt der⸗ ſelbe Herr Rickert als ein Bundesgenoſſe des von ihm ſelbſt früher ſo ſcharf gekennzeichneten Herrn Richter ins badiſche Land gezogen und hat es verſucht, die badiſchen Wähler aufzuwiegeln. Doch es wird ihm, wie dem Herrn Eugen Richter nicht gelingen, unſer ſchönes Baden— wie Herr Eckhard in der vorgeſtrigen nat.⸗ lib. Parteiverſammlung ſo treffend ſagte— z um Exer⸗ zierplatz ihrer politiſchen Umtriebe zu machen! Die Wähler unſeres Wahlkreiſes werden ſich deme nach nicht dazu hergeben in der Perſon des Hrn. Adolf Richter einen Geſinnungsgenoſſen der„freiſinnigen“ Partei zu wählen, ſte werden vielmehr im wohlver⸗ ſtandenen Intereſſe der Geſammtheit, am 20. Februar ihre Stimme dem Herrn Commerzienrath Philtpp Diffens geben, damit dieſer, wie ſeither, den Wahlkreis Mann⸗ heim⸗Weinheim⸗Schwetzingen im Reichstage als ihr Ver⸗ trauensmann vertrete, und nach wie vor an ſeinem Theile gegen das zerſetzende Treiben der freiſinnigen Partei wirke, das Herr Rickert einſt im Reichstage ſo trefflich und wahr gebrandmarkt hat. *Det Jonentarif. Müuchen, 7. Februar. In der fortgeſetzten Berathung des Eiſenbahnetats in der Abgeordnetenkammer kamen der Berichterſtatter Frhr. v. Stauffenberg, ſowie eine Reihe anderer Redner auf den ungariſchen Zonentarif und die Frage der Er⸗ mäßigung der Perſonentarife überhaupt zu ſprechen. Miniſter Freiherr v. Crailshe im führte dagegen aus, die ungariſchen Erfahrungen ſeien durchaus nicht maß⸗ gebend für unſere deutſchen Verhältniſſe, auf geringere Entfernungen ſeien unſere Tarife ebenſo niedrig wie die dortigen Zonentarife. Die bisherigen Ausnahmetarife in Form von Rundreiſe⸗Abonnements⸗ u. ſ. w. Fahr⸗ ſcheinen kommen nur dem Publikum zu gute, wolches auch die Normaltarife leichter zahlen könnte als das andere. Es entſtehe nunmehr, fährt Redner fort, die Frage, ob es nicht näher liege, das minder gutgeſtellte Publikum durch Herabſetzung der Lokalverkehrstaxen zu begünſtigen. Auf größere Entſernungen erfordere der erhöhte Verkehr auch erhoͤhte Ausgaben. Die Regierung werbe die Sache im Auge behalten, aber bei einem Einnahmepoſten von 28 Millionen ſich nicht zu finanziell ſehr gewagten Ex⸗ perimenten drängen laſſen, jedenfells nicht ohne Zuſtim⸗ mung des Landtages. Volkswirthſchaftlich ſcheine ihm eine Ermäßigung der Gütertarife viel wich⸗ tiger. Gegenüber einer Bemerkung des Frhrn. v. Soden (Centrum), wenn man die 40procentige bayeriſche Eiſen⸗ bahnſchuld convertirte, würde der Eiſenbahnetat nicht formell mit einem Deftzit ſchließen, betonten Burkart, Orterer, Beckh und Daller, daß wirthſchaftliche Gründe, namentlich der Umſtand, daß dieſe Obligationen größten⸗ theils in Händen von öffentlichen Stiftungen ſich befinden, gewichtiger erſcheinen, als die Zinserſparniſſe des Staates, eine Anſchauung, welche bekanntermaßen auch der Finanz⸗ miniſter Riedel theilt. Frankreich und der Arbeiterſchutz. Paris, 7. Februar. Bei Beurtheilung der kaiſerlichen Ver⸗ fügungen zeigt ſich heute bei den Blättern aller Rich⸗ tungen ein lentſchiedenes Uebelwollen gegen die gemachten Vorſchläge, namentlich ſoweit ſie die Bethei⸗ ligung Frankreichs betreffen. Der eigentliche Grund, daß man einer von Deutſchland gegebenen An⸗ regung ihres Urſprunges wegen nicht folgen will, wird theils offen zugegeben, theils durch allerlei Vorwände bemäntelt. Nach einigen hätten die Verfügungen nur den einen Zweck eines Wahlmanödvers, das nach den Wahlen in Vergeſſenheit gerathen werde. Frankreich aber habe keinen Anlaß, ſich in dentſche Wahlen einzumiſchen. Andere betrachten die angeſtrebte internationale Regelung nur als Verſuch, die deutſche Induſtrie gegenüber der ausländiſchen zu unterſtützen und den deutſchen Wett⸗ bewerb noch gefährlicher zu machen. In großer Ver⸗ legenheit ſind die Blätter, die wie die„Juſtice“ vor⸗ her nachdrücklic)h die Forderung eines Arbeiter⸗ geim und Amgebung. Sonntag, 9. Februar 1890. Congreſſes zur internationalen Regelung der Arbeiter⸗ frage vertheidigten. Da ſte nicht zugeben wollen, daß das monarchiſche Deutſchland eher als das republika⸗ niſche Frankreich den bezüglichen Wünſchen der Arbeiter entgegenkommt, werfen ſie ſich auf die von der Schweiz einberufene, ähnliche Zwecke verfolgende Conferenz, die ihres Dafürhaltens weit eher geeignet ſei, die Arbei⸗ terfrage zu löſen. Das Vorſchieben der Schweiz hat offenbar nur den Zweck, die gewünſchte Ablehnung der deutſchen Vorſchläge vor den franzöſiſchen Arbeitern zu entſchuldigen. Sehr gerade heraus ſagen die Boulangiſten, daß die Republik eine große Gelegenheit verloren habe, ſich wirklich arbeiterfreundlich zu zeigen. Sie hätte der deutſchen Monarchie zuvorkommen, ſich durch ebenſolche Vorſchläge die Zuneigung aller Völker erwerben ſollen. Aber auch die Boulangiſten treten nicht für die Annahme der deutſchen Pläne ein. Daszenige Blatt, das üͤber die Betheiligung Frankreichs noch am ruhigſten urtheilt, ſchlägt vor, gar nichts ſelbſt zu machen, ſondern dem Verhalten der anderen eingeladenen Nationen zu folgen, wobei es annimmt, daß der Verſuch ſchon an der Wei⸗ gerung dieſer ſcheitern wird. e Prr allgemeine ſchwarze Ftrihe. Brüſſel, 6. Febr. In Gohyſſar wurde der belgiſche Bergmannskongreß abgehalten. Ungefähr 200 Delegirte waren aus den 4 großen Kohlenrevieren des Landes, dem Baſſin von Char⸗ leroi, Lüttich, Mons und dem Centrum, zur Theilnahme an der Verſammlung erſchienen. Den Vorſitz führte der Bergmann Carrot, im Ausſchuſſe ſaß der Bergmann Callewaert, welcher die Oberleitung des letzten Strikes geführt hat, und die bekannten Sockaliſtenführer Volders, Verrycken, Fauviaux und Delporte. Vor der Eröffnung des Kongreſſes wurde Brod und Geld in ziemlicher Menge unter die Familien der Bergleute vertheilt, welche ſich in Folge des letzten Strikes in großer Nothlage befinden. er erſte Punkt der Tagesordnung, der Antrag zur Bildung eines„nationalen Bergmannsbundes,“ wurde mit dem von Volders und Callewaert beantragten Zu⸗ ſatze angenommen, daß der Bergmannsbund zu jeder Zeit die Forderung des allgemeinen Stimmrechtes an die Spitze ſeines Programms ſtellen müſſe. Der Ausſchuß des Bergmannsbundes, welcher von acht Delegirten(aus jedem Baſſin zwei) gebildet wird, führt die ausſchließliche Leitung der belgiſchen Arbeiterbewegung, und ſämmtliche, dem Bunde zugehörigen Arbeitervereinigungen müſſen den Beſchlüſfen des Ausſchuſſes unbedingte Folge leiſten. Partielle Strikes werden im Prinzip verworfen, da die⸗ ſelben gewöhnlich nur die Kräfte der Arbeiterpartei zer⸗ ſplittern; der Ausſchuß wird in den jeweiligen Fällen entſcheiden, ob ein partteller Strike ſtatthaben ſoll oder nicht, und wird auch Maßregeln treffen, um den Zuzug fremder Arbeiter zum Erſatze der Strikenden zu verhin⸗ dern. Als geeignetſtes Mittel, um den Forderungen der Arbeiter Anerkennung zu ſchaffen, wird der allgemeine der ſchwarze Strike bezeichnet, welcher im gegebenen Falle vom Ausſchuß proklamirt werden wird. Zur Sicherung des Erfolges künftiger Strikes wird eine Centralkaſſe errichtet, für welche jeder Arbeiter monatlich 5 Centimes zahlen muß. Der Kongreß beſchloß ferner die Forderung des Achtſtundentages. Die Errichtung von Arbeiterſchleds⸗ gerichten wurde verworfen, angeblich weil von Seiten der Arbeitgeber zu wenig guter Wille vorhanden ſei. Der Bergmannsbund wird eine Statiſtik der Löhne und der Arbeitszeit ſowie der von den Aktiengeſellſchaften bezahlten Dividenden aufſtellen. Die Arbeiterſyndikate hingegen werden aufgefordert, keinerlei Auskünfte an die Agenten der Regierung zu ertheilen, da dieſelben nur den Nach⸗ weis zu liefern ſuchen, daß das von dem Abgeordneten Janſon in Vorſchlag gebrachte Arbeitsbureau ſchon längſt in Thätigkeit geweſen fei. Der Vorſitzende des Kon⸗ greſſes gab endlich bekannt, daß Ende Mai der inter⸗ nationale Bergmannskongreß in Jolimont gehalten werde. Nach Schluß der Sitzung veranſtalteten die Frauen der Bergleute eine Kundgebung zu Ehren der auweſenden Führer des letzten Strikes verſummlung der nationallibrralen Partri. Di.ie hieſige nationalliberale Partei hielt vorgeſtern Abend im großen Saale des Saalbaues eine geſchloſſene Mitglieder⸗ verſammlung ab, zu welcher der Vorſtand nur durch Cireular die Mitglieder eingeladen hatte. Die Verſammlung war äußerſt zahlreich beſucht; über 1000 Perſonen waren im Saale mindeſtens anweſend, ſo daß nicht alle Erſchienenen Sitzplätze zu finden vermochten, ſondern mit Stehplätzen ſich 2. Seite. begnügen mußten. Der außergewöhnlich zahlreiche Beſuch dieſer Mitgliederverſammlung iſt jedenfalls angeſichts der bevorſtehenden Reichstagswahlen ein hocherfreuliches Zeichen, das jeden wahren Patristen, jeden wirklichen Valer⸗ landsfreund mit Freude und froher Hoffnung auf den Sieg der nationalliberglen Sache im gegenwärtigen Reichstags⸗ wahlkampfe erfüllen muß. Als erſter Redner ergriff der Präfident der hieſigen nationallibexralen Partei, Herr Bankpräſident Eckhard das Wort. Der Vorſtand habe geglaubt, die Mitglieder der Partei vor dem Wahltage noch einmal zu einer internen Verſammlung einladen zu ſollen, um denſelben Gelegenheit zu geben, ihre Gedanken in dem gegenwärtigen Reichstagswahlkampfe noch einmal auszutauſchen, und die Parteifreunde zu bitten, mit aller Kraft mitzuarbeiten im gegenwärtigen Wahlkampfe, da⸗ mit das vorgeſteckte Ziel am Wahltage erreicht werde, Redner gibt ſodann ſeiner tiefen Betrübniß darüber Ausdruck, daß in Reden und Schriften von den gegneriſchen Parteien die Zuſtände im deutſchen Reiche in einer Weiſe dargeſtellt würs den, wie man ſie nur in dem verrottetſten traurigſten Staats⸗ weſen vorfinde. Man ſchäme ſich, wenn man alle dieſe Dinge leſe und höre. Herr Eckhard erinnerte ſodann, nachdem er kurz die Ereigniſſe der Jahre 1870 und 1871 geſtreift, daran, was unſer junger thatkräftiger Kaiſer in der kurzen Zeit, welche ſeit ſeinem Regierungsantritt verfloſſen, alles für die Erhaltung des äußeren und inneren Friedens gethan. Im Anſchluß hieran gedachte Nedner alsdann des Reichs⸗ kanzlers Fürſten Bismarck, des großen Mannes, der nunmehr bereits dem dritten Regenten als Rathgeber zur Seite ſtehe. Sein Haupt ſei zwar gebleicht, aber ſeine Kraft, wie man aus ſeinen Thaten erſehe, noch ungebrochen. Des ferneren kam Redner auf unſere ſozialpolitiſche Geſetzgebung zu ſpre⸗ chen, welche von Kaiſer Wilhelm., dem erhabenen Gründer des Deutſchen Reiches, eingeleitet und von ſeinem Enkel fort⸗ geführt worden ſei und die alle davon Betroffenen zu großem Danke gegen die Urheber dieſer Geſetzgebung verpflichte. Von einer anderen Seite würden auch Verbeſſerungsvor⸗ ſchläge gemacht, aber dieſe Verbeſſerungsvorſchläge ſtreiften den Weg der Zerſtörung. Anſchließend hieran gedachte Redner der beiden leßten Erlaſſe des Kaiſers vom 4. Februar 1890, in welchen ganz neue Bahnen bezeichnet würden in Bezug auf die ſozialpolitiſche Geſetzgebung. Herr Eckhard kam ſodann auf die Reichstagswahlen vom Jahre 1887 zu ſprechen und wies nach, daß die Behauptung, das damalige Kriegs⸗ geſchrei wäre völlig unbegründet und blos ein Wahlmanöver geweſen, nicht den Thatſachen entſpreche, denn ſelbſt die geaneriſchen Blätter hätten anerkannt, daß damals die Ent⸗ ſcheidung, ob Krieg oder Frieden, nur an einer Stimme hing. Auch jeßzt ſei die Lage, wenn auch keine akute, ſo doch eine chroniſche und das dentſche Reich dürfe nichts verſäumen, ſeine Webrkrgft auf ihrer ſetzigen Höhe zu erhalten. Von der gegneriſchen Seite würden immer die vielen Steuern ins Feld geführt. Mam möge jedoch einmal daran denken, was uns ein unglückllicher frieg koſten würde. Deutſchland ſtehe noch im Kontobuche der Franzoſen, welche bei einem unglücklichen Kriege die 15 Milliarden, die ſie uns im Jahre 1871 zahlen mußten, gewiß wieder holen und dazu noch ſo manches andere mitnehmen würden. Sodann werde vor allem den Nationalliberalen vorge⸗ worfen, daß ſie unter dem Schutze des Kartells die Legisla⸗ turperioden des Reichstags von 3 auf 5 Jahre verlängert hätten. Er(Redner) würde auch gar nichts gegen die drei⸗ 9 05 e Legislaturperiode haben, wenn die Wahlen in ruhiger und leidenſchaftsloſer Weiſe vor ſich gingen. Aber das ſei leider der Fall, und er könne es nicht befürworten, daß Deutſchland alle drei Jahre einen ſolchen zeyſetzenden Wahlkompf durchmache. Ja, wenn am Wahltage alles vor⸗ bei wäre! Aber das ſei nicht der Fall. Der Wahlkampf 808 e Zerwürfniſſe im Lande, ſchaffe Zerwürfniſſe in der tadt und 18765 Zerwürfniſſe in der Jamilie, welche den Wa Igang tets ſehr lange überdauerten. Ueberdies hatten die Nationalliberalen in diefer Frage einen ganz guten Bun⸗ desgenoſſen. Der deutſchfreiſinnige Führer, Bamberger, habe bereits im Jahr 1874 die dreijährige Legislaturperiode als etwas leichtfertig, als eine zu kurze bezeichnet und dieſe Aeußerung im Jahre 1887 wiederholt. Und auch der Führer des Zentrums, Windthorſt, habe erklärt, daß die dreijährige Friſt zu kurz bemeſſen ſei. Man möge ſich doch auch einmal in andern Ländern umſehen; überall um⸗ ſeß en die Legislaturperioden mehr als drei G das reie habe ſogar 7jährige Perioden. Es doch auch zu hedenken, daß wir außer den Reichstagswahlen noch die Landtags⸗ Kreis⸗ und Gemeindewahlen haben. „Redner lam ſodann auf den Kandidgten der national⸗ libexralen Partei, Herrn Kommerzienrath Philipp Diffen 6, 1 ſſenen zund hob deſſen ſegensreiche Wirkſamkeit im ver⸗ 5 enen Reichstage hervor. Wenn wir einen ſolchen Mann n unſerer Stadt beſitzen, dann brauche man ſich keinen Kan⸗ didaten von auswärts zu verſchreiben. Jedermann wiſſe, was Herr Diffen e im 75 geleiſtet, jeder Mann⸗ heimer Bürger kenne Herrn Diffens und wiſſe ihn zu ſchätzen. Von dem demokratiſchen Kandidaten wiſſe man bis letzt blos das eine, daß er aus Pforzheim ſei und habe nicht gehört, daß ſich 55 bis a viel um Mannheim geküm⸗ mert hat. ſei ſa wahr, daß ein Reichstagsabgeordneter der Vertreter des ganzen Volkes iſt; aber neben den großen allgemeinen Intereſſen habe jeder Wahlkreis doch auch noch beſondere Intereſſen. Man bürfe es nicht dulden, daß die deutſchfreifmnnige Partei, welche in Norddeutſchland abge⸗ wirthſchaft habe, nun unſer ſchönes Baden zu ihrem Exer⸗ zierplatze machen wolle, „Wenn die gegneriſchen Parteien immer auf das Kartell ſchimpften, ſo ſollten ſie doch bedenken, daß ſie in dieſer Be⸗ ziehung in einem 3 dünnen Glashauſe ſäßen. Herr Eckhard ſchloß mit den Aufforderungen der An⸗ weſenden, am Wahltage ihre Pflicht zu thun, denn es ſtehe nicht nur die Reichstagswahl in Frage. Hierauf beſtieg Herr Thorbecke die Bühne, um eben⸗ alls zu reger Antheilnahme an dem Wahlkampfe und zur lebhaften Agitation aufzufordern. Derelde machte ſodann die hocherfreuliche Mittheilung, daß die bis jetzt auf dem Lande ſeitens der nationalliberalen Partei abgehaltenen Wahlver⸗ ſammlungen ſämmtlich einen +1 glänzenden Verlauf genommen haben und daß die Stimmung auf dem Lande für die nationalliberale Sache ſo günſtig iſt, wie noch niemals deane Wenn ich, ſo fuhr Redner fort, auch ſonſt das demo⸗ ratiſche Blatt nicht leſe, ſo halte ich es doch während der Wablzeit für meine Pflicht, bie und da einen Blick in das⸗ ſelbe zu werfen. Mag man nun das Blatt in die Hand neh⸗ men, wann man will, Montag, Mittwoch oder Samſtag, Mik⸗ tags oder Abends, ſtets beißt es in demſelben Kampf gegen das Kartell und nieder mit dem Nationalliberalismus in Baden. Auch ich ſage, gleich Herrn Eckhard, in. dem gegenwärtigen Kampfe es ſich nicht blos um das Reichstaas⸗ mandat handelt, nein, es ſteht noch viel Größeres auf dem Spiel; es handelt ſich faktiſch um die Erhaltung des bürger⸗ lichen Friedens in unſerer Stadt. Wer daran noch gezweifelt, den hat die Rede Eugen Richter's, welche dieſer am vergangenen Sonntag in dieſem Saale gehalten, davon überzeugen müſſen. Neue Geſichts⸗ unkte hat Herr Richter nicht gebracht, er hat nicht umal geſagt, was die deulſchfreifinnige Partei eigentlich Will. Er begann ſeine Rede damit, daß er den Grundſatz aufſtellte, die Vetterwirthſchaft, die man bei den National⸗ Weralen ſo arg verpönte, iſt bej der demokratiſchen und deutſchfreiſinnigen Partei erlaubt. Als ich vor 6 Jahren bei den damaligen Reichstagswahlen mit aufs Land zog und für Herrn Eckbhard, der damals als Kandidat der national⸗ Seneral⸗Anzeiger. liberalen Parlei aufgeſtellt war, agſtirte, da hleß es gleich am andern Morgen in jener Zeitung: Wie kann Herr Thorbecke nur hinausziehen und einen Verwandten empfehlen! Herrn Eugen Richter jedoch iſt es erlaubt, einen Verwandten zu empfehlen. Wenn er uns nur über dieſen Vetter etwas geſagt hätte, von welchem man bis jetzt blos weiß, daß er von der demokratiſchen Partei als Reichskagskandidat auf⸗ geſtellt worden iſt. Ueber unſeren Herrn Diffens dagegen brauchen wir Niemanden etwas zu ſagen, den kennt Jedermann, ſein Vorleben und ſeine ganze bisherige Thätigkeit liegen klar vor unſeren Augen. Wir haben jetzt nur noch 14 Tage bis zur Wahl, jedoch bis jetzt den demokratiſchen Fandidaten noch in keiner Verſammlung reden gehört. Wir wiſſen wohl, daß dieſer Mann aus Pforzheim kommt. leber ſein Vor⸗ leben und ſeine Befähigung zum Reichstagsabgeordneten hat uns weder Herr Eugen Richter noch einer der demo⸗ kratiſchen Führer etwas geſagt. Ich bin der Meinung, daß, wenn wir in unſerem Kreiſe einen Mann haben, der ſeinem ganzen Vorleben ſowie ſeiner Stellung nach befähigt iſt, unſeren Kreis im Reichstage zu vertreten, ein Mann der in unſerer Mitte lebt, den wir auf Herz und Nieren prüfen können, man es nicht nöthig hat, nach auswärts zu gehen und einen Vertreter für unſeren Wahlkreis zu holen. Ich kann Sie verſichern, daß man auch auf dem Lande dieſer Meinung iſt. In unſeren Wahlverſammlungen auf dem Lande iſt derſelben wiederholt. Ausdruck gegeben worden. „Ich habe am Sonntag vorher geſagt: wenn Eugen Richter kommt und uns die Freiheit bringen will, dann wollen wir ihm unſere gemiſchte Schule zeigen, dann wollen wir ihm ſagen, daß Baden liberale Inſtitutionen ſchon lange vor Gründung des Deutſchen Reiches hatte, daß es dieſelben ſchon hatte, als man Eugen Richter noch gar nicht politiſch kannte, als er noch nicht von der Regierung als Bürgermeiſter von Neuwied beſtätigt worden war. Schon damals gab es in Baden ſehr viele liberale Männer.(Rufe: Eckhard!) Was hat nun Eugen Richter bezüglich unſerer gemiſchten Schule geſagt? Er ſagte, wir ſollten Gott danken, daß uns Bismarck noch nicht in dieſe Sache gepfuſcht habe! M. H. Auch in Preußen hatte man angefangen, dieſe gemiſchten Schulen zu gründen, doch die frühere Fort⸗ ſchrittspartei, welche die Regierung anfangs unterſtützte, ver⸗ ließ dieſelbe, ſo daß der Kultusminiſter Falk nicht mehr die richtige Stütze hatte. M. H. An demſelben Tage, an welchem Herr Windthorſt in Köln die Forderung von der Auslieferung der Schule an die Kirche erhoben, ſprach der Führer der demokratiſchen Partei, Herr Sigmund Bensheimer, in Schwetz⸗ ingen und Plankſtadt zwiſchen zwei Kaplänen in ultramon⸗ tanen Verſammlungen. Wo pleibt da der Liberalismus der deutſchfreiſinnigen Partei? Fürſt Bismarck wird uns unſere gemiſchte Schule nicht nehmen, wenn ſie uns genommen wird, dann nimmt ſie uns blos das Zeutrum. Darum ſage ich, daß die nationalliberale Partei viel liberaler iſt, als die demokratiſche Partei. Wir bleiben in dieſem Punkte feſt, wir verabſcheuen derartige Kartelle. Die Fortſchrittspartei aber hat eine Wendung gemacht, als ſie einſah, daß ſie ohne die Unterſtützung der Ultramontanen ein paar Mandate im Reichstage und im Landtage verlieren werde. Geradeſo iſt es mit der demokratiſchen Partei der Fall geweſen. Ganz ähnlich iſt das Verhältniß der Deutſchſreiſinnigen und der demokratiſchen Partei mit den Socialdemokraten. Früher haben die Deutſchfreifinnigen für das Socialiſtengeſetz geſtimmt; als ſie jedoch merkten, daß ſie öhne die Unterſtützung der So⸗ cialdemokraten ein paar Sitze im Reichstage verlieren wür⸗ den, wurden ſie plötzlich Gegner des Geſetzes. Das iſt die Löfung des Räthſels. Ich bin überzeugt, daß die Socialde⸗ mokraten dies auch ſehr gut wiſſen. Herr Eugen Richter ſagte in ſeiner Rede ferner, daß das Alters und Invalidengeſez ein Sprung ins Dunkle geweſen ſei und daß Herr Diffens dieſen Sprung ins Dunkle mitge⸗ macht habe. Es iſt das ein ungemein höhniſcher Ausdruck, Das Alters⸗ und Invalidenverſicherungsgeſetz iſt kein Sprung ius Dunkle, ſondern mit demſelben ſucht man auf friedlichem Wege das zu erreichen, was die ſocialdemokratiſchen Agita⸗ toren in ihrer idealen Schwärmerei auf andere Wegen her⸗ beiführen wollen. Wenn man auf friedlichem Wege die Löſ⸗ ung der ſocialen Frage zu erreichen ſucht, ſo iſt das kein Sprung ins Dunkle. Die Stellung, welche die deutſchfrei⸗ finnige Partei dieſem Geſetz gegenüber eingenommen, war die herkömmliche. Sie hat einfach„Nein“ geſagt. Mit einer ſolchen Stellung übernimmt man natürlich gar kein Riſiko. Die deutſchfreiſinnige Partei ſcheut ſich überhaupt, ein Riſiko für eine geſetzgeberiſche Maßnahme zu übernehmen und ſagt deßhalh zu jedem Geſetze einfach Nein. Geht die Sache dann ſchlecht, ſo war man einfach nicht mit dabei, getzt ſie gut, dann ſpricht man nicht mehr davon. So haben 3. B. die Deutſchfreiſinnigen ſeinerzeit im preußiſchen Land · tage ſtets gegen die Verſtaatlichung der Eiſenbahnen geſtimmt, indem ſie behaupteten, daß durch die Verſtaatlichung der Eiſenbahnen die Finanzperhältniſſe des Reiches ſo verwirrt würden, daß ſie gar nicht mehr in die Reihe gebracht werden könnten. Es ſind über dieſe Angelegenheit mehrmals lange Diskuſſionen gehalten worden. Was hat nun aber die Erfahrung gezeigt? Die Finanzen Preußens find heute ſo gefeſtigt, wie noch niemals und zwar nur infolge der Staatzeiſenbahnen. Es iſt ſehr leicht immer nein zu ſagen, denn dann hat man keine Verantwortung. Um die Getreidezölle iſt Herr Eugen Richter gegangen, wie die Katze um den heißen Brei, da ja ſonſt ſein Vetter ein paar Stimmen auf dem Lande hätte einbüßen können. Er ſagte nicht, er wolle die Zölle aufheben, ſondern er ſagte nur, er wolle den Zolltarif abändern. Die Demokraten ſagen in ihren Wahlverſammlungen auf dem Lande, daß wir 81 viel Steuern hätten, daß ſie ge⸗ kommen ſeien, um das Volk von dem großen Steuerdruck zu befreien und Herr Eugen Richter hat an dieſer Stelle geſagt, daß auch ſeine Partei die vielen hundert Millionen für das Heer bewilligt hätte. Die hieſige demokratiſche Partei hat ferner auf dem Lande ein Flugblatt verbreitet, daß in den letzten 17 Jahren nicht weniger als 1000 Millionen für die Wehrkraft des Landes ausgegeben worden ſeien und daß dies Alles die Nationalliberalen bewilligt hätten. Es iſt dies doch keineufalls eine ehrliche Kampfesweiſe. M. H. Als im Jahre 1870 die Demokraten auf dem Rathhauſe das Regiment an⸗ traten, betrugen die ſtädtiſchen Umlagen 200,000., während ſte ſich im Jahre 1886, zu welcher Zeit ſie die Herrſchaft wieder abtreten mußten, auf 1 Million Mark bezifferken. Das demokratiſche Regiment auf dem Rathhauſe hat uns ſo⸗ mit keineswegs eine Steuererleichterung gebracht. Allerdings ſind ſeit dem Jahre 1870 auch die Ausgaben der Stadt ge⸗ ſtiegen. Herr Eugen Richter hat weiter geſagt, daß Handel und Verkehr inſolge der Schutzzollpolitik ſtocke. Unſere Stadt hat, m.., in den letzten 3 Jahren, um ca. 3000 Wahlberechtigte zugenommen, von denen mindeſtens 2000 dem Arbeiterſtande angehören. Dieſe ſtarke Zunahme der Arbeiter beweiſt doch, daß die Arbeitsgelegenheit ſich in unſerer Stadt vermehrt hat. M..! Ich behaupte, niemals haben in Deutſchland Handel und Induſtrie ſo geblüht, wie in der letzten Zeit. Wer ehr⸗ lich ſein will und wer ein offenes Auge hat, wird das zu⸗ geben müſſen. M..! Wir haben uns der Mühe unterzogen, in allen Wahblorten der Bevölkerung die Wahrheit zu ſagen und ich kann zu mieiner Freude konſtakiren, daß die Bevölkerung ſo vernünftig iſt, daß ſie den verführeriſchen, gleißner Reden der gegneriſchen Parteien kein Obhr leiht. Wenn die Stadt⸗ bevölkerung ſo klug iſt, wie die Landbevölkerung, wenn die ſtädtiſchen Wäbler gerade ſo handeln wie die ländlichen, dann Mannhelm, 9. Fevrna⸗ liegen für uns die Verhältniſſe noch günſtiger, als ſr drei Jahren. M..! Eugen Richter hat geſagt, die nationalliberale Partei beſtehe nur aus Strebern. Es iſt das ein ſchwerer Vorwurf, den der deutſchfreifinnige Führer in einer für ihn fremden Stadt den Leuten gemacht, welche ſich um das öffent⸗ liche Wohl bekümmern. Das find wir in Baden nicht ge⸗ wöhnt, daß Bürgern, der Stadt Mannheim, ſolche ſchwere Beleidigungen in das Geſicht geſchleuderr werden. Iſt unſer Herr Diffens vielleicht ein Streber? Hat er biel⸗ leicht nach dem Reichstagsmandat gegeizt, nachdem er ſchon ſo viele Ehrenämter beſitzt? Herr Diffens iß doch ſicher leiln Streber! Sind wir vielleicht Streber, weil wir die Wahl des Herrn Diffens verfechten? Ja, wir ſind Streber, wir ſtreben, das Mandat in die Hände eines unſerer Mitbürger und nicht in diejenigen eines Auswärtigen zu legen, wir ſtre⸗ ben danach, den richtigen Mann in den Reichstag zu ſenden, wir ſtreben für Kaiſer und Reich; ja, in dieſer ſind wir alle Streber und ſtolz darauf, es zu ſein. ravoß M. H. Durch die Rede des Herrn Eugen Richter zog ſich wie ein rother Faden der Satz: Fort mit Bismarck. Er hat zwar dieſe Worte nicht ausgeſprochen, zaber Jeder wird wohl mit mir darin übereinkommen, wenn ich ſage, daß das Blatt, welches unſere Intereſſen vertritt, Recht gehabt hat, als es in einem Artikel ſagte, die Rede Richters be⸗ deutet: Fort mit Bismarck. Herr Richter ſucht Mißtrauen gegen den Reichskanzler zu ſäen; er ſagte, Fürſt Bismarck ſei ſchon 75 Jahre alt und deßhalb müſſe man, da man nicht wiſſen könne, was komme, dafür Sorge tragen, daß eine kompakte Antikartellmajorität in den Reichstag einziehe. Ich ſage dagegen, m. H gerade weil der Reichskanzler 75 Jahre alt iſt und ihn, was Gott verhüten möge, ſehr leicht Slech⸗ thum befallen kann, in Folge deſſen er ſich genöthigt ſehen lönnte, das Steuerruder zurückzulegen, gerade deßhalb müſſen wir dafür ſorgen, daß eine kompakte Kartellmajorität in den Reichstag kommt. Herr Thorbecke gibt ſodann ſeiner großen Freude Ausdruck, daß ſo viele Arbeiter heute anweſend ſind. Nicht lange iſt es her, fuhr Redner alsdann fort, daß ein treuer Arbeiter, der ſein Vaterland ſehr geliebt, Herr Schreinermei⸗ ſter Klank, zur ewigen Ruhe gebettet wurde. Bevor er die müden Augen ſchloß, ſagte er zu ſeiner Frau: Gehe an die Schublade, hole mir den Kranz aus Eichenlaub, den ich mir auf dem Niederwalde gewunden und lege mir ihn aufs Haupt. Es war ein ehrlicher kreuer Arbeitgr, ein warmer Patriot, und ſeine Frau und Kinder wiſſen nur Gutes von ihm zu erzählen. M..: Nur wenn wir dafür Sorge tragen, daß das deutſche Reich in Macht und Anſehen ſteht, kann unſere Induſtrie, kann unſer Handel gedeihen und kaun der Arbeiter Verdienſt erhalten, deshalb muß auch der Ar⸗ beiter feſt zu Kaiſer und Reich ſtehen, muß darauf Bedacht ſein, daß die Macht und das Anſehen desſelben nicht ge⸗ ſchwächt wird. Wenn es keine kompakte Reichstagsmaforität mehr gibt, dann beginnt die arbeitsloſe Zeit, Das deutſche Reich wird für die Arbeiter thun, was es auf dem Wege der Geſetzgebung nur thun kann, das haben die beiden neue⸗ ſten kaiſerlichen Erlaſſe gezeigt. M..: Das hieſige demo⸗ kratiſche Blatt findet in dieſen neueſten Erlaſſen nur, daß die Schutzzölle aufgehoben werden ſollen. Ich habe nichts davon in dieſen Erlaſſen leſen können. Durch die Schutz⸗ zölle, m.., hat unſere Induſtrie einen hohen Au chwung erfahren und wenn auch die Arbeiter in Folge der etreide⸗ zölle das Brod 1 Pfg. theurer bezahlen müſſen, ſo iſt es doch jedenfalls beſſer, 5 bezahlen für das Brod 1 Pfg. mehr und werden gut bezahlt, als daß ſie 2 Pfg. weniger bezahlen und keine Arbeit haben. Die Getreidezölle aufzuheben und die Schutzzölle beſtehen zu laſſen, iſt, wie 885 Herr Dif⸗ fens am Sonntag vor acht Tagen ausgeführt halr, im In⸗ tereſſe unſerer Landwirthſchaft unmöglich. Auf die Angriffe des„Mannheimer Anzeigers“ will ich nicht zurückkommen. Ich erachte mich zu hoch dafür, um darauf einzugehen. Ich denke auch, daß alle gutgeſinnten 1 ſich vor einem ſolchen Gebahren mit Abſcheu ab⸗ wenden. ‚ Herr Thorbecke macht ferner die Mittheilung daß die nationalliberale Partei noch zwei große en ee abhalten wird, von denen die eine kommenden Donnerſſag ſtattſindet, in welcher Herr Miquel ſprechen wird, wäh⸗ rend die andere am Vorabend der Wahl abgehalten wir und ſchließt ſodann mit dem Rufe: Allezeit tren an der Seite unſeres ſtreitbaren Reichskanzlers zu ſtehen und mit einem von den Anweſenden ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf denſelben. Die Verſammlung, die einen prächtigen impoſanten Ver⸗ lanf nahm, erreichte gegen 10 Uhr ihr Ende. Aus Stadt und Land. Maunheim, 8. Februar 1890. „Hofbericht. Geſtern Vormittag nahm der Großherzog die Vorträge des Major Müller und des Hofmarſchalls Grafen Andlaw entgegen. Danach meldeten ſich zahlreiche Offiziere. Nachmittags empfing der Großher⸗ zog den Prälaten Doll und hörte den Vortrag des Legations⸗ ſekretärs Freiherrn von Babo. Ernennungen und Verſetzungen. Der Großherzog hat den Miniſterialrath Heil bei dem Miniſterium des Innern zum ſtellvertretenden ſtändigen Mitglied des Landes⸗ Verſicherungsamts ernannt, ferner den Rechnungsrath Hein⸗ rich Bißwanger bei der Reviſion des Verwaltungshofs zum Stiftungsverwalter in Baden ernannt, den Kontroleur Julius Carlein bei der früheren Generalwittwen⸗ und Brandkaſſe als Reviſor zum Verwaltungshof verſetzt und den Reviſor Martin Meyer bei der Generalbrandkaſſe zum Kaſſier bei genannter Stelle ernannt. 5 * Augenarzt Geh. Nath Dr. Otto Becker in Hei⸗ delberg iſt geſtern geſtorben In Ratzeburg im Jahre 1828 geb, wurde Becker 1868 als ordentticher Profeſſor der Augenbeil⸗ kunde an die Univerſität Heidelberg berufen, wo ihm das Direktorgt der Augenklinik übertragen wurde. Im Jabre 1878 rückte er zum Hofrath und 1884 zum Geh. Hofrath vor, um dann 1886 den Rang eines Geb. Raths II. Klaſſe zu er⸗ langen. Mehrere hohe ee wurden dem nun Verblichenen während ſeiner Berufsthätigkeit zu Theil. * Herr Oberbürgermeiſter Dr. Miauel iſt, wie uns ein Berliner Telegramm meldet, wieder erkrankt. Herr Dr. Miquel, der vor wenigen Wochen an der In⸗ fluenza und Bronchitis ſchwer erkrankt war, hatte ſich kaum von den Folgen erholt, als er bereits nach Kaiſerslautern kam, um ſeinen Wählern Bericht zu erſtatten. Von dort iſt Herr Dr. Miquel noch in der Nacht zu den Berhandlungen des Provinziallandtags nach Kaſſel gereiſt und hat ſich ſofort nach Erledigung der dort ſeiner harrenden Aufgaben nach Berlin begeben, um an den Sitzungen des Herrenhauſes, deſſen Vizepräſident er iſt, theilzunehmen. Er konnte aber nur noch dem Feſteſſen beim Fürſten Bismarck anwohnen und muß ſeither das Zimmer hüten. Wir hoffen, daß der ver⸗ ehrte Führer unſerer Partei bald wieder völlig geneſen und noch in der Lage ſein wird, ſeinen angekündigten Vortratz in unſerer Stadt zu halten. nnn WWe err Aannheim, 9. Fehrnar. General⸗Anzeiger. *Der Bericht über die letzte Stadtraths iſt uns heute früh zn ſo ſpäter Stunde e daß es 13 zum Abdruck zu bringen und müſſen wir uns für heute auf die auszugsweiſe Wieder⸗ as Gaswerk hat im Rechnungsjahre 18887/89 ei ie Brauſebäder für Schulkinder in der Friedrichs⸗ ſchule ſollen demnächſt dem Betriebe übergeben ade Ber Gebrauch der Bäder iſt nicht obligatoriſch ſondern geſchieht nur auf Wunſch und mit Einwilligung der Eltern. Ein Aborthäuschen mit Piſſoir ſoll auf dem Markt⸗ platze erbaut werden und zwar mit einem Koſtenaufwande von 9,600 M. Die Pläne wurden bereits genehmigt und ſoll dem Bürgerausſchuſſe eine diesbezügliche Vorlage zugehen. Die Armenkommiſſion hat ihren Voranſchlag pro 1890 vorgelegt, wonach ſich die Anforderung an die Stadt⸗ 0 0 gegen das Vorjahr um einige Tauſend Mark niedriger ſtellt. Zur Abhaltung des Maimarkts wird auf Antr des landwirthſchaftlichen Vereins ein Kredit von 500 M. 0 das Der eligatbeiſchen Be ex obligatoriſchen Benützung der Veichenhalle hat der Stadtrath nicht zugeſtimmt, da auch der Geſundbeis⸗ rath, welchem die Angelegenheit zur Vorberathung überwieſen worden war, ein Bedürfniß zur obligatoriſchen Benützung der Leichenhalle als nicht vorbanden erklärte. Auch die chriſtliche Friedhofkommiſſion vermochte die obligatoriſchen Benützung der Leichenhalle nicht zu empfehlen. Das Verbrauchsſtener⸗ und Pflaſtergelderheber⸗ e 11 nicht und e n neues Häuschen mit einem Koſten von 3000 Mark gebaut werden. Ein neues Wahlmanöver nennt es der„Mannh. Anzeiger“ daß überall auf dem Lande, wo die Vertreter der nat.⸗lib. Partei ſich zeigen, die Geſangvereine es ſich nicht nehmen laſſen, die Verſammlungen durch den Vortrag patrio⸗ tiſcher deutſcher Lieder zu verherrlichen. Das iſt eben der Unterſchied zwiſchen den demokratiſchen und nationalliberalen Verſammlungen, daß in erſteren mühſam gewühlt, Unzufrie⸗ denheit geweckt und geſchürt wird, während die national⸗ liberale Partei ſich an die idealere Seite des Menſchen wendet und vor Allem die Pflege des Patriotismus und der vaterländiſchen Dankbarkeit erſtrebt Kein Wunder, daß darum ſich die Verſammlungen der Nationalliberalen auf dem Lande zu patriotiſchen Feſten geſtalten, die ſtets in der ſchönſten Einmüthigkeit verlaufen. Das hat ſich auch zum tiefen und begrei ichen Leidweſen des„Anzeigers“ wieder in Sandhofen glänzend gezeigt, wo nicht weniger als drei Vereine das„Feſt“ verherrlichen halfen, näm⸗ lich der„Männergeſangverein Eintracht? vom Schaarhof unker der Direktion des Herrn Hauptlehrers Hecker, der Geſangverein„Sängerbund“ unter derjenigen des Herrn Andreas Schmiedt und der Geſangverein Aurelia“ unter der Leitung des Herrn Georg Wernz. Allen dieſen treff⸗ lichen Geſangvereinen ſei an dieſer Stelle der gerzlichſte Dank und Gruß der nationalliberalen Freunde aus Maunheim jeſandt. Am Aerger des„Mannheimer Anzeigers“ werden ſie ch er n 106 er„Maunheimer Anzeiger,“ dieſes rüßmlichſt belannte Weltblatt läßt ſich geſtern Abend gnädig herab, dem zunbedeutendſten Blättchen Badens, um das ſich bekauntlich kein Menſch kümmert“— mit dieſem Koſenamen bezeichnete uns nämlich erſt kürzlich der wackere Anzeiger— eine ganze Seite ſeines ſo überaus werth⸗ und gehaltvollen redaktionellen Theils, ſoweit derſelbe in Mannheim von ſieben ſelbſtändigen Redakteuren den zwökf eigens zu dieſem Zwecke eingerichteten Stenographen in die Feder diktirt wird, zu widmen. Ob guch der ſpezielle„Sonntags ⸗Redakteur“ daran mitgewirkt hat, wiſſen wir nicht, jedenfalls atbmet das geſtrige Blatt eine ganz ſonntäglich feierliche Stimmung. Wenigſtens läßt der„Mannheimer Anzeiger“ bereits Artillerie anffabren ab⸗ protzen und ſeuert, wie er ſelbſt ſagt, 4 Kanonenſchüſſe auf uns ab.“ Solche Kraftäußerung ſetzt uns naturgemäß in ein woblberechtigtes Erſtaunen, denn ſein Pulver ſchien er längſt verſchoſſen zu haben. Und warum dieſes Feſtſchießen? Weil wir unz geſtattet haben, in prompter Erwiederung den „Manubeimer Anzeiger“, der den„Amtsverkündiger mit be⸗ ſonderer Borliede als das Organ der Herren Thorbecke und Hirſchhorn bezeichnet, das Organ der Herren Mainzer, Gain: 1 und Buol zu nennen. Sobald der„Mannheimer Anzeiger⸗ bſch artig ſein und ſich den richtigen Namen unſeres Blattes angewöhnt haben wird, werden auch wir ihm ſeinen Welt⸗ namen gönnen; bis dahin ble ibt er aber für uns das Organ der Herren Mainzer, Geinzer und Genoſſen.— Die„Puppenfee“ iſt als ein unſeres Tbeater⸗Comite's zu bezeichnen. Es gilt nun dieſe glüclliche Speculation richtig auszubeuten. Dazu iſt vor allem nöthig, daß zur Einleitung des heiteren Abends, der ihr noch recht oft gewidmet ſein ſoll. ein munteres Tonwerk dem Repertoire einverleibt werde, eine Operette von Offenbach oder der⸗ gleichen. Fortunios Lied“ iſt von unſeren Bühnenmitgliedern an einem Feſtabend des„Liederkranz“ zur Aufführung ge⸗ langt; es dürſte nicht ſchwer halten, dieſes Stückchen in den Spielplan aufzunehmen. wird es auch möglich ſein, das Aus ſiattungsſtück, denn ein ſolches iſt die Puppenfee, auch an mehreren Sonntagen 77 wiederholen, da an Sonn⸗ tagen ein Znzug aus der Pfalz und vom Lande her mit Geſtörtes Glück. Noman von Th. Schmidt. (Sacferall darboskn.) 3* Fortſetzung) Aus welchem Grunde ſagten Sie bezüglich Ihrer An⸗ * kunft beim Pofthauſe des Abends nach vollendetem Beſtell⸗ gange nicht die Wahrheit?“ „Es geſchah, um nicht ins Gerede der Leute zu kommen. Ich mochte das Verhältniß mit meiner Braut nicht bekannt werden laſſen. Ich hätte doch ſagen müſſen, womit ich die halbe Stunde von fünfeinhalb Uhr bis ſechs ausfüllte, was mich perdächtig machen konnte. Meine Braut wäre auch ſicher in Ungelegenheit gerathen; die Frau Direktor duldet nämlich keine Liebſchaften ihrer Dienſtboten. Uebrigens bin ich an dem Abende, an welchem der Brief geſtohlen wurde, als ſonſt und zwar in Begleitung meiner Braut am oſthauſe eingetroffen.“ „So?— Wann denn?“ Etwa um fünfdreiviertel Uhr.“ War dieſe Angabe richtig oder konnte Nolle durch Zeu⸗ gen die Ankunft beim Poſthauſe um dieſe Zeit beweiſen, dann war ihm ſchwer die Thäterſchaft an dem Raube nachzuwei⸗ ſen. Wir wiſſen, daß Jokmer ſich nur einige Minuten vor 1 9 Uhr aus dem Dienſtzimmer entfernt hatte und nach der Unterſuchung der Geldbrief nur mährend dieſer we⸗ nige Minuten dauernden Abweſenheit geſtohlen werden konnte, der Richter hatte ſonach, wenn Nolle ſein Alibi nachwies, einen ſchweren Stand, ſeine Anklage aufrecht zu erhalten. „Können Sie Ihre Behauptung durch Zeugen beweiſen?“ „Das kann ich.“ „Nennen Sie den oder die Zeugenn „Ich vermag nur meine Braut als Zeugen anzugeben. Mit dieſer bin ich etwa um fünfeinhalb Uhr, als ich vom zurückkehrte, in der Nähe des„Braunen Hirſch zuſammengetroffen.“ 5 ie weit liegt der„Braune Hirſch“ vom Poſthauſe. . 8. Sekte Sicherheit zu erwarten iſt. Vor Allem aber ſollte man den Abonnenten, die in kritiſchen Zeiten ohne Murren jedes Repertoire über ergehen ließen, die Freude gönnen, an dieſem Stückchen ſich zu erholen. Bei dieſer Gelegenbeit wollen wir darauf hinweiſen, daß die ſämmt⸗ lichen Tänze. Gruppirungen und Pantomimen von Fräulein Dänike ſelbſtſtändig und allein arrangirt, der ganze ſceuiſche Apparat, die brillanten Dekorationen und maſchi⸗ nellen Einrichtungen von Herrn Auer ſelbſtſtändig und allein ausgeführt worden ſind und daß Herr Ferdinand Langer den muſikaliſchen Tbeil ſelbſtſtändig und allein ge⸗ leitet hat. Da außerdem die Coſtüme von Herrn Natterer beſorgt wurden und Fräutein Dänike das geſammte in der Pantomime beſchäftigte Perſonal der S auſpieler und Chor⸗ mitglieder und Kinder geſchult und gedrillt, Herr Auer auch die Beleuchtungseffekte erzielt hat, ſo bleibt für den Ruhmes⸗ antheil, welchen die unberufenen Collektivreklame⸗Helden des „Anzeigers“ für den Oberregiſſeur in Anſpruch nehmen, ein⸗ ſach nichts anderes übrig, als—„Der Dorfbarbier“ den wir ihm gerne gönnen und das aufgegobene Abonnement, welches wir im Intereſfe des finanziellen Erfolges bedauerten. Das Verdienſt an dem Wagnis ſelbſt aber, die„Puppenfee“ hier zur Aufführung zu bringen, gebührt insbeſondere einem beſtimmten Mitgliede des Theater⸗Comite's, dem wir zu dieſem Wagemuth, der das Richtige getroffen, aufrichtig Glück wünſchen. Kaufmänniſcher Verein. Frau Auguſia Wilbrandt⸗ Baudius aus Roſtock, die früherere Naive des Wiener Burg · thegters, die Gattin des ehemaligen Direktors dieſes Kunſt⸗ inſtituts, des Dichters Adolf Wilbrand, welche ſich ſeit einiger Zeit mit Erfolg dem recitatoriſchen Berufe gewidmet, wird kommenden Dienſtag den 11. Jebruar auf Veranlaſſung des hieſigen Kaufmänniſchen Vereins im Theaterſaale eine Reci⸗ tation halten über:„Ernſtes und Heiteres.“ Frau Wilbrandt hat kürzlich auch in Frankfurt im dortigen Kaufmänniſchen Verein einen Recitationzabend gegeben und ſpendeten ſämmt⸗ liche Frankfurter Blätter inel. der Frankfurter Zeitung der Künſtlerin warmes und uneingeſchränktes Lob. Dem Mann⸗ heimer Publikum ſteht ſomit ein ſeltener Genuß bevor und iſt zu erwarten, daß der Abend ſich eines äußerſt zahlreichen Beſuches zu erfreuen haben wird. Panorama International. Seit einigen Tagen iſt im Hauſe N 3. 17 ein Panorama aufgeſtellt, in welchem eine roßartige Sammlung von photographiſchen Glasſtereos⸗ open zu ſchauen ſind, welche die Beachtung jedes Kunſt und Naturfreundes im hohem Grade verdienen. In überraſchen⸗ der Naturwahrheit und wunderbarer Klarheit, welche durch eine eigenartige Beleuchtung und Farbengebung bewirkt wird, ziehen da in ſtets wechſelnden wöchentlichen Serien, die merk⸗ würdigſten Gegenden und Städte am Auge vorüber. Der Vielgereiſte macht hier auf die bequemſte Art alle ſeine Rei⸗ ſen von Neuem und friſcht die früher gewonnenen Eindrücke wieder in ſich auf; aber, dem es nicht gegönnt iſt, ſeine Reiſeluſt zu befriedigen, findet im Anſchauen 15 herrlichen Bilder einen möglichſt vollſtändigen Erſatz für den Beſuch fremder Lander. Für Jedermann iſt das Pano⸗ rama ein mächtiges Bildungsmittel und für die Jugend außerdem noch ein geographiſcher Anſchauungsunterricht in großartigſtem Maßſtabe. Es kann ſomit das Panorama nicht angelegentlichſt genug empfohlen werden. „Die bei dem gräßlichen Ungkücksfall überm Neckar verunglückten Tüncher Heinrich Ullrich von hier und Babette Engel von Ladenburg ſind geſtern im Allgemeinen Krankenhaus ihren Brandwunden erlegen. Bekanntlich war in der Wohnung des Fabrikanten Carl Reuther überm Neckar beim Zuſammenkochen einer Maſſe, welche zum Wichſen der Parquetböden verwendet werden ſollte, die flüſſige kochende Maſſe übergelaufen und hatten bierbei der Tüncher Ullrich und noch 3 andere Mädchen, welche theils am Keſſel ftanden, theils zu Hilfe eilten, ſchwere Brandwunden erlitten. Der verſtorbene Tüncher Ullrich iſt verheirathet und ater von 4 unerzogenen Kindern. Die ebenfalls verſtorbene abette Engel iſt dagegen ledig und 22 Jahre alt. Muthmaßliches Wetter am Sonntag, den 9. Febr. Ein neuer Luftwirbel iſt über Nordſkandinavien erſchienen, der höchſt wahrſcheinlich in ſüdöſtlicher Richtung über Niſchn Nowgorod ſich bis an den Ural ausdehnt, da der Luftdru in Mokau weit niedriger ſteht als in Petersburg, und dieſer wiederum niedriger als in Riga Demgemäß iſt ein Vor⸗ rücken des Luftwirbels in ſüdweſtlicher Richtung in Ausſicht zu nehmen. Derſelbe wird bei uns indeſſen nur langſam und demgemäß am Sonntag noch vorherrſchend nordöſtliche Winde bei theilweiſe bewölktem Himmel und wieder ſchär⸗ feren Froſt verurſachen. In den nachfolgenden Tagen(Montag u. ſ..) dürfte dei anhaltendem Froſt leichter Schneefall, jedoch nur in den höheren Lagen eintreten. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maun; heim vom 8. Februar. Morgens 7 Uhr. * 8 Thermometer IHöchſte und niederſte Tem⸗ in Celſtus peratur des verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärle Maximum Minimum 785.2—.0—.0 Oſt 5—.2—.1 Sinbſtile; O: 1: ſchwacher Zuftzug z: etwas ſtär ker ꝛc.; 8: Sturm; 10: Orkan. Aus dem Grofheriogthum. Neckarau, 8. Febr. Der hieſige Geſangverein„Ger⸗ mania“ wird morgen Sonntag im Saale des Gaſthauſes Nolle beſann ſich einen Augenblick. Schritt“, ſagte er dann in aller Gemüthsruhe. „Und wo blieben Sie Beide da?“ „Wir gingen langſam zum 1 fe und haben dort noch eine Viertelſtunde, etwa bis ſechs Uhr, geſtanden und uns unterhalten. Meine Braut hat mich währenddem keine Minute verlaſſen.“ „Das ſagen Sie, und würde das Alles auch Ihre Brant geſagt haben, ſo könnte das wohl ein Entlaſtungsbeweis für Sie ſein. Aber die Geſchichte, die Sie da wiederum erfinden, hat doch einen recht verdächtigen Anſtrich, ſelbſt wenn ſie wahr wäre. Denn abgeſehen davon, daß Sie bereits den Raub ausgeführt hatten als Sie um fünfdreiviertel Uhr mit Ihrer Braut zuſammentrafen, weiß dieſe auch nichts von der Begegnung beim„Braunen Hirſch.“ Ein ſolches Zuſammen⸗ treffen würde ihr ſicherlich erinnerlich ſein, da es nicht der regelmäßige Ort zu einem ſolchen war.“ „Wenn meine Braut dieſes nicht erwähnt hat, ſo geſchah es aus Rückſicht gacden mich. Sie hätte dann ſagen müſſen, weßbalb ich ſie ſeitdem nicht wieder aufgeſucht habe Wir nämlich an dem Abend entzweit und uns ſeitdem gemieden.“ „Freilich— hatten ja jetzt die Taſchen poll Geld und brachen brevi manu eine kleine Febde vom Zaune, um ſich der Verführten zu entledigen; iſts nicht ſo?? „Darüber bitte ich meine Braut zu befragen, wenn die dumme Gans dann noch abſichtlich ſchweigt oder es gar noch vergeſſen hat, daß wir uns beim„braunen Hirſch“ trafen und wir uns wegen ihrer mir gemachten Vorwürfe gezankt haben, dann bin ich allerdings verloren“, antwortete Nolle in dumpf grollendem Tone. 8 Der Richter lächelte.„Sie ſind ein zärtlicher Bräuti⸗ gam und viel zu klug und gerieben für eine einfache, be⸗ ſchränkte Magd“ „Sie baben lein Recht, ſich über mich luſtig zu machen“, kam es zornig über Nolles Lippen.„Und ob ich Derjenige bin, für den ſie mich halten, das werden Andere entſcheiden, die hoffentlich nicht aufs Gerathewohl Jemand verurtheilen, der nach Ihrer Auffaſſung ſchuldig iſt. Ich bin der zweite in dieſer Sache, der von Ihnen des Diebſtahls beſchuldigt „Nun, etwa tauſend „Bum Lamm“ ein Konzert geben, deſſen Erträgniß zum Beſt der hieſigen Kleinkinderſchule verwendet werden ſoll. Heidelberg, 7. Febr. Der berühmte Augenarzt, Geh. Rath Profeſſor Becker, iſt geſtorben. DWieſeuthal, 6. Febr. Große Aufregung hier üund in der Umgegend, wegen einer vollſtändig verw derten Kuh. Vor 14 Tagen kaufte ein Händler aus Speper hier eine ſchöne Kuh um den Preis von 270 Mk und führte ſie gleich mit fort. Bei Altlusheim bekam jedoch das Thier 2 riß ſich los, lief unaufhaltſam in den Wieſen⸗ thaler Wald und konnte bis beute nicht wieder eingefangen werden, da daſſelbe in der ungewohnten Freiheit ſo verwildert iſt, daß es beim Herannaben mehrerer Menſchen flieht, Einzelne aber ſelbſt Angriffe gemacht hat. Geſtern Nacht wagte ſich die Kuh bei Mondſchein in das Dorf und weidete behaglich einen Garten mit Kohl und Winterſalat ab. Ein Bauer wollte ſich die vom Käufer ausgeſetzte Belohnung von 20 Mark verdienen und ſuchte die Kub einzufangen, wurde aber durch Garten und Dorf geſchleift und mußte ſeine Beute ſchließlich wieder fahren laſſen. Morgen werden zwei Schwetzinger Metzger mit Fanghunden erwartet, welche das theure Wild auffpüren und durch Faſſen der Naſe feſthalten ſollen, bis daſſelbe gefeſſelt werden kann. Altbreiſach, 7. Febr. Die hieſige ausgedehnte Bier⸗ brauerei J. Bercher iſt dieſer Tage in eine Aktiengeſell⸗ ſchaft mit M. 850,000 Kapital umgewandelt worden. Die neue Firma heißt:„Brauereigeſellſchaft vormals J. Bercher Altbreiſach“. Das Bankhaus B. Dukas in Freiburg iſt bei der Umwandlun finanziell hervorragend betheiligt und iſt auch Herr Berthold Dukas in den Verwaltungsrath eingetreten. Gerichtszeitung · »Maunheim, 7. Febr.(Strafkam mer III.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsrath Kamm. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt v. Duſch. J) Die Berufung des Heinrich Quenzer von Zuzen, hauſen gegen das ſchöffengerichtliche Urtheil Sinsheim wird wegen unentſchuldigten Ausbleibens des Angeklagten als un⸗ begründet verworfen.— 2) Wegen Diebſtahls und Hehlerei ſind angeklagt der ledige Hausburſche Peter Krämer, 18 Jahre alt, von Waldheim, und der verheirathete Taglöhner Franz Krenkel, 23 10 alt, von Mannheim, 7 Bt. in Heidelberg, letzterer ſchon beſtraft. Krämer iſt im dezember 1889 zur Nachtzeit zu verſchiedenen Malen in die Wirkhſchaft zum Zwinger in Heidelberg von der Straße aus eingeſtiegen, hat daſelbſt einen Schrank erbrochen und aus demſelben ver⸗ 9 5 Fleiſch⸗ und Wurſtwaaren, Eier und Brod im Ge⸗ ammtwerthe von 15 Mark entwendet und die Sachen mit dem Mitangeklagten Krenkel, bei dem er logirte, getheilt. Krämer erhält eine Gefängnißſtrafe von 9 Monaten, Krenkel eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monateu und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren; auch wird Polizeiaufſicht für zuläſſig erkannt.— 5) Der ſchon mehrfach vorbeſtrafte, 20 Jahre alte ledige Taglöhner und Schmied Konrad Schmitt von Ladendurg hat am 13. Dezember 1889 Abends dem 5 ger Jakob Bühler in Heidel⸗ berg einen Ueberzieher im erthe von 9 Mark ent⸗ wendet und für 1 Mark 50 1 65 verkauft. Der Ange⸗ klagte wird zu einer Gefängnißſtraſe von 4 Monaten verurtheilt, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft.— J) Georg Karl Müller von Gaiberg wegen Körperverletzung. Wird vertagt.— 5) Wegen Betrugs und Urkundenfälſchung defindet ſich der ſchon vorbeſtrafte 32 Jahre alte ledige Tag⸗ löhner Georg Wipfler von Baierthal auf der Anklagebank. Derſelbe hat am 22. October und 15. Dezember 1889 Urkun⸗ den angefertigt, die Unterſchriften derſelben gefälſcht, und ſich damit erſtens 1 Paar Stieſeln und 1 Paar Socken im Werthe von 10 M. 50 Pf. und zweitens 1 Juppe und 1 Hoſe er⸗ ſchwindelt. Der Angeklagte wird zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten verurtheilt.— 6) Ber ledige 41 Jahre alte Eigarrenmacher Chriſtian Ittenſohn von Roth, iſt be⸗ ſchuldigt, an Weihnachten 1888 und 1889 Kaffeetaſſen. Spa⸗ zierſtöcke ꝛc., obne obrigkeitliche Genehmigung in der Ben. der'ſchen Brauerei in Roth ausgeſpielt zu haben und wird deshalb zu einer Geſammtgeldſtrafe von 6 Mki. verurtheilt. Tagesneuigkeiten. — München, 6, Febr. Nach Afrikg) Bergangenen Sonntag reiſte Herr Lieutenant Burger vom 121. Infanterie⸗ Regiment(8. württemberg.) ein geborener Augsburger, von Bogenhauſen, wo er bei Verwandten weilte, nach Berlin. um ſich von dort am 9. Februar mit einem Kemmande von 40 Unteroffiziern über Marſeille nach Oſtafrika zum Erſatz und zur Verſtärkung der Reichstruppe unter Major Wiß⸗ mann zu hegeben. — Nürnberg, 6. Febr.(Eremplariſche Strafe) Die Strafkammer verurtheilte geſtern einen Bäckergehilfen, der den ihm beigegebenen Lehrling unter Drobungen be ſtimmte, oftmals Pekroleum, Glasſplitter, Nägel u. ſ. w. in den Teig zu miſchen, zu einer einjährigen Gefängnißſtrafe. Ein Beweggrund für die Handlungsweiſe des Verurtheilten nicht erforſcht worden. Er betzeuerte fortwährend feime nſchuld, doch der Lehrling, der bereits früher wegen ſeiner Handkungsweiſe verurtheilt worden, beharrte mit aller Ent⸗ darauf, daß er von dem Angeklagten gleichſam ſerzu gezwungen worden ſei. wird, hoffentlich werde ich etwas glimpflicher wegkommen als Herr Fokmer. Ich bitte, mich gehen zu laſſen, da doch nichts glauben, was ich auch vorbringen mag.“ „Gewiß können Sie gehen, ſogar mit Begleitung, meim Beſter“, ſagte Strecker und griff zur Klingelſchnur. Ein Gendarm erſchien ſofort. „Sie ſind hiermit verhaftet“, wandte der Richter ſich n den berwundert und dann erſchrocken aufſehenden Nolle. Hatte dieſer einen ſolchen Ausgang erwartet? Sicherlich nicht. Wie wahrheitsgetren hatten doch ſeine Ausſagen ge⸗ lautet; wie treffend hatte er Punkt für Punkt die Kriterien des Beweiſes widerlegt, ſo mochte er denken. Und man muß geſtehen, Nolle verſtand es, ſich zu vertheidigen.— Die Worte des Richters machten ſeine Geſtalt erheben, nicht aue Jurcht. dieſe kannte er nicht, ſondern vor Wuth. Und Fan richtete ſich ſeine mächtige Geſtalt zur vollen Hö auf, ſeine Augen ſchoſſen Blitze. „Wer wagt es, mich zu verhaften“, rief er mit Donner⸗ ſtimme. „Machen Sie keine unnützen Scenen, Sie verſchlimmern dadurch nur Ihre Lage“, rief der Richter, mit der Hand nach der Thür zeigend. 5 5 Aperf Amtsrichter, Sie haben keine Beweiſe für meine Schuld, ja wollen nicht einmal erſt meine Braut hören, welche mein Alibi beweiſen kann, und trotzdem ordnen Sie meine Verbaftung an? Wiſſen Sie, wie man das nennt ſtieß der kräftige Mann mit keuchender Bruſt hervor⸗ In dieſem Augenblicke hatte Nolle etwas eigenartig Feſ⸗ ſelndes, faſt Imponirendes in ſeinem Weſen, daß alle drei Männer ihn geradezu überraſcht anblickten. So etwa ſchüttelt ſich ein Löwe, wenn er verwundet iſt. „Was ich anordne, werde ich auch vertreten. Sind Sie unſchuldig und vermögen Sie Ihr Alibi überzeugend zu be⸗ weiſen, ſo wird auch demgemäß das Verdikt des Gerichts⸗ hofes lauten. Jetzt gehen Sie, oder ich laſſe Sie mit Ge⸗ walt abführen“, ſagte Strecker. Der Gendarm, eine martialiſche Geſtalt, öffnete die Thür⸗ Nolle ſetzte ſich langſam in Bewegung. Doch noch einmal blickte er auf den Mann, der ihm dieſen unverhofften Gaug vorgezeichnet, ein Blick voll Grimm und Haß traf den rubig 4. Sün? Seneral⸗Anzeiger⸗ wrummpem, b. Nrvrhhtz —DVerlin, 6. Febr. Die Tatſerltchen! ſollen zu Hannover im Kaiſer Wilhelm⸗Gymn 1 .85⁵ c —— ſehr bewährten Anſtalt, ihre Aus Direktor des Gymnaſiums iſt der k W uth. Faſt alle 1 der 2 dem Kaiſer Wilhelm⸗Gymnafii ch das Lhceum, welches jedoch als ſpezifiſc talt gilt. — Wien, 6. Febr innig gewor! Faba, in der R lich das Unglück, und am Halſe zuzuziehen. Da e Un ſichtig mit Petroleum, das ſie auf glühende Kohlen im Herde goß, und im Nu ſtand die Arme in Flammen. Geſtern war die Patientin ſo weit hergeſtellt, daß ſie das Krankenbett ver⸗ laſſen und ſich im Zimmer frei bewegen durfte. Zum erſten Male nach dem Unglücksfalle trat das Mädchen vor den Spiegel, um ſich die Haare zu ordnen. Entſetzt ſtarrte die Magd in die Scheibe, als ſie gewahrte, daß ihr Geſicht durch die von den Brandwunden zurückgebliebenen Narben faſt bis zur Unkenntlichkeit entſtellt war. Vor Schrecken und Auf⸗ regung hierüber wurde die Unglückliche von plötzlichem Wahn⸗ ſinn befallen, ſo daß ſie ins Irrenhaus verbracht werden mußte. — Wien, 6. Febr.(Was iſt eine Ohrmuſchel werth?) Geſtern wurde der Taglöhner Eduard Lindauer, welcher am 30. Januar einem Kameraden während eines Streites die rechte Ohrmuſchel abgebiſſen hatte, zu drei Jahren ſchweren Kerkers verurtheilt. — Paris, 5. Fehr.(Doppelſelbſtmor.) Geſtern Abend haben ſich der Spielwaarenfabrikant Doisnel und ſeine Maitreſſe Clara Nodot am Uferrand des Canals St. Martin zu gleicher Zeit erſchoſſen. Die beiden Leichen ſtürzten in den Canal, wo ſie von Poliziſten ſofort heraus⸗ gezogen wurden. —Paris. 6. Febr.(Der dentſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei) wird im„Figaro“ ein arößerer Ar⸗ tikel gewidmet, welcher deren Prinzſpien, deren Endziel und deren Kampfesweiſe und Kampfesmittel namentlich bei Wahlen beleuchtet. Der Schluß heißt:„Kurz, die deutſche Sozialde⸗ mokratie bedeutet, wie alle Arbeiterparteien Europas, die po⸗ litiſche und ökonomiſche Expropriatſon der Bourgeoiſie, und, wie ſie, verfolgt ſie nicht eine Politik parlamentariſcher Re⸗ formen, ſondern bereitet die Revolution vor.“ ädchen hantirte unvor — Meran, im Febr.(Ein ſeltenes Natur⸗ ereigniß) wird dem„Burggfl.“ aus Maxling mitgetheilt: Ein Stück Mitterzerterberg, auf dem der Pranterhof ſteht, iſt ſeit letztem Herbſt ununterbrochen und ganz merkwürdig uuruhig. Alle Tage, auch bei ſchönem, krockenem Wetter, pürt man dort mehr oder weniger Bewegung. Die ganze Strecke iſt kreuz und quer voll großer, oft faſt meterweiter Klüfte, die weit in die Tiefe gehen. An manchen Stellen wird trockene Erde da und dort löſt ſich ein Stein und kollert ein Stück abwärts, große Kaftanienbäume u. ſ. w. verändern ſtehend ihren Standort. Die Urſache dieſes Ruſchens iſt nicht bekannt; Waſſer iſt keines zu ſehen. Der Pranterbauer hat den Auftrag erhalten, das Haus zu räumen und zwar nicht ohne Grund; denn ſchon wiederholt ſind links und rechts vom Hauſe Steine herabgerollt. .Nom, 6. Febr.(Der Papſt) hat das Unternehmen des Biſchofs von Verdun, der Jungfrau von Orleans in Vaucouleurs ein Denkmal zu ſetzen, in einem eigenen Briefe allen Katholiken Frankreichs empfohlen, und dem Biſchof zu gleicher Zeit einen Beitrag für das Monument über⸗ ſenden laſſen. Theater und Muſtk. r, dad. Hof⸗ und National⸗Tbeater in Mannhbeim. . Bei ſehr mäßig beſetztem Hauſe fand geſtern eine Wiederholung von Fuldass„Wilder Jagd“ ſtakt. Herr Dr. Auguſt Baſſermann nahm in der Rolle des Weiprecht ſeine Thätigkeit an unſerer Bühne wieder auf und hatte ſich Seitens ſeiner Freunde einer befonders herzlichen Begrüßung zu erfreuen. Das Stück ſelbſt hat, wie es ſcheint, dadurch, daß es erſt verſpätet zu uns kam, den Reiz der Neuheit bereits eingebüßt und übt darum auch nicht mehr die erwar⸗ tete Zugkraft aus. Sorge man dafür, daß das Intereffe für die Puppenfee, welche für die nächſte Woche guch nicht ein Mal auf das Repertoire geſetzt iſt, nicht er⸗ kalte. Man muß das Eiſen ſchmieden, ſo lange es glüht. Da man die Wichtigkeit der Fnen Förderung der In⸗ tereſſen unſeres Theaters ſtets in den Vordergrund ſtellt, ſo nehme man dieſelben doch im vorliegenden Fall wahr. Spielplan des Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗ Thegters in Maunheim vom 8. bis 19. Febr. 1890. Samſtag, 8.(Abonn. ſusp. Vorr.):„Die Flatterſucht“ und „Die Puppenfee.“ Sonntag, 9.():„Der fliegende Hol⸗ länder. Golländer: Herr Livermann vom Kgl. Hof⸗ theater in München als Gaſt.) Montag, 10.():„Madame Bonivard.“ Dienftag, 11.():„Lumpaci VPagabundus.“ Mittwoch, 12.():„Fidelio.“(Pizarro: Herr Liver⸗ mann vom Kgl. Hoſtheater in München als Gaſt.) Don⸗ nerstag, 13.:„VI. Academie⸗Concert.“ Freitag, 14.(): „Der Troubadour.“ Sonntag, 16.():„Czaar und Zimmer⸗ mann. Montag, 17.(Abonn ſusp. Vorr. 5B): Anfang 11 Uhr Vormittags„Mar und Moritz“ und„Die Puppenfee.“ (Abgabe der Logen und Sperrſitze an die Abonnenten Sams⸗ tag, 15. Februar von 10—12 Uhr an der Tageskaſſe.) Diens⸗ tag, 18: Großer Maskenball in den vereinigten Sälen des Hofthegters. FTbeater⸗Notiz. Heute Samſtag, den 8. d. Mts. wird eine Wiederholung des Ballet⸗ Divertiſſements„Die Pup⸗ venfee“ mit aufgehobenem Abonnement, Vorrecht 4 ſtatt⸗ finden, vorher wird deune an Luſtſpiel in 3 Akten von Sardou zur Aufführung gelangen. Beginn der Vor⸗ ſtellung Abends? Uhr. Berlin,? Fedr.(Khnig Oedipus) wird in einer von Eugen Zabel ſtammenden Bearbeitung im Berliner Theater zur erſten Aufführung gelangen. Die Titelrolle wird Herr Arthur Kraußneck ſpielen. Wien, 7, Febr. Hector Oper Bene⸗ däkt und Beatrice“) wird unter Leitung von Hans Richter zum erſten Male in der Hofoper aufgeführt werden. die Außzührung gewinnt noch dadurch an Intereſſe, daß der zweite Akt durch eine Balletſzene eingeleitet wird. zu welcher die Muſik der Berlioz'ſchen„Sintonie fantastique“ ent⸗ nommen iſt.— In der Hofoper wird an einer Neuſcenirung der Venusber Scene im„Tannhäuſer“ gearbeitet. Es werden eme neue Vecoration und Beleuchtungs⸗Effecte in Verwendung kommen. Es iſt möglich, daß zu dieſer in der nächſten Woche ſtattfindenden Repriſe Frau Coſima Wagner ein⸗ treffen wird. in ſeimner geiſtigen Ueberlegenheit Daſtehenden. Zähneknir⸗ ſchend ſchritt der Verhaftete hierauf durch die Thür. Langſam, in Gedanken vertieft, ließ der Amtsrichter ſich hinter ſeinem Tiſche nieder, als die Thür ſich hinter dem Verhafteten geſchloſſen hatte. „Der wird ſchwer zu überführen ſein“, wandte ſich Stre⸗ cker nach einer Weile an den Aktuar.„Ich fange an zu glauben, daß er doch der richtige Nolle iſt, der beim Weuke⸗ nant von Boſſe Burſche war. Seine Ausſagen kragen Man⸗ Ces, das man als wahr anerkennen muß, an ſich. Auch das Signalement in dem Paſſe paßt genau auf ihn; nur ſein Aeußeres macht ihn verdächtig“ Fortſetzung folgl.) Kuntſt und WMiſſenſchaft. In der nenten Ausſtellung des Kunſt⸗ ſind ſtellt: Karl Kronberger:„Der ieffenbacher:„Elegie.“ ſchaft.“— Adolf Mül⸗ ing“ und„Waſſerträger.“ ortrait“(Paſtellbild).— rg.— Helene Cramer: Iroider: v:„Vom erf iſtansſtellnug von A. Uüt: Blume Siebert „Zwei Genrebilder“.— Ph. oiken„2— K. Heilmayer„Korwendel⸗ gebirg!.— A. Kraus„Die Aufgezogene“.— J. Noer 3Verirrt“.— K. Stuhlmüller„Ländl. Idylle'.— F. Nerly„Fiſcherboot im Kanal San Marco bei Venedig“.— Guſt. Miſchel„Der Liebling“.— E. Lingenfelder zEingekehrt“.— L. Skell„Partie am Kirchſtein mit der Benediktenwand“(bayr. Alpen)h.— H. Pohle„Furth durch den Wildbach“.— ꝛc. Neueſtes und Telegramme. Berlin, 7. Febr. Heute Nachmittag 2 Uhr fand eine Sitzung des Staatsminiſteriums unter dem Vorſitze des Fürſten Bismark ſtatt.— Die Nachricht der„Kreuzztg.“, Fürſt Bismark habe den Abgeordneten Cremer empfangen, bezeichnen die„Berl. Pol. Nachr.“ als unwahr. Ratibor, 7. Febr. Unweit der Kleophasgrube hat ſich eine große, theilweiſe bebaute Feldfläche geſenkt. Mehrere Häuſer ſind gefährdet. Wien, 7. Febr. Wie die„Abendpoſt“ betreffs der von der den tſch⸗böhmiſchen Ausgleichskon⸗ ferenz fiſtgeſtellten Reorganiſation des böhmiſchen Lan⸗ deskulturraths vernimmt, ſind die für die Vorbereitung bezüglichen Landesgeſetze im Ackerbauminiſterium bereits in Anariff genommen. Wien, 7. Febr.(Abgeordnetenhaus.) Bei Berathung der Vorlage über die Regelung der jüdiſchen Re⸗ ligtonsgenoſſenſchaften empfiehlt Unterrichts⸗ miniſter v. Gautſch die Annahme des vom Herrenhauſe beſchloſſenen Geſetzes und bemerkt, die Regierung ſtehe Strömungen und Schlagworten, die in der neueſten Zeit hervorgetreten ſeien, fern und weiſe ſie auf's entſchiedenſte zurück, da ſie nur auf dem Standpunkte des Geſetzes ſtehe. Die Vorlage beabſich⸗ tige die Sicherung der vollen Selbſtändigkeit der jüdiſchen Religionsgenoſſenſchaft in innern Angelegenheiten und die Wahrung des Staatsintereſſes zu äußern. Paris, 7. Febr. Der geſtern volljährig gewor⸗ dene Herzog von Orleans, der Sohn des Grafen von Paris, traf heute Morgen mit einem Schreiben ſeines Vaters hier ein, worin dieſer zu ſeinen Gunſten auf alle Rechte an den franzöfiſchen Thron verzichtet. Außerdem hatte der Herzog ein Manifeſt an das fran⸗ zoͤſiſche Volk bei ſich. Im Lauſe des Tages ſprach der Herzog auf dem Rekrutirungsbureau in der Rue St. Domingue vor und verlangte ſeine Einſtellung in die Armee. Man wies ihn nach der Infanterieabtheilung des Kriegsminiſteriums, wo er den Beſcheid erhielt, daß man von ihm keinerlei Erklärungen entgegenzunehmen habe. Um halb 7 Uhr heute Abend erfolgte, lt. Fr.., ſeine Verhaftung in der Wohnung des Herzogs v. Luynes, auf Grund des Geſetzes vom Jahre 1886 betr. Ausweiſung der franzöſiſchen Prinzen. Dieſes Geſetz bedroht jeden ihm unterſtehenden Prinzen für den Fall des widerrechtlichen Betretens von franzöſiſchem Boden mit einer Gefängnißſtrafe von zwei bis fünf Jahren. Der Herzog wurde zunächſt vor den Polizeipräfecten und ſpäter nach der Conciergerie gebracht.— Im„Odeon“ fand heute die erſte Vorſtellung von Goethe's„Egmont“ in trefflicher, pietätvoller Ueber⸗ tragung ſtatt. Die Darſtellung war ziemlich gut; Beethoven's Muſik wurde unter Lamoureux Leitung muſterhaft ausgeführt. Das Publikum blieb kalt. Die akademiſche Jugend im Parterre ziſchte ſyſtematiſch jeden Verſuch der Claqueurs, einen Applaus hervorzurufen, nieder. Paris, 7. Febr. Die„France“ meldet aus Obok: Eine ſich auf dem Wege nach Harar befindliche franzö⸗ ſiſche Karawane mit 160 Kameelen und 85 Mann Eskorte wurde durch Somalis niedergemetzelt. * Brüſſel, 7. Febr. In der geſtrigen Sitzung der Kommiſſion des Antiſklaverei⸗Kongreſſes betreffs Maß⸗ regeln auf dem Meere erklärte der engliſche Geſandte ſich gegen die Vorlage; England halte zwar im Prinzip an dem Recht der Unterſuchung feſt, aber infolge der Ab⸗ weichungen der Anſicht Fraukreichs verzichte es auf die Anwendung dieſer Rechte auf hoher See. England würde jedoch keineswegs in allen zwiſchen ihm und anderen Mächten beſtehenden Verträgen auf das Recht der Unter⸗ ſuchung von Schiffen auf hoher See verzichten. »Rom, 7. Febr. Die„Agencia Stefani“ meldet aus London: Die franzöſiſche und engliſche Regierung werden Italien einladen, ein Einvernehmen wegen Aner⸗ kennung der Regierung des Präſidenten auf Haiti her⸗ zuſtellen. Oporto, 7. Febr. Geſtern Abend veranſtalteten Studenten eine Kundgebung zu Ehren des Dich⸗ ters Anthero Quental, des Präſidenten der nördlichen patriot ſchen Liga. Sie durchzogen die Straßen mit Fackeln, begaben ſtch nach dem Hauptgeſellſchaftsklub und warfen daſelbſt die Feuſter ein, weil der Klub ſeine eng⸗ liſchen Mitglieder nicht ausgewieſen, ſondern ſogar neue aufgenommen hatte. London, 7. Febr. Bis heute Mittag 7 Uhr wur⸗ den 171 Leichen im Schachte der Kohlengrube Abrſychau aufgefunden. London, 7. Febr. Dis Handelskammer empfing eine Depeſche aus Rio de Janeiro vom Finanz⸗ miutſter Nuy Barbeza, nach welcher der vom Gouverneur von Para eingeführte Zoll auf Kautſchuk durch die braſilianiſche Regierung wieder abgeſchafft wurde. 9 K 5Vondon, 7 Febr. Wäßrend eines Verſuches einek neuen Maſchine auf einem Kreuzer in der Nähe von Margate platzte der Keſſel derſelben. 10 Seeſoldaten wurden hierdurch verletzt, davon zwei tödtlich. Konſtantinopel, 7. Febr. Das Schlußprotokoll zum deutſch⸗türkiſchen Handelsvertrage iſt heute von den betreffenden Vertretern unterzeichnet worden Bukareſt, 7. Febr. Die in den jüngſtvergangenen Tagen zu Ruſtſchuk vorgenommenen Verhaftungen haben zwingende Beweiſe für den Beſtand einer vom Ausland begünſtigten Verſchwörung ergeben. *Soſia, 7. Febr. Die„Agence Baleanique“ be⸗ ſtätigt die bisher erfolgten Erhebungen, wonach Major Panitza mit ſeinen Freunden ſich verſchworen, den Prinzen Ferdinand und die Miniſter Stambulow und Mutkurow zu ermorden. Es ſind ferner zwei Miniſter aus der Zeit des Handſtreichs gegen den Battenberger kompromittirt; die Regierung traf energiſche Maßregelp, um Sicherheit, Ordnung und Ruhe im Lande anfrecht ru erhalten. Der verhaftete ruſſiſche Offizier Kalapkom wird mit Panitza konfrontirt. L/ie Nuhe iſt bis jetzt nirgends geſtört. Maunheimer Handelsblatt. — Mannheimer Effektenbörſe vom 7. Jebruar. Die Börſe verlief alten ruhig und in ſchwacher Haltung. Anilin⸗Aktien ſtellten ſich auf 276 bez., Oelfabrik 116.50 b7, Brauerei Werger 80., Württ. Transportverſicherung 810 B. Frankfurter Mittaabörſe. Frankfurt, 7. Febr. Heute lagen ziemlich anſehnliche Verkaufsordres vor, wodurch auf vielen Gebieten die Courſe bereits Anfangs nicht unerheblich, ſpäter in ſtärkerem Um⸗ kange nachgeben mußten. Einige politiſche Momente mögen Manchen ängſtlich gemacht haben. Auch läßt ſich nicht in Abrede ſtellen, daß auf induſtriellem Gebiete dem ſeitherigen Aufſchwunge ein gewiſſer Halt gefolgt iſt, und die langſam aber anhaltend abbrockelnden Courſe vieler Induſtriepapiere werden von der Spekulation als ein Zeichen der beginnenden ſchlechteren 55 aufgefaßt. Creditaktien 2½ fl., Diskonto über 2 pCt., Darmſtädter 1½% pCt., Dresdner etwa 2pCt., Handelsgeſellſchaft 1½ PCt., Länderbank 2½ fl. niedriger. Von Deutſche Eiſen⸗ bahnaktien Marienburger und Mainzer je 1 pCt., Lübeck⸗ Büchener 2 pCt. matter. Schweizer Bahnen abge⸗ ſchwächt, Gotthard 1 pCt. nachgebend. Von öſterreichi⸗ ſchen Bahnen Elbthal 1½ fl., Böhm. Nord 1¼ fl. hm. Weſt 1 fl., Galier ca. 2 fl., Lombarden 1 fl. unter geſtern. Staatsbahn wie geſtern. Ausländiſch⸗ Staatsfonds durchweg matter. Von Induſtrieak⸗ tien Oelaktien ca..50 pCt. niedriger. Alpine.50 gebeſſert, Laura und Gelſenkirchener je ca. 2 pCt. matter. Privaldiz⸗ konto 3¾ pCt. Frankfurter Effektenſoeietät. Bankaktien. Sotthard 167.— Oeſterr. Eredit 3/6— Jura 115.60 Diskonto⸗Comm 288 10 Union 118 70 1 Deutſche Reichsvank 188.50 Schweizer Weſtßahn 37.— Meridional⸗Aktien 140.50 Ruſſiſche Südweſt 78.— Staats⸗Fonds. Ungar. Goldrente 89.30 75 Papierrente 86.50 Oeſterr. Sikberrente 77.80 Ruſſen 92.g90 Ruſſ. Conſols 98.68 Spanier 72.40 Italiener 94.40 Türken 17 86 Türken⸗Looſe 25.80 Ottom. Zoll⸗Obl. 81.80 Serbiſche Tabak 83.90 Egypter 94.40 4 pCt. Griechen 78.80 Induſtrie⸗Werthe, Nordd, Sloyd 138.— La Veloce 125. b0 Bad. Anilin 275 50 Cement 151 70 A pine 86.30 Verl. Handels-Geſ. 188.50; Deutſche Bank 174.50 Dresdener Bank 178.— Schafpanſene Credit-B. 116.50 Schaafhaufener B⸗-B. 218.50 Effekten-B. 183.— Darmſtädter B. 172.80 Rhein Credit 8. 128.50 Deutſche Union⸗B. 95 30 e Vereins⸗Bank 115.— Länderbank 208¼ GEiſenbahn⸗Aktien. Lübeck-Büchen 174.50 Marienburger 54.80 Oeſtrrr. Franz. Staatsb. 107½% Galizier 168— Böhm. Nord 188¼ Buſchtherader 357¾ Dux-Bodenbacher 419½ Lemberg⸗Czernow. 204¼ Elbethal 184% Raab⸗Dedenburg 58% Lombarden 1157/ Saura 164.10 Schweizer Central 148.70 Gelſenkirchen 180.70 — Nordoſt 135.— Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußesurſe vom 7. Febr. Shbieage Monat Caffee Weizen] Mais Weizen Januar Februar März April Mai 86708 Juni 855/4 Juli 984% Auguſt— September Oktober November Dezember Near— Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 7. Februar. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Sadung Etr. Hafenme iſterei I. 75— ———— 55 15.25 15.85 15.80 7810 76 2 M —.——— Hn ———— Martin Mathilde[Antwerpen Stückgiter— Hafen meiſterei II. H. Leydecker Mainz 18 Antwerpen Stückgttter 8882 G. Anſtatt Clara Biebrich Cement 4646 P. Gerwig Mannheim 13 Rotterdam Stückgitter 1 642 D. Adler Vereinigung 1 Antwerpen 11754 Hafenmeiſterei III. A. Milller 6 Notterdam Getreide 6020 g. Baltage Deodata 5 5 923 Nalvach Emil Duisburg Kohlen 14²⁰⁰ J. Krapp Jnduſtete 5 Köln c 24⁰0 H. Adler Induſtrie 21 Ruhrort 1 2600 Hafenmeiſterei IV. H. Dahmen enriette Duisburg Kohlen 5084 G. Winſchermann Wodan Ruhryrt 1480⁰ „Pickert Larolinchen Duls burg 5 877 hr. Böühm Auguſta 5 5 11000 HSchmitz Gertraud Ruhrort 174⁰⁰ Bremen,7 Febr.(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Norddeuthchen Lloyd i Bremen, mitge heilt von Ph. Jac. Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim.) Dampfer Lahr“, der am 29 Januar in Bremen— fahren war, iſt am 7. Febr. Mgs. 5 Uhr woblbehalten in Newyork angekommen. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Bingen, 7 Febr..21 m.— 015 Faub, 7. Febr..54 m.—.78. Koblenz, 7 Febr..0 m.—.21. Köln,? Febr..8s m—.80. Nuhrort 7. Febr..17.—.88. Nedka 9586 02 Mannbeim, 8 Febr. m. Heilbronn, 8. Febr..40 m.—.18. Rhein Konſtanz, 7 Febr.08 m.—.08 Hüningen, 7 Febr.64.· 0 00 Kehl, 7 FJebr.24 m—.08 Lauterburg,7 Febr. 3 48s— 66 Maxau, 7 Febr 3 45.—(.19 Mannheim. 8 Febr.45m 010 Mäainz, 7 Febr..58 m— 014 Champagnes Pommery& Grene Reims Cachet see& entra 888. Heidsieck Menopole zu Originalpreiſen. 59544 G. Hammerſtein C 3, 1. H. Niederhäfer, Möbelfabrik, Mannheim. 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Maunheimer Liedert jl. 1 Sgnnenn Ernſt, g 12 8 15„Hünerkopf, gealcher Samſtag, 8. Febr., Abds. ½9 Uhr Werle& Hart n, Baugeſchä 2 11 eter Zubrod, Schloſſer. Fahndung. Samfeag 8. Febr, Ab8s./ uhr—4 Araner Jönte, Flher eifk 4 J29. Franz, S. v. Franz Dec, Müller Dahier wurde entwendet: Prohbne—8 Lanz Heinrich Fabrikant—8 90. Adam, S. v. Kasp. Herrmann, Maurer. 1. In der Nacht vom 25/26. mit Beginn des Studiums 10 Heinrich Roether& Meyer, Fabrikanten 10 27. Wilhelmina Katharina. u. Mls. 10 Hau 5 2 0 152 ecßeſt 12[Saam Johann Baptiſt, Priwatier 12 S. v. Lorenz Zengerle, Bahnpoſtbureaudienen, Firmenſchild mit der Inſchrift: Veſt⸗ 72295 Dies brimge irhieriet ar Februar. 5 ee feſen⸗rterſühung, 5er Salnamn. 1. dulſe. Sunt angh, Gaſeee Fen Seheme dis Aen 8.. N im Suetban Tan ki⸗ Aterſtützungs⸗ Der Stadtrath. 2. mil Jaebt, S. v. Aam Weſel d 1 ſchwarzledernes Portemonnaie Verein Einigk it“ Bräunig. Kieſer. 3. Emma Kath. T. v. Gg. Schuſter Briefſtempler. miks M. Inhalt.*„Gllih El 7 2 5 7 4. Philippina, T. v. Adam Kiſſel, Maſchinenfhr. 3 In der Nacht vam 26Pr. o.(Erhebem Fecbenmz Civilflandesreziſter der Stadt Mannheim. 2. Johann : inrich.)8„Jac i F. gate deeenen Aegee.d aerringete dad deee F. ee Aigen,. g n 1 85 Nachmittage 2 Uhr fl. Wilhenm Kang Schuhmacher u. Wilhenmine Eberwen. 2. Gottfr. Friebr. S. v. Golkfr. Weiß, Schühmacher. Schlachthauſe ein ſog Spalſer uim Nebenloraß der Brae 31. Karl Joſef Volz, Wirth u. Amalie Moor. 1. Karl, S. v. Joh. Dorſtmüller Tüncher. 5. In der Nacht vom 2½/½ 1„Eichbaum“ r 3, 9/10 31. Arnold Baruch, Weinhändler u. Carrie Schulz. 4. Anna Maria“ T. v. Wilh. Renner, Wagenwärter. Mis Fünf am Hauſe E 8 4 an Ordentliche Febtilnt Chriſtian Maurer u. Chriſtiane Friederfke Haußmann. 5. Marg., T. v. Adam Schindel, F. A. Nts, fünf 8 Februar..5 r, S. v. Gottfr. Hauemann, Steinhauer. deſger en pen Generalverſammlung. 4. Stefan D hmacher u. Chriſtine Jäckle geb. Steinhauer.] 3. 85 S. v. Judie Nanbenheinden Meagenisten 7 Kellerfenſt ib + 515 4. brikarb. u. Eliſabeth Markert. 5. rich Gg., S. v. Gg. Ungerer, Fuhrmann Aet ellerfenſterſcheiben Rechnun ie 1889 4. 5 r u. Aung Johanna Weilemann. 5. Georg, S. v. Adam Chor,.⸗A. 6. In der Nacht vom.½..] Vorſtan llenbauer, Schloſſer u. Kath Reinemuth. Geſtorbene. Ats. in der Wirthſchaft G 8, 204 PVahl der Nechnungsreviſoren 55 Uner u. Barb. Vender geb. Schneider. gerrmann, 55 J. a. Ehefrau v. Adam Pitz, Privatmann. 1eberner Zugbeutel mit 14 M. Statutenänderung, 4 gießer u. Luiſe Grimm. 31. Eduard, 2 M. a, S. v Karl Ambr. Seufert, Buchdrucker⸗ 60 Pf. Inhalt. Unvorhergeſehenes 4. Saee ee 5. Karoling Schmitt, 32 J. 4 M.., Chefr. v. Ed. Kullmann,.⸗A. 7. ſreundüchſt ein Beſuche ladet] 5. Jafol chloſſer u. Magd. Beutel geb. Spohrer. ing Lindemann, 29 J.., Ehefr. v. Julius Müller, kgl. ealrdenlene 5f 5 eine i Der Vorſtand 5. Joſef Dechant, Eiſendreher u. Joſefine Sartori. 2 vichter. 5 18 8 1. Franz Paul Genſchel, Büchhändler u. Martha Johanng Bärwolf. 1. Maria Kath. 7 J. 9 M.., T. v. Chriſt. Schwarzwälder, Heizer. 11 5 115 5. ſübe 1 en f 5 2. Michael Dewald I. Fabrikarb. u. Maria Baum. 2. Johann, 4 M. a. S. v. Jakob Herweck, Tagner. 1 0 8 mebſt 4 gemeiner 5. Emil Graf, Schloſſer u. Maria Weikgenannt. 2. Peter Guth, 54 F. 7 M.., Schloſſer⸗ 5 gette und filb ſclaſſel weibl. Franken⸗Verſither⸗ Jebrnuar:„Getraute. 1. Narg. Baier, 27 J.., Ehefr. v. J0 Leiner,.⸗A. e int Hauſe— 8„Herficher⸗] 1. Adolf Scheerer, Tüncher m. Kath. Bartmann.„2. Maria Kath. Scheurer, 53 F. a, Ww. v. Conrad Nieger Obmann. h 2 38 Briefmarken 3 19 f ungs⸗Verein. 1. Adam Engelhardt, Schiſſer m. Amalte Wolfmaier geb, Rutz. 3. Karl Emig, 32 Ia, FAn. 35 Brieft len 4 5. 2 Brief. Erheberin: Marg. Bra th J. Joh. Wilh. Schulz, Magazinarb. m. Chriſtiane Krenkler. 3. Konrad Ludwig Witte, 61 J.., Handarbeiter. 35— 5 en Pf., Montag, 10 ſebr dar 1890 1. Joſef Bino, Cementarb. m. Pauline Kleber. 4. Joh. Riefer, 56 J. a. Schühm.“ 2 Mittbeil 4 9 hends 8 ühr„1. Ludwig Rambertus, Tagl. m. Katharing Maier. 6. Johann Walter, 62 F.., ohne Geſchäft. 15 1 85 iche Mittheilungen 1. Alois Bampi, Steinhauer m. Marianna Eichhorn, 5. Emil, 2 T.., S. v. 8. Raubenheimer, Metzgermeiſter. 0 7. Februar 1890. General⸗Verſammlung 8 Peſer n An 6. Eliſab. Merckel, 31 J. 4 M.., Ehefr. v. Chriſt. Rathgeber, Wirth. Criminalpolizei. im Nebenzimmer der Reſtauration 6. Balentin Bohnig, Se Einra Faißt——— Meng, Polizei⸗Commiſſär. Mack, k 5, 1(rüger W. Huber).] 6. Eduard Falkner, Fabrikarh m. Roſa Link. K ir a A gekannkmachnng daſteneedenebeg 6. 9 1 91 0 Magdal. Federle. ir 9 en⸗An 4 8 en. . 7 Rung? 5 6. Joh. Gevrg Körner, Weichenwärter m. Chri i erne. 3 Unterſtützungen aus dem 8 Juſler Grdorene e Evangel. proleſt. Gemeinde. von Buſch'ſchen Armen⸗ g. Wahl der Reviſoren. 28. d. Schächter Moſes Wolf e. T. Vorg.: Trintatiskirche. Sonntag: ½9 Uhr Prebigt, Hr. Sladr⸗ jond dahier pro 1880 ptr. 4. Sonſtige Vereinsangelegen⸗ 8 Feinrich udolf Dr. Joſef Rudolf Darmſtädter e. S. Hermann pfarrer Ahles. 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Rudhaber. Abds. 5 1385. um heiten. 26. d. Tagl. Florian Amrhein e. S. Johann Peter. 6 Uhr Jahresfeſt des allgemeinen evang. Miſſionsvereins, Predigt, 1 egerd küne 125 zahlreichem Beſuch 19555 28. d. Schneider Joh. Fronz Bauer e. T. Emma Thereſe. Herr Prof. Dr. Mehlhorn aus Heidelberg. ſic d. Miz b. J. dahter euzu, 5 en Der Vorſt 5. 2, d. Suchbinder Joßaun Weigene, T. Maza deene Concordienkirche. Sonntag: ½10 Uhr Prebig. Herr deichen, ſpütter eintommende Be⸗ er Vorſtand. 10 Healſc en in e. S. 5 Stadtpfr. Greiner. 11 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtpfr. f ficri 25. 30. d. Maſchinenarb. Valentin Derr e. S. Friedrich Heinrich. Ahles. 2 Chriſtenl Herr Stadtpfr. Greiner und Herr müſſen unberückſieg Weibl. Kranken⸗Ankerſüß⸗ 5 5 Faeen en daler Fereet 5 Ferben Sab ee ehre, Herr Stadtpf i H 5 8 7. d. Fabrikarb. Adam Helfert e. T. Helene. herki We der A n 555 Uungsverein„Eintracht* 31. d. Telegr.⸗Aſſ. Georg Rohleder 81 Wilhelmine Luiſe Marg. Lutherkirche, Sonntag: 10 Uhr Predigt, 11 Uhr Ehriſten⸗ dholiſche hieſige 9 kerſttt Erheber: Gg. Gebhardt, F 5 27.27. d. Tagl. Martin Wellenreuther e. T. Marie. lehre, Herr Stadtofr. Simon. 5 könnenn rme unterſtützt Donnerſtag, den[3. Februar, 28. d. Tagl. Karl Herney e. S. Wilhelm Friedrich. Schwetzingervorſtadt(früheres Rettungshaus) Sonntag: Mannheim, 6 Februar 1890 Abends 8 Uhr 30. d. Schloſſer Georg Mattheiß e. S. Georg Karl. ½10 Uhr Piedigt, 11 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtvikar Der Stiftüngsrath Ordentliche 31. d. Tapezier Johann Hommen e. T. Eliſabeth Johanna. Saeltzer. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Vikar auß. Bräunig. General⸗Perſammlung d. Karl 0 T. Magdalena Luiſe. Diakoniſſenhauskapelle. Sonntag: ½1ʃ Uhr Predigt, 28. d. Tagl. Wilh. Heinr. Gerbig e. T. Eliſe Sofie. Herr Bikar Hauß AAenberger Nerg ee 30 b. Saetedel Seneg e. K. Sen Wilhelmine. „ d. Tagl. Heinrich Schieß e. T. Helene.; Aeer Merpactund, Tagderdrang: 20. d. Schuhſtacher Joh Adam Barkram e ei genſt. Gpangeliſches Pereinshaus, k 2, 10.. Rittwoch, 12. Februar d.., Rechenſchaftsbericht pro 1889. 30. d. Schneider Peter Heppes e. S. Ernſt Wilhelm. Sonntag: Vorm. 11¼ Uhr Sonntagsſchule, Nachm. 8 Uhr Nachmiktags 2 Uhr Vorſtandswahl. 5 ebruar. bibliſcher Vortrag von Herrn Pfarrer Neeff. werden im Turnſäale des Schul⸗] Wahl der⸗ Rechnungs⸗Reviſoren d. Schriftſetzer Joh. Friedr. Albr. Karle e. T. Marie Luiſe.— hauſes K 5 nachſtehend verzeich⸗ pro 1890. d. Maurer Karl Wilh. Jöſt e. T. Anng Maria. 8 19 5li L E Gemeinde nete Aecker auf§jährigen Zeit⸗ 15 zahlreichem Beſuch ladet riſeur Friedr. Jak. Hartmeyer e. T. Luiſe Roſa. f0 beſtand loosweiſe verſteigert höflichſt ein 72285 andwirth Joh. Jeſuitenkirche. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr eorg Steck e. T. Eliſabeth. „Gießer Heinrich Ludwig e. T. Luiſe. „Schreiner Robert Moſthaf e. S. Karl Moritz Herbert. Schaffner 08 Mai e. T. Anna. Spengler Peter Albert e. T. Eliſabeth Pauline. „Schuhmacher Heinrich Jakob Gagſtatter e. T. Kath. Karol. Schloſſermſtr. Georg Barthel e. T. Wilh. Joſefine. „Schriftſetzer Theodor Schulz e. S. Paul Theodor. 5 Formſtecher Andreas Wilhelm Item e. S. Konrad Wilhelm. Tüncher Adam Friedrich Dippel e⸗ T. Suſanna. „Kaufmann Max Benſinger e. S. Ernſt Moritz. Der Vorſtand. Baheriſcher Hilfs⸗Verein. Sonntag, den 9. Febrnar findet bei unſerm Mitglied Herrn Klier, G 3, 17 eine 72206. Gemüthl. Inſammenknuft ſtatt, wozu Mit⸗ und Ehrenmit⸗ und zwar: 72165 Von dem neueingetheilten Ge⸗ lände um den neuen Viehhof (früher Bürgerlooſe) Loos 2= 39 Ar —21 je 38 Ar 2 „ 26—29 je 36 Ar ferner das mit Korbweiden ange⸗ pflanzte Gelände in der Harlach zweiter Gottesdienſt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt und Amt). 11 Uhr Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½,8 Uhr Bruder⸗ ſchaft vom hl. Herzen Martä. 9 Uhr Kindergottesdlenſt. Schulkirche. Sonutag: Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag: 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr Abendpredigt. Untere kath. Pfarrei. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. * 7 Sonntag: ½7 Uhr Frühmeſſe. ½10 Uhr Amt mit Predigt. ½/3 Uhr Corp⸗ tfabrit i ichſt einladet Sumen en 10 50 11 Uhr ſtille hl. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. (Compoſtfabrit) Alisder freundlig, 955„Schloſſer Ernſt Oswald Kügler e. S. Ernſt Oswalb. 17 5 5 Loos 15— 35— Eſtanr⸗ Sage Wilhelm 9 55 e. S. Aag Chriſti⸗Bruderſchaft. 1— r..Fuhrf Jak 2 2 2 Fuhrmann Joh Jakob Banzer e nng Roſa Alſkatholiſche Gemeinde. Arb.-Fortb.-Verein, Layer e. T. Marie Emilie. Mannheim, 4. Februar 1890. chmied Karl Körner e. S. Karl Franz. 8 9 Güterbegleiter Ambros Die Cultur⸗Commiſſion: keſſelſ Keſſelſ Sonntag: 10 Uhr Gottesdienſt. Brännig. 5 4 15 145 enſtent Paienen See Teren cretha.—— eneckg. ontag, den 10..⸗ Privatier Franz Freytag e. T. Anna Maria. 2 2 7 5 i Schneider Adam eiſig e. T. Eliſabeth. I 0 0 0 Ul Sttigerungs⸗Aukündigung. Wereeeden 12. 0„Jchmermann Ehriſt. Wülh. Schlitter e es Ehriſtian Heinric.]. kink 5 rkt waarenhandlung Nan. 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