der Pöſerrſte eingetragen unker Nr. 2330. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Brümgerlohn 10 Pfg. monatlich, burch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheiner Jorrnal Amts- und Kr (100. Jahrgang.) eisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. (Manndeimer VBolksblatk.) Telegramm⸗Aaen „Journal Maunheim.“ Berantw ortlich: fülr den politiſche n u. allg. Thesk: Chef⸗Redakteur Julius Hatz, für den lokalen und pron. Theik: Eruſt Müller, für den e Jakob Ludw. Sommer. Notationsdruck und Berlag den Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Bine 4. Das„Naunheimer Journ 5 Eigenthum des 1 Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim — Nr. 183.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) E Harmloſt Politiker gaben ſich nach dem Ergebniß der Abſtimmung über die Militärnopelle der Hoffnung hin, daß die Sprengung des berüchtigten, an ſeiner inneren Unwahrheit zerſchellten Antikartells, das Centrum, wenn auch nicht der gemäßigt liberalen Partei näher bringen, doch immerhin ver⸗ anlaſſen werde, für die nächſte Zukunft kein offenes Bündniß mit jenen Parteien zu ſchließen, die nach der Anſicht des Herrn Windthorſt es über ſich bringen konnten,„ihre deutſchen Brüder dem Feinde in nicht ge⸗ nügend vertheidigungsfähiger Stärke entgegenzuſtellen.“ Der Centrumsführer hatte ſich dieſe Phraſe zurechtgelegt, um angeſichts des Widerſpruchs zwiſchen den Wahlver⸗ ſprechungen des Centrums und ſeiner entgegenkommenden Haltung bei der Militärvorlage aus der Noth eine Tugend machen zu können und der Welt zu zeigen, daß ſeine Zuſtimmung auf patriotiſcher„Ueberzeugung“ be⸗ ruhe, während ſie doch nur das Ergebniß einer mit den obwaltenden Verhältniſſen rechnenden politiſchen Taktik war. Greller konnte die ſtets von uns betonte Unnatur des Antikartells nicht in die Erſcheinung treten, als es bei der Abſtimmung über die Militärvorlage geſchah und deren Ergebniß hoffnungsfreudige politiſche Wetterpro⸗ pheten bereits veranlaßte, das anbrechende Morgenroth einer beſſeren parlamentariſchen Zeit zu verkünden Es ſind kaum vier Wochen ſeit jener denkwürdigen Reichstagsſitzung verfloſſen, in der Nationalliberale, Con⸗ ſervative und Centrum Schulter an Schulter kämpften und ſchon iſts mit jener Phantaſie vorbei. Im Wahl⸗ kreiſe Kaiſerslautern⸗Kirchheimbolanden, wo für den Miniſter Dr. Miquel eine Erſatzwahl ſtattzufinden hat, hat die Centrumspartei beſchloſſen, den demokratiſchen Candidaten zu unterſtützen; man wird demnach dort die Wiederholung der im Februar aufgeführten Tragi⸗ komödie erleben. Freiſinn und Demokratie, welche vor kaum Monatsfriſt vom Centrum verleugnet worden ſind und gegen die Herr Windthorſt verblümt den Vorwurf erhob, daß ſie nicht genug für die Vertheidigung des Vaterlandes thun, gehen jetzt wieder Hand in Hand mit dem Centrum, weil es gült, einen nationalliberalen Candidaten zu bekämpfen. Wir haben nicht einen Augenblick daran gezweifelt, daß ſich die ſchönen Seelen wieder finden würden, denn man ſchlägt ſich und verträgt ſich, je nachdem, wie es die Umſtände erheiſchen. Um das Maß der Erheiterung voll zu machen, erfährt man auch, daß die Freiſinnigen im Februar dem⸗ ſelben Manne, den ſie jetzt bekämpfen, ſelbſt die Can⸗ didatur angetragen hatten! Da ſage einer, daß ſich die Freiſinnigen der Situation nicht anzupaſſen wüßten! Die Erſatzwahl in Kaiſerslautern⸗Kirchheimbolanden dürfte bald anberaumt werden; wir hoffen, daß der Wahlkreis der natioalliberalen Partei auch ferner⸗ hin erhalten bleiben wird. Zur rechten Zeit kommt aber dieſe Wahl, um darzuthun, daß ſich die Gegner des wahren Liberalismus, immer und überall zuſammenthun, wenn es gilt, die Reihen der Op⸗ poſition zu ſtärken. Trotz ſeiner Abſtimmung bei der Militärvorlage und trotz ſeiner krampfhaften Ver⸗ ſuche, ſich regierungsfähig zu erweiſen, iſt das Centrum uͤberall an der Seite jener Parteien anzutreffen, die den Radikalismus auf ihre Fahne geſchrieben haben. Politiſche Reberſicht. Maunheim, 17. Juli, Vorm. Von einer ſonſt gut unterrichteten Seite wird aus Berlin gemeldet, daß Kaiſer Wilhelm die Inſel Helgoland demnächſt zu beſuchen gedenke. Er werde aller⸗ dings nicht der Uebergabe der Inſel an die deutſchen Behörden beiwohnen, ſondern etwas ſpäter, alſo wahr⸗ ſcheinlich auf der Rückreiſe von England nach Deutſch⸗ land dort eintreffen. Der Aufenthalt des Kaiſers auf Helgoland würde dann wohl nur wenige Stunden dauern. —Es iſt davon die Rede, daß der Staatsſekretär des Auswärtigen, Freiherr v. Marſchall, welcher ſich jetzt in Urlaub befindet, den Kaiſer nach England begleiten werde. Bis vor kurzem war bekanntlich behauptet wor⸗ den, die bevorſtehende Reiſe des Kaiſers nach England be gar keine politiſche Bedeutung. Die franzöſiſche Regierung hat in der geſtrigen Sitzung der Deputirtenkammer eine bemerkens werthe Froitag, 18 Juli 1890. Geleſenſtt und verbreitele Zeitung in Mauntzeim und Amgebnng. Niederlageerlitten. Die Kammer ſetzte die Berathung der direkten Steuern fort. Der Vorſitzende des Budget⸗ ausſchuſſes theilte mit, der Ausſchuß empfehle, den erſten Theil des Unterantrages Leon Say, daß bebauter Grund⸗ beſitz ſteuerfrei bleiben ſolle, falls die Gebäude zu land⸗ wirthſchaftlichen Zwecken benutzt würden, ihr Miethwerth 50 Franken nicht überſteige und ſie den Landleuten und zugleich Eigenthümern als Unterkunft dienten, abzu⸗ lehnen, dagegen den zweiten Theil anzunehmen, der beſtimme, daß Scheunen, Ställe u. dgl., die zur Auf⸗ nahme des Viehes, des Ackerguts und deſſen Gütern be⸗ ſtimmt ſeien, ſteuerfrei ausgehen ſollten. Der Finanz⸗ miniſter Roupier trat lebhaft für die Anſicht des Ausſchuſſes ein. Trotzdem wurde der erſte Theil des Unterantrages mit 265 gegen 247 Stimmen, der zweite Theil ebenfalls angenommen. Der Vorſitzende des Budget⸗ ausſchuſſes erhob hierauf Einſpruch und erklärte, wenn die Kammer nunmehr den ganzen Antrag Leon Say's annehme, ſo durchlöchere man das Budget, man müſſe die Erörterung vertagen, um neue Einnahmequellen aus⸗ findig zu machen. Bei der Abſtimmung aber wurde trotzdem der Antrag Say mit 260 gegen 239 Stimmen angenommen. Nach dieſer ausgeſprochenen Niederlage der Regierung und des Budgetausſchuſſes beantragte der Berichterſtatter Burdeau, die Sitzung auf eine Stunde aufzuheben. Dieſem Antrage wurde ſtattgegeben. Bei Wiedereröffnung der Sitzung um ein halb 7 Uhr erklarte der General⸗Berichterſtatter, der Budgetausſchuß ſtelle ſich der Kammer zur Verfügung. Das Haus vertagte jedoch die weitere Erörterung auf heute. Die Londoner„Times“ ſtellt, telegraphiſchen Be⸗ richten zufolge, ein engliſch⸗portugieſiſches und ein engliſch⸗franzöſiſches Abkommen über Afrika in Ausſicht. Portugal käme dadurch in den unbeſtrittenen Beſitz von 800,000 Quadratmeilen weſtlich und 250,000 öſtlich. Die Grenze würde im Weſten mit der Grenze von Deutſch⸗Suͤdweſt⸗Afrika bis zum oberen Zambeſi zufammenfallen, öſtlich erhielte Por⸗ tugal das nördliche Ufer des Zambeſi über Tete hinaus, ferner das Beſatzungsrecht von Zumbo, vielleicht das ganze Schirehochland, ſchließlich freie Hand öſtlich des Niaſſa⸗Sees, wofür England das Durchzugsrecht durch Manica nach Maſchonaland am Fluſſe Pungwe entlang zugeſtanden würde, um den Weg durch Lobengulas⸗Land zu vermeiden. Der Zambeſi würde eine internationale freie Waſſerſtraße. Frankreich würde wahrſcheinlich die Gambia⸗Colonie erhalten mit dem Hinterland bis zur Central⸗Sahara, während Sokoto und Central⸗Sudan an die Niger⸗Company fielen. Damit würde allerdings die endgiltige Vertheilung Afrikas unter die europäiſchen Völker eine vollendete Thatſache werden. Die zwiſchen England und den Vereinigten Staaten ſeit längerer Zeit geführten Unterhandlungen geben immer noch wenig Hoffnung auf eine günſtige Er⸗ ledigung der ſchwebenden Differenzen. Ein heute aus New⸗Hork eingetroffenes Telegramm berichtet, daß der Präſident Harriſon im Cabinetsrath, allerdings bereits vor Wochen, erklärt habe, man möge gegen die engliſchen Robbenfänger lediglich nach amerikaniſchen Geſetzen vor⸗ gehen. Hierauf hätte Lord Salisbury Herrn Blaine einen ſchriftlichen Proteſt und eine mündliche Erklärung mitgetheilt, daß England ſelbſt ſeine Nationalen beſchützen werde, wenn die Vereinigten Staaten dieſe internationa⸗ len Rückſichten verſagen. —— *Dit Rechtopflege in Baden. Nach der amtlichen Zuſammenſtellung der ſtatiſtiſchen Nachweiſungen über die im Jahre 1889 erledigten Uebertret⸗ ungen betrug die Geſammtzahl der wegen ſolcher Handlungen von den Staatspolizeibehörden und Gerichten beſtraften Per⸗ ſonen 51.060, und zwar wurden 49.578 Perſonen durch Straf verfügung der Bezirksämter und 1482 durch gerichtliches Ur⸗ theil beſtraft. Ein Vergleich mit den Ergebniſſen der Vorjahre läßt eine allmälige, aber nicht erhebliche Steigerung der Zahl der Beſtrafungen erkennen. Beſtraft wurden im Jahre 1884 39,583 Perſonen, 1887 47.073 Perſonen, 1885 39,673 95 1888 50,692 5 1886 46,505, 13889 51,060 Dieſe Zunahme findet im Weſentlichen ihre Erklärung in der Zunahme der Beſtrafungen in den größeren Städten mit unmittelbarer Staatspolizei. Da in dieſen Städten alle Ueber⸗ tretungen(mit wenigen Ausnahmen) durch das Bezirksamt in den übrigen Gemeinden des Landes dagegen ein großer Theil derſelben durch das Bürgermeiſteramt gethätigt wird, ſo begründet das Anwachſen dieſer Städte an ſich eine Ver⸗ mehrung der Geſammtzahl der bezirksamtlichen Uebertretungs ſtrafen; mit der Vergrößerung einer Stadt nehmen aber naturgemäß insbeſondere auch diejenigen Elemente, welche zu poltzeilichem Einſchreiten hauptſächlich Anlaß geben, zu und wachſen die Auſprüche, welche im Intereſſe der öffentlichen Ordnung von Polizeiwegen geſtellt werden müſſen. In den 8 Städten, in welchen die Ortspolizei durch den Staat verwaltet wird, betrug die Zahl der beſtraften Perſonen im Ganzen im Jahre 1889 dagegen 1888„ 31.401, 1837 180• 1885 23,785, 1884 19,554. Eine Abnahme gegen das Vorjahr zeigen, abgeſehen von den Beſtrafungen wegen Uebertretung der Handels⸗ und Gewerbepolizei, diejenigen wegen Uebertretung der Feuerpolizei und die 0 Polizeiübertretungen. Die Schwankungen im der Zahl der Uebertretungen in Bezug auf die Handels⸗ und Gewerbepolizei haben ihren Grund in der periodiſchen Vornahme allgemeiner Maß⸗ und Gewichtsviſitationen. Eine erhebliche Vermehrung weiſen die Beſtrafungen wegen Ueber⸗ tretung geſundheitspolizeilicher Vorſchrif⸗ ten auf, über die Hälfte derſelben, nämlich.804, entfallen übrigens auf die 8 größeren Städte mit Staatspolizei. Von 206 Beſchwerden gegen Strafverfügungen der Bee zirksämter an die höhere Polizeibehörde(Landeskommiſſär) wurden 24 für begründet erklärt und iſt die erkannte Strafe aufgehoben, in den übrigen 182 Fällen die Beſchwerde ver⸗ worfen worden. 5 Die Zahl der von den Bürgermeiſterämtern er⸗ kannten Polizeiſtrafen betrug: 1889: 95,384 1886: 93,735 1888: 102,390 1885: 105,017 1887: 96,149 1884: 102,961. Gegen bürgermeiſteramtliche Strafverfügungen wurde in 834 Fällen die Beſchwerde an die höbere Polizeſbehörde(Be⸗ zirksamt) ergriffen und erfolgte in 468 Fällen Aufhebung der erkannten Strafe, in den übrigen 366 Verwerfung der Be⸗ ſchwerde. In 140 Fällen wurde gegen bürgermeiſteramtliche Strafverfügungen auf gerichtliche Entſcheidung angetragen. welche in 51 Fällen eine Freiſprechung, in 89 dagegen eine Beſtrafung zur Folge hatte. —— *Arbkittt⸗Colonien gegen den Wandetbekttl. Es ſind zehn Jahre her, ſeitdem vom ſüdöſtlichen Wür⸗ temberg aus ſich durch Deutſchland die ſogenannten Natural⸗ verpflegungsſtationen verbreiteten, das erſte Mittel neben den beſonders dafür ins Leben tretenden ſtädtiſchen Vereinen gegen die nun ſo ziemlich abgeſtellte Bettelplage. Ihr Urhe⸗ ber war der Regierungsratb Huzel in Schwäbiſch Hall. der noch fortlaufend thätig Theil nimmt einerſeits an dem wandernden deutſchen Armenpflegertag, andererſeits an der Verſammlung deutſcher Arbeitercolonien in Berlin. Ein Rück⸗ blick von ihm in der gemeinnützigen Wochenſchrift„Nordweſt“ kommt jetzt nach dem verfloſſenen Jahrzehnt gerade gelegen. Amtliche Verbände haben die Stationen eingerichtet; ſie ge⸗ währen unbemittelten arbeitsloſen Wanderern unter beſtimmten Bürgſchaften gegen den Mißbrauch, vor allem mit der Aufer⸗ legung von Arbeit, freies Obdach und die nothwendige Be⸗ köſtigung. Bei energiſcher Polizei⸗Thätigkeit ſind ſie als das verhältnißmäßig beſte Mittel zur Bekämpfung der Wander⸗ bettelei anerkannt, ſagt Huzel. In Würtemberg begannen damit im Jahre 1890 die Oberamts ⸗Korporationen. Seitdem hat ſich ein Netz ſolcher Poſten über Deutſchland und die Schweiz bee in Oeſterreich ſind in einzelnen Provinzen, Nieder⸗Oeſterreich und Mähren daraus ſogar geſetzliche Inſtitute gemacht. Aber gerade bei uns in Süddeutſchland hielt das Intereſſe im Allgemeinen nicht recht vor. In Württemberg erlahmte der Wetteifer nach ein paar Jahren, als es galt, dieſes im Grund⸗ gedanken richtige, aber in der Durchführung verbeſſerungsbe⸗ dürftige Inſtitut der Selbſtverwaltung kraftvoll fortzubilden und auszubauen. Hatten auch faſt alle Oberamtsbezirke Ver⸗ pflegungsſtationen eingerichtet, ſo kam doch eine gleichartige Einrichtung und eine e dem Bedürfniß entſprechende Vertheilung durch das ganze Land nicht zu Stande.„Nicht überall entfaltete die eine energiſche Thätigkeit; auch die Kontrole gegen den Mißbrauch der Stationsverpflegung wurde nur in einem Theil der Bezirke geübt; nur in weni⸗ gen wurde Arbeitsforderung eingeführt. Da infolge hiervon die Koſten der Naturalverpflegung in manchen Bezirken nicht unerheblich waren, ſo wurden die Stationen allmälig in der Mehrzahl der Bezirke wieder aufgehoben, ſo daß jetzt noch etwa ein Drittel der Oberämter Bezirksſtationen haben. Ob⸗ wohl es übrigens dieſen an einem gehörigen Zuſammenhang nicht fehlt, ſo haben doch einzelne Oberämter, welche Arbeits⸗ forderung eingeführt haben, noch ſehr befriedigende Erfolge aufzuweiſen.“ Aehnlich hat es ſich bei uns in Baden entfaltet, nur daß neuerdings glücklicherweiſe einzelne Kreiſe ſich zu einheit⸗ licher Durchführung der Verpflegungsſtationen verbunden baben. Baiern bat nur vereinzelt dieſem Gedanken Auf⸗ nahme Nach Norddeutſchland blickt Huzel mit höherer Be⸗ triedigung. Da widmete ſich zunächſt Weſtfalen ſeiner Idee mit der entſchloſſenſten Energie, aus derſelben Quelle, welche denſelben auch ihre wichtigſten Ergänzungen verſchaffte, näm⸗ lich die Thatkraft des genialen Paſtor von Bodelſchwingh. der in Wilhelmsdorf bei Bielefeld die Arbeiterkolonie für hilf⸗ loſe Wandergeſellen ſchuf und dann aus den„Herbergen zur Heimath“ von Clemens Perthes einen deutſchen Herbergs⸗ verband herſtellte. Auf das ganze Reich breitete dieſe Ein⸗ richtungen beſonders der 1883 in Hannover geſtiftete Central⸗ vorſtand deutſcher Arbeiterkolonien aus, deren erwählter Leiter, Graf Zieten⸗Schwerin zu Wuſtrau dei Jehrbellin. Auf ſeine Anregung, und namentlich dia des Oberregierungsraths von Maſſow in Lüneburg baben ſich in 2. Sette. General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Jult. den preußiſchen Provinzen Brandenburg, Weſtfalen, im Groß⸗ berzogthum Heſſen mit Heſſen⸗Naſſau, in der Provinz Sachſen, und in dieſem Jahre in der Provinz Hannover mit Olden⸗ burg, Braunſchweig, Lippe und Bremen Landesverbände ge⸗ bildet, welche ſich die Aufgabe geſtellt haben ein dem Be⸗ dürfniß entſprechendes Stationennetz einzurichten, für richtige Verwaltung der Stationen nach rationellen und gleichmäßigen Grundſätzen mit Arbeitsvermittlung und Arbeitsforderung zu ſorgen, und einen Ausgleich der durch Unterhaltung und der Stationen erwachſenen Koſten herbeizu⸗ ühren. Dieſe Provinzialverbände, die ſich ja wohl noch in einen Hauptverband für ganz Deutſchland zuſammenſchließen wer⸗ den, erſcheinen durchaus geeignet, den Naturalverpflegungs⸗ ſtationen, ſagt Huzel, diejenige Ausbildung zu ſichern, welche für ihren erfolgreichen Fortbeſtand nöthig iſt. Es muß mit der Zeit gelingen, einerſeits das Netz der Verpflegungspoſten beſtändig weiter auszudehnen und dem Bedürfniß entſprechend zu vertheilen ſowie die beſtehenden Stationen immer zweckentſprechender und vollkommener zu geſtalten, ſondern auch die mittelloſen durs⸗ Eingewöhnung in eine ihnen beſonders heilſame Ordnung und Zucht, die be⸗ ſitzende Geſellſchaft durch eine geordnete Wohlthätigkeit von der gedankenloſen und verderblichen Gabenſpende an fremde Bettler freizumachen. Ein Rückblick in die Vergangenheit zeigt uns, wie raſch verhältnißmäßig auf dieſem freien ſozialpolitiſchen Felde Be⸗ hörden ſich der bezwingenden Idee gefügt, freiwillige Kräfte ſich dem angeſchloſſen und die erforderlichen Opfer aufge. bracht, wie die begabteſten Männer nach dem Vorbilde der vaterländiſchen Heeresthaten ſich an einander gereiht haben trotz aller verſchiedener Standpunkte und Herkunft und wie viel Großes hier auch ohne zwangsweiſe Unterordnung aus dem Zuſammenwirken Vieler für ein nenes Ideal entſprungen iſt. Bie Geſchichte der Diktatoren bewahrt einen Befehl des I. Napoleons an ſeinen Miniſter Cretet vom Jahre 1811 auf, im Laufe des anbrechenden Sommers die Bettelei abzuſchaf⸗ fen. Das Ergebniß war ſo gut wie Null. Im letzt verfloſ⸗ ſenen Jahrzehnt dagegen haben freiwillige Anſtrengungen frei⸗ verbundener Deutſcher in der Hauptſache ſchon ungefähr den gleichen Zweck erreicht, und zurüc geblieven iſt davon über dies die ſeſte Grundlage, auf welcher auch der noch übrig. Reſt zu gewinnen. Aus Stadt und FJand. „ Maunheim, 16. Juli 1890. » Hofbericht. Der Großherzog und die Großherzogin trafen vorgeſtern Vormittag auf Station Reichenau ein und begaben Sich von da mittelſt Wagen nach Schloß Mainau, wo die Ankunft nach 11 Uhr erfolgte. Die Kron prinzeſſin von Schweden und Norwegen mit den Prinzen und dem Gefolge kam Abends nach 7 Uhr in Konſtanz an. Die Großherzoglichen Herrſchaften erwarteten die Kronprinzeſſin am Hafen, wohin der Wagen geführt wurde, um die mög⸗ lichſt raſche Einſchiffung zu erleichtern, Nachdem die Herr⸗ ſchaften mit Gefolge den Dampfer„Kaiſer Wilhelm“ be⸗ ſtiegen hatten, ſetzte ſich derſelbe in Bewegung und landete um 8 Uhr an der Inſel Mainau, wo dieſelben zu längerem Aufenthalt zu verweilen gedenken. In Begleitung der Herr⸗ ſchaften befinden ſich: die Hofdame Freiin von Gayling, der Hofmarſchall Graf Andlaw, der Flügeladjutant Oberſtlieute⸗ naut Müller, der Legationsrath Dr. Freiherr von Babo, die Schwediſche Hofdame von Cederſtröm und der von Roſenblad. Der Hofrath Dr. Heiligenthal bat die Kronprinzeſſin begleitet; derſelbe kehrt heute wieder noch Baden⸗Baden zurück. Der Leibarzt, Gehbeimerath Dr. Tenner kam heuſe auf Mainau an, um einige Zeit daſelbſt zu verweilen. Ernennungen. Der Kaiſer hat im Namen des Reichs den Kaufmann John M. Edney zum Vicekonſul in Ber⸗ wickon Twend(England), den Vicekonſul Johann Ha llbäck in Malmö(Schweden) zum Konſul daſelbſt, den Ingenieur J. L. Gruber zum Konſul in Pliſſingen, den Lloydagenten R. Suſſex Langford zum Vicekonſul in Padſtow(Eng⸗ land), den Kaufmann Karl Schlatter zum Konſul in Sepflla, den Vicekonſul 8 v. Brück zum Vicekonſul in Nizza, den Vicekonſul v. Faber du Faur zum Konſul in Havre de Grace, den Kaufmann 8. Schröder zum Konſul in Abo in(Finland), den Kaufmann C. Deneys zum Konſul in Baku(Rußland) ernannt. „Erueunungen und Verſetzungen. Der Großher⸗ zog bat die ordentliche etatmäßige Lehrſtelle für romaniſche Philologie an der Univerſität Freiburg dem Privatdozenten a mxm·ͤ· ·ͤZ̃˙ͤ«_vͥi:———ͤ an der Uniperſität zu Erlangen Dr. G. Baiſt unter Ernen⸗ nung desſelben zum ordentlichen Profeſſor übertragen und den Profeſſor Dr. Karl Traub an dem Realgymnaſium zu Mannheim auf ſein Anſuchen auf den Schluß des laufenden Schuljahres(11. September 1890) in den Ruheſtand verſetzt. *Wichtig für Wirthe dürfte folgende Entſcheidung des Reichsgerichts ſein:„In der Vermiſchung des in dem tags zuvor angezapftem Faſſe befindlichen und ſchal gewordenen Bieres mit friſchem Bier von gleichem Fabrikat iſt eine Ver⸗ fälchung zu finden, wenn dieſes dadurch verſchlechtert wird, wenn die Thäter zum Zweck der Täuſchung die Vermiſchung vorgenommen haben. Ob die Verſchlechterung ſo geringfügig war, daß die Gäſte ſie nicht bemerkten iſt nur für die Höhe der Strafe erheblich.“ Die neuen Polizeimaßregeln betreus des Steben⸗ laſſens von Wagen und Karren auf der Straße, ſollen nach Mittheilung eines hieſigen Blattes von den Gewerbetreibenden unſerer Stadt ſchwer empfunden worden ſein und empftehlt das latt eine größere Rückſichtnahme. Namentlich ſolle man unterſcheiden, ob ein Wagen aus Bequemlichkeit auf die Straße geſtellt wird oder ob er ſich dabei um ein Geſchäft handelt. Demgegenüber iſt zu bemerken, daß nach unſeren Wahrnehmungen die Polizei dieſe Rückſicht von jeher ge⸗ nommen hat und auch jetzt noch den Gewerbetreibenden jedwede Rückſicht trägt. Dagegen kann ſie es im Intereſſe des Straßenverkehrs nicht zulaſſen, daß Karren und Wagen am frühen Morgen auf die Straße geſtellt und in Folge Bequemlichkeit den ganzen Tag oder einen größeren Theil deſſelben ſtehen gelaſſen werden, namentlich vor ſolchen Häuſern nicht, welche einen großen Hof beſitzen, ſo daß das Verbringen der Wagen in den Letzteren gar keine große Mühe verurſacht. Daß durch das Stehenbleiben von Wagen und Karren auf der Straße der Verkehr vielfache Hemmniſſe erleidet, bedarf wohl keines näheren Beweiſes und wenn nun die Polizeibehörde dem Verkehr dieſe Hemmniſſe nach Mög⸗ lichkeit aus dem Wege zu räumen ſucht, ſo wird ihr wohl kein billig und recht denkender Mann einen Vorwurf deßhalb machen können Es hat alles ſeine zwei Seiten. Der Ein⸗ zelne muß ſich eben dem Ganzen unterordnen. Auch darüber, daß die Polizei die Beſitzer der Häuſer, deren nach der Straße zugehenden Fagaden gerade nicht eine übergroße Reinlichkeit aufweiſen, zum Abwaſchen und Anſtrich der Häuſer auffordert beſchwert ich das Blatt, vergißt dabei jedoch, daß die Polizeibehörde damit nur den Beſtimmungen der mit Zuſtimmung des demokr. Stadtrathes vom Bezirksamt erlaſſenen Bauordnung Rechnung trägt, welche u. A. beſagt: Jede nach einer öffentlichen Straße gerichtete oder von dort ſichtbare Fagade eines Hauſes muß ein gefälliges Aeußeres haben. Daß nicht bloß an Private die Aufforderung ergeht, ihren Häuſern ein beſſeres Aeußeres zu geben, ſondern daß auch an öffentlichen Gebäuden auf die Reinlichkeit geſehen wird, beweiſt u. A. die gegenwärtle Kottfindende änßers ee eubau einer Turnhalle des hieſigen Tuen⸗ vereins. Die für dieſes Projekt unter der hieſigen Ein⸗ wohnerſchaft veranſtalteten Sammlungen haben leider bis jetzt noch ein ſehr ungünſtiges Reſultat gehabt, indem bis heute an Baar nur ca. 7300 M. eingegangen ſind. In welch weit höherem Maße die Wormſer Einwohnerſchaft den auch dort nöthig gewordenen Bau einer Turnhalle unterſtützt, mag aus folgender Mittheilung aus Worms erſichtlich ſein: „Das Centralwahlkomits für den Bau einer Turnhalle hielt letzthin unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Küchler eine eingehende Berathung über Frage ab, ob mit den bis jetzt vorhandenen Mitteln der projektirte Bau begonnen werden ſolle. Nach dem durch Herrn Prof, Dr. Marx vor⸗ getragenen Berichte hat die durch Sammlung der Bürger⸗ ſchaft unſerer Stadt aufgebrachte Su di 5 82050 Mark erreicht, woh ee noch fehlen, Dem gegenüber wurde darauf hingewieſen, daß die Sammlungen noch nicht beendet ſeien und das Objekt ſelbſt mit Grund und Boden, welcher bekanntlich von der Stadt gratis überlaſſen wurde, ganz gut mit einer Hypo⸗ thel belaſtet werden könnte, welche der Turnverein aus ſeinen laufenden Mitteln zu verzinſen ſich verpflichten müſſe. An den ſehr lebhaften Debatten betheiligten ſich außer dem Vorſitzenden die Herren Kahl. Profeſſor Dr. Schneider, Werger, L. Schlöſſer, Medieinalrath Dr. Salzer u ſ. w. Nachdem von Seiten der Turngemeinde die Erklärung abgegeben war, den Bau der Turnhalle zu übernehmen, in der Vorausſicht, daß die Wormſer Bepöl⸗ kerung dem Unternehmen das gleiche Wohlwollen wie ſeither bewahren werde, wurde der Antrag des Vorſitzenden: die vorhandenen und weiter eingehenden Mittel der Turngemeinde zu überweiſen unter der Verpflichtung, planmäßig in den Bau —.—— Romantik und Liebe. Louiſe Berger erhielt an ihrem dreitzigſten Geburtstag um erſten Male im Leben einen Liebesbrief. Er wurde ihr im Schlafzimmer des Waiſenhauſes übergeben. An dieſer Anſtalt war Louiſe Vorſteherin. „„Der Brſef iſt von Dr. Weiland“ ſagte die Maad.„Ge⸗ wiß ſchreibt er über Carl Linden's geſchwollenes Bein.“ Nichtsdeſtoweniger wartete Louiſe, bis ſie allein war, dann laß ſie zu ihrer Ueberraſchung folgende Worte: „Meine liebe Louiſe! „Sie kennen mich ſeit Ihrer Kindheit. Wären Sie mir auch gut genug, um mich zu beirathen? Selbſtverſtändlich baben wir Beide die Romantik längſt hinter unz. Ich war zweimal verheirathet. Sie müſſen jetzt zwei⸗ oder dreiund dreißig Jahre zählen.(„Gerade dreißia“, dachte Louiſe,„und er zählt ſiebenundſechzig.“ Indem ſie mich heirathen, ver⸗ beſſern Sie Ihre Lage beträchtlich und ich mochte Sie immer gut leiden. Ich bitte Sie, nach den Lehrſtunden in den Gar⸗ ten zu kommen, ich boffe Sie unter den Weiden zu treffen In angenehmer Erwartung 5 Dr, B. Weiland“ Das war kein Liebesbrief, der einem Mädchen in irgend einem Alter ſchmeicheln konnte. Ihr erſter Gedanke war: „Weiſe ihn ab.“ Dann überlegte ſie.„Ich will ihn anneh⸗ men, beſchloß ſie endlich,„aber meine Antwort ſoll aller Romantik bar ſein.“ Sobald die Stunde ſchlug, begab ſie ſich nun auf den ee e und alsbald erſchollen nahende Schritte auf e es. „Ich freue mich, Sie hier zu finden,“ begann eine tieſe alte Stimme„Ich dachte wohl, Sie würden klug genug ſein auf meinen Vorſchlag einzugehen. Ich erwarte Ihre Antwort mit Spannung.“— Sie ſchwiegen.—„Ich muß Ibnen das Sprechen erleichtern. Ich liebe Sie. Ich geſtehe, daß ich zwei Frauen halte, keine aber beklagte ſich über mich.“ „Ich bin ein prattiſches Weib,“ ſagte ſie, ihre Hand auf ſeinen Arm legend.„Wenn ich heirathe, gebe ich eine unab⸗ hängige, lebenslängliche Stellung auf.“ „Ich bin nicht arm, die Hälfte meines Vermögens gehört Ihnen, meine Liebe.“ „Sie halten mich nicht für jung p“ antwortete ſie.„Sie haben gber vier Söhne, lauter Geſchäftsleute und älter als ich. Sie werden Ihre Heirath nicht billigen.“ Each ſind nicht daheim, ihre Meinung thut alſo Nichts zur Sache.“ „Die Unannehmlichkeiten werden ſich jedoch erſt nach Ibrem Tode einſtellen“ fuhr Louiſe mit unerbittlicher Grau⸗ ſamkeit fort.„Wenn Sie mich als Wittwe hinterlaſſen, wer⸗ den Ihre Söhne mir jeden Beſitz ſtreitig zu machen ſuchen Ich werde ſubſiſtenzlos, arm, ohne Erwerb bleiben.“ Dem Freier echwindelte dei di⸗zer Red⸗ i wes gich zu verwundern. „Sſe ſind ſedt offen, ſtammelte er endlich „Sie tönnen Ihren Antrag zurücknehmen. Doctnt Wei⸗ land! Ich zerreiße Ihren Brief, Alles bleib: beim Alten und ich bin's zufrieden,“ meinte ſie. „Aber ich nicht,“ erwiderte er. Hören Sie meine Ant⸗ wort: Heirathen Sie mich und ich will ein Teſtament machen, demzufolge vom Hochzeitstage an Alles Ihnen gehören ſoll.“ „Das wäre ungexecht,“ verſetzte ſie. Das hieße ein Teſtament, welches Anlaß zu Streitialeiten gäbe. Vermachen Si⸗ mir beſtimmte Einkünfte“ Sie nannte eine Summe. „Das iſt nicht zu viel verlangt, Es iſt nicht meine Schuld. daß wir ſo wenig romantiſch ſind.“ „Mag die Romantik, wenn möglich, nachher kommen“, meinte Louiſe Hierauf ergingen ſich Beide im Garten. Der Hockzeits⸗ tag wurde feſtgeſtellt und ſie beſprachen, in der Zwiſchenzeit eine neue Vorſteherin zu wählen. Nach dem Abendeſſen läutete es an der Hauptthüre nach wenigen Minuten trat die Magd mit einer Mel⸗ Ung ein „Es iſt ein Herr“, ſagte ſie,„Et wünſcht Jemanden zu ſprechen, der hier Beſcheid weiß.“ Louiſe ging in's Sprechzimmer. Unter dem an der Wand hängenden Bilde des Gründers des ee ſtand ein junger Mann. Er hakte ſchwarze Augen, ſchwarzes Haar und war weniger ſchön als einnehmend. Der Fremde trug ſeine Sache vor. Er war füngſt aus Amerika gekommen, wo ihn Geſchäfte zehn Jahre geſeſſelt hielten. Indeß waxen ſein Bruder und deſſen Gattin ge⸗ ſtorden und nun erfuhr er von der Anweſenheit ſeiner Neffen im Waiſenhauſe. „Selbſtverſtändlich möchte ich für die Kinder ſorgen,“ erklärte Hermann Wald.„Ich bin zwar Junggeſelle, aber ſie ſollen in meinem Hauſe dennoch die beſte Pflege haben.“ Sie unterhielten ſich noch eine Weile. Er wiederholte täglich ſeine Beſuche, vorgeblich wegen der Neffen, jedoch wünſchte er auch Louiſe zu ſprechen. Indeß fand ſich Dr Weiland ſeden Nachmittag ein und berieth mit Louiſe über die neuen Teppiche und das Chinaſilber. „Raufen Sie nur gediegene Sachen,“ ſagte ſie,„ſie halten viel länger.“ 10 1 78 iſt verteufelt praktiſch,“ dachte der arme Dr e iland. Am ſelben Nachmittag machte er einen Ausflug Wald und lagerte ſich am Rande des Fluſſes. ſchlugen heitere Stimmen an ſein Ohr. eines Mannes, zweier Kuaben und einer Frau. in den Plötzlich Es waren diejenigen Letztere klang rend zur Ausführung des Baues 52—54,000 M. erforderlich ſind, alſo 55 0ü. 20000 M 7 8 7 einſtimmig angenommen. Das Zentraleomits bleibt jedoch vorerſt noch beſtehen. Die noch benbthigte Summe hofft man bis zur Vollendung des Baues zum größten Theile noch beſchaffen zu können?(Bravo!) Er⸗ läuternd ſei hierzu bemerkt, daß ſich zur Verwirklichung des Projekts des Baues einer Turnhalle in Worms daſelbſt frei⸗ willig obiges Zentralcomite aus den angeſehenſten und her⸗ vorragendſten Bürgern der Stadt gebildet hat. Von den bisherigen Sammlungen für den bald 50 Jahre beſtehenden Turnverein Mannheim kann, wie ſchon geſagt, leider nicht gleich Sünſtiges berichtet werden. Die oben erwähnten 7300 M. ſind bei der Sparkaſſe hier angelegt. Ein Vergleich dieſer Beträge, beſonders wenn der Größenunterſchied der Städte in Be⸗ tracht gezogen wird, fällt nicht zu Gunſten unſerer Stadt aus. Hierbei ſei noch darauf hingewieſen, daß die öffentliche Wohl⸗ thätigkeit der Wormſer Bürgerſchaft erſt kürzlich durch den Bau eines 600,000 Mark koſtenden Theatergebäudes ſehr ſtark in Anſpruch genommen worden iſt, während Aehnliches von der Mannbeimer Bürgerſchaft nicht geſagt werden kann. Ein großer Werth erwächſt dem Turnverein Worms dadurch, daß ihm der Platz zu ſeiner Halle von der Stadt oratis zu Eigenthum überlaſſen wurde. Es wäre ſehr zu wünſchen. daß bald auch ein gleiches Entgegenkommen unſeres Stadt⸗ rathes gegen den Turnverein, der durch den Abbruch ſeiner Halle ſein ganzes Ver mögen verliert, mitgetheilt werden könnte. Wir wünſchen den weiteren Sammlungen recht guten Fortgang und beſſeren Erfolg Beſitzwechſel. Verkauft wurde: Das Bauterrain in in L 5 2 an den Schloßremiſen dem Herrn Commerzienrath Engelhorn gehörig zum Preiſe von M. 197,000 an Herren Jelmoli Blatt und Auftraggeber. Der Abſchluß er⸗ ſolgte durch Herrn Agent J. Zilles N 5 11b. *Liegenſchafts Berkauf. Herr JIgnaz Gutiahr hier kaufte von Herrn Georg Kallenberger, Baumeiſter, das Haus zum Alleinbewohnen in L I1, 6 im Villa⸗Viertel, ver⸗ mittelt durch Agent Friedr. Spöryy, d 3 ½. Die hieſige Grenadierkapelle gab vorgeſtern Abend in Heidelberg unker Leitung des Herrn Voll mar ein gut beſuchtes Concert. Das geſchmackvoll gewählte Programm wurde in vorzüglicher Weiſe durchgeführt. Beſonderen Bei⸗ fall erntete die Große Phantaſie aus der ſo populären Oper Carmen und das Trompeten⸗Solo des Herrn Werner. LVeuchtende Schilder. Eine ebenſo zweckmäßige wie hübſche Erfindung, die gewiß allgemeine Anerkennung finden wird, ſind die Friedrich Gebhardſchen, in der Dunkelbeit leuchtenden Haus⸗ und Firmen⸗Schilder. Wem iſt es noch nicht begegnet, daß er nach eingetretener Dunkelheit eft längere Zeit umherirrte, bis er die geſuchte Adreſſe endlich auffand?! Dieſem lebelſtande wird durch dieſe leuchtenden Hausſchilder abgeholfen, denn je dunkler es iſt, deſto deutlicher ſind ſie weithin ſichtbar, als wenn ſie durch elektriſches Licht beleuchtet wären.— Mit Freuden wird dieſe Erfindung von Aerzten, Apothekern, Hotelſers, öffentlichen Anſtalten ꝛc. und überhaupt ſolchen Perſonen begrüßt werden, deren Hülfe nächtlicher Weile häufig in Anſpruch genommen wird. Die Leuchtkraft der Schilder iſt auf Jahrzehnte garantirt und werden dieſelben bei mäßigen Preiſen in jeder Größe und Form auf's Eleganteſte angeferkigt.— Die Firma E. v. Venrooy& Cie. in Mannbeim hat den Alleinverkauf dieſer Schilder und verſendet auf Wunſch Proſpekte gratis. *Kunſtſtickerei. Was ſchöne Hände nicht Alles fertig bringen! Feenhände, ſo müßte man glauben, ſollten es ſein, die alle die geſtickten Handarbeiten zu Stande bringen, welche von Zeit zu Zeit in der Frauenwelt auftommen. Den Damen bietet ſich eben jetzt wieder Gelegenheit, ihre Fertigkeit in feinen Handarbeiten durch eine ebenſo originelle, wie ſchöne Kunſt zu erweitern. Es iſt die erſt in den letzten Jahrzehn⸗ ten von Italſen aus bei uns eingeführte Filigranardeit in Gold⸗ und Silberdraht, Wollfaden zc. Dieſe Kunſt iſt üder⸗ raſchend leicht zu erlernen und dietet den Damen und ſelboſt Kindern Gelegenbeit, ſich und andere mit den mannigfaltig⸗ ſten Schmuckſachen für Toilette und Zimmerverzterungen, Blumenkörbchen, Bouquetts, Spangen, Kettchen, Nadeln u. ſ. w. zu verſehen, wobei die Freude an all den hübſchen Sachen ohne Zweifel durch die Selbſtanfertigung noch weſentlich er⸗ 0 wird. Fräulein Joſepha Theben, eine fertige Lehrerin dieſer Kunſt, hat ſich kurze Zeit hier niedergelgſſen, um Un⸗ terricht zu ertheilen und zu dieſem Behufe in C 1, 12 Woh⸗ nung genommen. Die Dame hat Unterricht gegeben in Köln, Bonn, Aachen, Düſſeldorf, Wiesbaden, Kreuzuach, Frankfurt, Heidelberg u. ſ. w. Beiläufig bemerkt ſei, daß Fräulein Jo, ſepha Theben bei der Anweſenheit des Kaiſers in Frankfurt a. M. demſelben in der Hauptpoſt mehrere von ihr in Filigran hergeſtellte Gegenſtände zum Geſchenke überxeichte, nämlich einen großen Ofenſchirm aus künſtlichen Blumen, wie ein ſolcher auch hier von der Künſtlerin ausgeſtellt iſt, einen ————é————— ihm ſehr bekannt. Er guckie unter ſeinem breiten Hute her⸗ vor und erblickte Louiſe. Dr. Weiland errieth, wer der Fremde war, denn die Angelegenheit der beiden Knaben war ihm mitgetheilt worden. Das ſieht ja wie eine Familie aus, dachte er. Die Dame und der Herr ſchienen glücklich, und wie jung ſie ausſahen! Endlich ſetzten ſie ſich in die Nähe von Dr. Weiland und er ſah, wie die braune Hand eines Mannes ſich auf eine weiße Hand legte und ſie feſthielt. „Wiſſen Sie, warum ich Sie bat, bierherzukommen?“ fragte der Beſitzer der braunen Hand. „Die Kinder zu beaufſichtigen,“ erwiderte die Beſitzerin der weißen Hand. „Nein; um Ihnen Etwas zu ſagen,“ verſetzte der Eigen⸗ thümer der braunen Hand.„Wollen Sie einem Manne an⸗ gehören, der erſt im Begriffe ſteht, ſein Glück zu machen? Ich bin arm, aber ich bete Sie an und bin ſelbſtſüchtig ge⸗ nug, Sie zu bitten, es zu verſuchen, mich zu lieben.“ „O, ich brauche es nicht erſt zu verſuchen.“ ſchluchzte die Beſitzerln der weißen Hand.„Die Liebe kam von ſelbſt. Und doch ſind wir Beide verurtheilt, elend zu ſein. Geliebter⸗ Ich bin verlobt. Ich dachte eben, die Zeit der Romantik ſei bei mir vorbei, und ich verſprach mich einem alten Manne, der eine Haus⸗Repräſentantin benöthigt.“ Eine Pauſe trat ein. Dr. Weiland hörte, wie ſie ſich erhoben und entfernten. Nachdem der letzte Zug ſtadtwärts abgedampft war, nahm ein alter Herr ein leichtes Abendbrod im Gaſthauſe ein. Er gab dem Kellner kein Trinkgeld und war, wie dieſer behauptete, in arimmiger Laune. Es war Dr. Weiland. Er fuhr ſchnurſtracks uach Hauſe und ſetzte ſich ſofort an ſeinen Schreibtiſch. 5 „Gott ſei Dank, ich kann ihr ſcheinbar einen Trumpf geben,“ ſagte er boshaft.„Wenn ich aber nächſtens um ein Mädchen werbe, ſoll ſie von mir nicht hören, daß die Ro⸗ mantik außer Frage ſteht.“ Dann ſchrieb er: Luiebes Fräulein! Ich bin ein alter Mann, aber ich finde, daß ich einen Irrthum beging. Ich beſitze noch zu viel romantiſchen Sinn, um Sie heirathen zu können. Ich will Ihnen jede peeuniäre Entſchädigung bieten, die Ihnen ange⸗ meſſen erſcheint, und wenn es Jbnen angenehm iſt, verfügen Sie wieder über die Stelle einer Vorſteherin in der Anſtalt, Dr. Weiland.“ Louiſe reflectirte nicht auf die Vorſteherinnen⸗Stelle, denn nach kuürzer Zeit feterte ſie ihre Hochzeit mit Wald. Dr. Weiland umſchwärmt gegenwärtig ein ſechszebufähriges Mädchen, welches ſchwört, daß ſie ihn anbetet. Und das dehagt dem Dr. Weiland. e, eeer ee Mannhetm, 18. Jull. 8. Seile Drahtblumenkorb, einen Wollblumenkorb und Schmuckſachen. Fräulein Theben motivirte ihre Bitte, das Geſchenk anzuneh⸗ men, mit dem Hinweis, daß die Kaiſerin ſich ſehr für der⸗ artige Arbeiten intereſſiere. Der Kaiſer nahm das Gebotene mit freundlichen Dankesworten an. Die junge Dame hat eine große Anzahl ihrer Handarbeiten zur Zeit in G 1. 12 ausgeſtellt. Die Arbeiten werden ſich bald den allſeitigen Ge⸗ ſchmack der Damenwelt abringen. Der Kurſus koſtet für Er⸗ wachſene 1 M. 50 und für Kinder 1 M. Der bekannte Fahrradfabrikant Heinrich Kleyer hat eine große Fahrräder⸗Fabrik, die Adler Fahrradwerke, er⸗ bauen laſſen, welche ſich mit den erſten Etabliſſements Eng⸗ lands meſſen kann. Dieſelbe, unweit des neuen Hauptbahn⸗ hof's in Frankfurt a. M. gelegen, iſt auf einem Areal von 12,000 Quadratmetern erbaut und mit einem directen Schie⸗ nenſtrang mit dem Güterbahnhofe verbunden worden. Das Gebäude iſt für 600 Arhbeiter eingerichtet.— Der Hauptſaal enthält die Schloſſerwerkſtätte, die Dreherei, die Fräiſerei, die verſchiedenen Bohrmaſchinen und viele ſonſtige maſchinelle Betriebe. Seitlich an den Hauptſaal ſchließt ſich die Schmiede mit 6 Eſſen zum Schmieden und ebenſo vielen zum Löthen an, ferner die Glügöfen, der große Ventilator, das Fallwerk, die Stanz⸗ und Schmiedepreſſen, die Reifbieg⸗ und Schleif⸗ maſchinen ꝛc. Daneben liegt die Schleiferei und Polir⸗An⸗ ſtalt, die Nickel⸗Anſtalt mit§ großen Bädern und 2 Dynamo⸗ Maſchinen, die Lackir⸗ und Emaillir⸗Anſtalt mit 4 Emaillir⸗ Oefen der Raum zum Aufkitten der Gummireifen mit Dampf⸗ Kitterhitzungsofen, die großen Montir⸗Werkſtätte zum Zuſam⸗ menſtellen der Fahrräder. Inmitten liegt der Dampf⸗Ma⸗ ſchinenraum mit 50—60pferdigem Dampf⸗Motor, das Keſſel⸗ haus ſowie der Lagerraum mit Eiſenbahngeleiſe. Die ganze Anlage zeigt ſo recht die großen Fortſchritte, welche die Fahr⸗ radfabrikation in den letzten Jahren in Deutſchland gemacht hat, und daß unſere heimiſche Induſtrie auch in dieſer Branche dem Auslande in keiner Weiſe mehr nachſteht. Der Nummer unſeres Blattes liegt ein Proſpekt dieſer Fabrik bei. Die Meiſterſchaft für Baden auf dem niederen Zweirad für 1890 gelangte geſtern Abend auf der Renn⸗ hahn des hieſigen Velociped⸗Clubs nochmals zum Austrag. Gelegentlich des im April d. Is. ſtattgefundenen Velociped⸗ Wettrennens des hieſigen Veloeiped⸗Clubs war dieſe Meiſter⸗ ſchaft von Herbel vom hieſigen Velociped⸗Club gegen Söhnlein vom Mannheimer Velocipediſten⸗Verein ge⸗ wonnen worden Letzterer legte jedoch Proteſt ein, da Herbel ſich gegen die Wettfahrregeln verſtoßen haben ſollte. Das Preisgericht erkannte dieſen Proteſt als für berechtigt und ordnete einen nochmaligen Wettkampf an, welcher geſtern Abend ſtattfand. Hierbei ging als Sieger Söhnlein hervor, während eine halbe Radlänge dahinter Herbel folgte, welchem bei 15 Runden in der vorletzten Runde ein Uufall zuge⸗ ſtoßen war, der ihn ea. 3 Meter zurückwarf. Die Führung wechſelte beſtändig, jedoch hatte Herbel dieſelbe am meiſten inne. Der Sieger erhielt als Preis ein maſſiv goldenes Ehrenzeichen im Werth von 150 M. Dem Privatmatſch wohnte ein zahlreiches Publikum bei. Auch war die Muſik⸗ kapelle Petermann hinzugezogen worden. Der BVeloeiped⸗Club Maunheim veranſtaltet am Sonntag, 27. Juli d.., ſein Sommer⸗Wettfahren und ſind die vorläufigen Programms bereits ausgegeben. Es kommen im Ganzen 9 Rennen zum Austrag, darunter auch die Meiſter⸗ ſchaft für Baden auf dem Dreirad. Ein überans lebhaftes Treiben herrſcht gegen⸗ wärtig allabendlich an unſerem Rheinhafen, woſelbſt verſchie⸗ dene Mannſchaften der hieſigen Rudervereine für die kommen⸗ den Sonntag ſtattfindende Regatta auf das Unermüdlichſte trainiren und oftmals Wettfahrten im Kleinen unter ſich ver⸗ anſtalten. Hierbei geht es jedesmal ziemlich laut zu, ſo daß ſich die Sache wie ein Vorſpiel zu der Regatta ausnimmt, umſomehr, da es auch an Zuſchauern keineswegs Mangel hat, denn die Freunde des Ruderſports wandern allabendlich in ſehr zahl⸗ reicher Menge nach dem Rheinhafen, um dem Trainung zuzu⸗ ſchauen u. ſich ein Urtheil über die Ausſichten, welche Mannheim kommenden Sonntag auf der Regatta hat, und die nach un⸗ ſerer Anficht ſehr gute ſind. zu bilden. Es wird allerdings zu ſehr heißen Rennen kommen, da die Konkurrenz faſt in jedem Rennen eine heiße iſt. Bemerkt ſei noch, daß bei 9 von 12 ſtattfindenden Rennen ein oder mehrere Mannheimer Mannſchaften betheiligt ſind. Mit dem Aufſchlagen der Tri⸗ bünen iſt geſtern begonnen worden. Aller Weisheit Krone iſt für den guten Verlauf eines derartigen Sportsfeſtes jedoch ein blauer heiterer Himmel. Dieſen für Sonntag zu beſchaf⸗ ſen, liegt nicht in der Macht unſerer Ruderer. Dieſelben können nuxr mit uns hoffen, daß Phöbus Apollon am Sonn⸗ tag nicht ſeine Grillen haben und ſich nicht mit ſeinem Son⸗ nenwagen hinter einem grauen Wolkenſchleier verſtecken möge. Von anderer Seite wird uns zu der Regalta geſchrieben: das Haupt⸗Augenmerk dürfte ſich wohl auf den Kampf im Vierer um den Wander⸗Preis des deutſchen Ruder⸗Verbands richten, in welchem der hieſige Ruder⸗Club mit ſeiner erſten Senior⸗Mannſchaft ſeine ganze Kraft aufbieten wird, um dem Mainzer Ruder⸗Verein, der dieſes Jahr mit ſeinen Leiſtun⸗ gen weitaus an der Spitze der deutſchen Ruder⸗Vereine ſteht, den Sieg ſtreitig zu machen Eine weitere Hauptnummer des Programms bildet ſodann der Kampf um die Meiſterſchaft des Rheines, welcher von drei ebenbürtigen Gegnern, nämlich von dem Vertbeidiger des Preiſes und Meiſters von Deutſch⸗ Königin Eliſabeth. Novelle von Theodore Netter(Mannheim). Nuchdruc verbsten, 4 Schluß.) Hat denn jemand Edna einer ungerechten Handlungs⸗ weiſe beſchuldigt!“ frug ſie plötzlich, indem ſie Norwood mit ihren großen Kinderaugen neugierig anſah. Mit wenigen Worten erzählte er den Vorfall beim Karneval. „Und Sie glauben Edna ſchuldig.“ Es war ein gravi⸗ rendes Verdachts⸗Moment, aber ich könnte nicht daran glau⸗ ben. Oh, Herr Norwood, ibe Emmy, indem ſie ihre kleine, dicke Haum pen ſeinen Arm legte. un 10 Jetzt wird mir alles klar. Damals fand ich Karrie allein in der Garderobe. Sie hatte Edna's Mantel in der Hand, den ſie, durch mein Eintreten erſchreckt, raſch hinlegte, indem ſie vorgab ihr Taſchentuch zu ſuchen, Auch die rothe Börſe mit dem goldenen Schloße ſah ich in ihrer Hand. Ge⸗ wiß hat ſie die Wachsperlen gekauft, um den Glauben zu erregen als ob ſie von Edna's Kleide gefallen wären. Ein kluger Anſchlag, das muß man ſagen. Sie müſſen ſich ſehr geſchmeichelt fühlen, Herr Norwood, der Gegenſtand eines ſo kühnen Kunſtgriffes geweſen zu ſein,“ und Emmy ſah bei dieſen Worten recht ſchelmiſch aus. 1 „Ich war ein Narr und ſchäme mich vor mir ſelbſt, entgegnete Norwood. „Der Zug hielt. Emmy eilte in ihre Klavierſtunde und Norwood ging, wie er vorgab, ſeinen Geſchäften nach. Der Zweck war ein anderer. Er wollte Edna ſprechen. Aber um⸗ ſonſt. Alles, was er erfahren konnte, war, daß ſie Samſtag zu ihren Eltern reiſe, um die Feiertage daſelbſt zuzubringen. Die drei Tage ſchienen ihm eine Ewigkeit. Endlich kam der Samſtag. An dem großen Centralbahn⸗ hofe herrſchte ein reges Leben. Schon ſeit einer halben Stunde ging Norwood den Perron unruhia auf und ab. Der ſtarke Wind, mit Hagel und kaltem Regen, ſchlug in ſein Geſicht. merkte es nicht. Unter der großen Menge ſuchte er eine General⸗Angeiger. land, Ferd Leux ſowſe dem vom Vorſahre rühmlichſt be⸗ kannten Dr. Brockhoff und endlich von dem bekannten tüchtigen Skuller Krailing, ausgefochten wird. Im Vierer⸗Rennen für II. Senior⸗Mannſchaften, ſowie im Dollen ⸗Vierer⸗Rennen werden vorzügliche Gegner um die Siegespalme ringen, und iſt man hauptſächlich auf den Aus⸗ gang des letzteren Rennens geſpannt, da dieſes dem Sieger den von der Stadt Mannheim geſtifteten Ehrenpreis ein⸗ bringt; hoffentlich gelingt es einem der hieſigen Vereine, den Preis ſiegreich aus dem Kampfe zu tragen.— Die anderen Rennen und zwar hauptſächlich Dollen⸗Vierer für Juniors, ſowie im Dollen⸗Zweier ſind ebenfalls recht zahlreich beſetzt. * Der Saalbau ging vorbehaltlich der Genehmigung einer hiezu demnächſt einzuberufenden Generalverſammlung der Aktionäre, durch Kauf um die Summe von 260 000 M. an Herrn Reſtaurateur Kupp über. * Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal. Wie wir erfahren, be⸗ findet ſich Herr Guſtav Eberlein aus Berlin in unſerer Stadt, um mit dem Subcomits über das hier zu errichtende Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal die nothwendigen Berathungen zu pflegen. Um den Totaleindruck des Denkmals ſoweit irgend möglich zu vergegenwärtigen und die Höhen⸗ und Breitenver⸗ hältniſſe zu beſtimmen, wurde durch Herrn Hoftheatermaler Auer eine Skizze hergeſtellt, welche die Zeichnung des Denk⸗ males von vorne in natürlicher Größe wiedergibt. Mit dieſer Skizze wurden geſtern und heute verſchiedene Proben vorgenommen, welche, wie wir erfahren, ein ſehr befriedigen⸗ des Reſultat ergeben haben. Heute Morgen wurde der Schloßhof mit der eingefügten Skizze des Denkmals photo⸗ graphirt, damit Herr Eberlein bei ſeinen Modellarbeiten in Berlin ſich jeden Augenblick den Platz, auf welchem das Denk⸗ mal zur Aufſtellung kommt, vergegenwärtkgen kann. „Was einem vorkommen kann, weun man ſich nicht in Acht nimmt. Frau Mina H. aus S. hatte ihrem Schwiegerſohn im badiſchen Städtchen F. vor einigen Wochen geſchrieben, ſie käme Anfang Juli zum Beſuch. Letzterer ſcheint nicht ſehr erbaut von dieſer Ausſicht geweſen zu ſein; er antwortete, unaufſchiebbare Geſchäfte ließen ihn wünſchen, daß der Beſuch noch eine Weile verſchoben werden möge. Es muß wohl beim Schreiben ein Gedanke ihm durch den Sinn gekommen ſein und er den Brief nicht mehr überleſen haben, denn die Schwiegermama las zu ihrem Erſtaunen:„Er bäte, den Beſuch erſt am jüngſten Tage abzuſtatten“ Frau H. ſoll ein neues Teſtament gemacht und den undankbaren Tochter⸗ mann darin enterbt haben. *Einem flotten Schützenbruder aus dem badiſchen Orte W. iſt in Berlin ein Mißgeſchick eigener Art paffirt. Er mußte natürlich jeden Tag ein Lebenszeichen ſeiner, den hei⸗ miſchen Herd hütenden Frau geben, dabei iſt ihin das Mal⸗ heur paſſirt, die Adreſſen der Couverts zu verwechſeln. Die liebende Gattin erhielt nun einen Brief, deſſen Inhalt offen⸗ bar nicht an ſie gemeint ſein konnte, deun ihr Joſef lud ein Fräulein Luiſe zu einem Rendezvous in die Flora in Char⸗ lottenburg ein. Anſtatt zu ſchweigen klagte Frau M. die Sache ihrer Mama. Von der erfuhr es die halbe Stadt und der ungetreue Schütze dürfte einen ziemlich warmen Empfang bei ſeiner Heimkehr gefunden haben. * Für die bedürftige Familie 185 bei uns ein: Von Ungenannt 20 M. von Ungenannt 1 M. Summa 21 M. Weitere Gaben nimmt ſtets gerne entgegen Die Expedition des General⸗Anzeigers. Berurtheilt. Die 22 Jahre alte Dienſtmagd Emma Ullrich von hier, verübte in Ediaheim, Frankenthal und Ludwigshafen mehrere Betrügereien und Diebſtähle und erhielt hierfür von der Frankenthaler Strafkammer eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten und eine Geldſtrafe von 150 Mark, eventuell weitere 20 Tage Zuchthaus. Ein großer Menſchenguflauf entſtand geſtern Nachmittag vor der Roſe“ am Marktplatze, wohin ein aus dem Allgemeinen Krankenhaus entwichener Geiſteskranker zu ſeiner dort wohnenden Frau ſich geflüchtet hatte. Der Dadec wurde per Droſchke wieder in's Krankenhaus verbracht. Hitzſchlag. Frau Andes von Feudenheim wurde geſtern Abend auf dem Felde vom Hitzſchlag getroffen und todt nach Hauſe gebracht. *Arm gebrochen. Geſtern auf dem Straßen⸗ heimer Hof ein Knecht von einem Heuwagen herab und brach einen Arm. Der Unvorfſichtigkeit, in erhitztem Zuſtaude raſch zu trinken, iſt geſtern auf dem Straßenheimer Hof bei Wallſtadt wieder ein Menſchenleben zum Opfer gefallen. Daſelbſt trank ein mit der Ernte beſchäftigter 45 Jahre alter verheiratheter Taglöhner aus Hambach in erhitztem Zuſtande raſch ein Glas Bier und nach Verlauf von 10 Minuten war der Unglückliche eine Leiche. Muthmaßliches Wetter am Freitag, 18. Juli. Der vorletzte Luftwirbel, der nach Mittelſkandinavien gewan⸗ dert iſt, löſt ſich dort auf, die neue Depreſſion, welche ſich geſtern weſtlich von Irland entwickelte, iſt durch einen kräf⸗ tigen Vorſtoß eines hinter ihr folgenden Hochdruckes aus dem atlantiſchen Ozean, der ſich namentlich wieder in deſſen füd⸗ licher Hälfte kräftig zu entwickeln ſcheint, bereits wieder aus⸗ bekannte Geſtalt. Er fand ſie nicht. Da lief von der entgegen⸗ 1205 Seite ein Zug ein. Raſch löſte er eine Karte. Mit f tbarer Aufregung durchſchritt er den ganzen Zug. Da ſah er endlich einen hellen Caſtorhut mit rothem Flügel und grauen Schleifen. Er kannte den Hut genau, welchen Edna den Sonntag in der Kirche getragen, wo er ſie nach langer Zeit wiedergeſehen, und in welchem ſie ihm ſo gut gefallen hatte. Sie ſaß in der Ecke des letzten Wagens und hörte zer⸗ ſtreut auf die lebhafte Unterhaltung einer alten Dame, welche neben ihr Platz genommen hatte. Norwood fühlte, daß es nicht der rechte ba ſei, mit dem Mädchen zuſammen zu treffen, welches er liebte und ſo ſchwer gekränkt hatte. Er lüftete den Hut und bot ihr die Hand. Kalt reichte ſie ihm ſucte re welche er feſthielt und indem er ſich über ſie beugte, agte er: „Ich ſah nach Ihnenn „Nach mir, das iſt ſeltſam. 5 „Könnte ich vielleicht noch Platz neben ihnen finden?“ war alles, was er augenblicklich ſagen konnte. „Wenn es möglich iſt, recht gern“, entgegnete Edna etwas hochmüthig „Wollen Sie mit mir in den Salonwagen kommen, dort iſt Platz genug.“ „Mein Büillet lautet nicht erſter Claſſe“ Das macht nichts. Bitte, thun Sie mir den Gefallen. Sch habe Ihnen etwas zu ſagen Kommen Sie. Er hielt ihre Hand noch feſt umſchloſſen. Dieſen befeh⸗ lenden, ſprechenden Augen gegenüber wagte ſie keine Gegen⸗ rede. Sie ſtand auf und ging mit ihm durch den ganzen Zug an den eleganten Paſſagieren vorüber, welche mit neugieri⸗ gem Intereſſe das ſchöne Paar betrachteten. Zu Edna's Be⸗ ruhigung waren keine Bekannten da und Robert Norwood ſchien auch von Niemand Notiz zu nehmen. Sie betraten den Salonwagen. Er war leer. Edna ſetzte ſich neben das Fenſter, Norwood nahm ihr gegenüber Platz, indem er verlegen an ſeinem Schnurrbarte drehte und in das ſchöne Geſicht ſah, ſagte er endlich: na 12 geglichen worden. Daraus erklärt ſich auch die plötzliche Wie“ deraufwärtsbewegung des Barometers in Süddeutſchland⸗ nachdem am Mittwoch mehrfache Gewitter in den Gebirgs⸗ gegenden, namentlich in den Vogeſen aufgetreten ſind. Bei vorherrſchend ſüdweſtlichen Winden iſt daher für Freitag, und Samſtag größtentheils trockenes und ziemlich 17 5 Wetter in Ausſicht zu nehmen, dage⸗ gen bleiben in Gebirgsgegenden vereinzelt auftretende Ge. witter mit heftigen elektriſchen Entladungen nicht ausgeſchloſſen *Meteorolsgiſche Beobachtungen der Station Maum⸗ heim vom 17. Juli Morgens 7 Uhr. Thermometer Höchſte und mederſte Tem⸗ 1 i 2* e in Celſius peratur des verg. Tages in mm TrockenFeucht Stärle Maximum Mimimum 754. 19.0 18.0 SW 1 29.8 1 ) C: Windſtille:ſchwacher Zuftzug 2: etwas ſtärker ze. 8 Sturm; 10: Detan. 80 5 vergangenen Nacht vorbeiziehendes Gewitter von „nach E. Aus dem Grsſtherzogihum. 1 16. Juli. Geſtern Abend wurde ein Student, der des Verſuchs eines Vergehens gegen§ 175 des Reichsſtrafgeſetzes beſchuldigt iſt, in Unterſuchungshaft ver⸗ bracht. Es iſt nachgerade erſchreckend, wie ſich in der letzten Zeit derartige Vorkommniſſe häufen. 5 Dofſenheim, 16. Juli. Der hier als Rathſchreibers⸗ gehilfe angeſtellte und mit dem Dienſt eines Kaſſiers bei der hieſigen Krankenkaſſe betraute Wendelin Graf aus Schries⸗ heim, ein 27jqähriger Mann hat ſich Unterſchlagungen im Amte und zwar in Höhe von 300 Mk. zu Schulden kommen loſſed, weßhalb er verhaftet und in's Amtsgefängniß verbracht wurde. Karlsruhe, 16. Juli. Ein in dem Bahnhofſtadetheil wohnender Gypſer H. wollte ſich geſtern Vormittag mittelſt eines Revolverſchuſſes das Leben nehmen. Der Schuß ver⸗ ſagte aber und ging erſt los, als der Lebensmüde den Revol⸗ ver vom Ohr hinwegnahm, um nach der Urſache des Verſa⸗ ens zu forſchen. Verſchmähte Liebe ſoll die Urſache des tſchluſſes, ſich das Leben zu nehmen, geweſen ſein. Pfälziſche Machrichten. =DSupwigshafen, 16. Juli. Die Pfälz. Eiſenbahnen hatten im Monat Juni eine Geſammteinnahme von 1,589,263 Mark, d. 0. 156,005 Mark mehr als im Mai vorigen Jahres. Die Geſammtmehreinnahme in den 6 erſten Monaten dieſes Jahres betragen 566,971 Mark. 5 = Dudwigsbafen, 16. Juli. 106 von 1100 ſtimmbe⸗ rechtigten Gemeindebürgern haben es für nöthig gehalten, geſtern Abend die Gemeindeverſammlung zu beſuchen und von ihrem Rechte der Abſtimmung über das ſtädtiſche Anlehen Gebrauch zu machen. Die Genehmigung erfolgte mit allen gegen eine Stimme und dieſe Stimme war die des Herrn Jabrikanten Marx Adler, welcher meinte, der Bau eines Krankenhauſes(), eines Volksſchulhauſes(10 und die weitere Kanaliſation könne noch— verſchoben werden, und deßhalb nur die Mittel für die Gasfabrik und den Realſchulbau ge⸗ nehmigt haben wollte. O Speyer, 16. Juli. Ein hierher gelangtes Telegramm wird bei allen Pfälzern, welche Gelegenheit hatten, in München den Prinzen Alfons, jüngeren Sohn des ver⸗ ſtorbenen Pfalzgrafen Prinzen Adalbert von Bayern, den Liebling der Münchener, kennen zu lernen, freudige Theil⸗ nabme erregen. Der Prinz hat ſich geſtern mit der Prinzeſſin Luiſe, Tochter des Herzogs von Alengon und der Prinzeſſin Sopbie von Bayern, ſeinerzeitiger Braut König Ludwigs II. verlobt. Außer der auffallenden Körpergröße und männlichen Schönheit hat der Prinz bekanntlich auch die Liebenswürdig⸗ keit und Leutſeligkeit ſeines Vaters geerbt, während die Braut das Ebenbild ihrer wegen ihrer Schönheit berühmten Mutter iſt Aus der Pfalz, 16. Juli. In Rieſchweiler bat lich der 14jährige Sobn des Fabrikarbeiters Pirrmann in der Scbeuer am Rollſeil erhängt.— In Pirmaſens ſtürzte der verheirathete Schuhmacher Kirchhöfer Nachts aus dem Fenſter ſeiner Wohnung und blieb todt auf dem Platze.— In Landau ſind 1000 Stück des neuen klein⸗ kaliberigen Gewehres für das 1. Bataigon des 18. Inf.⸗Ngts. eingetroffen.— Die Buchdruckerei C. Schlitt und der Verlag des„Tagblatt für die Südpfalz“ in Bergzabern ging käuflich in den Beſitz von Ph. Bickelhaupt über. Gerichtszeitung. Maunheim, 16. Juli. Die Kellnerin, mit welcher der von der hieſigen Strafkammer I am 10, d. Mts. wegen Be⸗ trugs zu einer Gefäagnißſtrafe von 1 Jahr 6 Monaken verurtheilte Kaufmann Oscar Bülom von Mechau das von ihm erſchwindelte Geld durchbrachte, hieß Eliſe Friedel, 20 wir, um Verwechſelungen zu vermeiden, nachträglich mit⸗ en. Tagesneuigkeiten. — BVerlin, 15. Juli.(Eine ſchwierſge Opera⸗ tion) iſt geſtern durch Herrn Profeſſor von Bergmann an einer jungen Frau vorgenommen worden. Die betreffende Dame hatte ſich im Jahre 1888 bei dem Gedränge vor dem Dome gelegentlich der Leichenparade des Kaſſers Wilhelm I. anſcheinend eine Verſtauchung des rechten Fußgelenkes zuge⸗ „Ich verlange nicht von Ihnen, daß Sie mir jetzt ver⸗ zeihen“, fügte er nach einigen Minuten hinzu, zaber ich hoffe, Sie werden es mit der Zeit thun. Ich liebe Sie und ha Sie geliebt, auch während unſerer böſen Mißverſtändniſſe. Mein Mangel an Vertrauen war eine grauſame Sünde, aber nicht ein Beweis, daß Sie mir nicht das Theuerſte auf der Welt ſind. Einſtmals ſchien es, als ob Sie ein tieferes Ge⸗ fühl für mich hegten. Wie groß die Kluft zwiſchen uns ge⸗ worden iſt, wird mir klar durch ihr Benehmen. Aber ich wollte und mußte Ihnen ſagen, Edna, daß ich ſoviel gelitten habe wie Sie.“ Sie ſaß ruhig da mit geſenktem Blick. „Durch welchen Beweis wurden Sie überzeugt, daß mich keine Schuld trifft?“ frug ſie. „Hören Sie, was ich Ihnen jetzt ſage, ſpricht vielleicht u meinen Gunſten“, erwiderte Norwood.„Mein kieſſter ummer iſt der, daß ich einen Beweis nöthig hatte und ich glaubte ihn gefunden zu haben. In jener Nacht folgte ich Ihnen nach Hauſe und war nahe daran, zu ungewohnter Stunde bei Ihnen vorzuſprechen. Da ſah ich Sie durch die Fenſtervorhänge. Ihre Stellung verrieth Zerknirſchung, als ob Sie ſoeben ein Bekenntniß 1 hätten. Ihr Vater legte die Hand auf Ihre Schulter. Sie ſchüttelten ſie ab und eilten aus dem Zimmer. Ich hörte die Thüre in das Schloß fallen. Ich glaubte Sie ſchuldig und eilte davon.“ Und er erzählte von ſeinem Zuſammentreffen mit Emmy Robſart, von ihrer Unterhaltung über den verfloſſenen Kar⸗ neval und wie er jetzt vollſtändig von Karrie's Intrigue überzeugt ſei. „Ich wußte, daß Sie zur Einſicht kommen würden“, ent⸗ gegnete Edna.„Mit der größten Strenge wollte ich damals die Sache verfolgen, aber mein Vater trat ee Er ſtellte mir vor, daß ein Mann wie Sie, Herr Norwood, der ſo lange in unſerem Hauſe verkehrte, den Zweifel gegen mich nicht hegen durfte und ich nach dem Bekenntniß, das ich dem Vater abgelegt, keinen Schritt mehr thun dürfe, ohne meinen Charakter herabzuſetzen.“ Sie gab keine Antwort. Ihr Benehmen war ſehr zurück⸗ haltend. Norwood erbleichte. „Da ich ſo offen mit Ihnen geſprochen habe, Edna, bitte 4. Seite. Senueral⸗Anzeiger. ſ en, an ſwelcher die Frau bisher Unſäglich litt. Seit etwa echs Wochen ſtellten ſich heftige Schmerzen in der Gegend des Hüftknochens ein, bald darauf fand eine Schwellung der ganzen rechten Seite ſtatt und ſo begab ſich die Dame nach der Klinik des Profeſſor von Bergmann. welcher eine Ver⸗ eiterung des rechten Hüftknochens feſtſtellte, die ſich bereits der ganzen rechten Seite mitgetheilt hatte. Um eine wirk⸗ ſame Kur vornehmen zu können, mußte der Oberſchenkenkel bis ziemlich zum Kniegelenk, ſowie der ganze Unterleib völlig blosgelegt werden. Der Operation, welche glücklich von Statten ging, wohnte außer vielen Aerzten auch noch ein Zeichner bei, welcher dieſelbe bildlich darzuſtellen hatte, da die Operation in einer der nächſten Nummern der klini⸗ ſchen Wochenſchrift beſprochen werden ſoll. — Berlin 16. Juli.(Auf einer Vergnügungs⸗ reiſe) lernte der öſterreichiſche Hauptmann v. B. in Paris kürzlich eine junge Franzö ſin kennen, die Frau eines Banquiers, welche ſich von ihrem Manne hatte ſcheiden laſſen, und nun, ihr Eingebrachtes, nämlich eine halbe Mil⸗ lion Franken, in Paris erheben wollte. Schönheit und An⸗ muth mit einer ſolchen Mttgift haben immer viel Anziehen⸗ des und der Hauptmann hatte auch nichts Eiligeres zu thun, als ſich ſterblich in Madame Claire de Hauteville zu verlieben. Das Pärchen hatte ſchon Tage des Glücks hinter ſich, als plötzlich die junge Frau die Eröffnung machte, daß ihr Mann es durch allerlei Ränke verſtanden hätte. die Auszahlung ihres großen Vermögens zu ſiſtiren. Haupt⸗ mann b.., der die Intereſſen der jungen Frau mit den ſeinigen ſchon für identiſch hielt, half gern aus und ſtreckte 2000 M. vor. Sein Urlaub war abgelaufen und er mußte in ſeine Garniſon zurück. Ein inniger Abſchied und ein darauf folgender Briefwechſel durften als Bürgſchaft der Beſtändigkeit der gegenſeitigen Liebe angeſehen werden. Beim Abſchied hatte ſich der Hauptmann von ſeiner Angebeteten noch die Erlaubniß eingeholt, die gerichtlich ihr zuerkannten Alimente durch einen monatlichen Zuſchuß von 500 Franken zu erhöhen. Frau v. H. mochte ſich wohl mit einer Ver⸗ trauten veruneinigt haben— wer kennt all die Urſachen anonymer Briefe,— genug, der Hauptmann erhielt plötzlich einen ſolchen, der fGeee machte, daß er beſchwin⸗ delt ſei. Empört über ſolche frivolen Verdächtigungen ſeiner Braut, gab er einem Berliner Privat⸗Detectiv⸗Inſtitut den Auftrag, den 0 00 des in Rede ſtehenden Briefes zu ermitteln. Zur peinlichſten Ueberraſchung des Auftraggebers wurde feſtgeſtellt, daß die vermuthliche Baronin v. H. keines⸗ wegs die geſchiedene Frau eines Bauquiers, ſondern eine Berliner Schuſterstochter Namens Clara B. ſei. Nach Ueberwindung des erſten Schreckens war der Hauptmann ſehr froh, daß er nicht noch obendrein dem vielfach ausge⸗ ſprochenen Wunſche der vermeintlichen Baronin, ſich mit ihr trauen zu laſſen, Folge geleiſtet hatte. — Straßburg, 16. Jull.(Ein Schuß!) In der pergangenen Nacht hörte die Eitadellenwache von dem Glacis her einen Schuß fallen und Hilfegeſchrei. Die, Wache ſandte eine Patrouille ab, welche den Poſten am Glacis hilfsbe⸗ dürftig vorfand. Dem Manne war durch einen Schuß aus ſeinem Gewehre die Hand zerſchmettert worden. Der ver⸗ wundete Poſten hat angegeben, er ſei von einem Civiliſten angefallen worden, der verſucht habe, ihm das Gewehr zu entreißen. Im Ringen habe ſich das Gewehr entladen und die Kugel habe ihm die Hand zerriſſen. — Marienbaum am Niederrhein, 15. Juli.(Durch eine ſchaurige Blutthat) iſt unſer Dorf in eine furchtbare Aufregung verſetzt. Ein bier allgemein beliebter unger Mann, welcher in dieſen Tagen von einer vierwöchent⸗ lichen Uebung heim kam, begegnete geſtern im Walde mehreren 155 Mädchen. Er näherte ſich einer derſelben underſchoß 5 floh alsdann und man fand ihn ſpäter er⸗ ngt auf. — Oedenburg(Ungarn), 16. Juli.(Säbelduel!h. Zwiſchen den Officieren Oberlſeutenant Simchen und Lieute⸗ nant Gottmann des hier ſtationirten 76. Infanterie⸗Regi⸗ ments wurde geſtern Nachmittags ein Säbelduell ausgefoch⸗ ten, nach welchem beide Duellanten ſchwerverletzt mittels Wagens in's Spital überführt wurden — RNew⸗Dork, 14, Juli. Die Kataſtrophe auf dem Pepin See.) Einem Telegramme über die(bereits in der geſtrigen Nummer gemeldete) Kataſtrophe auf dem Pepin⸗See in Minneſota zufolge ſuhr der Dampfer„Seae wing“ mit einem Kahne im Schlepptau von Diamond Bluff nach dem etwa 18 Meilen davon gelegenen Standlager der Stagtsmiliz und trat um 8 Uhr Abends die Heimfahrt an. Es befanden ſich 150 Perſonen auf dem Dampfer, darunter Männer, Frauen und Kinder aus Red Wing und Diamond Bluff, während 50 auf dem Kahne waren. Obwohl An⸗ zeichen eines herannahenden Sturmes vorhanden waren, wurden dieſelben nicht als geſährlich betrachtet. Als das Schiff indeß gegenüber Lake City anlangte, wurde die volle Gewalt des Sturmes verſpürt. Die Wogen ergoſſen ſich über den Dampfer, der bald darauf auf einer Sandbank aufſtieß. Inzwiſchen hatte ſich der Kahn losgeriſſen und trieb planlos umher, nachdem mehrere ſeiner Inſaſſen in den See geſprungen und an's Üfer geſchwommen waren. Der Dampfer wurde flott gemacht und krieb in die Mitte des Sees hinaus, wo er infolge des ſtürmiſchen Wogenganges umſchlug, 25 Perſonen hatken ſich feſtaehalten und es war ihnen gelungen, auf das umgeſtürzte Schiff zu klettern, aber die übrigen 125 ertranken, da die ſchäumenden Wogen Rett⸗ ungs verſuche unmöglich machten. Die Scene, die ſich zur Zeſt abſpielte, wird als gräßlich geſchildert. Der Sturm legte ſich indeß bald und von Lake Eity ſtießen mehrere Boote ab, welche die Perſonen, die ſich am Kiel des Dampfers feſthielten, aufnahmen. Eines dieſer Boote ſchlug um, wo⸗ durch 25 der Geretteten wieder ins Waſſer fielen und mehrere derſelben ertranken. Die übrigen, größtentheils Männer, wurden durch Ruderbobte vom UÜfer gerettet. Der Kahn erreichte nun alücklich das Geſtade und alle Perfonen, die ſich auf demſelben beſanden, wurden gerettet. Der Wirbelſturm richtete großen Schaden in Lake Eity an Die Stadt iſt größtentheils dem Erdboden gleichgemacht und viele Einwohner wurden entweder in den Häuſern oder auf ———— ſagen Sie mir, welches Bekenntniß legten Sie damals dem Vater ab?“ Eine tiefe Röthe bedeckte ihr Geſicht. „Ich bekannte mich ſchuldig, daß——— Sie ſah ihn an mit einem Lächeln. In ihren Augen ſtanden Thränen,„Aber nichts davon,“ fuhr ſie verwirrt Fert.“ ich 1975 es Ihnen nicht ſagen. Sie hatten mir etwas geraubt und ich empfand den Verluſt damals zum erſtenmale. Ich verſuchte durch Stolz, durch Selbſtbeherrſchung mich darüber hinwegzuſetzen, aber ich konnte nicht. Ich glaubte, Sie haßten mich— und ich—. 8 das war Norwood nicht vorbereitet. Er ergriff ihre and. „Oh, Edna, Sie bekannten ſich jene Nacht ſchuldig, mich zu lieben, ſo werden Sie mich auch nicht fortſchicken, ohne mir zu verzeihen, ohne mir zu vergeben.“ „Ich glaube, ich kann es nicht!“ Edna Hirth und Robert Norwood verließen den Zug als Verlobte. Drei Monate ſpäter war die Hochzeit. Emmy Robſart eröffnete den Zug der anmuthigen Brautführerinnen, unter welchen eine fehlte, Karrie Smith. Letztere verließ, nachdem ihre Intrigue gegen Edna zum Tagesgeſpräch ge⸗ worden war, Wilmington und kehrte erſt nach Monaten zu⸗ rück, um ſich mit einem reichen, aber ungeltebten Manne nach Chicago zu verheirathen. Sie trat in die Ehe als eine trau⸗ den Straßen getödtet.— Ein ſpäter aufgegebenes Telegramm meldet: Es iſt nunmehr ermittelt worden, daß 60 Paſſagiere des Dampfers„Seawing“ gerettet wurden, ſo daß die Zahl der Ertrunkenen weniger als 100 betragen dürfte. Etwa 70 Leichen ſind bereits geborgen worden. Der Wirbelſturm richtete allenthalben furchtbare Verheerungen an. An den Geſtaden des Gervais Sees unweit St. Paul befinden ſich zahlreiche Sommerwohnungen der Einwohner dieſer Stadt, die faſt alle zerſtört wurden. Der Sturm hat nahezu einen Flächenraum von 2 Meilen beſtrichen und alle auf demſelben befindlichen Gebäude ſind entweder zerſtört oder beſchädigt worden. Verſchiedene andere Seen und Vergnügungsorte unweit St. Paul wurden vom Orkan heimgeſucht und arg beſchädigt, wobei auch mehrere Perſonen getödtet und andere verletzt worden ſind. Keueſie Nachrichten und Celegrammt. Aaleſund, 16. Juli. Das deutſche Geſchwa⸗ der iſt heute Abend hier eingetroffen. *Hamburg, 16. Juli. Die„Hamb. Nachr.“ ſchreiben mit Bezug auf Bismarcks Sozialpolitik: Wenn ein leitender Miniſter glaubt, daß die allerhöchſten Ent⸗ ſchließungen den Landesintereſſen nicht ent⸗ ſprechen, muß er den ihm vperfaſſungsmäßig zuſtehen⸗ den Einfluß geltend machen, daß die Ausführung unter⸗ bleibe; er iſt nicht berechtigt, die Dinge ihren Lauf nehmen zu laſſen und um ſeinen Abſchied zu bitten; vielmehr muß er den Verſuch machen, ſeine abweichende Ueberzeugung durch andere Perſonen und Inſtanzen der Kronue gegenüber vertreten zu laſſen. Die nächſte Inſtanz ſind die uͤbrigen Miniſter, ſchließlich der Staatsrath und eine internationale Conferenz. Die Berufung dieſer Inſlanzen war ganz berechtigt, auch wenn ſie ſchließlich nicht dem Zwecke entſprach. Nachdem dann die Anſicht des leitenden Staatsmannes nicht durchgedrungen war, ſondern die des Monarchen, mußte erſterer entlaſſen werden. So fand die Trennung ſtatt. Man kann ein ſehr guter Royaliſt ſein und dennoch die jeweilige Politik der Krone nicht für richtig und heilſam halten. Dann erheiſchen es Recht und Pflicht, es offen auszu⸗ ſprechen. (Fuͤrſt Bismarck legt Werth darauf, zu konſtatiren, daß er für die Sozialpolitik des Kaiſers nicht verant wortlich ſein mag. Das weiß die Welt, denn Fürſt Bismarck iſt deßhalb nicht mehr im Amte. Wir geſtehen, daß wir nicht begreifen, warum der Fürſt immer wieder darauf hinweiſt, daß der Kaiſer„gefährliche Wege“ gehe und„hbedenkliche Maßnahmen plane.“ Bor der Geſchichte, an die Fürſt Bismarck apellirt, iſt er von der Verantwortung für dieſe Sozialpolitik frei, des⸗ halb wäre es unſeres unmaßgeblichen Erachtens richtiger und würde für die vdm Fürſten Bismarck während ſei⸗ ner Miniſterzeit ſtets betonte Autorität der Krone beſſer ſein, wenn Fürſt Bismarck dieſe Differenz der An⸗ ſchauungen nicht immer wieder durch die Zeitungen verkünden laſſen wollte. D..) Paris, 16. Juli. Von maßgebenden Kreiſen wird die Meldung des„Gaulois“, wonach die Expeditions⸗ truppe unter dem Kommandanten Archinard ſich in gefährdeter Lage beſindet, dahin berichtigt daß die alar⸗ mirenden Gerüchte durch Meinungsverſchiedenheiten hervor⸗ gerufen ſeien zwiſchen den Anhängern einer energiſchen Aktion und denjenigen, welche den status quo erhalten zu ſehen wünſchen. * Rom, 16. Juli. Es wird berichtet, daß der Begleiter des Papſtes, Monſignor Angeli, ihn bei der geſtrigen Ausfahrt aufmerkſam gemacht habe, daß er ſtalieniſchen Boden berühre; der Papſt habe aber geantwortet, es wäre ſchlimmer, wenn es türkiſcher wäre. * Liſſabon, 16. Juli. Die Pairskammer nahm mit großer Majorität das Geſetz an, wonach die von der Regie⸗ rung Anfangs dieſes Jahres getroffenen diktatoriſchen Maß⸗ nahmen wieder ſind. ie Miniſter gaben die Erklärung ab, daß die Maßregeln damals dringend erforder⸗ lich geweſen ſeien, um die Ordnung vollſtändig aufrecht zu erhalten. *Madrid, 16. Juli. In der Provinz Valencio kamen geſtern 19 Cholera⸗Erkrankungen und 10 Cholera⸗Todesfälle vor. * London, 16. Juli. Der„Times“ zufolge er⸗ folgte in Chili im Salpeterdiſtrikt zwiſchen den Truppen und den Ausſtändiſchen ein Zuſammenſtoß, bei welchem 40 Ausſtändiſche theils verwundet, theils ge⸗ tödtet wurden. London, 16. Juli. Kaiſerin Friedrich und die Prinzeſſinnen Vietoria und Margarethe reiſten nach Gibraltar. Bukareſt, 16. Juli. Die„Agence Rumaine“ erklärt die Meldung des„Figaro“ über eine angeblich⸗ Intervention des Königs von Rumänjen behufs Ein⸗ trittes Englands in die Tripelallianz und von beabſichtigten Verhandlungen für abſolut erfunden. *Buenos Aires, 16. Juli. Heute wurde ein Dekret veröffentlicht, welches die Regierung zur Ausgabe von Noten im Betrage von 100 Millionen Dollars zur Ein⸗ löſung der Cedulas ermächtigt. Mannheimer Handelsblatt. Caiſſe de la Dette Publique'Egypte. Man ſchreibt uns: Seit 14 Jahren exiſtirt in Egypten eine Staatsſchul⸗ denverwaltung, wie ſie, was Zuverläſſigkeit und Sicherheit des Funktionierens anbetrifft, nicht beſſer in einem Europäi⸗ ſchen Großſtaate organiſirt ſein kann. Bekanntlich ſind alle ſechs Europäiſchen Großmächte, Deutſchland, Oeſterxeich, Rußland, England, Frankreich, Italien in der Verwaltung der Caiſſe de la Dette Publique je durch ein Mitglied ver⸗ treten. Der Dette Publique iſt die Verwaltung und Con⸗ trole einer Reihe der wichtigſten Egyptiſchen Staatseinkünfte eingeräumt, und irgend welche das Staatsſchuldenweſen be⸗ treffenden Dekreten des Khedive können nur unter Sanction der Dette Publique, welche die Zuſtimmung der Europäiſchen Großmächte bedeutet, erlaſſen werden. Der vollkommen Europälſche Charakter der Egyptiſchen Dette Publique, ibre unanfechtbare rechtliche Baſis u. die Zuverläſſigkeit u. Exact. heit ihrer Schuldenverwaltung haben dieſer Inſtitution an den großen Geldmärkten EnglandsFrankreichs und Deutſchlands ein ſeit Jahren ſtetig gewachſenes Vertrauen zugeführt und dieſes Vertrauen iſt der Ausgangspunkt für die Verwerthung und hohe Einclaſſirung der Egyptiſchen Fonds geworden. kige, abes um eine Erfahrung klüger gemachte junge Frau. Heſſ. Judwigsbahn 119.30 Wie die Convertirung der öproz. privilegirten egy ptiſchen Manngen, Tr: Jun Staatsanleihe erfolgreich geweſen iſt und die ganz über⸗ wiegende Mehrzahl der Beſitzer auf die. Rückzahlung des Ka⸗ pitals verzichtet hat, ſo werden vorausſichtlich auch die Be⸗ ſitzer der Aproz. Dakra⸗Obligationen von der Converkirung Gebrauch machen, zumal die Zinſen dieſer Anleihe nicht wie die der privilegirten Schuld auf 3¼ reduzirt werden. Maunheimer Effektenbörſe vom 16. Juli, An der heutigen Börſe ſtellten ſich Anilin⸗Aktien 270.50 G. Deutſche Unionbank 89 Geld. Bad. Rüch. und Mitver⸗ ſicherung wurden zu 500 umgeſetzt, Gummi⸗Aktien zu 57.50. Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 16. Juli. Die günſtigen Ernte⸗ ausſichten waren auch der heutigen Börſe von börderndem Einfluß. Es zeigte ſich ziemlich Kaufluſt, hauptſächlich in Bahnenwerthen. Die leitenden Bankaktien waren ebenfalls feſter. Geld war eine Nuance theurer, der Verkehr in An⸗ lagewerthen infolge deſſen nicht ſehr rege und die Courſe ſtabil, theilweiſe ſelbſt ſchwächer. 5 Handelsgeſellſchaft gewannen.80, Dresdener 0,30, Län⸗ derbank ſind dagegen ¼ fl., Banque Ottomane.50 pCt. niedriger. Deutſche Bahnen waren feſt, aber ſtill. Von Schweizeriſchen ſind Gotthard und Nordoſt je ca..50 pet. geſtiegen. Von anderen Bahnen Ruſſ. Südweſt.40 ange⸗ zogen. Galizier wurden lebhaft umgeſetzt und bleiben ca. 1 fl., Staatsbahn etwa ebenſoviel höher. Elbthal 1/ fl., Duxer ca. 8½ fl. über geſtern. Induſtrieactien wenig ver⸗ ändert, nur Montanwerthe durchweg etwas höher und zu 9 geſtrigen Courſen gut behauptet. Privat ⸗ Diskonte 3 2 55 5 Frankfurter Effektenſocietät. Bankaktien. Sotthard 168.10 Oeſterr. Credit 264½ Jura 118.40 f Union 119 87 Diskonts⸗Comm. 220.80 8 Deutſche Reichsvauk 142.— 9 9 9 8 2 Verl. Handels-Geſ. 165.— cripional⸗Aktien 1418 Deutſche Bank 166..— Ruſſiſche Südweſt 81.10 Dresdener Bank 156.83 Staats⸗Fonds. Ungar. Goldrente 89.205 5 Papierrente 86.99 Oeſterr. Silberrente 77.65 Ruſſen 96.70 Ruſſ. Conſols 95.— Spanier 75.80 Italiener 94 10 Türken 17.95 Türken⸗Jooſe 25.80 Sttom. Zoll⸗Obl. 90.88 Serbiſche Tabak 88.20 Eguypter 97.80 4 pet. Griechen 77.10 Induſtrie⸗Weethe. Nordd. Lloyd 157.50 La Veloce 82 10 Bad. Anilin 271.40 Cement 251 Alpine 88.80 Laura 142.50 Gelſenkirchen 166.80 Schaafhauſener-V. 112.68 Effekten-⸗B. 127.— Darmſtädter B. 156.30 thein Fredit B, 128.— Deutſche Union⸗B. 84— Deutſche Vereins⸗Bank 112.50 Länderbank 199½ VBanquepOttomane 115.40 Eiſenbahn⸗Aktien. Laleck-Düchen 168.20 MRarienburger 64.— Alorecht 71½ Deſterr Franz. Staatsb. 207½ Galizier 178½ Buſchtherader 404% Duz-Bodenbacher 4588/ Lemberg⸗Czernow. 201½ Elbethal 209½ Lombarden 121— Schweizer Ceutral 147.— * Norpoſt 140..— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 16. Juli. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Ete. Hafenmeiſterei J. Claßen Chriemhilde Rotterdam Stückgüter— Biſchoff Vietoria 1 1— J. Hömmerich Trifels 5 1094 Lohmann Anna Hochfeld Kohlen 42⁰⁰ Hafenmeiſterei II. Treſter Joſef Rotterdam Stückgüter 7860 H. Müßig Maria Salpeter 8988 Fiſchmann Mathilde 0 Eiſenwagren 15510 Kappes Erbprinz Jagſtfeld Salz 1088 Stumpf A. Eiſig 7 1008 Klee Mannheim Rotterdam Stückgüter 12486 Anſtatt Clara Biebrich Cement 4602 Keller Main 12 Antwerpen Stückgüter 2304 Schneiber Gundermann Jagſtfeld Salz 1880 Barwig Nannheim 84 Rotterdam Stückgüter 1752 Specht 2 Karl 75 Theer 1034 Stüber Helvetia Antwerpen Stückgüter 10790⁰ Hafen meiſterei 1II. beller Induſtrie 7 Ruhrort Stücgüter 140⁵ ofler Nana Heilbronn Salz 1054 Katharina 5 5 766 J. Leutz Brüder Jagſtfeld 7 14a8 Hafenmeiſtere i IV. Meuwſen Naab Karcher 1 Duisburg Kohlei 1578 Stein Ruhrort 19 Ruhrort 7 1640⁰ Kuthmann Henriette Duisburg Strack Katharina 0 2 6400 Wartenbergz Schöffer 5 7 5700 Augsburger Stolzeneck Ruhrort 2 290⁰ loßholz: angekommen 1820 obm., abgegangen—— obus. 14. Juli.(Schiffsnachrichten der niederl ⸗amerikan. Damp ſchifffahrts⸗Geſe) 8 8 1 Juli Dampfer Von Nach Eing. in Abg. von aſſ. 11. Obdam Newyork Rotterdam Rotterdam— 11. Weriendam Amſterdam Newyork Newyork* 12. Schiedam La Plata Notterdam— Las Palmas— 12. Spaarndam Newyork Rotterdam Newyork 8— 19. Amſterdam Amſterdam Newyork— Amſterdam 200 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. f0 Bingen, 16 Juui 291 m. +.18. Konſtanz, 16. Juli 503 m. +.01. Kaub. 16. Juni.85 m..,.18. 16 Juli 387.— 0 80. Koblenz, 16. Juni 8 49 m. +.04. ehl, 16. Juni.41 m—.24. Köln, 16 Juni.98 m. 0 05. Sauterburg, 16. Juni.42—.84 Ruhrort 16. Juni.38 m. + 0,03. WMaxau, 15 Junf 5 90 m +(22. 5 Necar Mannbeim, 17. Juli.85 m—0,07.] Mannbeim, 17. Juli.59.— 0,6. Mainz, 16. Juni.54 m +.15 Heilbronn, 16. Juni.00 m.—.00. Waſſerwärme an den Badeanſtalten oberhalb der Eiſen⸗ bahnbrücke: 18 R Obwobl die ſeit Jahren in allen beſſeren Küchen einge⸗ jübrte Waſteur' ſche Eſſig⸗Eſſenz von G. Vollpatt 8 Co. in Nürnberg, dekanntlich ſchon eine bedeutende Ver⸗ breitung gefunden hat, ſo wollen wir bei gegenwärtiger Ver⸗ brauchszeit doch noch alle unſere verehrten Hausfrauen daran erinnern, daß die Paſteur'ſche Eſſig⸗Eſſenz den geſündeſten, wohlſchmeckendſten und billigſten Eſſig gibt. Eine J. 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Die Haufigkeit der Durch. fälle mahnt zur größten Vorſicht. Ein ſeit langen Jahren beliebter, zur heißen Zeit äußerſt bewährter Zuſatz zur Mi 0 iſt Timpes Kindernahrung(bier in der Apotheke zu haben) und ſei jeder Mutter zum— empfohlen. 8¹ Heffentliche Inſtellung. No. 35,429. Die am 24. März 1890 geborene Bertha Bortne, natürliche Tochter der Näherin Eliſabetha Bortne in Käferthal, vertreten durch den Klagvormund Philipp Zöller daſelbſt, dieſer durch Rechtsanwalt Dörzbacher hier, klagt gegen den Peter Hamm von Käferthal, z. Zt. an Unbekannten Orten abweſend, auf Grund des Geſetzes vom 21. Fe⸗ bruar 1851, Erbrecht und Er⸗ nährung unehelicher Kinder betr. aus außerehelichem Beiſchlaf in der geſetzlich unterſtellbaren Empfängnißzeit, mit dem An⸗ trage auf vorläufig vollſtreck⸗ bare Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung eines, in Viertel⸗ jahresraten vorauszahlbaren, wö⸗ chentlichen Ernährungsbeitrages von 1 M. 70 Pfg. von der Ge⸗ burt des Kindes bis zu deſſen urückgelegtem 14. Lebensjahre, 155 der Koſten ein⸗ chließlich der des Arreſtverfah⸗ rens und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Großher⸗ ogliche Amtsgericht IV zu Mann⸗ beim auf: 82317 Donnerſtag, 6. November 1890, Vormittags 9 Uhr. um Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, den 11. Juli 1890. Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Galm. Heffentliche Inſtellung. Der am 20. Juli 1889 geborene Karl Leitz, Sohn der ledigen Margaretha Leitz von Hettingen, vertreten durch den Klagevormund Fabian Hollerbach von da, dieſer vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Köhler hier, klagt gegen den Metzger Georg Ziel in Laden⸗ burg z. Zt. an unbekannten Orten abweſend, auf Grund des Geſetzes vom 21. Februar 1851 Erbrecht u. Ernährung unehlicher Kinder betr. aus außerehelichem Beiſchlaf in der geſetzlich unterſtellbaren Empfängnißzeit mit dem Antrage g0f. vorläufig vollſtreckbare und koſtenfällige Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung eines in Vierteljahresraken vorauszahl⸗ haren wöchentlichen Ernährungs⸗ beitrags von 1 M. 20 Pfg. von der Geburt des Kindes bis zu 1 zurückgelegten 14. Lebens⸗ jahr und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des vor das Großh. Amtsgerichts VJ zu Mannheim zu dem von dieſem auf: Donnerſtag, 20. Nop. 1890, 1 82365 Vormittags 9 Uh f um Zwecke der öffentlichen Aadee wird dieſer Aliszug ber lage bekannt gemacht. uli 1890. Stalf, Gerichtsſchreiber des Großh. mtsgerichts. Bekauntmachung. Die Herſtellung der Straße zwiſchen der Delfabrik und dem 0 Anweſen (Bellenweg) betr. No. 12851. Der Bürgeraus⸗ ſchuß hat in ſeiner Sitzung vom 12. März 1885 zur Herſtellung der ohen bezeichneten Straße die Summe von M. 52,211— be⸗ willigt und die vom Stadtrath vorgelegte Voranſchlagsmäßige der gung üper dit dinefodekung der Koſten im gleichen Betrag, beziehungsweiſe die ſeinerzeitige Rückerhebung der Koſten von den Angrenzern nach Maßgabe der Koſtenrepartition gutgeheißen. Dies bringen wir beſtehender Vorſchrift gemäß zur 1 Kenntniß. 82381¹ Mannheim, 15. Juli 1855. Stadtrath: Bräunig. Winterer. Sahuniſ, Ferleigerung. 8785 ter durch Feunt Ah. Klobs Hpe⸗ auftragt in 82185 M 4 Nr. 7 reitag, den 18. Juli d.., Weemteg 9 Uhr beginnend, ge ferſcep e enn Lede Verſchiedene Bettung, Teppich, Bilder, Spiegel, 1 Regulator, Büſten, 2 Blumenſtänder, 3 Gas⸗ lüſter, 1 Ampel, ha, mehrere Tiſche, 1 Ro rſeſſel u. 12 Stühle, 1 Leibſtuhl, 1 nußb. Seeretair, 1 Chiffonier, 1 Schrank, 1 Pfeilerſchränkchen, Waſch⸗ und Nachttiſche, 2 Holzkaſten 1 Kinder⸗ wiege, 2 Bügeltiſche,1 Mehlkaſten, eine neue Badeeinrichtung mit Ofen und Douche, 1Hundehütte, 1 Weinſchrank, Faß⸗ annheim, 15. ſager und verſch. Holzwerk. Gros, ade Verſteigerung. Im Auftrag werden: Freitag, den 18. Juli l.., Nachmittags 2 Uhr in meinem Geſchäfts⸗Lokal Lit. 4, 3 15 gleich baare Zahlung öffent⸗ lich verſteigert: uckskin, fertige Hoſen, Herren⸗ weſten, Cravatten, Kinderkittel, Wolle, Strümpfe, Socken, Unterröcke, Kragen, Schürzen ꝛc. Maiers Converſations⸗Lexikon, Schillers Werke, Göthe's Werke u. Verſen Th. Paul, jun., Aucttonator à 4, 3 nüchſt den 8 Glocken. andſchuhe, aumwolle, Heffeutliche Verfleigerung. Am Freitag, den 18. d.., Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 Uhr an, werde ich in meinem Pfand⸗ lokal Lit. S 4 No. 17 dahier: 2 Chiffonier, 1 Weißzeugſchrank, 3 Kanapee, 2 Kommode, 3 Nacht⸗ tiſche, 3 Spiegel, 9 Bilder, 5 auf⸗ gerüſtete Betten, 1 Waſchkommode, 1 gepolſterter Seſſel, 1 ovalen Tiſch, 1 Küchenſchrank, 2 Kleider⸗ ſchränke, 4 weiße Bettdecken, 1 Handkoffer, 1 Waſchtiſch, 1 Hand⸗ nähmaſchiue, 1 Kaffeeſervice, 1 Küchentiſch, 1 Waſſerbank, 3 Arm⸗ körbe, 1 Wanduhr, 1 Tiſch mit Teppich, 5 Rohrſtühle, 6 Tiſch⸗ tücher, verſchiedenes Weißzeug, 16 Stück Vorhänge, 4 Mäntel, 4 Schirme, 5 Paar Schuhe, 2 Muffe, verſchiedene Kleidungs⸗ ſtücke, 20 Frauenkleider, Frauen⸗ üte, 1 Bodenläufer, 2 Waſch⸗ örbe, Lampen, Glas⸗, Porzellan⸗ und Küchengeſchirr, Vorhang⸗ ſtangen mit Gallerien, 2 Fenſter⸗ tritte, 1 Conſoltiſch und ſonſt ver⸗ ſchiedene Gegenſtände im Voll⸗ ſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Dieſe Berſteigerung findet ficher tatt. 8239 Bös, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Oeffentliche Nerſteigerung. Am 82396 Freitag, den 18. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. S 4, 17 dahier: 2 Pfeilerkommode, 1 Kanapee, 1 ine Seſſel, 1 Nachttiſch, 6 Bilder, 1 Tiſch, 12 Rohrſeſſel, 2 Wandkörbe, 1 geſtickter Schemel, 4 Nähkiſſen, 1 Punſchſervis, 2 Paar 1 runder Tiſch, 1 aufgerüſtetes Bett, 1 Plüſch⸗ kanapee, 2 Bücher, 24 Stück Meſſer und Gabeln von Elfenbein, 4 Pfandſcheine, 1 Kanne Oel und ſonſt noch verſchiedene Gegen⸗ ſtände imVollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 17. Juli 1890. Gerichtsvolzieher in Mannheim, Fahrnif⸗Herſteigerung. A. 82355 m Mittwoch, den 23. Juli l.., Nachmittags 2 Uhr verſteigern wir im Auftrage des 5d Amtsgerichts in der Wohnung der Erblaſſerin Schul⸗ traße No. 359 dahier, die zum achlaſſe der Ehefrau des Fabtiearbeiters einrich Schmull, Eliſabeth geb. Schreiber von hier gehörigen Fahrniſſen, als: Möbel, Betten, Weißzeug, Frauenkleider, Haus⸗ u. Küchen⸗ eräthe und Küchengeſchirre achee gegen Baarzahlung. eckarau, 15. Juli 1890, Bürgermeiſteramt: Kupferſchmitt. Jahrniß⸗Verſteigernug. Freitag, den 18. d. Mts., Nachm. 2 Uhr verſteigere ich in 82381 B 5, 2, parterre.. nachſtehende Fahrniſſe: 1 vollſtändiges Bett, Matratzen, Bettung, Lampen, Stühle, Spiegel, Bilder, 1 Wecker u. 1 Schweizeruhr, 1 Schreibpult, 1 Kaffebrenner, 1 engl. Meſſerputzmaſchine, 1 hoch⸗ feine Kücheneinrichtung beſtehend in nur reinem Kupfer, welches ſich hauptſächlich füreſtaurateure eignet, 1 Sopha mit 6 Seſſel. Gg. Anſtett, Auctionator. Avis für rantleute, Hökeliers, u. Private! Sofort zu verkaufen durch den Unterzeichneten: 8234¹ 1 hochfeine graue Ripsgarnitur beſtehend in;: 1 Sopha, 6 über⸗ polſterte Seſſel und 2 Fanteuils, 3 Paar Vorhänge(Rips.) 3,60 Meter lang, 1 Tiſch und 1 Spieltiſch, beide aus Ebenholz mit Einlage. Gg. Anſtett, Auctionator, B 5, 2. 300 Mark gegen gute Sicherheit, 100% Verzinſung, Rückzahlung in Raten, auf 1 Jahr zu leihen geſucht. Off. unt. Nr. 82357 an die Exped. d. 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Zu dem Gartenfeſt des Bayr. Hilfsvereins am 20. d. M. im Badner Hof Mittags 8 Uhr wer⸗ den unſere Mitglieder mit Ange⸗ hörigen freundlichſt eingeladen. Baheriſcher Hilfs⸗Berein Sonntag, 20. ds. Mts begehen wir die Feier unſeres 8. Stiftungsfeſtes in den Lokalitäten des„Badner Hofes“, Hierzu laden wir unſere verehrlichen Landsleute, Mit⸗ u. Ehrenmitglieder, ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins zu recht zahlreichem Beſuche freund⸗ lichſt ein. Sammlung um 8 Uhr im Vereinslokal. 82266 Der Vorſtaud. Heſangpenein Babaria. Samſtag, den 19. Juli l. Is., „Abends 9 Ühr Mitglieder⸗Zerſammlung im Lokal„Rother Löwe“. Tagesordnung: Fahnenangelegenheit. Es werden die paſſiven Mit⸗ glieder um vollzähliges 50 gebeten. 82400 Der Vorſtand. Freidenker-Verein Zweigverein des Deutſchen Frei⸗ denkerbundes. e den 17. ds. Monats, Abends ½9 Uhr Geſelige Zuſammenkunft im Garten oder Gartenſaal des Belle-vue-Keller, N 7, 8. ladet u zahlreichem Beſuche öſtichſ ein 82387 Der Vorſtand. Geſangverein Eintracht. Freitag Abend 9 Uhr Probe. 78002 Der Vorſtand. Maunheimer Zitherelnb. Donnerſttag Abend 9 Uhr Probe. 78502 Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet 78503 Der Vorſtand. Geſangverein„Lyra“. Sämmtliche Aktiv⸗ und Paſſip⸗ mitglieder ſetzen wir anmit in Kenntniß, daß unſer Vereinslokal vom„Deutſchen Kaiſer“ F 4, 9 nach dem 82879 Gelben Kreuz 3, 6 2 8 worden iſt und von Frei⸗ tag, den 18. d. Mts. die Proben daſelbſt abgehalten werden. Pünkt⸗ liches Erſcheinen erbeten. 13 Für 9 Pirthe u. Weinhändler. Achte Corall⸗⸗ Schwefelſchnitten Kinder⸗Ohr⸗ gelb fein, per Pfd. 20. Pfg. garantirt. Gewürzſchwefel g0ld. Haken ſehr fein, per Pfd. 35 Pfg. verſendet unt. Arſeniefreier Nachnahmezu Gewürzſchwefel 5 Zextra fein, per Pfd. 60 Pfd. Mk. 3,50 pro Paar. 73014 J. Kraut, Mannheim, + 1, 1 Breiteſtraße. Y 1, 1 Uhren⸗& Goldwaarenlager. 70 Reſtauration„Merkur“, 4, 13/14. 31196 Hochfeines Lagerbier. Gute reelle Weine. Kalte u. warme Speiſen zu jeder Tageszeit. 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Anläßlich des mich geſtern Mittag betrof⸗ fenen Brandunglücks fühle ich mich gedrungen, der löblichen Feuerwehr für ihre thatkräftige und raſche Hilfeleiſtung, meiner verehrlichen Nachbarſchaft und allen Denen, welche mir bei Ausbruch des Feuers ihre erſte Unterſtützung angedeihen ließen, hiermit meinen tiefgefühlteſten wärmſten Dank auszuſprechen. 82858 Mannheim, den 16. Juli 1890. Bernhard Bodenheimer, B 6 No. 2. Bureau befindet ſich A 2 Nr. 2. 12 Dr. L. Mai, Rechtsanwalt. Stelle. Ein junger Mann mit guter Schulbildung, der ein⸗ fachen Buchführung und kaufmänniſchen Correſpondenz vollkommen mächtig, ſchöne flotte Handſchrift ſchreibend, findet Stellung. Anfangsgehalt 1000 Mark. Offerten unter B Nr. 82386 an die Expedition ds. Bl. Heute fruͤh 3 Uhr iſt unſere liebe Schweſter, Tante und Schwägerin 82842 Albertine Nuckhaber nach längerem Leiden zur ewigen Ruhe eingegangen. Mannheim, den 16. Juli 1890. Für die Hinterbliebenen: Gg. Ruckhaber, Stadtpfarrer. 82398 Mein 95 Todos-Anzsige Freunden und Bekannten die traurige Mit⸗ heilung, daß am Mittwoch, den 16. d. M. meine liebe Frau und unſere gute Mutter Bertha Sofiebenpofel, geb. Venediger, nach langem Leiden ſanft verſchieden iſt. Karl Schiebenhöfel) und Töchter. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 15 5 Uhr von der Zellſtofffabrik aus ſtatt. Dies ſtatt beſonderer Meldung. 5* 82895 Todes-Anzeige Freunden und Bekannten widmen wir die traurige Anzeige, daß unſer geliebter Hubert heute früh 2 Uhr, nach nur ötägiger Krankheit, im Alter von 5 Jahren zu Hohenſtein, wo er zur Erholung weilte, verſchieden iſt. 82699 Mannheim, den 16. Juli 1890. Franz Kessler& Frau. Sing-Verein. Am Dienſtag Nachts 11 Uhr verſchied nach ſng Leiden unſer treues aktives Mitglied 1 2 Conrad Nöſch. Herr Die Beerdigung findet heute Donnerſtag, Nachmittags 5 Uhr vom Sterbehauſe Lit. S 1, 13 aus ſtatt und erſuchen wir unſere ſämmtlichen Mitglieder durch zahlreiche Bethei⸗ ligung, dem theueren Entſchlafenen die letzte Ehre zu er weiſen. 5 Zuſammenkunft der aktiven Mitglieder um 4 Uhr in Vereinslokale. Der Vorſtaud 6. Seſte. Seneral⸗Augeiger. Mannheim, 18. Juli. —— Mannheimer Tiederkafel. Samſtag, 19. Juli, Abends 8 Uhr Familien-Abend im Ballhaus mit Concert der Schirbel'ſchen Kapelle und Chor-Vorträgen. Wir laden unſere werthen Mitglieder mit Familien⸗Angehörigen zu recht zahlreichem Beſuche freundlichſt ein. 8235 Der Vorſtand. Mannheimer Ruderverein„Amieitia.“ Wir beehren uns, unſere verehrlichen Herren Mitglieder hiermit zu benachrichtigen, daß die Eintrittskarten zu der am ee den 20. Juli ſtattfindenden XII. Oberrheiniſchen Regatta bei Herren Baumstark& Geiger am 2 Donnerſtag, Freitag und Samſtag, jeweils Nachmittags von 1 bis 2 Uhr, in Empfang genommen werden können. Zugleich machen wir darauf aufmerkſam, daß unſeren Mitglie⸗ dern gegen Rückgabe ihrer Eintrittskarten zum ermäßigten Preiſe von M..50 Tribünenkarten zur 21 U1 orſtand. Sladt-Vark Maunbeim⸗ Samfſtag, den 19. Juli, Abends—11 Uhr GROSSES CONGERT ber Kapelle des 2. Bad. Grenad.⸗Regim.„Kaiſer Wilhelm.“ No. 110, unter Mitwirkung des weltberühmten Cornet à Piston- Virtuosen Herrn Hugo Türpe. Direktion: Herr Max Vollmer. Sountag, 20. Juli, Nachmittags—6 Uhr u. Abends—11 Uhr 2 grosse Concerte der Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Garde⸗Drag.⸗Regts. Nr. 23 unter Direktion ihres Stabstrompeters Herrn Engel. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. NB. Der Eintritt in den Park iſt den Abonnenten nur gegen Vorzeigung der Abonnementskarten geſtattet. 82378 Der Vorſtand. Großer Mahyerhof. Donnerſtag Abend 8 Uhr 82894 Großes Streich⸗Contert der Capelle Petermaun, unter Direktion des rn Capellmeiſters Petermann. Programm: 1) Flotter Studio, Marſch 5 rbach. 2) Druverture zur Op„Fra Diavolo“ 5 er. 8 Georg Zemmerich, Färberein. Anea Waſch⸗ Anſtalt Schwetzingerſtr. 41. Herren⸗ u. Damen⸗Kleider wer⸗ den ſehr ſchön und billig gewa⸗ ſchen und gefärbt 82361 Empfehlung. Der Unterzeichnete empfiehlt ſich in alle in ſein Fach einſchlagenden Arbeiten, Reparaturen prompt u. billige Wach kung s 92 voll Ludwig? Koth. ander ne 3, No. 13. Kinder im Alter von—12 Monaten müſſen im Sommer Kuh⸗ milch mit Zuſatz voen Timpes Kindernahrung“) erhalten, ſollen ſie blühend gedeihen. 51392 ) Packete à 80 u. 150 Pf., Pro⸗ ſpecte grat..: Schwan⸗Apoth. Ein Kind wird in gute liebevolle Pflege genommen. Näh. im Verl. Handarbeiten. Eine tüchtige Weißnäherin empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften u. Weißwaa⸗ rengeſchäften in feinſten Knopfloch⸗Arbeiten in einzelnen Stücken, ſowie ganzer Ausſtattungen. 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