„Anſichten als politiſch und religiös gefährlich, In der Poſtliſte eingetragen unker Nr. 2330. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Donpel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) unheimer Journal. Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim. Verantwortlich: für den politiſchen u, allg, Theil Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. der Stadt Maunheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) * 9 (100. Jahrgang.) Nr. 272. 2. Blatt. Perſchiedenes. — Den hundertjährigen Geburtstag des gro Volksſchul⸗Reformators Adolf Dieſterweg 29. Oktober zu feiern, ſchickt ſich die Lehrerwelt in den teſten Kreiſen an. Peleſentr und verbreitetne Jeiteng in Maunheim und Angebung. ßen am wet⸗ Es ſind 58 Jahre ins Land gegangen, daß von dem ſchlichten Schulhauſe in der Oranienburger⸗ ſtraße in Berlin, wo Dieſt rweg lehrte, eine förmliche volution der Volksſchule begann. Die beſten Krafte ſte ſich in den Dienſt des Mannes und ſeiner Sache bis Re⸗ Üten hinab zum Schreiblehrer Mädler, dem ſpäteren berühmten Direktor der Sternwarte zu Dorpat. Mit dem Seminar verband Dieſt rweg eine Knabenſchule.„Es war uns immer ein Hoch⸗ genuß,“ ſagte H beau, ein Schüler Dieſterweg's,„D. unter⸗ richten zu ſeben. Man muß dabei geweſen ſein. wie die Kha⸗ ben in fortwährender Spannung blieben und nicht Zeit hatten, ihr Auge auch nur einen Moment von ihm abzuwenden. Schlag auf Schlag ftelen Fragen und Antworten.“ Aver ge⸗ wiſſen Kreiſen war dieſer Mann ein Gräuel; die Kirche hatte ſeiner Anſicht nach in der Schule nichts zu ſuchen. Die Volksſchule müſſe allen Confeſſionen offen ſtehen und habe nur einen allgemeinen Reliaionsunterricht zu ertheilen. Unter König Friedrich Wilhelm IV. galten dieſe man leitete eine Disciplinar⸗Unterſuchung gegen Dieuerweg ein und ent ſetzte ihn 1847 ſeines Antes. Als Schriftſteller, als Abge⸗ ordueter kämpfte er nun völlig unabhängig für ſeine Grund⸗ ſätze.— Am 7. Juli 1866 riß den Kämpfer für Licht und Wahrheit die Cholera dahin. Lehrerwelt lebt ſein Andenken unerſchüt erlich. — Nach den In den Herzen der deutſchen ſtatiſtiſchen Erhebungen hat ſich in England die Zahl der in Behaudlung genommenen Irrſinnigen von 55,000 auf 110,000 vermehrt. Die Trunkſucht wird als die Haupturſache bezeichnet; namentlich wird darüber ge klagt, daß auch Frauen der mittleren Stände ſich dem Trunk ergeben. Viele verfallen dem Delirium, und oft bat Gatte k ine Ahnung von der Leidenſchaft ſeiner Frau. der Ihm wird die Rechnung eingeſandt; aber der Lieferant, der zu gleſch Therhäudler iſt, ſtellt die Poſten, die für gelief Schnaps erwachſen, unter die Rubrik Thee oder Kaffee. wird das traur ge Geheimniß bewahrt. Lord Roſeberry unläugſt den Grundſtein zu einer groß f London. Bei der Feier wurde erwähnt, erten So legte n Irren⸗Anſtalt in daß in London die Zahl der Irren um mindeſtens 400 jährlich ſich vermehre. Da jenes Aſyl 2000 beberbergen werde, würde London alle 5 Jahre eines neuen Irrenhauſes bedürfen, falls die hältniſſe ſich nicht beſſern ſolllen.——5 — Sonderbare Reklame. Seit einigen Tagen man auf den Straßen von Paris eine große Anzahl Ver⸗ ſieht von Männern, welche für mehrere Blumenhandlungen für den Allerſeelentag in bisher ungewohnter Weiſe Reklaue machen. Se tragen an ihren Schultern Kronen aus todten Blumen, wie man ſie um dieſe Zeit auf die Gräber zu legen pfleat. Von den Kronen flattern Bänder mit den Inſchriften: Mei⸗ ner theuren Gattin,“„Unſerem geliebten Onkel,“„Ewige Trauer,“„Auf Wiederſehen“ u. ſ. w. Es feblt nur noch, daß die Sarghandlungen dem Beiſpiel folgen und ihre Waaren durch die Gaſſen tragen liegen, um das Straßenbild geſchmack⸗ voll zu heben. — Reiche Erbſchaft. Der kürzlich verſtorbene Hugo Heuckel von Donnersmarck hat. auß⸗r dem Graf ſeiner Wuütwe hinterlaſſenen Vermögen, ſeinen 4 Kindern ein Baar; bermögen von 40 Millionen Mark vererbt. Briefkaſten. Abonnent L 4. Richtig heißt es: Große Auswahl Eine rechtliche Verpflichtung für den Miether exiſtirt nicht. in Sporen. Abounent F. B. hier. ur Bleuchtung der Trepp⸗ er Eigenthümer des Gehäudes iſt es, welcher für die Be leuchtung zu ſorgen hat; Familienang hörigen thun, damit Treppe nicht ein Unfall zuſtößt. ſelben ſich doch nur gegen den 5 jenden Gebäudes, aber nicht gegen den Miether richten. Abounent X. hier. Das 7. Regiment, welches die Nr. 142 träat, Brigade zug theilt. Regiment liegt die 1. und lung in Raſtatt, von liegen 3 in Raſtatt, Langjähriger Avonnent. Nirmand etwas dag'gen baben, auch die Polizei nicht. Abonnent J. A. hier. gern ertheilen wird. Alter Abonnent in Heddesbeim. Es kommt ganz darauf an, ob die Gemeindebebörde, in deren Dienſt der Be⸗ tr ffend⸗ ſiebt, damit einverſtanden iſt oder nicht. In kleineren üblich, daß Angeſtellte der Gemeinde noch einem Nebengeſchäft obliegen, da der Gebalt dieſer Be⸗ amien vieliach nicht ſo normirt iſt, daß damit der Unterbalt Vorſtehendes dürſte gefragten Falle zutreffend ſein, Orien iſt es vielfach für eine Familie beſtritten werden kann. auch bei dem von Ihnen an thut es ein Mietber aber, dann wird er es nur im Intereſſe ſeines Geſchäfts oder ſeiner it dieſen auf einer dunklen Sollte aber einem Fremden ein Unalück zuſtoßen, ſo kann die Entſchädigungsklage des⸗ Eigenthümer ds betref⸗ Badiſche Infanterie⸗ liegt im Elſaß und zwar das 1. und 3 Bataillon in Mülvauſen, das 2. Batail⸗ jon in Neu⸗Breiſach. Das Regiment iſt der 58. Infanterie⸗ Die 14. Feld⸗Artillerie Brigade befteht aus den Artillerie⸗Regtmentern Nr. 14 und 30, von erſterem ., wie auch die reitende Abtgei⸗ lung in Karlsruße(Gottesaue), die 3. Abtheilung in Mann⸗ beim. Das Artill'rie⸗Regiment Nr. 30 1 und 3. Abthei⸗ 2 Abtheilung in Neu⸗Breiſach. Das Bad Fußartillerie⸗Bataillon Nr. 14 zählt vier Compagnien, bier⸗ 1 in Neubreiſach. Das Badiſche Ponier⸗Batarllon Nr. 14 liegt nach wie vor ganz in Kehl. Wenn es den Geſellſchafts⸗ mitgliedern Verguugen macht eine beſtimmte Mütze und Kouleur bänder auch auzerhalb des Lokals zu tra en. ſo dürfte wohl Wenden Sie ſich an die nächſt⸗ beſte Buchhandlung, wo man Innen die gewünſchte Auskunft Donnerſtag, 30 Oktober 1890. Herrmann Günther& Co. Auskunft⸗ und Inkaſſobüreau 88889 [Mannheim,., mit 25 Filtalen in Deutſchland. Noman⸗ibliolhek General⸗Anzeigers. Mit dem heutigen Tage beginnt ein ſehr intereſſanter Roman Margery Dau von C. Raleigh. 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