n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2830. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. Nel Benan ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Bolkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. annheimer Journal. (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Manubeimer Voltsblatt.) Telegruamm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theik⸗ Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: üller, Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei. (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 47.(Gelephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Arbeiter! Die Wahlen zum Reichstag ſtehen vor der Thüre. Wen wollt ihr wählen?„Nur einen Sozialdemokraten,“ rufen Hunderttauſende, ohne ſich lange zu beſinnen.„Sie allein ſind die wahren Freunde des Arbeiters, die ihn aus der Knechtſchaft ſeiner geſchworenen Feinde der Ar⸗ beitgeber und des Kapitals erlöſen werden. Grund und Boden, Fabriken, Werkzeuge, Vorräthe, Alles ſoll uns noch einmal gemeinſchaftlich gehören, jeder ſoll ſeinen gleichen Theil am Ertrag haben.“ Bis vor Kurzem galt es als ſelbſtverſtändlich, daß dieſe, den Umſturz aller Staats⸗ und Geſellſchafts Ord⸗ nung vorausſetzenden Ziele der Sozialdemokraten nur durch gewaltſame Mittel erreichbar ſeien; ſie brü⸗ ſteten ſich ſogar damit Revolutionäre, Republikaner, Gottesleugner zu ſein. Nun merkt einmal auf, ihr Arbeiter, wie ſich dieſe revolutionäre Tonart ſeit dem vorjährigen Pariſer Sozie⸗ liſtenkongreß geändert hat! Dort hieß es wohl auch noch, es ſei heilige Pflicht der Arbeiter aller Länder mit allen Mitteln die„Macht des Kapitals“, die„kapita⸗ liſtiſche Produktionsweiſe“, wie ſie es nennen, zu brechen, bie neue ſozialdemokrat. Weltordnung an deren Stelle zu ſetzen. Arbeiter, könnt ihr nur einen Augenblick glauben, daß es irgend einem vernünftigen Menſchen im Ernſt möglich erſcheinen könnte, die Arbeitgeber auf friedlichem Wege zu beſtimmen, ſich ihr Vermögen, ihre ſoziale Stellung nehmen, ſich mit einem Wort die Haut abziehen zu laſſen, auf friedlichem Wege unſeren Kaiſer zu be⸗ ſtimmen, den Bebel, Liebknecht, Singer und wie ſie alle heißen, das Heft der Staatsleitung in die Hand zu geben und durch ſie auf friedlichem“ Wege unſer Heer, in dem ihr mit Ehren gedient habt, in eine Miliz verwan⸗ deln, alle Beſitz⸗ und Geſellſchaftsverhältniſſe und zuletzt Altar⸗ und Thron— alles natürlich auf friedlichem Wege— umſtürzen zu laſſen! Laßt es euch ſagen, ihr Arbeiter, die ihr noch Ohren habt zu hören! Der Appell an die rohe Gewalt zog nicht mehr. Was an unruhigen Geiſtern unter den Arbeitern und anderen Bevölkerungsklaſſen, aus Ver⸗ biſſenen und Verbitterten, die vor Anwendung von Ge⸗ walt nicht zurückſchrecken und auch aus Leichtgläubigen, die an den ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaat glauben, durch jene Werbetrommel zuſammenzutreiben war, das haben die Führer bereits eingefangen. Jetzt aber gilt es weiter zu gehen und die weit überwiegende Zahl auch der Arbeiter zu gewinnen, welche zwar verſtimmt, aber dabei nicht zu Hunderttauſenden geneigt ſind, den Weg der Gewalt zu beſchreiten, welche vernünftigerweiſe nur die nächſten, erreichbaren Ziele im Auge haben und ſich um das Programm der Sozial⸗ demokraten, um das revolutionäre, zunächſt kein Kopf⸗ zerbrechen machen. Und ſo ſollet ihr euch offenen Auges bethören laſſen, deutſche Arbeiter! Nein, deutſche Arbeitex, euch ſteht ein anderer beſſerer Weg offen, der Weg der Verſöhnung und fried⸗ lichen Verſtändigung. Fühlt ihr nicht den warmen Pulsſchlag der Zeit, wie alle Sympathien den Arbeitern zufliegen, ſoweit ſie gerechte, erfüllbare Forder⸗ ungen ſtellen, wie der Staat, die Geſetzgebung, die Arbeit⸗ geber in wenigen Jahrzehnten mehr für euch gethan haben, wie vorher in Jahrhunderten geſchah! Und hört ihr nicht die Stimme eures Kaiſers? Wurde je eine ſolche Kundgebung zu Gunſten der Arbeiterſache von irgend einem Thron vernommen? Könnt ihr an dem Ernſt dieſer Abſichten, an dem feſten Willen und der Macht ſie durchzuführen zweifeln? Und in dieſem ent⸗ ſcheidenden Augenblick wolltet ihr euch, ſtatt in die aller⸗ ſeits ausgeſtreckten Hände einzuſchlagen, dem Kaiſer, den geſetzgebenden Körperſchaften und der öffentlichen Meinung, durch die Verbindung mit einer, allen Ordnungsliebenden in den Tod verhaßten Partei entfremden 7! Wen wollt ihr demnach in den Reichstag wählen? Wählt keinen Sozialdemokraten! Wählt einen unab⸗ hängigen erprobten einſichtigen Arbeiterfreund und des⸗ halb könnt ihr eure Stimmen dem Kandidaten der Herrn Dreesbach, uiemals Geleſenſtt und verbreiteiſte Zeitung in Maunheim und Amgebnng. Deutſches Reich. Beklin, 15. Febr. Gerüchtweiſe verlautet hier, daß der Kaiſer in nicht zu ferner Zeit eine Reiſe nach Neunkirchen zu Stumm beabſichtigt, um dort aus eigener Anſchauung die Arbeiterverhältniſſe kennen zu lernen; auch ſolle dort eine Abordnung der fiskaliſchen Bergwerksarbeiter vom Kaiſer empfangen werden, um über ihre Lage und Verhältniſſe zu be⸗ richten. Metz, 15. Febr. Das Wolff'ſche Telegraphen⸗ bureau meldel: Das geſtern gemeldete Verbot der Druck⸗ legung des Faſtenhirtenbriefes des Biſchofs von Metz iſt dahin zu berichtigen, daß nicht die Druck⸗ legung, ſondern die Verausgabung des bereits gedruckten Hirtenbriefes inhibirt wurde, lediglich wegen Unterlaſſung der geſetzlich vorgeſchriebenen Vorlage an die Regierung. Der ganze Vorfall war alſo lediglich formeller Natur. Nach Erfüllung der Vorlage wurde ſofort geſtattet, den Hirtenbrief zu veroͤffentlichen. Sichweiz. *Bern, 15. Febr. Der Bundesrath hat ſeine Antwort auf die Einladung zur Arbeiterſchutz⸗ Conferenz in Berlin feſtgeſtellt. Die Nachricht franzöſiſcher Blätter, die Schweiz werde ihre Einladung zu einer gleichartigen Conferenz in Bern fallen laſſen, wird als unbegründet bezeichnet. Oeſterreich-Ungarn. Wien, 15. Febr. Das Gerücht, daß Graf Hartenau ein aktives Commanddo in der öſterreichiſchen Armee erhalten ſoll, erhält ſich, dürfte ſich aber vorlüufig nicht beſtatigen.— Der„Polit. Corr.“ zufolge war die Beileidsdepeſſche des Kaiſers Franz Joſeph an den Papſt wegen des Todes des Cardinals Pecei durch die Wörme des Tones ſowie durch ihren Umfang aus⸗ gizeichnet. Peſt, 15. Febr. Andraſſys Kräfte ſind in⸗ folge eines Darm⸗ und Magenkatarcths in raſchem Ab⸗ nehmen begriffen. Aus Wien wurden mehrere Aerßte zur Berathung berufen. Man nimmt an, daß es nun⸗ mehr mit dem Leben des berühmten Staatsmannes raſch zu Ende geht. Frankreich. *Paris, 15. Febr. Das Blatt„Erlair“ veröffent⸗ licht Unterredungen mit den Führern der Arbeiter⸗ partei Vaillant, Brouſſe(Blanquiſten), Lavy(Poſſt⸗ biliſt), Humbert(radicaler Socialiſt), die ſich ſonſt un⸗ tereinander mit hoͤchſter Erbitterung befehden, bezüglich der vom deutſchen Kaiſer angeregten dagegen völlig übereinſtimmend dahin urtheilen: Die Beſchickung einer deutſchen Conferenz verſpreche keine Erfolge, ſintemal das feudale(1) Deutſchland ſtets nur die Unter⸗ drückung(J) der Arbeiter anſtreben werde; außerdem aber würde die Betheiligung Frankreichs alle patriotiſchen Gefühte verletzen.(1) Ein von der Schweiz einberufener Congreß dagegen ſet ganz vorzüglich; er verſpreche wich⸗ tige Fragen der Löſung nahe zu bringen und ermögliche Frankreich die Bethefligung ohne Demüthigung. Frank⸗ reich ſolle alſo alles aufbieten, damit die Schweiz ihee Einladungen nicht zurückziehe. Obgleich nun die oben⸗ genannten Arbeiterführer auf die Entſcheidung der Regier⸗ ung keinen Einfluß haben, bleibt doch die mit ſo ſeltener Uebereinſtimmung auftretende Sprache bemerkenswerth, da ſie der Regierung die Ablehnung erleichtern könnte. Großbritannien. *Londvn, 15. Febr. Die„Times“ heleuchtet in einem drei Spalten langen erſten Artikel über die Militärlage Nord⸗ Europas die Streitkräfte Deutſchlands, Oeſterreichs und Ruß⸗ lands. Betreffs Deutſchlands wird bemerkt, daß trotz aller ſeiner Ueberlegenheit des Offizierscorps und der Mobiliſirung doch auch die übrigen Staaten großartige Fortſchritte gemacht hätten. Bei dem Vergleich Ruß⸗ lands mit Oeſterreich kommt die„Times“ zu dem Schluſſe, daß von Rußlands Ueberlegenheit nur bei der Berthei⸗ digung, nicht aber beim Angriff die Rede ſein könne und daß in einem Angriffskriege die Streitkräfte faſt gleich ſtänden. Denn wenn Rußland auch der Zahl nach um 100,000 Mann Feldtruppen und 500,000 Mann Reſerve überlegen ſei, ſo ſei letztere doch mit Einſchluß der werthloſen Opoltſchenie(Landwehr) kaum in Betracht zu ziehen. London, 15. Febr. Das Reuter'ſche Bureau mel⸗ det aus Toronto in Obercanada: Die Univerſität in Toronto iſ aänzlich abgebrannt mit dem Montag, 17. Februar 1890. Muſeum und der Bibliothek von 33,000 theilweiſe uner⸗ ſetzbaren Büchern deren Werth auf hunderttauſend Dol⸗ lars geſchätzt wird. Der Geſammtſchaden beträgt andert⸗ halb Millionen Dollars wovon nur für 160,000 Dollars verſichert iſt. Portugal. Liffabon, 15. Febr. Die Polizei hat den hie⸗ ſigen Studentenverein als republikaniſcher Be⸗ ſtrebungen verdächtig aufgelöſt und ſämmtliche Papiere deſſelben beſchlagnahmt. Nußland. *Petersburg, 15. Febr. Geſtern fand hierſelbſt in Gegenwart des Kaiſers und der Kaiſerin ſowie der übri⸗ gen Mitglieder des kaiſerlichen Hauſes die Trauung des Herzogs Georg von Mecklenburg⸗ Strelitz, Sohn des verſtorbenen Herzogs Georg und der Großfürſtin Katharina, mit Fräulein Wan⸗ liarski ſtatt, welcher der Großherzog von Mecklenburg⸗ Strelitz den Titel einer Gräfin v. Carlomw verliehen hat. Afrika. *Sauſtbar, 15. Febr. Hier eingegangene Nach⸗ richten vom Vietoria⸗See beſtätigen, daß König Mwanga mit Hilfe von Europäern den Thron von Uganda nach heißem Kampfe mit dem König Karema und deſſen arabiſchen Bundesgenoſſen, welche faſt gänzlich aufgerieben ſein ſollen, wieder erlangt hat. Uganda be⸗ findet ſich jetzt in Gewalt Mwangas und der Europäer. ———— Aus Stadt und Cand. Maunheim, 16. Februar 1899 Perſonalnachrichten. Miniſtertum des Junern. Unteroſſtzier Osear Neſtel von Rohrdorf, Amt Meß⸗ krch, wird mit dem Dienſt eines Schutzmanns beim Amt Mannheim betraut. Miniſtsrium der FJuſtiz, des Kultus und Unterrichts. Ernannt wurden: Gendarm Karl Thomas Schäfer in ruchſal zum Hilfsgefangenwärter in Heidelberg, Gendarm rnſt Schöpfkin in Wehr zum Hilfsaufſeher am Kreis⸗ und Amtsgefänaniß Konſtanz, Trompeter Auguſt Stüber bei der 5. Batterie des 1. bad. Feld⸗Artillerie⸗Regiments in Farksruhe zum Hilfsdiener beim Amtsgericht Lörrach.— Beigegeben wurden: Referendär Frimmer dem Sekretariat des Gr. Landgerichts Konſtanz, Rechtspraktikant Buche rer in Lahr der Großh. Staatsanwaltſchaft Konſtanz als Gehilfe und Amtsanwalt. Schulweſen. 4. Mittel- und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bild ung sanſtalten ꝛc. Ruska, Julius Ferdinand, Lehramtspraktikaut, als Volontär dem Gymnaſium in Baden zugewieſen. B. Volksſchulen. Müngs. Friebrich, Hauptlehrer in Menzingen, wird Hauptlehrer in Weingarten, Amts Durlach. Nagel, Lud⸗ wig, Hilfslehrer in Kappelrodeck, als Hilfslehrer nach Wieb⸗ lingen Riemensperger, Johann Peter, Unterlehrer in Neulußheim, als Unterlehrer nach Leimen. Schmid, Bertha, Schulkandidatin, als Hilfslehrerin nach Kappelrodeck. Spieß, Karl, Unterlehrer in Leimen, als Unterlehrer nach Neulußheim. Üdrz, Franz Otto, Hilfslehrer in Ringelbach, als Hilfslehrer nach Wallburg. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Im Civildienſt wurden angeſtellt: die Gendarmen Ang. Gebhardt vom 4. Diſtrikt als Gerichtvollzieher⸗Verweſer in Engen, Thomas Schäfer vom 3. Diſtrikt als Hilfsge⸗ in Heidelberg und Ernſt Friedrich Schöpf⸗ in vom 3. Diſtrikt als Hilfsaufſeher am Kreis⸗ und Amts⸗ ängniß in Konſtanz.— Verſetzt wurden: die Gendarmen italis Andris von Hardheim nach Haßmersheim, Michael Wachter von Neunkirchen nach Hardheim, Adolf Gries⸗ haber von Mannheim nach Neunkirchen, Maximilian Luhr von Müllheim nach Wehr, Georg Klaus von Kork nach Kandern, Friedrich Schöpflin von Wehr nach Kork, Leo Greiſer von Freiburg nach Müllheim, Daniel Wilhelm von Lenzkirch ene Karl Friedel von Waldkirch nach Lenzkirch, Emil Lang von Freiburg nach Waldliech. (Finanzminiſterium.) Steuerverwaltung. Finangpeaktikont Albert Lepique, z. Zt. Sekretariats⸗ affiſtent bei Großh. Steuerdirektion, wurde dem Gr. Haupt⸗ ſteueramt Karlsruhe zugetheilt und demſelben die Geſchäfte der erledigten Hauptamtskontroleurſtelle daſelbſt übertragen. An Stelle des Finanzpraktikanten Emil Müller wurde FJinanzpraktikant Karl Wolf, z. Z. bei Gr. Hauptſteueramt Singen, dem Steuerkommiſſär in Neuſtadt zur Verwendung beim diesjährigen Steuer⸗Ab⸗ und Zuſchreiben beigegeben. Die Finanzpraktikanten Richard Hergt, z. Z. bei Großh. Domänenverwaltung Mannheim, und Emil Müller, z. Z. bei Großh. Hauptſteueramt Lörrach, wurden dem Sekretariat Gr. Steuerdirektion zur Dienſtleiſtung zugetheilt.— Geſtorben iſt: Am 30. Jauuar d. J. Karl Tolb. Gr. Reviſor bei der Steuerdirektion. 2. Setts. Senrrat-Anzeiger. erwaltung. Verſetzt: Grenzaufſeher Poſtenführer Joſef Steiner in Riedheim nach Stühlingen. Der Großherzog ertheilte geſtern zahlreiche Audienzen, untere anderen Perſonen auch dem Mitgliede des Oberraths der Iſraeliten D. Aberle in Mannheim.— Die Fürſtin zu Leiningen reiſte um 2 Uhr 20 Min. von Karls⸗ ruhe wieder ab und begab ſich 2 zroß⸗ herzog und die Großhe hof. Nach ſchaften die Er von Königſtein nach Freiburg. Großherzog die Vorträge des Majors von Hugo, des Ge⸗ heimeraths Freih. v. Ungern⸗Sternberg und des Legations⸗ ſekretärs Freiherrn von Babo bis zum ſpäteren Abend ent⸗ gegen. Beſtätigung Der Großherzog hat die auf Pro⸗ feſſor Dr. Schöll gefallene Wahl zum Prorektor der Univer⸗ ſität Heidelberg für das Studienfſahr von Oſtern 1890 bis dahin 1891 zu beſtäti en geruht. Landwirthſchaftliche Unfallverſicherung. Die„K. .“ ſchreiht amtlich: Neuerdings hat man mehrfach ver⸗ ſucht, die landwirthſchaftliche Bevölkerung durch den Hinweis auf die ſchwere Belaſtung zu beunruhigen, welche die landwirthſchaftliche Unfall⸗Verſichung zur Folge haben werde. Entgegen ſolchen Ausſtreuungen können wir mittheilen, daß nach den mit dem 1. Januar J. J. ab⸗ ſchließenden Rechnungsergebniſſen in der unterſten Beikrags klaſſe mit durchſchnittlich 100 Arbeitstagen der Lar einen jährlichen Beitrag von 20 Pfennigen zu entrichten haben wird. In den 4 höheren Klaſſen mit 200 bis 1000 Arbeitstagen wird ſich der Beitrag entſprechend erhöhen, aber auch in der höchſten Klaſſe nur ein Jahresbeitrag von 90 Pfennig bis 2 Mark erhoben werden. * Bereinfachung des Grund. und Pfandbuch⸗ weſens. Anknüpfend an die Beſtimmung der Geſetzesvor⸗ lage betreffend die Vorzugs⸗ und Unterpfandsrechte, wornach künftig bei Fertigung von Unterpfandverſchreibungen das Er ſcheinen der Betheiligten vor dem Amtsgericht nicht mehr er⸗ forderlich iſt, hat die Kommiſſion der 2. Kammer die Frage angeregt, ob ſich nicht noch weitere Vereinfachungen des Pfandſchreibereiweſens durchführen laſſen.(Wegfall der Ein⸗ zelheiten der Darlehenszuſage, der eingehenden Liegenſchafts⸗ beſchreibung, Verweiſung auf das richterliche Urtheil in den Beilagen, ſtatt Abſchrift desſelben.) Die Regierung hat die Prüfung dieſer Fragen und ein näheres Eingehen auf die⸗ ſelben in Ausſicht geſtellt. Man darf hiernach wohl in ab⸗ ſehbarer Zeit auf eine weſentliche Vereinfachung der bezügl. Geſchäfte und auf größere Ueberſichtlichkeit der Pfandbücher goffen, iſt doch dieſe Vielſchreiberei namentlich den Pfandbuchführungen der großen Städte allmälig zu einer faſt unüberwindlichen Laſt geworden. In dem Berichte des Abgeordneten Wilckens iſt ferner er⸗ wähnt, daß ſeitens der Großh. Regierung dermalen eine Erhebung wegen künftiger Organiſation der Grundbuchämter ſtattfindet. Bei der Neuregelung ſoll auch die vielberufene dermalen geltende Vorſchrift beſeitigt werden, die heute that⸗ ſächlich zu unrichtigen Beurkundungen führt, die Vorſchrift nämlich, wonach die Einleitungsformel für die Pfandbuch⸗ einträge in den der Städteordnung nicht unterſtehenden Gemeinden den Wortlaut hat:„geſchehen vor dem Pfand⸗ gericht“ während in Wirklichkeit die meiſten Einträge nur vor dem Nathſchreiber geſchehen. Auszug aus der amtlichen Pateutliſte über die in der Zeit vom 5. bis 12. Februar 1890 erfolgten badiſchen Patentanmeldungen und Ertbeilungen; mitgetheilt vom Patentbureau des Civil⸗Ingenieurs Karl Müllber in Frei⸗ burg i. B.— A. Anmeldungen: Vorrichtung zur Ab⸗ kühlung der Luft während der Compreſſion, Karl Müller in Freiburg i. B.— B. Ertheilungen: Nr. 51350 Schutz⸗ vorrichtung gegen falſche Weichenſtellung, W. Schweitzer in Freiburg i.., Güntersthalſtraße 53; vom 4. Auguſt 1889 ab.— Sch. 6043. Nr. 51332 Vorrichtung zum Oeffnen, Schließen und Feſtſtellen von äußeren Fenſterläden bei ge⸗ ſchloſſenen inneren Fenſtern. K. Bürmelin in Vörrach, Baden; vom 20. Juli 1889 ab.— B. 9830. Medaillen mit dem Bildniß von Wahlkandi⸗ Faten, das iſt das Neueſte, was uns der diesmalige Wahl⸗ kampf brinagt. Und zwar ſind die Sozialdemokraten in Berlin ie Erfinder des neueſten Zugmittels. Die Medaillen, in der Jorm eines Markſtückes und mit Oeſe und Ring ver⸗ ſehen, zeigen auf der einen Seite in ziemlich guter Prägung ein Doppelbild Bebel⸗Liebknecht und als Umſchrift die Namen beider ſozialdemokratiſcher Führer. Auf der anderen Seite lieſt man die Worte:„Erinnerung an die Reichstagswahlen 1890.“ Mit dem Vertrieb dieſer Medaillen befaſſen ſich die gewöhnlichen Hauſtrer. Der Preis beträgt 10 bis 15 Pfa. zin Anbetracht des großen Abſatzes“. Darf ein Vegetariauer Kaviar eſſen? Dieſe rage wird neuerdings in der„Begetar. Rundſchau“ erörtert und— verneint. Schon der ſtarke Zuſatz von Calz müſſe dem Vegetarier den Kaviar unmöglich machen. * Die Eröffnung des dritten Knabenhortes für unſere Stadt fand geſtern Nachmittag in Gegenwart des Herrn Oberbürgermeiſters Moll, der beiden anderen Herrn Bürgermeiſter und zahlreicher Gönner und Freunde dieſer ſegensreichen Einrichtung in der Turnhalle des Schulhauſes K 5 ſtat. Der Vorſtand des Vereins Knabenhort, Herr J. Staatsanwalt Dietz, eröffnete die Feier mit einer warm empfundenen Anſprache, in welcher der Unterſtüötzung der Knabenhorte durch den Stadtrath, der Preſſe und die Be⸗ wohner unſerer Stadt dankbar gedacht und Herr Hauptlehrer Reinhard Schmidt als Leiter des Knabenhortes vorgeſtellt wurde, Herr Oberbürgermeiſter Moll gedachte hbierauf der erfreulichen Entwickelung unſerer Schule und gab ſeinem freu⸗ digen Stolze über die durch dieſelbe errungene und behaup⸗ tete Stellung Ausdruck mit dem Wunſche, daß auch der dritte Knabenhort in gleich ſchöner Weiſe wie die beiden anderen blühen und gedeihen möge. Herr Hauptlehrer Schmidt dankte für die ihm gegebene Aufgabe, welche er nach beſten Kräften erfüllen zu wollen gelobte, und forderte die Zöglinge auf, durch ein dreifgches Hoch auf die Gründer und Wohlthäter des Vereines auch ihrerſeits das gleiche Gelöbniß abzugeben. Ein weiteres Hoch brachte Herr I. Staats⸗ anwalt Dietz auf Herrn Oberbürgermeiſter Moll, den warmen Freund der Schule, und auf die Stadt Mannheim aus, welche immer da zu finden ſei, wo es etwas Gutes und Edles zu fördern gelte. Herr Max Hahn dankte für die der Preſſe ausgeſprochene Anerkennung des Herrn Staats⸗ anwalts Dietz, wollte dieſelbe aber nur einem Vertreter der hieſigen Preſſe, Herrn Redakteur Schaufert, zugewieſen ſehen, deſſen als eigentlichen Begründers der Knabenhorte noch in ſpäteren Zeiten dankbar gedacht werde, weßhalb die Lie Zöglinge ſich dieſen ihren Wohlthäter genau anſehen und ihm ihren Dank durch ein von Herzen kommendes Hoch dar⸗ bringen ſollten. Herr Redakteur Schaufert lehnte dieſen Dank beſcheiden ab und gab ſeiner Freude nur darüber Aus⸗ Fruck, daß das kleine Samenkorn, das er ausgeſtreut, Dank Der allſeitigen freundlichen Unterſtützung ſich ſo herrlich ent⸗ wickeln und ſchon ſo ſchöne Früchte reifen konnte.— Dem neuen Knabenhert wünſchen wir auch an dieſer Stelle Blühen und Gedeihen 5 *Die allgemeine Radfabrer⸗Union wird ihren dies⸗ Congreß in der Zeit vom.—12. Auguſt d. Is. in nchen abhalten. Schon jetzt trifft das rütrige Feſtkomits ſe ahnhof auf ihrer Rü e Von 4 Uhr an nahm der Peannheim, 446. Februnar. zu die weitgehendſten Vorbereitungen und iſt auch mit icht darauf, daß der größte Theil der ſüddeutſchen Nad⸗ fahrer dieſer Vereinigung angehört, wohl zu erwarten, daß dieſes Sportsfeſt den großartigſten Verlauf nehmen wird. * Masken ball Sängerhalle. Der geſtern Abend im Sagale des Badner Hofes ſtattgefundene Maskenball erfreute ſich eines ſehr ichen Beſuches, was daraus zu erſehen iſt, daß die erſte Polnaiſe, welche von zwei, die Vereinsfarbe der Sängerhalle darſtellenden Damen angeführt wurde, ca. are aufwies. Es waren eine große Anzahl ſchöner ller Masken anweſend. An der zweiten Polonaiſe ebenfalls noch über 200 Paare Theil. Dieſe Polonaiſe e von zwei Damen, welche Heroldinnen darſtellten, an⸗ ge Es herrſchte eine äußerſt fröhliche Stimmung, welche di uſtigen gegen fünf Uhr beiſammen hielt. Der e von der Kapelle Schwörer in anerkennensm eiſe durchaeführt, während das ganze Arrangement des ſchönen Feſtes in den Händen des Herrn Tanzlehrers Schröder lag, welcher ſich ſeiner Aufgabe in äußerſt befrie r Weiſe eutledigte. 2 iſche Beobachtungen der Station Mann⸗ ruar. Morgens 7 Uhr. 5 ) Windſtille; O: 12 ſchwacher Luftzug 2: etwas ſtärker vc.; 8: Sturm; 10: Orkan. FNirs Deitt Grogherzogthum. Karlsruhe, 15. F r. Eine bis geſtern hier in Stellung ſt geſtern Nacht in der Karl⸗ Friedrichft überraſcht worden und auf offener geneſen. i Heidelberg, 14. Febr. Geſtern ſtarb hezu 99 lteſt ne F„die das gewiß ſeltene Alter von ne Jahren erreichte und aller Wahrſcheinlichkeit nach d Perſon in unſerem Amtsbezirk geweſen ſein dürfte. Dieſelbe war bis in die letzten Tage geiſtig ganz friſch und körperlich geſund; konnte noch alle Speiſen vertragen und arbeitete bel m Sohne, bei dem ſie ſich aufhielt, mit anhaltendem Sie hinterläßt nur noch einen einzigen Sohn. Im Somi 1889 ſtarb ihr im Alter von 63 Jahren eine Tochter, und es war von der ganzen Leichenbegleitung der⸗ ſelben rührend anzuſehen, wie die hochbetagte Greiſin am Sarge ihrer vor ihr heimgegangenen Tochter bitterlich weinte; ſie ließ es ſich nicht nehmen, ihre Tochter zu ihrer letzten Ruheſtätte zu begleiten. Sie hinterläßt Enkel und Urenkel. Schopfheim, 14. Febr. Geſtern wurde die Weſthälfte des Großherzog⸗Friedrich⸗Tunnels bei Fahrnau in ihrer Aus⸗ wölbung vollendet. Auf Haſeler Seite iſt nur noch etwa 6 Meter Ausbruch und ungefähr 10 Meter Auswölbung bis zur Fertigſtellung in Arbeit zu nehmen. Dieſe verhältunißmäßig kleine Strecke bietet zwar wegen des ſehr weichen Erdreichs und des bedeutenden Waſſerandrangs noch erhebliche Schwie⸗ rigkeiten, allein man hofft, daß die Technik auch hier Mittel und Wege finden wird, um zum Ziele zu gelangen. Die Herſtellung des Bahnkörpers, das Legen der Schienen und Schwellen im Tunnel iſt ebenfalls bereits von beiden Seiten in Angriff genommen worden und es ſteht zu erwarten, daß im nächſten Monat, wenigſtens gegen Ende desſelben, bereits auf der neuen Strecke vorgenommen werden önnen. Kouſtanz, 15. Jebr. Geſtern Vormittag ſchoß ſich ein Einjähriger des hieſigen Regiments in ſeiner Wohnung eine Kugel in die rechte Bruſtſeite. Der Bedauernswerthe wurde e 07 Lazareth verbracht; ſein Zuſtand ſoll ein gefähr⸗ icher ſein. Kleine Chronik. Im Steinbruch bei Epfenhofen wurde ein italieniſcher Arbeit infolge Fahrläſfigkeit beim Sprengen in die Luft geſchleudert und getödtet und ein anderer Arbeiter ſchwer verwundet. Der dieſer Fahrläſſig⸗ keit Schuldige iſt verhaftet; Unterſuchung iſt eingeleiket.— Die Gewerbebank Furtwangen hat lt.„Echo v. Wald“ beſchloſſen, ſich in eine Aktiengeſellſchaft umzuwandeln. 250 Stück Aktien à 1000 Mark ſollen mit 40 Prozent Einzahlung ausgegeben werden,— In Offenburg hat ſich der 75 Jahre alte Handelsmann Joſef Bodenheimer von dort mit einer Schnur, welche er vorher an einer Uhr abgeſchnitten hatte, am Fenſter ſeines Zimmers erhängt. Längere Krankheit dürfte wohl den bejahrten Mann zu dieſem Schritte veranlaßt haben. Wfälziſche Ragrichten. * Speier, 13. Febr. Heute Vormittag verſchied im Alter von 73 Jahren der über die Grenzen unſerer Stadt hinaus wohlbekannte Lehrer Ludw. Günther dahier. Am Seminare bekleidete er längere Zeit die Stelle eines Schreib⸗ lehrers und iſt auf dieſe Weiſe den meiſten katholiſchen Lehrern der Pfalz nicht fremd, wie er ſich überhaupt durch ſeine Verbeſſerungen des Schreibunterrichts allſeits einen ge⸗ achteten Namen erworben hat. Ueber 50 Jahre hat er der Schule treu gedient. JNeuſtadt, 14. Febr. Ein gräßliches Unglück iſt heute Morgen 5 Uhr bei dem Viadukt an der Landauerſtraße pafſirt. Der Heizer einer Maſchine aus Ludwigshafen ſtürzte in den Viadukt hinunter; er wurde ſchwer verletzt in das hieſige Spital transportirt. Wäre der Viadukt unten be⸗ leuchtet oder die Orffnung verwahrt geweſen, ſo hätte das Unglück nicht paſſiren können. Gerichtszeitung. Maunnheim, 13. Februar.(Strafkammer.) Die Anklageſache gegen die Anton Frank Ehefrau Marie, hier, wegen Beleidigung, wurde durch Vergleich erledigt, nachdem ſich die Angeklagte zur Abgabe einer Ehrenerklärung und zur Tragung fämmtlicher Koſten bereit erklärt hatte. * Maunheim, 14. Febr.(Strafkammer III). Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Baumſtark. Ver⸗ treter der Gr. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt v. Duſch. 1) Der ſchon vorbeſtrafte 16 Jahre alte ledige Dienſt⸗ knecht Adam Schmitt von Ittlingen, jetzt in Brombach, ent⸗ wendete am 26. Dezember 1889 dem Dienſtknecht Auguſt Braun, während derſelbe ſchlief, 1 Portemonnaie mit 4 M. Inhalt und wird deshalb unter Annahme des Strafmilde⸗ rungsgrundes der Jugend im wiederholten Rückfalle zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Wochen verurtheilt.— 2) Martin Puttler, 23 Jahre alt, lediger Taglöhner von Kirchbeim, wegen Vergehens gegen§ 175 des.⸗St.⸗G.⸗B. Der Ange⸗ klagte wird von der erhobenen Anklage freigeſprochen. Ver⸗ theidiger Herr Referendär Tilleſſen.— 3) E. J. von Hoboken in Heidelberg, wegen Vergehens gegen das Accis⸗ geſetz. Angeklagter hat vor Eintritt in die Verhandlung die von ihm eingelegte Berufung zurückgezogen. * Manunheim, 15. Febr.(Schöffengericht.) 1) ranz Götz e, led. Kaufmann von Jüterbogh, erhält wegen andſtreicherei eine Haftſtrafe von 3 Wochen; von der An⸗ klage des Betrugs wird derſelbe freigeſprochen.— 2) Georg Zapf, led. Schuhmacher von Reichenbach, wird wegen Ver⸗ gehens gegen§ 361 Ziff. 3 und 4 des.⸗St.⸗G.⸗B. zu einer Haftſtrafe von 4 Wochen verurtheilt; abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft.— 3) Audreas Neff, led. Goldarbeiter von Bretzingen, wird wegen Vergehens gegen§ 361 Ziff. 3 des.⸗St.⸗G.⸗B. zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Wochen verurtheilt und der Landespolizeibehörde überwieſen.— 4) Valentin Feilhauer, led. Konditor von Wetzka, erhält wegen Vergehens gegen 8 361 Ziff. 2 und 3 des.⸗St.⸗G.⸗ B. eine Haftſtrafe von 4 Wochen und wird der Landespolizei⸗ behörde überwieſen.— 5) Friedrich Stocker, led. Taglöhner von Seidelberg, wird wegen Vergehens gegen§ 381 Hiff des R⸗St.⸗G.⸗B. mit 3 Wochen Haft beſtraft, abzüglich Woche Unterfuchungshaft, auch wird Polizei⸗Aufſicht für 3105 läſſig erkannt.— 6) Gertrud Knobel von Wallſtadt und Lorenz Werner, led. Maurer von Heppenheim, werden von der Anklage des Diebſtahls freigeſprochen.— 7) Kaſimiz Spenner, Kaufmann hier, wegen Vergehens gegen die Gewerbeordnung; wird vertagt.— 8) Die ledigen Kauf⸗ leute Julius Pfiſterer, Julius Leonhard von hier und der ledige Schreiner Oskar Mohra von Eiſentha⸗ werden und zwar die erſteren Beiden unter Annahme det Strafmilderungsgrunds der Jugend wegen Sachbeſchädigun und Mohra wegen Verſuchs der Sachbeſchädigung zu eineß Geldſtrafe von je 25 M. verurtheilt.— 9) Friedrich Baiex, lediger Metzger von hier, wird von der Anklage des Dieß⸗ ſtahls freigeſprochen.— 10) Jakob Reinhard, lediger Con⸗ ditoxr hier und Ph. Winnewiſſer, verheiratheter Wirttz, von Daudenzell, werden von der Anklage des Hausfriedenz⸗ bruchs freigeſprochen.— 11) Louiſa Aba hier, wegen Unter⸗ ſchlagung. Die Sache wird vertagt und gegen die Angeklagle Vorführungsbefehl erlaſſen.— 12) Helene Keßler, ledige Dienſtmagd von hier, erhält wegen Diebſtahls einen Verweis,. — 13) Guſtav Knoll, Kohlenträger hier, wegen Sachbeſchä⸗ digung. Wird vertagt und gegen den Angeklagten Vorführ⸗ ungsbefehl erlaſſen.— 14) Suſanne Neckermann ledige Fabrikarbeiterin von Käferthal, wird von der Anklage des Diebſtahls ſreigeſprochen.— 15) Vincenz Becker, Redacteus, hier, wegen Uebertretung des Preßgeſetzes. Wird vertagz. Tagesneuigkeiten. — Würzburg, 14 Jebr.(Hohe Preiſe) werden für bayeriſche Zweſthalerſtücke mit dem Bildniß des Königs Ludwig II. bezahlt; hier wurden für ein ſolches 40 M. ver⸗ gebens geboten! — Eichſtätt, 14. Febr.(Zutode getanzt.) In Pfüng beſuchte die 18jährige Tochter des Oekonomen Meyer den Maskenball und ſank während des Tanzes ihrem Tänzer todt in die Arme. Ein Herzſchlag infolge zu ſtarken Schus⸗ rens hatte ihrem jungen Leben ein Ende bereitet. — Schwabach, 14 Febr.(Unſere Jugend.) Im nahen Weiler Limbach hat ſich ein 13jähriger Knabe erhängt, weil er wegen Unvorſichtigkeit beim Leiten eines Fuhrwerkes von ſeinem Vater geſchimpft wurde. — Straßburg, 14. Febr.(Selbſtmord) Geſtern Abend 8 Uhr ſpraug eine elegant g kleidete und mit goldener Uhr geſchmückte Frauensperſon von der Thomasbrücke ins Waſſer und wurde an der St. Nikolausbrücke als Leiche herausgezogen. — Reichenweier(Elſaß), 14. Febr.(Mor d) Geſtern Morgen wurde der 54jährige Metzger Heinrich Meyer, welcher ſich in Geſchäften nach Colmar begeben hatte, auf dem Wege dahin ermordet aufgefunden; eine Schußwunde in der Nähe der Herzgegend hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht. Da an einen Selbſtmord ebenſowenig zu denken iſt als an einen Rauhmord, indem Uhr und Geld des Ermordeten noch bei ihm gefunden wurde, ſo dürfte Rache oder Brodneid gegen den wohlhabenden und allgemein geachteten Mann das Motiv zu dieſer blutigen That geweſen ſein.. — Berlin, 14. Febr.(Für die Wißmann⸗Eype⸗ dition) wurden in den zur'Swald'ſchen Rhederei geühren⸗ den Dampfer„Sauſibar“ in Hamburg 2 Torpedoboote, 4 Flußboote, 18 leichte Gebirgsgeſchütze und 3 ſchwere Feſtungs⸗ geſchütze verladen. Zwei Kranukenpflegerinnnen und zehn Mann, darunter mehrere Ingenieure, ſchifften ſich auf dem⸗ ſelben Dampfer ein, der dieſer Tage die Unterelbe verläßt, nachdem er bei Brunshauſen noch Munition und Proviant eingenommen haben wird. Die Geſchütze und Boote ſtammen aus der Krupp'ſchen Werkſtatt in Eſſen. — Hagen, 11. Februar.(Ein grauſiges Ver⸗ brechen) gelaugte heute nach zweitägiger Verhandlung vor dem hieſigen Schwurgericht zur Aburtheilung. Am 5. Auguſt v. J. wurde bei Hennen bei Iſerlohn unweit der Landſtraße in einem Graben, mit dem Geſicht im Waſſer liegend, die Leiche der neunjährigen Ida Pütter, Tochter des Landwirths Pütter gefunden. Bei näherer Beſichtigung der Leiche ergab ſich, daß an dem Kinde ein Luſtmord verübt worden war, Am Nachmittage deſſelben Tages wurde auch ſchon, als der That dringend verdächtig, der 43jährige, wegen Stittlichkeits⸗ verbrechen wiederholt mit Zuchthaus vorbeſtrafte Tagelöhner Heinrich Walch aus Hennen verhaftet.— Der Thalbeſtand iſt folgender: Am 5. Auguſt begab ſich der Angeklagte auf die Landſtraße, um dem zur Schule gehenden Kinde aufzu⸗ lauern. Als das ahnungsloſe Weſen herankam, ſprang der Wüſtling hervor, vernopfte ihm mit einem Lehmkloße den Mund, um es am Schreien zu verhindern, und trug es dann in ein wenige Schritte vom Wege ſeitwärts gelegenes Ge⸗ büſch; dort that er dem Kinde Gewalt an. Hierauf ſchleppte er ſein Opfer zurück an einen Waſſergraben, wo er es mit dem Geſichtchen in das Waſſer drückte, um ſo dieſen einzigen Zeugen ſeiner ruchloſen That für ewig ſtumm zu machen. Nachdem er ſeinen Zweck erreicht hatte, lief er nach Hauſe, um ſich umzuziehen. Doch das böſe Gewiſſen, Furcht und die Angſt, ſein Opfer könnte vielleicht noch nicht ganz todt ſein, trieb ihn weeder zuruck nach dem Thatorte. Von dieſem wenige Schritte entfernt, lag ein Steinhaufen; auf dieſen 655 er ſich und ſtierte unverwandt herab auf das todte Kind. d dieſer Stellung wurde er von mehreren Leuten, welche den Weg paſſirten, geſehen. Inzwiſchen war es Abend geworden; die be⸗ ſorgten Eltern aber warteten vergebens auf die Ruckkehr ihres Lieblings. Der Vater begiebt ſich mit einem Begleiter auf die Suche und bald ſtoßen ſie auch auch auf die Leiche. Mit glückſtrahlenden Augen hatte der arme Vater am Morgen von ſeinem geliebten Kinde Abſchied genommen und wernge Stunden darauf mußte er es wiederfinden— als ſtarre, grauſe Leiche— das Opfer eines Wüſtlings. Der Augeklagte leugnete bis zum letzten Augenblicke auf das Hartnäckigſte, Frechſte. War aber ſchon ſein Benehmen am Tage der That auf dem Steinhaufen, und den heute vernommenen 50954 gegenüber höchſt verdächtig, ſo wurde er ſchwer belaſtet dur die von dem vereidigten Gerichtschemiker Dr. Kayser⸗Dortmund vorgenommene Unterſuchung der Kleider. Dieſelbe hat er⸗ geben, daß die Erde, welche ſich an den Kleidern des Ange⸗ klagten befand, dieſelbe war, wie diejenige, welche denen des ermordeten Kindes anhaftete. Ferner wurde erwieſen, dieſe Erde dieſelbe war, wie dieſenige am Thatorte, und zwar war dies feſtgeſtellt worden dadurch, daß an keinem der andern Orte, an denen der Angeklagte und das Mädchen an dieſem Tage geweſen, jene mikroſkopiſchen Orgauismen gefunden wer⸗ den konnten, wie ſolche in der Erde am Thatorte und in den den Kleidern des Angeklagten und des Mädcheus auhaften⸗ den Erdtheilchenf nachgewieſen worden ſind.— Die Ge⸗ ſchworenen erklärten dem Angeklagten auf Grund der Beweis aufnahme und des Gutachtens für ſchuldig und der Gerichts⸗ hof verurtheilte ihn zum Tode und zu zehn Jahren Bucht⸗ haus. Der Angeklagte nahm den Urtheilsſpruch mit ſtoiſcher Ruhe entgegen. — Hamburg, 14. Febr.(Der verhaftete Ober⸗ bürgermeſſter v. Schreuch von Oldenburg unterſchlug laut dem„Hamb. Fremdenblatt“ 1 Million Mk. Kämmerei⸗ gelder. — Prag, 14. Febr(Ein jugendlicher Mörder) Der 14jährige Pferdehändlersſohn Franz Mudroch aus Vy⸗ zovka(Bezirk Rothkoſteletzz wurde dem Prager Strafgerichte eingeliefert, weil er am 10. d. M. in Abweſenheit der Eltern den ihm zur Ueberwachung anvertrauten Zjährigen Stiefbru⸗ der erwürgt hat. Nach Angabe des jugendlichen Brudermör⸗ ders vollführte er die That aus unüberwindlichem Haſſe gegen —— —— Munnheim, 17. Februar. General⸗Anzeiger. den Kraben, der übrigens vom Stteſvater auch tödtlich gehaßt und täglich mißhandelt worden iſt. — Varis, 14. Jebr.(Ein zwölfjähriger Selbſt⸗ mörder aus— Liebe) Der zwölffährige Jules P. un⸗ terhielt mit einem zehnjährigen Mädchen der Nachbarſchaft ein Liebesverbältniß und wurde, von ſeiner Mutter vorgeſtern dabei überraſcht, unter Androhung von Strafe vor Wieder⸗ holung gewarnt. Dies wollte ihm jedoch nicht gefallen, und ſo erklärte er der Mutter, daß er ſterben wolle, weil er nicht lieben dürfe. Heute Morgen wurde er in der That am Fen⸗ ſterkreuz des Schlafzimmers aufgehängt gefunden. In einem Briefe rief er ſeiner„Geliebten“ noch ein„Wiederſehen im Himmel? zu.— — Varis, 14. Fehr.(Demonſtration.) Heute fuhren zwei Wagen voll Conſeribirter an dem Thurme der Concier⸗ gerie vor, wo der Herzog von Orleans gefangen ſitzt, und brachten dieſem mit dem Rufe:„Hoch der Conſcribirte! Hoch der Herzog von Orleans!“ eine Ovation dar, ſo daß die Po⸗ lizei einſchreiten mußte. — WVaris, 12. Febr.(meckwürdiges Zuſam⸗ mentreffen.) Heute hat der Präſident der Republik auf die geſtern erhaltene Auzeige von der Geburt des portugie⸗ ſiſchen Prinzen Manuel dem König von Portugal ſeine Glück⸗ wünſche zur ſelben Stunde übermitteln laſſen, als deſſen Schwager, der Herzog von Orleaus, vom Gerichte wegen unbefugten Betretens des franzöſiſchen Bodens zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt wurde. 2000 Perſonen difilirten geſtern vor dem Thurme der Conciergerie, in welchem der Herzog gefangen ſttzt. Natürlich ſah und hörte man da nichts, aber man war dort, und das genügt einem Pariſer und Franzoſen. — Paris, 12. Febr.(Statiſtiſches.) Die Geiſtes⸗ krankheiten find vom Jahre 1872 mit 3080 Fällen auf 4449 Fälle im Jahre 1888 in Paris allein geſtiegen. Von 1872— 1888 kamen dahier 62,572 Fälle vor und zwar 34,802 beim männlichen und 27,770 beim weiblichen Geſchlecht. In dieſer Zeit haben ſich dieſelben infolge von Alkobolgenuß bei den 8 nicht ganz, bei den Frauen aber mehr als ver⸗ Oppelt. — Madrid, 14. Febr.(Arme Leute) ſind die Nach⸗ kommen des ſparſamen Bürgerkönigs Louis Philipp. Der kürzlich verſtorbene Herzog von Montpenſier hat die Kleinig⸗ keit von 200 Millionen Franken hinterlaſſen, deren Erben die Gräfin von Paris, die Mutter des kürzlich in Paris ver⸗ hafteten Herzogs von Orleans, und deren Bruder Prinz Anton find, welch letzterer den größeren Theil der Erbſchaft erhalten ſoll. — Warſchau, 13. Febr.(Von einem ſchauer⸗ vollen Raubmord) berichten Warſchauer Blätter. Der preußiſche Unterthan Ernſt von Simon lebt mit ſeiner Familie au dem ihm gehörenden, im Warſchauer Gouvernement gelegenen Gute Natolin. In einer der letzten Nächte hörte Herr von Simon im Speiſezimmer Geräuſch. Er öffnete die Thür und ſah ſich Räubern gegenüber, die eben das Silber⸗ zeug zuſammenpackten, während zwei andere das Geldſpind erbrachen. Dieſe bemerten den Eintretenden, ſtürzten ſich auf ihn, ſchlugen ion mit dem Beil nieder und hieben ihm eine Hand ab. Auf die Hilferufe des furchtbar Zugerichteten eilten ſeine Frau, ſeine alte Mutter und ein Diener herbei. Frau und Diener wurden ſofort getödtet, die alte Mutter ſchwer verwundet. Endlich hatte eins der Dienſtmädchen die Hilfe⸗ rufe gehört und die Knechte geweckt. Doch ſie kamen zu ſpät. Die Räuber hatten mit ihrer Beute, 6500 Rbl. baares Geld und Silberzeug und Brillanten im Werthe von 2500 Rubeln, bereits die Flucht ergriffen. Sie waren zum Fenſter hinaus⸗ geſprungen. Theater und Muſtk. Unſer Baſſiſt Herr Mödlinger, welcher nach er⸗ ſolgreichem Gaſtſpiel für das Königl. Opernhaus in Berlin verpflichtet worden iſt, hat an die General⸗Intendanz das Geſuch gerichtet, aus ſeinem Vertrage die übliche einjährige Kündigungsfriſt zu ſtreichen. Da Herr Graf v. Hochberg geneigt it, diefen Wunſch des Künſtlers zu erfüllen und der Vertrag mit Sicherheit die Allerhöchſte Genehmigung finden wird, ſo tritt Herr Mödlinger bereits mit Beginn der nächſten Spielzeit als auf die Dauer von drei Jahren feſt verpflich ⸗ tetes Mitglied in den Berband der Berliner Hofoper. Herr Oberſt von Maliszewski, hier, ließ ſpeben ſeinen melodidbſen Walzer„An der Fleusburger Föhrde“ für Klavier im Verlag von K. Ferd. Heckel, hier, erſcheinen. Der Walzer iſt durchaus klaviermäßig geſetzt und dürfte überall, beſonders aber in Mannheim raſch Verbreitung finden. KRuufſt und Wiſſenſchaft. JIn derpermauenten Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: Prof. Hugo Knorr:„See im Tannen⸗ wald“. P. Krämer:„Gute Einnahme“ und„Schlechte Einnahme“. Chr. Klaus:„Feierabend“. Chr. Mali: „Idylle am Seeufer“ Johann Barßen:„Strand bei Schwenningen“. V. Vigelius:„Studienkopf“. Prof. A. Biſcher:„Portrait“(V. von Scheffel). * Wahlverſammlungen. SGeſtern Abend fand in dem oberen Saale des„Badiſchen Hofes“ zu Feudenheim eine überaus ſtark beſuchte Ver⸗ ſammlung ſtatt. In den Vorzimmern und auf den Gängen ſtanden die Zuhörer. Herr Thorbecke erſtattete wiederum das Referat über die abgelaufene Reichstagsſeſſion, ſein Hoch auf den Kaiſer fand ſtürmiſche Zuſtimmung, Herr Stadtrath Hartmann beleuchtete in beredten Worten das Gebahren der demokratiſchen Partei, die ſich an der perſönlichen Ehre des hoch erhaben über ihren Angriffen daſtehenden Caudidaten Diffens zu vergreifen erkühnt habe, er kam dann auf die Arbeit und zum Schluſſe auf die nationale Arbeit zu ſprechen und ſchloß mit einem begeiſtert erwiderten Hoch auf den Reichskanzler. Nach ihm traten noch die Herxen Dr. Fuhr und Benſinger aus Feuden⸗ heim, ſowie Dr. Haas als Redner auf. Das Schlußwort ſprach Herr Thorbecke, es galt dem confeſſionellen Irieden. Herr Bürgermeiſter Bohrmann brachte das Hoch auf Herrn Ph. Diffens aus und ſchloß ſodann die Verſammlung, welche trotz der ſchwachen Verſuche der Gegner einen Mißton in dieſelbe zu bringen, einen glänzenden Verlauf genommen hatte. Namentlich war es ein demokratiſcher Agitator der ſich des Oefteren in unfläthiger und ungezogener Weiſe benahm und damit die Legende von der demokratiſchen Wohlanſtän⸗ digkeit wieder in die richtige Beleuchtung rückte. Feudenheim bleibt ſeinem bewährten Diffens treu! *Natioualliberaler Verein. Am Freitag Abend fanden zwei glänzend verlaufene Verſammlungen der nat. lib. artei in Seckenheim und Ilvesheim ſtatt. In eckenheim war die Betheiligung eine ſo große, daß zahlreiche Perſonen, die keinen Platz fanden, wieder umkehren mußten. Herr Bürgermeiſter Seitz eröffnete die Verſamm⸗ lung mit herzlichen Worten der Begrüßung; in ſeiner An⸗ ſprache traf er den Nagel auf den Kopf, indem er ſagte: „Für die Einigkeit unſeres Vaterlandes, für den Frieden nach Innen und Außen, für unſeren Candidaten Philipp Diffene.“ Da Herr Diffens infolge Ueberanſtrengung ſich unwohl befand, erſtattete Herr Thorbecke das Re⸗ ferat über die Thätigkeit des Reichstages, wies die Angriffe der gegneriſchen Parteien ſchlagend zurück und ſchloß ſeine von ächter Vaterlandsliebe durchwehten Worte mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Kaiſer Herr Rath iber Lutz Feudenheim ſchilderte die Beſtrebungen der 3. Seite. natlid Partei, nach ihm ſprachen noch in beredter Weiſe die Herren Amtsrichter Maas, Fuhs, Benſinger⸗ Feudenheim und Ullm mit dem günſtigſten Erfolge. Von Seiten eines Seckenheimer Einwohners wurde auch die con⸗ ſeſſtonelle Frage berührt, worauf Herr Thorbecke noch⸗ mals das Wort nahm und darauf hinwies, daß die nat.⸗lib. Partei keinen Unterſchied der Confeſſionen kenne. Allerdings ſei es tief zu bedauern, daß der Inhaber der„Neuen Bad. Landesztg.“, Sigm. Bensheimer in Mannheim, verſucht habe, die iſraelitiſchen Mitbürger aufzuhetzen, auf dem Lande die Katholiken gegen die Proteſtanten aufreize. Das deutſche Reich habe Platz für alle Confeſſionen und befördere möglichſt das Wohl aller Berufsklaſſen. Der Friede unter den Con⸗ feſſionen und Berufsklaſſen herzuſtellen und aufrecht zu er⸗ halten, ſei eine der ſchönſten B ſtrebungen der nationalliberalen Partei und es ſei Pflicht eines guten Bürgers dieſen Frieden zu fördern. Er ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Frieden im Innern. In der ſtark beſuchten Verſammlung zu Ilvesheim, welche Herr Director Sommer eröffnete, ſprachen unter Beifall der Anweſenden die Herren Fuhs, Dr. Kahn, Thorbecke, Benſinger⸗Feudenheim und Wißmann. Die Verſammlung nahm einen ſehr animirten Verlauf und dürfen wir auch hier conſtatiren, daß die Anhänger der ſoz.⸗dem. Partei, welche der Verſammlung anwohnten, dieſelbe in keiner Weiſe ſtörten, wenn ſie ſich auch das Vergnügen gönnten, nach 6 ß derſelben ein Hoch auf Dreesbach auszubringen. Sämmt Redner ernd großen Beifall und es iſt kein Zweibkel, daß auch hier die nat.⸗lib. Partei einen weſentlichen Stimmenzuwachs erhalten wird. Schönau bei Heidelberg, 15. Febr. Geſtern Abend tagten in unſerem Städtchen zwei Wahlverſammlungen, im „Roß“ eine ſozialdemokratiſche zum zweiten Male, die von Herrn Amtmann Frech perſönlich überwacht wurde, und eine nationalliberale im„Löwen“. Die letztere hatte das Gros der Einwohnerſchaft an ſich gezogen. Galt es doch einen wirklich glänzenden Redner zu hören, der mit einer Klarbeit und Präziſion und Gewandtheit die ſchwierigſten Stoffe uns gemeinfaßlich darlegte, wie wir es ſelten fanden, Herrn Hofrath Prof. Dr. Meyer aus Heidelberg. In eirca „iſtündiger Rede führte Redner die wichtigſten Arbeiten des letzten Reichstages uns vor Augen und legte am Schluß den Zweck des Kartells dar mit der Aufforderung, am 20. d. M. für den Candidaten Menzer zu ſtimmen. Herr Miniſterial⸗ rath Sybel ließ einen anweſenden ſozialdemokratiſchen Redner, Schuhmacher Huhn aus Heidelberg, dem man bereitwilligſt das Wort gegeben hatte, eine ſchneidige Abfuhr zu Theil werden, daß das Herrlein es vorzog, vor Schluß ſeiner Rede ſich zu drücken. Ziel und Zweck der Sozial⸗ demokratie wie auch des Centrums, und die Doppelzüngigkeit und Doppelſinnigkeit des Deutſchfreiſinns wurde an draſti⸗ ſchen Beiſpielen klargelegt. Es war in der großen Ver⸗ ſammlung kein Einziger, deſſen Herz geſtern nicht höher ge⸗ ſchlagen hätte und der es ſich nicht gelobt hätte, den Reich und Staat zerſtörenden Mächten mit allen Mitteln entgegen⸗ zuarbeiten. Das brauſende Hoch auf den Kaiſer, das deutſche Vaterland und zuletzt auf die Heidelberger Herren wollte kein Ende nehmen. Der gute Kern unſerer Gemeinde wird am 20. dem Kartellcandidaten ſeine Stimmen geben. Aeueſi Aachrichten und Celegramme. * Berlin, 15. Febr. Der„Reichsanzeiger“ ver⸗ öffentlicht eine Bekanntmachung des Reichskanzlers, welche die diesjährige ordentliche Generalverſammlung der Eigen⸗ thümer an Reichsbank Antheilen auf Mittwoch, den 5. März, Vormittags halb 12 Uhr beruft. * Eſſen, 15. Febr. Der Vorſtand des bergbau⸗ lichen Vereins beſchloß in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung, nach der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“, den Verwaltungen der Herner Zechen und der Zeche Clerget die Ablehnung der neuen Forderungen der Belegſchaften derſelben zu em⸗ pfehlen. Zugleich wurde das Statut über einen ſämmt⸗ liche Zechen des Oberbergamtsbezirks umfaſſenden Aus⸗ ſtandverſicher ungsverband mit einem Fonds von ungefghr M. 1,200,000 feſtgeſetzt. Hiernach haben die Zechen nur Anſpruch auf Schadenerſatz, wenn vom Ver⸗ bandsvorſtande die Rechtmäßigkeit des Widerſtandes gegen die Forderungen der Bergleute anerkannt wird und die Zahl der Strikenden einer Zeche ein Drittel der Beleg⸗ ſchaft überſteigt. Für die Tonne Produktionsfall erhält die Zeche M..50. * Paris, 15. Febr. Der Präſident Carnot unter⸗ zeichnete heute früh die Ernennung des Senators und früheren Juſtizminiſters Humbert zum erſten Präſi⸗ denten des Oberrechnungshofes.— Es verlautet, die Re⸗ gierung ſei infolge der in den letzten Tagen vorgekom⸗ menen royaliſtiſchen Kundgebungen entſchloſſen, den Her⸗ zog von Orleans ſo lange in Gewahrſam zu halten, bis die ganze Augelegenheit von der öffentlichen Meinung und der Preſſe nicht mehr beſprochen wird. Sodann ſollt der Herzog in aller Stille über die Grenze gebracht werden. Am nächſten Dienſtag wird der Miniſterrath über das Gefängniß, in welchem der Herzog zu inter⸗ niren iſt, Entſcheidung treffen. *Neapel, 15. Febr. In dem neuen Stadtviertel Arenaccia ſtürzte heute Nachmittag ein im Bau begriffe⸗ nes Haus ein, wobei 31 Arbeiter verſchüttet wur⸗ den. Bisher ſind zwei Tode und vier Verwundete aus den Trümmern hervorgezogen wurden. Auf die bulgariſchen Dinge. Halte. maf. in der erſten 100 nicht geachtet, deſto mehr Eindruck machte daher ein Arti des„Journal de St. Petersbourg“ über dieſe Frage, und der ziffermäßige Ausdruck fand ſich in einem Rückgang von Credit mit etwa fl. 5, von Diskonto mit etwa 4 pEt. Allez innerhalb einer Börſe. Man könnte nicht ſagen daß daß Publikum zu den niederſten Courſen eingegriffen hätte, aber ſo bald ſich Beſſerung bemerkbar gemacht, kamen langſam Käufer, denen ſpäter Deckungen folgten. Eine ausgeprägte Tendenz hält kaum einige Stunden Stand; im Allgemeinen kann man ſagen, daß Berlin eher herunter, Wien dagegen herauf will. Frankfurt iſt nicht gerade flau, hält abes namentlich auf dem Montanmarkte, für ge⸗ oten. Die Dividenden, welche bis jetzt erklärt wurden, recht⸗ fertigen die getriebenen Courſe bei Weitem nicht. Allerdings ſind Gelſenkirchener vom höchſten Stand jetzt etwa 50, Laurs etwa 20 Procent herunter gegangen, aber zu ſerjöſen An⸗ lagen find die jetzigen Courſe immer noch nicht verlockend und die Berliner Berichte, welche Ende des vergangenen Jahres immer ſehr ſanguiniſch waren, lauten jetzt abfällig. Vielleicht erfolgt aber wieder ein allgemeiner Tendenz⸗ Umſchwung im März, wenn die Dividende der leitenden Banken, wie Credit und Disconto abgehen, es wäre nicht das erſte Mal, daß gerade um dieſe Zeit eine allgemeine Hauſſebewegung in Seene geſetzt worden wäre. Inm Augenblick hört man freilich von den neuen Pro⸗ jecten der Rothſchildgruppe nichts, vielleicht verlautet darg⸗ ber wieder etwas, nachdem die Emiſſion der M. 120 Mil⸗ lionen Reichsanleihe erledigt ſein wird. Borläufig hat dieſelbe den Geldſtand vertheuert und daß Unterbringen von Disconten erſchwert. Der Rentenmarkt iſt ebenfalls aus dieſem Grunde flau und luſtlos, ſelbſt auf Ruſſen macht die Converſion keinen belebenden Eindruck. In den letzten Tagen hat man ſich wieder viel mit Staatsbahn und der eventuellen Demiſſion des Herrn Jouhert beſchäftigt. Viel weiter wird auch ſein Nachfolger das Unter⸗ nehmen nicht herunterbringen können, denn als Franzoſe hat er auch bei dem öſterreichiſchen Theil des Verwaltungsraths pro primo einen entſcheidenden Einfluß ausgeübt. Schweizer Sachen ſind ſehr ſtill, und für die ſonſt ſchwache Börſen⸗ haltung verhältnißmäßig feſt. Heute Freitag waren nachbörslich Veloce-Aktien wieder ſehr flau; die Dividende ſell, wie man hört, nur 5 be⸗ tragen, alſo ein gewaltiger Abſtand gegen letztes Ja Frankfurter Effektenſocietät. Bankaktien. Cotthard 168.10 Oeſterr, Eredit 27/66/ Jura 115.— Diskonto⸗Comm 237.— Union 119.40 Deutſche Reichsvank 186 50 Schweizer Weſtbahn a6.vo Verl. Hondels Geſ. 187.2) Meridional⸗Aktien 140.80 Deutſche Bank 168.30 Ruſſiſche Süd weſt 78.— Dresdener Bank 175.70 Staats⸗Fonds. Mitteldeutſche Credit-B. 118.70 Ungar. Goldrente 89.— 7 Papierrente 88. Oeſterr. Silberrente 78.0 Ruſſen 92.90 Ruſf. Conſols 98.6 Spanier 73.15 Italiener 94.70 Türken 17.75 Türken⸗Looſe 25.10 Ottom. Zoll⸗Obl. 81770 Serbiſche Tabak 83.90 Egypter 95.25 4 pCt. Griechen 78.80 Induſtrie⸗Ane. Nordd. Sloyd 136.— La Veloce 110.20 Bab. Antlin 275 80 Cement 251 70 Alpiue 87.50 Laura 162.70 Gelſenkirchen 188.9 Schaafhauſener-V. 118.50 Effekten-B. 180.60 Darmſtäd ter B. 171.50 Rhein Credit B. 123.50 Deutſche Union⸗B. 95.80 Deutſche Vereins⸗Bank 118.— Länderbank 2030 Eiſenbahn⸗Aktien. Lüveck⸗Büchen 177.50 Marienburger 55.— Oeſterr. Franz. Staatsb. 189— Galizier 168% Böhm. Nord 184½ Buſchtherader 359% Dux-Bodenbacher 438½ Semberg Czernow. 202½ Elbethal 188½ Racb⸗Dedenkurg 53% Lombarden 118 Schweizer Ceutral 148.— Norbpoſt 184.59 Dampfer⸗Nachrichten. hein⸗Damyfſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“ Per⸗ ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bes Rotterdam und en Berbindung mit der Great Gaſtern Company nach London wia Harwich,— — Abfahrten von Maunheim vom 16. Okt. ab: Tüzlich Morgen 5½ Uhr bis Köln⸗Düſſeldorf Rottervam und Zwiſchenſtationen.— Aahrten von Mainz Morgens 10 Uhr bis Köln, 11 uhr bis Kobleng und Mittags Ubhr nach Mannheim.— Nähere Auskunft über Frachten zc. ertheilt die Agentur. Bremen, 14. Febr.(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Nordbeutſchen Lloyd i Bremen, mitge heilt von Ph. Jac. Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim.) Dampfer„Rhein“, welcher am 30 Jamnar in Bremen abgefahren wär, iſt am 18. Febr. Abends 0 Uhr wohlbehalten in Baltimore angekommen. Dampfer„Aller“, welcher am 6. Febr. in Bremen abgefahren war, iſt am 15. Febr. Morg. 8 Uhr wohlbehalten in Newyork angekommen.— Mitge⸗ theilt durch Herrn Phil.. New⸗Bork, 18. Febr.(Telegraphiſcher Schiffsbericht der„Red Star Sinie“ Antwerpen.) Der Poſtdampfer„Belgenland“ von Antwerpen iſt heute wohl⸗ behalten hier angekommen. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Bingen, 15 Febr. 161 m.—.8. Konſtanz, 15 Febr.91 m.—%1 Kaub, 15. Febr..24 m.— 906. Hüningen, 15 Febr..4 m.—.02.] Koblenz, 15 Febr. 2 16 m.—..0. Kehl, 15 Jebr 205 m—.00. Köln, 15 Febr..22 m.—.05. Sauterburg, 15.Febr. 3 22 n—.08] Ruhrort 15. r..78 m.—.00. Maxau, 15 Febr..14 m—(02. Nedar. Mannbeim, 16 Febr.95 m-.03. Wannbeim, 16. Febr. 8,08 m.—%08. Mainz, 15[Febr..96 m.—.04. ebr..10 m.—.04. .J. kler, Ruurhur, Maneh Hoſtieferant ör. Kgl. Bokeit des Sroßhkerzogs von Haden Fahrik u. Tager C 8. 3— Ausſteflungsſiliale N 2. 8 Uebernahme von completten Wohnungs⸗Einrichtungen incl Vorhänge, Teppiche, Lüſter, Decorationsgegenſtände ete. 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M. 28 235, Nußſchmiede⸗ kohlen 210—215, Fettnußgrus M. 150 155, Anthracitnußkohlen, gew nachgeſ.⸗ M 40—269, Magergrus M 140 140, Gascoaks, grob M. 250 860, Gascoaks, zerkleinert M 280 299, Gietereicoaks grob M. 350 380. Nußcoaks gebro⸗ chen M 350— 360, Kleincvaks, gebr. M———, Im Privatplaßtzver⸗ kehr: Fettſchrot M. 105, Nußfohien M..30, Anthracitkohlen M..d0 per Ctr. frei an's Haus. A Mannheimer Effektenbörſe vom 14. Februar. Die Börſe hatte heute wieder einen höchſt ruhigen Verlauf. Anilin⸗ Aktien notirten 274., Rhein⸗ und Seeſchifffahrt 70 bez u.., Deutſche Seehandlung 18 G. Frankfurter Börſenwoche. Originalbericht des„General⸗Anzeigers“. Frankfurt, 14. Febr. Die Börſe hat häufige Schwankungen durchgemacht, ohne daß neue Momente als deren Urſache zu finden wären. Champagnes Peommery& Grene Reims Cachet sec& extra sec. Heidsieck Monopole G. Hammerſtein 0 3, 1. Hermann Günther& Cie. Auskuufts⸗& Incaſſo⸗Burean Mannheim N 2, 9½ 7 Filfalen'in Deutſchland. zu Originalpreiſen. 59544 mit 25 erzielt man nur, wenn Erfola„u Aunoncen e ate ſind, ferner die ri sige Wahl der geeigneten Zeitungen getroffen wird. Um dies zu erreichen, wende man ſich an die Aunoncen⸗Expedition Rudolf Mosse, Frankfurt a.., Roßmarkt 20, oder Mannheim 0, 4, ö am Stroh⸗ markt und an den Planken; von dieſer Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges erforderlichen Auskünfte koſtenfrei ertheilt, ſowie Inſeraten Eutwiülrfe zur Anſicht geliefert. Berechnet werden lediglich die Original⸗Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Bewilligung höchſter Rabatte bei größeren Auftrügen, ſo dafß durch Benutzung dieſes Juſtituts neben den ſonſtigen großen Vortheilen eint Erſparniß an Inſertionskoſten errsicht wlrd. J. Richard, Bechtsconſuleut,“ 645; 65530 577 Fahndung. Dahter wurde entwendet: 1. in der Nacht vom 3/4. aus der im Neckarhafen ſtehenden Eiſenbahn⸗Betriebswerkſtätte ein ſebogenes Kupferrohr(—5 kg ſcwer, 2,5 m lang. 25 mim Durch⸗ meſſer). 2. am 4 l. Mis. aus dem Bau⸗ platze F 8, i8 ein zweiräderiger grau angeſtrichener ndkarren (mit dem Namen„V. Fries, Maler⸗ u. Tünchergeſchüft,& 5, 5% gezeichnetz. 3. am 6. l. Mis. im Hauſe L. 18, Iib ein kaſtanienbräuner Winterüberzieher, eine hellge⸗ ſtreifte Kammgarnhoſe, ein ſeide⸗ nes, blau⸗ und weißgeſtreiftes Foulardtuch, 4. in der Nacht vom 677. l. Mts. eine am Hauſe der Baueinfrie⸗ digung in I 5, 1 angebracht ge⸗ weſene Sturmlaterne. 5. am 8. J. Mts. im Hauſe L 2, 3 eine gräuliche Juppe. 6. in der Zeit vom—11. l. Mts. aus dem Garten ZN 1, 5—10 Gebund Kornſtroh. Um ſachdienliche Mitthetlungen wird erſucht. 72833 Mannheim, 15. Februar 1890. Criminalpoltzei. Meng, Polizei⸗Commiſſär. Bekanntmachung. Mit dem J. Januar 1890 iſt das Geſetz„die Abänderung einiger Beſtimmungen des Geſetzes über den Elementarunterricht betreff.“ in Wirkſamkeit getreten. n Folge dieſer Aenderung 7 von jetzt ab Geſuche um efreiung bon Zahlung des Volksſchulgeldes nicht mehr bei der Armen⸗Commiſſion, ſondern beim Rektorat der Volksſchule woſelbſt auch For⸗ mulare für Schulgeldbefreiungs⸗ geſuche m Empfang genommen werden können. 72645⁵ Wir bemerken dabei, daß in Folge der durch dieſes Geſetz 5 heigeführten Aenderung die Be⸗ freiung von der Schulgeldzahlung nun auch von 25 ab nicht mehr als Armenunterſtützung gilt. Mannheim, 6. Februar 1890. Stadtrath: Moll. Kieſer. Hansverſteigerung. Auf Antrag des Eigenthümers 191 der unterzeichnete Notar am reitag. 21. Februar 1890, 10 Uhr in ſeinem Amtszimmer 8 tera o 2 No. wegen Ge⸗ des Beſitzers das Wohnhaus dahier in der wetz⸗ ingerſtraße No. 81½, im Maaße von 336 qm, neben Friedrich Keller und Andreas Nutzin er, mit Zubehör und Wirthſchafts⸗ invenkar, einer nochmaligen Ver⸗ ſteigerung aus. Schätzungspreis: 36,000 M. Die Steigerungs⸗Bedingungen können in dem Amtszimmer des Notars eingeſehen, auch kann in der Zwiſchenzeit ein Privatver⸗ — abgeſchloſſen werden. 72710 kannheim, 10. Februar 1890. Großherzogl. Notar. udmann. Peffeulliche Verſleigerung. 17. Februar l.., Nachm. 2 Uhr 15 8 ich in meinem Pfandlokal 772887 2 Betten, 1 Chiffonier, 1 Ka⸗ napee, 1 neuer Koffer, 1 zweiräd. Karren mit eich. Achſen, eine Le⸗ bensverſicherungspolice der Mag⸗ deburger Lebensverſicherungsge⸗ ſellſchaft und ſonſt verſchd. Haus⸗ gerüthe im Vollſtreckungswege egen Baarzahlung öffentlich ver⸗ igern. annheim, 15. Februar 1890. Max, Gerichtvollzieher. Heffeutliche Verſteigerung. Mittwoch, den 19. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr werde ich mit Zuſammenkunft bei der Itterbachbrücke dahier 7 Tiſch, 6 Oelgemälde in Gold⸗ rahmen, I Sopha, 1 Standuhr, 3 at 8 gepolſterte Seſſel, 1 Regulateur, 10 Bildertafeln, 3 Nachttiſche, 6 Rohrſeſſel, 1 Ruhe⸗ 158 5 Kommode, 2 Chiffonniere, 1 Waſchmange, 1 Badewanne, 1 4 15 1 Spie⸗ geler„37 Stü Rehgeweihe, Converſationslexikon, verſchie⸗ dene andere Werke, Herrenkleider, Porzellan u. Gläſer, und ſonſtige hier nicht genannte Fahrniſſe Augeen ge eutlic im Nüigen ungswege öffentlich verſteigern. Die Verſteigerung wird nicht zurückgenommen. 72830 15. Februar 1890. Ott, Gerichtsvollzieher. Gut erhaltene Möbel billig zu verkaufen. 72819 Neuer Stadttheil, ZF 1, 2. Gkfündeſt Gefunden und bei Gr. Bezirks⸗ amt deponirt: 72827 Ein Portemongie, Ein Buch. Krankenkasse des Kaufmänniſchen Vereins Manunheim. Eingeſchriebene Hilfskafſe⸗ — den ͤ 8ſ%½ Uhr im Lokale des Kaufmänn. Bereins Außerordentliche General⸗Verſammlung. Tages⸗Ordnung: „Exſatzwahl eines Nechnungs⸗ reviſors.“ 7282⁵ Mannheim, 13. Februar 1890. Der Vorſtand. arfnünniſcen Verein. Donnerſtag, 27. Febrnar a.., Abends 9 Uhr im Lokale nach Schluß der außerordentlichen Generalverſammlung der Kran⸗ kenkaſſe 72826 Vereins⸗Verſammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Wahl der Rechnungsreptſoren pro 1889/0. 2. Sonſtige Vereinsangelegen⸗ heiten. Mannheim, 18. Februar 1890. Der Vorſtand. S Oοοο —2 2 2 282 2 eA 88 8 S2 38 SSN 8 3 F22 2 22 2 2— 88 + 38 S 2 8 88 8 2 2 e OO0O0OOOOOG Selbſtausgelaſſenes reines Butter-Schmalz per Pfb. M..40 Pfg. R. Zachmann H 8, 35, 70824 Verlängerte Junabuſchſtraße. 10 M. Nebenverdienst 10 M. tägl. f. solide Personen b. eini Thätigkeit. Off. bef. sub. C. 510* 71404 Rud. Mosse, Köin. Eine renommirte Singſpiel⸗ geſellſchaft, welche ſtändig wöch⸗ entlich 3 bis 4 Vorſtellungen gibt, wird geſucht. Wohnung frei. Offert. unt. Nr. 72829 an die Expedition zu richten. 72829 Waagenmacher⸗Geſuch. 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Ihm'schen Konkursmasse dahier im Werthe von ca. 14,000 Mk. werden dem Verkaufe im Ganzen oder eventuell in wozu Jedermaun freundlichſt eingeladen iſt. Evangeliſcher Verein. Sonntag, den 16. Februar, Abends 8 Uhr im Vereinshauſe K 2, 10 DDDDDDDοοοοοοοοοοοοοοοοοο II. Vortrag des fHerrn Pfarrer Neeff über „Kirchliches ſeben in Rordamerika“, n 72786 Der Vorſtand. kleineren Partien ausgeſetzt. Auskunft wird bis zum 20. ds. Mts. im Ladenlokale O 4, 6 und von da ab im 3. Stoeck daſelbſt ertheilt. Mannheim, den 15 Konkurs-Ausverkauf. Der Ausverkauf der Waarenvorräthe der Kaufmann Friedrich Ihm'ſchen Konkursmaſſe dauert nur noch 5 Tage, Verkaufslocal 0 4 Nr. 6. Maunheim, den 15. Februar 1890 Als Geſangslehrer (namentlich für Ausbildung angehender Kunſtjünger und „Pfi Tanz-institut Lüner, Saalbau 9— im großen Saale des Saalbau. Faſtuacht Sonntag, den 16. Februar 1890, Abends 7 Uhr 71675 Masken-Kränzchen. Karten für Einzuführende können jeweils Donner⸗ ſtags Abends im Saalbau, ſowie täglich in meiner Wohnung B 6, 6 in Empfang genommen werden. ler Hof“ in Ludwigshafen. 9* (L. ROTH, Bismarekstrasse). Faſtnacht⸗Sonntag, 16. Februar 7872¹ Großer öffentlicher Jeſtball im neuen Saale. Anfang Nachmittags 3 Uhr. Ende Morgens 2 Uhr. n Kunſtjüngerinnen, die ſich der Oper widmen), empfiehlt ſich in zum Unterricht. Naver Kreuttner, B 4, 10 Opernsänger B 4, 10. Anmeldungen werden Nachmittags von—3 Uhr 63655 F 4, S. F 4, S. Wegen bevorſtehender Inventur unterziehe mein großes Mauunfakturwaaren⸗Lager einem 72752 Ausverkauf und iſt hiermit Jedermann Gelegenheit gegeben zu vortheilhaftem O Café-Restauration Metropole. Fastnacht Sonntag, Montag. Dienstag die ganze Nacht geöffnet. und billigem Einkauf. 4. S. 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G 8, 5, Der Zweck, den die Frankfurter Serienloos- Gesell- schaft verfolgt, ist, für ihre Mitglieder in der Serie bereits— gezsogene Staats-Anlehensleose zu erwerben, Welehe unbe- Aingt gewinnen müssen. Jeden Monat eine Prämienziehung, Neiner Pfälzer Wein per Kter 15 Pifg. vorzügliche Güte. Grosses Lager meiner Fabrik in Laupheim, beted u. ſünntl. Folzuerkzeigen für Sclrtinrr, Söchſte Preiswürdigkeit und größte Rechtlichkeit in de er Garantie für Trockenes Holz und Ausführung. — Slaſer, Zimmerlene, Wagner, Küfer ett. der Bedienung. Für jedes Eifen Garautie. 66060 Hommel, P 3, 3, kanbneim. 5 Im Jahre 1890 kommen Haupttreſſer in Höhe von M. 120,000. 106,000, 96,00, 30.000 ete. zur Zlehung, allerungünstigsten Falles aber fallen aut eine Gesellschaſtsabtheilung M. 1600. Jahresbeitrag M. 48; ährkch M. 12; monatlich M. 4. 4 Leichter Erwerb, 3000 bis 3500 Mark jahrlich! diesen Nebenverdienst erwerben. Rudoelf KMosse, Frankfurt a. H. 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