—— In der Boftliſte eingetragen unter Badiſche Volkszeuung.) Ne. 28 Abonnement: 50 fg. menatlich, Bringerlehn 10 Pig. monatlich, durch die Boß bez. inel Boſtanf⸗ ſchlag M..90 pro Qnartal, Inſerate: Die Colenel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamens⸗Zeile 60 Pfg. Eingel⸗Nummern 3 Pfg Doppel⸗Mummern 5 Bfg der Stadt Mannbeim und Umgebung. Mannheimer (100. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samftags in zwei Ausgaben. (Mannheimer Volksblatt.) Journal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannbeim.“ Berantwortlich: für den poljtiſchen u. allg. Theik; Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov, Thesl Ernſt Müller, für den Inſeratenthenk: Karl Apfel. Kotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Jeurnal“ iſt Eigentbum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannbeim. Nr. 312.(Atlephen⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beslaubigt.) ————— Der Wir wollen es nicht behaupten, aber es ſcheint ſo, als ob mit einem elften Leitartikel„zur Lage der katho⸗ liſchen Kirche in Baden“ im„Badiſchen Beobachter“ Plarrer Wacker von Zähringen nun ſeine Entgegnung gegen den„konſervativen Katholiken“ der„Badiſchen Landpoſt“ zu Ende gebracht habe, welcher bebauptet hatte, Herr Wacker male in agitatoriſcher Weiſe die Verhältniſſe ſchwarz, wäh end das katholiſche Bekenntniß in Wahrheit in Baden volle Freiheit der Bewegung und der Gewiſſen genieße. Von jenem Vorwurf hat ſich aber Herr Wacker nun gewiß nicht gereinigt; denn ſeine Artikel laſſen klar erkennen, daß er, geſetzliche Freiheit mit abſoluter Schrankenloſig⸗ keit verwechſelnd, ſelbſt ſtaatliche Einrichtungen, welche zum unmittelbarſten Nutzen der Kirche dienen, wie z. B. die in einträchtigem Benehmen mit der Kirch⸗ geführte Aufſicht über die Verwaltung des kalholiſchen Stiftungsgutes nur mit verbitterten und hetzenden Be⸗ merlungen bedenkt. Einem Manne ſeiner Anſchauungen kaun eben überhaupt nur dann genügt werden, wenn man das Rad der Geſchſchte um Jahrhunderte zurück⸗ kehrend etwa die Bulle Unam sanctam des Papſtes Bontfaz VIII. mit Geſetzeskraft bekleiden würde, welche den Höhepunkt klerikaler Herrſchaftsanſprüche bedeutet und das abſolute Recht der katholiſchen Kirche verkündet, Allen und Alles zu gebieten, wenn und wie es der ecclesia regnans zum Heil der Seelen nach ihrer Auffaſſung bis in alle äußeren Lebensverhält⸗ niſſe hinein gutdunkt. Um ſo merkwürdiger iſt es, aus derſelben Feder, welche jedem ſtaatlichen Geſetzgebungs⸗ und Verwaltungs⸗ recht zur Ausübung der Kirchenhoheit den Krieg erklärt, zugleich in Bezug auf den Klerus ſelbſt Dinge zu ver⸗ nehmen, welche, wenn ſie richtig wären, einen förmlichen Verfall bedeuten würden. Da wird von der Möglichkeit geſprochen, daß mit Papſt und Biſchöfen der Mißbrauch ſtaallicher Beeinfluſſung ſtattfinde; von einem päpſtlichen Diplomaten wird behauptet, daß er ohne Auf⸗ trag auf Einladung der badiſchen Regierung in Karlszuhe und Freiburg Geſchäfte gemacht habe, als ob je ein Nuntius ohne Befehl des Papſtes einen fremden Hof beſuchen könnte; das frühere Haupt der katholiſchen Volkspartei in Baden zur Zeit, als ſie der Mehrzahl nach noch nicht ſo demokratiſch und antiſtaatlich war, wird ohne jeden Anhalt verdächtigt, durch Pripatintereſſen wegen eines Junſtituts in ſeiner Politik mübeſtimmt ge⸗ weſen zu ſein; auf einen Theil des Klerus bezieht ſich der Vorwurf mit, daß er in Folge einer„illoyalen Aus⸗ beutung“ des für viele Pfarreier beſtehenden landesherr⸗ lichen Patronats bei den Pfarrbeſetzungen an ſeine Stelle gelangt ſei. Drängt ſich hier nicht die Frage auf, ob Herr Wacker unbewußt die Geſchäfte ſeiner Gegner führe durch Herabſetzung der Perſonen, welche bei vorhandener Disciplin, geſchweige denn Reſpekt bezw. Kollegialität ein Geiſtlicher nicht angreift, ebenſo ſo ſehr wie durch Er⸗ weckung der Ueberzeugung, daß kein denkbares Zu⸗ geſtändniß auf dem ſtaatlich⸗kirchlichen Ge⸗ biete genügen könnte, um die Herrn Wacker an⸗ hängende Partei zu befriedigen, und daher nutz⸗ los ſei! ARns Haden. Karlsruhe, 18. Dez. In einer geſtern Abend ein⸗ berufenen Verſammlung des nationalliberalen Ortsvereius erſtattete der Landtagsabgeordnete Land⸗ gerichtsdirekior Fieſer Bericht über den Verlauf der Delſgeirtenverſammlung vom 9. November und die daran ſich knüpfende Neuorganiſation der Partei. Die alte Organſſation war in den für die Pariei minder gefahr⸗ vollen Wahlper oden erlahmt und bedarf einer lebens käftigen Erneuerung. Die in der Delegirtenverſamm⸗ lung erſtattleien Berichte gewähren die Hoffnung, daß dies Ziel erreicht werden wird. Allerdings wird der nächſte Wahlkampf auch ohne Verbindung mitden Konſervativen durchgefochten werden muſſen, denn der feindſelige Ton, den ſowohl die konſervative Preſſe, wie die konſervative Parteileitung in den letzten Mo a⸗ ten auſchlug, machte es der nat onalliberalen Führung zur Ehreupflicht, jede Verbindung ihrerſeſts als abge;⸗ brochen zu betrachten. In nächſter Zeit ſchon wird die Kooptation von 11 Mitgliedern zum engeren Parteiaus⸗ ſchuß, der dadurch die Zahl 16 erreicht, vollzogen werden. Da jeder Wahlkreisverein 5 Mitglieder in den Partei⸗ ausſchuß ſendet, ſo wurde auch deren Vertheilung im 10. Wahlkreis Karlsruhe⸗Bruchſal erörtert und weiterhin eine regere Verbindung der Vereinsmitglieder unter ſich mitt⸗ls kleinerer Bezirksverſammlungen in Anregung gebracht. Der Karlsruher Ortsverein zählt zwar 1000 Mitglieder, dieſe Zahl erſcheint aber ungenügend gegen⸗ über derjenigen von Mannheim mit 2396. Noch wurde mitgetheilt, daß die Petitionen gegen die Auf⸗ hebung des Jeſuitengeſetzes zahlreiche Unter⸗ ſchriften finden, daß aber auch hier gegenüber der Cen⸗ trumsagitation und ihren eigenthümlichen Milteln ein Jeder in ſeinem Kreiſe zur Weiterverbreitung wirken möge. Die Angelegenheit ſelbſt wird nicht als natio⸗ nalliberale Parteiſache betrachtet; ſie iſt allgemein politiſcher und kultureller Natur.— Freiburg, 12. Dec. Geſtern Abend fand eine zabl⸗ reich beſuchte Verſammlung ſtatt, um über die Verhand⸗ lungen des verfloſſenen Landtaas Bericht zu vernehmen. Herr Landtaasabgeordneter Pfiſter conſtatirte zunächſt, daß die Finanzen Badens aut beſtellt ſind Auch für die Zukunft iſt ein Steigen der Einnahmen zu er⸗ boffen. Eine dunkle Wolke ſchw⸗bt nur über unſeren finan⸗ ziellen Beznedungen zum Reich, Scwankungen in den Abrech⸗ nungen mit dem Reich, die nur dadurch nicht nachtbeilig werden, weil unſere F nanzverwaltuſg eine vorzügliche iſt. Uuſere Amortiſat onskaſſe biet t die Mittel, um ungüsnſtige Abrechnungen mit dem Reich auszugleichen und eigene außer⸗ gewöpnliche Bedürfniſſe zu decken. Was das Beamten⸗ geſetz betrifft, ſo war es ein frivoles Treiben zu Wahlzwecken, wenn man bebaupten wolle, daß die niederen Beamten zu kurz gekommen ſeien; der höhere Pro⸗ centſatz ſei vielmehr Letzteren zu Theil geworden. Den Ge⸗ meinden und Kreiſen ſind reiche Beiträge durch Ueberſchüſſe zu Tbeil geworden. Das wichtigſte Geſetz iſt die Novelle zur Gemeindeordnung. Nach der jetzigen Geflaltung des Geſetzes wird es in wirthſchaftlicher Beziebung künftig beſſer beſtellt ſein. Eine weit⸗re Aenderung brachte di⸗ No velle noch, daß die Amtsdauer der Bürgermeiſter von 6 auf 9 Fahre verlängert wurde; dieſe Beuimmung ſoll einem zu großen Wechſel vorbeugen und den Bürgermeiſter befählg n ſich beſſer in die Geſchäfte einzuleben. Auffallend war, daß die Centrumspartei den Vorwurf erhob, die Novelle ſei reaklionärer Natur. Staatsminiſter Turban erklärte, daß die Regierung von dem indirekten Wahlſyſtem weder in den Gemeinden noch für den Landtag ablaſſe; dasſelbe könne für eine ruhige Berathung von Intereſſengegenſtänden nicht entbehrt werden und dem Raditalismus durfe nicht Thür und Thor geöffnet werden. Der Redner ging ſodann zu den Forderungen der Centrumspartei aufKlöſter und Orden über. Die Vorlage der Regi-rung in di⸗ſem Betreff wurde in einem Punkte(Art. 4) abgelehnt. Dieſer Artikel ſei nicht genügend begründet geweſen, da der Prieſter⸗ mangel nicht ſo groß war, wie geſchildert wu de. Ordensgeiſt⸗ liche aber ſollten nur hereinkommen, um den im Lande agi⸗ tirenden Geiſtlichen das Hetzen unter den Maſſen noch mehr zuermöglichen. Auch wußte man wobl, daß noch and/ re Ford rungen der Ultramontanen im Hinter⸗ grunde ſtanden, die„paar Kapuziner ſolllten die Vor⸗ läufer der Jeſurten ſein. Des Weitern wollten die Ultramontanen die Schule beſitzen; der Staat gebe ſich ſelbſt auf, wenn er ſie preisagäbe. Der Staat gewährt der Mithilfe der Kirche Vieles, aber weiter darf er nicht gehen. Von den gleichen Anſchauungen iſt die Kammer geleitet worden bezüolich der Einführung von Orden und Conaregationen, wie ſie von der Centrumspartei verlangt wurten. Die betreffende Petition von Walldürn, welche die⸗ ſes auregte, hatte Uebergang zur Tag-sordnung zur Folge. Die Centrumspartei ſetzte aber ihre Aaitation we ter fort und verlangt nun auch die Rückberufung der Jeſuiten. Redner weiſt an Beiſpielen nach, wie die ulramontane Frie⸗ densliebe beſchaffen ſei; eines dieſer Beiſpele hebt auf die Worte des Pfarrers von Zähringen ab, daß der Prieſter 51 2 mit den Ungläubigen zuſammengehen ürfe. Herr Landtagsabgeordneter Rau fügt dem Vortrag ſeines Collegen noch einige Ausfübcungen über den Landiag bei. Derſelbe verbreitete ſich lt Breisg. Ztg. über die be kannte Petition der Volksſchullehrer, wobei mit Hoffnung der Erledigung der Wünſche entg gengeſehen werden könne. Des weiteren ſprach er über die Fortſetzung der Höllen⸗ thalbahn über Löſfingen nach Donaueſchingen; es ſei alle Ausſicht vorhanden, daß die Regierung in den nächſten Jabren auf dieſen berechtigten Wunſch eingehe. Die Kaiſer⸗ ſtuhlbabhn ſei gleichfalls für uns von hohem Intereſſe und die Kammer habe einſtimmig die Mittel für die Unter⸗ ſtützung des Privatunternehmens bewilliat; auch andere Lokal⸗ bahnen in andern Gegenden des Landes hätten die Unter⸗ ſtützung der Kammer gefunden. Für die Univerſität Frei⸗ burg ſei alles gethan worden, was ihre weitere Blüthe verbürge. 5 Herr Profeſſor Fabricius ſprach darauf noch über zwei Punkte in der national lber len Laindesverſammluua: der eine gilt der Preſſe, der andere der Agitation. Redner mahnt, die liberale Preſſe zu unterſtützen und an der Parteiarbeit ſich lebhaft zu betheiligen, was zweck⸗ mäßiger ſei, als zu viel zu kritiſiren. 5 Konſtanz, 13. Dez. Die geſtrige Verſammlung des liberalen Vereins, in der Herr Landgerichts⸗ Geleſenſtt und verbreiteiſtt Zeitung in Mannheim und Umgebung. Dienſtag, 16 Dezember 1890. präſident Dr. Kiefer den angekündigten Vortrag über die Kloſterfrage in Baden und das Jeſuiten⸗ geſetz hielt, war zahlreich beſucht. Nachdem Herr Kiefer die Nothwendigkeit der Beibehaltung les Jeſuiten⸗ geſetzes in eingehender Weiſe an der Hand der Geſchichte Badens in dieſem Jahrhundert begründet hatte, verlas Herr Medizinalrath Dr. Honſell eine Petitlon an den Bundesrath, die ſich gegen dle Wiederzulaſſung der Jeſuiten wendet. Dieſelbe fand ſofort zahlreiche Uunterſchriften. * In Rußheim, Teutſchneurenth, Heidelsheim, im Bezirksamt Kehl, in Schopſheim und anderen Orten ſind Petitionen gegen die Zulaſſung der Jeſuiten im Umlauf und finden ſtarke Unterzeichnung. 7 276 22** 1 2 * Kommiſſion für die Ankerrichts⸗Beform. In der Konferenz zur Berathung von Fragen, das höhere Schulweſen betrefſſend, kamen gegen Schluß der Sitzung vom Freitag noch die früher erorterten Fragen bezüglich der Beibehaltung der deſtehenden Schularten, ſowie bezüglich der Einheilsſchule und des Lehrplaus der Gymnaſten und der Realgymnaſien zur Abſtimmung. Die Mehrheit der Verſammlung ſprach ſich hierbei für folgende Sätze aus: I. 1) Es ſind in Zukunft nur zwei Arten von höbheren Schulen grundſätzlich beizubehalten, uämlich Gymnaſien mit den beiden alten Sprachen und latein⸗ loſe Schulen(Ober⸗Rlalſchule und höhere Burgerſchule) 2) Es iſt indeß zu wünſchen, daß für Städte, deren Realgym⸗ naſien in Wegfall kommen, je nach örtlichen Verhältniſſen ſchonende Uebergangsformen gefunden und geſtattet werden. II. 1) Ein gemeinſamer Unterbau für Gymnaſien und lateinloſe Schulen iſt nicht zu empiehlen. Indesz iſt es nach den Zeitvervältniſſen und örtlichen Vedürfniſſen als zuläſſig zu erachten, a die zur Zeit ſchon für die drei unteren Klaſſen des Gymnaſiums und Real⸗ymnaſiums beſtehende Gemein⸗ ſamkeit bis zur Unter⸗Sekunda(inkluſive) auszudehnen, während von Ober⸗Sekunda aufwärts der Lehrplan der Ober Realſchule eintritt, b. oder das Latein an dem Real⸗ aymnaſtum bis zur Unter Tertia hinaufzuſchieben und die drei lateinloſen unteren Klaſſen zu einer höheren Bürgerſchule aufwärts zu ergänzen. III. i) Es in wünſchenswertb, die Geſammtzahl der Unter⸗ richtsſtunden in den Gymnaſien zu vermundergn. 2) Eine dieſem Zwecke entſprechende Herabſetzung der Uut⸗rrichtsſtunden in den alten Sprachen iſt möglich, wenn als das Hauptzul die Einführung in die klaſſiichen Schriftſteller allgemein erſtrebt wird, und die grammatiſchen Uebungen weſenttich als Mittel dazu dienen. Die Verminderung der Geſamm:ſtundenzahl ſoll zum Tbeil auf die alten Sprachen, zum Theil auf andere Fächer entfallen. 3) Der lateiniſcde Aufſatz kommt als Ziel⸗ leiſtung in Wegfall. 4) Die griechiſch ſchriftliche Verſetzungs⸗ arbeit für Prima kommt in Wegfall. 5) Die Einführung des Eugliſchen in den Eymnaſien iſt zu empfehlen fakultativ oder obligatoriſch je nach den örtlichen Verhältniſſen. 6) Es empfiehlt ſich, das Z ichnen in den Gymgaſien über Quarta hinaus(bis Unt'r. S kunda einſchließlich) obligatoriſch zu machen. 7) Es empfi hit ſich, das Zeichnen in Sexta weg⸗ fallen zu laſſen. 8) Auf den Unterricht im Deutſchen iſt unter allen Umſtänden der größte Nachdruck zu legen, die Stunden⸗ zahl, ſoweit thunlich, zu vermehren, vor Allem aber die Ver⸗ vollkommoung des deutſchen Ausdrucks in allen Lehrſtunden und tusbeſondere bei den Ueberſetzungen aus den fremden Sprachen zu erſtreben. 9) Eine eingehendere Bebandlung der neueren vaterläneiſchen Geſchichte iſt bei richtiger Begrenzung des ſonſtigen Geſchichtsſtoffes oͤne Vermehrung der bisher dem Geſchichtsunterricht zugewieſenen Stundenzahl zu er⸗ reichen. Im Uebrigen nohmen an der Freitag und Sonn⸗ abend fortgeſetzten Debatte über die Fiagen wegen Verlegung der Hauptarbeit in die Schule, ſowie wegen Hebung des Turn⸗ unterrichts und der Schulhygiene noch Theil die Herrn Gymnaſial⸗Direktor Dr. Hartwig, Gewerbeſchul⸗ Direktor Dr. Holzmüller, Fürſtbiſchof Dr. Kopp, Gym⸗ naſial⸗Direktor Dr. Paehler, Graf Douglas, Dr. Kropatſcheck, Stadt⸗Schulrath Dr. Bertram, Gynnaſial⸗ Direktor Dr. Uhlig, Abg. v. Schenckendorff, Major Fleck, Paſtor Dr. v. Bodelſchwingh, Geheimer Ober⸗ Regierungsrath Dr. Stauder, Plovinzial⸗Schulrath Dr. Deiter und Freiherr v. Heeremonn. Auf Antrag des Realgymnaſial⸗Direktors Dr. Schauenberg nebſt Genoſſen wurde hierauf der Schluß der Diskuſſion angenommen. Als Berichterſtatter er⸗ hielten das Schlußwort Geheimer Ober⸗Schulrath Dr. Schiller und Gymnaſial⸗Direktor Dr. Eitner. In der Abſtimmung fanden folgende Sätze die Billigung der Mehrheit der Konferenz: 1) Die von der Konferenz vorgeſchlagene Verminderung der wöch utl'ichen Lehrſtunden darf nicht eine Vermehrung der häuslichen Arbeiten zur Folge haben. 2) Die hierdurch bedingte Verlegung der Hauptarßeit in die Schule erfordert eine Verbeſſerung der Lehrmethode, 8) Für die Gewinnung einer ſolchen und zur Erfüllung der an Lehrer und Schüler zu ſtellenden Forderungen be⸗ 525 Mannheim, 16. Dezember. Selte. zei. wir als Unerläßlſch⸗, wenn auch in ihrer Berwirk⸗ lichung nach örtlichen Verbältniſſen zu bemeſſende Vorbe⸗ dingungen(oußer der wünſchenswerthen Verminderung der Ir quenz von Klaſſen und Anſtalten): a. pädagogiſche Vor⸗ bildung der Lehrer, b. beſſere Stellung des Lehrerſtandes in ſeinen geſammten äußeren Verhältniſſen. e. Beſchränku⸗ g des Fachlebrertbums; größere Verautwortlichkeit des Klaſſenleh⸗ rers für körperliches und g⸗iſliges Gedeihen ſeiner Zöglinge, d. Pflege der Spiele und körperlichen U bungen, welch' letz⸗ tere als täaliche Aufgabe zu bez ichnen ſind, insbeſondere alſo Verſtärkung und Hebung des Turnunterrichts, Ertheilung deſſelben womöglich durch Lehrer der Auſtalt, e. Begünſtigung der Pfleae des Körpers und der Erfüllung der Jor derungen der Schulhygiene, ſowie Kontrole der letzteren durch einen Schularzt, kf. der Unterricht im Freien iſt für die Natur⸗ kunde ſowie für die geographiſche und geſchichtliche Heimath⸗ kunde auf alle Weiſe zu fördern. —— Aus Stadt und Tand. Maunbeim, 15. Dezember 1890. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Junern. Der Gr. Verwaltungshof bat dem etatmäßig angeſtellten Verwaltungsgevilfen Auguſt Harlfinger die etatmäßige Stelle des Vorwaltungsaſſiſtenten an der Heil und Pflege⸗ aunalt bei Emmendingen übertragen und weiter folgende Bramte etalmäßig angeſtellt: a. an der Heil⸗ und Pflegean ſtalt Illenau: als Wärter: Jakob Friedrich Biſchof, Jof. Retſch und Friedrich Griesbau m; als Wärterin: Karo⸗ line Reith; b an der Heil⸗ und Pflegſanſtalt Emmendingen: ols Wärter: Friedrich Sänger und Jakob Frey; als Wärterinnen: Karoline Hetzel und Natharine Fiſch erz dan der Heil⸗ und Pflegeanſtalt zu Pforzheim als Warter: Michael Wentz. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In den Ruheſtand verſetzt wurde: Kraus, Wilhelm, Regiſtrator beim Amtsgericht Baden, auf Anſuchen, unter Anuerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſtfüyrung.— Entboben wurde ſeines Dienſtes: Glehn e, Heinrich, Refe⸗ rendär als Amtsanwalt und Gehilfe der Gr. Staatsanwalt⸗ ſchaft Offenburg, bevufs anderweitiger Verwendung, Hauſer, Karl, Rechtspraktikant Dr., als Amtsanwalt und Gehilfe der Gr. Staatsanwaltſchaft Konſtanz, auf Anſuchen.— Zuge⸗ wieſen wurde: Korn, Kornelius, Rochtspraktikant in Pforz⸗ heim, der Großh. Staatsanwaltſchaft Konſtanz als Gehilfe und Amtsanwalt.— Verſetzt werden: Gro ſelfinger, Cyriſtof, Referendär Dr., z. Zt. Amtsanwalt und Gehilfe der Slgatsanwaltſchaft Freiburg, in gleicher Eigenſchaft nach Offenburg, Wolf, Hermann, Referendär, z. Zt. Amtsanwalt und Gehilfe der Staatsanwaltſchaft Karksruhe— Amisſitz Pforzheim— in gleicher Eigenſchaft nach Freiburg. Schulweſen. Verſetzungen und Ernennungen: Böhler, Foſef, Haupt⸗ lehrer in Böbringen, wird Hauptlehrer in Detlingen. Bre it⸗ haupt, Rarl, Unterlehrer in Ottenheim, als Schulverwalter nach Leiſelheim. Emmerich, Karl Heinrich, Schulkandidat, als Hilfslebrer nach Tyeningen. Harter, Jovann, Haupt⸗ lehrer in Dettingen, wird Hauptlebrer in Böhringen. Keller, Johann, Unterl hrer in Nonnenweier, als Unterlebrer hach Ottenbeim.— Geſtorben: Veit, Georg Michael, Hauptlehrer in Pforzheim. (Finanzminiſterium) Staatseiſeubahn Verwaltung. Berſetzt: die Baonmeiſter Jäger, Fridolin, in Graben, nach Goltmadingen, Kißling, Max, in Dinglingen, nach Graben; die Helzer Bauſch, Karl, in Mannbeim, nach Waldsbut, Kopp, Julius, in Offenburg, nach Heidelberg, Walter, Anton, in Offenburg, nach Karlsruhe; Schäfer, Heinrich, Expeditionsgehilfe in Mannhei m, zur Verſehung des Billetausgabedienſtes nach Söllingen; R a a b, Ferdinand, Kanzleigehilfe in Waldsbut, nach Mannheim. Zollverwaltung. Betraut mit der Verſehung der Stelle eines Grenzauf⸗ ehers in Dingelsdorf: Privatlagerauſſeher Kaspar Jerg in kanuheim. Hofbericht, Vorgeſtern Vormittag aegen 10 Uhr be⸗ uchten die Großh. Herrſchaften die Fürſtin zu Hohenlohe⸗ ugenburg nnd deren Tochter, die Prinzeſſin Feodora, bor der Rüclreiſe nach Langenburg. Darnach hörte der Großberzog den Vortrag des Geheimeratys Freiherrn von UugernSternberg und nahm dann die Meldung der Offi lere entgagen, Nachmittags ertbeilte er dem aus Stuttgart ier eingetroffeuen preußiſchen Geſandten am Württembergi⸗ chen Hofe, Grafen Philipp zu Eulenburg, welcher auch von er Großherzogin empfaugen wurde Audienz. Darnach nahm der Großherzog die Vorträge des Majors Freiherrn don Lüldinghauſen, geuannt Wolff, und des Legationsrathes von Babo eutgegen. Abends fand eine Hof⸗ el ſtatt. Auszelchnung. Der Großherzog hat den nachg⸗nann⸗ ten Gendar meriebedlenſteten die ſolgenden Ordens⸗ und Me⸗ Feuilleton. — Aus der diesjährigen Pfefferkuchen⸗Spruchweis⸗ heit. Wenn auch gar Mancher unter dem ſchweren Drucke der Verhältniſſe den Humor verloren hat— die Pfeffer⸗ kuchen Poeten, die nach althergebrachter Sitte auch diesmal wieder mit ihren„Werken“ auf dem Weihnachtsmarkte er⸗ ſchienen find, baben ſich ihren alten Humor bewahrt. Vor llem iſt es wieder das hobe Lied der Liebe, welches von den Pfeffertuchen⸗Poeten geſungen wird,— allerdings von den verſchtedeuſten Geſichtspunkten aus. Eine entſchieden deale Auffaſſung verräth zweifellos z. B. die nicht unanfecht⸗ bare Behauptung: Wo Liebe wohnt, gibt's keine Leiden! Etwas ſkeptiſch ange haucht iſt bereils ein Anderer, welcher ſeine Gedanken in folgende Verſe kleidet: Es lebe, was im Herzen treu, Im Munde ohne Heuchelei 8 Nun, ohne Heuchelei iſt offenbar Jener, welcher frei⸗ müthig bekennt: Das Ließen iſt leicht ſehr, Aber das Treubdleiben ſchwer! Noch aufricht ger iſt ein Anderer, welcher ſingt: Ich liebe Dich aus Herzensgrund Wie der Ochs ſein Heugebund; Und wenn er es gefreſſen hat, Bin ich Deiner auch ſchon ſakt. Den„Sebeswahn“ illuſtrirt folgender Stoßſeufzer: Von Deinem Reiz beſtrickt Lieb' ich Dich wie verrückt. Sehr anſpruchsvoll ſcheint derjenige zu ſein, welcher wünſcht 125 Treu, aufrichtig, ſchön und fein Möge unſer Lebchen ſein. In der That viel auf einmal! Daß aber auth das zarte Geſchlecht Anſprüche macht, daran gemahnen folgende Verſe: Du biſt nicht der Männer Zier, Seneral-Anzeiger. daillenauszeich nungen verliehen und zwar: I. das Eſchen laub zum bereus innebabenden Ritterkreu 2. Klaſſe des Or⸗ dens vom Zähringer Löwen: dem Zahlmeiſter beim Corps⸗ Commando Benedift Seiler; 2. die große goldene Ver⸗ dienſtmedaille: dem Oberwachtmeiſter Valentin Schäfer vom IV. Diſtrekt; 3. die filberne Verdienſtmedaille: den Wacht⸗ meiſtern Max Weiler vom Corpsſtab, Stefan Fäßler und Valentin Hogenmüller vom IV. Diſtrikt, Bernhard Schnepf vom III Diſtrikt und dem Gendarmen Ignaz Kraft vom IV. Diſtrikt. Erneunung, Der Großherzog hat den Hauptamtsver⸗ walter Albert Eberlein in Frelburg zum Obereinnehm'r in Buchen ernannt. Jungbuſchbrückenfrage. Es wird uns geſchrieben:„In der Jungbuſchbrücken Angelegenheit war das richtige Inter⸗ eſſe fur dieſe Frage ſeither mehr auf die Bewohner unſerer Uferſtadttheile beſchränkt geblieben. Das iſt jetzt anders geworden. Nach den neueſten Kundgebungen iſt die Erkennt⸗ niß von der hohen Bedeutung der zukünftigen unteren Neckar⸗ erucke raſch in die allgemeinen Kreiſe unſerer Einwohner⸗ ſchaft gedrungen und können wir heute mit Befriedigun wahrnehmen, daß ſich dieſer„brennenden Frage“ genenüber alle Mannheimer Bürger ohne Unterſchied der Lebensſtellung einig und opferfreudig zuſammengefunden haben. Hängt doch keine andere Frage ſo augenſcheinlich mit der geſunden Weiterentwickelung unſeres Platzes zuſam⸗ men wie gerade dieſe und iſt es jedenfalls wich iger, daß wir im Intereſſe der nothwendig gewordenen Erweiterung unſeres derzeitigen Hafengebietes uns ohne weiteren Verzug mit dem Umbau unſeres Floßhafene beſchäftigen, ſtatt Anlagen auszuführen, welche man vielſach mit dem Ausdruck„Flickereien“ bezeichnen hö't. Techniſche Schwierigkeiten zur Erbauung einer Brücke bilden heutzutag⸗ ia kein Hinderniß mehr und finanzielle Bedenken werden im Hinblick auf die Größe der geſtellten Aufgabe ſofort ver⸗ ichwinden. Möge desbalb die Vertretung unſerer Stadt energiſch vorgehen.“ „Beſiswechſel. Das Haus H 1, 6(Breiteſtraße), bis jetzt den E. Schaſer'ſchen Eheleuten gehöreg, ging um den Preis von 90,000 Mark in den Beſitz des Herrn L. R. Zeumer, Pelz, Hut⸗ und Kappengeſchäft hier, über. Ver⸗ mittelt durch Agent Reinert 8 1,4. „Der Weitznachtsmarkt, welcher gegenwärtig auf dem bieſigen Markiplatz ſtattfindet, erfreute ſich am geſtrigen Tage eines überaus ſtarken Zuſpruchs und haben die Ver⸗ käufer anſcheinend geſtern ein ſehr gutes Geſchäft gemacht. Hierbei wollen wir zugleich bemerken, daß die Aufſtellung der Weihnachtsbuden keinesfalls die Zuſtimmung des Pub⸗ likums findet und finden kann. Nach unſerer Anſicht bätte unbedingt an der unteren Seite des Marktes am rechten und linken Ende ein Durchgang offen gelaſſen werd n muſſen, um die Paſſage über den Marktplatz nicht zu verſperren. Eine ſehr emyfindliche Kälte berrſchte am heutigen Morgen. Das Thermometer zeigte im Innern der Stadt nicht weniger als 8 Grad R. „Die 20jätrige Gedenkfeier für den Tag von Nuits fand am Sonutag auf dem Friedhof ſtatt, veranſtaltet vom Mannheimer Kriegerverein, der es ſeit nunmebr zwei Jahrzehnten für Ehrenpflicht hält, an dieſem Tage immer und immer wieder den Söhnen unſeres weiteren und engeren Vaterlands, welche damals glorreich fur Deutſchlands Ehre und Eilnigung fielen, den verdienten Dank zu zollen.— Es hatte ſich eine ſtattliche Feſtverſammlung da drüben an un⸗ ſerem Kriegerdenkmal aufgeſtellt. Anweſend waren die Spitzen der Staats- ſowie ſtädtiſchen Behörden, das Off zier Torps der hier garniſonirenden Truppentbeile, eine Deputation der Reſerve⸗ und Landwehr⸗Offtziere; wir bemerkten ferner ein Artillerie⸗Commando im Ordonnanz Anzuge; vom Grenadier⸗ Regiment war in dankenswerther Weiſe die Muſik geſtellt worden. Der Kriegerverein war mit der Fahne vollzahlig zur Stelle. Der langiäbrige erſte Vorſtand dieſes Vereins Herr Fuhs, hielt die Feſtrede und ſchmuckte die Gräber der theueren Gefallenen mit dem Lorbeer, ebenſo die Ruheſtätte des an jenem für Badens Truppen ſo entſetzlich blutigen Tage von Nuits gefallenen Kommandeur des hieſigen Regiments. Oberſt v. Renz.Eingeleitet undſgeſchloſſen wurden die einzelnenfukte der Jeler durch erbebende Choräle, geblaſen durch das Horn⸗ ktett und überaus glücklich gewählte und zur ſchönen Durch⸗ führung gebrachte Geſangs⸗Vorträge Seitens der ſtattlichen Geſangs⸗Sektion des genannten Vereins unter der b⸗ währten Direktion des Herrn Hauptlebrers Popp. Der Dank, welcher dem Veranſtalter der Feier, Herrn Fuhs, für das Gebotene und insbeſondere für die warm anſprechende lichtvolle Feſt⸗ rede Seitens der Aelteſten der erſchienenen Bebörden reſp. Truppentheile und Körperſchaften an erſter Stelle durch Herrn Bürgermeiſter Klotz ausgeſprochen wurde, war ein wohl⸗ verdienter. Wohlthätigkeitsakt. Vielfach geäußerten Wünſchen entſprechend wird nächſten Mittwoch, 17. ds., Abends 8 Uhr im großen Saale des Saalbaues dabier eine Wiederholung des bei der Dieſterwegfeier aufgefuͤhrten Feſtſpiels:„Des Pädagogen Traum“, dargeſtellt von Lehrern und L hrerinnen der hieſigen Volksſchule, ſtatifinden. Da das Jeſtſpiel eine Entwickelung des Schulweſens von den Lehrern riechenlands: Pythagoras, Sokrates, Ariſtoteles, ſodann die Schola Palatina unter Karl dem Großen, die badiſche Volksſchule unter Großherzog Karl Friedrich, Peſtalozzi in Verſe: Geld und Gut wünſch' ich Dir, Deine Liebe wünſch' ich mir. Einen Grillenfänger kann man den wohl nicht nennen, welcher dem Grundſatze huldiat: Wollen wir unſer Leben genießen, So müſſen wir trinken und küffen, Den frohen Lebengenuß predigen ferner folgende Verſe: Auf, vergeſſet alle Plagen, Laßt ein Glas das andre jagen, Wer dieſen Rath befolgt, der wird ſicher fröhlichen Herzens mit einſtimmen in den Jubelruf: Hoch lebe jeder kluge Gaſt, Der weder Wein noch Mädchen haßt. —, Die Entführung einer 65jährigen Dame erregt in Berlin bedeutendes Aufſehen und hat mit der Einlieferung der Betreffenden in eine Nervenbeilanſtalt geendet. Die Ent⸗ führte iſt die von ihrem Gatten geſchiedene Frau Sch., eine zu allerhand excentriſchen Streichen aug legte Perſon, deren beträchtliches Vermögen von ihrem Bruder F. verwaltet wird. Bis zum Jahre 1888 war die Sch. in verſchiedenen Heilanſtalten ein Jahrzehnt hindurch untergebracht geweſen und ſchlußlich als„geheilt“ daraus entlaſſen worden. Trotz alledem machte die alte Dame taglich neue dumme Streiche und die Krone derſelben iſt ihre vor einigen Tagen erfolgte Flucht nach Hamburg mit ihrem Privatſecretair, einem etwa 3ojährigen Menſchen, den ſie ſich vor etwa 4 Wochen enga⸗ girt und der ſie ſicher zu dieſem Schritt verleitet haben dürfte. Kurz vor ihrer heimlichen Entfernung ſchrieb die exaltirte Dame einen Brief an ihren Bruder, worin ſie ihn aufforderte, ihr Vermögen nach England zu ſenden, da ſie dort mit ihrem Manne zu leben gedenke. Da die Spuren der Flüchtigen nach Hamburg hinwieſen, ſo reiſte der tiefbe⸗ kümmerte Bruder in Begleitung eines hieſigen Privatdetec⸗ tivs nach dort, und es gelang, das ungleichalterig⸗ Pärchen an Bord eines nach London beſtimmten Dampfers kurz vor der Abfahrt aus dem Hamburger Hafen abzufaſſen. Der Auguſt ich perachte Dir. Gen öir Prabtggzen Standgunkt, das Angenzüme mit! „Bräutigam“ verduftete dann ſpurlos, und die greiſe Braut ſdem Nutzlichen verbindend, vertritt der Dichter nachſolgender Stanz, Dieſterweg und die moderne Volksſchule bis zur Jetztzeit in 6 Bildern vorfübrt, während die Zwiſchenakte durch den Kampf des Guten mit dem Boſen, dargeſtellt durch einen in verſchiedenen Geſtalten erſcheinenden Dämon im Kampfe mit den Genien des Lichts und der Erziehung ausgefüllt werden, ſo erlauben wir uns, die vereh'ten Leſer dieſes Blattes auf dieſen ſicherlich genußreichen Abend ganz beſonders aufmerſam zu machen, zumal die Aufführung zu Gunſten des Vereins Knabenhort und zur Be kleidung armer Kinder zu Weihnachten erfolgt. Als Zugabe kommt in ein⸗ m weiteren Bilde eine Weihnachtsfeier für die mitwirkenden Knaben, welch letztere ſowohl bei dieſem als in zwei andern Bildern mehrſtimmige ſchöne Chöre zu Gehör bringen. Die Zwiſchenpauſen werden durch die Kapelle des bieſigen Gre⸗ nadier⸗Regiments ausgefüllt und findet die ganze Verauſtal⸗ tung, zu welcher Herr Saalbaureſtaurateur Kupp die Räume des Saalbaues ſowohl als auch ſämmtliche Beleuch⸗ tung und die Muſik in dankenswerther Weiſe un nigeltlich zur Verfügung ſtellt, bei Reſtauration ſtatt. We aus dem Inſeratentheile zu erſehen iſt, ſind in ſämmtlichen hieſigen Muſikalienhandlungen, ferner bei dem Reſtaurateur des Saal⸗ baues, Löwenhaupt, Kaufhaus, Baumſtark& Gei⸗ ger, 1, FJ. Hochſtetter, F 2, Ruedin, T 1, A. Strauß, E 1. 18, Planken, ſowie bei ſämmtlichen Mit⸗ gliedern des Comité's der Dieſterwegfeier und Abends an der Koſſe in den Saal zu einer Mark, auf die Gaherle zu 50 Pfennig, ſowi⸗ auch Programme zu haben. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. „Saalbau. Das geſtern Abend im großen Saal⸗ des Saalbaues ſtattgefundene Konzert der hieſigen Grenadier⸗ kapelle war aut beſuchl. Hr. Kapellmeiſter Vollmer hatke ein beſonders auserwähltes Programm aufgeſt ÜÜt, von wel⸗ chem namentlich die vorzüglichen Celloſolis bes Herrn Friedrichs und die zwei Nummern für S reichinſtrumente: „Der erſte Kummer“ von Dorn und ein Menuett aus dem Bocherini'ſchen Streichquartett ſtürm ſchen Beifall fanden. Ebenſo erregte die Wie eraabe der Ouverture„Orpheus in der Unterwelt“ die berechtigte Auerkennung der Zuoörer. Proteſtantenverein. Es beſteht ein ſehr grotzer Un⸗ terſch ed zwiſchen den Wörtern real und rrell. In einer Zeit, wo der„Realismus“ der Poeſie weſentlich darin geſucht wird, die elenden und niedrigen Seiten der Menſchennatur uns vorzumaleng, iſt es immer wieder nöthig und erfrüchend, den Blick zu unſern großen Dichterfürſten zu erheben, die das„Reelle“, d. h. wirklich Werthvolle in den Idealen der Menſchenbruſt uns vorgefünrt haben. Der heutige Vortrag zur„relig öſen Würdigung Schillers“ dürfte auch von dieſem Geſichtspunkte aus reiches Jutereſſe bieten. *Der Geſangverein Arton(Iſenmann'ſcher Män⸗ nerchor) bielt geſtern Abend in ſeinem Lokale(Schwarzes Lamm) einen Herren⸗Abend ab, welcher ſehr gut beſucht war. An Unterhaltung batte es kein Mangel. Zablreiche CThor⸗ lieder, Geſangsſolis, Couplets, bumoriſtiſche Vorlräge, ge⸗ meinſame Geſänge und Muſikpiegen wechſelten in bunker Reu henfolge mit einander ab und entwickelte ſich alsbald eine fröhliche, ſehr animirte Stimmung. Erſt in ſpäter Mitter⸗ nachtsſtunde erreichte die ſchöne Feſtlichkeit ibr Ende. „Schlittſchubſport, Der geſtrige Sonntag war dem Schlittſchuyſport gewidmet. Zu Hunderten ſtrömten die Er⸗ wachſenen und die Kinder, die Schlittſchuhe in der Hand, nach den Schlittſchubbahnen am Waſſerthurm, im Rheinpark und Stadtpark und die Beſitz er dieſer Bahnen haben geſtern jeden⸗ falls kein ſchlechtes Geſchäft gemacht. „Geflügelmarkt. Geſtern fand im„Badener Hofe“ der Vogelmarkt ſtait, welcher vom hieſigen Verein für Ge⸗ flüae zucht alljährlich kurz vor Weibnachten veranſtalſet wird. Der Markt war aut beſetzt und fanden, namentlich in Kauarien⸗ oögeln ziemlich viele Verkäufe ſtatt. An den Markt, welcher Nachmittags um 4 Uhr ſein Ende erreichte, ſchloß ſich eine autbeſetzte Unterhaltung der Mitglieder des Geflügelzucht⸗ vereins und ihrer Angehörigeu, bei welcher ſich unter den Klängen einer Muſikkapelle alsbald eine animirte Stimmung entwickelte. Mit dieſer Unterhaltung war eine große Ver⸗ looſung von Kanarienvögeln verbunden, welche gegen 7 Uhr vorgenommen wurde, „Todesnachricht. Im 40 Lebensjabre und damit im kräftiaſten Mannesalier ſtarb geſtern in ſeinem Heimatbsort Soden, woyin er ſich zur Pfl⸗ge begeben hatte, Herr Haupt⸗ lehrer Eruſt Müller von der hieſigen Volksſchule. Ber Verewigte gehörte dem Kollegium dieſer Anſtalt über 20 Jahre an und hat ſich in dieſer langen Zeit ſeiner Wirkſam⸗ keit das Lob eines hochbefähigten Lehrers von rühmlicher und ſeltener Pflichttreue und Energie erworben und erhalten, wie ihm auch von Seiten ſeiner zahlreſchen Freunden und Bekannten ſein gerades, offenes Weſen und biederer Charakter nachgerühmt werden. Insbeſondere aber werden ſeine zahl⸗ reichen Schüler ihrem ſtets wohlwollend beſorgten, nun heim⸗ gegangenen Lehrer ein dankvares und ehrendes Andenken be⸗ wahren. Sein Andenken bleibe im Segen! * Unſere Nimrode werden mit großem Intereſſe ver⸗ nehmen, was aus dem Münſierland verſchieden? Blätter be⸗ richten. Dort iſt unter den Haſen eine Kraukheit ausgebrochen. Man findet verſchiedentlich todte Haſen in iorem Lager und die Unterſuchung hat ergeben, daß die Thiere leberkrank ſind. Vorläufig nimmt man an, daß verſchiedener Kunſtdünger, namentlich Chili⸗Salp ter und Tyomas⸗Schlacke, den Haſen ſchädlich ſind und die tödtliche Wirkung bervorbringen; an⸗ — kehren, um wieder ihren fändigen Aufentbalt in der läudli⸗ 1 Stille einer Nervenheilanſtalt im Thüringiſchen zu nehmen. — Ein ſenſationeller Maſſenprozeß beſchäftigte die zweite Straftammer am Berliner Landgericht II. Der ge⸗ werbsmäßigen Hehlerei angeklagt iſt der Engros⸗Geflügel⸗ händler Rich, der ſeinen Stand in der Zentralmarkthalle bat, des wiederholten ſchweren Diebſtahls in mindeſtens 50 Fällen ſind angeklagt: der Arbeiter Franz Conrad, der Hau delsmann Karl Auguſt Arlt, der Arbeiler Paul Her⸗ mann Robert Zimmermann, Frau Bertha Freund, Frau Marie Arlt, die unverehelichte Bertha Conrad und Frau Tbroppile Conrad. Es iſt natürlich nicht möalich, auf alle Enzelfälle einzugehen. Es ſei nur geſagt, daß die Dieb⸗ ſtähle zum Theil mit faſt unglaublicher Frechheit ausgeführt worden ſind. In einem Falle band ſich Frau Arlt ein Knüpftuch um den Kopf, damit ſie das Ausſehen einer Gänſehirtin bekomme. Dann ging ſie nach der Cyauſſee auf welcher einige Herden Gänſe getrieben wurden und trieb einen Theil derſelben abſeits vom Wege, wo dieſelben von den Angeklagten Conrad und Arlt in Empfang genommen wurden In einem weit ren Falle waren einem Rüſtaura⸗ teur Gänſe geſtohlen worden, und der B ſtobleue erhiel nach dem Diebſtahl einen Brief, der entſchleben von der Hand des Arlt herrühren muß und lautete:„Lieber Freuud, ich rathe Dir— Deine Gänſe ſind bei mir— Die alten Miether ſind doch ſchlecht— Sie holen Dir Deine Gänſe weg!“ Das Urtheil lautete gegen Reich auf Freiſprechung, da der Gerichtshof den Schuldbeweis nicht für genlgend dargethan erachtete. Bezüglich der übrigen Angeklagten wurde durchweg auf Zuchthaus, Ehrverluſt und Polizeiauf⸗ ſicht erkannt. — Die Schnürleibchen waren in Rußland noch gauz unbekannt, als Peter der Große während der Reiſe nach Pommern mit einigen hannoverſchen Damen tanzte Be⸗ troffen ſagte der Herrſcher nach dem Balle zu feinen Beglei⸗ tern: „Wie teufelsborte Knochen haben doch die deulſchen eusperſonen!“ bat mit jäwerem Perzen eingewilligt, nach Hauſe zurückzü- graueusperſ — — Mannbeim, 16. Dezember. General⸗Anzeiger. 8. Seite. dererſeits wird ind ſſen die Mittheilung gemacht, da Ahnliche rubrartige Erſcheinungen ſchon früher bei den Haſen beob⸗ achtet worden ſeien. »Geſtochen. Vor einer Wirthſchaft in 25 1 wurde geſtern ein junger Taglöhner aus Eiferſucht von einem andern ſungen Burſchen mit dem Meſſer in die linke Bruſtſeite ge⸗ ſtochen. Die Verletzung iſt glücklicherweiſe keine gefährliche. Der Thäter wurd verhaftet. „Tabakbericht. Katzenbühl, 23. Dec. Der Tabak⸗ verkaaf bei uns iſt beendet Die Gebote gingen über 25 M. nicht hinaus. Um einen Begriff von dem Umfang des hie⸗ ſigen Tabakbaues zu erbalten, ſei erwähnt, daß z. B. in dieſem Jahre 4000 Centner zur Verwiegung kommen werden. Da die Preiſe ſich zwiſchen 20—25 M. bewegen, ſo wird in dieſem Jahre die reſpektable Summe von 80—100,000 M. in unſere Gemeinde fließen.— Elſenz. 12. Dee. Im Laufe dieſer Woche wurde hier der Tabak, ca. 1300 Ceniner, ein⸗ gewogen. Grekauft iſt derſelbe von Fabrikanten verſchiedener Orte, der meiſte von Mannheimern. Bei einem Preis von 20—26 M. pro Coentner kommt auch dieſes Jahr wieder fur dieſes Handelsprodukt eine hüvſche Summe nach unſerm Ort. * Muthmafliches Wetter am Dienstag den 16. Dez. Der von Irland nach Nordſkandinavien gewanderte Luftwir⸗ bel ſucht von dort aus gegen Süden vorzudringen, mach! aber nur äußerſt langſame Fortſchritte, da der Hochdruck, deſſen Kern ſich von Polen bis in's innere Rußland erſtreckt, goch immer kräftigen Widerſtand leiſtet. Im ganzen atlau liſchen Ozean liegt übrigens eine vorerſt noch leichte Depreſ⸗ ſion, welche aber ſchließlich doch die Oberhand über den noch zeſtehenden Hochdruck über Mittel⸗Eurvpa gewinnen wird. Bor allem wird die Kälte eine Milderung erfahren und am Dienstag th ilw⸗iſe Bewölkung jedoch ohne oder mit nur wenigen Niederſchlägen eintreten, für Mittwoch iſt, falls kein merwarteter Zwiſch nfall eintritt, Tauwetter mit vermehrter Steigung zu Niederſchlägen zu erwarten. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 13. Dezember Morgens 7 Uhr. Barometer⸗ Thermometer Windrichtung⸗)] Höchſte und niederſte Tem⸗ ſtand in Celſius 115 9˙) Perarur bes verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärke Marimum Minimum 750.5— 1 11.5 Nord 8—.1— 8. 0 Wiudftille; 1: ſchwacher Zuftzu g; 2: etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm; 10: Orkan Ants dent Grofllieriogthum. = Käferthal, 10. Dez. Nach der Volkszäblung vom 1. Dezember l. J beträgt die Geſammtzahl der hieſigen Ein⸗ wobner.843, dieſ lbe b trug nach der letzten Zählung 4928, hat ſich ſomit um 915 Einwohner vermehrt. Neulußbeim, 12. Dez. Geſtern Abend fiel in der bieſigen Cigarreufabrik der Gebr. Hockenheimer, ein Arbeiter, welcher wayrſcheinlich im Trockenraum beſchäftigt war, ſo unslücklich von einer Leiter herab, daß er ſchwere Verletzungen am Kopfe davontrug, welche vom herbeigerufenen Arzt als lebensgefäbhrlich bez ichnet wurden. »Sinsheim, 13. Dez. Geſtern wurden die letzten Wag⸗ gonladungen Zuckerrüben, welche vor etwa 4 Wochen für die Zuderfabrik Waghäuſel am hieſigen Bahnhof abgeliefert wur⸗ den, nach Züttlingen abgelaſſen. Im Ganzen wurden von bier und Umgegend ca. 30,000 Ztr. verwogen und in 150 Waggonladungen an genannten Ort verſendet. Berechnet man nun den Zentner zu etwa 95 Pf. bis 1 Mk. ſo würde den Landwirthen hiedurch die ſchöne Summe von 28,500 bis 30,000 Mk. zugefübrt. „Freiburg, 13. Dez. In der letzten Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde ein für unſerere Stadigemeinde wichtiger Gegenſtand zur Erledigung gebracht. Es handelte ſich um den Ankauf weiterer Geundſtücke im Stadttheil Stühlinger und den Umtauſch eines Theiles derſelben gegen den dem hieſigen Kirchen⸗ und Pfarrbausbaufono für eine dritte kath. Pfarrei gehörigen Platz an der Ecke der Bismarck⸗ und Rhein⸗ flraße. Die neu erworbenen Grundſtücke im Stüblinger machen die Stadtgemeinde zur Beſitzerin eines grozen Bau⸗ rundquadrates. Der Kaufpreis beträgt 226.615 M. Es be⸗ eht die Abſicht, im Stühlingerſtadttueil einen größeren öffent⸗ lichen Platz zu ſchaffen; zu dieſem Zweck ſind ſchon früher Grundſtuck Erwerbungen erfolgt im Betrag von 330,776., ſo daß die Stadt bisher 557,391 M. für die ganze Grund⸗ fläche aufgewendet hat. Jener Platz iſt nun auch von dem Com te für Erbauung einer dritten katholiſchen Kirche als Baugrund ins Aug⸗ gefaßt worden. Es kam daber eine Ver⸗ einbarung dahin zu Stande, daß das Comits ſeinen Kirchen⸗ bauplatz an genannter Straße gegen das gleiche Flächenmaß im Stuͤulinger umtauſcht und die Stadtgemeinde noch 40.000 M. aufzuzablen hat. Die Vereinbarung fand die Genehmig ⸗ ung des Bürgerausſchuſſes. Kleine Mittheilnngen. In Durlach wurde der Stadtvorſtaud Herr 5. Steinmetz mit 66 von 68 Stim⸗ men wieder zum Bürgermeiſter gewählt.— In Sexau kam ein Handwerksburſche in die Wohnung eines Fabrik arb⸗iters und bat um eine Taſſe Kaffee. Die Frau wollte denſelben zuerſt abweiſen, erbarmte ſich in Folge der inſtän⸗ digen Bitte des durchfrorenen Fechtbruders, hieß ihn ſich beim Ofen niederſ tzen und ging in die Küche, um Kaffee zu wär⸗ men. Ein Reiſekollege kam noch dazu, als eben der Kaffee fertig 11555 und beide thaten ſich gütlich, worauf ſie ſich empiahlen. Ein⸗ Viertelſtunde darnach wollte die Frau 3 Ein Kampf um's Daſein. Amerilaniſcher Roman, frei bearbeitet von Max v. Weißenthurn. Nachdruck verboten. 20(Fortſetzung⸗) „Ich reiſte in Frankreich und der Schweiz, Mama,“ bub er an, dann aber wurde er mit einem Male ernſt, denn zum erſten Male ſtand der Schritt, welch er während dieſer Zeit ethan, in ſeiner ganzen bedeutungvollen Traaweite klar vor einer Seele; er, der Erbe eines alten, erlauchten Namen 8, der Sohn dieſer ſtolzen, herrichſüchtigen Frau, batte di⸗ Tochter eines Tanzmeiſters gefreit; nie war ihm der Kont⸗ raſt zwiſchen ſich und Alice, zwiſchen dem Heim ihrer Eltern und dem ſeinen, zwiſchen ihr m Vater und dem Grafen von Waldrove ſo arell, ſo ungeheuerlich erſchienen wie in dem gegenwärtigen Augenblick Was hatte er gethan? Welche Gemeinſchaſt konnte jemals beſtehen zwiſchen ihm und ſeinem jungen Weibe? So ſchön Alice auch war, konnte er ſie je⸗ mals ſeiner Mutter vor die Augen führen und ſprechen: „Dles iſt die Frau, welche ich mi auserkoren“ Er ſah im Geiſte die ſtolze Verachtung, welche ſeine Mutter an den Tag legen würde bei ſolchen Worten. Doch— er rafft' ſich mit einem Mole wieder auf: was er gethan, hatte um der Ehre eines ſchuldloſen Mädchens ge⸗ ſchehen müſſen, und der Gedanke durchzuckte inn plötzlich, daß er ſeine Mutter ausholen wolle, wie ſie über einen ähulichen Fill denken würde; diꝛs ſollte ihm dann als Schlüffel dienen, in wilcher Weiſe es ihm am leſchteſten gelingen könue, ihr ſeine eigene Handlungsw iſe mitzutheilen Sie iprachen eine Weile über die gleichgiltioſten Binge dann bemerkte Hugo mit einemmal Bichthin:„J u ulich eine ſonderbare G ſchichte gelört, 3 ich keine Namen neunen, denn ſie wurde mir mitgeth' li.“ 8 Namen fitereſſſren Fälle Bugo 5 8 Wän i ke nen Titel haben, Mauig, nicht wah, dr Brenr 8 5„ Feltenſten mich auch zur in den ſelteuſten Helle Taſchenkücher aus dem unverſchloſſenen Koffer enfneh⸗ men, allein der Stromer hatte ſie dieſer Mühe aus Dankbar⸗ keit enthoben. Pfälfiſch⸗Heſſiſche Nachrichten. A Ludwigsbafen, 13. Dez. Nach den Aufſtellungen des Stadteinnehmers ergibt ſich für dieſes Jahr ein muth⸗ maßlicher Ueberſchuß der Einnahmen über den Budgetvor⸗ auſchlag von 41,861 M. 15 Pf. Nach Abzug einiger noch nötbiger Ausgaben vermindert ſich derſelbe jedoch auf 37,836 Mark, von welcher Summe 12.000., welche laut Beſchluß des Stadtraths als Vorſchuß zum Ankauf eines Bauplatzes dem Anlehen entnommen wurden, zuruckgezahlt und 10.000 Mark dem Stadthausbaufonds überwieſen, der Reſt aber auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. 5 „ Bellheim, 14. Dez. Eine Ciaarrenfabrik ſoll in nächſter Zeu bier errichtet werden, was jedentalls von der hieſigen Einwoherſchaft mit Fr⸗uden begrüßt wird. Mainz, 13. Dez. Die Stadtverordnaeten beſchloſſen gleich der Wormſer Stadtverwaltung dem Offiziercorps des 118. Regiments zu deſſen hundertjährigem Jubiläum 1500 Mark zu wohlthätigen Zwecken zu üverreichen. Gerichjtszeitung. Maunheim, 18. Dez.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirector Dr. Cadenbach. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Staatsanwalt Duffner. ) Wegen Vergehens gegen§ 176 Ziff. 1 des.St G. B. wird der erſt 16 Jahre alte Bretzelträger Georg Peter We⸗ ber von Mannheim unter Annahme mildernder Umſtände zu 4 Monaten Gefänaniß verurtheilt, von denen 1 Monat durch die Unterſuchungshaft abverbüßt gilt. Der Vertheidi⸗ ger des Augeklagten war Rechtsanwalt Dörzbacher. Als Sachv rſtändiger fungirte Medicinalrath Dr. Fiſche r.— 2) Der 1866 geborene Taglöhner J. Baptiſt Schuhmacher hieß im Nov. dſs. Is. in Offenbach Rock und Weſte eines Schreiners, mit dem er in derſelden Herberge wohnte, mit ſich gehen, nachdem er dafür ſeinen Rock hingehängt hatte, ferner nahm er von einem dortigen Dekoratiousmaler zwei ihm zur Aufbewahrung übergebene Uhren mit Ketten, zuſammen im Werihe von 44., ſowie 3 M. in Geld mit ſich. Die Werthſachen verſetzte er bald darauf im hieſigen Pfiaudbauſe. Der Gerichtshof erkennt heute für den ſchon mehrfach be⸗ ſtraften Angeklagten auf eine Gefängvißſtrafe von 8 Monaten, von denen 1 Monat durch die Unterſuchungshaft ale verbüßt zu betrachten iſt.— 8) In Lautenbach ſtahl der ſchon viel beſtrafte Cigarrenmacher Jobhann Hilbert von Sand⸗ hauſen, 1867 geboren, im November d. J. aus der Laden⸗ kaſſe eines Mitzgers 3 M und in einem andern Laden des namlichen Hauſes außerd m noch ein halbes Dußend Taſchentücher. Hilbert wid deshalb heute zu 6 Mo⸗ naten Gefängniß verurtheilt.— 4) Adam Neidig von Oſtersheim, 1842 geboren, ſchon beſtraft, hat im Nov. d. J. hier in der Nähe des Schlachthauſes zwei größere Scheit Holz im Werthe von 70 Pig entwendet und erhalt unter Annahme mildernder Umſtäude 4 Monate Ge⸗ fängniß, 3 Wochen Unterſuchungshaft gehen hiervon ab.— ). Die Ehefrau des Schloſſers Guſtav Schmitt, geb. Fri drich von bier, 37 Jahre alt, iſt angeklagt im Sept. und Okt. d. J. auf der Schwetzinger Straße mehrmals in die Wohnung ihrer Nachbars eut, nach Oeffnung eines Glasver⸗ ſchluſſes mitiels falſchen Schlüſſels eingedrungen zu ſein und daſelbſt aus einer Kommode und Rocktaſche im Ganzen 25 M. eutwendet zu baven. Der Gerichishof erkennt die Angeklagte des ſchweren Diebſtahls und Diebſtahlsverſuchs für ſchuldig und verurtheilt dieſelbe unter Annahme mildernder Umſtände 8 Gefängniz. Vertheidiger Rectsanwalt Dr. a h. Tagesneuigkeiten. —Jnugolſtadt, 12. D⸗z. In verwichener Nacht wurde hier in der Magiſtratskaſſe eingebrochen und der Betrag von ungefäbr 3200., ſowie eine ſilberne Doſe mit dem Namen„Johann Haering“ enwendet. — Regensburg, 13. Dez. Geſtern wurde in Regen⸗ ſtauf der Kondukteur Schneider von dem Hofer Poſtzug überfahren und war ſofort todt. — Verlin, 13. Dez. Wegen unerwiderter Liebe hat ſich ein— 15jähriges Mädchen das Leben zu nehmen verſucht. Es iſt die Tochter Bertha einer Witiwe., welche ſich in einen vierzigjährigen Wittwer, verliebt hatte. Die recht un⸗ entwickelte Kleine muß ſich den Kopf mit Leſen von Romanen verdreht haben. Ihr Ideal, welches keine Ahnung von der Neigung des Backfiſches hatte, erzählte geſtern Morgen deren Mutter, daß er ſich in Kürze mit einer Wittwe zu verhei⸗ rathen ged nke; darüber gerieth die Kleine ſo außer ſich, daß ſi⸗ ihrem Leben dadurch ein Ende zu machen ſuchte, daß ſie den Inhalt eines halbaefüllten Flaſchchens Atropin trank. Die von einem Ausgana zurückkehrende Mutter fand ihre Tochter in den heftigſten Zuckungen am Boden liegen. Die jugendliche Selbſtmörderin wurde nach dem Lazaruskrankenhauſe ge⸗ ſchafft, wo ſie ſchwer leidend darnied rliegt. — Bremen, 12. Dez. Lehrreich für die Aufſichts⸗ beamten in Krankenanſtalten iſt die(von uns telegraphiſch mitgetheilte) Geſchichte des Entweichens von zwei Zuchthäuslern bierſelbſt, von denen der 27 Jabre alte Bäck raeſelle Fr. Ang. Wilh. Weunkler aus Neudorf bei Anna⸗ ſchichte: Ein Herr aus angeſ hener Familie lud ein junges Maochen ein, mit ihm eine Landpartie zu machen.“ „Wie unpafſend!“ rief die Grafin in ſittlicher Entrüſtung. „Bitte, höre weiter, die Urſache, weshalb er ſie dazu aufgefordert hatte, weiß ich nicht mehr genau; ich alaube, ſie fühlte ſich unglücklich in den Werhältniſſen, welche ſie um⸗ gaben, und er wollte ibr eine Freude bereuten! Das Ende der ganzen Geſchichte war, das ſi den Zug verſäumten und daß das Mädchen, welches im Hauſe ſtrenger Berwandten lebte, in deren Augen kompromiltirt geweſen wäre; um dies zu vermeiden, opferte er 5 ſelbſt— und heiratbete ſie!“ „Und— was?“ fragte die Gräfin überraſcht. „Heiratbete ſie,“ wiederholte er,„um ihr Tadel und Vor⸗ würfe zu erſparen.“ „Wie enfältig, Hugo; bitte, laß nur ſolch' unfinnige Ge⸗ ſchichten niemals laut werden, die Leute werden Dich fũr närriſch halten, wenn Du ſie öfter zum Beſten gibſt!“ „Du findeſt alſo nichts Grozmüthiges, Aufopferndes in einer ſolchen Vervindung?“ 5 „Großmüthig, aufopf rnd! Huao, ich begreife nicht, wie Du ſolchen Blödſinn prechen magſt! „Was wur eſt Du alſo von dem Manne denken, der einen ſolchen Schritt begeht, Mama?“ „Denken— nun ich pflege in der Regel nicht gerne ſchroff Ausdrücke zu gebrauchen, aber in dieſem Fall mur ich ſchon erklären, daß ich den Mann für einen Thoren halten würde; ber laſſen wir dieſe G ſchichte ruh n. Hugo; ich möcht Dich henſichlich des Herzogs von Caverdon zu Rathe zieden! Lade ihn für eine Woche ein zu Dir als B ſuch!“ —4„Wesgalb?“ „Weſch Frage; babe ich Dir denn nicht lärgſt litgetheilt, li ber Hugo, daß er Linda nicht ungern zu ſehen 1ſoll alſo eine Herzogin werden! Nun, erdon heirathet, bekommt ſie einen guten No ö Ae iten vnachdeullich; ſei e Schweſter ſollte e nem Hereoz ſich vrmälen— er aber halte ein Mädchen aubm al üch 17 die Sei e 1 berg ein ganz gefährlicher Einbrecher iſt, der noch über zehn Jabre Zuchtbaus in Sachſen zu verbüßen bat und in Bremen noch einer Aburtheilung entaegenſah. Derſelbe ſcheint Krauk⸗ heit geheuchelt zu haben, er wurde in die ſtädtiſche Kranken⸗ anſtalt in eine Sonderzelle gebracht. Nächtlicher Weile nun hat er das ſicher nicht genügende Schloß ſeiner Z lle mit einer Spiralfeder aus der Bettſtelle geöffnet, worauf er auch den in einer Nebenzelle befindlichen Zuchthäusler Franz Ad, Hachem aus Hörde, einen 27jährigen Bureaunehülfen, befreite. Berde nahmen dann mit fremden Kleidern auch in dieſen vefindliche fremde Papiere auf die Namen Rudolf Bernau und Otto Franz Erben an ſich und gelanaten auf einem Um⸗ wege ins Freie. Es feblt von ihnen bisher jede Spur, ſie werden ſteckbrieflich verfolgt.— Die Hälfte des großen Looſes der Braunſchweiger Lotterie, alſo eiwa 150,000., wurde von ſieben hieſigen Telegraphenbeamten, meiſtens Aſſiſtenten, gewonnen. — Preßburg, 13 Dez. In der Zurndorfer Meganit⸗ fabrik fand eine große Exploſion ſtatt. In einer der Patronenhütten, wo 3 Mädchen mit dem Füllen der Meganit⸗ Patronen beſchäftigt waren, explodirte das auf dem Tiſche befindliche Meganit ohne bekannte Ulſache. Die Zerſtörung war furchtbar. Alle drei Arbeiterinnnen waren in Stücke zerriſſen. Die Patronenbütte iſt wie vom Winde weg⸗ gefegt. Die übrigen durch Dämme iſolirten Hütten wurden eingedrückt. — London, 18. Dez. Nach einem Telegramme aus Moskau wurde dort Frau v. Kartzoff eine vorn hme, ſehr reiche Dame, ermordet; der Kopt wurde dem Opfer na⸗ hezu vom Rumpfe getrennt. Da Nchts g ſtohlen wurde, wird das Verbrechen den Nihiliſten zugeſchrieben. — Newyork, 12. Dez. Aus dem Do fe Jenuy Ond in Arkanſas wird eine furchtbare Blutthal gemeld t, die ſechs Perſonen das Leben koſt te. Ein gewiſſer Joolin be⸗ warb ſich um die Hand der Tockter eines Pachters nam ns Miller. Miller verweigerte j doch die Einwill gung zur Heirath, da Jcolin nicht im beſten Rufe ſtand. Daraufhir⸗ erſchien der abgewieſene Freier eines Tages in einer benach⸗ barten Farm und vat um ein Pferd, da er in dring nder Angelegenheit zu Miller reiten müſſe. Als der Farmer ihm das Pferd verweigerte. ſchoß er ihn nieder, ſchwang ſich auf das Ros und jagte im Carriére zu dem Hauſe Miller's. Dort fond er die Familie Miller beim Mittagsliſche und als Gaſt ein Apothefer, den er für ſeinen Nebenvuh er, den Verlobten der Tochter Miller's, hielt. Ohne ein Wort zu ſprechen, zog er den Revolver hervor und feuerte zuerſt auf den Apo'h ker, der todt unter den Tiſch ſank, dann auf Herrn und Frau Miller, die aleichfalls ſoſort entſeelt zu Boden ſtürzten. Die Tochter warf ſich dem Wüthenden zu Füßen und bat um Schonung, dieſer küßte das Mädchen auf die Stirne und jagte ihr an derſelben Stelle, wovin er ſie ge⸗ füßt, eine Kugel in das Gehirn. Dann richtete er den Re⸗ volver gegen ſich und ſchoß ſich nieder. Ein vierz gniähriges Mädchen, das ſich im Nebenzimmer befand, war Zeuge der furchtbaren That. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mauuheim. Die Quitzow's. Wildenbruch's vaterländiſches Drama iſt am Samſſag nach längerer Pauſe wieder aufgefübrt worden. Die ſtarke dramatiſche Natur Wildenbruchs, verbunden mit einer aus⸗ geprägt nationalen Denkungsart, gelangt in den Quitzow's zum Durchbruch. Dieſen Vorzügen verdankt dieſes Werk den großen und berechtigten Erfolg, den es trotz ſeiner Tendenz auch außerbalb Deutſclands errung n dat. Das Drama bat an unſerer Bübne eine vortrefflich⸗ Stütze in der ausgez' ichneten Darſtellung durch unſere Rünſtler gefunden. Es iſt vor Allem Herr Baſſermann, der den kraſt⸗ ſtrotzenden Dietrich von Quitzow mit dem Aufgebot ſeiner künftleriſchen Kräfte gibt. Der ſtarke Ton, in dem Dietrich ipricht, gelongte in der Darſſellung vortrefflich zum Ausdruck. die Wildheit des Cbarakters, der ung⸗bundene. zügelloſe Geiſt kam ungeſchmälert zur Geltung. Eine ſchöne, intereſſame Leiſtung iſt der Conrad des Herrn Stury, doch darf er in der Schlupſzene des 3. Aktes ſeinem Organ nicht Uumdaliches zumuthen.— Herr Schreiner gibt den Hobenzoller mit Würde, er wägt die Worte und Gedanken und gibt ſie in enbeitlichem Bilde wieder. FIrln. v. Rothenberg hatte in der großen Szene mit Conrad wabrhaft erſchütternde Momente, Frl. Schulze zeichnete den Cuarakter der Bar⸗ vara mit Schärfe. Die übrigen Mitwirkenden ſchloſſen ſich vortrefflich und im Geiſte ihrer Rollen dem Zuſammenſpeele an. Die Rigie waltete verſtändnißvoll ihrs Amies, insbe⸗ ſondere waren die Szenen imRathsſaal und der Hulbiarnas⸗ akt vortrefflich arrangirt und machten einen lebendigen Eun⸗ druck. J. EKE. 4 5 0 Der fliegende Holländer. Seit dem Avgang der Orn. Nidl und Moͤdlinger wurde der„Fliegende Hohänder“ nicht wiedergegeben. Wir geſt hen ehrlich, daß wir dieſe beiden unvergeßlichen Künſtler noch im beſten Angedenken baben und mit ſehr gemiſchter Stimmung in's Theaker gegangen find. Herr Livermann, der bei ſeinem Goſtſpiel den Hollander ſchon geſungen bat, konnte uns geſtern nicht ganz befrurdigen; ſeine Leiſtung war lehr Ungleich „Ich weiß natürſich, daß es eine gapz ausgez ichuete Partie wäre,“ lächete die Gräfin;„wir 19 unjer Mög⸗ Uchſtes thun, um ſie zu Stande zu brinben; lade ihn jeden⸗ falls ein!“ „Ja!“ entgegnete der junge Mann zerſtreut, ſich geſtehend, daß ſetzt der ungeeianetſte Augenblick ſein würde, um zu be⸗ kennen, was er gethan. Er wollte warten. Verzehntes Kapitel. Schweſter und Gattin. Lord Carsdale ſchrieb auf Wunſch ſeiner Mutter wirklich an den Herzog und die An wort d sſelben erfullte das Hers der ſtolzen Gräfin mit freudigem Hoffen. Er batte zugeſagt, zu kommen, nun handelte es ſich nur mehr darum zu beobachten, ob er auch vier jene Aufmerk⸗ ſamk iten fortſetzen werde, welche er während der letzten Wochen des Stadtaufentbalt's für Lady Linda gehabtz war dies der Fall, dann konnte man des Sieges gewaß ſein Ein ſo woblerzogen⸗s Mädchen, wie Lady Linda Cars⸗ dale, konnte natürlich ihre Liebe nur einem beubetrtig u Maune ſchenken, der in jeder Henſicht den Anſprüchen za enügen vermochte, welche ſie zu ſtellen berechtigt war; wäre Seine Duſch aucht der Herzog von Claverdon arm und namenlos gew ſen, ſo hätte ſie ihn ſelbuverſtändlich keines Biickes gewürdigt, wenn auch ſeine geiſtigen Elaer ſchaften ncht um ein Alom weniger bervorragend geweſen wärenz ausg ſtatt't mit Reichthum, Würden und Anſehen aber fand ſie ibn unwiderſteblich. Die großen Damen der vornehmen Welt halten ja die Jabe nicht für eine große, allacwalti e, das Herz machtvoll erfaſſende Leidenſchaft, dieſe Anſchauung gilt nur für die g wöhnlichen Sterblichen. Vornehme Damen heiratben nur des Ranges, des Reichtbums, der St⸗ung wegen; kommt das Herz zufällig d bei mit in's Spiel, deſto beſſer, wenn nicht, ſo iſt es gut, man kaun eben nicht Alles genießen. Der Herzog wurde am Dienſtaa Abend auf dem Schloſſe erwart et und nicht frei von einem gewiſſen Baygen borrte Hugo zur feſſgeſezten Stunde des Augenblicks, in w lcher ſeine Niehlingsſchweſter in dem Salon erſcheincn ſollte. Tortſetzung folat.) 9 General⸗Anzeiger. und litt an einer gewiſſen E nförmigkeſſ des Vorfraas und n deutlichkeit der Ausſprache, welche den Erfolg beeinträchtigten Auch mit dem Daland des Hru. Carlhbof ſind wir trotz der auf die Ausgeſtaltung der Rolle verwendeten Mübe nicht gaus einverſta den; dieſe Parlhie muß er noch tüchtig ſtudiren und guf das Spiel große Sorgfalt verwenden; wir ſind darin von ſeinem Vorgänger ſehr verwöhnt worden. Herr Götſes war gut bei Stimme und bat den Erik ſehr ſchön geſungen. Zrau Seubert als Mary und Herr Erl als Steuermann n uhre kleinen Parthien geſchmackvoll. Aus veeler e Mund haben wir beim Ausgang der Vorſtellung ie Aeußerung vernommen:„Noch nie hat Fräul in Mohor die Senta ſo berrlich g ſungen!“ Das unter⸗ ſchreiben wir von vollem Hrzen, denn ſieghaft klang ibre Stemme und hinreißend war ihr Spiel. Aber nicht mit voller Freude konnten wir uns denm Geuuſſe hengeben, da wir be denken mußten, daß uns der Verluſt eines ſolchen Sternes droht. Wie bekannt, hat Fräulein Mohor in feſter Ueber⸗ zeudung der Gewäyrung eines Urlaubs in Leipzig en Gaſt ſpiel eröffnet, 1 Folge deſſen ſie mit der hieſigen Theater⸗ Jeitung in Conflikt gerathen iſt. Wie auch der Aus ang des von Fräulein Mohor eingeleiteten Prozeſſes ſein mag, ſo müſſen wir ſchon jetzt zu unſerem Bedauern konſtatiren, daß die Künſtlerin, wie uns mitgetheilt wird, von einem längeren Verbleiben an der hieſigen Hof⸗ bühne abſehen wird. Wir wollen aber hoffen, daß von kom⸗ petenter Seite Alles aufgeboten wird um die unerſetzliche Kraft des Frls. Wohor uns zu erhalten. Wir geben zu gedenken, was dieſe verehrte Sängerin uns war und welchen Verluſt unſere Oper durch ibren Abgang erleiden würde. Wir wiſſen aus Erfahrung wie ſchwer es fällt, gute Kräfte zu erſetzen und es iſt nicht anzunehmen, daß wir eine Prima⸗ donng wieder bekommen, welche in dieſer Weiſe alles ver⸗ einigt: eine hrrliche Stimme, eine vortreff iche Schule, einen edlen geſchmackvollen, echt künſtleriſchen Vortrag, ein hoch⸗ dramatiſches leidenſchaftliches Spiel und eine ſehr vortheil⸗ hafte Bühnenerſcheinung. Wober ſollte uns eine ſolche Iſolde kommen? Kann man ſich einen Nibelungen⸗Ring ohne Frln. Mohor denken? Wir wluſchen ſehr, daß ſie unſerem Theatex erhalten bleiben möge, und ſind deſſen gewiß, daß wir damit der allgemeinen Stimmung kasdine e ** Der zweite Orgelvortrag, den Herr Hänlein geſtern in der Trinitatiskirche veran⸗ ſtaltete, darf als eine künſtleriſche Vorfeier des bevorſtehenden Weibnachisfeſies gelten. Merkels Weihnachte⸗Paſtorale und Lemmens„Hoſannah“ gaben theils der lyriſchen, kindlich⸗ frohen Stimmung der ſeligen fröhlichen Weihnachtszeit, theils dem Jubel des Feſtes berrlichen Ausdruck. Die außerordent⸗ liche Beberrſchung aller techniſchen Schwierigkeiten, welche Herrn Hänlein zu eigen iſt, die gediegene Art des Vortrags, welche allen Stimmungen gerecht wird und den Abſichten der Componiſten entgegenſommt, vaben auch geſtern wieder ihre tiefgehende Wirkung nicht verfehlt. Das zahlreich anweſende Publikum lauſchte andächtig den aus der Höhe kommenden Tönen; es war eine weihevolle Stunde, deren erhebende Stimmung auch in den von Frau Seubert⸗Hauſen ge⸗ ſungenen Weihnachtsliedern von Peter Cornelius ihren ent⸗ ſprechenden Ausdruck fand. Mir haben dieſe Compoſttionen bereits früher von der Künſtlerin vortragen gebört und ſchon damals dieſe ſtimmungsvollen Lieder entſprechend gewürdigt. Wir können uns ſomit darauf beſchränken, zu konſtatlren, daß Frau Seubert auch geſtern wieder die Weibnachtslieder in jener ſeelenvollen Weiſe, die wir an ihrer Kunſt zu ſchätzen wiſſen, zum Vortrag gebracht hat. J. KE. * 4* Geſangs-Matinee von Eräulein Ella Graber,. Wer geſtern Gelegenteit hatte, der Geſangs⸗Matinee des 2 Ela Grabert beizuwohnen, muß ohne Zweifel ge⸗ eben, daß die Leiſtungen aller Schülerinnen ihrer Lehr meiſterin zur größten Ehre gereichen. Die verſchie denen Ge⸗ ſangs vorträge ließen an Sicherheit nichts zu wünſchen übrig und lieferten den Beweis, daß die Schule des Irl. Grabert eine vortreffliche iſt. Eine Arie aus„Samſon und Delila“ von Saint Sasns wurde in einer ausgezeichneten Weiſe wiedergegeben. Ferner überraſchte der Vortrag einer Arie des Pagen a. d. Huge⸗ notten und wurde auch der betreffenden jungen Dame für ihre tadelloſe Wiedergabe reichlicher Beifall zu Theil. Ebenſo gerdienen die Vorträge verſchiedener Lieder:„Margarethen's Wiegenlied“ von Grieg,„Klein Anna Kathrin“ v. Holſtein, zViebesglück“ von Sucher,„Ein Obdach gegen Sturm“ von Rob, Kabn ungetheſltenApplaus. Seur großen Beifall fanden auch die Lieder von Jenſen, Mayer⸗Obersleben und Brabms. Der warm empfundene Geſang dieſer Lieder ließ die reiche muſikaliſche Begabung der vortragenden Dame, wie die aus⸗ Fden Schule der Lebrerin erkennen. Den Schluß des Programms bildeten Frauenchöre von Meinardus und Moszkowsky, durch deren vortreffliche Wiedergabe allen Damen Gelegenheit geboten wurde, ihre Fortſchritte in der Kunſt des Geſanges zu bekunden. Frl. Ella Grabert hat neuerdings bewreſen, daß ſie nicht nur eine ausgezeichnete gusübende Künſtlerin iſt, ſondern daß ſie es auch verſteht, ihre Kunſt andere zu lehren. n. 8 0* Der Ludwigshafener Cäcilienverein kannten Muſikdirektors C. Hir ſch von hier waren. Es ſind dies Der 100. Pfalm:„Jauchzet dem Herrn alle Welt“, für Chor und Orcheſter und„Fahr wonl!“ für Sopran und Tenorſolo, Cbor und Orcheller. Die beiden Tondichtungen, welche in Mannbeim noch nicht aufgeführt worden ſind, und in Ludwigshafen zum erſten Male auf dem Programm eiues Concertes ſtanden, enthalten ſehr viel Gutes und Schönes. Edle gehaltvolle Muſik und angenehme Melo⸗ dien müſſen denſelben nachgerühmt werden. Namentlich weiſt der„100. Pfalm“ agnz vortrefflche Stellen auf. Außer dieſen zwel Compoſitionen des Herrn Hirſch enthielt das Piogramm noch Scenen aus„Olav Iibavaſon, für Soloſtimmen, Klavier und Orcheſter. Die Durchführung der ſämmtlichen drei Nummern war eine vorzügliche und exakte. Im Olav Tryavaſon ſang den Opferprieſter“ der bekannt Baxitonſ Keller von Lud⸗ wigshafen, während die„Wölwa“ die Concertſängerin Frau E. rth aus Homburg übernommen hatte, welche außerdem noch ein N eitatir und eine Arie aus Orpheus von Cbr'Gluck in belfälliger Weiſe zum Vortrag drachte. Die Sängerin b ſitzt aine augenehme Stimme, welche jedoch in der höbern Lage ſich als nicht ſtark genug erwies, die Solis im„Fahr wohl“ Nurden von Vereinsmitgliedern ſehr brav geſungen. Die Orcheſtorbegleitung lag in den Händen der Kapelle des hie⸗ ſigen Grenadlerregiments. Das Publikum z igte ſich ſehr dankbar, namentlich fanden die Hirch ſchen Compoſitionen große Ane kennung und wurde der Dirig nt und Componiſt mehrmans gerufen. E. M. * * Berlin, 12. Dee Die Genoſſe nſchaft Deutſcher Dübnengugehbriger erledigte in uhrer Schlußfisung Mannbeim, 16. Dezember. vor All⸗m die Penftons⸗Auſtalt. gegen 133 im Vorjahre. höhte ſich von 14 gegen 15,999 M. 1 9001 M. g zahlt. Marf für Penſione auf 181 558 Me. gelegenbeiten der Wittwen⸗ und Waiſen⸗ Die Auſtalt zählt z. Z. 130 Mitalieder Die Zabl der Penfionärinnen er⸗ auf 18 Die Einnahme berrug 18,250 M. m Vorfabre, an Penſionsbeiträgen wurden Verous abt wurden 7312 M. davon 5239 n. Das Bermögen der Anſtalt beläuft ſich Beſchloſſen wurde, daß die Mit der Penſionsanſtalt nicht augehhren, natlich, ſondern in vierteljährkichen R Lauſanne, 12. Dec. von 62 Jahren geſtorben. Paris, 13. Dee. neuen Oper„Taſſo;“ bereits fertig geſtellt. f glieder, welche ihre Beiträge nicht mo aten zu entrichten haben. Der Maler Boeion iſt im Alter Ambroiſe Thomas arbeitet an einer der von Barbier ſtammende Text iſt Mannheimer Kunſtverein. Von den neuen Gemälde⸗ ſtellung des Kunſtvereimsen den ſei zuerſt das Bruſtbild ein anz v. Defreagger genannt, Lebenswabrheit des Meiſters zugezählt Zuſendungen, die die Aus⸗ letzten Tagen wieder erbalten, es Tyroler Mädchens Iſt dieſem Portrait auch wieder außeroroentliche nachzuruühmen, beeinträchtigen ſcharfe, dunkelbraune Conturen.— Von das von Grützner geſchaffene Gebiet erfolgreich mit weiter bearbeite Bild dieſer Art ſehen wir von „Faun⸗Idylle“ Der Vorwurf i ſchen und deshalb nicht Weiſe Böcklin's oder faſt unverhüllten jung der dreiſten Blickes auf Faun etwas weiter zurück im Trotz mancherlei ſtören, verräth es für recht workungsvolle Farben ſtellten Landſchaften und Seef ein vorzugliches Bild von Aquarellen von Prof. Kno Erſteres, eine ſtimmungsvolle, landſchaft zeigt auf verhältnißmäß die große Kunſt des bedeutenden Mün die Arbeiten Prof, Knorr's See“ Muſterwerke der Ag Eine Landſchaf „Sonnenuntergang“ weniger als feinen Ton geha von Otto Rabe(München)„Am W̃ Naturſtimmung wieder. darpeſtellten Lichteff kt g⸗ Auch noch zwei andere Bilder desſelben Malers morgen“ und„Regenſtimmung“, Ausgeführtes auf, wenn Fehlerhafte mit unterlä Kinsley(Karlsruhe)„Am zeichneten Rehen) und„N. ſtimmungen der Natur in an gelungen iſt jedoch ein Bil K. Weyſſer(Karlsruhe),„Marktpla beſonders dem Hintergrun die rechte Perſpektive noch einige kleinere, brſſer gerathene Maz Scholz, der Mönchsmalerei t, iſt wieder ein anſprechendes ſche Studien“ originelles Ge⸗ ſt ähnlich der kecken, etwas cyni⸗ Jedermann behagenden Art und Franz Stuck's aufgefaßt und zeigt einen Faun an eine Weide gelehnt, ſtehend, während man einen anderen Graſe liegend wahrnimmt. Mängel und Fehler, die das Bild noch elbaft das Talent des Malers gebung. Von den neu ausge⸗ tücken wollen wir vor Allen Prof. Wenglein und zwei in Karlsruhe erwähnen. fein ausgeführte ig kleinem Raume wieder chener Meiſters, während „Bewegte See' und uarellmalerei genannt zu werden t von C. Leſſing(Berlin) cheint dagegen in einem nichts Beſſer gibt ein Gemälde eine ähnliche Der Maler hat ſich mit dem hier wiß viel gewagt, aber weiſen künſtleriſch gut auch da noch manches Flache und Die Landſchaften von N. G. Parkthor“(mit recht fein ge⸗ kondaufgang“ geben Winter⸗ ſprechender Weiſe wieder. Weniger trefflichen Malers tzin Heidelberg“, d, die Schloßtruine darſtellend, fehlt Doch hat der Künſtler Gemälde ausgeſtellt. Verſchiedenes. ſerin Friedrich hat allen Regimentern und zu denen Kaiſer Friedrich in perſön⸗ d. Bildniſſe ihres Gemahls verehrt. Feldmarſchallſaal niß des Kaiſers umgeworfenem Mantel aiſerin Friedrich die Freimaurerloge zwei Bildniſſe des Kaiſers und der ch den Originalen von Angeli in d des ſonſt gan öffentlichen Anſtalten lichen Beziehungen ſtan Gegenwärtig läßt die des Kadettenkorps in Lichterfelde ein Bild in Dragoner⸗Uniſorm mit Jüngſt hat von der K Teutonia“ in Potsdam daiſerin Friedrich Rahmen zum Geſchenk — Die jüngft in Schleſten aufgedeckten Nickel⸗ und Chromerzlager bei Frank⸗uſtein nah den Koſen⸗ und am Zobten bei Tampadel erweiſen ſich als auß Geh. Kommerzienrath Krupp bat itſch den Auftrag zur Lief⸗rung von Nickelerz geg⸗ben, wovon bereits 400 Centner Krupp ſoll für beide Erz⸗ 5½: Millionen Mark geboten Aeneſte Aachrichten und Felrgramme. München, 18. Dez. lich reichhaltig. dem Bergingeneur R 2000 Centnern zur Virladung gekommen ſind. lager den Auffindern bereits 1 Das Generalcomitee des landwirthſchaftlichen Centralvereins nahm in Auweſenheit des Prinzen Ludwig mit überwiegender Mehrheit den Antrag an, eine Eingabe um Beibehaltung der jetzigen Get eide⸗ und Viehzoͤlle an das Miniſterim zu richten. Berlin, 14. Dez. Der Kaiſer empfing den Erb⸗ großherzog von Luxemburg, der die Thronbeſteigung ſeines Nachmittags folgte der Erbgroßherzog einer Einladung zur Tafel bei Hofe. Berlin, 14. Dez. Die Geſuche gegen die Auf⸗ hebung des Jeſuitengeſetzes vermehren ſich täglich in rieſigem Maßſtabe, e enſo der Widerſtand gegen Rich⸗ ters jeſuitenfreundlichen Sta dpunkt in der„freiſinnigen“ Ablehnung des Antrags uitenantrag) auch im Reichstag er⸗ Vaters meldete. Die künftige Windthorſt(Jeſ ſcheint geſichert. * Berlin, 14. Dez. ſiſcher Schweine iſt v verſeucht befunden word ſofort in Beuthen im Schlachthauſe getötet. weiter geht, ſo wird man den„neuen Kurs“ bald wieder einſtellen pflogenheit zurückk hren müff Leipzig. 14 Dez. In d von Irmler iſt heute früh ein brochen, deren man bis Ein zweiter Transport ruſ⸗ geſtern in Schoppiuitz theilweiſe Die kranken Tiere wurden (Wenn das ſo in di⸗ſem Punkte zur Bismarck⸗Lucius'ſchen Ge⸗ bekannten Pianofortefabrik e Feuersbrunſt ausge⸗ ietzt noch nicht vollſtändig Herr ge⸗ Wien, 14. Dec. Vor Weihnachten ſoll angeblich die erſte Leſung der Popoſi ionen in den Verhandlungen über den deutſch öner eichiſchen Handelsvertrag bees det ſein, worauf die Püfung der Vorſchläge innerhalb der heimi⸗ ſchen Regicrungen ſtattfinden ſoll. Brüſſel, 18. Dez. In Lalonvfere fand geſtern ein Congreß der Bergarbeiter⸗Oelegirten ſtatt. ſammt waren 74 belg ſche Arbei e vereine vertreten. Mit meinen Strike zu inſceniren, falls die Kammer ſich nicht in der gegenwärtigen Seſſion mit der Venfaſſungsreviſion beſchaftige würde oder die Reviſion verwerfen ſollte. London, 15 Dez. Gefern fanden in Lipperari und Newry große ant parnellitiſche Meetings ſtatt. Nach ſtürmiſchen Seenen wurde der Abſetzung Parnells beige⸗ ſtimmt. Auch m hrere Zweige der National iga erklärten ſich gegen Parnell. Petersburg, 14. Dez. Nach einer Veröffent⸗ lichung im„Ruſſiſchen Invaliden; wird ein drit⸗ tes Artillerie⸗ und Mortier⸗Regiment for⸗ mirt.— Wie daſſelbe Blatt mittheilt, wird der Stabs⸗Kapiſän in der Kownoer Feſtungs⸗Artillerte, Ba⸗ ton von Kelleskraus, demnächſt auf dem Veloziped eine Fahrt von Warſchau über Wlen, Stuttgart, Paris, Lyon nich Cannes unternehmen, ſich zu Schiff nach Algier begeben und von dort ſeine Re ſe fortſetzen. Baron Kelleskraus b zweckt mit ſeiner Fahrt, die Frage zur Entſcheidung zu bringen, in wieweit das Belozip d bei Dauerfahrten das Pferd erſetzen könne.— Wi der Regier⸗ ungsbote“ berichtet, hat ein anderer ruſſiſcher Velozipediſt Fuhrten über das Kaukaſus⸗Gebirge und zwar von Wladi⸗ kawkas nach Tiflis und Kuta's und wieder zurückgemacht. *Petersburg, 14. Dez. Die„Neue Züit“ be⸗ ſpricht das in der Lo doner Gu ldhall zu Gunſten der ruſſiſchen Juden abgehaltene Meeting und äußerſt dabei: Vor Allem ſollten der Lord⸗Mayor und die anderen eng⸗ liſchen Gentlemen des„hands off“(Hände weg!) ein⸗ gedenk ſein; das ruſſſche Volk ſei keine engliſche Kolonie. Warſchau, 14. Dee. Geſtern erinordete in einem hieſigen Polizeibureau ein zum Verbör vorgefübrter Ver⸗ hafteter einen Beamten mit dem Meſſer und entfloh, nach⸗ deim er einen zweiten Beamten verwundet hatte. Es ge⸗ lang des Eutflohenen kurz darauf wieder habhaft zu werden. Cettinje, 14. Dec. In Folge von verſchiedene zwiſchen Mohamedanern und Chriſten im Diſtrikt Berane ſtatig habten Racheakten flüchteten 25 Chriſtenfamilien nach Mon tenegro. »Rio de Junneiro, 13. Dez. Die konſtituirende Verſammlung begann die Berathung des Verfaſſungsent⸗ wurfes. Maunheimer Handelsblatt. Frankfurter Effektenſpoeieic, Frankfurt a.., 14. Dez. Im heutigen Privat⸗ verkehr gelangte die ſeitherige Geſchäftsſtille zu verſchärfter Geltung. In Uebereinſtimmung mit den geringen Umſätzen waren auch die Coursveränderungen nur wenig belanagreich. Inſoweit dieſelben das Hervortreſen einer beſtimmten Ten⸗ denz geſtatteten, darf dieſelbe als ziemlich feſt bezeichnet werden. Die Notirungen bis 11¼ Uhr lauten: Bankaktien. Gottbard 160.40 Didter Erebit 284½ 975 1 Diskante-Comm 207.— 8 97 Deutſche Reichsvank 154 10 Someſzer Weſtbabn 99 70 Lerl Handels-Geſ. 58.40 Werldenal Attien 18»80⸗ Deutſche Vank 164.20 Ruſſiſche Südweſt 91.4% Dresdener Bank 152.— Staats,Wonds. Schaafhauſener 8⸗B. 116.40 Ungar. Goldrente 90.80 Effekten- G. 186.90 5 Papierrente 88 885 Darmſtädter B. 158.80 Oeſterr Silberrente 78.8 Rhein Credit 5, 128.20 Ruſſen 97.10 Deutſche Union⸗9 8650 Ruſſ. Conſols 102. 10 Deutſche Vereins⸗Bank 118.30 Spanier 70 90 Länderbank 192 Italiener 92 10 Banque Ottomane 120.90 Türken 18.20 Eiſenbabn⸗Axtien. Türten⸗Looſe 24.66 Heſſ Ludwigsbahn 15.10 Ottom. Zoll⸗Ob! 91 80 Oaeck-Büchen 163.70 Serbiſche Tabat 89.0 Rarienburger 53.50— Konkter h Alh recht 72½ 4 pEt. Griechen 73.60 Oeſterr Franz. Staatsb. 218½ Induſtrie⸗Werthe. Falizier 179½ Norbd. Sloyd 147.75 Buſchtherader 4 6— La Beloce 72 7 Duz-Bodenbacher 459½ Bad. Anilin 288.— Lem erg Czernow. 208% Cement 57 80 Elbethal 1938/ Alpine 81.30 Sombarden 118½ Laura 186.— Schweizer Central 159.20 Gelſenkirchen 178.90 3 Nordoſt 196 90 Schifffahrts⸗Nachrichten. Manheimer Hafen⸗Bertehr vom 12. Dezember. Schiffer ev. Kap Schiff. Kommt von Ladung Cte. Hafenme iſterei J. Claaſen Shriembilde Rutterdam Stückgüter 1— Dafenmetfereillt. Schmitz Finigkeit Ruhrort Kohlen 1950⁰0 urten Anna Rotterdam Stückgüter 1024 Anſtatt uen Bieorſch Cement 404 Brenner Burkard 1 Noheiſen 8600 Hoaſenmeiſterei Iy Böllert Dutsburg Kohlen 6609 Hufen otthard 15 705 15000 Schmitt Wilhelmine Ruhrort 5 18500 5 Koakes 600 Dampfer⸗Nachrichten. Rhein⸗Damvpfſchifffahrt.„Kölniſche und Düfſeldorfer Geſellſchaft“. Per⸗ ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich.— — Abfahrt von Rannheim v. 1. Nov. ab: Morgens 5¼ Uhr vis Köln— Düſſeldorf— Arnheim—Rotterdam und Zwiſchenſtarlonen. Abf a hrten von Mainz 7 Morgens 10 Uhr bis Köln, 11 Uhr bis Coblenz, ſowie Mittags 12 nach Mannhbeim. Weitere Auskunft über Frachten ꝛc ertheilt die Agentur. Waſſernauds⸗Machrichten. Nhein Bingen, 14 Dez. 1 60 m. 0 10. Konſtant, 9 Dez. 3 28 m.—.0 Kaub, 14. Dez 71 u= 018. Hüningen, 14 Dez. 158 m— 0 10 Koblenz. 11 Dez. 2 10 m..08. Kehl, 14 Dez 07 n—.08 Eötn, 14 Dez..10„.— 611 Sauterbura, 1« Dez. 2% n— 18 Nubrort 14 Dez..60 m.—.18. WMaxau, 14 Dez. 47 n(0g NAtar Mannbeim. 1 4ez..87 m— 0 12. MNaunbeim, 16. Dez. 300— 0,15. WMainz, 14 Dez. 0 97— 0 868 Heilbronn, 15. Dez 0 81.— Co4. Die Fabrikate der Firma Otlo Herz& Cie, Schuh⸗ fabrik, Frankfurt a.., übertreffen di“ beſte Miaaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Weniges tueurer als andere minder gutt Waare. Für Mannheim und Ludwiashafen Alleinverkauf bei Georg Hartmaun, Schuha ſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt unkere Ecke(2 ſe⸗ phon 443.) 84340 Um beim 3 Per 8 Annonciren folg herbeizuföbren, muss man vor Allem für eine zwyeckrmssige Sbfessuang seiner Ingerate, augemfalligen Satz und die Wahl derſenigen Zeitungen besorgt sein, deren Leserkreis kar den publisirten Gegenstand das grösste Interesse hat. Die auf diesem Johiet schon 34 Jahre, al am längsten thätige Annoncen- Expedition Huasenstein& Vogler--., Mannneilm. I., u, kann m vorerwähnten Punkten sowohl wie aueh bezüglieh der grssten ETestenerspar ies jedem Inserenten den zuverlässigsten Rath ortheilen und dis Rechsten Vortheile durch Habatt⸗ Beten. Ee it daher fur Zegen, der anngneiren will, ves %0 gaaen ie Stiamen wurde beſchloſſen, emen allge⸗ 3 an wäete nen en v. ens 40 General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Dezember. Bekanntmachung Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (312) No. 124199. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß nach Mittheilung des Kgl. Bezirksamts Frankenthal die Stallung des Ackerers Michael Neſer in Kirchheim afEck wegen Ausbruchs der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche polizeilich geſperrt wurde. Mannheim, 12. Dezbr. 1890. Gr. Bezirtsamt. Glockner. ——— der. 92022 Bekanntmachung Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (812) Nr. 123,543. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Maul⸗ und Klauenſeuche in den Gemeinden Schwetzingen und Oftersheim erloſchen 10 und deshalb die angeordneten Schutz⸗ maßregeln durch Großh. Bezirks⸗ amt Schwetzingen aufgehoben wurden. 92020 Mannheim, 12. Dezember 1890. Großh. Bezirksamt. Glockner. Btkanntmachnug. Nr. 20477. Die Ehefrau des Wirths Adam Geiſt, Eliſabeth geb. Ehret in Mannheim hat gegen ihren Ehemann bei dies⸗ feingem Landgerichte eine Klage mit dem Begehren Alldene a 85 für berechtigt zu erklären, ihr ermögen von dem ihres Ehe⸗ mannes abzuſondern. Termin zur Verhandlung hier⸗ Über iſt auf: Mittwoch, 11. 5 1891. orm. 9 Uhr beſtimmt. 92009 Dies wird zur Kenntnißnahme andurch veröffent⸗ 1 Mannheim, 9, Dezember 1890, Gerichtsſchreiberei des Gr. Landgerichts. hde. Konkurs. Nr. 592g5. Ju dem Konkurs⸗ Aeen über das Vermögen des Fuhrmauns Philipp Lichten⸗ erger iſt Termin zur Beſchluß⸗ faſſuͤng über den von dem Ge⸗ meinſchuldner eingereichten Ver⸗ gleichsvorſchlag auf Montag, 22. Dezember l.., Vormittags 9½ Uhr, vor Gr. Amtsgericht., III. Stock, beſtimmt. Mannheim 11. Dezember 1890. Her ee Großh. mtsgerichts 92019 Stalf. Einladung. Die Miiglieder des Zürger⸗ Aus ſchuſfes 6 erden auf Dienſtag, 16. Dezember 1890. e 3 Uhr in den n eee e zur Berathung u. Beſchlußfaſſung in nachbezeichneten Betreſſen ein⸗ geladen. Tages⸗Ordnung: 1. Ankauf eines Bauplatzes in der Schwetziuger Vorſtadt von den Herren Gebr. Hoff⸗ mann. „ Vereinbarung mit Großh. Bahnverwaltung über die erſtellung von Straßen im indenhofgebiet. 3. Bauliche Verbeſſerungen im früheren Kemner'ſchen An⸗ weſen. „Einrichtung einer Diener⸗ wohnung für die Luiſenſchule. „Einrichtung von Brauſebädern in der Lulſenſchule Einführung der Waſſerleitung in die ſtädtiſchen Schulen. Bewilligung der Mittel zur Erweiterung des Material⸗ und Gerätheſchuppens in der Gärtnerei. Verkauf einer Geländeparzelle in N 6 No. 6½½ an Frau oſef Lutz Wittwe. underweite Regelung des Einquartierungsweſens Aenderung des§ 10 des vom 14. Januar 1 10. Aufhebung desPflaſtergeldes. 11. Bewilligung eines Suſten⸗ tationsgehaltes für Bürger⸗ meiſteramtsdiener Aug. Hart. Verwendung der Sparkaſſen⸗ überſchüſſe aus dem Jahre 1889 Verbeſcheidung der ſtädtiſchen Rechuungen pro 1888. Verkündung der ſtädtiſchen Rechnungen pro 1889 ſowie des Rechnungsabſchluſſes ꝛc. der Sparkaſſe pro 1889. Mannheim, 2. Dezember 1890 Stadtrath: 91452 Moll. Lemp. Sekauntmachung. Nr. 19910. Das neue ſtäd⸗ tiſche Volksbrauſebad jen⸗ 1 Neckars im neuen Stadt⸗ heil wird am 91903 Samſtag, den 13. Dezember, achmittags 4 Uhr dem öffentlichen Betriebe über⸗ geben werden. Dasſelbe iſt geöffnet: an Wochentagen von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends, an Sonntagen von 7 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags. Der Preis für ein einmaliges Brauf bad einſchließlich Lieferung eines Handtuches und eines Stü⸗ ckes Seife beträgt 10 Pfennig. Te nähere Betriebsordnung iſt im Bade ſelbſt bekannt gegeben. Mannheim, 10. Dezember 1890. Stadtrath: Prännig. Kieſer. * 2* 9. 12. 13. 14. Pekenntmachung. Die hieſige Volksküche bedarf in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1891: eirca 6,000 Kilo primaRindfleiſch, eirca 3,000 Kilo Schweinefleiſch und Wurſt, eirea 400 Kilo Schweinefett, in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Auguſt 1891: eirca 16,000 Kilo Speiſekaxtoffeln. Im 1. Halbjahr 1891: circa 500 Kilo Mehl und circa 3,300 Kilo Suppen⸗ und Hulſenfrüchte, Teigwaaren und Dürrobſt. Die Lieferungen ſollen im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Angebote hierauf wollen bis prima zum 20. ds. Mts. mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bei uns eingereicht werden. woſelbſt auch die näheren Liefer⸗ ungsbedingungen eingeſeyen wer⸗ den können. 91992 Mannheim, 10. Dezbr. 1890. Städtiſche Stiftungskommiſſion: Bräunig. Ketterer. Verſteigerung der Plätze zum Fleiſchwerkauf aguf dem Ipeiſemerkt 6 1. Nr. 19648. Die zum Verkauf von Fleiſch und Fleiſchwaaren auf dem Speiſemarkt G 1 einge⸗ räumten 21 Plätze werden vom 1. Januar 1891 ab auf ein wei⸗ teres halbes Jahr, d. i. bis zum 30, Juni 1891 in öffentlicher Ver⸗ ſteigerung an den Meiſtvietenden vergeben. 25 Zu dieſer Verſteigerung haben wir Tagfahrt auf Mittwoch, 17. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr in das hieſige Rathhaus 2. Stock immer Nr. 2 anberaumt, wozu teigliebhaber hiermit eingeladen werden. Die Bedingungen können inzwiſchen auf der Stadtraths⸗ kanzlei eingeſehen werden. Mannheim, 3. Dezember 1890. Der Stadtrath Bräunig, 91678 Kieſer. Bekannlmachung. Die Kranken⸗Anſtalt bedarf für das Jahr 1891 ca. 3000 Flaſchen Sodawaſſer(Syphon) deren Lie⸗ ferung im Submiſſionswege ver⸗ geben werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, 17. Dezember 1890, Vormittags 10 Uhr. mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Bureau der Kran⸗ kenhausverwaltung niedergelegt werden. Zu genanntem Zeit⸗ punkte findet dalelbſt auch die Eröffnung der Angebote in Ge⸗ genwart etwa erſchienener Sub⸗ mittenten ſtatt. Den Oſſerten iſt eeen zu welchem Preife die leeren Sy⸗ phons jeweils zurückgenommen werden. Die eingereichten Angebote tre⸗ ten erſt nach Ablauf von 14 Ta⸗ gen, vom Tage der Submiſſions⸗ eröffnung an gerechnet uns ge⸗ genüber außer Kraft. 92023 Mannheim, 11. Dezember 1890. Armen⸗ und otz. Katzenmaier. Schuhwaaren⸗Lieferung. Die Lieferung des Bedarfs von Schuhwaaren für die Armenan⸗ flalt pro 1. Halbjahr 1891 ſoll im Snbmiſſionswegevergebenwerden. Angebote hierauf ſind unter Vorlage von Muſtern mit Preis⸗ angabe bis Donnerſtag, den 18. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr verſiegelt und mit der Aufſchrift „Schuhwaaren⸗Lieferung“ verſehen auf dem dieſſertigen Büreau ein⸗ zureichen, woſelbſt die Lieferungs⸗;̃ bedingungen eingeſehen werden können. 92025 Die auf vorbenannte Lieferun eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an gerechnet, welche am obenbe⸗ zeichneten Termin ſtattfindet, uns gegenüber außer Kraft. kannheim, 12. Dezember 1890. Armen⸗Commiſſion. Katzenmaier. Etibt. Gaz⸗ und Waſſer⸗ berke Munnein. Mit Rückſicht auf die jetzt zu erwartenden ſtärkeren Nacht fröſte machen wir unſere ver ehrlichen Conſumenten darauf aufmerkſam die Privat⸗Haupt⸗ hühne nach dem Waſſermeſſer allabendlich zu ſchließen und die davor befindlechen Ent leerungshühne zu öffnen um ein Einfrieren de Leitun s⸗ röhren innerhalb der Gebäude zu verhüten. 90892 Ferner gegen Einfrieren der Gas⸗ uhren und Waſſermeſſer, ſowie der Zuleitungen zu deuſelben die Kellerladen geſchloſſen zu halten. Mannheim, im Novbr. 1890. Die Direction. Chr. Beyer. Schuppé. Viel Geld verdienen kann man durch den Verkauf von Kautſchukſtempel von Herm. Neſtler, Drosden N. Frühlings⸗ ſtr. 11. 92055 ſind zum Schutze D 2 Htkanntmachung. Es iſt beabſichtigt, das Regu⸗ aliv für den Bezug des Waſſers zus dem ſtäditſchen Waſſerwerke ei er Reviſion zu unterziehen, insbeſondere Aenderungen in den Minimaltaxen und den Waſſer⸗ meſſer⸗Miethen herbeizuführen. Eine genaue Einſcätz⸗ ung ſämmtlicher, aygeſchloſſener Grundſtücke nach dem Mierh⸗ werthe iſt dadurch zur Noth⸗ vendigkeit geworden. Nachdem wir Vertrauens männer mit der Auinahme reſp. Einſchätzung an Ort und Stelle beauftragt haben, erſuchen wir ie verehrlichen Hausbeſitzer, min Rückſicht auf das allgemeine In ereſſe, die betreffenden Herren durch gewiſſenhafte Angaben in Anterſtützen. 91055 Mannheim, im Nov. 1890. Der Verwaltungsrath der ſtädt. Gas⸗ u. Wuſſer⸗ werke. Heffenkliche Nerftigerung. Amtsgerichtlicher Ermächtigung zufolge werde ich aus dem Nach⸗ laſſe der verlebten Rudolf Baum⸗ gärtner Eheleute im Hauſe 2 2, 15½, 2. Stock(Kohlenlager des Herrn Battlehner am Binnen⸗ hafen) Dienſtag, 16. Dezember 1890, Nachmittags 2½ Uhr gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern: 92024 Bettung, Möbel, Weißzeug, Kleider, Küchengeräthe ꝛce. Mannheim 14. Dezember 1890. Gg. Boiſin, Waiſenrichter. Hiffeutliche Herfeigrrung. Dienſtag, 16. Dezember l.., Nächmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal 1 1 ſchweres Zugpferd(Wallach, Jjährig), Chiffonier, 1 Kleider⸗ ſchrank, 1 Waſchkommode, 1 Com⸗ mode, Feauteuil; und nach dieſem in Litra B 2, 12, Zwiſchenakt 1 Arädriger Karren, 1830 Ziegel, 100 gewöhnl. und 65 feuerfeſte Backſteine, verſchied. Thonwaaren und Holz im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. 92033 Mannheim, 1 Dezember 1890. a Gerichtsvollzieher. Fortſetzung der Perſteigerung. Montag, den 15 u. Dienſtag, den 16. dſs. Mts., werden in 91963 F 5 Ar. 16 im Laden, Nachmittags 2 Uhr gegen baare Zablung vorſt igert: Spielwaaren, Puppen, Poriefeuillewaaren, Seife, Herren⸗Filz⸗Hüte, Regu⸗ lateure. Damen⸗ u Herren Nemontoir⸗Uhren und Wecker. Ferd. Aberle. Nerſleig rung. Im Auftrage werden Montag, den 15. Dezbr. d.., Nachmittags 2 Uhr und die folgenden Tage in meinem Geſchäftslokal q 4, 3 nächſt den drei Glocken iden gleich baare Zahlung öffentlich berſteigert: Armbänder und Armreife, Boutons, Ohrgehänge(ſchön ſimilirt mit großem Feuer), Brochen in div. Qualitäten, Vorſtecknadeln, Ringe u. ſ. w. Alles garantirt ächt Amerik. aare. Dieſe Gegenſtände eiguen ſich ganz beſouders zu Weih⸗ nachts⸗Geſchenten. Tn. Paul jun., Auctionator, 4, 8, nächſt den 3 Glocken. NB. Vorverkauf zum Tax⸗ werth. 9174⁵ Von Ungenannt wurden mir für die ee in der Kleintinderſchule N 6,8 Achtzig Mark Übergeben, für welches Geſchenk Namens der Kinder herzlichen Dank ausgeſprochen wird. Mannseim, 10. Dezember 1890. 92014 Ruckhaber. Pfänder werden unter Dis⸗ kretion in und ans dem Leihhauſe beſorgt. Gg Fiſchlein, C 4, 1 parterre am Theater. 91920 Grüne 28— Häringe um Backen vorzüglich und ſpott⸗ billig, trafen heute ein. 92052 Moriz Mollier Nachfolger Fiſch⸗Handlung Teleph. 488 Pfänder werden unter strengster Verschwiegenheit in und aus dem Leihhause besorgt. 84348 E 5,10 Il, 3. Stock 2. Thürelinks „— den 16. Dezbr... Abends 8 Uhr im Caſins⸗Saale Vortrag des Herrn Prof. Dr. E. Leſer aus Heidelberg, über „Richard Cobden“, der Vorkämpfer des Freihandels. Für Nichtmitglieder ſind Abon⸗ nementskarten à M. 2 für ſämmt⸗ liche Vorträge, Tageskarten à M. .50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalienhandlung K. Ferd. Heckel, in den Muſikalienhand⸗ lungen A. Donecker, A. Has⸗ denteufel, Th. Sohler und im Nae hier, ſowie in auterborn's Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8 Uhr geſchloſſen. Ohne hat Niemand „Zutritt. 91887 Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloffen. Der Vorſtand. W 7 Kaufmänniſcher Verein. (Abtheilung Handelsſchule.) Beim Beglun des 11. ertials unſeres Schuljahres(Neufahr⸗ Oſtern) können in die beſtehen⸗ den nöſtſche, engi für: Franzöſiſche, engliſche, italie⸗ niſche u. ſpaniſche Sprache noch Theilnehmer(mit den entſprechenden Vorkenntniſfen e eintreten. Ferner eröffnen wir(An⸗ fangs⸗) Kurſelfür 0 Franzöf., engl., ital. u. ſpa⸗ niſche Sprache, 111 Buchhaltung, Kaufm. Rechnen, Kalligraphie, Deutſche Ortographie und Stil und Handelsgeographie. Schriftliche umeldungen wolle man bis 26. Dezember einreichen. Meldnungen nach dem 29. Dezember können keine Berück⸗ ſichtigung mehr finden. 91982 Der Vorſtand. Gewerbe⸗& Indnſtrienereim Mannheim. Heute Montag Abend 9 Uhr Mitgliederverſammlung 59(Kaſino). annheim, 15. Dezember 1890. 92034 Der oeffand. Casino. Montag, den 15. Dezember 1890. keine Probe; dagegen Donnerſtag, 18. Dezember 1890 Abends ½9 Uhr 92047 Geſammt⸗Probe. Singverein. Dienſtag Abend ½9 Uhr Probe. 92018 Geſangverein Eintracht. Dienſtag Abend 9 Uhr Probe. Der Vorſtand. Mannheimer Zitherclub. Montag Abend 9 Uhr Probe. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet 84298 Der Vorſtand. Prima 92049 Schellfſiſche Cabljaue, Auſtern, Iummer. 8 Jac. Schich Gr. Hoflieferaut O 2, 24. n. d. Theater. In Geſcheuken geeignet: Delicateß⸗ Körbchen von M. 2,50 an. Gelieferte Körchen werden nach Wunſch garnirt. Tafelfeigen Candirte Früchte in Kiſt⸗ chen und offen, Datteln in Carton, Thee, Chokolade 84288 Große Oſtſee⸗Pfahl⸗Muſcheln à 100 St. M..50. Rezept gratis friſch eingetroffen bei 92051 Aarig Aeallier 7 Roritz Mollier Nachfolger Fiſchhandlung. 2, 1. Teleph. Nr. 488. 20. 92050 En Gund, Muscheln. Sängerbund. Dienſtag, den 16. Dezember, Abends 7 Uhr: Muſikaliſche Aufführung im Concertsaal des Grossh. Hoftheaters. 92028 Großer Mayerhof. Montaß, den 15. Dezember Grosses Wohlthätigkeits-Concert zu Weihnachts⸗Geſchenken armer Kinder. Ausgeführt von den vereinigten Mauuheimer Komiker und Volksſänger. rogramm gut gewählt und unterhaltend. Mir iaben insbeſondere alle ledigen Herren, die in ihrem Ver⸗ dienſt keinen Mangel zu verzeichnen haben, beſonders ein, um in gütigſter Weiſe ihr Scherflein zu dieſem Zweck beitragen zu wollen. Ergebenſt laden ein 92046 Die vereinigten Komiker und Wirth Delp. Hurrah. Hurrah. Hurrah. Die ſchönſte und größte 2 Schlittschuhbahn befindet ſich am Schlachthauſe(ohne Gefahr). Abbuntmen skarte an der Haſſe. Erwachſene M..50 Kinder M..—. Die Unternehmer. 99089 3000 Llaſchen feine Weine. Es ſind mir zum Verkauf folgende Weine übertragen worden, nämlich: 80 Flaſchen 188 1er Forſter Jeſuitengarten 3 M..— 230„ 1887er do. Kircheuſtück„„.90 480„ issaer Hochheimer„„.80 50 7 1884er Deidesheimer„„„.75 200„ 1ssser Ruppertsberger„„.50 00 18·4er Ungſteiner%„ 140 550„ Ikser Wachenheimer„„ 80 200 7 1886er Pontet Canet Bordeaux„„.75 220 7 1884er Chateau Laville„ 160 75 1878er Affenthaler 8 160„ feinſter deutſcher Mouſſeux„„.20 80„ 18722er Cognae, fiue Champague.— + +1 Sämmtliche Weine ſind garantirt rein und wirklich ſehr fein, ebenſo dee Cognae und Mouſſeux 92048 Eugen Leitz, Küfer, R 3, 9. 55 5 Neu/, Neul, Nleul, Großarkige Decorakion! Enverbrennbaren Chriſtbaum⸗Schnee. Zaiufer Lühund fül ven Weihuachtebteen, Hin& Muller,s P 2. 14. ge euüber der Hauptpoſt. e u anjoſqv zuuag; N 1 N Gründlichen Unterricht im kaufm. Rechneu, einfacher und doppelter Wuchfe e Fr. Mathes, 8,. 1 7. 2. It. HEinngemnann, 1 Jede Gefahr ausgeſchloſſen. — G 4, 10 Schirmfabrik. 0 75 192 iehlt Schirme in altbekannter Güte zu billigen Preiſen in 155 Halbſelde⸗ Glorta u. 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Anmeldungen neuer Schüler und Schülerinnen werden täglich bei der Direktion Lit. P 2 No. 6 entgegen genommen. Der Eintritt in die Anstalt kann zu jeder Zeit erfolgen; das Honorar wird vom Tage des Ein- tritts an berechnet. 90702 Die Direktion: M. Pohl. Wohlthätigkeitsakt. Mittwoch, den 17. Dezember 1890, abends 8 Uhr, findet in dem 91759 grossen Saale des Saalbaues zu Gunſten des Vereins Knabenhort und zur Bekleidung armer Kinder auf Weihnachten unter Mitwirkung der hieſigen Infanteriekapelle eine nochmalige Aufführung des bei der Dieſterwegfeier mit ſo großem Beifall aufgenommenen Feſtſpiels r werden höflichſt zu einer Partei⸗Verſammlung eingeladen, welche am Donnerſtag, den 13. Dezember, Abends ½9 Uhr in dem kleinen Saal des Saalbaues Bitte. Um den 150 Kindern unſerer Anſtalt auch in dieſem Jahre wieder eine Weihnachtsfreude bereiten zu können, bitten wir die Freunde der armen Kinder recht herzlich um gütige Gaben, die jedes der mit Dank anzunehmen bereit ſind. Mannheim, 26. Novbr. 1890. Der Vorſtand der Kleinkinder⸗ ſchule in der Neckarvorſtadt. Th. Greiner, Pfr. P. Stälin, Kaufmann, 2 5½ 5. 8. A alter, Kaufmann, 8, 10b 9089 7 Frau Leicht, H 7, 20. Frau A. Reppert, 2 2, 13. Jrau F. Schrader, 25 1, 2. Bitte. In der Herberge zur Heimath ſoll auch in dieſem Jahre eine 5 2 Weihnachtsfeier für die wan⸗ 1111 8 Des Pädagogen Traum“ dernden erksb 5 ſtattfindet.—¹965 ſchule fat 0i, bbe Fne e 55 Volks⸗ galen wenden 115 2 wozu der Reſtaurateur„Herr Kupp, i ie F ö ages⸗Ordnung: 5b e eite des Saalbaues ne ſt Veleuchtung 55 Anſtalt i 22 un Uſik unentgeltlich ſtellt. Bitte, um ndung von Gaben 15 Bericht über die Karlsruher Delegirtenverſammlung Der Akt findet mit Keſtauration ſtatt. eee lelder, Pte, Henden⸗ 1 8 Eintrittskarten in den Saal zu 1. Mark und auf die Galerie kragen, Weißzeug, Kravatten ꝛc.) der nationalliberalen Partei. Soßter lgel denenen 15 5 91511 Der Vorſtand. 7 8 Heckel, Donnecker und Hasdenteufel, bei den ünter⸗— 2. Wahl der Delegirten und Stellvertreter in den Mitgliedern des Komitees, bei dem Reſtaurateur 2I K44e 9 0 8 es Saalbaues errn Kupp und abends an der Kaſſe zu haben. um Weihuachtsgaben. Unde ausſchuß. ben Swost ves Age ſe ladet unter beſonderem Hinweis Da auch dieſes Jahr in der 7 77 2 242 2 2 2 2 auf den Zwe 8 e ein. 15 Kleinkinder ule N 6, 9eineChri 3. Jahresbericht über die Thätigkeit des hieſigen natio⸗⸗„ Vuchger b..1b, Heheheh genlee 7 ferernn deenndeleen 7 7 90* 1 5 Hau.„ 73 l, i i nalliberalen Vereins für 1890 und Rechnungsablage. Sadtlehrer erg b Kelnnch. Ga 14 Pertntsenswef en die adlen 2 auptlehrer Stutz,„9. Freunde der armen Kleinen mit 4. Neuwahl des Ausſchuſſes und des Vorſtandes. de a a e e Musikvereinm. Mathaeus⸗Paſſion, Es beſteht ſchon ſeit mehreren Jahren der Wunſch, den Mit⸗ aliedern und Freunden des Muſikbereins, das herrliche Werk Bach's in thunlichſter Vollkommenbeit vorzuführen. Dieſer Ge⸗ danke hat auch vielen ehemaligen activen M tgliedern des Mufik⸗ vereins und ſonſtigen Kunſtfreunden Veraulaſſung gegeben, ihre Mitwirkung hiebei dem Borſta d und dem Dirigenien des Vereins in freundlicher Weiſe in Ausſicht zu ſtellen, um hierdurch dem claſſiſchen, das Zuſammenwirken pieler Kräſte erheiſchenden Werke, eine wahrhaft künſtleriſche Durchführung zu ſichern Mit Bezugnahme hierauf bitten wir die verehrlichen Damen und Herrne, welche geneigt ſind, bei der Aufführung am Char⸗ ſreitag im Chor mitzuwirken, am nächſten Freitag, den 20. Dezember, Abends 7½ Uhr im Aulaſaale ſich perſönlich, oder im Berhinderungs all ſchriftlich anzumelden, um die Eintheilung in die einzelnen Chorſtimmen vornehmen zu können. 92027 Mannheim, 14. Dezember 1890. Der Vorſtand. E. Aletters Buchhandlung M 1, 1 Der Ausſchuß der nalionaliberalen Partti. 5 bencschüffclſ Hſeln klsteter kaghe Dtail-Verkauf in Mannheim N 3, 78. 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