d In des Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlotzn 10 Pfg. monatlich, burch die Poßt bez. iel. Poſtanf⸗ ſchlag M..30 pra Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamenageile 60 Pfgz. Gingel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Babiſche Borkezeitung der Stadt Naunheim und Amgebung. tannheimer Journal. (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. MNannbeimer Boltsnlatt.) ir den polfeiſcen u. alig. Wellt u. allg. 5 Shef⸗ Nedakteur Julkas Hatz, für den lokalen und Tholk: Eruſt Mülter, (Des„Manuheimer int Eigenthum des katholiſchen Bfürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 206.(Celephan⸗Ar. 218.) Auflage über 1 1,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) * Aus dem ſefialdrmokraliſchen Laget. Aus Dresden wird ein Sieg Bebels gemeldet, indem von dort aus folgende Nachricht mitgetheilt wird: „Herr Bebel hat am Sonntag hier vor einer geſchloſſenen Verſammlung Abrechnung mit der„Sächſiſchen Arbeiter⸗ zeitung“ gehalten. Die Verſammkung erkkärte ſich ſchließ⸗ lich für Bebel; die Haltung des Blattes wurde ver⸗ urtheilt und eine Reſolution angenommen, wonach die Zeitung nicht länger Privateigenthum bleiben dürfe.“ Daß dieſer Sieg des gemäßigten„Altmeiſters der ſozialdemokratiſchen Partei“ kein entſcheidender war und daß ſeine Widerſacher in der eigenen Partei ſich noch lange nicht auf s Haupt geſchlagen fühlen, dafür ſind neuerdings weitere Anzeichen vorhanden. So gibt auf die kürzlich mitgetheikte Erklärung Bebel's gegen die „Sächſ. Arbeiterzeitung“ und die„Volksſtimme der Redacteur der letzteren, Hans Müller, eine Gegenerklärung ab, der wir folgende Stelle entnehmen:„Wenn Herr Bebel ſagt, er wiſſe nichts von einer Corruption in unſerer Partei, ſo berührt uns das ſehr ſonderbar. Wir brauchen ihm wohl nur Namen wie Conrad, Krohm, Görki u. ſ. w. zu nennen, um ihm zu beweiſen, daß es kein Hirngeſpinſt war, wenn wir von„eiternden Ge⸗ ſchwüren am eigenen Leibe ſprachen.. Was würde Herr Bebel ſagen, wenn man ihm das Verlangen ſtellte, jedesmal, wenn er von capitaliſtiſcher Ausbeu⸗ tung ſpräche, einzelne Fälle vorzuführen und ihm, wenn er es nicht thäte, bubenhafte Kampfesweiſe vorwürfe?“ Daß die ſozialdemokratiſchen Führer aus dem eigenen Parteilager heraus an die übliche Beweisloſigkeit ihrer agitatoriſchen Phraſen erinnert werden, iſt recht hart. Aber noch andere Anzeichen darüber mehren ſich, daß die ſozialdemokratiſchen Agitatoren, die der großen Maſſe mehr verſprechen, als ſie zu halten vermögen, in be⸗ denkliche Verlegenheit kommen, wenn ſie daran erinnert werden. So iſt z. B. zum Sozialiſtenkongreſſe in Halle u. A. der Antrag eingebracht, die Forderung des Reichs⸗ tagswahlrechts für die Frauen unter die aktuellen For⸗ derungen des Parteiprogrammes aufzunehmen. Das bis⸗ herige Gothaer Programm, enthielt die Forderung auch in ſeinem erſten prinzipiellen Theile nicht. Von einer Vertretung der Frauen auf dem Kongreſſe verlautet nichts und es bürfte davon auch angeſichts der augenblicklichen Verhältniſſe in der Partei Abſtand genommen werden. In St. Gallen waren einzelne Frauen anweſend, und man hatte die Abſicht, ſpäter eine ſtärkere Vertretung der Frauen zuzulaſſen oder herbeizuführen. Man ſieht, daß alſo die Frau nur als geeignetes Mittel zur Einwirkung auf die männlichen Familien⸗ glieder, zur Bearbeitung für ſozialdemokratiſche Partei⸗ zwecke in Betracht kommt daß im Uebrigen aber auch die Sozialdemokraten dem Grundſatze huldigen:„Mulier taceat in ecclesia.“ So entpuppt ſich denn innerhalb der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei immer mehr der„Humbug“, um auch dieſes von ihnen ſo oft gebrauchte Wort einmal gegen ſie anzuwenden, den größten Humbug aber haben ſich die amerikaniſchen„Genoſſen“ geleiſtet, welche ja an der Quelle ſitzen. Man wird ſich erinnern, mit welch volltönenden, großſprecheriſchen Phraſen der internationale Arbeiter⸗Congreß,„die Genoſſen der ganzen Welt“ nach Chicago, gelegentlich der Weltausſtellung eingeladen worden ſind, nun dieſe Einberufung des internationalen Arbeiterkongreſſes nach Chicago für den 4. Juli 1893 hat die Sozialdemokraten der übrigen Kulturländer recht unangenehm berührt und die leitenden Perſonen in Arbeiterbewegung ſind bereits an der Arbeit, um dieſen Schritt zu redreſſiren und um eine Berſtändigung herbeizuführen. Da der Pariſer inter⸗ nationale Kongreß, wie aus dem Kongreß⸗ protokoll erſichtlich, beſchloſſen hatte, den nächſten inter⸗ n Arbeiterkongreß auf 1891 einzuberufen und die belgiſchen bezw. ſchweizeriſchen Arbeiter mit der Aus⸗ führung betraut hatte, ſo hat, wie aus erſter Quelle berſichert werden kann, das ſchweizeriſche Exekutivcomite geglaubt, jetzt energiſch vorgehen zu müſſen. Unterhand⸗ lungen mit den Vertrauensmännern der Arbeiterorgani⸗ ſationen verſchtedener Länder ſind bereits im Gange und werden, wie die Schweizer glauben, zu dem Reſultat fühten, daß 1891 in der Schweiz der nächſte internatio⸗ nale Arbeiterkongreß abgehalten wird. Es hat ſich Geleſeuſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. übrigens herausgeſtellt, daß die Behauptung der Chica⸗ goer Sozialiſten, ihre Einladung zum Kongreß ſei über⸗ all freudig aufgenommen worden, falſch iſt; bis jetzt haben— ein charakteriſtiſches Zeichen für amerikaniſche Verhältniſſe— die Abſendung von Delegirten zu dieſem Kongreß zugeſagt: die Sozialiſten, Nationaliſten, Chriſt⸗ liche Sozialiſten, die Federal Labor Union und mehrere Gewerkſchaften, ſowie Turnvereine in Chicago.— Wie würden die Sozialdemokraten höhnen, wenn andere Par⸗ teien ſich ſolchen„Humbug“ zu Schulden kommen laſſen wollten!— *Aachklänge aus Helgoland. Aus Helgoland erhält die„K..“ noch einen Be⸗ richt über den Abſchied des engliſchen Gouverneurs Sir A. Barkly und über die wenig erfreuliche Weiſe, wie die engliſchen Matroſen ſich verabſchiedet haben. Es iſt unverkennbar, daß ſich der Gouverneur in der Erinnerung der Helgoländer einen ſicheren Ehrenplatz geſchaffen hat. Barkly war ſtets redlich bemüht, die Lage der Inſelbe⸗ wohner zu verbeſſern; leider hinderte ihn in letzter Zeit ſein kränklicher Zuſtand vielfach an der Ausführung ſeiner Abſichten, zu welchen der Bau eines neuen Converſations⸗ hauſes, die Anlage einer Waſſerleitung für das Oberland, eines Aquariums, einer zoologiſchen Station und eines Strandpavillons gehörte. Die Entwürfe dieſer Ein⸗ richtungen und ſeine wohlerwogenen Anmerkungen dazu hat er zurückgelaſſen. Als ſich am letzten Freitag eine aus den angeſehenſten Einwohnern beſtehende Abordnung zu Barkly begab, um ihm eine Dankadreſſe zu überreichen, konnte ſie aus vollem Herzen das freundliche Wohlwollen an⸗ erkennen, welches der Scheidende allen ſtets erwieſen hat. Barkly ſprach in tief bewegten Worten ſeinen Dank aus und war davon überzeugt, daß Helgoland unter deutſcher Herrſchaft ſchnell aufblühen und ſich der Vortheile ſchon hald erfreuen werde, deren es bedürfe, um ſich auf ge⸗ ſunder Grundlage rüſtig weiter zu entwickeln. Auch die Helgoländer ſind der feſten Zuverſicht, daß nothwendige Verbeſſerungen und Beſeitigung veralteter Einrichtungen nicht lange mehr auf ſich warten laſſen werden. Ein unangenehmes Andenken werden anderſeits die engliſchen Matroſen des Kriegsſchiffes„Calypſo“ hinterlaſſen. Dieſe Leute benahmen ſich, wenn ſie nicht unter Aufftcht ihrer Offiziere waren, in einer Weiſe, daß ſie zu unſern deutſchen Matroſen den unvortheilhafteſten Gegenſatz bil⸗ deten. Sie warfen, ohne ſich auch nur im geringſten um die in helle Angſt gerathenden Badegäſte zu kümmern, die zum Theil arg beſchädigten Shrapnel⸗Kaſten und Pulver⸗ fäſſer, wie es ſich gerade traf, die hohe Treppe vom Ober⸗ zum Unterland hinunter; dabei rauchten ſie in aller Gemüthlichkeit. Unten am Strande, wohin die Kiſten und Kaſten zur Landungsbrücke gebracht wurden, kannte ihre Rückſichtsloſigkeit keine Grenzen; ſie jagten mit ihren beladenen Karren dahin, ohne die dort ſtehenden Leute auch nur zu beachten, ſodaß dieſelben erſchreckt zur Seite ſpringen mußten. Die Helgoländer Schutzmannſchaft er⸗ wies ſich dem Treiben gegenüber machtlos und erſt mit Hülfe der Helgoländer Schiffer, welche über ſolche Roh⸗ heit ſehr erbittert waren und die Schuldigen am liebſten durchgeprügelt hätten, gelang es, die Seeleute etwas im Zaume zu halten. Als die Leute von der Calypſo ſich auf Nimmerwiederſehen empfahlen, war das kein zu Thrä⸗ nen rührender Abſchied; alle die Helgoländer, welche das Gebaren derſelben beobachtet hatten, waren erfreut, ſie verſchwinden zu ſehen. Im Sinne der engliſchen Be⸗ fehlshaber und ihrer gebildeten Landsleute haben dieſe Matroſen gewiß nicht gehandelt. Politiſche Neberſicht. Mannbeim, 13. Auguſt, Vorm. Die Zuſammenkunft des Kaiſers Franz Jo ſeph von Oeſterreich, der vom Grafen Kalnoky begleitet ſein wird, mit dem Kaiſer Wilhelm II., den der Reichskanzler v. Caprivi und der Chef des Großen Generalſtabes Graf Walderſee begleiten wer⸗ den, iſt foeben endgiltig auf den 17. September, Nach⸗ mittags 3 Uhr, auf Schloß Rohnſtock(Schleſien) feſtge⸗ ſetzt worden. Bei der geſtrigen Parade des Gardekorps ritt Kaiſer Wilhelm, begleitet von der Kaiſerin und der Prinzeſſin Friedrich Leopold zu Wagen, ſowie von einem glänzenden Gefolge, die Fronten ab. Sodann erfolgte zweimaliger Vorbeimarſch der Truppen, wobei der Kaiſer Donnerſtag, 14. Auguſt 1890. zuerſt das Leib⸗Garde⸗Huſaren⸗Regiment, dann das 1. Garde⸗Regiment zu Fuß vorführte. Gegen Ende der Parade trat Regen ein. Die beiden Lehrbataillone, ſo⸗ wie Feld⸗ und Fußartillerie trugen zum erſten Male die neuen Untformen mit dem Gardeaufſchlage. An der Spitze der Fahnencompagnie ritt der Kaiſer, überall be⸗ geiſtert begrüßt, nach dem Schloß zurück. Der zum Gouverneur von Helgolanb er⸗ nannte Kapitän zur See Wilh. Geiſeler trat am 24. April 1865 als Kadet in die preußiſche Marine. Nach⸗ dem er im Jahre 1881 zum Kapitän⸗Lientenant avancirt war, ging er im April 1882 als Kommandant des Ka⸗ nonenbootes„Hyäne“ nach der auſtraliſchen Station, wo er ſich auf verſchiedenen Expeditionen als ein energiſcher und umſichtiger Offtzier bethätigte. Nach zweifährigem Aufenthalt in der Suͤdfee in die Heimath zurückgekehrt, wurde er am 13. September 1884 zum Korvetten⸗Kapi⸗ tän und erſten Offizier des Artillerie⸗Schulſchiffes„Mars“ befördert. Als Artillerie⸗Offizier vom Platz und Vor⸗ ſteher des Artillerie⸗Depots zu Wilhelmshaven erfolgte in dieſem Frühjahre ſeine Ernennung zum Kapitän zur See. Die Mittheilungen einiger Blätter über die Pläne zur Reform der preußiſchen direkten Steuern, daß der Finanzminiſter Miquel u. A. die Quoti⸗ ſirung der Einkommenſteuer beabſichtige, werden in der entſchtedenſten Weiſe dementirt. Zu dem von uns geſtern mitgeiheilten Run d⸗ ſchreiben des Miniſters Herrfurt über die ſtraffe Handhabung der Geſetze gegenüber den ſozialiſtiſchen Aus⸗ ſchreitungen nach Ablauf des Sozialiſtengeſetzes bemerkt das„Berl. Volksblatt“:„Das Zwangsgeſetz fällt, die Zwangspolitik bleibt, wir haben die Wetterſchläge des Sozialiſtengeſetzes ausgehalten, die neue Polizeitaktik wird uns gleichfalls gewappnet finden.“ Der eidgenöſſiſche Bundesrath hat das Schiedsrichteramt in der Delagoa⸗Streitfrage zwiſchen England, Portugal und Nordamerika angenommen und wird demnächſt zur Entſcheidung der Angelegenheit ein aus drei Juriſten beſtehendes Schiedsgericht ernennen. Das Wiener„Fremdenblatt“ meldet die Ein⸗ berufung des böhmiſchen Landtags für Ende September. Man nimmt an, ſagt das„Fremdenblatt“, daß ſich vorher bei beiden Parteien der Wunſch oder das Bedürfniß ergeben könnte, mit einander nochmals in Berührung treten und ein Einvernehmen über die Be⸗ handlung der Ausgleichsfrage anzuſtreben. Von Seite der Regierung wird eine Ingerenz darauf nicht genommen, ebenſo wenig ſcheint man in maßgebenden Kreiſen daran zu denken, bei den Parteien neue über den Rahmen des bisherigen Verhandlungsmateriales hinausgehende Vor⸗ lagen zu unterbreiten, Taaffe ſoll bei Rieger behufs Rettung des Ausgleichs ein Kompromiß mit den Jung⸗ czechen angeregt haben. Aus Marocco kommen Nachrichten von einer blutigen Empörung gegen den Sultan. Zwölf mauriſche Stämme ſchloſſen ein Trutzbündniß, empörten ſich gegen den Sultan von Marocco und beſiegten die Regie⸗ rungstruppen nach einer mörderiſchen Schlacht. Die Aufſtändiſchen nahmen die Citadelle ein, brannten die⸗ ſelbe nieder und tödteten die Gefangenen. Den verwun⸗ deten Sohn eines mauriſchen Befehlshabers richteten ſte unter furchtbaren Martern hin. Die Rebellen belagern Sefro. Der Sultan zieht ihnen mit einer großen Armee entgegen. * Zur Angelegenheit Hinzpeter⸗Luntt. Vor einiger Zeit hat der Großinduſtrielle Funcke in der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ ziemlich heftige Angriffe gegen den Geheimen Oberregierungsrath Hinz⸗ peter, den Erzieher und nunmehrigen Berather des deutſchen Kaiſers gerichtet. Herr Funcke verurtheilte namentlich die Einmiſchung des Herrn Hinzpeters bei Gelegenheit des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zechenausſtandes und betonte in entſchiedenſter Weiſe, daß es dieſer Ein⸗ miſchung von Leuten, die mit der Sache aus eigener An⸗ ſchauung nicht vertraut ſeien, weſentlich gedankt werden müſſe, wenn die Dinge einen wenig erquicklichen Verlauf genommen hätten. Zahlreiche Induſtrielle haben Herrn FJuncke zugeſtimmt und in der Preſſe fand er nachhaltige Unterſtützung. Nunmehr erhält die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung! ünter dem Datum des 8. d. M. und mit dem Poſtſtempel 9 goüt— alſo gewaltig verſpätet— aus Paris, wo Herr Geheimer Oberregierungsrath Dr. Himg⸗ 2. Seite. 0 Weneral⸗Anzeiger. Maunhelm, I. Auguſt. peter aus Bielefeld ſeit längerer Zeit weilt, die folgenden Zellen mit der Bitte um Abdruck: „Sehr geehrter Herr W. Funcke! Da ich ſeit Wochen von Hauſe abweſend bin, habe ich leider Ihren offenen Brief an mich noch nicht geleſen. Es iſt mir aber die Nr. 212 der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ zugekommen mit einer Blumenleſe von Zeitungs⸗ Artikeln über dieſen Ihren Brief. Daraus habe ich denn ſchon zur Genüge erſehen, daß ich Ihnen für denſelben zu ganz beſonderem Dank verpflichtet bin, da es für einen alten Schulmeiſter, wie ich bin, immer eine erhei⸗ ternde Abwechſelung iſt, wenn er ſich ſeinerſeits einmal geſchulmeiſtert ſieht; namentlich wenn dies in ſo feiner Weiſe geſchieht, wie es Ihnen gelungen iſt, es zu thun. Da der Zweck Ihrer Veröffentlichung offenbar ein ganz anderer war als der, eine Antwort von mir zu erhalten, ſo kann ich wohl annehmen, mit dieſen Zeilen Dankes allen Pflichten der Höflichkeit genügt zu haben. In vorzüglicher Hochachtung, ſehr geehrter Herr uncke Ihr ganz ergebener Paris, 8. VII. 90. Dr. Hinzpeter.“ Von Neuem und, wie es ſcheint, noch ohne Kennt⸗ niß des Hinzpeter ſchen Briefes, ergreift Herr Funke und zwar diesmal in der„Köln. Z1g. das Wort, um ſeine Stellung zur Sozialpoltik klarzulegen. Er behauptet, nicht Gegner der kaiſerlichen Sozialpolitik zu ſein, ſon⸗ dern ſie zu unterſtützen, ſoweit es geht, ohne die Kon⸗ kurrenzfühigkeit einzubüßen. Darum bittet er vor allen Dingen um geringere Frachtſätze und um Exlaß der Bergſteuer. Sodann empftehlt er eingehend die Einführung eines Sparzwanges für die arbeitenden Klaſſen und be⸗ hauptet, daß die hohen Löhne häufig ſehr nachtheilige Folgen für die Arbeiter haben. Gelegentlich ſpricht er aus, daß das Invalidengeſetz in ſeiner gegenwärtigen Faſſung dauernd nicht durchführbar ſei und in ſeiner Verwaltung zu koloſſalen Koſten führen müſſe. Er möchte es in Verbindung mit den Zwangsſparkaſſen bringen. * 2 Aus Stadt und Jand. Mannbeim, 13. Auguſt 1890. Mie Fahnenweihe des Männergeſarg⸗ vereins in Heddesheim Sch. Heddesheim, 11. Augquſt. Mit Stolz und Zufriedenheit kann der hieſige Männer⸗ geſangverein auf die zwei Tage ſeiner Fahnenweihe zurück⸗ blicken. Wäßrend es am Samſtag ringsum blitzte und donnerte und ſtarke Gewitterregen niedergingen, blieben wir hier verſchont, ſo daß die Ausſchmückung des Feſtplatzes unter der Leitung des Herrn Hauptlehrers Winter ruhig vollendet werden konnte. Abends zogen der Männergeſangverein, der Cäeilien⸗ Verein und der Krieger⸗ und Militärverein auf den Feſtplatz, um die Vorfeier zu begehen, womit die Auszeichnung eines 50jährigen Sängers(Serrn Kar o) verbunden war. Nachdem die gut geſchulte Schwetzinger Stadtkapelle einige Muſikpiscen eſpielt, 5 der Dirigent des Männergeſangvereins und des jeilien⸗Vereins, Hexr Hauptlehrer Winter, eine kurze Anſprache an den Jubilar, demſelben im Namen des Vereins eine ſchön gravirte Denkmünze und ein fein ausgearbeitetes Ehrendiplom überreichend. Der areiſe, aber noch rüſtige Sänger dankte dem Dirigenten ſowie dem gauzen Verein mit rührenden Worten für die ihm erwieſene Ehre und Auszeich⸗ nung. Alsdann übergab Frl. Faun Lang mit einer kurzen Anſprache ein von einigen Damen dem Männergeſangyverein eſtiftetes prächtiges Trinkhorn, welches Herr Haupklebrer inter Namens des Vereins dankend entgegennahm. 8 Es folgten nun abwechſelnd Geſangs⸗ und Muſfikvorträge, ſodaß alsbald die beiterſte Stimmung Platz ariff. Erſt nach Mitternacht trennten ſich die Feſttheilnehmer und jeder der⸗ ſelben ging befriedigt nach Hauſe mit dem Bewußtſein, einen ſchönen und genußreichen Abend verlebt zu haben. Mit Freude erwartete Alles den eigentlichen Feſttag, welcher ſich auch wirklich zu einem Feſttage in des Wortes höchſter Bedeutung geſtaltete. Alles war in früher Morgen⸗ ſtunde beſchäftigt, um dem Orte ein feſtliches Gewand anzu⸗ gen Maße delnngen iß, ſodag ſich der Beren vernulant vollſtem Maße gelungen iſt, ſo der Verein nla ett, an dieſer Stelle der ganzen Einwohnerſchaft ſeinen eſten Dank auszuſprechen. Um 10 Uhr kamen die erſten Vereine an und bald ſab man in allen Straßen muntere Sängerſchaaren nach ihren Ein Ruhmestied. Das Abſchiedsfeſt des internationalen Aerzte⸗Congreſſes zu Berlin gipfelte in einem internationalen Feſtconcert, welches in den weiten Räumen des Froll ſchen Etabliſſements aufs Glänzendſte bereitet war. Eingeleitet wurde dasſelbe durch einen von Julius Rodenberg gedichteten Prolog, welcher folgenden Wortlaut hatte und der von Fraun Anna ühring, der Gemahlin des Direktors von Strantz ge⸗ prochen wurde. Den Aerzten. Das Wyrte Ihr kennt es,—— Menſchheit Würde Den Künſtlern in die Hand gibt— mehr gegeben Ward Euch: denn um des Daſeins Laſt und Bürde edürfs der Götter und der Stunde Gunſt Ber Daul, duß Schaſſen felbſt iſt Leben, Und auch, die Ihr ausäbt, iſt eine Kunſt. eine Kunſt, und aller Künſte hehrſte! W9l wie keine ſonſt, die Schmerzen kheilte Des„ ſeine in, ſeine erſte, Und die heilig., weil ſte ihn heilte Von dem ſie nieder zu den Nied'ren eilte: Denn Aeßskulap, er war Apollos Sohn. Im Morgenroth der Schöpfung, ſonngeboren, au der Völker Wiege ſie geſtanden. eing mit Ihnen aus den gold'nen Thoren, Als rings zerſtreut, in unwirthlichen Landen, Des Lebens bittre Noth ſie ſuchen hieß das, das mit der Kindheit ſie verloren, in neues, ſelbſtverdientes Paradies. Die haben es geſucht, die vor uns waren, Und wir noch immer haben's nicht gefunden; Eblutet heute, wir vor tauſend Jahren, Die Menſchheit immer noch aus tauſend Wunden Nur Ihr geht unerſchrocken, Ihr allein, Den Pfad des Heils, und ſelbſt wo ſie geſchwunden, kritt wit Euch die Hoffnung wieder ein. und Dr. vom feſtgebenden Verein ihnen angewieſenen Lokalitäten ziehen. Um 2 Uhr erfolgte die Aufſtellung des Feſtzuges. In demſelben befand ſich auch, in einer Chaiſe ſitzend, der gorſtehend erwähnte 50jährige Sänger, welcher die alte, im Jahre 1846 geweihte Fahne trug. Rechts und links von ihm ſaßen ſeine zwei in Weiß gekleideten Enkelinnen. Von allen Vereinen wurde der Sängergreis jubelnd begrüßt. Der Feſt⸗ zug bewegte ſich durch einige Straßen des Ortes und ging dann auf den Feſtplatz, deſſen Schmuck die Bewunderung gller Gäſte erregte, Obwohl der Platz einen ſehr großen hat, war er nicht im Stande, alle Feſttheilnehmer zu faſſen. Nachdem die beiden Heddesheimer Geſangvereine gemein⸗ ſam„Das deutſche Lied“ von Kalliwoda vorgetragen hatten, hielt unſer allverehrter Herr Bürgermeiſter Lehmann eine ſchöne, fein durchdachte Begrüßungs⸗ und Feſtrede, welche allſeitigen Beifall fand, und die mit einem Hoch auf unſeren Raiſer ſchloß. Unſerem wackeren Herrn Bürgermeiſter ſei für dieſe herrliche Rede auch an dieſer Stelle der Dank des Vereins ausgeſprochen. Alsdann folgte die Enthüllung und Uebergabe der Fahne durch Fräulein Bab. Heinz, welche hierbei einen ſehr ſchönen Prolog ſprach. Der Fahnenjunker, Herr Georg Schmidt, nahm die Fahne mit kräftigen Worten entgegen und gelobte dem Banner ewige Treue. Zum Schluſſe brachte er ein Hoch auf die Einwohner Heddesheims aus, die zum Gelingen des Feſtes ſo viel beigetragen haben. Das darauf folgende Feſtlied mit Muſikbegleitung fand allgemeinen Bei⸗ fall. Nun folgten die Geſangsvorträge der einzelnen Vereine, die meiſtens gut durchgeführt wurden. Große Anerkennung erntete der Geſangverein Ladenburg, welcher das Lied„Wald⸗ abendſchein“ vortrug. Der Wettgeſang erreichte erſt gegen 6 Uhr ſein Ende. Nachdem die Fahne des feſtgebenden Ver⸗ eins mit Muſikbegleitung an ihren Aufbewahrungsort gebracht worden war, vertheilte man ſich in die verſchiedenen Wirth⸗ ſchaften, wo Feſtball abgehalten wurde. All den Vereinen, welche zur Verherrlichung unſeres Feſtes aus Nah und Fern herbeikamen, ſei der aufrichtiſte Dank des Männergeſangvereins dargebracht. Derſelbe wird i lieben Gäſte alle in gutem Andenken be⸗ alten. „Wie ſchon früher in dieſer Zeitung erwähnt worden iſt, erhielt der Verein ſeine neue Fahne aus der Bonner Hof⸗ fahnenfabrik. Der genannten Firma gebührt für die auf's Sorgfältigſte und Feinſte ausgearbeitete Fahne, welche die Zufriedenheit und die Anerkennung des Vereins, ſowie aller Jeſttheilnehmer fand, wie für die prompte Bedienung der lebhafteſte Dank und kann dieſelbe allen Vereinen, welche ſich Fahne anzuſchaffen gedenken, nur beſtens empfohlen erben. Hofbericht. Sonntag Abend 7 Uhr ſind der Kron⸗ prinz und die Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen auf Schloß Heiligenberg eingetroffen. Montag traf der Fürſt von Hohenzollern aus Sigmaringen zum Beſuch bei den Herrſchaften auf Schloß Mgjinau ein und trat Nach⸗ mittags 6 Uhr die Rückfahrt nach Sigmaringen an. Abends 7½ Uhr trafen der Herzog und die Herzogin von Anhalt mit ihrer Tochter und Enkelin, der Prinzeſſin von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz, aus Umkirch zum Beſuch auf Mainau ein und ſtiegen im Großherzoglichen Schloſſe ab. Vorgeſtern Abend um die gleiche Zeit fand ſich daſelbſt der Staatsrath Eiſen⸗ lohr auf Einladung des Großherzogs zum Vortrag ein und bezog eine Wohnung im Großherzoglichen Schloſſe. Geſtern Mittag kamen aus Schloß Montfort die Prinzeſſin Luiſe von Preußen mit ihrer Nichte, der verwittweten Erbprinzeſſin von Anhalt,—5— Beſuch ſhei den Herrſchaften an und kehrten Abends nach Schloß Montfort zurück; die Prin⸗ eſſinnen waren begleitet von der 6 Eräfin Hardenberg, der au von Bojanowsky und einer Hofdame. Geſtern Abend nach 7 Uhr iſt der Kronprinz von Schweden und Norwegen von Schloß Heiligenberg auf Mainau eingetroffen und wird heute früs die Reiſe nach Stockholm fortſetzen. Der Groß⸗ herzog hatte für geſtern früh die Ausrückung des Badiſchen 6. Infanterie⸗Regiments Nr. 114 befohlen, um daſſelbe vor ſeinem Abmarſch zu ſehen. Die Ankunft der Anhalt'ſchen e veranlaßte denſelben jedoch, die Beſichtigung zu verſchieben. „Berſetzungen und NRebertragung. Der Großher⸗ 222 hat den Landgerichtsrath Dr. Philipp Ernſt von helius in Karlsruhe auf fein Auſuchen unter Anerkennung treu geleiſteten Dienſte auf 15. September d. J. und den Sekretär Johann Baptiſt Treukle beim Verwal⸗ tungshof in Karlsruhe auf ſein Auſuchen wegen leidender Gefundheit in den Ruheſtand verſetzt. Durch Entſchkießung Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts wurde mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. an Regiſtrator Jakob Schluſſer beim Landgericht Mannheim an das Landgericht Offenburg verſetzt und dem Regiſtraturaſſiſtenten Leopold Mechler beim Lands Mannheim die etat⸗ mäßige Amtsſtelle eines Regiſtrators bei dieſem Gerichtshofe übertragen. Ni ſches. Durch Allerhöchſte Kabinetsordre in FJolgendes beſtimmt: Landwehrbezirk Heidelberg: Dr. Elſäſſer und Dr. Heuck, Aſſiſtenzärzte 1. Klaſſe der Landwehr 1. Aufgebots, zu Stabsärzten,— Dr. Bonde Dinkler, Aſſiſtenzärzte 2. Klaſſe der Reſerve, Der Menſchen menſchlichſter Beruf iſt Euer, Denn ſeinem ſchlimmſten Feind geht Ihr Uud nur das Leben Andrer iſt Euch kheuer. In, noch im mörderiſchen Kugelregen— Nicht nur die Pflicht, auch Euer Herz gebeut's:— Ueber dem Geguner, der im Kampf erlegen, Hebt ſchützend Ihr empor das rothe Kreuz Gleich einer Vorhut ſeid Ihr, unberübret Van dem, was Meuſchen mag und Menſchen trennen⸗ vom Geiſte, der ſie lenkt und führet, Bis ſte dereinſt aufs Neu' ſich Brüder nennen. Schön iſt der und ſchön der Kranz des Ruhms, Der Kranz der Wiſſenſchaft, der Euch gebühret: Der ſchönere dünkt mich der des Menſchenthums. Wohl ruht im Schooß der Zukunft noch geborgen, Was zaghaft jetzt und ſcheu die Lippe ſtammelt: Doch daß er kommen wird, der ferne Morgen, Ihr habt's gezeigt, indem Ihr Euch verſammelt. Boten der Völker Ihr, die hier getagt, Die 5 5 Ihr, ob der Welt gemeinen Sorgen, Der Nüchſteultebe ſtrahlend Banner tragt! Die hilfebringend, an das Bett der Kranken Ihr tretet, zu den giftdurchhauchten Stätten Des Elends niederſteigt— die keine Schranken Der Welt verhindern, wenn es gilt zu retten, Auffangend den ſchon abgedrückten Pfeil Mit eigner Bruſt— wir danken Euch, wir danken, Und rufen: Heil dey Aerzten, dreimal Heil! — Die praktiſchen Ergehniſſe des ärztlichen Con⸗ greſſes. Ein Berliner Blatt hat bereits ausgerechnet, daß der internationale mediziniſche Congreß in Berlin etwa 400 Verlobungen im Gefolge gehabt habe. Ob es ſtimmt? Sicher⸗ lich ſind manche Verlobungen in Folge des Congreſſes noch zu erwarten. Eim Berliner Theater Ortginal“ Das Vieto⸗ ria⸗ Theater zählt ſeit faſt 10 Jahren unter ſeinen Galerie⸗ Beſuchern einen Kauz, der ſeit dieſem Zeitraum nicht eine Theatervorſtellung verſäumte und unter anderem ſämmtliche luft außerordentlich gut bekommt. erzählen: Dr Feldbanſch Afſſſtenzarzt 2. Maſſe der Laudweiz 1. Aufgebots, zu Affiſtenzärzten 1. Klaſſe,— befürdert. * Die Staats⸗FJenerverſicherungsanſtant für das Groſßherzogthum Baden im Jahre 1889. Nach den amtlichen Nachweiſungen über den Stand der Staats⸗Feuer⸗ verſicherungsanſtakt im Jahre 1889 betrug die Geſammtzaßl der im letzten Jahre verſicherten Gebäude 634880 gegen 627,010 im Jahre 1888. Der volle Feuerverſicherungsan⸗ ſchlag, welcher im Jahre 1888 ſich auf 1,692,861,550 Mark belief, iſt im Jahre 18890 auf die Summe von 1,742,358,760 Mark geſtiegen. Bei der Generalbrandkaßſe waren von die⸗ ſem Geſammtanſchlag vier Fünftel im Betrage von Mark 1,393,883,008. verſichert. Das in die Staats⸗Feuerverſicher⸗ ungsanſtalt nicht aufgenommene Gebäudefünftel betrug 1889 im Ganzen 348,470,752 M. gegen 388,572,310 M. des Vor⸗ jahres. Davon ſind bei Privatgeſellſchaften 285,479,423 M. = 82 pCt. verſichert, während die verſicherte Smume im Jahre 1888 nur 274,711,4% M= 81,14 PEt. betragen hat. Die Zahl der Brandfcklle betrug im 1889 fim Ganzen 604 gegen 528 des Vorjahres. Die meiſten Brand⸗ fälle werden bezeichnet aus den Karlsruhe (38), Ueberkingen(81), Hetdelberg und Maunheim ie 20). Dieſe 604 Brandfälle zerſtörten ganz oder theikweiſe 640 Ge⸗ bäude. Der Betrag der Entſchädigungen, weiche für die im Jahre 1889 zerſtörten und beſchädigten Gebäude aus der Großh. Generalbrandkaſſe zuerkannt worden iſt, erreicht im Ganzen die Summe von 1 369 165 M. 41 Pf. gegen 1157 452 Mark 81 Pf. im Vorjahr, ſomit 211.712 M. 60 Pf. mehr. Die Entſchädigungsſummen, welche von den Privatverſicher⸗ ungsgeſellſchaften für das bei ihnen verſicherte Gebäudeflünftel von den durch Feuer zerſtörten oder beſchädigten Gebäuden zu leiſten iſt, beträgt für das Jahr 1889 290 387 M. 25 Pf. gegen 288 617 M. 21 Pf. im Jahre 1888. Als Entſtehungs⸗ Urſache der Brände werden angegeben: In 12 Fällen(nach⸗ gewieſene) Brandſtiftung, in 82 Fällen Fahrläſſigkeit, in 40 Fällen mangelhafte Bauart, in 17 Fällen die Art des Ge⸗ e Fall 15 n 2 7 1 mit Zünd⸗ offen, in en Selbſtentzündung, in den Exploſton, in 117 Fällen Blitzſchlag, während in 206 Fällen die Ent ſtehungsurſache unermittelt geblieben iſt. Militäriſche Verorduung. Der Kaiſer hat beſtimmt, daß in Zukunſt die Generalität, ſowie die Ofiziere des— 17 miniſteriums, des Generalſtabes und der Adjutantur auch großen Paraden hohe Stiefel anzulegen haben. * Bewegung der Bevölkernug im Großherzog⸗ thum Baden. Im Jahre 1889 wurden im Großherzogtbum 54,484 Kinder geboren, und zwar 27,942 Knaben und 26,542 Mädchen; davon waren 1494 Todtgeborene 854 Knaben, 640 Mädchen). Unter den Geborenen waren 4547 unehelich Ge⸗ borene, Dagegen ſtarben 38,062 Perſonen, und zwar: 19,344 männliche und 18,718 weibliche. Rechnet man die Todtge⸗ borenen hinzu, ſo ſteigt die Zahl der Todesfälle auf 39,556. Der Ueberſchuß der Geborenen über die Geſtorbenen betrug 14.929(J,44 männlich, 7,184 weibiich). Eheſchließungen fanden 11,788 ſtatt. Dieſelben weiſen eine entſchiedene 175 nahme auf, indem ſie eine ſeit 1878 nicht vorgekommene Höhe erreicht haben. 8 den Abgeorduetentag des badiſchen Militärvereins⸗Berband, welcher kommenden Sonnt m Weinheim in Verbindung mit der Enthüllun dortſelbſt errichteten Kaiſer⸗ und Krieger⸗Denkmals ſtattfinden wird, iſt ſolgendes Programm aufgeſtellt worden: Samſtag, 16.., Nachmittags: Empfang der Gäſte; ½6 Uhr: Sitzung der Centralvertretung im Rathhausſaal; 8 Uhr: Zapfen⸗ ſtreich, Unterhaltung im Saale zum ſchwarzen Adler. Sonntag, 17. Auguſt: Tagwache, Böllerſchießen, Empfang der Vereine und Feſtgäſte. Um ½10 Uhr findet die Sitzung des Abgeordnetentages mit folgender Tages⸗ ordnung ſtatt: 1. Eröffnung und Begrüßung der Verſamm⸗ lung; 2. Feſtſtellung der vertretenen ſtimmberechtigten Mit⸗ glieder; 3. Bericht über die Thätigkeit in der abgelaufenen Pexiode; 4. Bericht über die Jahresrechnungen pro 1888 und 1889, ſowie Feſtſtellung des Voranſchlags Pro 1890 u. 1891: 5. Bericht über die Jahresrechnung der Unterſtützungskaſſe für 1888 und 1889 und Mittheilung über das Unterſtützungs⸗ weſen; 6. Die Satzungen der Verbandsvereine; 7. Berathung und Beſchlußfaſſung über beſondere Anträge an den Abge⸗ ordnetentag; 8. Geſchäftliche Mittheilungen. Sodann Mittags ½ Uhr: eeen der Vereine in verſchiedenen Gaſt⸗ häuſern und Feſteſſen im„Pfälzer Hof. ½2 Uhr: Auf⸗ ſtellung der Vereine mit Fahnen auf der Birkenauer Thal⸗ ſtraße. 2 Uor: Marſch in die Stadt nach dem Marktplatz; am Rathbaus Parademarſch; Feier der Enthüllung und Ein⸗ weihung des Kaiſer⸗ und Kriegerdenkmals; Mufik ze. %4 Uhr: Feſtbankett auf dem Feſtplatz. Montag, 18. Aug, Vormittags: Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadk; 11 Uhr: geſellige Unterbhaltung in Bockſtahlers Biergarten. 2 Uhr: Abmarſch nach dem Feſtplatz durch den Kaſtanienwald über den Geiersberg; dort Concert. Als elt allein das eein⸗ des badiſchen Militär⸗Be für nichtbadiſche Bereine giit das Jeſtzeichen des betreſſenden BDon der erſten FJerienkolenie gegen Bezaplung, welche in Heddesbach weilt, iſt ein längerer Bericht hier ein⸗ getroffen, aus welchem hervorgedt, daß ſich die Kleinen ſämmt⸗ lich ſehr wohl befinden und ihnen die erfriſchende Odentvald⸗ Vorſtellungen des Ausſtattungsſtückes„Die Reſſe um die Welt in achtzig Tagen“, welches über 500 Mal an genannter Bühne zur Aufführung gelangte, beiwohnte, und bei der 500. Vorſtellung desſelben vom verfloſſenen Director Scherenberg als„Prämie“ für ſeine Anhänglichkeit einen neuen Anzug bekam, mit der Bemerkung, daß er ſich nunmehr einen—55 um den anderen ein Freibillet holen, das zu zahlende Bille aber für den halben Kaſſenpreis kößen könne. Herr Director Dr. Litaſchi hat dem treuen und käglichen Beſucher ſein Pri⸗ vilegium nicht gekürzt und ſieht man denn„Wilhelm“, wie er ſchlechtweg von fämmtlichen Mitgliedern des Victoria⸗ Theaters genannt wird, täglich präziſe 11 Uhr Vormittags an die Theaterkaſſe treten, um ſein Billet in der einen oder anderen Art in Empfaug zu nehmen, bei welcher Gelegenheit ihm die Augen vor Freude nur ſo ſtrahlen. Dann trollt er von dannen, den Blick nicht von ſeinem Billet laſſend. Vor Beginn der Vorſtellung iſt„Wilbelm“ zeitig auf ſeinem Platze. Dann erzählt er ſeinen Galerte N vorher jede ein⸗ zelne Scene mit einer Genauigkeit, daß ihm ſchon wiederholt von Beſucherinnen des Theaters, der Mund ver⸗ boten wurde, weil er die„Ueberraſchung verderbe. Das hilft aber nicht,„Wilhelm“ läßt ſich nicht ſtören und ſo einen Tag wie den anderen. 1 — Ein werthvolles Glas. Die„Petersb. Wedom Vor einigen Jahren kaufte ein gewiſſer Herr K. in Petersburg bei der Liquidation einer Petersburger Anti⸗ quarbandlung einen Pokal aus böhmiſchem Kryſtallglas, auf dem König Friedrich der Große an der Spitze ſeiner Truppen eingravirt war. Er hatte für den Pokal 25 Rbl. bezahlt und denfelben bald darauf an einen Liebhaber für 1500 Röl. ver⸗ kauft. Nun ſoll dieſes Glas, von dem feſtgeſtellt worden iſt. daß es Friedrich dem Großen gehörte, angeblich für 15,000 Rubel von„einem der größten Muſeen in Deutſchland“ ange⸗ kauft werden. f — Selber eſſen, macht fett. Touriſten lin ein Ge⸗ birgswirlhshaus eintretend):„Was baben Sie zu eſſen?“ 2 Kellnerin:„Nix— als an Kas, a Butter und a Brodt! — Wirthin(bereinrufend):„A Hendl is a no da!“— Stimme des Wirths(hinter dem Ofen):„Dös— friß— ik“ e eeeeeeeeeeeeee nmee, 14, Angnfr. Wenerm-ngeiger. B. Derre Aufruf. Samſtag, 2. Auguſt 1. J, z0f von Süd⸗ veſt nach Nordweſt ein überaus heftiges Hagelunwetter über den Kreis Saarburg in Lothringen, das in kürzeſter Zeit über 40 Gemeinden auf das Schwerſte heimſuchte. In der Mehrzabl dieſer Gemeinden iſt die geſammte Ernte des Jah⸗ kes vernichtet Während vorher Feld und Flur zu den ſchön⸗ ſten Hoffnungen berechtigten und eine Ernte erwarten ließen, wie ſie ſeit 30 Jahren nicht beſſer war, ſieht jetzt der Land⸗ mann großer eutgegen. Der Schaden wird nach den bisherigen Feſtſtellungen weit über eine Million Mark, viel⸗ leicht ſogar über zwei Millionen Mark betragen und trifft faſt ausnahmslos Nichtverſicherte. Jetzt ſchon verkaufen die Landwirthe von ihrem Viehbeſtand, um nur einigermaßen den dringendſten Bedürfniſſen Genüge zu thun. Das Elend iſt groß und wächſt von Taa zu Tag! dieſer Noth muß ge⸗ ſteuert werden. Um den unalücklichen Landwirthen zu Hülfe zu kommen, haben die Unterzeichneten ein Unterſtützungsco⸗ mits gebildet. Dieſelben richten an den bewährten Wohlthä⸗ tigkeitsſinn der Bewohner von Elſaß ⸗Lothringen und der übrigen deutſchen Staaten die dringende Bikte, durch Spen⸗ dung freiwilliger Beiträge der ärgſten Noth abzuhelfen, und geben ſich der Hoffnung hin, daß ſie nicht vergeblich dieſen Hülferuf an die öffentliche Wohlthätigkeit richten. Die ge⸗ ſpendeten Geldbeiträge werden vorzugsweiſe zum Ankauf von verwendet. Geld wird in der Regel an die vom Hagel Betroffenen nicht verabfolgt werden; die Geſahr eines Mißbrauches der Wohlthätigkeits ⸗Spenden iſt daher ausge⸗ ſchloſſen. Wir bitten, die Beiträge entweder an einen der Unterzeichneten oder an eine der Expeditionen der Zeitungen, in welchen dieſer Aufruf veröffenklicht wird, einſenden zu wallen. Saarburg, in Lothringen, 7. Auguſt 1890. Das Hülfskomits: Freiherr von Liebenſtein, Kafſ. Freisdirektor. Generalmajor Graf von Zeppelin, General à 1. 8. Sr. Maj. des Königs von Württemberg, Kommandeur der 30. Caval. Brigade. Küchly, Erzprieſter und Mitglied des Reichstages. Levy, Notar und Mitglied des Bezirkstages Dr. Cam. Ger⸗ bert, evang. Pfarrer. Feltz, Mitglied des Landesausſchuſſes und des Kreistages. Maſſon, Mitalied des Bezirkstages und Bürgermeiſter zu Gondrerange. Vallet, Mikglied des Be⸗ zirkstages und gach e be Bürgermeiſter zu Lörchin⸗ gen, Vielland, Mitglied des Bezirkstages und Beigeordneter zu Pfalzburg. Ditſch, Mitglied des Bezirkstages und Lan⸗ dezausſchuſſes, Notar 1925 10 Dr. Aug. Hertzog, Vor⸗ ſteher der landwirthſchaftlichen Kreiswinterſchule 7 Saarburg. Brodt, Präſident des Kreistages und Mitalied des Land⸗ wirthſchaftsrathes, Bürgermeiſter zu Lixheim. Wer ſich Oraudlöſchgrangaten herſtegen will, kann 2s jetzt auf einfache und billige Weiſe thun. Ein menſchen⸗ eundlicher Engländer theilt hierfür das von ihm entdeckte ſezept in den dortigen Blättern mit. Hier iſt es: Man nimmt 10 Kilogramm gewöbnliches Kochſalz, 5 Kilogramm Ammoniakſalz, thue beides in 30 Liter Waſſer und laſſe die Lhſung ſich volziehen. Alsdann fülle man Halbliterflaſchen mit dieſer Flüffiakeit und verſchließe dieſelben vorſichtig. Man erhält alsdann etwas über 60 Granaten von ſehr ſtarker, ſeuervernichtender Wirkung. Zwei derſelben mit Heftigkeit in ein ausbrechendes Feuer ſo geſchleudert, daß die Flaſchen durch das Aufſchlagen zerſchmektert werden, genügen, um ein Umfichgreifen des Elements zu verhüten. Am beſten bewahrt man in jedem Raum des Hauſes mindeſtens drei Flaſchen, und zwar ſo, daß ſie in jedem Augenblick der Befahr ergriffen ieein dan doeiſelbafter en Ein böchſt zweifelhafter ergartikel neneſter Art wird jetzt vielfach in Papier⸗ und Sageelbwanrenbant⸗ lungen der größeren Städte verkauft. Derſelbe iſt unſerer Anſicht nach gefählicher, als das ſ. Z. ſo berüchtigte„Cri⸗Cri“ und das augenbliclich noch von Narren im Gebrauch befind⸗ liche„Pſt⸗Pſt. Letzteres iſt im Allgemeinen harmlos, aber wenn Jemand im Vorüberſchreiten auf der Straße eine Maus— dies iſt der neueſte„Scherz“⸗Artikel— die Kleidung gehängt wird und man dieſelde gewahrt, ſo iſt es daß beſonders bei der Nervoſität wohl erklärlich, bei Frauen der augenblickliche Schreck zu größeren Unzu⸗ träglichkeiten führen kann und daß man iſch dieſem neueſten wüte e. des dben de Manſe f Leibe—— müßte, event. da er uſe au ener Str. gerichtsſeitig als groben„Unfug“ beſtrafen müßte. Der Verkauf des Saalbaues iſt in der geſtrigen Generalverſammlung der Altionäre nicht zu Stande gekommen. Dagegen wurde Herrn Kupp die Bewirthſchaftung des Etabliſſements auf drei Jahre in Generalpacht übertragen, ſodaß nunmehr die Vereine, Privatgeſellſchaften u. ſ.., welche den Saalbau zu Veranſtaltungen irgend welcher Art benutzen wollen, nur mit Herrn Kupp zu thun haben: hoffent⸗ lich geht der Saalban unter der küchtigen Leitung dieſes Herrn, welcher ſich durch ſeine bisherige Thätigkeit als Wirth des in Rede ſtehenden Etabliſſements allſeitig große Beliebt⸗ heit erworben hat, einer befferen Zukunft entaegen. 4% Gegen Juſektenſtiche, deren Gefährlichreit in der heißen Jahreszeit man noch immer zu unterſchätzen pflegt, wird fers außer dem Salmiak noch ein leicht zu beſchaffendez 1 5 empfohlen. Man reibe die verwundete Stelle einige Male mit Kochſalz, welches mit Speichel befeuchtet worden iſt, ein, darauf wird ſich ſofort der Schmerz und die Geſchwulſt Schwer gebüßt. Eime Erzählung von Filidv Morend, Nachbrnc verbsten. Das iß gen Ssh,- ladg di 8 de Das iſt mein Sohn,“ ſagte die Baronin zu dem jungen Mädchen. Nello, dies iſt Fräulein Gertrud Voßberg, unſere liebe Nachbarin auf Warnitz, von der ich dir ſo oft und viel ſeſchdeben habe. Obgleich ich ſchon eine ſo alte Frau bin und e noch ein halbes Kind iſt, ſo ſind wir doch bereits unzer⸗ trennliche Freundinnen geworden.“ „Meiner Mutter Freundinnen ſind auch die meinen“ er⸗ widerte der Baron und ſtreckte Gertrud in kordialſter Weiſe die Hand entgegen. Das junge Mädchen ſchlug ein. Als ſie dabei die Augen 5 ſeinem Antlitz emporhob, ſielen ihr die Worte ſeiner Mut⸗ er ein. Ein jedes Frauenherz muß ihm entgegenſchlagen,“ hatte dieſelbe geſagt. That's nun auch das ibre? Ein heftiges Pochen in ihrer Bruſt gaß die Antwort. Er redete zu ihr, aber, aber ſie vermochte keins ſeiner Worte zu faſſen; tief er⸗ zöthend und befangen ſtand ſie vor ihm, ganz verwirrt von der beſtrickenden Gewalt ſeines Blickes und einer ganzen männlich ſchönen Erſcheinung. Der Maler des Porträts hatte hatte nicht geſchmeichelt, und auch die Mutter hatte in ihren begeißerten Schilderungen nicht übertrieben. 58 Zehn Minuten ſpäter ſaßen die jungen Leute bei einan⸗ der an dem offenen Fenſter. Die Baronin hatte Gertrud ge⸗ beten, dieſen feſtlichen Tag der Rückkunft ihres Sohnes ganz ei ihnen zuzubringen, und dann ſogleich, ohne noch die Zu⸗ ſage abzuwarten, den Wagen weggeſendet, um auch die Tante Annette herbeizuholen. „Der Tag war der glücklichſte, den Gertrud bisher erlebt zu haben ſich erinnerte. Es war der Tag, an welchem gleich⸗ ſam ihre Seele erwachte, an welchem ſie ihr Herz fand. Es war der erſte Tag eines ganz neuen Lebens für ſie. Nach Tiſche erging ſich die kleine Geſellſchaft unter den blühenden Lindenbäumen des Parks und hier erzählte der on dem jungen Mädchen, wie oft ſeine Mutter ihm von verlieren. Wird das Mittel ſofort angewendet, ſo tritt die Geſchwulſt gar nicht ein. Muthmaßliches Wetter am Donnerſtag, den 14. Aug. Die allgemeime Wetterlage hat ſich ſeit geſtern nicht uner⸗ heblich verſchlimmert. Der Hochdruck im Golf von Biskaya iſt wieder verſchwunden, der Hochdruck im Nordoſten Euro⸗ ropa's weicht immer mehr in das Innere Rußlands zurück und von den Shetlandsinſeln her ſcheint ein neuer Luftwirbel im Anzug zu ſein. Ebenſo liegt eine lokale Depreſſion im Lyonnais und auch in Oeſterreich⸗Ungarn dauern die ſchweren Gewitter an. Unter dieſen Umſtänden ſind leider die Aus⸗ ſichten auf anhaltend ſchönes und trockenes Wetter wieder vernichtet und ſowohl für Donnerſtag als für Freitag iſt in Süddeutſchland bei vorherrſchend ſüdweſtlichen bis ſüdlichen Winden fortgeſetzt warmes aber gewitterhaftes Wetter bei abwechſelnder kurzer Aufheiterung in Ausſicht zu nehmen. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 13. Auguſt Morgens 7 Uhr. meter⸗] Thermometer Windri e) Höchſte und niederſte Tem⸗ 8—5 5 in Celſius 5 529 peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 748.7 5 18. 16.7 SSW 3 25.7 18.6 ) C: Windſtille 2: ſchwacher ſtärker zc. Luftzug 2: etwas 8: Sturm; 10: Orkan. Aus dem Grofherzogthunt. .Weinheim, 11. Auguſt. Heute Mittwoch findet hier eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, in der wiederum einige wichtige Gegenſtände zur Berathung kommen.— Da unſer Schulhausbau fertiggeſtellt und zu der Benützung deſſelben geſchritten werden ſoll, find nunmehr 3 weitere Hauptlehrer⸗ ſtellen an bieſiger Volksſchule zu beſetzen, wozu man die ein⸗ hellige Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes erhoffen darf.— Ferner gilt es die Grund⸗ und Pfandbuchführung der hieſigen Stadtgemeinde dem neuen Geſetze anzupaſſen. Desgleichen ſteht die Anſtellung eines Grund⸗ und Pfandbuchfährers auf der Tagesordnung. Bei der Berathung dieſes Punktes dürfte ein Antrag dahin geſtellt werden, daß für das Grund⸗ und Pfandbuchweſen in Zufunft die Büreauſtunden nicht blos jeweils von—11 Uhr Vormittags, ſondern den ganzen Tag ſtattfinden ſollen. *Sinsbeim, 11. Auguſt. Hierſelbſt ſiel ein 15jähriger Junge vom beladenen Wagen herab ſo unglücklich in eine an der Hauswand angelehnte Egge, daß demſelben durch einen der eiſernen Zähne die eine Wange vollſtändig durchbohrt wurde. Der Verletzte befindet ſich in ärztlicher Behandlung. * Bruchſal, 11. Im benachbarten Orte Forſt wurden neue Hopfen zu M..80 das Pfund verkauft. *Baden, 11. Aug. Die diesjährigen internationalen Rennen auf dem Raſen zu Iffezheim werden von beſon⸗ derem Intereſſe ſein, da die Betheiligung der deutſchen, öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen, franzöſiſchen, engliſchen und italieniſchen Ställe eine ungewöhnlich rege iſt und das beſte Material derſelben vertreten ſein wird. Die Theilnahme der franzoͤ⸗ ſiſchen Pferde hat eine bemerkenswerthe Zunahme erfahren, indem 15 Pferde gegen 8 im Vorjahre laufen werden. Im Rennen um den Jubiläumspreis iſt der Franzoſe Chellon Favorit. Zu den größeren Rennen liegen folgende Anmel⸗ dungen vor: Zukunftsrennen. Unionklubpreis 18,000 Mark. 18 Unterſchriſten; Jubiläumspreis von Baden. Goldpokal des Groß erzogs von Baden, nebſt 40,000 M. dem Sieger: 13 Unterſchriften; Stadt Baden⸗Handicap. Preis 6000 M. 13 Unterſchriften; Oos⸗Handicap. Preis 2000 M. 17 Unter⸗ ſchriften: Saint Leger⸗Handicap. Unionklubpreis 8000 M. 16 Unterſchriften: Kosmopolitiſches Handicap. Preis 5000 M. 20 Unterſchriften; Altes Schloß⸗Rennen. Hürden⸗Handicap. Preis 3000 M. 15 Unterſchriften; Große Badener Handicap⸗ Steeple⸗Chaſe. Unionklubpreis 10000 M. 15 Unterſchriften. Für den Fürſtenbergpreis(3000.) ſind 22 Unterſchriften eingegangen. Pforgheim, 11. Ang. Goldarbeiter D. von Obern⸗ hauſen hat in einer hieſigen Fabrik fortgeſetzt Gold⸗ und Doubleſchnipfel in erheblichem Werth entwendet und an den ſchon zweimal wegen Goldheblerei beſtraften Ringarbeiter M. hier verkauft. Beide wurden Samſtag Nachmittag verhaftet und legten ein umfaſſendes Geſtändniß ab. Dem.insbe⸗ ſondere ſtand wegen gewerbsmäßiger Hehlerei eine ſchwere Strafe bevor, welcher er ſich jedoch entzog, indem er in der Gefängnißzelle kaum eine halbe Stunde, nachdem er dorthin verbracht war, ſich erhängte. 5 Freiburg, 1I. Auauſt. Bei dem heute Nacht ſtattge⸗ babten Gewitter ſchlug der Blitz in einen Hof in Oberried, derſelbe brannte vollſtändig nieder, wobei ein Pferd und ein Schtwein in den Flammen umkamen.— Im nahen König⸗ ſchaffhanſen wurde der ledige Schreiner B. von Amol⸗ tern auf der Heimkehr von dem Erntetanz von einem Jagd⸗ aufſeter mit einem kantigen Stück Hols zuſammengeſchlagen Der Thäter iſt flüchtig, der Verletzte befindet ſich in bedenk⸗ lichem Zuſtande. Kleine Ehronik. In Bodersweier brach in dem Oekonomiegebände des Landwirths Johann Baas IX. euer ans, welches mit dem angebauten einſtöckigen Wohn⸗ aus nebſt Stallung im Verlaufe von zwei Stunden bis auf die Grundmauern niederbrannte. Es wird Brandſtiftung vermuthet.— Auläßlich der diesfährigen Herbſtmandver werden in den Orten Meßkirch in der Zeit vom 12. Aug. bis 19. Sept., Lipvpertsreuthe(A. Ueberlingen) vom 12. Aug. bis 19. Sept. und in Pfullendorf vom 4. bis ihr geſchrieben habe und wie geläufig ihm der Name Ger⸗ trud bereits geworden ſei. 5 „Und dennoch war mir noch eine große Ueberraſchung vorbehalten,“ fügte er lächelnd hinzu. erwartete, in Ihnen eine würdige Dame in geſetztem Alter zu finden, und nun habe ich in unſerer Nachharin ein junges Fränlein von bezaubernder Liebenswürdigkeit kennen gelernt.. Gertrud lauſchte mit pochenden Schläfen. Es drängte ſie, ihn zu fragen, ob ihr Antlitz ſcheen Anſichten von Schönheit entſpräche, ob ihre äußere Erſcheinung ihm geſiele. Dieſem Drange aber Worte r war unmöglich, ebenſo un⸗ möglich, wie das Bekenntniß, daß ſeine Mutter ſie hereits ge⸗ lehrt habe, ihn zu lieben, als noch niemand an ſeine Heim⸗ kehr gedacht hatte Wie alle jungen Mädchen in ihrer Lage, lobte ſie ſich, ihn nie wiſſen zu laſſen, daß und wie 1 5 ihn liebe; niemand follte es erfahren, niemand ſollte ihr Geheimniß auch nur ahnen 5 Endlich nahte das Ende dieſes Tages überſchwänglichen Glückes. Solch ein Tag konnte nicht wieder geboren werden, ebenſowenig wie das Erwachen der erſten Liebe ſich wieder⸗ holen konnte. Die Sterne funkelten bereits am nächtlichen Himmel, als Gertrud mit der Tante Aunette nach Warnitz zurückfuhr. Ihr Herz war voll von jubelndem Glück und tiefem Weh, wie ſich das von alters her für ein junges verliebtes Mäd⸗ chenherz geziemte. Ihr ganzes Sinnen und Fühlen und Den⸗ ken aber um faßte nur ein Weſen, nur eine Geſtalt den Baron Lionel von Rohden. 6 „Nun, Gertrud, gefällt Ihnen mein Sohn?“ fragte die Baronin einige Zeit nach dieſem Beſuche.„Entſpricht er Ihren Erwartungen? Hatte ich ihn einigermaßen richtig geſchildert?“ 8 5 Die Gefragte getraute ſich bei ihrer zuſtimmenden Ant⸗ wort nicht, der mütterlichen Freundin ins Auge zu ſchauen, um ſo weniger, als ſie ein Lächeln auf den Lippen derſelben ewahrte. Der Baron war jetzt erſt zwei Wochen zu Hauſe, dem jungen Mädchen aber ſchien es, als hätte ſie vor dieſer Zeit 17. Sept. Manbvermagazine errſchtet. Die Verwalter der⸗ ſelben ſind angewieſen, die nothwendigen Naturalien ohne Zwiſchenhändler direkt von den Landwirthen gegen Baar zu kanſen. 2 Heidelberg, 12. Auguſt. Der lanafährige Präſident der Heilhronner Handelskammer und frühere Landtagsabge⸗ ordnete Fabrikant v. Rauch, Chef der Heilbronner Papier⸗ fabrik„Gebrüder Rauch“ iſt in der Sommerfriſche Kohlhof bei Heidelberg plötzlich geſtorben. Leimen, 12. Auguſt. Vergangene Woche verunglückte hier der 21jährige Bäckergehilfe Braun aus Linkenbeim durch Abſturz von der Reckſtange beim A ee Der Jüng⸗ ling brach einen Halswirbel und ſtarb Sonntag früh. Pfälziſche Nachrichten. Oggersheim, 11. Aug. Nach einer nicht ſehr langen Pauſe ertönte heute Morgen etwa halb 4 Uhr wieder einmal Feuerſignal. Auf dem Speicher des Fabrikarbeiters Maaß war Feuer ausgebrochen und wurde das Haus desſelben ſo⸗ wie die angrenzende Scheuer des Jakob Roth, trotzdem die Feuerwehr bald an der Brandſtätte erſchienen war, ein Raub der Flammen. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt bis jetzt unbekannt und ſollen die Geſchädigten nur wenig ver⸗ ſichert haben. 5 *Speyer, 12. Aug Heute Vormittag trafen von un⸗ ſerm edlen Wohlthäter Herrn Henry Hilgard für den Bau der proteſtantiſchen Gedächtnißkirche M. 30,000 baar beim Rechner Herrn Bürgermeiſter Süß hier ein. „Waldmohr, 11. Auguſt. Auf der Neumühle zwiſchen Ohmbach und Brücken wird eine ganz eigenartige Induſtrie betrieben. Ein Herr Dreifuß aus Steinhach am Glan hat in derſelben eine Diamantenſchleifere eingerichtet, die jetzt ſchon etwa 30 Arbeitern lohnende Beſ bietet. Hier kann man den Diamanten im rohen Zuſtande ſehen, wie auch in ſeiner ganzen Pracht und Herrlichkeit. nachdem er den nöthigen„Schliff erhalten. Derſelbe erfolgt auf kreiſenden, mit Hiamantenſtaub beſtreuten Scheiben, deren Drehung um ſich ſelbſt eine ſo raſche(etwa 3000mal in der Minute) iſt, daß ſie ſtille zu ſtehen ſcheinen. Aus der Pfalz, 12. Auguſt. In Weingärten äſcherte ein Blitzſtrahl die woblgefülle Scheuer des Ackerers Fr. Sauerbrunn ein. Obgleich die Scheuer vor mehreren Jahren ſchon einmal vom Blitz angezündet worden war ſſt ihr Inhalt doch auch jetzt wieder 1. 5 verſichert geweſend .Ein amerikaniſches Conſulat für die Pfalz wurde in Neu“ ſtadt errichtet und Herr S. Kaufmann von m,. welcher nach Neuſtadt überſſedeln wird, vom 1. September ab zum Konſul ernannt.— Am Freitag gedenken die Herren Profeſſor Dr. Schädler⸗Landau und Kaplan Das bach⸗ Frier die Bergarbeiter von St. Ingbert durch je einen Vortrag von ihren ſozialiſtiſchen Ideen zu kuriren.— Der Pfälziſche Rennverein kauft am 22. Auguſt Morgens 10 Uhr auf dem Fohlenhof bei Haßloch noch eine Anzahl Pferde und Fohlen für ſeine am 23. Auguſt ſtattfindende — Auf dem Exerzierplatz in Zweibrücken werden am 28. September Pferderennen ſtattfinden.— Die Hundstaghitze hat in Pirmaſens eine Blüthe durch die Gründung eines ⸗Boll⸗ und Kaiſer⸗Wilhelm⸗Bartvereins“ getrieben.— Dort⸗ ſelbſt ſtürzte ein 25jähriger Arbeiter in einem Steinbruch ab 750 1 nachſtürzende Bohrer zerſchmetterte ihm den Hirn⸗ el. Gerichtszeitung. Maunheim, 12. Aug.(Ferien⸗Strafkammer) Borſitzender: Herr Landgerichts ⸗ Direktor Cadenbach. Vertreter der Großh. Staatsbebhörde: Die Herren Referen⸗ där Dr. von Duſch⸗Heidelberg und Referendär Diez⸗ Mannheim. ) Georg Frey, Taglöhner von Schriesheim, 58 Jahre alt, erhält wegen Entwendung von Rebpfählen zu der am 24. Mai gegen ihn erkannten Gefängnißſtrafe von 3 Monat und 2 Wochen eine Zuſatzſtrafe von 1 Monat(fällt bei Verl des Urtheils abermals um wie bei 2 vorangegangenen Ver⸗ handlungen.)— 2) Margarethe Müller, ledige öhnerin von Daunſtadt bei Ludwigshafen, 43 Jabre alt, vorbeſtraft, ſuchte im September v. J. eine Krankenpflegerim in der Klinit zu Heidelberg, deren Namen ſie bei einer unn von den Stiefeltern derſelben erfahren hatte, auf und er⸗ ſchwindelte von ihr angeblich zur Weiterreiſe 6 Mark. Sſe erhält anſchließend an eine von der Strafkammer Mosbach erkannte Zuchthausſtrafe von 5 Jahren eine Zuſatzſtrafe von 1. Monat.— 3) Marg. Rühle, geb. Hähnle von Eppelteim, 37 J. alt, hat, um für ihre Tochter Anna die Schulentlaſſung zu erwirken, auf dem Impfſchein die Jahreszahlen 187/7 in 1876 geändert oder durch das Kind ſelbſt ändern laſſen und den ſo gefälſchten Schein als Beweis benützt, wofür ſie mit 1 Monat Gefängniß beſtraft wird.— c) Friedrich Auguſt Helm, Schreiner von Hermannſtadt(Siebenbürgen) 32 Jahre alt, in Schriesheim arbeitend. hat am 9. Juli daſeldſt im Gaſthaus zum„Lamm beleidigende Aeußerungen gegen den Erbgrosherzog, deſſen Bildniß in der Wirihſchaft hängt, aus⸗ geſprochen. In Berückſichtigung ſeines angetrunkenen Zu⸗ ſtandes wird er mit 2 Monaten Taaiihne beſtraft.— 8 Der verheirathete, getreunt lebende Taalöhner Carl Mül fler von Giglingen, 36 Jahre alt und deſſen 20jährige Stieſtochter Luiſe Bölzle von Tübingen, beide hier wohnend, werden wegen Vergehens gegen 8 173, Abſ. 2.⸗St.⸗G. erſterer mit 2 Monat, letztere mit 1 Monat Gefänauiß beſtraſt.— 7) Die gar nicht gelebt. Die Vergangenheit und die Zukunſt hatten keinerlei Intereffe mehr für ſie, ſie lebte uur n in der Gegenwart und dem ſonnigen Glück derſelben. Es war ſchwer feſtzuſtellen, ob die Voßbergs ſich mehr Plüskow oder ob die Rohdens ſich mehr. auf⸗ ielten; der Verkehr war ein ſo inniger, daß die Rittergüter ihre große Ausdehnung und ihre Entfernung von einander gänzlich verloren zu haben ſchienen. Die Beziehungen zwiſchen der jungen Herrin von Warnitz und dem Baron Lionel nahmen ſehr bald den Charakter berz⸗ licher Freundſchaft an; man ließ keine Gelegenheit des Zu⸗ ſammenſeins vorübergehen und Tante Annekte ſowoßl als guch die Baronin beobachteten dieſe Annäherungen der fungen Leute mit heimlichem Wohlgefallen. 5 Baron Lionel hatte noch kein Wort von Liebe zu Gertrud geſprochen, ihr Inſtinkt aber ſagte ihr, daß ſer eine zärtliche Bewunderung für ſie hege. Sie ihrerſeits dagegen ſchmeichelte ſich mit der Einbildung, daß Niemand von den a eine Ahnung habe, die im tiefſten Innern ihres jungfräulichen Herzens glühten. Der Park von Warnitz war weit und breit berühmt wegen ſeiner Nachtigallen: der Theil desſelben, wo die lieb⸗ lichen Sängerinnen am bäufigſten zu niſten pflegten, war da⸗ her ein Lieblingsaufenthalt der beiden jugendlichen Schwärmer. Eines Abends ſchlenderten ſie in dem dunklen Schatten der balſamiſch duftenden Linden langſam die wohlgepflegten Parkwege auf und ab Der Baron hatte Gertrud den Arm gegeben und erzählte ihr in glühender Begeiſterung von den Kunſtſchätzen Italiens und Griechenlands und von der hohen Meiſterſchaft, mit welcher die Alten beſonders die Frauen⸗ darzuſtellen verſtanden hatten. ertrud lauſchte ihm mit Entzücken, allein ihr Entzücken galt mehr dem melodiſchen Tonfall ſeiner Stimme, als don Schilderungen der antiken Marmorgebilde. Plötzlich begarm eine Nachtigall dicht vor ihnen ihren flötenden Geſang. Un⸗ willkürlich hemmte Gertrud ihre Schritte, und dadurch veran⸗ laßte ſie ihren Begleiter, ein Gleiches zu thun. Sie ſchaute lauſchend empor in die dichtbelaubten Baum⸗ kronen, durch deren Blättermaſſen hier und da das Licht des ſoeben aufgsaaugenen 4. Seite. Seneral-Anzeiger. Wrnnnperm, Auguft. Berufung des Friedr. Fgigle von Horrheim gegen das Urtheil des Schöffengerichts Mannheim vom 12. Juli wird wegen Nichterſcheinens des Angeklagten verworfen.— 7) Die Berufung der Sophie Herbold, Dienſtmädchen in Heidel⸗ zerg und der Sophie Koppelt Wtw. daſelbſt gegen das Urtgeil des Schöffengerichts Heidelberg vom 7. Juli wegen Thätlichkeiten auf je 5 Tage Geſängniß lautend, wird für be⸗ gründet erklärt, das Urtheil aufgehoben und Freiſprechung er⸗ kannt. Ein Fall wurde vertagt. Tagesneuigkeiten. Berlin, 11. Aug.(Wegen Körperverletzung mit tödtlichem Ausgange) wurde geſtern Morgen 5 Uhr ein ſeit zwei Jahren in Berlin lebender Grieche, Dr. jur.., verhaftet. Derſelbe bewohnte ſeit Kurzem in der Tieckſtraße 9 ein Zimmer des Seitenflügels des zweiten Stockwerkes. Am Sonnabend Morgen wurde er von 4 Uhr ab durch ſtarkes Laufen und Thürzuſchlagen der Bewohner des über ſeiner Wohnung befindlichen Stockwerkes geſtört. Schon ſeit läugerer Beit litt N. an einer ſtarken Ueberreiz⸗ ung ſeines Nervenſyſtems, welche durch überaus angeſtrengte Thätigkeit— N. iſt Journaliſt— weſentlich verſchärft wurde. Durch den Läum im dritten Stockwerk im höchſten Maße erbittert, da dieſer ihm das Schlafen unmöglich machte, eilte er um 7 Uhr hinauf, um die Inſaſſen jener Wohnung zux Rede zu ſtellen. Es wohnte dort eine 65 Jahre alte Wittmwe mit ihren beiden Töchtern und einem Bohunz doch hatten die letzteren, zur Arbeit gehend, die nung ſchon verlaſſen, ſo daß nur noch die Mutter zu⸗ gegen war, als N. klingelte. Die Frau öffnete, wurde aber durch die ihr wenig verſtändlichen Worte des Griechen in rcht geſetzt und wolkte ſofort die Thüre wieder ſchließen. aber ſtellte ſeinen Juß dazwiſchen; die Frau ſuchte N. e ee wurde aber von ihm zurückgeſtoßen, ſo daß ſie zu Boden ſiel. Auf ihre Hilferufe erſchienen ſofort andere Hausbewohner welche N. zum Rückzuge zwangen. Da die don N. angegriffene Frau ſich ſchwer verletzt fühlte, ging ſie zn einem in der Nähe wohnenden Arzt, um ſich unterſuchen 8 keſſen. Dann meldete ſie auf dem Poligeiburean den orfall. Gegen Mittag ſtellten ſich bei ihr große Schmerzen ein. Abends gegen 10 Uhr war ſie verſchieden. Ws die nun der Pylizei gemeldet wurde. die 92— Berbaftung des N. an, der ſchon am Haus n hatte. en 5 Uhr wurde er in einer be⸗ freundeten Jamilie„bei welcher er die Nacht zuge⸗ bracht hatte. N. hatte von der Verſchlimmerung des Zu⸗ ſtandes der Fran und von dem erf Tode bis daßin Feine Keuntuiß erhalten. — Meran, 9. Auguſt. Unglück in den Alpen.) Ein hochft beklagens werther Unglücksfall, der ſich in der Nüße er⸗ eignet hat, erregt hier allgemeine Theilnahme. Vom Iffinger, dieſem keloſſalen, mehr als 7000 Fuß hohen, ſchroff abfallen⸗ den im Nordsſten vom beuachbarten Obermais, iſt geſtern der jſüngſte der Söhne des Reichsritters v. Leon auf Trauttmansdorff aßgeſtürzt, und hat dahei ſeinen Tod gefunden. Der etwa 18fähr junge Maun war zuletzt auf einer der Almen in der Nähe des Iffinger, wo er ſich längere Zeit auf⸗ hielt, batte ſich dann entfernt, in der Abſicht, guf der Höhe des Berges Edelweiß zu ſuchen und war da⸗ 5 N—55 5 1 nach 1 5 2—5 m zurücktehrte, man an, nach ihm zu ſuchen und ein Hirte hemerkte den Todten am Grunde einer don wo die Leiche mit Stricken he ewunden werden mußte. Es iſt dies wieder einer der jähen Todesfälle, wie ſie faſt ſich bei dem Iffinger ereianen, wo das geführliche Suchen nach Edelweiß ſchon mauchen jungen Mann in den Tod geführt hat. 75 Se 5 aunger's. i durpe, die oft genannte Freundi Boulanger 3, hatte ſich dieſer Tage vor dem Zuchtpolizei⸗ gerichte zu Chartres gegen die Anklage auf Betrug zu ver⸗ theidigen. Die Pourpe war mit einer Baarſchaft von 70 Franes nach Toury gekemmen und hatte nichtsdeſtoweniger ein Hatel angekauft, das ſie ſoſort übernahm. Vier Mongte ſpäter knüff ſe bei Nacht und Nebel aus, nachdem ſie zebn Kiſten mit Wäſche, Schmuck, Kleidern bei einem Nachbar verſteckt batte. Die Gläubiger waren um 15,000 Francs ge⸗ ſchädigt worden. Der Serichtagof verurtheilte die Schwind⸗ lerin zu— Jaßren Gefängniß. — ſhingten, 10. Aus.(Zu deu elektriſchen Hinrichtungen.) In Anbetracht des durch die Hinrichtung Kemmler's erweckten allgemeinen Intereſſes hat ein Unfall, der einem Angeſtellten einer elektriſchen Be⸗ leuchungs⸗Geſellſchaft in Waſhington zugeſtoßen iſt, große Aufmerkſamkeit verurſacht. Durch eine Unvorſichtig⸗ keit erhielt der Maun einen elektriſchen Schlag von 2000 Voltas. Er verlox ſofort die Beſinnung, aber kam bald wieber zu ſih, obmohßl die Stellen, wo der elektriſche Strom eindramg und den Körver wieder verließ, Brans merkmale zeinten und ſehr ſchmerzhaft waren.— Die ſechs„DTode verurtbeiften Mörder in New⸗York, die ihrer——— mittelſt Elektricität entgegenſehen, ſind von großer Furcht da einige Zeitungsberichte über die Scene bei Sne Hiurichtung 150 Gefängniſſe zu Auburn zu ſhrer aelangt find. Zwei ſind dem Wahnfinn nahe und ein„ ein Japaneſe, hat gebeten, er möge enthauptet werden. — VNewpork, H. Aug.(8wanzigs Bergarbeiter getödeet) Dunch Uebe n ener Beche in Sonora (Mexico) SWuntzig beiter den Tod durch Er⸗ —— 8 8 Gier Akt umertörter garbarei wird dem„Peſt. A? aus 8000 unterm 7. Auauft, wie folgt, berichtet: e niſche Grenzfluß Pruth wird von der hieſigen ug ſchon ſeit jeher als beliebter Bade⸗ platz benützt; auch wührend des diesjährigen heißen Sommers Jalfe ſich tagtigkich größere und kleinere Geſellſchaften aus aſſy in die Grenzſtation Kugheni begeben, um im Pruth Bäder n. Hiebei kam es häufig vor, daß Freunde des Schwimmſportg den Fluß ſeiner ganzen Breite nach durchſchwammen, ohne daß es der am entgegengeſetzten Uſer Poſtirten ruſſiſchen Strandwache eingefallen wäre, in dieſer immübung einen Angriff auf die Integrität des Zaren ſtaates zu ſehen. Als jedoch dieſer Tage zwei junge Leute aus Jaſſe dasſelbe Experiment wiederholten, und auf der ruſfiſchen Uferſeite angelaugt, erſt einige Minuten ausruhen wollten, bevor ſie den Rückweg durch den zwar nicht ſehr breiten, aber reißenden Fluß antraten, wurden ſie auf Befehl —————.——.—— BSr es...—— Dort ſizt ſie!“ ſagte ſie leiſe. Ein Mondſtrahl iel auf iör üebliches Antlitz Monel betrachtete ſie mit innigem Wohlgefallen; der Abend 1 0—5 88 ſ0 85 Nachti o herzbewegend er beugte ruieder —5 drückte einen Kuß auf die ſchwellenden Lippen des jungen „Süße, einzige Gertrud“, flüſterte er zärtlich und zog die ee Geſtalt an ſich. ertrud glaubte ſich in das Paradies entrückt.. Da gahten Schritte, laute, lachende Stimmen riefen nach dem gare, Tante Annette, die Baronin und einſge andere auf auweſende Herrſchaften kamen des Weges daher und der ue, berauſchende Traum war verflogen. Als die Gäſte ſich verabſchiedeten, geleiteten Gertrud und lie Taute Annette dieſelben bis zu ihren Juhrwerken. Cortſetzung folgt) eines Beamten von mehreren ruſſiſchen Grenzſoldaten ergrif⸗ fen, vollends auf das Trockene gezerrt und in wahrhaft be⸗ ſtialiſcher Weiſe mit Knutenhieben in einer Weiſe traktirt, daß den Unglücklichen das Blut vom nackten Körper floß Nicht genug daran, wurden ſodann die vor Schreck und Schmerz halb Ohnmächtigen über und über mit Brenneſſeln abgerieben und unter aiſchem Gelächter ihrer Peiniger in den Fluß geworfen!! die armen Opfer ruſſiſcher; knapper Noth vermochten arei die rumäniſche Uferſeite wieder zu gewinnen, von aus eine zahlreiche Badege⸗ ſellſchaft dem empörenden ßhandlungsakte zugeſehen hatte, ohne etwas für die Rettung der gepeinigten Kameraden thun zu können. Der Hauseinſturz in Crefeld. Ueber die von uns bereits im geſtrigen Blatte kurz ge⸗ meldete entſetzliche Kataſtrophe, welche ſich am Sonntag Nach⸗ mittag in Crefeld ereignet hat, liegen nunmehr folgende nähere Mittheilungen vor, welche wir nach der„Niederrh. .-.“ berichten: Erefeld, 11. Auaguſt. Die ganze Bürgerſchaft ſteht unter dem erſchütternden Eindrucke eines furchtbharen Unglückes. Nach ſchwüler Hitze zogen ſich geſtern Nachmittag ſchwere Gewitter über unſerer Stadt zuſammen. Von 3 Uhr ab rollte der Donner und zuckten vereinzelte Blitze. Gegen 5 Uhr ſchienen ſich die Ge⸗ witter zu verziehen. Dann aber, eine halbe Stunde ſpäter, zogen neue Unwetter von allen Seiten drobend zuſammen. Gegen halb 7 Uhr ſtrömte ein wolkenbruchartiger Regen nie⸗ der, von dem insbeſondere der ſüdliche Stadttheil arg mitge⸗ nommen wurde. Die niedergehenden Waſſermaſſen konnten von den Canälen nicht gefaßt werden, obendrein traten Ver⸗ ſtopfungen und Stauungen ein, die Straßen ſtanden zum Theil fußkoch unter Waſſer, die Keller füllten ſich und ſiehe da— o Schrecken— gegen 7¼ Uhr ftürzte das Haus Gerberſtraße 34 zuſammen, ſeine Einwohner begrabend. Das Unglückshaus war von 10 FJamilien bewohnt, welche aus ca. 22 erwach⸗ ſenen und ca. 26 Kindern beſtanden. Der vordere Giebel ſtürzte nach der Straße zu ein und riß die ſämmtlichen Eta⸗ gen nach ſich. Der bintere Giebel blieb ſtehen und hielt noch einen Theil der Etagen. Bei dem furchtbaren Einſturz ent⸗ wickelte ſich eine grandioſe Staubwolke, welche ſich über den ganzen Stadttheil verbreitete. Vor dem Einſturz machte ſich, wie uns ein Geretteter mittheilte, ein Krachen und Kniſtern bemerkbar; die Bewohner gewahrten ſchreckensbleich, daß es in dem Hauſe nicht ſtimmte, Alles ſtürzte auf die Gänge und Treppen: da erfolgte unter furchtbarem Getöſe der Einſturz, cg. 40 Menſchen, Erwachſene und Kinder, wurden unter dem Schutte begraben. Händeringend und entſetzt liefen die Nach⸗ barn herbei, wateten durch das hoch aufgeſtaute Waſſer der Unglücksſtätte zu. Sofort begann die Rettungsarbeit; die Brandglocken ertönten, die Feuerwehr wurde glarmirt. Tauſende und Tauſende ſtürzten zu dem Schauplatz der Kataſtrophe, welcher rechtzeitig abgeſperrt wurde, um die bei den Rektungsarbeiten hinderlichen Neugierigen fernzu⸗ halten. Herzdurchdringende Hülferufe drangen aus dem Schutt und aus den Trümmern heraus, welche das Bild einer emſetzlichen Zerſtörung boten. Einer der zuerſt Ge⸗ retteten war ein junger Mann, welcher im Augenblicke des Einſturzes auf der oberen Treppe ſtand; er rutſchte mit der⸗ ſelhen herunter, wurde nur leicht verſchüttet und konnte ſo bald gerettet werden. Der Bruder des Geretteten, welcher mit Jamilie das Haus bewohnte, ſtand im Hausflur, im Begriffe, das Haus zu verlaſſen; derſelbe wurde mit den vielen Anderen verſchüttet und iſt bis zur Stunde noch nicht Ae Die Rettungsarbeit wurde von mehreren Punkten aus in Angriff genommen, hauptſächlich vom Hofe des Unglückshauſes und vom Nachbarhauſe aus. Hier wurde auf Anordnung der ſtädtiſchen Behörde die Brandmauer durchbrochen, um durch die ſo entſtandene Oeffnung unter den Schutt dringen zu können. Dies gelang ſo, daß von hier aus mehrere Perſonen noch lebend herausgezogen werden konnten. Gegen 12 Ubr befreite man zier eine Frau aus ihrer entſetzlichen Lage; dieſelbe wurde, wie andere Verletzte, ſofort in??s Krankenhaus getragen. Ein Juß der Frau war zwiſchen Balken eingeklemmt und ein Nagel ging durch den Juß; die Unglüclliche hatte entſetzliche Schmerzen auszuſtehen. Auf der weſtlichen Seite hatte man etwas früher eine Frau gerettet, welche mit den Beinen eingeklemmt zwiſchen Balken ſaß, Gleichzeitig wurden aber auch einige Leichen aufge⸗ funden und aus dem Schutte getragen; wir ſahen die Leichen eines etwa zwölfjährigen Knaben und eines etwa ein Jahr alten Knäbchens. Die Leichen wurden auf Transportwagen zum Polizeiamt gehracht. Allmählich wurden ſechs Kinder⸗ Leichen zu Tage gefördert. Um halb 10 Uhr wurde die Leiche einer etwa 30jährigen Frau aus dem Schutte — ein ſchrecklicher, erſchütternder Anblick! Es iſt unmöglich jetzt ſchon all' die Scenen zu ſchildern, deren Zeuge wir auf er Unglücksſtätte waren. Am ergreifendſten war das Jam⸗ mern und Stöhnen, welches aus dem Trümmerhaufen hervor⸗ drang. Hier wimmerten Kinder, dort hörte man die Hülferufe einer Frau, man drang zu ihr vor, man konnte ihr die Hand reichen— aber man konnte nicht retten, weil beim Weg⸗ räumen des nichſtliegenden Schuttes neuer Schutt nachſtürzle. Die Frau lag, wie ſie ſagte, auf dem Geſichte und vermochte kaum noch Luft zu holen; ihr Rufen und Stöhnen, welches noch bis vier Uhr gehört wurde, wurde immer ſchwächer und verſtummte allmäßlich. Je länger die Rettungsarbeiten dauerten und je reſultatloſer ſie blieben, um ſo unheimlicher grinſte uns der Schutthaufen an, welcher noch ſo und ſo viele Menſchen todt— vielleicht auch lebend barg. Ein Hausbe⸗ wohner, Familienvater, welcher dadurch dem Tode entging, daß er im Augenblicke der Kataſtrophe in einer Wirthſchaſt weilte, umkreiſte wie ein Verzweifekter die Unglücksſtätte, weil der Schutt noch liebe Angehörige barg. Das Weinen und Jammern der geretteten Angehörigen und der anderen Ver⸗ wandten, welche zur Unglücksſtätte geeilt waren, war herzer⸗ ſchütternd. Da ſahen wir einen Vater— ſeine Frau war Aaae gerettet und hatte verhältnißmäßig leichte Ver⸗ etzungen davon getragen— den thränenden Blick unverwandt auf ein Zimmer der zweiten Etage gerichtet, welches nach dem Hofe hin lag und an dem hofſeitigen Giebel noch feſthing. Dorthin hakte ſeine Frau einige Augenblicke vor der Kataſtrophe die beiden liehen Kinderchen gebettet; ſie war gerade im Be⸗ griffe, den Lieblingen noch etwas Waſſer zu bringen, als der Eünſturz erfolgte. Von den Kindern hat man noch keine Spur gefunden. Ein Kind entaing dem Tode dadurch, daß ſeine Wiege umkppte und dieſe es vor den herabfallenden Trümmern ſchützte. Großes Mitleid erregte ein bejahrter Mann, deſſen Jamilie unter dem Schutt begraben liegt. Der Tod wird die Unglücklichen von ihren Qualen vermuthlich bald nach Eintritt der Kataſtrohe erlöſt haben. Die Rettungs⸗ arbeiten wurden ſehr erſchwert, zunächſt durch die Dunkelheit, ſodann durch das überhängende Holz⸗ und Balkenwerk, ferner dadurch, daß der hintere Giebel nachzuſtürzen drohte und die Möglichkeit fehlte, denſelben nach der Hofſeite herunterzuziehen, weil auch von hier aus die Rettungsarbeiten unternommen wurden, endlich dadurch, daß die Keller auch der benach⸗ barten und gegenüber liegenden Häuſer meterhoch unter Waſſer ſtanden. Mit den Rettungs⸗Arbeiten zugleich be⸗ gann man mit dem Auspumpen der Keller, beſonders des Kellers der Reſtaurgtion Schnitzler; aber das war eine ſchwierige Arbeit, weil immer neues Waſſer nachſtürzte. Es pumpten mehrere Spritzen und einige Latrinenxeinigungs⸗ Maſchinen, d aſſer wich kaum merklich: das Auspumpen der Keller lioch fort. In dem gegenüberliegenden Hauſe(Wirthſchaft Deveer) ſtürzte guch ein Theil des Kellers ein; auch die Reller anderer geseniberliegender Hauſer waren mit Waſſer gefünt und wurden zum Theil Das Haus Nr. 36, welches ſtarke Riſſe zeigte, wurde heute Morgen volizeilich geräumt, Die Urſache der ſchrecklichen Kataſtrophe ſcheint ein Kanalbruch geweſen zu ſein, welcher durch den furchtbaren Waſſerandrang bewirkt wurde. Sier⸗ für ſpricht u. A, auch die Thatſache, daß das Waſſer aus den Kanalanſchlüſſen auch in der weiteren Nachbarſchaft in die Keller bineinſtrömte und das obere Erdreich, welches über der Kanalleitung lag, metertiefe Einſenkungen zeigte. Die Fundamente des Unglückshauſes ſcheinen durch die ge⸗ waltige Wucht des unterirdiſch arbeitenden Waſſers unter⸗ ſpült worden zu ſein. Das Kellergewölbe des eingeſtürzten Hauſes iſt zum Theil noch erhalten. Die meiſten Leichen liegen unter den eingeſtürzten Treppen. Gegen ½8 Ubr brännte es an der nördlichen Seite des Trümmerbaufens. Das Feuer ſcheint durch das Umſtürzen eines Ofens ent⸗ ftanden zu ſein, der in einem nördkich gelegenen Wohnzimmer brannte. Theater und Muſik. Berlin, 12. Aug.(Der Streith zwiſchen dem Dent⸗ ſchen Bühnenverein“ und der„Genoſfenſchaft deuif Buüh⸗ nenangehöriger“, der noch kurz vor den Ferien ein ſehr leb⸗ haftes Tempo augenommen hatte, befindet ſig mie uns jetz mitgetheilt wird zur Zeit in einem ruhigen Stadium, ein für beide Theile ehrenvocler Ausgleich in hevorſteht. Es haben, wie wir verſichern können, lungen zwiſchen dem Vorſitzenden des Bühnenzartellvereins, dem Generalintendanten Grafen Hochberg und dem Präfizium der„Genoſſenſchaft“ ſtattgefunden, in denen es zu ruhiger Ausſprache und ſachgemäßen Erklärungen gekommen 0 auf Swwiſt 8 5 ſcheint. eee de unliebſamen Zwiſtes möglich erſcheint. a uß der Theaterferien wird das Organ der Schauſpieler, die„Deutſche Bübnenge⸗ noſſenſchaft“ die zu Stande gekommenen Bekanntmachungen veröffentlichen, nach denen hoffentlich der Kriegslärm ſtreiten⸗ der Parteien in Thaliens Tempel verſtummen wird. Aeueſtes und Celegramme. Berlin, 12. Aug. Dem Reichskage ſoll im Herbſt ein Entwurf zugehen, welcher die Uebernahme Helgolands in das Reich und zugleich deſſen Einverleibung in die preußiſche Monarchie vorſchlägt; im Anſchluß daran wird wie die„Kreuzzeitung“ mittheilt dem preußiſchen Landtage eine entſprechende Vorlage gemacht werden, und die Inſel wird, wie man dies erwartet hat, der Provinz Schleswig⸗Holſtein zugewieſen werden. “ Koburg, 12. Auguſt. Herzog Ernſt von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha hat dem preußiſchen Finanz⸗ miniſter Dr. Miquel das Großkreuz des Erne⸗ finee e 15 * Magdeburg, 12. Aug. ern wu zum erſten Male ein Sozialdemokrat zum Stadtwverord⸗ neten gewählt. * Mitinſter(Weſtf.), 12. Auguſt. Der 2. deut ſche Anthropologenkongreß wurde heute Morgen 9 Uhr im Ukademieſaale durch den Vorſitzenden Waldeyer erb Die Eröffnungsrede Waldeyer's gibt einen Rückdlick die Entwicklung der Anthropologie. Nach der Begrüßung der Kongresbeſucher durch den Regierungsvertreter, Namens der Stadt Münſter und der Akademie ſprach Hoſius über Geog⸗ noſie und prähiſtoriſche Fundſtellen Weſtfalens. 8 e e e a u in Folge eine enbru ein Laſtzug der Karlsbad⸗Egerer Strecke der Buſchtehrader Bahn. Niemand wurde verletzt, doch blieb der Verkehr auf der Strecke mehrere Stunden geſtört. „Budapeſt, 12. Auguſt. Fürſt Ferdinand von Bulgarien tritt morgen über Orſowa die Rückreiſe nach Bulgarien an. Paris, 12. Ang. Wie die Blätter melden, über⸗ reichte der hieſige Verein armeniſcher Patrioten dem Miniſter des Aeußern Ribot eine Bittſchrift, in der er die franzöſiſche Regierung auffordert, ſie möge angeſichts der Lage in Armenien bei der Pforte die Durchführung des Artikels 61 des Berliner Vertrages und Einführung von Verbeſſerungen und Reformen in den von Armeniern bewohnten Provinzen veranlaſſen. Paris, 12. Auguſt. Wie die„France wiſſen will, habe die franzöſiſche Regierung aus Gründen der auswärtigen Politik ſich geweigert, den Vertrag mit Griechenland über franzöſiſche Marinemiſſion daſelbſt zu erneuern. Der Leiter der Miſſton, Coutreadmiral Lejeune, werde deshalb nach Frankreich zurückberufen. *London, 12. Aug. Der Lordmayor von Lon⸗ don macht bekannt, daß er, infolge der kürzlich abgege⸗ benen offiziöſen ruſſiſchen Erklärung, daß keinerlei be⸗ drückende Maßregeln ſeitens der ruſſiſchen Regierung gegen die Juden beabſichtigt, viel weniger getroffen ſeien, von dem beabſichtigten Proteſtmeeting in Manſton⸗ Houſe Abſtand nehme. „London, 12. Auguſt. Die Königin Vietorig beſichtigte geſtern an Bord der„Albert and Vietoria das auf der Reede von Cowes angekommene ö ſter⸗ reichiſche Evolutions⸗Geſchwader. Erzher⸗ zog Stephan, ſowie die Offtziere des Geſchwaders folgten einer Einladung nach Schloß Osborne, wo ihnen zu Ehren ein Feſtmahl ſtattfand. Cardiff, 12. Aug. Die Lage hat ſich verſchlim⸗ mert. Die Bahndirectoren weigern ſich, Harford als Vertreter der Strikenden anzuerkennen, weil ſeine Voll⸗ macht begrenzt iſt. Die Unterhandlungen ſtehen ſtill. Die Zahl der Unbeſchäftigten überſteigt 200,000. Die Polizeimacht iſt verſtärkt.(F..) 8 Belgrad, 12. Aug. Der hieſige ruſſi ſche Geſchäftsträger äußerte dem Miniſter des Aeußern, General Gruitſch, ſein Bedauern darüber, daß ein Theil der ſerbiſchen Preſſe wegen der Beſetzung der macedoniſchen Biſchofsſitze durch Bul⸗ garen gegen Rußland Beſchwerde erhebe, obſchon letzteres gegen dieſe Ernennung Einſpruch erhoben habe. Gleich⸗ zeitig verſicherte der genannte Diplomat, Rußland werde Serbien bei etwanigen Entſchädigungsan⸗ ſprüchen thunlichſt unterſtützen. *Petersburg, 12. Auguſt. Der deutſche Botſchafler General v. Schweinitz und der erſte Botſchaftsſekretär Graf v. Pourtales werden Kaiſer Wilhelm in Reval empfangen und ſich zu dem Ende am 15. nach Reval begeben, Mannheim, 14. Anguſt Mannheimer Handelsblakt. Manuheimer Effekteubörſe vom 12. Auguſt. An der heutigen Börſe wurden Brauerei Schwartz ⸗ Mlten zu 145 pCt. umgeſetzt. Anilin ⸗Aktien notirten 271.50 bez., Oelfabrik 109.80 bez. Waghäusler Zuckerfabrik blieben zu 98 PpCt. geſucht. Toursblatt der Mannheimer Vörſe vom 12. Auguſt. Obligationen. 15 Hyp. Pfdbr. S. 43—46100.10 6 Vad. Oßlig. Mart 104.— 47˙49.53 icl. 100. 75 G 880 106.50 bz 70 Mannheimer Obl. 1688 99.— V fl. 102.10 G„ 2895101.25 53 4 T. 100 Sooſe 142.95 6z 5„ 1890101.0 bz 8572 eisenlee 100.— 53 4 Heidelberg 100,50 bz 605 106.60 reiburg i. B. Ohl. 101.25 G 35 Preuß. Conſols 108.890 8 305 60 99.50 P ½„ 100.— 5f 4½ Lubwigs KE 105— 10 55 Heniteeenen Mk.106.— 4 b 101.85 0 3. Sudwigsbahn Mk.108.— 8 405 Wagh. uderfabr i 101.— 4 Pfehlz. Zudwigsbahn fl. 101.— 538 Ses: ler Spinnerei 101.— P 4„ Maxbahn 108.— 5 Berein. Chem, Fabriken 99.b0 G 8 2 ee 1 4 00 88 108.— P 2— 4½0/9. Pr.20. b. Spey. glw. 102.50 5 katibein, Hyp.-Bandbrieſe—41 bs%% BellſtofffabrikWaldhof 10. 40 35 ctien. Badiſche Bank 115.50 8Sinner Brauerei, Spirltus⸗ Fheiniſche 18 128,80 b3 und Preſheſeſalk. 199.— 0 AKhein, Hyp.⸗B. 50 pctt. E. 488.90 53 Wergerſche Brauerei 70— · Aa hb.-Bank 115.75 GBadſſche Prauerei 78.— 8 Pfälziſche Bank 486 50 b Santer, Brauerei Freiburg 128— 3 Mannheimer Volksbank 125.— Brauerei z. Sonne Weltz 125.— G Deutſche Unionbank 86.— 6 Malzfabr. Hochheim—.— Gewerhebank Speyer 500% E1A1.— 8 Manußh. Dampfſchleppſchiff. 120.— Pfälziſche Zudwigs bahn 292.5 biCöln. Rhein⸗u. Seeſchifffahrt 60— P 5 55 axbahn 149.0 G Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1180 bz Nordbahn 120.50 3 Dad. Rück- u. Mitverſich. 475.— G Heidelber 5 Speverer Bahn 44.— Tannhefmer Verſtcherung 550.— 5z Stamm-Akt. d. Ver. ch. Fabr. 85.— 5 Maunheimer Rückverſich. 400.— Borzugs⸗Akt„„%ů..—.— Württ, Transportverſich. 700.— P Badiſche Anilin u, Soda 921.80 Oberrhein. Verſ.-Geſe ſchaſt 865.— Weſteregeln Alkaliwerke 151.50 b Oggersheimer Spinnerei 58.— G Fhem. Fabrik 112. 57Ektlinger Spinneret—.— Hofmann u. Schötenſack 79.50 Saaleg Lagerhauz 91.50 Verein D. Oelfabriken 109.86 63 Deutſche Seehandl.—.— Baghäußler Zuckerfabrik 98.— 8 Manuh. Gum. u. Asbförk. 57.50 NP Mannheimer Zuckerraffin.——. Karlsruher Maſchinenbau 145.— 8 Mannheimer Aktienbrauerei78 50 P— Spinnerei 80.— 6 Eichbaum-⸗Brguerei 144— lar. Nähmf. Haid u. Neu—. aubwigshaſener Brauerei 194.— G Spey. Aanie in„172.— 0 Schwetzinger Brauerei 122585 Sgh. u. pries 167.— 8 Brauerei z. Storch 18.25 Biat. reßh. u. Spritfabr. 157.— Seidelberger Aetienbrauereiſed.35 8 Portl.-Tementwk. Heidelörg. 149.50 5z Drauerei Schwartz 148— bz Zelltoſtabrit Waldhof 190.— bz Fraukfurter Mittagbörſe, Srankfurt a.—(— 12. Auguſt. Die Aufwärtsbe⸗ wegung machte heute weitere Fortſchritte. Die Hauſſe über⸗ trug ſich von den Neniontpes hen, namentlich den Kohlen⸗ aktien nach kurzer Zurückhaltung auf ſpeculative Banken, von welchen Creditaktien und Dresdner im Vorder⸗ grunde ſtanden. Auch in Lombarden fand großes Geſchäft ſtatt, der Cours— Effects ghat auf die Meldung großer Transporte und beſtehenden Wagenmangels ganz erheblich anziehen können. Schweizer Bahnen waren wieder etwas ſchwächer auf Cholerabefürchtungen. Privatdiskonto 3% pCt. Frankfurter Bankaktien'otthard 164.50 Deſterr. Credit 272ſj6 Jura 113.80 Diskonts⸗Comm. 284.— Unton 198,59 Schweizer Weſthahn 99.70 Meridtonal⸗Aktien 142.10 Ruſſiſche Südweſt 84.10 Staats⸗Fonds, „Ungar. Goldrente 90.— 2 Papierrente 88— Oeſterr. Silberrente 78.95 Ruſſen 97.— Ruſſ. Conſols 95.— Spanier 74.90 Italiener 94.50 Türken 18.40 Türken⸗Sooſe 34.85 Ottom. Zoll⸗Obl. 90.85 Serbiſche Tabak 88.20 Egypter 97.30 4 pett. 1 77.— Ind ſtrie⸗ Nordd. Lloyd 166.— La Veloce 81.90 Bad. Anilin 271,40 Cement 249 50 Alpins 87.50 Laura 148.90 Gelſenkirchen 178.30 Deutſche Reichsbank 148.20 Berl. Handels-Geſ. 170.90 Deutſche Vank 168.— Dresdenerß Bank 161.80 Schaafhauſener.-V. 145.— Effekten-⸗B. 128.— Darmſtädter B. 160.50 Rhein. Credit 3. 183.— Deutſche Union⸗B. 86.50 Deutſche Vereins⸗Bank 118.3 Länderbank 2055% BanquezOttomane 117.55 Eiſenbahn⸗Aktien. E Zudwigsbahn 149.99 Läbeck-Büchen 170.— Narienburger 64.— Albrecht 70— Oeſterr. Franz. Stantas, Galizier 179.— Buſchtherader 416%/ Duz-Bodenbacher 471% Jemberg⸗Czernow. 906— Elbethal 210— Sombarden 126/ Schweizer Centeal 18750 * Norboſt 144.80 Amerik, Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 12. Auguſt. New- Nork Chicag o Monst 5 8 Weizen] Mais Schmalz] Caffee Weizen Mais Schmalz Januar———— Seer Jebruar——————— ärg——— 15.55———— April———— Mai 110——————— uni——————— uli—————„% uguſt 108¼% 58½6L[(—— 1760— 49—— September 104— 56/ͤ——— 100˙ 95—e—— Oktober 104⁰ 566———.————— November————————— Dezember 100˙⁰—— 16.30 106%—— Tear—————.——————— Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Berkehr vom 11. Auguſt. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Etr. 2 175 app cgitter— Pickert Sraf Wlch Rotterdam 75— v, Weyngarten Emma„ a S. Rempf Aſaß 2677 Stürgüter errinigung 10 utwerpen 14976 Bos Pfalz 2 Köln 5 15⁰0⁰ J. Seib Vorwärts Jagſtfeld Salz 1658 Mlüfler Anton Duisburg Kohlen 9000 Böcking Badenia 2 Ruhrort Stückgüter 8000 Dries Sott mit uns VBiebrich Cement 2600 Schmitt n agſtfeld Salz 288 Wagner Anna okterdam Getreide 975⁵8 Wittmann Martenhoeke Antwerpen 1 967 Hafen meiſterei III Leuting Amſterdam 4 Amſterdam Stückgſüter 1278 Boeller Induſtrie 7 Nnhrort 7 800 Adler Induſtrie 31 Dlüiſſeldorf 5 85⁰⁰ Kühnle Mannheim 39 Hochfeld Kohlen 17600 Berthold Grnſt Heilbronn Salz 1480 5 Katharing 8* 121 Schafer Urbanus Hochhanſen Gyps 800 Hafenme iſterei IV. Keller Duisburg[Kohlen 18800 Kocks er junge Heinrich 1 5 5349 8995 Ruhrort 2 5 b. n 1 0 7600 Keßler Naab Karcher 2 b 200⁰0 1 Koares 2600 Strüngman Hochſel Kohlen 170⁰⁰ Eaſſerfaubs Bachrichken. Rhe in. Bingen, 12 Aug. 2 54 m..01. Aagkang, 1. Aug..46 m.—.00. Kaub, 12. Aug..91 m. + 9,18. ningen, 10. Ang. 3 8 m..02 Koblenz, 12. Alug..98 m. T.05. 12 Aug..28 m.—.04. Köln, 12 Aug..25 m. + 007. Santerbnrg. 2. Ang..38 01.Kuhrort 12. 1310.59 m. +.07. . m Nectar. Mannheim, 13. Aug..77.— 0,03. Heilbronn, 12. Aug. 1.—.20. WSen an den Badeanſtallen oberhalb der Eiſen⸗ ——.—.— 12 8 Aein ber en Ftalien. 6 er Den alie 5 mp.⸗Geſellſchaft. ab 1bel. l. r Staatscontrolle. Zu ziehen in Mannheim von . Krausmann U 2. 1. 78050, Belanntmachung. Das Reichsgeſetz über die Invaliditäts⸗ und Alters⸗ verſicherung betreffend. No. 14,139. Die nach unſerer Bekanntmachung vom 19. April d. Is. bei uns vorräthige, zur unentgeltlichen Vertheilung unter die mehr als 3 Perſonen beſchäf⸗ tigenden Arbeitgeber hieſiger Stadt beſtimmte Brochüre„Die Ar⸗ beiterfamilie“ iſt bis jetzt nur von wenigen derſelben abgeholt worden; da es 177 5 von größter Wichtigkeit iſt, 5 die Betheilig⸗ ten die ihnen nach obigem Geſetze Rechte und Pflichten chon vor dem Inkrafttreten der⸗ ſelben 9 507089 kennen lernen, um ſich vor Schaden und Weit⸗ läufigkeiten bewahren zu können, ſo erſuchen wir die Arbeitgeber dringend, fragliche Brochüre bal⸗ digſt bei uns— Rathhaus 2. Stock, Zimmer No. 7— in Empfang 15 nehmen und an Hand derſelben ich ſelbſt, wie die bei ihnen be⸗ ſchäftigten Perſonen mit den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen bekannt zu machen. Die verſicherungspflichtigen Ar⸗ heiter beiderlei Geſchlechts machen wir wiederholt darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Wartezeit zur Er⸗ langung von Rentenanſprüchen auf Grund des Geſetzes für die Uebergangszeit weſentliche Ab⸗ kürzungen erfährt, wenn die vor⸗ geſchriebenen achweiſe erbracht werden können, daß es daher in dem eigenen Intereſſe der Ar⸗ beiter liegt, diejenigen 1. eber, bei welchen ſie ſeit d „Oktober 1886 in Beſchlftigung waren, ſowie diejenigen Kranken⸗ kaſſen, von welchen ſie ſeit dieſem eitpunkte etwa Renten 17 5 aben, zur Ausſtellung von cheinigungen über die Arbeits⸗ W ohne Behhis 1 veranlaſſen. die For⸗ emerken, da mulare für die Arbeitsbe⸗ 1 07 bei uns bis auf iteres unentgeltlich abgegeben werden und ebenda auch die ge⸗ bührenfreie Beglaubigung der Unterſchriften der Arbeitgeber er⸗ folgt. 83848 Monnbeim, den 7. Auguſt 1890. Bürgermeiſteramt. Klotz. Bekanntmachung. Der Grund⸗Anſtrich der eiſernen Träger für den Erwetiterungsbau des allgemeinen Krankenhauſes ſoll im Wege des öffentlichen An⸗ gebots vergeben werden. Angebote auf dieſe Arbeit ſind verſ loſſen und mit der Aufſchrift verſehen: „Angebot auf Anſtrich eiſerner Träger für den E des allg. Krankenhauſes“ bis ſpäteſtens Samſtag, 55 16. z eſ 1890, Vormittags 11 U an en Stelle ei 85„ zu welcher Zeit dieſelbe egenwart etwa Bieter eröffnet werden. 83880 Ebendaſelbſt können Arbeits⸗ degen d0rſa mit Bedingungen gegen Erſatz der Umdruckkoſten in Empfang genommen werden. Mannheim, den 9. Auguſt 1890. Das Hochbauamt: Hänſer. Vergebung vonanarbeiten. Die nachbenannten Arbeiten zur Erſtellung von Dienſtwohnungen beim Hauptzollamt Mannheim, ſollen im Wege ſchriftlichen An⸗ gebots in Accord gegeben werden, veranſchlagt zu 7155 1. Erdarbeiten 2. Maurerarbeiten 62500 3. Steinhauerarbeiten 20850 4. Zimmermannsarbeiten 20050 5. Schreinerarbeiten 16250 6. Elgſerarbeiten 3850 7. Schloſſerarbeiten 8700 8. Blechnerarbeiten 2650 9. Tapezierarbeiten 27⁰ 10. Tüncherarbeiten 400⁰ 11. Schieferdeckerarbeiten 4800 12. Pfläſtererarbeiten 3800 13. Eiſenlieferung 2800 Die Pläne und Uebernahms⸗ nee find in unſerem Ge⸗ ſchäftszimmer zur Einſicht auf⸗ gelegt, woſelbſt auch die Angebots⸗ eogelar in Empfang genommen werden können. Die Angebote ſind 17 0 und mit geeigneter Aufſchrift ver⸗ ſehen ſpäteſtens am 23. dieſes Monats anher einzureichen. Mannheim, 8. Auguſt 1890. Gr. Bezirksbau⸗Inſpection. A. A. 83858 H. v. e Verſteigerung. Ach 275 Freitag, 15. d. Mts., mittags Uhr findet in 5, 2 nachſtehender Fahr⸗ niſſe ſt 84020 1 Tiſch A Zuklappen, 1 gep. Seſſel, 2 Canapee, 1 tann. Beitlade mit Strohmatra 8, Stühle, 2 Wanduhren, Schreib⸗ 15 Bilder, Bettung, 1 aut er⸗ altener Fahrſtuhl, 1 Garnitur Rips), gute Kinderkleider, 1 Win⸗ 1 Clyſtierſpritze von Conr 1 gr. Kaffeebrenner neuerer üction(Gehalt 45 Kilo), neue üll⸗Vorhänge, weiß und crͤme, Commodedecken, Schoner u. ſ. 605 Gg. Auſtett. 75 15 Die zur Verbindung der Kugel⸗ fänge von Stand 2 u. 3, ſowie zur Herſtellung von Drahtzäunen und von 3 Stück verſenkten Anzeigerdeckungen in den Schieß⸗ ſtänden bei Mannheim erforder⸗ lichen Arbeiten ſollen ungetrennt in öffentlicher ſchrei anc ver⸗ dungen werden. 856 Hierzu wird ein Termin 15 Sonnabend, den 16. d. Mts., Vormittags 11 Uhr in meinem Bureau zu Raſtatt anberaumt, bis zu welchem Tage die verſiegelten und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift zu verſehen⸗ den Angebote an mich einzureichen ſind. 83856 Die Verdingsunterlagen liegen bis Freitag, den 15. d. Mts. im Bureau der Königlichen Garniſon⸗ Berpattung zu Mannheim zur Einſicht aus, und können die zur Freisabgabe zu benutzenden Ver⸗ dingsanſchläge zum Preiſe von 0,5.pon dort entnommenwerden. Raſtatt, 9. Auguſt 1890. Der Garniſon⸗Vauinſpector: Gabe. Hanplabverſteigerung. Die Domänenverwaltung Mann⸗ heim ver ſteigert 8400⁵ Montag, 18. Auguſt d. Is. Vormittags 11 Uhr guf ihrem Geſchäftszimmer im 5 Schloßflügel die Bauplätze H 8 Nr. 29 mit 378,78 qm. und H 8 Nr. 80„ 630,386„ Nachgebote werden, wenn der Anſchlag erreicht iſt, nach beendeter Tagfahet nicht mehr angenommen. Wirihſchafts⸗ eeiggag Montäg, den 25 4% Nachmittags 3 zu Katſerslautern in 5 verſteigernden Anweſen ſelb läßt Herr Jacob Adam, Tüncher⸗ meiſter in Kaiſerslautern öffent⸗ lich zu Eigen verſteigern: 1 2. 91 Fläche mit Wohn⸗ Große Sahrnig-Brrſtigerung Wegen Verringerung einer ſehr großen eeeeeee ee tung findet hr ar ab Montag, den., Dienſtag, den 2. und Mitzwoch 8¹ e ds. Js., jeweils von Nachm. 2 in Litera + 2 7, 9, 2 Flock eine große Fahrniß⸗ e ſtatt, Veſtehend in: 1 faſt neue braune Plüſchgarnitur, 4 franz. aufgerüſtete Betten, 3 dto. halbfranz., 4 dto. aufgerüſtete franz. 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Von Ungenannt empfing zum e Andenken an eine 1 5 ntſchlafene mit dem Motto: „Ehre Vater und Mutter“ Fünfzig Mark, wofür beſen Wankt 84003 Mannheim, den 12. Aug. 1890. Namens des Verwaltungsrathes: D 5, 13 Mannheim D 5, 1, langjähriger Assistent an der Universitäts-Obren- Klinik zu ie für Gymnaſien u. Neal⸗Mittelſchulen en W. Scehwarz, M 3, 10. Das neue Schuljahr beginnt Mittwoch, den 12. Gept, morgens 9 Uhr. Anmeldungen wolle man geneigteſt oder ſchriftlich ergehen laſſen. Proſpekte und Jahresberichte werden den derchritchen Der Rechner: Eltern auf Wunſch jederzeit gern übermittelt. Theodor Eglinger. W. Schwarx. Haupklehrer⸗Penſton⸗Hilfs⸗ Gesucht Verein. Zum ehrenden Andenken an eine theure Entſchlafene wurde uns vonUngenannt mit dem Motto: „Ehre Vater und Mutter“ die Summe von 84025⁵ fünfzig Mark Ag 00 wir herzlichſten Dank ausſprechen. Mannheim, 12. Au 1890. Der Vorſtand. tüchtige solide OCigarrenarbeiter auf Form.— 6¼—12 Mk.; dauernde Arbekt. 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Maunheimer Bauhüt Verbaudes Sehellsene Vergaaliches Dii,— besss Bengits, hbeg. 4 bes Berniotuf be: 55 Saee der Snſe eg, nſer erenee eeeler. e. ene a ee eeer We⸗ 8 odden Protektor, 21255 e Ieb. le⸗ en, W. Hofmann.. um 32000 mit einet Ros— 7 ZUIm Löwenkeller, 7 ſdet die Einweih⸗ Oderkrebſe 5 110 7 1 ILit. B 6, am Stadtpark 1 5 5 80 Kteler 13 eſtaura 1 kaczenfels der ſert zu verlaufen. Schriſtliche 4. +* 90 mkung jeben Dounerſtag, Abendo Falt. Unſer Berein iſt iu diezer J. Knab, rr 88 Gäſte ſtets wülkemen. Die Vereinsſahungen werden alf wurſt d Braunſchw. Leberwurſt Alechtes Lagerpier e— derne zuggkanbt ant duceſeck e e Sasdellen-„.0ns ber Aelge drbe. Hin Lustre „ S — e Senifferdecker. Saeeen im 55 ain. Ne. Fri erbelatwur mit Wanneh, 12 Mumhriurr Bmderucren„Amicitia“. llerm. Haner,N 2, 6. Bahnhof-Reſartatten S 0 B den 105 dſs. Mits Uhr 8 Feinſt 84028 Adenhein. Dillig zu verkauſen, 1 Dezunal⸗ 4 Kaufmäuniſcher Verein. n Häringe Jeden Sarmſtag u. Sountag Waage, egde e Herren-Abend. 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Die Geſellſchaft begann ihre Thütigkeit mit dem e der Eintragung in das Handels⸗ regiſter, dem 4. Nopember 1889, es ſind jedoch Nutzen, Laſten und Abgaben der Fabrik der F. 1 1 fe 8 8 1 8 i ee 1889, 1 0 der 5 u 598. 5 8 ſle 55n vom 1. Februar und zwar für ere Beide er ütung von inſen fü Saldo des Illattonspreiſes, und derjenigen der Firma von der Bete, lagges& Reuther vom 1. uli 1889 aßs an die Actiengeſellſchaft übergegangen. Das erſte Geſchäftsfahr endet am 30. ur Erreichung des Zweckes hat die Inferirung der folgenden drei Zellſtofffabriken nebſt zwei dazu gehörigen Holzſchleifereſen ſtattgefunden; I diejenigen der Herren F. Pfeiffer& Co. in Egelsdorf(Reg.⸗Bez. Liegnitz.) 2) diejenige der Herren von der Becke, Klagges& Reuther in Oeventrop und Freienohl(Reg.⸗Bez. Arnsdorf). 3* muttengz der Herren Kerber& Wiedermann in Oberleſchen(Reg.⸗Bez. Lteguitz.) Alattonspreis für die inferirten Objekte beträgt insgeſammt M. 2,236,558.48. Die infertrten Grundſtücke nehſt Wafſerkraft, Gebäuden— 30 Fabrik, 29 Neben⸗ und Wohngebäuden— und ſind von dem gerichtlichen achverſtändigen, Herrn Stadtbaurath Abel in Laubau, im Mai reſp. Juni 1889, bezw. von dem Kreistaxator Tad. in Nieder⸗Culau im 19 95 1889 auf zuſammen M. 1,320,800 geſchätzt worden und ſind mit M. 1,150,029. 27 in die Bilanz eingeſtellt. Die Maſchinen, Werkzeuge und Utenſtlien 1 85 von dem Civpil⸗Ingenieur und Celluloſe⸗ Techniker Herrn Hermann Schulte im Juni 1889 auf M. 684,640.— geſchätzt und in gleicher Höhe in die Bilan eingeſtellt worden. Die Vorräthe und Waaren ſind laut Ermittelung des vereideten Bücherreviſors Herrn 5 C. 505 E. Harnapp in Dresden zum Herſtellungs⸗ bezw. Selbſtkoſtenpreiſe der Vorbeſitzer übernommen worden. Für den richtigen Eingang der übernommenen Debitoren im Betrage von M. 150,955.03 die Vorbeſttzer, je für die von ihnen eingebrachten Beträge, die Bürgſchaft bis zum 30. Juni 8 Zur 215 der in Anrechnu⸗ F de ationspreis übe theke d * r in Anr ng auf den nspreis übernommenen 0 n un Creditoren im ige von M. 704 558 48 ſowie zur Verſtärkung der Beteſchsmitteß inzwiſchen eine Prioritäts⸗Anleihe von M. 750 000— hypothekariſch auf dem Grundbeſitz nebſt Pertinenzien rückzahlbar zu 105— ausgegeben worden. Sämmtliche Koſten der Errichtung der Aktiengeſellſchaft ſowie der Umſchreibung der Immo⸗ bilten hat die ellſchaft zu tragen. EBHAHMAEENNHAEAEANEN Gelegentlich ines bevorſtehenden U Herren-Kleider-Stoffe Eben Ausverkauf ausgeſetzt 6857 f Dieſelben ſind von anerkannt beſter Qualität und werden bedeutend unter Ein⸗ kaufspreis gegen Caſſa meterweiſe abgegeben. L. Koppel, E 3 No. 14 an den Pfanken. Filigran⸗Arbeit hierſelbſt für kurze Zeit. Herſtell von Uhren⸗ u. Halsketten, Armbändern, Brochen, ar⸗ u. Ballſchmuch Kleidereinſätzen, Verzierungen von Wand⸗ m. ürſtentaſchen, Sophakiſſen ꝛc, nebſt Blumenkörbchen, aus farbigem Draht und Wolle gefertigt. Zeige hiermit an, daß ich hierſelbſt vom 19. Juki ab für kurze Zeit einen Unterricht in ne der eröffnet habe und lade die geehrten Damen zur Beſichtigung derſelben in meiner Wohnung 01, 12 Laden, neben„Rothen Schaaf“ ergebenſt ein. 85 Die Arbeit iſt nicht nur ſehr intereſſant, ſondern auch äußerſt leicht zu exlernen, ſelbſt Anfängerinnen können gleich in den erſten Stunden Schmuck und Ketten herſtellen. Der Unterrichtspreis Erlernung ſämmtlicher Arbeiten beträgt für Damen 1 M. 30 für Kinder 1 M. und ſteht es Schülerin frei, ſo—. Jn kommen, bis 15 ſich die Fertigkeit zur ändigen Herſtellung der Filigran⸗Arbeit angeeignet hat. Das Materi 5 iſt ſehr billig und iſt dadurch Jedem die Gelegenheit geboten, d Khönden Geſchenke herzuſtellen. Unterrichtsſtunden täglich von Morzens 8 bis 12, Nachmittags—7: für Damen, die Tags über kbeine Zeit haben, Mittwoch, Donnerſtag und Freitag Abends von—10 Ühr. —Kleine Auswahl in Schmuck nebſt Blumenkörbchen habe ich hier⸗ e 1. F. Pfeiffer& Co., Egersdorf: vom 1. Januar bis 31. Dezember 1887 40,96075] 2254288 6,000— 23,82207 8,887 40 „ 1. Januar bis 31. Dezember 1888 75,06550 2,44328 11,900—] 37,61215] 23,110/12 2. vom der Becke, Klagges& Reu⸗ ther, Hemer: vom 1. Juli 1887 bis 30. ni 1888 88,85528——1 3004999 „, 1. Juli 1888 bis 30. Juni 1889 175,26564—— 3. Kerber& Wiedermann, einſchließ⸗ lich der Holzſchleiferei von A. Kerber, Oberleſchen: Die per 30. Juni 1890 vom Vorſtand vorgelegte Bilanz wetſt nach Abzug der Gründungs⸗ 2 270 50 8 vön M. 31,373. 99, ſowie aller Handlungskoſten und Zinſen einen Gewinn von 1„37 aus. Den Vorſtand bilden der Vorbeſitzer 8015 Oscar Reuther aus Hemer und Herr Alfred Maſte, bisher Director der Zellſtoff⸗Fabrik in Hof. Der Aufſichtsrath beſteht aus den Herren Geheimer Ober⸗Regierungsrath a. D. Dr. Ernſt Engel in Dresden, Vorſitzender, Bankier Max Arnhold, in Firma Gebr, Arnhold in Dresden, ſtellvertretender Vorſitzender, Fabrikbeſitzer Hermann von der Becke in Hemer, Bankdirector Julian Goldſchmidt in Berlm, Fabrikbeſitzer Ambroſtus Kerber in Oberleſchen, Fabrik⸗ und Gutsbeſitzer Dr. Carl Pfeiffer in Neuhammer./O. und Civil⸗Ingenieur Hermann Schulte in Wien, Bezüglich alles Näheren wird hiermit ausdrücklich auf den ausführlichen Proſpect, dem dieſe 1990 benr auszugsweiſe entnommen iſt, das Geſellſchaftsſtatut und die 0 per 30. Juni 1890 vom Vorſtand vorgelegte Bilanz verwieſen, welche bei ſämmtlichen Zeichenſtellen zur Einſichtnahme für die Bneeene e Unter Bezugnaßme auf vorſtehende Bekanntmachung wird eine Subſecription auf betr. Actien im Donnerſtag& Freitag, 14.& 15. Auguſt 1590 in Berlin bei der Berliner Bank, „Dresden bei Herren Gebr. Arnhold, 0 Manuheim l. Heidelberg bei den Herren Scheuer, Hirſch& Schloß, „ München bei Herren Guggenheimer& Co. „Frankfurt a. M. bei Herren Klein& Heimann und an einer Reihe anderer Plätze von 9. Uhr Vormittags bis 6 Uhr Nachmittags ſtattfinden. Der frühere Schluß der Subſeription iſt jeder i0 4% Silt vorbehalten. Der Subſeriptionspreis iſt auf 123% zuzüglich 4% Stückzinſen vom 1. Juli 1890 ab feſt⸗ iſt eine Caution von 10% des Nominalbetrages baar oder in cours⸗ der Subſeription t ekten zu hinterlegen. kreien Exweſſen ber Zeichenßellen⸗ rmeſſen en en. Die Zuthei erfol 125 ſolche Zeichnungen bevorzugt, we usdrücklichen Erklärung eingereicht werden, daß die gewünſchten Aectten zu feſter Capitalanlage beſtimmt ſind. 8A Abnahme der zugetheilten Beträge hat am 22. Auguſt a. c. gegen Zahlung des Preiſes ehen. 5 elchdhe Aettien gelangen an den Börſen von Berlin, Dresden, Frankfurt a. M. zur Einführung. 88981 Berlin, Dresden. München, Fraurfurt a.., im Auguſt 1890. Berliner Bank. Gebr. Arnhold. Guggenheimer& Co. Klein& Heimann. ee ee e F. H. ESCH, B I, 3, Breitestrasse Fabrik und Handiung aller Arten Oefen insbesondere Irischer, Amerikaner eic für ununterbrochene Heizung. 72137 Beeder'sche u. a. Kockherde. 58,305,29 —— 28,82322J 146,44242 vom 1. Febr. 1887 bis 81. Jan. 1888 377200 2475—] 29,788]88] 62270 „ 1. Febr. 1888 bis 31. Jan. 1889] 98.084880 671499 3009375] 25,229 29 61.046035 „ Die Rentabilität der inferirten Fabriken ſtellte ſich nach Abzug aller Handlungs⸗Unkoſten ſelbſt in meinem Laden, im Schaufenſter ausgeſtellt. 82310 Josepha Theben. 885 Disconto 77TTCTTCTT:!.!.!.!. Brntte⸗ ſpeſen Hypothe⸗ Abſchrer⸗ Reinge⸗— gewinn(Banquier⸗ kenzinſen bungen winn —— w Harret Seb. Kneipp's Natur⸗ heilmethode. Regulär geſtrickte Leinenwäſche als Herren⸗ und Damenhemden, Unterjacken, Beiukleider, Socken und Strümpfe. 83358 Fabrik-Niederlage bei C. Speek, Mannheim, C l, 7 AIann brütaster Ton, krerz- Mianino's e Senben von MRk. 500 an in grösster Auswahl. C. 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