Nr. 2228— Abonnement: 50 Pfg. monatlich, 1 e Poſt bez. inel. Poſtan ſchlag M. 150 pro Quartab. Inſerate: Die Colonel-⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Amts⸗ 9 (100. Jahrgang.) und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. der Stadt Maunheim und Umgebung. MNanndeimer Bolksblatt.) jer Journal. e Narsze Kar d pokiilſchen a. dl Thenf: FAr den po en u. allg. Chef⸗Redakteur Julius Hatz, für den lokalen und v. Thell: Eruſt Müller, für den Inſeratentheit: Jakob Ludw. Sommer. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Druckerei, (Das„Mannheimer Jonenal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 193.(Celeghan-Ar. 218.) Geleſ Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) * Ein ultramontan⸗konſervatives Bündniß ſchwebt den„leitenden“ Blättern der Centrumspartei und der konſervativen Gruppe in Baden vor. Das Thema wird täglich gründlich behandelt und die Art, wie dies geſchieht, beweiſt, daß der Wunſch, den badiſchen Libera⸗ lismus in den Augen der Bevölkerung herabzuſetzen, der Bater des Cartellgedankens iſt, den der„Beob⸗ achter“ und die„Landpoſt“ in die Welt geſetzt haben. Wir wärden den Ausführungen der beiden Karlsruher Blätter keine Beachtung zuwenden, da es uns wohl bekannt iſt, daß ihnen jeder Einfluß auf die Ent⸗ ſchließungen der Parteileitungen mangelt, wenn nicht die Art, wie die beiden ſchönen Seelen ſich an der badiſchen gemäßigt⸗liberalen Partei reiben, ſo charakteriſtiſch wäre. Der konſervativen„Landpoſt“ iſt auf die einſtimmige Ab⸗ fertigung, die ihr von der nationalliberalen Preſſe zu Theil geworden iſt, der Athem ausgegangen, aber der ultramontane„Beobachter“ ſchwimmt noch recht flott im Fahrwaſſer der Verdächtigung und Hetze. In ſeiner neueſten Nummer leiſtet ſich das ultramontane Kampf⸗ organ wieder einige Bemerkungen, die, wenn ſie nicht ſo ernſt gemeint wären und den ſichtlichen Zweck verfolgten, die katholiſchen Wähler gegen den Liberalismus zu erre⸗ gen, aus dem Gebiet des höheren Unſinns ſtammen könnten. So iſt wörtlich in der heutigen(Dienſtag⸗) Aus⸗ gabe des„Badiſchen Beobachters“ zu leſen: „Aber die Konſervativen haben in dieſer liberalen Bundesgenoſſenſchaft ein Haar gefunden und wollen die Wege einer alles Höhere leugnenden Welt⸗ anſchauung nicht gehen, welche der Liberalismus ſie führt. Dieſe beiden Parteien haben nur das gemein⸗ ſam, daß ſie Handſchuhe tragen; aber die von dieſen Handſchuhen bedeckten Hände ſind zu verſchiedenartig, um ſich anders als in Augenblicken der Verirrung zu drücken. Dieſe perſonifieirte Selbſtſucht des Liberalismus kann, gleichviel ob mit oder gegen den Willen ſeiner Bekenner, nur zur Unter⸗ höhlung aller geſellſchaftlichen und ſitt⸗ lichen Zuſtände dienen, und die Folge davon iſt der allgemeine Einſturz. Geburt und Ziel iſt das Sleiche wie das der Sozialdemokratie, von der ſie ſich überhaupt nur durch den Beſitz unterſchei⸗ den. Ein Sozialdemokrat, der Geld hat, iſt ein Liberaler, und ein Liberaler, der kein Geld hat, iſt ein Sozialdemokrat. Ein paar Ausnahmen, die es geben mag, illuſtriren die Regel.“ Der Liberalismus muß alſo bekämpft werden, weil er gleiche Ziele, wie die Sozialdemokratie, verfolgt! So etwas wagt das Blatt jener Partei zu ſchreiben, die bei der letzten Reichstagswahl im Groß⸗ herzogthum Baden Schulter an Schulter mit der Sozialdemskratie gegen den Libe⸗ ralismus kämpfte! Das Organ der Centrumspartei ſpricht von der zUnterhöhlung aller geſellſchaftlichen und ſittlichen Zu⸗ ſtände“, deren ſich der Liberalismus angeblich ſchuldig gemacht hat und vergißt, oder thut ſo, als ob es ver⸗ geſſen hätte, daß das Centrum den Sozialdemokraten das einzige Reichstagsmandat verſchafft hat, das ſie in Baden beſitzen! Kann man die Verlogenheit noch weiter treiben? Und auf f olcher Grundlage will man 5 n wontan-konſervattves Bündniß für Baden auf⸗ auen 7! Gruerbrvrrrint des Pfalzganverbandes. Man ſchreibt uns: Bei der Gauausſchußſitzung der Gewerbe⸗ vereine des Pfalzgauverbandes, welche heute (Nontag) Nachmittag 3 Uhr im Harmonieſaale in Heidelberg ſtattgefunden hat, waren 7 Vereine durch 24 Delegirte vertreten. Nach einigen warmen Begrüß⸗ ungsworten des Vorſitzenden des Heidelberger Gewerbe⸗ vereins, Herrn Altoberbürgermeiſters Bilabel, über⸗ Herr Aul bach⸗Mannheim als II. Vorſitzender den Vorortwereins den Vorſitz und es wurde in die Tagesordnung eingetreten. Bezüglich des 1. Punktes:„Feſtſetzung etwoiger Wünſche für die Sitzung des ſtändigen Ausſſchuſßes der desgewerbehalle“, wurde nach längerer Berathung be⸗ „in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen des enſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. Collegium zu ermächtigen, für nachſtehende Wünſche ein⸗ zutreten: 1. Es möge an Großh. Regierung das Erſuchen gerichtet werden, das im Entwurf gefertigte Geſetz über Errichtung von Gewerbekammern den Betheiligten zu gut⸗ ächtlicher Aeußecung vorlegen zu wollen 2. Großh. Regierung möge erſucht werden, die Be⸗ fugniſſe der Generallandesbrandkaſſe zu erweitern und den im Großherzogthum Baden zugelaſſenen Feuerverſi⸗ cherungsgeſellſchaften die Auflage zu machen, alle Riſiken zu übernehmen. Nach Erledigung dieſes Gegenſtandes wurde ein Schreiben des Landesausſchuſſes zur Kenntniß gebracht, nach welchem gelegentlich der Sitzung des ſtändigen Aus⸗ ſchuſſes die Wahlen der Vertreter in den bad. Eiſenbahn⸗ rath vorgenommen werden ſollen und es wurde beſchloſ⸗ ſen mit Rückſicht auf die bisherige Wirkſamkeit des der⸗ zeitigen Vertreters deſſen Wiederwahl zu empfehlen. Eine längere Debatte entwickelte ſich bei„Aufſtellung der Tagesordnung für den Gautäg pro 1890.“ Da nämlich von verſchiedenen Vereinen, insbeſondere Schwetz⸗ ingen, die Errichtung gewerblicher Verkaufshallen oder permanenter Ausſtellungen geplant iſt, ſo wurde beſchloſſen, dieſen Gegenſtand auf die Tagesordnung des diesjährigen Gautags zu ſetzen. Als Referent wurde Herr Haußer⸗ und als Korreferent Hr. Morie lSchwetzingen gewählt. Als 2. Punkt wurde„Die Reorganiſatlon des Ge⸗ werbeweſens“ aufgeſtellt und die Herren Aulbach⸗Mann⸗ heim und Bil abel⸗Heidelberg als Neferenten beſtimmt. Ferner wird Herr Gewerbeſchulvorſtand Lender⸗Heidel⸗ berg über die beantragten und beabſichtigten Aenderungen im Gewerbeſchulweſen(Unierſtellung der Gewerbeſchulen unter das Großh. Miniſterium des Innern) referiren. Der Gautag findet Anfang Oktober in Schwetzingen ſtatt. Nach Schluß der Sitzung wurde ein gemeinſchaftlicher Spaziergang auf das Schloß unternommen und die Berg⸗ bahn auf Schloß und Molkenkur beſichtigt. Politiſche Ueberſicht. Manuheim, 29. Juli, Vorm. Bei der geſtern auf der Rhede in Wilhelmshafen erfolgten Ankunft des Kaiſers wurde derſelbe von den Salutſchüſſen des geſammten Marine⸗Geſchwaders und der Salutbatterie begrüßt. Hierauf dampfte die Hacht„Hohenzollern“ in den Hafen ein. Der Kaiſer unterhielt ſich lebhaft mit dem Vize⸗Admiral Deinhard ſodann die eingelaufene Poſt an Bord der Hacht. Der„Reichsanzeiger“ vernimmt, daß im preußiſchen Juſtizminiſterium das bürgerliche Geſetzbuch unter dem Vorſitze des Miniſters und unter Mitwirkung prak⸗ tiſcher Juriſten berathen wurde. Der allgemeine Theil, das Schuldverhältniß, das Sachenrecht und das Familien⸗ recht wurden erledigt. Im September beginnen die Be⸗ rathungen des Erbrechtes. Der franzöſiſche Unterrichtsminiſter hat endgiltig eine Abordnung von 19 Mitgliedern zum Berliner me⸗ diciniſchen Congreß ernannt. Der Leiter dieſer Abordnung iſt Profeſſor Bouchard. Der Kriegsminiſter hat als Vertreter für den Congreß 4 Militäräͤrzte, der Marineminiſter 4 Marineärzte beſtimmt.— Der Zoll⸗ ausſchuß der Kammer hat beantragt, den Dynamitzoll von 2½ auf 2 Fr. herabzuſetzen. Die Regierung hatte vorgeſchlagen, ihn auf 5 Fr. zu erhöhen.— Cardinal Lavigerie hat an die Präſidenten und die Mitglieder der Nationalausſchüſſe für die Geſellſchaften zur Abſchaff⸗ ung der Sklaverei ein Schreiben gerichtet, in welchem er zur Mitwirkung einladet und für den 15. Oktober 1890 einen Antiſklavereitag einberuft.— Der„Vinh Longh“ iſt Vormittags in Toulon mit 101 anamitiſchen Gefan⸗ genen an Bord, die zur Deportation nach Guyana ver⸗ urtheilt ſind, eingetroffen. Während der Ueberfahrt kamen 10 Todesfälle vor.— Die Unte rhandlungen zwiſchen Frankreich und England wurden geſtern beendet bis auf Einzelheiten, welche der Commiſſion für die neue Abgrenzung im Nigergebiete vorbehalten blieben. Im engliſchen Unterhauſe verlas Ferguſſon eine Depeſche aus Buenos Aires, welche beſagt, daß dort die Revolution fortdaure. Vier Kriegsſchiffe erklärten ſich für die Aufſtändiſchen und beſchoſſen die Stellung der Regierungstruppen. Der Präſident verließ die Stadt. Direkte Telegramme aus Buenos Aires be⸗ Mittelbadiſchen Verbandes den Vertreter in genanntem Mittwoch, 30. Juli 1890. richten, vaß die Hälfte der Truppen zu den Aufſtän⸗ diſchen übergegangen iſt. Das in den ſüdamerikaniſchen Gewäſſern befindliche engliſche Geſchwader hat Befehl erhalten, zum Schutze der in Buenos Ayres lebenden engliſchen Unterthanen ſich dorthin zu begeben. Nach den in Paris eingetroffenen allerneueſten Nachrichten aus Buenos Ayres iſt auch ein Theil der Flotte den Auf⸗ ſtändiſchen günſtig und beſchießt den Stadttheil beim Hafen.— Ein im Laufe des geſtrigen Tages einge⸗ troffenes Telegramm berichtet über die Lage: Die Re⸗ volution macht ſiegreiche Fortſchritte. Nachdem ein zweiter Theil der Regierungstruppen, ſechs Batalllone Infanterie und die geſammte Artillerie geſtern Nachmittag zu den Inſurgenten übergegangen, ſind die letzten dem entflohenen Präſidenten noch treu gebliebenen Truͤppen in die innere Stadt zurückgedrängt. Präſidial⸗Palaſt, Poſt, Telegraph, Eiſenbahn, Boͤrſe, Banken, ſammtliche Verwaltungsgebäude ſind in den Händen der Inſurgenten. Dieſe ſchickten eine Kolonne zur Gefangennahme des Präſidenten aus. Der neue Präſident hob den Belagerungszuſtand wieder auf. Die Nationalgarde, welche von Roſario aus durch eine Proklamation des flüchtigen Präſtdenten zu den Waffen gerufen wurde, hat der Aufforderung nicht Folge geleiſtet. Der vorher eingekerkerte General Campos über⸗ nahm den Befehl über die gegen Roſario vorrückenden Truppen. Neben verſchiedenen Alarmnachrichten aus Serbien verbreiten die franzöfiſchen Blätter die Meldung daß Herr Hitrowo, der ruſſiſche Geſandte in Bukareſt, nach Peters⸗ burg berufen worden ſei, um noch ſchärfere Weiſungen für Vorbereitungen des Umſturzes in Bulgarien zu erhalten, und daß eine armeniſche Abordnung beim Em⸗ pfange in Petersburg die Zuſicherung erhalten habe, die Armenier dürften ſich auf die Großmuth des Zaren ver⸗ laſſen. Beide Schritte ſollen auf die außerordenliche Verſtimmung des Kaiſers über den Erfolg zurückzuführen ſein, den die bulgariſche Regierung durch die Zugeſtaͤnd⸗ niſſe der Pforte für die bulgariſche Kirche in Macedonien davongetragen hat. Der Prinz⸗Regeut nan Bayern in Lebensgefahr. München, 28. Juli. Ein entſetzliches Unglück drohte, wie bereits tele⸗ graphiſch gemeldet, geſtern Abend 6 Uhr dem bageriſchen Königshauſe und dem ganzen bayeriſchen Volke! Der Prinz⸗Regent gerieth naͤmlich auf ſeiner gewohnten Fahrt nach Nymphenburg durch einen Zufammenſtoß ſeines Wagens mit der Dampftrambahn in Neuhauſen in die höchſte Lebensgefahr und entging nur mit knapper Noth dem To de durch Ueberfahren. Koloſſale Aufregung verbreitete ſich alsbald nach dem Bekannt⸗ werden des Unfalles in den Nachbarorten Neuhaufen und Nymphenburg und zu Tauſenden ſtrömten die Leute nach der Stätte des Unfalles. Auch in München, wohin die Schreckenskunde noch geſtern Abend durch Ausflügler gebracht wurde, verbreitete ſich alsbald bange Beſorgniß, die erſt im Laufe des heutigen Vormittags wich, als be⸗ kannt wurde, daß der Landesherr glücklicher Weiſe nur eine leichte Hautabſchürfung erlitten habe. Ueber das Vorkommniß ſelbſt erfahren die„M. N..“ folgende Einzelheiten: „Geſtern Abend nach 5 Uhr unternahm der Prinz⸗Regent in Begleitung des Oberſten im Generalſtab Frhrn. v. Zoller ſeine alltägliche Fahrt nach dem Nymphenburger Schloß⸗ garten. Auf dem Bocke der zweiſpännigen Equipage 175 der Kutſcher und der Leibjäger. Wegen des regen Verkehrs in der Nymphenburgerſtraße an ſchönen Sonntagen, der noch durch die Dampftrambahn geſteigert wird, fährt der Prinz⸗ Regent gewöhnlich durch Neuhauſen. Als der Wagen zur Kreuzung der Winthirſtraße kam, war in der Romanſtraße ein Zug der Dampftrambahn in Sicht. Der Leibkutſcher wollte noch vor der Trambahn über die Straße fahren, allein es war ſchon zu ſpät: die Dampftrambahn ſtreifte die hinteren Räder der Hofequipage und warf dieſe um, Der Prinz⸗ Regent und Oberſt Zoller wurden aus dem Wagen geſchleudert, ebenſo ſtürzten der Leib⸗ jäger und der Kutſcher vom Bock. Nur dadurch, daß der Maſchiniſt des Dampftrambahnzuges ſofort energiſch bremſte und den Zug zum Stehen brachte, wurde ein entſetz⸗ liches Unglück verhütet. Hätte der Zug die Equipage nur um eine halbe Sekunde früher erfaßt, ſo wären die Inſaſſen derſelben unrettbar verloren geweſen! Ein gütiges Geſchick hat Bayern vor einem ſolchen Schlag anädig bewahrt. Der Prinz⸗Regent erlitt nur eine ganz leichte Haut⸗ abſchürfung an der linken Hand und konnte den aus der be⸗ nachbarten Marienanſtalt, den benachbarten Häuſern und Ver⸗ anügungsetabliſſements herbeigeſtrömten Leuten ſoſort die be⸗ ruhigende Verſicherung geben, daß er ganz unverſehrt ſei. Der Regent bewahrte bei dem ganzen Vorfall eine ſolche Kalthlütigkeit, daß ihm nicht einmal die Cigarre, die er auf der Fahrt rauchte, entſiel. Ein erfreulicher Beweis, welch 2. Seſte. General⸗Anzeiger. Wanmbenn, 30. Ju, Forkreſſlſcher Könſtitufton. ſch der Negentf erfreul. Oberſt Zoller erlitt eine Hautabſchürfung an der linken Wange, Kutſcher und Leibjäger blieben völlig unverſehrt. Die führer⸗ loſen Pferde wollten durchgehen, wurden aber alsbald vo n einem Herrn aufgefangen. Nachdem die beſtaubten Kleider des Regenten abgebürſtet waren, ſetzte er von dem durch den glücklichen Ausgang freudig erregten Publikum ſtürmiſch begrüßt ſeinen Weg nach Nomphenburg wo er wie gewöhnlich badete, und dann fort, zu der üblichen Stunde nach München zurückkehrt E. Den Lokomotivführer der Dampftrambahn trifft an dem Unfalle keinerlei Schuld, da er die durch Neuhauſen fahrende Equipage nicht früher ſehen konnte. Die Bremſe funktionirte vortrefflich. Als der Regent Abends gegen 10 Uhr nach München zurückgekehrt war, begab ſich ſofort Bürgermeiſter Dr. v. Widenmayer in die Reſidenz, um das Bedauern über den Unfall und die Beglückwünſchung zum glücklichen Aus⸗ gang desſelben auszudrücken. Der Prinzregent dankte dem Bürgermeiſter und zeigte demſelben die ganz minimale Hau abſchärfung an der Hand. Er gab ſofort nach ſeiner Hein kehr den Befehl, daß wegen dieſes Unfalles Niemand geſtra werden dürfe. — * per Mehlthan, ein Rebenfeind! t⸗ RN= ft Die am letzten Sonntag in Dürckhe im ſtattgefundene Landwirthſchaftliche Bezirks⸗Verſammlun 9 befaßte ſich mit der Erörterung der gegen das Auftreten der „Peronospora“ zu ergreifenden Maßregeln. Das Referat über dieſen für den Weinbau hochwichtigen Gegenſtand, dem Herr Dr. Buhl einige einleitende Worte voranſchickt, übe r⸗ nahm Herr Landwirthſchaftslehrer Dr. Prove⸗Kaiſerslautern. Der Redner legt der„Neuſt. Neuen Bürgerzeitung“ zufolge ſeinem Uaren Vortrage etwa die nachſtehenden Gedanken zu Grunde: Die Peronosporg, der Mehlthan, fei eine Traubenkrank⸗ heit, die aus Amerika zu uns verſchleppt wurde. Keine Trau⸗ benſorte bleibe von ihr daſelbſt verſchont. In Europa ſei die Krankheit zum erſten Male im Jahre 1877 und zwar in Ungarn aufgetreten. Im Jahre 1878 wurde ſie in Frankrei ch bemerkt, und 1882 babe ſie die Weinberge der Schweiz, des Elſaſſes und der Pfalz ergriffen. Namentlich habe ſie i m Jahre 1888 mit ſeinem feuchtwarmen Sommer koloſſalen Schaden augerichtet. Die P eronospora ſei leicht muerkennen. Auf der Unterſeite der Blätter ſei ein Schimmelanflug zu bemerken. Die Oberſeite des Blattes werde anfänglich gelb und roth, ſpäter braun. Die Blätter kräuſeln 152 und fallen ab. Von der Peronospora ergriffene Reb. töcke ſtänden oft ſchon im Auguſt entblättert da. Redner ſpricht über die einzelnen Stadien der Krankheit, reſp. über das Wachsthum des Pilzes, der Sommer⸗ und der Winte ſporen. Nicht allein die Sommer⸗ ſondern auch die Winte ſporen müſſen bekämpft werden. Feuchtigkeit und Wärme b F⸗ r* e. ſcheete d. das Wachsthum des 2 0 Bei trockener Witterung n. chreite die Krankheit nicht vora ieſelbe verurſache doppelten und mehrfachen Schaden. Der Blattabfall vermindere ſowohl die Qualität als auch die Quantität der Trauben. Denn der Zuckergehalt derſelben entſteht nur in den Blättern. Auch das Ausreifen des Holzes werde durch d ie Krankheit gehindert, geſtört. Zur Bekämpfung der Sommerſporen werde die bekannte Kupfervitriol⸗Löſung mit Erfolg jetzt allgemein angewendet. Unterſuchungen e ⸗ gaben, daß die Trauben beſpritzter Reben 17 Proz. Zucker und 5 Proz. Säure aufwieſen, während undeſpritzte, peronosporakranke Reben nur 9 Zucker und 7% Säure zeigten. Redner empfiehlt neben der Lͤſung: Kupfexvitriol mit Kalk noch Kupfervitriol mit Soda. Mit letzterer Miſchung ſollen nur Reben in thaufeuchtem Zuſtande geſpritzt werden. Mit dem Azurin habe man bis jetzt als Beſpritz⸗ ungs⸗Flüfſiakeit ſchlechte Erfahrungen gemacht.— Die Ver⸗ cheilung der betr. Flüſſigkeit ſoll niemals maſſig, ſondern ſo ſein als möglich geſchehen. Redner empfiehlt bier den Zer⸗ ſtäubungs⸗Apparat des Herrn Platz in Dei⸗ desbeim als einen ganz vorzüglichen. Die Befürchtung ſei eine völlig baltloſe, der Wein könne durch das Kupfern an ſeinem Werthe verlieren, oder gar geſundheitsſchäglich werden Im gegohrenen Wein habe man niemals Kupferentdeckt, höchſtens Theil in der Hefe. Das Spritzen geſchiehl einen minimalen im Juli oder Auguſt. Doch empfiehlt es ſich, lange nicht zu warten, der Gefahr vielmehr vorzubeugen Und ſofort ſchon nach der Blüthe zu ſpritzen. Die Winter⸗ ſporen werden am beſten dadurch unſchädlich gemacht, wenn Redner empfiehlt zum Schluſſe das Beſpritzen ſämmtlicher Wein⸗ berge auf Gemeindekoſten. So wurde es beuer in man das Laub verbrennt. Weißenburg gehalten. Auf den Prove'ſchen Vortrag folgte eine längere De⸗ hatte, an der ſich die Herren Dr. Buhl, G. Fitz⸗Ellerſtadt. Stadler⸗Deidesheim, Nippgen⸗Herrheim, Ph. Zumſtein⸗Dürk⸗ heim betheiligten. Dr. Buhl glaudt, daß die Vorbedingungen für die Feron Wir hätten letzt wohl warme Witterung; aber draußen ſei es ſehr trocken. Redner glaubt. daß man heuer nicht überall zu ſpritzen brauche, ſondern nur jene Lagen, die im Jahre 1888 5 Kran allen waren. Aber vorbereiten ſoll ſich jeder Winzer, um für plötzlichen Auftretens der Krankheit gerüſtet zuſein. Spritzen und Kupfer⸗ ospora heuer keine günſtigen ſeien. in hohem Grade von der Krankheit den Fall des vitriol möge man alſo in Bereitſchaft halten. Eine ungerecht Verfolgte. Der alte Spruch,„daß Böſes nur Unrecht erzeugt,“ be⸗ währt ſich auch in der durchaus nicht gerech fertighen ſchlechten Meinung, welche ein großer Theil der Menſchen von einem unſerer kreueſten, dankbarſten Thiere hegt, nämlich von der Katze. Eben letztere Eigenſchaften werden ihr zumeiſt abge ⸗ ſprochen und von Vielen werden ihr häufig wahre Schauder⸗ geſ von Tücke und Bosheit angedichtet;„ſie ſoll Me im Schlafe erdroſſeln, ſchlummernde Kinder er⸗ drücken“ und dergleichen Unſinn mehr. Um bei ſolchen, die dem alten Aberglauben über die falſchen Katzen noch buldigen, den armen Verfolgten Ge⸗ kechtigkeit verſchaffen zu helfen, mochte ich hier Selbſterlebtes erzählen, beifügend, daß dies nicht blos eine Ausnahme iſt, ſondern daß ſozuſagen der Charakter bei jeder Katze durch milde, menſchliche Behandlung in der Art veredelt werden kann, wie ich es an vielen Beiſpielen bei eigenen Thieren und bei ſolchen anderer Perſonen erlebte. Ich beſitze, ſo ſchreibt der Katzenanwalt im„Thierfreund“, ſeit acht Jahren eine graue Angorakatze, die ich aufnahm, als ſie herrenlos, halb verhungert und krank zu mir kam. Sie wußte nun dieſes eigentlich ſelbſtverſtändliche Erbarmen durch eine treue Hingebung und Anhänglichkeit ſondergleichen zu lodnen. Die reizendſte Probe ihrer Dankbarkeit, Aufmerk⸗ ſamkeit und„FJamilien⸗Zugehörigkeit“ gab ſie mir letzten Winter. Ich ſaß ſchreibend am Tiſch: nicht weit von mir in einem niederen Bettſtättchen ſchlummerte mein Jüngſtes, ein Monate altes Mädchen, während unſere Mizt mit ohlbehagen zahe dem Herde an einem Beinchen nagte. Nach einige Zeit erwachte die Kleine und meldete dies durch elnige Fante; ich ſtand, eifrig ſchreibend, nicht augenblicklich nend l.n Herr Fig⸗Fflerſtadt erwähnt, daß die Nrankheſt ſo raſch auftrete, daß es dann nicht mehr möglich ſei, alle Weinberge zu ſpritzen. Redner räth an, vorſichshalber alle Weinberge zu ſpritzen, und nicht zu warten, bis die Gefahr da iſt. Die Anwendung der Löſung: Kupfervitriol mit Soda hält Herr Fitz nicht für rathſam; jedenfalls ſei die Löſung: Kupfervitriol mit Kalk die erprobtere. Mit dem Gebrauche eines Pulvers zur Beſtäubung der Reben hat Herr Ph. Zumſtein keine Erfahrungen gemacht, die ein derartiges Verfahren empfehlen könnten. Auch ein Gemenge von Kupfervitriol und Speckſtein, worüber Herr Nippgen anfrägt, hält die Verſammlung zu bezeichnetem Gebrauche nicht für zweckdienlich. Herr Bubl ſpricht ſchließlich den Wunſch aus, es möchten die einzelnen Con ſumvereine eine Anzahl Spritzen ankaufen und an ihre Mitglieder ausleihen. Aus Stadt und Land. „ Maunheim, 29. Juli 1890 Ausflug desgeidelberger ſtudentiſchen Guſtav Adolph-Vereins. Heidelberg, 28. Juli. Man ſchreibt uns: Am Sonntag, den 27. Juli, machte der ſtudentiſche Guſtav⸗ Adolf⸗Verein unter ziemlich zahlreicher Betheiligung ſeitens der evangeliſch Studirenden und der Herren Profeſſor Dr. Mehlhorn und Profeſſor Dr. Wendt, nebſt Gemahlinnen, den alljährlich wiederkehrenden Ausflug nach der heſſiſchen Diaspora⸗Gemeinde Hirſchhorn. Vom herrlichſten Wetter be⸗ günſtigt, nahm die Feier daſelbſt einen ſehr ſchönen und er⸗ hebenden Verlauf. Wie hoch die Gemeinde den Beſuch der Heidelberger ſchätzt, konnten dieſelben aus allem entnehmen, was ihnen dort begegnete. Machte ſchon der ſteile Aufſtieg zur Burg, in deren Räumen noch immer in Ermangelung einer eigenen Kirche der Gottesdienſt gehalten wird, durch ſeine reiche Ausſchmückung einen angenehmen Eindruck, ſo wurde das Auge noch mehr erfreut durch den überaur präch⸗ tigen und ſinnigen Blumenſchmuck, durch welchen liebende Hände den Betſaal und beſonders den Altar zu zieren ver⸗ ſtanden hatten. Der Gottesdienſt ſelbſt verlief in herzerhebender Weiſe. In demſelben hielt der dortige Pfarrer Scheid nach kurzer, aber herzlicher Begrüßung der Gäſte die Feſtpredigt über Eph. 4.—6. Mit begeiſterten und beredten Worten ſuchte er ſeiner Gemeinde an' Herz zu legen, das eine, was am meiſten Noth thut, die Einheit des Geiſtes und Einiakeit des Herzens ſich zu bewahren; denn überall lauert der Feind und rüſtet ſeine Waffen, um die Geiſter zu verwirren und ſie in pergoldeten, aber eiſernen Ketten zu halten. Darum iſt Ein⸗ heit Roth, auf daß wir dieſelben abſchütteln können, daß wir uns nichk in die Banden des Aber⸗ und Unglaubens ſchlagen laſſen. In Demuth, Sanftmuth, Liebe und Geduld ſoll der wahre und vor allem der evangeliſche Chriſt wandeln, den Geiſt des Friedens und der Wahrheit zu erlangen ſuchen, nur ſo kann er ſiegreich die Anfechtungen der Welt überwinden. Nach einem vierſtimmigen Geſange, welchen die Kinder von Neckarſteinach unter Leitung ihres Lehrers gut vortrugen, beſtieg Herr Profeſſor Dr. Mehlhorn die Kanzel und hielt im Anſchluſſe an die Feſtpredigt unter Zugrundelegung des Pfalmes 42 eine ebenſo ſchöne wie erbauende Anſprache, In derſelben ſpricht er ſchließlich die Hoffnung aus. daß endlich auch ſie durch Gottes Güte und Gnade ein eigenes Kirchlein an Stelle des Ritterſaales der hochgelegenen Burg drunten im Thale erhalten werden und daß deſſen Glocken alsdann die Gemeinde zum feierlichen Gottesdienſte einladen mögen. Würdige und küchtige Geiſtliche möchten immer an ihre Spitze treten und ſie immer mehr zunehmen am inneren Menſchen. 8 Nach dem Gottesdienſte verſammelten ſich die Gäſte aus Heidelberg und dieſenigen, welche aus der Umgebung berbei geeilt waren in dem Schloßhofe, um hier mit den Gemeinde⸗ gliedern in ungebundener Weiſe noch einige Stunden frbhlich zu verleben. Fröhlich und heiter war die Stimmung, zumal welch Sonntag wobhl der erſte ſeit langer Zeit war, an welchem der Himmel vollſtändig ſeine Schleußen geſchloſſen hielt. Gerne weidete ſich das Auge an dem herrlichen Blicke ins liebliche Neckarthal, welchen man von den Zinnen der Burg herab genießt. Ein munteres Treiben herrſchte beſon⸗ ders im untern Schloßhofe, allwo die liebe Jugend unter trefflicher Leitung einiger Heidelberger Gäſte theils durch ſchöne Geſänge, theils durch ihre munkere Spiele ſich und die Anweſenden ergötzten. Herr cand. theol. Schmidt ſtattete als Vorſitzender des Vereins der Gemeinde Hirſchhorn für itre liebevolle Aufnahme den geziemenden Dank in warmen Worten ab und abenſo den Herrn Profeſſoren, welche in ſo liebenswürdiger Weiſe die Leitung übernommen hatten. Herr Prof. Mehlborn hielt hierauf eine launige von ſprudelnde Anſprache, in welcher die Namen der früheren Paſtorationsgeiſtlichen und den des jetzigen ſtändigen Pfarrers herhalten mußten. Sein Hoch galt dem Gemeindevorſtand und dem Pfarrer der Gemeinde. Geſänge der Studenten und der Kinder wechſelten in bunter Reihenfolge mit einander ab und die ſchönen Stunden ſchwanden dabin, ohne daß man ſich deſſen bewußt wurde. Zum Schluſſe ergriff noch Herr eand. tbeol. Herr⸗ mann das Wort. In kurzen, markigen Worten dankte r noch insbeſondere den Frauen und Jungfrauen Hirſchhorns und den beiden Damen, welche aus Heidelberg gekommen h Da war mir Frau Mizi zuvorgekommen; ſie ſtand mit den zwei Vorderfüßchen auf dem Bettſtattrande und ſuchte das Kind durch die zärtlichſten Lock⸗ und Schmeichel⸗ töne zu beruhigen. Ich rührte mich nicht, entſchloſſen zu beobachten, was weiter geſchähe. Und nicht umſonſt! Klein Fanny wollte ſich nicht zufrieden geben mit Katzenmüt⸗ terchens Tröſtungen und hub an zu ſchreien. Ich gab mir noch den Anſchein, nicht darauf zu achten, verſtohlen dabei Mizis Gebahren beobachtend einen Augenblick ſchaute ſie wie verlegen um ſich, dann lief ſie eilig weg, holte das erſt be⸗ nagte Bein und legte es ſanft neben das Kindchen auf das Bett nieder, es dabei mit traulichen Tönen zum Zugreifen ermunternd. Als auch das nicht half, war die gute Getreue etwas verdutzt, dann aver kam ſie zu mir geſchritten und ſich dicht vor mich ſtellend, ſchrie ſie mich einige Male mit einem Laut der Stimme an, aus dem deutlich der Vorwurf klang, daß ich die Kleine ſchreien laſſe, ſo energiſch und laut war diesmal das„Miau!“ Gerüßrt ſtand ich auf, und nachdem ich ſie erſt belobt, ging ich zu meiner Kleinen, die ich zu mir auf den Arm nahm. Nun erſt ging Mizi beruhigt und ſchnurrend nach ihrem Eckchen beim Ofen. Iſt dieſe Handlungsweiſe eines Thieres nicht rühreud? Ruhig kann ich meine Katze bei meinen ſchlafenden Kindern laſſen; aus langer Erfahrung weiß ich, daß ſie ſich in keines der Bettchen legt, ſondern wie ein Wachtpoſten, auf einem er⸗ höhten Möbel ſitzend, keinen fremden Menſchen in's Zimmer läßt. In ſolchem Falle iſt ſie mit einem Satze vor dem un⸗ befugten Eindringling, ſträubt die Haare, ſich quer vor ihn ſtellend, und wehrt ihm ſo, fauchend und ziſchend, Jas wei⸗ tere Vorwärtsgehen. 5 Freilich kann auch ein Katzengemüth durch fortgeſetzte Rohheit und Mißbandlung verbittert werden, aber nie äußert ich dieſe Qual des armen unſchuldigen Weſens in Verſuchen Wäpenn Den Frauen und Jungfrauen Hirſchzurns fusbe⸗ ſondere dafür, daß ſie mit liebevoller Hand. ſo berrlich und ſchön den Altar ausgeſchmückt hatten und auch ſett noch bie Stunden des gemüthlichen Beiſammenſeins durch itre An⸗ weſenheit zu verſchönen halfen. Auf ihr Wohl er die Anweſenden auf, einen urkräftigen, donn Sala⸗ mander zu reiben. In froher und zufriedener Stimmung wandte man ſich ſchließlich wieder den heimathlichen Gefilden zu. Hofbericht. Vorgeſtern Mittag batten die Großß. Herrſchaften Beſuch von dem Fürſten, der Prinzeſſin Ame ſowie dem Fürſten Max zu Fürſtenberg mit Gemahlin. Der hohe Beſuch verblieb bis 855 Abend und kehrte dann nach Schloß Heiligenberg zurück. Der Großherzog reiſte geſtern Nachmittag 5½ Uhr nach Gengenbach, um dort der heute ſtattfindenden Einweihungsfeier der neu erbauten evangeli⸗ ſchen Kirche anzuwohnen. „Ernennungen. Der Kaiſer hat im Namen des Reichs den bisherigen zweiten Vicekonſul bei dem General⸗ konſulate in Konſtantinopel, Kürwitz zum Vicekonſul in Rotterdam, den bisherigen erſten Vicekonſul bei dem Ge⸗ neralkonſulate in Konſtantinopel, von Hartmann, zum Konſul in Madrid, den Kaufmann Heinrich Döll zum Konful in Antofagaſta(Chile), und an Stelle des auf ſeinen Antrag entlaſſenen bisherigen Konſuls Rohrmoſer den Kaufmann Karl W. Wahle zum Konſul in San Joſse (Coſtarica) ernannt. * Verſetzung in den Ruheſtand. Landwirthſchaftsin⸗ ſpektor Wilhelm Martin an der Landwirthſchaftlichen Win⸗ terſchule Karlsruhe wurde unter Anerkennung ſeiner lang⸗ jährigen treugeleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt. Das hieſige Grenadier⸗Regiment inel. des Heidel⸗ berger Bataillons hielt geſtern Felddienſtübungen in der Nähe der Rheinau ab, an welchen auch die in Schwetzingen arniſonirenden Dragoner theilnahmen. Die zwei ataillone kehrten erſt gegen 1 Uhr Mittags in ihre Garniſon zurück. Die Uebungen werden morgen und übermorgen wiederholt. * Eine ganze Reihe von Kongreſſen ſe ſchreibt man uns aus Frankfurt a/M., 155 aus Anlaß der Elektriſchen Ausſtellung im nächſten Jahre in unſerer Stadt. So teitt u. A. der Kongreß der Elektrotechniker in Frankfurt zu ſammen, waͤhrend der Magiſtrat der Stadt Frankfurt die ſämmtlichen deutſchen Städteverwaltungen zu einem Kongreſſe einladen wird, behufs Beſichtigung und Prüfung der diverſen Syſteme elektriſcher Beleuchtung, Kraftübertragung elekirt cher Straßenbahnen u. f. w. Unter den diesdezüglichen Ausſtellern wird auch die Firma Schuckert& Co. Commanditgeſell⸗ ſchaft in Nüruberg— bekanntlich eine der erſten auf dem Gebiete der Elektrotechniſchen Induſtrie— deren Generalver⸗ treter Herr Heinrich Roth in Mannheim iſt, in hervos⸗ ragender Weiſe verkreten ſein. Von den zahlreichen Maſchinen, Vorrichtungen und Apparaten, die dieſes Haus für die ver⸗ ſchiedenen Abtheilungen der Nüsſtellung angemeldet gat, ſeien insbeſondere bervorgehoben, eine Dynamo⸗Maſchine don 500 E8S., die elektriſche Beleuchtung eines Theaters, bei de eine neue Art von Regultrung angewendet iſt, ein Leuchtt mit verſchiedenen Einrichtungen für Marinezwecke eleklriſche Kraftübertragung auf 20 Km. Entfernung, der Betrieb von Werkſtätten, die Vorführung verſchiedener Ver⸗ theilungsſyſteme und die Beleuchtung einer Grotte wit den ſchönſten, überraſchenden Lichteffekten. Zu dem badiſchen Kriegerverbandgſeſte, welches am Sonntag, 17. Auguſt in dem benachbarten Städtchen Weinheim ſtattfindet und womit zugleich die Einweihung des dortſelbſt errichteten Kriegerdenkmals verbunden ſein wird, 151 88 Großherzog nunmehr ſein Erſcheinen mt zu⸗ geſagt. *Wabhl eines Wahlmannes zur Altere⸗ und Juvalſden Verſicherung. Am vergangenen Sonntag gielten die Vorſtände der Betriebskrankenkaſſe Mannbeim? im„Bellevue⸗Keller“ eine Zuſammenkunft ab, um die Wahl eines Wahlmannes zur Alters⸗ und Invaliden⸗Verſorgung vorzunehmen und wurde als Wahlmann Franz Ritter, Modellſchreiner, T 6 gewäblt. *Befitzwechſel. Johann Epting verkanfte das Hotel„Zum weißen Jamm“ an Herrn Wilhelm Mechler hier für 270,000 M. ſammt Invpentar durch die Vermittlung der Firma G. Würzweiler Sohn. Berieſelungs⸗Apparat des Großh Hoftheater. Gebündes. Der für die Bühne des Großh. Hoſtheaters dahier neu angeſchaffte Berieſelungs⸗Apparat wird morgen Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr, einer Probe uuterzogen werden. * Die Schreiner⸗Verſammlung, welche am ver gangenen Samſtag Abend im kleinen Saale des Saalbaues ſtattfand, war eine öſfentliche und wurde nicht vom Ortk, verein der Schreiner II., ſondern von einem des deutſchen Tiſchlerverbandes einberufen. *Eine Feſtlichkeit, welche feitens der Fabrikherren recht oft nachgeahmt werden ſollte, fand am verfloſſenen Samſtag in Ludwigshafen in der Reſtauration ſtatt, wohin die Herren Gebrüder Mann& Comp. Neſthe männliches und weibliches Perſonal, beſtehend in unge 150 Arbeiter und Arbeiterinnen zu einem Feſtſchmans geladen batten. Veranlaſſung dazu war die erſt kürzlich ſtattgefundene Vermählung ihres Compagnon, Herrn Guſt av Adlerz. Der Saal hatte eine feſtliche Ausſchmückung erhalten. Zaht reiche Toaſte wechſelten mit launigen Deklamationen Geſängen in bunter Reihenfolge ab. Auf allen Geſichtern glänzte der Wiederſchein innerer Heiterkeit und Fröhlichkeit und hatte man wiederholt Gelegenheit, zu ſehen, mit welcher Liebe das geſammte Arbeiterperſonal ihren Brodgebern zu⸗ zur Rache an ſeinen gewiſſen⸗ und herzloſen Peinig wie ich oft zu beobachten Gelegenheit hatte. Das arme zieht ſich dann zurück, wo es kann, es wird ſcheu und weich den Menſchen aus; mit begründetem Mißtrauen bangt es dann auch vor der Hand, die ihm Liebes erweiſen will, und wird erſt durch lange Ueberzeugung zutraulich. Möchten dieſe Zeilen der viel verbreiteten, oft ſo ſehr unterſchätzten Gattu dieſer unſerer Mitweſen zu mehr Gerechtigkeit bei Groß Klein verhelfen! — Von einer ſcheideluſtigen berichten amerkkaniſche Blätter. Danach ſoll in Indianapolis, Ind eine Frau leben, die bereits achtmal von ihren Gatten geſchieden ward, und zwar zweimal von ein und demzelbeg Manne. Die Dame, welche gegenwärtiga mit Etemann Nr. hauſt, iſt erſt 37 Jahte alt und kann es alſo noch wel bringen. Ihre Mutter wurde angeblich nicht wentger als ſechsmal geſchieden und lebt gegenwärtig mit dem ſiebenten Mann. Ein Onkel und zwei Tanten der in Rede ſtehenden achtmal Geſchiedenen haben ſich das Vergnügen ſich ſcheiden zu laſſen, jeder erſt fünfmal gegdunt, wollen indeſſen dieſe Töbätigleit durchaus noch nicht einſtellen. =Neuer Jamilienſtand, Richter: Sind Sie ver; heirachet oder ledig? Dame:„Wittfräulein! Mein Schat iſt vorige Woche geſtorben.“ — In einer Müdchenſchnle zu 1 war Prüfung. Dabei richtete ein Geiſtlicher an eines der Mädchen die Frage Mein Kind, was breitet ſich über Deſnem Haupte aus wenn Du im Freien gehſt?“—„Das Himmelsgewölbe“, lautete die Antwort.—„Und wenn der Himmel umwölkt“, war die nächſte Frage,„was ſiehſt Du dann 2“—„Den Regen! ſchirm“, antwortete das Kind treuherzig. —— enn. MNanghetm, 30. Juli. gethan iſt. Ein gemüthliches Tanzen beſchloß die ſchöne Jeier, die gewiß noch lange in der Erinnerung der Be⸗ theiligten bleiben wird. Die füppentſche Bekleivungsakademie hielt am vergangenen Sonntag in Stuttgart ihre III. Hauptverſamm⸗ lung ab. Dieſelbe wurde von Herrn Direktor Oſt geleitet. Derſelbe führte aus, daß das neue Maßſyſtem ſich ſo ſehr ein⸗ gebürgert habe, daß es als Sieger über alle andere Syſteme betrachtet werden könne. Die Zahl der Mitglieder ſei in den letzten 3 Jahren von 610 auf 975 geſtiegen. Die Dresdener Afademie habe zur Zeit ihrer böchſten Blüthe nur 600 Mit⸗ glieder gezählt und babe heute noch 400 Mitglieder. Die Mitglieder der ſüddeutſchen Akademie vertheilen ſich auf Baden 101, Bayern 153, Heſſen 46, Sachſen 21, Württemberg 246, die übrigen deutſchen Staaten 201, Schweiz 78, Oeſterreich 10, Belgien 5, ferner auf Holland, Luxemburg, Rußland u. ſ. w. 1, auf Amerika 5. Das Vermögen des Vereins iſt binnen 3 Jatren um etwa 3000 Mi. gewachſen und beträgt 6795 Mk. Daneben beſteht ein Stipendienfond von 590 M. Jnfolge des Wachsthums der Akademie werden nunmehr die Geſchäfte von zwei Direktoren beſorgt werden. „Ferienkolonien gegen Bezahlung. In der geſtern Abend ſtattgehabten Verſammlung wurden die näheren Be⸗ dingungen zur Abſendung der erſten Knaben⸗Kolonie feſtgeſtellt. Es hat ſich das Bedürfniß herausgeſtellt, gleichzeitig die Gründung einer Mädchen⸗Kolonie anzuſtreben. Das geſtern ernannte proviſoriſche Comite wird in dieſer Hinſicht die nöthigen Schritte einleiten und iſt es wünſchenswerth, daß die Anmeldungen hierzu ſofort in der Expedition dieſer Zeitung erfolgen, da am nächſten Montag die Kolonien an ihre e 5 u theurer tetrunk. Ein Gutspächter in dem badiſchen Orte B. hatte beginnenden Ernte Ae Anzahl Schnitter eingeſtellt. Bei Anstheilung des Ernteweins daf⸗ irte demſelben nun letzthin ein fataler Mi griff. Er hatte für eigenen Gebrauch ein Fäßche i i Ausleſe eben von der Station geholt und dasſelbe einſtweilen im Vorkeller niedergelegt. Irrthümlicherweiſe glaubte der Sohn, das Jäßchen wäre felwein für die Schnitter hingelegt nnd 455 es deren Vorarbeiter. Der Irrthum wurde erſt am dritten Tage entdeck. Der Wein war aber bereits getrunken und die hiedern Schnitter verſicherten, enoch niemals fo quten Trunk bekommen zu haben. Das Verſehen koſtet dem Pächter mehrere hundert Mark. „Eia nächtlicher Dauerlauf. In der Nacht vom vergangenen Sonntag auf Montag wurden die Bewohner der T 1. zu laufen. Dibbels Nr. 2 wurde natürlich ſofort beim Wort genommen und dieſer ich auf die Beine, um ſeine Aufgabe zu löſen. Daß dieſer nächtliche Dauerlauf nicht volfttändig geräuſchlos ver⸗ lief, namentlich, ſobald der Schnellläufer an ſeinen Kamera⸗ den vorüber ſprang, bedarf wohl keiner Erwähnung. Was in den Hundstagen nicht Alles paſſiren kann. Uufall. In der Zellſtofffabrit auf dem Waldhofe brachte geſtern ein Arheiter die rechte Hand in eine Maſchine en ihm drei Finger derſelben vollſtändig abge⸗ „Selbſtmordverſuch. In der Nüäße des Kirchgarts⸗ hauſener Hofs ſprang geſtern in 19jähriger junger Mann, zer beute eine kängere Gefängnißſtrafe antreten ſollte, aus Furcht in den Rhein, wurde jedoch rechtzeitig wieder dem naſſen Elemente entriſſen. „„Mißhandlung., Geſtern wurde auf dem Marttdlatze eine Fran pon einem Taglöhner mißhandelt. Letzterer ge⸗ langte zur Anzeige. „Muchmaßliches Wetter am Mittwoch, den 80. uli. Der viele Wochen hindurch im Südweſten Europas 2 Foßdrne iſt wahrſcheinlich in Folge des nördlich von Schott⸗ and aufgetretenen und ziemlich ſeßhaften Luftwirbels ver⸗ ſchwunden, ob ganz oder nur für kurze Zeit bleibt abzuwarten Ein Reſt desſelben lagert über Oeſterreich„Ungarn und hat in Süddentſchland vortiberge öſtliche Winde hervorgern⸗ ſen. Trotz der weſtlichen Luftrichtung in Petersburg und Moskan iſt in den ruſſiſchen Oſtſeepropinzen der Luftdruck geſtiegen welcher Umſtand auf einen am Ural ſich entwickeln⸗ den, durch Gewitter im Innern Rußlands nur lokal ſuspen⸗ Rrten Hochdrack ſchließen läßt. Der Luftwirbel im Nord⸗ weſten dürfte rückläufig werden und Süddeutſch⸗ land nicht bedrohen, das ſchöne, warme, größtentheils heitere Wetter alſo am Mittwoch in der Hauptſache noch andauern. In Gebirgsgegenden bleiben jedoch gewitterartige Erſchein⸗ nugen nicht ausgeſchloſſen. Auch am Donnerſtag dürfte das gute Wetter noch anhalten. der Stamdon Manm⸗ Metrorologiſche Beobachtungen heim vom 29. Juli Morgens 7 Uhr. Böchſte und niederſſe Tem⸗ peratur bes verg. Tages ——— medenztung 0 Trocken Feucht Stärke um Minimum 18⁰ 20.9 18. — 85„„ 0z 8 Woraens Gemitter. in mm eeeeeeeeeeeeeeeeee Kunſt und Liebe. Ndelle den Claire Serhard. Nachzrud perösfeg. ERfuder erſt nach Hauſe gek War gegen auſe gekommen und gin ruhelos in i d ab. In den Oenben hiatt fe gars Atebsorbicht bas betg verlöſcht don Thränen war. wrich Di„bat die alte Hanna;„Dir wird dang aee, er er Eöeleorng rſtpun ſ, Ag 5 3 un ſa nicht trauern und weinen Sie las die rüh⸗ venden Worte vor: liebſt mich nicht. Du liebſt mich nicht, 3 ſagt mir heut Dein holder Mund, Und Deiner eez ſtrahlend Licht, Es ſucht mich nicht im Erdenrund. Verga iſt mir alle Freud', Berblichen Senz und Sterne. Seit ich es weiß, zu meinem Leid, Du bleibſt mir ewig ferne! So komme deun, Du kalter Tod, Ein Ende mach' dem Leben,— im Leben voller Schmerz und Noth= Mir nur zur Qual gegeben. Doch auch noch ſterbend ſegn' ich Dich Und lieb' Dich heut und ewiglich! Ja, endet auch der Lebenzlauf, Die Lieb', ſie höret nimur auf!“ Auch in Hauna's Augen ſtanden Thränen; Eliſabeth aber rief leidenſchaftlich: 5 „O, ich werde mir ewige Vorwürfe machen; durch meine uld iſt er geſtorben!“ 7 anndt Dech General⸗Anzeiger. 8. Seleet Aus den Grofherzogth Ladenburg, 28. Juli, Höheren Bürgerſchule an dieſer Anſtalt am 29., die Schlußfeier findet tag, den 31. d. Mts., Vormittags 9 Uhr ſtatt. UAnt. Nach dem Jahresbericht der beginnen die öffentlichen Prüfungen am Donners⸗ Die Anſtalt wurde im ablaufenden Schuljahre von 105 Schülern beſucht, wovon 55 der evangeliſchen, 41 der katholiſchen(davon 4 der altkatholiſchen) und 9 der iſraelitiſchen Confeſſion angehören; während des Schuljahres ſind ausgetreten 7 S chüler, ſo daß am Schluſſe desſelben 98 Schüler anweſend ſind. Von 46 Schülern wohnen die Eltern in Ladenburg, von 59 in aus⸗ wärtigen Ortſchaften. An m eldungen neu Schüler werden am 11. September, Vormitta Uhr entgegengenommen, eintretender 98 von—11 wobei das letzte Schulzeugniß, der Geburts⸗ und der Impfſchein vorzulegen ſind. Die Aufnahme⸗ prüfung findet am 12. September, Morgens 9 Nachprüfungen werden am gleichen Tage Mitta Uhr ſtatt; die as 2 Uhr ab⸗ Der Unterricht beginnt am 13. September, Morgens r. Heidelberg, 28. Juli. Die philoſoph der beſten Univerſität hat den Bibliothekar iſche Fakultät Adolf Neu⸗ bauer in Oxford wegen der hervorragenden Werke, welche er über orientaliſche Sprachen und Literatur verfaßt hat, ſowie in Anerkennung ſeiner bibliothekariſchen Verdienſte um örderung der Studien anderer Gelehrter zum Doktor der hiloſophie honoris causa ernannt. „Eberbach, 28. Juli. Die geſtern anb eraumte Ver⸗ ſammlung des nationalliberalen Vereins hatte ſich eines ahlreichen Beſuches zu erfreuen. ezirks waren Vertreter erſchienen und eine Von allen Orten des ſtattliche An⸗ ahl Herren aus Heidelberg nohmen an der Verſammlung heil. Herr Oberförſter von Stetten als Vorſtand der Vereins eröffnete mit einer kurzen Anſprache die Verſamm⸗ lung und übergab Herrn Hofrath das Wort, welcher in anziehender und belehren Meyer aus Heidelberg der Weiſe die politiſchen'rhältniſſe und' die Verhandlungen des Reichs⸗ tages beſprach. Herr Profef ſor Cantor aus Heidelberg ſprach ſodann über die Geſetzesvorlage„die Gewerbegerichte“ betreffend. Herren Rednern im Namen der Verſammlung. Herr Bürgermeiſter Knecht dankte den beiden Herr Ober⸗ örſter von Stetten ſchloß die Verſammlung mit einem Hoch auf Kaiſer und Großherzog. *Schwabhauſen, 28. Juli. einen Inſektenſtich veranlaßt, die in den ſogena krebs ausartete, hat den im beſten Mannesa Hauptlehrer Spritzer dahier in wenigen Tagen Er hinterläßt eine Wittwe mit 8 Kindern. * Pforzheim, 28. Juli. Eine Blutvergiftung, durch unten Waſſer⸗ lter ſtehenden dahingerafft. In der Wohnung des Metzger⸗ meiſters Zügel wurde in einer der letztvergangenen Nächte ein Einbruchsdiebſtahl verübt Der oder die Diebe ent⸗ wendeten verſchiedene Goldſchmuckſachen, Ringe, Armſpangen und Broches. Auf einem Tiſche Zettel gefunden mit der Inſchrift: ich kann.“ habhaft zu werden. „, Aus dem bad. Oberlande, 28. Juli. lich klingt die Vorſchußkaſſe. wurde am Geſchichte des Krachs der G Morgen ein 28ch räche mich ſolange Hoffentlich gelingt es bald, des frechen Thäters Faſt unglaub⸗ eiſinger Bei dem Kaſſter, einem gewiſſen Kauf⸗ mann Otts Hermann, erſchien vor einigen Tagen die Kaſßßenreviſton, um aber mit einer bedenklich reicher wieder wegzugehen. Veranlaßt durch d trauensſeligkeit, die dem Kaſſier von Seiten des Ausſchuſſes ſtets entgegen gebracht wurde, ingriffe in die Kaſſe en Erfabrung ie große Ver⸗ Verwaltungs⸗ de, erlaubte er ſich und ſo fand die Kommiſſion eine ſchreckliche Unordnung der Bücher und ein Manko von nahezu 135,000 Mark(nicht 110,000 Mark wie früber berichtet worden) vor. Schon lange ſprach man in g von dem luxuribſen Leben, das der Kaſſier führte und wo er das Geld dazu hernähme, da er nicht gerade Kapital beſaß. Sein Kaufladen wurde gerichtl und für die Vorſchußkaſſe ſequeſtrirt. ſchwer krank darnieder. Durch dieſen manche Bürger in Geiſingen empfindlich Krach anz Geiſingen ein ſo großes ich geſchlo en Hermann ſelbſt liegt ſind leider in Mitleidenſchaft endber. Natürlich bat die Geiſinger Vorſchußkaſſe, die ſchon ängere Zeit gegen ein gerechtes Mißtrauen zu kämpfen hatte, nun alles Vertrauen verloren, ihr hat, wird kommen und holen. Freiburg, 28. Juli. und alles, was Pöſtchen bei Herr Oberbürgermeiſter Win⸗ terer hat auf an ihn privatim ergangene Anfragen erklärt, daß er hier verbleibe und nicht den Poſten eines Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Domänendirektors übernehmen werde. Kleine Chronik. 20 Jahre altes Mädchen. Name und Wohnort In Haslach erhängte ſich ein deſſelben ſind unbekannt.— In Bobſtadt perunglückte ein Knecht des Müllers Klingler. Derſelbe ſoll von einem Mühlrad erfaßt worden ſein und dabei einen Armbruch und eine ſtarke Ge⸗ hirnerſchütterung erlitten haben. Pfälziſche Nachrichten. Ludwigshafen, 27. Juli. Mit Freuden iſt es zu begrüßen, daß auch der„General⸗Anzeiger“ vom Stattfinden des Preis⸗Zuchtvieh⸗Marktes in Langmeil Notiz genommen at. Gerade dort, wo die Donnersberger Raſſe egend durch Private und Zucht in der ganzen vereine rein gezüchtet wird, können die badiſchen Landwirthe am Beſten ſich davon über⸗ zeugen, wie dieſer unter faſt gleichen örtlichen und klima⸗ tiſchen Verbältniſſen wie an der Bergſtraße, d em Odenwald Hlagen!“ ſchalt die Amme;„Herr Landau war ſchon lange ſehr krank, und die Stückes hat ihm vielleicht ebenſo ſehr geſchadet, rückweiſen ſeiner Liebe durch Dich!“ „Die Liebe,“ flüſterte das i ſag' iſt ſie wirklich eine ſo große Macht, der unterworfen iſt?“ Erregung bei der Aufführung ſeines als das Zu⸗ e Mädchen,„o, Hanna, jeder Menſch Ja, Herzchen, ſie iſt jedenfalls ein wundervolles Gefühl: ob jeder ſie kennen lernt, kann ich nichts ſo glücklich macht wie ſie, weiß Dir nicht ſagen; daß aber ich aus eigener Er⸗ fahrung. Deine Mutter ſagte mir einſtmals ein Gedichtchen arüber, als ich noch ein junges Ding war und den Antrag eines braven Menſchen zurückwies. zBeſſer, daß das Herz Dir bricht Von dem Kuß der Roſe, Als Du kennſt die Liebe nicht Und ſtirbſt liebeloſe.“ „Und ſtirbſt liebeloſe!“ Eliſabeth flüſterte e Längſt ſaß ſie ſchon auf einem niedrigen Bänkche 3 kräumeriſch. n und hatte das Köpfchen in der guten Hanna Schooß gelegt. Nun for⸗ derte die Natur ihr Recht, und ſie ſchlummerte mit Thränen in den lichkeit ihren Schlaf bewachte. 7 Augen ein, während die Amme mit liebevoller Zärt⸗ Der Tod Landau's hatte guf Eliſabeth einen kiefen Ein⸗ druck gemacht. Das ſonnige Lächeln, welches vergangenen Tagen ihre Lippen umſpielt, war ſo oft in den faſt ganz ge⸗ wichen; die blauen Augen gewannen einen melancholiſchen Ausdruck, und der heitere Strom ihrer Rede ſchien verſiegt. Auf der Bühne war ſie freilich unverändert; lichen Verkehre zeigte ſich der trübe Ernſt, de ganzen Weſen Beſitz ergriffen und Beſtimmtheit daraus entnehmen zu können, da geliebt. Faſt täglich ging ſie zu dem Grabe des Freundes und brachte ihm die Blumen, welche geliebt. doch im täg⸗ rvon ihrem ihre Kollegen glaubten mit ß ſie Landau geſchiedenen er am meiſten Im Juni erbat ſich Eliſabeth einen mehrwochentlichen Ihr Arzt wünſchre, ſie möchte in ein Bad rei und theilweiſe auch dem Schwarzwald gezüchlete Viehſchlag zur Zucht für ſie geeignet iſt. Unſere Pfalz hat zwei aner⸗ kannt vorzügliche Viehſchläge, die Glan⸗ und die Donners⸗ berger Raſſe, welche auf allen Ausſtellungen wegen ihrer Schönheit und hervorragenden Eigenſchaften Anerkennung finden und durch Preiſe ausgezeichnet werden.— Zu wünſchen wäre deßhalb, daß das Comite jenes Preis⸗Zuchtvieh⸗Marktes eine Einladung zum Beſuche desſelben in Ihrem Blatte auch an die badiſchen Landwirtbe ergehen ließe, da Sie gewiß auch bereit wären, weiteren Aufklärungen über die genannten Vieh⸗ raſſen im redaktionellen Theile Ihres Blattes Aufnahme zu gewähren.— Bedauerlicher und unerklärlicher Weiſe ſind dieſe beiden Raſſen auf dem Mannheimer Maimarkte faſt gar nicht oder nur in geringen Exemplaren vertreten, während doch gerade aus den oben erwähnten Urſachen, ein reger Verkehr zwiſchen der badiſchen und bayeriſchen Pfalz in beiderſeitigem Intereſſe läge.— In Langmeil werden die Beſucher des Marktes in den Stallungen der Herren Bürger⸗ meiſter Franck, Müller Chriſt. Franck, verſchiedener Familien Eimann u. ſ. w. Gelegenheit haben, die ſchönſten kemplare der Dounersberger Raſſe kennen zu lernen. JLudwigshafen, 27. Juli. Das neue Rentamts⸗ und Bezirksamtsgebäude an der Ecke der Wrede⸗ und Rheinſtraße im Park des Herrn Commerzienrath Dr. Clemm ſteht nun in ſeinem Mauerwerk auch im zweiten Stocke fertig da. Architektoniſche Schönheit wird man dem Baue nicht nach⸗ rühmen können, obwohl er eine ſchöne Summe koſtet. Be⸗ ſonders fällt auf, daß die Faſade nicht gegen den Rhein zu liegt, wie bei allen Gebäuden der Rheinſtraße, ſondern die zwei Balkoue ſich gegen die Wredeſtraße zu befinden. Ebenſo ſtörend wirkt es, daß das große Gebäaude keinen einzigen Eingang von der Straße aus bat.— Welch herrliche Faſade mit Portikus und großem Balkon gegen den Rhein hätte ſich da anbringen laſſen! „Ludwigshafen, 28. Juli. Verhaftet wurde geſtern der Heizer Friedrich König von hier, welcher dem Bäcker⸗ anen b Buchert ſein Portemonnaie mit Inhalt ge⸗ ohlen hat. „Speyer 28. Juli. Im Garten der Wittwe Höfle in der Petſchengaſſe, welcher von Gärtner Jakob Oppinger ge⸗ pachtet iſt, ſind vollſtändig reife Trauben an utreffen. Die Stöcke gewähren durch die große Menge von Trauben einen hübſchen, einladenden Anblick. . St. Jugbert, 27. Juli. Ein Hund bet dem Herr Thierarzt Birndaum nach vorgenommener Sektion die Toll⸗ wuth conſtatirte, bis zwei Menſchen und einige Hunde. Letz⸗ tere wurden ſofort getödtet. Tagesneuigkeiten. München, 27. Juli.(Cine mannhafte That) Die Blüthenſtraße war geſtern der Schauplatz eines höchſt anfregenden Vorfalles. Es entfernte ſich die Frau eines Muſikers aus ihrer Wohnung, ihre beiden Kinder in derſelben zurücklaſſend. Den älteren, dreijährigen Knaben trieb die Sehnſucht nach der Mutter ans Fenſter; er öffnete dasſelbe und ſtieg zum Entſetzen der Nachbarſchaft herab auf die Dach⸗ rinne und von dieſer auf die Fenſterverdachung des oberſten Stockwerks, ſich mit beiden Händchen an einem Geſimsträger auklammernd. Der Abſturz ſchien unvermeidlich und ſchon eilten die Nachbarn mit Betten und Strohſäcken herbei, um den Kleinen aufzufangen, als der Spenglermeiſter Adler er⸗ ſchien, der ſich kurz beſonnen auf das Dach ſchwang, ſich der Länge nach in die Dachrinne legte und mit kräftigem Hand⸗ griff den Jungen dem ſicheren Tode entriß. Solingen, 26. Juli. Vom Dache geſtürzt.) Am Kirchplatz waren geſtern mehrere Dachdecker auf dem Dache eines Hauſes beſchäftigt. Ein Lehrling wollte, an einer Dachpfanne ſich ſeſthaltend, die Regenrinne reinigen; die Dachpfanne löſte ſich und der Lehrling ſtürzte auf den Hof hinab und blieb ſofort todt. 5 Derlin, 27. Juli.(Beim Herabſpringen von der Pferdebahn während der ahrt) zog ſich der erwachſene Sohn des Reſtaurateurs N. eine ſchwere Ver⸗ letzung zu. Der Unvorſichtige kam zu Fall und ſo unglücklich mit einem Bein auf die Schienen zu liegen, daß ihm durch ein 1 5 des Wagens das Fleiſch von den Knochen abgetrennt wu +. Berkin, 27. Juli(Ein bedauerlicher Unfalh trug ſich in der Chauſſeeſtraße zu. Einer jungen Dame zer⸗ riß ein Windſtoß den ausgeſpannten Regenſchirm, klap te die Drahtſtangen, welche den Schirm ſpreizen, um und hierbei fuhr die Spitze der einen Stange der Trägerin in das linke Auge. Mit lautem Aufſchrei taumelte die Aermſte nach einem Hausflur und riß ſich die Stange aus der blutenden Augen⸗ höhle, dann brach ſie ohnmächtig zuſammen. Ein von Haus⸗ bewohnern zur Stelle geſchaffter Arzt legte der Verunglück⸗ ten einen Verband an und veranlaßte darauf ihre Ueberfüb⸗ rung nach einer Augenklinik. *Berlin, 27. Juli.(Ein nettes Töchterchen) Wahrlich nicht be beneiden um ſeine Vaterfreuden iſt ein alter, im Südoſten der Stadt anſäſſiger Herr, dem Jortung in materieller Hinſicht ſonſt ein angenehmes Loos bereitet at. Derſelbe befitzt ein einziges Kind, eine neunzehnjährige, übſche Tochter, welche, da ſie die Mutter 0 verloren hat, durch die väterliche Erziehung ſe r verwöhnt und eigen⸗ willig geworden iſt. Dazu geſellen ſich gewiſſe burſchikoſe Manieren und Gewohnheiten, welche ſie weit über ihre Um⸗ gebung in gerade nicht rühmenswerther Weiſe bekannt gemacht um ſich zu zerſtreuen Sie ſchüttelte melancholiſch das ſchöne Haupt. „Nicht der Zerſtreuung bedarf ich“ ſagte ſie zu Hanna, „ich will mich ſelbſt wiederfinden.“ Dann wählte ſie einen ſtillen, abgelegenen Ort in den baperiſchen Bergen. Dorthin reiſte ſie mit Hanna und fühlte ſich glücklich, endlich einmal allein zu ſein. Mit Entzücken athmete ſie die reine Luft und labte iſte ſchönheitsdurſtiges Auge an den blauen Gebirgsketten, die ich vor ihr erſtreckten an dem blauen See 117 ihren Füßen. Stundenlang ſaß ſie einſam auf ihrem eblingsplätzchen, einer Raſenbank auf einem e, und verſank in Träumereien. Das jüngſt Erlebte krat dann wieder mit ſchreckhafter Deutlichkeit vor igre Seele; von Neuem glaubte ſie Landau's leidenſchaft⸗ liche Liebesworte zu vernehmen und doch— es war ſeltſam, wie ſich ihre Erinnerungen miſchten! Nicht Edgar's Lippen flüſterten ihr zu, nicht ſein blondgelocktes Haupt neigte ſich vor ihr; immer ſah ſie ein anderes, ein ernſtes Antlitz, fühlte ein dunkles Augenpaar auf ſich ruhen. Der alten Hanna wurde es faft unheimlich in dieſer Einſamkeit, welche ſelten ein Menſch betrat; aber ſie ſah, daß die friſche Bergluft ihrem Liebling gut that, daß ihr Gang elaſtiſcher, ihre Haltung ſtolzer wurde. Dennoch war ſie froh, als die Urlaubzeit ab⸗ elaufen war und ſie wieder heimreiſten und von ihrer be⸗ daglichen Wohnung in D. Beſitz nahmen. Zur Eröffnung der Winterſaiſon ſollte abermals„Fauſt“ gegeben werden und zwar erwartete man dazu einen in kurzer Zeit berühmt gewordenen Darſteller des Mephiſto, der ſoeben in Berlin glänzende Triumphe gefeiert. Schon las man in den Zeitungen, daß der gefeierte Gaſt, Philipp Dezonitz in D. angeſangt ſei und es ſollten nur noch einige Proben ſtatt⸗ finden. Alle Schauſpieler waren zu dieſer erſten bereits ver⸗ ſammelt und nur der Erwartete fehlte noch. Endlich kam er, eine mittelgroße Geſtalt mit ſcharf markirten Zügen und bli⸗ tzenden, dunklen Augen. Der Dixeckor begrüßte ihn zuvor⸗ kommend und führte ihn dann Eliſabeth zu, um ihn derſelben vorzuſtellen. Dieſe war ſofort, als ſie den Fremden erbeiete zuſamengefahren.**** We nur hatte ſie dieſes unheimlich„Geücht ihan er: Suede. Seneral⸗Anzeigerr Mannzeim, 30: Julle gaben. Mit einer gewiſſen Aengſtlichkeit und Sorge ließ der Pater ſie daher allein, als er, um in einem Seebade Erho⸗ lung zu ſuchen, der Hauptſtadt auf vier Wochen den Rücken kehrte. Das ſchlechte, kalte Wetter trieb den alten Herrn jedoch früher als beabſichtiat heim. Befremdet blickte er auf ſein Dienſtmädchen, welches ſchon viele Jahre in der Familie dient und ihm thränenden Blickes entgegentrat. Er ahnte gleich, daß es ſich um ſein Kind handele. Das Mädchen theilte ihm mit, daß das Fräulein bald nach ſeiner Abreiſe das Haus verlaſſen und eine Stellung als—— Kellnerin angenommen habe, und zwar in einem entfernten Stadttheile. Der Vater war außer ſich. Sofort eilte er zu ſeiner Bier und Wein kredenzenden Tochter, doch hat ſich dieſelbe bis heut nicht bereit gefunden, nach Hauſe zurückzukehren, weil ihr das neue Leben ausnehmend behagt. Vielleicht würde ſie dies nach Ablauf ihres auf vier Wochen lautenden Con⸗ tractes thun, wie ſie ſagte. — Gebweiler(Reichsland), 26. Juli.(Ein bekla⸗ gens werthes Geſchich hat geſtern den Nollfuhrmann Huber ereilt. Der 60jährige Mann hatte eine Beſorgung in der Gaſtwirthſchaft„Zum Heißenſtein“ und war gerade mit dem Abladen fertig, als der 12⸗Uhr⸗Zug heran kam Das Pferd ſcheute, ſchlus dem Mann mit dem Huf in die Seite, ſwobei Vorder⸗ und Hinterrad des ſchweren Nollfuhrwerks über die Bruſt des Unglücklichen gingen. Nach wenigen Minuten war er eine Leiche, die Bruſt war zerquetſcht. Der Vorgang war vom Zugfüßhrer rechtzeitig bemerkt worden, der Zug ſtand mehrere hundert Meter vor der Station. — Aus der Schweiz, 28. Juli.(Unglücksfälle.) In Arth(Zugerſee) ſtürzte geſtren Abend bei großem Menſchenandrang die Dampfſchiffbrücke ein. Etwa 50 Perſonen wurden aus dem See gezogen, Niemand erkrank.— Das Dorf Broc im Greyerzerlande iſt in letzter Nacht total abgebrannt. 4 Perſonen ſind umgekommen. Die dortige Wallfahrtskirche iſt unverſehrt.— Vom Pilatus ſtürzten geſtern zwei deutſche Arbeiter ab, einer von der Eſelsſpitze, ein anderer auf der Weſtrampe des Berges Sie wurden ſchwer verletzt im Abgrunde aufgehoben. 5 — Wien, 26. Juli.(Ein gewiſſenhafter Dienſt⸗ bote.) Das Ehepaar T. beſchloß, ins Burgtheater zu gehen. weßhalb ſie dem Dienſtmädchen auf das Eindringlichſte ein, ſchärften, auf ihr Kind, den zweijährigen Max, beſonders Acht zu haben. An der Nasß, des Burgtheaters wurde ihnen die Miktheilung gemacht, daß alle Sitze für den Abend längſt vergriffen ſeien, weßhalb ſie umkehrten und den Heinweg an⸗ traten. Als ſie gegen 8 Uhr beim Hauſe anlangten, ſahen ſie zu ihrem Entſetzen den kleinen Max am offenen Fenſter ſitzen, und zwar ganz obhne Aufſicht. Das Kind winkte mit den Händchen ſeinen Eltern einen Gruß zu: die Mutter eilte in der Angſt, das Kind könne jeden Augenblick vom Fenſter— es war im I. Stock— auf die Gaſſe fallen, ſofort die Stiege hinauf, während der Vater in der gleichen Beſorgniß unten vor dem Fenſter Wache hielt, um ſchlimmſten Fals das Kind in ſeinen Armen aufzufangen. Die Mutter fand oben die Wohnungsthür verſperrt, beſaß aber einen zweiten Schlüſſel und betrat die Wohnung; ſie nahm das Kind vom Fenſter und hatte jetzt erſt Gelegenbeit, zu bemerken, daß das Dienſt⸗ mädchen in der Wohnung nicht anweſend ſei. MWährend ſich dieſes im Hauſe zugetragen hatte, konnte man die gewiſſen⸗ hafte Hüterin des kleinen Max in einem Tanzlocale mit einem ſchmucken Corporal ſich im Kreiſe ſchwingen ſehen. Erſt um 9hr Abends ging ſie von der Tanzmuſik nach Hauſe. Was hier nun geſchah, läst ſich leicht errathen. Heute hatte ſich das gewiſſenhafte Dienſtmädchen vor Gericht wegen Ueber⸗ tretung gegen die körperliche Sicherheit zu verantworten, weil ſie das Kind in der verſperrten Wohnung allein gelaſſen hatte. Der Nichter verurtheilte die Angeklagte mit Rückſicht auf die Befahr, in welcher das Kind ſchwebte, zu 8 Tagen Arxeſt. Aeneſſe Nachrichten und Telegramme. * Denutſch-engliſche Anterhandlungen. London, 28. Juli. Im Unterhaus erklärt Ferguſſon, die beiden britiſchen Miſſionsſtationen innerhalb der deutſchen Sphäre Oſtafritas ſeien Stationen der„freien Kirche“ weſt⸗ lich des Songwefluſſes und des Nyaſſamiſſionsſanatorium Die ſchließliche Grenzabſteckung ſei nur eine richtigung, en lokaler Bedürfniſſe könnte das Sana⸗ torium nicht auf die britiſche Sphäre übertragen werden, aber auch die Lage in der deutſchen Sphäre werde in keiner Weiſe die nützliche Wirkſamkeit desſelben beein⸗ trächtigen. Der Bericht des Majors Macdonald über die Nigergebiete iſt vertraulich; der Hauptzweck ſeiner Arheit war die Lieferung des Materials zur Beurtheilung der Frage der Ausdehnung der Nigerkompagnie auf die Nach⸗ bardiſtritte. Macdonald ſollte auch über gewiſſe Punkte in⸗ ſormiren, welche der Erörterung mit Deutſchland unterlagen. Das Ergebniß war der Austauſch befriedigender Auseinan⸗ derſetzungen während der jüngſten Berliner Unterband⸗ lungen. Der Major ſei auch ferner beauftragt geweſen, die Verwaltung der Nigerkompagnie zu unterſuchen. Er hebe e Unvollkommenheiten dieſer Verwaltung hervor, er te dieſelbe aber in der Hauptſache als befriedigend dar.— In der Einzelberathung der Helgo⸗ landbill wurde ein Amendement Macniell, die Einwohner Helgolands betr. der Abtretung der Inſel zu befragen, mit 172 gegen 56 Stimmen verworfen. Ferguſſon erklärte die Anſicht der Einwohner hierüber zu erfabren, wäre vielleicht unmöglich; ganz unmöglch wäre es aber, eine Ab⸗ änderung der Vorlage vorzunehmen, welche den Erfolg der Abmachungen gefährden könnte die Britannien große Vortheile gewährten Ein Amen⸗ dement Nolans, welches die Ausſchließung vom Militärdienſt der Kinder eingeborner Helgoländer, die innerhalb 20 Jahren nach Abtretung geboren werden, bezweckte wurde mit 191 egen 98 Stimmen abgelehnt. Ferguſſon erklärte noch im zauſe der Verhandlungen, daß Deutſchland unzweifelhaft be⸗ rechtigt ſei, in ſeinen Gebieten Einfuhrzölle zu erheben. Dies könnte zwar den Handel von Sanſibar nach den deutſchen Häfen theilweiſe ablenken, jedoch ſei zu erwarten Sanſibar werde dafür ein Aequivalent durch die allgemeine Ausdehnung und Entwickelung auch ſeines Handels erhalten, welche aus dem engliſch⸗deutſchen Abkommen ſicherlich entſtehen werde.— Das Ünterhaus nahm in dritter Leſung die Helgolandbillohne Abſtimmung an. „Berlin, 28. Juli. Die Sozialdemokraten von Berlin wollen den 31. Auguſt, den Todestag Laſalles, durch einen großen Maſſen⸗Ausflug feiern. * Merlin, 28. Juli. Die„Norddeutſche Allgem. Ztg.“ erfährt von zuverläſſiger Seite aus Straßburg, daß in der rr derneigte und die erſten Begrüßungsworte ſprach, ſtand er Har vor ihr, jener abendliche Heimgang aus dem Berliner Thiergarten an ihrem Geburtstage und ſie erkannte in dem derühmten Gaſte ihren damaligen Berfolger. Doch ſie be⸗ meiſterte ſich gleich und antworkete ihm in ihrer kühlen vor⸗ eiſe. Aber er hatte ihr Erſchrecken, ihr Erbleichen wohl be⸗ merkt und da ihn auch ſofort die Erſcheinung Eliſabeth's an etwas Bekanntes erinnert hatte, ſo wurde es ihm jetzt völlig klar, wo er dieſe prächtige Geſtalt, dieſe wunderbaren Augen ſchon geſehen. Einen Augenblick glitt ein faſt teufliſches Handhabung des Paßweſens für Elſaß⸗Loſthringen. inſofern eine weitere Erleichterung eingetreten iſt, als Per⸗ ſonen franzöſiſcher Nationalität, welche einem Familienfeſte diesſeits der Grenzen beizuwohnen wünſchen, Aufenthalts⸗ ſcheine(ohne Paß) für einen oder mehrere Tage bewilligt werden.— Von kolonialpolitiſcher Seite war verbreitet worden, daß die Abſicht beſtehe, Herrn Dr. Peters in den Reichsdienſt zu übernehmen und ihm in Oſtafrika ſelbſt eine Thätigkeit anzuweiſen; wie aber die„Nordd. Allg. Ztg.“ be⸗ richtet, haben Verhandlungen mit Dr. Peters in dieſer Richtung nicht ſtattgefunden.(Das Letztere hat Niemand behauptet. D..) Wilhelmshaven, 28. Juli. Die Torpedoboot⸗ Flottille iſt in den hieſigen Hafen eingelaufen. Der Kaiſer blieb den Tag über an Bord des„Hohenzollern“. *Müunchen, 28. Juli. Anläßlich der Centennar⸗ feier der Central⸗Thierarzneiſchule fand heute ein Feſtakt ſtatt. Der Kultusminiſter gab bekannt, daß der Prinz⸗ 5 beſchloſſen habe, die Anſtalt zur Hochſchule zu erheben. * Müuchen, 28. Juli. Die„Allgemeine Zeitung“ meldet: Morgen gehen Hof⸗Equipagen nach Kiſſingen wie allzährlich ab, um dem Fürſten Bismarck während ſeines dortigen Curgebrauchs zur Verfügung zu ſtehen. * Moſtar, 28. Inli. Der Finanzminiſter Kallay iſt hier eingetroffen. Er ließ durch Ausrufer kundgeben, daß er von Jedermann Wünſche und Beſchwerden ent⸗ gegennehme. *Paris, 28. Juli.(Neueſte Meldung.) Aus Buenos Ayres wird gemeldet, daß heute früh 10 Uhr die Re⸗ gierungstruppen beträchtliche Verſtärkungen erhalten hätten. Der Präſident Celman iſt zurückgekehrt. Die Börſe und die Banken ſind noch immer geſchloſſen. Der Waffen⸗ ſtillſtand iſt bis zwei Uhr verlängert. * Paris, 28. Juli. Die zur Prüfung der Kolo⸗ nialfrage eingeſetzte Commiſſion hielt heute ihre erſte Sitzung ab. Der Miniſter betonte die Nothwendigkeit des Studiums über die Kolonialorganiſation der fremden Mächte, namentlich bezüglich deren Zugeſtändniſſe an die Geſellſchaften, welche ſich mit der Erforſchung der Kolo⸗ nialgebiete beſchäftigen.— Der„Temps“ ſagt, die Fi⸗ nanzwelt ſcheine die Revolution in Argentinien für die ſicherſte Löſung der wirthſchaftlichen Kriſis anzu⸗ ſehen, letztere ſei durch die bisherigen Machthaber nur verſchlimmert worden; jedenfalls ſei nur zu hoffen, daß die Inſurrection die endgiltige Löſung der mit künſtlichen finanziellen Mitteln aufrechterhaltenen Engagements her⸗ beiführen werde. Rom, 28. Juli. Der Kreuzer„Amerigo Veſpucci“ iſt beordert, von Callao in die Laplatage⸗ wäſſer abzugehen. *Oſtende, 28. Juli. Anläßlich des Beſuches des Kaiſers Wilhelm ſprach der König den Wunſch aus, einen beſonders glänzenden Empfang zu organiſtren. Zwei Packetboote ſollen der„Hohenzollern“ entgegen⸗ fahren und den Kaiſer begleiten. Zwei Hafendämme werden mit deutſchen Flaggen geſchmückt. Der König er⸗ wartet den Kaiſer am Seebahnhof. Abends findet ein Gala⸗ diner ſtatt. Die Straßen, welche der Zug paſſirt, wer⸗ den feſtlich beleuchtet. Außer der Garniſon in Oſtende werden auch Truppen von Brügge, Yperns, Gent, Tournai herbeiberufen. Die Vorbereitungen zum Empfaug werden eifrigſt betrieben. London, 28. Juli. Eine Anzahl Arbeiter der Til⸗ bury⸗Docks hat die Arbeit eingeſtellt, weil ſie die Bedingungen für die Kontraktarbeit als fernerhin anannehm⸗ bar bekrachten. Eine Ausdehnung des Strikes wird befürchtet. »London, 28. Juli. Heute Morgen fand ein Zuſam⸗ menſtoß zweier Eiſenbahnzüge ſtatt, welche Ar⸗ beiter nach den Werkſtätten am Schifffahrtskangl in Man⸗ cheſter führten. Die Lokomotipführer beider Züge und zwei wurden getödtet, zahlreiche Arbeiter ſchwer ver⸗ Soſia, 28. Juli. Die„Agence Balcanique) bringt eine weitere Meldung über Unkuhen unter den orthodoxen eniern. Konſtantinopel, 28. Juli. Während des geſtrigen Gottesdienſtes in der Kathedrale Kumkapn entſtand ein Auflauf. Der Patriarch flüchtete in ein naheliegen⸗ des Gebäude. Die nachfolgende Menge griff den Pa⸗ triarchen thätlich an; als die Polizei einſchritt, entſtand eine bhlutige Schlägerei, wobei ein Gendarmerie⸗ Offizter getödtet und auf beiden Seiten mehrere Leute verwundet wurden. Ueber den Diſtrikt Kumkapu iſt der Belagerungszuſtand verhängt. Nis de Janeiro, 28. Juli. Es verlautet, daß die Regierung beabſichtige, die Gefandten bei denjenigen Mächten abzuberufen, welche die neue Regierung noch nicht anerkannt ben. Buenos⸗Ayres, 28. Juli, Nachm.(Privat⸗ Telegramm.) Nachdem der Waffenſtillſtand nochmals ver⸗ längert wurde, iſt durch Conferenzen der Regierung mit den fremden Geſandten behufs friedlichen Ausgleichs ein Einvernehmen erreicht und die Bildung eines Verſöb⸗ nungscabinets wahrſcheinlich geworden. Capetown, 28. Juli. Der neue Premierminiſter Rhodes brachte im Repräſentantenhauſe eine Reſolution ein, des Inhalts, daß das Haus es bedauere, daß die Regierung Kaplands über den engliſch⸗deutſchen Vertrag ſoweit er das Gebiet ſüdlich des Zambeſi betreffe, nicht um Rath befragt worden ſei. Die Regierung ſollte bei jedem künftigen Aeder⸗ einkommen betreffs dieſes Gebietes gehört werden. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Effektenbörſe vom 28. Jul. Du Börſe hatte wieder einen ſehr ruhigen Verlauf. Badirde Brauerei⸗Aktien waren zu 73 pCt. angeboten. Vereinigte Sveyerer Ziegelwerke wurden zu 130 PpCt. umseſetzt. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 25. Juli. Die ſchlimmen Nach⸗ richten aus Argentinien waren auf die heutige Börſe von tiefgehendem, verſtſimmenden Einfluß. feſter Wiener Fourſe eröffnete die Börſe auch für die von dort beeinflußten Werthen in ſchwächerer Haltung. Günſtige Tendenz für Schweizer Bahnen, von denen Central und Nordoſt weſent⸗ lich höhere Courſe bedangen und ſehr lebhaft umgeſetzt wur⸗ den, ſowie ein überaus flüſſiger Geldſtand, welcher die heute begonnene Liquidation zu einem ungefähren Durchſchnittsſatze von 3½ pCt. ermöglichte, haben keine günſtigere Stimmung Lächeln über ſein Geſicht. dann aber wurde er ſofort wieder r höfliche Mann. hervorzurufen vermocht. Bei ſchleppendem Geſchäftsgang cht d r ſpeculativen H uptpapiere lans⸗ ſam ab und gaben gegen Schluß auf flaues Paris und ſtär⸗ ker weichende Preiſe aller kürkiſchen Werthe empfindlich nach. Montanwerthe und öſterreichiſche Bahnen waren auf Realt⸗ ſationen durchweg etwas ſchwächer im Ganzen wenig lebhaft. Disconto 1 pCt. niedriger. Dresdener, Darmſtädter und Handelsgeſellſchaft verzeichnen kleinere Coursverluſte. Deutſche Bahnen waren feſt, Italieniſche gut behauptet. Von Schwei⸗ zeriſchen Central ca. 2 pCt., Nordoſt 1 pet. höher, Gotthard auf dem erhöhten Niveau des letzten Börſentages. Von Oeſterr. Bahnen Albrecht ½ fl. höher, Böhmer Weſt und Nord, Duxer und Buſchtehrader gaben Kleinigkeiten nach. Staatsbahn und Galizier lagen feſt. Induſtrie⸗Aktien wenig verändert, Nordd. Llopd etwas feſter. Laurg ca. 1 pCt., Gelſenkirchener ½ pEt. über Samſtag. Privatdiskonto 3¼ PCt. Fraukfurter Eſerenertenen⸗ K. 5 otthar 4 Sibern Ceebtt ztc, a 8 8 10 8 5— Deutſche Aeig dan 1 70 Schweizer Weſtbahn 39 70 Serl. Handels-Geſ. 164.80 Meridional⸗Aktien 161.80 Deutſche Bank 167.40 Ruſſiſche Südweſt 82.70 Dresdener Bank 155.30 Staats⸗Fonds. Schaafhauſener B⸗B. 118.80 Ungar. Goldrente 39.70 Effekten-B. 127.90 2 Papierrente 87.50 Darmſtädter B. 156.80 Oeſterr. Silberrente 78.30 Rhein, Credit B. 128.— Nuſſen 97.— Deutſche Union⸗B. 88 50 Ruſf. Conſols 95.— Deutſche Vereins⸗Bank 112.50 Spanier 75.90 Länderbank 200¼ Italiener 34.20 Vanque Ottomane 116.10 Tüskeu 18.10 Türken⸗Sooſe 35.80 Ottom. Zoll⸗Obl. 90.50 Serbiſche Tabak 88.30 Egypter 93.20 4 pet. Griechen 77.40 Induſtrie⸗Werthe. Nordd. Aoyd 153.— La Veloce 84.50 Bad. Anilin 271.,4 Cement 149 50 Alpine 86.90 Eiſenbahn⸗Aktien, eſſ. Zudwigsbahn 149.30 Abeck⸗Büchen 169.20 Narienburger 64.20 Albrecht 72— Oeſterr Franz. Staatsb. 208% Galizier 1780/8 Buſchtherader 405½ Duz-Bodenbacher 46% Lemberg⸗Czernow. 201% Elbethal 207/ Zombarden 120% Laura 142.— Schweizer Central 152.80 Gelſenkirchen 168.80 2 Nordoſt 148 59 Mannheimer Fettvieh⸗Rarkt vom 28. Juli. Es wurden Beigetrieben und wurden verkauft per 103 Kilo Schlachtgewicht zu Mark: 40 Ochſen L. Qua⸗ lität I. 150, II. Qualität M. 140. 413 Schmalvieh I. 186, II. 120. 15 Farren 1 125, II. 120. 176 Kälber I. 140 II 180. 541 Schweine L. 133, HI. 130.— Milchkühe per Stück M.————, 15 Schafe per Stück M. 35. Zuſammen 1200 Stück im Geſammterlös von Mark 182.671. Mannheimer Ferkelmarkt vom 24 Jult. Es wurden verkauft 148 Ferkel per Stück zu N. 19—15. Geſammterlös M. 2513 Mannheim, 28. Juli.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizeu pfälzer 22.50— 23—[Hafer, badiſcher 18.— 18.25 „ norddeutſcher 22.50—.75 Hafer, württemb. Alp. 18.50—18.75 „ ruſſ. Azima 29.50—22.75 5 ruſſiſcher 18.——19.— Saxonska 22.50—22.75 Mais amerikan. Mixed 12.50—12.75 0 Girka 23.——.50„ Donau 18.—12.25 8 Tagaurog—.——.— Koßlreps, ungar. 26.50—47.— „ am. Winter———— Klkeſamen, deutſcher!.——.— „ La Plata 21.50——.— 11—.—— 5 Sodeſ 21.75—23.25 Suzerne—.—.— „ Theodoſia 22,50—22 75 5.—.—.— Kernen 22.5——.— Zeinbl, mit FJaß 56.50—.— Roggen, pfälzer 17.50—18.—— Rübbl„„ 70.50—.— „ kuſſiſcher 17.50—17.75 Petroleum Faß fr. m. 20% Tara 28—. Gerſte, hierländiſche—.——— boer Roßſprit, Inland 168.25—109.20 „ pfälzer—.——.— Foer„ 2 eneß! 24.75—.— 8 Nr. 00 0 1 58.50— 38.50— 3150 807f8.— 15. (Roggenmehl Nr. 0 27 50 1) 24.50 endenz: Weizen, Roggen und Hafer feſt. Amerik, Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 28. Juli. New⸗Nork Chicago Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalz Januar—————.———— Februar——————— März——— 15.320———— April——————————— Mai 10%⁰——————— Juni—.—————.———— Juli 99⁰1 477ͤ————.————— Auguſt 89— 47—— 17.25 9837⁴ 412—— September 9856 475L0—— 957/ 417%ͤ42— Oktober—————.————— November—————.———— Dezember 109%—— 15.70 97————— Lear——————— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 28. Juli. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Ctr. Hafen I. Martin Mathilde n Stlickgitter— Pickert Graf Moltre Rotterdam 8— 815 5 5— laaſen riemhilde 5 9— Fede[Katharki Dortrecht Borde 184⁰⁰0 Hafenmeiſterei II. Lan Maria Antwerpen Stückgſtter 4859 umpf Anna Jagſtfeld Salz 1193 Krapp Pfalz 1 Köln Stückgüter 1500 Adler Vereinignng Antwerpen 5 3908 Napp Mannheim 12 Rotterdam 5 18680 Engelhardt kriedrich Antwerpen etroltum 21190 Kühnle tto Jagſtfeld 150 137. Sroffmann Mannhein) Außrort—— en 20400 Dülcoffre Concordia Notterdam Stückgüter 30⁰ 8 risda Jagſtfeld 5 175⁰ K. Walbel Emma Rokterbam Getreide 10860 Hafen meiſterei 11“. rank Induſtrie 24 Düffelborf Stückgütes 450⁰0 nobel Maunheim 11 Feltbrr Kohlen 2000⁰ M. Raudenbuſch Naudenbuſch eilbronn Stückgüter 2100 Schmitt Emilie Soda 20¹⁰ Naab Johanna Jagſifeld Salz 237⁰ Lahen Friedrich 5 2 828 zöhringer Friedr 75* Klormann Ehriſtina Heilbronn 2 1208 Krauth Heinrich 70 680 Hafenme iſterei 17. Struckmann Sedan Ruhrort Kohlen 28200 Strüngmant Helnrich 75 85 185 Kahmen Fliſe 6* 142 Pötten Katharina 5 9 18200 Ziegter Stadt Heilbronn Hochfeld 0 400⁰ Peter(Racknitz 5 2 381 Schäfer Reinhardt Ruhror⸗ 7 325 Neuer Hoffnung Hochfeld 7 55 Schumacher Wilhelm Nuhrort 5 7 Loh Jenſal 3 Duisburg 9 8800 Specht Bater Jahn 55 720⁰ U 1 Floßholz: angetommen 1190 Obm., abgegangen 1890 obm. Dampfer⸗Nachrichten. orhein⸗Damofſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorſer Geſellſchaft“. Ver· ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich. — Abfahrten von Mannheim vom 20. Mai ab: Morgens 5ʃ½ Uhr bis Röln⸗Düffeldorf und Zwiſchenſtatlonen, ſowie, Samſtags ausgenommen bis Rotterdam-London. In Mainz Anſchluß an die Schnellfahrt der um 9½ Uhr abgehenden Salonboste. Nachm. 1¼ Uhr bis Vingen, folgenden Morgen weiter bes Rotterdbam⸗Zondon.— Abf ahrten von Mainz Morgens 7½, 95 9/J%% 10%) und Nachm. 12 Uhr bis Köln, Nachm 3½¼ Uhr bis Coblenz, 6 bi Wingen. Morgens 4 und Nachm. 2 Ubr nach Mannbeim. „ Scbuelllabrieu ber Salonboote.) Exel. Samſtags bis Rotterdam⸗London⸗ Waſſerſtands⸗Nachrichten. 5 Nhe in. Bingen, 28 Juui 251 m. 9 5 Künnanz, 28 Juli 4 80 m.—.10. Kaub, 28. Juni.86 W 9955 Hüningen, 28. Juli 337 m— 011 Koblenz, 28 Juni 2 94 m.— Kebl, 28 Juni.42 m—.12. Köln, 28 Juni 325 m.——55 Sauterburg, 23. Nuhrort 28 N m.—.0. 1, 28 Juni.98 m—.07. Necar Juli 494 m—.09. Mannbeim, 29 Juli.93.— 1— Moinz, 28 Juni 20 m— 08 Heilbronn, 28. Juni.78 m.—.09, Weffernaeme an den Badeanſtalten oberhalb der Eiſen⸗ bahnbrücke: 15½ R. 35— Mammhenm, G 2, 22 Jacob J. Reis, Nahe deg Speisemarketes Möbelkahrik end Lager affer Sorten Polster- und Kastenmöbel. 7302³ 2 Maundeim, 80. Juli. Noman⸗Wibliolhel General⸗Anzeigers. Mit Anfang des nächſten Monats wird ein ſehr intereſſanter und ſpannender Roman Dolorosa“ von A. Wilſon, dem beliebten amerikaniſchen Schriftſteller, begiunen. Die Roman⸗Bibliothek des General⸗Anzeigers er⸗ ſcheint ſechs Mal wöchentlich, acht Seiten ſtark, in ele⸗ ganter Ausſtattung und koſtet für Abonnenten des General⸗ Anzeigers a. in der Stadt Mannheim, mit dem General⸗ Anzeiger 75 Pfennig monatlich, b durch die Poſt beſtellt, mit dem General⸗ Anzeiger, am Poſtſchalter abgeholt, M..45 pro Vierteljahr. Neu eintretende Abonnenten erhalten eine Sammel⸗ Mappe unentgeltlich; dieſe Sammel⸗Mappen erhalten die Abonnenten, welche den Generalanzeiger mit Roman⸗ Bibliothek durch die Poft beziehen, nach Einſendung ihrer Adreſſe von unſerer Expedition in Mannheim zugeſandt, haben jedoch zur Frankirung eine Zehn⸗Pfennig⸗Marke beizulegen. Zu jedem Roman läßt die Verlagshandlung ge⸗ ſchmackvolle Leinwand⸗Einbanddecken in eleganteſter Ausführung herſtellen und ſtellt dieſelben den Abonnenten jeweils nach Abſchluß eines Romans zum Selbſtkoſten⸗ preis zur Verfügung. Noman⸗Bibliothek des General-Anzeigers. Der Roman„Die Zigennerin von Leopoldine Baronin Prochazka wird Ende dieſer Woche vollſtändig erſchienen ſein. Für dieſen Roman laſſen wir eine überaus ge⸗ ſchmackvolle Einbanddecte in gepreßter Leinwand mit eingeprägtem Titel auf Rücken und Deckel des Buches herſtellen. Der Preis dieſer Einbanddecke beträgt, einſchließ⸗ lich Porto, 30 Pfennig. Gegen Einſendung dieſes Betrages von 30 Pfennig in Briefmarken expediren wir dieſe Einbanddecke franco an unſere auswärtigen Abon⸗ nenten und zwar nach der Reihenfolge der eingehenden Beſtellungen. Im Verlage(E 6, 2 hier) abgeholt, koſtet dieſe Einbanddecke 20 Pfennig. Diejenigen Abonnenten, welche den Roman bei uns einbinden laſſen wollen, haben für das Einbinden nebft Decke den Preis von 35 Pfennig zu entrichten. Dabei iſt vorausgeſetzt, daß die ſämmtlichen Lieferungen complet nach der Seitenzahl geordnet, im Verlage franco abgeliefert werden; auswärtige Abonnenten haben in dieſem Falle nuch 25 Pfennig für das Rückporto beizufügen. Obgleich dieſer Roman bedeutend größer iſt als der vorhergehende, ſo haben wir dennoch den Preis für das Einbinden nicht erhöht. Dieſer billige Preis kann nur dann beanſprucht werden, wenn die zu bindenden Exem⸗ plare vor dem S. August in unfere Hände gelangen; für ſpäter eintreffende Exem⸗ plare müßten wir einen höheren Preis berechnen. Wir erſuchen daher unſere verehrlichen Abonnenten dringend, ihre Romane nach der Seitenzahl geordnet, vor dem 8. Auguſt in unſere Expedition ab⸗ geben zu wollen. Günstige Gelegenheit. Wegen Aufgabe der Remſcheider Stahlwaaren werden dieſelben zu Fabrirpreiſen abgegeben, als: Schreiner⸗„Wagner⸗ u. Zimmermannsbeile, Stichäxte, Bickel, Bohrer, Spaun⸗, Dromm⸗ und Kreisſägen ꝛc. Küfer⸗ und Waguerwerk⸗ zeuge. Ferner eine große Parthie Löffel. 82646 Schlemper& Weck, Meſſerſthmiede aus volingen, 4 No. 12. Ich habe mich hier niedergelassen und halte Sprechstunden für 81702 Obrenkranke täglich von 10—12 Uhr und von—5 Uhr Nachm. Sonntags nur von 10—1 Uhr Vorm. 5 br. med. Peter chlifterowitsch. D 8, 13 Mannhelm D 5, 13, langjahriger Assistent an der Universitäts-Ohren- Klinik zu Heidelberg. ꝗ4A 2 M. 2. Dr. L. Mai, Rechtsanwalt. Somptoir und Wohnung beftnden ſich nunmehr 82543 2 7, S Parterre. Fritz Nüsseler, lung, Agentur⸗ und Commifſtousgeſchäft. 82297 Fahudung. Dahier wurde Folgendes ent⸗ wendet: 83091 1. Am 14. l. Mts. im Hauſe 2 1, 27½ 1 Zwanzig⸗Markſtück. 2. In der Zeit vom 19. bis 21. J. Mts. im Neubau N 8, 1 ein grüner Segeltuchkoffer mitGypſer⸗ arbeitsgeſchirr und ⸗Kleidern. 3. Am 19. l. Mts. vor dem Hauſe H 2, 3 ein Packet, enthal⸗ tend 3 Mädchenhemden, 1 Bett⸗ tuch, 3 weiße Handtücher, 3 Schür⸗ zen, 4 Paar Strümpfe. 4. Am 22. l. Mts. im Haupt⸗ boffodof ein grüner Segeltuch⸗ koffer mit folgendem Inhalt: 1 gar Lederpantoffel, 2 Paar wol⸗ ene Strümpfe, 2 farbige Frauen⸗ emden, 1 blau u. weiß geſtreifte Frauenhoſe, 1 ditto Tricottaille, blaue Kattuntaille, 3 Unterröcke, 1 rothes Kopftuch, 1Wandkäſtchen. 5. In der Zeit vom 16. bis 22. I. Mts. in der Nähe des Hauſes Schwetzingerſtraße 125 8 Gerüſt⸗ In der Nacht 25.%ũ26. In der Nacht vom L. Mts. vor dem Hauſe N 1, 1, ein eiſerner Kellerladen(Roſt). Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. Mannheim, den 28. Juli 1890. Criminalpolizei. Meng, Polizei⸗Commiſſär. Bekauntmachung. Die Ausführung der Steinmetz⸗ arbeiten aus rothem hartem Neckarſandſtein für den Erweiter⸗ ungsbau des allgemeinen Kranken⸗ auſes ſoll im Wege des öffentlichen ngebots vergeben werden. Angebote auf dieſe Arbeiten ſind berſchen und mit der Aufſchrift verſehen: 83087 „Angebote auf Steinmetzarbeiten zum Erweiterungsbau des allge⸗ meinen Krankenhauſes⸗“ bis ſpä⸗ teſtens „Mittwoch, 6. Auguſt 1890, Vormittags 11 Uhr“ an e Stelle einzu⸗ reichen, zu welcher Zeit dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. Ebendaſelbſt liegen die Zeich⸗ nungen und Bedingungen zur Einſicht aus und können Arbeits⸗ verzeichniſſe gegen Erſatz der Um⸗ druckkoſten im Betrage von 0,40 Mk. in Empfang genommen werden, Mannheim, 29. Juli 1890. Hochbauamt: Uhlmann. Oeſffeutliche Perſteigerung. Am 88106 810 Mittwoch, den 30. Juli 1890, Nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Vollſtreckungs⸗ wege in meinem Pfandlokal Lit. 8 4, 17 hier gegen Baarzahlung: 4 Chiffonnier, 4 Kommode, 5 Kanapee, 3 ovale Tiſche, Sibdeſſeen⸗ 1 Ripsgarnitur, 1 Schreibtiſch mit Aufſatz, 1 Di⸗ van, 1 Waſchcommode mit Mar⸗ — morplatte, Nachttiſch mit Mar⸗ morplatte, 1 Tiſch, 2 5 4 Rohrſtühle, 2 Regulateur⸗ uhren, 1 Wanduhr, 1 filberne Remontoiruhr, 6 Paar Fenſter⸗ vorhänge, 1 Rock, 3 Kleider⸗ e 1 doppelthüriger Klei⸗ erkaſten, 1 Ruhſeſſel, 1. Har⸗ monium mit Stuhl, 1 Nähtiſch, eg. 15 Pfd. Roßhaar, 2 Dutzen ſilberne Löffel, 1 Dutzend ſilb. Gabeln, 1 goldene Halskette mit Medaillon, 1 Nähmaſchine, 2 Roßhaarmatrazen, 2 dreithei⸗ lige Wollmatratzen, 3 Hacklötze, 1Fleiſchwaage, Wurſtmaſchine, 1 Ladentheke, 1 Tafelwaage, 1 Metzgerwagge mit Gewicht, 6 eiſerne Geſtelle mit Zugehör, 1 und ſonſtige Gegen⸗ nde annheim, den 28. Juli 1890. Bränning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Heſfentliche Nerſteigerung. Donnerſtag, 31. Juli er., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfaändlokale in Lit. T 1, 2 dahier 83108 1 fertiger und 2 halbfertige Kaſſenſchränke, 5 eiſerne Kaſſetten, 1. Decimalwaage, 1 Schraubſtock, einige 1 Par Schwarz⸗ u. Weiß⸗ blech, 1 Parthie Ofenrohr und Eiſenband, 5 Elementgläſer mit Batterien, 1 Flaſche Schwefel⸗ ſäure, 1 Pferd, 1 Harmomum, 8 Ladenſchränke, 1 Nähmaſchine, 2 Pelzvorlagen, 5 Muffe, 2 Betten, 2, Kanapee, 3 Kleiderſchränke, 1 Waſchkommode, 1 Pfeilerſchrank, 1 Tiſch, 2 Kommode, 1 Regula⸗ teur, Bücher und noch verſchie⸗ denes gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 28. Juli 1890. Burgard, Gerichtsvollzieher. Steigerungs⸗Ankündigung. Mittwoch, den 30. Juli 1890, Nachmittags 2 Uhr 85 werde ich im Pfandlokale G 5, 17 hier 1 Regulgteur, 1 Eisſchrank, 1 Kanapes und 1 Chiffonnier ge⸗ gen baare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, den 28. Juli 1890 Vierneiſel, Gerichtsvollzieher. 83090 Städt. Gasmerk Maunheim. Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 20. Jult 1890 bis 26. Juli 1890 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer Flamme von 150 Liter 17,00 Normalkerzen Gegen gute Bürgſchaft ſucht ein Geſchäftsman 1500 Mark zu leihen, wozu ſagt die Exped. ds. Blattes. 82376 General-Anzeiger. 5: Seitk⸗ — e Raufmüänniſcher Verein. Mannheim. Das Reichsgeſetz über Invali⸗ ditäts⸗ und Altersverſorgung tritt vorausſichtlich am 1. Jannar 1891 in Wirkſamkeit. Verſicherungspflichtig ſind alle Handlungsgehilfen, deren Jahres⸗ gehalt M. 2000 nicht überſteigt, ſowie die über 16 Jahre alten Handlungslehrlinge. Zur Wahrung ſpäterer An⸗ ſprüche iſt unbedingt nothwendig; 1. der Nachweis der Beſchäftig⸗ ung und der Gehaltsbezüge vom 1. Oktober 1886 ab; 2. die Beſcheinigung der Dauer etwaiger Krankheiten(von 7 oder mehr Tagen) durch die betr. oder durch die Gemeindebehörde. Wir ſind bereit, fämmtlichen Prinzipalen und Angeſtellten Aus⸗ kunft zu ertheilen, die vorgeſchrie⸗ benen Formulare unentgeltlich zu verabreichen und— ſoweit Mann⸗ heim als Beſchäftigungsort in Frage kommt— die nothwendige amtliche Beglaubigung ebenfalls koſtenfrei zu beſorgen. 83069 Der Vorſtand. Casino. 1. W0. Nagut geſſen vom —20. Augu E oſſen. 83061 8 Der Vobſtand. Freidenker-Verein Zweigverein des Deutſchen Frei⸗ denkerbundes. Donnerſtag, den 31. Juli, Abends ½9 Uhrf Mitgliederverſammlung (auch be ſe u. Freunde unſerer Sache haben freien Zutritt). Lokal: Belle-vue-Keller, N, 8. Tagesordnung: Vortrag des Herrn Wah aus Magdeburg Uber Geſchichte der Conflicte zwiſchen elgion u. u pablrechene geſuch u zahlreichem Beſuche lade öflichſt 5 50 831 Der Vorſtand. Geſangverein Bavaria. Heute Mlitwoch Abend 9 ÜUhr Probe. Um vollzähl. Erſcheinen bittet 72884 Der Vorſtand. „Frohſinn.“ Heute Mittwoch Abend 72340 Probe. Geſang⸗Verein„Lyra“. Dienftag Abend 9 Uhr in Lolal⸗ Zum Gelben Kreuz,& 2, 6. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erſucht 75280 Der Vorſtand⸗ Mannheimer Lagerhaus⸗Geſelſchaft Gütertransport von Hamburg direet nach Köln durch den Rheinſeedampfer „Jaſon“, Capt. Hinrichs. 57 5 am 30. Juli. Ab Köln imſofortigen Anſchluß nach Mannheim durch unſere erſtklaſſigen Schrau⸗ benboote Badenia. Güteranmeldung in Hamburg bei den Herren I. F. Mathies& Cie. Auskunft über Frachten u. ſ. w. ertheilt 8280 Die Direction. Zur Ferien empfehle meine Arbeitsſchule und mache zu⸗ gleich aufmerkſam, daß Kinder von 4 Jahren an, Aufnahme finden. 83074 tungsvoll Eliſe Hahner, 8 4, 8/,.St. Ferien⸗Canz⸗Curſug. Mehreren Wünſchen—— kommen, beginnt Aufangs Au⸗ guft in meinem Privatlokal ein Extra-Tanzcursus. Gefl. Anmeldungen hierzu wer⸗ den entgegengenommen. 82971 Hochachtungsvol J. Kühnle, A 3,7½. NB. Meine Wintercourſe be⸗ giunen im September, Geſchäfts⸗ Eröffunng. 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