der Bo eingeir. under eeee Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pftg. mouatlich, durch die Poſt bez. kal. Poßaaf ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfgz. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeiteng. der Stadt Maunheim und UAmgebung. (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. (Mannbeimer Bolksblatt.) heimer Journal. TLelegramm⸗ Jenegel Aarag e. Berontwortlich: fier den politiſchen u. allg. Theik: Chef⸗Redakteur Julins Kag. für den lokalen und prov. Ten Eruſt 18 für den Inſerag Kark Apfel. Notationsdruck und Verlag der 0 Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer rna iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannheim. Nr. 216.(Selephan⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Amrſelſcte Bepolntionire wollen die gegen die anerkannten Führer ſich auflehnenden „Jungen und Jüngſten“ der ſozialdemokratiſchen Ge⸗ meinſchaft ſein.„Wir wollen auf Spießbürger und Philiſter keine Rückſicht nehmen, wir wollen es betonen, daß wir Revolutionäre find“, ſo rief vor einigen Tagen ein bekannter ſozialdemokratiſcher Agitator mit dem Bruſtton der Ueberzeugung in einer Berliner Verſamm⸗ lung aus, und man darf es ihm ſchon glauben, daß er von der Richtigkeit ſeiner Anſchauungen durch⸗ drungen iſt, wenn er weiter pathetiſch behauptet: „Erſt wenn die heutige Geſellſchaft zertrümmert iſt, können die Ziele der Sozialdemokratie verwirklicht werden“. Das iſt unzweifelhaft wahr und man muß es dankbar anerkennen, daß dieſer ſozialdemokratiſche Redner mit kräftiger Hand das Trugnetz zerreißt, in welches die ſozialdemokratiſchen„Führer“ die Zweifelnden verſtricken möchten. Die Sozialdemokratie wird entweder revolutionär ſein, oder ſie wird überhaupt nicht ſein. Es iſt thatſäch⸗ lich nichts als eitel Spiegelfechterei, wenn die „Führe!! ihre Genoſſen und die anderen Parteien glauben machen wollen, daß die wirklichen Ziele der Sozialdemokratie auf friedlichem Wege erreicht werden können. Gewiß können beſtimmte Forderungen des ſozialdemokratiſchen Programms auch auf friedlichem Wege erfüllt werden; dieſe einzelnen Punkte bilden aber noch nicht das ganze Weſen der ſozialdemokratiſchen Be⸗ ſtrebungen, und ihre Erfüllung, ſelbſt im Sinne der ſozialdemokratiſchen Anſchauungen, wird niemals von den Anhängern der Sozialdemokratie als eine genü⸗ gende Verwirklichung ihrer Wünſche, ja vielfach nicht einmal als eine Abſchlagszahlung, betrachtet werden. Mögen die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten heute noch die Macht beſitzen, die Unzufriedenen nieder⸗ zuhalten; ſie werden ſpäter um ſo gewiſſer zur Erkennt⸗ niß gelangen, daß der von ihnen großgezogene Uebermuth und die immer wachſende Begehrlichkeit ihrer„Genoſſen“ über das ſcheinbar„friedliche“ Programm der Reichs⸗ tagsfraktion zur Tagesordnung übergehen und die Führer zu gefügigen Vollzugsorganen der Maſfen machen wer⸗ den. Herr Bebel und ſeine winzig kleinen Nachbeter haben nicht vergeblich die„Genoſſen“ zur Verhöhnung der ſtaatlichen Autorität angeſtachelt, ſie haben nicht ohne Erfolg die Maſſen zur Anſchauung zu bekehren geſucht, daß die Vertreter der Staatsgewalt Feinde des Volkes ſeien. Die Bemühungen der„Führer“, den Maſſen den Haß gegen die Autorität einzuimpfen, ſind erfolgreich geweſen, heute wendet ſich ein großer Theil der ſozial⸗ demokratiſchen Genoſſen energiſch gegen die Autorität der — eigenen Führer! Man hat den Anhängern der Sozial⸗ demokratie ſo lange vorgeredet, daß im ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaate Niemand zu befehlen habe, Niemand ge⸗ horchen müſſe, und mit einem gewiſſen unbehaglichen Ge⸗ fühl merken jetzt die Maſſen, daß man ſie wohl gelehrt hatte, den Arbeitgebern den Gehorſam zu verweigern, daß man aber von ihnen verlangt, ſie ſollten den ſozialdemo⸗ kratiſchen Führern— und in jeder Stadt lebt ja ſolch' ein„Führer— ſtlaviſchen Gehorſam leiſten. Wer nicht gewillt iſt, den Führern den Staub von den Stiefeln zu küſſen, der„fliegt hinaus“, wie Herr Liebknecht ſagt, und ein„Genoſſe“, der es gar wagt, etwas ſchreiben und drucken zu laſſen, was den Herren „Führern“ nicht ganz genehm iſt, der benimmt ſich, wie Herr Bebel ſagt,„bubenhaft“, mag er immerhin ſonſt ein überzeugter Sozialdemokrat ſein! Die Herren Bebel und Genoſſen haben ihre Anhänger jahrelang verhetzt und nun verlangen ſie plötzlich,daß das Drachengift, das ſte geſät, ſich in die Milch frommer Denkungsart ver⸗ wandeln ſoll. Und wenn ein Genoſſe es wagt, anderer Anſicht zu ſein, als ſie augenblicklich von den„Führern für zweckmäßig erachtet wird, ſo wird ihm auf etwas un⸗ janfte Weiſe der Mund geſtopft. Es iſt doch ein herr⸗ 4l Ding, dieſe ſozialdemokratiſche„Frei⸗ 4 1 * Fliſer Wilhelm hat bereits die Rückreiſe nach Deutſchland angetreten. Er iſt am Samſtag Abend an Bord der„Hohenzollern von Peterhof nach Memel in See gegangen. Ueber den Verlank, der letzten Stunden ſeines Aufenthalts in Peter⸗ Saulr und verhtilelle Seiiung in WBanzzin aib Inggbung hof wird telegraphiſch gemeldet: Samſtag Abends fand im Schloſſe zu Ehren des Kaiſers ein Galadiner ſtatt, an welchem die kaiſerliche Famflie, Reichskanzler General v. Caprivi, Miniſter v. Giers, ferner Pobiedonoſſew, der General im franzöſiſchen Generalſtabe, Boisdeffre, der frühere Militärattaché in Petersburg und hervorragende Staatswürdenträger theilnahmen. Nach dem Diner er⸗ folgte eine prächtige Illumination des Parkes und der Waſſerkünſte. Am Ende des zum Schloſſe führenden Kanals war ein ſehr großes Wappen mit den Initialen des Kaiſers Wilhelm angebracht. Die Beleuchtung machte einen großartigen Eindruck. Beide Kaiſer erſchienen nach 9 Uhr auf dem Balkon des Schloſſes, um das herr⸗ liche Schauſpiel in Augenſchein zu nehmen. Kaiſer Wil⸗ helm trug ruſſiſche, Kaiſer Alexander preußiſche Uniform. Nachdem Kaiſer Wilhelm und Prinz Heinrich ſich in der herzlichſten Weiſe von den Mitgliedern der kaiſerlichen Familie verabſchiedet hatten, ſchritt Kaiſer Wilhem mit Kaiſer Alexan ſer auf die Landungsſtelle zu, wo die Offtziere des Wyborg'ſchen Regiments aufgeſtellt waren. Kaiſer Wilhelm reichte jedem Einzelnen die Hand und verabſchiedete ſich vom Gefolge des Kaiſers Alexander. Hierauf nahm er herzlichen Abſchied vom Kaiſer Alexander und umarmte und küßte denſelben wieder⸗ holt. Der Kaiſer Alexander verabſchiedete ſich ebenſo herzlich vom Prinzen Heinrich und ſodann vom Gefolge des deutſchen Kaſſers. Der Kaiſer Wilhelm begab ſich ſodann an Bord der„Hohenzollern“, während Kaiſer Alexander ihm die herzlichſten Abſchiedsgrüße zuwinkte und„Bon voyage! Au revoir!“ zurief. Die„Hohen⸗ zollern“ war bei der Abfahrt von der Kreuzerkorvette „Irene“ begleitet. Der Kommandant von Kronſtadt, Admiral Schwarz, hat zu Ehren der Offtziere der Schiffe„Hohenzollern“ und„Irene“ ein Diner gegeben, bei welchem derſelbe einen Toaſt auf das Wohl des Kaiſers Wilhelm aus⸗ brachte. Der Kapitän zu See von Arnim, Kommandant der„Hohenzollern“, erwiderte dieſen Trinkſpeuch mit einem Toaſte auf den Kaiſer Alexander, worauf noch Trinkſprüche auf die beiderſeitigen Flotten folgten. Die Schiffe„Hohenzollern“ und„Irene“ ſind Samſtag Nacht 12 Uhr von hier abgedampft. Der Staatsſekretär des auswärtigen Amtes, Frhr. v. Marſchall, iſt geſtern nach Memel abgereiſt, um daſelbſt dem Kaiſer Vortrag zu erſtatten. * Gemtinſam gegen das Dentſchthum! Die alttſchechiſche Partei hat eine neue Parole aus⸗ gegeben: Neuorganiſation der Parteien im tſchechiſchen Lager. Man möchte, ehe der Land⸗ tag wieder einberufen wird, den Frieden zwiſchen der jung⸗ und alttſchechiſchen Fraktion herſtellen und es ver⸗ hindern, daß ſich die feudalen Adelskreiſe von der natio⸗ nalen Bewegung abwenden. Wie die Arrangeure dieſer Verſöhnungsverſuche ſelbſt bekennen, hegen ſie wenig Hoffnung auf Erfolg. Die Jungtſchechen können ſich heute als Herren der Situation in Böhmen betrachten; ſie haben ſo lange den Standpunkt vertreten, daß der Aus⸗ gleich mit dem tſchechiſchen Staatsrecht im grellen Wider⸗ ſpruch ſteht und daſſelbe gefährdet, daß es für ſie prin⸗ zipiell nicht möglich wäre, auf den Vorſchlag einzugehen, ſſch nun mit dem Zugeſtändniß der Einführung der in⸗ ternen tſchechiſchen Amtsſprache zufrieden zu geben und den Ausgleich nicht weiter zu bekämpfen. Dazu kommt noch, daß die Friedensunterhändler ſelbſt ſchon mit einem Fuße im jungtſchechiſchen Lager ſtehen und nur noch zu wählen haben, ob ſie ihr Mandat aufgeben oder ſich der jungtſchechiſchen Partei anſchließen wollen. Faſt ſcheint es, als ob der ganze Verſuch einer Annäherung zwiſchen Alt⸗ und Jungtſchechen nur den Zweck hätte, den Erſteren ihre Fahnenflucht zu erleichtern. Aber es entſteht nun die Frage, wie ſich die Regierung zu einer ſolchen Organiſirung der tſchechiſchen Partei ver⸗ halten würde, bei der das Alttſchechenthum faſt ganz ver⸗ ſchwindet. Die Politik des Grafen Taaffe, die ſtets ängſtlich bemüht war, die Tſchechen bei guter Laune zu erhalten, droht vollſtändig Schiffbruch zu ſeiden. Nur die Angſt der ſlawiſch⸗klerikalen Liga, daß mit dem Rücktritt des gegenwärtigen Miniſteriums ein vollſtändiger Umſchwung in der Regierung eintreten könnte, veranlaßte die bisherige Majorität dem Kabinet nicht prinzipielle Oppoſition zu machen; die Jungtſchechen erkennen auch dieſe Rückſicht einer realen Politik nicht an, weil ſie von ihrer Oppoſttion ſich mehr Vortheile ver⸗ ſprechen, als die Alttſchechen bei dem bisherigen Konzeſſions Schacher zu erwerben vermochten. Dienſtag, 26. Auguſt 1890. In der That fuͤrchten bereits Polen und Klerikale, daß ihnen die Jungtſchechen den eiſernen Ring ſprengen werden und ihre Organe ſprechen kleinlaut von der Möglichkeit, daß die Regierung am Ende doch in andere Hände übergehen könnte. Zum Ueberfluß laſſen die Jungtſchechen, denen es darum zu thun iſt, recht verſtändlich zu demonſtriren, wieder das Schreckgeſpenſt des Panſlawismus auf der politiſchen Bildfläche erſcheinen. Man predigt wieder die Zuſammengehörigkeit aller ſlawiſchen Stämme, läßt von Agram und Diakovar, dem Sitze des Biſchofs Stroß⸗ mayr aus, die Idee eines Slawen⸗Congreſſes aufflattern und gibt ſich den Anſchein, als hinge es nur von den Tſchechen ab, in Oeſterreich und Ungarn gleich⸗ zeitig die ganze Slawenwelt in Bewegung zu ſetzen. Auch hier gilt der Spruch:„Bange machen gilt nicht“, und trotz aller Pilgerfahrten nach Moskau und Kiew, war es bisher nicht möglich, die ſprachlich und konfeſ⸗ ſtonell getrennten flawiſchen Stämme zu einigen. Ob gerade jetzt der Zeitpunkt zur Verwirklichung dieſer Utopie günſtig gewählt wäre, mag dahin geſtellt bleiben. Sicher iſt es aber, daß die Polen ſchon bei der erſten Nachricht von dem geplanten Slawen-Congreſſe gegen denſelben Stellung genommen haben. Inzwiſchen hat ſich Biſchof Stroßmayr beeilt, die von Agram aus in die Welt ge⸗ ſetzte Nachricht, er ſelbſt werde anläßlich ſeines Jubi⸗ läums den Slawenkongreß einberufen, zu dementiren. Wahr iſt nur, daß die nie ermüdende ſlawiſche Agitation gerade in der letzten Zeit Spuren ihrer Thätigkeit zu Tage treten ließ, was freilich beweiſt, daß die verſchiedenen intereſſanten Volksſtämme in Oeſterreich⸗ Ungarn wieder die Aufmerkſamkeit der politiſchen Kreiſe auf ſich zu lenken ſuchen, um ihren nationalen Forde⸗ rungen mehr Nachdruck zu verleihen. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 25. Auguſt 1890. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Werlang, Karl, Aktuar beim Amt Tauberbiſchofsheim, wird die Stelle eines nicht etatmäßigen Aktuars beim Amt Pfullendorf übertragen. Schwarz, Konrad, Untexoffizier der Reſerve von Heidelberg, wird mit dem Dienſt eines Schutzmanns beim Amt Karksruhe betraut. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In den Ruheſtand verſetzt wurde: Wagner, Gefangen⸗ wärter in Waldshut, auf ſein Anſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.— Berſetzt wurde: Wim⸗ mer, Amtsgerichtsdiener und Gefangenwärter in Säckingen. als Gefangenwärter zum Amtsgericht Waldshut.— Enthoben wurde ſeines Dienſtes: Merklinger, Otto, Rechtsprakti⸗ kant im Sekretariat des Landgerichts Freiburg.— Zugewieſen wurde: Holz, Ferdinand, Rechtspraktikant, dem Sekretariat des Landgerichts Freiburg. Schulweſen. Nachbenannte Zöglinge des 3. Kurſes des Lehrerſeminars 1 in Karlsruhe werden nach beſtandener Abgangsprüfung unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen: Bach, Adam, von Daisbach. Bergner, Johannes, von Wieſenbach. Braun, Max, von Linkenheim. Buchleither, Heinrich, von Welſch⸗ neureuth. Döther, Heinrich, von Eubigheim. Ehret, Adolf, von Linx. Ernſt, Gotthold, von Wallſtadt. Gag, Georg, von Plankſtadt. Groß, Philipp, von Daudenzell. Hauck, Friedrich, von Neckarbiſchofsheim. Hellenſchmie d. Kaspar, von Kembach Himmelsbach, Heinrich, von Mühl⸗ bach. Höflich, Karl, von Adelsheim. Kern, Emil, von Münzesheim. Kühn, Otto, von Mauer. Lezkus, Karl, von Weißenſtein. Lutz, Albert, von Walldorf. Pa bſt, Otto, von Karlsruhe. Rothenſtein, Jakob, von Düren. Scheib, Johannes, von Neckarhäuſerhof. Sommer, David, von Freudenberg. Stulz, Nathanael, von Dundenheim. Wäldin, Friedrich, von Malterdingen. We ber, Jakob, von Neckarelz. Weißert, Ernſt von Kürnbach. Außerdem erhält den Kandidaten⸗Schein: Bottingen. Auf Grund ordnungsmäßig beſtandener Prüfung ſind unter die Zahl der Zeichenlehramtskandidaten aufgenommen worden: Arras, Julius, von Worms. Bethäuſer, Karl, von Konſtanz, Bödigheimer, Emil, von Neckargerach. Dittmann, Rudolf, von Karlsruhe. Erhardt, Johann, von Legelshurſt. Holder, Friedrich, von Karlsruhe. Löſch, Heinrich, von Neuſtadt. Raſtätter, Oskar, von Karlsruhe. Winkler, Karl, von Wenkheim. Nachbenannten Zöglingen des Lehrerinnen⸗Seminars Prinzeſſin Wilhelm⸗Stift iſt auf Grund einer abgelegten Prüfung die Befähigung zur Unterrichtsertheilung an Höheren Mädchenſchulen zuerkannt worden: Croneiß, Lily, von Haardt(Pfalz). Daimling, Amalie, von Karlsruhe. Dickes, Lina, von Kaiſerslautern. Draws, Margarethe, von Strelna(Rußland). Gerbert, Anna, von Bruchſal. Götze, Kamilla, von Konſtanz. Haupt, Auguſta. von Mittelſinn(Bayern). Hohmann, Florg, von Kaiſerslautern. Lehmann, Ida, von Lichtenau. Obkircher, Maria, von Karlsruhe. Renck. Emma, von Karlsruhe. Riegel. Hopfmann, Karl, von 4. Delte. Maria, von Adelsheim.„Riſt, Ling, Stolzer, Anna, von Offenburg. Weiller, Cäcilie, von Dürkheim. Wolf, Lina, von Staufen. Wolf, Emma, von Staufen. Ziegler, Johanna, von Schiltach. e Nachbenannten Zöglingen des Lehrerinnenſeminars Prin⸗ zeſſin Wilhelm⸗Stift iſt auf Grund einer im Monat Juli J. J. abgelegten Prüfung die Befähigung zur Unterrichtser⸗ theilung an Volksſchulen und in den Fächern der Volksſchule an mittleren und höheren Mädchenſchulen zuerkannt worden: Ba er, Paula, von Karlsruhe. Bau mgartner, Ma⸗ thilde, von Wehr. Bräue r, Margaretha, von Kempen (Poſen) Egner, Luiſe, von Raſtatt. Gaß, Roſa, von Oberhauſen. Haag, Frieda, von Steinen aſſel, Bertha, von Konſtanz. Heckmann, Luiſe, von Bargen. Henri Helena, von Unterſchüpf. Hirſch, Anna, von Karlsruhe Huber, Fanny, von Pforzheim. Fü hne, Eliſe, von Ra⸗ zatt. Mayer, Emilie, von Wertheim a M. Nerlinger, Leonie, von Saarlouis Reich, Ella, von Mainz. Ritzin⸗ ger, Mathilde, von Karlsruhe. Schilling, Mina, von von Emmendingen. Mainz. Schmitt, Mina, von Kandern. Scholer, Gertrud, von Karlsruhe. Sickinger, Ida, von Kelſch. Steinbhauſer, Suſanng, von Oberweier. Tſchira, Amalie, von Karlsruhe. Volk, Lina, von Heidingsfeld. Wagenbach, Eliſe, von Mühlburg. Walloth, Adele, von Saargemünd. Weber, Natalie, von Gießen. 4. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bild ungsanſtalten ꝛc. Verſetzt: Böſcch. Eduard, Lehramtspraktikant, von der Realſchule in Freiburg, an das Realprogzmnaſium in Ettenheim. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen; Alpert, Otto, Schul⸗ kandidat, als Hilfslehrer nach Honau. Buntru, Fridolin, Schulverwalter in Haslach, Amts Oberkirch, wird Haupt⸗ lehrer daſelbſt. Kekler. Karl, Schulkandidat, als Unter⸗ lehrer nach Obertsroch. Ragnuer, Hermann, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Kadelburg. Reinhard, Heinrich, Schulkandidat als Unterlehrer nach Wiesletb. Sandmaier, Jukius, Unterlehrer in Hartheim, als Unterlebrer nach Frei⸗ burg. Scheib, Jobann, Schulkandidat, als Unterlebrer nach Boblen. Zimmermann, Richard, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Hundsbach.— Auf Anſuchen der Stelle enthozen: Kammerer, Hermann, Unterlehrer in Wald⸗ angelloch— In den Ruheſtand tritt: Käſer, Johann, Hauptlehrer in Todtmoos⸗Schwarzenbach. Zollverwaltung. Ernannte Geibel, Johann Evangeliſt, Grenzaufſeher in Biethingen, zum Nebenzollamtsdiener in Gallingen(ſtatt in Klotter, Georg, Grenzaufſeher in Murg. zum Ne in Pforzheim— Verſetzt: Ziegel⸗ mülleæ, 7 Grenzaufſeher, von Oehningen nach Bie⸗ Mauffar Kiefer, Julius, Grenzauffeher in Fützen, nach Konftauz. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Penſionirt wurden: Würſel, Johann Georg, Gendarm vem 2. Diſtrikt, ſtationirt in Munzingen. Kleider, Jakob, Gendarm vom 4. Dißrikt, ſtationirt in Mudau.— Jin Fivil⸗ dienſt wurden angeſtellt: Koch, Taver, Gendarm vom 3. Diſtrikt. als Hilfzauſſeher im Kreisgefängniß Konſtanz.— Zugegangen ſind als e Gendarmen: Schuh, Jonaz, Sergeant, beim 1. Diſtrikt(Ronſtanz), Roth, Nitol, nteröfftster, beiim 1. Diſtrift(Fonſtanz), Bie l, Peter Wilh. Sergeant, beim 2. Diſtrikt(Freiburg),, Schuler, Adolj. Unteroffizier, deim 2. Diſtrikt(Freiburg).— Verſetzt wurden die Gendarimen: Belten, Karl Friedrich, von Leimen nach Eberbach, Broglin, Hermann, von Eberbach nach Leimen, Holb, Auguſt, von Tauberbiſchofsheim nach Eubigheim, Noſch. Johann, von Wertheim nach Tauderbiſchofsheim, Mattmüller, Chriſtian, von Mannheim nach Wertheim, Söſch, Karl, von Neckarbiſchofsheim nach Waibſtadt, und Kiſtner, Erhard, von Fahrenbach nach Waibſtadt. Hoſbericht. Der Großherzog empfing am Samſtag Vormittag eine größere Anzahl Perſonen in Privataudienz. Danach fand eine Hoftafel ſtatt, zu welcher verſchiedene Ein⸗ ladungen nach Konſtanz ergangen waren. Am Abend beſuchte der Großherzog und die Großherzogin das Sanatorium für Nervenkranke des Dr. Fiſcher in Konſtanz— früher Kon⸗ ſtanzer Hof. Der Erbgroßherzog iſt in Salem eingetroffen, wo derſelbe für einige Zeit Gaſt des Prinzen und der Prin⸗ iin Wilhelm ſein wird. Der Großherzog hat ſich Sonntag h über nach Stockach begeben und iſt Abends auf dem gleichen Wege nach der Mainau zurückgekehrt. eAn der Realſchule dabier iſt eine etatsmäßige Profeſſorenſtelle für einen wiſſenſchaftlich gebildeten Lehrer aus der Klaſſe der in den neueren Sprachen geprüften zu 7 55 Bewerbungen find bei Großh. Oberſchulrath einzu⸗ reichen. SGadiſcher Eiſenbahnrath, Am 5. k. M. wird die Spätjahrs⸗Sitzung des badiſchen Eiſenbahnraths mit folgen⸗ der Tagesordnung ſtattfinden: 1. Mittheilung der General⸗ direktion über einen weitern Nachtrag zum Verzeichniſſe der Ausnahmetarife. 2. Vorlage der in der Frühjahrs⸗Sitzung in Ausſirht geſtellten Verkehrznachweiſung. 3. Erläuterungen zum Tarif für den internen Güterverkehr vom 20. Mai 1890. 4. Winterfahrplan 1890/91. Der Vertreter der Gewerbe⸗ vereine) Dr. Landgraf in Mannheim, erſucht um Kund⸗ due e Fes enelez Gewerbe⸗Ansſtelung wurd uheimer Gewerbe⸗ Ansſtellung wurde geſtern durch den Kreisrach Graf eröffnet. Sſe iſt gut be⸗ ſchickt und z ſich vor vielen ihres Gleichen dadurch aus, daß ſie am unastage wirklich fertig iſt. Gräf wies in Krede darauf hin, die Zeit ſei für Gewerbe und Handwerk er, die Schwierigkeiten würden aber durch Energie werden Zur Unfallverſicherung. Beim Schö engericht in u kam dieſer Tage ein Fall zur Verhandlung, der weitere Kreiſe intereſſiren dürfte. Der Zimmergeſelle J. Rümmele von Adelsberg ſtand bei einem dorkigen Zimmer⸗ meiſter in Arbeit und behauptete eines Tages, daß er ſich beim Heben eines Balkens einen Leibſchaden tlante dein habe. Bei der Unfallunterſuchung blieb der Angeklagte bei ſeiner Be ng ſtehen und verſicherte, daß er durch die Ver⸗ letzung in ſeinem Erwerbe e ſei und ihm deß⸗ halb von der Unfallverfſcherung eine Rente gebühre, da er vor dem Heben des Balkens vonkommen geſund und ohne Gebrechen geweſen ſe. Beim Nachſchlagen der amtlichen Akten ergab ſich aber, daß Rümmele ſ. Zt. wegen des Leib⸗ ſchadens vom Militärdienſt befreit wurde und die ſonſtigen Erhebungen beſtätigten, daß er ſchon früher wegen des Ge⸗ brechens ärztlich behandelt wurde. Rümmele wurde wegen verſuchten Betrugs mit 3 Tagen Gefängniß beſtraft; von der Unfallverſicherung bekommt er natürlich nichts. rum ſchlägt das Brod nicht ab? Die Ernte⸗ berichte aus ganz Deutſchland und namentlich aus der Rhein⸗ ebene lauten alle mindeſtens ſehr gut, meiſtentheils aber glänzend,„wie ſeit Menſchengedenken nicht mehr,“ heißt es oft und dennoch bleiben die Getreidepreiſe und die Brodpreiſe auf igrer bisherigen Höhe Die Urſache dieſer Erſcheinung Hegt darin, daß die Vorräthe an altem Getreide gering ſind und neues Getreide noch nicht in genügender Menge auf den Markt kommt, ganz abgeſehen davon, daß die Ernteberichte aus Amexika nicht günſtig lauten. Die Folge hiervon iſt, daß der Conſum ſeinen Bedarf kaum decken kann,.eh, daß wir ſozuſagen von der Hand in den Mund leben müſſen, bis die Landwirthe die ohnedies verzoͤgerte Ernte beendet und den General⸗Anzeiger. Mannheim, 26. Auguſt. Ausdruſch des Getreides vorgenommen haben. Dieſe Lage des Getreidemarktes kommt den kleineren Landwirthen zugut, welche ihre geringeren Vorräthe ſofort ausdreſchen laſſen und zu den jetzigen hohen Preiſen verkaufen können, um ihren eigenen Bedarf ſpäter billiger wieder einzukaufen. Nicht zu vergeſſen iſt, daß infolge der hohen Fleiſchpreiſe der Conſum von Brod und Mehl ein weit größerer iſt, als ſonſt, wodurch ſich die Nachfrage nach ſofort verwendbarem Getreide ſteigert und den Preis desſelben auf der bisherigen Höhe bält. luf einen Abſchlag iſt deßhalb erſt nach vollſtändigem Einbringen der Ernte und ſtattgehabtem Ausdruſch des Getreides zu rechnen. * Ueber den Export künſtlicher Eier aus Ruß⸗ land ſchreibt die„Sdeſſaer Zeitung“: Infolge der großen Nachfrage nach Eiern ſeitens des Auslandes hat man in einer Stadt des ſüdlichen Rußlands eine Fabrik errichtet, in welcher künſtliche Eier verferkigt werden; dieſelben werden in folgender Weiſe hergeſtellt: Man nimmt in eine gelbe Miſch⸗ ung etwas Stärke⸗, Weizen⸗ oder Maismehl und Holzöl, macht dieſes alles zu einem Teig und rollt Kugeln daraus, welche die Größe des Eigelbs haben, und legt dieſelben in Albumin, worauf das Ganze dann in aufgelöſten Gyps ge⸗ legt wird, wo ſich allmählich eine Schale bildet.— Von dieſen Eiern ſollen in den letzten Monaten Dutzende von Schiffs⸗ ladungen über Odeſſa nach den Häfen der unteren Donau und des Mittelländiſchen Meeres exportirt worden ſein. * Die Berichte über die voraus fichtliche Witterung werden vielfach mißverſtanden. Dieſelben beziehen ſich ſelbſt⸗ verſtändlich nicht auf eine einzelne Stadt, ſondern 1 eine ganze Gegend, welche einen großen Theil Süd⸗, Mittel⸗ oder Norddeutſchlands umfaſſen kann. Der als wahrſcheinlich vorausgeſagte Witterungscharakter gilt alſo für eine ganze Gegend, wobei es unmöglich iſt, zu beſtimmen, wie ſich die Witterung in einer einzelnen Stadt oder in einem Thale u. ſ. w. geſtalten wird. Die Neigung zu Gewitterbildung kann alſo im Odenwald, Schwarzwald oder in der Rhein⸗ pfalz vorhanden ſein, ohne daß gerade dort die Gewitter auch zum Ausbruch kommen müſſen, während dies 3. B. hier in Mannheim geſchieht.— Der Freitag war in dieſer Be⸗ ziehung ein bezeichnender Tag. Unſer Wetterbericht. vom Donnerſtag hatte erklärt, daß in Süd⸗ und Mitteldeutſchland bei ſüdlichen oder ſüdweſtlichen Winden und klarem Himmel warmes Wetter am Freitag herrſchen werde, und daß nur in der Rheinpfalz Neigung zu Gewitterbildung vorhanden ſei. Wir hatten in der That hier in Mannheim eine empfindliche Abkühlung bei bedecktem Himmel— wie alle an die Pfalz grenzenden Gegenden— während wenige Stunden von hier das ſchönſte und wärmſte Wetter war. Zu der Unſicherheit in der Witterungsbeſtimmung für unſere Stadt und Gegend trägt ihre Lage an zwei Flüſſen und zwiſchen zwei Gebirgs⸗ zügen hauptſächlich bei. „„Die Witterung iſt von geſtern auf heute, nachdem ſie geſtern Nachmittag noch recht ſchwül war, infolge mehr⸗ facher Gewitterregen eine herbſtlich kühle geworden. Wir ſtehen freilich ſchon am Ende des Auguſt, allein es iſt immer⸗ hin im Intereſſe der Weinberge auf eine Reihe ſchöner und warmer Spätſommertage zu hoffen, wenn auch die jetzige Witterung für andere noch im Felde befindliche Bodengewächſe eine nicht ungünſtige iſt. Die„Statna“ auf dem Varadeplatz iſt nunmehr, wie wir bereits am Samſtag Abend zum Voraus berichteten, ihrer Bretterhülle entkleidet und ſtellt ſich in ihrer theilweiſen Umgeſtaltung dem kritiſirenden Blick der Paſſanten dar. Der Unterhau iſt ganz neu hergeſtellt, ebenſo die 8 Brunnentröge, an welchen jedoch die Figuren noch fehlen, welche das Waſſer in dieſelben ausgießen ſollen. Eine neue Zierde erhielt das Monument und der Promenadeplatz in dem ſehr ſchön und olid gearbeiteten Gitter, welches Herrn Schloſſermeiſter G. racher zur Egre gereicht, und in dem Cementtrottoir, welches in einer Breite von etwa 1½ Meter außerhalb des Gitters das Monument im Achteck umgibt und an jeder Ecke eine Laterne mit dreiflammigem Intenſivbrenner hat. Der Geſammteindruck des Monuments iſt ein ſehr ſchöner, obgleich dasſelbe noch nicht vollendet iſt und ſich erſt in ſeiner ganzen Schönheit zeigen wird, wenn die acht Figuren und das ſtrömende Waſſer ihm Leben und Bewegung verleihen werden; alsdann wird auch der jetzt ſich recht hübſch ausnehmende Schmuck mit Lorbeerbäumen und Blumenſtöcken entbehrlich werden. Lebhaft zu bedauern iſt es, daß der frühere Beſchluß, den Paradeplatz mit Anlagen zu verſehen, nicht zur Ausführung gelangen ſoll, zumal dies geſchehen könnte, ohne den Verkehr über den Platz im mindeſten 3u behindern. * Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein. Geſtern Nachmittag veranſtaltete der Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein in den Räumen des Badner Hofes ein Gartenfeſt, welches trotz der ungünſtigen Witterung recht zahlreich beſucht war. Der unter der Direktion des unermüdlichen Vereinspräſidenten, Herrn Ru di„ſtehende Sängerchor brachte eine Chöre zum Vortrag, welche eigten, daß der Verein über eine große Anzahl wohlge⸗ ſchulker Stimmen verfügt, denn ſämmtliche Chöre wurden präcis und correkt vorgetragen. Die Herren Kämpf, Gabelmann und Kölbel erfreuten die Anweſenden durch den Vortrag verſchiedener Solis und iſt namentlich erſterer Herr ſehr hervorzuheben, welcher mit einer äußerſt klangvollen Baßſtimme begabt, ſeine Lieder zu ſchönem Vor⸗ trag brachte. Die Zwiſchenpauſen zwiſchen den einzelnen Geſangsnummern wurden durch Vorträge der Kapelle Peter⸗ mann ausgefüllt.— Am Abend fand noch eine Tanzunter⸗ haltung in den oberen Sälen ſtatt, welche die Theilnehmer Mitternacht in fröhlichſter Stimmung beiſammen ie Der Kriegerverein hielt am Samſtag Abend in der Gambrinushalle eine außerordentliche Generalverſammlung ab, welche ſich eines überaus ſtarken Beſuchs— es waren weit über hundert Mitglieder erſchienen— zu erfreuen hatte. Auf der Tagesordnung ſtand die Vorſtandswahl. Man wird ſich noch erinnern, daß von einer kleinen Minder⸗ heit ſchon vor einiger Zeit der allerdings mißglückte Verſuch gemacht worden war, das Vertrauen, das der langjährige und erprobte Vorſtand bisher in ungetheiltem Maße be⸗ ſeſſen hatte zu untergraben. Daß in einer gewiſſen Preſſe derartige Beſtrebungen einiger Unzufriedener noch nach Kräften geſchürt wurden, wird Niemand Wunder nehmen. Jedenfalls hat der Vorſtand unter dieſen Umſtänden den einzig richtigen Weg eingeſchlagen und in ſeiner Mehrheit ſeine Demifſion eingereicht, um ſo den Mitgliedern des Vereins von Neuem Gelegenheit zu geben, ſeinen Willen zu bekunden. Dieſer wohl begreifliche Entſchluß des Geſammt⸗ vorſtandes, von dem ſich 6 Beiſitzer ihrem freiwillig zurück⸗ tretenden Vorſitzenden, Herrn Berthold Fuhs,angeſ loſſen hatten, erregte in den maßgebenden Kreiſen um ſo aufrich⸗ tigeres Bedauern, als gerade Herr Fuhs es geweſen iſt, der den hieſigen Kriegerverein während ſeines bald 10jäh⸗ rigen Vorſitzes über manche Klippe glücklich geleitet und unter ſchwierigen Verhältniſſen ſein nicht gerade leichtes, oft undankbares Amt verwaltet hatte. Bei Gelegenheit des Weinheimer Feſtes des badiſchen Militärvereinsbundes kam denn auch dieſe Angelegenheit zur Sprache und von allen Seiten wurde Herr Fuhs erſucht, ſein mühevolles Amt zu behalten und ſeine Entlaſſung zurückzunehmen. Das hohe Prä⸗ ſidium des Militärvereinsbundes ſelbſt betonte dieſen Wunſch Herrn Fuhs gegenüber in dringender Weiſe, indem derſelbe erſucht wurde, das von ihm bisher ſo trefflich gewahrte Intereſſe des Vereins höher zu ſtellen, als ſeinen wohlbe⸗ greiflichen⸗ Wunſch, kleinlichen Animoſitäten oder Ränken die v Minderheit gegen ihn in Scene geſetzt wurden, von eine endlich durch ſeinen Rügtritt ſich enthoben zu ſehen. Da zu ekectte.. gleicher Zeit aus der Mitte des Vereins ſelbſt heraus immer mehr Stimmen laut wurden, welche Herrn Juhs erſuchten, auf ſeinem Poſten auszuharren, ſo entſchloß ſich derſelbe in dankenswertheſter Weiſe zur Zurücknahme ſeines Demif⸗ ſions⸗Geſuchs, und mit lautem Jubel wurde dann auch die Nachricht von dieſem Entſchluſſe, den Herr Fuhs in der geſtrigen Verſammlung des Vereins mittheilte, begrüßt. Ueberhaupt geſtaltete ſich dieſe geſtrige Generalverſammlung zu einem unzweideutigen Vertrauensvotum für Herrn Fuhs, mit welchem zugleich die Beiſitzer ihre Demiſſion zurück⸗ zogen. Mit einer erdrückenden Majorität, ſo daß ſelbſt die Gegner nicht einmal mehr den Muth beſaßen, dagegen zu ſtimmen, wurde beſchloſſen, daß das Demiſſionsgeſuch des Herrn Fuhs und der anderen Herren als nicht gegeben zu betrachten ſei, Hoffen wir, daß Herr Fuhs noch weitere zehn Jahre an der Spitze des von ihm zur hohen Blüthe gebrachten Kriegervereins ſeines Amtes walten und den zahl⸗ reichen Mitgliedern als ein Vorbild ſoldatiſcher Geradheit, patriotiſcher Geſinnung und bürgerlicher Pflichttreue voran⸗ leuchten möge 5 „Turufeſt in Nußloch. Bei dem geſtern in Nußloch ſtattgefundenen Turnfeſt erhielten vom Neckarauer Turn⸗ verein die Turner Aug. Käſer den 6, Hch. Spiegel und Ph. Wörtz je einen 7 Preis Die Preiſe beſtehen aus Kranz mit Diplom. f Driginal-Ediſon⸗Phonograph. Herr Schriftſteller C. Caroli veranſtaltete geſtern Abend im kleinen Saale des Saalbau mit ſeinem Original⸗Ediſon⸗Phonograph eine Vor⸗ ſtellung welche leider nicht in dem Maße beſucht war, wie ſie es verdient hätte. Herr Caroli verſteht es, ſeine Zuhörer mit dem Mechanismus des complicirten Apparates vollſtändig vertraut zu machen und die einzelnen Geſpräche, Muſik⸗ und Geſangsſtücke, welche er durch den Apparat wiedergeben ließ, waren geradezu ſtaunenswerth. Ein Beſuch dieſer intereſſan⸗ ten Vorſtellungen können wir unſeren Leſern deßhalb nur empfehlen. „Ueber das Unglück in den Schweizer Alpen, welchem ein blühendes, vielverſprechendes Menſchenleben zum Opfer gefallen iſt, erfahren wir folgendes Nähere: Am Mittwoch Morgen unternahmen 4 Herren eine Exkurſion von Parpan nach Aroſa, woſelbſt dieſelben am Mittag eintrafen und wo⸗ rauf ſie nach eingenommener Erfriſchung die Rückreiſe an⸗ traten. Einer aus der Geſellſchaft, welcher ein raſcheres Tempo einſchlug und daher einen bedeutenden Vorſprung ſeinen Gefährten abgerungen hatte, wurde beim ſog. Hörnli urplötzlich von einem mit größter Vehemenz dahinbrauſenden Sturmwind erfaßt und in die Tiefe geſtürzt, ſo daß er erſt am„Urdnerſee“ aufgehoben werden konnte. Die Urſache, war alſo nicht, Suchen von Edelweiß. Der etwa 17j̃ährige Jüngling aus Mannheim, Namens E. Stern war ſofort todt nach dem Abſturze. Auf der Suche nach ihm zog ſich auch ein zweiter der Bergſteiger durch einen Sturz Verletzungen zu. Dieſe Ueberführung der Verunglückten nach dem Hotel „Mühlerain“ erfolgte mittelſt eines Schlittens, wo der dortige Kurarzt, Herr Dr. Gamſer, ſofort die nöthigen Anordnungen traf. Hätten die Bergſteiger beim Einkritt der Windſtöße, die Geiſtesgegenwart gehabt und ſich augenblicklich zu Boden gelegt, ſo wäre der verhängnißvolle Abſturz unfehlbar ver⸗ mieden worden. Dieſe Mittheilungen unſeres Korreſpondenten können wir noch ergänzen durch den folgenden Bericht eines Freundes, der in der Nähe der Unglücksſtätte zur Zeit ſich aufhielt. Als ſich der ſtarke Sturm erhob, legten ſich die drei Vettern des Stern auf den Boden. Stern, der nicht einmal einen Bergſtock bei ſich hatte, kletterte allein weiter abwärts. Einer der Andern rief ihm zu, ſich ebenfalls niederzulegen. Zu ſpät, Stern hörte ihn nicht mehr, der Luftſtoß packte ihn und warf ihn hinunter über den Felſenhang. Der Tod muß ofort eingetreten ſein, denn außer einer tiefen Stirnwunde hat der Unglückliche auch einen Genickbruch erlitten.— Der älteſte der Begleiter Sterns machte ſich ſofort auf die Suche nach dem Abgeſtürzten, fiel aber dabei ſelber, erlitt mehrere Schürfungen und einen Bruch der Hand. Die Leiche des Stern wurde im Kurhaus Mühlerain aufgebahrt, Mädchen wanden einen Kranz von Edelweiß und legten ihn dem Todten ums Haupt. Am Donnerſtag Abend wurde die Leiche nach Chur ins Spital gebracht, wo ſie am andern Morgen auf Veranlaſſung des eingetroffenen Onkels photo⸗ graphirt wurde. Sehr zu bedauern iſt der Vater des Ver⸗ unglückten, der krank im Bade Horn liegt und von dem Un⸗ glück noch nichts weiß. Der verletzte Begleiter iſt in Kur⸗ haus Paſſugg im Spital. Deerdigung. Geſtern Vormittag 9 Uhr ſand vom Hauptbahnhofe aus die Beerdigung des, vorige Woche einer Tour in den Alpen verunglückten jugendlichen Ernſt Stern von hier ſtatt. Dem Sarge folgten Angehörige und reunde, eine große Anzahl ſeiner Mitſchüler vom Gymna⸗ um, ſowie auch mehrere Lehrer dieſer Anſtalt, In der Halle des iſraelitiſchen Friedhofs hielt Herr Stadtrabbiner Dr. Appe! nach den üblichen rituellen Gebeten die Leichen⸗ rede, in welcher er zunächſt dem Schmerze des Religions⸗ lehrers um ſeinen ſo raſch dahingeſchiedenen jungen Freund, dem Schmerze der in der Ferne weilenden Eltern um ihren einzigen Sohn, der ſie friſch und geſund verlaſſen, um als Leiche zurückgebracht zu werden, Ausdruck gabh und ſodann die Hoffnung ausſprach, daß die ſchwergeprüften Eltern in der Liebe ihrer anderen Kinder Troſt finden mögen. Die meiſterhafte Rede des Herrn Dr. Appel machte auf alle An⸗ weſenden einen tiefen, ergreifenden Eindruck und nur wenige Augen blieben thränenleer, Nachdem ſodann die Leiche zur Familienruheſtätte gebracht und das Grab zugeworfen wor⸗ den war, verließen die Leidtragenden den ſtillen Ort. Falſches Geld. Geſtern Abend gab ein unbekannter junger Mann einer vor einer hieſigen Wirthſchaft ſtehenden Frau, welche Bretzeln feilhielt, einen Thaler in Zahlung, auf welchen die Frau dem Betreffenden herausgab; als ſie ſpäter das Geldſtück genauer betrachtete, gewahrte dieſelbe, daß ſie ein ganz plump nachgemachtes Falſifikat aus Blei in den Händen hielt, auf welchem ſich das Bildnis des Königs Lud⸗ wig von Bayern befand. 8 * Uufall. Geſtern Nachmittag fuhr eine Anzahl Per⸗ ſonen von Käferthal auf der Landſtraße nach Sandhofen zur Kirchweihe, als plötzlich ein Rad des Wagens aus der Achſe güng, wodurch derſelhe umkippte und die Inſaſſen zu Boden ſtürzten; hierbei wurde eine Frau, welche auf einen Stein⸗ haufen geſchleudert wurde, im Geſichte und am Arme bedeu⸗ tend verletzt. Einbruch. Am Samſtag Nachmittag wurde in die ohnung eines Landwirths in Käferthal eingebrochen. Der Thäter ſchlich ſich durch die Scheuer in die Wohnung ein erbrach einen dort ſtebenden Schrank und entwendete das in demſelben befindliche Geld etwa 7075 Mk. Der Gendar⸗ merie, welche nach dem Thäter alsbald recherchirte, gelang es bis jetzt noch nicht, denſelben ausfindig zu machen. »Muthmaßliches Wetter am Dienſtoag den 26. Auguſt. Der Hochdruck an der unteren Donau iſt verſchwunden, Da Manndeim, 28. Auguſt. General⸗Anzeiger. 8. Seitel im Nordweſten Europa's immer neue Luftwirbel auftauchten, ſo haben ſie auch den Hochdruck im biskayiſchen Meerbuſen größtentheils aufgezehrt und ſo kann der noch beſtehende, Südfrankreich, Süddeutſchland und Deutſch⸗Oeſterreich um⸗ faſſende Hochdruck um ſo weniger Widerſtand gegen den Luftwirbel in der Nordſee leiſten, als auch in der Rheinpfalz eine lokale Depreſſion beſteht und in Südweſtdeutſchland neue Gewitter in raſcher Entwickelung begriffen ſind, welche ſich am Sonntag und Montag entladen werden. Demgemäß iſt für Dienſtag wolkiges, abgekühltes, zu mehrfachen Nieder⸗ ſchlägen geneigtes Wetter in Ausſicht zu nehmen und auch der Mittwoch dürfte nur eine unweſentliche Beſſerung bringen. *Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maus⸗ heim vom 25. Auguſt Morgens 7 Uhr Barometer⸗] Thermometer Windrichtunge) Höchſte und niederßte Tem⸗ ſtand i Celſius 250 9* peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 145.7 i 14.1 12.4 SS 2 885 15 9) O: Windſtille 12ſchwacher ſtärker ze. Zuftzug: etwas 8: Sturm 10: Orlan. Aus deut Grofherzsgthum. Seerbegg 23. Aug. Auf der Nebenbaßhnſtrecke Heidelberg Weinhe im ſind die Schienen in der ganzen Länge von der neuen Brücke bis Weinheim gelegt. Die Ueber ſchienung der Brücke ſelbſt iſt noch nicht in Angriff genommen Schon ſeit mehreren Tagen verkehren Material⸗ und Arbeiter⸗ zlge auf der ganzen Strecke, deren öffentliche Inbetriebſetzung e 85 ab hiernach kinnen Kurzem zu erwarten ſein dürfte.„3. * Kleine Ehronfk. Die Frühhopfenernte be⸗ ginnt und wurden in Unterballbach und Edelfingen der Etr. zu 120—160 Mark verkauft.— In den Orten Kron au, Forſt, Weiher wurden letzter Tage neue Hopfen verkauft zu 150 M. per Etr.— In Folge unvorſichtigen Hantirens mit einem Revolver wurde in Büraſtadt das 5jährige Söhnchen des Wirths Greif ſchwer verwundet— In Weſſenthal bei Wertheim verunglückte Altbürgermeiſter Eckert in einer Zehmgrube, indem die untergrabenen Wände der Grube auf ihn ſtürzten und ihn begruben, ſo daß nach Aſtündigem Leiden der Tod eintrat.— In Schwetzing n gerieth dieſer Tage eie Zigeunerfamilie unter ſich in Streit. Der in Zorn gerathene Mann ſchlug zuerft ſeiner ehelicher Hälfte den Peitſchenſtock derart in's Geſicht, daß ſie faſt be⸗ wußtlos zuſammenbrach. Da die Gefallene nicht aufhört⸗ zu zanken, ſo nahm ſie der Mann, ohne ſich lange zu beſin⸗ nen, unter den Arm und warf ſie in den Bach, wahrſchein⸗ lich, um ſie für immer zum Schweigen zu bringen. Dieſer Skandal verurſachte einen Menſchenauflauf und unter der Jugend ein großes Halloh. Die ſaubere Geſellſchaft wurde unter Deckung vor die Stadt gewieſen.— In Wehr findet beute Sonntag die Grundſteinlegung zu einer neuen proteſt. Kirche ſtatt. Pfälziſche Nachrichten. Deidesbeim, 23. Aug. Die Peronoſpora, die man für dieſes Jahr ſchon los zu ſein wähnte, hat ſich nun doch eingeſtellt, Dieſelbe wurde geſtern zuerſt in der Forſter Ge⸗ markung und auf genauere Unterſuchungen hin auch in der hiefigen und Ruppertsberger Gemarkung entdeckt. Dieſelbe iſt ſoeben im Entſtehen begriffen. Es laſſen denn auch heute ſchon mehrere Weingutsbeſitzer mit dem Beſpritzen des Laubes mit der bekannten Flüſſigkeit beginnen. Um einem weiteren Umfichgreifen genannter Laubkrankheit, durch welche der Zuckergehalt der Trauben ſehr in Frage geſtellt werden könnte, zu ſteuern, wäre ein allſeitiges Vorgehen ſehr erwünſcht. Als Beſtäubungsapparat wäre die„Deidesheimer Reben⸗ ſpritze“ von C. Plaß hier beſonders zu empfehlen. Dieſelbe hat nämlich die hervorragende Eigenſchaft bei leichter Hand⸗ habung die Flüfſigkeit vor allen andern ähnlichen Apparaten im feinſten Staubregen zu vertheilen. Mehrere Hundert Exemplare wurden in dieſem Jahre nach allen weinbau⸗ treibenden Gegenden Deutſchlands verſendet. *Aus der 5 23. Auguſt. In Neuſtadt brannte das Anweſen des Winzers Gruher und zwei Nachbarge⸗ bäude, den Herrn Schacke und Wagner gehörend, nieder. — Auf die erledigte proteſt. Pfarrei Neuhofen hat ſich nicht ein einziger Bewerber gemeldet, ſodaß das Presbyte⸗ rium deren jetzigen Berweſer Herrn Kreiſelmever als Pfarrer vorſchlagen mußte.— Ein aus Büdesheim ſtammen⸗ der junger Mann gerieth in Bubenheim, wo er eine 5 bediente, in die Trommel, wobei ihm ein Bein buchſtäblich vom Leibe geriſſen wurde. Der arme Menſch ſtarb nach einigen Stunden aualvollſten Leidens.— Einem angeheiterten Mühlburſchen, welcher in Neuſtadt einige 8 9 im Wirthshaus regalirte, wurde von einem ſeiner äſte Namens Sauerbrunn von Haßloch das Portemo⸗ naie mit 180 M. Inhalt aus der Taſche gezogen. Der Haus⸗ burſche jenes Wirthshauſes hatte es jedoch bemerkt und holte die Polizei, während der Wirth inzwiſchen den ſauberen Pa⸗ tron Bekanntſchaft mit einem Ochſenziemer machen ließ. Im Wachtlokal wurde dem wüthend ſich wehrenden Dieb das Geld abgenommnn und er ſelbſt in Nummero Sicher verbracht. — Der Mörder, welcher dem Höfer in Gau⸗ königshofen(Franken) mit einem Meſſer den Leib aufſchlitzte und den Tod dieſes Mannes verurſachte, war nicht ein Zi⸗ geuner, wie irrthümlich berichtet wurde ſondern ein Lumpen⸗ ſammler von Edenkoben! Schwer gebüßt. Eine Erzählung von Filipp Morens. Nachbruc detbsten. 1⁴(Fortſetzung.) „So heißt es,“ erwiderte Gertrud.„Du aher biſd dir ſicherlich doch keiner ernſtlichen Sünden bewußt. 05 8 ſaecht 115 Ich wußte noch nicht,“ ſagte 1 35 55 pfe W und das Beſtreben erweckt, derſelben würdig zu ſein. „Ich Haffe und vertraue, daß du einer ſolchen Siebe würdig biſt,“ ſagte Gertrud ernſt; das eigenthümliche Weſen der Gräfin hatte ſie ein wenig ſtutzig gemacht. „Ich will's verſuchen,“ erwiderte Gabriele leiſe. Du haſt Nello ſchon länger gekannt, Gertrud: glaubſt du, daß er ein großes Unrecht überſehen und vergeben könnte, welches 1 8 Perſönlichkeit begangen worden, die er von Herzen ie 10 „Das würde auf den Charakter des Unrechts ankommen, antwortete Gertrud.„Menſchliche Fehler und Schwächen wird er ſicher überſehen oder milde beurtheilenz etwas aber, 9 würde er„ „Und was wäre das?“ „Lüge und Betrug, ſagte Gertrud.„Wie ich ihn kenne und beurtheile würde er eher einen Mord als Täuſchung und Falſchheit verſtehen und entſchuldigen können. Gabriele ſtarrte ſie mit weitgeöffneten Augen an Daun wendete ſie ſich ab und ein Zittern überlief itren Körper. b Greben kalt heute Abend, flüſterte ſie,„komm, laß uns ineingehen.“ 5 Im Zimmer angelangt, girg ſie mit großen Schritten 8 ueit 8 9 wird dir unverſtändlich vorkommen, „Mein Benehmen wird dir erſtänt orkommen, nahm ſie wieder das Wort,„aber ich fühle plötzlich eine innerliche Unrube, die ſch nicht überwinden kann. Als Gertrud Anſtalt machte, das Zimmer zu verlaſſen, ell ſie auf dieſelbe zu und engriff ſie am Arm. ſie dann,„daß eine wahre unſch Sport. * Auf dem großen interngtionalen Belseiped⸗ Wettfahren, welches geſtern in Frankfurt a/M. ſtattfand, wurde im internationalen Record⸗Fahren auf dem Hochrad (1609 Meter= 1 engl. Meile) A. Lehr erſter, den 2. Preis erhielt H. Irſchlinger vom.⸗V. Mannheim; im Er⸗ munterungsfahren errang A. Schecker vom Fr..⸗C. den erſten Preis, den 2. G. A. Hupfer vom.⸗Cl. Mannheim Im internationalen Dreirad⸗Hauptfahren wurde Tobias Herbel vom.⸗Cl. Mannheim erſter, der Amſterdamer Stronthoff zweiter und Zimmermann vom.V. Mannheim dritter. Beim großen internationalen Wettfahren um die Herren⸗Meiſterſchaft der Welt auf dem hohen Zwei⸗ rad, über 7500 Meter, wurde Auguſt Lehr mit 14 Min. 32, Sekunden(früherer Rekord 14 Min. 8 Sek.) erſter. Im Sicherheitszweiradfahren wurde wurde Th. Jaide,(Fr. B Cl.) Erfter, Vater(Frankfurt) Zweiter, Boie(Heil⸗ bronn) Dritter. Im Dreiradfahren mit Vorgabe(3000 m) errang Stronthoff(Amſterdam) den erſten, Zimmer mann(V. V. Mannheim) mit 50 m Vorgabe den zweiten A. von Arndt(V. V. Mannheim), 75 m Vorgabe, den dritten Preis. Herbel Mannbeim zog zurück. Im internationalen Zweiradfahren mit Vorgabe(3000 Meter) wurde C. Tilgenkamp⸗Rheydt(130 Meter vor.) Erſter, Emil Lie s⸗Mainz(230 M. vor) Zweiter, W. Ste⸗ phan, Vel.⸗Cl. Mannheim(190 M. vor) Dritter. Es war dieſes Rennen das intereſſanteſte des Tages. Es endete mit einer Niederlage Lehrs, des Meiſterfahrers der Welt, welchen Jaide und Vater, die 70 Meter Vorgabe erhalten hatten, zu hart bedrängten und an einem Spurt verhinderte: Lehrs ſchien ohnedies ſehr erſchöpft zu ſein. Tagesneuigkeiten. — Berlin, 23. Aug.(Der Flüchtling aus dem Wiener Irrenhauſe.) Der ehemalige öſterreichiſche Huſaren⸗Offizier Carl Herrmann veröffentlicht hier ſoeben eine Broſchüre, welche Das moderne Vehmgericht. Eine ſo⸗ ziale Gefahr“ betitelt iſt und die Geſchichte ſeiner irrenärzt⸗ lichen Behandlung und ſeiner abenteuerlichen Flucht erzählt. Herrmann batte ſich hier an den Rechtsanwalt des Fürſten Sulkowsky gewendet und auf ſeinen Rath den bekannten Pſychiater Profeſſor Eulenburg um ein Gutachten erſucht. In dieſem Gutachten heißt es, Herrmann ſei wohl familär nervbs, aber nicht geiſteskrank veranlagt; eine krankhafte Gei⸗ ſtesſtörung ſei weder zur Zeit erweisbar, noch habe ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach in letztverfloſſenen Jahren exiſtirt, — Bern 23. Aug.(Eine Eiſenbahn auf das Matterhorn.) Heer⸗Betrix in Biel reichte beim Eiſen⸗ bahn⸗Departement um die Konzeſſion zum Baue einer Eiſen⸗ bahn auf den Gorner⸗Grat und das Mgatterhorn ein.(Das Matterhorn(Mont Cernin) iſt das Haupt der vier mächtigſten Gruppen der Walliſer Alpen, eine überaus ſchlanke Felſen⸗ pyramide in der Höhe von 4482 Metern. Die erſte Beſteigung des Matterhorns, das bis dahin für unerſteiglich gehalten wurde, erfolgte am 14. Juli 1865. Vier Engländer mit drei Führern erreichten glücklich die Spitze, verunglückten jedoch auf dem Rückwege. Nur ein Engländer und zwei Führer kamen zurück. Die Uebrigen gingen zu Grunde. Seither ſind zwei Schutzhütten angelegt worden und hat man Ketten zur Erleichterung des Emporkletterns angebracht. Der Bau einer Eiſenbahn auf das Matterhorn wird, falls er vollendet wird, zu den vielen techniſchen Wundern des neunzehnten Jahr⸗ hunderts gezählt werden können.) — New⸗Pork, 22. Aug.(Kataſtrophe au einer Drahtſeilbahn.) Ein gräßlicher Unfall fand auf der den Berg Penn(bei Reading in Pennſylvanien) hinanführen⸗ den Drahtſeilbahn ſtatt. Ein Waggon mit 19 Paſſagieren löſte ſich von dem Motor los, lief in einem Zeitraume von nur fünf Minuten eine faſt fünf Meilen lange Bahnſtrecke abwärts, überſchlug ſich ſodann und ſtürzte 50 Fuß tief ab. Der Waggon zerſchellte, wobei ſieben Perſonen den Tod fanden. Die übrigen Paſſagiere ſind ſchwer verletzt. Theater und Muſtik. Spielplan der Frankfurter Stadttheater. Opern⸗ haus. Montag, 25. Auguſt:„Siegfried“.— Dienſtag, 26.: „Die Regimentstochter.“„Puppenfee.“ Mittwoch, 27.: „Der arme Jonathan.“„Puppenfee.“— Donnerſtag, 28.: „Die Hugenotten.“— Freitag, 29.„Götterdämmerun Samſtag, 30.: Abſchiedsvorſtellung des Herrn Edm. Müller. ee„Die Puppenfee.“ Sonntag, 31.:„Afri⸗ anerin.“ Schauſpielhaus. Montag, 25. Aug.:„Viel Lärm um Nichts.“— Dienſtag, 26.:„Das vierte Gebot. Scha⸗ lanter: Herr Szika, als Gaſt.— Mittwoch, 27.:„Der Bib⸗ liothekar.“— Donnerſtag, 28.: Zu Goethe's Geburtstag: „Iphigenia auf Tauris.“— Freitag, 29.:„Ehre.“— Samſtag, 60.:„Schatten.“— Sonntag, 31.:„Fall Clemenceau.“ Spielplan der k. Theater in München. Hof⸗ theater. Sonntag, 24.:„Der Freiſchütz!“ Montag, 25.: „Des Königs Befehl“,„Die Puppenfee.“ Dienſtag, 26.: „Die Feen. Mittwoch, 27.:„Der fliegende Holländer.“ Donnerſtag, 28.: Zur Feier von Goethe's Geburtstag: Auf der neu eingerichteten Bühne:„Götz von Berlichingen.“ Heilag 29.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg.“ Sonntag .:„Don Juan.“ laß mich noch nicht allein!“ „Es iſt merkwürdig,“ fuhr ſie ſort, als ihre Gefährtin wieder Platz genommen hatte,„daß Lionels Wahl gerade auf mich fallen mußte, da er doch unter ſo vielen Damen wählen konnte.“ „Du biſt eben von Allen die ſchönſte geweſen,“ antwortete Gertrud,„darum gab er dir den Vorzug.“ Gabriele ſah ſie enttäuſcht und traurig an. „Du meinſt alſo, daß er mich nur meiner Schönheit wegen liebt?“ fragte ſie., „Genügt dir das nicht?? „Nein, jetzt nicht mehr. Früher hätte es mich befriedigt; jetzte denke ich anders. Die Liebe hat mir über hundert Dinge die Augen geöffnet, die mir vorher ganzjunbekannt und gleich⸗ e ee ertrud warf der Gräfin einen vorwurfsvollen Blick zu. „So haſt du alſo den armen Paul nicht im Geringſten geliebt,“ ſagte ſie. 5 „Nein, entgegnete Gabriele, indem ihre Augen ſich mit Thränen erfüllten.„Ich habe ihn nicht geliebt, wenigſtens nicht ſo, wie ich jetzt liebe.“ Ihr Antlitz glühte, ihre Augen glänzten in ſeltſamen Lichte, ihr reiches Haar war in goldener Fülle über ihre Schultern herabgefallen. Wieder mußte Gertrud ſich ſagen, daß ſie nie ein ſchöneres Frauenbild geſehen habe. „Der Tag geht zu Ende, ſagte die Gräfin träumeriſch, „der glücklichſte Tag meines Lebens. Warum verflog er ſo ſchnell? Gertrud, haſt du jemals Vorahnungen gehabt?“ „Ja, ſchon oft,“ antwortete die Gefragte. „Trafen dieſelben auch ein?“ „O ja, ſogar recht oft.“ 5 „Auch ich habe heute Abend eine Vorahnung— ein Ge⸗ fühl ſagt mir, daß der morgende Tag anders ſein wird, als der heutige geweſen iſt.“ i „Morgen wirſt du glücklicher ſein, als je zuvor, erwiderte Gertrud.„Baron Rohden wird dich abholen und den ganzen Tag mit dir zuſammen ſein. Kannſt du dir etwas Beſſeres wünſchen? Und ſo wird auch deine Vorahnung ihr Recht hbehalten.“ „Bleibe noch bei mir!“ rief ſie ängſtlich.„Ich bitte dich, Reſidenztheater. Sonntag, 24„Ferreol“ Diens, tag, 26.:„Die wilde Jagd.“ Freitag, 29.„Marianne. Samſtag. 30.:„Die Hochzeit zu Valeni.“ Sonntag, 31.: „Der letzte Brief.“ Berlin, 24. Auguſt. Das Berliner Opernhaus) eröffnet am nächſten Sonntag den 31. Auguſt ſeine Pforten wieder. Als Eröffnungsvorſtellung iſt„Lohengrin“ angeſetzt. In der Titelrolle wird ſich der neu dne Herr Krauß von Wiesbaden, als König Herr Mödlinger zum erſten Male als Mitglieder der Hofoper vorſtellen. Am Montag tritt dann Herr Gudehus als„Tannhänſer“ ſein Engagement an; neben ihm gaſtirt Fräulein Malten. E8 folgen dann: Freiſchütz, Holländer. Maskenball, Triſtan und Iſolde. Das Schauſpielhaus wird gleichfalls am Sonntag und zwar mit der Wallenſteintrilogie eröffnet. Im Leſſing Theater) gelangt am Montag Su⸗ dermann's„Die Ehre“ zur 700, Aufführung. Im Uebrigen bringt die Woche Wiederholungen von„Ein Volksfeind“ „Große Glocke“ und„Der Fall Clemenceau,“ während für Sornabend, den 30. d. M. die erſte Aufführung von Adolf Wilbrandt's jüngſtem Schauſpiel„Neue Zeiten“ angekündigt wird Reneſtes und Celegramme. »Berlin, 24. Aug. In der bereits gemeldeten ſozialdemokratiſchen Verſammlung, in welcher die Erkheilung eines Vertraueusvotums für Bebel und Genoſſen abgelehnt wurde, ſagte der ſozialdemokratiſche Agitator Baginski, der das einleitende Referat inne hatte, Folgendes:„Obwohl das Sozialiſtengeſetz aufgehoben wird und trotz aller Sozialreformen hat das Proletariat von der gegenwärtig herſchenden Geſellſchaft nicht das Geringſte zu erwarten. Deßhalb muß es den Arbeitern klar gemacht werden, daß es keine rbei Verſöhnung, keiner⸗ lei Kompromiß zwiſchen dem Proletarint und den herr⸗ ſchenden Klaſſen gibt. Erſt wenn die heutige Geſellſchaft zertrümmert iſt, können die Ziele der Sozialdemokratie verwirklicht werden. Es iſt deshalb zu beklagen, daß in unſerer Partei noch vielfach die Meinung verbreitet iſt; es ſei für das Prole⸗ tariat auf dem Wege des Parlamentarismus etwas zu erreichen.(Widerſpruch). Jeder Parteigenoſſe muß doch das Recht haben, dieſe Anſicht zu bekaͤmpfen.(Rufe: Sehr richtig!) Ich bin für die Betheillgung an den Reichs⸗ tagswahlen, allein man darf denſelben nur einen agita⸗ toriſchen Werth beilegen und nicht bei der Maſfe den Gkauben erwecken: es könnte auf parlamentariſchem Wege die ſoziale Frage gelöſt werden.(Rufe: Das behauptet auch kein Ge⸗ noſſe! Große Unruhe). Derartige Meinungen herrſchen aber in der Partei, und deshalb muß denſelben mit aller Entſchiedenheit entgegengetreten werden(Beifall und Wider⸗ ſpruch). Ich achte den Genoſſen Bebel ſehr hoch, ja ich halte ihn für den Bedeutendſten in der ganzen Partet, allein wenn es wahr iſt, daß er in einer Verſammlung in Dresden geſagt hat:„die„Sächſiſche Arbeiterzeitung hat von dem Weſen des Sozialtsmus zu viel ausge⸗ plaudert“, dann müſſen wir gegen den Genoſſen Bebel Stellung nehmen.(Rufe: Hat Bebel nicht geſagt!) Wir haben keinerlei Veranlaffung, unſere Ziele irgendwie zu Wir wollen auf Spieß⸗ bürger und Philiſter keine Ruckſicht nehmen; wir wiſſen, daß wir die beſitzenden Klaſſen nicht bekehren werden und daß nur in vereinzelten Ausnahme⸗ fällen Leute aus den beſttzenden Klaſſen zu uns kommen;: deshalb kann es uns vollſtändig gleichgiltig ſein, was die herrſchenden Klaſſen von uns denken. Wir wollen es betonen, daß wir Revolutionäre ſind. G⸗ iſt deshalb zu bedanern, daß die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion denjenigen Theil unſeres Programms, der auf dem Boden der hentigen Geſellſchaftsordnung ſteht, gar zu ſehr betont, und daß unſere Abgeordneten ſtaats⸗ männiſche Reben im Reichstage hakten, anſtatt agitato⸗ riſch zu wirken.(Beifall und heftiger Widerſpruch.) Wir müſſen es offen ausſprechen, daß jeder Kompromiß mit einer auderen Partei ein Verrath iſt.(Beifall und Widerſpruch.) Wie nothwendig die Krttik der einzelnen Fraktionsmitglieder iſt, geht aus der Thatſache hervor, daß der Abgeordnete Kunert in den von ihm redigirten „Schleſiſchen Nachrichten“ ein antiſemitiſches Gedicht und zwar von ihm unterſchrieben, gebracht hat.(Vgl. d. Leitart.) Ih pacte der detend; du beſt mih berubüüt lab e dir, mich beruhigt. nun ſchlaf wohl, du Gute?— Am nächſten Morgen kam der Baron, wie Gertrud pro⸗ phezeit hatte, und das gläckliche Paar fuhr bald darauf durch die Parkpforte von Warnitz in den lachenden, ſſonnigen Som⸗ mertag hinaus. 18. Die Uhr verkündete gerade die Mittagsſtunde, als ein Diener der einſam am Fenſter ſitzenden Gertrud eine Karte überbrachte. Ein Herr war angekommen, der die Gräfin zu ſprechen wünſchte; als man ihn von der Abweſenheit der⸗ —— unterrichtete, ließ er ſich dem Fräulein Voßberg mel⸗ Auf der Karte ſtand der Name des General Esmond. Gertrud erinnerte ſich, daß Gabriele in dem Hauſe dieſes Herrn die Stellung einer Gonvernante innegehabt hatte, ehe ſie Pauls Frau geworden war. Sie erhob und eilte, den Beſuch willkommen zu heißen. Der General war ein ältlicher aber noch ſehr ſtattlich und zugleich etwas fremdländiſch ausſehender Herr. „„Ich habe wohl die Ehre, das Fräulein Voßberg zu be⸗ grüßen,“ ſagte er, ſich kurz und militäriſch verneigend.„Der Doktor Horn, den ich in Schwerin beſuchte, hat mir viel und Gutes von Ihnen erzählt. Die Jau Gräfin gehörte zu meinem Haufe, ehe ſie ren Vetter, den Colonel Grafen Hahn, kennen lernte. Gertrud erwiderte, daß die Grifin ihr manches aus jener Zeit mitgetheilt habe, daß dieſelbe aber gegenwärtig leider auf einer Ausfahrt begriffen ſei. Sie bat den General freund⸗ lich, vorläufig mit ihrer Geſellſchaft vorlieb zu nehmen, und ſodann ließ ſie demſelben einige Grfriſchungen vorſetzen, die dankbar angenommen wurden. „Ich habe nur ſechs Monate Urlaub,“ erzählte der Gene⸗ ral, während er vor ſeinem Glaſe Wein ſaß,„und auch den habe ich nur mit Mühe und Noth erhalten. Ich mußte aber unter allen Umſtänden nach London, wo ich ſeit ſechzehn Jahren einen Familienprozeß führen liet, den ich ſetzt endlich gewonnen habe. Ehe ich aus Waſhington abreiſte, legte meine Srau mir dringend ans Herz, uöon aus einen ⸗ 4. Sette. Seneral⸗Anzeiger Mannheim, 26: Auguſt. Berlin, 24. Auguſt. Auf die Ausfälle des ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Grillenberger gegen die „Jungen“ in der Sozialdemokratie erwidert die hieſige „Volkstribüne“, das Organ der„Jungen“:„Wir fühlen uns verpflichtet, ein ſo nichtswürdiges Ehrab⸗ ſchneiderthum öffentlich zu brandmarken. Bebel hat einmal das Wort„bubenhaft“ gebraucht. Wir überlaſſen es unſeren Parteigenoſſen, ob ſie dieſen Ausdruck nicht für ſehr geeignet halten, um ein Vorgehen, wie Herr Grillenderger es beliebt hat, zu kennzeichnen!“ Hamburg, 24. Aug. Das Generalkommando des 9. Armeecorps theilte lt.„Fr. Ztg.“ durch Vermittelung des hieſigen Landwehrbezirks⸗Commandos neun Kampf⸗ genoſſen⸗Vereinen mit 1800 und verſchiedenen Krieger⸗ Vereinen mit 2000 Mitgliedern mit, daß ihnen die Be⸗ theiligung an der im September zu Flensburg Sei⸗ tens der Kriegervereine geplanten Kai⸗ ſerparade nicht geſtattet ſei, weil ſte dem Kriegerverbande nicht angehören. Ihr Austritt aus Letzterem war erfolgt, weil gelegentlich der Reichstags⸗ wahlen eine politiſche Thätigkeit verlangt worden war. Auch die Hamburger Polizeibehörde erklärte ſich anläß⸗ lich der für den Sedantag projectirten Bekränzung des Kriegerdenkmals gegen den Kampfgenoſſen⸗Verein. München, 24. Aug. Anläßlich der morgen ſtatt⸗ findenden Enthüll ung des Denkmals Ludwig J. in der Regensburger Walhalla verlieh der Prinzregent dem Kultusminiſter Dr. von Müller und dem Reichsrath von Lerchenfeld den Michaelsorden erſter Klaſſe, dem Regierungspräſidenten Dr. von Ziegler in Regensburg Kaf dem Bildhauer Müller den Michaelsorden zweiter Klaſſe. Paris, 24. Aug. Der Vorſchlag Hubbard's, den Senat durch das allgemeine Stimmrecht zu wählen, findet in der republikaniſchen Preſſe getheilte Aufnahme. Der„Siscle“ iſt gegen den Vorſchlag und betont, daß in einem ſolchen Falle die zwei Kammern durch dieſelben Wähler gewählt würden, was zu einer Vermengung beider und zur Unterdrückung des Senats ſühren wuͤrde. Die früheren Beſorgniſſe, daß die lokalen Verſammlungen auf die Wahlen im konſervativen Sinne Einfluß üben könnten, exiſtirten nicht mehr, da die Verſammlungen republikaniſch ſeien. Schließlich erinnert der„Sisele“ an die Dienſte, die der Senat im vorigen Jahre dem Lande erwieſen habe.— Dem„Matin“ zufolge errich⸗ teten die Proteſtanten Frankreichs zwei Poſten für Paſtoren in Saigon und in Hanot. Brescia, 24. Aug. Der König und der Kron⸗ prinz ſind geſtern Abend in Montichiari, dem Haupt⸗ quartiere des Manövergebiets, eingetroffen. Mons, 23. Aug. Ein Vergleich zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern iſt noch nicht zu Stande gekommen. Ein Regiment Ulanen und zwei Ba⸗ kaillone Jäger gehen zur Verſtärkung der Garniſon nach Mons ab und verhleiben daſelbſt während des Ausſtandes. Ueberall herrſcht Ruhe. *Petersburg, 24. Auguſt. Der frühere Finanzminiſter v. Reutern iſt geſtorben. Kapſtadt, 24. Aug. Nach einer Meldung des„Reu⸗ ter'ſchen Bureaus“ vom 23. d. M. hätten die Portugteſen wiederholt auf die britiſche Expedition unter Thomſen auf der England zugehörigen Seite des Zambeſi geſchoſſen; auch ſollen der Se Fluß und die Zugänge zu Blantyre und zum Nyaſſa⸗See vollkommen von denſelben blokirt ſein. *Newyork, 24. Aug. Von den beim Verladen und Ab⸗ laden der aaren beſchäftigten Arbeitern der Delaware⸗ Hudſon⸗Eiſenbahn in Albany hat eine größere Anzahl die Arbeit niedergelegt. New⸗Hork, 25. Aug.(Privat⸗Telegramm.) Das Reuter'ſche Bureau meldet, daß die Feindſeligkeiten in Centralamerika wieder begonnen haben. Zwiſchen den Druppen von San Salvador und von Honduras hat eine Schlacht ſtattgefunden; die letzteren ſind unterlegen. Mannheimer Handelsblatt. Preiburg, 23. Auguſt.(Original-Marktbericht.) Auf dem heutigen Frucht⸗ markte wurden die Frilchte verkanft per 100 Kilo: Weizen Mark 21 50, 20.96, 19.50, Halbweizen 18.00, 17.71, 17 50, Roggen 16.50, 15.84, 15.00, Molzer 15.50, 51—55 15.90, Gerſte 14.60, 14.01, 13.50. Hafer neuer 15.50, 14.74, 14.—. Hafer alter—.—,—.—,—.. Verkauſt wurden 18909 Kilo. Geſammterlös Mark 3160.48. Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 23. Auguſt. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Ctr. Hafenme iſterei J. Bieſemann Wilhelm 1 Rotterdam Stückgüter— Kock Eliſabeth 85— Na pp Drachenfels Köln 5— Klotz IHohenſtaufen 50 8— v. Weyngarten Emma[Rotterdam— Hafenmeiſt erei II. Böcking Badenia 2 Ruhrort Stückgüter 180⁰0 Kühnle Otto Jagſtfeld Salz 2226 Elberskirch Mannheim 4 Amſterdam Stückgüter 1022⁰ Knobel Mannheim 11 Hochfeld Kohlen 18800 Hauck Friedrich Jagſtfeld Salz 2406 Hofmann Anna Hochfeld Kohlen 14400 Hafen meiſterei III. Krapp Induſtrie 5 Ruhrort Stückgüter 1400 Klormann Chriſtina Heilbronn 5 18⁰0 Schmitt Emilie 1 Salz 1468 1 Hulans 988 Kumpf arig 5 7 21512 Vauer Rudolf 5 1766 Staab Sophie Jagſtfeld 1 1757 0 Suut b0 0 1120 2 1 1 1155 Hafenmeiſterei IV. Hermann Karolina Rotterdam Schwefelktes 7936 Claßen Boruſſia Homberg Kohlen 7⁰0⁰ Demming Rotterdam Schwefelkies 20950 Holdberg Nathilde ochfeld Kohlen 5213 Buſchbruch General v. Goben isburg 1 5100 Oeſterich Seydlitz Ruhrort 75 21400 Kamps Konrab 5 7358 Floßholz: angekommen—— obm., abgegangen 569 obm. *———— ſtecher nach dem Kontinent zu machen und in Mecklenburg die Gräfin Hahn auf Warnitz aufzuſuchen, der ſie noch immer in Liebe und Freudſchaft zugethan iſt. Da ich Schwerin be⸗ rützren mußte, machte ich hier zugleich die Bekanntſchaft des Doktor Horn, mit welchem ich gelegentlich des Todes des Grafen Paul in Briefwechſel getreten war.“ Der General redete ein ziemlich geläufiges, wenn auch ein wenig ſonderbar klingendes Deutſch, eine Errungenſchaft, die er zum größten Theil dem Fräulein Orlich, der jetzigen Grüfin Hahn, verdankte, wie er lächelnd hervorhob. „Wie geht es übrigens mit der Geſundheit der Gräfin?“ ſich ſehr wohl,“ entgegnete Gertrud. er. „O, ſie befindet 4 D 1 gern. Sie war recht leidend, als fie Dampfer⸗Nachrichten. Rhein⸗Damoſſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“. Per ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich.— — Abfahrten von Mannheim vom 20. Mai ab: Morgens 5½ Uhr bis Köln⸗Düſſeldorf und Zwiſchenſtationen, ſowie, Samſtags ausgenommen bis Rotterdam-London. In Mainz Anſchluß an die Schnellfahrt der um 9½ Uhr abgehenden Salonboote. Nachm. 1½ Uhr bis Bingen, folgenden Morgen weiter bis Rotterdam⸗London.— A b fahrten von Mainz Morgens 7½,(9 7 9e! 10% und Nachm. 12/8 Uhr bis Köln, Nachm 3¼ Uhr bis Coblenz, ö bis Bingen, Morgens 4 und Nachm. 2 Uhr nach Mannbeim. 2 Schnellfahrten der Salonbobte.) Excl. Samſtags bis Rotterdam⸗London. Bremen, 25 Aug(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Norddeutſchen Sloyd in Bremen, n beilt von Ph Jac. Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim.) Schnell⸗Dampfer„Rhein“, welcher am 7. Aug. in Bremen abgefahren war, iſt am 20. Auguſt Nchm 0 Uhr woblbehaften in Newyork angekommen. Wafferſtauds⸗Nachrichten. Rhein Bingen, 23 Aug. 2 33 m. +.08 Konftanz, 28 Aug. 4 41 m..02 Kaub, 23. Aug..61 m. 0,06. Hüningen, 22. Aug 3 04 m— 0 04 Koblenz, 23 Aug 2 70 m. +.02. Kehl, 28 Aug..14 m—.05. Köln, 23 Aug..86 m.— 005 Sauterburg, 22. Aug. 4 29 1— 9 00 Waxau, 23 Aug. 465 m—(.05. Mannbeim, 25. Aug..58 m=.10 Mainz, 23 Aug. 187 m +.04 Nuhrort 23. Aug. 228 m.— 008. Nedar. Mannheim, 25 Aug..55 m.— 0,18. Heilbronn, 24. Aug..0 m.—.29. deanftalten oberhalb der Eiſen⸗ bahnbrücke: 16 R. Priefkaſten. Des deulſchen Anaben heiß' Gebet. Der deutſche Knabe fürcht' ſich nicht, Sein Herz und ſein Gemüth iſt rein, Es ſtrahlt in ſeinem Augenlicht Der Wahrheit unverfälſchter Schein. Und von den Lippen himmelwärts Steigt auf voll Inbrunſt früh' und ſpät Aus einem wahren treuen Herz Des deutſchen Knaben heiß' Gebet: „O, Schöpfer auf dem Himmelsthron, Du biſt der Schwachen Schutz und Hort; Du ſpendeſt Segen, Gnad' und Lohn, O, hör auch Du mein flehend Wort: Bewahre ſtets mein Vaterland In Gnaden vor dem Schlachtengraus, Laß' ſegnend ruhen Deine Hand Auf unſer'm Hohenzollernhaus. Zwei edle Kaiſer riß der Tod Aus ihrem Leben fort von hier. Du nahmſt ſie ſicher, lieber Gott. In Deinen Himmel auf zu Dir. O, lenk zu uns den Gnadenblick, O, gieße Segen, Wonne aus Und ſchenk das reinſte, hehrſte Glück, Dem edlen Hohenzollernhaus! Die Deutſchen alle, treu und echt, Sie fürchten keine Macht der Welt, Für Wahrheit ſtritten ſie und Recht Auf blutgetränktem Siegesfeld. Mit Deiner Hilf' zur rechten Zeit Verfochten ſie manch' ſchweren Strauß. Bewahr' o Gott, vor jedem Leid Das edle Hohenzollernhaus! Wir Knaben all' von deutſchem Blut Wir ſtreiten einſt mit ſtarker Wehr, Mit alter Treue, deutſchem Muth Für Dich, für Deutſchlands Ruhm und Ehr: Mit Deinem Segen, Helden gleich Trotz jeden Unglücks Sturmgebraus Beſchützen wir das deutſche Reich Und unſer Hohenzollernhaus! Der deutſche Knabe fürcht' ſich nicht; Sein Herz und ſein Gemüth iſt rein. Doch, wer ſich fürchtet, iſt ein Wicht. Wird nie ein echter Deutſcher ſein. Und wer ein deutſches Herz noch hat, Zum Kaiſer und zum Reiche ſteht, Wird fleh'n, daß Gott erfüll' in Gnad' Des deutſchen Knaben heiß' Gebet! G. J. Dietrich, Oberſekundaner. 0* 2 Abonnenten Ph. L.— J.— H. und andere. Von dielen Seiten werden wir aufgefordert, in unſerem Blatte dahin zu wirken, daß ähnlich wie in Bremen auch in unſerer Stadt ein„Gemeinnütziger Verein zur Begründung von Arbeiterwohnungen“ ins Leben gerufen werde. Wir haben ſeiner Zeit die ſchönen Reſultate, welche der genannte Verein in Bremen erzielt hat, mitgetheilt, um die Verwirk⸗ lichung einer gleichen Idee auch in unſerer Stadt nahe zu legen. Wir ſind auch heute noch der Meinung, daß die bürgerliche Gemeinde ſelbſt dieſe Sache in die Hand nehmen ſollte, würden es aber mit Freuden begrüßen, wenn auch von anderer Seite die Bildung eines gemeinnützigen Vereins zur Erbauung von Arbeiterwohnungen in die Hand genommen werden wollte. Daß ein ſolches Unternehmen mit der größ⸗ ten Freude gerade in Arbeiterkreiſen begrüßt werden würde, das können wir aus dem hohen Intereſſe entnehmen, mit welchem alle auf ähnliche Einrichtungen anderer Städte be üg · liche Mittheilungen ſtets entgegengenommen werden. ir wiederholen daxum nochmals: hier bietet ſich ein Feld zur praktiſchen Löſung der ſozialen Frage und die Gelegenheit zur Bethätigung des ernſtlichen Willens, zu dieſer Löſung beizutragen. Unſere Stadtgemeinde ſollte in der Befriedigung eines täglich mehr ſich aufzwingenden wirthſchaftlichen Be⸗ dürfniſſes nicht länger ſäumen und anderen Städten mit gutem Beiſpiele vorangehen, indem ſie die Bildung eines⸗ olchen Vereines anregt und unterſtützt oder aber die Sache elbſt in die Hand nimmt. Dieſe Angelegenheit iſt eine dringende. Mehrere Abonnenten hier. Herr Vollmer, welcher die Regimentsmuſik dirigirt, iſt ſoeben erſt, nach Abſolvirung der Muſikſchule, in den Militärdienſt eingetreten und bewirbt ſich derzeit um die Stelle eines Dirigenten unſerer Regiments⸗ kapelle. Die Entſcheidung hierüber liegt in Händen des Regi⸗ mentscommandeurs, und iſt von einer 3 Monate währenden Probezeit abhängig, die in etwa 4 Wochen abläuft. Herr Vollmer iſt ein fein gebildeter Muſiker und ſchneidiger, ver⸗ ſtändnißvoller Dirigent; eine Entſcheidung darüber, ob er für das Regiment paßt, ſteht allein dem Commandeur zu, da neben der muſikgliſchen, auch noch militäriſche Qualification verlangt wird Vorläufig hat Herr Vollmer den Rang eines Unteroffiziers. Treuer Abonnent J. B. Um eine Stelle der ge⸗ wünſchten Art zu erlangen, dürfte ſich jetzt, da die meiſten größerer Juduſtriellen u. Fabrikanten noch im Bade oder in der Sommexfriſche weilen, weniger Gelegenheit bieten, als ſpäter. Wenn Sie unſer Blatt verfolgen, werden Sie vielleicht paf⸗ ſende Geſuche finden. Iſt das nicht der Fall, ſo empfiehlt es ſich, aher erſt im nächſten Monat, ein diesbezügliches Inſerat zu erlaſſen. 5 Abonnent J. B. hier. Das Geſetz vom 3. Februar 1868„die Rechtsperhältniſſe der Dienſtboten betr.“ ſteht noch belliez. Der Tod ihres Gatten hatte ſie ſchwer ge⸗ troffen.“ Tortſetzung folgt.) im Mannheimer nau die einzelnen Fälle in 8 11 aufgezählt, welche den Dienft⸗ hoten berechtigen, vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit den Dienſt zu verlaſſen. Bei den auf ein Vierteljahr gemietheten Dienſtboten kann laut§ 4 der Vertrag nur 4 Wochen vor Ablauf der Dienſtzeit gekündigt werden. Abonnent B. bier. Die von Ihnen nachgefragten Nummern ſind in der Ziehung der Lotterte des Waiſenhauſes Lahr vom 31. Juli l. J. nicht gezogen worden Mehrere Anfragende. Seit Abſchluß der Reichstags⸗ Wahl ſind ſieben Reichstags⸗Mandate zur Erledigung ge⸗ kommen 1) in Oberbarnim; 2) in Prenzlau; 3) in Schrimm⸗ Schroda, woſelbſt die Wahlen bereits abgeſchloſſen ſind; 4) in Kaiſerslautern⸗Kirchheimbolanden; 5) in Uelzen, in welchen 2 Wahlkreiſen am 19. l. Mts gewählt worden iſt und noch die Stichwahl in 4 das endgültige Ergebniß feſtzuſtellen haben wird; 6) in Colmar und 7) in Bonn, für welch' letztere Wahlkreiſe die Wahltermine noch anzuberaumen ſind. Ur⸗ ſprünglich waren in dieſen 7 Wahlkreiſen gewählt worden: 2 Conſervative, 1 Nationalliberaler, 1 Ultramontaner, 1 Welfe, 1 Pole und 1 Elſäſſer. 5 Treuer Abonnent E. A. Z. hier. Auf Ihre in un⸗ ſerem letzten Briefkaſten berührte Frage:„Wie bereitet maneinen Haustrunk aus Roſinen?“ ſind uns von verſchiedenen Seiten Winke zu Theil geworden. Herr B. theilt uns mit daß Herr Kaufmann und Färber Ludwig Schütz in Aglaſterhauſen ein gutes Rezept zur Bereitung dieſes Haustrunkes beſitze, das er gerne auf Anfragen 55 mittheilen werde. In der Schwarzbach⸗Gegend werde dieſer Wein viel bereitet. Herr B. hat denſelben mehrmals ver⸗ ſucht und ebenſo kräftig als wohlſchmeckend ien Bei Genuß von 1 Liter ſpüre man ſchon die Wirkungen eines kleinen Schwips.— Von anderer Seite wird uns folgendes Rezept zur Bereitung des Roſinenweins mitgetheilt: Die Roſinen werden ſorgfältig von allen Unreinigkeiten be⸗ freit und darauf in einem Gefäß mit ſo viel Waſſer über⸗ goſſen, als Wein gewünſcht wird, wobei man weichem Waſſer den Vorzua gibt. Das Weichenlaſſen dauert im Winter 48—50, im Sommer 40 Stunden. Die Beeren, welche häufig umgerührt werden, ſind hinlänglich geweicht, wenn ſie ähulich wie friſche ausſehen und bei einem Druck zwiſchen Daumen und Zeigefinger mit einem Knall platzen. Sie werden dann in der gewöhnlichen Weiſe geſtampft(gemoſtet) und in die Gährkufen gebracht, wo ſie anfangs wieder um⸗ gerührt werden, um die Kerne von einander zu krennen. Das Lokal, wo die Gährung ſtattfinden ſoll, muß ſtets eine gleichmäßige Temperatur von 15—-200 Reaumur haben. Wenn gut geleitet, iſt die Gährung in 12 Tagen vorüber und der Wein wird geſchönt und auf geſchwefelte Fäſſer gezogen. Sollte es ihm an Säure fehlen, ſo ſetzt man etwas Weinſteinſäure hinzu. Dieſer Wein ſoll dann dieſelben Beſtandtheile enthalten, wie der aus friſchen Trauben, nur daß es ihm an Farbe fehlt, da er weiß oder höchſtens ſtrobgelb iſt. Zu dieſem Ende werden dam Farbſtoffe zugeſetzt. In Frankreich wird ſolcher Roſinenwein häufig zur Verfälſchung des Naturweines benützt. Daſelbſt pflegt man aus 100 Kilo Roſinen 325 Liter Wein zu er⸗ zeugen. Die jährliche Einfuhc von Roſinen über Marſeille beziffert ſich auf über 40 Millionen Kilo; man kann ſich alſo einen Begriff machen, welche enorme Quantität Kunſt⸗ wein in Frankreich erzeugt und dann über die Grenze als ächtes franzöſiſches Gewächs exportirt wird. Eingeſandt betr. Zabnarzt. Mit dem Inſeraten⸗ theile eines Blattes hat die Redaktion als ſolche nichts zu ſchaffen. Wir haben darum auch keine Veranlaſſung auf die betr. Anzeige im redaktionellen Theile unſeres Blattes einzu⸗ gehen. Es iſt übrigens auch möglich. daß das betr. Inſerat dazu dienen ſollte, dem Inſerenten Gelegenheit zur Anfer⸗ tigung neuer Gebiſſe zu geben, indem er die alten ſcheinbar in Kauf nimmt. Es iſt Geſchmackſache, ob man ſich den Zahnſtocher eines Freundes ausborgen will und es iſt auch Geſchmackſache, das Gebiß eines Anderen zu tragen. Abonnent K. T. bier. Die Ziehungsliſte der Lotterie der deutſchen Generalfechtſchule Lahr(Verband Mannbeim) iſt in Nr. 197 I. unſeres Blattes vom 3. Auguſt 1890 ver⸗ öffentlicht werden. Sie können die betr. Nummer in unſerer Expedition einſehen. Abonnent E. H. Frankenthal. Vorſtand des Guſtav⸗ Adolph⸗Vereins iſt Herr Stadtpfarrer Ruckhaber, Sekre⸗ tär Herr Stadtpfarrer Ahles. Th. Kaiſerslautern. Wie Sie ſehen giebt uns der Ausfall Recht;„Nationalzeitung“ und„Frankfurter Journal haben unſere Auffaſſung durchaus getheilt. (Fortſetzung des Briefkaſtens morgen.) . J. Belrt Burlnm Mer Hoſtieſerant Se. AKgl. Hokeit des Sroßberzogs von Ballen Fahrißt u. Lager O8. 3— Ausſtellungsfiltale N 2. 8 Uebernahme von completten Wohnungs⸗Eiurichtungen incl. Vorkfänge, Teppiche, Lüſter, Decorationsgegenſtände etc. Großes Lager von fertigen Möbrln pen Bagee Eigenes Atelter für Entwürfe. Noſtenanſchläge bereirwilligſt. 20 Muſterzimmer in jeder Preislage. König gudwigs Medaille Nüärnberg 1886 für hervorragends kunſtinduaſtrielſe goiſtuns Für jedes Paar bei mir gekaufter Herren⸗ oder Damen⸗ ſtiefel aus der Fabrik von Otto Herz& Eie. Frankfurt a. M. und London leiſte ich die weitgehendſte Garantie, in⸗ dem ich mich verpflichte, im Falle irgend ein Artikel unvor⸗ herzuſehende Mängel zeigen ſollte, ſolchen gegen ein neues Paar umzutauſchen. 84341 Georg Hartmann, E 4, 6, untere Ecke(Telephon 443). Moriz dnlesinger. Mannheim, 0 2, 23. Spezialgeſchäft in Bettfedern, Matratzen, volſtän⸗ digen Betten und einzelnen Theilen billig ſt. Größte Auswahl, reellſte Bedienung. 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Sie finden daſelbſt ga auf Fachausſtellungen. Rath ertheilen und die Bichsten Vortheile durch Fabatt- F No, 1 bis 4, ſehr auge Vino da pasfo Import Gezellſchaft, Preislage erreicht wird. Die Weine der Geſellſchaft Zu beziehen in Mannheim do rausmaun 0 Mannheim, 26. tguſt 55 75 He en Ael —— 2 Gr. Bad. Staatseiſenbahnen. Das Artikelverzeichniß des weſt⸗ deutſchen Seehafenausnahmetarifs vom 15. Mai 1886 iſt bezüglich der Artikel Fiſche und Häringe mit Wirkung vom 1. September l. Js. geändert worden, mit der Maßgabe jedoch, daß die für ge⸗ räucherte und marinirte Häringe durch fragliche Aenderung ent⸗ ſtehende Frachterhöhung erſt am 16. Oktober l. J. in Kraft tritt. Nähere Auskunft fertheilt das diesſeitige Gütertarifburegu. Karlsruhe, 20. 91198 1890. Generaldirektion. 84727 Gr. Fad. Staatgeiſenbahnen. Die im Ausnahmetarif für Ge⸗ treide ꝛc.— 79 5 III, 4des Beſterreichiſch⸗Ungariſch⸗Schwei⸗ zeriſch⸗Südbadiſchen Verbands⸗ karifs— enthaltenen Frachtſätze für die Stationen der k. k. priv. Lemberg⸗Czernowitz Jaſſy⸗Eiſen⸗ hahn, ſowie der k. k. öſterreichiſchen Staatsbahnen(mit Ausnahme von Huſiatyn, Podgorze⸗Plaſzow, Podgorze⸗Bonarkg und Saybuſch⸗ Zablocie) ſind ab 1. Juli l. F. im Verkehr mit Baſel und Schaff hauſen um je 5 Centimes und im Verkehr mit Singen und Konſtanz um je 4 Markpfennig für 100 Kg. ermäßigt worden. 84749 Karlsruhe, den 22. Auguſt 1890. Generaldirektion. Brkanntmachung. Straßenſperre betr. (216) No. 81761. r bringen hiermit f0 öffentlichen Kenntniß, daß in Folge des Fortſchreitens der Sielbauarbeiten vom Mittwoch, 27. 30f0 ab die Pfälzerſtraße zwiſchen Lit. P 1 u.& 1 vorausſichtlich auf die Dauer von 4 Wochen wird. Mannheim, 22. Auguſt 1890. Gr. Sthauntmachnng. Die Canaltſation der Stadt Mannheim hier, Straßenſperre betr⸗ (216) Nr. 87067. In Folge der fortſchreitenden Sielbauar⸗ beiten wird hiermit die Sper⸗ rung der Schü 95 ober⸗ ſtes Stück im Anſchluß an die Kurfürſtenſtraße, zwiſchen git. P 3 u. FE 4 von Montag, den 25. I. Mts. ab auf die voraus⸗ ſichtliche Dauer von 4 Wochen für den geſammten Fuhrwerk⸗ verkehr vberfügt und bringen wir dies zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 23. Auguſt 1890. Großh. 5 8 5 Wild. 84732 Heffentliche Verſteigerung. 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Die Domänenverwaltung Mannheim verſteigert den dies⸗ jährigen Ohmedgraserwachs von den Domänenärariſchen Wieſen in folgender Weiſe: 84734 am Samſtag, 30. Anguſt, Nachmittags 2 Uhr im Aulaſaale zu Mannheim A4 Nr. A neben der Jeſuiten⸗ kirche in der kalten Gaſſe von 65 ha Wieſen der Gemark⸗ ung Mannheim, am Donnerſtag, 4. September, Vormittags 9 Uhr im„Karpfen“ in Sandhofen von 150 ha Wieſen auf der Frieſenheimer Inſel, am Freitag, den 5. September, Nachmittags 2 Uhr auf dem Relaishaus von 66 ha Backofenwieſen der Ge⸗ markung Seckenheim und 3,31 ha Wieſen im Alterswörth, in der Gerichtsſtätte, bei der Schleuße und auf den Gehäugraben der Gemarkung Neckarau, am Samſtag, den 6. September, Nachmittags 2 Uhr in Sandtorf von den Wieſen dieſer Gemarkung, am Mittwoch, den 10., Donner⸗ ſtag, den 11. und Freitag, den 12. September, jeweils Morgens 9 Uhr im Ochſen zu Brühl von 390 ba Wieſen der Gemarkungen Brühl, Edingen und Schwetzingen. Nichtbadiſche Steigerer und Bürger werden nur dann zur Verſteigerung zugelaſſen, wenn ſie vor deren Beginn Zeugniſſe ihrer Heimathsbehörde über ihre Zahlungsfähigkeit vorlegen. Anzeige. Die auf heute in G 5, 17½ anberaumte Verſteigerung findet nicht ſtatt. 84741 Gg. Auſtett. Turn-Verein. Wir bitten .unſere verehrl. V Mitglieder, ſich 8 ſ zu einer Be⸗ 0 ſprechung we⸗ g9en Betheilig⸗ ung an der Sedan-Feier am Mittwoch, den 27. d.., Abends ½9 Uhr in der Turnhalle einzufinden und erwarten zahlreiches Erſcheinen. 84729 Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Abtheilung: 55 Beim Beginn des 1. Vertials unſeres Schuljahres(September — Weihnachten können in die beſtehenden Unterrichtskurſe für; ranzöſiſche, engl., ital. u. paniſche Sprache noch Theilnehmer(mit den ent⸗ ſprechenden Kenntniſſen—5910 4 Schriftliche Anmeldungen wolle man längſtens bis 13. Septbr. einreichen, da der Unterricht am 15. Septbr. beginnt. Der Vorſtand. Käufmüänniſcher Verein. Abtheilung: Handelsſchule. Am 15. September eröffnen wir bei genügender Betheiligung neue Anfangs⸗Kurſe für: Franzöſiſche, eng, ital, ſpan⸗ niſche, holländ., ruſſiſche, ſchwed., däniſch⸗norwegiſche u. portugie⸗ ſiſche Sprache. 83969 Doppelte Buchhaltung. Kaufm. Rechnen Deutſche Ortographie u. Stil Kalligraphie Handelsgeographie Handels⸗ u. Wechſelrecht Nationalökonomie⸗ u. Praktiſche Chemie. Schriftliche Meldungen werden bis zum 13. Septbr. erbeten. Der Vorſtand. Geſangverein Eintract. Dienſtag Abend 9 Uhr Probe. Der Vorſtand. 66 „Olymp“. Dienſtag, 26. Auguſt 1890, Verſammlung in unſerm Vereinslokal„zum Habereck“, Q 4, 11 wozu wir unſere verehrl. Mitglie⸗ der um vollzähliges 99050 Der Vorſtand. Geſang⸗Vetein„Lyra“. Dienſtag Abend 9 Uhr I Probe. 84288 im Lokale Zum Gelben Kreuz, G 8. 8. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erſucht 84481 Der Vorſtand. Maunheimer Zitherclub. Montag Abend 9 Uhr Probe. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet 84298 Der Vorſtand. General⸗Anzeiger. 5. Seite. 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