n der Poffliſte eingerr Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfs. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfga. Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (100. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. (N 50 Kas Theil ũ 99 5 1a n 2 2 für garf Apfel. U Telegramm-⸗Abveſſe: „Journal Nannheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Mannheimer Volksblatt.) Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Müller, Kotationsdruck und Berkag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckeret, (Das„Raunheimer Journgl“ iſt Eigenthum des kat oliſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. Nr. 292.(elenhau-Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) * Die Herathung der nenen Steuergeſette hat geſtern im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe begonnen. Die Parteien haben in mehrtägigen Vorberathungen ſich über ihre vorläuftge Haltung den neuen Steuerreform⸗ Vorlagen gegenüber verſtändigt und der erſte Akt eines gewiß mit dramatiſcher Steigerung ſich aufbauenden parlamentariſchen Schauſpiels hat ſomit geſtern begonnen. Man geht wohl nicht zu weit, wenn man annimmt, daß der Verlauf der Verhandlungen im Preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſe von maßgebender Bedeutung auf die zukünftige Geſtaltung der Parteiverhältniſſe in Preußen und im Reiche ein werde. Insbeſondere wird die Stellung der freiſin⸗ nigen Partei bei dieſer Gelegenheit aus einer gewiſſen Dämmerung in das volle Tageslicht treten müſſen. Seit Jahren rufen die Wortführer des Freiſinns in Prenßen nach Reformen; ſie wünſchen eine gründliche Umgeſtal⸗ tung des Steuerweſens, der auf die Verhältniſſe der Volksſchule bezüglichen Geſetze und eine Abänderung der theilweiſe in unſer modernes Staatsleben nicht mehr paſ⸗ ſenden gemeindlichen Zuſtände im preußiſchen Oſten. Endlich wird ihren Wünſchen willfahrt; die Regierung bringt eine Reihe auf die Erfüllung dieſer Wünſche ab⸗ zielender Vorlagen ein und ſtellt ſomit die freiſinnige Partei vor die Entſcheidung. Wenngleich die freiſinnige Fraktion im preußiſchen Abgeordnetenhauſe ſo klein iſt, daß ſie ziffermäßig als ausſ chlaggebend gar nicht in Betracht kommt, ſo iſt doch ihre Stellung zu den Reformvorlagen von grundſätzlicher Bedeutung. Es ſcheint nicht, als ob Herr Rickert, der geſtern im Namen ſeiner Partei ſprach, ſich als der er⸗ leuchtete Staatsmann erwieſen habe, der die Wohlthaten des Ganzen in's Auge faſſend, über manche Schwächen der Vorlagen hinweggeht. Seine Verquickung der Erbſchafts⸗ ſteuer mit den Vieh⸗ und Getreidezöllen z. B. erſcheint nichts weniger als glücklich und auch die Herbeizerrung der Reichsfinanzfragen in die preußiſche innere Geſetz⸗ gebung iſt wohl mehr die Folge einer Verſchleppungstaktik, als das Ergebniß geklärter Steuerpolitik. Daß auch das Centrum ſich auf einen ablehnenden Standpunkt ſtellt und durch den Mund des Abgeordneten Reichensperger Be⸗ denken gegen die Deklarationspflicht vorbringen läßt, die man in Baden nicht gut wird verſtehen können, iſt wohl auch einer jener„taktiſchen“ Züge, welche die eigentliche Stellung des Centrums vorläufig verdecken ſollen. ichtig freut uns die Haltung der Konſervativen, die dine Verſtändigung der gemäßigten Parteien herbeiführen dürfte. Das Ereigniß der geſtrigen Sitzung des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes war die Rede des Finanzminiſters Miquel, deren Inhalt wir hier nach vorliegenden telegraphiſchen Auszügen folgen laſſen: Die Einbringung der großen Entwürfe binnen 4 Monaten perdanke er dem bingebenden Fleiße ſeiner Räthe. Die früheren Reformverſuche ſeien geſcheitert, weil man das Werk ſtückweiſe begann: ſie hätten aber doch das Ma⸗ teral geklärt. Die Klagen der Steuerzahler bezögen ſich mehr auf die ungerechte Vertheilung, als auf die Höhe der Steuerlaſt. Das jetzige Syſtem ſchone das höbere Einkommen und mache einen Unterſchied zwiſchen ſichtbaren und unſichtbaren Einkommen. Bei der Gewer be⸗ ſteuer ſei es umgekehrt. Die Steuerbeträge würden böher, je geringer die Gewerbe⸗Erträge wären. Da müſſe Abhülſe geſchaffen werden. Hierauf geht Redner auf die Entwickelung der Steuerverhältniſſe über, weſentlich die gedruckten Motive wiedertzolend. Er weiſt nach, daß die vorliegenden Reformen nichts Neues bringen, ſondern nothwendig aus der hiſtori⸗ ſchen Entwicklung ſich ergeben. Alles dränge darauf bin, die Einkommenſteuer zu dem Eckſtein ſammten Steuerſyſtems zu machen;: bei dieſer, die ſich auf die Perſonalſteuer ſtütze, frage es ſich, wie man die Objektſteuern behandeln ſolle. So lange die Stagtsein⸗ nahmen durch die Einkommenſteuer nicht ſichergeſtellt ſeien, könne auf Obiektſteuern nicht ganz verzichtet werden, wenn ſie auch theilweiſe in Kommunalſteuern umgewandelt würden. Die Grundſteuer empfehle ſich zur Kommunalſteuer. Das Experiment einer Neuveranlagung der Grundſteuer dürfe man aber nicht wagen. Die momentane Finanzlage ſei zwar ſcheinbar ſehr günſtig, denn die Finalabſchluß für 1890/91 ergebe einen Ueberſchuß von 97,117,184., der zur Schuldentilgung verwendet werden müſſe. Er warne aber; aus dieſem Ueberſchuß eines Jahres, der hauptſächlich aus den Betriebs⸗Verwaltungen ſtammt, Schlüſſe für die nächſte Zukunft zu zieben. Man vergeſſe nicht, daß Preußens Etat, der zwiſchen 16 bis 17 Hundert Millionen ſchwankt, an ſicheren diretten Staatsſteuern nur 160 Millionen fweiſe. Das mahne jedenfalls zur Vorſicht und zur Pflege eſer ſicheren Steuerquelle. Für die Schuldentilgung ſei Paade geſchehen, und Ausgaben bafiren zum Theil ſchon auf rſchüßßen der Eiſenbachnverwaltung, deren Ver⸗ Geleſeuſte und verbreilekſte Zeitung in Mannheim und Angebung. ſtaatlichung ſich glänzend hewährt habe Die Geſammt⸗ tilgung aller Staatsſchulden betrage nur 1,32 pCt., im Jahr 1 aber über 3 pCt.; das ſei eben ein Ausnahmejahr ge⸗ weſen, wie es die bei uns überwiegenden Betriebseinnahmen herbeiführen können. Dazu komme, daß auch das Reich mit ſeinen Zöllen von der wirthſchaftlichen Jage abhänge. Das Alles weiſe auf die Konſervirung direkter Staatsein⸗ nahmen hin. Ob und welche Mehrerträge die neue Einkom⸗ menſteuer bringe werde, laſſe ſich noch nicht überſehen. Bevor man das Ergebniß nicht kenne, könne man auch die Grund⸗ und Gebäudeſteuer nicht überweiſen. Jeder geſetzlichen Ver⸗ klauſulirung der Verwendung der Mehrerträge werde die Regierung nicht wiperſprechen. Die beabſichtigte Reform der Erbſchafts Einkommen⸗ und Gewerpe⸗ ſteuer mache eine beſondere Beſteuerung des fundirten Ein⸗ kommens durch eine Capitalrentenſtener unnbthig. Hierauf verbreitet ſich Miquel über die biſtoriſcheEntwicklung der Deklaratiionspflicht. Er hofft, daß in der Regel jeder Deutſche, auf Ehre und Gewiſſen befragt, ſein Einkommen ehrlich deklariren werde. In den meiſten deutſchen Staaten habe ſich die Deklarationspflicht bewährt. Seien die Preußen weniger gewiſſenhaft als die Badenſer, Württemberger 20. 2 Eine vierzigjährige Erfahrung zeige, daß der Mangel der Deklaration die mangelhaften Einnahwen verſchuldet habe. Hierauf geht der Miniſter dazu über, die Staatskontrolle neben der Deklaration als nothwendiges Correktiv nachzu⸗ weiſen. Er betont dann, daß die Ablöſung der Steuer⸗ freiheit der Standesherrn nur gegen eine Entſchä⸗ digung erfolgen könne, und beſtreitet, daß die Beſteue⸗ rung der Akkiengeſellſchaften eine Doppelbeſteuerung ſei. Ueber die Einzelfragen hoffe die Regierung ſich noch mit dem Hauſe zu verſtändigen, wenn nur das große Ziel feſtgehalten werde. Nachdem Miquel die einzelnen Abſchnitte des Ein⸗ kommenſteuerentwurfs durchſprochen hat, weiſt er die Anſicht urück, als ſei die Erbſchaftsſteuer eine neue Erfindung. Auch ſei ſie nicht zu drückend. Er hoffe, die Abneigung gegen die⸗ ſelbe werde ſchwinden. Der Staatsregierung liege es fern, mit der Gewerbeſteſter einſeitige Sozialpolitik zu treiben; aber die Mehrbelaſtung der kleineren Gewerbe müſſe auf⸗ hören. Die früheren Geſetze ſeien durch die Betonung der Einzelfragen gefährdet worden; deshalb ſolle man bei dem Reformwerk, das kein Parteiwerk ſei, den Blick auf das Ganze nicht verlieren. Die Aufgabe ſei ſchwer, aber wenn es ſich um ein Werk ausgleichender Gerechtigkeit handle, würden alle Parteien gemeinſam das Werk fördern. Reichenſperger(Centrum) erklärt ſich in längerer Rede gegen die Vorkagen, beſonders mißfällt ihm der De⸗ klarationszwang und die zu geringe Heranziehung des fundirten Kapitals. Bei Feſtſetzung der Steuerſtufen ſei zu wenig auf Familienverhältniſſe Rückſicht genommen. Zum Beiſpiel bedeuteten 9000 M. für einen Verheiratheten nur dasſelbe, wie 3000 fär den Hageſtolzen. Preußen habe ohne Deklaration gute Einkünfte gehabt, während Staaten mit Deklaration in Noth ſeien. Rauchhaupt(konſervativ) hebt das Entgegenkommen der Konſervativen bei früheren Steuerreformverſuchen hervor. Die Einkommenſteuer ſei beſſer, als die jetzt beſtehende Klaſſenſteuer, denn ſie ermögliche beſſere Heranziehung des Einzelnen. Die Angriffe Reichenſperger's auf die Dekaration begreife er nicht; ſie werde das ſittliche Bewußtſein ſtärken, das unter dem früheren Steuermodns gelitten habe. Die Konſervativen ſeien auch mit der e ed der Vor⸗ lage einverſtanden, nur wünſche er, daß der Landrath allein Vorſitzender der Kreiseinſchätzungskommiſſion ſein ſolle. Die Steuerſtufen erregten auch das Bedenken ſeiner politiſchen Freunde, ſie vermißten die verſprochene Mehrbelaſtung der größeren Einkommen. Trotz dieſer Bedenken werde die konſervative Partei Alles aufbieten, um die Vorlage zu Stande zu bringen. Wenn der Miniſter, der das Talent dafür habe, einen feſten Plan vor⸗ lege über ſtärkere Heranziehung des fundirten Einkommens, 191 die Konſervativen ohne Bedenken das Geſetz an⸗ nehmen. Ein Antrag auf Vertagung wird abgelehnt. Rickert(reif) proteſtirt zuerſt und beginnt dann unter großer Unruhe des Hauſes die Geſammtvorlagen zu kritiſiren. Er bedauert, daß die preußiſche Reform der Einkommenſteuer ohne eine Reform der Finanzen des Reiches angefangen würde; der jetzige Finanzzuſtand des Rriches ſei unhaltbar. Es ſei übertrieben, wenn man von Entlaſtung der ärmeren Klaſſen ſpreche, ſo lange die Lebensmitteltheuerung fortbeſtehe, denn 75 pCt. zahlen überhaupt keine direkten Steuern. Er proteſtire dagegen, daß der eventuelle Mehrertrag der Ein⸗ kommenſteuer ohne Kontrolle des Landtages aufgeſammelt werde zumal die Reform der Grund⸗ und Gebäudeſteuer noch nebelhaft ſei. Gegen Aufhebung der Vieh⸗ und Getrelde⸗ zölle ſei er bereit, die Erbſchaftsſteuer anzunehmen, bedingungslos aber und blos zum Vergnügen der Regierung nicht. Die Einkommenſteuer ſei ein Fortſchritt zum Beſſeren, die Deklaration durchaus nothwendig. Er vermiſſe noch immer die Quotiſirung der Steuer und eine Einkommen⸗ ſtatiſtik und wünſche ſehr, dieſe Einkommenſtatiſtik in den Schulen als Lehrgegenſtand zu ſehen. Angeſichts der Koſten der Alters⸗ und Invalidenverſicherung könnten die Freiſin⸗ nigen nur feſtumgrenzte Steuern bewilligen. Die wohl⸗ wollende Tendenz des Regierungsprogramms erkenne er an. Die Freiſinnigen ſeien bereit, mit der Regierung zu gehen, wenn ſie vorwärts gehe. orgen Fortſetzung. Politiſche Ueberſicht. = Maunbeim, 21. November, Vorm. In Karlsrube tagte unter dem Vorſitz des Geh. Regierungsraths Raſina der Ausſchuß der badiſchen Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungsanſtalt; Samſtag, 22. November 1890. der Verhandlung wohnten außer den 24 Mitgliedern des Ausſchuſſes auch Miniſterialrath Dr. Schenkel, ſowie der ernannte Staatskommiſſar Geh. Regierungsrath„Oſtner an. In faſt neunſtündiger Sitzung wurden die zahl⸗ reichen Gegenſtände der Tagesordnung, darunter u. a. auch die Eintheilung der Vertrauensmännerbezirke, Marken⸗ erwerb u. dergl. erledigt und insbeſondere die von Geh. Regierungsrath Raſina entworfenen Satzungen mit un⸗ bedeutenden Aenderungen angenommen. Zum Vorſtand des Ausſchuſſes wurde Direktor Steude von der Maſchinen⸗ baugeſellſchaft Karlsruhe, zu ſeinem Stellvertreter Schloſſer Eberle gewählt. Die Anſtalt erhielt den Namen„Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden“. Der Geſammtein⸗ druck der gemeinſamen Verhandlungen war ein durchaus günſtiger und läßt ein ſegensvolles Zuſammenwirken zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhoffen. Der Bundesrath ſtimmte den Ausſchußberichten über die Geſetzentwürfe betreffend die Feſtſtellung des Reichshaushalts⸗Etats pro 1891/92, betreffend die Auf⸗ nahme einer Anleihe für das Reichsheer und die Marine, ſowie den Ausſchußberichten über die Verordnung, be⸗ treffend die Inkraftſetzung des Invaliditäts⸗ und Alters⸗ verſicherungs⸗Geſetzes und über den Geſetzentwurf be⸗ treffend die Vereinigung Helgolands mit dem Deutſchen Reich, Die Deutſch⸗oſtafrikaniſche Geſell⸗ ſchaft genehmigte geſtern in ihrer Verſammlung mit 2000 gegen 45 Stimmen den zwiſchen der Reichsregier⸗ ung und dem Vorſtande der Geſellſchaft abgeſchloſſenen Vertrag, ſomit die Aufnahme einer Anleihe von 10,556,000 Mark, zur Hergabe von 4 Millionen behufs Entſchädigung des Sultans von Sanſibar, Ver⸗ wendung des Reſts für wirthſchaftliche Anlagen, Beton⸗ nung und Beleuchtung des Kuͤſtengebiets und Beförderung des Verkehrs. Die Reichsregierung übernimmt die Verwaltung des Küſtengebiets, erhebt und verein⸗ nahmt alle Zöͤlle, Steuern und ſonſtigen Gefälle und zahlt dafür an die Geſellſchaft jährlich 600,000 Mark. Der Vertrag ertheilt der Geſellſchaft das Recht der Er⸗ richtung einer Bank mit Privilegium der Notenausgabe und garantirt das Recht der Prägung und Ausgabe von Kupfer⸗ und Silbermünzen. Von der Anleihe werden einſtweilen 5½ Millionen feſt begeben. Der Verſamm⸗ lung wohnten auch Fürſt Hohenlohe⸗Langenburg und Dr. Peters bei. Aus dem Aufruf der Coimbraer Studenten, welchen wir bereits erwähnten, gibt die„Köln. Zeitung“ einige Proben. Betitelt iſt er„An die Republikaner Portugals. Coimbra, 15. November 1890“ und fängt folgendermaßen an: „Die Urſache alles Unglücks unſeres kleinen, aber edlen Landes iſt von jeher England und die Monarchie geweſen, England wegen der Monarchie und die Monarchie wegen ihrer Dummheit und Feigheit und der unpatriotiſchen Geſin⸗ nung des Hauſes Braganza. Seit 12 Jahrhunderten betrüben uns dieſe großen Uebelſtände, häuft man auf uns Belei⸗ digungen, Elend und Abſcheu. So ſind wir vergewaltigt wor⸗ den durch das Ultimatum vom 11. Januar, verſpottet durch den Vertrag vom 20. Auguſt, zu Sklaven gemacht durch das Cabinet der Regeneradores im Namen und auf Wunſch des Königs, wie es ſelbſt ein Mitglied der Abgeordnetenkammer öffentlich erklärte. Dieſe Thatſachen ſind vielen bekannt, aber damit das Volk nicht in Unwiſſenheit weiterlebe, damit es wiſſe, was es ſeinen Königen und England, dieſen ſtets treuen Verbündeten, verdankt, laſen wir hier einige Daten aus der portugieſiſchen Geſchichte folgen, welche als ewige Schande auf den Verräthern laſten müſſen, die ſich nicht ſcheuten, den glorreichen Purpur, welcher einſt die Schultern eines Alfonſo Henriques und des Meſtre de Aviz(Johann.) umwallte, in den Koth zu ziehen.“ Es find nun eine Anzahl von Da⸗ ten aufgeführt, in denen Portugal einen großen Theil ſeiner Macht und ſeiner Länder eingebüßt hat, was natürlich ſtets England und den Traidores(den Königen) zugeſchriehen wird. Das Schriftſtück ſchließt mit den Phraſen;„Wir kön⸗ nen alſo von dem König und der Verfaſſung nichts erwarten? Gut, ſo vernichten wir den König, vernichten wir die Ver⸗ faſſung. Hierfür müſſen die Republikaner arbeiten. Wenn die Regierung gegen uns das Schwert der Verfolgung ausſtreckt, ſo werden wir gegen die Monarchie das Schwert der Revo⸗ lution erheben.“ Unterzeichnet iſt dieſes Machwerk von ungefähr 120 Studenten aller Facultäten mit ihrem vollen Namen. Und das iſt nun die ſtudirende Jugend, auf welche Por⸗ tugal ſeine Hoffnungen ſetzt, um ſeinen frühern Ruhm wiederzuerlangen! * Ein nihiliſtiſches Attentat. Paris, 20. Nopbr. Die Unterſuchung über die Ermordung des Generals Seliverstow hat bisher noch kein thatſächliches Er⸗ gebniß gehabt. Aus einer an die Sicherheitspolizei ge⸗ Sencras-wnzesger. Maungerm, 23. Jcovemver. peſche geht hervor, die als Padlewski ſigna⸗ erſon habe Dienſtag Abend die belgiſche Grenze ſchritten; infolge deſſen ſind Poltzeiagenten nach gien abgereiſt. Obgleich Gerüchte umgehen, welche die Ermordung des Generals Seliverstow als eine That weiblicher Privatrache darſtellen, liegt doch, wie der„Str. Poſt“ telegraphirt wird, kaum noch ein Zweifel vor, daß ſie von den Nihil iſten begangen wurde. Padlewski, deſſen Schuld erwieſen iſt, war un⸗ weifelhaft Nihiliſt, wie aus zahlreichen in ſeiner Woh⸗ aung aufgefundenen nihiliſtiſchen Schriftſtücken, ſeinem Verkehr mit den Nihiliſten und ſeinen Reiſen an die tuſſiſche Grenze hervorgeht. Er lebte in ganz arm⸗ jeligen Verhältniſſen und wurde unterſtützt von ſeinem Landsmann Mendelsſohn, dem einzigen hier leben⸗ zen begüterten Nihiliſten, der ſeinen Geſinnungs⸗ zenoſſen beiſpringt. Auch zur Herſtellung von Bomben hatte Mendelsſohn Geld gegeben, doch konnte er gerichtlich nicht gefaßt werden. Auch bei ſeiner jetzt er⸗ ſolgten Verhaftung dürfte es ſchwer fallen, ihm eine Schuld zu beweiſen. Die in Paris lebenden Nihiliſten erklaren, daß die Ermordung lediglich die unabhängige That eines Einzelnen und nicht durch die Partei veranlaßt ſei, geben aber zu, daß General Selivers tow unter ihnen als der Chef der ruſſiſchen politiſchen Polizei in Paris betrachtet werde und daß ſie ihm die Entdeck⸗ ung der Bombenangelegenheit und das Todesurtheil der Günzburg in Petersburg zur Laſt legten. Die Depeſchen aus Petersburg heben hervor, daß der Mord nicht wohl politiſch ſein könne, da Seliverstow ſeit langer Zeit außer Dienſt ſei. Da aber die hieſigen Nihiliſten anderer An⸗ ſicht ſind, ſo wäre die That doch erklärbar. Einige Blätter verlangen die Ausweiſung der Nihiliſten. Die ganze Polizel iſt auf der Suche nach Pad⸗ lewski. Man glaubt noch immer, daß derſelbe bei irgend einem Nihiliſten ſich verborgen hält. Einer der Verhafteten, ein Schneider, der ebenfalls Padlewski heißt, iſt in Freiheit geſetzt worden. Mendelsſohn iſt noch in Haft. Der„France zufolge ſind heute Mittag bei Paris zwei weitere Nihiliſten feſtgenommen worden. Der„Na⸗ tional“ will wiſſen, vierzig ruſſiſche Poliziſten würden von Petersburg zur Unterſtützung der franzö⸗ ſiſchen Polizei eintreffen. In der vergangenen Nacht fand auch bei dem Buchhändler Keva, dem Verleger der Schrif⸗ ten der Louiſe Michel, eine Hausſuchung ſtatt, aber ohne Ergebniß. Die Blätter verſichern, die Regierung werde gegen die ausländiſchen Revolutionäre, insbeſondere ge⸗ gen die Nihiliſten, Maßregeln ergreifen. Die Obſequien für General Seliverstow finden Morgen um halb 12 Uhr ſtatt: dann wird die Leiche zum Bahnhof gebracht, um nach Petersburg überführt zu werden. Dem„Temps“ zufolge empfing Miniſter Ribot geſtern den ruſſiſchen Geſchäftsträger v. Kotzebue und ſprach ihm ſein Bedauern über das tragiſche Ende des ruſſiſchen Generals aus. Das Gerücht, vor einigen Jahren ſei ein Diener des ——85 in der Nähe von Paris ermordet worden, iſt 2 Aus Stadt und Jand. Manunheim, 21. November 1890. Dezirksrathsſihung vom 20. November 1890. Genehmigt werden folgende Geſuche um Erlaubniß zum Betriebe einer Schaukwirthſchaft ochne Branmtwein: des Emil Guver in 20 2, 16, n. St., des Fidelis Braun, Ecke der Traitteur⸗ und Rhein⸗ häuſerſtraße 23, des Andregs Weſtermanntin P 3, 8, des Karl Ru pfer in H 9, 18, und des Friedrich Eberlein in f 3, 11(Gaſtwirthſchaft). Das gleiche Geſuch des Jakob Gottlob Häuſermann, Schwetzingerſtraße 20, wurde abgewieſen. Genehmigt werden ferner folgende Geſuche um Erlaub⸗ niß zur —...————————— Das Gſſen im Sprichwort. Nirgends ſpricht ſich die Lebensphiloſophie eines Volkes braktſſcher und prägnanter aus, als in ſeinen ſpeichwörkkichen Redensarten. Man lernt es daraus am Beſten erkennen; denn ſie verbreiten ſich über glle körperlichen und ſeeliſchen Leiden und Freuden, Bedürfniſſe und Verhältniſſe, menſchlichen Schwächen und Gebrechen in der lokalen Sphäre. Das Weib als Gattin, Mutter— und Schwiegermutter; das Kind; das Wetter; das Trinken:— ſie alle ſpieken eine wichtige Roſle im Sprichwörterſchatz. Warum nicht auch das Eſſen?„Bei Tiſch wird man nicht alt“ und:„Wir leben nur einmal, ſo⸗ lange es uns ſchmeckt, wollen wir eſſen.“ Welches iſt die Lieblingsſpeiſe eines Volkes? Man frage ſeine luſtigen Perſonen, ſeine Spaßmacher; ſie führen den Namen der Lieblingsſpeiſe. Bei den Italienern heißt ſie„Maccaroni“; Bei den Niederköndern„„„Haringsſpeck“; Bei den Franzoſen„„Jean Potage“: „„Jack Pudding“; Bei den Engländern „Hans Wurſt“. Ein anderer Vers ſagt: Und bei den Deutſchen „Wenn der Däne verliert die Grütze; Der Wälſche den Wein; Der Franzmann die Suppe; Der Deutſche das Bier So find verloren alle Vier.“ In Bezug auf die Koſt iſt der Franzoſe„delikgt“; der Italiener„mäßig“; der Spanier„ſparſam“; der Engländer dagegen„verthuiſch“ und der Deutſche—„trunkfüchtig“ Von allen Speiſen beſchäftigen ſich die ſprichwörtlichen Redensarten am meiſten mit Fleiſch und Brod, deſfen Lob ſie in allen Tonarten und Gleichniſſen feiern.„FJleiſch macht Fleiſch“ und„Würſte ſind bald angebiſſen“, beſonders„wenn ſie vor der Naſe hängen“; desgleichen die Redewendungen „die Wurſt nach der Speckſeite werfen“ oder„Speck in But⸗ ter gebraten“, was fettes Wohlleben bedeutet. Dagegen ſagt man von einem überſpaunten Menſchen:„Er geht ſo ſteif, aäls od er Braten gegeſſen hat“ oder„He geit, as wenn he Ke geit“; während auf die eleganten Hungerleider der gemünzt int: Trausferirung beſtehender Schankwirthſchafts⸗ konzefſtenen: ohne Branntwein: des Karl Münden von K 1, 2 nach C0 4, 11, „ Heinrich Raſch von G 4, 23 nach U 1, 16, „ Georg Müller von Schwetz.⸗Str. 86 nach Schwetz.⸗ Straße 67, des Johann Martin Frank von 20 1, 1 nach B 2, 10, „ KLarl Schlez von 2J] 2, 6 nach 4, 13/14, Wilh. Huber von H 4, 23 nach H 5, 1 b, Mich. Müller von H 8, 11 nach Schwetz.⸗Str. 46, Valentin Thomas von H 9, 26½ nach 8 4, 8, Johann Gaßmann von Friedrichsfelderſtraße nach L 16, 5(Gaſtwirthſchaft), Entzogen wurde die Wirthſchaftskonzeſſion dem Lorenz Kolb in G 2, 10 und dem Frz. Chriſt. Schenkel, H 7, 23. Das Geſuch des Jakob Walter, K 2, 17, um Erlaub⸗ niß zum Verkauf von reinem und denaturirtem Spiritus wurde nur für letzteren genehmigt. Unterſagt wurde der Gewerbebetrieb dem Agenten Heinr. Tries dahier. 2 2 Hofbericht. Der Großherzog und die Großherzogin ſind geſtern Vormittag 9/ Uhr in Karlsruhe eingetroffen. Von 10 Uhr an nahm der Großherzog militäriſche Meldun⸗ gen entgegen. Danach ertheilte derſelbe verſchiedenen Zivil⸗ Perſonen Audienz bis gegen 1 Uhr. Mittags trafen die Herzogin von Naſſau, die Prinzeſſin Friedrich von Anhalt, ſowie die Prinzeſſin Hilda von Anhalt in Karlsruhe ein, wurden im Namen des Großherzogs vom Oberſtſtallmeiſter von Holzing am Bahnhof empfangen, zum Großherzoglichen Schloß geleitet und dort von den Großherzoglichen Herr⸗ ſchaften bewillkommt. Der hohe Beſuch nahm bei dem Großg. Paar das Frühſtück und reiſte um 3 Uhr, von den⸗ ſelben zum Bahnhof geleitet, nach Frankfurt weiter. Hier⸗ nach heſuchten die Herrſchaften den Prinzen Karl und Ge⸗ mahlin, die Frau Gräfin Rhena. Später hörte der Groß⸗ herzog die Vorträge des Geheimerath Freiherrn von Ungern⸗ Sternberg, des Staatsminiſters Dr. Turban, des Oberſt⸗ lieutenants Müller, des Finanzminiſters Dr. Elltätter und des Geheimeraths von Regenauer. Um 8 Uhr kehrten die Großherzoglichen Herrſchaften nach Baden⸗Baden zurück. Die Beſetzung des Schiedsgerichts für die In⸗ validitäts⸗ und Altersverſicherung betreffend. Ge⸗ heimer Regierungsrath Frey in Karlsruhe iſt im Nebenamte zum Vorſitzenden und Geheimer Regierungsrath Gruber in Karlsruhe zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des mit dem Sitze in Karlsruhe errichtenden Schiedsgerichts für den Be⸗ reich der badiſchen Anſtalt für Invaliditäts⸗ und Altersver⸗ ſicherung ernannt worden. Der Poſt⸗ und Telegraphenverkehr in deiden badiſchen Oberpoſtdirektionsbezirken Karlaruhe und Konſtanz, welche auch den heſſiſchen Kreis Wimpfen und Hohenzollern umfaſſen, hat auch im Jahre 1889 zugenommen; die Zahl der Poſtſendungen in Ankunft iſt um 9,484,848 oder um 11,12 pCt., insbeſondere die der Briefſendungen um 4,058 800 oder um 7,85 pt., die der eigentlichen Briefe um 1,973,200 oder um 6,84 pCt. gegen das Vorjahr geſtiegen, die Zahl der be⸗ förderten Telegramme hat dagegen um 53,815 oder um 6,98 pCt. und der Werth der mit der Poſt angekommenen Werth⸗ ſendungen um 10.064,778 M. oder um 149 pCt. abgenommen. Die letztere Abnahme trifft jedoch bauptſächlich nur die ange⸗ kommenen Packete mit Werthangabe, während die übrigen Werthbeförderungsarten Zunahmen aufweiſen. Wie der Ver⸗ kehr, ſo haben ſich auch die Einrichtungen der Poſt und des Telegraphen von 1888/89 anſehnlich entwickelt. Die Poſtan⸗ ſtalten haben ſich um 44 oder 3,03 pCt vermehrt, die Tele⸗ graphenſtationen(abgeſehen von den Bahnſtationen) um 59 oder 108 pCt.; entſprechend haben ſich Drahtlängen, Tele⸗ graphenapparate und Fernſprecher, wie Fernſprechſtellen des Stadtverkehrs, endlich auch das Perſonal vermehrt. Die Zeit der Weihnachtseinkäufe naht. Ja ſchon jetzt möge man daran denken, alle die zahlreichen großen und kleinen Geſchenke zu kaufen; denn wer früh mit den Beſorg⸗ Verdruß. Nicht gar zu lange dauert es noch, und alle Waarenläden ſind ſo überfüllt, daß eine gute Auswahl der Geſchenkeinkäufe überhaupt nicht möglich iſt. Selbſt der lie⸗ benswürdigſte und dienſtfertigſte Verkäufer iſt nicht im Stande, wenn der Laden voller Käufer ſteht, die alle auf Bedienung warten, ſich mit jedem einzelnen in eingehender Weiſe zu be⸗ ſchäftigen. Das iſt jetzt noch möglich, wo die Läden noch nicht überfüllt ſind. Wer jetzt ſeine Weihnachtseinkäufe beſorgt, der wird ſchnell bedient und mit größerer Aufmerkſamkeit, ſo daß man ſich in größter Gemüthsruhe alles ausſuchen kann. Dazu kommt, daß jetzt noch die Vorräthe alle eine genügend große Auswahl eſe während 55 vor Weihnachten ſelbſt in dem reichhaltigſten Waarenlager oft verſchiedene Waarenſorten bereits gusgegangen ſind. Und natürlich ſind dies die gang⸗ barſten Artikel. Im eigenen Intereſſe, ſowie demjenigen der Kaufleute, empfiehlt ſich alſo ein möglichſt baldiger Einkauf der Weihnachtsgeſchenke. Nene Verwendungsart von Aepfeln. In gegen⸗ wärtiger Zeit dürfte folgende neue Verwendungsart der ——————çꝙꝓ— rr „Sammt am Kragen, Klei im Magen.“ Daß„Friske Eier gode Eier“ und„Friſche Fiſche gute Fiſche“ ſind, iſt unbeſtreitbar; ebenſo die Behauptung:„Butter iſt zu allen Sachen gut, blos zum Ofenausſchmieren nicht“. „Wie die Henne, ſo das Ei, Wie der Koch, ſo der Brei.“ Ein ander' Verslein drückt ſich freilich ſehr draſtiſch aus: „Wenn die Henne kräht vor dem Hahn, Und das Weib ſchreit vor dem Mann, Soll man die erſte braten Und die zweit' mit Prügel berathen“; oder„Schwiegermutter und Rehbraten ſind am beſten kalt“; womit die geehrten Leſerinnen wohl nicht ganz übereinſtimmen werden. Vom Aal ſagt der Holſteiner:„Aal is en ſwar Mahl; ick dräg lewer ein Steen, as dat ick ein ät.“ Aber Käſe und Brot ſleit Allmann dot.“ Mit der Buttermilch ſteht er dagegen auf geſpanntem Fuß, was der Ausdruck an⸗ deutet:„De Bottermelk mit r' Meſtforken(Miſtgabel) eten“: auch„de Appel is beter gebn, as getn.“ Von der Suppe hat man ebenfalls im Volk eine ſchlechte Meinung, denn: Süppchen macht luſtig, Aber ſchwach auf die Beine.“ Dagegen ſagt ein anderes Verslein: „Ein Gläschen nach der Suppe Lockt dem Boktor nen Thaler aus der Fuppe.“ Freilich„Es wird überall mit Waſſer gekocht“; aber „Mit Waſſer backt man keine Pfannkuchen“ und„der Kumft (Kohl) ſchmeckt erſt gut, menn die Sau durchgejagt iſt“ notabene, wenn man ſie hat. Denn„gebratene Tauben fliegen keinem in den Mund“ und„Ohne Arbeit gibts keine Semmel“. Gleichmüthig und mit Recht ſagt der Litthauer: „Beim Lagerkorn iſt noch kein Menſch verhungert.“ Doch „wer Brot hat und ſucht Semmel, der verliert Brot und Semmel“; dann„braucht er allerdings auch kein Meſſer“. Mit dem Hunger hat es ſeine Sache. Wenn auch„de Son⸗ derborger ſät; En Pip Tabak is god vör'n Hunger“ oder wenn es heißt: „Wer früh aufſteht, der viel verzehrt, Wer lange ſchläft, den Gott ernährt“; ungen beginnt, erſpart ſich in mancherlei Beziehung Zeit und Aepfel unſern Hausfrauen ſehr willkommen ſein. Man ſtellt einen geſunden, böchſt angenehm ſchmeckenden Apfelthee, der zumal für Kranke als Erfriſchungsmittel dient, dadurch her, daß man 6 mittelgroße Aepfel gut wäſcht, ungeſchält in Viertel oder in Scheiben ſchneidet, 1½ Liter kalkes Waſſer darauf gießt und das Ganze in einem verſchloſſenen irdenen Topfe kocht, bis die Apfelſtücke weich, aber nicht zerfahren find. Hierauf wird der Saft durch ein feines Haarſieb geklärt und kann nun mit oder ohne Zucker getrunken werden. Man kann einen ſolchen Trank auch ſchon von den bloßen Aepfel⸗ ſchalen, die ja ſo oft in der Küche als werthlos weggeworfen werden, erzielen. Dieſer Apfelthee wird von den Kranken, welche Himbeer⸗ Citronenſaft u. ſ. w. leicht ſatt bekommen, ſtets gern zur Erfriſchung genommen. „Der hieſige Alterthums⸗Verein bat der Stadt Heidelberg ein Exemplar der Schrift:„Römiſche Denkſteine und Inſchriften der vereinigten Alterthumsſammlungen in Mannheim von Profeſſor Karl Baumann“ überreicht, welches Geſchenk vom Heidelberger Stadtrath dankend ent⸗ gegengenommen wurde. Dieſterweg⸗Feier in Mannheim. In der pädago⸗ giſchen Welt ſteht dekanntlich das gegenwärtige Jahr unter dem Zeichen: Dieſterwegs und ſo weit die deutſche Zunge klingt⸗ dieſſeits und jenſeits des Oceans wetteifern Männer und Freunde der Schule in dem Beſtreben, die hundertſte Wiederkehr des Geburtstages des verdienſtvollen charakter⸗ und willensſtarken Reformators und Vorkämpfers auf dem Gebiete der Schule in würdiger Weiſe zu feiern. Auch die Lehrerſchaft unſeres Kreiſes erachtet es als eine Ehrenpflicht, die hohen Verdienſte des„deutſchen Peſtalozzi“, des„Mar⸗ ſchall Vorwärts“ auf dem Felde der Schule durch eine wür⸗ dige Gedenkfeier zu ehren. Nachdem vielfacher äußerer Hin⸗ derniſſe wegen von einer Feier am Geburtstage ſelbſt Um⸗ gang genommen werden mußte, findet ſolche nun von den Konferenzbezirken: Mannheim, Weinheim, Ladenburg und Schwetzingen gemeinſchaftlich am Mittwoch, 26. November im großen Saale des Saalbaues zu Mannheim ſtatt. Das ſehr anziehende und umfangreiche Programm entbhält außer den gebotenen Feſtreden ꝛc. auch die Aufführung eines Feſt⸗ ſpiels, welches die Entwickelung des geſammten Unterrichts⸗ weſens vom klaſſiſchen Alterthum bis auf unſere Tage zei t, und in lebenden Bildern, Deklamation und Geſang beſte 15 Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen hat die Ausführung der Männerchbre übernommen, ein anſchließen⸗ des ſolennes Bankett wird die üblichen Toaſte, Chöre und Sololieder ꝛc. umfaſſen und im Verein mit einer Muſik⸗ kapelle die Stimmung des Tages erhöhen, ſo daß ein wirk⸗ liches Schul⸗ und Lebrerfeſt mit Beſtimmtheit zu erwarten iſt. Da die Sache der Schule ſtets mit auch eine des Volkes iſt und die Lehrer ſtets beſtrebt ſind, immer weitere Kreiſe für die große Sache der Jugendbildung zu intereſſiren, ſo ſind Freunde der Schule herzlich willkommen. Zum Schluſſe ſei noch bemerkt, daß Theilnahme von Damen und über⸗ haupt erwachſenen Angehörigen beabſichtigt und ſehr er⸗ wünſcht iſt. „Deutſche Generalfechtſchule. Der hieſige Verband der Deutſchen Generalfechtſchule Lahr hielt geſtern Abend im großen Saale des Saalbaues eine Unterhaltung mit nach⸗ folgendem Tanz ab, deren Erträgniß dem Reichswaiſenhaus in Lahr zugewendet werden ſollte. Leider war der dieſer Veranſtaltung ein ſo ſchwacher, daß von einem Ueber⸗ ſchuß wohl keine Rede ſein kann. Es iſt ſehr zu bedauern, daß das Mannheimer Publikum in letzter Zeit den edlen und Beſtrebungen der Deutſchen Generalfechtſchule ſo wenig Intereſſe entgegenbringt, daß es die von dem hieſigen Verbande zu Gunſten der Waiſenkinder veranſtalteten Auf⸗ führungen 0 wenig unterſtützt, es iſt dies umſo mehr zu be⸗ dauern, als der Verband ſtets alles aufbietet, um den Theil⸗ nehmern an den Feſtlichkeiten einige amüſante heitere Stunden zu bereiten, was auch geſtern Abend wieder der Fall. Die ge⸗ ſammte hieſige Grenadier⸗Kapelle hatte der Verband zu der geſtrigen Feſtlichkeit engagirt, welche unter der Leitung ihres tüchtigen Dirigenten, Herrn Vollmer, ihr Beſtes bot, um der Aufführung zu einem ſchönen Gelingen zu verhelfen. Was die übrigen Nummern des Programms anbelangt, ſo erfreute Herr Graef die Anweſenden mit zwei hübſch vor⸗ getragenen Baritonliedern, während Herr Thoma zwei Tenorſolis ſang. Großen Beifall fanden insbeſondere die von den Herren Maier, Siegmann und Thieme meiſterhaft durchgeführte komiſche Gerichtsſcene und das von den Herren Graef und Maier geſungene komiſche Duett: Die Gevatterbitte“. Auf die Unterhaltung folgte, wie ſchon Eingangs erwähnt, ein Tänzchen. Concert der rumäniſchen Nationalkapelle. Heute Freitag und morgen Samſtag wird im„Großen Mayer⸗ hof“ dahier die rumäniſche Nationalkapelle und Sängergeſell⸗ ſchaft, beſtehend aus neun Herren und vier Damen, concer⸗ tiren. Dieſe Geſellſchaſt iſt zum erſten Mal in Deutſchland, und nur mit vieler Mühe gelang es Herrn Reſtaurateur Delp, ſie für zwei Concerte in hieſiger Stadt zu gewinnen. Die Rumänier debutirten mit größtem Erfolg in den erſten Concertſälen von Wien und Paris, ſowie im Londoner Kry⸗ ſtallpalaſt und treten bei ihren Concerten im Nationalkoſtüm auf. Wir empfehlen einen Beſuch der Veranſtaltung auf das Angelegentlichſte. ſo wird ſich doch das Mittel auf die Dauer nicht bewähren. „Hunger thut weh“ und„Veel ſinge, wenig ſchlinge, mackt en ledd'ge Buuk.“ Allerdings dort, wo„Schmalhans Küchen⸗ meiſter“ iſt, fällt die Mahlzeit mager aus. Da gibts zu Mittag:„Drei Gerichte: Brot, Krum und Kirſt“; oder »„Kalte Küch' und trockne Zungen“; oder„Kalte Küch' und warme Teller“; oder„Kalte Küch' und warme Zungen“; oder„Silberne Nixche(Nichtſen) und goldenes Warteweil⸗ chen“, womit nicht viel anzufangen iſt. Indeſſen„Im vollen Haus ſetzt man ſich bald zu Tiſch.“ Aber auch das hat ſeine Bedenken und dort iſt Vorſicht geboten. Denn„wer mit eſſen will, muß auch mit dreſchen“; ſonſt könnte es von ihm heißen:„Er ißt mit und hat nicht mit angeteigt.“ Vor allen Dingen darf man nicht wähleriſch ſein, denn„der Schmecker verdirbt den Lecker.“ Noch weniger darf man zugreifen, auch wenn man„ſich vor Hunger nicht kennen“ würde.„De Bri wird heeter upgebn, as getn“ oder was dasſelbe ſagt: Es wird nichts ſo heiß gegeſſen, als es gekocht wird.“ Man käme ſonſt in den Ruf des Heißhungrigen und es würde heißen:„Er haut ein wie Blücher in die Franzoſen“;„Er frißt wie ein„Werwolf“; oder noch ſchlimmer:„Wat böſt Du domm und frettſt vel.“—„Wer zu Gaſt iſt, denke immer an den Vers: 5 5 ⸗Drei Tag ein Gaſt, Dann eine Laſt“; wenn man nicht von ihm ſanen ſoll:„Er frißt Einem die Haare vom Kopf.“„Wenn aus, dann ſatt“ und zAus iſt der Schmaus, Alle Gäſte gehn nach Haus“ Wer nun„ſein Ränzel voll hat“, beachte aber auch die Regel: „Nach dem Eſſen ſollſt Du ſtehn, Oder tauſend Schritte geyn.“ Ganz nach Belieben kann er's auch mit den folgenden Verſen halten: „Nach dem Eſſen ſollſt Du ruhn, Oder gar ein Schläſchen thun.“ Sbers u dle ſe 815 ſitzen, der unterm Zude Witzen“, womit ich meine Plauderei ſchließe.(M. N, 0 53 oder; ——ů — Mannheim, 22. November. General⸗Angeiger. 3. Seite. 7Muthmaßliches Wetter am Samstag den 22. Nov. Die geſtern bei den Shetlandsinſeln aufgetretene leichte Depreſſion hatte in der That im Hintergrund einen Luftwir⸗ hel, der mit ziemlicher Tiefe in Nordſkandinavien aufgetreten iſt. Der bedeutende Hochdruck in ganz Mitteleuropa, welcher in Frankreich und Südweſt⸗Deutſchland und ebenſo im In⸗ nern Rußlands 775 mſm überſteigt, leiſtet aber dem neuen Luftwirbel einen ſehr kräftigen Widerſtand. Die bedeutende Kälte in Rußland(Moskau— 22 G, Petersburg— 16) wird auch in Süddeutſchland eine Abkühlung der Tempera⸗ tur herbeiführen. Bei größtentheils trockenem, aber dunſti⸗ gem oder nebligem Wetter iſt demgemäß am Samstag eine merkliche Abnahme der Temperatur zu erwarten. tag dürfte ſich theilweiſe heiter geſtalten. Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 21. November Morgens 7 Uhr. Barometer⸗ Thermometer Der Sonn⸗ Windrichtung⸗)] Höchſte und niederſte Tem⸗ ſtand in Celſius und peratur des verg. Tages in mm Trocken]Feucht Stärke Maximum Minimum 761.0.8.5 SSW 2.2.5 ) C Windſtille; 1: ſchwacher Luftzug; 2; etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm; 10: Orkan. Aus dem Groſtherzosthum. O Reihen, 20. Nov. Eine bedeutende Verbeſſerung ſoll der Poſtverkehr der Orte Reihen⸗Ittlingen und Richen erfahren. Der bisher erſt nach 7 Uhr dieſe Dörfer paſſirende Poſtwagen ſoll vom 1. Dezember d. J. ab in Reihen um 4 Ühr, in Ittlingen um ½5 Uhr und in Richen um 5 Uhr Nachmittags eintreffen. Durch dieſe Aenderung könnte die Nachmittagspoſt noch ausgetragen werden, während ſie jetzt e andern Morgen auf den Poſtämtern liegen dleiben mußte. *Fahrnan, 20. Nov. Als Beweis, daß auch in unſerem Arbeiterſtand noch idealer und religißſer Sinn zu treffen iſt, kann die Thatſache gelten, daß dieſer Tage ein Band Gedichte, „Heimathklänge“, erſchienen iſt, die von einem Fahrikarbeiter, Joh. Thoma von hier verfaßt ſind. Die Gedichte bieten in ſchwungvoller Sprache Geiſtliches und Weltliches und es iſt die Sammlung auch äußerlich von der Buchdruckerei des Hrn. Uehlin in Schopfheim recht hübſch ausgeſtattet worden. Das Werkchen iſt um 1,30 M. vom Verfaſſer zu beziehen. »Gernsbach, 20. Nov. Die Beerdigung des langjäh⸗ rigen Stadtpfarrers von Gernsbach, Aug. Eiſenlohr, geſtal⸗ tete ſich zu einer erhebenden Feier, wie ſie des treuen, ſelbſt⸗ loſen und unermüdlichen Mannes würdig war. Hr. Prälat Dr. Doll brachte den Dank der Oberkirchenbehörde dar, ins⸗ beſondre auch für die kräftige Mitwirkung des Entſchlafenen an dem neuen Geſangbuch. Am Sarg ſprachen die Herren Pfarrer Spengler von Ettlingen, Pfarrer Körber von Deger⸗ loch und Pfarrer Ullmann von Sbllingen. Die Gedächtniß⸗ predigt in der Kirche hielt Hr. Dekan Dr. Zittel von Karls⸗ ruhe. Am Grabe ſprachen u. A. Pfarrer Kayſer von Frank⸗ furt und Profeſſor Frommel gon Heidelberg. Pfarrrr Eiſen⸗ lohr war einem ſegensvollen Wirken ganz unerwartet durch 199 Holgen eines Schlaganfalls im 68. Lebensjahr entriſſen orden. Neuſtadt, 20. Nov. Ein höchſt bedauerlicher Unfall ereignete ſich in dem nahen Orte Untereiſenbach: Der ſonſt fromme, große Metzgerhund des Metzgers und Wirthes Sch. lief ohne Maulkorb verſehen frei auf dem Hofplatz umher, als gerade die Frau des Rentners Herrn Höfler auf die Metzig zuſchritt, um Fleiſch einzukaufen Ohne alle Urſache ſprang der Hund auf die Frau zu, riß ſie zu Boden und richtete die ſo wehrloſe Dame jämmerlich zu. Die linke Wange iſt vollſtändig durchbiſſen und am Kopfe befinden ſich mehrere Zentimeter kiefe und lange Bißwunden, deßgleichen auf der Bruſt. Der Arzt erklärte die Verwundung für höchſt bedenklich. Es ſollten eben doch alle großen Hunde, und wenn ſie zu Hauſe ſind, Maulkörbe tragen. Schon manches Unglück wäre verhütet worden. „Kleine Chronik. In Oetigheim brannten vier reichgefüllte Scheunen nebſt Stallungen nieder. Sechs Familien wurden geſchädigt, umſomehr als nicht eine einzige verſichert iſt. Das Feuer dürfte in der Scheuer des Gemeinderaths Ludwig Kühn zum Ausbruch gekommen ſein. Das Vieh ſonnte gerettet werden. Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Pfälziſche Nachrichten. *Ondwigshafen, 20. Nov. Endlich iſt es der Polizei gelungen, die Diebe zu entdecken, welche vor einiger Zett in einem Wartehäuschen der Mannheimer Ueberfahrtsboote ein⸗ gebrochen und die darin befindliche Kaſſe ausgeraubt haben. Es waren dies vier junge Burſchen im Alter von 14—16 FJahren, welche dieſes Gewerbe ſchon länger betreiben. Sie wurden geſtern alle vier in Haft genommen. *Speyer, 20. Nov Eine ſehr zaßlreiche Trauerver⸗ ſammlung gab geſtern Mittag dem am Montag Abend auf ſo traurige Weiſe um's Leben gekommenen Redakteur der „Speyerer Zeitung, Herrn A. Stark, das Geleite zur letzten Ruheſtätte. Der Leichenwagen war überaus reich ge⸗ ſchmückt mit Palmen und Kränzen. Auf dem Friedhof hielt Herr Kirchenrath Lyncker eine zu Herzen gehende Grab⸗ rede und widmete dem Entſchlafenen, der nach vielem Kampfe Ruhe gefunden, einen warmen Nachruf. Nach der Einſegnung widmete im Auftrag des nationalliberalen Vereins Herr Studienlehrer Buttmann einige Worte der Anerkennung dem wackeren Gefinnungsgenoſſen, mit dem Verſprechen, daß Der Oberſtuhlrichter. Erzählung von Karoline Dentſch. Nachdruck verboten. 4⁵(Schluß.) „Und Du glaubſt, ſie wird ſich tödten, Jerenez 2“ fragte Maſcha nach einer Paufe. „Sie hat es geſagt.“ „Sie wird es nicht thun“, verfetzte Maſchg mit be⸗ kümmtem Tone.„Wer ſo etwas vor hat, ſpricht nicht davon. Sie wollte Dich damit nur erſchrecken Du thuſt ihr vielleicht Unrecht, Maſcha. Ihr Schmerz, ihre Verzeiflung waren wahr, ſo wahr, daß ich nacheilte, um ſie an ihrem furchtbaren Vorhaben zu hindern. Ich war am Fluſſe und rief ihren Namen, aber ich börte nichts als das Brauſen des Windes und der Wellen, und als ich dann vor Deinem Hauſe ſtand, vor den hellen Fenſtern, war es mir, wie einem geängſtigten Wanderer, den in finſterer Nacht ein böſer Spuck verfolgt hak und der plötzlich den hellen Schein des Heimathhauſes vor ſich ſieht.“ Er ſtand auf und durchſchritt einige Male das Zimmer. „Und wenn Du ſie gefunden hätteſt, Ferenez“, fragte Kaalee nach einer Pauſe mit leiſer Stimme,„ſo wäre nur nes übrig geblieben: Verſöhnung. Nie!“ rief er faſt heftig, während eine dunkle Röthe auf ſeine Stirne trat.„Ich habe ihr vergeben, das habe ich ihr auch geſagt, aber eine Gemeinſchaft kann es zwiſchen uns nicht geben.“ 5 5 „Aber Du liebſt ſie noch immer, Ferencz, wie früher? „Nein, Maſcha, Du irrſt Dich. Die Flamme⸗ iſt erloſchen bis auf jenen Schein des Antheils, der wohl in jedem Menſchenherzen zurückbleibt, für Den, der ihm einſt ſo nahe Aber ſelbſt, wenn ſie die Grundbedingung meines ebens geblieben wäre“, fügte er mit feſter Stimme binzu, kuche ich lieber zu gegangen, als das Glück aus en Händen zu empfangen.“ Er kyat Wieder an den Tiſch heran und ſetzte ſich neben der Verein ihm ein kreues Andenken bewahren werde und legte einen Kranz am Grabe nieder. Die Theilnahme für die hinterbliebenen Kinder des Herrn Stark von Seiten der hieſigen Bevölkerung iſt eine ſehr große. Speyer, 20. Nod. Die zur Konkursmaſſe der Ge⸗ brüder Brück gehörige Bierbrauerei zum„Schwanen“ ging bei der geſtrigen Verſteigerung um den Preis von 89,000 M. in den Beſitz des früheren Eigenthümers, Herrn Hart⸗ mann, über. * Lambrecht, 20. Nov. Die Anforderungen an unſere Stadtkaſſe werden von Tag zu Tag größer. Um die Um⸗ lagen, die zur Zeit eiwa 200 PCt. betragen, nicht erhöhen zu müſſen, geht die Stadtverwaltung mit dem Gedanken um, das Oktroi einzuführen. In der letzten Stadtrathsſitzung ſtand der Gegenſtand auf der Tagesordnung. Obwohl die Erörterung eine recht lebhafte war, konnte die Verſammlung doch noch zu keinem Beſchluſſe kommen, die Rechnungskom⸗ miſſion wurde nur beauftragt, in den Städten, in welchen Oktroi eingeführt iſt, Erhebungen zu pflegen und von dem Ergebniß dem Stadtrathe in einer ſpäteren Sitzung Kennt⸗ niß zu geben. Pirmaſeuns, 20. Nov. Schuhfabrikant G. Schuberth dahier wurde geſtern in Konkurs erklärt. Die Paſſiven ſind ſehr bedeutend. „= Aus der Pfalz, 20. Nov. In Webenheim ſtürzte der 15jährige Sohn des Ackerers Scherer, als er Heu holen wollte, vom Heuſpeicher herab in die Scheune, brach den linken Arm und verletzte ſich am Kopfe ſo, daß ihm 3 Zähne aus dem Munde fielen.— In Freinsheim wurde die Familie des Bäckers R. Michel von einem eigenartigen Geſchick betroffen. Geſtern ſollte die Tochter ihre Hochzeit feiern, und in der Nacht zuvor wurde der Vater der Braut vom Schlage gerührt und war ſofort todt.— In Schif⸗ ferſtadt brannten Scheuer und Stall des Anweſens von Georg Mayer nieder. Die Scheuer war mit Heu, Stroh ꝛc. gefüllt. Das Wohnhaus blieb glücklicher weiſe von dem Brande verſchont. Mittheilungen aus Heſſen. Mainz, 20. Nov. Der Schnellzug aus Köln, welcher um 12 Uhr 48 Min. dahier einzutreffen hat, um 1 Uhr 4 Min. nach Frankfurt weiterzufahren, iſt heute oberhalb Buden⸗ heim von einem Unfall betroffen worden. In voller Fahrt entgleiſte nämlich mitten im Zuge der mit Reiſenden beſetzte dritte Perſonenwagen von der Maſchine ab. Der Wagen ſprang ein Stück Weges über die Schwellen hin und her, ſprang nach rechts und links und fiel dann auf die Seite. Die Reiſenden ſchwebten in großer Gefahr. Einer derſelben hatte noch ſo viel Geiſtesgegenwart die Carpenterbremſe los zu reißen, wodurch der Zug zum Stillſtand kam. Erſt jetzt bemerkte das Perſonal, was geſchehen war. Die Reiſenden des entgleiſten Wagens ſtiegen aus den Fenſter des umliegen⸗ den Wagens heraus. Zum großen Glück hatte Niemand Schaden genommen. Gerichtszeitung. * Mauuheim, 20. Novpbr.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender Herr Landgerichts⸗Direktor Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Die Herren Staatsanwälte Mü h⸗ ling und Dietz. J) Philipp Aug. Fiſcher, Kaufmann von Naumburg, 27 Jahre alt, trat am 1. Oktober in Stelle bei der Ziegelei Rahr in Rheinau, woſelbſt er ſchon nach 10 Tagen einen ihm zur Zahlung übergebenen Betrag von M. 107.50 unterſchla⸗ gen hat. Das Urtheil lautet auf 6 Wochen Gefängniß.— 2) Der ſchon wiederholt vorbeſtrafte 30 Jahre alte Maler Otto König von Segeberg erhält zu 2 bereits gegen ihn wegen Diebſtahls und Derſertion erkannten Strafen eine Zuſatzſtrafe von 1 Jahr(zufammen nun 5 Jahre Zuchthaus) wegen eines in der Schweiz verübten größeren Diebſtahls.— 3) Karoline Schmitt von Adelsheim, 24 Jahre alt, ſteht mit einem ge⸗ trennt von ſeiner Frau lebenden Arbeiter auf vertrautem Juße und erhob, als letzterer im Oktober 2mal kurze Zeit erkrankke, bei der Ortskrankenkaſſe die Unterſtützungsbekräge, wobei ſie ſie im Einverſtändniß mit dem Bezugsberechtigten ihrem Vor⸗ namen deſſen Zunamen beifügte, ſo daß ſie als die Ehefrau angeſehen wurde. Es erfolgte Freiſprechung.— Peter Müller, Händler bier, 52 Jahre alt, fuhr am 13. v. M. mit ſeinem Pferdchen auf der Straße in der Nähe des Pfälzer Hofes; ein Hausburſche, der Decken auf dem Kopfe trug, die ihm Hören und Sehen erſchwerten, gerieth unter das Fuhr⸗ werk und wurde dadurch leicht am linken Knie verletzt. Auch in dieſem Falle erfolgte Freiſprechung. Vertheidiger Anwalt Dr. Katz.— 5) Die Berüfung des Wirths Aug. Pemſel hier gegen das Urtheil des Schöffengerichts vom 13. v. M. wegen Beleidigung der 1 5 Adler, ſeiner Schwägerin, wird verworfen. Es bleibt bei der gegen ihn erkannten 20 M. Geldſtraſe und Tragung von ½ Koſten ſowie dem Erkennt ⸗ niß, daß die Privatklägerin ebenfalls der Beleidigung ſchul⸗ 17 jedoch von Strafe frei bleibt und ½ Koſten zu ragen hat. Tagesneuiskeiten. — Lenggries(Bayern), 19. Nov. Geſtern wurden vier Burſchen verhaftet, die vor eini Tagen beim ſogenannten „Heimſcheiteln“ den Dienſtknecht Kaspar Grog in eine Ciſterne warfen, aus der man denſelben des andern Tags auf dem Kopfe ſtehend, todt herauszog. Es beſteht in unſerer ſte.„Ich weiß einen ſtilleren, einen reineren Weg, der zu einem edleren Ziele führt,“ ſagte er, dann faßte er ihre Hand mit feſtem Drucke,„Maſcha, Du haſt mir zweimal den Weg aus Nacht und Wirrniß gezeigt, willſt Du nicht die Strecke, die wir Beide noch zurückzulegen haben, mit mir zu⸗ ſammengehen 7“ 7 Eine jähe brennende Röthe ſchoß in ihr Geſicht, bis zu den Haarwurzeln hinauf, ſie wendete das Geſicht zur Seite. „Ich bringe Dir nicht die Morgen⸗ und nicht die Mittas⸗ höhe einer leidenſchaftlichen Liebe“, ſagte Oreſi,„aber Du weißt, was Du mir biſt, fügte er warm und innig hinzu. Sie wandte ſich wieder zu 1277 Die Röthe war von ihrem Geſicht gewichen, aber es lag ein merkwürdiger Aus⸗ druck darauf. Die höchſte Ruhe war es, aber auch die höchſte Weihe. „Dieſe Stunde ſoll nicht entſcheiden,“ ſagte ſie dann nach einer Weile mit leiſer Stimme,„dieſe Stunde nicht, wo Dein ganzes Sein und Empfinden aufgewühlt wurde. Wenn Du nach einiger Zeit, wo Du das Wiederſehen überwunden haben wirſt, noch ſo denkſt, dann— ja.“ „Dieſer Gedanke iſt nicht neu, nicht dieſe Stunde hat ihn dictirt“, verſetzte er.„Er war ſchon in jener Nacht, als Du mich vor mir ſelber retteteſt, retteteſt um— den Preis Deines Geheimniſſes. Er gab mir Kraft, daß ich mich inner⸗ lich wieder emporarbeitete: denn wenn die Vergangenheit zu fehr auf mich einſtürmte, dann ſagte ich mir ich müßte ver⸗ geſſen, denn ich müßte Dir vergelten, und ich fühlte, wie ich ruhiger ward und die böſen Schatten immer mehr zurück⸗ wichen. Du haſt Jahre und Jahre durch mich gelitten, laß es mich gut machen und wieder glücklich werden. Schlag ein und werde mir Das, was der lauge und treue Gedanke Deines Lebens war.“. Tief bewegt, unfähig, zu ſprechen, legte Maſcha die Hand in 97 ſeine. Der Traum ihres Lebens, wenn auch ſpät, war erfüllt. Oreſi dachte einen Aufruf in den Zeitungen zu erlaſſen und ſeine Frau zur Scheidung aufzufordern; dieſer Schritt wurde ihm erſpart!.. Ilona hatte Wort a, ihr Schickſal ſich noch in jener Nacht vollzogen. Jegend der folle Bräuch, einen Burſchen, der beim Kammer⸗ fenſter angetroffen wird oder der ſich im Wirthshauſe miß⸗ liebig gemacht hat„heimzuſcheiteln!, d. h, ihn mit Holz⸗ ſalen. nach Hauſe zu jagen und dabei über ihn herzu⸗ allen. — Erfurt, 20. Nov. In Saalfeld erſtickten der Ban⸗ unternehmer Schwarz; deſſen Frau und drei Kinder ſowie ein Einwohner des Armenhauſes, das der Wohnung des Bauunternehmers gegenüberliegt, durch ausſtrömendes Leuchtgas. —Gebweiler, 20. Nop. Im 50⸗Pfennia⸗Bazar an der hieſigen Hauptſtraße wurde heute Morgen die Verkäufe⸗ rin ermordet aufgefunden. — Linz, 19. Nov. Geſtern Morgens wurde in einem hieſigen Hotel ein aufregender Selbſtmord ver⸗ ſucht. Ein 26jähriger Mann Namens Johann Möller aus Hamburg, der heute früh noch ganz heiterer Dinge war, feuerte in ſeinem Zimmer aus einem evolver einen Schuß auf ſich ab. Das Stubenmädchen ſah den Selbſtmörder mit dem Revolver in der Hand auf das Bett hinſinken Dem herbeigerufenen Arzte ſagt er, daß er die verübte That nicht bereue, Es wurde konſtatirt, daß der Unglückliche der Sohn eines Kaufmannes aus Hamburg ſei. Er bat, ſeine Eltern ſogleich zu benachrichtigen. Ueber das Motiv der traurigen That gab er keinerlei Aufſchluß. — RNiga, 18. Nov. Die Tochter eines Wirthes aus Adiamünde wurde auf dem Nachhauſewege, als ſie die Niederlaſſung eines Wirthes, deſſen ſehr böſe Hunde berüch⸗ tigt ſind, bereits hinter ſich hatte, von der Meute angefallen und todtgebiſſen. Manunheimer Kunſtverein. VII. (Bierck'ſche Aus ſtellung.) Die Aucgſtellung unſeres Kunſtvereins bietet gegenwärtig eine ſolche Fülle hervorragender Gemälde, wie dies ſeit Langem nicht der Fall war. Neben vielen neuen Einſendungen und der Uebernahme einer größeren Anzahl Bilder von der Gur⸗ litt'ſchen Ausſtellung hat jetzt der Kunſtverein auch noch eine ganze Collektion von Gemälden erhalten, die der ſchwediſch⸗ norwegiſche Hofkunſthändler Herr T. Bierck, von München kommend, hierber brachte. Dieſe Sammlung enthält eine Reihe bedeutenderer Werke und hat recht viel Neues aufzu⸗ weiſen. So fällt da zunächſt ein prächtiges Aquarell„Motiv von der holländiſchen Küſte“ des ſo ſchnell berühmt gewor⸗ denen Münchner Malers Hans Bartels(1856 geb.) ins Auge. Mit dieſem bereits auf der großen internationalen Kunſtausſtellung 1888 zu München prämiirten Bilde iſt uns wieder ein Beweis geliefert, daß auch die moderne Hellma⸗ lerei, deren Ziele leider nur durch mancherlei Uebertreibungen getrübt werden, recht geübt Meiſter⸗ haftes zu ſchaffen vermag. Kann man ſich z. B. die hier im Vorder⸗ und Mittelgrunde dargeſtellten Figuren der heim⸗ kehrenden Fiſcher und Fiſcherinnen und das ſchäumende Wellen⸗ ſpiel des heranfluthenden Meeres, als auch deſſen ſich ins Unendliche verlierende Ferne naturgetreuer, wirkungsvoller und zugleich ſchlichter künſtleriſch wiedergegeben denken? Wir glauben, der Maler dieſes Aquarells wird auf ſeinem Ge⸗ biete nicht ſo leicht zu übertreffen ſein.— Ferner zeigt bie Collection eine Anzahl guter Landſchaften in Oelfarben ge⸗ malt; vor allem ein treffliches Bild„Hochmoor“ von Prof. Wenglein in München, das leider nur durch einen zu grellen Rahmen in ſeiner Wirkung beeinträchtigt wird, dann mehrere kleinere ſtimmungsvolle Waldinterienrs von Henri Gogarten; ſowie recht farbenfriſche Ge⸗ mälde von W. Palm, H. Lunde und Ch. Coulot (Paris). Hieran ſchließt ſich ein außerordentlich hell und klar gemaltes„landſchaftkliches Genrebild!“:„Jagdgeſellſchaft vor dem Schloſſe“ von der Hand W. Velten's(Münchend. die Genremalerei ſelbſt iſt vertreten mit einer in Bezug auf Charakteriſtik meiſterhaften Arbeit Hugo Kauffmanns „Luſtige Geſellſchaft“, ſowie mit einem ſich durch ſein zartes Colorit auszeichnenden Bilde von Th. Schmidt„Die neue Haube“ und zwei fein detaillirten Werken von F. Stein⸗ metz und G. Borrignoni(Florenz). Als eine Perle der Bierckſchen Ausſtellung iſt bier noch ein Gemälde Prof. Koppahy's„Der Liebling“ zu bezeichnen. Dasſelbe ſtellt ein Kind, ein Mädchen där, das ein Kätzchen liebkoſend auf ſeinen Armen hält; aber die wunderbar feine Farbenwahl und ſeltene Naturtreue erhebt das Bild zweifellos zu einem Kunſtwerk erſten Ranges. Es iſt nur zu bedauern, daß ein Künſtler, wie Koppay, verhältnißmäßig nur ſelten auf ſo rechtem Pfade wandelt und gar oft auf künſtleriſche Irrwege geräth.— Ein intereſſantes Farbenexperiment fünrte M. Stifter(München) mit ſeinem kleinen Gemälde„Alt⸗ deutſche Edeldame aus. Das Bruſtbild iſt auf goldenem Grunde gemalt und ſind die Stoffe des Kleides und des Kopfſchmucks inz eigenartigſter Weiſe zur Wirkung gebracht. Noch idealer gehalten iſt jedoch ein größeres weibliches Bruſt⸗ bild„Miranda“ von dem gefeierten Berliner Künſtler Conrad Kinſel. Wir haben bier das Bildniß einer ideal ſchönen, mit einem phantaſtiſchen Gewande bekleideten Frau vor uns. Der etwas erhobene Kopf, die ein wenig geöffneten Lippen, das verklärte Auge deuten an, daß dieſelbe den wunderbaren Klängen eines ergreifenden Liedes zu lauſchen ſcheint. Das ganze Bild iſt reizvoll aufgefaßt und in zarten Farben von — Ein Meiſter lebbaſter und volksthümlicher Kleinmalerei war der Pfarrer Spörer zu Reichenbetg im Fränkiſchen, aus deſſen Predigten(1720) man folgende Illu⸗ ſtrationsproben mitiheilt:„Das Frauenzimmer lieb ich von Natur, wenn es ſchön, galant, complaiſant, honett, ſauber aufgeputzt, wie ein ſchönes Pferd, da weiß ich ſchon, wie ſie zu reſpektiren ſeien, die recht haushalten können, dem Manne Alles an den Augen abſehen, was er will, ha! da lacht das Herz, wenn der Mann heimkehrt, und einen ſolchen liebens⸗ würdigen Engel antrifft, der ihn mit den ſchneeweißen Händ⸗ chen empfähet, küſſet, herzet, ein Brätlein und Salätlein auf den Tiſch trägt und ſich zu ihm hinſetzet und ſpricht: Engel, wo will Er herunter geſchnitten haben? und was dergleichen honig⸗ und zückerſüße Sachen mehr ſind.— Wann aber einer hoſchi, boſchi, roſchi, einen Rumpelkaſten, ein altes Reibeiſen, einen Zeidelbär, eine Haderkatz, ein Marderfall im Haus hat, die immer brummt: mum, mum, mum, die eine Thüre zu⸗, die andere aufſchlägt, die im Schlot mit der Ofengabel hin⸗ ausfährt, und wieder auf den Herd herunter plumſt, die ein Geſicht wie ein Neſt voller Eulen macht, die lauter Suppen aus dem Hbllentopfe anrichtet, und was des Teufelszeug mehr iſt, die lieb' ich nicht, der Teufel mag ſie lieben.“ — Der ſoeben abgelehnte Vorſchlag des franzöſi⸗ ſchen Abgeordneten Emile Moreau, die Führung des Adels⸗ titels käuflich zu machen bezw. zu beſteuern, bat auch für rankreich nicht den Reiz der Neuheit. Die Bourbons trieben chon im 17. Jahrhundert mit Titeln Schacher, Allen voran Ludwig XV., der„Vielgeliebte“. 1702 verkaufte er 200 Adels⸗ titel für je 3000 Livres, 1706 ernannte er 500 neue Ritter, die das Doppelte zahlen mußten. Im Ganzen ſoll er 100 Millionen Franken bei ſolchen Geſchäften eingenommen haben. Dafür nahm die Revolution einem dieſer Ritter nicht nur ſeinen Adel, ſondern auch ſeinen Namen— und ſchließlich das Leben. Es war Herr de Saint Cyr.„Wie heißen Sie?“ fragte ihn der Richter.„De Saint Cyr.“— Es gibt keine de mehr!“—„Alſo einfach Saint Cyr.“—„Es gibt keinen Saint mehr.“—„Nun, dann Cyr.“—„Hier darf man Niemand Sire nennen.“— Armer de Saint Cyr! EStarke Regengüſſe haben im ganzen Transvaal viel Verluſt an Menſchenleben und Eigenthum veruxſacht. General⸗Anzeiger. Mannheim, 22. Novewber. nüto Tellini der neuen Oper von Diaz wird am 24. 4. Seſte⸗ ſeltenem Schmelz gemalt.— Die ideale Nichtung vertritt ſodann noc wenn auch kleines, ſo doch phantaſievolles d. M. in der Pariſer Opera comique ſtattfinden. und feinſinniges Gemälde„Nixenraub“ von J. Rozices 1 würde uns zu weit führen, wollten wir Collektion Bierck einzeln er⸗ ſſe noch einige außergewöhnlich ules Hubert und H. zie eine kraftvolle Studie nach enz) hervorgehoben. oe. (München). geſtimr Gudi ausmann, deſſen Name durch in dem Joachim⸗Quartett weit en nds einen guten Klang beſitzt, er⸗ rang in dem geſtern ſtattgefundenen dritten Akademie⸗Concert einen großen Erfolg. Herr Hausmann, deſſen Technik wohl von keinem anderen Celliſten übertroffen wird, hat aber auch ſeit jener Zeit, da wir ihn zum letztenmale zu hören Gelegen⸗ heit hatten— es war in einem der Richter⸗Concerte in der Londoner St. James's Hall— hervorragende Fortſchritte gemacht in der geiſtigen Durchdringung des Stoffs und der breiten Entwickelung des Tones. War Herr Hausmann be⸗ reits früher ein bedeutender Virtuoſe, ſo iſt er inzwiſchen völlig zum Künſtler herangereift, dem der Inhalt eines Werkes höher ſteht, als ſeine äußere glänzende Form; des⸗ galb zeichnet ſich ſein Celloſpiel durch eine Vornehmheit des künſtleriſch empfundenen, ſtilvollen, von jeder Effekthaſcherei freien Vortrags aus, der ihn in die vorderſte Reihe der her⸗ vorragendſten zeitgenöſſiſchen Inſtrumentaliſten ſtellt und der den außerordentlichen, in einem mehrmaligen Hervorruf gipfelnden Erfolg, den er ſich geſtern errang, als durchaus gerechtfertigt erſcheinen läßt. Auch ſonſt war das geſtrige Concert an Erfolgen reich. Unſer vortreffliches Orcheſter ſpielte Beethoyens Bedur und Brahms zweite Symphonie in einer das höchſte Lob heraus⸗ fordernden Weiſe. Namentlich hat uns die Ausführung der Dedur⸗Symphonie von Brahms intereſſirt, da es das erſte Mal war, daß wir ein großes Werk des hervorragendſten lebenden Symphonikers von Herrn Hofkapellmeiſter Wein⸗ gartner dirigiren ſahen. Es iſt uns bekannt, daß Herr Weingartner kein unbedingter, vielleicht ſogar kein warmer Verehrer der Brahms'ſchen Muſe iſt; wenn wir trotzdem mit Sicherheit einer durchaus würdigen Aufführung der-dur⸗ Symphonie entgegenſahen, ſo glaubten wir bhierzu berechtigt zu ſein, da wir annahmen, daß der Leiter der Akademie⸗Concerte ſeine perſönlichen Neigungen zu unterordnen wiſſen werde, wenn es gilt die hervorragende geiſtige Schöpfung eines der bedeutendſten Componiſten zu interpretiren. Wir hatten uns nicht getäuſcht; Herr Wein⸗ gartner hat ſeine großen Fähigkeiten auch hier wieder in den Dienſt der Kunſt geſtellt und die liebevolle Art, die ſich in der Herausarbeitung der dynamiſchen Feinheiten der Symphonie bethätigte, hat bewieſen, daß der Dirigent der Akademie⸗Concerte exfüllt iſt von der Bedeutung ſeiner Stel⸗ lung, die ihm die Pflicht auferlegt, alle Erſcheinungen auf dem Gebiete der Muſfik zu berückſichtigen und der Vermittler zwiſchen den Componiſten und dem Publikum zu ſein. Die Einſtudirung und Ausführung der bervorragenden und bedeutenden zweiten Symphonie von Brahms mußte die Verehrer dieſes Componiſten, zu deren aufrichtigſten wir uns zählen, durchaus befriedigen und ſtellte dem Talente des Herrn eingartner das heſte Zeugniß aus. Zu dieſer Erkenntniß werden wohl auch die Vertreter der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft, welche auf der Dirigentenſuche in ſtrengſtem Incognito dem geſtrigen Akademie⸗Concexte beiwohnten, gelangt ſein und ſie dürften ſich überzeugt haben, daß es gar nicht— hübſch von ihnen wäre, wenn ſie Hru. Weingartner dem großen Wirkungskreiſe, der ihm in unſerer Stadt die Entfaltung ſeiner künſtleriſchen Kräfte in umfangreichem Maße ermöglicht, entziehen wollten. Man wird wohl auch hoffen dürfen, daß die uneingeſchränkte Anerkennung, welche das Talent Weingartners in allen hie⸗ ſigen kunſtliebenden Kreiſen findet, ihn veranlaſſen wird, der Stätte ſeiner gegenwärtigen Wirkſamkeit noch für lange Zeit treu zu bleiben. Herr Weingartner hat durch die Aufnahme der Symphonie von Brahms bewieſen, daß er wohl zur Ueberzeugung gelangt iſt, daß der Leiter der Akademie⸗ Concerte nicht einen excluſiven Standpunkt bei der Beur⸗ theilung der aufzuführenden Werke einnehmen darf; wir anerkennen dieſes Entgegenkommen mit großer Genugthuung, da auch wir uns iß unſeren kritiſchen Dar⸗ legungen von dem Wunſche leiten laſſen, gleiche Vertheilung agen und Licht allen berechtigten Kunſtanſchauungen zu affen. Anſer vortreffliches Hofthegter⸗Orcheſter errang auch geſtern wieder große künſtleriſche Erfolge; wir wünſchen von Herzen, daß die materiellen Errungenſchaften in einem annähernden Verhältniſſe zu den künſtleriſchen Ehren ſtünden, die unſerem Orcheſter ſo oft und berechtigt zu Theil werden. Die Mitglieder unſeres Theaterorcheſters haben ihre an die Stadtvertretung gerichtete Bitte um Erhöhung ihrer Bezüge mit dem Hinweis auf die Gehaltsverhältniſſe an anderen Bühnen begründet. Wir glauben, daß auch ohne dieſe durchſchlagende Begründung die Bitte der Orcheſtermitglieder eine entgegegenkommende Berück⸗ ſichtigung dringend erheiſcht und wir ſind überzeugt, daß eine Gewährung derſelben in allen Schichten unſerer Bevölkerung gebilligt werden würde. Wir aber erachten es als eine Pflicht der Kritik, empfehlend für die Erfüllung der durchaus be⸗ gründeten Bitte unſerer Orcheſterkünſtler einzutreten. Julius Katz. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. In der permanenten Kunſtausſtellung von A. Donecker 0 2, 9 iſt eine große Anzahl neu angekommener Bilder, theils gus der Münchener Ausſtellung, zu ſehen. Wir nennen: Claus⸗Meyer„Beim Frühſtück“ H. Stel z⸗ ner„Hausmuſik“, R. Lipps„Stalieniſcher Garten“, E. Herger„Das neue Kegelſpiel“, M Geza Peske„Am ſicheren Plätzchen“, J. G. Roſier„Bei der Toilette“, J. 6 Simons„Neckerei“, J. Müller⸗ Marrdorf„Ein Geheimniß“, H. Lindenſchmidt 18 c Geſellſchaft“ ꝛc. Die ſchönen Bilder von Grützner„Bei Hochwürden“, Popperitz„Salome“, Prof. Echtler„Allein zu Hauſe“, von Spring, Hoff, Rottmann, Sell, Steinmetz, Schbeich ꝛc. ſind nur noch kurze Zeit ausgeſtellt. Berlin, 19. Nov. Die erſte Aufführung von Schweige⸗ geld“, Schauſpiel von A. Moszkowski und R. Nathanſon, im Berliner Theater, findet am Sonnabend ſtatt. Hannover, 19. Nov. Direktor H. J. Rahn, der in dieſer Saiſon keine ſelbſtſtändige Direktion übernommen hatte, iſt vom Intendanten Baron von LepelGnitz eingeladen worden, am hieſigen königlichen Theater für den erkrankten Ober. 98 Louis Ellmenreich interimiſtiſch die Regiegeſchäfte zu führen. Leipzig, 18. Nov.„Hans Sachs, Lortzing's Oper, wird demnächſt im Stadttheater zur erſten Aufführung gelan⸗ gen. Das Buch behandelt, wie Wagner's Tondrama, eben: falls die„Meiſterfinger von Nürnberg.“ Exwähnt ſei, daß die überhaupt erſte Aufführung des Lortzing'ſchen„Hans Sachs“ ebenfalls im Leipziger Stadttheater ſtattfand, und zwar vor ungefähr 40 Jahren. 5 Budapeſt, 19. Nov. Lili Lehmann wird noch im Laufe d. J. in der ungariſchen National⸗Oper ein längeres Gaſtſpiel eröffnen. 5 Prag, 19. Nop. Rubinſtein's Oper„Die Kinder der Hade wird im neuen Deutſchen Theater im Monat Dezember zum erſten Male aufgeführt werden. Variß, 18. Nov. Die erſte Aufführung von Benve⸗ Paris, 19. Nov. Emanuel Chabrier's„Gwendo⸗ line“, welche bisher hauptſächlich an deutſchen Bühnen, in Karlsruhe, Leipzig, München u. ſ. w. aufgeführt worden iſt, wird zum erſten Male in Frankreich im nächſten Monat zur Wiedergabe gelangen, und zwar im Theatre lyrique.— Die erſte Bühne in Frankreich, welche Erneſt Reyer's Oper „Salambo“ zur Aufführung bringt, iſt das Theater zu Rouen. In der Großen Pariſer Oper gelangt Reyer's Werk erſt im Januar n. J. zur Aufführung.“ Neneſte Aachrichten und Jelegramme. *Berlin, 20. Nov. Durch Kabinetsordre haben zahlreiche Ernennungen und Beförderungen ſtattgefunden. Generalmajor Heiſter iſt mit der Führung der 36. Di⸗ viſion beauftragt. Schreiber zum Chef der Landes⸗ aufnahme, Ziegler zum Oberquartiermeiſter, Keller zum Inſpekleur der 4. Ingenieurinſpektion, Brauchitſch zum Direktor der Kriegsakademie ernannt. Generalmajor Arndt iſt beauftragt mit der Führung der 14. Diviſion, Ziegler iſt beauftragt mit der Führ⸗ ung der 6. Diviſion, Wodtke iſt zum Komman⸗ deur der 38. Infanteriebrigade, Oberhoffer zum Oberquatiermeiſter ernannt, Nickiſch⸗Roſenegk wird nach Württimberg kommandirt und Spitz zum Direktor des Invalidendepartements ernannt. Zu Generallieute⸗ nants ſind befördert Heiſter, Arndt, Ziegler unter Ernennung zu Kommandeuren der betreffenden Diviſion. *Berlin, 20. Nov. Die„Berl. Polit. Nachrichten“ erfahren aus ärztlichen Kreiſen, der Kaiſer habe Profeſſor Koch das Großkreuz des Rolen Adlerordens verliehen.— Die Stadtverordnetenverſammlung nahm den Antrag auf Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Koch einſtimmig an. Die Verſammlung beſchloß ferner, bis zur Fertigſtellung einer ſtaatlichen Klinik Koch die zur Förderung ſeiner Entdeckung nöthigen Räume einzuräumen. Die nöthigen Mittel wurden bewilligt. In der Berath⸗ ung berichtete Stadtrath Straßmann, die Regierung habe die Angelegenheit bereits am 1. Nov. in die Hand genommen. Nach der Publikation Kochs beſchloß das Kuratorium des Moagbiter Krankenhauſes, Koch 150 Betten zur Verfügung zu ſtellen. Stadtverordneter Spinola belont, daß es ſich dabei auch um die übrigen Infektionskrankheiten handelte. Stadt⸗ verdneter Stryk wies darauf hin, Koch ſei auch vorge⸗ ſchlagen worden, als Sanatorium das Gut Malchow für Tuberkuloſe zu Verfügung zu ſtellen. * Breslau, 20. Nov. Der Magiſtrat wird auf ſtädtiſche Koſten Maßnahmen treffen, welche im Intereſſe der Einwohnerſchaft behufs Einführung des Koch'ſchen Heilverfahrens geeignet erſcheinen. * Eſſeu, 20. Nov. Krupp hat einen Fabrikarzt zum Studium des Koch'ſchen Heilverfahrens nach Berlin geſchickt. Er beabſichtigt eine große Heilanſtalt für ſchwindſüchtige Arbeiter anzulegen. * Bern, 20. Nov. Die Teſſiner Ausgleichs⸗ konferenz wird nochmals vom Bundescommiſſar Kuenzli nach Bellinzona einberufen. Davos, 20. Nov. Dr. Turban, der Director des Sanatoriums, iſt aus Berlin zurückgekehrt und hat mit Dr. Spenzler die Impfung von Lungenkranken unter großem Zudrang begonnen. *Wien, 20. Nov. In Angelegenheit des deutſch⸗ öſterreichiſchen Handelsvertrags fand heute eine zweiſtündige Conferenz zwiſchen dem öſterreichiſchen und dem ungariſchen Handelsminiſter ſtatt.— Der Verein der öſterreichiſchen Baumwollenwebereien bereitet eine Petition an das Handelsamt vor, worin um Ab⸗ ſchluß eines Tarif⸗Vertrages mit Deutſchland auf mindeſtens 10 Jahre gebeten wird. *Paris, 20. Nov. Bei der Unterſuchung des Leich⸗ nams des Generals Seliwerſtom ergab ſich, daß der General hinter dem Ohr durch eine Kugel getroffen war, die aus einer Entfernung von 15 bis 20 Centimetern abgefeuert worden iſt.— Freyeinet meldete formell ſeine Kandidatur für den durch Augiers Tod erledigten Sitz der Akademie an. * Hagg, 20. Nov. Die Königin Emma leiſtete den Eid als Regentin. Die Königin verlas die ganze Eides⸗ formel mit feſter, bewegter Stimme, bei jedem Abſchnitt die rechte Hand erhebend. Der Präſident erflehte den göttlichen Segen über das königliche Haus, die Regentin und das Vaterland. *Belgrad, 20. Nov. Der Miniſterpräfident Gruic richtete ein Schreiben an die Königin Natalie, worin er erklärt, das Intereſſe des Königshauſes er⸗ eiſche, daß wegen der Eheſcheidung kein Appell an die kupſchtina ergehe, die Regierung werde dies auch zu ver⸗ hindern wiſſen. Schließlich konſtatirt der Miniſterpräſident, daß die Königin Natalie ſich gegen alle Vermittelungsvor⸗ ſchläge ablehnend verhielt. * Warſchau, 20. Nov. Im Kurierzuge der Warſchau⸗ Wiener Eiſenbahn ſind in der Nähe der Station Kutro zwei Paſſagiere zweiter Klaſſe ermordet worden. Es handelt ſich vermuthlich um Raubmord. *Bnenos⸗Ayres, 20. Nov. Die Gerüchte, daß Präſident Pell egrini zurütrete, ſind unbegründet. * Rio de Janeiro, 20. Nov. Die Regierung widerref das Verbannungsdekret gegen eden früheren Miniſter Dom Pedro's, Oesropreto, ſowie gegen den früheren Präſidenten Proanz Rio Alfonſo und den vormaligen Präſidenten der Provinz Rio Grande, Silveiro Martins. Mannheimer Handelsblatt. Badiſche Geſellſchaft für Zuckerfabrikation. In der geſtern dahier im Lokale der Rheiniſchen Creditbank abge⸗ haltenen ordentlichen Generalverſammlung wurde der Antrag des Aufſichtsrathes, den nach der Bilanz pro Campagne 1889/90 vorhandenen Gewinn⸗Saldo von M. 52,662.47 nach Abzug von M. 2,683.12. für 5 pCt. an den Reſervefond, M. 3,001.76 für vertragsmäßige Tantieme, M. 8000.— für Gratialen an Beamte und Angeſtellte, reſtlich mit M. 39,027.59 auf neue Rechnung vorzutragen, debattelos genehmigt und dem Vorſtande und Aufſichtsrathe Entlaſtung ertheilt. Zu⸗ gleich wurde der Dividendencoupon Nr. 17 für werthlos er⸗ klärt. Sodann iſt dem Antrage des Vorſtandes:„Die Ge⸗ neralverſammlung möge der Einſtellung des Zuckerfabrikations⸗ betriebes in der Filiale Altshauſen nach Schluß der laufen⸗ den Campagne die Zuſtimmung ertheilen und den Vorſtand der Geſellſchaft zu der anderweitigen Verwendung des Fabrik⸗ anweſens, ſei es durch Verkauf oder durch eine andere Selbſt⸗ verwendung unter Mitwirkung des Auſfſichtsrathes bevoll⸗ mächtigen“ die Genehmigung ertheilt worden. Bei der hierauf vorgenommenen Neuwahl eines Mitgliedes des Auſſichts⸗ rathes für den austretenden Herrn Dr. D. Cunze in Frank⸗ furt a. M. wurde derſelbe wiedergewählt. Mannheimer Effectenbörſe vom 20. November. An der heutigen Börſe wurden Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 185 pEt, umgeſetzt. Anilin⸗Aktien notirten 280 bez. Frankfurter Mittagbbrſe. Frankfurt a.., 20. Nov. Die heutige Börſe trug weſentlich ruhigere Auffaſſung zur Schau. Man hofft hier, wie in den nach Frankfurt grapitirenden Capitaliſten⸗ kreiſen, daß die vorliegenden Calamitäten ſich in der Haupt⸗ ſache auf London beſchränken und nicht zu einer allgemeinen Finanzkriſis auswachſen werden. Die heutigen neueſten Lon⸗ doner Berichte konnten dieſe Auffaſſung nur bekräftigen, daher vermochte auf allen Gebieten eine zuverſichtlichere Stimmung Platz zu greifen, und die geſtern ſo arg deroutirten Courſe ſchließen meiſt bedeutend höher. Von Induſtrie⸗Aktien Nordd. Lloyd 5 pCt. nachgebend. Montanwerthe ruhig, doch ziem⸗ lich feſt, nur Courl und Maſſener beide 3 pCt. matter. Privatdisconto 5½ pCt. Frankfurter Effektenſoeietat. Bankaktien. Gotthard 158,80 Deſterr. Credit 35810 Jura 11570 Diskonte⸗Comm. 206.50 Union 121.70 Schweizer Weſtbahn 39.70 Meridional⸗Aktien 189.80 Ruſſiſche Südweſt 82.80 Staats⸗Fonds. Ungar, Goldrente 88.75 2 Papierrente 86 50 Oeſterr. Silberrente 77.05 Ruſſen 97.10 Ruſſ. Conſols 102. 10 Spanier 75.90 Italiener 91.60 Deutſche Reichsbank 162.70 Berl. Handels⸗Geſ. 152.— Deutſche Vank 152.20 Dresdener Bank 149.60 Schaafhauſener B⸗V. 116.40 Effekten-⸗B. 125.80 Darmſtädter B. 150.70 Rhein. Credit B. 123.20 Deutſche Union⸗B. 86.50 Deutſche Vereins⸗Bank 115.50 Länderbank 191/ Banque Ottomane 118.00 Türken 805Je Siſenbahn⸗Axtien. Dünken Loeſe z Heſſ. Ludwigsbahn 115.50 Ottom. Zeu⸗Obl. 88.80 Läbeck⸗Büchen 163.70 Serbiſche Tabak 89.20 Marienburger 54.60 Egypter 96.05 Albrecht 71¼ 4 pEt. Griechen 70.50 Oeſterr. Franz. Stgatsb, 208/ Induſtrie⸗Werthe, Galizier 174% Nordd. Lloyd 144.25 Buſchtherader 405— La Beldee 75.80 Duß-Bodenbacher 468— Lemberg⸗Czernow. 201¾ Elbethal 204½¼ Sombarden 115%% Jaura 163.80 Schweizer Central 168.70 Gelſenkirchen 167.90 2 Nordoſt 139.40 Maunbeim, 20. Nov.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Bad. Anilin 284.— Cement 257 80 Alpine 80.90 Weizen pfälzer 20.75—21 25 Hafer, norddeutſcher. 15.75—16.50 „ norddeutſcher 20.75—21.—„ kuſſiſcher 17.——18.50 „ ruſſ. Azima 22.——28.— Mais amerikan. Mixed 14.—.—.— Saxonska 22.50—22.75„ Donau 14.—.— 0 Girka 21.—22.50„ La Plata 18.50— 12.75 0 Taganrog 21.75 22.75 Kohtreps, deutſcher 27.—27.50 „ La Plata 21.25—.50 5 ungar. 28.——28.50 „ rumäniſcher 21.75—22150 Kleeſamen, deutſcher 1 95.——100.— „ Theodoſia 23.——23 25 10 11 580.——85.— ernen 21.——21.25 Luzerne 100.—104.— Roggen, pfälzer, 18.25—18.50 Provencer 110.——115.— 2 ruſſtſcher 18.50—18.75 Eſparſette 26.50——.— Gerſte, hierländiſche 18.———.— Seinöl, mit Jaß 55.——.— 13 pfälzer: 13 18.50—19.— Rüböl 67.50.—.— 5 ungariſche—.21——.28 Petroleum Faß fr. m. 20% Taru 29.50 5 rumäniſche 16.25—.50 50er Rohſprit, Inland 117.—— Hafer, badiſcher 15.— 15.50 7Oer„ unverſteuert 28.——29.— württ. Alp 16.25—16 50 Weizenmehl Nr. 00 0 1 2 3 4 5 5150 30.50 28.50 44.U⁰ (Koggenmehl Nr. o 29— 1) 25.50. Weizen, Roggen und Hafer feſt. Gerſte ruhiger.) Amerif. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 20. Nov. New⸗Nork Thicago Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar 104%—— 16.15—.— 19—— Februar—————.———— März———— 15.20—.—— 4— April————.——— Mai 1085/8 585%—— 15.05 97— 51/— Juni———— 14.95———— Juli 10% ép——————— Auguſt—————.———— 4— September—————.———— Oktober———— November———— 17.25——— 14— Dezember 98— 57½%[— 17.05 95— 4972— Tear———— 8—— Schifffahrts⸗Nachrichten. Manheimer Hafen⸗Verkehr vom 20. November. Schiffer ev. Kap Schiff. Kommt von Ladung Etr. ee I. In Pickert Graf Moltke Stückgüter— Müske Schiller Rotterdam 75— Bub Nr. 29. 4 5— Kempers Siegfried— 2— Hafenmeiſterei II. Engler Schmitt Jagſtfeld Salz 3082 Leutz 2 Brüder 7„ 1604 Goob Fr. v Gemingen Rotterdam Weizen 1674 Maier Salier Antwerpen Getreide 7616 Oſtkamp Ruhrort Kohlen 16000 Schmitt Vertha Uerdiagen Zucker 90⁰ Hafenmeiſterei III. Zanders Frieda Rotterdam Getreide 11874 Kunz Jupuſtrie 1 Ruhrort Stückgüter 25.0⁰ ermann 2 Brüder Heilbronn Salz 1802 euer Johanna 77 15 1680 Böhringer Friedrich 5 75 1136 Reinmuth Nieverzagt 5 1 1418 Veith Stolzenfels 1446 Hafenmeiſterei IV. Schmitz Deutſcher Kaifer Duisburg Kohlen 12468 Bungartz Katharina Ruhrort 95 ⁰ Weitkamp Maihias 7 19200 Nipken Maxau 8 75 10C00 Schürings T. Schürmann S. 6 5 10600 Vorreuther Neckargemünd Neckärſteln'ch Steine 10⁰0 Gbötz Bruderliebe Everbach 100⁰ Ackermann Joſefa Waldſee Backſteine 90⁰ vok Baumann Altrip 8 60⁰0 eeger Karl Duisburg Kohlen 4200 Briel Agnes 5— 19000 Kahmen Eliſe 5 7 1400⁰ Strieven Sretha Ruhrort 5 18000 Scholwerth Hocherst in votis 1 805 8900 Nachtigall Zollverein 1„ 740⁰ Remberg Narie 2 7 12200 Müßig Käthchen Hochfeld 5 340⁰ Böhringer Gobrüder + Salz 105⁵0 Beldmann Vouiſe Wimpfen 5 1050 Weber Georg Hirſchhonun Steine 800 Jacob Gbr. Hodk 500 Johr E Hochfeld Kohlen 4500 mima Floßholz: angekommen 1458 Obm., abgegangen 1820 obm. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein Singen, 20 Nov. 180 m.—.05. Konſtanz, 19 Nov. 3 86 m.—.06 Kaub, 29. Nov.03 m.—.01. Hüningen, 20. Nov..09.—.08 Koblenz, 20 Nov. 2 44 m.—.06. Kehl, 20 Nov.56 m.—.01. Köln, 20 Nov..65 m.—.05 Sauterbnurg, 29. Nov. 8 68 1—9 00 Nuhrort 20. Nov..13 m..03. Maxrau, 19. Nov. 3 88 m.02. Nedar⸗ WTannbeim, 21 Nov..68 m.08. WMannbeim. 21 Nov. 370.—9,05. WMainz, 20, Nov. 1 26 m— 001 Heilbronn, 21. Nov. 100 m. +.06. Für jedes Paar bei mir gekaufter Herren- oder Damen. ſtiefel aus der Fabrik von Okto Herz& Eie. Frankfurt a. M. und London leiſte ich die weitgetzendſte Garantie, in⸗ dem ich mich verpflichte, im Falle irgend ein Artikel unvor⸗ herzuſehende Mängel zeigen ſollte, ſolchen gegen ein neues Paar umzutauſchen. 8434¹ Georg Hartmann, E 4, 6, untere Ecke(Telephon 4439) f 5 und D„Friſeur P 3, 13 Adolf B 1 68 ET——5 Potel Kalſerba. 2 — — 4 alAlngeiger- klic Zekauntmachnng. Die Entſchädigung der Beſitzer von auf polizei⸗ liche Anordnung getödteten Thieren betr. (291) No. 116016. An die Gemeinderäthe des Bezirks, die Stabhalterämter Kirſchgartshau⸗ ſen und Sandtorf und Verwalt⸗ ungsrath Schaarhof werden mit Bezug auf die Verfügung pom Heutigem No. 115503„die Vieh⸗ zühlung betr.“ beauftragt, die nach 88 1 und 2 der Verordnung obigen Betreffs vom 16. Auguſt 1879— Geſ.⸗Bl. S. 595— vorge⸗ ſchriebene öffentliche Auflage der Zählungsliſten bezw. nach Umlauf der Auflagefriſt zu vollziehende ae Hebregiſters ord⸗ nungs⸗ und vorſchriſtsgemäß zu bewirken und letzteres mit den nigbifen Beurkundungen verſehen bis längſtens 15. Dezember d. Is. hierher vorzulegen. 90539 Mannheim, 15. Nopember 1890. Gr. 5 Benſinger. Bekauntmachnng. No. 18932. Die Ehefrau des Privatmanns Johann Jakob Brück, Sophie Joſepha Magdaleng geb. Floring in Mannheim, hat gegen ihren Ehemann bei dieſ⸗ ſeitigem Landgerichte eine Klage mit dem Begehren eingereicht, ſie für berechtigt zu erklären, ihr Vermögen von dem ihres Ehe⸗ mannes abzuſondern. 90586 Termin zur Verhandlung hier⸗ über iſt auf: Mittwoch, 31. Dezember 1890, hr orm. 9 U 5 Dies wird zur Kennt⸗ nißnahme der Gläubiger andurch veröffentlicht. Mannheim, 17. Nopember 1890. Gerichtsſchreiberei des Gr. Landgerichts. Dr. Strauß. Wellenverſteigerung. Donnerſtag, den 27. ds. Mts., Nachmittags 2½ Uhr werden 1600 Stück Weidenwellen, auf der Bonadies⸗Inſel bei der Stel. e e lagernd an Ort und telle ſelbſt, meiſtbietend ver⸗ ſteigert. 904⁵ Mannheim, 18. November 1890. Die Cultur⸗Commiſſion: Bräunig. Henecka. ee e b. 1944. Die Herſtellung von gepflaſterten Straßenübergängen an der Bismarckſtraße und vom Kaiſerring nach demBahnhofportal im Betrag pon etwa 500[! eter, einſchließ 95 Lieferung des Mate⸗ rials aus Melaphyr beabſichtigen wir in Submiſſion zu vergeben. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechendrr Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſpäteſtens bis Samſtag, den 22. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt der Plan und die Bedingungen eingeſehen werden können. 90198 Mannheim, 14. Novbr. 1890. Tiefbauamt: 3 Mähher. Heffentliche⸗Zuſtellung. In Folgerichterlicher Verfügung wird dem Wirth Joſef Ohnemus von Mannheim am Montag, 1. Dezember 1890, Nachmittags 3 Uhr im Rathhauſe dahier, die nachbe⸗ ſchriebene Liegenſchaft hieſiger Ge⸗ markung öffentlich verſtei ert, wo⸗ bei der endgiltige Zuſchlag dem ſich ergebenden höchſten Gebot ertheilt wird, wenn ſolches die Schätzung auch nicht erreicht. Beſchreibung der Jiegenſchaft. Das dreiſtöckige Wohnhaus da⸗ hier, Schwetzingerſtraße Nr. 81 im Maaß von 336 am, ſamm liegenſchaftlichem Zubehör neben riedrich Keller und Andregs utzinger, taxirt zu M. 24000, ſage:Bierundzwanzigtauſend Mark. Hievon erhält der an unbe⸗ kanntem Ort abweſende Beklagte im Wege der öffentlichen Zuſtell⸗ ung Nachricht mit dem Anfügen a, daß der Steigerungspreis mit 5% zu verzinſen und baar zu bezahlen iſt, b. daß wenn der Schuldner Ver⸗ ſteigerung auf Zahlungszieler wünſcht, er ſchriftliche Ein⸗ willigung aller Gläubiger oder eine ſpäteſtens neun Tage vor der Verſteigerung nachzuſuchende richterliche Verfügung beizu⸗ bringen habe, 5 o. daß etwaige Einwendungen gegen die Verſteigerungsbeding⸗ ungen und die Schätzung vor Ablauf der letzten acht Tage vor der Verſteigerung bei Großh. Amtsgerichte hier vorzubringen ſind. 89758 Mannheim, 31. Oktober 1890. Der Vollſtreckungsbeamte. Großh. Notar: Mattes. Fahrniß⸗Berſteigerung. Montag, den 24. November, Vormittags 10 Uhr werden im Vollſtreckungsweg im Haus des Valentin Bohr⸗ mann in Schaarhof eirca 100 Haufen Korn, circa 170 Haufen Gerſte, ferner 2 Pferde, Kühe, Rinder, Schwein, 1 Gewehrſchrank mit Jagdgewehren, Kleiderſchränke Kommode, Glasſchrank, Tiſche, Stühle und Bänke gegen Baar⸗ Hobhaß öffeſitlich verſteigert und iebhaber eingeladen. 90595 Mannheim, 10. November 1890. Deißler, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Manuheim, 22. November. Ankündigung. In Folge richterlicher Verfügung wird den Kürſchner Ernſt Schafer Eheleuten in Mannheim 5 Samſtag, 13. Dezember 1890, Nächmittags 3 Uhr im Rathauſe zu Mannheim die unten erwähnte Liegenſchaft der Gemarkung Mannheim einer öffentlichen Verſteigerung ausge⸗ ſetzt und als Eigenthum endgiltig zugeſchlagen, wenn wenigſtens er Schätzungspreis geboten wird. Das Wohnhaus dahier Literg 1 Nr. 6 wei⸗u. dreiſtöckig, ſammt Hinterbauten und liegen⸗ aß e Zugehör ge⸗ ſchätzt un 82000 M. zweiundachtzigtauſend Mark. Mannheim, 13. November 1890. Der Vollſtreckungsbeamte: Notar. Weihrauch. 90601 Steigerungs⸗Jurücknahme. „Die auf Montag, den 24. d. J. im Rathhaus zu Ladenburg anbe⸗ raumt geweſene Liegenſchaftsver⸗ ſteigerung findet nicht ſtatt. Ladenburg, 19. Nobember 1890. Der Vollſtreckungsbeamte: Würth, Gr. Notar. 90582 Heffentliche Aufforderung Heinrich Röckel, Ehemann der unkerm 23. Oktober in Ladenburg verſtorbenen Katharina Röckel, geborene Wolf von da, zuletzt wohnhaft gewefen in St. Louis, Nord⸗Amerika, wird aufgefordert binnen zwei Monaten an den unterzeichneten Notar behufs Beizugs zu den Verlaſſen⸗ ſchaftsverhandlungen genannter EhefrauNachricht von ſich gelangen zu laſſen. 90591 en 10. Nopbr. 1890. Würth, Gr. Notar. Der praktiſchſte Taschenfahrplan. für den 8742⁴ Winterdienſt 1890/%91 iſt ſoeben erſchienen; 5 Für nur 15 Pfennig Derſelbe enthält ausführlichere Angaben über Eiſenbahn⸗ 7Dampfſchiff⸗„ Trambahn⸗ ꝛc. Fahrpläne und Anſchlüſſe, ſowie Poſt⸗, Telegraph⸗, Droſchlen⸗ Tarife, Theaterproiſe ꝛc. 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Vogt aus Leipzig über „Meine Reiſe in den Indianerge⸗ bieten des Amazonenſtromes.“ Für Nichtmitglieder ſind Abon⸗ nementskarten à M. 12 für ſüämmt⸗ liche Vorträge, Tageskarten à M. .50 in unſerem Bureau, in der Sekel, un den Puſte K. Ferd. Heckel, in den Muſikalienhand⸗ lungen A. Donecker, A. Has⸗ denteufel, Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier, ſowie in Lauterborn's Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8 Uhr geſchloſſen. Ohne Kärte hat Niemand Zutritt. 90536 Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Freidenker-Verein eeeee Montag, den 24. Novbr., Abends halb 9 Uhr im kleinen Saale des Saal⸗ baues Oeffeutlicher naturwiſſen⸗ ſchaftlicher Vortrag von Herrn Dr. C. A. Specht aus Gotha. Thema: „Weltaufang éWeltende⸗ mit Bildern dargeſtellt ver⸗ mittelſt des Skioptikons. Mitglieder u. deren Frauen gegen Vorzeigung der Legitima⸗ kionskarte frei. Nichtmitglieder 20 Pfg. Ein⸗ tritt. 90600 Auch Damen ſind höflichſt ein⸗ geladen. Der Vorſtand. Mannheimer Kellner⸗Herein Bezirks⸗Verein des deutſchen Kellnerbundes Leipzig. (Eing. Hülfstaſſez Donnerſtag, den 27. 5. Mts., Nachmittags 3 Uhr General-Versammlung im Lokal. Tages⸗Ordnung: Rechnungsablage. Neuwahl des Vorſtandes. Abänderung der Statuten. Wahl des Lokals zur Abhaltung der Chriſtbeſcheerung Um zahlreiches Erß einen bittet 90534 Der Vorſtand. Mannheimer Kellnerverkin. Bezirks⸗Verein des deutſchen Kellner⸗Bundes Leipzig. Eingetr. Hilfskaſſe. Freitag Nachmittag 4 Uhr Mitglieder⸗Herſammlung im Lokal. 89113 Der Vorſtand Bezirks⸗Verein des deutſchen Kellnerbundes Leipzig. Hilfskaſſe). Mittwoch, den 21. November, Nachmittags 3 Uhr im Vereinslokal„Halber Mond“ Mitglieder-Versammlung Vorbeſprechung, Vorſtandswahl betreffend, wozu dringend um vollzähliges Erſcheinen gebeten wird. Der Vorſtand. Ein Primaner ertheilt Nach⸗ hilfeſtunden. 90510 Maunheimer Jithertlub. Um zahlreiches er Varen bittet Mannheimer Kellnerverein 90570 2 66 f 2 „Arion“ Mannheim. (Iſenmann'ſcher Männerchor.) Freitag, den 20. ds. Mts., Abends ½9 Uhr 90571 Gesummtprobe im ſchwarzen Lamm. Samſtag, 6. Dezember 1890, Abends 8 Uhr zur Feier unſeres 17. Stiftungs⸗ 5 feſtes 5 Muſtkaliſche Anffütrung mit Tanz in den Wia pgde„Badner Hofes“ wozu wir unſere verehrlichen Mit⸗ glieder freundlichſt einladen. Der Vorſtand. Karten für Einzuführende kön⸗ —Inen an unſeren Vereinsabenden im Lokal in Empfang genommen werden. Schluß der Kartenausgabe Mon⸗ tag, den 1. Dezember d. c. 9040 Geſangverein Bavarig. Heute Samſtag Abend 9 Uhr Probe. Um vollzähl. Erſcheinen bittet 84345 Der Vorſtand. Geſangverein Eintracht. Freitag Abend 9 Uhr Probe. 84288 Der Vorſtand. Radfahrer-Verein Maunheim. Heute Freita Abend, ½9 Uhr, Perkins⸗Herſammlung in unſerem Lokal„zum Weinberg.“ 83902 Der Vorſtand. 66 „Olymp“. Samſtag, 22. November 1890 Verſammlung in unſerm Vereinslokal„zum Habereck“, O 411 wozu wir unſere verehrl. Mitglie⸗ der um vollzähliges Erſcheinen ei erſuchen. 84653 Der Vorſtand. 7 6 Geſaugverein„Lyra. Freitag Abend 9 Uhr Probe Reſtauration Walther N2, 11. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erſucht 84481 er Vorſtand. Canzinſtitut J. Schröder. Schwarzes Lamm. Die Unterrichtsſtunden des neuen Eurſus finden jeweils Dienſtag und Donnerſtag ſtatt. 90607 NB. Nächſten Sonntag, Prinz Max, bei jeder Witterung. Meine Wohnung befindet ſich nunmehr Litra 89785 4 30. 8˙ gegenüber dem K 5 Schulhaus. Dina Bartholomäi, Hebamme. —.—— Brillen und Zwicker für jede Naſen⸗ u. Kopfform. Gewiſſen⸗ hafte u. ſachverſtändige Auswahl der Gläſer. 81913 Bergmann& Mahland, Optiker u. Mechaniker, Planken E 1, 18. Aufzüge (Fahrſtühle) und Winden für Lagerhäuſet und Fabriken mit Racher Maſchinen⸗ und hydrau⸗ iſchem Betriebe. 88873 Wiesche& Scharſfe, Maſchinenfabrik Frankfurt aM. Vertreter: Ingenieur A. 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Zajie aus Hamburg, im Concertſaale des Großh. Hoftheaters. Näheres durch Rundſchreiben. 90186 Der Vorſtand. „Arion“ Mannheim Iſeumann ſcher Männercher. Samſtag, den 29. November, Abends ½8 Uhr Gonecmert im großen Saale des Saalbaues. Programm und Eintrittskarten werden wir unſern werthen Mitgliedern demnächſt zuſtellen laſſen. 90596 Der Vorſtand. Geſangverein Frohſinn. Freitag, 21. November 1890, Abends ½9 Uhr Mitglieder. Versammlung mim Lokal(Mannheimer Brauhaus, 01,). NB. Wegen Wichtigkeit der Sache bittet um pünktliches Erſcheinen Der Vorſtand. Samſtag, 22. November 1890, Abends ½9 uhr Tez 2 1 Jährliche General-Versammlung im Lokal(Mannheimer Brauhaus, Q 1,). 90800 Tagesoednung: 1. Rechenſchaftsbericht. 2. Borſtandswahl. 3. Vereinsangelegenheiten. Arb.-Fortb.-Verein R 3, 14. Wir beehren uns unſere Mitglieder zu dem am 28. ds. Mis. Abends 8 Uhr ſtattfindenden 90216 Ball in Badner Hof einzuladen. Karten für einzuführende Damen ſind bis 22. d. Mts. im Lokal entgegenzunehmen, die Mitglieder werden erſucht, die Vereins⸗ zeichen anzulegen Ohne Karten keinen Zutritt. Der Vorſtand. Cäcllen-erein der Jesaſtenkhche. Zur Cäcilienfeier am 30. November 1890, Nachmittags 4 Uhr im Concert⸗Saale des Hoftheaters Geistlieches Concert unter gefl. Mitwirkung der Harfenxirtuosin Frau Margaretha Ernst aus Heidelberg u. der Kapelle des Grenadierregiments. Programm. 90428 1. Miels W. Sade, die heilige Nacht, Cantate für Solo, Doppel- chor und Orchester. 2, Palestrina, Stabat mater, achtstimmiger Chor, eingerichtet von Richard Wagner. 3. Stehle, Cäcilia, für Soli, Chor und Orchester. Eintrittskarten sind zu haben in der Musikalienhandlung von Th. Sohler und am Eingange des Saales, Nusverkauf von Teppichresten& Vorlagen. 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Herr Vikar Hauß. 5 In der Synagoge: Freitag, 21. Novbr., Abends 4¼ Uhr, Samſtag, 22. Nopbr. Morgens 3½ Uhr, Nachmittags 2 Uhr Jugendgottes dienſt mit Schrifterklärung. Sc Seneral⸗Anzeiger Massheim, den 22. November. Sonntag, den 23. November IIGERT der 2. Bad. Grenadier⸗Kapelle unter perſönlicher Leitung ihres Dirigenten Herrn Vollmer. 96577 Anfang 8 Uhr. Entree 50 Pfg. Prima St. Anna⸗Zrän, Müunchen. Dutzend⸗Billete, von der Saalbau⸗Actien⸗Geſell⸗ Sgegeben, haben bis Ende dieſes Jahres Giltigkeit. Mannheim.— Saalbau. 27. November, Abends ½8 Uhr 90574 5 Ae 9 9 Hierzuinski Concert. Eintrittspreiſe: M..—, M..— u. M. 1. Großer Mayerhof Heute Freitag, 21. und morgen Samſtag, 22. d. Debut der Rumäniſchen Lautaren. 9 Herren. 4 Damen. Zum erſten Mal in Deutſchland. Es finden in Mannheim nur dieſe 2 Concerte ſtatt. Entree 50 Pfg. Billets im Vorverkauf am Zeitungskiosk 40 Pfg. 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Beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich in dem Hauſe meines Schwiegervaters des Herrn Andreas Rück, a 5, 10 dahier ein Rehtskonſultations, Liegenſhafts⸗ und Hppo⸗ thekeu⸗, Vermittlungs⸗ Vermiethungs⸗ und dade n, bimiſſong⸗Birkan „Durch die mir, in Folge riger Thätigkeit bei erſten An⸗ wälten erworbenen Kenntniſſe, glaube ich mich in den Stand ver⸗ ſetzt, allen geſtellt werdenden Anforderungen entſprechen zu können und halte mich in Beitreibung von Ausſtänden, Vertretung vor dem Bürgermeiſter⸗Amte, Fertigung von Eingaben ſeder Art, Vermittlung von Liegenſchaftskäufen und ypotheken⸗ aufnahmen, Vermiethungen und Beſorgung ſonſtiger Com⸗ miſſtonen beſtens empfohlen. Für ſorgfältige, pünktliche und raſche Erledigung der ertheilten Aufträge werde ich ſtets bemüht ſein. Mannheim im November 1890. 90553 Hochachtungsvoll Schweinfurker Ichleifſteine. 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Gasthaus Konfhof, Altien-Gesefschaft § 18 der die Herren Aktionäre zu der Gartenſaale der Sane dahier Tages⸗Ordnung 2. Antrag des Aufſichtsraths auf Entlaſtung des Vorſtands, ev. Wahl zweier Reviſoren. 3. Antrag des Auffichtsraths üb 4. Neuwahl des Auffichtsraths. 5. Genehmigung des vom Aufſi Zur Beſchlußfaſſung über Punkt 5 der Tages⸗Ordnung iſt die Vertretung von er Berwendung des Reingewinns. chtsrath entworfenen Statuts der Aktien⸗Geſellſchaft. Aktien⸗Kapitals vorgeſchrieben(§ 15 der Statuten). Die Herren Aktionäre werden freundlichſt erſucht, bis ſpäteſtens den 13. Dezember ſich über ihren Aktien⸗Beſitz bei dem Ban mit der ihnen zukommenden Stimmenzahl verſehenen Ei Gleichzeitig wird ein Exemplar des Rechenſchaftsberichts und Heidelberg, 19. November 1890. khauſe W. Cuntz& Co. Der Aufſichtsrath: F 2, G. guten Qualitäten, ſowie tadelloſem Zuſtande und neben den früheren Verkaufspreiſen mit rothen Zahlen Hochachtend 90088 [Montag, den 15. Dezember 1890, Nachmittags 4 Uhr 90585 chen General⸗Verſammlung —5— des dahier auszuweiſen und gleichzeitig die ntrittskarten in Empfang zu nehmen. des Statutenentwurfs behändigt werden. G. Hofp auer, Vorſitzender. Junge tüchtige Violiniſtin wünſcht Accompagnements⸗ Unterricht zu ertheilen, bezw. mit Damen zu ſpielen. 89579 Junge Celliſtin würde event. auch mitſpielen. Offerten P 4, 9, 3. Stock. Garantirt reiner Schleuder-Honig iſt zu haben 88760 14, 6, 4. Stock. Klein gemachtes Buchen⸗Stheitholz hat billig zu verkaufen. Landſtuhl. 90254 Adrian Burgard. Ein Kind wird Tagsüber zum Stillen angenommen. 90410 K 4, 8½. „Aufnahme bill. dissret; Damen⸗ freundl. Zim. Ir⸗ Prof. Krieg, ee Trieriſche Gaſſe 1, Frankfurt afM. 89983 Reichhaltigſte Auswahl feiner Willige Preiſe. Reenfte Bedienung. 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Eine Aufwärterin Ein Soldatenjunge Kroaten, Uhlanen, Soldatenjungen, „„*3 „ 2 3 5 2 5 5 ꝓ2225³⁵7é.„„„„„ * 0 Vor der Stadt Pilſen in Perſonen: Wallenſtein, Herzog zu Friedland, kaiſer⸗ licher Generaliſſimus im dreißig⸗ jährigen Kriege Octavio Piccolomini, Generallieute⸗ nant Maxr Piccolomini, ſein Sohn, Oberſt bei einem Küraſſier⸗Regiment 8 Graf Terzky, Wallenſteins Schwager, Chef mehrerer Regimenter Illo, Feldmarſchall, Wauenßemz Vertrauter. Herr Eichrodt. E Se General der Kroaten Herr Homann. E S eines Dragoner⸗Regi⸗ ments. 5 Herr Jacobi. Tiefenbach, b ildebrandt. Don Generale unter Ferk Watzlawick. Götz, Wallenſtein Herr Moſer. Colalto, Herr Starke. Rittmeiſter Ad⸗ jutant. Herr Grahl. Kriegsrath von Queſtenberg, vom Kaiſer geſendet Herr Tietſch. von Friedland, Wallenſteins Gemahlin e von Friedland, ihre Gitſin Ketz, der Herzogin Sdhwefen Ein Kornet eer des Grafen Terzky Erſter n Dritter Ein Kammerdiener des Herzogs Ein Diener Octavio's Diener des Grafen Terzky Mehrere Oberſten u. Generale. Wallenſtein's Lager. (Neu in Szene geſetzt von Herrn Regiſſeur Jacobi.) ſchützen, Buttleriſche Dragoner, Arkebuſtere, Küraſſiere. Die Piccolomini. In fünf Aufzügen. (Neu in Scene geſetzt vom Intendanten.) Herr Worms. Friedländiſche Pagen und Bediente. Terzky'ſche Bediente. Ort der Handlung: Pilſen. 89685 Nationaltheater. 1 8 15. Vorſtellung im Abonnement A. Wallenstein. Ein dramatiſches Gedicht von Schiller. Herr Neumann. Herr Eichrodt. Herr Luſc (Herr Löſch 9— Pirk. err Schreiner. (Herr Tietſch. err Watzlawick. Herr Starke. (Herr Semes. Herr Nollet. Herr Mittelhauſer. Herr Grahl. Harr Langhammer. Herr Peters. 55 Moſer. Herr Bauer. Frl. De Lank II. Fert Homann. Herr Strubel. 99 5 Jacobi. Fel. Wagner. Meta Carls. Hoboiſten, Scharf⸗ Böhmen. Herr Baſſermann. Herr Neumann. Herr Stury. Herr Schreiner. Frau Jacobi. Fräul. Schulze. Frl. v. Rothenberg. Nollet. Herr Schilling. Herr Peters. Herr Strubel. 8 Bauer. err Beinder. 6 Uhr. Anfang ½7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Mittel⸗Preiſe. DHABEHAEIn HANEMEAU