(Badiſche Volkszeitung.) In der Poſtliſte eingetragen under Nr. 2330. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Voſtauf⸗ ſchlag M..90 pre Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfe Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗RNummern 5 BPfg. der Stadt Maunheim und Umgedung. Mannheimer Journal. 100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. Telegramm⸗Adbreſſe: „Journal Mannheim.““ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil Ernſt Müller, für den Inſeratentheil Karl Apfel. Kotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Mannheimer Volksblatt.) (Das„Nannheimer Journal“ iſt Eigentbum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannhbeim. Nr. 313. 1. Blatt.(Jelephen⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) unſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. —— r Aus Saden. »Mannheim, 16. Dez. Allenthalben im Reiche wächſt der Widerſtand gegen die von den ultramontanen Wortführern und der hinter ihnen ſtehenden Geiſtlichkeit in die Maſſen getragene Agitation behufs Aufhe bung des Jeſuitengeſetzes. In Verſammlungen, welche von Angehörigen alle nichtultramontanen Parteien zahl⸗ reich beſucht werden und in Petitionen, welche bedeckt mit Unterſchriften aus den Kreiſen der verſchiedenen Bekennt⸗ niſſe an den Reichstag und Bundesrath abgehen, wird auf die dem bürgerlichen Frieden und der Gewiſſens⸗ freiheit diohende Gefahr hingewieſen, wenn ſich die geſetz⸗ gebenden Faktoren beſtimmen laſſen ſollten, die dem Treiben der Jeſuiten in Deutſchland gezogenen Schranken abzubrechen. Die ganze Augelegenheit darf u. E. nicht als eine konfeſſtonelle betrachtet werden; ihre Erledigung geht Alle, ohne Unterſchied des Glaubens an und Alle, welche den Fortſchritt des Reiches auf der Grandlage des bürgerlichen Zuſammenwirkens erſtreben, haben Urſache, gegen die von ultramontaner Seite heraufbeſchworene wüſte Agitation ſich zur Abwehr zu rüſten. Wir ſind noch vor kurzer Zeit dafür einge⸗ treten, daß man in unſerer Stadt von einer öffentlichen Kundgebung abſehen moͤchte, weil wir den Anſtoß zu einer ſolchen aus dem Volke heraus als wünſchenswerth erachteten. Gegenüber dem in den letzten Tagen vielfach und in mitunter ſehr dringender Weiſe aus dem Volke an uns gelangten Erſuchen, doch jetzt, nachdem der Cen⸗ trumsrummel alle Grenzen überſchritten, aus unſerer Zurückhaltung herauszutreten, können wir uns nicht länger ablehnend verhalten und ſtellen hiermit die Frage, ob es nicht an der Zeit ſei, auch in Mannheim öffent⸗ lich gegen die konfeſſtonelle Verhetzung der Bürger Ein⸗ ſpruch zu erheben, zur Diskuſſion. Wertheim, 15. Dez. Unſer Landtagsabgeord⸗ neter Herr Klein hat im Saale des„Hotel Held“ über die legislatoriſche Thätigkeit des verfloſſenen Landtags Be⸗ richt erſtattet. Nach einſgen einleitenden Worten verbreitete ich der Redner der„Bad. Pr.“ zufolge über die Finanzlage adens, welche ſich trotz anfanglicher Befürchtungen als eine zufriedenſtellende erwieſen habe. Bei Beſprechung des Kultus⸗ budgets ſprach er über die in Ausſicht ſtehende Kirchenſteuer, über welche dem nächſten Landtag behufs Aufbringung der nöthigen Mittel zur Pfarrbeſoldung Vorlage gemacht werden wird. In überſichtlich'r Darlegung behandelte der Herr Redner ferner die Grund⸗ und Pfandbuchführung, das Vieh⸗ verſicherungsgeſetz, das Fiſcherei⸗ und Berggeſetz. Bei Be⸗ ee der Petitionen wurde hauptſächlich die von den olksſchulllehrern erbetene Regelung ihrer Aktiv⸗ und Ruhe⸗ gehalte und Reliktenverſorgung hervorgehoben, worüber dem nächſten Landtag zweifelsohne eine Vorlage zugeht. Zum Schluß bezeichnete Herr Klein die Beſtrebungen der Zen⸗ trumspartei, die wi» in den Einzellandtagen ſo neuerdings auch wieder im Reichstag durch den Antrag auf Auf⸗ hebung des Jeſurtengeſetzes den Regierungen ihre unannehmbarenForderungen aufzudrängen ſuche. Eine gegen die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes zur Unterzeichnung aufgelegte Adreſſe an den Bundesrath und den Reichstag fand zahl⸗ reiche Unterſchriften. Aus dem Oberland, 15. Dez. Daß nicht alle Pro⸗ feſſoren der theologiſchen Fakultät in Frei⸗ burg ſo jeſuitenbegeiſtert ſind, wie der neue Volksred⸗ ner Prof. Hardy, beweist lt.„Bad. dszig.“ das Werk ſeines Amtsgenoſſen, des dortigen Theologieprofeſſors Schill, Vorſtand des katholiſchen Theologenkonvikis. Dieſer muthige Mann ſchreibt in ſeinem Buche über die päpſtliche Bulle„Unigenitus“(S. 16, Anm.), die Moral, d. i. die Sirtenlehre, ſei die ſchwächſte Seite der Jeſuiten geweſen, das Ver ängniß ihrer proba⸗ biliſtiſchen Lhhren und ihrer Schlußfolgerungen,„welche zum großen Theil wider den Willen ihrer Vertreter die Moral der Zeit in der unwürdigſten Weiſe erniedrigten.“ So urtheilt einer der hervorragendſten kaſholiſchen Theo⸗ logen Badens über die jetzigen ultramontanen Schütz. linge! * AAs Heſſen. Die ultramontane Landesverſammlung. Mainz, 15. Dec. In Schaaren marſchirten oeſtern Nittag die Landbewohner, meiſt unter Führung ihrer Güiſt⸗ lichen, in die Stadtyalle, welche bereits vor 2½ Uhr Kopf an Kopf peſetzt war. 5 Sunächſt eröffnete der Präßdent des einberuſenden Co⸗ gegen die ſoziale Seleſeutt und verbreitelſit Zeitung in Maunheim und Umgebung. mits's, Freiherr Franz v Wamboldt, mit einem„Gelobt ſei Jeſus Chriſtus“ die Verſammlung, begrüßte diefelbe als eine mächtige Kundgebung katholſſchen Bekenntniſſes und be⸗ merkte, daß nach den Jahren einer durch die Verhandlungen zwiſchen Staat und Kirche gebotenen Zurückbaltung jetzt die Zeit gekommen ſei, die Reſte der Culturkampf⸗Geſetzgebung zu beſeitigen. Namentlich erſchalle det Ruf nach Aufvebung des Feſuiten⸗Geſetzes im katholiſchen Jager. Zum Vorſitzenden ſchlage er vor den Fürſten Iſenburg⸗Birſtein, Vr⸗ Bicepräfidenten den Bürgermeiſter Beigeordneten Herrn r. Geyer, zum Secretär den Domkapitular Hrn. Raich. Fürſt Iſenburg⸗Birſtein verlieſt ein Telegramm aus Rom, wonach der Papſt„in hoher Freude über die zur Beratbung katboliſcher Angelegenheiten ſtatſfindende Ver⸗ ſammlung für ſie alles Gedeihen von Gott erfleht“. Herr Rechtsanwalt von Brentano⸗Friedberg ſpricht über die Ordensfrage. Die heſſiſchen Katholiken würden nicht mehr bitten, ſondern verlangen(); die beiden chriſtlichen Confeſſionen ſollten zuſammen einſtehen gegen die ſozialen Gefahren.(Wo ſind die Ultramontanen bisher geblieben? .) Nachdem das Sozialiſtengeſetz gefallen, könne das Ordensgeſetz unmöglich beſtehen bleiben. Herr Pfarreurat For ſchner⸗Mainz ſpricht über die Schulfrage. Das Heſſiſche Schulgeſetz von 1874 ſei das allerverkehrteſte. Im Edict von 1832 ſei der Kirche ein nicht grozer, aber wenigſtens genügender Einfluß auf die Er⸗ ziehung der Jugend gewahrt geweſen und in den Motiven zum 1874er Geſetz ſei anerkannt, daß das 188 2er Ediet auten Erfolg gebabt, und daß ſich viele Geiſtliche um die Schule verdient gemacht hätten. Das erſte Recht auf die Schule ge⸗ bübre den Elt rn, das zweite durch dieſe der Kirche und er ſt in dritter Linie komme der Staat.(Am liebſten wäre es den Ultramontanen, wenn der Staat überhaupt nicht käme., D. R) Es müſſe den Eltern wieder die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kinder in Confeſſionsſchulen zu ſchicken, der Kirche das Recht, Kloſterſchulen, ſa ſogar Jeſuiten⸗ ſchulen zu errichten, die Lehrerſeminare müßten con⸗ feſſionell werden. Im Namen der Freiheit proteſtire er en die„Miſchſchule“;„die Schule für die Kirche“! ſo ſchließt Redner.(Nun 155 doch alle Nichtultramontenen, wo der Culturfeind ſteht. D. R, Herr Oberpfarrer Dr. Schmitz⸗Crefeld referirt äber rage. Redner beleuchtet die Irrlehren der ſozialiſtiſchen Fübrer, insbeſondere Bebel's und ruft mit Emphaſe aus:„Zwiſchen der Sozialdemokratie und der Kirche muß das Tiſchtuch zerſchnitten ſein, für alle Zeit, auch auf politiſchem Gebiet.“(Schöne Worte, denen nachher niemals die Thaten folgen. D. R) Das beſte Mittel geg⸗n die Sozialdemokratie ſeien die katholiſchen Vereine.(Der Vorſtand des Mannbeimer Centrumsvereins bat offiziell die Wahl des Sozialdemokraten Dreesbach empfohlen. D. R) Herr Stadtverordneter Metzler⸗Mainz ſpricht über die römiſche Frage; der Papſt ſei Gefangener im eigenen Hauſe, ſeine Leiden, zugefügt durch die Revolution, würde immer ſtärker u. ſ. w.(Wer glaubt denn noch an das Märchen von der Gefangenſchaft? D..) Im Anſchluß an dieſe vier Reden verlas Herr Stadt⸗ verordneter Gerſter vier lange Reſolutionen, welche: 1. Die Aufhebung aller Ordensgeſetze; 2. Lehrfreiheit der Kirche auf allen Stufen des Unterrichts; 3. Mittel gegen die drohen⸗ den Gefahren der Sozialdemokratie und 4. Wiederherſtellung der Souveränetät des Papſtthums begehrten. Auf Vorſchlag des Frhr. von Wamboldt ſollen die Neſolutionen dem Reichstag und den beiden Heſſiſchen Stände⸗ kammern übermittelt werden und zwar mit möglichſt zahl⸗ reichen Unterſchriften, für deren Eintolung auf dem Lande die Geiſtlichen ſorgen. Ferner ſolle die Verſammlung den Ausgangspunkt für eine Organiſation der Ultramontanen 10 Heſſen geben und es ſollen derartige Verſammlungen nach⸗ olgen. Die Schlußrede hielt Herr Reichstagsabgeordneter Pro⸗ feſſor Dr. Schädler⸗Landau. Derſelbe reklamirte zu⸗ nächſſt für die Kirche das Recht auf die Schule. Der Katholikentag ſolle den Sozialdemokraten vor Augen führen, daß zwiſchen ihnen und dem Centrum jetzt ein Ver⸗ hältniß ſei, wi zwiſchen Feuer und Waſſer, daß die Kirche den Kampf auf's Aeußerſte mit ihnen aufnehme.(Wie wer⸗ den da die Sozialdemokraten lachen! D..) Auch der Liberalismus ſolle lernen, daß die Katholiken nicht mehr ſchlafen, ſich nicht als Drutſche zweiter Klaſſe() behandeln m und daß fie den Liberalen die Alleinherrſchaft ſtreitig machten. FF * Aus Württemherg. Eine Proteſtverſammlung. Stuttgart 16. Dez. Hier fand am Sonntag Abend die allgemeine Verſammlung ſtatt, welche einem Proteſt gegen die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes Ausdruck verleihen ſollte. Die Verſammlung eröffnete Landgerichtsrath Neſtle im Namen des einleitenden Comités. Er führte aus, der Zweckder beutigen Verſammlung ſei der Friede. Die Petition, die wegen der Jeſuiſenfrage in Umlauf geſetzt worden ſei, habe ſchon viele Unterſchriften erbalten, doch ſei man hier zuſammen gekommen, um noch eine Begründung und Rechtfertigung für dieſe Eingabe zu erhalten. Die Einladung ſei ergangen an Jedermann ohne Anſehen der Partei und Konfeſſion. In Ulm ſei der Jeſuiten⸗ orden zurückverlangt worden, der Todfeind der evang. Kirche, das in einem Lande, in dem ſeit Jahrzehnten nicht zu Ungunſten der katholiſchen Mittwoch, 17. Dezember 1890. Kirche der konfeſſionelle Friede geherrſcht habe. Daß der Centrumsantrag im Reichstag eingebracht worden ſei, bedeute, daß man glaube, es müſſe doch Ausſicht vorhanden ſein, daß der Antrag angenommen werden könne. Prof. Dr. Diez erhielt nun das Wort:„Jetzt werde in einem zu zwel Dridtel proteſt. Lande verlangt, den Orden zurüͤckzurufen, der von ſo vielen kath. Fürſten ausgewieſen worden ſei, deſſen Haupt⸗ aufgabe ſei, den Proteſtantismus zu vernichten. Die Duldung von Allem, was im Namen des Gewiſſens geſchehe, das ſoll das Prinzip ſein, das heute durch die Verſammlung gehe. Man ſoll auf die Urtheile achten, die gefällt worden ſeien von Pascal bis auf Döllinger, Möhler und Weſſenberg, und auf das Urtheil Cle⸗ mens XIV. Der Jeſuitenorden hat keine eigene Art, Gott zu verehren, er will nur die Kirche beherrſchen und Andersgläubige unterdrücken; darum dürfen wir ge⸗ gen ihn keine Duldung üben. Wir können nicht zuge⸗ ben, daß ein Orden zurückgerufen werde, der den Glau⸗ benshaß auf ſeine Fahne geſchrieben habe. Wir glauben und fürchten nicht, daß des deulſche Volk, das Volk der Denker und Dichter, an den Jefuiten zu Grund gehen werde. Die Weltgeſchichte iſt ſchon einmal über ſie weg⸗ geſchritten und wird auch wieder über ſie wegſchreiten; wir denken auch an das ſtolze Wort unſeres Kanzlers;: Wir fürchten Gott und ſonſt nichis auf der Welt; aber uns jammert des Kampfes unter Brüdern, der entbrennen wird, des hefligſten und gräßlich⸗ ſten Kampfes, den es gebe, des Kampfes um den Glauben. Redner zeſpricht nun die Entſtehung des Jeſuitenordens. Er ſei kein Orden, wie die andern Mönchsorden, die ihre welt⸗ und kulturgeſchichtliche Be⸗ dentung gehabt haben. Niemand, welcher Konfeſſion er auch angehöre, könne ſeint Achtung verſagen einem Manne, wie Franziskus von Aſſiſt. Aber ſo waren die Jeſuiten nicht. In einer Zeit, da auf allen Gebieten der Kunſt, der Wiſſenſchaft, des Handels, des Gewerbes und überall neues Leben erwachte, da konnten die Jeſuiten nicht mit aufbauen, ſondern nur zerſtöͤren. Wozu brauch en wir jetzt die Jeſuiten? Wir Proteſtanten müſſen gegen die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes proteſtiren im Namen der Gewiſſensfreiheit, für die unſere Väter ge⸗ kämpft haben, im Namen der wahren Treue und der ehrlichen Ueberzeugung, im Namen des Geiſtesfortſchritts und des Vaterlandes, im Namen der Todten, die einſt für ihr Vaterland gefallen ſind. Es verlangt von uns unſer Ehrgefühl, entgegenzutreten den Feinden des Fort⸗ ſchritts und der Freiheit! .⸗G.R. Neſtle drückte im Namen der Verſamm⸗ lung dem Redner ſeinen Dank aus. Er führte noch weiter bezüglich der Sozialdemokratie aus: Haben wir einen Feind im Lande, müſſen wir da noch einen zweiten haben? Man bürfe auch nicht ent⸗ gegnen, der jeſuitiſche Geiſt ſei ja ſchon da. Denn es ſei doch ein großer Unterſchied, ob eine beſtimmte Strö⸗ mung momentan die herrſchende ſei, oder ob dieſer alle Mittel zur Verfügung geſtellt werden zu ihrem verderb⸗ lichen Kampfe. Es 0 übrigens zu betonen, daß mit dem Geſetz allein es nicht gethan ſei. Mit einer Geiſtes⸗ macht gelte es einen Geiſteskampf. Wir haben in dieſem Falle anzukämpfen gegen Leute, die die Religion in ihren Dienſt ziehen, um ihre Ziele zu erreichen. Da giltes auch die Religionentgegenzuſetzen. Wir wüun⸗ ſchen einen lebendigen Glauben für unſer deutſches Volk, der auf der Freiheit des Gewiſſens beruht. Dleſem Glauben gelte der Kampf von Seiten der Jeſuiten. Was in dem Kampfe für den Slauben die Katholiken und Proteſtanten zuſammenhalte, das ſei der Name Jeſu,. Möchten ſich doch unter dieſem Namen Katholiken und Proteſtanten einigen zum Heile des Vaterlandes und zur Ehre Gottes! *Die Haftharkeit bei Auskunftertheilungen. Frankfurt, 18. Dez. Vorgeſtern Abend halb 8 Uhr gelanuten die Plaidoyers in dem Prozeſſe der Deut⸗ ſchen Unionbank zu Mannheim gegen dags Frankfurter Bankbaus 8. v. Steiger u, Co, in Liqu, und deſſen Theilbaber zum Abſchluß. Wie ſeiltens des Vorſitz nden hervorgehoben wurde, handelt es ſich eigent⸗ lich nur um zwei Fragen: 1) War die der Deutſchen Umſon⸗ bank ſeitens der Firma L. v. Steiger u. Co. über die Firma Groß u. Co. in Bruchſal am 24. Mai 1887 ertheilte Ause kunft im Weſentkichen falſch; 2) beſteht ein Cauſalzuſammen⸗ hang zwiſchen dieſer Auskunftserthetlung und dem unſtreitig von der Unſonbanf in dem Konkurs Groß u. Co, erlittenen erheblichen Verluſt? Der Anwalt der klägeriſchen Ban Herr Rechlsanwall Dr. Oelsner, deduzirte im Einklange 2. Seite. Seueral⸗Anzeiger. Mannheim, 17. Dezember. dem uernen rſchſerlichen Urfheifl aus dem Geſammlinbaft der vorgelegten Korreſpondenz zwiſchen L. v Steiger und Groß, ſpeziell aus einer Reihe charakteriſtiſch⸗r Briefe beider Theile, daß das Verhältniß zu derſelben mindeſtens in der Zeit ſeit dem 1. März 1886 ſich derart geſtaltet habe, daß die Firma L. v. Steiger u. Co nicht mehr berechtigt geweſen ſei, ein ſo günſtiges Urtheil, wie unter dem 24. Mai 1887 der klägeriſchen Bank gegenüber geſchehen, über Gr. u. Co. abzugeben. Denn nicht nur bewieſen die Briefe, daß der Glaube der beklagten Firma an den Charafkter und die Ver⸗ krauens würdigkeit der Firma Gr. u. Co. ſtark erſchüttert ge⸗ weſen ſei, daß ſie namentlich ſich auch von ihrer finanziellen Schwäche überzeugt habe, ſondern die thatſächliche Unrichtig⸗ keit der der klägeriſchen Bank ertheilten Auskunft trete na⸗ meutlich in zwei Punkten hervor. Nach dem Wortlaute der Auskunſt habe die beklagte Firma niemals Anſtand genom⸗ men, den an Groß gewährten Blanco⸗Credit vorübergehend zu erhöhen; ſie erkläre ferner am Schluſſe ihrer Auskunft: „Wir bedauern recht ſehr, die Verbindung aufgeben zu müſſen, und geſchieht das auch nur aus dem Grunde, daß Unſer Herr Beyſuß mit dem 1. Juli a. c. aus unſerem Hauſe ausſchen⸗ det und die Firma keine Accept⸗Geſchäfte mehr machen wird.“ Der klägeriſche Anwalt wies darauf hin, daß thatſächlich aus⸗ weislich der Briefe ſeit dem 1. März 1886 nicht nur keine unbeanſtandete Erhöhung des Blanco⸗Credits Gr. mehr ſtatt⸗ gefunden, ſondern das vielmehr die beklagte Firma mit ener⸗ giſchen, einem ſoliden Kunden durchaus ungewöhnlichen Mit⸗ teln gegen Grotz vorgegangen ſei. Das von der Beklagten angegebene Motiv für die Auflöſung ihrer Be iehungen zu Groß ſei aber vollends unrichtig; möage ſie ſelbft ihrer üb⸗ rigen Accept⸗Kundſchaft dieſen Grund angegeben haben, dem Groß habe ſie, wie aus ihrem Kündigungsſchreiben vom 19. April 1887 und dem weiteren Briefwechſel erhelle, lediglich deßhalb gekündigt, weil ihr die Verbindung mit ihm unliebſam geworden war. An der Hand dieſes Materials, behauptet der kläg⸗riſche Anwalt, könne ein Zwei⸗ lel darüber nicht obwalten, daß zwei Urſachen den Berluſt der klägeriſchen Bank herbeigeführt hätten: eiumal die un⸗ richtige Auskunft der beklagten Firma und zweitens der ſeitens Groß verübte Betrug. Letzterer wäre aberohnedas Borausgehendererſteren That⸗ ſache nicht möglich geweſen. Der Anwalt der Be⸗ Hagten, Herr Dr. Dreves, trat ſeinerſeits Zeugenbeweis da⸗ für an, daß lediglich der Austritt des einen Theilhabers der Beklagten, die Liquidation des Geſchäftes derſelben, und folge⸗ weiſe auch die Kündigung des Accept⸗Kredits an die betref⸗ fenden Kunden zur Folge gehabt habe und daß daher auch Groß habe gekündigk werden müſſen. Wenn dieſer Umſtand auch in der Korreſpondenz zwiſchen Groß und v. Ste ger nicht ausdrücklich zu Tage getreten ſei, ſo komme es doch nur darauf an, was Steiger u. Co. wirklich gewollt, nicht, was ſie geſagt hätten. Er verlas ferner eine Reihe in früberer Zeit über Groß u. Co. ſeitens der Firma v. Steiger u. Co. eingebolter Auskünfte, welche ſämmtlich günſtig lauteten. Weiter berief er ſich auf eine Reihe von Zeugen dafür, daß Groß noch bis zu ſeiner Verhaftung in Bruchſal einen durchaus geachteten Namen beſeſſen, ſeine Verhaftung und ſein Zuſammenbruch daher allgemeines Erſtaunen her⸗ Borgerufen hätten. Er legte weiter vor die Copie eines von Broß an Steiger u. Co. noch kurz vor ſeinem Bankerott im Febr. 1888 gerichteten Schreibens, worin Groß ſich an Steiger u Ca. wegen Gewährung eines Darlebens von 5000 M. unker Bürgſchaft ſeiner Ehefrau gewendet hat. All dies beweiſe, daß Steiger u Co. zu Groß jederzeit ſo geſtanden bätten, daß ſie eine ſchlechte Auskunft über ihn zu exthellen nicht in der Lage geweſen ſeien. In ſeiner Duplik hob Herr Dr. Delsner, der ſich ebenſo wie der Gegenanwalt generell auf das Gutachten kaufmänniſcher Sachverſtändiger bezog, her⸗ vor, daß gerade die beklagte Firma alz der Alleinige langjährige Bankier des Groß im Stande geweſen ſei, ſeine Creditwürdigleit zu Beurtheilen, daß ſie dieſelbe aber auf Grund der in der Correſpondenz niedergelegten Vorgänge aus 1888/87 nicht habe günſtig beurtheilen dürfen. Die große Bedeutung der Steiger'ſchen Auskunft für alle weiteren Maßnahmen der Unionbank ſei aber ohne Weiteres klar, denn wenn vieljäbrige Banquiers eines Fabrikanten über ihn ein ſo günſtiges Urtheil, wie geſchehen, abgeben, ſo habe eine ſolche Auskunft die Be⸗ deutung eines guf Grund eigener Wahrnehmung abgegebenen Zeugniſſes reſp. Gutachtens. Wenn daher auch die Untonbank, ehe ſie Groß den Credit eröffnet habe, noch von zwei an⸗ deren Seiten Auskunft eing⸗zogen habe, ſo ſeien dieſe nach ihrem ganzen Wortlaut, weil nicht auf Grund eigener Er⸗ fahrung beruhend, von geringer Bedeutung. Beide Anwälte verbreiteten ſich im Laufe ihrer Vorträge auch über die Recht⸗ ſprechung des Reichs Oberlandesgeriches und R ichsgerichts, welch' Letzteres namentlich hinfichtlich der Haftung und un⸗ kichtiger Auskunft ſehr ſtrenge Grundſätze aufgeſtellt hat. Die Entſcheidung in dieſem intereſſanten Rechtsſtreit wird am 19. Dez. verkündigt. Aus Stadt und Land. Maunbeim, 16. Dezember 90 Hofbericht. Geſtern Vormittag empfing der Groß⸗ herzog den Staatsminiſter Dr. Turban zu längerem Vor trog und ertheilte darnach dem Profeſſor Dr. Lemme aus Des Mordlands Königs odijter. Raſch wallt der Geiſt durch neugebrochne Banen Sich ſelbſt ein Gott und drum des Troſt's beraubt, Mit Ernſt und Ehrfurcht blicke auf die Ahnen, Die lichtentſproſſen an das Licht geglaubt. Ein Strahl vom Sonnenkranze war das Leben; Vor Gimils Macht des Todes Feſſel bricht, Und hat Hödyn ſein Herze hingegeben That er's im Hinblick auf das ew'ge Licht! Siking. Den geſunkenen Schatz deutſcher Geſchichte, deutſcher Poeſie aus des Schachtes Grabesnacht wieder an's belle Licht der Sonne zu beben, an dem nationalen Feuer die Herzen hoch entflammen zu laſſen, der werdenden Generation den Keim vaterländiſcher Begeiſterung in's Gemüth zu pflanzen, guf daß dereinſt die Frucht zum Heile Alldeutſchlands heran⸗ reife,— dazu ruft der Kaiſer ſein Volk auf, das erachtet er als die heiligſte Pflicht jedes Deutſchen. Als Kaiſer Wilhelm II. zum erſten Male die Wiederkehr ſeines Geburtsſeſtes auf dem Throne feierte, da entbot er die Kleinen, die Schüler, in ſein königliches Schauſpielbaus und ließ ihnen das geſchicht⸗ liche Drama eines neuzeitigen Dichters vor Augen führen. Der Gedanke, der dieſer Feier zu Grunde lag, war neu, er war von edelſter Abſicht eingegeben; das junge Volk ſollte in den hiſtoriſchen Geſtalten, die des Dichters ſchöpferiſcher Geiſt auf den weltbedeutenden Brettern erſtehen ließ, denen er ſeines Geiſtes Odem zum Leben gab, ein Stück preußiſcher Geſchichte verkörpert ſehen; der im Kindesgemüthe ſchlum⸗ mernde Sinn für das Hehre, Edle ſollte zur Flamme entfacht werden, an welcher ſich die Begeiſterung für's Vaterland ent zündet, erwärmt. 5 Leider hat die neuzeitige dentſche Litteratur die vater⸗ kändiſche Geſchichte ſeither wenig berückſichtigt, und wie in der Schule der deutſche Aufſatz zum verlaſſenen Aſchenbrödel herabgewürdigt worden iſt, ſo galt unſeren Poeten der hei⸗ miſche Herd, die ſagenhafte Vorzeit deutſcher Geſchichte als ein zu ſprödes und, ſonderbarerweiſe, als ein wenig intereſ⸗ utes Jeld auf dem ſich die Kunſ ihres Könnens nicht Bonn eine Privakaudienz. Nachmittags nahm derſelbe die Vorträge des Geheimeraths Freiherrn von Ungern⸗Stern⸗ berg und des Legationsraths Dr. Freiherrn von Babd ent⸗ gegen. Abends fand eine größere Hoftafel ſtatt, zu welcher verſchiedene Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule, der Kunſt⸗ ſchule, ſowie andere hervorragende Perſönlichkeiten Einladung erhalten haben. * Ernennungen und Verſetzungen. Der Großherzog hat den Miniſterialreviſor Fohann Paul Müller bei dem Miniſter um des Innern zum Kaſſier der Verſicherungsan⸗ ſtalt ernannt, den Oberzollinſpektor Benz in Baden nach Lahr und den Oberzollinſpektor Gräff in Lahr nach Baden, Beide in gleicher Eigenſchaft verſetzt. Ernennung. Der Großherzog hat den Landgerichts⸗ rath Paul Tröger in Mannheim unter Verleihung des Titels„Finanzrath“ zum Kollegialmitglied bei der Steuer⸗ direktion ernannt, Ueberfüllung der Poſtſchalterränme in der Weih⸗ nachtszeit iſt eine alljährlich wiederkehrende Klage, Bis zu einem gewiſſen Grade würde das Publikum felbſt leicht Abhilfe ſchaffen können. Die Einlieferung der Weihnachts⸗ päckereien ſollte nicht lediglich oder vorwiegend bis zu den Abendſtunden verſchoben, namentlich müßten Familienſen⸗ dungen thunlichſt an den Vormittagen aufgengeben werden. Selbſtfrankirung der einzuliefernden Weihnachtspackete durch Poſtwerthzeichen ſollte die Regel bilden. Mit ſeinem Bedarf an Poſtwerthzeichen müßte ſich ein Jeder ſchon vor dem 19. Dezember verſehen. Ebenſo dürften Zeitungsbeſtellungen nicht in den Tagen vom 19. bis 24. Dezember bei den Poſt⸗ anſtalten angeoracht werden. Für die am Poſtſchalter zu leiſtenden Zahlungen ſollte der Auflieferer das Geld abge⸗ zählt bereit halten. Die Befolgung dieſer Rathſchläge würde Acn und dem Publikum gleichmäßig zum Nutzen ge⸗ reichen. * Die Militär⸗Verwaltung ſtellt ſeit längerer Zeit Erhebungen darüber an, wie viele Soldaten im letzten Jahre auf Urlaub gefahren ſind, wie viele Kilometer Wegeſtrecke dieſelben zurückgelegt haben und wie viel 1 Fahrkarten da⸗ bei verausgabt worden iſt. Es ſtehen dieſe Erhebungen mit dem Plane im Zuſammenhange, fortan möglichſt jedem Sol⸗ daten einmal wenigſtens im Jahre eine vollſtäudig freie Reiſe nach ſeiner Heimath zu gewähren Mit dieſer Neu⸗ einführung würde jed smal dielen Soldaten, welche von Hauſe aus pekuniär ſchlecht geſtellt ſind, eine erfreuliche Con⸗ ceſſion gemacht werden. Eröffnung des Telephonverkehrs zwiſchen Maundeim und Kaiſerslautern. Heute Dienſtag, 16 ds. wird der Telephonbetrieb Ludwigshbafen Kaiſerslautern und umgekehrt erböffnet. Die Taxe für jedes 5 Minuten lange Elſpräch wurde auf 1 Mk. feſtgeſetzt. Am gleichen Tage tritt auch die Fernſprech⸗Verbindung Kaiſerslautern⸗Mannbeim⸗ Heidelberg und umgekehrt in Wirkſamkeit und beträgt hier die Grundtaxe für ein Gefpräch auf die Dauer von 3 Minu⸗ ten 1 Mark. „Die veterinärpolizeiliche Beaufſichtigung des Siebverkebrs betr. machen wir auf die im Inſeratentheil b ſinolichen bezirksamtlichen Verfügungen auch an dieſer Stelle aufmerkſam. *Reichsmünzen. Bis Ende November waren an Reichs⸗ münzen, abzüglich der wieder eingezogenen Stücke, folg⸗nde Beträge zur Ausprägung gelangt: An Goldmünzen 1,986.266320 M. in Doppelkronen, 495,846,640 M. in Kronen, 27,960,115 M. in halben Kronen; an Silbermünzen 74.090,640 M. in Fünfmarkſtücken, 104,956 544 M. in 178.982.705 M. in Einmarknück u, 71.483,512 M. 50 Pf. in Fünfzigpfennig⸗ ſtucken, 22,714 754 M. 80 Pf. in Zwanzigpfennigſtücken; an Mickelmünzen 4,005,273 M. in Zwanzlapfenniaſtücken, 28.167134 M. 30 Pfennig in Zeynpfennigſtücken, 13,820,031 M. in Fünf⸗ pfenniaſtücken; an Kupfermünzen 6,213,178 M. 32 Pf. in Zwei⸗ pfennigſtücken, 5,116,947 M. 38 Pf. in Einpfennigſtücken. Als willkommener Bote zum neuen Fahr er⸗ ſcheint zum zweiten Male in ganz neuer Ausſtattung und Be⸗ arbeitung der allen Pflanzenfreunden unentbehrlich gewordene Abreißkalender von J. C. Schmidt in Erfurt, der unter einem bildſchönen Acußeren eine Fülle guter Rathſchläge namentlich für dießflege derimmerpflanzen bringt, denen ſich, auf 365 Tage vertheilt, in anziehender Weiſe geſchriebene Notizen für den Vor⸗ und Hausgarten, die Gemüſe⸗ und Pflanzenzucht anſchließen, ſelbſt die Land⸗ und Forſtwirthſchaft findet angemeſſene Beruückſichtigung. Der Kalender iſt einzig in ſeiner Art und da er auch Sinnſprüche und Verſe nicht vermiſſen läßt, und nicht einmal mehr als ſeinesgleichen koſtet, ſo wird er kaum in einem Familienheim feblen dürfen. “ Die fünf größten Städte Deutſchlands ſind in folgender Reibenfolge: Berlin, Hamburg, Leipzig, München, Breslau. Leipzig hat in den letzten fünf Jahren München überflügelt, dagegen iſt Breslau hinter München zurück⸗ geblieben. Proteſtanten⸗Verein. Ueber das Tbema:„Die religiöſe Würdigung Schillers“ hiell geſtern Abend auf Veranlaſſung des Proteſtanten⸗Vereins Herr Religions⸗ lehrer Lepp aus Pforzh im im Caſinoſaale einen circa ein⸗ ſtündigen Vortrag, welcher leider nicht ſo zahlreich beſucht war, als wie es die geiſtvollen und lehrreichen Ausführungen des Redners verdient. Herr Lepp gab zunächſt ein Bild von der Schiller zu Theil gewordenen Erziehung, von ſeinen Studien ſowie ſeiner ganzen geiſtigen Entwick⸗lung. So⸗ anbauen mochte, weil ihnen kur zu oft das Kennen des zu behandelnden Stoffs mangelte. Ab und zu hat im Norden ein bekannter Profeſſor in die Saiten ſeiner Lyer gegriffen, um in mitunter mehr bombaſtiſchen als ſchwungvollen, mehr pathetiſchen als inhaltsſchweren Verſen ein Lied aus deutſcher Vorzeit zu ſingen. Ein anderer deutſcher Profeſſor vergrub ſich in egyptiſchen Vorzeitgeſchichten, die in kaum genügen⸗ der Zahl aus der Druckerpreſſe hervorgehen konnten. Da darf man es wohl als eine That begrüßen, wenn ein deutſcher Schrifſteller nicht davor zurückſcheut, das ſagenhafte Dunkel germaniſcher Urreligton und Poeſie zu erbellen und eine rühmenswerthe Tapferkeit gehört dazu, wenn ein ſolcher Dichter unbeirrt durch die Ungunſt der Zeiten, ungebeugt durch den Mangel an verſtändnißvollem Entgegenkommen, dem alten Schlendrian und der ſüßen Alltagsgewobnheit trotzend, immer wieder in jahrelangem Schaffen vorwärts ſtürmt und nicht raſtet in dem Beſtreben, ſeinem Volke im Spiegel der Vergangenbeit die Thaten ſeiner Geſchichte und die Schönheit ſeiner Sprache vor Augen zu fübren. Fr. Siking iſt ein ſolcher Dichter; denn nicht allein die Be⸗ herrſchung des Versmaßes iſt's, die ihn zu einem ſolchen ſtempelt, es iſt da; heilige Feuer der Begeiſterung, die Kennt⸗ niß der in den verborgenſten Tiefen der deutſchen Vorzeit ſchlummernden, wahrhaft nationalen Empfindungen die Fr Siking zu einem poetiſchen Führer ſeines Volk⸗s macht. Warum aber ſollien wir hier mit dem wahren Namen des Dichters zurückhalten? Mag auch das Titelblatt der Name Siking zieren, wiſſen wir doch alle, daß er das Biſir iſt, das die Züge einer Frau deckt. Und wabrlich, die Schöpferin der Roſe von Urach“, der„Königstochter“ und des„Albertus Magnus“, Frau Strauß, hat es nicht nöthig, hinter fremdem Namen Deckung zu ſuchen. 5 In einer der Erbgroßherzogin von Sachſen⸗Weimar gewid⸗ meten neuen Auflage iſt vor einigen Wochen, g rade ucht zur Weihnachtszeit, die Märchendichtung des Nordlande Königs tochter“)) in ſchönſter Ausſtattung erſchienen. Was uns, abge⸗ Des Nordlands Königstochter. Eine epiſche Märchen⸗ dichtung von Franz Stking Zweit, Auflage. Frank⸗ furt a M. J D. Sauerländeris Verlaa. 1891, dang ſuchte er nachzuweſſen, daß Schiller tros ſeiner freien Auffafſung in religiöſen Dingen doch ſeinen Gott nie aufge⸗ geben babe. Durch ſeine ganzen Werke wehe ein tieſer relig ös⸗ ſittlicher Geiſt, welchen er auf die ganze Menſchheit babe übertragen wollen, wozu ihm die Schaubühne als eines der geeignetſten Mittel erſchien. Zum Beweis der Richtigkeit ſeiner Behauptung führte Reduer mehrere Citale aus den Schiller'ſchen Werken an. Schiller betrawtete die Menſchenliebe als reinen untrüg ſichenſ Prüfſtein der wahren Gottesliebe, er wollte die ganze Menſchheit mit ſeiner Liebe umfaſſen. Hr. L⸗pp wies ſodann nach, daß a ich Schiller Realiſt geweſen ſei, aber keineswegs in dem Sinne, wie un⸗ ſere heutigen Dramatiker den Realismus'rſtezen. Schiller habe wirkliche Geſtalten in ſeinen Werken geſchaffen, habe aus der Wirklichkeit geſchöpft, aber nicht den Schmutz der Geſell⸗ ſchaft an das Tageslicht gezogen und auf die Bühne gezogen. Den Realismus Schillers und denjenigen unſerer heutigen Schauſpieldichter in eine Linie zu ſtellen, ſei ein Unding. Die trefflichen Ausführungen des Redners wur den von den An⸗ weſenden mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt und fanden bei denſelben lebhaften Beifall. *Stüdtiſche Wahlen. Geſtern fand von Vormittag 11 bis Mittag 1 Uhr auf dem hieſigen Ratbhauſe eine Stadt⸗ rathsergänzungs⸗ und Stadtverordnetenergänzungswahl ſtatt. Als Stadtrath wurde Herr Architekt Leonhard Schäfer mit 79 von 99 abgegebenen Stimmen gewählt; von den übrigen Stimmen fielen 4 auf Hrn. Architekten H. Voß, 14 auf Hrn. A. Dreesbach, während 2 Zettel weiß waren. Als Stadtverordneter wurde Herr Archikekt Heinrich Hartmann mit 82 von 99 abgegebenen Stimmen gewählt. Von den übrigen 17 Stimmen fielen 14 auf Herrn Schuhmacher Georg Appel. 3 Zettel waren weiß. * Eisfeſt. Freunde des Schlittſchuhſports ſeien hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß morgen Mittwoch Abend von 7 bis 9 Uhr auf dem ſogenannten Collektur⸗Weiher beim neuen Rheinpark ein großes Eisfeſt, verbunden mit italieni⸗ ſcher Nacht, ſtattfindet, unter Mitwirkung der geſammten Kapelle Gallion. Warnung! Aus St. Inabert wird gemeldet: In einer auswärtigen Zeitung war neulich eine„Annonce“ erſchienen, nach welcher man gegen Einſendung von 1 M. 50 Pfennig hundert Gegenſtände bekomme,„die man in jeder Haushaltung nothwendig hat und gebrauchen kann.“ Ein hleſiger Bürger„ging auch auf den Lim“, und was erhielt er? 12 Hemdenkuöpfe, 12 Nadeln, 12 Haften, 12 Ringeln u. ſ. w. All⸗s in Allem bekommt man das in hieſigen Läden für 40—50 Pfennig——! * SLeiche gelündet. Im Rbein bei Leimersheim wurde die Leiche eines unbekaunten Mannes von ca. 30 40 Jahren geländet. die jedoch in Folge ſtarker Verweſung kaum mehr zu erkennen iſt. Dleſelbe iſt 1,60-1,65 Meter groß, mit dunkelem Anzuge bekleidet und es iſt hböchſt wahrſcheinlich, daz der Verlebte dem beſſerem Stand angehörte. Seine ganze Baarſchaft, die er in einem ſchwarz⸗leinenen Porte⸗ monnaie bei ſich trug, belief ſich auf 1 M. 99 Pfg. Weinbericht. Aus der Pfalz, 14. Dec. Das Leben im Weingeſchäft iſt in ſteter Zunahme begriffen. Gleichz itig aber lichten ſich auch faſt an allen Orten des Hardtgebirges die Lagerbeſtände älterer Sachen. Abſchlüſſe von 1889 r an Orten der Untervaardt, wie Biedesheim, Kirch eim ꝛc. kamen in letzterer Zeit einige vor und wurden von 600—630 M. die 1000 Liter bezahlt. Für 1888er in derſelben Gſgend wurden 460 M. die 1000 Liter bezahlt. Weiter abwärts gegen Aſſel⸗ beum und Bockenheim zu werden 500—600 Mè für 1889er be⸗ zahlt. An der Oberhaardt iſt auch nur noch ſchwer berält ren Sachen anzukommen. Je nach Lage und Ortſchaften werd n da 400—700 M. für das Fuder 188g9er b⸗zahlt. Für beſſere Sachen wurden auch 750 M. und etwas darüber gegeben. 1887er iſt nur noch ſehr vereinzelt vertreten und die Preiſe hierfür auf 300—500 We. im Fuder geſtellt. 1888er iſt noch eher zu finden. Auch wurden in letzter Zeit in Hambach ſolche (Deidesheimer) zu 650—700 M. die 1000 Liter erſſanden. Weiter aufwärts ſind Preiſe für 1889 r 400— 500.; für 1888er 300—400 M. die gehenden 1890er iſt in genannten Plätzen ebenfalls gefragt. Bezahlt wurden für die 1000 Siter je nach den verſchiedenen Orten 200—350 M. In Deidesdeim bewegt ſich da Weingeſchäft z. Zt. in beſcheidenem Rabmen. Zu nennen ſind der Wirkauf einer Deideshermer 1886er Ries⸗ ling⸗Ausleſe zu 4000 M. und einer ſolchen für 1700 M. das Fuder. Für eine 1886 r Wachenbeimer Rieslina⸗Ausleſe wurden 2300 M. gezahlt. Ein Jaß 1870er ging zu 1750 M. ab, wäbrend fur 1889 r 1250 und 1300 M. gegeben wulden. Neuer(1890er) wurde in zwei kleineren Quankitäten von je 3 Stück zu 800 M. die 1000 Liter verkauft, Im U brigen i das Geſchäft mit Wein letztgenannten Jahrganges ein ſehr ſt lles, da dieſer zumeiſt in feſter Hand iſt. „Muthmaßliches Wetter am Mittwoch. 17. Dez. Der Hochdruck im Oſten Eurppa's iſt in entſchledener Ab⸗ nahme begriffen. Eine Depreſſion von 755 w/m Barometer⸗ ſtand liegt über der Nordſee, verſpricht aber keine lange Dauer, da in Irland das Barometer ſchon wieder Neigung zeigt zu ſteigen. Der Luftwirbel in Nordikandinavien macht ſaſt gar keine Fortſchritte gegen Süden. Die Ausſichten auf einen völlſaen Witterunasumſchſag ſind alſo abermals ſehen von dem ſchwund vollen und ſchon anläßlich der erſten Auf⸗ lage gerübmien Inhafte der Dichtung, diesmal beſouders fſſelt, iſt das dem Werke vorangehende Vorwort, in welchem die Dichterin die erſtaunliche Fülle ihrer Kenntniß der deut⸗ ſchen Vorzeit in knapper Form zuſammengefaßt hat. Und in dieſem Vorwort iſt es insbeſondere eine Stelle, die monate⸗ lang vor des Kaiſers Schulrede geſchrieben und zum Druck befördert, den Gedanken des Kaiſers formvollendet Aus⸗ druck gibt. Da heißt es in der Vorrede wörtlich:„.. Da die Liebe und die Ehrfurcht vor der Urgeſchichte unſerer Väter eine ſo geringe war, daß man den feindlichen Römer lieber als Verherrlicher unſerer Ahnen ſich träumte, als daß man ſich entſchließen mochte, dieſen ſelbſt Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, ſo konnte das die Vaterlandsliebe unſerer Jugend nicht ſtärken. Der erhaltende Geiſteines Volkes aber iſt das Nattlonalgefübl: Wer den Herd nicht liebt, der ihm Wärme leiht, den Boden nicht, dem er Er⸗ iehung dankt, und znicht die Väter, welche das Fundanent zur ſtaatlichen Ordnung ihres Stammes legten, wird ſeinem Volke nie eine Stütze, fremden Völker aber niemals ein Vorbild der Tugend ſein. Wer aber Helden, nicht nur des Schwertes, ſondern auch des Geiſtes zu Ahnen gehabt, der darf mit Stolz die Slätte ihr⸗s Wal⸗ tens betrachten und ſollte ihres Weſens ſich klar werden, ſollte es mit Fleiß zu enträthſeln und durchdringen ſuchen, und müßte er auch als Forſcher hinabſteigen in die Schachten der Urzeit.“ Eine ſolche Forſcherarbeit, im duftigen, lichtumfloſſenen Gewande der Poeſie, liegt in der Märchendichtung von des „Nordlands Königstochter“ vor; wer aus der ſeichten, im Tümpel alltäglicher Reimſchmiederei plätſchernden und des tiefſittlichen Kerns entbehrenden Literatur, wie ſie, von der Stunde geboren und in derſelben Stunde verweht, manch⸗ mal dem deutſchen Leſer geboten wird, ſich fluchten will in die Tiefſen wahrhafter Poeſie, dem ſei Sikings„Nordlands Königstochter“ empfohlen. Julius Katz. F Mannheim, 17. Dezember. General⸗Anzeiger. 3. Seite. größtentheils vernſchtet. Die erwarkete Abnabme der Kälte wird zwar eintreten, aber die beginnende Bewölkung wird am Mittwoch faſt ausſchließlich nur ſporadiſche Schneefälle bringen, aber kein förmliches Thauwetter. Der Donnerſtaa A bei mäßiger Kälte ſich größtentheils wieder trocken geſtalten. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 16. Dezember Morgens 7 Uhr. Barometer⸗] Thermometer Windrichtunge) Höchſie und niederße Tem⸗ ſtand in Celſius und peratur des verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärke Mafimum Minimum Nord 2—.6— 11.5 748.8 5 8—11.6 0 Windſtille; 1: ſchwacder Suftzu g; 2: etwas ſtärker ze.; 8: Sturm; 10: Orkon. Starker Duft. Aus dem Grofherfsgthum. GHöpfingen A. Buchen, 15. Dez. Bei der diesjäbrigen Spätjahrscontrol⸗Verſammlung hatten hieſige Controlpflich⸗ tige in jugendlichem Uebermuthe unter Trommelſchlag und Gſjohle den Abhaltungsort Hardheim verlaſſen und ſich da⸗ durch öffentlicher Ruheſtörung ſchuldig gemacht. In den letzten Tagen iſt nun zur Sübne für dieſes Vergeben den Schuldigen, 9 Mann, je 3 Tage Haft durch Gr. Bezirksamt zuerkannt worden. Wiederum eine Mahnung, doch an dieſem Tage ſich vor Ausſchreitungen zu hüten. * Raſtatt. 14 Dez. Letzthin kam es in einer hieſigen Reſtauration zwiſchen einem kürzlich hierher verſetzten Be⸗ amten und einem Militärarzt zu Wortwechſel, welcher zu Thätlichkeiten ausartete und ſchliezlich mit einer gegenſeitigen Herausforderung endigte. Das Duell wurde vor zwei Tagen ausgefochten und iſt ſcheint's unblutig verlaufen, denn man fieht noch Beide auf den Beinen. Offenburg, 14. Dez. Als Kandidat für die Bürger⸗ meiſterſtelle unſerer Stadt wurde neuerdings lt.„Lahrer Anz.“ der Sekretär der Lahrer Handelskammer, Herr Hiller, vorgeſchlagen. Auch aus dem Publikum heraus wurden mehrere Vorſchläge laut: man empfiehlt die Herren Franz Bührer, Stadtrechner in Offenburg, Bräunig, Bürger⸗ meiſter in Mannheim, und Anwalt Helbling, z. Zt. Notar in Triberg. Donaueſchingen, 15. Dez. Der hieſige Stadtrath be⸗ ſchloß, 7000 M. zu einer Gew rbehalle mit Verkaufsſtelle zu verwenden. Die ganze Anlage, mit der auch ein Lehrlings⸗ heim verbunden werden ſoll, iſt auf 30,000 M. veranſchlagt. Donaueſchingen, 15. Dez. Die ledige, 18jähriae Mar a., Tochler des Landwirths B. von Allmendshofen, weſche man ſeit dem 30. v. M vermißte, wurde geſtern Mit⸗ tag beim fuͤrſtlichen Badhauſe aus der Brigach gezogen. Man vermuthet, daß die Verunglückte freiwillig den Tod geſucht und gefunden hat, indem ſie an Schwermuth gelitten baben ſoll.— Geſtern Mittaa 1 Uhr verſchied in dem nahen Hüfingen der Pflegevater der dortigen Retlungsanſtalt Mariahof, Herr Hauptlehrer Mathä Grieninger. *Kleine Mittheilungen. In Zell iſt der vor einigen Tagen beim Mauöveriren auf dem Rangirbahnhofe der Zell⸗Todtnauer Bahn durch eine Quetſchwunde verunglückte Bahnarbeiter Albert Rümmele von Zell in Folge dieſer Verletzung geſtorben. In Ettenheim fand in einem als Küche eingerichteten Raume der alten Bürgerſchule die Eröffnung des vom dortigen Frauenverein ins Leben ge⸗ tufenen Kochkurſes ſtatt. Der Kurs wird von Fräulein Stetter aus Karlsruhe geleitet und von 12 jungen Mäd⸗ chen aus Ettenheim und Umgegend beſucht. In Hoch⸗ hauſen wurde Gemeinderechner Bäcker Ph. Bräuchle mit 26 Stimmen zum Bürgermeiſter gewählt; auf den ſeit⸗ herigen Ortsvorſtand Karl Horſch ſielen 23 Stimmen. Pfälziſch⸗Heſliſche Racjrichten. Ludwigshafen, 15. Dez. In großer Dürftiakeit lebt dahier eine Taglöhnersfamilie, die in Folge ihrer Mitleid erregenden Armuth der Unterſtützung edeldenkender Menſchen wahrlich würdig wäre. Der 1. die bis jetzt aus den Eltern und zwei Kindern beſtaud, hat in der verwichenen Nacht der Storch bei 10 Gr. Kälte Zwillinge, Buben, in s Haus gebracht und war Meiſter Langbein in außerordent⸗ licher Verlegenbeit, wo er die Kleinen hinlegen ſolle, da die 115 5 überhaupt nur ein Bett ihr Eigenthum nennt. abei fehlt es an Verdienſt. Brennmaterial und Lebens⸗ mitteln. Mildthätigen Menſchen wäre hier Gelegenheit ge⸗ boten, ein gutes Werk zu thun.(Die Adreſſe der unter⸗ ſtützungsbedürftigen Familie iſt auf der Redaktion d. Bl. zu erjabren. D..) *Herxheim, 12. Dez. Seit Anfang Dezember herr⸗ ſchen hier unter den Kindern die Maſern, die Diphteritis und der Scharlach, die ſeit 2. Dezember jeden Tag zwei bis drei Opfer von den lieben Kleinen fordern. Große Angſt und Beſorgniß erfüllen jede mit Kindern geſegnete Familie. Die Schuljugend iſt in ban hohem Maße in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Die Schulen ſind entvölkert und die unterſte Klaſſe ſteht ganz leer, da von 80 Kindern kein einziges die Schule beſucht. Unter den 632 ſchulpflichtigen Kindern der neun Schulen ſind heute 161 anweſend; es fehlen demnach 471. An einen geordneten Unterricht iſt unter dieſen Ver⸗ hältniſſen nicht zu denken. Lambsheim, 14. Dez. Bei der geſtern im ſogenannten Hochfeld dahter abgehaltenen Treibjand wurden von etwa Ein Kampf um's Daſein. Amerikaniſcher Roman, frei bearbeitet von Max v. Weißenthurn. Nachdruck verbaten. 20 ortſetzung.) Als ſie endlich kam, da mußte er ſich geſtehen, daß ſie reizend ausſehe; ſie war koſtvar gekleid t; einz lne Theeroſen ierten das dunkle Haar und jede ihrer Bewegungen bekundete 0 vollendete Anmuth und Grazie, daß Hugo ſich uwillkür⸗ lich eines Seufzers nicht zu erwehren vermochte. Wenn er eine Frau geheirathet hätte, wie dieſe— mit welchem Stolze hätte er ſie ins Elternhaus bringen könen! Er gedachte der armen Alice und faßte es nicht recht, wie ſo verſchiedene Weſen als ſie und ſeine Schweſter doch auf dem Erdball beſt hen konnten. „Komm' mit mir ins Treibhaus, Linda!“ ſprach er zu dem jungen Mädchen. Und während er an ihrer Seite dahinſchritt, trat die Verſchiedenheit jener Beiden ihm immer greller vor Augen; Alice war ſchöner, aber es mangelte ihr jene Grazie, jene Anmutb, jene Eleganz der Bewegungen, die einen ſo weſent⸗ lichen Theil des Reizes bilden, durch welchen eine Frau den Mann zu feſſeln vermag. „Wer khat Dich gelehrt, ſo hübſch zu gehen, Linda?“ fragte er plötzlich. Lachend blickte ſie empor.„Mich gelehrt zu gehen, was fällt Df denn ein? Meine Wärterin vermuthlich, ich weiß es nicht!“ „Ja, notſrlich, das mein' ich nicht— aber woher haſt Du jene Aumuth der Bewegungen, welche den Frauen einer niedrizeren Bildungsſtufe nicht eigen zu ſein ſcheint?“ „Du weißt doch, daß wir ſtets gute Lehrer halten, und Madam Fregemier achtete ſtreng auf Gang und Haltuns!“ „Daun iſt es alſo doch exlernt und nicht aug boren,“ Ddabte er mit inem Seufzer der Erleichterung,„Gott fei 100 Schützen 535 Haſen geſchoſſen.— Heute Mittag nach 11 brach in dem Stalle des Ackerers Philipp Koch ein Schaden⸗ feuer aus, welches denſelben einäſcherte. 5 * Impflingen, 14. Dez. Schon wieder iſt dem Genuſſe zu vielen Alkohols ein Menſchenleben zum Opfer gefallen. Der 19 Jahre alte Nikolaus Moſer, von Sieveldingen, zur zeit Dieuſtknecht bei der Witwe von Jakob Trauth dahier, begab ſich Abends mit 2 Kameraden in das Kelterhaus des Wirthes und Küfers Mathäus dahier. Moſer und ſeine Rameraden thaten ſich hier an dem ſtarken Getränke derart gütlich, daß ſiß betrunken wurden und zwar erſterer in dem Grade, daß er nicht mehr ſtehen konnte und nach Hauſe ge⸗ tragen und dorten ins Bett gelegt werden mußte. Als ſeine Herrſchaft heute Morgen ſich nach ihm umſah, ſand ſie ihn ſteif und bereits todt vor. VBom Glan, 13. Dec. Geſtern Moraen ſtarb in Ober⸗ ſtaufenbach das 6 Jahre alte Söhnchen des Ackerers Daniel Knapp von dort. Das arme bedauernswerthe Bübchen hatte am Abend vorher das Unglück, in einen großen Topf voll kochender Wurſtſuppe— die Eltern batten am Tag ein Schwein geſchlachtet— zu fallen, wobei es ſo ſchwere Brand⸗ wunden erlitt, daß ſein Leben nicht mehr zu erhalten war. „Worms, 14. Dez. Ein von Dr. Knell in Flonsheim wit Koch'ſcher Lymphe geimpftes zwanzigjähriges Mädchen, das an Kehlkopf⸗Tubperkuſoſe litt, ift geſtorben. Die Todes⸗ urſache iſt noch nicht bekannt. * Darmſtadt, 14. Dez. In der geſtern dahier ſtattge⸗ habten Generalverſammlung des landw. Vereins für die Provinz Starkenburg wurde für die Jahre 1891, 92, und 93 der bisherige Präſident, Wirklicher ſheheimerath Dr. Goldmann einſtimmig wiedergewählt. Zum Vicepräſidenten wurde ebenfalls einſtimmig H. Wangenheim gewahlt. Kleine Mittteilungen. In Otterberg brach der 18jährige Soon des Notariatsſchreibers Jakob Trupp beim Nachhauſegehen auf dem Glatteiſe in der Nähe ſeiner Wobnung zum fünften Male das rechte Bein. Merkwürdiger⸗ weiſe ſoll dasſelbe immer wieder an derſelben Stelle ober⸗ halb des Knies gebrochen ſein.— In Hochſpeyer gerieth auf dem Bahnhof der 15 Jahre alte Sohn der Hebamme chlicher von dort mit dem linken Arm unter einen im Laufe befindlichen Rollwagen, wodurch der Arm nahezu vollſtändig abgedrückt wurde. Vorausſichtlich muß eine Amputation des Armes ſtattſiuden.— In Bieſterſchied befand ſich vor einigen T gen eine Zigeunerbande, bei der man ein vermißtes Kind geſeben haben wollte. Sofort rückte die Ortsfeu rwehr aus und wurde die Bande mittelſt Aufſtellung der Feuer⸗ ſpritzen ſo lange feſtgehalten, bis polizeiliche Recherchen er⸗ gaben, daß das vermißte Kind ſich nicht bei den Zigeunern befand.— In Alſenz ſtürzte in dem den Herren Gebr. Spuhler gebörigen Steinbruche der 15jährige Steinhauer⸗ lehrling Wilhelm König von dort eine betxächtliche Höbe herab, fiel auf den Kopf und ſtarb auf dem Transport nach Hauſe.— In Hochdorf war der 57 Jahre alte verheirathete Michagel Selinger auf dem Felde beſchäftigt, Mitten in der Arbeit begriffen, bekam Selinger einen Herzſchlag, der ſeinem Leben augenblicklich ein Ziel ſetzte.— In Speier war der 20 Jabpre alte Küfergeſelle Friedrich Schön von dort auf dem May'ſchen Bierkeller mit dem Faßpichen beſchäftigt, als ein Spund herausflog und genannken Küfergeſellen dermaßen das zerriß, daß er in das Bürgerhoſpital gebracht werden mußte. Gerichtszeitung. Maunheim, 15. Dez.(Strafkammer III.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Dr. Tadenbach. Ver⸗ treter der Gr. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Duffner. ) Der 65 Jahre alte, verheirathete Taglöhner Kaſpar Elfner von Börsbach wegen Diebſtahls ſchon beſtraft, wird heute wegen Entwendung eines eiſernen Traabalkens von einem Lagerplatze am bieſigen Neckarvorland em Oktsber d. .) unter Annahme mildernder Umſtände zu 3 Monaten Ge⸗ fängniß verurtheilt.— 2) Die Berufung des Landwirths Michael Weingärtner in Schriesheim, dem durch ſchöffen⸗ gerichtliches Urtheil wegen Sachbeſchädigung 5 Tage Ge⸗ fängniß zudiktirt worden waren, wird für begründet erklärt und auf Freiſprechung des Beklagten erkannt. Derſelbe ſollte im Auguſt d. J. aus Rache wegen eines Grundſtücks verkaufs von einem Birnbaum des benachbarten Landwirths K. un⸗ reife Birnen im Werthe von ca. 6 M. abge ſchüttelt haben. Die Berufung vertrat Rechtsanwalt Dr. Köhler.— 3) Als am 16 Nov. d. J. der 1869 gev. Taglöhner Adam Rih m von Waldhof Nachts balb 2 Uhr aus der Faſolt'ſchen Wirth⸗ chaft hier, in der an dieſem Abend ein Tanzkränzchen ſtatt⸗ and, von einem Schutzmann hinausgewieſen wurde, gerieth er darüber derart in Zorn, daß er dem Schutz mann mit ſeinem Taſchenmeſſer in die Bruſt ſtach. Die Verletzung war jedoch glücklicherweiſe keine erhebliche. Der heute wegen ſchwerer Körperverletzung unter Anklage ſtehende Rihm wird i 9 Monaten Gefänaniß verurtheilt. Die Vertheidigung ührte Herr Rechtsanwalt Dr. Hachen bur g.— 4 Die Fabrikarbeiter Karl Schmitt und Martin Appel in Neckarau waren vom hieſigen Schöffengericht wegen Körper⸗ verletzung zu 3 Wochen, reſp zu 2 Monaten Gefäugniß ver⸗ urtheilt worden. Dieſelben haben im vorigen Monat auf der Neckarauer Landſtraße einen anderen Arbeiter, der ſie beleidigt hatte, zu Boden geworfen und ihn mit Schlägen und Meſſerſtichen traktirt, welch letztere Appel allein zur Laſt geleat werden. Die Berufung der beiden Genannten „Linda, ich möchte eine Frage an Dich ſtellen, ſprach er ernſt;„ſag' mir rückhaltslos die Wahrheit: liebſt Du der Herzog wirklich?“ 77 ich mag ihn gerne leiden!“ „Aber liebſt Du ihn?“ Sie erröthete.„Welch' ſonderbare Frage Du ſtellſt!“ „Eine ganz natürliche Frage; könnteſt Du Dich entſchließen, ſeine Frau zu werden, wenn er um Dich anhielte?“ üaz gewiß! 41. Du würdeſt glücklich ſein?“ „Wäre es Dir eine Enttäuſchung, wenn er nicht um Dich werben ſollte?“ „Ich— ich glaube ja! Aber welch eigenthümliche Fragen, Hugo, was iſt Dir?“ „Würde es Dir nur leid ſein um die Herzogskrone oder auch um den Mann an ſich?“ forſchte er weiter. „Um Beides!“ entgegnete ſie ernſt; er aber war zufrieden und faßle den Beſchluß, die Angelegenheit zu unterſtützen, ſoweit dies in ſeinen Kräften ſtand. Der Herzog kam endlich und Hugo, welcher ihn ſcharf beobachtet⸗, geſtand ſich, daß dieſer Mann ſeine Schweſter wahrhaft liebe. Während des Diners kam zufällig das Geſpräch auf einen der ganzen Ge ellſchaft bekannten Ariſtokraten, welcher kürzlich eine unbedeutende Schauſpielerin einer kleinen Pro⸗ vinzialbühne geheirathet batte. „Ich habe keine Nachſicht mit einem ſolchen Menſchen, wenn er ſich ſo thöricht venimmt, wie in dem vorliegenden Falle,“ ſprach der Herzog mit Lebhaftigkeit;„kein Mann ſollte eine Ene ſo weit unter ſeinem Stande eingehen; iſt aber einmal die Thorheit begangen, ſo muß ein echter Mann auch den Muth haben, ſeine Handlunesweiſe zu vertreten, nicht aber ſcheu ſeine Frau vor den Blicken der Welt ver⸗ bergen als ob er ſich ihrer ſchäme.“ „Was würde er ſagen, wenn er meine Geſchichte ahnte!“ dschte Fuge bangen Kergz s. 5 „Ich ſtimme mit Iunen überein, inſoferne auch ich eine Mesalliance dis Entſetzlichſte auf Erden finde! lietz ſich die Aenbhele imme gegen das öben erwähnte Urtheif wird beute als unbegründel verworfen.— 5) Gleichfalls verworfen wird die Berufung des Taglöhners Friedrich Müller von Mannheim, der vom Schoͤffengericht wegen Hausfriedensbruches und Bedrohung, begangen hier im Laden ſeines Schwiegerſohnes, zu 16 Tagen Gefänaniß verurtheilt wurde.— 6) Wegen Octroihinter⸗ ziehung bei Einfuhrung von Enten auf den bieſigen Markt im Auguſt ds. Is., wurde der Geflügelhändler Nikolaus Winnewiſſer von Daudenzell vom Schöffengericht zu 960 M. Geldſtrafe verurtheilt. Die Beruſung des Geflügel⸗ handlers gegen dieſes Urtheil wird beute verworfen. *Maunheim, 13. Dezember.(Schöffengericht.) Es kamen folgende Falle zur Verhandlung: 1) Koplenträger Jakob Link von Kochendorf und Zimmermann Karl Tafel⸗ mater von Oswiel erhalten wegen Körp rverletzung und Be⸗ drohung Gefängnißſtrafen und zwar Link eine ſolche von 3 Pionaten und Tafelmaier eine ſolcht von 6 Wochen.— 2) Gegen Eduard Brech, Taglöhner von Balsbach wurde wegen Körperverletzung eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten erkannt. — 3) Gärtner Wilhelm Hauenſtein von Overbochſtadt wurde wegen Unterſchlagung zu einer Gefängn ßſtrafe von 1 Woche verurtheilt.— 4) Dem Hundehändler Pter Bo x⸗ berger von Heidelberg wurde wegen Diebſtahls eine Ge⸗ fängnißſtrafe von 6 Wochen zugeſprochen.— 5) Ludw. Kern, Küfer von Raſtatt, wurde wegen Körperverletzung in eine Ge⸗ fängnißſtrafe von 5 Tagen verfällt.— 6) David Ham⸗ burger, Handelsmann von hier, wurde wegen Uebertretung des§ 51.⸗St.⸗G.⸗B. mit einer Geldſtrafe von 25 Mark belegt.— 7) Dem Kaufmann Valentin Reiſer hier wurde wegen Beleidigung eine Geldſtrafe von 3 Mark zuerkannt.— 8) Wirth Adam Boſſert hier, erhielt wegen Beleidigung 10 Mark Geldſtrafe.— In 2 Fällen erfolate Freiſprechung der Augeklagten, 3 Fälle wurden vertagt, 1 Fall wurde ein⸗ geſtellt und 1 weiterer fand ſeine Erledigung durch Vrrgleich. Literariſches. * Dr. Papellier Reiſebilder(Verlag von Maz Eichinger, Hofbuchhandlung, Ansbach, illuſtr. und höchſt elegant gebunden, Preis M..30) eignen ſich als prächtiges, für Jung und Alt äußerſt lehrreiches Weihnachtsgeſchenk. Pap⸗lliers ſchwungvolle Schilderungen von der Welt und den Menſchen ſind poetiſch übergoſſen von einer glühenden Liebe zur deutſchen Heimath, welche uns dieſelben noch an⸗ muthender erſcheinen läßt. Der Werth des Buches möge auch dadurch bewieſen ſein, daß Se. Majeſtät der deutſche Kaiſer das Buch in Widmung annahm. Tagesnenigkeiten. — Vechta, 14. Dez. Die Dienſtmagd Hoene, die volle 66 Jahre im Hauſe des Kammerherrn Frhrn. von Frydag gedient hat, hat ihr geſammtes Baarvermögen, etwa 18,000., teſtamentariſch zu milden Zwecken vermacht. — Gera, 15. Dez. Es wird mitgetheilt, daß die Geraer Aktienbank mit 3,600,000 Mark fallit ge⸗ macht hat. — Aus Thüringen, 14. Dec. In der vorigen Woche iſt ein ſechzehnjähriger Gymnaſiaſt aus Kirch⸗ worbes beim chlitiſchublaufen ſo unglücklich geſtürzt, daß er wenige Tage darauf infolge ſchwerer innerer Verletzungen ge⸗ ſtorben iſt. — Schöningen(Braunſchweig), 14. Dez. In einer Menagerie wurde ein l2jähriger Knabe von einer Rieſenſchlange gebiſſen. Das Tier wurde beim Vor⸗ zeigen von einem andern halbwüchſigen Burſchen durch Na⸗ delſtiche in den Schwanz gereizt, fuhe mit Blitzesſchnelle herum und durchbiß dem erſtern Knaben das eine Augenlid vollſtändig, das Auge blieb unverſehrt. — Vona, 15. Dee. Während des Sturmes geſtern Nacht wurde ein italieniſches Karallenſchiff an den Hafendamm geſchleudert; 6 Matroſen ertranken. — Lugano, 14. Dez. Der Zug, welcher geſtern Abend halb 5 Uhr von Chiaſſo nach Mailand abaing, wurde durch einen Erdſturz im Tunnel des Monte Olim⸗ pino aufgehalten. Der Stationsvorſtand von Chiaſſo degab ſich ſofort mit einer Anzahl Arbeiter auf einer Loco⸗ motive dahin, und nach zwei Stunden angeſtrengter Acbeit war die Bahn wieder frei. De Reiſenden kamen mit dem Schrecken über den unerwarteten Vorfall davon; dagegen wurden bei den Räumungsarbeiten mehrere Arbeiter, zum Theil nicht unerheblich, verletzt. — Gent, 14. Dez. Der Verband belgiſcher Advo⸗ katen hat die Verwaltung von Fallitmaſſen für unverein⸗ bar mit dem Stande des Rechtsanwalts erklärt. — Verviers, 14. Dez. Nachdem innerhalb drei Mona⸗ ten im hieſigen Arrond ſſement allein über 40 Kirchen⸗ diebſtähle verübt wurden, gelang es den Gendarmen, welche ſich in der vorletzten Nacht in der Kirche zu Wegnetz verborgen hielten, die Diebe auf der That zu ertappen. Theater, Kunſt und Wilſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. „Der Schwabeuſtreich“ von Fr. v. Schönthan wurde geſtern zum zweiten Male gegeben. Die Beſetzung war die aleiche bis auf die Rolle des Paul von Gredding, welche Herr Schreiner an Stelle des Herrn Nollet übernommen hatte und ſehr gut durchführte. Es wurde ganz flott geſpielt, aber das Intereſſe wird erſt mit dem dritten Akte eiwas reger. Der Beſuch war kein zahlreicher. Während Lord Carsdale ſchweigend dem weiteren Ge⸗ ſpräche lauſchte, dachte er, welches Glück es doch ſei, daß dieſer vornehme Zirkel— nichts ahne von den Ereigniſſen der letzten Wochen. „Und doch bin ich im Rechte geweſen,“ dachte er;„es war edler und beſſer, ritterlicher, eines wahren Edelmannes e Mädchen zu heirathen, als es ſeinem Sch ckſal zu überlaſſen: mögen Jene nun ſprechen und denken, was ſie wollen!“ Doch er konnte nicht umhin, ſich durch das Gebörte ernſtlich verſtimmen zu laſſen; zum erſten Mal erkannte er, welch' ſtreng abgeſchloſſener aſtenge it ſeine Kreiſe abſondere von dem Leben, Denken undlEmpfinden anderer Menſchen; ſo liebenswürdig und zuvorkommend dieſe bochgeborenen Herren und Damen auch unter ſich waren, eben ſo ſtolz und abweiſend zeigten ſie ſich gegen Untergebene oder auch nur gegen Solche, die in der ſozialen Ranaſkala eines weniger hohen Stand⸗ punktes ſich rühmen konnten. Während ſeiner Heimreiſe von Rudiswell hatten die ver⸗ ſchiedenſten Pläne in Lord Hugo's leicht erregbarer Phantaſie umhergeſpukt; erſt hatte er gedacht, ſeine Vermählung ſofort offen und ehrlich einzugeſtehen, die Bitte hinzuzufügen, ſeine Eltern mögen Elly zu ſich nehmen während der Jahre, welche er vermuthlich mit ſeinem Regimente in Indien zubringeen mußte; ſie war ja ſo klug, ſie faßte ſo leicht auf und konnte ſich im Laufe dieſer Zeit das Weſen und Benehmen ſeiner Schweſtern aneignen; jetzt aber verwarf er dieſen Plan auf das Allerentſchiedenſte, ja er ſagte ſich ſogar, daß, wenn der ſtolze Herzog von Claverdon eine Ahnung haben würde von jener unſeligen Mißheirath, er zweifelsohne Anſtand nehmen werde, um Linda zu freien; er dankte den verſchiedenen Zu⸗ fälligkeiten, welche ihn daran verhindert hatten, die Wahrheit zu bekennen, und faßte den Beſchluß, dieſ elbe bis an ſein Lebensende als ſtrenges Geheimniß zu behüten; dachte er ja im Grunde genommen genau ſo wie die Seinen ihr Fühlen und Empfinden war das ſeine, er gebörte zu ihnen mit 8 5 und Seele; auch er verabſcheute Mesallia een bei Anderen; die in⸗ war ein Ausnahmsfall, an welche nicht der gleiche Maßſiab gelegt werden köunte. 7775 Aung Ae 4. Selte erx Nollet ſoll, wie wir erfahren, ſich einer Inſeklion mit Koch'ſcher Lymphe unterzogen haben. Die Erſcheinungen ſollen bis jetzt den Erwartungen entſprechen. Wiesbaden, 16. Dez. Fräulein Louiſe Wolff vom Stadttheater feiert heute das 25jährige Jubiläum ihrer un⸗ Unterbrochenen Zugebbrigkeit zu dieſem Kunſtintitute. München, 15. Dez. Der Reichsrath Dr. v. Hauben⸗ ſchmidt(früher Oberlandesgerichtsprändent), iſt heute Mittag örben. Mü Neu einftiudirt ging am Samſtag Abend es Euch gefällt“ langer einmal in Szene. war ein feuriger, liebenswürdiger Orkando. Angsburg, 15. Dez. Anfangs Januar wird am Stadt⸗ theater„Rheingold“ zur Aufführung kommen; ferner wurde eine neue Oper„Herta“ von Curti angenommen. Coburg, 15. Dez. Am Freitag trat im Hoftheater Frau Klara Biegler auf als Medea in Grillparzers Trauerſpiel Berlin, 14. Dez. Heute erfolgte im Anſchluß an den Beſchluß der Philologenverſammlung in Zürich vom Jahre 1887 die Gründung der Geſellſchaft für deütſche Erziehungs⸗ und Schulgeſchichte. Verlin, 15. Dez. Der Direktor des königl. Schauſpiel⸗ hauſes, Dr. Devrient iſt zurückgetreten. Max Grube wurde mit den Funktionen des Oberregiſſeurs der Hofbühne betraut. London, 14. Dez. Die Kunſtkreiſe Englands, die ge⸗ ſammte Geſellſchaft des Landes, vor Allem die Ariſtokratie und ſelbſt die Königin ſind in aufrichtige Trauer verſetzt durch die Kunde von dem Tode des berühmten Bild⸗ zauers Lord Böhm, welcher geſtern plötzlich in ſeinem Atelier inmitten ſeiner unfertigen Arbeiten und fertigen Modelle geſtorben iſt. Böm erwartete in ſeinem Atelier den Beſuch der Prinzeſſin Louiſe, welche die neuen Werke des Meiſters beſichtigen wollte. Als die Prinzeſſin in das Atelier krat, war ſie nicht wenig entſetzt, den Künſtler todt auf ſeinem Seſſel niedergeſunken zu ſeben. Ein Herzſchlag batte ihn getödtet. Die letzte Arbeit Böhm's, der von der Königin Vikloxia in den Adelſtond erhoben worden, war die Statue des Kaiſens Friedrich III. von Deutſchland in der St. Georas Kapelle in Windſor. Böhm war ein geberener Wiener. Sein Vater war der berühmte Violin⸗Profeſſor am Wiener Conſervatorium Joſepb Böhm. Joſeph Edgar wurde im Jahre 1814 in Wien geboren und lebte ſeit 1862 in London, wo er vom Hofe und der Geſellſchaft mit Aufträgen überhäuft wurde. Seine Arbeiten ſind voll Ausdruck und Jeben. Von ſeinen arbßeren Werken erwähnen wir nur die loloſſale Marmorſtatue der Königin Victoria für Windſor Caſtle, eine bronzene Reiterſtatue des Prinzen von Wales für Bombay, die Statue des Gelehrten 1 5 des Feld⸗ Herr Stury Narſchals Burgoyne und des Lord Napier of Magdala für Oſtindien. Werſchiedenes. — Eine WVergiftung durch einen Kurpfuſcher hat gegenwärtig ein Straſverfahren beim Berliner Landgericht deranlaßt. Das Opfer des Quackſalbers war eine Frau., die an der Gelbſucht und am Magen litt. Sſe wollte eine homöopathiſche Kur durchmachen und wandte ſich zu dieſem —— an einen als heilkundig„berufenen“— Cigarrenar⸗ eiter. Die Behandlung, welche der Kranken zu Theil wurde, war allerdings äußerſt wirkſam und ſchon am fol⸗ enden Tage war ſie von allen ihren Leiden befreit. Ihr Zuſtand verſchlimmerte ſich nämlich derart, daß ſie ſchleu⸗ nigſt in das Krankenhaus am Friedrichshain aufgenommen werden mußte, wo ſie alsbald verſtarb. Alle Anzeichen deu⸗ leten auf eine Vergiftung, und ſo wurde die Angelegenheit ſpfort zum Gegenſtand einer Unterſuchung gemacht. Dem Gerichtschemiker Dr. Bein iſt es nunmehr in der That ge⸗ lungen, aus den Leichentheilen eine 90 durch Phos⸗ hor nachzuweiſen. Es iſt in Folge deſſen Anklage wegen ahrläſſiger Tödtung erhoben. Verfolgungswahn, Man berichtet aus Berlin bom Dez. Eine große Menſchenanſammlung entſtand a Abend 10 Uhr vor einem Hauſe der Adalbertſtraße. ort 77 in der zweiten Etage des Vordergebäudes der Fa⸗ brlkant K. mit ſeiner Familie; derſelbe lebt in nicht un anſtigen Verhältniſſen. Geſtern Abend nun begann der kann, welcher ſchon einige Tage eine gewiſſe Nervoſität zur Schau trug, ohne daß dieſelbe jedoch zu beſonderen Bedenken Beranlaſſung gab, plötzlich zu toben und ſchlug mehrere Fenſterſcheiben ein; dann ſchrie er mit gellender Stimme: Es breuntf ſe daß es auf weite Entfernung gehört wurde. Nur mit Mühe wurde der Unglückliche, der ſich aus dem Fenſter ſtürzen wollte, von herbeieilenden Nachbarn zurückgehalten, dann wurde ein Arzt herbeigeholt, 17 15 Ausbruch des Verfolgungswahnſinns bei dem Kranken eſtſtellte, Neueſtes und Celegramme. Wahtheit oder Dichtung? Ein Pariſer Journaliſt behauptet in einem mehrere Spalten langen Artikel, daß es ihm geglückt ſei, dem Möͤrder des ruſſiſchen Generals Seliverstoff zur Flucht zu verhelfen, und daß ſich der Nihiliſt Padlevsky in Sicherheit befindet. Die etwas romanhafte Erzahlung des Journaliſten Labruyre, welche von einem andern Publiziſten, Namens Gregoire und der Redaktion des „Intranſigeant“ als richtig bezeichnet wird, verurſacht d. ranzöſiſchen Regierung Sorge, da ſte noch nicht weiß, er ſie Herrn Labruyre wegen ſeiner reklamehaften Bei⸗ hilfe, die er einem notoriſchen Mörder bei der Flucht geleiſtet, den Prozeß machen ſoll. Es liegen heute folgende telegraphiſche Meldungen über dieſe Angelegenheit vor: Paris, 15. Dez. Zuverläſſig verlautet, daß die gerichtliche Verfolgung de Labruysres und Grögoires beſchloſſen ſei. Sollten die Mittheilungen des Journa⸗ liſten Grsgoire ſich als richtig erweiſen, ſo würde ſich das Anklageverfahren gegen Alle richten, welche die Flucht Padlewskis begünſtigt haben. Paris, 15. Dez. In Sachen Padlewski iſt feſt⸗ geſtellt, daß Padlewski ſich unmittelbar nach dem Mord zu Duc Quercy, dem bekannten Revolutionär, begab und in deſſen Abweſenheit von der Frau deſſelben aufge⸗ nemmen wurde, die ihn ſpäter bei ihrem Bekannten Grsgolre unterbrachte. Frau Due Quercy urtheilt ziemlich abſprechend über La Bruyere, welcher den Fall Padlewski ausbeute. ſagte ſie, daß Padlewski durch La Bruyere ent⸗ fäbrt werden ſollte, ſo würde ſie ihn noch lieber in Paris behalten haben, wo er in voller Sicherheit e. Die Erzählung Due Quereys bildet das beſtäti⸗ Wenn ſie gewußt hätte, General⸗Anzeiger. Mannßeim, 17. Dezember. gende Mittelalſed zwiſchen den Angaben des„Intranſi⸗ geant“ und Grégoires. Auf der ruſſiſchen Bot⸗ ſchaft ſollgroße Verſtimmung herrſchen. Die öffentliche Meinung ſcheint bisher der Verfolgung der Befreier Padlewski's nicht günſtig geſtimmt zu ſein. Die Polizei hat die Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen. Feſtgeſtellt iſt, daß La Bruyere mit drei anderen Leuten in Modane war; die Einzelheiten ſeiner An⸗ gaben aber werden beſtritten. Ueberhaupt will man dem ſcharf bewachten Modane nicht zugeſtehen, daß Padlewaki in La Bruyeres Begleitung war. Auch verweiſt man auf eine Depeſche aus Genf, in der ein angeblich hervorragendes Mitglied der nihiliſtiſchen Partei erklärte, die Darſtellung La Bruyeres ſei falſch, Padlewski habe Paris ſchon vor dem von La Bruyere angegebenen Tage verlaſſen und halte ſich irgendwo in Europa verborgen auf. Die Polizei fahndet auf Giégoire, der flüchtig zu ſein ſcheint, und auf mehrere wohlhabende Leute, die an der Flucht Padlewskis intereſſirt ſein ſollen. Man ſcheint anzunehmen, daß eine große Zahl Sozialiſten an der Rettung des Mörders betheiligt iſt. Wenn eine gerichtliche Behandlung der Sache beſchloſſen wird, ſo werden ſich auch Frau Séverine und Frau Due Querey, deren Gatte augenblicklich in Deutſchland iſt, zu verantworten haben. Wien, 15. Dez. Aus zuverläſſiger Quelle vernimmt der Berichterſtatter der„Str. Poſt“, daß die Meldung La Bruysres, betreffend die Einſchiffung Padlewskis in Trieſt, unrichtig iſt. Amtliche Mittheilungen aus Trieſt enthalten die beſtimmte Erklärung, daß Padlewski nicht dort geweſen iſt. in Berlin, 15. Dez. Die Socialdemokraten haben den Verſuch gemacht, die Regierung für die ausgeſchloſ ſenen Cigarrenarbeiter zu erwärmen. Der Reichtags⸗ abgeordnete Molkenbuhr hatte eine Beſprechung im Mi⸗ niſterium, über welche dem Kaiſer Bericht erſtattet worden iſt. „Berlin, 15. Dez. Nach einer römiſchen Depeſche der„Nat.⸗Ztg.“ herrſcht im Vatican größte Beſorgniß wegen des Geſundbeitszuſtandes des Papſtes. Die außerordentliche Kälte dieſer Tage habe ihm ge⸗ ſchadet, der Leibarzt Cecerelli erklärte, man müßte ſich auf das Schlimmſte vorbereiten. *Berlin, 15. Dez. Die Mitglieder der Kommiſ⸗ ſion für die zweite Leſung des deutſchen bürger⸗ lichen Geſetzbuches traten heute im Reichsjuſtizamt zuſammen, um über rein geſchäftliche Fragen zu be⸗ ſchließen. Wien, 15. Dez. Die„Neue Frele Preſſe“ ver⸗ öffentlicht eine Zuſchrift Billroths, in der derſelbe alle Gerüchte, daß er die Behandlung mit Kochin ſiſtirt habe, als völlig grundlos erklärt. Er ſetze ſyſtematiſch die Behandlung fort und hoffe im Laufe eines Jahres eine beſtimmte Anſicht uͤber den therapeutiſchen Werth der Bebandlungsmethode Kochs zu gewinnen. Er halte die Entdeckung Koch's, nach wie vor, für eine der größten des Jahrhunderts. „Wien:. 15. Dez. Baron Pretis iſt g⸗ſtorben.(Si⸗ ſinio Pret s⸗Cagnodo wurde 1628 in Hamburg als der Sohn des dortigen öſterreichiſchen Generalkonſuls geboren. Er kam in den soer Jahren ins Handelsminiſterium. Er hatte hervorragenden Antheil an dem Abſchluß der Handelsver⸗ träge. Mit ſeinem Ch f ſchied er Anfanas der ſiebziger Jahre aus dem Handelsminiſterium und aing 1871 als Statthalter nach Trieſt. Als nun 1872 unter Auersperg wieder ein verfafſungstreues Miniſterium ans Ruder kam, wurde er Finanz⸗ Miniſter. Nach dem Rücktritt Auerspergs erhielt er die Miſfion zur Bildung eines neuen Kabinels, was ihm nicht gelang. Taaffe wurde nun Miniſterpräſident und Pretis ging 1879 wieder als Statthalter nach Trieſt. Im Vorjahre gab er dieſen Poſten auf und lebte ſeither als Pläſident der Staatsbahn⸗ geſellſchaft in Wien.) 5 „Charleville, 15. Dez. Der Strike der Eiſenhütten⸗ arbeiter in Revin ſcheint größere Dimenſionen anzunehmen; etwa 1000 Mann ſtriken. Epinal, 15. Dez. Ferry nahm die ihm angebotene Kandidatur zum Senak an. Warſchau, 15. Dez. Das Petrokower Bezirksgericht verurtheilte den Auswanderung zagenten Mergel aus Lodz wegen unerlaubten gemeinſchädlichen Geſchäftsbe⸗ triebs zu einjähriger Gefängnißſtrafe. Getränken, welche man in der genießt, nehmen die beliebten Cölner Punſch Syrupe Fdn den erſten Rang ein. Dieſelben werden von der blner Firma Herm. Joſ. Peters u. Cie. Nachf. Eöln(gegründet 1844) als Sp⸗⸗ zialität fabrizirt und nach allen Weltgegenden verſandt. Dieſe böchſt angenehmen und wohlſchmeckenden Getränke erfreuen ſich allgemein der größten Beliebtheit und zeichnen ſich da⸗ durch vor vielen andern Fabrikgten vortbeilhaft aus, daß ſie keinen Kopfſchmerz erzeugen Die Punſch⸗Syrupe der Firma Herm. Joſ. Peters u. Cie. Nachf. Eöln wurden mit den höch⸗ ſten Preiſen ausgezeichnet und ſieigt der Verſandt derſelben von Jahr zu Jahr erheblich, woraus hervorgebt, daß die Erzeugniſſ“ der Joſ. Peters u. Cie. Nachfolger Töln an Güte, Reinheit und Wohlgeſchmack zu den beſten Deutſchlands und des Auslandes zu zählen ſind. Maunheimer Haudelsblaft. Mannbeimer Effeetenbörſe vom 18. Dezember. An der heutigen Börſe wurden umgeſetzt: Brauerei Schwartz zu 121 pCt und Brauerei Werger zu 70 pCt. Anilin⸗ Aktien notirten 288 G. Mannheimer Lagerhaus 83 P. Tonreblatt der Maunheimer Börſe vom 15. Dez. Obligatio nen. Von den erwärmenden Winterszeit mit Vorliebe Wab. Oblig. Mark 103 90 6 4 N. Oyp. Pſpör. S. 48 46/100.— Ez 107.5 614„„„ 47—49 100.— 63 „ fl⸗ 101½%[4„ 103.80 bz 1„ T. 100 Looſe 157—Gi Mauunheimer Obl. 13 986— G 3 Reichsanleihe 86 30 5 4 5„ 1886100.65 bz 87⁵ 5 97 50 W 4 8 7 1880102.— 53 4 5 104 50 634 101.76 bz 3 Preuß. Conſols 86 50 bz4 Freibueg i. B. Obl. 101.— b 3%„* 98 90 bz 31½— 5 75 98.— bß 4 101.50 b8%½% Lubwigshafen Me 105— 0 Vaßer Obligatienen Mk. 10450 534 1* 101.80 Pfäld. Zudwigsbahn Me. 1d2— 4% Wagh. guckerfabe! 101.— Hfälz, Jupwigsbahn fl. 101— 665 Oggersbeimer Spinnerei 101— P 4„ Maxbahn 40— 4% Verein. Chein Fabriſen 700— 55 42 Norbbabn 02— 235 Weſteregeln Nlkanwerke 1n— els, Prterit 88— bf e e ee 4u⁰ efffa hoffegdzu. %Rhein. yp.⸗Pfandörſeſef 9z 70 öz Aetien. Badiſche Bank 116 50 Siuner Branerei, Spiritus⸗ Mbeiniſche Frevitbank 128.— und Preßhefefabr. 90 25 P Gheia. Hup.⸗B. 60 pet. G. 188.50 6 Werger che Brallerei 70.— 63 Bfalz, Hüv.-Hanf 118.— Badiſche Nrauerei 655 2 Ffälziſche Gank 126.50 bz Ganter. Brauerei Freiburgſ125 50 bz Manuheimer Volksbank 125.— bz Brauerei z. Sonne Weltz 18 50 Deutſche Unienbank 78 75 Malzfabr. Hochbeim Gewerbebauf Speyer 500% E6—.— bz Manuußz. Dampfſchleppſchiff. 120 50 C. Bfülziſche Zudwige bahn 236 25 Köln. Nbelu-u. Seeſchifffabrt 60 P 5 Maxdahn 150.50 Bad. Schiſſſahrt⸗Aſſeenranz 1130 „, Norbbahn 118.— bg Bad. Rück- u. Meitverſich. 480 Fedumegte bene Dabn 40 5 Manuheimer Berſicherung 35 bz Stamm. Akt. d. Ber. ch. Nabr. 41— 6fß Manunheimer Rückverſich. P Borzugs-Akt„„ 50% K. 101.— dMjurtt. Trausportwerſich. 720 Dadiicze Anttig u, Seda 288.— Oberrhein. Berſ. Geſeliſchaſtſas P Weſteregein Alkaliwerke 152— Oggersbeimer Spinnerel 59.— P Chen Fabrik Goldenberg 9]Ettlinger Spinnerei—.— Heſmaun u. Schötenſack 78 60 Mannßeimer Lagerbaus 883.— Berein D. Oelfabriken 94.— Manußh. Bum u. Asblork 50. 9 Wagbäusler Zuckerfabrit 88— Karlsrutzer Naſchinenbau 145— Mannbeimer Zuckerraſſin. 170— Hutten deimer Spinnerer 80.— 8 Mannbeimer alktienbrauere67— 52 Facler, Näbnf. Haid u. Neuſ—.— Fichbaum⸗Grauerei 18r.— Spen. Dampfzlegelei in Lig. 172.— 6 Zudwigshafener Brauerei 200 Berein Speyerer Ziegelwerke 182.— G Schwetzluger Brauerei 65.— Pfälz. Breßh. u. Spritfabr.—— Drauerei z. Storch 119.— PPortl.-Te neutwk. Heidelbrg. 145. 55 Heidelßergerfletienbrauerelſ156 25 Zellſtoſſſabrif waldbo 9 30 K Mrauerei Schwartz 121— 6z J Emaillirwerte Maikammer 128 75 8 Fraukfurter Weiittagborſe. Frankfurt a.., 15. Dez. Die neue Woche be⸗ gann mit einer ſchwachen und verſtimmten Bhrſe Das Gute läßt ſich derſelben indeß nachſagen, die Geſchäftsloſigkeit der Marasmus ſind einer lebhafteren Thätigkelt gewichen. Man eröffnete mit ſpeculativen Bankaktien noch letzten Notirungen und ging i elwas unter den m Laufe der Börſe nicht un⸗ bedeutend weiter zurück, obgleich insbeſondere Creditaktien und Disconto⸗Commandit d Rückgang aufgehalten wurden. .40, Höchſter 1 pCt. matter, Bad Anikn Montanpapiere ſtill und anna disconto 5 ½ pCt. urch Deckungstäufe in ihrem Von Induſtrieaktien Ediſon etwas feſſer. Privat⸗ hernd wie Samſtag. Frankfurter Eſſektenſorielät. Bankoktien. Oeſterr. Crebit 264— Diskonts-Comm 206.— Deutſche Reichsvank 154 10 Verl. Handels-Geſ. 158.90 Deutſche Vank 164 20 Oresdener Bauk 152. Schaafhauſener.B. 116.40 Effekten-B. 128.90 Darmſtädter B. 151.60 Rhein. Credit B. 193.20 Deutſche Union⸗B. 36 50 Deutſche Vereins⸗Bank 115.80 Länderbank 1921 Nanque Ottomane 120.25 Giſenbahn⸗Artien. Heſſ Zudwigsbahn 114.70 Läbeck-Büchen 163.70 Rarienburger 54.50 Albrecht 70 Oeſterr Franz. Staatsb. 211½ Galizier 179½ Buſchtherader 46— Duz-Bodenbacher 456— Lemberg Ezernow. 208% Elbethal 198⸗% Lombarden 110% Schteizer Central 159.— Sotthard 160,30 Jura 15.7 Union 19 80 Schweizer Weſtbahn 39.70 Meridiongl⸗Aktien 18..80 Ruſſiſche Südweſt 91.40 Staats⸗Fonds. Ungar Goldrente 90.80 Papierrente 88 85 Deſterr Silperrente 78.90 Ruſſen 97.10 Ruff. Conſols 10g. 10 Spanier 75 90 Italiener 92 20 Türten 18 15 Türken⸗Looſe 34.65 Ottom. goll⸗Otl! 90 85 Serbiſche Tabak 89.90 Egypter 98 90 4 pet. Sriechen 78.90 Induftrie⸗Serthe. Nordd. glond 147.76 La Beloce 72 60 Bad. Anilin 288.— Cemen 1857 80 Alpine 80.89 Laura 18.40 Gelſenkirchen 178.70 — Nordoſt 137— Mannheimer und wurden verkauft per 100 Kilo Schl lität I. 140, II. Qualität M. 180. 432 L. 12„ II. 112. 183 Kälber I. 140 II 180. Milchkühe per Stück M 1160 Stück im Geſammterlös von 170 Ferkel per Stück zu W.—7 Fettvieh⸗Markt vom 15. Dez. Geſammterlös M. 1370 Es wurden beigetrieben achtgewicht zu Mark: 20 Ochſen J. Qua⸗ Schmalvieh I. 13 II 190 8 Farren 517 Schweine I. 120, II. 178. Schafe per Stück M.—. Zuſammen Dez. Es wurden verkauft Mark 168.386 Mannheimer Ferkelmarkt vom 11 Mannbeim, 15. Dez.(Mannh Börſe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälzer 20.50— 21 Hafer, norddeutſcher 15.75 16.50 „ dordbeutſcher 20.—20.75„ kuſſiſcher 16.50—18.50 „ ruſſ Azima 22.—— 28.— Mais amerikan. Mixed 14 50 14 76 2 Saxonska 22.25 29.50„ Donau.——.— 0 Girta 21.—22.50„ La Plata 18.50 13.95 Taganrog 21.75—22.75 Kohlreps, deutſcher 27.——— „ La Plata 2125 21 50 8 ungar. 27.50—97.75 „ rumaniſcher 21 75—33.50 Kleeſamen, deutſcher 96.——100.— „ Theodoſta 28.—.— 11 80.——85.— Rernen 20.——20 25 Luzerne 95.——10ʃ.— Noggen, pfälzer, 18.——18 50 Brovencer 105.—115.— 2 ruſſiſcher 18.60—— Eſuwarſette 27.——.— Gerſte, hierländiſche 17 25—1775 geinsl, mit Faß 54——.— 5 pfälzer 17.76—18. Rüböbl„ 67.—.— 1 ungariſche 20 50— 31.— Petroleum Faß fr. m. 20% Taru 82 75 5 rumäniſche 16.—16.2 50er NRohſprit, Inland 120 50—-— Hafer, badiſcher 14 25 14.75 8„ Unverſteuert 38.—.— „ württ Alp 16.25—16 50 Wei Nr. 00 0 1 2 8 4 e 28.— 51.— 3680 28.80 24.50 38. (Roggenmehl Nr. 0 80— 10. 26.—. Getreide ziemlich unverändert. Freiburg, 15.—5 markte wurden die Fr cte verkanft per (Origingl-Narktbericht.) Auf dem heutigen Frucht 1% Kilo: Weizen Mark 21 0, 2 69, 20.50, Halbweizen 19.00, 18 54, 18 00, Roggen 17.00, 16.95, 16.50. Molzer 15.50 15.37, 16.50, Gerſte 16.00, 16.0% 16.0. wurden 10655 Kilo. Amerik. Produkten⸗Märkte. Haſer 16.25, 15.80, 15.50. Ver kauſt Seſammterlös Mark 1657.54 Schlußcourſe vom 15 Dez. Rew⸗ Jort Chicag o Monat Weizen Mais Schmalz] Caffee Weizen Mais Schmalz Januar—.——— 18.55—— 50ü——— Februar————.———.— März 17———— 1%— April——— 15.20—————— Mai 106% 398ͤ˙f— 15.10 100½ 5278ͤ ̃G5⁰—— Juni———— 14.90——.— Juli 100————.————— Auguſt————.———— September———.———— Oktober————.————— November—————.————— De zember 108% 61—. 17.25 90½½——— TLear 58—— Schifffahrts⸗Nachrichten. Manheimer Hafen⸗Berkehr vom 15. Dezember. i Ka Schiff. Kommt von Ladung Etr. 5 Hafen meiſterei I endel P Antwerpen Vetroleum 794 irſchmann Ewald 8 Getreide 1007 immerm Eiſenohr nerdiagen Zucker 878 altenbu; Philipp Duisburg Fohlen 18000 Janſon Ruhrort 15 Nuhrort— 145 0 Loh Senſal 3 Antwerpen— 85 7834 Döppenbecker Graf v. Werder Duisburg Kohlen 84⁰⁰ Meſcher ODraf Moltke 8 4705 Schlebach Maria Cliſabeth Ruhrort Schienen 975⁵0 Bremen, 15 Dez.(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Nordbentſchen Sloyd i Bremen, mitge beilt von Ph Jac Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim) Schnelldampfer„Tra 3. abgefahren war, iſt am 14. Dez. Rachm. 1 Uhr wohldehalten in angekommen. Wafferſtands Nfein Konſtanz, 9 Dez. 8 28.—.00 Hüningen, 15 Dez 145 0 011 wehl, 15 Dez 199 m—.08 Danterburg. 15 Dez. 3%3 n— 08 WMaxrau, 15 Dez 87 m(10. Mannbeim, 16 Dez..79 m— 0. 8 Mainz, 15 Dez. 0 82 ů— 015 Bremen New-Nork ve“, welcher am 8. D in ⸗Nachrichten. Bingen, 14 Dez. 160 m. 010. Kaub, 14 Dez 71 n— 018. Koblenz, 1, Dez 193 m. 019. Kölu, 10 Dez. 165— 0 85 Nuhrort 15 Dez.49 0.—.18. Netar Sraunbeim, 16 Dez. 2 88—%%4 Heilbronn, 16 Dez 0 87.— 00. Herren Adolf Bieger en und Damen Friſeur P 3. 13 ken, neben Hotel Kaſſerhof. Vom Raucher dem Freunde empfohlen, Tabak 10 Pfd. ſco. 8 Mk. ta ſen a. Harz naochbeſt llt. (Notariell erwiefen). wird Holländ, Becker in See⸗ 87328 glich bei B. J. Richard, Rechtscanſulent, v3. 10. 64367 garl Wunder TüCl. Maudelslehrer u 3. 18 f 2r. Seneral⸗Angeiger⸗ Maunheim, 17. Dezember. Südweſkdenſſc⸗ Schweizeriſcher Eiſenbahn⸗ Verband. Das Tarifheft II A, des ſüd⸗ weſtdeutſch⸗ſchweizeriſchen Eiſen⸗ bahnverbands(Verkehr zwiſchen badiſchen Stationen(ausſchließ⸗ lich Mannheim) und ſolchen der Schweizeriſchen Nordoſtbahn, der Bötzbergbahn und der Töß⸗ thalbahn) wird mit dem 31 Januar 1891 aufgehoben und durch ein neues, vom 1. Februar 1891 ab giltiges Tarifheft erſetzt werden. Letzteres wird gegenüber den jetzigen Frachtſätzen neben Ermäßigungen auch kleinere Frachterhöhungen mit ſich bringen. Von den ſeitherigen Frachtſätzen werden u. A. in das neue Tarifheft des geringen Ber⸗ kehrs wegen nicht mehr aufge⸗ nommen: die Frachtſätze für die diesſeitige Station Maulburg, die Ausnahmetarife Nr. 8(Eiſen und N Nr. 12(Getreide) und Nr. 19(Strohmaſſe ꝛc.). Der Ausnahmetarif Nr. 18(für Düngemittel ab Kork) wird aufgehoben und theilweiſe durch neueinzuführende Frachtſätze des Spezialtarifs III b erſetzt. Ferner werden mit dem 31. Januar 1891 die im ſüdweſtdeutſch⸗ chweizeriſchen Tarifheft III A. enthaltenen Taxen für die Station Wald der Vereinigten Schweizer⸗ bahnen und die Sätze für Frich⸗ richsfeld Main⸗Neckarbahn ſüdweſtdeutſch⸗ſchweizeriſchen Ta⸗ rifheft II C. aufgehoben und zum Theil durch neue, theils ermäßigte, theils um kleine Beträge erböbte axen 8 92082 ähere Auskunft ertheilt das diesſeitige Gütertarifbureau. Karlsruhe, den 14. Dez. 1890. Namens des Verbänds Generaldirektion ders. Bad. Staatseiſenbahnen. Stkannimachung. Die Prämientarife für die Verſicherungsanſtalten der iefbau⸗Berufsge⸗ noſſenſchaft und der augewerks⸗Berufsge⸗ noſſenſchaften betr. Auf Grund des 8§ 24 des Bau⸗ unfallverſicherungsgeſetzes vom 11. Juli 1887(Reichsgeſetzblatt Seite 287) wird nach Anhörung der betheiligten Genoſſenſchafts⸗ vorſtände Folgendes beſtimmt: Der durch die Bekanntmachung vom 10. Dezember 1887(Reichs⸗ Anzeiger No. 293 vom 14. De⸗ Racel 1887, 2. Beilage, Amtliche achrichten des Reichsverſicher⸗ ungsamtes 1888 Seite 21 ff.) 10 Vir ten Prämientarife für die Verſicherungsanſtalt der Süd⸗ weſtlichen Baugewerks⸗Berufsge⸗ noſſenſchaft ſowie der durch die Bekanntmachung vom(s. April 1889(Reichs⸗ 5 No. 96 vom 20 April 1889, Central⸗ blatt für das deutſche Reich 1889 Seite 275, Amtliche Nachrichten des Reichsverſicherungsamts 1889 Seite 809) leſttedie⸗ revidirte Prämientarif für die Verſicher⸗ ungsanſtalt der Tiefbau⸗Berufs⸗ enoſſenſchaft bleibt vom 1. anuar 1891 ab für die nächſten drei Jegef— vorbehaltlich ander⸗ weiter Feſtſetzung noch vor Ab⸗ lauf dieſer Zeit— mit folgen⸗ der Maßgabe in Geltung: nenee ſchaft wird für diejenigen Arbeiter, welche in die Gefahrenklaſſe G gehören(ſämmtiiche Spreng⸗ ärbeiten, Stollen⸗ und Schachtbau) der Lohnprozentſatz von 8 auf 5 Prozent und ſomit der auf jede angefangene halbe Mark des in Betracht kommenden Lohnes ent⸗ fallende Prämienbetrag von 4 auf 2½ Pfennig ermäßigt. Berlin, 24. November 1890. Das Reichsverſicherungsamt: gz. Dr. Bödiker. (812) No. 124200. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir Rermit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 12. Dezember 1890. — 980 Bezirksamt: lockner. 18569 Hekauntmachung. Die veterinärpolizei⸗ liche Beaufſichtigung des Viehverkehrs betr. (813) Nr. 124,401. Wir brin⸗ gen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ Riß. daß die ortspolizeiliche Vor⸗ 7. vom 2. Oktober d. J. betr. ie Ergänzung der Viehmarkt⸗ ordnung, wonach Perſonen, welche in Ausübung ihres Gewerbebe⸗ triebes als Händler oder Metzger Klauenvieh in die Gemarkung Mannheim bringen oder aus der⸗ ſelben ausführen, den Führer mit einem Zeugniß über den ſeuchen⸗ freien Zuſtand der zu transpor⸗ tirenden Thiere verſehen müſſen, mit Entſchließung des Gr. Mini⸗ ſteriums des Innern vom 8. d. Mts. Nr. 28,362 außer Kraft ge⸗ ſetzt wurde. Maunheim, 13. Dezember 1890. Gr. Bezirksamt. Glockner. — Statt jeder beſon⸗ deren Anzeige. kanette Klein einrich Gan; Verlobte. Walldorf Wien Dezör 1890. (..— Frkannſmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (313) No. 124,038. Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß in der Gemeinde Edingen(Amts Schwetzingen) die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen iſt. Mannheim, 12. Dezbr. 1890. Heffenkliche Juſtellung. Nr. 20,744. Der Privatmann Lazarus Kahn zu Mannheim, vertreten zurch den Rechtsanwalt Dr. Loeb daſelbſt klagt gegen den Maurermeiſter Chriſtian Mathes,.Z an unbekannten Or⸗ ten aus Darlehen vom 4. Novem⸗ ber 1889 mit dem Antrage den Großh. Bezirkhamt: Beklagten zur Zahlung von 1874 Wiaa. 920950 Mark 81 Pf. nebſt 5% Zins ſeit 4. November 1889 und zur Tra⸗ Sekaunkmachung. gung der Koſten des Rechtsſtreits Die veterinärpolizei⸗ liche Beaufſichtigung des Vieh verkehrs betr. (313) Nr. 124693. Mit Rück⸗ Hen auf die gegenwärtige ſtarke Berbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche ſehen wir uns ver⸗ anlaßt, wiederholt darauf hinzu⸗ M weiſen, daß für den diesſeitigen Amtsbezirk auf Grund der 58 18, 20 Abſ. 2 und 66 Ziffer 2 des Reichsſeuchengeſetzes zur Zeit folgende polizeiliche Anordnungen getroffen find: 92093 1. Führer von wandernden Schaf⸗ und Schweineheerden müſſen neben der durch die Ver⸗ ordnung vom 3. Oktober 1884 für Wanderſchafheerden vorge⸗ ſchriebenen Wanderurkunde ein thierärztliches Zeugniß über den ſeuchenfreien Zuſtand der Heerde mit ſich führen. 2. Viehhändler, welche in Aus⸗ übung ihres Gewerbebetriebes Rindvieh aus einer Gemarkung in eine andere verbringen laſſen, müſſen den Führer mit einem eugniß über den ſeuchenfreien uſtand der zu transportirenden Khiere verſehen. Dieſes Zeug⸗ niß kann von einem Thierarzt oder einem für eine badiſche, bayeriſche oder elſaß⸗lothringiſche Gemeinde beſtellten Fleiſchbe⸗ ſchauer oder einer heſſiſchen oder württembergiſchen Ortspolizeibe⸗ hörde ausgeſtellt ſein; ſolange 1 verurtheilen, auch das erge⸗ hende Urtheil gegen Sicherheits⸗ leiſtung für vorläufig vollſtreckbar 1 erklären und ladet den Beklag⸗ en zur mündlichen e des Rechtsſtreits vor die II. Civil⸗ kammer des Großherzogl. Land⸗ gerichts zu Mannheim auf ittwoch, den 11. März 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelaſſe⸗ nen Anwalt zu beſtellen. um Zwecke der öffentlichen uſtellung wird dieſer Auszug der lage bekannt gemacht. 92090 Mannheim, 7 9 7 1890. ihde, Gerichtsſchreiber des Großherzogl. Landgerichts. Bekauntmachnag. Nr. 20444. Die Ehefrau des Schieferdeckers Joſeph Mundo, Ehriſtine geb. Eberle in Mann⸗ heim hat gegen ihren Ehemann bei diesſeitigem Landgerichte eine Klage mit dem Begehren einge⸗ reicht, ſie ſür berechtigt zu erklären, ihr Vermögen von dem ihres Ehemannes abzuſondern. Termin zur Verhandlung hierüber iſt auf Mittwoch, 1I. Februar 1891, Vorm. 9 Uhr beſtimmt. Dies wird zur Kennt⸗ nißnahme der Gläubiger andurch veröffentlicht. 92091 Mannheim, 8. Dezember 1890. Gerichtsſchreiberei Großh. jedoch in einem bayeriſchen Be⸗ Landgerichts. irke die Maul⸗ und Klauenſeuche Ühde. el t, darf Vieh aus dieſem ezirk nur mit 1 Bekanntmachung. Aenceen in den diesſeitigen] Die Kranken⸗Anſtalt bedarf für Amtsbezirk verbracht werden. das Jahr 1891 ca. 3000 Flaſchen 3. Die 1 Zeugniſſe Aie 1 und 2) ſind fünf Tage gültig. Die Führer der zu trans⸗ ortirenden Thiere ſind verpflich⸗ et, die Zeugniſſe nach Ablauf dieſer Zelt erneuern zu laſſen. Sie müſſen die Zeugniſſe wäy⸗ rend des Transportes bei ſich ben und auf Erfordern den olizeibehörden, dem Gendar⸗ merie⸗ und Polizeiperſonal, ſowie den Behörden und Bedienſteten der en und der Ei⸗ ſenbahnbetriebsverwaltung vor⸗ zeigen. Die Zeugniſſe müſſen Ort und Tag der Ausſtellung, den Namen des Führers und jedes mitge⸗ führte Stück Rindvieh nach Ge⸗ ſchecht, Alter, Farbe und Ab⸗ zeichen, die Zahl der mitgeführten Schafe, Schweine, Ziegen be⸗ zeichnen. 4. Die Giltigkeitsdauer von Geſundheitszeugniſſen für Wieder⸗ käuer und Schweine, welche im Umherziehen feilgeboten werden, erliſcht mit der einbrechenden Nacht des auf den Ausſtellungs⸗ tag folgenden Tags. Dieſe Ge⸗ ſundheitszeugniſſe müſſen ſtets von einem Thierarzt ausgeſtellt ſein, und es 5 auf denſelben ausdrücklich zu bemerken, daß die Giltigkeit des Zeugniſſes nur bis zur einbrechenden Nacht des fol⸗ genden Tages dauert. Zuwiderhandlungen gegen vor⸗ ſtehende Anordnungen werden, ſoweit nicht nach den beſtehenden eſetzlichen Beſtimmungen eine häktere Strafe verwirkt iſt, nach § 66 Ziff. 4 des Reichs⸗Seuchen⸗ Geſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 M. oder mit Haft beſtraft. Die früheren diesſeitigen veteri⸗ närpolizeilichen Anordnungen be ſoweit ſie mitVorſtehenden in Widerſpruch ſtehen, hiermit aufgehoben; die für die Einfuhr von Vieh in die Stadt Mannheim etroffene Beſtimmung(§ 4 der Piehmarktordnung), wornach ſämmtliches zum Verkauf oder Schlachten beſtimmte Groß⸗ und Kleinvieh, welches von auswärts in die Stadt Mannheim einge⸗ führt oder eingetrieben wird, zum wecke der Vornahme der Fleiſch⸗ eſchau zunächſt in den ſtädtiſchen Viehhof verbracht werden muß, bleibt jedoch auch fernerhin in Kraft, ebenſo die für die Einfuhr von lebenden Schweinen und anderem Schlachtvieh aus Oeſter⸗ reich⸗Ungarn bezwſe. Italien ge⸗ troffenen Anordnungenldiesſeitige Bekanntmachung vom 10. Oktober d. J. Nr. 104398 und vom l. Dez mber d. J. Nr. 119923) und die für die beſtimmte einzelne Gemeinden wegen des Ausbruches der Maul⸗ und Klauenſeuche in denſelben verfügten Schutzmaß⸗ regeln. 5 Die Bürgermeiſterämter des Landbezirkes haben Vorſtehendes ortsüblich bekannt zu machen. Mannheim, den 13. Dez. 1890. Gr. Bezirksamt. Glockner. Heffenkliche Verſteigerung. Amtsgerichtlicher dach⸗ zufolge werde ich aus dem Sodawaſſer bmiſen deren Lie⸗ ferung im Suhmiſſionswege ver⸗ geben werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, 17. Dezember 1890, Vormittags 10 Uhr. mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Bureau der Kran⸗ kenhausverwaltung niedergelegt werden. Zu genanntem Zeit⸗ punkte findet daſelbſt auch die genwart etwa erſchienener Sub⸗ mittenten ſtatt. Den Offerten iſt e zu welchem Preife die leeren Sy⸗ phons jeweils zurückgenommen werden. Die eingereichten Angebote tre⸗ ten erſt nach Ablauf von 14 Ta⸗ gen, vom Tage der Submiſſions⸗ eröffnung an gerechnet uns ge⸗ genüber außer Kraft. 92023 Mannheim, 11. Dezember 1890. Armen⸗ und 0* Katzenmaier. Perpachlung von Kohlen⸗ lagerplätzen im Hafen zu Maxau. Gr. Rheinbauinſpektion Maunheim verpachter ſieben Kohlenlagerplätze im Hafen zu Maxau im Maßgehalt von 12 bis 18½ Ar einzeln oder zuſam⸗ meu auf die Dauer von minde⸗ ſtens fünf Jahren in öffentlicher Submiſfion. Die Pachtbedin⸗ gungen und der Plan der Plätze liegen auf unſerem Geſchäfts⸗ zimmer, ſowie bei dem Damm⸗ meiſter in Maxau auf, welcher nähere Auskunft ertheilt. Schrift⸗ liche Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Mittwoch, den 31. Dezember l., Vor⸗ mittags 9 Uhr auf unſerem Geſchäfts⸗Zimmer dahier M 7, 24 einzureichen. 92077 Sltigerungs⸗Ankündigung. Mittwoch, 17. Dezember 1890, Nachmittags 2 Uhr, dahier 4 Korbflaſchen mit Branntwein, 100 Biergläſer, 12 Weingläſer, ſtreckungswege öffentlich verſtei⸗ ich im Hauſe 8 2, einen Porzellanofen gegen daare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſtei⸗ gern. Mannheim, 15. Dezember 1890. Vierneiſel, Eröffnung der Angebote in Ge⸗ werde ich im Pfandlokale 6 5, 17 92112 2 Humpen und 60 Bierplättchen eh baare Zahlung im Voll⸗ gern. Nach derſelbeu um 3 Uhr werde Itkannkmachung Am Sonntag, den 21. Dezem⸗ ber wird die Packetannahmeſtelle des Bahnpoſtamts Nr 27 und Poſtamts 2(Zufahrtsſtraße L17, —4 nicht wie gewöhnlich um 5 Uhr Nachmittags, ſondern bereits von 11 Uhr Vormittags ab un⸗ unterbrochen bis Abends? Uhr für den Verkehr mit dem Publi⸗ kum offen gehalten werden. Am Sonntag, den 28. Dezember beginnt der Schalterdienſt an der Briefannahme ebenfalls ſchon um 11 Uhr Vormittags und dauert bis 7 Uhr Abends. Am 31. Dezember bleibt der Schalter für die Briefauflieferung bis 9 Uhr 30 Min. Abends ge⸗ öffnet. 92115⁵ Mannheim, 15. Dezember 1890. Kaiſerliches Bahnpoſtamt Nr. 27 und Poſtamt 2. Jockers. Fandelsregiſtereinfräge. Nr. I. 58878. Zu.⸗Z. 327 des Geſ.⸗Reg. BdVI. wurde eingetragen zur Firma„Carl zur Eintracht“ in Mannheim: An Stelle des durch Tod aus dem Vorſtande ausgeſchiedenen Friedrich Büttel wurde Apotheker Carl Techmer in Mannheim als Mitglied des Vorſtandes ernannt mit der Be⸗ rechtigung, die Firma der Geſell⸗ ſchaft in Gemeinſchaft mit einem weiteren Vorſtandsmitgliede zu zeichnen. 92068 Mannheim, 11. Dezember 1890. Großh. Amtsgericht Stein. Heffeatliche Nerſteigerung. Mittwoch, 17. Dezember 1890, Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfaudlokale hier Lit. 8 4 No. 17 im Voll⸗ Zabtung dent 0 05 baare Zahlung öſſentlich verſteigern. Ibraunes Jugpferd.] Kaſſen⸗ ſchrank, 1 Plüſchgarnitur,(1 Kanaßee u. 6 Stühle) 1 Schreibſecretär, 1 Chiffonier, 1 Vertikow, 2 große Spiegel, 2 Bodenteppiche, 1 Stegtiſch mit Decke, 6 Rohrſtühle, 9 Paar farbige u. weiße Vorhänge, 2 Bilder, 1 Divan, 1 Büchergeſtell, 1 eichener Ausziehtiſch, 1 Pfeiler⸗ ſchrank mit Spiegel, 1 vollſtän⸗ diges Bett, 1 Regulateuruhr, 1 Waſchgeſtell, Z einth. Kleiderkaſten 1 Kanapee, 1 Waſchkommode mi Marmorplatte, 8 Nachttiſche mit Marmorplatte, 1 Tiſch, 7 Bier⸗ krüge, 1 eiſerne Bettſtelle, 2 Conſole, 1 ſeidenes Kleid. 3 Vogelkäfige mit Vögel, 1 Hand⸗ tu Halen 3 Stöcke, 4 Schirme, chirmſtänder, 11 Porzellan⸗ platten, 3 Vorhänge, 1 kupferner Keſſel, 2 Eisbüchſen, 1 Kohlen⸗ becken, 1 Korb mit Confect und Bonboniers, Lebkuchen und ſonſt noch verſchiedene Gegenſtände. Mannheim, 15. Dezbr. 1890. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Heffeutliche Perſteigtrung. Donnerſtag, 18. Dezember d.., Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale in Litra T 1, 2 dahier 9 Pferde, 4 Pferdegeſchirre, 4 Wägen, 4 große Schlitten, 1 Futterſchneidmaſchine, 1 Rüben⸗ mühle, 5 Selled, 1 Faß Blei⸗ weiß, 2 Standen Farben, 1 Parthie Gerüſtſeiler, 12 Dielen, 1 Leiter, 1 Ofen, 1 Pianino, 1 Nähmaſchine, 2 Velocipeds, 1 Schraubſtock, 1 Werkbank, 1 ParthieVerbindungsſtückeu altes Meſſing, 12 Me abeen 2 Gasärme, 6 filb. Gabeln, 2 gold. Damenuhren, 2 Herren⸗ ühren, 1 Regulgteur, 2 Paar Schlittſchuhe,! Waage, 1 Par⸗ 17 Düten und Schachteln, 1 Vogel mit Käfig, 1 Pioline. 1 Schreibpult, 1 Seeretär, 1 Chif⸗ fonter, 2 Kanapee, 38 Kommoden, Bilder, Vorhänge, Gläſer, Por⸗ zellan und noch Verſchiedenes egen Baarzahlung treckungswe öffentlich veſteigern. Mannheim, 15. Dezember 1890. Burgard. Gerichts vollzieher. 92119 Billiger Herkauf Amerik. Gold⸗Waaren, Armbänder, Armreife, Ohrgehänge, Brochen, Ringe, Vorſtecknadeln, (ſchön ſimilirt mit großem Feuer) werden zu jedem annehmbaren Gebot abgeg ben. Beſonders zu Weih⸗ nachtsgeſchenke ge⸗ eignet. 5 92088 Th. Paul jun,, 4, 3 Auctionator 4. 3. Gerichts vollzieher. + Sohler, Kunſt⸗, Muſikalien⸗ n. Juflrumenten⸗Handlung, 0 212 laſſe der verlebten Rudolf Baum⸗ gärtner Eheleute im Hauſe 2 2, 15½, 2. Stock(Kohlenlager des Herrn Battlehner am Binnen⸗ hafen) Dienſtag, 16. Dezember 1890, Nachmittags%½ uinr gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern: 9202⁴ Bettung, Möbel, Weißzeug, Kleider, Küchengeräthe ꝛc. Maunheim, 14. Dezember 1890, Gg. Voiſin, Waiſenrichter. empfiehlt zu Weihnachten: Musikalien in eleganten Einbänden, Bilder u. Prachtwerke in reichſter Auswahl, (ältere Exemplare zu ſehr ermäſtigten Preiſen) Pianino u. Flügel, vorzügl. Inſtrumente, b lliger Preis. 92101 nächſt den 3 Glocken. 92108 im Voll.⸗ Maunheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. Wir beehren uns anzuzeigen, daß wir in Folge Schifffahrtsſchluſſes den Sammeldienſt nach dem Niederrhein, Belgien und Holland wieder aufgenommen haben, Güter bitten wir an unſere Ladeſtelle rothe Halle anzubringen. Mannheim, den 15. Dezember 1890. Die Direktion. Actien⸗Geſellſchaft Mannheimer Liedertafel In der heutigen Generalverſammlung wurden die Actien 92098 92103 Nr. 127, 288, 306, 381, 402 zur Einlöſung durch die Sängergeſellſchaft Mannheimer Liedertafel gezogen und die Dividende für das Geſchäfts⸗ jahr 1889/1890 auf zwei Mark pro Aetle feſtgeſetzt. Die Einlöſung der gezogenen Aetien und Zahlung der Dividende gegen Coupon Nr. 8 e folgt von morgen ab bei der Mannheimer Volksbauk.⸗G. hier. Mannheim, 15. Dezember 1890. Der Aufſichtsrath. Badiſche Brauerei, Aetien Geſellſchaft. In Sachen ꝛc. hat Herr Chriſtoph Hofmaun Klage erhoben auf Umſtoßung fämmtlicher, der in der ordent⸗ lichen Generalverſammlung vom 15. Nov. 1890 gefaßten Beſchlüſſe. Termin zur Verhandlung ſteht auf Freitag, den 2. Januar, Vormittags 9 Uhr bei der Kammer für Handelsſachen des Großh. Landge⸗ richts Mannheim an. Im Hinblick auf§ 190a Abſ. 4 des Aetiengeſetzes in Verbindung mit Art. 222 wird die Erhebung dieſer Klage, ſowie der Termin zur mündlichen Verhaudlung hiermit veröffentlicht. 92114 Der Vorstand. Bodenanstriche. Spirituslacke, Bernſteinlack, Oelfarben, Boden⸗ Oel, Parket⸗Wichſe, Pinſel zc. in beſter Oualität bei Jos. Samsreither, 3485 Speoialist in Farbwaaren, P 4, 12, Strohmarkt. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſer lieber Gatte, Vater, Sohn, Brüder, Schwager und Onkel 92087 Herr Simon Weinberger heute nach kurzem Krankenlager im Alter von 46 Jahren, ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Die weezdigeng 11 8 Mittwoch Vormittag 11 Uhr „5 au vom Trauerhauſe 8 ſtatt. 5(Dies ſtatt beſonderer Anzeige.) Noefruif. Nach längerem, ſchwerem Leiden verſchied geſtern in ſeiner Heimath Neuenhain bei Soden unſer lieber Kollege, Herr Ernst Müller, Hauptlehrer an der hieſigen Volksſchule, im 40. Lebensjahre. 5 Das Kollegium verliert und betrauert in dem Frllh⸗ geſchiedenen einen Mitarbeiter von ſeltener Befähigung und rühmlichſter Pflichttreue, einen Freund von biederem, erprobtem Charakter, einen edlen Menſchen und wird ihm ein bleibendes, ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 15. Dezember 1890. 92061 Das fehrerkollegium der Pollsſchule. Allen Denen, welche in irgend welcher Weiſe innigen Antheil an dem uns ſo ſchwer beeroffenen Verluſte unſeres nun in Gott ruhenden innigſt⸗ 5 getiebten Sohnes 99086 Philipp 5 nahmen, beſonders auch für die relche Blumen⸗ 25 ſpende, ſowe für die zahlreiche Leichenbegleitung und den erhebenden Grabgeſang, ſagen wir hler⸗ mit unſeren innigſten und wärmſten Dank. Käferthal, den 15. Dezember 1890. 5 Die trauernden H nlerbliebenen Adam Herwerth, Pollzeldiener und Familte. Musikverein. Freitag, den 19. Dezember Geſammt⸗Probe. Anfang 7½ Uhr. 92081 * Singverein. Dienſtag Abend ½9 Uhr robe 92103 mit Junggeſellen⸗Abſchied. Geſangrerein Baparia. Heute Mittwoch Abend 9 Uh Probe. Um vollzäbl. Erſcheinen bittet 84345 Der Vorſtand. „Frohſinn.“ Heute Mittwoch Abend 84350 Probe. Manunheimer Jitherclub“ e 22. Dezember 1890, 5 bends 9 Uhr im Lokal„Neuer Schneeberg“ XVIII. ordentliche General⸗Verſammlung. 1. Rechnungsablage. 2. Vorſtandswahl. 8. Wewir unſterebenheiten, wozu wir unſere activen und Aaden Mitglieder ergebenſt ein⸗ aden. 92065 Der Vorſtand. „Olymp“, enſtag. 16. Dezember 1890 Berſammlung in unſerm Vereinslokal„zum Habereck“, Q 4, 11 wozu wir unſere verehrl. Mitglie⸗ der um vollzähliges Erſcheinen erſuchen. 8465g Der Vorſtand. * 44 Heſang⸗Verein„Lyra“. Dienſtag Abend 9 Uhr 1 Probe. im Lokale Reſtauratton Walther, u 2, 11 Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erſucht 84481 Der Vorſtand. — Geſang⸗EUnterhaltungs⸗ Vertin„Eugenia“. Mittwoch Abend 8¼ Uhr PROEBE. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 84844 Der Vorſtand Cunz⸗Anterricht wirb zu jeder gewünſchten Tages⸗ zeit eriheilt; Francaiſe oder Walzer in—3 Stunden ge⸗ lehrt. 92073 Beginn eines neuen Curſus anfangs Jonuar. Anmeldungen: Lanz⸗Juftilut Kühnnle, 4A 3, 2½. Holländer Schellfische (wirklich Prachtwaart) deute eingetroffen. 92124 Erust hangmann, N 3, 12. Prima 92124 Schellfiſche Cabljaue, Auſlern, Hummer. Jac. Schich Gr. Hoflieferant e2, 24, n. d. Theater. Gänſelebern Herden gekauft. 88749 J. Mayer, N 2, 5. Manubdelm, 17. Dezemder. Genskal.Mnefed Wie alljährlich verkaufe auch in bleſem Jahre einen großen Poſten Glacé-Handschuhe ſchwarz und farbig iu vorzüglichſter Qualität zu bedeutend herabgeſetzten Vreiſen 2knöpfig M..—, gknöpfig M..70, Aknöpfig M..—, Herren⸗ handſchnhe doppelt genäht M. 2— vollſtandig aus. 92096 NB. 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Hainberg.—„Franz Gri parzer!“(Mit Po der hauptſächlichſten Modepflanzen.“ Von H. Lange.—„Waldfee.“ von Otto Fiſcher.— Der Verrath des Barons Markotſch u. ſ. w. u. ſ. w. treffliche Illuſtrationen von hervorragenden Künſtlern, Portraits berühmter Y Biographie ꝛc. ꝛc. 8 Der„Berliner“ 1755 durch ſeinen mannigfaltigen, inter in allen Familienkrei en, in denen ſie Eingang gefunden, ſi Eine Künſtlerge Buchhandlungen die Anſchaffung Jedermann al Schleſiſche Verlags⸗Auſtalt vormals S. Schottlaender in Breslau. Man abonnire bei der nächſtgelegeuen Poſtanſtalt. 9208 Grüne Häringe unter gefl. Mitwirkung der Frau Flon des Herrn Fritz Baſſermann(Violine) und Herrn Albert Mitteltauſer. „Friſche Holländ. Schellfiſche ſüße holl. Bralbückinge Kieler Sprotten u. Bücklinge Abends an der Kaſſe zu haben. Reſervirter Platz 5 Gallerie M..50, nicht reſervirter Platz im Saal M..—, eeeeeeeeeenee habe ich in meinem Hauſe D 3, 8 an den Planken ein 92099 S der Geſchäftsbücher⸗Fabrik von J. C. König& Ebhardt In dem zweiten Quartal des laufenden(84.) Jahrgangs, Januar⸗März 1891 wird der„Berliner“ zwei neue feſſelnde Romane bringen, die in höchſtem Maße aktuelle Themata Aus dem Leben arbeitender Frauen. Elſter' ſche Roman, welcher verſchiedene Scenen afrikaniſcheu Lebens in überaus anſchaulicher, gluthvoller Schilderung vorführt, außergewöhnliche Spannung erregen. Von den übrigen zahlreichen glänzenden Artikeln unterhaltender und belehrender Art erwähnen wir:„Vor⸗ Von Heinrich Grans.—„Carmen“. Nopelle von Hugo Soic— ait.)— te ichte kommen änner mit anten und gediegenen Inhalt ſtets als willkommener Gaſt bewährt, und dürfte der billige Abonnementspreis von nur.60 Mark bei allen Poſtanſtalten u. — 2 Vhilharmoniſcher Verein. lorenee ubaſſeg mann,(Klavier), es Hofopernſängers Billete ſind in der Muſikalienhandlung von Th. Sohler und im Saal M..50, Platz auf der Brauereigesellschaft Eichbaum (vorm. Hofmann) in Rannheim. In heutiger Generalverſammlung wurde die Dlyi⸗ dende für das Geſchäftsjahr 1889/90 auf fünfunddreißig Mark für die alten Actien à Mk, 500.— Siebenzig Mark für die jungen Attien 3 Mk. 1009 feſtgeſetzt, welche vom 1. Januar 1891 ab unſerer Kaſſe, ſomie bei den Bankhäuſern W. H. Ladenburg& Söhne in Mannheim, E. Ladenburg in Frankfurt a. M. gegen Einl eferung der betreffenden Dividendenſcheine aus⸗ bezahlt wird. Die Aufſichtsrathsmitglieder Herr Ernst Laemmert und „ Hermann Rippert, [deren Dienſtzeit abgelaufen war, wurden aufs Neue gewählt. Mannhelm, den 13. Dezemper 1890. 92106 Die Direktion. N Dienſtag, 16. u. Mittwoch, 17. ds. Nachmittags von 2 uhr an 5 Fortsetzung der Verſteigerung in dem Geſchäftslokal des Herrn J. Coper, D 3, 11½. Schluß am 24. Dezbr. 5 Ich habe von Herrn Coper die Anweiſung 8 ſämmtliche Waaren auf jedes gemachte Gebot orduungsmäßig loszuſchlagen. 5 Zur Verſteigerung kommen: bettzeng, Bettbartzent, Henderorfurds, gelt⸗ tucheinen, Hendenluce, Liſchzeng, Handlützer, Liſcktücher, Servietlen, Herren- und Hamen⸗ Lormal-Henden und ⸗Foſen, Auftrjagen, ge⸗ tricte Herren⸗ und Damkn⸗Weſten, wtiße und farbige Jaſchenlücher, Sthürzenzenge, wollene Strümpft, wolltue Zützer und Capslten, gett⸗ detken, Set vetlagen und Ceppiche, wolenk Altiderſloffe, Aritettailen, Corſetis und virle andere Arlikel. 5 Um zahlreichen Beſuch bittet 91918 Ferdinand Aberle, Auctionator. D 3, 1% Maunheim J 3. 11 an den Planken. am Fruchtmarkt. Schlafröcke, Fanfasse-Waesten, Reiſedecken, Ccavatten, Regenſchirme, Hoſenträger, Kragen und Manſchetten, Cravattennadeln, Manſchetten⸗ EIENENGHIHNMEEAMENAHAHAH SDDOOOOOOOOOOOOOOOOOO& 6 friſch zu haben bei 92121 e 55% ude nber, Kn öpfe Moriß Mollier Nachfolger im Contertfaale des Gr. 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