deneennne unter adiſche Volkszeitung.) Nr. 2330. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfß. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. heimer (100. Jahrgang. Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thenn Chef⸗Redakteur Julins Katz. für den lokalen und prov. Tal: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Jakob Judw. Sommer. Rokationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Büch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 57 2 Bla tt. e Der General⸗Anzeig der Sladt Maunheim (Mannheimer Journal) die verbreitetſte Zeitung ſowohl in der Stadt Mannheim und deren Umgebung, als auch im Groß⸗ herzogthum Baden überhaupt. Der General⸗Anzeiger der Stadt Mannheim Mannheimer Journal) iſt dabei das reichhaltigſte, unterhaltendſte und verhältniß⸗ mäßig billigſte Blatt im Großherzogthum Baden. Der General⸗Anzeiger der Stadt Manuheim (Mannheimer Journal) koſtet bei unſerer Expedition, unſeren Trägerinnen und Agenturen abonnirt nur 50 Pfennig im Monat lausſchließlich Traggebühr). Der General⸗Anzeiger der Stadt Mannheim [(Manuheimer Journal) koſtet, bei der der deutſchen Reichspoſt abonnirt, M..90 im Vierteljahr, frei ins Haus gebracht. Wir bitten unſere Poſt Abonnenten die Beſtellung auf dieſe Zeitung für das nächſte Quartal unverzüͤglich erneuern zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Zuſtellung erſteht. Dieſe Zeitung iſt unter Nro. 2330 in der Poſtzeitungsliſte eingelragen. Nen eintretende Abonnenten auf den Geueral⸗Anzeiger erhalten unſer Blatt bis zum Beginn des neuen Quartals gratis und fraueo zugeſandt. Die Roman⸗Bibliothek des General⸗Anzeigers, welche ſeit Anfang Januar l. J. in unſerem Verlage erſcheint, erfreut ſich eines ganz außergewöhnlichen Erfolges. Dieſelbe erſcheint täglich in ſchöner Ausſtattang, im Um⸗ fange von 8 Seiten Octav und koſtet monatlich nur 25 Pfennig, t unſerer Manuheimer Expedition bezogen. Auswärtige Abonnenten können dieſelbe zu⸗ leich mit dem General⸗Anzeiger durch die kaiſerlichen Poſtämter beziehen und es koſtet in dieſem Falle der General⸗Anzeiger mit wöchentlich 6 Mal erſchei⸗ neuder Roman⸗Bibliothek vierteljährlich M..45 am Poſtſchalter abgeholt, M..85 frei ins Haus gebracht. Nen eintretende Abonnenten auf den General⸗Anzeiger mit Romau⸗Bibliothek erhalten die ſeit 1. Januar l. J. erſchienenen Nummern der Roman⸗Bibliothek, 550 Seiten, gegen Ein⸗ ſendung von ſünfzig Pfennig in Briefmarken auf Ber⸗ langen nachgeliefert. Der General⸗Anzeiger mit Roman⸗Bibliothek iſt einge⸗ tragen in der Poſtzeitungsliſte unter Nro. 2330a — ͤ̃ x—....ñ— Theater und Muſtk. Worms, 28. März. Unter der Ueberſchrift„Mann⸗ heimer Theater⸗Eindrücke“ fällt mir da von ungefähr in der „Neuen Badiſchen Landes⸗Zeitung“ eine kritiſche Beſprechung einiger Theaterabende in die Hände, die allerdings nicht nur bei dem Schreiber dieſer Zeilen, ſondern bei allen Maun⸗ heimer Kunſtintereſſenten einen gewiſſen Eindruck hinterlaſſen haben wird. Und zwar iſt dies der Eindruck, den auch die Urtheilsloſigkeit gepaart mit Uebelwollen hervorzubringen im Stande iſt. Der durch ſeine literariſchen Seltſamkeiten ſatt⸗ ſam bekannte Schriftſteller Dr. L. von Sacher⸗Maſoch, der zuletzt in Paris gelebt und mehr für das franzöſiſche wie für das deutſche Geiſtesleben Verſtändniß zeigte, zieht da als „vollkommen objektiv“ beobachtender Bühnenkenner zuvörderſt einen Vergleich zwiſchen dem„Haus Fourchambault“ und Sudermanns„Ehre“, bei dem natürlich der Franzoſe Augier am Beſten wegkommt, anderſeits wird Sudermann's Stück, das mehr wie zweifelhafte Lob zu Theil, daß in ihm der er Geieſenſt⸗ und berbreitelſte Jeitang in Manußtzm und Umgebang. Sonntag, 30. März 1890. De der een eee en e en dee ſtehend aus mehreren birnenförmigen Brillanten, welche der „franzöſiſchen Schule hervorgegangen,“ und„ein wahrhaft deutſches Sittenpild“ ſei. Nun, in Gottes Namen! Amuſant wird Herr von Sacher⸗Maſoch erſt als Muſikreferent im II. Abſchnitte feiner Kritik, wo er auf den„Don Juau“ zu ſprechen kommt. Dem armen Gaſte, Herrn Bulß, wird da durch den Kunſtverſtändigen unter dem Strich der Lorbeerkranz vom Montag Abend arg zerzauſt. Wie das der Dr. L. von Sacher⸗ Maſoch anſtellt, iſt ſchon der Lektüre werth. Das Don Juan⸗ Libretto iſt für den neuen Mannteimer Dramaturgen die An ihm verſucht er ſich zuerſt mit dem mehr Hauptſache. wie geiſtreichen Satze:„Fauſt, Hamlet und Don Juan bilden gleichſam eine große Trilogie, welche man die„Tragbdie des Menſchen“ nennen könnte, im Gegenſatz zur„göttlichen Ko⸗ mödie“ Dante's. Und nun meißelt Sacher⸗Maſoch auf ſeine köſtliche Art weiter den Don Juan zum„trotzigen Titanen“ beraus, dem nach ſeiner Anſicht der arm⸗ ſelige Herr Bulß freilich nicht gewachſen iſt. Ihm feblt dazu, ſo zu ſagen, Alles. Seine Stimme entbehrt„jenes Wohllauts, jenes Schmelzes, den der Mozart'ſche Held haben muß.“ Auch Fräulein Mohor iſt„der Donna Anna noch nicht gewachſen. Sie bat die Partie nicht einmal korrekt geſungen.“ Herr Bulß und Fräulein Mohor werden ſich über dieſen Tintenerguß ohne Zweifel zu tröſten wiſſen. Für die Zukunft könnten wir ihnen aber das Geheimniß verrathen, wie die Werthſchätzung des Herrn Dr. L. Sacher⸗Maſoch leicht zur Steigerung zu bringen iſt. Etwas Pelzverbrämung am Koſtüm ſoll bei dieſem Herrn Wunder wirken. Der Humor von der Sache aber iſt der, daß verſichert wird, Herr Dr. L. von Sacher⸗Maſoch ſolle in ſeinem ganzen Leben noch nicht muſikaliſch geweſen ſein. Verſchiedenes. — neber des Fürſten Bismarck Abſchied hat man noch folgende Details:„Als Fürſt Bismarck gegen 12 Uhr von einer faſt einſtündigen Abſchieds⸗Audienz beim Kaiſer herunterkam, war er ſehr ernſt. Da traten unter dem Portal drei junge Damen an den Wagenſchlag und eine von ihnen überreichte dem Fürſten einen Blumenſtrauß mit der Wid⸗ mung:„Dem größten Fürſten ſeiner Zeit in tiefſter Betrübniß und innigſter Verehrung ein Scheidegruß.“ Der Fürſt führte den Strauß an die Lippen, drückte der Dame die Hand, grüßte alle drei freundlichſt und—— zwei große Thränen erglänz⸗ ten in ſeinen Augen. Unter lauten Segenswünſchen der Da⸗ men fuhr der Wagen langſam zum Schloſſe hinaus. Nur dieſe drei Damen haben die Thränen in des Füſten Auge ge⸗ ſehen. Der Aublick wird ihnen für ihr ganzes Leben unver⸗ geßlich ſein.“ Von anderer Seite wird gemeldet:„Als Fürſt Bismarck an das hiſtoriſche Eckfenſter gelangt war, überreichte er unter thränenfeuchtem, ernſthaftem Antlitz einem dem Ar⸗ beiterſtande angehörigen Mann, der ſich an das rechte Sei⸗ tenfenſter ſeiner zweiſpännigen Egquipage gedrängt hatte und ihm freudig zujubelte, eine prächtige Roſe, die ein theures Anden⸗ ken an Fürſt Bismarck für den Arbeiter ſein wird. Gleichzeitig drückte ihm Fürſt Bismarck als Abſchiedsgruß die Hand.“ Der „T..“ wird von einem Leſer geſchrieben!„Die Huldigungen welche dem Fürſten Bismarck zu Theil wurden, beſtätigen, daß dieſe Kundgebungen von einer Begeiſterung und Wärme waren, wie ſie hier kaum jemals vorkamen. Die Ausdrücke der Liebe und Verehrung, welche das Volk dem greiſen Fürſten darbrachte, erreichten ihren Höhepunkt, als der Wagen des ſcheu gewordenen Pferdes wegen halten mußte. Von allen Seiten drängte man ſtürmiſch heran, ergriff und küßte Bis⸗ marcks Hand, während Damen ihn mit Blumen überſchütteten. Er ſelbſt war ſo tief bewegt, daß ihm Thränen in den Augen ſtanden. Vor der Kommandantur verſuchte man die Pferde auszuſpannen. Der Fürſt ließ das eine Wagenfenſter nieder und ergriff in tiefer Rührung einige der Hände, welche ihm unter den Rufen„Unſer Bismarck!“ von allen Seiten ent⸗ gegengeſtreckt wurden. Auch mir gelang es, ſeine unbehand⸗ ſchuhte Rechte zu faſſen und an die Lippen zu preſſen. Das heute Erlebte werde ich niemals vergeſſen.“ — Eine Erinnerung an Gabelsberger. Für das goldene Buch der Stadt München hat die Tochter Gabels⸗ bergers, Frau Oberſtlieutenant Mathilde Weſtermayer, ein Autograph(Vers) des Erfinders der Stenographie überſandt. Der Vers, welcher ſtenographiſch und kurrent auf einem kleinen Blatt geſchrieben iſt, lautet: „Das Wort im Flug mit leichtem Zug Schnellſchriftlich zu erreichen Lenkt der Verſtand die flüchtige Hand Und feſſelt es in Zeichen. Nicht mehr perhallt, was mahnend ſchallt, Für immer ſteht's geſchrieben! Schon hat die Kunſt durch Göttergunſt Manch edle Frucht getrieben.“ Franz Faver Gabelsberger, k. Sekretär und erſter landſtänd. Stenograph. — Ein daukbares Quintett. Eine überraſchende Scene ſpielte ſich vor einigen Tagen vor dem Kaſſationshof in Wien ab, wo fünf rutheniſche Bauern, die in den unteren Inſtanzen, wegen einer vor 33 Jahren abgelegten falſchen Zeugenausſage verurtheilt worden waren, nunmehr mit der Freiſprechung beglückt wurden. Als die zur Verhandlung eigens von Galizien gekommenen fünf Greiſe das Urtheil vernommen hatten, warfen ſie ſich vor dem Gerichtshof auf die Knie und flehten unter heißen Thränen den himmliſchen Segen auf die Richter nieder, Zum Schluſſe knieten ſie vor ihrem Anwalt nieder und widmeten ihm— wortgetreu aus dem Rutheniſchen überſetzt— die nachſtehenden dankbaren Wünſche: 1) 10 Kinder, 2) 1000 Jahre leben, 3) 1000 Jahre lang keinen Kopfſchmerz! — Einen neuen Schmuckgegenſtand hat die launen⸗ hafte Mode vor kurzem in Paris erzeugt, eine Seitenagraffe nämlich von in Silber gefaßten Brillanten, die von den Da⸗ men auf irgend einer Seite der Büſte etwa wie ein Ordens⸗ ſchmuck getragen wird. An ihrem einen, roſettenartigen Ende iſt dieſe Agraffe geſchmückt mit Briolettes, alſo Gehängen, be Länge nach durchbohrt ſind. Bei dem gewaltigen Härtegrad des Diamanten iſt dieſes Durchbohren im höchſten Grade mühſam. Von beſonderem Reiz ſind ferner die in letzter Zeit wieder beſonders beliebt gewordenen Verbindungen von weißen mit braunen und gelben Brillanten. Ein in dieſer Weiſe ge⸗ arbeiteter Zweig mit Stiefmütterchen, deſſen Mitte ein großer gelber Brillant einnimmt, wetteifert an koloriſtiſcher Wirkung mit den feinſten Verbindungen, welche ſonſt mit Hülfe anderer farbiger Edelſteine erzielt werden. Als ein Schmuckſtück von außerordentlicher Koſtbarkeit ſei ferner ein Perlenhalsband erwähnt, welches ſich im Beſitze eines Berliner Hofjuweliers befindet“ Dieſes Halsband beſteht aus 4 Schnüren mit zu⸗ ſammen 225 Perlen und koſtet die Kleinigkeit von 180,000 M. Mithin ſtellt jede Perle den Werth von 800 M. dar. Es ſind ausgeſuchte, große Exemplare von fleckenloſer Reinheit und mildeſtem Glanze. — Der Prozeß Erkmann⸗Chatrian iſt am Mitt⸗ woch vor der 9. Straflammer in Paxis zu Ende gefübhrt worden. Unſere Leſer werden ſich noch erinnern, daß Erk⸗ mann, der bekannte Schriftſteller, ſeinen alten Mitarbeiter ſeit vollen 40 Jahren, Chatrian, der heute todtkrank iſt, vor das Strafgericht zitirt hat und zwar wegen eines Arti⸗ kels, der im Pariſer„Figaro“ geſtanden hatte und von Aug. Georgel, dem Sekretär Ebatrians verfaßt war. Es iſt dem Herrn Erkmann nicht gelungen, die Verurtheilung ſeines Mitarbeiters Chatrian durchzuſetzen. Das Gericht war zu der Ueberzeugung gelangt, daß es Herrn Chatrian nicht mit einer Strafe treffen könne und ſprach ihn von Anklage und Koſten frei, indem es den geſchwächten körperlichen und gei⸗ ſtigen Zuſtand e in Erwägung zog. Dagegen iſt Auguſt Georgel, ſein Sekretär, auf Grund des Zeitungs⸗ artikels, für welchen Herr Chatrian einzuſtehen ſich bereit erklärt halte, zu einer Gefängnißſtrafe von einem Monat und zu einer Geldbuße von 2000 Fres, verurtheilt worden. Der Geſchäftsführer des„Figaro“ wurde zu einer Geldſtrafe von 500 Franken verurtbeilt und Herrn Erkmann eine Ent⸗ ſchädigung von 10000, Franken und die Publikationsbefugniß des Urtheils in 20 Blättern zuerkannt. Am Schluſſe ſeines Urtheils ertheilte das Gericht dem Patriotismus des Herrn Erkmann eine Belobung, da derſelbe folgende Zeilen geſchrie⸗ ben habe, die vor dem Gerichte nicht in Abrede geſtellt wurden: „Die Franzoſen, welche in Elſaß⸗Lothringen geblieben ſind, ſind wahrhaftige Dummköpfe, Simpel, die ich ſeit 40 Jahren kenne und mit denen ich niemals verkehrte. Dieſe Leute denunziren ſich unter einander der deutſchen Behörde.“ Der„Figaro“ hat gegen dieſes Urtheil Appellation eingelegt. Die Franzoſen in Elſaß⸗Lothringen aber mögen ſich für das claſſiſche Compliment bei ihrem Landsmann Erkmann be⸗ danken und deſſen Werke recht fleißig leſen. — Im Religionzunterricht. Lehrer(bei Erzählung bibliſcher Wunder):„Wie nennt man alſo eine Handlung, bei welcher Waſſer in Wein verwandelt wird?“— Schüler: „Eine Weinhandlung.“ — 78005 .3. Peler, Mibelſdbrit, Maunhrin Hoſlieferant Sr. Agl. Pohbeit des Proßherzogs von Baden Fabrik u. Lager C 8. 3— Außſtellungs filiale N.8 Uebernahme von completten Wohnungs⸗Eiurichtungen inel Vorhänge, Teppiche, Küſter, Decorationsgegenſtände etc. Großts Lager von fertigen Möbeln gen ebeng. Eigenes Atelier für Entwürfe. Noſtenanſchläge berenwilligſt. 20 Muſtenzimmer in jeder Preislage. Hönig kudwigs Medaille Kürnberg J886 für hervorragende kunſtinduftrielle Leiſtung Oskar Kramer, Hutfabrik Mannheim, C 1, 9 Feinſtes und größtes Hutlager Mannheims. Aus wabr⸗ ſendungen franco. Billigſte Preiſe. 70126 Beim Herannahen des Frühlings machen ſich d wie bei dem Einzelnen die verſchiedenſten Bedürfniſſe für die wär⸗ mere Jahreszeit geltend. 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General⸗Anzeiger. Bekanntmachung. Die e und Reinhaltung der Bier⸗ preſſionen in Käferthal betr. No. 31832. Nachſtehend bringen wir die von dem Bürger⸗ meiſteramt Käferthal auf Grund der 88 87a und 94 des Pol.⸗St.⸗ .⸗B. erlaſſene, von Gr. Herrn Landescommiſſär für vollziehbar erklärte Ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen in Käfer⸗ thal zur öffentlichen Kenntniß. 8 1. Bierdruckvorrichtungen ſind nach Maßgabe der nachſtehenden Beſtimmungen einzurichten und jederzeit zu unterhalten. Dieſelben in dieſer Richtung einer ſtändigen polizeilichen Beauf⸗ ſichtigung. Von jeder beabſichtigten Neuanlage oder Hauptreparatur einer Bierdruckvorrichtung iſt dem Bürgermeiſteramt eine Woche vor Be⸗ ginn der Arbeit unter Vorlage der Werkpläne und einer Beſchreib⸗ ung ſchriftliche Anzeige zu 9 2. Als Druckmittel darf nur filtrirte atmoſphäriſche Luft oder 22 flüfſige Kohlenſäure benützt werden. Die Anwendung von Bierpumpen, welche das Bier unmittelbar aus dem Faſſe drücken, ſowie die Anwendung von Spritzvorricht⸗ ungen beim Füllen der Gläſer iſt verboten. 3 § 3. d der Gebrauch von Bierdruckvorrichtungen, bei denen flüſ⸗ Mi ſige Kohlenſäure als Drückmittel dient, beabſichtigt, ſo iſt der beim zürgermeiſteramt vorher einzureichenden ſchriftlichen Anzeige(8 1) die Beſcheinigung eines geeigneten Sachverſtändigen über die Prüf⸗ ung der zur Aufnahme der flüſſigen und gasförmigen Kohlenſäure ten Behälter beizufügen, aus welcher erhellen muß, daß efahr nicht vorliegt. ſelben dürfen nur nach ertheilter beſonderer Erlaubniß des Bezirksamts und nur unter Einhaltung der in dieſer ſchriftlich aus⸗ zufertigenden Erlaubniß geſtellten Bedingungen in Benutzung ge⸗ nommen werden. Bezüglich des Materials der Einrichtungen und Reinhaltung der Leitungen gelten ſinngemäß auch für dieſe Apparate die unten folgenden Vorſchriften. .4. Die als Druckmittel zu benützende Luft muß aus dem Freien und zwar von einem Orte aus zugeführt werden, welcher ſeiner Lage nach keine Verunxeinigung der Luft befürchten läßt. Ehe die Luft in den Windkeſſel tritt, muß ſie durch einen geeigneten Filtvir⸗ apparat geleitet werden. Die in letzterem befindliche Watte oder Salicylwatte muß mindeſtens alle zwei Wochen erneuert werden. Zur Verhütung und Beſeitigung von Verunreinigungen des bei den e ee zu benützenden Windkeſſels iſt zwiſchen dem⸗ ſelben und der Luftpumpe, wenn ſolche geölt wird, ein Oelfänger einzuſchalten. Ferner hat der Windkeſſel, welcher der Zugänglichkeit halber freiſtehen muß, am tiefſten Theile einen Ablaßhahnen und eine am unteren Drittel angebrachte, in geeigneter Weiſe verſchließbare Rei⸗ nigungsöffnung zu enthalten. Bei Neuanlagen iſt der Kopf des Windkeſſels zum Abſchrauben einzurichten, wodurch die beſondere Reinigungsöffnung in Wegfall kommt, endlich iſt zur Verhinderung des Eintrittes von Bierſchleim in die Luftleitung am Schlund des Jaſlen oder in der ein Rückſchlagsventil von einem der eitung mindeſtens gleichen nitt einzulegen. Zur Regulirung des Druckes muß am Luftkeſſel, bei Neuan⸗ lagen auch an der Ausſchankſtelle ein Manometer vorhanden ſein, welches erkennen läßt, wie ſtark der Druck innerhalb der Leitung iſt; mehr als eine Atmoſphäre Ueberdruck iſt nicht zuläſſig. Aus⸗ nahmen hievon machen Wirthſchaften in höher gelegenen Stockwerken und das Maximum des Luftdruckes für den einzelnen Fall hat je⸗ weils der amtliche Sachverſtändige feſtzuſtellen. Die für die Aufnahme des Biers beſtimmten Let. aagsröhren zum Abzapfen benützten Druckvorrichtungen müſſen einen inneren Durchmeſſer von mindeſtens einem Centimeter haben und dürfen nur aus reinem nicht mehr als ein Prozent Blei enthalten⸗ den Zinn hergeſtellt ſein. i den dermalen vorhandenen Leitungen kann ein Durchmeſſer von mindeſtens acht Millimeter ausnahmsweiſe zugelaſſen werden. Die außer den Leitungsröhren zur vorübergehenden Aufnahme von Bier beſtimmten Theile der Druckvorrichtungen dürfen, wenn ſie aus Metall gefertigt ſind, entweder nur aus reinem nicht mehr als ein Prozent Blei enthaltenden Zinn oder aus in der innern läche 1 ge verzinntem Kupfer hergeſtellt ſein; ſog. Kühlcylinder nd nicht geſtattet. Die Einſchaltung einer Glasröhre zwiſchen Faß und Hahn iſt zuläſſig; auch darf der ſogenannte„Stocher“(das vom Spunden⸗ aufſatz bis auf den Boden des Faſſes reichende Rohr) aus ver⸗ zinntem— beſtehen. Alle Rohrverbindungen ſind durch ſogenannte Ueberwurfmuttern herzuſtellen. Reines nicht mit Metallſalzen bearbeitetes Kautſchuk, aber nur ſolches, darf an den Biegungsſtellen der in Stücken bis zu 15 Centimeter Tänge zur 55 ommen. Die zur Zuleitung von Luft dienenden dt en. anderen Metallen als aus Zinn hergeſtellt ſein und Weach an ihrem Endpunkt in einen mit einer freien Siebplatte verſehenen Trichter auslaufen. 125 Jede Bierleitung, welche 5 Geſammtfläche von mehr als einem Meter hat, iſt mit einer Vorrichtung zu verſehen, welche die Feſtſtellung des Zuſtandes im Innern der Röhren jederzeit aus⸗ reichend ermöglicht und 5 verſchloſſen werden kann. Dieſe Vorausſetzung trifft bei den Controlhahnen A. Kaiſer zu. Nühere Anweiſung wegen Anbringung des Controlhahns bleibt im einzelnen Falle vorbehalten. Im Allgemeinen ſind folgende Beſtimmungen zu beobachten: 8. Der god Syſtem A. Kaiſer iſt in der Art mit dem Bierleitungsrohr zu verbinden— zu verlöthen,— daß er nicht leicht, etwa durch Schrauben ꝛe., von demſelben gelöſt werden kann. Die Verbindung durch Draht und Gummi⸗ chlauch iſt unzuläſſig. d. Der Controlhahn iſt in ſolcher Lage anzubringen, daß er nicht gereinigt werden kann, ohne daß zu gleicher Zeit das anze Leitungsrohr gereinigt wird. Hie Anweiſung 525 Vollzug dieſer Anordnung hat in jedem einzelnen Falle der Sachverſtändige auf Anſuchen der Wirthe nach dieſſeitiger Anweiſung zu ertheilen. Die Bierdruckvorrichtungen und insbeſondere die zur vorüber⸗ ehenden Aufnahme des Bieres beſtimmten Leitungsröhren und ſonſtigen Theile derſelben ſind ſtets in reinem Zuſtande zu halten. Die Reinigung 25 mittelſt Durchleitens von geſpanntem heißem Dampf oder mittelſt heißer Soda bezw. Aetznatronlöſung unter Nachſpülung mit kaltem reinem Waſſer mindeſtens einmal wöchent⸗ lich zu geſchehen. Nach dem Reinigen iſt jedesmal der Stocher her⸗ auszunehmen und Außerdem müſſen die Windkeſſel mindeſtens einmal im Jahre geöffnet und, wenn erforderlich, gereinigt werden. 5 57 5 Inhaber einer Leitung hat ſelbſt dafür zu ſorgen, daß die Reinigung derſelben in der einen oder der andern zuläſſigen Art in genügender Weiſe geſchieht. Soweit zur Dampfreinigung nicht ſtationäre, behördlich geneh⸗ migte Dampfkeffel benützt werden können, darf die Reinigung mit⸗ telſt Durchleitens von geſpanntem Dampf nur mittelſt ſolcher Ap⸗ parate ausgeführt werden, welche von dem Großh. Bezirksamt als geeignet bezeichnet worden ſind. 8 9. Die Inhaber der Bierdruckvorrichtungen ſind dafür verant⸗ wortlich, daß die an dem Controlhahn angebrachte polizeiliche Plombe nicht unbefugter Weiſe entfernt oder beſchädigt wird. Für jede Bierdruckvorrichtung iſt auf Koſten des Inhabers dem Letzteren ein Reviſtonsbuch zu behändigen, welches als Zubehör zur Preſſion mit derſelben auf einen etwaigen Nachfolger übergeht und nicht beſeitigt werden darf. § 10. Die regelmäßige Unterſuchung mittelſt des Controlhahns be⸗ züglich der Reinhaltung der Bierdruckvorrichtungen findet durch den amtlich verpflichteten Sachverſtändigen zweimal monatlich ſtatt. Derſelbe wird ſich außerdem vierteljährlich über den Vollzu der Vorſchrift des§8 8 Abſ. 3(Windkeſſel) verläſſigen und au beſondere Weiſung des Gr. Bezirksamtes die Beſchaffenheit der Bierdruckvorrichtung im Allgemeinen einer Unterſuchung unter⸗ tehen. Der amtlich verpflichtete Sachverſtändige hat die hierfür eſonders feſtgeſetzten Gebühren 1 beziehen. Beſtehende Bierdruckvorrichtungen, welche in der einen oder anderen RNichtung den obigen Vorſchriften nicht entſprechen, müſſen önnen auch aus Mannheim, 60. Marg. ſait denſelben ſpäteſtens vier Monate nach deren Inkrafktrefen in Einklang gebracht werden. 8 12. „Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe der(im 0 88 und 94 des.St.⸗G.⸗B.(mit Geldſtrafe bis zu 100 im e der Un lichkeit mit Ha heſtraft. Wiederholte Beſtrafung wegen He ung dieſer Vorſchrift, insbeſondere des§ 9 haben zur Folge, daß die Benützung der Bier⸗ druckvorrichtungen nur unter ganz beſonderen Beſtimmungen ge⸗ ſtattet oder nach vorheriger ſchriftlicher Androhung ganz unterſagt wird. Mannheim, 21. März 1890. Gr. Bezirs amt: Wild. givilfandrsregziſer der Stadt Maunheim. Verkündete. 21. Rudolf Schmidt, Schloſſer u. Emma Gäs. Andreas Münch, Schloſſer u. Franziska Köhl. 21. Hermann 2 r, Apotheker u. Marie Hartog. 21. Joh. Peter hlmann, Schreiner u. Kath. Schuhmacher. 752783 „Georg Peter Stoll, Schloſſer u. Luiſe Eckert. 2. Kael Lochner, Spezereihdlr. u. Karol. Ziegler. 2. Jakob Safferling, Steinhauer u. Auguſtine Hammer. 2. Wilhelm Schwind, Schreiner u. Karoline Schulin. „Albert Har lusläufer u. Auguſte Ferkaluck. „Anton Häus er, Bahnarb. u. Luiſe Schmidt. „Mathes Hofmann, Gipſer u. Priska Emmerich. 5. Hellmuth Dittmann, Tüncher u. Kath. Rückert. Leonhard Hopp, Maler u. Eliſabeth Mors. Georg Brecht, Schreiner u. Roſine Steiner. 5. Salli Roſenow, Kaufm. u. Johanna Herrmann. Johannes Vollweiler, Eiſendreher u. Anna Himmel 6. Guſtap Mittel, Inſtallateur u. Barb. Hartmann g 6. Chriſtian Rüber, Schuhmacher u. Wilh. Näher. 7. Karl Ellgaß, Kaufm. u. Franziska Schreiber. 27. Ernſt Müller, Fabrikarb. u. Juſtine Knörr. 7. Heinrich Berger, Werkmeiſter u. Roſa Rihm 7. Friedrich Braun, Gärtner u. Eliſabeth Doſch. 7. Otto t Maurer u. Karol. Dinkelacker. 17. Karl Fr Friedrich Moſis, Buchbinder u. Marie Grimm. 21. Mathias ider, Lehrer u. Bertha Marie Dürr. 22. Guſtap Helm, Landwirth u. Karol. Mann. 22. Karl Hartmann, Kalkbrenner u. Maxie Kath. Albrecht. 22. Karl Kuhn, Fabrikarb. u. Barbara Groß. 25. Rudolf Tilleſſen, Architect u. Marie Grütering. 26. Val. Reineck, Fabrikarb. u. Eleonore Katzenmaier. März. Getraute. 22. Hotz, Bäcker m. Kath. Kloos. 22. Hermann Schäffer, Schreiner m. Karol. Fiſcher. 22. Phil. Wilh. Wagner, Obmann m. Marg. Hoffarth. 22. Mich. Mürl, Metzger m. Verong Baumann gen. Brecht. Job: Bapt. Schäfer, Steinhauer m. Luiſe Winkler. 22. Chriſtian Mauckner, Tagl. m. Kath, Mathes. 22. Klaiber, Eiſendreher m. Sofie Merkel. Adam Kadel, Schreiner m. Ida 85 26. Karl Friedrich, Profeſſor m. Marie Seldner. 26. Meier gen Moritz Löwenberg, Kaufm. m. Hedwig Fuld. 27. Wenzeslaus Riedinger, Expeditionsaſſ. m. Frieda Saur. 27.— Weiler, Tagl. m. Thereſe Konrad. 27. Karl Spott, Friſeur m. Anna Heinbucher. März. Geborene. 19. d. Poſtſchaffner Georg Ohmer e. T. Maria Joſefa Sabine. . Tagl. Jakob Löffel e. T. Philippine. Schuhmacher Joſef Zartmannn e. S. Joſef Heinrich. eee Wilhelm Krail e. S. Guſtav Adolf. erſicherungsbeamten Otto Niedtner e. S. Karl Ernſt Hermann. Tüncher Philipp Kahl e. T. Lina Anng Margaretha. „Schuhmacher Simon Roſenzweig e. T. Hedwig. Schiffer Chriſtian Auguſt Kramer e. T. Anna Marg. Eiſengießer Peter Ludwig Rauſch e. S. Johann Baptiſt. Bremſer Wilhelm Böckenhaupt e. S. Johann Theodor. Schuhmacher Simon Schächner e. T. Anna Maria. Vorarbeiter Joh. Gottfr. Grönert e. T. Anna Maria. Schloſſer Anton Biſchoff e. S. Ludwig. Ausläufer Martin Göhler e. S. Ferdinand. Ingenieur Karl Benz e. T. Eliſabeth Marie. teinhauer Alois Bampi e. T. Luiſe Auguſte. Schloſſer Kaver Franz Jokel e. S. Martin Chriſtof. Kaufm. Heinrich Münch e. S. Heinrich Joſef Philipp Hans. Maurer Hermann Schwarz e. T. Eliſe Juiſe. Kaufm. Friedrich Burck e. S. Ernſt Wilhelm. Tagl. Aldis Friedrich Brecht e. S. Ludwig. Monteur Gottlieb Haußmann e. T. Julie Pauline. Baurer Karl Heilig e. S. Jakob. Metzger Gottlieb Fauth e. S. Gottlieb Friedrich. huhmacher Joſef Huber e. S. Adolf. euercontroleur Karl Dienſt e. S. Philipp Otto. hreiner Gg. Ludw. Köberich e. T. Chriſtine Gertraude. 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