„— Badiſche Volkszeitung.) In der Poſtliſte eingetragen untet Nr. 2330. Abonnement: 50 Ufg. monatlich, Bringerlohn 10 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtanf⸗ ſchlag M..90 pro Quaxtal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Naunheim und Umgebung. (100. Jahrgang. Journal. Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Tholl: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und pron. Theil 1 er, 15 den Inſeratentheile Karl Apfel. Kotationsdruck und Bertag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journgl“ it Eigentdum des laſholiſchen Bürgerhoſpitalt.) fämmtlich in Nannheim. Nr. 268.(Aklenhon⸗Ur. 218.) Auftage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) * Aeberweiſungen und Matrikularumlagen. In dem laufenden Reichshaushaltsetat figuriren die Ueberweiſungen an die Bundesſtaaten aus den Zöllen, der Tabaks⸗ und Branntweinver⸗ brauchsſteuer, ſowie aus den Reichsſtempelabgaben mit rund 298,5 Millionen Mark. An Matrikular⸗ umlagen ſind ausgebracht 265 2 Millionen und in Nachtragsetats 4,9, 12,7 und 19,.4, zuſammen demnach 302,2 Millionen. Während 1889/90 die Matrikular⸗ umlagen hinter dem etatsmäßigen Anſchlage der Ueber⸗ weiſungen noch um 50 Mllionen zurückblieben und das Rechnungsergebniß ſich bekanntlich noch ungleich günſtiger für die Bundesſtaaten geſtaltete, überſtiegen in dem laufenden Finanzjahre die Etatsanſätze der Matrikular⸗ umlagen die der Ueberweiſungen. Demgegenüber erſchien die Annahme gerechtfertigt, daß ſowohl im laufenden Jahre der rechnungsmäßige Betrag, wenn auch nicht den Etats⸗ anſatz in gleichem Maße, wie im Vorjahre, überſteigen, ſo doch in erheblichem Maße einen Ausgleich bieten und daß auch der nächſtjährige Etat ein günſtiges Verhältniß zwiſchen Ueberweiſungen und Matrikularumlagen ergeben werde. Auf Grund der Veranſchlagung des wahrſcheinlichen Betrages der letzteren und der Schätzung der erſteren nach den beſtehenden Etatsgrundſätzen wurde demgemäß bis vor nicht zu langer Zeit eine recht erhebliche Beſſerung des finanziellen Verhaͤltniſſes des Reichs zu den Bundes⸗ ſtaaten angenommen. Man bezifferte das Plus der Ueber⸗ weiſungen gegenüber den Matrikularumlagen auf mehr als 40 Millionen Mark. Inzwiſchen haben ſich die Annahmen als unzutreffend erwieſen. Zwar iſt an der Erwartung der Einſtellung eines nicht unerheblich hoͤheren Ueberweiſungsbetrages feſtzuhalten, allein nach dem heutigen Stande der Etatsvorbereitungen muß an⸗ genommen werden, daß der Bedarf an Matriku⸗ larumlagen nicht nur nicht hinter dem vorjährigen Betrage zurückbleiben, ſondern auch dem Etats an⸗ ſatz der Ueberweiſungen mindeſtens gleich⸗ kommen, vielleicht ihn überſteigen wir d. Die Aus ſichten auf Verbeſſerung des finanztellen Verhältniſſes der Bundesſtaaten zum Reiche ſind daher hinfällig, man wird froh ſein müſſen, wenn eine Verſchlechterung ſich verhüten läßt. Die Leidtragenden ſind in dieſem Falle die Bundesſtaaten; das Reich kennt kein Deftzit und greift mangels ausreichender eigener Deckungsmittel durch die Matrikularumlagen auf die Bundesſtaaten zu⸗ rück. Dieſen bleibt es überlaſſen, für ausreichende Deck⸗ ung zu ſorgen. Es liegt unter ſolchen Umſtänden in der Natur der Sache, daß die Frage der Vermehrung der eigenen Einnahmen des Reichs wieder in den Vordergrund tritt, nicht minder angeſichts der un⸗ günſtigen Ergebniſſe der Rübenſteuer, daß dabei die Re⸗ form der Zuckerſteuer in erſter Linie erörtert wird. Wenn aber gemeldet wird, daß eine weitere Ermäßigung der Ausfuhrprämien geplant und ein Ausgleich durch Erwelterung der ſteuerfreien Verwendung von Zucker gegeben werden ſolle, ſo iſt die Meldung in dieſer Form ſicher nicht richtig. Man wird vielmehr annehmen dürfen, daß die noch ſchwebenden Erörterungen ſich in der Richtung bewegen, nicht eine neue Kürzung der Prämien auf unbeſtimmte Zeit vorzunehmen und da⸗ mit die Zuckerinduſtrie einer ungewiſſen Zukunft preis⸗ zugeben, ſondern eine Ordnung der Zuckerſteuer herbei⸗ zuführen, bei welcher die Induſtrie bei gleichzeitiger ge⸗ bührender Rückſichtnahme auf ihre Intereſſen mit feſten Faktoren rechnen kann. Politiſche Ueberſicht. — Mannheim, 24. Oktober, Vorm. Ein Theil der badiſchen Preſſe beſchäftigt ſich aner⸗ kenrend mit dem Gedanken eines Altelſäſſers, es möge ſich ein Weg finden laſſen, die Statthalterſchaft der Reichslande nach dem gegenwärtig in der Preſſe erörterten Rücktritt des Fürſten Hohenlohe dem Groß⸗ heizog Friedrich von Baden zu übertragen. Es it dies mehr der Ausdruck des Vertraueus der Alt⸗ elſäſſer ür den Großherzog Friedrich, der in Baden einen ſympathiſchen Wiederklang findet. Zur Sache ſelbſt wird, wie dem„Schwäb. Merk.“ aus Karlsrube ge⸗ ſchrieben wird, von vornhinein zugegeben, daß eine Löſung für ſie augenblicklich nicht zu ſuchen iſt und nach der an⸗ Geleſenſte und verbreiteiſte Ztitung in Mannheim und gedeuteten Richtung für einen Souverän auch kaum ge⸗ funden werden kann ohne durchgreifende Aenderung der zu Recht beſtehenden ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe. Ein beſonderes Geſchenk des Kaiſers anden Feldmarſchall Grafen Moltke zu deſſen 90. Geburtstage iſt ein neuer Marſchallſtab von beſonderer Pracht und Schönheit. Der Marſchallſtab beſteht aus einem etwa 60 Centimeter langen ſilbernen Rohr, welches im Durchmeſſer 3 bis 4 Centimeter hält. Dieſer eigent⸗ liche Stab iſt mit dunkelblauem Sammt überzogen, welcher von oben bis unten abwechſelnd mit goldenen Reichsadlern und Königskronen beſetzt iſt. Am oberen und unteren Ende umſaͤumen den Stab abwechſelnd Ringe von Perlen, Diamanten und Rubinen, ſowie eine Wid⸗ mung des Kaiſers:„Kaiſer Wilhelm II. dem General⸗ feldmarſchall Graf Moltke zum 90. Geburtstage.“ Da⸗ zwiſchen iſt eine Guirlande von Lorbeer und Eichenlaub in Gold eingelegt. Den oberen Deckel der Röhre bildet ein Adler mit der Kaiſerkrone von Diamanten auf weißem Emaillegrunde, umgeben von einem Kranz von Rubinen, während den unteren Schluß eine weiße Emailplatte bildet, welche das verſchlungene W. R. und Kronen ebenfalls in Diamanten mit Edelſteinumrahmung enthält. Auf dieſer unteren Platte ſind Roſen von Saphiren mit einer beſonderen Kunſt ausgeführt und von ſeltenem Farbenglanz. Die ganze den Marſchallſtab bildende Röhre iſt für Aufnahme eines Dokumentes beſtimmt, in welchem dem Jubilar die beſondere Gunſt des Monarchen ausgedrückt wird. Hauptmann Freiherr von Grave nreuth, der bisherige ſtellvertretende Reichscommiſſar in Deutſch⸗ Oſtafrika, iſt jetzt der Colonialabtheilung des Aus⸗ wärtigen Amtes zur Beſchäftigung überwieſen worden. Was die Beſchäftigung des Dr. Karl Peters im Reichs⸗ colonialdienſt betrifft, ſo verlautet, daß ſie im Grundſatz feſtſteht. Ueber die Art und Weiſe derſelben iſt aber bis jetzt noch kein Beſchluß gefaßt worden. Im geſtrigen franzöſiſchen Miniſterrath unter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Freyeinet wurden die Vorlagen über Legung von Kabeln zwiſchen Tunis und Marſeille und zweſchen Oran und Marfſeille gebilligt. — Engliſche Blätter hatten in dieſen Tagen berichtet, daß neue Verhandlungen zwiſchen England und Frankreich über die Fiſchereiĩ⸗Angelegenheit auf Neufundland eingeleitet ſeien. Der„Temps“ erklärt die Nachricht in dieſer Form für ungenau. Die Frage ſei allerdings zwiſchen beiden Cabinetten erörtert worden, die Einzelheiten aber ſeien noch nicht ins Auge gefaßt. Die wirklichen Verhandlungen würden erſt nach der Rückkehr des franzöſiſchen Botſchafters Waddington nach London wieder aufgenommen werden. In der geſtrigen Sitzung der Deputirtenkammer beklagte ſich in ſeiner Interpellation über Monopol der Buchhandlung Hachette für den Büchervertrieb auf den Bahnhöſen, der Deputirte Barres darüber, daß Hachette viele gute Schrifiſteller aus dieſem Bücherverein ausſchließe. Nachdem der Arbeits⸗ miniſter Hoes Guyot erwidert, es ſei unmöglich, Maß⸗ regeln gegen Hachette zu ergrelfen, wird die einfache Tages⸗ ordnung mi 231 Stimmen gegen 204 Stimmen genehmigt. Mau jan(ladical) legte einen Antrag vor, der den Wählern das Recht ertheilen will, ihre Abgeordneten abzuſetzen, und beantragte die Dringlichkeit der Berathung. Alsdann theilte Prä⸗ ſident Floquet mit, daß an Stelle des verſtorbenen Deputirten Duclaud der Deputirte Bizarelli mit 216 gegen 115 Stimmen, die auf Noel⸗Parfait fielen, zum Ouäſtor gewählt worden ſet. Die Kammer verwarf die Dringlichkeit des Antrags Maujan und begann die Hauptberathung des Budgets. Boudenot ver⸗ langte Reformen, darauf wurde die Berathung vertagt. Von boulangiſtiſcher Seite brachte man den An⸗ trag ein, daß der 22. Sept. 1892 mit noch größeren Feierlichkeiten als das Jahr.underifeſt der Republik in Frankreich begangen werden ſolle— In Toulon wird am 25. Dezbr. ein ruſſiſches Geſchwader er⸗ wartet. Der Beſuch ſoll durch große Feſte gefeiert wer⸗ den, zu denen ſich die franzöſiſche Flotte in Toulon ein⸗ finden wird.— Die Unterzeichner des Antrages Hub⸗ bard über die Wahl der Senatoren durch das all⸗ gemeine Stimmrecht ſind zu einem Verein zur Verthei⸗ digung des allgemeinen Stimmrechts zuſammengetreten. — In der pyroiechniſchen Schule in Bourges hat abermals eine Melinit⸗Exploſtion ſtattgefunden, bei der mehrere Artilleriſten verwundet worden ſein ſollen. Für die neue Anfangs November in Brüſſel zu⸗ Wau. Samſtag, 25 Oktober 1890. ſammentretende Konferenz zur Berathung von Eingangs⸗ zöllen für den Kongoſtaat ſind die Generaladminiſt⸗ ratoren des Kongoſtaates Janſſen und van Neuß zu Delegirten ernannt worden. Einem römiſchen Telegramm der Mailänder„Per⸗ ſeveranza“ zufolge wird die Zuſammen kunft zwiſchen Crispi und Caprivi wahrſcheinlich zwiſchen dem 5. und 10. November an einem der Grenze nicht allzu fern gelegenen Orte ſtatifinden. Gleichzeitig wird der deutſche Reichskanzler auch von König Humbert in Monza empfangen werden. Ein geſtern in London veröffentlichtes Buch„Diaries and letters of Major Barttelot,“ herausgegebenen von dem Bruder des Verſtorbenen, enthält ſchwere Anklagen gegen Stanley, der abſichtlich(2) Barttelot mit dem Kranken, Schwachen und Auffäſſigen in Jambuya zurück⸗ ließ und dadurch den Weitermarſch unmöͤglich machte. Da der ſerbiſche Metropolit Michael hinſichtlich der in der Scheidungsangelegenheit de s Königs Milan ausgefolgten zwei Aktenſtücke be⸗ friedigende Erklärungen abgegeben hat und König Milan mit den Regenten hinſichtlich ſeiner ſonſtigen Privatver⸗ hältniſſe zu einer Verſtändigung gelangt iſt, ſo begibt ſich derſelbe in einigen Tagen zunächſt als Gaſt des deutſchen Geſandten Grafen Bray zur Jagd nach Schloß Köͤnigs⸗ ſtatten und von dort zu ſtändigem Aufent⸗ halte nach Paris. —— * Zum konſervakiven Parteitag äußert ſich die„Straßburger Poſ in einer badiſchen Correſpondenz in Uebereinſtimmung mit den von uns dar⸗ gelegten Anſchauungen folgendermaßen: „Was iſt denn geſchehen? Die conſervative Partei in Baden hat mit Unterſtützung aus Norddeutſchland einen Frontwechſel vollzogen, welcher nach ſeinem Ergebniß der Einfuhr eines fremdlänoſſchen Erzeugniſſes gleicht, dazu beſtimmt, das ureigene Gefühl des Badeners gewaltthätig zu verdrängen und an ſeine Stelle nord⸗ deutſche Orthodoxie und jene eigenthümlich ausgeprägte conſervative Einigkeit zu ſetzen, die nur da lebens fähig iſt, wo ſie durch den adeligen Großgrundbeſitz getragen wird. Für unſere Verhältnifſe iſt dies kirch⸗ lich wie politiſch eine fremde Münze. Sie iſt da nicht cursfähig, wo in dem Zeitraum von Menſchen⸗ altern der Proteſtantismus die Schwingen der Lehr⸗ und Gewiſſensfreiheic froh und lebenskräftig entfaltet und wo ein tauſendfältig vertheilter Parzellenbeſitz den Landmann aus dem Stand des Hörigen herausgehoben hat zu einem individuellen Unabhängigkeitsſinne, der in ſeinem oft gefährlichen Zerſplitterungstrieb doch auch wieder den Sinn für das Ganze und für die Freiheit innerhalb der ſtaatlichen Ordnung bewahrt hat. Auf dieſes Land und auf dieſe Menſchen kann man die ſpeziellen Eigenthümlichkeiten des harten nordiſchen Con⸗ ſervativismus nicht übertragen. Wir haben die Liebe zur Monarchie, wir haben die Treue zum Vaterlande, wir haben das lebendige Mitgefübl für den wirthſchaftlich Schwachen, ſo gut und vielleicht beſſer wie die nord⸗ deutſchen Conſervativen. Der Süden Deutſchlands hat davon tauſendfältig Zeugniß gegeben, vor, bei und nach der Begründung des Reiches. Gerade die badiſche deutſche Politik war es, welche in der ſchwierigſten Uebergangszeit unter herbſter Anfeindung die Mainlinie überbrückte und der Erſtarkung des Reichs die Wege ebnete. Das hat die liberale badiſche Politik gethan, die in jener konſervativen Verſammlung als die Aus⸗ geburt ſtaatlicher Iirthümer geſchildert wurde, gewiſſer⸗ maßen als die Urkloake, in welcher das Gift des Sozia⸗ lismus gebraut wurde und noch gebraut wird. Und wer hat dieſe Schilderung gegeben? Stöcker, der Prediger jener unendlichen Liebe, die angeblich Alles verſöühnen und den Söozialismus entwaffnen ſoll. Wenn der badiſche Liberalismus nichts geſchaffen hätte, als das Einkommenſteuergeſetz, ſo hätte er ſchon mehr gethan, als alle Eiferer des conſervativen Nordens, die über ihn reden, ohne ihn zu kennen Und dieſes Einkommenſteuergeſetz wurde eingebracht, genehmigt und in Vollzug geſetzt von einer Regierung und von einer Kammer, in welcher der blankſte Liberalismus herrſchte, jener Liberalismus, der nach Stöcker und ſeinen Genoſ⸗ ſen Alles in ſeinen Sack hinein egiert und unter einer Decke mit dem fluchwürdigen Capital ſich mäſtend den ebenſo fluchwürdigſten Sozialismus großzieht. Dies Ge⸗ ſetz wurde ohne jede Nöthigung von außen von dem 80 . Sene. Seneral-Anzeiger. Mannheim, 25. Oktober. badiſchen Liberalismus gemacht, der ſich dabei vollſtändig bewußt war, daß er diejenigen am ſchwerſten belaſtete, die bei den Wahlen ſeine treueſten Stützen waren, und daß er die⸗ jenigen entlaſtete, aus welchen das dunkelſte Centrum und die unverſöhnlichſte Orthodoxte heute noch ihre zahlreichſten Rekruten zieht. Angeſichts ſolcher Thatſachen, die nicht zu widerlegen ſind, erſcheinen denn doch die in der con⸗ ſervattven Verſammlung gegen den Liberalismus ge⸗ ſchleuderten Vorwürfe in einem ſehr dünkelhaften und in einem mehr als zweideutigen Lichte... Die konſervative Partel glaubt, an dem Anfang einer neuen macht⸗ vollen Aera zu ſtehen und ſie hat, ohne es nur zu merken, die Brücken zerſtört, welche den einziaen Ueber⸗ gang bildeten, um richtige, d. h. maß volle conſervative Grundſätze gegebenen Falles an entſcheidungsge⸗ wichtiger Stelle zu verwirklichen. Mit anderen Worten: die conſervative Partei wollte dem Liberalismus den Fuß auf den Nacken ſetzen und ſie hat ſich ſelbſt regierungsunfähig in Baden gem acht.“ * Spätt Einſitzt. Die Ultramontanen bemühen ſich allenthalben den Kampf gegen die Sozialdemokratie mit ſchönen Worten aufzunehmen, leider ſtehen dieſe aber in direktem Widerſtreit mit den Thaten der Zentrumspartei. Eine Partei, die, wie wir es vor wenigen Monaten in unſerem Wahlkreiſe ſahen, aus blindem Haß gegen den Liberalismus die Sozialdemokratie wirkſam unterſtützt, in⸗ dem ſie einem Anhänger der Sozialdemokratie zum Reichs⸗ tagsmandat verhilft, hat das Recht verwirkt, als Be⸗ kämpferin der Umſturzpartei zu gelten. Man erkennt es jetzt auch in ultramontanen Kreiſen, daß die Sozial⸗ demokratie keineswegs vor einer Bekämpfung des Centrums zurückſchreckt und predigt plötzlich einen Kreuzzug gegen die Bebel, Liebknecht und Genoſſen. Die Einſicht kommt etwas ſpät; wenn das Kind in den Brunnen ge⸗ fallen iſt, will man den Brunnen zudecken. Ob die ultra⸗ montane Partei noch einen Erfolg zu erzielen vermag, das hängt lediglich von dem Ernſt ab, den ſie an den Tag legen wird. Thaten, nicht Worte, verlangt der Kampf gegen die Sozialdemokratie! Vorgeſtern fand eine ultramontane Verſammlung in Köln ſtatt, in welcher Herr Bachem ſich u. A. fol⸗ gendermaßen über die Sozialdemokratie äußerte: Neues hat man in Halle nicht erfahren, aber es iſt erfreulich, daß man das Alte nochmals in präziſer Form gehört hat. Wer heute noch nicht ſieht, was vorgeht, dem iſt nicht zu helfen, und die, welche die Gefahr erkennen, ſollen ſich zuſammen⸗ thun.(Wohl um dieſes Zuſammenwirken zu ermöglichen, bekämpft die ultramontane Partei den Liberalismus. D..) Noch niemals ſei mit ſolcher Klarheit und Entſchiedenheit geſagt worden, daß der Feldzug der Sozialdemokratie in erſter Linie gegen den Ultramontanismus und vor allem gegen die katholiſche Landbevölkerung ſich richten müſſe. Leider läßt es ſich heute nicht mehr leugnen, daß ein großer Theil der katholiſchen Arbeiter⸗ bevölkerung von der Sozialdemokratie angeſteckt worden iſt. Der Angriff der Sozial⸗ demokratie auf katholiſche Wahlkreiſe bei der letzten Reichstagswahl hat bedauerlicher Weiſe Erfolg ge⸗ habt. Es iſt gut, dies ganz offen und frei zu geſtehen. Die Centrumspartei hat das Grundübel der heutigen Geſellſchaft ſchon lange erkannt(und wohl deshalb die Sozialdemokraten unterſtützt? D..). Der Hauptſtoß der Sozialdemokratie richtet ſich jetzt gegen die katholiſche Weltverfaſſung. Iſt dieſe überwunden, dann iſt der Plan frei für die Sozialdemokratie. Deshalb muß mit allen Mitteln angekämpft werden, daß der Thurm des Centrums ſtehen bleibt.(Das iſt natürlich die Haupt⸗ ſache; alles Andere ſind Redensarten. D..) In dem „ſozialiſtiſchen Culturkampf“, der jetzt an uns herantritt, erwartet uns eine großere Aufgabe, als im kirchenpoliti⸗ ſchen. Deshalb alle Mann an Bord! Chefredacteur Dr. Cardauns: Das Centrum ſei und bleibe immer eine religiös⸗politiſche Partei(d. h. Feuilleton. — Moltkefeier in Berlin. In dem großen Fackel⸗ Naß am 90. Geburtstage des Grafen Moltke wird der nſtleriſche Theil ſicher die reizvollſten Bilder aufweiſen. Die Veranſtaltung dieſes Koſtümzuges wird vom Bildhauer Hans Dammann, dem 1. Vorſitzenden des Aus ſchuſſes der Kunſtakademie, geleitet. Der Zug wird ſich folgendermaßen oliedern: Voraus zieben drei berittene Herolde. Ihnen folgt ein Viergeſpann mit dem Siegeswagen, auf welchem die Vie⸗ toria einherzieht. Herolde bilden alsdann den Uebergang zu dem oroßen, prachtvollen Huldigungs⸗Wagen der von ſechs Roſſen gezogen wird. Vorn auf dieſem Wagen wird zunächſt eine pon den Bildhauern Fritz Klimſch und Otto Stichling in aller Geſchwindigkeit modellirte Gruppe, die„Kriegswiſ⸗ ſenſchaft., ihren Platz erhalten. Es wird das eine überle⸗ bensgroße weibliche Figur, die auf einem Löwen fitzt. Dann kommen drei allegoriſche Geſtalten: In der Mitte die„Kunſt“, ven einer Dame verkörpert, zu beiden Seiten„Handel“ und 2Induſtrie“, von zwei Herren dargeſtellt. Die Hauptfigur des Wagens bildet hiernach die ſtolze Frauengeſtalt der hehren „Germania“, die von der„Kraft“ und der„Gerechtigkeit“ umgeben wird. Rings um den im hellſten Lichte erſtrahlen⸗ den Huldigungswagen gruppiren ſich nun die conſtümirten Akademiker u Juß und zu Pferde. Es werden ausſchließlich Deutſche Koſtüme gewählt, und zwar aus allen Jahrhunder⸗ ten, von der ferneren Zeit der alten Germanen bis zu der Die Betheſligung verſpricht eine ſehr ſtarke zu werden. —Bankerotteure kommen wohl in allen Ständen vor; man hätte doch aber denken ſollen, die ehrbare Henkerzunft bliebe vom Bankerottmachen verſchont. Herr Marwood, ehe⸗ maliger Schuhmachermeiſter, Schriftſteller und Henker Fhrer Majeſtät der Königin von England hatte ſich ſeinerzeit einen recht hübſchen Batzen zuſammengeſpart und ſich Land und Daäuſer angekauft. Er war aber beſſerer Hängemann als Speculant, deun er verlor über ſeinen Speculationen viel Geld, das er ſich ehrlich im Schweiße ſeines Angeſichts er⸗ worben hatte. Nach ſeinem Tode wurde der Nachlaß von elne Partei, welche die Tagesfragen nur unter römiſchem Geſichtswinkel ſieht. D. Red.). Es ſei nicht abzuſtreiten, daß in der ſozialdemokratiſchen Partei die„Jungen“ oder „Berliner“ ſich ſtärken würden. Aber darüber dürfe die Centrumspartei ſich nicht täuſchen laſſen, daß der ſozia⸗ liſtiſche Feldzug aufs platte Land mit allen kräftigen Mitteln in Szene geſetzt würde. Der Aufforderung, ſich an weiterer Beſprechung der Tagesordnung zu betheilfgen, kam hierauf einer der an⸗ weſenden Sozialdemokraten nach. Er entgegnete dem Vor⸗ redner: Wenn die Centrumspartei wirklich etwas für die Arbeiter thun wolle, warum verweiſe ſie immer auf das Jenſeits und thue nichts für die Arbeiter auf Erden 21 Aus Stadt und Land. *Mannheim, 24. Oktober 1890. „Der Großherzos und die Großberzogin ſind geſtern in Schwerin zum Befuche der Großherzogin Alexan⸗ drine eingetroffen. Verſetzung, Durch Ent ſchließung Großherzoglichen Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts vom 28. Oktober 1890 wurde Notar Heinrich Kapferer in Donaueſchingen auf die erledigte Notarsſtelle Ettenheim und Notar Auguſt Meyer in Kandern auf die dadurch in Erx⸗ ledigung kommende Notarsſtelle Donaueſchingen verſetzt. Badiſche Schillerſtiftung. In der am vergangenen Dienſtag in Karlsruhe ſtattgehabten Verſammlung der dort wohnenden Mitglieder des badiſchen; weigvereins der Deut⸗ ſchen Sckillerſtiftung wurde an die Stelle des von Karls⸗ ruhe weggezogenen Vorſtandsmitgliedes, Herrn Profeſſor aag, der Gymnaſialprofeſſor Herr Profeſſor Dr, Böckel gewählt. Wie ſegensreich die Stiftung wirkt, wird demnächſt durch einen Bericht des jetzigen Verwaltungsraths (Vorort Weimar) veröffentlicht werden. Ueber die begrenz⸗ tere Thätigkeit unſerer badiſchen Landesſtiftung iſt in einigen Vochen eine Mittheilung zu erwarten, nachdem die diesjäh⸗ rige Generalverſammlung an dem nunmehrigen Geſchäftsort annheim abgehalten ſein wird. 1. Auguſta⸗Stiftung des Rothen Kreuzes. Das In⸗ terngtionale Komits des Rothen Kreuzes in Genf hat, wie erwähnt, zum Andenken an die außerordentlichen Verdienſte, welche ſich die verſtorbene Kaiſerin Auguſta um das Rothe Freuz erworben hat, die Gründung einer internationalen Stiftung unter dem Namen„Auguſta⸗Stiftung“ eg dolſen welche der Förderung der allgemeinen Intereſſen des Rot en Kreuzes dienen ſoll. Der Stiftung ſollen zufließen à. die von den Landesvereinen vom Rothen Kreuz hiezu überwie⸗ ſenen Beiträge; b. Belträge, welche von Privatperſonen hiezu geſpendet werden, ſowie ſonſtige Schenkungen;. die Zinſen dus dem ſo gebildeten Kapital. Ueber die Verwendung der Stiftungsmittel ſoll in den alle fünf Jahre ſtattfindenden Interngtionalen Konferenzen der Vereine vom Rothen Kreuz beſchloſſen werden. Etwaige Gaben zu dieſer Stiftung wür⸗ den an den Präſidenten des Internationalen Komite's, Herrn Guſtave Moynier in Genf, Rue'Athense Nr. 8, zu richten ſein, können aber auch dem Geſammtvorſtand des Badiſchen Landesvereins vom Rothentkreuz in Karlsruhe, Garten ſtraße 47 übergehen werden, welcher die Vermittlung an das Inter⸗ nationale Komite zu übernehmen bereit iſt. „Moltkefeier. Wir machen hiermit nochmals auf die heute Abend im großen Saalbauſaale ſtattfindende Moltkefeier aufmerkſam. Zu derſelben iſt ſolgendes Programm aufgeſtellt worden: 1) Hohenfriedberger⸗Marſch. 2) Trinkſpruch auf den Kaiſer und den Großherzog, 3) Allgemeiner Geſang:„Heil Dir im Siegeskranz.“ 4) Kaiſer⸗Marſch. 5) Schwur freier Männer(Männerchor.) 6) Feſtrede auf Generalfeldmarſchall von Moltke. 7) Allgemeiner Geſang:„Deutſchland, Deutſch⸗ land über Alles.“ 8) Tanz im Lager. 9) Freiheitslied (Männerchor.) 10) Trinkſpruch auf die Armee und das Vater⸗ land, 11) Allgemeiner Geſang:„Die Wacht am Rhein.“ 12) Kriegsrakeken, Potpourri. 13) Das deutſche Lied(Männer⸗ chor.) 14) Kaiſer⸗Garde⸗Marſch. — 575 Eiſenhahnzüge mit groß en, nach amerikaniſchem Muſtes erbauten Wagen, dürften bereits mit Beginn des nächſten Sommerfahrplaus auf den verſchiedenen Hinien des preußiſchen Staatsbahn⸗Netzes in Betrieb geſetzt werden, um die Reſultate eines ſolchen Betriezes auf unſeren Bahnen kennen zu lernen. Die einzelnen Wagen ſind ſämmtlich von außergewöhnlicher Größe und laufen auf ſogenannten Dreh⸗ geſtellen. Jeder Wagen ruht auf zwei ſolchen Drehgeſtellen, von denen je eines vier Räder bat. Die innere Einrichtung der Wagen dürfte in der erſten Zeit verſchieden ſein, da ſo⸗ wohl die ben Dure e der Wagen, wie die Ein⸗ richtung von Durchgängen im Wagen Vortheile und Nach;⸗ theile mit ſich führt. Während die Meinungen über die Zweck⸗ mäßigkeit der neuen Wagen⸗Conſtruktion unter den Fachmän⸗ nern noch auseinandergehen, iſt darüher Einſtimmigkeit unter den Eiſenbahntechnikern vorhanden, daß das Eigengewicht der Wagen im Verhältniß zur Zahl der Sitzplätze ein grb· dem Bankerottsgerichtspofe mit Beſchlag belegt. Herr Marwood mag aber in Frieben ſchlafen, denn den Gläubigern wurden 20 Shilling vom Pfund bezahlt. 5 Der Dom von Siena, deſſen Heimſuchung durch eine Feuersbrunſt telegraphiſch bereits gemeldet worden, ilt mit Recht als eins der herrlichſten Bauwerke Italiens. Die erſten Anfänge der Kirche reichen bis in das ahr 1012 zu⸗ rück, Ihre beutige Geſtalt empfing ſie aber erſt im 13. Jahr⸗ hundert. Urſprünglich war der Dom noch grandiofer ge⸗ plant, aber die verheerende Peſt des Jahres 1348 trat hindernd dazwiſchen. Trotzdem iſt die Kirche ein ſo außerordentliches Bauwerk geworden, daß ſie den Namen„die Galerie der Künſte“ mit Recht führen darf. Denn in dieſem Gotteshauſe ſind ſo⸗ wohl die Werke der eben erwachenden Kunſt zu finden wie diejenigen, welche die höchſte Blüthe bezeichnen. In der Kirche, die eine Länge von 115,80 Metern hat, gibt es nicht einen Winkel, der nicht durch Künſtlerhand veredelt wäre Vom Fußboden des Schiffes vis hinauf zu dem jetzt leider zer⸗ ſtörten Kuppelbau ziehen ſich die Kunſtwerke großer Meiſter vergangener Jahrhunderte, unter denen wir Namen begegnen wie Nicolg und Giovanni Piſano Bernini u. 4. Obwobl das 935 glücklicherweiſe nur die Kuppel und die Hälfte des aches zerſtört hat, ſo iſt trotzdem der Schaden ein unbe⸗ rechenbarer. Beluſtigend wirkt auf Europa's aufgeklärte Gemü⸗ ther die feierliche Grandezza, mit der die chineſiſchen Geiſter⸗ banner den Dämonen zu Leibe rücken. Dämonen ſind es, die mit Herzklopfen, Appetitloſigkeit und Rhgeumatismus den menſch⸗ lichen Körper heimſuchen. Zu dieſen Plagegeiſtern aber ge⸗ hören die Seelen noch unbeerdigter alter Weiber, die von Selbſtmörderinnen, von Säuglingen, von verſtorbenen Bett⸗ lern, von buddhiſtiſchen Prieſtern u. ſ. w. Wer in ſeinem Hauſe die Unholde gewahrt, ſchickt ſchleunigſt zum Dämonen⸗ Kammerjäger, zum Geiſterhanner. In rothe Gewänder ge⸗ hüllt, mit einer ſchwarzen Mütze auf dem Kopf, blauen Strüm⸗ pfen au den Füßen und einem aus Pfirſiſchholz geſchnitzten Schwert in der Hand, ſtellt ſich der„Zauberer“ vor einen Alkar, auf dem Lichter und Räucherkerzchen brennen. Griff und Scheide des Schwertes ſind mit einem rothen Tuchſtrei⸗ fen umwunden, welcher ebenſo lang wie die Klinge der Waffe die Synode ßeres ſein und damit ein ſtärkerer Materialienverbrauch be⸗ dingt werden wird. Der Schmuggel in amerikaniſchem Speck über Holland nach Deutſchland ſcheint g genwärtig wieder in voller Blüthe zu ſtehen. Kürzlich wurden in Aachen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vier Waggons Speck con⸗ fiscirt, welcher mit Urſprungszeugniß der Bürgermeiſterei Maeſtricht verſehen und darin als bolländiſcher Speck be⸗ zeichnet, in Wirklichkeit aber amerikaniſcher Speck war. Ein merkwürdiger Zufall führte dieſ: Entdeckung herbei. Es war nämlich eine Speckſeite von einem Waggon herabgefallen. Beim Aufheben bemerkte der Zollbeamte daran die Reſte eines amexikaniſchen Stempelabdrucks, der ſcheinbar mit einer ätz nden Flüſſigkeit beſeitigt war. Die dadurch entſtand ne Wunde war mit Salz ausgerieben und letzteres war beim Jallen abgeſprungen. So wurde die Zollbehörde auf die Sache aufmerkſam und ſtellte nun feſt, daß das Ganze ame⸗ rikaniſcher Speck war. Falſche Jünfmarkſtücke ſind im Umlauf. Die Falſifikate tragen die Jahreszahl 1876 und das Münzzeichen G; ſie ſind kenntlich an ihrem ſtumpfen Gepräge, grauen Aus⸗ ſehen und der unregelmäßigen ſchwachen Randprägung des „Gott mit uns“. “ Eröffnung des Badiſchen Kunſtgewerbemuſeums in Karleruhe. Das in Verbindung mit der Großh. Kunſt⸗ gewerbeſchule neubegründete Kunſtgewerbemuſeum wird von Dienſtag, 28. Oktober, ab an ſämmtlichen Wochentagen, mit Ausnahme des Montag und Samſtag, dem Publikum unent⸗ geltlich geöffnet ſein. Als Beſuchszeit ſind die Vormittags⸗ kunden von 10 bis 1 Uhr(Sonntags von 11 Uhr an) und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr feſtgeſetzt. Als Ausſtellungs⸗ raum dient der trefflich beleuchtete Lichthof und deſſen Gale⸗ rien, in welchen in 52 Glas⸗ und Wandſchränken, ſowie theils frei, theils unter Glas und Rahmen die Ausſtellungs⸗ gegenſtände in geſchmackvoller Gruppirung untergebracht ſind. ie Sammlung umfaßt ältere und neuzeitige Erzeugniſſe in Gold, Silber, Bronze, Email, Niello, Meſſing, Kupfer, Zinn, Eiſen; ferner Arbeiten in Porzellan, Majolika, Thon, Steingut, Stein, Glas, Holz, Lack, Wachs, Elfenbein, Horn, Perlmutter, Schildpatte, Leder, Geflechte, Stoffe, Tapeten, Gewebe, Poſamenterie, Stickereien, Spitzen, Malereien u. . w. Unter genannten Gruppen befindet ſich manches koſt⸗ bare Stück von beſonderem Kunſtwerthe. Noch fehlt die Bezeichnung der einzelnen Gegenſtände, doch kann dieſe um⸗ fangreiche Arbeit, die bereits in der Vorbereitung begriffen iſt, erſt in einiger Zeit erledigt werden. Karlsruhe iſt durch dieſe neue Sammlung um eine Sehenswürdigkeit reicher ge⸗ worden, die als ſolche gewiß manchen Fremden anziehen wird. Ihr Nutzen erſtreckt ſich aber auch auf das ganze Land, weil ſie in engſter Verbindung mit jener Bildungs⸗ ſtätte ſteht, an welcher aus allen Landestheilen begabte Kräfte für die Pflege des Kunſtgewerbes herangezogen wer⸗ den. Gerade dieſe enge Fühlung bietet die beſte Gewähr f und erfolgreiche Ausnützung dieſer Vor⸗ für die praktiſche bilder. , VBerbandstas des„Deutſchen Seiler⸗ Ver⸗ bandes“, In den Tagen vom 30. Oktober bis J. Novemher findet zu Berlin im großen Feſtfaale des„Grand Hotel Alexander⸗Platz“ der F. Verbandstag des„Deutſchen Seiler⸗ Verbandes ſtatt. Mit demſelben wird eine Muſter⸗Ausſtel⸗ lung von Rohmaterialien, Halb⸗ und Ganzfabrikaten, Ma⸗ ſchinen, Werkzeugen und Geräthen für die Seilerei und Tau⸗ fabrikation, ſowie von Handelsartikeln für die Seilerei verbunden ſein. Auch findet eine Beſichtigung der Königlichen mechaniſch⸗techniſchen Verſuchsanſtalt zu Charlottenburg ſtatt, wobei einige Tauzerreizungs verſuche vorgeführt werden ſol⸗ len. Die aufaeſtellte Tagesordnung, Bedingungen für die Ausſtellung u. ſ, w. können von der Redaktion der„Deuſchen een zu Berlin NO, Kaiſerſtraße 41 bezogen werden. Die Dibzeſauſynode Heidelberg Mannbeim. Ueber die am 21. Oktober bier ſtattoeſundene Synode der Dihzeſe Mannheim⸗Heidelberg über welche wir geſtern ſchon berichteten, wird uns noch geſchrieben: Nach der einleitenden Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn Kirchenrath Dekan Schellenberg, die auf den Ernſt der Zeit hinwies, gab Derr Stadtpfarker Ruckhaber für Mannheim und Herr Kirchenrath Schellenberg für Heidelberg den Bericht über die religibs⸗fitllichen Zuſtände in beiden Gemeinden. Referate der Herren Stadtpfarrer Schück Heidelberg und Ahles⸗ Mannheim legten dar, wie in beiden Städten die Kirche an der Löſung der ſozialen Frage mithelfen tönne. Im Anſchluß an ein Referat des Herrn Stadtpfarrer Ruckhaber über „Seelſorge“ und im Verfolg der Ausführungen des Herrn Stadtpfarrer Ahles kam die Zerlegung der Geſammtgemeinde in einzelne überſehbare Parochien zur Sprache Für die Erx⸗ bauung einer deutſch⸗evang. Kirche in Pokio(Japan) ſoll in der Dibzeſe eine kirchliche Kollekte erhoben werden. Die Ge⸗ meinde Neuenheim ſcheidet in Folge ihrer Vereinigung mit der Stadt Heidelberg aus der Didzeſe Ladenburg⸗Weinheim aus; ihr Eintritt in den Verband der Dibzeſe Mannheim⸗ Heidelberg wurde ohne Debatte gut geheißen und freudig be⸗ arüßt. An Stelle des aus Geſundheitsrückſichten zurücktreten⸗ den Dekans, Herrn Kirchenrath Schellenberg, wurde Herr Stadtpfarrer Ruckhaber⸗Mannheim zum Dekan der Diözeſe gewählt. Dem aus dem Amte ſcheidenden Dekan wurde durch der wärmſte Dank für ſeine Thätigkeit ausge⸗ iſt, auf letztere wird eine geheimnipvolle Inſchrift geſchrieben. Zunächſt legt der Geiſterbanner das Schwert auf den Altar, er verfertigt ſodann ein Amulet, welches verbrannt wird und ſchüttet die Aſche in ein Glas Waſſer. Jetzt nimmt er das Schwert in die rechte Hand, das Glas in die linke, geht ſieben Schritte nach links, acht nach rechts und ſpricht ein Gebet, in welchem er die Götter um den Empfang der Macht, böſe Geiſter zu vertreiben, bittet. Nachdem ihm dieſe angeflogen, ruft er den böſen Hausgeiſtern zu, ſich zu entfernen; er nimmt ſodann ein Bündel Weidenruthen, taucht es in's Glas und beſprengt die vier Seiten des Hauſes. Nachdem er die Wei⸗ denruthen hingelegt, das Glas aber in der linken Hand be⸗ halten bat. nimmt er das Schwert wieder in die rechte, gebt in einen Winkel des Zimmers, nimmt einen Mund voll Waſſer aus dem Glaſe, ſpeit dasſelbe auf die Wand und ruft laut, daß die böſen Geiſter ſich entfernen ſollen. Dieſe Ceremonie wiederholt er in jedem anderen Winkel, ſowie in der Mitte des Zimmers. Zunächſt ruft der Geiſterbanner ſeinen Ge⸗ hilfen zu, die Gongs, welche ſie in der Hand haben, ſo laut als möglich zu ſchlagen, und inmitten des betäubenden Lärms brüllt er den böſen Geiſtern zu, ſich ſofort wieder nach den Windrichtungen zu begeben, aus denen ſie gekommen ſind, Schließlich hegiht er ſich an die Hausthür und fuchtelt dort mit dem Schwerte in der Luft herum, um die böſen Geiſter an der Rückkehr zu verhindern. Endlich wünſcht ex ſieges⸗ gewiß ſeinen Auftraggebern Glück zur Austreibung ihrer un⸗ heimlichen Gäſte und empfängt ſeinen Lohn. 5 Der Ted— erwünſcht! Miß Wigg zu Colcheſter begrub dieſer Tage ihre Mutter, an der ſie mit zärtlicher Anhänglichkeit hing, die ſie ſeit fünf Jahren mit Aufopferung gepflegt hatte. Um ihrer Mutter willen, die Wittwe war, hatte das junge Mädchen zwei Heirathsanträge verworfen. Die Scene auf dem Kirchhof war erſchütternd. Das Mäd⸗ chen wollte den Sarg nicht verlaſſen; ſie flehte den Himmel an, ſie bei dem Grabe der Mutter ſterben zu laſſen. Ihr Gebet wurde erhört. Kaum zu Hauſe angekommen, hatte ſie einen Anfall von Hyſterie, der ihrem Leben ein Ende machte. — Mißverſtanden. Burſche:„Es war ein Herr hier, der nach ihnen fragte!“ Lieutenant:„Hat er denn ſeine Karte nicht hier gelaſſen 2“ Burſche:„Nein, ſie war auittirtl“ ——— nin 2 22„*ͤ„* 2e roo Mannheim, 25. Oktober. General⸗Anzeiger. —— 3. Seite. — prochen. Ein durch mancherlei Reven belebtes Mahl zerein gte nach Schluß der Syaode die Mitglieder im Pfälzer Hof“. Pier überreichte Herr Religionslehrer Rohrhurſt dem ſeitherigen Dekan eine Etrengabe im Namen zer Vikare, die während ſeiner Amtsführung in der Dibzeſe thätig waren. * Stiftung. Die Frau Kath. Binder geb. Binaner, Ober⸗Jugenieur?⸗Wittwe, ſtiftete der hieſigen Concordien⸗ ürche eine der berühmten Dorsſchen Bibeln in Prachtband, nebſt einer dazu gehörigen, im Atelier für Kunſt⸗Stickerei J. Feil D 2. 1 geſtickten Decke mit dem Spruche:„Eine ſeſte Burg iſt unſer Gott.“ Die edle Geb rin ſchließt ſich bie durch würdig ihren Vorfahren an, da die Familie Bing⸗ ner der hieſigen Concordienkirche ſchon manches ſchöne und werthvolle Geſchenk überwies. *Die Caualbauten unſerer Stadt nebmen einen erfreul wen Fortgang. Trotz der vorgerückten Jahreszeit ſiebt man die Arbeit in vielen neuen Straßen in Angriff genommen. Für die.ſiter der Liegenſchaften tritt nun die wichtige Frage des Anſchluſſes ihrer Grundſtücke an die neue Canallſation heran und hört man, wie uns mitgetheilt wird, auf Befragen immer, daß Pläne und Koſtenberechnungen noch nicht gemacht werden können, noch viel weniger ſei an die Ausführung ſelbſt zu denken, weil ein Bauſtatut hierüber noch nicht ausgearbeitet, berathen und bekannt gegeben iſt. Dieſe Frage iſt beſonders für diejenigen Hausbeſitzer dringend, welche Neubauten oder Umbauten vornehmen, wobei die Beſtimmungen für die künftige Entwäſſerung gleich in Be⸗ tracht gezogen werden müſſen. Es wird daber der Wunſch ausgeſprochen, daß mit dem Erlaß des Bauſtatuts ſo bald als möglich vorgegangen werden möge. In einer Reihe von Städten iſt ia die Canaliſation bereits durchgeführt und Fürfte es daher nicht ſchwer fallen, ſich an dort beſtebende und bewährte Einrichtungen anzulehnen oder dieſelben zu accept'ren. * Nach einer Zuſchrift, welche der Vorſtand der Mannbeimer Börſe an den Stadtrath gerichtet, hat derſelb⸗ bei Großh. Bezirksamt die Erlaſſung einer Anordnung be antragt, welche den Fuhrwerksverkehr auf dem Fruchtmarkt Montags während der Abhaltung der Fruchtbörſe verbieten ſoll. * Uuſere Bemerkungen über die Spaltuns im demskratiſchen Lager haben den Zorn der„N. B. Odsztg.“ erregt, die, wohl um den Beweis für die Richtigkeit unſerer Behauptungen zu erbringen, in der bekannten anſtändigen Weiſe das Füllhorn ihrer Liebenswürdigkeiten über uns aus⸗ gießt. Wenn wir konſtatiren, daß die„N. Bad. Ods. Ztg.“ uns der Unterſtützung der— antiſemitiſchen Bewegung be⸗ ſchuldigt, ſo genügt wohl ſchon dieſer eine Hinweis auf die Urtheilsfähigkeit der Leiter der„N. Bad. Odsztg.“, um ihnen das ſtille Beileid aller vernünftigen Leute zu ſichern. *Ständchen. Geſtern früh wurde der Frau HOberſt v. Renz ſeitens der Kapelle des hieſigen Grenadier⸗Regts. vor ihrer Wohnung ein Ständchen gebracht. „ Der Militärverein Maunbeim veranſtaltet morgen Abend eine kameraoſchaftliche Zuſammenkunft im Erbprinzen, O 5, 1, da die am Sonntag Abend ſtattfindende militäriſche Molttefeier eine Vorbeſprechung erfordert und Mittheilungen über den Bezug der Vereinsabzeichen und Satzungen, ſowie der Landesverbandsabzeichen zu machen ſind. „ Der hieſige Turnverein veranſtaltet, wie ſchon wie⸗ derholt gem'ldet, bekanntlich morgen Samſtag Abend im Saalbau große turneriſche Auffübrungen, deren Ertrag in die Turnballen ⸗Baukaſſe fließen ſoll. Nach dem uns nunmehr borliegenden gedruckten Programme, verſpricht die Vrran⸗ ſtaltung eine großartige zu werden, da außer den beſten Tur⸗ nern des Vereins, auch Clowns, Jockeys, ja ſogar eine koſtü⸗ mirte Liliputaner⸗Truppe auftreten werden, welch' letztere aus Angebörigen von Turnvereinsmitgliedern beſteht, die ſich am 5 am Barren und als Parterregymnaſtiker produziren werden. Hufnabhme der Laupestrachten. Da die in den Gegenden des badiſchen Landes üblichen Vollstrachten und die eigenthümlichen, charakteriſtiſchen zur Tracht, zur Haus⸗ einrichtung und zum täglichen Gebrauch dienenden Gegen⸗ ſtände immer mehr eingehen, hat das Juſtizminiſterium den Maler Eckert in Karlsruhe beauftragt, die einzelnen Gegen⸗ den zu bereiſen und für die großh. Sammlungen geeignete Erwerbungen zu machen. Unglücksfall. Peſtern gerieth in der hieſigen Oelfabrik der Arbelter Jakob Metzaer mit der rechten Hand in eine 9 55 und wurde ihm dieſelbe hierdurch vollſtändis zer ⸗ uetſcht. Herbſtberichte. Wertheim, 23. Okt. Ende dieſer und Anfangs nächſter Woche findet die Weinleſe ſtatt. Die Qualität wird ziemlich verſchieden ausfallen, 65—80 Grad, je nach Lage.— Unterſchüpf, 23. Okt. Vorgeſtern be⸗ 75 hier, ſowie in Unterſchüpf; Sachſenflur und Deinlach ie Weinleſe. Dieſelbe fällt mittelmäßig aus. Verkauft wurde dis ſetzt noch nichts.— In Lengenrieden war am Montag die Weinleſe. Das Ergebniß war kein gutes. Trotzdem find die Leute zufrieden da die Hopfen gut be⸗ ablt wurden, für welche in den Schüpfergrund über 100,000 kark gekommen ſind.— Eſchbach(Pfalz), 23. Oktober. Der Oberſluhlrichter. Erzählung von Karoline Dentſch. Nachbruck verbotem. 2(Jortſetzung.) „Ich habe gewiß kein Recht an Deinem Schmerz. Ferencz“, ſagte ſie,„aber es ſchneidet mir ins Herz, wenn ich Dich ſo traurig 15885 Er hob den Blick und ſab die lieben, beuanen Augen voll Tyränen.„Laß es gut ſein, Ethelka, verſczte er und ſtrich ihr mit einer liebevollen Bewegung üller das braune, glänzende Haar.„Es iſt nichts für Deinen reinen Sinn. Laß Dir den warmen, goldenen Schein Deines Hauſes durch meinen Schatten nicht trüben. Ich werde es ſchon durch⸗ kämpfen, ich bin ein Mann.“ Er ſprach dann über Dieſes und Jenes mit der Schweſter, erkundigte ſich nach Maſcha, und Ethelka, um ihn zu zerſtreuen, erzählte ihm von Maſcha's Thätigkeit. Oreſi erwabnte mit keiner Silbe Ilona's, an nicht, als ſpäter der e um ſeine Frau zu holen. Eine Bewegung eigener Art war in der Stadt ausge⸗ brochen. Das Verſprechen einer ſchönen, leichtſinnigen Fran hatte ſich zu einem unentwirrbaren Knoten geſchürzt, der jede friedliche Löſung unmöglich zu machen ſchien. Doktor Nagy und die Wabl! war die Loſung des Tages geworden. Die Herren hielten im Anfang alles für ein Spiel müßiger Stunden, für eine Kinderei Die Sache wurde aber eraſt und ernſter. Die Frauen rückten im Sturmſchritt vor. Häusliche Scenen ſingen an ſich abzuſpielen, die mit Bitten und Schmeicheltönen begannen vnd mit Thränen endeten, und auf dieſe Weiſe war es ſchon mancher hübſchen und geliebten, aber auch mancher häßlichen und gfürchteten Frau gelungen, ihren Mann umzuſtimmen. Nur im Hauſe des Oberſtuhlrichters ging es ſtill und ruhig zu; es war aber eine öde, eine bedrückende Ruhe. Der Kampf ſchien ausgekämpft; man ſprach nicht mehr darüber, Sämmflicher rocher Moſt wurde hie⸗ die Hotte von 40 Liter. Wein aing von 210 auf 185 Herbit. Der Preis iſt gering, auf Qualität mindeſtens dem frage iſt ziemlich flau. * Muthmaßliches Wetter am macht ſich dort ſchon etwas Richtung abgedrängt zu werden. ſcheint in Süddeutſchland ſelbſt eine vorbereiten zu wollen, welche am Sam doch nicht ganz ausgeſchloſſen. Der weſentliche Aenderung bringen. Weißer Moſt wurde verkauft an⸗ fangs zu 7 M. 50 Pf., dann abwärts bis zu 6 M M. das Fuder herab. Der Quantität nach gab es durchſchnittlich einen guten halben da der 90er bei uns in Bezug 87er gleich kommt. Die Nach⸗ Der geſtern erwähnte Luftwirbel im hohen Norden Europas deutlicher bemerkvar, ſcheint je⸗ doch durch den Hochdruck von Großbritannien her in öſtlicher Von dorther iſt alſo für Süddeutſchland vorerſt keine Gefahr zu befürchten. Dagegen weſtlichen Winden trübes jedoch noch größztentheils trockenes Wetter verurſachen dürſte. Bereinzelte leichte Schnrefälle oder in milderen Lagen Regenfälle ſind je⸗ Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maunn⸗ heim vom 24 Oktober, Morgens 7 Uhr. r abgeſetzt zu 14 M. Neuer Samſtag, den 25. Okt. lokale Einſenkung ſich ſtag bei durchſchnittlich kühles(Wetrer) und Sonntag dürfte keine )0: Windſtille; 1: ſchwache Lu Wallſtadt. Pflug“ ein Concert, dem Die Feſtlichkeit nahm unter der M in ſpäter Mitternachtsſtunde. *Baden, 23. Okt. An einem hi H. Falk(16 Jahre alt) von Gerüſt mit einander in Streit, ausartete. hoben Gerüſt herab todt war, wäbrend *Wieſenthal, 23. Okt. der und Falk fiel ſo Rheinſchmied eine weſung übergegangene Leiche eines U1 der ſich erhängt hatte. Ein Pfennig ſchaft des Lebensmünden, während oder ſonſtiger Gegenſtaud, der zur können, durchaus fehlt. Die Leiche d Jahr am Boden gelegen haben. D auf dem Friedhofe beigeſetzt. *Willingen, 22. Okt. Geſtern 36 Jahre alte Tagöhner Polikarpus dahier, todt aufgefunden. gat. Ein Verbrechen iſt 5 Ludwigshafen, 28. Okt. Fabrikarbeiter Adam Soine. gelegt, wenn ihn kein Unglücksfall Verſchwinden des Vermißten * Kaiſerslautern, 38, fall ereignete ſich in der mehrere Kinder, durch, da vierjährige Ofens. e gangen, als aus dem Zimmer ein liches Geſchrei ertöonte Den Herb ſchrocklicher Anblick. glühenden Platten ſowie das kleinſte jährige Kind geſtürzt, Töpfe mit dem kochenden Eſſen. ſchwere!—5 am ganzen Körper herab und Mädchen ſpielte in der Aus der Pfalz, 23. ein zwölfjähriger Junge am ſtellte er ſeine Gießkanne ab, rutſchte Luftröhre durchſchnitt und die Halsſch er nach 3 28. Okt. *Bodenheim, der zwiſchen hier hat ſich geſtern auf Mahlzeiten nicht mehr. und für Orcſi ſchienen dieſe Räume Begegnete man ſich zufällig im Flur, war es ein kurzer kalter Gruß, der ona idenſchaftlichkeit ibres namenloſes Zorn⸗ und Mann, ein Trotz, machte. Jiona batte nichts dagegen, daß ebrenrührige Verbindung mit dem wurde; im Rachegefühl jetzt, trotz ihrer wandels, von den völlig Geſunkenen Das waren treffen. wegung geworden. Die Herren, aus denen winnen und ſie zu ihren zu auch die untergeordneten Beamten, wendigkeit und mit Widerſtreben der Oberſtuhlrichters gebeugt, wußte ſie⸗ zu fördern. lung um die andere, eine gehalten. Und man mußte ſich beeilen, ſo manche ohne jedes Reſultat Neid, die Eiferſucht, das gegenſeitige ſchöne Plan Doktor Nagy's war o aber auch über andere Dinge nicht Ez vergingen Tage, wo die Gatten ſich nicht ſahen. auch bei den gemeinſchaftlichen lleinen Liebenswürdigleiten ſeiner— Thermometer J Windri I Höchſte und niederße Tem⸗ arometer⸗ 4 W. 5 deh in Celſius eee peratur des verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärke Maximum] Mimmum 755.7.5—.2 Süd 4.5.6 tzug; 2: etwas ſtäcker ꝛc.; 8: Sturm; 10: Orkan Aus dein Grofherzasthum. 23. Oktober. Der hieſige Kriegerverein veranſtaltete am vergangenen Sonntag in ſeinem Lokale zum ſich Abends ein Ball anſchloß. Singvereins den ſchönſten Verlauf und trennte man ſich erſt ſich ein bedauernswerther Unglücksfall. Die Maurerlehr⸗ linge O. Rheinſchmied(15 Jahre alt) von Staufenberg und Lichtenthal gertethen guf dem Bei dem Ringen ſtürzten beide von dem 11 Meter unglücklich, daß er ſofort Im Walde zwiſchen hier und Kirrlach, nahe dem letzteren Orte, wurde im Laufe des vor⸗ geſtrigen Taas durch Jäger die ſchon vollſtändig in Ver⸗ zur Zeit hier, in der Scheuertenne des Landwirths Binder Bauer, welcher geſtern Nacht an. getrunken war, ging auf die Heubühne um jedenfalls dort zu übernachten, wobei derſelbe vom Heuſtock durch das Garben⸗ loch in die Untertenne gefallen und ſo ſeinen Tod gefunden ausgeſchloſſen. Pfälfiſche Machrichten. Bei ſeinen Familienange⸗ hörigen vermißt wird ſeit 18. d. M. der 28jährige ledige „Soine war in nüchterner Mann, der aber in letzter Zeit Spureg von Schwermuth zeigte, weshalb vermuthet wird, er habe Hand an ſein Leben Bis jetzt fehlen alle Anhaltspunkte, die über das räthſelhafte Aufſchluß geben könnten. Okt. Ein ſchrecklicher 91 5 heute Vormittag in der Hafenſtraße orſmann'ſchen Behauſung. In einer Stube und zwei ältere Buben vergnügten ß ſie unter dem Ofen durchkrochen. Das kleine Die Muttrr war gerade einen Augenblick hinausge⸗ Der Oſen war eingeſtürzt und ſeine ſein brennender Inhalt waren über hängt die Haut in 8 Kind vermag vor Schmerzen kaum zu ſtöhnen. Man fürchtet, daß der Tod bald eintritt. Okt. In Diedesfeld holte Brunnen Waſſer; unterwegs glüclicherweiſe mit dem Halſe in das Stunden qualvollen Leidens ſtarb. Mittheilungen aus Heſſen. Ein entſetzlicher Unglücksfall Ilona ſpeiſte auf ihrem Zimmer atte dieſer ee Glutb, die ganze e 4 der jede mildere Regung zu Stein erſtarren Gegenkheil, ſie ſchien durch ihr Benehmen mit Gewalt die letzte Schranke durchbrechen zu wollen, die ſie bis Irrthümer, trotz ihres die inneren Gründe ihres Benehmens gegen ihren Mann, denn dadurch glaubte ſie ihn am ſchwerſten zu Was die Wahlangelegenheit betraf, ſo wollte ſie ihm zeigen, was ſie auch ohne ihn vermochte, wie ihre Macht viel größer als die ſeinige ſei, und ſo war Mit allen Mitteln ihres lebhaften Geiſtes, führeriſchen Schönheit ſuchte und fand ſie Wege, keit zu gewinnen. Unter ihrem Vorſitz wurde eine Berathung nach der anderen ab⸗ und im Mai ſollten die Wahlen ſtattfinden. Daß nicht jede Verſammlung zw ckördernd war, ja daß verlief, wobei theiligten mit erregten Gefühlen, oft voll gegenſſitiger Er⸗ bitterung, trennten, läßt ſich wohl denken. All' der kleinliche thun und Eitelkeit kamen da zur vollſten Geltung, und der itwirkung des hieſigen eſigen Neubau ereignete in Handgreiflichkeiten n Schenkelbruch erlitt. ebekannten aufgefunden, bildete die ganze Baar⸗ irgend ein Schriftſtück Erkennung hätte führen ürfte ſchon ein halbes ie Reſte wurden ſofort Früh wurde der ledige, Bauer aus Dürrheim, betroffen haben ſollte. r. 32 ſſch da⸗ ich da⸗ Nähe des betreffenden Krach und ein fürchter⸗ eieilenden bot ſich ein ebenſo die alutheißen Die Verletzungen ſind Fetzen dabei aus, und fiel un⸗ Rohr, das ihm die lagader verletzte, ſo daß und Nackenheim gele⸗ nicht vorhanden zu ſein. auf den Treppen, ſo gewechſelt wurde. Bei tlos entwickelt. Ein erfüllte ſie gegen ihren jetzt ihr Name in eine oktor Nagy's gebracht verfehlten Lebens⸗ ihres Geſchlechtes ſchied. ſie die Seele der Be⸗ ihrer ver⸗ ihren Plan ihr Hof beſtand, zu ge⸗ machen, war eim Leichtes, die ſich nur aus Noth⸗ ſtreungen Führung des zu einer ſtillen Thätig⸗ Verſamm es war April geworden, ſich die Be⸗ Sichüberbieten an Groß⸗ ſt in Gefahr, an dieſen genen Backfteinfaßrſt ereſgnet Ein Arbeſter, welcher kochen⸗ den Theer zu holen hatte, beging die Unvorſichtigkeit, den Theer in einem hölzernen Kübel auf dem Kopfe zu tragen; plötzlich löſte ſich der Boden und das glühende Theer lief dem Träger über den Kopf, das Geſicht und den ganzen Körper. Der Unglückliche wurde dadurch ſchrecklich verbrannt, dah Fleiſch löſte ſich in Fetzen von ſeinem Geſichte ab. Gerichtszeitung. „Maunbeim, 22. Ottober.(Schöffengerſch 1. 1) Hausburſche Heinrich Ginther von Kleinkarlbach, wegen mehrſachen Diebſtahls, erbielt eine Geſammtgefängnißſtrafe von 3 Monaten.—) Jakob Hott, Eiſengießer von Hohen⸗ öllen wurde wegen Diebſtahls zu einer Gefängnißſtraſe von 6 Wochen verurtbeilt.—) Gegen Phalipp Dörſam. Schiffer von Frieſenheim, Friedrich Heck. Schiffer und Wilhelm Müßig, Schiffer, beide von Haßmersbeim, wurden wegen Körperverletzung, und zwar gegen die beiden Erſteren eine Gefängnißſtrafe von je 2 Monaten, gegen Letzteren eine ſolche von 14 Tagen ausgeſprochen.— 40 Leonbard Klemm, Maurer von Heddesbheim wurde wegen Diebſtahls mit einer Gefängnißſtraſe von 6 Wochen beſtraft.— 5) Der Schülerin Eliſe Morlock von hier wurde wegen Diebſtahls ene Ge⸗ fängnißſtrafe von 3 Wochen zuerkannt.— 6) Friedrich Schwarz, Heizer von Heilbronn und Karl Manus, Fabrikarbeiter von Leonbrunn wegen Sachbeſchädigung, Erſterer erhielt eine Gefängnisſtrafe von 5 Tagen, Letzterer eine ſolche von 3 Tagen.— 7) Gegen den Georg Schmitt, Wagner von bier wurde wegen erſchwerter Körperverletzung eine Geldſtrafe von 25 Mark erkannt. Auch bat derſelbe an den Verletzten Adam Kuch dabier eine Buße von 300 Mark zu bezablen.— 8) Dem Johann Kern, Maurer von Het⸗ tingen, wurde wegen Betrugs eine Geldſtrafe von 20 Mork auferlegt.— 9) Anna Munk von Knittlingen erbielt wegen Betrugs eine Geldſtrafe von 20 Mark.— 10) Auguſt Hun⸗ zinger, Taglöhner von Mannheim, wegen Diebſtabls wurde mit einer Gefängnißſtrafe von 3 Tagen belegt. 11) Der Peter Henkel, Schloſſer, Ebefrau in Mainz wurde wegen Betrugs eine Gefängnißſtrafe von 1 Monat zugeſprochen.— In 2 weiteren Fällen erfolgte koſtenloſe Freiſprechung der Angeklagten Manuheim, 23. Oktober.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender Herr Landgerichts⸗Direktor Ullrich. Vertreter der Großherz. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Müh⸗ lbing. 1) Jakob Bernh. Kögel, 2 Jahre alter Bäcker von hier, vorbeſtraft, wird wegen Entwendung einer Taſchenuhr im Wertde von 20 M. zum Nachtheil eines Arbeiters unter Annahme mildernder Umſtände mit 1 Jahr Gefän niß be⸗ ſtraft.— 2) Der 20 Jahre alte Hausburſche Robert Rieſte⸗ rer von bier, wiederbolt vorbeſtraft, wird wegen Entwen⸗ dung von 1 Paar Schuhen und 1 Hemd mit 2 Wochen Haft beſtraft.— 3) Friedrich Baſer, 23 Jahre alter Metzger von hier, hat aus dem Kleiderſchrank eines Buchdruckers einen Ueberzieher und 1 Paar Hoſen entwendet, die der 21 Jahre alte Buchbinder Max Remlinger von Stuttgart veräu⸗ gerte. Erſterer wird wegen Diebſtabls mit 6 Monaten Ge⸗ fängniß, letzterer wegen Heblerei mit 8 Wochen Geſängniß beſtraſt.— 4) Wilhelmine Fritz von Reglisvauſen, 30 Jahre altes Dienſtmädchen, wird wegen Beſtechungsverſuchs anläß⸗ lich ihrer Verhaftung am 4. Oktober mit 1 Monat Gefängniß beſtraft.— 5) Katharina Döhring von Dürrenzimmern, 26 Jahre alt, wird von der Anklage ſich gegen 8 218.⸗St. .⸗B. vergangen zu haben freigeſprochen. *Maunheim, 23. Oktober.(Schwurgexricht.) Vor⸗ ſitzender: Herr Laudgerichtsrath von Buol. Vertreter der Großb. Staatsbebörde: Die Herren Staatsanwälte von Duſch und Diietz. 11. Fall. Die Anklage gegen den 18 Jahre alten ledigen Landwirktb Ferdinand Hofmann von St. Leon, wegen Brandſtiftung. Nach etwa 10jähriger Pauſe brach in St, Leon am 5. Auguſt Abends um 9 Unr Feuer aus, das 4 Scheuern zu Grunde richtete und als Folae eines Blitzſchlags angeſehen wurde. Am 15, einem katholiſchen Feiertage, wurde der Nachmittagsgottesdienſt durch abermaligen Feuerlärm ge⸗ ſtört. In der Nähe des erſten Orandplabes brannten zwei Scheuern und 1 Schopf nieder. Tags darauf, gegen 12 Ubr, erſchreckten neue Feuerrufe die geängſtigte Bevölkerung, die ſich durch bereitgehaltene Wagen zum Fortſchaffen der Habe bereits vorgeſehen hatte. Diesmal war das Feuer in der Scheuer des Bäckers Brecht ausgebrochen. Tags darauf, Sonntag den 17., Nachmittags nach 5 Ubhr, wurde wiederum in der Scheuer des Gaſthauſes zur Krone Feuer entdeckt. Eine halbe Stunde nach Ausbruch des Brandes brach aber⸗ mals in der Scheuer einer Frau Lindauer Feuer aus. Dieſe bat den heutigen Angeklagten, er möae auf den Scheuerboden gehen und die Zualdcher durch Backſteine ſchließen, damit nicht Funken von dem Brand in der„Krone“ hereinfliegen könnten. Hofmann beſtieg den Boden und kam nach eiwa 10 Minuten zurück mit dem Ruf, es brenne in der Scheuer, das könne nur Einer gethan haben, der in der Scheuer verſteckt geweſen ſei. Am 21. wurde der Ort zum ſechsten Male alarmirt, es brannte bei Ferd. Weiß, dem Stiefonkel des An⸗ geklagten, den die eigene Großmutter ſofort für den Thäter bielt. Nichtarbeiten auf den Brandſtätten, ſein Benebmen, verdächtige Acußerungen und frühere Streiche des Angeklag⸗ ten lenkten nun allgemein den Verdacht auf denſelben. Als er andern Taas verhaftet wurde, lebte die ganze Gemeinde wenn nicht Ilona Orcſi geweſen wäre, die alle Mißtöne wieder verbannte, die Erzürnten verſöhnte, zuſammenführte; denn je mehr die Schwierigkeiten ſich häuften, deſto wilder und leidenſchaftlicher wuchs ihr der Muth. „Du haſt verſprochen, ja Dich unzählige Male 1 Deinen Mann für die Sache zu gewinnen“, ſagte bei einer derartigen Berathung die Unterſtuhlrichterin Hawak zu Jlona, zund das wäre Dein Hauptcoup geweſen. Ob mein Mann und noch zehn andere dafür find, iſt meiner Meinung nach nicht maßgebend. So lange wir den Oberſtuhlrichter gegen uns haben, iſt ſoviel wie nichts gewonnen.“ Du biſt ja auf einmal ſehr muthlos geworden“, ſpottete die Oberſiuhlrichterin.„Ich will Dir zeigen, was ich auch ohne meinen Mann im Stande bin, aber ich nicht allein, ſondern wir Frauen überhaupt.“ „Stelle es Dir nicht ſo federleicht vor und betrüge Dich nicht ſelbſt,“ meinte die Frau Stadtphyſikus, die aus Eiferſucht gegen Jlona ſeit jüngſter Zeit mit der Frau Hawak hielk, welche das verneinende Prinzip in den Verſamm ungen abgab. „Wenn wir die ganze Stadt für uns haben, iſt auch noch nicht Alles gewonnen. Denk an die vielen Dörfer und Flecken, die das Uebergewicht an Stimmenzahl haben.“ Ilona war zu klug und zu ſehr mit allen ihren Kräften für das Unternehmen, um nicht von der Wahrheit dieſer Behauptung überzeugt zu werden.„Nun gut!“ ſagte ſie,„ſo müſſen wir auch dieſes Hinderniß zu überwinden ſuchen.“ Aber wie, aber wie?“ riefen Alle durcheinander⸗ Ilona löſte die Verſammlung auf, da man heute zu keinem Reſultate kommen konnte. Jede der Betheiligten ſollte zu Hauſe über die Mittel nachſinnen, auch in der Umgegend die Stimmen für Doktor Naay zu gewinnen; welcher Plan am beſten, den wolle man ausführen. Ilong ahnte nicht wie bald ſie Rath und Hilfe auch für dieſe Schwierigkeit finden und welch' ein Bundesgenoſſe ihr werden ſollte. „Der Ort, in welchem der Adogkat Joſef Oreſi wohnte, gebörte auch noch zu dem Teſchen Wablbezerk und die Vor⸗ 1 0 konnten ihm alſo nicht unbekannt bleiben. Im Gegen⸗ 1115 5 verfolgte ſie mit der Aufmerkſamkeit eines Spür⸗ undes. Freundinnen zu ſcheitern, Gortſetzung folgt⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 25. Oktober. erleichtert auf, weſtere Brandfälle erfolgten nicht mehr Im Ganzen fielen dem frevelhaften Treiben 17 Scheuern zum Opfer; die Geſchädigten ſind in mehreren Fällen Verwandte des Hofmann, zu deren Gebäulichkeiten dieſer ſich, ohne Miß⸗ trauen zu erregen, leicht Zutritt verſchaffen konnte. Neben Schadenfreude ohne beſonderen Anlaß, mag auch Rachſucht für derbe Zurechtweiſung wegen in der„Krone“ verübten Un⸗ fugs Motiv zu if Unterſuchun den Brandſtiftungen geweſen ſein. In der Unter ift machte der Angeklagte einen ernſtlichen Selbſtmordverſuch, den er heute als ein Scheinmanöver bin⸗ ſtellen will, indem er die gewünſchte, aber nicht gewährte Verbringung in den Hof habe erzwingen wollen. Die Ge⸗ ſchworenen bejahten die Schuldfrage bezüglich der Brandſtif⸗ tung am 16. der zweiten am 17. und der letzten am 21. Aug, worauf Verurtheilung zu 7 Jahren Zuchthaus erfolgte. Die Vertheidigung führte Anwalt Br. Katz. 12. Fall. Die Anklage gegen Ludwig Weißert, Bäcker hier und ſeine Ehefrau Amalie, geb. Stahl, wegen betrügeri⸗ ſchen Bankerutts, bezw. Beihilfe hiezu. Weißert betrieb hier pachtweiſe eine Bäckerei mit unbefriedigendem Erfolg. Er gerieth in Concurs und ſchaffte am 28. Auguſt einige Fahr⸗ niſſe bei Seite, indem er ſolche bei Verwandten unterbrachte, wobei ihm ſeine Ehefrau behilflich war. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage hinſichtlich des Weißert unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände, worauf 5 Monate Gefängniß, abzüglich Unterſuchungshaft, erkannt wurden, während die Ebefrau Freiſprechung erzielte. Vertheidiger Herr Anwalt Dr. Roſenfeld. 18. Fall. Unter Vorſitz des Herrn Landgerichtsrath Waltz und Vertretung der Gr. Staatsbehörde durch Herrn Staatsanwalt Duffner. Die Anklage gegen Gottl. Otto, 22 Jahr alt, Schleifer von Oberwalba, wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit. Derſelbe, wiederholt vorbeſtraft, ließ am Montag 22 Sep⸗ tember die Arbeit ruhen und zechte. Als in der Wirthſchaft eine 53 Jahre alte Frau nach Schueidergeſellen fragte, gab er ſich als einen ſolchen aus und erbot ſich ſie noch zu einem weiteren Geſellen zu führen. Nun führke er die Frau in die Gegend des Mühlauſchlößchens und verſuchte ihr Gewalt anzuthun, was ihm aber in Folge nahender Hilfe nicht ge⸗ lang, Seine Abſicht, die Frau als die Schuldige hinzuſtellen, mißlang. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage unter Ausſchluß mildernder Umſtände, worauf auf 2 Jahre Zucht⸗ haus erkannt wurde. Vertheidiger Anwalt König. Hiermit erreichten die Schwurgerichtsſitzungen ihr Ende. Tagesneuigkeiten. Wien, 28. Okt. Erdbeben) In Klggenfurt iſt am 21. d.., Morgens 7½ Uhr, ein etwa zwei Sekunden währendes Erdbeben, ebenſo geſtern Nachmittag um 2 Uhr ein ſolches in Plevje(Bosnien) und heute Vormittag 10½ Uhr ſind in Domanovic Erdſtöße verſpürt worden, denen zwei ſchwächere von 8 Dauer folgten. Paris, 22. Okt.(Neue Mode.) Man hat neuer⸗ dings eine ſehr pikante Spezies von Menukarten eingeführt. Pikante Straßenſcenen, von den erſten Karrikaturiſten ent⸗ worfen, Nachahmungen der Senſationsbilder aus dem letzten Salon, Porträts preisgekrönter Schönheiten, Bilder bexühm⸗ ter Künſtlerinnen ꝛc. ſchmücken jetzt die Menukarten. Natür⸗ lich wechſelt das Sujet nach der Art des Diners. Bei einem diplomatiſchen Diner ſind Menukarten mit dem Konterfei des vom Hausherrn vertretenen Mongarchen am Platze; für Jagd⸗ diners gibt es luſtige und ernſte Epiſoden aus dem Leben eines Nimrod. Eine andere zarte Aufmerkſamkeit beſteht da⸗ rin, daß man jedem Theilnehmer eines Jagddiners eine Gruppe des von ihm am Tage erlegten Wildes von einem Schnell⸗ photographen aufs Menu zaubern läßt. Allerdings figurirt da häufig in der beſchriebenen Ecke mehr Wild wohl in ge⸗ bratenem Zuſtande, als auf der für das Bild reſervirten Aläche. Für Diners, denen ein Tänzchen folgt, ſind Ball⸗ gruppen auf den Menus vorgeſchrieben.— Damen in dufti⸗ gen Toiletten, Herren im bunten Frack, einzelne Typen des Militär- oder Zigeuner⸗Orcheſters. Bei literariſchen Diners gibt es Menus mit Aphorismen von Paul Bourget, Mon⸗ paſſant und anderen Mode⸗Autoren, für das ateme werden ivylliſche Schäfer⸗Embleme aus Watteau's Tagen er⸗ koren. Stolze Hausfrauen pflegen auf den Menus eine Ab⸗ bildung ihrer mit allen Erfindungen der Neuzeit verſehenen, im, Style“ gehaltenen Küche beizugeben. Noch weiter ging ein ufliger Junggeſelle, der ſeine Menus einzig mit dem ſprechen⸗ den Porträt ſeiner— Köchin ſchmückte. Ob dieſe Parifer Mode allgemein Nachahmung finden wird, bleibt abzuwarten. — London, 22. Okt.(Ein leichter Poſten.) Der durch den Tod des engliſchen Geiſtlichen Henrtz Wbite vakant gewordene Poſten eines Kaplans des engliſchen Unterbauſes iſt dem Erzbechanten Jarrar angeboten und von dieſem geceptirt worden. Das Amt iſt kein ſehr ſchwieriges. Der Kaplan hat täglich beim Beainn der Sitzung den Sprecher in den Sitzungsſaal zu begleiten und dort das Gebet zu ver⸗ leſen, das vor unendlichen Jahren verfaßt wurde und nur im Manuſtript vorhanden iſt. Es iſt nie gedruckt worden und außer den Abgeordneten, die beim Gebet anweſend ſind, kennt Niemand den Inhalt deſſelben, da während des Gebetes glle Zubbrer⸗Tribünen verſchloſſen find. Erſt wenn das Unterhaus ſeine Andacht verrichtet hat, tritt die Oeffentlichkeit der Verhandlung ein. Beim amtlichen Kirchendienſt des Unterbauſes in der St. Margaretha⸗Kirche, die dem Abgeord⸗ netenhauſe gegenüber in unmittelbarer Nähe der Weſtminſter⸗ abtei liegt, hat der Kaplan den Sprecher, der dann in jeiner Galarobe erſcheint, zu begleiten, aber ſolche Gelegenheiten ſind äußerſt ſelten. Der letzte ſolcher Kirchenbeſuche fand vor drei Jahren, anläßlich des Jubiläums der Königin, ſtatt, wo das ganze Unterhaus in corpoxe ſich in dem Gottes hauſe Anfand. Das mit dem Poſten des Kaplans verbundene Jahresgehalt von 400 Pfund Sterl. wird alſo ſehr leicht verdient. Theater und Muſtk. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Erſte Volks⸗Vorſtellung. 5 Daß auch die weitern Volkskreiſe ſich für die klaſſiſchen Werke unſerer Muſikheroen begeiſtern, bewies der geſtrige Theaterabend. Ein übervolles Haus lauſchte mit Andacht den unvergänglichen Klängen von Weber's„Freiſchütz“ und wenn in den Ernzelleiſtungen auch manches zu wünſchen übrig blieb, ſo war der Geſammteindruck der Vorſtellung doch ein befriedigender. Vor Allem intereſſirte Herr Mittelhauſer als„Max“. Ein ſchmelzreiches Organ, eine ſtattliche Bühnenerſcheinung und ein verſtändnißvolles Spiel vereinen ſich bei dieſem Künſtler zu einem harmoni⸗ ſchen Ganzen, Herr Carklhof als„Caspar“ gab ſich alle Mühe, den Anforderungen ſeiner Partie zu genügen. Frl. Matura ſang die„Agathe“ und wurde auf's Beſte durch Irl. Sorger als„Aennchen“ unterſtützt. Die übrigen Partieen waren in bekannter Weiſe beſetzt. In der Wolfs⸗ ſchlucht erſchlen wieder der wohlbekannte zoologiſche Garten, welcher einer Renovation dringend bedürftig wäre. Das Orcheſter, unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Hofkapell⸗ meiſter Weingartn er, ſtand auf der Höhe der Situalion. Ein durchaus ungerechtfertigtes, wenig verſtändiges Ziſchen machte ſich auch geſtern wieder bemerkbar. A..-Ch. ze Worms, 28. Oktbr. Der Verwaltungsrath des Städt. Spiel⸗ und Feſthauſes hat am Sonntag einen erſten Verſuch mit einem Volks⸗Concerte gemacht, in welchem für geringes Eintrittsgeld ächte Kunſt Jedermann zugänglich gemacht war. Es machte einen eigenartigen Eindruck, daß alle Vorträge von der„Sängerbühne“ her erklangen, das Publikum alſo die Künſtler nicht vor ſich ſah; dies erhöhte 7 eine Bearbeitung des Sudermanniſchen Werkes, die Empfänglichkeit für die Muſif, und ganz beſonders, als bei einigen im zarteſten Pianiſſimo beginnenden Orgelvor⸗ trägen das Haus gänzlich verdunkelt wurde. Göthes Zweifel, ob ein Publikum ſich eine ſolche— im Uebrigen von ihm bei Concerten für wünſchenswerth erklärte— Verdunkelung würde gefallen laſſen, wurde hier durch die Thatſache wider⸗ legt: mit größter Sammlung und Theilnahme lauſchten die Hörer dem von den Künſtlern dargebotenem Vortrefflichen. Herr Muſikdirektor Hänlein von Mannhe im iſt als ein gervorragender Orgelkenner und als beſonders feinfinniger Orgelſpieler weithin bekannt, und er hat ſeine Meiſterſchaft im hellſten Lichte gezeigt. Durch ſorafültigſte Regiſtrirung brachte er zum Entzücken der Hörer die herrlichſten Wirkungen hervor, die namentlich in dem„Vorſpiel zu Parfifal“ über⸗ raſchten. Es war ein wirklich orcheſtraler Eindruck; und eine große Freude war es, zu hören, wie die Spielhausorgel über die ſich Herr Hänlein wie auch Herr Hugo Becker in warmen Worten der Bewunderung äußerten— unter den Händen eines ſolchen Meiſters die glänzendſten Vorzüge ent⸗ faltete: wir nahmen eine ſolche Feinheit und Lieblichkeit der Stimmen wahr, eine Zartheit der Uebergänge, eine muſikaliſch richtige allmälige Steigerung, einen Glanz und eine Wucht in den Bäſſen und dem Fortiſſimo, daß auch dem verwöhn⸗ teſten Ohre nichts zu wuͤnſchen übrig blieb.— Für das er⸗ krankte Fräul. Keller war in letzter Stunde Fräul. Lili Keil aus Darmſtadt eingetreten, ein Erſatz von durchaus voll⸗ werthiger Art. Eine ſchöne, jugendfriſche Stimme, inniger, edler muſikaliſcher Vortrag bei deutlicher Ausſprache der Worte gewannen den lebhaften Beifall des Publikums und laſſen uns die Hoffnung ausſprechen, die Künſtlerin noch öfters in den hieſigen Concerten zu hören. Als Meiſter erſten Ranges erwies ſich Herr Hugo Becker aus Frankfurt, der berühmte Sohn des berühmten Quartettmeiſters Jean Becker. Die Muſik, die er ſeinem Inſtrumente— einem der beſten von dem berühmten Stradivarius— entlockte, entzückte die Ohren und die Herzen, und Alle waren einig in der Empfindung: Das war edelſte Kunſt, edelſte Meiſterſchaft! Möchte es uns beſchieden ſein, ſämmtliche drei Künſtler noch häufig hier zu hören! Parißs, 23. Okt. Die neue Oper„Benvenuto Cel⸗ lini“ von Diaz wird im Monat Dezember in der Opéra comique zur erſten Aufführung gelangen.— Das„Théstre libre“ wird mit einem fünfaktigen Schauſpiel„Die Ehre“ eröffnet; daſſelbe iſt nicht wie früher mitgetheilt worden iſt, ſondern ein durchaus ſelbſtſtändiges Bühnenſtück von Henry Fovre. Aeueſtes und Felegramme. Berlin, 23. Okt. Betreffs der militäriſchen Be⸗ glückwünſchung Moltke's iſt vom Kaiſer beſtimmt worden: Vormittags 11¾ Uhr verſammeln ſich die Generalinſpekteure, Generalfeldmarſchälle und komman⸗ direnden Generale im großen Saale der Moltke'ſchen Wohnung; gleichzeitig erwarten die erſte Compagnie des zweiten Garde⸗Regiments mit ſämmtlichen vorher aus dem Schloß abzuholenden Fahnen, einſchließlich derjenigen des Colberg'⸗ ſchen Grenadier⸗Regiments Nr. 2, deſſen Chef Moltke iſt, ſowie die erſte Eskadron der Garde⸗ Küraſſiere mit Standarten am Siegesdenkmal die Ankunft des Kaiſers. Sodann werden die Fahnen und Standarten nach dem Verſammlungsſaal ge⸗ bracht, nachdem der Kaiſer zuvor eine An⸗ ſprache an die kommandirenden Generäle daſelbſt gehalten. Hierauf begeben ſich der Generalſtabschef Walderſee und Generallieutenant Wittich nach den Gemächern Moltke's, geleiten denſelben als Ehrendienſt vor den Kaiſer, welcher dem Jubilar ſeine Glückwünſche, wie die der Armee dar⸗ bringt. Die Fahnen und Standarten bleiben bis zum 27. ds. Mittags in der Wohnung Moltke's. Sobald der Kaiſer das Generalſtabsgebäude wieder verlaſſen hat, er⸗ ſcheinen die Prinzen des Königshauſes, ſowie die in der Armee dienenden Prinzen der ſouveränen Häuſer zur Be⸗ glückwünſchung. Berlin, 23. Okt. An der Konferenz unter Vor⸗ ſitz des Staatsſekretärs Bötticher wegen Vorbereitung eines handelspolitiſchen Abkommens mit Oeſter⸗ reich nahmen Theil: der Generalkonſul Jordan, Lega⸗ tionsrath Lindenfels, die Geheimeräthe Huͤbner, Wermuth, Neumann, Regierungsrath Henle, Generalſteuerdirektor Schomer, Geheimer Finanzrath Schmidt, die Geheimräthe Mosler, Thiel, Landrath Dr. Wentzel, der bayeriſche Generaldirektor May, Geheimrath Landmann, ſächſiſcher Zolldirektor Golz, Geheimrath Bötticher, der württem⸗ bergiſche Regierungsdirektor Gaupp, Oberſtnanzrath Fiſcher, der badiſche Zolldirektor Lepique, der Miniſterialrath Scheerer und der reichsländiſche Unter⸗ ſtaatsſekretär Schraut. Berlin, 23. Oet. In einem Hauſe der Zahn⸗ ſtraße hat der frühere Landwirth Gaſt, offenbar in Folge von Nahrungsſorgen, ſich ſelbſt und ſeine 5 Kinder von 14 bis 2 Jahren vergiftet. Er brachte den Kindern das Gift in Abweſenheit der Mutter durch Zuckerwerk bei, Gaſt und 3 Kinder wurden todt aufgefunden; zwei Kinder, die das Gift nicht vollſtändig verſchluckt und zum Theil ausgebrochen hatten, ſind am Leben und außer Gefahr. *Blankenburg i. Harz, 23. Okt. Der Kaiſer traf hier um halb 6 Uhr Nachm, ein und wurde vom Prinzregenten von Braunſchweig bewillkommnet. Paris, 28 Okt. Die„Liberte“ meldet: Die konſtitu⸗ tionelle Rechte beſchloß, ohne Aufſtellung eines kormellen Programms die konſervativen Intereſſen zu wahren, jedoch mit Rückſicht auf den deutlich kundgegebenen Willen des Lan⸗ des, eine konſtitutionelle Politik zu verfolgen und acceptable Maßnahmen der Reglierung zu unterſtützen. * Liſſabon, 28. Okt. Eine neue politiſche Vereinigung ſich hier unter dem Namen liberale Liga gebildet. ie zählt bereits viele namhafte Politiker, auch mehrere Mi⸗ niſter, zu ihren Mitgliedern. *Edinburg, 23. Okt. Gladſtone erklärte vor einer Wählerverſammlung in Midcalder, er beabſichtige nicht die Aufhebung der anglo⸗iriſchen Unionsakte oder Ent⸗ fernung der iriſchen Deputirten aus dem Parlamente in Weſtminiſter. Er wünſche jedoch, an Irland die Con⸗ trole der Lokalangelegenheiten zu übertragen. Er ſei ge⸗ neigt, einen Geſetzentwurff zu Gunſten des Acht⸗ ſtundentages für Bergarbeiter zu unterſtſtzen, aber keine allgemeine diesbezügliche Vorlage, bis die Frage ſorgfältig geprüft ſei. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effeetenbörſe vom 23. Oktober. An der heutigen Börſe ſtellten ſich Anilin⸗Aktien auf 279., Brauerei Schwetzingen 70., Brauerei Werger 70½ bez., Badiſche Brauerei wurden zu 69 pEt. umgeſetzt. Toursblatt der Maunheimer Börſe vom 23. Okt. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mart 108 90 b 4 N. Hyp. Pfobr. S. 48 46100.10 0 1886 106.50 ba 1 4 5 75„ 47—49 100 75 P E„„ fl. 102.11[4„ 5 8 109.80 bz 4„ T. 100 Sooſe 142.95 633½ Manuheſmer Obl. 1888—.— 0 3 Reichsanleite 87— 53 5„ 1885100.65 bz 8 0 1 95.70 P34 5„ 1890102.— 6 4 1 107.40 58 4 Heidelberg 100.50 bz 3 Prouß. Conſols 86 50 bz 4 Freiburg i. D. Obl. 101.— 653 2%„ 5 98.70 53 3½ 5 15 98.— bz 5 105.75 b3%½ Lubwigshafen Mr 1038— 53 4 Bayer. Obligationen Mk. 105.10 G4 55 101.50 G 4 Pfälz. Judwigsbahn Mk. 108.— P4½ Wagh. Zuckerfabri 101.— 4 Pfälz. Judwigsbahn fl. 101.— Pf5 rsbeimer Spinnerei 101.— P 3„ Maxbahn 103.— 55 Bekein. Chem Fabrilen 89.10& 4„ Vordbahn 102.50 P5 Weſteregeln Alkanfwerke 103.— P 2/„ Priorit 98 40 bs 4½/0. Br..d. Spey. Zalw. 104.— 533 a½Rhein. Hyp.⸗Bandbriefeſ 94 70 b8%% AſtofffabrikWaldhoff12bz. u. G Actien. Badiſche Bant 117.— 6 Wergerſſche Brauerei 70.½ bß Aheiniſche Crebitbauk 190.50 8[ Badiſche Branerei 69.— 55 Kheia. Hyp.⸗B. 60 pat..185.50 Ganter, Brauerei Freiburg 126— P Pfälg, Hüs.-Bank 117.50 bz Brauerei 3. Sonne Welz 120.— Man e Bank 1255 bs Malzſabr. Hochheim—.— annheimer Volksbank 125.50 63 Manuh. Dampfſchleppſchiſf. 180 50 Deutſche Untonbank 85 50 PCböln. Rheinn. Seeſchifffahrt 60— Gewerbebank Speyer 500% Ef110.— P Babd. Schlſffahrt⸗Aſſeeurauz 1100 Pfälziſche Zudwigsbahn 225.— C Baß. Rilck⸗ u. Mitverſich. „ Maxbahn 150.— P] Manuheimer Verſicherung 550.— 6z „ Nordbahn 119.— Manuheimer Rückverſtich. 400— P eibelberg⸗Speyerer Bahn 44.80 bz Württ. Trausportverſich. 715— G tamm.-Akt. d. Ver. ch.Fahr. 39.— bz Oberrhein. Verſ.-Geſellſchaft 360— 5 Vorzugs-⸗Akt„„0% K. 90.— 05 Oggersheimer Spinnerei 57.— P Badiſche Anilin u. Spda 379.— G Ektlinger Spinnerei—.— Weſteregeln Alkaliwerle 150.— P] Manußelmer Lagerhaus 91.50 P Chen. Fabrik Goldenberg 112. 57 Deutſche Seehaudl.— Hofmann u. Schöstenſack 79 5o P Manuh. Gum. u. Asbfbrk. 57.— 9 Lerein D. Oelſabriken 103,½ vz Karlsruher Maſchinenbau Waghöusler Zuckerfabrit 92.— b5 Spinnerei Mannheimer Zuckerraffiu. 91—. 0 arlsr. Nähmf. Haid u. Nen—. Maunheimer Aktienbrauerei 167— P Spey. Dampfziegelei in Zig. 172.— Sichbaum-Brauerei 188— Verein, Speyerer Ziegelwerke187.— G Zudwigshafener Brauerel 199— 7195 Preßh. u. Spritfabr. 8 Schweßzinger Brauerei 70.— 5Portl.⸗Tementwk. Heidelbrg. 154.— bz Brauerei z. Storch 118.— Zellſtofffabrit Waldhot 193— Seidelbergerkletienbrauerei 188 25 Emaillirwerke Maikammer 128.50 8 Brauerei Schwarz 189— Sinner Brauerei, Spiritus ⸗· und Preßhefefabr. 19 Maunbeim, 23. Okt. 25⁵ W (Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälger 20.25—31— Hafer, norpdeutſcher 16 50—16.25 „ korddeutſcher 20.50—20.75 1 ruſſtſcher 17.75.—18.50 „ ruſſ Azima 23.——288.— Mais amerſkan. Mixed 18.50—.— 0 Saxonska 22.25—22. 75 Donau 18.50—.—— Girla 21.75—.50 Kohlrepz, deutſcher 26 25—27.— 0 Taganrog 21.75 23.75 5 ungar. 27.76—98.— „ La Plata 21 25—.50 Kleeſamen, deutſcher 1 25.——100.— „ kumäniſcher 21.50—29.25 11 80.——85.— „ Theodoſia 28.60—22 75 Juzerne 100.——104.— Kernen 20.50—89. 75 Provencer 110.——115.— Roggen, pfälzer), 18.—18 25 Eſparſette 26.50—.— 2 ruſſtſcher 18.——18 25 Leinöl, mit Faß 56.50——.— Gerſte, hierländiſche 17.50—17.75 Rüböl„ 8 63.—— 5 pfälzer 18.30—18.50 Petroleum Faß fr. m. 20% Taru 22 75 1* ungariſche 20.——.28 poer Rohſprit, Inland 118.50—119.— Hafer, badiſcher 14.50 14.75 7oer„ unverſteuert——30.50 „ württ. Alp 16.—16 2⁵ 4 4 N Nr. 00 85.— ö5 80 5C 25 50 6.— (Roggenmehl Nr. 0 29— 10 25.50. Weizen, Roggen und Gerſte feſt. Hafer behauptet. Fraukfurter Mittagbörſe. Irankfurt a. M. 23. Okt. Die Kaufluſt der hieſigen Börſe hielt zwar auch heute an, doch erſtreckte ſich dieſelbe nur uoch auf einzelne Gebiete, während im Uebrigen ſich das Geſchäft ziemlich ruhig geſtaltete. Bevorzugt waren nament⸗ lich portugieſiſche Werthe. 700 trat heute für Zproc. Reichsanleihe und Konſols zu uenerdings anziehen⸗ den Courſen lebhafte 7 5 hervor. Banken waren auf Deckung gebeſſert. Einer allgemeinen Aufswärtsbewegung der Courſe wirkte aber entgegen, daß bon Wien aus Staats⸗ bahnaktien und Lombarden ziemlich ſtark abgegeben wurden. Nachdem die Stimmung zeitweiſe ziemlich feſt geweſen war, ſchwächten ſich die Eourſe gegen Schluß wieder ab, da von Berlin aus, fortgeſetzt ein ziemlich empfindlicher Druck ausgeübt wurde. Von Induſtriewerthen ſetzten Laura niedriger ein, Gelſen⸗ klirchen haben 1,10 pCt. gewonnen, auch Alpine lagen feſt. Badiſche Anilin.70 pCt., Nordd. Lloyd 2 pCt. höher, wo⸗ gegen Oelfabriken 1 pCt. eingebüßt haben. Frankfurter Bankaktien. otthard 108. — Jura 116.70 270 Union 125.50 ichsd Schweizer Weſtbahn 39.70 Berl Fandelg Gef. 168 0 Hdrenal inten aee be Deutſche Bank 168.90 Ruſſiſche Südweſt 85.10 Dresdener Bank 155.70 Staats-Fonds. Schaafhauſener=V. 116.40 Effekten-B. 128.— Darmſtädter B. 156.90 Ungar, Goldrente 39.59 Papierrente 87 60 Oeſterr. Silberrente 77.05 Rhein. Credit 8, 128.20 Ruſſen 97.10 Deutſche Union⸗B. 86.50 Ruff. Conſols 102.40 Deutſche Vereins⸗Bank 115.50 Spanier 76.— Länderbank 202 Banque Ottomane 122.90 Eiſenbahn⸗Aktien. 940 Judwigsbahn 116.80 Abeck⸗Büchen 186.80 Marienburger 68.90 85 80 5 Siackal, albh eſterr Franz. Staatsb. 218% Galizier 176¼ Buſchtherader 424½ Duß-Bodenbacher 484% Lemberg⸗Czernow. 204— Elbethal 210½¼ Lombarden 180% Schweizer Central 165.50 5 Nordoſt 145.— Amerik. Produkten⸗Märkte. Italiener 93.— Türken 18.10 Türken⸗Oooſe 34.50 Ottom. Zoll⸗Obl. 80.95 Serbiſche Tabak 83.50 Egypter 96.75 4 pCt. Griechen 78.50 Induſtrie⸗Werthe. Nordd. Llovd 148.— La Veloce 79 50 Bad. Anilin 284.— Cement 157 80 Alpine 81.90 Laura 187.50 Gelſenkirchen 189.80 Schlußcourſe vom 28. Okt. New⸗Nor: Chicago at Weizen Mais Schmalz Caſfee Weizen Mais Schmalz Januar 116— 16.45—— Februar—————————— ee März 111——— 15˙70 April—————— Mai 112— 60—— 15.45 108— 58— Juni—————— Juli————.————— Auguſt—————————— September—————.——— Oktober 107½ 58—— 18.20—— 50%(—— November 108¼————— 17.75 Dezember 1097/ 59—— 17.20 104 50% 2 Tear 8——** 355 Waſſerſtands⸗Nachrichten Rbein Konſtanz, 28 Okt. 3 88 m. + o. ot Juningen, 28. Okt.50 m + 0 08 Kehl, 28 Okt 2 20 m—.05 Sauterburg, 28 Okt..30—9084 WMaxau, 23 Okt. o% m +(0. WMannbeim, 23 Okt..78 m +.88 Mainz, 28 Okt..90 m +.80 f Herren⸗ und Damen⸗Friſeur P 3, 13 Adolf Bieger Planken, neben Hotel Kaiſerhof. Gemeinnütziges. Die Näſſe der letzten Zeit hat ſicher wieder eine Menge Stiefel verdorben, und es kann deßhalb nicht genug darauf hingewieſen werden, daß das„Schubfett Marke Büffelbaut“ ſelbſt ſchon ganz hart gewordenes Leder wieder weich und geſchmeidig macht. Noch beſſer iſt es aller⸗ dings, die Stiefel, ſo lange ſie noch gut ſind, damit regel⸗ mäßig zu behandeln, wodurch ſie ſehr dauerhaft und weich bleiben, ohne daß das tägliche Glanzwichſen ausgeſetzt zu werden braucht. 88554. Verkaufsſtellen ſiehe Inſerat. Bingen, 23 Okt. 2 40 m. +.20 Kaub, 23. Okt 2 65 n + 080. Koblenz, 23 Okt 267 m.—.80. Köln, 23 Okt..786 n. + 089 Ruhrort 23. Okt 179 mw. + 0 4 Ned a r Mannbeim, 28 Okt. 437 +71,28. Heilbronn, 28. Okt. 4 40 m. 4.12. 3 Benerel⸗Auzeiger 5. Seite Bekannkmachung. Die Bornahme der geſetz⸗ lichen Impfung in der Stadt Mannheim betr. (259) No. 105,360. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, doß die geſetzliche Impfung nur noch am 15., 18., 22. und 25. dieſes Monats in dem Impflokal Lit. R 2, 2(Zimmer 22) Nachmittags 2 Uhr vorge⸗ nommen werden wird. Wir fordern die Eltern der im Jahre 1889 und früher noch nicht ge⸗ mpften Kinder auf, die Letz⸗ teren am Samſtag, den 18. ds. Mts. zur Impfung vorzu⸗ ſtellen, andernfalls ſtrafend ein⸗ geſchritten wird. Auch werden am obigen Tage die noch nicht geimpf⸗ ten Kinder der im laufenden Jahre hierher zugezogenen Eltern geimpft und müſſen dieſe ebenfalls zur Vorſtellung gebracht werden. Schließlich bemerken wir noch, daß an den beiden Endterminen die in der erſten Hälfte des laufenden Jahres dahier geborenen noch nicht geimpften Kinder, welche am früheren Er⸗ ſcheinen durch Krankheit ge⸗ hindert waren, zur Vorſtellung zu gelangen hahen. 88210 Mannheim, 14. Oktober 1890. Großh. Bezirksamt: Wild. Aulage von neuen ſtädtiſchen Jagerplätzen. No. 17,082. 1 5 Folge Aus⸗ baues des Friedrichringes iſt die Stadtgemeinde Wlchen ver⸗ anlaßt, bis zum nächſten Früh⸗ jahr dle ſämmtlichen Lager⸗ und Gewerbeplätze beim Schlachthauſe zu kündigen. 88246 Zum rſatze dieſer aufzuheben⸗ den Lagerplätze hat der Stadt⸗ rath beſchloſſen, jenſeits Neckars in der Quergewann, angrenzend an die Gewannen Hochwieſen, Spelzengärten 1 und langen Röt⸗ tern neue e einzuräumen und ſolche vom 1. Dezember 1890 ab 15 verpachten. er Pachtpreis iſt auf 20 Pfen⸗ ſet gh e und Jahr eſe eg bringen dies ber allge⸗ meinen, und insbeſondere auch ur engtniß der Pächter der bis⸗ erigen Lagerplätze beim Schlacht⸗ auſe mit dem Beifügen, daß chon jetzt Anmeldungen für Pacht von neuen Lagerpätzen in der Duergewann auf dem Tiefbauamte 8 können, woſelbſt auch lan des neuen Terrains 1 eſehen werden kann. ie Anmeldungen ſind aber längſtens innerhalb vier Wochen anzubringen. Mannheim, 6. Oktober 1890. Stadtrath: Bräunig. Kieſer. Mffenlliche Jerleigerung. Samſtag, d. 25. Oktober d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich in Lit. G 7, 18 1. St. dahier 88865 1 Pianino, 1 Divan mit 2 Seſſel, 1 Kanapee mit 2 Fauteuil und 6. Seſſel, 2 Schreibtiſche, 1 85 reibbureau, 1 Silberſchrank, ult, 4 Tiſche, 3 Gaslüſtre, 1Kaffecſervis. 2 Waagen, 1 Näh⸗ maſchine, Komoden, Schränke, Kanapee, Seſſel, Nachttiſche, Waſchtiſche, Vorhänge, Bilder, Spiegel und noch BVerſchiedenes 128 Baarzahlung im Voll⸗ reckungswege öffentl. verſteigern. Mannheim, 283. Oktober 1890. urgard, Gerichtsvollzieher. Tatrennerſteigerung. Die hieſige Gemeinde läßt am Mlttwoch, den 29. d. Mts., Vormittags 10 Uhr in dem Farrenhofe dahier einen Far Schlachten geeigneten fetten arren öffentlich verſteigern. en, 23. Oktober 1890. ürgermeiſteramt: Herbel. 8 Grohe Perſfigeung von Tuchwaaren. 27. u. Dienſtag, jeweils von aeee 2 Uhr ab, 0 ich in Verſteigerungslokal ., 17 im Hofe links im Auftrage des Herrn Kauf⸗ manns Salomon Herz die Reſtbe⸗ ſtände ſeines gehabten Buxkin⸗ lagers, beſtehend in Ueberziehern, Anzüge u. Hoſenſtoffen in nur uten Qualitäten und paſſenden bſchnitten. 88877 Gg. Anstett, Auctionator. B 5, 2. Billige B 5, 2. Herren⸗Filzhüte pon Mk.— 80 Pf. zu 1 Mk. 50 Pf. ſind in großer Auswahl bei dem Unterzeichneten zu kaufen. n Sonntagen den ganzen Tag. Gg. Auſtelt. 2. B 5, 2. meinem Gr. Bad. Stantseiſenhahnen. Holz⸗Nerfeigerung. Montag, den 27. d. Mts., Vormittags 9 Uhr wird auf dem Holzz Fi magazins(8 eine Partie Hol; Kohlen und Koks ſteigert. 88882 Die Steigerungs⸗Bedingungen werden vor der Steigerung be⸗ kannt gemacht. Mannh heim, 21. Oktober 1890. huverwaltung. ahne, ſowie öffentlich ver⸗ Groß Feuerwehr. Die Wahl eines zweiten Hauptmanns für die II. r, hier No. 170. Zur Vornahme dieſer haben 2708 1 auf ontag, d d. Mts., Abends 98 7 7bie 8 Uhr in dem kleinen Sitzungsſgale des Rathhauſ es dahier anberaumt. Indem wir die Mannſchaft ge⸗ dachter Compagnie hievon in Kenntniß ſetzen und zur zahlreichen Betheiligung einladen, machen wir zugleich auf 8 4 der Statuten aufmerkſam, wonach zur Giltig⸗ kett der Wahl die Anweſenheit von mindeſtens der Hälfte der ſtimmberechtigten Mannſchaft erforderlich iſt. 88804 Mannheim, 21. October 1890. Der M. Wirſching. W. Siegel, Schriftführer. Mannheimer Militärvereins⸗Verband. Auch bei der Freitag, den 55 5 ſtattfindenden allgemeinen Moltke Ititt 1576 für die Mitglieder unſerer ereine mehrere 55 rſtand. Wosfmamnsate, Werein Bienſgg 28. Oktober 1890, 8¼ Uhr Caſino⸗Saale Ortrag des Herrn Prof. Dr. ree Cohn aus Heidelberg über „Lagerhäuſer und Lagerſcheine“ Für Nichtmitglieder ſind Abon⸗ lie Sarte A M. 12 für ſämmt⸗ liche Vorträge, Tageskarten à M. .50 in unſerem Bureau, in der Zel Muſikalienhandlung K. Ferd. eckel, in den Muſikalienhand⸗ lungen A. Donecker, A. Has⸗ denteufel, Th. 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Entlaſtung des Aufſichtsrathes und der Direktion. 4. Wahl a. eines Aufſichtsrathsmitgliedes in Folge des perio⸗ diſchen Auskrittes, b. zweier Reviſoren. Die Legitimationskarten beliebe man gegen Nachweis des Actienbeſitzes bis zum 12. November auf dem Comptoir des Bankhauſes Salomon Maas hier in Empfang zu nehmen. Mannheim, den 24. Oktober 1890. Die Direktion. E 300 e Hrr⸗ als 5 BRechtsanwalt niedergelaſſen. 85 vV. Harder, Mannheim N2 1. eulber. dem Kaufhaus. 322 88758 machk fich die ⸗ Stu aaeft Geſellſchaft für die Mitglieder das 11 erwerben und die auf dieſe Looſe itglieder zu 75 Janif Monat 11 eine Prämienziehung ſtatt, wobei jedes Loos mit einem reffer gezogen wird. Jahresbeitrag M. 12— ee, 101 10,50 und e M. 3,50. Statuten verſendet T. J. Saanger Zur Aufgabe Geg le an Serienloſen fallenden Gewinne unter die nerwehr. Kameras 88819 Leonhard Müller, Arbeiter der 3. Compagnie, iſt geſtorben. Die Beerdi 1 findet eine Nachmittag 3 Uhr von der 2 S aene 18 5 aus ſtatt und werden die Mitglieder des Torps hiermit eingeladen, dem verſtorbenen Cameraden die letzte 7 zu erweiſen. Sammlung ½ Uhr an 17 Louiſenſchule. Mannheim, 23. Oktober 1890 Der Hauptmann: W. Bonquet. Danlsagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte unſeres un⸗ vergeßlichen Gatlen, Vaters, Schwieger vaters, Bruders, Schwagers und Onkels 88857 Jacob Kramer, Lohnkutscher 5 ſowie für die überaus zahlreiche Blumenſpende, ſprechen wir hiermit unſeren innigſten und wärmſten Dank aus. Mannheim, den 23. Oktober 1890. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marie Kramer Wwe Dins Liffenhansbap gelle. Freitag, den 24. Oktober, 8 Uhr Abendgottesdienſt. Herr Vikar Hauß. Beneral⸗Anzeiger 6. Seite. Moltke-Feier. Einladung und Appel an alle alten Soldaten Mannheims. Um den 90. Geburtstag unſeres allverehrten Feldmarſchalls Grafen v. Moltke in ſoldatiſcher Weiſe kamerapſchaftlichſt zu ferern. 7 laden die Unterzeichneten alle Männer Mannheims, welche der Wehrpflicht in der deutſchen Armee oder Marine genügt haben, auf) Sonntag, den 26. Oktober, Abends 7 Uhr in den großen Saal des Saalbau zu einem Fest-Bankett e ein.— Vor der eigentlichen Feier wird der Feſt⸗Ausſchuß für Ver⸗ anſtaltung einer zwanzigjährigen Erinnerungsfeier an den Feldzug 1870½1 vom 3. Auguſt ds. Is., nachdem er über die ſeitherige Thätigkeit und über den Rechnungs⸗Abſchluß Bericht erſtattet, ſein Amt in die Hände der Kriegskameraden niederlegen. Die Berechtigung zur Theilnahme iſt durch Uniform, Kriegs⸗ denkmünze, Militärvereins⸗Abzeichen oder Militärpaß nachzuweiſen. Orden und Ehrenzeichen werden angelegt. werden von der hieſigen Grenadier⸗Kapelle ausgeführt. Zur Deckung der Koſten wird ein Beitrag von 20 Pfennig erhoben. Zu vollzähligem Erſcheinen laden kameradſchaftlichſt ein Der Feſt⸗Ausſchuß der Die Vorſtände der Vereine zwanzigjähr. Erinnerungs⸗ Veteranen⸗Sterbkaſſenverein feier an den Feldzug 1870/1 Verein deutſcher Kampfgenoſſen 88697 Militär⸗Verein. Militär-Verein Mannheim. Die Kameraden werden hiermit eingeladen, den von den vereinigten militäriſchen Vereinen Mannheims auf Sonntag Abend 8 Uhr zu veranſtaltenden Moltke⸗Feier im Saalbau vollzählig beizuwohnen. 88884 Am Samſtag Abend 8 Uhr findet kamerad⸗ ſchaftliche Zuſammenkunft im Erbprinzen, O 5, 1 ſtatt behufs näherer Mittheilungen über die Moltke⸗Feier und verſchiedene Vereinsangelegenheiten. Der Vorſtaud. Feuerwehr. Die Kameraden der 2. Compagnie werden hierdurch eingeladen, ſich zu einer Besprechung (Hauptmannswahl betr.) am Samſtag, den 25. Okt. Abends halb 9 Uhr in der „Stadt Lück“ 2. St. za— 5 erſcheinen. 88883 Der Vertrauensmann: Gg. Schneider. Mannheimer Liedertafel. Sountag, den 26. Oktober, Abends 7 Uhr Tanz Unterhaltung im Geſellſchaftshauſe, K 2, 25, zu deren Beſuche wir unſere werthen Mitglieder mit Familten⸗ Angehörigen freundlichſt einladen. 88445 Der Vorſtand. Sängerbund. Samſtag, den 25. Oktober 1890: Herren-Abend im Saale des Ballhauſes. Anfang 8 Uhr. Die verehrlichen Mitglieder werden recht zahlreicher Bethei⸗ ligung mit dem Bemerken eingeladen, daß das geſammte Winter⸗ nebſt dem Programm far den Herren⸗Abend ſelbſt im Laufe dieſer Woche jedem Einzelnen zugehen wird. 88636 Der Vorſtand. Gesang- Verein Frohsinn. Samſtag, den 8. November 1890, Abends 8 Uhr im Saale des Badner⸗Hofes zur Feier unſeres 33. Stiftungs⸗Feſtes Musikalische Abendunterhaltung mit darauffolgendem Rall, wozu die Mitglieder mit Familienangehörigen pen einladet. er Vorſtand. NB. Karten für Einzuführende können an den 8802 im Lokal in Empfang genommen werden. Wirthſchaftsübernahme& Empfehlung. Meinen Freunden, Gönnern und meiner verehrten Ineuen Nachbarſchaft mache ich die ergebene Mittheilung,* daß ich mit Heutigem die Weinwirthſchaft 5 „Zum Rheingau“ 1 S. 6 übernommen habe. Es wird mein Beſtreben ſein, meine werthen Gäſte ſtets mit reinen Weinen und vorzüg⸗ lichen Speiſen auf's aufmerkſamſte zu bedienen und bitte um recht zahlreichen Beſuch. 86549 4 Hochachtend K. Langenbach. 6 1 8 uXhOf. F 4, 12. Heute Freitag, Samſtag und Sonntag 38871 Schnoek und Herrmanns Oonecerte. 5 direkt vom Faß. Mittagstisch im Abonnement ſowie reichhaltige Abend⸗Speiſenkarte. Otto Wohllebe. 88777 eeeeeeeee Flügel u. Pianinos in größter Auswahl und zu billigſten Preiſen. Gebrauchte Inſtrumente werden in Tauſch genommen. 87724 K. Ferd. Heckel, Vertreter der ersten Pianofortefabriken. SSdoeseeoseοοοο Pianino's, Flügel eic. von Bechstein, Schwechten, Jbach, Schiedmayer, Biese, Blüthner, Günther& Söhne, Steinweg, Nagel, Harmonle, Mauthey, teinthal, Smith ete, etc. 870³5 neu u. gebraucht, Verkauf u. 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Geburtsfeſtes des General-Feldmarschalls arafen Moltue auf 88665 kriag, 24. Otubtt 1890, Abends 8 Aht in den Räumen des Saalbaues in Mannheim. Die Feier, zu welcher wir hiermit unſere Mitbürger einladen, findet unter Betheiligung der Geſaugvereine Liederkranz, Liedertafel, Sängerbund und Singverein, ſowie der Kapelle des hieſtgen Jufauterte⸗Regimentes ſtatt. Eintrütskarten zum Preiſe von 50 Pfg. und 1515 ramme ſind in den hi ſigen Muſtlolten⸗Handlungen, itungskiosk und Abends au der Kaſſe zu haben. Das Fest-Comiié. Krieger- M Terein. des neunzigſten des marſchalls Graf Moltke Aundet das vom hieſigen„Bürger⸗Co⸗ ſmits“ veranſtaltete PFestbanket reitag, den 24. d.., Abends 8 Uhr im großen Saale des aalbaues ſtatt, wozu wir unſere Kameraden hierdurch freund⸗ lichſt einladen. 88783 Die vom Vorſtande unſeres Vereins zu dieſer Feier geſtellten Kecdede werden an der Thüre des Saalbaues vom Diener eck an unſere Kameraden abgegeben. 7 7 5 5 und Ehrenzeichen, ſowie das Verbandsabzeichen ſind anzu Um 00 zahlreiche Betheiligung erſucht Der Vorſtand. Eeee aunzrin. H Gk. Bad. Hof⸗ u. Nationaltheater. Freitag, den 24. Oktbr. 18904 Die Karolinger. Trauerſpiel in 5 Akten von Ernſt von Wildenbruch. Ludwig,(genannt der Fromme) Kai⸗ ſer der Franken Judith(Tochter Welf's) ſeine Ge⸗ Vorſtellung im 2 nAbonnement A. Herr Neumann. mahlin zweiter Ehe. Frau Führing. Lothar. König von Italien uine gibee(Oerr Schreiner. Ludwig,(der Deutſche) Kö⸗ in 58 nig von Bayern U(Herr Stury Karl, Ludwig's und Judith's h. Fräul. Schale. Ebo, Biſchof von Rheims err Watzlawik. Agobard, Biſchof von Lyon Herr Starke. Wala, Abt von Corvey Eliſachar, Kanzler des Kaiſers 5 Matfried, Herzog von Orleans Hugo, Graf von Tours Bernhard, Graf von Barcelona 5 Rudthardt, deutſche Große Herr Jacobi. Herr Moſer. Herr Löſch. err Nollet. 21 Humfried, Hammatelliwa, eine Maurin Abdallah, ein alter Maure in Bern⸗ Ort der Handlung: In den drei erſten Akten Worms. In den beiden letzten Ak en bei Coſmar. Kaſſenerüöffn. ½7 Uhr. Amang?7 Unr Ende geg 10 Uor. Mittel⸗Mreiſe. — —