— 8 * Badiſche Boliszeitung.) In der Beffiſte eingetragen unten Nr. 2330. Aboennement: 50 Pig. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. menatlich, durch die Poß bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colenel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfs. Dopvel⸗Nummern 5 Bfg. der Stadt Naunheim und Amgebang. Mannheimer Journal. (100. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſechs Mal, Samſtags in zwei Ausgaben. (Mannheimer Beltsblatt.) Telegramm⸗Mbreſſe: „Jsurnal Maunheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil; Chef⸗Kedakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Thail Ernſt Müller. für den Inſeratentheik⸗ Karl Apfel. Kotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journgl“ iß Eigentbum des kaſholiſchen Bürgerheſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 323.(Lelepzen⸗Ar. 218.) über 11,300 Exemplare. (Notariell beslaubigt.) Auflage Wer ſein Abonnement auf unſere Zeitung noch nicht erneuert hat, der thue es ſofort, damit in der Zuſtellung des Blattes keine Unterbrechung eintrete. ————————————————————c—— p—jpꝓ—jçꝙ˖ĩj—— *Der Kodtenſchein wird in der heutigen Ausgabe des ultramontauen„Bad. Beobachters“ der nationalliberalen Partei ausgeſtellt; ſchon die im nächſten Jahre ſtattfindenden Landtagswah⸗ len würden, ſo meint das fromme Blatt, die Sprengung der nationalliberalen Kammermehrheit ermöglichen. Der Zukunftspolitiker des„Beobachters“ iſt ſich aber darüber klar, daß die Centrumspartei, trotz ihrer angeblichen Staͤrke, für ſich allein nicht mächtig genug iſt, dieſe„Ver⸗ nichtung“ der nationalliberalen Partei herbeizuführen und ſo ruft er denn bereits jetzt, neun Monate vor dem für die Landtagswahlen in Ausſicht genommenen Zeitpunkte, alle nichtnationalliberalen Parteigruppen zur Mitarbeit auf. Aber, daß der Kampf ja nur gegen die national⸗ liberale Partei ſich richte und die guten Freunde vom Antikartell nicht die Luſt anwandle, etwa auf ſchwarzer Domäne zu wildern, iſt für den frommen Politiker des „Beobachters“ die erſte Bedingung. Und ſo ruft er denn im Bruftton freudigſter Hoffnung aus: 8 10 in e orientiren, auf Eroberungszüge in ſolche Gebieten ver⸗ zichten, die naturgemäß dem Centrum zufallen ſollen, ſich dagegen um ſo mehr für andere Gebiete organi⸗ ſiren! Möͤgen ſie offen und ehrlich die Fahne ent⸗ falten mit dem Wahrzeichen: unter allen Umſtänden und ohne Vorbehalt gegen den Nationalliberalismus! Erfolge gibt es dann ohne allen Zweifel. Auch für die Konſervativen wären einige Bezirke von vorn⸗ herein ſicher, wenn ſie die für Baden einzig richtige und einzig„natürliche“ Wahlpolitik ehrlich und kon⸗ ſequent adopttren wollten.“ Es war vorauszuſehen, daß der Centrumsmann ſich nicht auf das Liebeswerben bei den„Linksliberalen“ be⸗ ſchränken, ſondern auch ſeine Aufforderung zum Wahl⸗ tanz an die zuten Freunde in der konſervativen Partei⸗ leitung richten werde. Warum auch nicht? Herr Wacker hat ja ein großes Herz, das mit gleicher Liebe die von ihm auf der Karlsruher Centrumsverſammlung zur Mitarbeit eingeladenen„Ungläubigen“ und die Ge⸗ treuen des Stockhorn'ſchen Fähnleins umfaßt! Deßbalb wird den Konſervativen in's Gewiſſen geredet, daß ſie ſich unter den Schutz des Centrums ſtellen moͤchten, denn dort ſeien ſie am beſten geborgen vor nationalliberaler Tücke, und man könne ja nicht wiſſen, was noch im Schooße der Zukuuft ruht; zur Erreichung gewiſſer nicht eingeſtandener Ziele iſt der Centrumspartei die Wahlhilfe der Konſervativen gerade gut genug, und wenn man einmal ſoweit iſt, dann entledigt man ſich noch rechtzeitig der guten Freunde von links, die man wohl zum Schieben des Karrens ganz gut ge⸗ brauchen kann, während die Herren vom Centrum es ſich auf den Sitzplätzen bequem machen. Daher die Mahnung an die„Linksliberalen“ auf Mandatsgewinn in ultramontanen Wahlkreiſen von vornherein Ver⸗ zicht zu leiſten! Daß die Centrumsparteileitung es nach dem Ausfall der letzten Reichstagswahlen noch⸗ mals wagen darf, die Demokraten und Freiſinnigen zu der nichts weniger als angenehmen Arbeit, für die Ultramontanen die Kaſtanien aus dem Wahlfeuer zu holen, aufzubieten, ſtellt der politiſchen Einſicht der „Linksliberalen“ kein beſonders ehrenvolles Anerkenntniß aus; denn wenn auch die„linksliberale“ Preſſe nicht gern davon ſpricht, ſo iſt es darum doch nicht minder wahr, daß die Demokraten und Freiſinnigen in Baden von ihren ultramontanen Schützlingen etwas unſanft an der Naſe herumgeführt worden ſind. Mit dem Feldgeſchrei „Gegen die Getreidezölle“ und„Gegen militäriſche Forder⸗ ungen“ ſind die„Linksliberalen“ in den Wahlkampf ge⸗ zogen, haben ſie ultramontanen Kandidaten zum Reichs⸗ tagsmandat verholfen, die kaum auf ihren Sitzen warm geworden für die Erhöhung des Militäretats ſtimmten und durch den Mund ihrer Führer erklären ließen, daß an den Zöllen nicht gerüttelt werden dürfe! Und nun ruft das Centrum die„Linksliberalen“ wieder zum gemeinſamen Wahlkampfe gegen die Nationalliberalen Seleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. auf, und etwas vorſchnell vertheilt der fromme Artikel⸗ ſchreiber des„Badiſchen Beobachters“ die noch nicht er⸗ legte Beute. Man rechnet wieder auf den Haß, der die bunt zuſammengewürfelte Geſellſchaft im Februar zu gemeinſamer That vereinigte; aber der Haß iſt ein ſchlechter Berather in politiſchen Dingen; das dürften die „Linksliberalen“ und die konſervativen Parteileiter wieder am eigenen Köorper verſpüren, falls ſie auf die ultramontane Liebeswerbung nochmals— hereinfallen wollten. * Eine Eutkſchridung des Aeichskanzlers auf das Geſuch des Thüringer Städteverbandes um Frei⸗ gebung der Vieh⸗ und Fleiſcheinfuhr iſt in folgendem ergangen: Dem Vorſtande des Thüringer Städteverbandes erwidere ich auf die gefällige Vorſtellung vom 24. Oktober d. J. er⸗ gebenſt, daß ich die Schwieriakeiten vollſtöndig würdige, welche aus der Höhe der Fleiſchpreiſe ſeit einiger Beit für die ſtädkiſche Bevölkerung erwachſen ſind. Ich kann aber nicht anerkennen, daß die beſtehende Theurung in der Weiſe, wie dies in Ihrer Borſtellung geſchieht, auf die Einfuhrverdote für Vieh und Fleiſch zurückzu⸗ führen iſt und halte es für bedenklich, die Wichtigkeit, welche ein ſtrenger veterinär ⸗polizeilicher Grenzſchutz für unſere Landwirtöſchaft und damit doch auch für den ge⸗ ſammten Volkswohlſtand beſitzt, zu unterſchätzen. Die Maßregeln, welche ſeit Eingang Ihrer VBorſtellung ge⸗ troffen worden find, um den Bezug von Schlachtvieh aus dem Auslande zu erleichtern, werden inzwiſchen auch die Gemeindevorſtände Ihres Perbandes davon über⸗ derbt 929 96 daß es 5 in der Adſicht liegt, die Einfuhr. das Maß des Nothwendigen hinaus aufrecht zu erhalten. Die vollſtändige Beſeitigung deſſelben würde meines Erachtens mit einer unmittelbaren Gefähr⸗ dung des inländiſchen Viehbeſtandes gleichbe⸗ deutend ſein. Wenn die für den Bezug öſterreichiſchen und italieniſchen Biehs bisher gewährten Erleichterungen nur 15 Gunſten ſolcher Städte e ſind, weſche für die Schlach⸗ tung des Viehs in öffentlichen Schlachthäuſern Gewähr bie⸗ ten können, ſo liegt dem die Erwägung zu Grunde, daß auf andere Weiſe die Berührung des eingeführten Schlachtviehs mit inländiſchem Vieh nicht verhindert werden kann. Die Seuchenverhältniſſe in den Nachbarländern laſſen nach dem mir vorliegenden techniſchen Gutachachten dieſe Berührung noch immer als gefährlich erſcheinen. Ich vermag daher zu meinem größten Bedauern auch den zweiten Vorſchlag, welcher auf die Gleichſtellung proviſoriſcher, einer amtlichen Aufſicht unterſtellter Schlacht⸗ räume mit den öffentlichen Schlachthäuſern Boſchent nicht olge zu geben. Eine Erörterung dieſes Vorſchlags wird chon dadurch ausgeſchloſſen, daß er die Anforderungen, welchen derartige Schlachträume zu genügen haben würden. nach keiner Richtung erkennen läßk. Nachdem gegenwärtig die Möglichkeit geſchaffen iſt, daß alle Städte, welche öffent⸗ liche Schlachthäuſer beſitzen, mit ausländiſchem Schlachtvieh ich verſorgen, ſcheinen mir die Befürchtungen von einem othſtande, welche in der Vorſtellung Ausdruck gefunden, nicht mehr berechtigt zu ſein. Die Wirkungen der eingetre⸗ tenen, Verkehrserleichterungen werden, wie ich nicht zweifle, auch in dem Bereich der Itzrem Verbande angehörigen Ge⸗ meinden bemerklich werden. Der Reichskanzler. J..: v. Bötticher.“ reererr 4A1s Saden. Karlsruhe, 28. Dez. Der Inhalt der neuen Brannt⸗ weinſteuervorlage iſt eine Enttäuſchung für die Kleinbrenner in Süddeutſchland und beſonders in Baden. Allerdings ſind kleine Vortheile hinſichtlich der Ausbeute⸗ verhültniſſe und des Zuſchlagſatzes an Stelle der Mate⸗ rialſteuer bei nichtmehligen Stoffen(16 ſtatt 20 Pfg.) eingeräumt worden. Allein die Hauptſache, welche von der badiſchen Regierung erſtrebt wurde, iſt in den neuen Beſtimmungen nicht enthalten, nämlich das Zugeſtändniß eines ſteuerfreien Branntweinhaustrunkes von jährlich 10 Liter reinen Alkohols. Allerdings hatte man ſchon zuvor befürchtet, es werde ſich eine Durchbrechung des Geſetzes im Sinne jener Steuerfreiheit nur ſchwer erreichen laſſen. Gleichwohl iſt die jetzige Vorlage für die ſüddeutſchen Kleinbrenner eine Enttäuſchung, weil eben grade die Ent⸗ richtung der Steuer für jene geringen häuslichen Brennerei⸗ erzeugniſſe es iſt, welche ihnen gegenüber dem früheren Zuſtande läſtig fällt und thatſächlich ſchwer wird. Mit Dank wird die Erleichterung hinſichtlich des Kartoffel⸗ brennens(vom 1. September ſtatt vom 1. Oktober ab) angenommen werden. Karlsruhe, 28. Dez. Mit Senugthuung ſtellt die Statiſtik der Einkommenſteuer feſt, daß ſeit 1885 die Zahl der einkommenſteuerpflichtigen Perſonen um 38,382 und das ſteuerbare Einkommen um 63,5 Mil⸗ lionen, der geſammte Steueranſchlag um 32 Millionen geſtiegen iſt. Dabei iſt von Intereſſe, daß der Prezentſatz der Zunghme bei dem Steuereinkemmen —— ———̃ —— 27—— Mittwoch, 31 Dezember 1890. 15,3 Prozent höher iſt als derjenige der Steuerpflich⸗ tigen, 12,1 Prozent, und daß die Steigerung am hoͤchſten iſt, nämlich 17,8 Prozent bei den Steueranſchlägen. Ob⸗ wobl nun hiernach, da die Anſchläge ſich bei den höheren Einkommen am wenigſten vermindern, die höheren Ein⸗ kommenſteuern bei der Zunahme am ſtärkſten betheiligt ſind, kann doch zugleich feſtgeſtellt werden, daß nach den ſtatiſtiſchen Zahlen der Schwerpunkt des Volkseinkommens in den unteren und mittleren Klaſſen zu finden iſt. * A1s heſſen. Darmſtadt, 27. Dec. Raſcher als bei früßeren Landtagen wird der Finanzausſchuß zweiter Kammer dieſes Mal ſeinen Bericht uüber den Hauptſtaatsvoran⸗ ſchlag zum Druck und zur Vertheilung unter die Abge⸗ ordneten zu bringen in der Lage ſein. Nachdem die vor⸗ läufigen Beſprechungen im Schooße des Ausſchuſſes und hier zunächſt mit der Reglerung ſchon vor dem Feſte ihren vorläufigen Abſchluß gefunden haben, ſind die ein⸗ zelnen Berichterſtatter augenblicklich mit den Entwürfen ibrer Berichte beſchäftigt, damit dieſelben in den von Montag, den 5. nächſten Monats an ſtattfindenden wei⸗ teren Sitzungen vorgetragen und feſtgeſtellt werden koͤnnen. Mainz, 29. Dez. Der ultramontane„Binger An⸗ zeiger“, das Organ der Herren Pennrich und Waſſer⸗ burg, welches im Kampfe gegen Herrn Nicola Racke das Vordertreffen bildet, kündigt dem Letzteren auf ſeine be⸗ kaunte Brochüre(vergl. Nr. 317 zweite Ausgabe u. Bl.) an, daß von den„zur Abwehr gezwungenen Hauptbe⸗ theiligten(das ſind Dr. Frank, Pennrich und Waſſer⸗ burg) alle bisher noch im Partei⸗Intereſſe beobachtete Zurückhaltung(21) bei Seite geſetzt und dem Herrn Racke die gebührende Zurechtweiſung in geeigneter Form und aller Gründlichkeit zu Theil werden wird.“ Wir glauben annehmen zu dürfen, daß Herr Racke dieſer „Zurechtweiſung“ mit aller Ruhe entgegenſehen darf. Aus Rheinheſſen, 28. Dez. Die landwirth⸗ ſchaftlichen Bezirksvereine unſerer Provinz hielten im Laufe dieſes Monats Ausſchußſitzungen, in welchen mauche nützliche Anregung gegeben wurde. Die Landwirthe von Oſthofen und Weſthofen beabſich⸗ tigen die Gründung einer Rübenzuckerfabrik zur beſſeren Verwerthung ihrer Zuckerrüben. Die Errichtung einer landwirthſchaftlichen Winterſchule in Worms wurde warm befürwortet. Der Bezirk Oppenheim beſchloß, bei den Behörden zu beantragen, daß in Rückſicht auf die Ausbreitunz der Maul⸗ und Klauenſeuche für jeden ſeuchefreien Ort ein Sachverſtändiger(Fleiſchbeſchauer) ernannt werde, welchem in Gemeinſchaft mit dem Bürger⸗ meiſter die Ausſtellung der Geſunk zeitsſcheine obliegt, da die Thierärzte anderweit ſo in Anſpruch genommen ſind, daß der Abſatz von Vieh zum Nachtheil für die Land⸗ wirthſchaft ſehr erſchwert iſt. Ferner empfahl der Bezirk Oppenheim für jede Gemeinde die Gründung eines O bſt⸗ bauvereins. Es ſoll dadurch hauptſächlich die ge⸗ meinſame Abwehr der Schädlinge und die Anſchaffung der paſſendſten Obſtbäume bezweckt und die beſſere Ver⸗ werthung des Obſtes angebahnt werden. Auch auf den Nutzen 05 Drainirung wurde mehrfach hingewieſen. * Ans Elſaß-Lothringen. Straßburg, 29. Dez. Die Beſetzung des Straß⸗ bur ger Biſchofsſtuhles geſtaltet ſich zu einem politi⸗ ſchen Ereigniß. Thatſache iſt, daß Direktor Fritzen der Candidat der deutſchen Regierung, Thatſache auch, daß er im Vatican persona grata iſt. Thatſache iſt aber ferner, daß man auf Hintertreppen und durch Hinterthüren im Vatican gegen Dr. Fritzen Stimmung zu machen ſucht, und zwar geſchieht dies von franzöſiſcher und elſäſſiſcher Seite. Die„Straß. Poſt“ betont, ſie könnte dieſe Angaben mit Namen und Zahlen beweiſen, wenn ſte nicht in dieſer Beziehung eben das Redactionsgeheimniß bände, das für den Journaliſten ſo maßgebend iſt, wie für den katholiſchen Prieſter das Beichtgeheimniß. Daß die franzöſiſche Diplomatie nicht offiziell in dieſer Beziehung vorgeht, iſt ſelbſtverſtändlich; ſoweit wir die diesbezüglichen Aeußerungen der Preſſe verfolgen können, iſt dies aber auch niemals behauptet worden. Auf den Umwegen der privaten Beziehungen u. ſ. w. läßt ſich da mehr thun, als auf amtlichem Wege. Was ſchließlich die Behauptung betrifft, die Ernennung eines Altdeutſchen werde im katholiſchen Elſaß verſtimmen, ſo iſt ſie für jeden, der die hieſigen Verhältniſſe kenn, eitel Huabug. Sie iſt wahr und falſch zugleich, WW b 2. Seite. iſt eine Ernennung denkbar, die allen willfommen würe Die Ernennung von Fritzen wird an gewiſſen Stellen und bei gewiſſen Perſonen verſtimmen: ganz gewiß. Aber welche Ernennung eines anderen Biſchofs würde nicht ebenfalls an gewiſſen Stellen und bei gewiſſen Perſonen vertimmen? Keine einzige! Die Knüttel, welche in der frauzöſtſchen Preſſe den Herren Dacheux, Ehrharbt, Frey, Ott u. ſ. w. gegen die Beine geſchleudert wurden, als man ſte für Candidaten der Regierung hielt, beweiſen das ſonnenklar für jeden, der Augen zum Sehen hat. Denn von wem gingen dieſe Angriffe aus? Der Vatican iſt klug genug, ſich das alles ſelbſt zu ſagen, und deß⸗ halb bleiben all dieſe Treibereien und Machinationen dort auch wirkungslos. ——— Aus Stadt und Fand. Maunheim, 30. Dezember 1890. * Hofbericht. Geſtern Vormittag empfing der Groß⸗ herzog den Staatsminiſter Dr. Turban zum Vortrag und nahm die Meldung von Oiftzieren entgegen. Nachmittags empfing derſelbe den Direktor des Gymnaſiumszu Heidel⸗ berg, Dr. Uhlig, und hörte dann die Vorträge des Geheime⸗ raths Freiherrn von Ungern⸗Sternberg und des Legations⸗ raths Dr. Freiherrn von Babo. Ernennung. Der Großherzog hat auf Wunſch des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin die Gräfin Her⸗ mine von Kageneck zur Hofdame der Erbgroßherzogin auf den 1. Januar 1891 ernannt. „ Prinz Carl von Baden dankt in einem an die Blätter gerichteten öffentlichen Schreiben für die zuhlreichen Beweiſe freundlichen Mitgefübls, welche ihm während feiner letzten Krankheit von nah und fern zu Theil wurden. Die fünzklaſſige höbere Bürgerſchule in Eber⸗ hach iſt laut Ner n im„Berordnungsblatt des Großh. Oberſchulraths“ in Jolge einer Organiſationsverän⸗ derung unter die Höberen Bürgerſchulen mit dem Lehrplan der Realſchulen und mit Unterricht in der lateiniſchen Sprache für freiwillige Theilnebmer aufaenommen worden. Die Wiederwahl des Dekans Nüßle zum Dekan zer Evangeliſchen Diözeſanſynode Mosbach iſt vom Ober⸗ kirchenratb beftätigt worden. Vornahme von Erhebungen. Eine Bekauntmachung des Oberſchulraths beauftragt ſämmtliche Ortsſchulbehörden des Großherzogtbums, im Januar des künftigen Jahres äber die in ibrer Gemeinde vorhandenen, im Alter der Volksſchulpflichtigkeit befindlichen, blinden, taubſtummen und epileptiſchen Kinder genaue Erhebungen zu machen. Telegraphenberkehr. Der„Reichsanzeiger“ veröf⸗ fentlicht eine Bekanntmachung betreffend die Ermäßigung der Telegraphengebühren im Verkehr mit Schweden, Norwegen, Griechenkand und Bulgarfen vom 1. Januar nächſten Jahres 2b. Dieſe erfreuliche Verkehrserleichterung iſt eine Folge der Beſchlüſſe des im Laufe dieſes Jahres in Pgris vereinigt geweſenen Telegraphenkongreſſes. ANehnliche Erleichterungen werden infolge dieſes Kongreſſes, wie man uns von zuſtän⸗ diger Stelle mittheilt, auch im Telegraphenverkehr mit Frank⸗ reich, Rußland, Spanien und Porkugal eintreten, und zwar zum 1. Juli 1891, da die bezüglichen Ratifikationen nicht eher herbeigeführt werden können. „Telephoniſcheß. Aus der amtlichen Bekanntmachung Aer die Telephonanlage in Speper iſt zu entnehmen, daß Speper ſofort mit Ludwigshafen, Mannbeim, Heidelberg und Kaiſerslautern in Verbindung tritt, ebenſo mit Neuſtadt und Pirmaſens, ſobald in dieſen Städten die lokale Einrich⸗ kung getroffen und die Verbindungsleitung hergeſtellt iſt. Limes⸗Konferenz. Aus Heidelberg wird unterm 29. d. geſchrieben: Am geſtrigen Sonntag ſind zu Heidel⸗ herg in der Univerſitätsbiblisthek die Vertreter von Preußen, Hahern, Württemberg, Baden und Heſſen, ſowie die der Akademien von Berlin und München zuſammengetreten, um, dem Auftrag dieſer Regierungen entſprechend, für die ein⸗ Erforſchung des römiſchen Limes in Deutſchland orſchläge und Koſtenveranſchlagungen aufzuſtellen. An⸗ ggeſend waren folgende Herren: Profeſſor Brun n⸗München, Kreisrichter a. D. Conrady. Miltenberg, Profeſſor Her⸗ og Tübingen, Baumeiſter Jacob„Friedrich ofer⸗Barmſtadt, Major pon gescynski vom Gro⸗ 17 Generalſtab in Berlin, Profeſſor M ommſen⸗Berlin, rof. H. Niſſen⸗Bonn, Finanz⸗Ralh Paulu 8⸗Stuttgart, eh. Hofrath Wagner⸗Karlsruhe, Prof Zangemeiſter⸗ eidelberg. Generalmaſor a. D. Karl Popp in Müuchen, urch Krankheit verbindert hatte, dem Auſftrag ſeiner Regier⸗ Aud zu entſprechen, ſeine Aufſtellungen ſchrifklich eingeſandt. Die Vexrſammlung beſchloß, die Niederſetzung einer aus Ver⸗ tretern der fünf Staaten und der beiden Akademieen zu bil⸗ denden Kommiſſion zu beantragen und die Leitung der Ar⸗ peiten ſelbſi zweien Birigenten, von denen der eine Archäo⸗ ſog oder Architekt, der andere Militär iſt. und unter dieſen ziner Anzahl von Strecken⸗Kommiſſaren zu übertragen. Für die Ausführung dieſer gemeinſamen Erforſchung der römi⸗ ſchen Grenzanlagen wurde ein Zeitraum von fünf Jahren in Ausſicht genommen.— In der Verſammlung herrſchte ——— Von Ernſt Kreowski. (Schluß.) Rieke hatte das Annerl zur Schule gebracht und war wieder dabeim. Lanaſam und wie zagend ſauken einige Flocken hernieder; die Erde war wie mit weißen Sternen beſät. Aber allmählich bildete ſich eine feine dünne Schneedecke. Es begann windig der Schnee fiel dichter und dichter und gegen ittag erboh ſich ein ungeheurer Sturm, der wahre Schnee⸗ wolken vor ſich her trieb. Die Stunden verſtrichen langſam. Rieke ſah zum Fenſter hinaus voller Erwartung, ob das Wetter nicht doch endlich nachlaſſen werde. Mitiag war längſt vorüber; aber lauter 95 der Sturm und böher und dichter wuchs und fiel der nee. Rieke ſtellte das Eſſen für Görg und für das Annerl ſorgſam in die warme Ofenröhre, legte noch Torf im Ofen hach, damit es ja recht warm ſei wenn ſie alle erfroren heim⸗ kämen, und nachdem ſie den Schlüſſel wie ſonſt unter die Schwelle gelegt hatte, machte ſie ſich mit einem„Gott be⸗ foplen“ auf den Weg zur Schule. Es ging zwar ſchwer vor⸗ wärts, weil ihr der Wind den Schnee ins Geſicht trieb; allein ſie kämpfte ſich durch bis an Ort und Stelle. Zwar rieth ihr der Lehrer ernſtlich ab vom Heimgang; ſie könne ja ein wenig verztehen, vielleicht möchte ein Bauer Mitleid haben und ſie beide nach Hauſe fahren. Aber ſie wehrte lächelnd ab: Sie wäre ja ſtark und könne überdies den Weg nicht ver⸗ kehlen, weil es noch heller Tag. Und dann, was würde ihr Manm ſagen, wenn er beim käme und ſie nicht fände! Und das Annerl freute ſich ſchon ſo ſehr auf den Pfefferkuchen, oder ſonſt etmas das der Vater ihr jedesmal aus der Stadt mitbrachte. Sollte Rieke da ſäumen? Sie nahm alſo ihr Aunerl an der Hand und nachdem der Lehrer ſie beide dem Sehus des Hlmmels anbefohlen hatte, ſchritten ſie rüſtig hin⸗ aus in den Sturm und Schnee. äre? — Senesal-Anzeiger. ſowohl über die Ziele als über die Wege v llige Ueberein⸗ ſtimmung, als deren beſter Ausdruck gelten kann, daß auf Grund der vorher getroffenen ſorgfältigen Vorbereitungen die ganze Verhandlung in wenigen Stunden erledigt war. Die Anweſenden waren durchaus in gehobener Stimmung in Folge der Ausſicht, daß nach der Einigung des deutſchen Volkes auch dieſes nationale Werk jetzt endlich zur Aus⸗ führung kommen ſoll. Beſitzwechſel. Herr Commercienrath Wilh. Keöſter in Heidelberg verkaufte ſeine dort belegene Villa(Leopold⸗ ſtratz 4) an Herrn Dr. G. Toepke um den Preis von 105,000 Mark. „ Der Werth der Dr. Koch'ſchen Eutdeckung für die Vietzzucht. Obermedizinalrath Dr. Lydtin in Karls zuhe veröffentlicht in den„Thierärztlichen Mittheilungen“ einen Auffatz, in welchem er auf den überaus hohen Werth der Koch'ſchen Entdeckung für die Thierzucht hinweiſt, ſofern durch entſprechende Verſuche an Rindern und Schweinen, insbeſondere an exſteren, nachgewieſen werden kann, daz durch Einimpfung der Lympbe das Vorhandenſein oder Nichtvor⸗ handenſein der Tuberkuloſe zweifellos feſtzuſtellen iſt. Die Herlung tuberkulöſer Tuiere durch Lymphe wird der Landwirth nicht wohl verſuchen, denn er hat kein Jutereſſe, ein einmal als tuberkulös erkanntes Thier, ſelbſt wenn es geheilt werden könnte, fortzuerhalten oder gar zur Zucht zu verwenden. Durch ſichexes Feſtſtellen der vortandenen Tuberkaloſe mittels des Koch'ſchen Mittels würden dagegen allein ſchon die größten Vortheile erzielt, nämlich: 1) leichtere Einführung geſetzlicher Mittel zur Be⸗ kämpfung und Ausrottung der Tuberkuloſe. 2) Erleichterung der Viehverſicherung durch rechtzeitiges Erkennen der Krank⸗ heit und Ermöglichung der Benutzung des Fleiſches. 3) Die Zuchten von kuberkulöſen Thieren zu befreien. 4) Verhinder⸗ ung der Verwendung der tuberkulbſen Thiere als Milch⸗ thiere. 5) Vermeidung von Währſchaftsſtreitigkeiten(Verkauf tuberkulöſer Thiere ohne Wäorſchaft, tuberkulbs verdächtiger mit Währſchaft, alſo vortheilhafter.) 6) Vereinfachung der Mährſchaftsſtreite wegen Tuberkuloſe, weil nicht mehr in allen Fällen Schlachtung nöthig fallen würde, was vielfach einer Beſeitigung der Uebervortheilung des Verkäufers durch ſchlaue Händler oder Metzger gleichkommt. In den hieſigen Häfen überwintern gegenwärtig 14 Rad⸗ und Schraubendampfer, 247/ Segelſchiffe und eiſerne Schleppkähne und 84 ſonſtige Fahrzeuge. Die Zahl iſt eine verhältnißmäßig geringe, was ſich aus dem Umſtande erklärt, daß viele Schiffe, welche hierher mit Ladung beſtimmt waren, auf der Reiſe von der Kälte überraſcht wurden und deßhalb in andern Häfen Schutz ſuchen mußten. So liegen in Ruhr⸗ ort faſt 1000 Schiffe und Schleppkähne, * Eisſpreugung. In der Nähe der Neckarbrücke wurde geſtern Nachmittag mittels Dynamit das Eis geſprengt; dieſe Maßregel iſt jedenfalls zum Schutze des Strompfeilers porgenommen worden. Die Brücke war aus dieſem Grunde für den Verkebr auf eine halbe Stunde geſperrt, „Die Kaufmänniſche Geſellſchaft„Merkur“ hielt am 2 Weihnachtsfeiertage, Abends 6 Uhr beginnend, in der „Goldenen Gerſte“ ihre diesfährige Weihnachtsbeſcheerung, perbunden mit Gabenverlooſung, ab, welche ſo zahlreich be⸗ ſucht war, daß viele Eingeladene wegen Platzmangel umkehren mußten. Das Programm beſtand in Couplets, einem kleinen Einakter und Klaviervorträgen. Die Vortragenden ernteten lebhaften Beifall. Erſt in ſpäter Mitternachtsſtunde trennten ſich die Erſchienenen mit dem Bewußtſein, einen genußreichen Abend perlebt zu haben. Der Verein für klafſiſc 0 S 9 U Joffes'p 8 Urg L Doch mittags 4 Uhr in der Trinitatiskirche zwei Ehbre zum Vor⸗ trag bringen; a. den Choral:„Gott iſt und bleibt getreu“ elddeh S. Bach, b. den 43. Pfalm, achtſtimmig, von Men⸗ elsſohn. Zwei Jahre hat ein Brief gebraucht, der von Wall⸗ halben an einen Herrn in Ludwigshafen aufgegeben war, bis er in die Hände des Adreſſaten gelangte. Der Brief wurde unterm 30. Dezember 1888 in Wallhalben aufgegeben und iſt vorgeſtern, am 28. Dezember 1890, dem Empfänger in Lud⸗ wigshafen zugeſtellt worden. Dem Ausſeden nach muß der Brief in irgend einem ſtillen Winkel der Aufgabeſtation ge⸗ ruht haben, bis er dort vielleicht durch einen Zufall wieder an's Tageslicht kam; denn er trägt den Abgangsſtempel vom 27. Dezember 1890. . Gedenket der Bögel. Aus verſchiedenen Orten wird gemeldet, daß die Schulkinder in letzter Zeit ſeitens des Lehrerperſonals wiederholt ermahnt worden ſind, zu Hauſe Futterplätze für Vögel einzurichten. Auch ſeitens der Bürgermeiſterämter wurden in öffentlicher Bekanntmachung Ermahnungen an die Bewohner gerichtet, Futterplätze in den Gehöften ꝛc. anzulegen und die Vögelchen durch Zuwerfen von Tiſchabfällen, Broſamen und Fruchtkörnchen zu erquicken, ferner wurde darauf hingewieſen, daß das Anbringen von ſogenannten Meiſenkäfigen nicht nur ſtrafbar, ſondern daß es auch arauſam und ruchlos iſt, die Vögelchen in dieſer harten Winterszeit ihrer Freiheit und ihres Lebens zu berauben. Mbchten doch an allen Orten ähnliche Ermabnungen an die Bürgerſchaft und die Schuljugend gerichtet werden, damit die ſo äußerſt nützlichen Singpbagelchen in dieſer harten Winters⸗ zeit gegen Hungerstod geſchützt werden. Sie bringens ſpäter wieder vielfältig ein. Tödtlicher Unglücksfall. In Neckarau ſtürzte an Steffens war zwar müde aber voller Freude nach Hauſe gekommen, denn der Rechtshandel vor Gericht war zu ſeinen Gunſten entſchieden worden.„Wie wird ſich Rieke und das Annerl freuen“, ſagte er.„Aber daß ſie noch nicht da find? Gut, ich geh' ihnen entgegen.“— Geſagt, gethan. Schon dunkelte es, als Steffens ſich auf den beſchwerlichen Weg machte. Nachdem er ſich eine Strecke durchgearbeitet hatte, drohten ihn die Kräfte zu verlaſſen; aber ein mit jedem weiteren Schritte ſich ſteigerndes Angſtgefühl riß ihn vor⸗ wärts. Er ſpähte rechts und links, er rief laut ſeines Weibes Namen; allein er ſah kein menſchliches Weſen und börte 5 menſchliche Stimme, nur über ſich den heulenden Schnee⸗ urm.— Keuchend und in Anaſtſchweiß gebadet, kam er im Dorfe an. Kaum aber vernahm er, daß Rieke und das Annerl ſchon vor mehr als zwei Stunden den Heimweg angetreten gätten, ſo rannte er mit dem Verzweiflungsſchrei:„Mein Weib, mein einziges Kind— im Schnee vergraben! Leute! Leute! Rettet! Rettet!! davon. Der Schrei wurde gehört. Schon nach wenigen Minuteu ſauſte ein mit mehreren Män⸗ nern— darunter der Lehrer und Steffens— beſetzter Schlitten in raſender Eile zum Dorfe hinaus. Mit Laternen und Schneeſchaufeln durchſuchte man in der Richtung nach Steffen's Haus das ganze Feld kreuz und quer; allein nichts war zu entdecken. Da— nicht gar weit vom Hauſe und etwas ſeitwärts vom Fußſteig— gewahrte man einen dunklen Gegenſtand. Es war der Zipfel von einem Tuch. Haſtig wurde der Schnee weggeräumt und da ſand man dann in kauernder Stellung Steffen's Weib und Kind. Die Mutter hielt das Annerl, welches die Hände ſromm wie zum Gebet gefaltet hatte, krampfhaft an der Bruſt, wie um es mit ihrer Wärme und mit ihrem Hauche zu beleben. Beide waren ſteif und kalt und anſcheinend ohne Lebenszeichen. In die Stubenwärme gebracht, kam Rieke hald wieder zu ſich; ſie ſchlug einmal die Augen auf, aber verſank augen⸗ blicklich in einen todtähnlichen Schlaf, aus dem ſie erſt nach e. Kirchenmuſik wird in Mannheim, 31. Dezember. einem Nehau ein 19 Jaßre alter Zimmet mann von Schwetzingen aus beträchtlicher Höhe herab und war ſofort eine Leiche *Berunglückt. Zwiſchen Wieblingen und Friedrichs⸗ feld verunglückte vorgeſtern auf dem Abend um 8 Uhr 40 von Heidelberg abgegangenen Zuge ein Schaffner aus Frei⸗ burg. Derſelbe wurde todt aufgefunden. Schwere Körperverletzung. In Qs wurde geſtern ein dort wohnhafter Kutſcher von einem überm Neckar woh⸗ nenden Taalöhner derart mit einem gefüllten Waff reimer 0 Kopf geſchlagen, daß er eine ſchwere Verletzung erlitt. *Unfall. Auf dem Trottoir inJ 1 wurde geſtern Abend ein in H 3 wohnhafter Mann aufgefund⸗ n, welcher ein Bein gebrochen hatte und ſich deshalb nicht fortbewegen konnte. Derſelbe wurde in ſeine Wohnung verbracht, * Tabakbericht. Kürzell, 28 Dez Der diesjährige Ertrag an Tabak wird für die hieſige'meinde auf unge⸗ fähr 3000 Zentner geſchätzt. Derſelbe wurde an verſchiedene Käufer um den Preis von 26—28 M. abgegeben. Das Ab⸗ wiegen hat bereits ſeinen Anfang genommen.— Hagen⸗ bach(Pfalz) 27 Dez. Der Tabak, etwa 1700 Zentner iſt in hieſiger Gemeinde bis auf einen kleinen Reſt verkauft. Der Preis bewegte ſich nach dem Berichte zwiſchen 23 und 26 M. pro Zentner. Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 31. Dezbr. Die allgemeine Wetterlage hat noch keine weſentliche Aende⸗ rung erfahren. Ein ſtarker Hochdruck, deſſen Kern mit über 785 mm Parometerſtand über der mittleren Oſtſee liegt, be⸗ hauptet ſeine Herrſchaft über ganz Mitteleuropa. Ein ſchwaches Minimum liegt über dem Golf von Biskava und verurſacht auch in Süddeutſchland ein langſames Zurückgehen des Barometers, anderſeits aber auch fortgeſetzt öſtliche bis nordöſtliche Winde, welche ſcharfen Froſt und heiteres Wetter im Gefolge haben, Demgemäß wird das alte Fahr ſchließen und das neue beginnen mit fortgeſetztem ſcharfem Froſt und nach Ucherwindung der Fruübnebel en den Niederungen) mit hellem Wetter. Solange nicht im Nordweſten ein Luftwirbel auftritt, der nach der Oſtſee wandert, iſt an einen Witterungs⸗ umſchlag nicht zu denken und das gegenwärtige Wetter dürfte vorausſichtlich die ganze Woche hindurch anhalten. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 30. b Morgens 7 Uhr. Hoͤchße und nieberſſe Tem⸗ Thermometer 1* an in Celſius e peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Marximum Minimum 756.0—134—13.7 N 3—.6— 10.8 0 Windſtille; 1: ſchwacher Zuftzug; 2; etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm; 10: Orien. Aus den Graffherisgthumt. K. Friedrichsfeld, 27. Dez. Geſtern Abend bielt der Geſangverein„Liederkranz“ im Gaſtyhaus zur„Krone“ hier eine Weihngchtsfeier mit Gabenverlooſung ab, zu welcher der verdienſtvolle Dirigent des Vereins, Herr Hauptlebrer Sponagel, ein ſehr gewähltes Programm aufgeſtellt batte, das die zablreichen Theilnebmer in hohem Maaße befriedigte. Eröffnet wurde die Feier durch eine ſchwungvolle Anſprache des Vexeinsdirigenten, unter deſſen Leitung die beiden Auim⸗ migen Chöre„Hymne an die Nacht“ und„des Sängers Sonntagsfeier“ in recht anſprechender Weiſe zur Geltung gebracht wurden Den Glanzpunkt des Abends bildeten jedoch unſtreitig drei Nummern für Violine und Klavier, vorge⸗ tragen von Herrn Lehrer Schlez hier und dem kleinen 11jährigen Karl Sponagel. Die beiden Vortragenden 2 750 lebhaften Beiſall und mußten ſich zu einer Zugabe Nußloch, 29. Dec. Auch hier haben die zwei Bitt⸗ ſchriften an den Reichstag und Bundesrath gegen Wieder zu⸗ laſſung des Jeſuitenordens zahlreiche Unterſchriften gefunden. Möge der Erfolg dieſer Petitionen ein günſtiger ſein! ? Von der Bergſtraße, 29. Dee. Der Jahresſchluß ſteht vor der Thüre und nöthigt nicht blos den Kauf, und Geſchäftsmann Bilanz zu ziehen. ſondern veranlaßt auch jeden ſorgſamen Hausvater einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen und ſeine Einnahmen mit den Ausgaben zu vergleichen. Thun dies unſere Landwirthe, ſo müſſen ſie das abgelaufene Jahr 1890 zu den beſſeren Jahrgängen rechnen. Die Entwickelung der Bodenerzeugniſſe war im Ugemeinen eine günſtige und dem entſprechen die Ernte befriedigend, was beſonders von den Halmfrüchten und Futterge wächſen geſagt werden kann, wenn auch die Runkel⸗ und Stopp lrüben kaum mittelmäßigen Ertrag lieferten; doch war und iſt kein FJuttermangel vorhanden. Auch die Handelsgewächſe, beſon⸗ ders die Hopfen, erzielten eine günſtige Einnahme, ebenſo der Sandblättertahak, und dürfte der noch unter Dach dängende Tabak bei gönſtiger Abnahme einen annehmbaren Preis er⸗ halten. Leider hat die Obſternte wenig Ertrag geliefert, mit Ausnahme der Kirſchen und Zwetſchgen, die in manchen Ortſchaften eine bedeutende Einnabmsquelle waren. Auch der Traubenherbſt war nicht ganz ungünſtig. Möge auch das Jahr 1891 ein reichgeſegnetes, ein Friedensjahr ſein! *Alus dem Kraichgan, 29. Dez. Ein unheimlicher Gaſt erhält ſchon ſeit Wochen, beſonders in der Gemeinde Gochsheim, die Gemüther in Angſt: die Diphtheritis. Die⸗ ſer bösartigen Halskrankheit ſind in Gochsheim ſchon viele Kinder zum Opfer gefallen. In den letzten Wochen waren daſelbſt faſt jeden Tag ein oder zwei Beerdigungen, und zwar ſtarben Kinder im Alter bis zu 8 Jahren. Die Weih⸗ ———...——.———— einigen Tagen erwachte. Aber das Annerl blieb trotz aller Belebungsverſuche ſteif und kalt, es war— todt. Auch des Vaters Rütteln und herzbrechendes Rufen konnte es nicht mehr erwecken. Und als es am dritten Tage darnach zwei Männer hinaustrugen auf den Friedhof, vermochte der ſchmerzgebeugte Vater ihm nicht einmal das Geleite zu geben, er mußte am Krankenbette ſeiner Rieke verbleiben. Dieſe verfiel in ein hitziges Nervenſieber und rang wochen⸗ und monatelang zwiſchen Tod und Leben. Der Winter ver⸗ ging darüber. Erſt mit den lauen Früblinaslüften erwachten ihre Lebensgeiſter wieder. Aber der ausgeſtandene Schrecken und die laugwierige Krankheit hatte ihr Haar gebleicht und ihre Lebensfreude auf immer gebrochen. —.!-!!(:!.. hh.————————˙—⅛¾ Seither alle Jahre, wenn der erſte Schnee kommt, ge⸗ denken die beiden Alten des traurigſten Ereigniſſes in ihrem Leben. Und ſie können ſich dann nicht ſatt genug erzäblen von ihrem guten Annerl, wie fleißig es war und wie hübſch es die Sprüche und Liedchen herſagen konnte, die es in der Schule gelernt hatte. Und Rieke ſagte dann jedesmal trau⸗ rig:„Ach, lebte doch unſer Annerl! Wie würde es arbetten und uns im Alter pflegen. Wir haben ja gar ſo Niemanden, Ach, warum mußte es doch ſterben———“ Der alte Steffens deutet dann immer mit der Hand nach oben und ſagt tröſtend:„Meinſt Du nicht, Rieke, daß unſer Annerl nicht viel beſſer aufgehoben iſt im Himmel? Der Herr hat es gegeben, der Herr bat es genommen, der Name des Herrn ſei gelobt!!—„In Ewigkeit, Amen!“ bekräftigt Rieke und Beide begeben ſich wieder getröſtet zur Nachtrute. Draußen ſeat der Schneeſturm ſauſend über die Felder. In der Hütte drinnen waltet der Geiſt frommer Ergebung und göttlichen Friedens. daß ihm von dem in Mannheim, 81. Dezember. Seneral⸗Anzeiger. 3. Seite. nachtsfreude iſt in vielen Familien dadurch ſehr getrübt Worden. „Radolfzell, 29. Dez. Der Zeller See bezw. Unterſee iſt zum allgemeinen Schlittſchuhlaufen freigegeben worden. “ Willingen, 29. Dez. Das hieſige Gaſthaus zum Engel iſt von einer Aktiengeſellſchaft erworben und zu einem kathol. Geſellenhaus umgewandelt worden; es wurde daſelbſt ein neuer Geſellſchaftsſaal errichtet. Der bisherige Wirth ⸗ ſchaftspächter des Geſellenhauſes iſt einige Tage zuvor wieder abgezogen, weil er als ſolcher ſeine Rechnung nicht gefunden hat; nun wird's aber nicht mebhr fehlen können. * Kleine Mittheilungen. In Bretten wurde die auf ſtädtiſche Koſten erhaute Turnhalle dem dortigen Turn⸗ verein in feierlicher Weiſe übergeben. An der Feſtlichkeit nahm u. a. der geſammte Gemeinderath Theil.— Auf dem Wege von Eppelheim nach Wieblingen wurden von rohen Buben ca. 20 junge Obſthäume niedergeriſſen. Es wäre der Wunſch aller Beſchädigten, daß die Veranſtalter dieſer buben⸗ haften Roheit recht bald ermittelt und exemplariſch veſtraft werden.— In Hardheim brach während des Hochamtes in der Behauſung des Küfers Weinmann Feuer aus. Die Hausbewohner waren in der Kirche. Durch ſofortiges Ein⸗ greifen blieb das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt. Der Schaden mag etwa 600 M. betragen.— In Eppingen ſtürzte Max Bär von Mülbach. Sobhn des Kaufmanns A. Bär allda, von einem drei Stock hohen Getreidemagazin in den Hof, wobei er beim Herunterfallen den Kopf an ein böl⸗ zernes Thor aufſchlug. Die Verletzungen ſind nicht unbe⸗ deutend.— In Kirchheim wurde letztzin dem 48 Jahre alten Peter Kocher von dort, in einer Wirthſchaft ein Bier⸗ glas auf den Kopf geſchlagen. Der Schlag muß mit großer Wucht geführt worden ſein, denn die dadurch bewirkten Ver⸗ letzungen führten den Tod des Kocher herbei. Pfältiſch-Heſliſche Rachrichten. Ludwigshafen. 29. Dez. Der Reſtaurateur Heß gahier, welcher, wie kürzlich gemeldet, zuerſt ſeine Frau mit Todtſchießen bedrohte und ſich dann ſelbſt eine Schußwunde beibrachte, iſt geſtern geſtorben. „Eushbeim, 29. Dez. Hier verunglückte ein Fabrik⸗ mädchen von Selbach. Daſſelbe ſaß in der Nähe des Ofens. Plötzlich xplodirte derſelbe unter fürchterlichem Krachen. Die auf dem Ofen ſtehende Kaffeekanne flog an die Decke des Zimmers, dem Mädchen aber fuhr ein Stück Eiſen neben dem Auge in den Kopf, daß das Auge hervorquoll. Die er⸗ ſchreckten Bewohner fanden das Mädchen bewußtlos auf dem Boden liegen. Das Auge wird ausgenommen werden müſſen, damit das andere erhalten bleibt. 4 Königsbach, 29. Dez. Der bereits in den 70er Jab⸗ ren ſtehende Winzer Seb. Herfel von hier, welcher ſich dieſer Tage in die Scheune ſeines Tochtermannes Stephan Erlenwein begab, ſtürzte von dieſer ſo unglücklich herab, daß er an den erlittenen ſchweren Verletzungen geſtorben iſt. Pirmaſenz, 28. Dez. Der verheirathete Friedri Gottſchall, welcher geſtern Abend, ein Fäßchen Bier au dem Rücken tragend, von dem Gaſthaus„Zur Burg“ noch dem Kloſter tragen wollte, fiel im Hofe daſelbſt ſo unglück⸗ lich, daß er nach 10 Minuten todt war. *Nieder⸗Olm, 28. Dez. Ein Mainzer Einwohner, der von hier nach Hauſe fahren wollte, rutſchte beim Auf⸗ fieigen auf das Trittbrett aus und fiel ſo unglücklich zu Boden, Gang befindlichen Zug beide Beine überfahren wurden. Der Verunglückte iſt inzwiſchen ge⸗ florben. Michelſtadt, 29. Dez. Heute Vormittas verſtarb da⸗ dier nach langem, ſchweren Leiden Herr Fabrikant Guſtav dOrville im 45. Lebensjahre. Es iſt wahrlich ein ſchwe⸗ ilie d Orville in der —4 res. Schicklal, welches die hieſige 25 kßſen eit heimgeſucht hat: innerhalh vier Jahren find die drei einzigen Brüder im kräffioſten Lebensalter von vierzig und einigen Jahren von dem Tode worden!— Auch der heute Verblichene war ein Ehrenmann in des Wortes weiteſter und ſchönſter Bedeutung, deſſen Andenken 190 1 bleiben wird. Möge ihm die Erde eicht ſein Worms, 29. Dez. Auch die hieſigen Lehrer baben eine Petition an die Stadt gerichtet, in welcher ſie um Auf⸗ und anderweite Regelung ihrer Gehaltsverhältniſſe erſuchen. In dieſer Eingabe wird gebeten, die Berechnung der Dienſtzeit der Lehrer und Lehrerinnen nicht vom Tage ihrer definitiven Anſtellung, ſondern, wie es anderwärts der e iſt, vom Tage der Schlußprüfung an beginnen zu laſſen. ie Bitte um Erhöhung der Be wird mit der in den letzten Jahren eingetretenen Vertheuerung aller Lebens⸗ mittel motivirt und dabei auf das vom Staate bezüglich der Vandlehrergehälter gegebene Beiſpiel und die bereits ſtattae⸗ habten Aufbeſſerungen in den Städten Mannheim, Ludwigs⸗ hafen und Karlsruhe hingewieſen. Endlich wird um eine ausreichendere Beſoldung auch der Schulverwalter und Schul⸗ verwalterinnen nachgeſucht. Mainz. 28. Dez. In der Koppſtraße ſtürzte ein brennender Chriſtbaum um und auf ein zehnjähriges Mädchen. Die Haare deſſelben fingen Feuer und nur der Beſonnenbeit eines Dienfimädchens, welches dem Kinde ein Tiſchtuch um den Kopf wickelte und ſo das Feuer erſtickte, iſt es zu danken, daß das Kind weiter keinen Schaden erlitt. Die Mutter des Mädchens, welche zugegen war, war vor Schreck ſo gelähmt, daß ſie ſich erſt nach einiger Zeit erbolt hatte. Ein Kampf um's Daſein. Ametikaniſcher Noman, frei bearbeitet von Max v. Weißenthurn. Nachbruck verboten. Fortſetzung.) Wie gebt Dir's, Elly, wie gebt es den Andern?“ fragte er lelchthin und nur der eine Gedanke durchzuckte mit pein⸗ licher K— 1 3 irn:„Dies iſt das Weſen, welches mich von Edith trennt!“ 4 be war nicht unfreundlich, aber ſo voll Kälte und Gleich⸗ giltigkeit, daß das Herz des jungen Weſens zu erſtarren ſchien; er blickte erſtaunt empor, als ſie immer noch kein Wort der Entgegnung fand. „Sind Alle wogl, Ely?“ „Ja!“ erwiderte ſie mlt heiſerer Stimme, er aber achtete deſſen nicht. „Ich habe nur kurze Zeit, Elly,“ fuhr er fort, die Uhr e„wir thun wohl am Beſten daran, ſofort vom eſchäftlichen zu ſprechen!“ 5 bin bereit!“ „Vielleicht bleibe ich mehrere Jahre abweſend, denn es ziebt mich ja nichts Beſonderes nach England zurück, doch wünſche ich, daß Du während meiner Abweſenheit keinerlei feh g 1* „Du biſt ſehr ig! 8 5 Haſt Du ſrgend einen Beſchluß gefaßt, in welcher Weiſe Du Dir Dein Leben einzutheilen gedenkt̃??. Sein Ton klang ſo kalt, ſo fremd und geſchäftsmäßig, daß ſie am liebſten hätte laut aufweinen mögen, doch mit ge⸗ waltſamer Anſtrengung gelang es ahr, ſich zu beherrſchen, „Ich habe einen Plan entworfen, den ich gerne befolgen möchte, wenn er ſich Deiner Billigung erfreut; um meinem Mang l an Benehmen nachzuhelfen, möchte ich gerne zur Schule gehen!“ Beluſtigt blickte Hugo Alice an. *Kleine Mittßeilungen. In Edenkoben brannten Scheuer und Stall des Ackerers Valentin and von Ven⸗ ningen vollſtändig nieder. Das Gebäude ſtand glücklicher⸗ weiſe etwas getrennt, ſonſt hätte das Feuer, das reichliche Nahrung in den Stroh⸗ und Futtervorräthen fand, weitere Ausdehnung angenommen; mit knapper Noth konnte noch das Vieh gerettet werden.— In Hasloch brannten am Samſtag die Nebengebäude der Bahnwartswohnung Poſten Nr. 121 der Bahnmeiſterei Schifferſtadt Hasloch vollſtändig nieder. Der Inhaber des Poſtens iſt verſichert. Das Wohngebäude ſelbſt iſt, trotz des herrſchenden ungünſtigen Windes, verſchont geblieben.— In Pirmaſens begeht am 31. Dezember Herr Peter Frank ſen. mit ſeiner Gattin Katharina geb. Schmitt das Feſt ſeiner goldenen Hochzeit.— In Worms fiel ein ſtädtiſcher Arbeiter, welcher im Walde mit Holzmachen beſchäftigt war, von einem Baum in die geſpaltene Gabel eines andern Baumes und blieb mit einem Arm hängen. Nur mit großer Anſtrengung konnte der Mann erſt nach mehreren Stunden aus ſeiner gefährlichen Lage befreit wer⸗ den.— In Gonſenheim ſtahlen zwei Taglöhner eine ge⸗ bratene Gans. Bei der Theilung wurden ſie aber von einem Gendarmen ertappt und der eine verhaftet, während der andere durchging; dieſer wurde geſtern verhaftet. Gerichtszeitung. Maunheim, 22. Dez.(Strafkammer II.) Vor⸗ fitzender: Herr Landgerichts⸗Direktor Dr. Cadenbach. Duffur der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt uffner. 1) Der Taglöbner Anton Herd und deſſen Ebefrau, beide in Mannheim, waren wegen Hausfriedensbruches und Körperverletzung vom hieſigen Schöffengericht zu je 16 Tagen Gefängniß verurtheilt worden, weil dieſelben in Folge vor⸗ ausgegangenen Streites am Abend des 15. Okt. d. Is. in die Küche der Eheleute Dutzi, die mit ihnen im gleichen Hauſe wohnen, eindrangen und die da allein anweſende Ehefrau Dutzi mit Fauſtſchlägen trakirten. Auf die von den Eheleuten Herd eingelegte Berufung hin, die Rechtsanwalt Dr. Katz begründete, wird die oben genannte Strafe heute auf je 10 Tage Gefängniß herabgeſetzt.— 2) Die Berufung des Schuh⸗ machers Bernhard Moll von Wallſtadt, der in einem dor⸗ tigen Wirthshauſe den als Privatkläger auftretenden Land⸗ wirth Scholmeyer des Meineides bezichtigt hatte und deß⸗ halb vom hieſigen Schöffengericht wegen Beleidigung zu einer 5tägigen Gefängnißſtrafe verurtheilt worden war, wird als unbegründet verworfen.— 3) Das hieſige Schöffengericht batte dem Viehhändler Max Wollenberger von Heilbronn wegen Uebertretung veterinärpolizeilicher Vorſchriften 25 M. Geldſtrafe diktirt. Letzterer ließ ſedoch gegen dieſes Urtheil durch Rechtsanwalt Dr. Stagdecker Berufung einlegen, die heute als begründet erklärt wird und zur Freiſprechung Wol⸗ lenberger's führte. Derſelbe war beſchuldigt, am 31. Auguſt „J. für die von ihm bier eingeführten eirca 30 Stück Vieh einen unrichtigen Geſundheitsſchein abgeliefert zu haben. Maunbeim, 27. Dezember.(Schöffengericht.) Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Jak. Weber, Stationsaſſiſtent von Oppenbeim, erhielt wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt eine Geldſtrafe von 20 Mark.— 2) Schloſſer Karl Neger von Kaiſerslautern wurde wegen Be⸗ trugs zu einer Gefängnißfrafe von 3 Tagen verurtheilt.— 3) Wirth Jakob Rees in Mannheim wurde wegen Ueber⸗ tretung der 88 87a, 94.⸗St.⸗G.⸗B. mit einer Geldſtrafe von 5 M. belegt.— 4) Gegen Fabrikarbeiter Karl Gro ß von Großbottwar wurde wegen Betrugs eine Geldſtrafe von 10 Mark ausgeſprochen.— 55 2 Fällen wurde die Verhand⸗ lung vertagt, in 1 Falle erfolgte Freiſprechung des Ange⸗ FTagesneuiskeiten. — Aus Bayern, 28. Dez. Das Landgericht Regens⸗ burg hat den Metzgermeiſter Johann Pickl, der zweimal e Ochſenfleiſch als gutes verkaufte, zu acht Tagen Hefängniß verurtheilt.— In der Nähe von Pferſee wurde ein Oekonom erfroren aufgefunden.— In Duchroth(Pfalz) erſchoß ſich ein braver 21jähriger Burſche wegen unglücklicher Liebe.— Ein 10jähriges Mädchen wurde in Neuſtadt a. d. H. von einem Hofhund ſchrecklich durch Beſſe zugerichtet; der Hund wurde alsbald erſchoſſen.— Von 77 Schulkindern des zweiten Schulſprengels in Würzburg wurden nicht weniger als 74 durch den Arzt vom Turnunterricht dispenſirt. — Metz, 28. Dez. Bei der diesmaligen Mitternachs⸗ meſſe in der Notredamelirche war eine derartige Ueber⸗ fülle, daß Frauen in Ohnmacht fielen, Kinder gequetſcht wurden und Männer ihre Hüte verloren.— Unverändert hat ſich erhalten und wird vorausſichtlich auch noch länger bei⸗ behalten werden der Dienſtbotenmarkt, welcher in den Vormittagsſtunden des zweiten Chriſtfeiertags auf dem Dom⸗ platze abgehalten wird und Arbeitnehmer und Geber in großer Zahl vom Lande hierher ideht Hier vollzieht ſich unverkennbar der natürliche Wandel, indem die deutſche Sprache, wenn auch meiſt mit lothringiſchem oder luxem⸗ burgiſchem Anklange, mit jedem Jahre mehr Boden gewinnt. — Frankfurt, 29. Dez. Der Bildhauer Kemerich erſchien geſtern auf dem 1. Polisei⸗Revier mit der Anzeige, ſeine Frau habe ſich in ſeiner Wohn ung er⸗ hängt, er habe ſie aber abgeſchnitten und noch lebend auf ein Bett gelegt. Die ſofort angeſtellten polizeilichen Recherchen konnten nur den Tod der Frau konſtatiren. „Was in aller Welt ſällt Dir ein, Elly?“ 2ch habe noch ſo Vieles nachzubolen und dort könnte ich Dinge lernen, die ich zu Hauſe niemals erfahren werde, all' jene kleinen Nuancen des feinen Benehmens, welche eine Dame innehaben ſoll! Wenn ich mir dieſe alle aneigne, ſo werde ich eine paſſendere Gefährtin für Dich— doch— Hugo — Du hörſt mir dar nicht zul“ Ein träumeriſcher Ausdruck lag in ſeinen Augen, doch er erwiderte raſch gefaßt:„Ja— ich höre— Du willſt zur Schule gehen— weßhalb?“ 5 „Um Dir ähnlicher, Dir weniger abſtoßend zu werden: es ſchwebt mir ein Gedanke vor Augen, ein Endziel, welches ich gerne erreichen möchte!“ „Wenn es Dir Veranügen gewährt, Euy, ſo will ich Dir nichts in den Weg legen, geh in ein Penſionat!“ „Aber, rief ſie ungeduldig,„was ſagſt Du dazu, biſt Du damit einverſtanden, intereſfirt es Dich? Wenn mein Vorhaben ſich nicht Deiner Billigung erfreut, ſo iſt mir nichts daran gelegen!“ „Was für ein kleiner Feuerbrand Du biſt, Elly; ich hielt Dich ſolcher Lebhaftigkeit für unfähig! Gewiß inte⸗ reſfirt mich Dein Vorhaben, Kind; werde ich denn ſemals hinreichend meine Thorheit ſühnen, aut machen können, was ich aus Unüberlegtheit an Dir verbrochen?“ „Ich klage ja nicht!“ „Nein, Du biſt zu großmüthig, aber das Bewußtſein, Dein Leben zerſtört zu haben, verläßt mich dephalb doch nicht! Wenn Du in ein Penfionat geben willſt, ſo thu' es, aber lange wirſt Du nicht dort verweilen können, Du biſt doch ſchon über die Jahre hinaus—“ „Siebzehu Jahre— und ich ſehe jünger aus; überdies kehrſt Du doch zurück, Hugo; Du bleibſt ja nicht lange Jahre aus, nicht wahr?“ 8 „Ich weis es nicht, Elly; doch ſelbſt wenn ich zurück⸗ kehre, ſo können die Dinge möglicherweiſe noch lange Jahre ſo fort geben; ich ſehe kein Ende, keine Löſung all' dieſer Wirren! kommt Zeit, kommt Natß; jedenfalls beklage ich es 20 babe Seele, Dich in eine ſo ſchiefe Stellung gebracht zu haben!“ „Wohin?“ fragte er. A agen. Kemerich ſelbſt enkfernſe ſich dann heimlich aus der Wohnung, lief an den Main und ſprang in den Fluß, wurde aber durch 8 Arbeiter noch rechtzeitig vor dem Ertrinken gerettet. Cr wurde zu⸗ nächſt in das Heilig⸗Geiſt⸗Hoſpital verbracht, mußte aber noch am ſelbigen Abend als geiſtesgeſtört der Irren Anſtalt überwieſen werden. Kemerich war mit ſeiner Frau ſchon öfter in Streit gerathen geweſen. Colmar, 26. Dez. Der hieſige Bildhauer X. Hatz Sohn hat von der Familie des verſtorbenen CTomponiſten B. Negß⸗ ler den Auftrag erhalten, für Letzteren en Grabdenkmal⸗ beſtehend aus einem Sarkophag in roſa Meißner⸗Gronit mit Verzierungen in Bronce auszuführen, welches im Frühiahr auf dem Friedhofe zu Straßburg Aufſtellung finden wird. Unabhängig davon iſt die von Leipzig Anreg⸗ ung, welche auch im Elſaß bereits feſten Fuß gefaßt hat, dem fehen Componiſten in Straßburg ein Denkmal zu etzen. — Braunſchweig, 28. Dez. In einem hieſigen Gaſt⸗ hof hat geſtern ein junger Mann von etwa 25 Jahren zuerſt ſeiner Geliebte und dann ſich ſelbſteinen Schuß in die Schläfe beigebracht. Das junge Mädchen war, als man die verſchloſſene Zimmerthür öffnete, bereits todt, der Mörder lebte zwar noch, doch iſt ſeine Wunde auch töd⸗ lich. Nach Militärpapieren, die man bei dem Mann fand, iſt er ein Müller aus Pahlsdorf. Mannheimer Runſtverein. XVII. Der Ausſtellung unſeres Kunſtvereins gereichen gegen⸗ wärtig mehrere hochbedeutende Genrebilder zur beſonderen Zierde, welche die moderne Genremalerei von ibrer beſten Seite in Bezug auf Cyarakteriſirungskunſt und Feindeit des Colorites aller Details zeigen. Auf einen originellen ſtim⸗ mungsvollen Ton des Ganzen und lichtvolle Farbenwirkungen nach Art der modernen Hellmalerei kommt es bei jener Kunſt⸗ richtung bekanntlich weniger an, vielmehr wird da die Ge⸗ ſammtſtimmung der Farben meiſt durch die übliche braune Untermalung bewirkt. Als Muſterwerke ſolch' detaihlirteſter Ausfübrung ſind vor Allem die Gemälde von Joſ⸗ Giſela und J. Hamza zu nennen. Während ihre Bilder durchaus keine übermäßig bedeutende Geſammtwirkung erzielen, ſo ge⸗ winnt man ſie doch, je länger man ſie betrachtet, immer lie⸗ ber, immer neue Feinheiten der Farben entdeckt man da und immer neue charakteriſtiſche Einzelheiten laſſen Einen die Kunſt dieſer Maler mehr und mehr bewundern. Man vertiefe ſich z. B. in die Betrachtung des Giſela'ſchen Bildes„Die beiden Freundin⸗ nen“, das nur den einfachſten, gee Vor⸗ wurf von der Welt: zwei Mädchen beim Leſen eines Liebes⸗ briefes wieder einmal zur Darſtellung bringt, und man wird ſich nicht ſatt ſehen können an der meiſterhaften Behandlung aller Details, die bis auf jedes Fädchen Garn, das wir da auf dem Tiſche liegen ſehen, mit größter Sorgfalt zur Gel⸗ tung gebracht worden ſind. Aehnliches läßt ſich auch von den Bildern J. Hamza's,„Am Brunnen und„Ein fröh⸗ licher Zecher“, ſagen. Auch dieſer Maler üht die Kunſt rein um der Kunſt willen— ſie in den Dienſt ſeiner Zeit zu ſtellen und ſomit ſoziale Bilder des Lebens und unſerer Zeit wie Menzel, Liebermann, Kallmorgen u. ſ. w. zu bieten, be⸗ abſichtigt er nicht. In der künſtleriſchen Behandlung von oſt unſerm modernen Leben gänzlich abgelegenen Stoffen will er mehr ſein künſtleriſches Virtuoſenthunm, ſeine Detailirungs⸗ kunſt bethätigen, die in der That immer in Erſtaunen ſetzen wird. Schon ganz anderer Art iſt ein Genrebild des berünm⸗ ten, in Paris lebenden ungariſchen Malers Munkseſt (Michael Vieb), der ſich bekanntlich mit ſeinen großartigen Gemälden„Milton und ſeine Töchter“ und„Chriſtus vor Pila⸗ tus“ Weltruf erworben. Sein jetzt hier ausgeſtelltes Kunſtwerk „Diekleine Jamilie“ zeigt nichts weiter als ein Kind, das mehreren jungen Hunden, die aus einem Napfe freſſen, noch einige Biſſen zuwirft. Das Bild iſt ſehr flott mit breiten Pinſelſtrichen hingemalt, doch dabei gewiß meiſterbaft heraus⸗ geſtaltet. Die kleinen eifrig ihr Mahl verzebrenden Hunde können wohl kaum drolliger wiedergegeben werden; das Kind allerdings iſt, wenn auch ſicherlich durchaus wahr, ſo doch nichts weniger als ſchön aufgeſaßt, ſo daß das äpren⸗ leſende Mädchen auf dem dicht daneben hängenden Kall⸗ morgen'ſchen Gemälde(„Das Stoppelfeld“) als ein wahreß Ideal dagegen erſcheint. Das Bild Munkacſy's, obzwar noch auf dunkelbraunem Grunde gemalt, neiagt in vieler Beziehung der modernſten Richtung der Malerei zu. ſo daß es ſich augeſichts eines ſolchen Werkes wohl begreifen läßt. wie gerade dieſer Maler eine Zeit lang der Lehrmeiſter des viel befehdeten Fritz v. Ubde ſein konnte, was wir bier weder als Lob noch Tadel, ſondern nur als Thatſache bemerken.— Mit meiſterhafter Charakteriſtik iſt auf einem Gemälde von Anton Müller„Der Botaniker“ ein in ſeine Studien vertiefter Gelehrter wiedergegeben; auch hinſichtlich des Colorites hat der Maler mit dieſem Bilde im Vergleich mit ſeinen früberen Werken ſtaunenswerthe Fortſchritte gemacht— Zum Schluß ſeien noch ein ſein ausgeführtes Gemälde„Der Zweifler“ von Iſidor Kaufmann und ein humorvolles Werk Kotſchen⸗ reiter's„Das Mittagsſchläſchen“ als vorzügliche Genre⸗ bilder hervorgehoben. oe. 6 1 Lebens war derjenige, in welchem ich Dich zuerſt geſehen!“ 4385 „Im Grunde genommen thuſt Du klug daran in 1 eine Penſion zu gehen,“ ſprach er ſinnend,„es wird Dir dort beſſer 5 als die Atmoſphäre hier im Hauſe! Dieſe Worte verletzten ihren Stolz.„Du baſt in der letzten Zeit vermuthlich unter ſo vornehmen Leuten gelebt, ſprach ſie heftig,„daß die Meinen Deiner Beachtung zu gering erſcheinen!“ Und ſie brach in einen leidenſchaftlichen Thränenſtrom aus. „Ich hatte keine Scene erwartet, Elly,“ rief er unge⸗ duldig;„Du weißt, daß ich Thränen nicht leiden kann! „Ich weiß, daß Du grauſam mit mir biſt!! klagte ſie, „Graufam, während ich doch mein Möglichſtes für Dich thue; ich verſtehe Dich nicht, Elly!“ 7 „Haſt Du nie vernommen, daß es hartherzig iſt, wenn 1175 15 Menſchen, der nach Brod verlangt, einen Stein reicht?“ 5 „Ich verſtehe nicht, Elly, was willſt Du damit ſagen? Die ganze Angelegenheit iſt ſehr troſtlos, läßt ſich aber jetzt nicht mehr ändern!“ Die Antwort erſtarb auf ihren Lippen, denn in dieſem Augenblick trat Hans Dervent mit ſeineß Gattin in das Gemach. Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Ein ſonderbarer Abſchied. Wie ein quolvoller Traum erſchien Alice in ſpäteren Jaßhren dieſer Abſchied; ſie erkannte, daß ihm nichts daran gelegen war, von ihr zu gehen, nichts daran gelegen, ob ihr Herz verblutete. Nachdem ſie Tage und Wochen den Augenblick herbeige⸗ ſehnt, in welchen ſie ihm wieder in die Augen blicken konnte, war dieſe Erkenntniß geradezu unerträglich; vergeblich hoffte ſie von Minute zu Minute, daß er⸗doch in irgend einer Weiſe an den Tag legen werde, wie leid es ihm ſei, ſie zu verlaſſen; keine Spur von alledem! Mit offenbarer Ungeduld ſehnte er den welchem dieſer ganzen ihm läſtigen Umgebung den Rüg, enden konntesn 4 e — 7 —— 4. Seite. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Ma annheim. Der Schwank„O, dieſe Män ner“ Roſen ſt geſtern nach längerer Pauſe wiede elangt. Das 3 775 der! angel legte S en 7 2 ie Roſen auf Rug, Iile 2 4 2 0 verkleideten jungen Manne, und einem erzwunger kuſſe, der einer angejahrten Danie applizirt wird, 15 geht; vie man ſieht, lauter geſchmackvo lle und geiſtreiche Einfälle. Immerhin kann man bei mancher Scene lachen und damit iſt er Zweck des Schwankes exfüllt. Unſere Schauſpieler griffen ſie Sache von der recht en Seite an 1595 übertrumpften mit nter den„Humor“ des Stückes durch eine etwas übertriebene Darſtellung. Das gilt beſonders von der Frau Schraube, velche Frau Jacobi denn doch etwas zu derb auffaßte perr Worms ſpielte den Pantoffelhelden mit Laune. Die perren Homann, Jacobi und Stury hatten kleinere Rollen une, welche eine Entfaltung beſonderer künſtleriſcher Eigen⸗ chaften nicht zuließ, Herr Löſch charakteriſirte den wildern⸗ ſen Lebemann zutreffend. Die Damen Rothenberg, zegrenzi, Schulze und Dierkes ließen ſich eine„Aus⸗ eſtaltung! ihrer Rollen angelegen ſein. Herr Schreiner and ſich mit Reſignation in einer nur im Schwanke möglichen Situation zurecht.— Die Regie führte Herr Jacobi“ K. Hof⸗ und National⸗Theater. Die Hoftheater⸗Inten anz erſucht uns um folgender Belanntmachung: Vom 1. Januar 1891 ab werden in den Kanzlei⸗ okalitäten des Hoſtheaters folgende Aenderungen eintreten: 1) Das Jofthegter⸗Burean(Vorſtand Herr Sekretär und Oberinſpektor A. Kutſchera) befindet ſich in zem bisherigen Lokal der Hauptkaſſe(Eingang Schillerplatz). Alle Anfragen betreffs Abonnements⸗Abſchlüſſen, Saalmiethe 3. ſ. w. wollen von nun ab nicht an die Hoftheaterkaſſe, ſon⸗ ern an das Hoftheaterbureau gerichtet werden. 2) Die Hofthegter⸗Hauptkaſſe(Rendant: Herr P. Wild) befindet ſich in dem bisherigen Lokal der Ta⸗ 1(Eingang: Hauptportal zum Konzertſaal.) Die e Hauptkaſſe leiſtet nur an zwei Wochentagen Zahlung, ämli Mittwoch und Samſtag Vormittag von 10 bis 1 Uhr und Nachmittag von 3 bis 5 Uhr. ) Der Billetverkauf für die Vorſtellungen(Tages⸗ ind Abendkaſſe) findet von nun ab ausſchließlich am Schalter bisberigen Abendkaſſe ſtatt. Hauptportal zum 92 Kaſſier: 7 J. Hebel.) Die Tageskaf öffnet: an Werktagen täglich Norng von 10 bis 1 Uhr und Nachmittag von 3 bis 5 Uhr an Sonn⸗ und Feiertagen von 10 bis 1 Uhr. Die Abendkaſſe iſt jeweils eine halbe Stunde vor ber betreffenden Vorſtelkung geöffnet. B0 0 und Nationaltheater. Von der Intendanz wird ains geſchrieben: Für die nächſte Aufführung der Oper bello“ und für alle folgenden Wiederholungen dieſer per werden diefelben Eintrittspreiſe erhoben, wie für die 10 Theile 1 Ringes, nämlich für einen tz im Parquet M. 4. für eſnen Stehplatz im Par⸗ 55 t..50., für M. 2. bei Abnahme einer ganzen 1. Ranges für jeden Platz..50., bei Abnahme— 0 u Parterreloge für jeden Platze M..50, ufführungen finden nur bei aufgehobenem önfeent alk —— er Hofkapellmeiſter Weingartner hat den ihm auf ärztlichen Atteſtes gewährten Urlaub geſtern angetre⸗ len und wird bis zu ſeiner Wiederkehr(18, Januar) Herr gpellmetiſter Langer die Funktionen des erſten Kapell⸗ fers qusüben. rdie am Neujahrstag ſtattfindende Othello“⸗Vorſtellung wird das Verkaufsrecht den verehr⸗ des O. Abonnnments bis Mittwoch, den I. Dezember d.., Mittags 12 Uhr, vorbehalten. ünchen, 1 Dez. ie Langer⸗Heule ſche Oper Murillo“ ſoll Ende Januar erſtmals in Szene gehen.— Wie ſoll die Primadonna Frl. Doreat vom Stadt⸗ cheater in Elberfeld auf Engagement hier gaſtiren.— 7 80 fler wird demnächſt an der Newyorker Oper die auptrolle der Oper„Der Vaſall von Szigeih“ von Sma⸗ keglia ereiren. Berlin, 28. Dez. Ern ſt v. Wildenbruch's Drama „Der neue Herr“ dürfte im Königlichen Schauſpielhauſe im März zur erſten Aufführung gelangen. Der Kaiſer, welcher auch einigen Proben beizuwohnen beabſichtigt, wünſcht, daß das Drama in 0 hiſtoriſchem Stile aufgeführt werde. exlin, 28. Dez. Das Befinden der Frau Anna Schram m hat ſich leider verſchlimmert. Be⸗ ſorgnißerregend iſt, daß zu dem hohen Stande des Fiebers eine Bruſtfellentzündung hinzugetreten iſt. Es wird befürchtet, daß eine Herzlähmung erfolge. Aeneſr Aachtichten und Trlegrummt. Berlin, 29. Dez. Die für den Sitzungsſaal der Reichsbank beſtimmten Bildniſſe Kaiſers Fried⸗ vich und des Kaiſers Wilhelm II. wurden heute in feierlicher Sitzung des Reichsbankdirektoriums enthüllt. Präſident Koch ſchloß ſeine Anſprache:„Gegenüber dem vielgeliebten großen Kaiſer Wilhelm I. erhebt ſich nun vor uns leuchtenden Blickes Kaiſer Wilhelm II., der thatkräftig auf allen Gebieten des Volkslebens neue Bahnen weiſt. Wir ſchauen neben ihm die unvergleich⸗ liche Heldengeſtalt und das ſchoͤne milde Antlitz des Kaiſers Friedrich. Bei ihrem Anblick werden wir uns durchdringen mit dem Geiſte ſtrengen Pflichtgefühls und patriotiſcher Hingebung zum Wohle des theuren Vater⸗ landes.“— Der Direktor im Reichsſchatzamte Aſchen⸗ horn iſt zum Wirklichen Geheimrath mit dem Prädikat „Excellenz“ ernannt worden. Dresden, 29. Dez. Der Miniſter des Innern v. Noſtiz⸗Wallwitz hat wegen eines nervöſen Augenleidens ſeine Demmifſion eingereicht. Görlitz, 29. Dez. General v. Prittwitz⸗Gaffron iſt geſtorben. Krefeld, 29. Dez. Der Präſident der hieſigen Handelskammer, Heimendahl, iſt heute in Mentone geſtorben. *Bochum, 29. Dez. Das Schlußergebniß der heutigen Reichstagserſatzwahl iſt Folgendes: Es erhielten Stimmen: Mullenſieffen(nat.⸗lib.) 16,100, Vattman(Centrum) 15 900, Lenzmann(freiſinnig) 1900, Lehmann(Soz.) 8100. *Köln, 29. Dez. Von dem Rohſtofflager der Kölner Baumwollſpinnerei ſind durch Feuersbrunſt 1000 bis 1900 Ballen Baumwolle vernichtet worden. Der Brand Aiſtand dadurch, daß ein Arbeiter, bei dem Verſuche die Eltiung guzutbauen, einem Baumwollballen nn 12 a————— u. ſ. w. 8 General⸗Anzeiger. *Wien, 29. Dez. Gegenüber der ruſſiſchen Ableugnung wird beſtäti igt, daß in Semendriaviele Waf f n au Sgeſche worden ſind, die nicht als ge deklarirt waren; ebenſo ſeien in Kladow, wo kein ſich befi e Zehntauſend Gewehre Regentſchaft und Re⸗ früheren 1 gin ber zu fordern, ob s einfache Bürgerin 7 7 ſie durchaus der Disc plin des 8 Königs, N alſo ie g1 95 Regentſchaft; an⸗ dernfalls 1 1 5 man jene Maßregel treffen, welche er⸗ forderlich ſeien, damit Staat und Dynaſtie nicht durch Bürger in Gefahr kommen. Wien, 29. Dez. Nach dem„Wiener Tageblatt“ hängt die Aum heſenheit des Juſtizminiſters Sziglagyi in 955 mit der Frage des internationalen Straf⸗ ſchutzes gegen nihiliſtiſche Attentate und der Al islieferung wegen politiſcher Morde zuſammen. Bern, 29. Dec. Nach einem Telegramm des „Bund“ ſoll eine Anarchiſtenverſammlung in Genf den Bundesrath und die dortige Polizeibehörde„zum Tode verurtheilt“ haben. Eine amtliche Mittheilnng ſtellt feſt, daß Padlewski nicht in Genf i teten. Paris, iſt geſtorben. Pas ris, 29. Dez. O Brien und Gill ſind heute Abend nach Bonlogne abgereiſt. „Nom, 29. Dez. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Erklärung, nach der die Kündigungsfriſt für den 0 el8⸗ vertrag mit Oeſterreich auf ein Jahr verlöngert wird. *London, 29. Dez. Gladſtone feiert heute ſeinen 81. Geburtstag. Er wird einen Trinkbrunnen in Hawarden enthügen und dabei eine Rede halten. * London, 29. Dec. Die durch den Streik der Bahnbedienſteten in Schottland hervorgerufene Lage hat ſich weſentlich gebeſſert. Auf vielen Linien iſt die Be⸗ förderung 2 Reiſenden wieder eröffnet. Auch der Gü⸗ terverkehr t theilweiſe wieder in Betrieb. gegenae, 29. Dez.(Telegr.) Auläßlich der Bei⸗ ſetzung des Komponiſten G ade fand heute eine Trauerfeier in der ürchz ſtatt, der das Königspaar, der Kronprinz und Prinzeſſin Marie beiwohnten. Newyork, 29. Dez. 29. Dec. Der Akademiker Octave Seuilket Eine in Omaha aus Pine Ridge eingegangene Nachricht theilt mit, daß geſtern zwiſchen Indianern und Unionstruppen ein Zuſammen⸗ ſtoß ſtattfand, bei dem mehrere Offtziere getödtet und mehrere Mann verwundet wurden. Große Aufregung herrſche in der Indianer⸗Reſenvation. Mauuheimer Handelsblatt. Maunnheimer Effecteubörſe vom 29, Dezember. Aff der hen unigen Borfe noneten. Witeen Art Brauerei Schwetzingen 45., Badiſche Se ührts ⸗Aſſe⸗ curanz 1150., Zellſtofffabrik Waldhof 197.30 ez. Toursblatt der Maunheimer Börſe vom 27. Dez. bligationen. 103 4 N. Dyp. Pſdbr. S. 8 Wad. Oblig. 1 55 48»46100.— Pz 8 107.— 5„„ 47—49 100.— b 1 10150⁰ 8 55 105.80 b3 „ 100 Lvoſe 137.— 9½ Mannheimer Pbl. 1888 98.— 1 3 Neichsanlethe 86 80 6b34 5„ 2885100.65 bz 855 5 97 50 4 55„ 13890102.— b5 4 105.10 64 Heidelberg 101.,75 ba 3 Preuß. Conſols 86.50 bz 4 Freiburg i. B. Obl. 161.— bz 3%„ 1 98.90 b8½¼5 98.— bz 104.50 634% Ludivigshafen k 103— b5 4 Vaher. Obligationen Mk.104 50 534 101.50 4 Pfälz. Judwigsbahn Mk. 102— G4½ Wagh. Zuckerfabbi 101.— 4 Pfäls, Zudwigsbahn fl. 101.— bz5 Oggersbeimer Spinnerei 101.— P 4„ Maxbahn 102.— G4s Verein. Chem. Fabrifen 200.— 5 8* Nordbahn 102.— bz5 Weſteregeln Alkaljiwerke 103.— 75 81/„ Priorit 98— ba4/½0%. Pr..d. Spey. Zalw. 101.— bz %/% Nhein, Oyp.⸗Plandbrieſeſ 92/ bz 14%% ZeliſtofffabrikWaldhofflozbz,u.G Actien. 116.50 Sinner Branuerei, Spiritus⸗ Badiſche Bank, Abeinſſche Erebitbank 122.50 G und Preßhefefabp. 198.25 P Aheis, Hyp.⸗B. 60 pckt,.18— ch Wergerſſche Brauerk! 70.— bz Pfälz. Hyp.⸗Bank 118.75 3Badiſche Brauerei 60.— Pfälziſche Bank 127.— bz Ganter, Brauerei Freiburg 125— N Mannßbeimer Volksbauk 125.— bz Braueret z. Sonne Weltz Deutſche Unionbank 7975 G Malzſabr. Hochteim Maunh. Dampſſchleppſchiff, 120 50 Töln, Rhein⸗-uSeeſchiſſſahrtſ 60 585 Schifffahrt⸗Aſſeeuranz 1180 Rülck- u. Mitverſich. 480 P Ban Verſicherung 550.— bz Maunheimer Rückverſich. 5 Wflrtt. Trausportverſich, 5 Oberrhein. Verf⸗-ceſeliſchaft66o— P Oggersheimer Spinnerei—.— P Ektlinger Spinnerei—.— Mannheimer Lagerhaus 83.— P 55 Fewerbebauk Speyer 50% E—.— bz Pfälziſche Ludwigs bahn 228.— 1 Maxrbaßhn 148..— 1 Norbbahn 118.— b 4 Spererer Bahn] 40.50 Stamm⸗Ilkt. d. Ver. ch.Fabr. 41.— bz Vorzugs-Akt„„90%%.101.— 6 Badiſche Anilin u. Soda 288 50 63 Weſteregeln Alkaliwerke 158— Chem, Fabrik Goldenberg 99 P e u. Schötenſack——. erein D. Oelſabriken 100.— bz Waghäußler Zuckerfabrit 86.— 8 Maunheimer Zuckerraffin. 100— 5 Mannheimer Aktienbrauereftss— P Eichbsum⸗Brauerei 18.— Manuß. Gum. u. Asbſbrk.] 50.— Kerlsruher Maſchinenbau Hußtenhelmer Spinnerei Karlsr. Nähmf. Haid u. Neuf—.— Spen, Dambſziegelei in Lig. 172.— 6 gudwigshaſener Brauerel 200— G Vexrein.Speyerer Ziegelwerke 182.— 0 Schwetzinger Brauerei 45.— G Pfälz. Preßh. u. Spritfabr.—.— G Brauerei z. Storch 113.— PPortl.-Cementwk. Heidelbrg. 145.— bz Heidelbergerkletienbrauereiſt5g 25 120— Zellſtofffabrik Waldyo 8 Emaillirwerke Maikammer 128.— Brauerei Schwartz Fraukfurter Effekteuſorieice. Bankaktien. Sotthard 160.90 Oeſterr. Eredit 2735/ Jura 115.90 iskonta⸗Gomm 213.85 Union 120. Heuche Nesggant 8e1t Seonſer Meſdahn os.ad Berl. Hondels Gef. 158.— Meridional⸗Aktien 187.— Deutſche Bank 169.80 Ruſſiſche Südweſt 81 90 Dresdener Bank 158.— Staats⸗Fonds. Schaafhauſener B⸗B. 118.40 Ungar. Goldrente 81.75 Effekten-B. 186.90 8 Papierrente 88 85 Darmſtäpter B. 154.75 Oeſterr. Silberrente 80.40 Rhein CFredit B. 123.20 Ruſſen 97.10 Deutſche Union⸗B. 86.50 Ruſſ. Conſols 192.10 Deutſche Vereins⸗Bank 115.50 Spanier 74.75 gänderbank 192— Italiener 93— Banque Ottomane 121.80 Türken 18.40 Giſenbahn⸗Artien. Türken⸗Soeſe 85.10 Heff. Ludwigsbahn 119.40 Ottom. Zell⸗Ott 81.40 Väveg⸗Bſichen 188.70 2 ee 4 pet. Griechen 74.10 Oeſterr. Franz. Staatsb. 2182 Induſtrie⸗Serthe Galizier 179˙% Nordd. Oloud 142.10 La Veloct 70 40 Bad. Anilin 287.70 Cement 145 50 Alpine 81.75 Buſchtherader 429— Duz-Bodenbacher 464% Semberg⸗Czernow. 204— Elbethal 193/ Lombarden 119¼ Laura 1410 Schweizer Central 168.70 Gelſenkirchen 179.— 8 Nordoſt 141.— Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 28. Dez. Nachdem ſich die Dezember⸗Liquidation an den maßgebenden Börſen trotz des hohen Geldſtandes doch glatt vollzieht, annähernd ſelbſt als beendet zu betrachten iſt, ſcheint die Börſe, des trockenen, trübſeligen Tones ſatt, entſchloſſen, neue Wege eiuſchlagen zu gllen. Geld wor bente ſowoßl in Diskontverkehr, als für lengationen williger. Bei ſehr lebhaften U iſt, wie Pariſer Blätter 286.50 bez., Mannßeim, 31. Dezember. ſhauptſächlich alle Kohlnwerthe, auch Laura, und die lertenden Bankaktien erheblich höher. Laura über 3 pEt. Gelſenkirchener etwa 2,50, Concordia 1. Hugo und Courl je 2 pEt. Von anderen ſind Höchſter und Bad. Zucker befeſtigt. Siemens und Maſſener je 2 pEt. niedriger. Privat Diskonto 4½—4¾ pCt. 4 Mannheimer Fettvieh⸗Markt vom 29. Hez⸗ Es wurden beigetriebe und wurden 188 per 100 Kilo Schlachtgewicht zu Mark: 35 Ochſen L. Qua⸗ lität I. 14 Qualität M. 149. 319 Schmalvieh l. 130, II. 12 7 Farren I. 125, II 120 17 Kälber I. 159 II 150. 28 Schweine 1. 724, II. 124.— Milchke iihe per Stück M.———, 14 Schafe per Stück M. 35. Zuſammen 821 Stück im Gsſamn dte 6s von Marl 128.718. aunhei mer Ferklelmarkt vom 24 Dez. 88 Ferkel per Stick zu N.—7 Gefummterles M 704. Es wurden verkauft Mannhbeim, 29. Dez.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälzer 20,50—31 Hafer, norddeutſcher 15 75—16.50 „ norddentſcher 20.63.—20.75 5 ruſfiſcher 16.50—18.50 „ ruſſ Azima 22.——.23.— Mais amerikan. Mixed 14.50—14.75 Saxonska 22.25—22.50„ Donau 14.——.— 1 Girka 21.——22 50„ La Plata 18.59— 18. 25 Tagaurog 21.75 22.75 frohlrebs, Heae⸗r „ La Plata 21.25 21.50 ungar 27.50—27.75 „ rumäniſcher 21.75 23.50 lecſamen, deutſcher 1 935.——-100.— „ Theodoſta 23.—.— 11 80.——85.— Kernen 20.—— 20 25 Luzerne.——100.— Noggen, pfälzer, 18.—18 25 Provencer 106.——115.— ruſſiſ cher 18.50——— Eſparſette 27.——.— Gerſte, hierländiſche 17.——17.50 Leinöl, mit Faß 55 50——.— „ pfälzer 17.50—18. Rüböl„ 67.——— 5 ungariſche 20.50—31.— Petroleum Faß tr. m. 20% Taru 28— Hafer, rumäniſche 16.—.25 50er Rohſprit, Inland 121 25.—— „ badiſcher 14 25„ Aunverſteuert 32.75—-—.— „ württ, 15 16.25—16 50 Nr. 00 0 1 2 8 4 Weizenmehl FFCCCC VVVVVVTVTTTVC(0TCCTCTVTVTCCTT Roggenmehl Nr. o 80—. 1) 26.—. Getreide unverändert. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 29 Dez. Nem- Zork Chicago Monat Weizen Mais ceve Caffee Weizen Mais sanel, Januaz——— 18.45 8˙—— 481144ʃͤ—— Februar 33—————.—— 70 105——— 1870—————.— April————— 15.40——— Mai 104 58⁰—— 15.60 97 5173—— i———— 25.——.——— Ji 99——————.———— ZjjFECCCCTCCCC(( September—————.————— Oktober———————.—————— November——.——————.——— Dezember 108%———— 17.25———— Lear——————————— Waſſerſtands⸗Nachrichten. Nhe in Bingen, 39 Dez. 110 m.—.05. Sonſtanz, 9 Dez. 3 28 a.—.00 Kaub, 29. Dez 1 20 m—.06. Hüningen, 39 Dez 121.— 0 03 Koblenz, 29 Dez 159 m.—.01. Kehl, 29. Dez 168 m—.03 Köln, 29 Dez..85 m.—.03 Sauterbnura, 29. Dez. 2 73 1— 06 Nuhrort 29 Dez..70 m.—.07. Nefar. Mannheim, 30 Dez..00 n— 0,10. HBeilbronn, 30 Dez 081 m.—.02. WMaxau, 29 Dez. 08 m— C04. Mannbeim, 30. Dez..52 m + 0˙%8. WMainz, 26 Dez..56 0— 005 erren⸗ und Damen⸗Friſeur P 3, 13 Adolf Bieger 5 Planken, neben Hotel Kafſerhof. Unübertroffen in Feinheit und Milde und ſeit zehn Jahren bewährt. Hollönd. 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