n, 43 annennn ,;. 9 * In der Poſtliſte eingetragen unter Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2330. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. heimer (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegram m⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz. für den lokalen und prov. Theik: (Mannheimer Volksblatt.) Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Jakob Ludw. Sommer. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 113.(Itlephon⸗Ar. 218.) (Notariell beglaubigt.) Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 26. April. 14. öffentliche Sitzung der Erſten Kammer unter dem Vorſitz des Präſidenten Serger⸗ Graf v. Helmſtatt, als Berichterſtatter über den Bericht der Budgelkommiſſion kommt auf das Beamtengeſetz zu ſprechen, bei deſſen Ausführung ſich nun die Nothwendig⸗ keit eines unerwarteten Mehraufwandes herausſtelle. Stgatsminiſter Turban gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die wohltbuenden Folgen des Geſetzes bald ſich herausſtellen und von den Beamtenkreiſen allerſeits werden gewürdigt werden. Freiherr v. Göler hebt hervor, daß die ueberſchreitung um etwa 300,000., wenn ſie vor 2 Jahren bekannt geweſen wäre, nicht die Annahme des Geſetzes gehindert haben würde. Wenn erſt vielleicht fünf Jahre vorüber gegangen ſeien, werde ſich heraus ſtellen, daß auch für die Aktivitätsgehalte der niederen Beamtenklaſſen eine weſentliche Verbeſſerung durch das Geſetz geſchaffen ſei. Der Antrag der Kommiſſion geht dahin, die 1. Kammer wolle in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der 2. Kammer die Ausgaben und Einnahmen des Budgets des Großh. Staatsminiſteriums(Ausgaben für 1890 12.353,639., für 1891: 12,353,979.; Einnahme nach dem Voranſchlag im Entwurf des Reichshaushaltsetats 10,192,450.) genehmigen, was ohne weitere Erörterung geſchieht. Frhr. v. Göler als Berichterſtatter der Budgetkommiſ⸗ ſion über das Budget der Großh. Oberrechnungskammer be⸗ antragt Genehmigung dieſes Budgets, welchem Autrag die I. Kammer beitritt. Kommerzienrath Sander erſtattet Bericht über das Spezialbudget der Badanſtaltenverwaltung für 1890—91. Der Antrag der Kommiſſion empfiehlt, das Budget zu ge⸗ nehmigen. Geh. Ref. Haas mahnt zur Sparſamkeit. In Baden⸗ 9 5 ſei man leicht geneigt, die Auſprüche etwas hoch zu tellen. Der Regierungsvertreter weiſt auf die Intereſſen der Badeorte hin; es könne vielleicht ſtelt der Fall ein⸗ treten, daß noch arößere Forderungen geſtellt werden mußten. Der Kommiſſionsantrag wird hierauf genehmigt, Freiherr Ferd. v. Bodman erſtattet Bericht über die Bitte der Stadt Freiburg. Die Kommiſſion iſt zu dem Be⸗ ſchluſſe gelangt, die Bitte der Regierung zur Kenntnißnahme zu über weiſen. Irhr. v. Hornſtein betont den Werth der Eiſenbahnen für die Landwirthſchaft. Frhr. v. Göler mabnt zur Vorſicht im Eiſenbahnbau. Geh. Nath Dr. v. Holſt tritt der Anſicht entgegen, daß der Staat ſo ſehr nach Rentabitität zu fragen habe. Frhr. v. Hornſtein tritt den Ausführungen des Vor⸗ redners bei. 10 1 5 v. Göler weiſt auf die Höhe der Eiſenbahn⸗ uld hin. Geh. Rath Dr. v. Holſt: Das Verkehrsmittel der Eiſen⸗ bahn ſei heutzutage für viele Bevölkerungskreiſe, beſonders für die Landwirthſchaft, eine Lebensfrage. Berichterſtatter Fr. v. Bodman ſpricht ſein Bedauern aus, daß die Kommiſſion mit Rückſicht auf die Finanzlage des Staates ſich nicht in der Lage ſehen konnte, eine wärmere Stellung der in Rede ſtehenden Frage gegenüber einzu⸗ nehmen. Der Kommiſſionsankrag wird angenommen. Frhr. Ferd. v. Bodman erſtattet ferner Bericht über die Bitte die Fortſetzung der Höllenthalbahn betreſſend. Die Kommiſſion empfiehlt Uebergang zur Tagesordnung. Das Haus tritt dieſem Antrage bei. Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen. L* Karlsruhe, 26. April. 48. öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer unter dem Vorſitze des Präſidenten Lamey. Auf der Tagesordnung ſtebt der Bericht des Abg Hug über Titel 6 des Budgets des Finanzminiſteriums„Steuer⸗ verwaltung.“ Abg. Geldreich bringt die Einnahmen aus der Bier⸗ ſteuer zur Sprache, welche in ihrer Höhe beweiſe, wie ſehr unſere Bierproduktion im Aufſchwung begriffen ſei. Abg Dr. Weygold regt die Anordnung an, daß der erfolgreiche Beſuch der ſiebenklaſſigen Realſchule zum niederen Finanzdienſt berechtige. Redner richtet das Erſuchen an die Regierung, die Sache eingehend zu berathen. Steuerdirektor Glockner: Die Regierung ſei der An⸗ ſicht, daß die Ausbildung in der ſiebenklaſſigen Realſchule wohl eine abgerundetere ſei, als die Abſolvirung der Ober⸗ ſekunda des Gymnaſiums. Bedenken könnte erregen, daß in der Realſchule kein Latein getrieben werde, doch ſtehe dem die größere Ausbildung in den lebenden Sprachen gegenüber. Werde der Zudrang ſich im Gymnaſium mindern, würde die Frage wegen der den Realſchulen zu gewährenden Berechtig⸗ bab zum niederen Finanzdienſt in Erwägung zu kommen aben. 8 Abg. Fie ſer weiſt darauf hin, wie die Frage ſchon ein⸗ gehend erörtert, daß die Berechtigung zum einjährigen Mili⸗ kärdienſt nur durch Abſolvirung eines abegrundeten abge⸗ ſchloſſenen Studiengangs erreicht werde, ſei es nun durch Abſolvirung eines Gymnaſiums, Realgymnaſtums oder einer Realſchule. Gerade im Iinanzdienſt bei uns in Baden, bei ihrer Verwendung an de Auflage über 11,300 Exemplare. Geltſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. 5 e r Grenze, ſei die gründliche Kenntniß der franzöfiſchen Sprache erwünſcht. Steuerdirektor Glockner iſt ermächtigt zu erklären, daß die Regierung die Frage für eine hochwichtige halte. Es war nicht das direkte Intereſſe der Finanz⸗ verwaltung, die Realſchüler vorläufig auszu⸗ ſchließen, vielmehr glaubte die Regierung im Intereſſe der Finanzgehilfen ſelbſt gehandelt zu haben. Man werde die Frage in ernſtliche Erwägung nehmen. Abg. v. Buol kommt auf die Beſtimmung des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes zu ſprechen, wonach auch juriſtiſche Per⸗ ſonen einkommenſteuerpflichtig ſeien. Miniſterialrath Lewald erklärt, die Regierung werde die Wirkung des Genoſſenſchaftsgeſetzes ab⸗ warten. Nachdem noch Abg. Weber⸗Konſtanz für die Finanz⸗ gehilfen geſprochen und Abg. Hug das Schlußwort erhalten. wird in die Einzelberathung eingetreten. Abg. Klein⸗Weinheim bittetum Errichtung eines Unterſteueramtsgebäudes in Weinheim. Finanzminiſter Dr. Ellſtätter: Die Regierung werde die Sache im Auge behalten, doch müſſe dieſelbe in erſter Reihe einen Beitrag der Gemeinde verlangen. Die Poſition„Bezirksverwaltung“ wird hierauf für das Jahr mit 1,469,423 M. genehmigt. Es folgt Kataſtrirung der direkten Steuern. Der Titel wird darauf mit durchſchnittlich 388,689 Mk. für 1 Jahr genehmigt. Abg. Müller ergreift bei„Abgang und Rückerſatz“ das Wort, um Klage zu führen über die niederen Ent ſch ä⸗ digungen bei eintretenden ſchädigenden Na⸗ turereigniſſen. Der Rückerſatz der Steuern ſei hier vollauf berechtigt. Steuerdirektor Glockner zeigt ſich auch für dieſe An⸗ regung ſehr dankbar. Daß dem Betroffenen ſo wenig ent⸗ ſchädigt werde, habe ſeinen hauptſächlichen Grund in dem niederen Steuerſatz. Mehr als er Steuern bezahlt hat, könnte auch nicht rückerſetzt werden. Abg. Hug wurde es befürworten, wenn bei erheblichem Hagelſchaden vollſtändiger Steuernachlaß eintrete. Damit wird in die Berathung des außerordent⸗ lichen Etats eingetreten Für den Neubau eines Obereinnehmereigebäudes in Achern werden ohne Verhandlung 64,500 Me. genehmigt. Für einen Neubau des Obereinnebmereigebäudes in Do⸗ naueſchingen ſind 67,600 M. zu bewilligen. Nachdem noch die Abgg. Kriechle und Weber⸗Kon⸗ ſtanz geſprochen, wird die Summe genehmigt. Für den Neuhau eines Obereinnehmerei⸗ und Forſteige⸗ bäudes in Sinsheim waren anufänglich 80,500 M. angefordert, 5 5 außerordentliche Etat wird mit 217,600 Mark ge⸗ nehmiat. Es werden die Einnahmen, und zwar zunächſt die di⸗ rekten Steuern aufgerufen, welche die Kommiſſion mit jähr⸗ lich 12,250,659 M. zu genehmigen beantragt. Abg. Marbe glaubt, die Verhältniſſe draußen im Lande ſeien da und dort doch nicht ſo grün. Die Bevölkerung werde dazu gedrängt, in den Städten Beſchäftigung zu ſuchen. Abg. Frank: Die Regierung werde nicht verkennen können, daß Ungleichheit in der Einſchätzung vorliege. Abg. Klein⸗Wertheim tritt dem Vorredner bezüglich der Verſchärfung der Strafe bei Hinterziehungen bei. Was die Einſchätzung der Grundſtücke anlange, würde ſie wohl im Allgemeinen als zutreffend bezeichnet werden müſſen. Abg. Baſſermann hält dem Abg. Frank enkgegen, daß alle Hinterziehungsſtrafen zuſammen ſich nur auf 64,000 Mark belaufen, und das ſei ein ſehr niedriger Betrag. Steuerdirektor Glockner: Die Regierung hahe geglaubt, an ein neues Geſetz nicht herantreten zu ſollen, bis erſt die Kataſtervermeſſung des Landes beendet ſein werde. Zur Kapitalrentenſteuer ſich wendend, hebt Redner hervor, daß die Hinterziehungsſtrafen ſchon ohnehin ſehr hohe ſeien. Abg. Frank glaubt, die Strafe ſei zu nieder, möge ſie ſo hoch ſein, wie ſie wolle. Es handle ſich da ja oft um jahrelange Hinterziehungen. Staatsminiſter Dr. Turban legt dem Hauſe einen Nachtrag zum Spezialbudgetdes Miniſteriums des Innern vor, der einige, wie Redner ausführt, ſehr bedeutende Summen erfordere. Dieſelben kämen den Ge⸗ meinden und Kreiſen zu gut und entſprechen in dieſem Hauſe Wünſchen und Anträgen, insbeſondere dem Antrag ittmer. Abg. Blankenhorn erklärt, daß der Umſtand, daß den Bittſchriften um Beſteuerung des Kunſtweines keine Folge gegeben worden ſei, in den betheiligten Kreiſen Mißſtimmung erregt habe. Abg. Fieſer weiſt bei Poſition Liegenſchafts⸗ aceiſe auf den dem Hauſe vorgelegten darauf bezüglichen Geſetzentwurf hin, der eine äußerſt ſchwierig zu behandelnde Materie ſei. Redner glaubt die Frage aufwerfen zu ſollen, ob es nicht zweckmäßig ſei, bei der vorrgerückten Tagung dieſen Geſetzentwurf nicht mehr in Berathung zu nehmen. Vielleicht könnten die Liegenſchaftsacciſe gelegentlich einer gänzlichen Umgeſtaltung der geſammten Accisordnung neu geregelt werden. Finanzminiſter Dr. Ellſtätter erklärt, die gemachte werde dringend zu Tage getretenen Mißſtänden gerecht. Die„indirekten Steuern“ werden genehmigt. Ohne weitere Erörterung werden gutgebeißen„Juſtiz⸗ und Polizeigefälle“ und„verſchiedene Einnahmen“. Die Geſammteinnahme unter Titel 3 wird darauf ebenfalls mit 25,010,269 M. bewilligt. Montag, 28. April 1890. * Die hieſige altkatholiſche Gemeinde hielt geſtern Abend in den Sälen des Ballhauſes anläß⸗ lich der Anweſenheit des altkatholiſchen Biſchofs, Herrn Dr. Reinkens aus Bonn, welcher beute die Firmung der ſchulentlaſſenen Kinder in der Schloßkirche vorneh⸗ men wird, ein ſehr zahlreich beſuchtes Feſtbankett ab. Der Saal war zu dieſem Behufe mit Blaltpflanzen und Lor⸗ beerbäumen feſtlich geſchmückt. Eröffnet wurde die ſchöne Feier, welcher auch die Herren Oberbürgermeiſter Moll u. Bürgermeiſter Klotz beiwohnten, durch den Geſang eines erhebenden Liedes ſeitens des Geſangschores des Vereins für klaſſiſche Kir⸗ chenmuſik unter der Direktion des Herrn Muſikdirektors Hänlein. Sodann ergriff der Vorſitzende der altkatholiſchen Gemeinde, Herr Dr. Zeroni das Wort, um die An⸗ weſenden, ſowie vor allem Herrn Biſchof Dr. Rein⸗ kens herzlich willkommen zu heißen und in erhebenden Worten die Verdienſte deſſelben um die altkatholiſche Sache zu feiern. Nach einer kleinen Paufe erhob ſich hierauf Herr Biſchof Dr. Reinkens zu einer längeren Rede, die ihrem Hauptinhalt nach folgendermaßen lautete: Der verehrte Herr Vorſitzende des Kirchenvorſtandes hat ſoviel Liebes geſagt über mich, daß er in ſeiner Liehe faſt über die Wirklichkeit hinausgegangen iſt und mir Eigenſchaften zugeſprochen hat, nach welchen ich wohl ſtrebe, die ich aber bis jetzt noch nicht erreicht zu haben glaube. Auch habe ich erſehen, daß er das kleinſte Wort, welches ich einmal ge⸗ ſprochen oder geſchrieben habe, verſtanden und mein Innerſtes erkannt hat. Das hat mir ſelbſtverſtändlich ungemein wohl⸗ gethan. Was ſoll ich aber nun nach ſeinen ergreifenden Worten ſagen? Ich will nur den einen Punkt hervorheben: Alles, was wir nicht aus Ueberzeugung gethan haben, iſt Sünde. Es iſt dies ein apoſtoliſches Wort. Dasſelbe wird zwar vielſach überſetzt:„Alles was nicht aus dem Gbauben geſchieht, iſt Sünde“; doch kann das apoſtoliſche Wort nur im Sinne der Ueberzeugung gebraucht ſein. Der verehrte Herr Dr. Zeroni hat unſere altkatholiſche Bewegung in Beziehung zum Gewiſſen geſetzt und dies mit vollem Recht. Das Gewiſſen iſt es, welchem wir unſere ganze Bewegung zu verdanken haben. Ich habe ſchon im Jahre 1872 zu einer in Würzburg vorz Tauſenden von Zuhörern ge⸗ haltenen Rede den Ausſpruch gethan: Der Urſprung unſerer Bewegung iſt das Gewiſſen. Der graße Unterſchied zwiſchen den Römiſch⸗Katholiſchen und den Altkatholiken liegt darin, daß jene auf ein eigenes Gewiſſen verzichten zu Gunſten der Oberen und die Vollkommenheit darin ſehen, daß ein Chriſt gar nicht mehr auf ſein Gewiſſen hört, ſondern nur auf das Gewiſſen der Oberen. Nun iſt dies der ſogenannte Kadaver⸗ Gehorſam, ein Ausdruck, der nicht etwa von der Gegnern der katholiſchen Kirche herrührt, ſondern von katholiſcher Seite. Der Ausdruck befindet ſich ſogar in den Statuten der barmherzigen Schweſtern. Je unſelbſtändiger ein Chriſt iſt in ſeinem Gewiſſen, je mehr er ſich von oben wie ein Leichnam drehen und wenden läßt, deſto vollkommener iſt er. Bei uns heißt es aber: Je ſelbſtſtändiger ein Chriſt in ſeinem Ge⸗ wiſſen iſt, je weniger er ſich leiten läßt in ſeinem Gewiſſen durch die Oberen, deſto vollkommener iſt er. Das iſt im Allgemeinen der Hauptgegenſatz zwiſchen den Römiſch⸗Katho⸗ liſchen und Altkatholiſchen. Als ich dem Herrn Pfarrer in meinem Briefe ſchrieh, ich ſei damit einverſtanden, daß heute ein Familien⸗Abend ſtatt⸗ finde, habe ich gedacht, ich wollte eine durchaus friedliche Rede halten, ohne jede Beziehung auf unſere Gegner, Bekanntlich iſt es aber nicht möglich, Frieden zu halten, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt. So las ich denn zuerſt in des „Kölniſchen Zeitung“ und dann auch in der„Badiſchen Lan⸗ deszeitung,“ daß Herr v. Buol in der badiſchen Kammer eine Interpellation vorgetragen habe, dahin gehend, daß der Mi⸗ niſter gefragt werde, ob bei den dermaligen Verhältniſſen die Staatsregierung nicht in der gegenwärtigen Seſſion den Ständen einen Geſetzentwurf vorzulegen gedenke, durch wel⸗ chen das Altkatholikengeſetz aufgehoben und die altkatholiſche Religionsgeſellſchaft als eine beſondere geordnet werde. Der Wortlaut dieſer Interpellation iſt mir nicht mehr ganz genau im Gedächtniß, der Sinn derſelben iſt aber ſo. In dieſer Interpellation liegt ein Angriff auf die angeſtammten Rechte der Altkatholtken, und da ich hier in Baden landesherrlich anerkannter Biſchof bin und ich ſomit die Pflicht habe, mit den Altkatholiken Badens Leid und Freud zu theilen, ſo habe ich darin auch einen Angriff auf mich erblickt und halte es deshalb für meine Pflicht, Herrn v. Buol, der an der rich⸗ tigen Stelle gewiß die richtige Antwort auf ſeine Interpella⸗ tion erhalten wird, auch hier meinerſeits zu antworten. Ich ſage, es iſt kühn, einen ſolchen Antrag, eine ſolche Interpellation in der badiſchen Kammer einzubringen, in wel⸗ cher der Rechtsſinn die Herrſchaft führt, es iſt kühn, eine ſolche Interpellation einzubringen in einem Lande wo die Staatsregierung notoriſch, was bis jetzt aus allen ihren Handlungen zu erſehen iſt, die Gerechtigkeit ſich zum Ziel geſetzt hat, es iſt kühn, eine ſolche Interpellation einzubringen, in einem Lande, wo der Laudesfürſt der Vater aller ſeiner Unterthanen ſein will und iſt, wo dem Landes⸗ fürſten das Herz bluten würde, wenn er einem einzigen ſeiner Unterthanen Unrecht zufügen ſollte. Dieſem Fürſten zuzu⸗ muthen, daß ex Tauſenden von loyalen Unterthanen Wurecht zufüge und dieſelbe rechtlos mache, das iſt kühn!— In Preußen iſt bereits eine ſolche Interpe“ wie es Herr Windthorſt auszudrücken beliebt, e an den Miniſter erfolgt, wenn auch nicht in d 2. Sele Seneral⸗Anzeiger. Mannyelm, 28. Apru. Intervellatlon, ſondern in derſenſgen einer Rede. Und was hal der Herr Kultusminiſter geantwortet? Er ſagte, die Altkatho⸗ likenfrage ſei bereits geregelt und liege gar kein Bedürfniß vor, eine weitere Regelung dieſer Frage vorzunehmen. Ich bin überzeugt, daß auch in Baden eine ſolche Antwort er⸗ folgen wird. Ich frage mich nur, wie kamen Herr von Buol und Genoſſen dazu, uns in dieſer Weiſe anzugreiſen? Wird der Angriff vielleicht deshalb geführt, weil in einem anderen Lande durch einen ſchlechthin ungerechten Gewaltakt Tauſende von Katholiken, welche der altkatholiſchen Kirche treu geblieben, rechtlos gemacht worden ſind? Wenn dies der Fall iſt, dann weiß Herr von Buol jedenfalls nicht, daß wir hier in Baden kein Konkordat in der Verfaſſung haben. Aber die Sache liegt doch etwas tiefer. 20 Jahre hindurch haben die Ultramontanen, um mich ſo auszudrücken, denn ſie ſind ja ultramontan,— Herz und Ge⸗ danken ſind immer jenſeits der Berge,— 20 Jahre lang haben immer die Ultramontanen ihren Gläubigen geſagt, mit den Altkatholiken iſt nichts, die ſterben aus, dieſelben werden in jeder Gemeinde immer weniger. Und nun, da die Alt' katholiken nicht ſterben wollen, wird auf einmal die Parole ausgegeben: Schlagt ſie todt! Das geht aber auch nicht. Wenn wir im Sterben liegen, ſo habe man doch Achtung vor dem Sterbenden und laſſe uns in Ruhe, wozu denn fort⸗ während die Aufforderung uns durch die Polizei todt⸗ zuſchlagen? Ich ſagte ſchon, die Sache liegt tiefer. Es haben ja unſere Staatsregierungen, nachdem in den erſten Jahren nach dem vatikaniſchen Konzil große Schwankungen ſtattgefunden hatten, ſich daran gewöhnt, wie von Preußen aus die Parole ausgegeben worden iſt, die Prinzipien in ihren Differenzen zu ignoriren und Conzeſſionen zu machen. Sie haben ſich daran gewöhnt, mit dem Papſt nach 1870 zu verhandeln und eine Kompetenz zu ſchaffen, die man vor 1870 nicht gehabt hat. Und ſo iſt es auf dieſer Seite ſtill geworden. Das vatikaniſche Konzil hat ſcharfe, ſchneidige Waffen geſchaffen und darf ſie behalten, es hat Waffen geſchmiedet, mit welchen die römiſch⸗katholiſche Kirche den Frieden aller Staaten in der Welt unausgeſetzt ſtören kann, wo immer nur Römiſch Katholiſche ſind, es hat Waffen geſchmiedet, ſcharfe und ſchneidige Waffen, welche den modernen Staat vernichten können, wenn nur der rechte Moment gefunden wird, wo die Maſſen in Bewegung zu ſetzen ſind. Aber es wird nicht mehr in Betracht gezogen, man thut, als wäre Alles nicht geſcheben, und ſo iſt Friede. Im Jahre 1870 herrſchte in der ganzen gebildeten Welt eine große Aufregung, die nur der verſtehen kann, welcher ſie mit erlebt hat, von der unſere jüngere Generation gar keinen Begriff hat. Es gab keine Schichte in der gebildeten Geſell⸗ ſchaft Deutſchlands, in der es nicht hieß, man ſchlage der Vernunft in das Angeſicht, man trete Kultur und Bildung mit Füßen, es ſei himmelſchreiendes Unrecht, was von Rom ausgehe. Es gab keine Schichte der Geſellſchaft, in welcher ſich kein Sturm gegen das vatikaniſche Konzil erhob, in welcher man nicht gegen daſſelbe empört war und es be⸗ kmpfte. Und nun iſt Alles ſtill. Jeder Römiſch⸗Katho⸗ ſche, welcher ſonſt anſtändig ſich benimmt, ſteht da wie ein hochgebildeter Mann, man hat den größten Neſpekt vor ihm, wenn er von der Nothwendigkeit der Religion ſpricht und ſeine religibſen Gefühle kundgibt und alles iſt in ſchönſter Ordnung. Es gibt Tauſende von gebil⸗ deten römiſch⸗ katholiſchen Männern, welche im Jahre 1870 außer ſich waren, ebenſo außer ſich wie Windthorſt, der da⸗ mals ſagte:„Kein Teufel wird mich dazu bringen, an die Unfeblbarkeit zu glauben.“ Heute iſt alles ſtill. Durch Fa⸗ milienverhältniſſe, durch ſoziale Beziehungen ſtehen jetzt alle in Frieden mit dem heiligen Vater und während auf der einen Seite es für ein religiöſes Gemüth tief betrübend und ergreifend iſt, daß ſich das Wort Döllingers erfüllt, es würde ein großer innerer Abfall ſtattfinden unter den gebildeten Katholiken, ſo iſt anderſeits es gerade für den Papſt und für Diejenigen, welche ihn lenken, die größte Sicherheit, wenn Hunderktauſende gebildeter Katholiken Deutſchlands, welche nicht an die Unfehlbarkeit glauben und auch nicht glauben können, was die römiſch⸗katholiſche Kirche zu glauben für gut hält, ſich losſagen von der Jurisdiktion des Papſites und ſeiner Biſchöfe. Auch andere baben ſich von der Macht des Papſtes und ſeiner Biſchöfe getrennt aber in aller Stille. Viele werden von Hausgenoſſen unter Ver⸗ mittelung der Geiſtlichkeit zur Kommunion geführt, die ſich aber ſonſtnicht um die Kirche bekümmern, aber doch unter der Juris⸗ diktion des Papſtes ſtehen und auch die Kirchenſteuern zahlen. Nun iſt alles in beſter Ordnung. Die Staatsregierungen erkennen den Pupſt an bezüglich ſeiner unbeſchränkten Gewalt in kirchlichen Dingen und die gebildeten Römiſch⸗Katholiſchen ſind zufrieden. Man ſagt nicht mehr, daß man der Vernunft in das Geſicht geſchlagen hat mit der Unfehlbarkeit des Papſtes und Alles iſt in Frieden. Aber da ſind die Alt⸗ katholiken, welche uns ſtören, drum ſchlagt ſie todt! Dieſe Altkatholiken! Wer dächte heute noch mit Aergerniß an das vatikaniſche Konzil, wenn nicht die Altkatholiken wären! Man braucht es der jüngeren Generation ja gar nicht zu ſogen, was für ein großes Aergerniß es mit dem vatikaniſchen Konzil war. In der römiſch⸗katholiſchen Kirche galt es Jahrtauſende lang und gilt es noch als ausgemacht, daß das ökumeniſche Konzil nur die Erkenntniß der Wahrheit zum hatte, die Erkenntniß der Wahrheit durch Zeugenſchaft, dadurch aß die Repräſentanten der einzelnen kirch⸗ lichen Gemeinſchaften, der Bisthümer, Zeugniß ablegten. Das wird bei uns geglaubt. Das war der Zweck des Kon⸗ zils: die Erkenntniß der Wahrheit durch Zeugenſchaft. Konzil hatte einen andern Zweck, nämlich die Konzentration aller Gewalt in die Hönde des Papſtes zum Dogma zu er⸗ heben. Die Beſchlüſſe dieſes Konzils wurden aber nur durch Intriguen des Papſtes herbeigeführt. Um die auf dem Kon⸗ erſcheinenden Biſchöfe irre zu führen, wurden ihnen, als ie noch zu Hauſe waren, 17 Fragen zugeſchickt, die mit dem Konzil gar nichts zu ſchaffen hatten. Das war offenbar In⸗ trigue. Die Biſchöfe ſollten nicht wiſſen, worum es ſich han⸗ delte. Damit durch Zeugenſchaft die Wahrheit ans Licht komme, iſt voraus 54 ſetzen, daß derjenige, welcher zeugt, eigenes Selbſtbewußtſein beſitzt, und daß die geſammte Ver⸗ ſammlung ihr eigenes Selbſtbewußtſein hat, und dazu gehört die Freiheit ihrer Leitung. Das batikaniſche Konzil iſt die erſte kirchliche Verſammlung auch in der römiſch⸗katholiſchen Kirche geweſen, welche ſich nicht ſelbſt konſtituirt hat, ſondern ehe die Biſchöfe zum Konzil kamen, waren der Präſident, die Sekretäre und alle Beamten bis zum Platzanweiſer vom apſte ernannt worden. Auch die Kommiſſion hatte der opſt ernannt und ſchon vereidigt. Das war keine öffentliche Verſammlung, das war ganz unerhört. Dazu war eine Geſchäftsordnung ausgebrbeitet wor⸗ den, die dem Papſte allein das Recht gab, Anträge 7 ſtellen, die Biſchöfe mußten ihre Anträge an die ommiſſionen bringen und hier wurden ſie begraben, ohne daß 0 der Papſt vorgelegt hatte. Die Verſammlung batte gar eine Initiative, wie es bei einer würdigen Verſammlung ja abſolut nothwendig iſt. Und nun reichte dieſe Geſchäfts⸗ ordnung noch nicht einmal aus. Kurz und gut, es war eine Verſammlung willenloſer Werkzeuge, das hat mir ſelbſt gegenüber Biſchof Stoßmeier, der jetzt eine ſo wunderbare politiſche Rolle ſpielt, geſagt: es wird noch lange geſprochen werden von dem vatikaniſchen Konzil und wenn die römiſch⸗ —Kirche bis ans Ende der Welt beſteht, ſie wird hen davon überzeugen können, das das Konzil ſammlung geweſen ſei.“ So Biſchof Stoßmeier, zerdächtiger Zeuge. Was die Zuſammenſetzung nbelangt, ſo zählte dasſelbe 1087 ſtimmfähige Milglieder. Darunter befanden ſich nur 265 wirklſche Biſchöfe, welche 150 Millionen Katholiken repräſentirten. Die Biſchöfe, alſo die Abgeordneten der Bisthümer, welche eigentlich das Tradilionsbewußtſein der katholiſchen Kirche in ſich trugen, waren von vornherein in der Minderheit: ihre Zeugenſchaft konnte alſo nichts nützen und wir wiſſen ja, wie ſie ſich beklagt haben in ihren Eingaben. Nun kam noch dazu, daß der ganze Glaube der katholiſchen Kirche, welcher bis dahin in Bezug auf die Unfehlbarkeit des Konziliums geherrſcht, verdreht wurde. An die Unfehlbarkeit eines Konzils hatte man in der katholiſchen Kirche nie ge⸗ glaubt und nun wurde darüber ein Dogma aufageſtellt. Dazu kam nun ferner, daß der Papſt ſchon damals die Be⸗ hauptung aufſtellte, daß das Konzil nur durch ihn unfehlbar ſein könne, ſich aber für zu vornehm hielt, an den Verhand⸗ lungen des Konziliums theilzunehmen, dagegen aber hinter den Kuliſſen wirkte, wofür die Dokumente vorliegen. Er lobte diejenigen Journaſiſten, welche für die Unfehlbarkeit eintraten und tadelte diejenigen, welche dies nicht thaten. Diejenigen, welche die Uunfehlbarkeit bekämpften, bezeichnete der Papſt als Leugner des Wortes Gottes. Ja der Papſt ging ſogar ſoweit, daß er gegen die Unfehlbarkeit ſprechende bervorragende Biſchöfe, hervorragend wenigſtens durch ihre Diözeſe, wie Kardinal Schwarzenberg⸗Proag, den Fürſtbiſchof Jörſter von Breslau, mit den niedrigſten Schimpfworten be⸗ legte. Auch verfuhr der Papſt mit den Biſchöfen auf das Unbarmherzigſte, als derſelbe erſucht wurde, das Konzil zu vertagen, da die herrſchende Hitze für die greiſen Biſchöfe unerträglich ſei, dieſelben ſeien das heiße Klima nicht ge⸗ wöhnt, ſo daß ſie darunter litten und ſeufzten, u. bediente ſich eines Ausdruckes, den im Deutſchen wiederzugeben, der An⸗ ſtand verbietet, Mehrfach wurden die Biſchöfe von der päpſtlichen Polizei ſogar mißhandelt. Damals war die ganze katboliſche Chriſtenheit aufgebracht über das vatikaniſche Konzil. Ich habe die Aergerniſſe, welche das vatikaniſche Konzil allenthalben erregte, nur angedeutet. Heute würde kein Römiſch⸗Katholiſcher mehr daran denken, das wäre alles mit Wohlgefallen begraben worden, wenn nur nicht die Alt⸗ katholiken da wären, darum ſchlagt ſie todt! Aber noch mehr. Das vatikaniſche Konzil, das eigentlich nicht geſprochen hat, denn die Publikationen, die im Druck erſchienen, ſind blos durch den Papſt herausgegeben worden; er hat in demſelben auch nicht geſagt: das Konzil verkündet das und das, ſondern: Ich verkünde es, ich erkläre mit Zuſtimmung des Konzils, hat alſo die Uufehlbarkeit des Papſtes zum Dogma erklärt. Die Biſchöfe, welche in dem Konzil gegen das Unfehl⸗ barkeitsdogma aufgetreten ſind, haben erklärt, eine Folge die⸗ ſes Dogmas werde ſein, daß ein friedliches Verhältniß mit der Kirche und den einzelnen Kulturſtagten nicht mehr möglich ſei. Dieſelben haben das zu den Akten gelegt. Mehrere Biſchöfe haben ferner erklärt, es wäre bei dem Unfehlbarkeits⸗ dogma nicht möglich, daß ein Katholik ein loyaler Unterthan ſei in einem modernen Staate. Die Biſchöfe ſagten, es iſt uns nicht möglich, der Evidenz zu widerſtreiten; die Liebe zur Wahrheit verbietet uns dies. Nach einigen Wochen haben ſie es aber doch gethan, haben ſie ſich unterworſen Der Mangel an Autorität unter den Kulturvölkern ſei allgemein, es müſſe deßhalb die Autorität in der Kirche auf das Höchſte geſteigert werden. Der Papſt ſolle in dem chriſtlichen Glau⸗ ben der kathol. Kirche daſſelbe ſein, was ihnen Chriſtus ſein würde, wenn er auf Erden ſichtbar wäre und dann wird weiter geſagt, ein dringendes Bedürfniß der Zeit iſt, eine ſolch höchſte abſolute Autorität, welche die ſichtbare Autorität Gottes iſt. Darauf ſagten jene Biſchöfe von Wien, Prag, Breslau, von Ungarn ꝛc.: es möge Gott verhüten, daß um eines zeitlichen Bedürfniſſes willen ein ſolches Dogma geſchaffen werde und dieſelben Biſchöfe haben erklärt, es wäre nicht möglich, wenn der Papſt die göttliche Prärogative der Un⸗ feblbarkeit beſitze, daß ein Katholik ein loyaler Unterthan ſei. Dieſe gleiche Ueberzeugung hat ja auch Döllinger ausge⸗ ſprochen in ſeiner Erklärung an den Erzbiſchof von München, indem er ſagte, wenn der deutſche Katholik daran glaubte, dann wäre von vornherein der Keim des Siechthums in das neue Deutſche Reich gelegt. Die Biſchöfe haben ſich ſpäter aber doch dem Unfehlbarkeitsdogma unterworfen. Eine Maſſe von römiſchen Katholiken und Geiſtlichen gehorchen dieſem Dogma aber nicht. Wer ſo viel umherreiſt in, Deutſchland und noch ſo viel Gelegenheit hat, mit RömiſchKatholiſchen zu verkehren, wie ich, der weiß, daß viele nicht daran glauben. Wenn man daran glaubte, dann wäre es unmöglich, ein loyaler Unterthan zu ſein, denn der Syllabus und die Bulle unam sangtam und ſelbſt die Encycliken des jetzigen Papſtes ſtehen in vollem unbedingtem Widerſpruch mit den Grundſätzen unſerer Verfaſſung, und da wir Alt⸗ katholiken nun demgegenüber als loyale Unterthanen daſtehen und ſagen, daß wir nicht eingreifen wollen in die Macht⸗ ſphäre des Staates, daß wir loyal bleiben wollen unſeren Mitmenſchen gegenüber, darum können ſie uns nicht vertragen, darum wecken wir das Gewiſſen der Römiſch Katholiſchen fortwährend, und darum heißt es, wir müſſen ſie rechtlos machen, wir wollen ſie rechtlos ſehen. Der Altkatholizismus iſt gegenüber der roͤmiſch⸗katholi⸗ ſchen Kirche die Gerechtigkeit und darum iſt ſein Anblick der römiſch⸗katholiſchen Kirche unangenehm, darum möchte ſie uns in Schande bringen und aus dem Wege räumen, und das iſt innerkirchlich noch in gröserem Maße der Fall, als äußerlich. Die römiſch⸗katholiſche Kirche kennt keine nationale Kirche, ſie will eine Uuniverſalkirche ſein, oder beſſer geſagt, die römiſch⸗katholiſche Kirche will kein Staat im Staate ſein, ſie möchte der Staat über alle Staaten ſein, ein univerſaler Staat, nachdem alle anderen ſich zu richten daben ſollen, zu dem alle anderen Staaten in einem Knechtſchaftsverhältniſſe ſtehen. Es iſt aber nicht möglich, unſeren Staat umzuformen nach den Prinzipien, die in der Bulle unam sactam ausge⸗ ſprochen und zum Theil im Syllabus niedergelegt ſind. „Die Anſprüche, welche die römiſch⸗kathol. Kirche ſtellt und die der Papſt göttliches Recht nennt, ſtehen in beſtändigem Widerſpruch mit den beutigen Kulturſtaaten und weil wir das nicht wollen, weil wir ſagen, die nationale Kirche iſt unſer Ideal und nicht die univerſale, darum ſind wir ihnen ein. Aergerniß, darum wollen ſie uns vernichten, wollen ſie uns aus dem Wege räumen, weil wir die von ihnen beabſichtigte Weltherrſchaft aufdecken und bekämpfen. .Daß die wiſſenſchaftlich Gebildeten in der römiſchkatho liſchen Kirche bezüglich des Unfehlbarkeitsdogmas des Papſtes zum großen Theil dieſelbe Empfindung wie wir haben, hatte ich zu beobachten auch Gelegenheit. So hat kürzlich ein vor⸗ nehmer Prälat unter vier Augen zu mir geſagt:„Daß wir in weſſenſchaftlicher Beziehung uns mit Ihnen nicht meſſen können, wiſſen Sie ſelbſt.“ Als der Prälat auf die große Einheit der katho⸗ liſchen Kirche hinwies, erwiderte ich: Dieſe Einheit macht auf mich keinen großen Eindruck. Auf mich macht nur die Ein⸗ heit in der Wahrbeit Eindruck. Die Einheit in der Unwabr⸗ heit beſteht vor Gott nicht und Sie werden niemals den 13. Juli aus der Weltgeſchichte bringen, an dem im vatikaniſchen Concilium die Mehrheit der erſten Biſchöfe der Chriſtenheit die Unfehlbarkeitslehre verwarf und wenn auch nachher dieſe Biſchöfe die Flucht ergriffen und in einem Schreiben an den Papſt vom 17. Juli ſich unterwarfen. Der Herr Prälat konnte darauf nichts erwidern. Alſo wiſſenſchaftlich ſind ſie vollſtändig ohnmächtig und deshalb müſſen ſie auch die Geſchichte für das Volk fälſchen, um ihre wiſſenſchaftliche Schwache nicht zu entblößen. Ein Kardingl hat für die Geſchichtsſchreibung den Gründſatz aufgeſtellt: Alles, was in der Geſchichte den Prärogativen des Papſtes widerſpricht, iſt nicht wahr, und Alles, was denſelben dient, iſt wahr. Alſo durch die Ge⸗ ſchichtsfälſchung ſoll die Schwachheit der Wiſſenſchaft ver⸗ dunkelt werden, dadurch, daß man das reine Gegentheil von dem ſaat, was geſchehen iſt. Weil wir hier nun nicht mitgehen, weil wir ſagen, das iſt geſchehen, das iſt wahr und das iſt unvereinhar mit Euren Lehren, darum werden wir auszurotten geſucht, darum können Sie unſern Anblick nicht ertragen. Aber auch noch aus einem andern Grunde geſchieht dies: Wir haben es vorausgeſagt, daß durch ſolche Lehren, wie das Unfehl⸗ barkeitsdogma, das religiöſe Leben des Volkes mehr und mehr zum Aberglauben herabg⸗würdigt werde und dies iſt bereits geſchehen. Redner führte nunmehr eine größere Anzahl ſolcher Beiſpiele an, erwähnt ſei nur das eine, nach welchem ein Pfarrer ſich durch ein Gebet über Nacht eine Waſſerleitung in ſein Haus verſchafft habe. Dieſer Aber⸗ glaube entſteht, fuhr Redner fort, wenn das Gewiſſen nicht mehr ſpricht, wenn das Gewiſſen einem andern folgt. Der Geiſtliche ſagt, der Biſchof verkündet und der Biſchof ſagt, der heilige Vater verkündet es und nun ſoll es richtig ſein. Ich habe dieſe Dinge alle nur erwähnt, um das Gedächtniß des Herrn von Buol etwas aufzufriſchen. Ich will nun nur noch erwähnen, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, daß es ſich bezüglich unſeres Verhältniſſes zur Stagtsregierung nicht um eine eigentliche Kultusgemein⸗ ſchaft, ſondern um eine religiöſe Rechtsgeſellſchaft handelt, Es handelt ſich um unſere angeſtammten Rechte. Wir ſind die Alten geblieben, aber die römiſch ⸗katholiſche Kirche iſt eine andere geworden, und wir laſſen uns unſere Rechte nicht nehmen. Herr Dr. Reinkens ſchloß ſeine treffliche eirca einſtündige Rede mit dem Wunſche, daß das Gefühl der Zuſammengehörigkeit auch fernerhin innerhalb der altka⸗ tholiſchen Gemeinde immer mehr und mehr erſtarken möge,. Dem Vortrage des Herrn Dr. Reinkens, welchem die Anweſenden unter der geſpannteſten Aufmerkſamkeit und unter lautloſer Stille lauſchten und der ſehr oft von lebhaftem Beifall unterbrochen wurde, folgte ein Geſangsvortrag des obenerwähnten Geſangschores, worauf Herr Bankpräſident Eckhard von hier zu einer kurzen Anſprache das Wort ergriff, um anſchließend an die Ausführungen des Herrn Dr. Reinkens auch ſeinerſeits der feſten Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen, daß auch die badiſche Kammer und die bad. Regierung auf die Interpellation des Hrn. v. Buol die richtige Antwort zu ertheilen wiſſen werden, zugleich bedauerte er, daß die badiſche Regierung nicht ſofort eine ſo bündige und kurze Ant⸗ wort gegeben, wie es die preußiſche Staatsregierung ge⸗ than, als Windthorſt die anderweite Regelung der Alt⸗ katholikenfrage zur Erörterung bringen wollte, eine Ant⸗ wort, die einfach lautete: Die Altkatholikenfrage iſt in Preußen bereits geregelt. Herr Eckhard ſpricht den Wunſch aus, daß Herr Dr. Reinkens nicht blos den ſchulentwachſenen Kin⸗ dern die Firmung angedeihen laſſen möge, ſondern auch den Erwachſenen, d. h. die Befeſtigung in ihrem Glau⸗ ben und in ihren Grundſätzen ertheilen möge. Zum Schluß ermahnte Redner zur Vaterlandsliebe und zum feſten, treuen Zuſammenhalten der Mitglieder der altkath. Gemeinde, welchem auch ſein Toaſt galt. Herr Religionslehrer Rohrurſt, am Real⸗Gym⸗ naſium, früherer Stadtvicar, begrüßte Herrn Biſchof Dr. Reinkens als Proteſtant in ſympathiſchſter Weiſe, darauf hinweiſend, daß Proteſtantismus und Altkatholis⸗ zismus Brüder ſeien, daß ſie denſelben Urſprung und auch ſtets im beſten Einvernehmen mit einander gelebt hätten. Den herzlichen Dank für die freundlichen Begrüß⸗ ungsworte auszuſprechen, übernahm Herr Stadtpfarrer Bauer und erledigte ſich derſelbe ſeiner Aufgabe in der trefflichſten Weiſe. Notariat. Der Großherzog hat den Oberamtsrichter Jäckle in Wertheim und den Gerichtsnotar Adolf etken in Mannnheim auf ihr unterthänigſtes An⸗ ſuchen unter Anerkennung ihrer langjährigen ſreu geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt und den Referendär Dr. Heinrich Bachelin von Freibhurg zum Notar ernannt.— Durch Entſchltezung Großh. Miniſteriums der auui des Kultus und Unterrichts vom 24. April d. J. wurde Notar Ludwig Weihrauch in Mannbeim auf die Notarsſtelle Mannheim II, Notar Eugen Ludwig Mattes in Wellingen auf die Notarſtelle Mannheim VI verſetzt und dem Notar Dr. Heinrich Bachelin von Freiburg die Notarsſtelle Villingen J übertragen. 5 “ Der Aufſichtsrath des Evangeliſchen Vereins hier erhielt kürzlich von der General⸗Intendauz der Großh. Civilliſte 100 Mk. zugeſandt mit dem Bemerken, daß„Suine Königl. Hoheit der Großherzog nach huldvoller Einſichtnahme des VIII. Berichtes über die erſprießliche vielſeitige Thätig⸗ keit des Epangeliſchen Vereins in Mannheim für die löblichen Zwecke deſſelben dieſen Beitrag aus Höchſter Handkaſſe gnä⸗ digſt zu verwilligen geruht habe.“ »Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 27. April Morgens 7 Uhr. „Thermometer de„Höchſte und niederſte Tem⸗ en in Celſius ee peratur des verg. Tages in mm TrockenFeucht Stärle Maximum Minimum 748.7.2 4⁴ Süd 1 18.8.7 ): Windſtille 1: ſchwacher Zuftzug 2: etwas ſtärker ze: 8: Sturm: 0. Orkan. Aeneſte Nachrichten und Telegramme. »Straßburg, 26. April. Die„Straßb. Poſt“ ſchreibt:„Trotzdem hochgeſpannte Erwartungen nicht be⸗ ſriedigt worden ſind, aus dem einfachen Grunde, weil ſie nicht befriedigt werden konnten, wird anſcheinend der diesmalige Beſuch des Kaiſers im Reichslande nicht ohne greifbares politiſches Ergebniß bleiben. Der Sachverhalt iſt folgender: Wie in Abgeordnetenkreiſen mit aller Be⸗ ſtimmtheit verlautet, ſind von den Regierungsvertretern Aufklärungen gegeben worden, aus denen mit einer ge⸗ wiſſen Zuverſicht darauf geſchloſſen werden kann, daß in abſehbarer Zeit eine anderweitige Regelung der Paßfrage erwartet werden darf. Damit hängt auch wohl die Geſtalt⸗ ung der geſtrigen Verhandlung im Landesausſchuß über den Antrag Grad auf Aufhebung des Paßzwanges zu⸗ ſammen. Urſprünglich war beabſichtigt geweſen, dieſe Debatte auf breiteſter Grundlage aufzubauen. Unter an⸗ deren wollten auch Winterer und Ditſch in der Frage das Wort ergreifen, ebenſo wurden eingehende Darleg⸗ ungen vom Regierungstiſche erwartet. Das alles iſt nicht erfolgt. Auf Grund privater Mittheilungen der Regierungsvertreter an die betheiligten Abgeordneten darf angenommen werden, daß dieſe discrete Behandlung der Angelegenheit bei der geſtrigen Verhandlung in »—(— E (e eereeereeee„eee Ne eedte e er r r eeeeeneeeee — Manmgelm, 28. Ayrfl. General⸗Anzeiger. der Thatſache ihren Grund hat, daß die Frage ſich gegenwärtig in einem Stadium erneuter Prü⸗ fung und Erwägung befindet, welches eine ausgedehnte Debatte in der Volksvertretung unnöthig erſcheinen ließ. Auf Grund eingehendſter Prüfung aller in Betracht kom⸗ menden Verhä tniſſe hat der Kaiſer ſich bereit erklärt, den Wünſchen und Bedürfniſſen des Landes jede nur immer thunliche und mit den maßgebenden allgemeinen politiſchen Verhältniſſen vereinbare Förderung und Be⸗ rückſichtigung angedeihen zu laſſen. Das ſteht feſt. Wie nun die Verhältniſſe ſich im Einzelnen geſtalten werden, darüber läßt ſich ſelbſtverſtändlich eine be⸗ ſtimmte Mittheilung jetzt noch nicht machen. Darüber ſind heute noch nicht einmal Muthmaßungen möglich. Denn ſolche Maßregeln können naturgemäß nur im Einverneh⸗ men mit allen dabei betheiligten Factoren, wozu in erſter Linie ja der Reichskanzler gehört, getroffen werden. Darmſtadt, 26. Juli. Die heutige große Parade welche der Kaiſer, die Kaiſerin und die Königin Viktoria beiwohnten, verlief glänzend. Das Kaiſerpaar wurde ſtürmiſch begrüßt. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden ſind bier eingetroffen. *Berlin, 26. April. Der bekannte frühere Sozialdemo⸗ krat und Stadtverordnete Fritz Görcki wurde heute wegen Untreue und Wechſelfälſchung zu 1 Jahr und 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Markirch, 26. April. Heute iſt erneuter Ausſtand in faſt allen Fabriken eingetreten, Die Lage wird ernſter. Für Montag wird auch ein Strike der Handwerker befürchtet. Wien, 26. April. Saͤmmtliche Blätter mit Aus⸗ nahme des antiſemitiſchen„Volksblatt“ und des„Vater⸗ land“ beſprechen die Androhung des Standrechts. Das„Fremdenblatt“ ſagt: Dieſe Ankündigung der äußerſten Strenge gegen Horden, die plündern und Menſchenleben bedrohen, wird Niemand miß⸗ hilligen köͤnnen. Es darf nicht ſein, daß die öffentliche Sicherheit dauernd in Frage komme. Die Menge darf ſich nicht gewöhnen, Recht und Geſetz und Menſchlichkeit zu verſpotten, ſowie auf die Langmuth oder Nachſicht der Staatsgewalt zu rechnen. Die„Preſſe“ macht direkt die Antiſemiten neben den Anarchiſten hiefür verantwortlich. Paris, 26. April. Präſident Carnot verbrachte die Nacht in Digne und reiſte früh Morgens nach Gap, wo er Mittags ankam und von einer großen Menge Bergbe⸗ wohner begrüßt wurde. Um 3½½ Uhr ſetzte er die Reiſe nach Paris fort.— Im Miniſterrath machte der Marine⸗ miniſter Mittheilung über die in Dahome ergrif⸗ enen Naßregeln. Der augenblicklich in Dakar be⸗ udliche Kreuzer„Rolland“ wird die eingeborenen Truppen nach Porto Novo einſchiffen, das bereits 100 Mann Ver⸗ ſtärkung aus Kotonu erhalten hat. Außerdem wird ein Transportſchiff Vorräthe und Munition nach Dahome bringen, Gewehre des alten Modells werden mitgeſchickt Der Miniſter glaubt, daß man allen Wechſelfällen der Lage gewachſen ſein werde. Sobald die Kammer zuſammenge⸗ treten ſein werde, ſoll auf Veranlaſſung der Regierung eine Anfrage wegen der Vorgänge in Dahome geſtellt werden.— Die boulangiſtiſche„Cocarde“ wurde heute Nachmitiog im Bureau mit Beſchlag belegt.— Eine revolutionäre Vereinigung, die ſeiner Zeit von dem bekannten Cipriani gegründet wurde, erließ eine Erklärung, der zu⸗ folge ſie ſich an der Kundgebung vom 1. Mai betheiligen ſalt 5 Flagge an der Spitze des Zuges ent⸗ zalten will. Brüſſel, 26. April. Von Stanley, der heute Vor⸗ mittag mit ſeinen Begleitern nach Dover abgereiſt iſt, verab⸗ ſchiedeten ſich auf dem Bahnhofe der Bürgermeiſter von Brüſſel, der Oberſthofmarſchall und die Vertretungen der verſchiedenen Behörden. Abtheilungen der Bürgergarde von Brüſſel und St. Joſſs verſahen auf dem feſtlich geſchmückten Bahnhofe den Ehrendienſt. London, 26. April. Der Berliner Berichterſtatter des „New⸗York Herald“ hat mit dem Fürſten Bismarck eine Unterhaltung über den 1. Mai gehabt und berichtet darüber ſeinem Blatte(das in London eine beſondere Ausgabe unterhält) folgendes: Fürſt Bismarck erſcheint als ein Bild der Geſundheit; er ſprach engliſch; die Kundgebung der Arbeiter am 1. Mai hielt der Fürſt für ſo ungefährlich, wie etwa einen Aufzug der Heils⸗ armee. Er würde, wenn er noch Miniſter wäre, ſagte er, ſich jeder Einmiſchung enthalten und die Dinge ihren Gang gehen laſſen, damit die Unruheſtifter nicht glaubten, die Regierung fürchte ſich vor ihnen. Uebrigens werde der Gegenſatz zwiſchen Capital und Arbeit nie aufhören, es ſei denn, daß die Menſchen Engel würden, dann aber ſei jeder Fortſchritt unmöglich, wie die Suͤdſee⸗Inſeln zeigten, wo die Menſchen Tauſende von Jahren wie friedfertige Thiere fortlebten. Den vom fortſchreitenden Wettbewerb verlangten Kampf gegen den Sozialismus ſollten alle Parteien kämpfen, denn ein ſozialiſtiſches Re⸗ gierungsſyſtem ſei eine Art von Sklaverei oder von Zuchthaus und bedeute die Herrſchaft ungebildeter Schwätzer. Nichts ſei ſchlimmer für die Regierung als Nachgiebigkeit. Die Feſtigkeit dagegen ſei die Gewähr inneren und aͤußeren Friedens. Laſalle würde heute wahrſcheinlich ein Conſervativer ſein. London, 26. April. Stanley iſt heute Abend um 6 Uhr auf der Viktoria⸗Station mit einem Sonderzug angekommen. 5 * London, 26. April. Die„Times“ überraſchte heute ibhre Leſer mit Ausführungen über das Verhältniß Englands zu Deutſchand im Auſchluß an den Beſuch des Kaiſers bei der Königin von England in Darmſtadt und an die Theilnahme der engliſchen Flotte bei den Manövern in den ſchleswig⸗ holſteiniſchen Gewäſſern. Der Kaiſer ſei 92 nicht mehr ſo durch Rückſichten auf den früheren Kanz⸗ er gehemmt, der an den Eintritt Englands in den riedensbund dieſelben Bedingungen knüpfte, wie an den kintritt Oeſterreichs. Der Kaiſer ſei bereit, die der Mög⸗ lichkeit eines Einverſtändniſſes mit Eugland zu Grunde lie⸗ 3—57 Bedingungen anzuerkennen. Dieſer Beſuch des Kai⸗ ers in Darmſtadt und die Manöver würden der Welt das engere und herzlichere Bündniß zwiſchen England und Deutſch⸗ land ankündigen.— Die„Times“ betrachtet das Aufhiſ⸗ ſen der deutſchen Flagge am Kenig⸗Berge als einen Eingriff in den englichen Intereſſenbereich. Stockholm, 26. April. Der Geſundheitszuſtand der eronprinzeſſin von Schweden erheiſcht nach An⸗ ſicht Doktor Tham's ihr Verbleiben in Nizza. Die Rückkehr des Kronprinzen erfolgt erſt, wenn ſeine Gemahlin ihm bei wärmerer Witterung nach Baden⸗Baden folgen kann. Maunheimer Handelsblatt. A Mannheimer Effektenbörſe vom 26. April. Im Einklange mit den auswärtigen Börſen verkehrte auch die hieſige ohne nennenswerthe Veränderungen. Würktt. Traus port⸗Verſicherung bleiben weiter zu M. 780 offerirt. Toursblatt der Maunheimer Börſe vom 26. April. Obligationen. Bab. Obkig. Mark 10470 bz 4 N. Hyp. Pfobr. S. 48—4100 10 0 2 107.— 4 19 U. ös icl. 100 75 5 101.90 6 13⁰ Mannheimer Obl. 1888101.1% „ 142.95 bz 1885 100.— 7 Reichsanleihe 101 75 100— 4 7 106.7% bz 4 Fre VB. Obl. 102 50 5 Preuß. Conſols 106.20 b3½½ 7 5 600.99 8z 3½„ 5 101.9%„ans Ludwigshafen Mk. 10— bf 4 Bayer. Obligationen Mk. 106.— G 4 55 5 102.25 8 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 108— G 4½ Wagh. Zuckerfabrik 101.50 Pfälz. sbahn fl. 101.— bz5 Oggers ier Spinnerei 101.70 B 1 Maxbahn 10.— 6. Fabrifen 96 8„ Nordbabhn 103.— 6 5 Weſteregeln Alkaliwerke 103— es„ Priorit 100.— b34½%%f. Pr..d. Spey.Zglw. 102.50 bz 3½% Rhein, Hyp.⸗Pfandbriefeſ 97— B Actien. Badiſche Bank 10 75 6Sinner Branerei, Spiritus⸗ Aheiniſche Creditbank 122.25 G und Preßhefefabr. 182.— hei j. Hyp.⸗B. 50 pet. E. 12650 Werger che Braueret 80.— ö Hyp.-Bank 115.50 61 Badiſche Brauerei 86.— bf che Bank 121— bz] Ganter, Brauerei Freiburgſ115— * b 9e Mannheimer Volksbank 126.— Deutſche Unioubant Gewerbebank Speyer 500% Pfälziſche Lubwigs bayn Maybahn — rbbahn Zeidelberg-Speverer Bahn 38— Stamm⸗Akt. d. Ver, ch. Fabr.—.— Vorzugs-Akt„„ 900% E.—.— Badiſche Anilin u. Soda Weſteregeln Alkaliwerke Chem, Fabrit Golbenberg 125 5, Hofmann u. Schötenſack Ferein D. Oelſabriten Waghäusler Zucerſabrik Mannbeimer Huckerraſſin.——. Maunheimer Aktienbrauereiſ169— 53 Jichbaum-Brauerei Brauerei z. Sonne Weltz 9 fabr. Hochheim—.— Maunh. Dampfſchleppſchiff.119.— Cöln. Rhein-u. Seeſchiſſſahrtſ 7 Bad. Schiſffahrt⸗Aſſecuranzſ 1250 Bad. Riück- u. Mitverſich. 570.— muheimer Verſichexrung 50— üheimer Rückverſich. 425 t. Trausportverſich. 7890.— in. Berſ.-Geſellſchaſtf365.— mer Spinnerei 55.— r Spinnerei—. imer Lagerhaus 93. Deutſche Seehandl. 20.— Manuuh. Gum. u. Asbſbrk.] 48.— Karlsruher Maſchinenbau 145— Huttengeimer Spinneret 74.— Korlsr. Nähmf. Haib u. Neuf—.— 8 SSsSS SGSSSSSEU SSN Jupwigshaſener Brauerei 215— V Spey. Dambfziegelei in Lig. 172.—0 Schwetzinger Brauerei 75—. B Perein.Speyerer Ziegelwerke 186.— Broverei z. Storch 113— 3Pfälz. Preßh. u. Spritſabr. 165 50 bz Oeidelbergerfletienbrauerei1b9.— bz Portl. Tenentwk. Heidelbrg. 149.— B Wrauerei Schwartz 188— Bellſtoſffabrik Waldhof 198— bz Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurt a. M. 26. April. Die Prolongation vollzſeht ſich hier und in Berlin mit einer Leichtigkeit, wie ſeit vielen Monaten nicht mehr. Geld iſt billig und die En⸗ gagements ſind nicht ſehr groß; doch laſtet der kommende 1. Mai wie ein Alp auf den Börſen. Die Börſe war Anfangs recht matt geſtimmt und das Geſchäft von geringem Umfang. Im weiteren Verlaufe konnte aber eine entſchiedene Beſſerung Platz greifen. Orientanleihen, Nuſſ. Südweſt⸗Aktien, Galizier ad Buſchtherader waren das Objekt größerer Spekulations⸗ käufe. Auch für Koglenaktien zeigte ſich regeres Intereſſe, ſo daß die Börſe in ihrer Geſammtheit ſchlietlich einen ziem⸗ lich befriedigenden Eindruck hinterläßt. Waſſerſtauds⸗Nachrichten. KRhein. Bingen, 26 April 178 m. 4.16. Konſtanz, 26. April 305 m. +.08 Kaub, 26. Avpril.883 m. T 90.16. Hüningen, 286. April.43 m +.09. Koblenz, 26 April 2 27 m. + 0 16. Kehl, 28. April.95 m. + 0,03. Köln, 28 April.40 m. +.28. Sauterbura, 26. April 3 91- 07 RNuhrort 26. April.58 m. +.14 Maxau, 26 April 40 m +.10 Nekar. Mannbeim, 27 April 3 85 m +0 15.[ Mannheim, 27. April.91 m. 0,15. Mainz, 20 April.08 m J..19 Heilbronn, 27. April.00 m. 2222 5 eeeeeeeeeeee 8 75 3 Statt beſonderer Anzeige. 22 85 Johanna Loeb 25 Oscar Stern 88 Verlobte. Mayen April 1890. Mannheim. 8 eeeee ee e eee Im Verlage von Lipſius& Tiſcher in Kiel iſt ſoeben erſchienen: Der achtſtündige Arbeitstag phyſiologiſch unterſucht v. W. Henningſen. Gr. 80 broſch. Preis 50 Pf. Der Normalarbeitstag, oder die Frage, wie viel Stunden am Tage der Mann arbeiten kann, iſt im Grunde eine Frage der Phy⸗ ſtologie. Die Frage kann richtig nicht beantwortet werden von der Ethik(der Sittenlehre), auch nicht von der Natfonalökonomie(der Volkswirthſchaftslehre), ſondern nur von der Phyſtologie(der Lebens⸗ lehre). Die Geſellſchaftslehre hat alſo auf Grund phyſiologiſcher Lehrſätze die menſchlichen Lebensbedingungen feſtzuſtellen, auf welchen der richtige Arbeitstag ſich aufbaut. 7731¹ Der Verfaſſer der oben angezeigten Brochüre hat die Aiden giſche Prüfung mit größter Gewiſſenhaftigkeit durchgeführt und danach beantwortet, ob die gegenwärtig durch Amerika und Europa gehende Bewegung für den gchtſtündigen Arbeitstag auf einem Naturgeſetz berüht oder nicht. Zu beziehen durch jede Buchhandlung ſowie auch direkt gegen Einſ. von 50 Pf. in Briefm.(aller Länder) von Lipſius& Tiſcher, Verlagsbuchhandl., Kiel. Stadt⸗Park Mannheim. Sountag, 27. April, Nachm. von—6 Uhr GROSSES OONCERT der verſtärkten Batallionskapelle des 2. Bad Grenad.⸗Regiments „Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110 aus Heidelberg, 77385 unter Leitung ihres Stabshauboiſten Herrn O. Lehmann. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. NB. Nur die neu gelöſten Karten berechtigen zum freien Eintritt. Der Vorſtand. Bei ungünſti itterung: Streicheoncert im Saal. ger W̃ Garantie Trockenes Holz nd ſauberſte Ausführung für vnrſigithe Gite Grosses Lager meiner Fabrik in Laupheim, 2 in 8 Hobel u. ſäümmkl. Holzwerkzengen für Schreiner, SGlaſer, Zimmerlenie, Wagner, Büfer etit. Söchſte Preiswürdigkeit und größte Rechtlichkeit in LFJFiür jedes Eiſen Garantie.. der Bedienung. 66060 Kli ale: M. Hommel, P3, 13, Mannteim. 22517 8 — eee 1 10 1 Bekanntmat Die Natur im wonach die Ver⸗ hreichte Fourage a fünf der höchſten Preiſe d monates, welcher rung vorausgegangen iſt, an dem für den Amtsbezirk maßgebenden narktorte, erfolk verden die für den Amtsbezirk Mann⸗ heim maßgebenden Vergütungs⸗ ſätze für den Mongt April 1890 hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 77394 1. Hafer pro 100 Kilo 19,13 N. 2. Stiroh,, „„„ Mannheim, 22. April 1890. Großh. Bezirksamt. 0 277 Genzken. 52 785 72 Stkauntmachung. Die Verhütung von Waldbränden betr. (118) No. 45139. Gemäߧ 368 Ziffer 8 des. R. St. G. B. wird verfügt, daß für die Monate Mai bis Oktober d. Is. das Rauchen in den Waldungen auf der Gemarkung Schaarhof, Sandtorf, Sandhofen und Käferthal verboten iſt. Zuwiderhandelnde werden— vorbehaltlich etwaiger ſtrafrecht⸗ licher Verfolgung wegen Brand⸗ ſtiftung— polizeilich mit Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeiſter werden be⸗ auftragt, dies in ihren Gemeinden in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen. 77898 Mannheim, 22. April 1890. Großh. Bezirksamt: Genzken. Bekanntmachung. (113) No. 45097. Wir bringen ur öffentlichen Kenntniß, daß die Maut⸗ und Klauenſeuche in den Gemeinden Sandhauſen, Ketſch, Hockenheim und Schwetzingen er⸗ loſchen und in der Gemeinde Plankſtadt ausgebrochen iſt. Mannheim, 23. April 1890. Grog Bezirksamt. enzten. 77392 Brkangtmachung. Die e des ſtädtiſchen Gaswerks in Mannheim betr. (113) No. 42677. In Gemäß⸗ heit der§§ 16 u. 25 der Gewer⸗ beordnung u.§ 16 der badiſchen Vollzugsverordnung hierzu brin⸗ gen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die Stadtgemeinde Mannheim beabſichtigt, das Reiniguugshaus der ſtädtiſchen Gasanſtalt im Lindenhofſtadttheil zu vergrößern. Stwaige Einwendungen gegen das Vorhaben ſind bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrath binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages anzubringen, an welchem dieſe Zeitungsnummer ausgegeben wurde, widrigenfalls alle ncht auf privatrechtlichen Titelnberuhenden Einwendungen alsverſäumtgelten. Die Pläne können auf der Regiſtratur des Bezirksamt binnen der vorgezeichneten Friſt einge⸗ ſehen werden. 77395 Mannheim, 19. April 1890. Gr. Vezirksamt: Wild. Oeffenkliche Jerſteigtrung. Montag, den 28. April d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale J 1, 2 hier 77401 3 Stück leinen Tuch à 70 Ellen, 1. neues Lefaucheurgewehr mit Patronen, 1 Vogelflinte, 4 aufge⸗ rüſtete Betten, 1 Waſchkommode, 1 Paar Vorhänge, 3 Kinderſchau⸗ keln, 17 Packet Gurt, 5 Bilder⸗ tafeln, 1 Kanapee, 1 däniſche Dogge, 1 Wagen, 1 CTommode, 1 Chiffonnier gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 26. April 1890. Weixel. Gerichtsvollzieher. 2„ 2 7 Fahruiß⸗Jerſttigerung. Montag, den 28. April, Nachmittags 2 UÜUhr, verſteigere ich im Auftrag in F 4, 14 gegen Baarzahlung: Bücher, worunter unbenützte Geſchäftsbücher, Lexicons, Zeich⸗ nenutenſilien Kupferſtiche, alte Münzen. Bilder, Figuren, 1 Pendule und' Standuhr, Auer⸗ hahn, Weißzeug. Betten, Betthül⸗ len, Kleider und Stiefel, Petro⸗ leumherd, 1 Stehlampe und Kü⸗ chenmöbel, ferner! Bettladen mit 3 Röſten, 1 eiſerne u. 1 eichene Bettlade, 3 Waſchtiſche und 2 Nachttiſche, worunter je ein mit Marmorplatte, 2 Chiffonier, 2 Kinderbettladen, eine davon nußb., die andern mit 2 Matratzen und Polſter, Kinderbett, Schränke, 1⸗ und 2thür., Kommoden, Eck⸗ ſchrank, Rohrſtühle, wobei Wiener, 1 Rohrſeſſel, 1 Amerikaner⸗ und 1. Schaukelſtuhl, 2 Spiegel, 1 Büffet, 1 Auszieh⸗ und 1 nußb. Aufſchlagtiſch, 1 Servanter, 2 Kanapee, das eine mit 6 Seſſeln in Roßhaar, 1 Salonſäule, 1 Bü⸗ cherſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Pa⸗ pierkorb, eiſerne Hanteln, 2 Fen⸗ ſtertritt, J Kinderwagen, Waagen mit Gewicht, 1 Reiſekoffer,! terthüre u. Verſchiedenes. 7 Daniel⸗Aberle. amt hinterlegt: 2 ein Operngucker. 8. Seite. von Bauplätzen. Die Stadtgemeinde Mannheim äßt am 772²² 116424 tenſtag, den 29. April d.., daächmittags 3 Uhr 5 50 nete t zu Eigen⸗ 8e im Maaße adratmeter mit 0 inde im Maaße von 80,50 adratmeter. Litera T 6 Nr. Sd im Maaße von 377,04 Quadratmeter mit Vorgartengelände im Maaße von 84,00 Quadratmeter. Der Anſchlagspreis für beide Plätze beträgt 40 M. pro Quad⸗ ratmeter, während das Vorgarten⸗ gelände zum feſten Preiſe von 10 M. pro Quadratmeter berech⸗ net wird. Beide Plätze werden zuerſt im Klumpen, dann einzeln ausgebo⸗ ten und erhält dasjenige Gebot den definitiven Zuſchlag, welches für den einen oder anderen Ver⸗ ſteigerxungsmodus in ſeiner Ge⸗ ſammtheit als höchſtes Gebot ſich darſtellt. Indem wir Steigliebhaber zu obigem Termine hiermit einladen, bemerken wir, daß der Plan und die Verſteigerungs⸗Bedingungen inzwiſchen auf der Stadtraths⸗ kanzlei— Rathhaus 2. Stock Nr. 3— eingeſehen werden können. Mannheim, 17. April 1890. Der Stadtrath. Bräunig. Maras Vorga Lemp. Tahruiß⸗Herſteigerneg. den 21. ds. Mts., Nachm. 2 Uhr verſteigere ich in meinem Lokale B 5, 2 nachſtehende Peha 1Sopha mits Seſſel,(Roßhaar) 2 Kommode, 3 955 Spiegel, 1 Bad⸗ zuber, verſch. Bilder, 1 Waſchtiſch, 1 Anricht, 1 Nähtiſch, 2 Uhren, 2 Stühle, 1 Fahne, gr. Filzſchuh, verſch. Petroleumlampen, Rou⸗ leaup u. e 8 Hutgeſtelle, 1 Ruhebett u. ſ. Hausrath. 77305 Gg. Anſtett, Auctionator. 5 25 Tanz-Kurs. f Diejenigen Herren und Damen welche an meinem Tanzkurs theil⸗ nehmen wollen, werden erſucht 192 Sonntag, den 27. April, Nachmittags 3 bis 6 Uhr und Abends 8 bis 11 Uhr ſowie Montag, 28. April, Abends 8 bis 11 Uhr im Saale des Rheinparks bei Unterzeichnetem zu melden. Hüther, Tanzlehrer. 7 7 u 47/¼ träge zu 4% auf liegenſchaftliche Unterpfänder vermittelt prompt und billig 780185 Karl Seiler, Buchhlt. bei ey Collectur, A 2, 4 ezirks⸗ 77390 efunden und Amt deponirt: ein Portemonnaie. Gefunden und beſ Gr. Bezirks⸗ 77391 W Dachshund 2(ſchwarz und braun) iſt abhanden gekom⸗ men. Vor Ankauf wird gewarnt. Wiederbringer eine Belohnung. O 7, 15. 277387 Ein ſoltoer, fleißiger(auch verheiratheter) Arbeiter in ein Geſchäft gefucht. Caution ver⸗ langt. Schriftliche Offert. unt. Nr. 77397 a. d. Exped. 778397 Ein Schuhmacher auf Woche geſ. G 5, 17¾ 3. St. 77888 Tüchtige Taillenarbeiterinnen geſucht 77355 K Sun zweiler, B 2, 16. Verkäufer ader Verkäuferin für di. Zeit während der Meſſe in ein Kurzwgarengeſchäft geſucht. Näh in der Expedition. 77389 ee 6, 13 elle z. v. 77396 H 1,1 am Markt, La⸗ den mit Wohng, zu verm. Näh. 3. St. 77399 2 Laden mit oder ohne 9 Wohnung ſof, beziehbar zu vermiethen. 77885 U 2 2 Zim. und Küche mit Waſſerl. zu v. 77386 I Laden mit, Wohng. 4, E verm. 77400 1 Hinterh. 3. St. Ein 15, 2a einf, möbl. Zimmer ſo⸗ ſort zu vermiethen. 77410 FfR 3. Sock, 4 Zimmer 1+ 1, 1 und Zubeh, Waſſl. vortheilhaft an ruhige Leute per 1. Juli zu vermiethen. 177398 General⸗Anzeiger. Mannß 55 28. Aprkt, Meine Wohnung und Geſchäftszimmer befinden ſich von heute an B 2, 10. 127. Gericten 10 St. lax, Helich Loll jicher. Unterricht eröffnet 1876. amerika⸗ niſche, ebenſo ein⸗ fa 77 65 übernehme au Carl Wunder, prakt. Handelslehrer, ertheile darin gründlichen Unterricht, ebenſo in nen, Correſpond., Wechelkunde ꝛc. in Curs⸗ u. doppelte italien., Jianino's ete. neu und gebraucht zum Verkaufen und Ver⸗ miethen bei A. Donecker, 173547 O 2, 9. Brillen, Zwicker, Thermo⸗ meter, Barometer Hygro⸗ meter empfehlen, ann 4* mabland, Optiker, E 1, 15, Planken. Revaraturen prompt u. billig. Tart Jimmermaun; + 6, 1e 6, 160 Mannheim empflehlt ſeine Drahtgewebe iowohl f. techniſche Zwecke als auch f. Vergitterungen aller Art, ferner Drahtgeflechte roh und verzinkt, für Ein⸗ zäumungen in jed. Maſchen⸗ weite und jeder Drahtſtärke ſchon von 40 Pfg. per Qua⸗ 5 dratmeter an. 70290 FEEEECC ⁵˙AAAAAACccce Geſchäfts⸗Bücher für die Rechtsagenten, Ver⸗ mittlungsagenten und Auk⸗ mit Tarif, ſind zu haben bei 77160 W. Zinkgraf, Bücherfabrik, R 3, 4. Unterzeichnete empftehlt ſich den Damen im Friſiren n und außer dem Hauſe nach neueſtem Syſtem. Achtungsvoll 76067 Bertha Schweizer, J 3, 17, 8. St. Ixiſiren! Friſireu! Leuchen Keck empfiehlt ſich den geehrten Da⸗ men Mannheims im Friſiren nach neueſtem Syſteme. Auskunft ertheilt J. Keck, Pflaſtergeldhäuschen überm Neckar. 75107 Ein Opernglas(Gold mit Silber) geſtern Abend im Theater, am Aufgang nach dem Parterre, 2. U. g. Rang, abhanden gekommen. Um ſofortige Rückgabe wird er⸗ ſucht, da die Perſon erkannt wurde, andernfalls wird dieſelbe gericht⸗ lich belangt werden. Näheres im Verlag ds. Bl. 77297 dimdien denermeln ändlern 15 zülſenfrelesRkibfüttermehl 24—28% Fett und Proteln und 50— 600% tickſtofffreie Nährſtoffe enthaltend, mindeſtens 24% Fett und Protein garantirt, als bil⸗ ligſtes, nahrhafteſtes u. geſunde⸗ 20 Kraftfutter für Milchkühe, aſtochſen und Schweine. Jeder Sack iſt mit Plombe G.& O0. Lüders verſchloſſen. Verkaufsſtellen werden an allen größeren Orten errichtet. 70015 Beſonders günſtige zu vortheilhaften Einkäufen. In Gemeinſchaft mit unſern 20 Geſchäften haben wir großte Poſten deiders günſtig eingekauft und offeriren dieſelben zu ſehr billigen Preiſen. Kleiderſtoffe: Kleiderſtoff doppeltbreit, d. Mtr. 60. 70 pf. Kleiderſtoff woppeltbreit, ſehr vortheilhaftf. prakliſche Hauskleider d. Mtr. 85 Pfg. Kleiderſtoff doppeltbreit für hübſche Sommer⸗ kleider d. Mtr. 1 Mk. Kleiderſtoff dappellbreit,„reine Wolle“, glatt und gemuſtert d. Mtr. 1,20, 1,30 Mk. Kleiderſtoff doppeltbreit, reine Wolle, für Promenadenkleider d. Mlr. 1,50, 1,75, 2 Mk. locks trage &Dan und n. Eine der bedeutendſten und leiſtungsfähiaſten ner Fäbriken Verkauf ihrer Joppeu hat uns den elrConfeclit Münche e⸗ Have⸗ über⸗ 76761 Joppen 1 Strohmarkt. Wir empfehlen: Havelocks aus ächt bayr. Loden von M. 19 an 10, „ 7 7 5 Nach Maaß liefern wir ſolche innerhalb 8⸗10 Tage. Engelhorn Sturm, O 5. 5. 77407 Damen⸗Confection: Damen⸗Jacquettes 2½%3½%,6 m. Damen⸗Umhänge 61½, 8, 9, 10 Mk. Damen⸗ Regenmäntel Damen⸗Promenades 12, 14, 16, 18 Mk. Große Auswahl eleganuter Jacouektes, Amhänge, Promenades, Piſites, Slaubmäntel. Gebrüder Alsberg junior D 3. 7 an 8 Planken. 26,7 8 M. lichen Autoritäten günſtigſt begutachteten Deutsche Schaumwein-Fabrik Wachenheim empfiehlt ihren aus reinem Naturwein ohne Zuſätze von Spirituoſen und ohne Einpumpen von Kohlenſäure hergeſtellten, von ärzt⸗ 752875 hnaurmmwein in ganzen, halben und viertel Flaſchen, bei Kiſte er Verkaufſtelle bei Jul. glinger& Co., Mannheim, 6 2, 2. Nichtmitglieder frei. 5 empfehle friſchen Obſtbau. Unſeren Vereinsmitgliedern, ſo⸗ wie Sachnerſtändigen und Inte⸗ reſſenten des Obſtbaues bringen wir zur Kenntniß, daß Mittwoch, 30. April nächſthin. Abends 8 Uhr im kleinen Saale des„Badner Hofes“ dahier der Vorftand der Großh. Obſtbauſchule in Karls⸗ ruhe, Herr C. Bach einen Vor⸗ trag über 77385 Die Förderung des Obſtbaues U. die befonders empfehlens⸗ werthen Obſtſorten“ halten wird. Eintritt 15 für 77385 Zu recht zahlreichem Beſuche ladet ein Die Vireklion d. landwirlhſchaftl. Bezirkzg⸗ vereins Maunheim. liboule 77409 Waldmeiſter Orangen Biscuits ꝛe. lerm Nauer. N 2 5. FDee! Pomm. Giuſchrüe Aucsſnkn Cervelatwurſt Salamiwurſt Leberwurſt Delitateß⸗Häriunge FLib⸗Capiar llerm. Lauer. 9 Deutſche Anion-Bank Mannheim. Soll Netto⸗Bilanz per 31. Dezember 1889. Haben . 2 Caſſa⸗Conto Actien⸗Capital, Conto Caſſabeſtand und Guthaben bei 10,000 Actien à Mk. 600.— 6,000,000— der Conto⸗Corrent⸗Conſo Bank 569,807 44 Creditoren in laufender Rechnung Coupons und Check⸗Conti M. 5,224,817.58 Beſtand an Coupons 99,480 29 durchlauf. Poſten„ 1,202,204.18 4,022,613 40 Treffer⸗Conto Acceptalions⸗Conto 15 verlooſten Effecten 28,042— Acceptirte Tratten 4,758,054 60 ee Aval⸗Conto Weiſe eness 25,394 54 Bürgſchaften 106,800— eſerve⸗Fonds⸗Conto 915,125 50 Beſtand am 31. Dezember 1889 33,757 54 ee 9 Special Reſerve⸗Fonds⸗Conto end 0 gut 9 M. 8,088.921.12 Doee Dezember 1889 50,019 95 abzügli ur läufende Poſten..20220218. 6,888,716 990 1888 bobene Dividende 41 18 Effecten⸗Conto Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto Beſtand an Effecten M. 569,571.10 Reingewinn 55 305,976 84 Verkaufte noch ab⸗ zuliefernde Effecten, 300,784.50 M. 870,355.60 berechnete noch 15 beziehende Effecten, 166,465.10 703,890 50 Prolongations Conto 8 Beſtand an Prolongationen 5,249,504 35 Conſortial⸗Conto Einzahlung auf Be⸗ theilungen 8 773,227 28 Mobilien Conto Vorhandene Mobilien 18,955 41 n Beſtand an Briefmarken 1,559 66 Steuer⸗Conto Vorausbezahlte Steuern 5⁴2 60 15,272,246 51 15,272,246 51 — Soll Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto per 31. Dezember 1889 Haben ʃ....... 10 Unkoſten⸗Conto Vortrag 310— Verauslagte Speſen 252,866 28 Coupons⸗ und Treffer⸗„Conto Steuer⸗Conto Gewinn an Couponsu Treffern 5,379 96 Bezahlte Steuern 52* 8,084 54 Sorten⸗Conto ⸗Conto Gewinn an Sorten 709 57 0% Abſchreibun 2,106 20 Wechſel⸗Conto Conc en 0 Zins⸗ und eee an Abſchreibung 288 10,000— Wechſeln 49,969 96 Proviſions⸗Conto Effecten⸗Conto Vergütete Proviſionen 5 25,914— Zins⸗ und e an Actien⸗Stempel⸗Conto Effecten 93395 47 Actien⸗Stempel und Actien⸗ Conſortial⸗Conto anfertigung 8 13,947— Gewinn⸗u.Conſortial⸗Geſchäften 101,890 72 Einzahlungs⸗Zinſen⸗ Conto Proviſions⸗Conto Zinſen auf im Voraus ge⸗ Eingenommene Proviſionen 168,967 26 leiſtete 3,656 81 Zinſen⸗Conto Reingewinn 3 305,976 84 Eingenommene Zinſen 260,510.55 Vergütete Zinſen„ 38,599.82 201,910 73 622,551 822,551 67 eeeeee Deutſche Union⸗Bank. Laut Beſchluß der heutigen Geteralveſam wurde die Dividende für das Jahr 1889 auf 40/% feſtgeſetzt und gelangt dieſelbe von heute ab mit Mk. 23.10 per Aetie zur Einlöſung 77842 in Maunheim u. Frankfurt a. M. an unſerer Caſſe, „Berlin bei der Directio „Stuttgart bei der Köni „ Karlsruhe bei dem Baukhauſe Veit L u der Disconto⸗Geſellſchaft, gl. WWüür tenberz, Hofbank, „Homburger. Mannheim, den 24. April 1890. Die Direction. Norddeuts cher Loyd. Post- und Schnelldampfer BRE Brasilien Ostasien HEN Balti more La Plata Australien. Prospecte und Fahrpläne versendet auf Anfrage Die Direction des Norddeutschen Lloyd, oder deren General-Agent 77408 Ph. Jac. Eglinger, Mannheim. Mannheimer TLiedertafel. werthen Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daß zu dem am Montag, 28. April, findenden muſikal. Vormittags[1 Uhr im Stadtpark ſtatt⸗ Frühſchoppen die Feſtzeichen zum freien Eintritt für NichtsAbonnenten berechtigen. Mannheim, 26. April 1890. 77384 Der Vorſtand. Mö beltransport⸗ Geſchäft. Unterzeichneter empfiehlt den geehrten Herrſchaften einen gro⸗ ßen Möbeltransport⸗Wagen zu Umzügen in und außerhalb der Stadt, per Bahn ohne Umladun g bei billigſter Berechnung. Achtungsvollſt Carl Bruch, Schwetzinger⸗Vorſtadt, Traitteurſtraßſe 25. 77485 Gefroremes e Hirſ h„ empfiehlt Bäckerei u ud Conditorel W 3, 10.