In der Poſtliſte einsetragen unſes Nr. 2388. Abonnement: 50 Pfig. msnatlich, Bringerlobn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfs. (Badiſche Volkszeitung.) annheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (101. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. 55 8 55 9„X. 551 5 8 90 5 7— * 53 Ve. 8 5 9 6 4 15 —* 1 98 N 18 725 + 1 8 19 2 8 8— Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt (Mannbeimer Bolksblatt.) Telegrumm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. 7 Thert: Chef⸗Redakteur Julius Kotz, für den lokalen und prov. Than Eruſt Müller. für den Inſeratentheil⸗ Karl Apfel. Kotatiensdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Jonrnal⸗“ i Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Rannheim. Nr. 15.(Celepben⸗Ar. 218.) Auflage über 1 1,300 Exemplare. (Notariell deglaubigt.) *„geligion iſt Privatſache.“ Der ſozialdemokratiſche Kongreß in Halle hat in der Nachmittagsſitzung am 15. und in der Sitzung vom 16. Oktober 1890 über die Frage verhandelt, w elche Stellung die Sozialdemokratie in ihrem Programm zur Religion nehmen ſolle. Be⸗ richterſtatter über das geſammte Parteiprogramm war Herr Liebknecht. Aus ſeinen Bemerkungen zur Re⸗ ligionsfrage ſeien aus dem ſtenographiſchen, von der Partei ſel bſt herausgegebenen Bericht die folgenden berzeichnet: „Es iſt ein Zeichen geiſtiger Unfähigkeit und mangelnder Thatkraft, ſtatt auf der Erde ſeine Energie zu bethätigen, in den unendlichen Himmel hinauszusondeln und Krieg zu füh. ren gegen den bürgerlichen Gott da droben... Es agibt Heißſporne unter uns, die ſich mit beſonderem Eifer auf die Religſon werfen, weil noch ein Stückchen vom Jehovah in ihnen iſt, den ſie nicht ganz los werden können. Wer aber, ſtatt den Klaſſenſtaat ſelbſt, ſtatt die bkonomiſchen Bedingungen des Klaſſenſtaates und ſeine politiſchen Vorausſetzungen an⸗ zugreifen, ſich auf die Kirche verbeißt, der verpulvert ſeine Kraft gegen falſche Objekte; baben wir erſt den Staat erobert, dann iſt uns die Religion nicht gefährlich. Ich für meine Perſon bin mit der Religion ſehr früh fertig geweſen... Der Religion können wir blos dadurch zu Leibe geben, daß wir die Religion des Einzelnen ruhig Religion ſein laſſen, ihm aber Wiſſen beibringen; die Schule muß ge⸗ 5 die Kirche mobiliſirt werden, der Schulmeiſter gegen den Pfaffen; richtige Erziehung beſeitigt die Religioon ir gaben in unſerem Programm geſagt: die Religion iſt Privatſache. Ich will nicht ſagen, daß dieſer Ausdruck ein abſolut fehlerloſer iſt. Ich kann nur bemerken: einen vernünftigeren, praktiſcheren Satz haben wir nicht unter allen unſeren praktiſchen Forderungen.... Unſere Partei iſt eine Partei der Wiſſenſchaft. Die Wiſſenſchaft ſteht der Religion ſeindlich gegenüber— aber ſie kann und will ſie nicht nieder⸗ ſchlagen. Die Wiſſenſchaft ſorgt für aute Schulen, das iſt das beſte Mittel gegen die Religion. Zur Berathung wurden nachher verſchiedene Anträge vorgelegt. Der Wahlverein des V. Berliner Wahlkreiſes beantragte, den Satz„Religlon iſt Privatſache“ nur als Forderung an den heutigen Staat, aufrecht zu erbalten; für die„ſozialiſtiſche Geſellſchaft“, den Zukunftsſtaat, ſollte dieſer Satz bedeutungslos ſein. Dr. Rüdt⸗ Heidelberg beantragte eine veränderte Faſſung dieſes Programmpunktes dahin, daß die Sozialdemokratie„als revolutionäre Partei auch in religiöſer Beziehung auf dem Boden der freien, wiſſenſchaftlichen Forſchung“ ſtehe. Daun ſollte es weiter heißen: Infolge deſſen verwirft ſie prinzipiell jeden Dogmen⸗ glauben als eine Quelle Ene Knechtſchaft und als ge⸗ waltiges Hinderniß des Emanzipationskampfes des Prole⸗ tariats, und bekämpft jede Kirche, die auf Grund der Glaubensdogmen den 0 und politiſchen Befreiungs⸗ beſtrebungen der Arbeiterklaſſe entgegentritt. In der folgenden Diskuſſion erklärten ſich Thier⸗ bach⸗Königsberg, Liefländer, Blos, Schwartz⸗ Hamburg, Molkenbuhr, Agſter, M etzner⸗Berlin, Kokosky⸗Hamburg und Oertel⸗Nürnberg mit der Beibehaltung des Satzes, und zwar aus den von Lieb⸗ knecht entwickelten Gründen einverſtanden. Beiſpielsweiſe ſagte der Abg. Blos: „Ich begreife kaum, wie von ſo mancher Seite beantragt wird, gerade die Beſtimmungen über die Relision abzuändern. Jeder, der einmal agitatoriſch thätig geweſen iſt, wird wiſſen, daß dieſer Punkt des Programms uns ſehr gute Dienſte ge⸗ leiſtet bat, ungeheure, und wir würden unzweifelhaft eine Thorheit begehen, wenn wir ihn ändern würden. — Und der Abg. Molkenbuhr wurde noch deut⸗ er: Aus dem Verlangen, daß ein zielbewußter Sozialde⸗ mokrat mit der Landeskirche brechen müſſe, folgert man auf dem Lande, daß, wenn die Sozialdemokratie zur Herrſchaft gelangt, jedem ſeine Religion verboten, eine große Ketzer⸗ richterei in dem umgekehrten Sinne veranſtaltet werden würde, daß man die Gläubigen verbrenne⸗ Und das folgert man mif ziemlicher Nothwendigkeit, wenn wirklich verlangt wird, daß keiner in der Partei geduldet werden ſoll, der zu einer Kirche gebört. Womöͤglich noch draſtiſcher äußerte ſich der Delegirte Ehrhardt: In letzter Zeit iſt uns durch verſchiedene Umſtände die Agitation ſehr erſchwert worden, nicht zum wenigſten durch die Berliner, welche mit ihren langwierigen Berathungen über die Religion uns in der Provinz beſtändig den Prügel zwiſchen die Beine geworfen baden. Nichts iſt erbärmlicher. als wenn ich in einer Centrumsverſammlung immer wieder Aeuß rungen aus jenen Verſammiungen vorgebalten bekomme mit dem Beifügen:„Ihr wollt die Religion beſeitigen oder ſie blos vorläufig noch beſtehen laſſen, um den„dummen zauern“ nicht vor den Kopf zu ſtoßen“ Wenn ich nun vor dieſen Bauern ſtehe, muß ich immer erſt den Miſt wegräumen, den die Berliner aufgeladen haben. Geleſtule und verbreiteiſte Zeitung in Maunhrim und Amgenng. Dagegen verdienen nun folgende Aeußerungen noch bemerkt zu werden: Dr. Rüdt⸗Heidelberg: Ich wünſche, daß unſere berrliche und erbabene Partei bewabrt bleibe vor dem Vorwurf der Heuchelei. Eine ſolche Partei muß auch wahrhaftig ſein.. Liebknecht meint, die Schule werde ſchon helſen. Gewiß, aber nur, wenn ſie aus den Händen der Pfaffen genommen wird.. Wir handeln, wie ich praktiſch erfahren habe, nicht ganz recht, wenn wir bei jenem alten Satze ſteben bleiben. Dreesbach wird mir bezeugen, daß bei der letzten Wahl die Gegner in ihren Flug⸗ blättern gerade hier eingeſetzt hatten, um die Führer als mi⸗ ſerxable Heuchler und Lügner binzuſtellen; im Proaramm ſtände:„Religion iſt Privatſache, und die Führer bätten den Atbeismus gepredigt. Darum ſage ich, die Vartei ſoll ſich bekeunen, weiter gar nichts, und dann die Pfaffen bekämpfen. Ich brauche nicht auf die enge Verbindung von Thron und Altar hinzuweiſen; Sie wiſſen, wie ſtrikte die beiden immer zuſammengehalten haben. Wie man im Kreiſe der„Entſchiedenen“ darüber denkt, lehrte auch eine Verſammlung der Sozialdemokratie in Berlin vom 18. September, aus der folgender Ab⸗ ſchnitt entlehnt ſei: Möbelpolier Schröder: Er ſei doch der Meinung, daß die Kirche noch eine große Macht beſitze. Deshalb er⸗ achte er es wohl für nothwendig, daß ein Maſſenaustritt aus der Landeskirche erfolge. Arbeiter Beyer: Er ſei auch der Meinung, daß die Kirche noch eine aroße Macht babe. Er erachte deshalb den Maſſenaustritt aus der Lan⸗ deskirche für nothwendig. Man werde alsdann nicht mebr ſo viel Kirchen bauen.(Rufe: Die Kirchen niederreißen) Beyer: das iſt nicht nöthig, die Kirchen könnten ja ſpäter als Berſammlungslokale benutzt werden.(Beifall). Re⸗ ſtaurateur Wüly Schmidt: Ich bin Atheiſt, im Uebrigen iſt mir alle Religiofttät vollſtändig Nehenſache. Das ſozia⸗ liſtiſche Programm ſchließt bereits den Atheismus in ſich. Nach alledem iſt wohl ſehr klar, was der Satz, „Religion iſt Privatſache, im Programm der Partei zu bedeuten hat. r Deutſcher Reichstag. Berlin, 14. Jan. Fortſetzung der Verathung der Auträge bezüglich der Lebensmittelzölle. Brömel(freiſinnig) konſtatirt, daß die geſtrige Sitzung den Eindruck mache, als wolle die Reaierung mit dem alfen Schutzzollſyſtem brechen. Er begreiſe nicht, wie Buul be⸗ haupten könne, der Schutzzoll habe den kleinen Landwirthen genützt, da thatſächlich(5) gerade das Umgekehrte richtig ſei. Er hoffe, daß der Abbruch der Theuerungspolitik, die einen ſchneidenden Gegenſatz dilde zur Sozialreform, beſchleunigt werde. Lenſchner(freikonſervativ) tadelt die Anträge als Auf⸗ reizung der Arbeiter. Es ſei bedauerlich, daß man ver⸗ ſchweige, daß erſt durch den Schugzol die Lohnteigerung möglich geweſen ſei. Die Abſchaffung der Induſtriezölle würde den Ruin der Induſtrie berbeiführen. Seine Freunde ſeien bezüglich der Handelsverträge der Meinung, daß ihr günſtiges Reſultat nicht befriedigen könne, wenn es durch Preisgebung der Zölle erreicht würde. Helldorf(fonſervativ): Der Streit zwiſchen Schutzzoll und Freihandel laſſe ſich nicht durch ſtatiſtiſche Nachweiſungen löſen. Die Roggenpreiſe ſeien gar nicht ſo exorbitant, wie die Agitatoren immer behaupteten. Sein Fra tionsgenoſſe Lutz babe ganz treffend den Nothſtand der bäuerlichen Landwirth⸗ ſchaft geſchildert; wir danken ihm für ſeine Rede. Richter babe das kaiſerliche Wort über die Bedeutung des Verkehrs zu mechaniſch interpretirt; es als Ausdruck der Hinneigung zumFreihandel zu deuten, ſei durchaus unangebracht. Der Schutz⸗ zoll ſei nur ein Akt der Notbwehr geweſen gegen die Welt⸗ gandelskonkurrenz. Dieſer Schutzzoll ſei Bismarcks größtes Ver⸗ dienſt, und er bedauere, daß dieſer geſtern in einer fanatiſch roben Weiſe angegriffen worden ſei(Unruße links). Die Anträge ſind nur agitatoriſch; um ſo mehr freut uns das geſtrige Wort des Reichskanzlers, daß die Regierung in erſter Linie die Landwirthſchaft ſchützen will. Die Förderung der Landwirthſchaſt, die uns die Soldaten ſchafft, iſt mehr werth, als der ganze induſtrielle Export. Er forderte alle Parteien, die früter aus nationalen Gründen den Schutzzoll gefordert gatten, auf, den Antrag Richter mit aroßer Majorität demon⸗ ſtrativ abzulehnen.(Präſident v. Levetzow ruft nachträglich den Redner zur Ordnung wegen ſeines Angriffs auf Richter.) von Hornſtein tritt ebenfalls für den Schutzzoll im Intereſſe des Bauernſtandes ein. Die Freundſchaft mit Oeſter⸗ reich ſei zu verwerfen, wenn ſie nur auf Koſten des Bauern⸗ ſtandes erkauft würde. Weſt⸗ und Süddeutſchland mache ge⸗ ſchloſſen Front gegen den Freihandel. Stolle(Sozſaliſt): Es ſei unwahr, daß die Arbeiter höhere Lebensmittelpreiſe zahlen könnten, weil die Löhne ge⸗ ſtiegen ſeien. Letzteres ſei eine Fabel(), die Arbeiter hätten über 10 Jahre des Schutzzolls Buch geführt und würden die Rechnung darüber präſentiren. Burlein(Centrum) ſpricht gegen die Anträge. Kaultz konſ.) polemiſirt gegen die freifinnigen Redner und ſieht in der Abſchaffung der Schutzzölle eine große Ge⸗ ſabr, weil alle direkten Steuern maßlos geſteigert werden müßten. Richter ſpreche immer von Geſchenken an die Aa⸗ rarter, namentlich bei der Branntweinſteuer, er vergeſſe aber, welch große Summen der Staat an die Kohleninduſtrie durch Ausnabm?tarife zahle. Richter will ſich trotz des Einſpruchs des Präſidenten das Recht der Kritif des Fürſten Bismarck wahren. Hierauf wird Vertagung auf morgen beſchloſſen. Donnerſtag. 15 Janugr 1891. * Sbziuldemakratiſche Agitatarenſchulen. Am Montag fand in Berlin eine außerordentlich⸗ beſuchte ſozialdemokratiſche Verſammlung ſtatt, in welcher Liebknecht das Referat übernommen hatte. Ueber den Verlauf der Verhandlungen berichtet das„Berliner Tageblatt“:„Das Thema des Abends war die Gründ⸗ ung eines Arbeiterbildungsvereins. Wie ſympathiſch das klingt! Wie gerne man bei dem Gedanken verweilen möchte, daß eine Zahl von Arbeiterakademien mit tuͤch⸗ tigen Lehrkräften auch den vierten Stand heranzieht zur Theilnahme an den geiſtigen Gütern des modernen Kulturlebensz! Aber wie bald man aus dieſem Traume unangenehm geweckt wurde! Schon Herr Liebknecht ſprach es aus, der eigentliche Zweck des zu gründenden Arbeiter⸗ bildungsvereines ſoll die Heranziehung wiſſen⸗ ſchaftlich geſchulter ſozialdemokrati⸗ ſcher Agitatoren ſein. Und Herr Vogtherr, der nächſte Redner, traf den richtigen Namen des neuen Inſtituts, wenn er es kurzweg die Agitatorenſchule be⸗ zeichnete. Alles, was dort gelehrt werden ſoll, iſt nur Mittel zu dem einen Zweck,„den Arbeiter geiſtig zu ſtählen für den Kampf um die eigene Emanci⸗ pation“. Dazu Unterrichtskurſe in Deutſch, Geſchichte, Geographie, Naturlehre, Nationalökonomie, Stenographie. Ferner Vorträge, Bibliotheken, Leſezimmer, Debattir⸗ klubs, Verbreitung von wiſſenſchaftlichen Volksſchriften, ja, eine Arbeiterbühne zur Ausbildung ſchauſpieleriſcher und dichteriſcher Talente. Jeder, der das 21. Jahr zurückgelegt hat, ohne Unterſchied des Geſchlechts, kann Mitglied dieſer Arbeiterakademie werden, und der monat⸗ liche Beitrag beläuft ſich nur auf 25 Pfennig. In die geweihten Räume der Arbeiterakademie darf kein ungeweihtes Buch kommen.„Wir wollen nicht, ſo ungefähr führte der Redner aus, daß der Arbeiter ſich dort mit jenen Büchern befaſſe, die zwar für die augen⸗ blicklich herrſchenden Geſellſchaftsklaſſen zugeſchnitten, für den Arbeiter aber unbrauchbar ſind. Wir können nur ſolche Schriften brauchen, die das enthal⸗ ten, was geſund, was wahr, was richtig iſt.“ Mit einem Wort, vonLehr⸗ und Lernfreiheit iſt an die⸗ ſer neuen Volksbildungsſtätte keine Rede. Sklaviſch ſoll der Arbeiter auf den ſozialdemokratiſchen Katechismus gedrillt werden. Andere Anſichten werden ſorgfältig von ihm fern gehalten werden, blindlings ſoll er ſein Credo auswendig lernen, wie in irgend einer Jeſuitenſchule. Eine Pflanzſtätte des Fanatis⸗ mus für beſchränkte Geiſter iſt alſo das neue Unterneh⸗ men zu werden beſtimmt, ohne den friſchen Luftzug eige⸗ ner, vielſeitiger Prüfung, ohne Spur alſo von dem, was wahre Wiſſenſchaft iſt. Als Parteiunternehmen im Intereſſe der ſozialde⸗ mokratiſchen Partei kann freilich dieſer Arbeiterbildungs⸗ perein kaum einen anderen Charakter annehmen. Aber damit fehlt ihm auch jede geſunde Grundlage eines wiſ⸗ ſenſchaftlichen Inſtituts. Echte Bildung, echte Wiſſen⸗ ſchaft wird nur gewonnen in unbefangener Prüfung der verſchiedenſten Meinungen. Und wenn das, was die Herren Liebknecht, Vogtherr und Genoſſen bieten wollen, eine Probe von den Akademien und der Geiſtesfreiheit der Zukunft ſein ſoll, ſo haben ſie nur aufs Neue beſtätigt, vas eigentlich keiner Beſtätigung mehr bedurfte. —— * Die politiſche Klärnng in Frankreich. Die franzöſiſchen Kammern ſind am Dienſtag unter weitaus günſtigeren Zeichen, als dieſelben vor den Weiß⸗ nachtsferien auseinander gegangen, wieder zuſammen⸗ getreten. Damals, um die Mitte des vorigen Dezember, ſchienen noch ſchwere Wolken über dem Haupte des Mi⸗ niſteriums Freycinet ſich zuſammenzuballen. Clemenceau's und Pelletan's Geſchützſalven gegen die Miniſterbank, gegen den Finanzminiſter und die„Tonkineſen“ waren kaum noch verhallt. Die Kammermehrheit ſchien in allen Fugen zu krachen. Die„Intimſten“ des Cabineis ſchüt⸗ telten bedenklich das Haupt bei dem Gedanken, wie das Regierungsſchifflein um die gefährliche Klippe des Neun hundert Millionen⸗Anlehens herumfegeln werde. Die Sitnation hat ſich zwiſchenher gründlich ge⸗ beſſert. Die Senatoren⸗Wahlen am 4. Januar huben den„Erz⸗Tonkineſen“ Jules Ferry obenauf gebracht. Dieſer wurde im Vogeſen⸗Departement, Herr Freycinel in Paris gewählt, in demſelben Paris, das vor einem Jahre etwa einen Boulanger auf den Schild erhoben datte! Das eigentliche Stichblatt der Oppoſition, des J. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 15. Januar. Finanzminiſter Roupſer, der kurz vor der Vertagung noch perſönlich einige Niederſtimmungen von Seiten der Kammer hinunterſchlucken mußte, tritt jetzt als Trium⸗ phator vor die Kammer hin in ſtrahlender„Feuerver⸗ goldung“, mit dem 16fach überzeichneten Neun⸗ hundertmillionen⸗Anlehen in der Taſche näm⸗ lich! Das Miniſterium Freyeinet, die dritte Republik, ſegelt wiederum einmal auf ſpiegelglatter Fläche, unter ſonnig heiterem Himmel! Frankreich iſt das Land plötzlicher Wendungen und Wandlungen, gewiß, und es kann die Witterung ganz unverſehens wieder umſchlagen. Der jetzige günſtige Um⸗ ſchlag kennzeichnet ſich jedoch in manchen äußeren Um⸗ ſtänden als ein Dauer verheißender. Für's Erſte wird dem glänzenden Erfolg der An⸗ leihe die Bedeutung als Gradmeſſer der Stimmung des Landes nicht abgeſprochen werden können. Das Mini⸗ ſterium verlangte 869 Millionen, das Land bietet der Regierung vierzehn und eine halbe Milliarde! Zu einem Begebungscourſe von 92.55, wahrend die Anleihen des Kaiſerreiches im Durchſchnitte von 68—64 begeben wer⸗ den mußten!— Wenn der Krämer und Bauer, die letzten Abnehmer der Rente in Frankreich, ſo ſehr bereitwillig die Geldkatze aufthun, ſo iſt das gewiß ein bedeutſamer VBVertrauensbeweis für das herrſchende Syſtem, ein Beweis, daß in der Maſſe des Volkes der Glaube an den Beſtand der Republik, an den ehrlich conſerva⸗ tiven Charakter der Republik weſentlich erſtarkt iſt. In dieſer Beziehung bietet aber auch die Wahl Jules Ferry's ein zweites, ſehr markantes Symptom der allgemeinen Stimmung. Jules Ferry galt, wie ſatt⸗ ſam bekannt, vor wenigen Monden noch foͤrmlich als der rothe Lappen, durch welchen der chauviniſtiſch⸗radikale Stier in Wuth verſetzt werden konnte. Nicht ſo ſehr wegen der tonkineſiſchen Steinnuß, die er den Franzoſen zwiſchen die Zaͤhne geſchoben, war dieſer Mann der beſt⸗ gehaßte in ganz Frankreich, ſondern weit mehr noch wegen ſeines vernünftigen Verhaltens den„prussiens“ gegen⸗ üͤber. Als„Handlanger Bismarck's“ wurde Ferry auf Schritt und Tritt von allen politiſchen Gaſſenjungen ver⸗ folgt, verhöhnt, beſchimpft, verflucht! Daß nun Ferry trotzdem, und zwar in den Bogeſen, wo dieſe Gaſſen⸗ jungenart einen beſonders ſtarken Factor bildet, ein⸗ ſtimmig in den Senat gewählt werden konnte, zeigt, wie geſagt, daß der gefunde Menſchenverſtand in Frankreich wieder anfängt, auch in der Politik ſein Recht zu rekla⸗ miren, daß die politiſche Raiſon wieder langſam die Ober⸗ dand gewinnt. Ob nicht früher oder ſpäter wieder ein Rückfall eintritt? Wer wollte dieſe Möglichkeit leugnen! Im Augendblicke jedoch deutet Alles darauf hin, daß der Paroxysmus im Schwinden begriffen iſt, daß das Fieber nachgelaſſen hat. Aus Stadt und Jand. MNaunbeim, 15. Januar 1891 * Hofbericht. Vorgeſtern nahm der Großherzog den Bortrag des Gehei ths Dr. Nokk entgegen und ertheilte dann mehreren Perfonen Pripataudienz. Nachmittags er⸗ ri ilhelm. Darnach börte der Großherzog die orttäge des Flügeladjutanten Oberſtlieutenants Müller, des Seheimeraths von Regenauer und des Legationsraths Dr. — von Babo. Geſtern nahm der Großherzog den ortrag des Majors Freiherrn von Lüdinghauſen genannt Wolff 18 U0 und empfing den Württembergiſchen Haupt⸗ mann und Batteriechef Kling, welcher Abends einen öffent⸗ lichen Bortrag über ſeine Reiſen im Hinterlande der deutſchen Fronkolonie Togo bielt. Darnach ertbeilte derſelbe dem Kammerherrn Oberförſter Freiberrn Schilling von Canſtatt eine Privataudienz. 85 der Erlaubniß zum Tragen eines ens. Der Großherzog hat dem Gymnaſialdirektor Dr. 150—55 Heidelberg die nachgeſuchte Erlaubniß zur An⸗ 11 die Wi den Beſuch des Prinzen und der zum Tragen des ihm von dem König von weden und Nornegen verliehenen Ritterkreuzes des bniglich Schwediſchen Nordſtern⸗Ordens ertheilt. * Ernennungen. Mit Großherzog⸗ lichen Miniſteriums der Finanzen vom 8. Januar 1851 wur⸗ den die Forſtpraktikanten Wilhelm Bauer von Pforzheim, iedrich Roth von Zwingenberg, Eugen Gretſch von eichenau zu Forſtafſiſtenten ernannt. Feuilleton. — Einen überraſchenden Empfang bat die Berliner Eriminalpolizei einer Einbrecherbande zu Tbeſl werden laſſen. Ueber den vereitelten Einbruchs verſuch wird folgendes mitge⸗ theilt: Ein Fahrikbeſitzer, deſſen Geſchäftslokalitäten nebſt Wohnbaus in Alt⸗Moabit belegen ſind, feierte geſſern die Hochzeit ſeiner Tochter; die Jeſtlichkeit wurde in einem Saale der Friedrichſtadt abgebalten und die ganze Familie, ſowie das geſammte Dienſtperſonal war natürlich vom Hauſe ab⸗ weſend; nur der Pförtner blieb zur Bewachung des ausge⸗ dehnten Häuſer⸗Komplexes zurück. Geſtern gegen Abend, er⸗ hielt er einen anonymen Brief, worin angegeben wurde, daß in der Nacht eine Anzahl Einbrecher in das Haus einzudringen Die Polizei erhielt auf der Stelle Mittheilung von ieſem Schreiben; eine Anzahl Schugleute und mehrere Kri⸗ minalbeamte wurden in aller Stille in der Nacht in den von der Spree aus bis nach Straße Alt⸗Moabit belegenen Garten ſowie im Hauſe poſtirt, um die Einbrecher einzufangen. Gegen Morgen wurden mehrere Perſonen, die vom Spree⸗Ufer aus durch den Garten drangen, daſelbſt gefaßt und verhaftet. In dem Schreiber des anonymen Briefes vermuthet man einen würdigen Genoſſen der ertappten Einbrecher, der aus Rache „gepfiffen“ hat. —Schwiegermutter und Schwiegerſohn. Eine eigenthümliche Scheidungsklage macht augenblicklich von ſich reden. Vor Jahresfriſt beirathete ein im Weſten von Berlin woßnender Herr die Tochter eines ebenfalls in dieſer Stadt⸗ gegend wohnenden Bekannten. Die junge Frau überraſchte nun vor Kurzem ihren Gatten in einem verfänglichen tste-à⸗ tets mit ihrer eigenen recht hübſchen Mutter. Das Töchterchen kehrte ſofort in das Haus ihres Vaters zurück und dieſer leitete alsbald die Scheidungsklage gegen ſeine Frau ein; daſſelbe that die betrogene Tochter des betrogenen Vaters. Man muß nun abwarten, ob vielleicht die Schwie⸗ germutter den Schwiegerſohn ſpäter zum Gatten nehmen ird. 228 Von plötzlichem Wahnſinn beſallen wurde am Dienſtag Abend in der Elſöſſerſtraße en Berlin ein ältlicher Krankheiten: Herr, in deſſen Begleitung ſich ein junger Mann und eine „XIX. Plenarfitzung des Deutſchen Landwirtß⸗ ſchaftsraths. Der I. ſtellvertretende Vorſitzende des Deutſchen Landwirthſchaftsraths, Graf v. Lerchenfeld⸗Köfering, theilt in einem Rundſchreiben vom 5. Dezember den Mit⸗ gliedern dieſer Körperſchaft mit, daß die nächſte Plenarſitzung nach dem Beſchluß des Ausſchuſſes vorausſfichtlich in der zweiten Hälfte des Januar oder in der erſten Hälfte des Februar 1891 ſtattfinden wird. Die Tagesordnung iſt unter Vorbehalt der Aenderung wie folgt feſtgeſetzt: 1. Geſchäftlicher Theil. Berichterſtattung über die Ausführung der Beſchlüſſe der 18. Plenarverſammlung; Rechnungslegung und Haushalts⸗ berathung, Wahl eines J. Vorſitzenden an Stelle des ver⸗ ſtorbenen Ritterſchaftsdirektors v. Wödell⸗Maſchow und eines Ausſchußmitgliedes. 2. Materieller Theil. a. Der Ablauf der Handelsverträge im Jahr 1892(in Verbindung damit die Frage der Abänderung der Getreidezölle, der Viehzölle, der Aufhebung der Viehſperre event, die Befeitigung des Idendi⸗ tätsnachweiſes). d Die Abänderung des Unterſtützungswobn⸗ ſitzgeſetzes. o. Der Entwurf eines deutſchen Heimſtättengeſetzes. d. Die Errichtung von Freibänken zur Verwertbung minder⸗ werthigen Viehes. e. Event. Entwurf bekreffend die Abänder⸗ ung des Zuckerſteuergeſetzes. k. Die Frage des Kontraktbruches der ländlichen Arbeitex. g. Berichterſtattung über die Arbeiten der Futtermittelkommiſſion, über Hagelverſicherungsweſen und Eiſenbahntarife. Das Referat über die Heimſtättenfrage hat, einem Anſuchen des Ausſchuſſes entſprechend, der badiſche Vertreter zum Landwirthſchaftsrath, Herr Miniſterialrath Buchenberger, übernommen. *Landesherrliche Verordnungen. Nach einer neuer⸗ lichen landesherrlichen Verordnung iſt das Juſtizminiſterium in Zukunft exmächtigt: 1) Den Vollzug von gerichtlich er⸗ kannten Freiheitsſtrafen bis zur Dauer von 6 Monaten auf⸗ üſchteben pder zu unterbrechen. 2) Strafurlaube von unbe⸗ Fiuumter Dauer nach Verbüßung von drei Vierteln der Strafzeit bei Gefängnißſtrafen, welche nicht über ein Jahr betragen, zu ertheilen.— Rechtspraktikanten und Referendä⸗ ren iſt künftig unter gewiſſen Beſchränkungen die freiwillige Praxis bei einer Strafanſtaltsdirektion geſtattet. Die eigent⸗ liche Veranſtaltung von Lehrkurſen zur Ausbildung Rechts⸗ kundiger im Gefängnißdienſt hat ſich das Juſtizminiſterium vorbehalten. * Im Zuſammenhang mit den älteren Ausliefe⸗ rungsverträgen iſt zwiſchen Baden und Frankreich verein⸗ bart worden, daß die Auslieferungspflicht ſich nicht allein auf die Thäter, ſondern auch auf die Theilnehmer erſtrecken ſoll. In den Kreiſen unſerer Weinpro duzenten macht ſich lebhaft die Ueberzeugung geltend, daß ihre Schädigung durch die Weineinfuhr und namentlich durch Einfuhr franzö⸗ ſiſcher Weine ſich noch verſtärken wird, wenn nicht in Bälde die Vorſchriften über den Begriff des Naturweins im Sinne des deutſch⸗praktiſchen Intereſſes eine genügende Aenderung erfahren. Der heutige Zuſtand führe khatſächlich dazu, daß die mit allen Künſten hergerichteten franzöſ. Weine trotz des olls in Maſſe eingeführt werden, während der geringere üddeutſche Wein nicht einmal bis zur Trinkbarkeit verbeſſert werden darf, ohne daß der e in Zwieſpalt mit dem Nahrungsmittelgeſetz geräth. In einem größeren Auf⸗ ſatz der Bad. Landesz. wird noch darauf hingewieſen, daß man bei den weit billigeren öſterreichiſch ungariſchen u. itali⸗ eniſchen Weinen weit weniger der Gefahr des Bezugs ge⸗ fälſchter Weine ausgeſetzt iſt, als bei den franzöſiſchen Wei⸗ 1 bei welchen ja die Zurichtung nachgerade zur Regel wird. „Stetiſeiſches aus der Stadt Maunheim von der 53. Woche vom 28, Dez. bis 3. Jan. 1891. An Todes⸗ urfachen für die 28 Topeßfägle, die in unſerer Stadt vor⸗ lamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende In 1 Falle Maſern und Rötheln, in— Jalle Scharlach, in 1 Falle Diphbtherie und Erbdup, in — Jalle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in— Falle Kindbettſieber(Puerperalfieber), 5 in Fällen Lungenſchwind⸗ ſucht, in 5 Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 4 Jägen akute Darmkrankheiten,(in— Fällen Brechdurch⸗ N In 12 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. Ju — Jällen gewaltſamer Tod. Kinder bis 1 Jabr—. Aufhebung des Rheinbrückengeldes. Daß ſich für die Aufbehung des Rheinbrückengeldes nicht nur die Ein⸗ wohner von Mannheim und Ludwigshafen ſondern auch die Bewohner der Ortſchaften in der näheren und ferneren Um⸗ gebung genannter Städte ſehr lebhaft intereſſiren, können wir tagtäglich aus den bei uns eintreffenden badiſchen und pfälz. Zeitungen erſehen. Hente wird in einem pfälziſchen Blatte die Aufforderung an die badiſchen und pfälziſchen Nachbar⸗ gemeinden gerichtet, ſich dieſer Petition anzuſchließen, da der Fortfall des läſtigen den Verkehr hemmenden Rheinbrücken⸗ geldes auch in ihrem Intereſſe liege. Es wäre gewiß nur freudig zu begrüßen, wenn dieſer Aufforderung recht zahl⸗ reich Folge geleiſtet werden würde. Wir glauben, daß dem Mannheimer und dem Ludwigshafener Stadtrath eine ſolche Unterſtützung in ihrem Beſtreben auf Beſeſtigung des Brücken⸗ geldes ſehr willkommen ſein würde. 5 *Die anhaltend kalte W ſcheint allmählig auch auf die Bäume einen ſchädigenden Einfluß ausüben zu wollen, berits findet man da und dort Kaſtanien⸗ und Lin⸗ denbäume deren Stämme auf der Südſeite geriſſene Rinde zeigen. Wenn die Kälte noch weiter anhält, fſo kommen auch unſere Obſtbaumpflanzungen wieder in Gefahr. Es iſt junge Dame befanden. In lebhafter Unterhaltung begriffen, gingen die Drei ihres Weges, als der alte Herr plötzlich wie ein Raſender auf einen vorbeipaſſirenden jugendlichen Mann losſtürzte, denſelben mit eiſernem Griff an die Kehle faßte und mit heiſer kreiſchender Stimme aufforderte, mit ihm nach der nächſten Polizeiwache zu gehen. Vergeblich verſuchten ſeine erſchreckten beiden Begleiter, den alten Herrn von dem Arbeiter abzulenken; er wurde aber immer erregter und ver⸗ ſtel ſchließlich in eine förmliche Tobſucht. Erſt mit Hilfe mehrerer kräftiger Männer gelang es, den Raſenden in eine Droſchke zu bringen, in welcher ihn ſeine Angebörigen zu⸗ vörderſt zu einem Arzte überführten. Dieſer ſtellte den Aus⸗ bruch von Verfolgungswahnfinn feſt. — Wie ſich die dramatiſche Steigerung der Ge⸗ ſchichte auch die ſchnellſte, in Zeitungsnachrichten getreulich zeigen franzöſiſche Blätter an einem denkwür⸗ digen Beiſpiel. Als Napoleon im Mai 1815 Elba verlaſſen hatte, las man während der zehn Tage ſeiner Reiſe nach⸗ eingnder folgende Meldungen in der franzöſiſchen Preſſe: ) Der Menſchenwürger iſt aus ſeiner Höhle gegangen; 9) dex korſiſche Bluthund iſt ſoeben beim Kap Juan an's Land geſtiegen; 3) der Tiger iſt zu Gap angekommen; 4) der Wü⸗ therich hat in Grenoble geſchlafen; 5) der Tyrann iſt durch Lyon gegangen; 6) der Uſurpator iſt dreißig Meilen von der Hauptſtadt geſehen worden; 7) Bonaparte rückt in Eil⸗ märſchen vor, wird aber nie nach Paris kommen; 8) Napo⸗ leon wird morgen vor unſeren Mauern ſein; 9) der Kaiſer iſt in Fontainebleau angekommen; 10) Ihre Kaiſerliche und Königliche Majeſtät haben geſtern Ihren Einzug in Ihrem Schloſſe, den Tuilerien, mitten urſer Ihren treuen Unter⸗ thanen gehalten. — Wie man in Japan Theater ſpielt“, Die höberen Stände Japans erlauben iören Töchtern den Beſuch des Schauhauſes nicht, weil ſie die Stücke für ſittenverderb⸗ lich halten. Aber unter dem Volke ſind theatraliſche Auffüh⸗ rungen beliebt; die ganze Familie geht, mit Proviant. Reis⸗ napf und Theekeſſel ausgerüſtet. in das Tgeater, um dort oft den ganzen. verbringen, und zollt dort der Dar⸗ ſtellung grauſiger Mordthaten und der derben Wledergabe daher dringend zu empfeblen, die Obſtbäume auf der Süd- und Südweſtſeite durch Aufbinden von Brettſtücken, Stroh, 9005 gegen den täglich ſtattfindenden ſchädlichen Wechſel von Ge⸗ frieren und Auftgauen der Rinde zu ſchützen. Die Müße iſt nicht groß, die i auch nicht koſtſpielig; in jedem Fall rette man durch Beobachtung derſelben ſeinen Baumbeſtand. Eisgang. Ueber den Eisgang auf dem Rheine liegen heute keine wichtigen Meldungen vor. Bei Mainz iſt der Fluß wieder eisfrei. Von allen Orten des Rheines wird Steigen des Waſſers gemeldet. Vielfach befürchtet man das Eintreten von Hochwaſſer. Bei Bingen Oppenheim, Caub u. ſ. w. ſteht die Eis decke noch feſt. Bei uns bringt der Rhein nur noch vereinzelte Eisſchollen. Das Wetter bleibt fortgeſetzt ein ſehr unbeſtändiges. Während vorgeſtern Nachmittag Thauwetter eingetreten war, brachte uns der geſtrige Morgen Schnee. Nachmittags hatten wir wieder Thauwetter und die veraangene Nacht ſchneite es wieder. Heute früh zeigte das Tbermometer 3 Grad Kälte. * Das Vorgehen der bieſigen Armenkommiſſion, zur Steuerung der infolge der langanhaltenden Kälte und des damit in Verbindung ſtehenden Arbeitsmangels in unſerer Stadt entſtandenen Noth, findet auch in anderen Städten lebhafte Anerkennung. So rühmt u, a. die Mainzer Preſſe dieſes energiſche Handeln und fordert den dortigen Stadtra h zur Nachahmung des Mannheimer Berſpiels auf, da auch in Mainz die Arbeitsloſigkeit eine ſehr ſtarke ſei „ Unterſtützung der Arbeitsloſen. Die Armenkom⸗ 1 hat am geſtrigen Tage wieder folgende Geſchenke gewährt: Mk. 1) Kartoffeln an 91 à 3 M. 256 50 2) Kohlen 95 „ 80 Pf. 129.80 3) Baares Geld an 5 1 42.— 4) 80 Port. Mittageſſen aus der Volksküche à 80 Pf. 24.— Sa. 2 Insgeſammt wurden vom 12. bis 14. Januar 815 Perſonen 85( Ctr. 108 Ztr. Kohlen, 451¼ Ztr. Kartoffel, 284 Portionen Mittageſſen aus der Volksküche und 182 M. 80 Pf. Baargeld verabreicht; zu⸗ ſammen M. 2273.30. Da die für die Unterſtützung der Arbeitsloſen vorhandenen Mittel nun erſchöpft find, wird von ſetzt ab das im Jahre 1882 gebildete Nothſtandskomite in Toatigkeit treten und an de⸗ dürftige arbeitsloſe Perſonen, welche keine Armenunterſtützung beziehen, Naturalien verabfolgen. Durch die Seitens der flädt Armenkommiſſion und des Nothſtandskomites getroffenen Maß⸗ nahmen iſt in anerkennenswerther Weiſe dem Notuſtande en⸗ gegen getreten und Linderung verſchafft worden, wenn ſolcher auch noch nicht gänzlich werben konnte. Leider iſt die erwartete Zuwendung von Geldmitteln an die hieſige Armenkommiſfion durch hiefige Bürger, dezufs Ver⸗ theilung dieſer Zelder an die Arbeitsloſen, ausgeblieben, ſo⸗ daß das Unterſtützungs⸗Comits der Armenkommiſſion ibre Thätigkeit ſchon nach dreitägiger Wirkſamkeit einſtellen mußte. Wöchnerinnenaſyl. In der geſtern unter dem Bor⸗ ſitze von Frau Miniſterialrath Frech unter zahlreicher An⸗ weſenbeit von Damen ſtattgefundenen Generalverſammlung wurde von Herrn Dr. Mermann der Jabresbericht über die Wirkſamkeit des Wöchnerinnenaſyles erſtattet. Aus dem⸗ ſelben ging hervor, daß die Wirkſamkeit der jetzt ſeil 4 Jabd⸗ ren beſtehenden Entbindungsanſtalt für bedürftige auen eine nach allen Richtungen hin zufriedenſlellende iſt. Im Be⸗ richtsjahre wurden 187 Frauen verpflegt und fanden in ihrer ſchweren Stunde Hülfe in der Anſtalt. Die Geſundbeits ver⸗ 50 05 e waren die denkbar beſten; wie im vorhbergehenden ahr kam auch in dieſem Jabr kein Fal einer erusten Er⸗ krankung und kein Todesfall vor. Aus dem bres geht hervor, daß unter beinahe aufeinanderfo genden Geburten der letzten Jahre kein Todes⸗ oder ſchwerer Erkrankungsfall vorkam. Das iſt gewiß ein Beweis dafür, ein wie wirkſames Mittel ſolche Anſtalten für die Er⸗ haltung der Geſundheit und Arbeitsfähigkeit der armen Frauen find und ein wie großes Stück ſozialen Elendes und Famillen⸗ unalücks durch ſie aus der Welt geſchafft wird. Auch in dieſem Jahr war unter den Geburten eine große Anzahl ſebr ſchwie⸗ riger, wie das eben in den Verhältniſſen einer großen In⸗ duſtrieſtadt liegt, da 3505 die ein a Eingreifen ver⸗ langen, der ſchlechten Wohnungsverhältniſſe 9 92 der Anſtalt überwieſen werden. Die Nachfrage nach Wärterinnen— Privatwochenbettpflege ſeitens der Familien hat auch wie bedeutend zugenommen, ſodaß auch in dieſem Jabre wieder die Zabl der Pflegeſchweſtern vermehrt wurde. Im Berichtz⸗ jahre haben die Wärterinnen der Anſtalt in 56 Familien und 1302 Pflegetagen Wochenbettpflege in der Stadt ausgeüdt; die Anſtalt hatte dadurch eine Einnahme von üver 8000 ME Es wurde betont, daß in der Ausbildung als Wochenbett⸗ pflegerin ſich gleichzeitig Mädchen und unabhängigen Frauen aus achtbaren Jamilien ein lohnender und dank⸗ barer Lebensberuf biete, der ihnen dauerndes 8 5 in der Anſtalt und eine geſicherte Exiſtenz ge 2 Die Geſammtausgaben der Anſtalt betrugen etwa 13,000 die durch die jährlichen Beiträge der Vereinsmitglieder durch einmalige Gaben, die der Anftalt in reichlichem Maße aus wohltbätiger Hand zufloſſen, ſowie durch die ſtädtiſche Sub⸗ vention gedeckt wurden. Die Aufnahme der Frauen ſelbſt erfolot bekanntlich unentgeldlich. Zum Schluſſe ſprach Herr Bürgermeiſter Bräunig, deſſen Initiative zum Theile intimſter Familienſzenen lebhaſten Beifall, deluftigt ſich aß guch in gleich hohem Grade über Feerien Art. Meiſt bedienen ſich die Schauſpieler der Larven; eine Fee erſcheint immer in abſtoßender Masſe und rother Per⸗ rücke. Sehr beliebt ſind die ſogenannten Kivogen,—— Zwiſchenſpiele, deren Hauptheld, der ſchelmiſche Tarokaf Leporello, an unſern Hanswurſt erinnert. Adan önnte nun glauben, daß die Töchter der höheren Stände wenigſtens zu den Frauentheatern Zutritt hätten. Allein Frauentheater unterſcheiden ſich in ihren Darbietungen mi weſentlich von den Männertbeatern. So gibt man auch dort jene beliebten grauſigen Nationalſtücke, in denen das ſogen. Harakirt das Bauchaufſchlitzen, zur dramatiſchen Kute⸗ rung und Erſchütterung verwandt wird; gerade die Schan⸗ ſpielexinnen aber ſollen in dieſen von Grauſamteiten ſtrotzen⸗ den Stücken beſondere Hingabe an den Tag legen. Wenn der tugendhafte Menſch gezwungen wird, ſich den Bauch aufzu⸗ ſchlitzen, um ſeine Ehre zu retten, ſo ſetzt er fich, nachdem alle nothwendigen Vorbereitugen getroffen worden, umgeben von ſeinen Freunden, nieder, um die Opergtion an ſich zu voll⸗ ziehen. Iſt er eine hervorragende Perſönlichkeit, ſo geſchießt es in Gegenwart zahlreicher Perſonen. Die Frauen und die Kinder weinen, aber Niemand denkt daran, die Operation aufzuhalten, die allein im Stande iſt, den Beſchuldiaten zu rechtfertigen. Schon naht der letzte Augenblick, man glaubt, das Blut werde in Strömen fließen: da erſcheint ein Bote, und ein Wort aus deſſen Munde ändert die ganze Lage. Die 1 hat geſiegt, die Freude kehrt in die Familie zurück, alle Welt umarmt ſich. Die Einzigen, welche keine zufriedene Miene zeigen, ſind die Zuſchauer, welche in ihren blutdürſtigen Erwartungen getäuſcht ſind. Daher enden eben ſo viele Stücke mit dem wirklichen Vollzuge; um das Harakiri ganz käuſchend darzuſtellen, wird ein Gefäß mit Blut am Leibe des Schau · ſpielers befeſtigt ſo daß im Augenblicke wo das Schwert die grauſe That vollzieht, die Illuſion vollſtändig iſt. — Ibr Geſchmack. Mann: Nun, liede wie gefäöllt Dir die rothe Schleiſe?“— Frau:„Ja, ich muß Dir Mennde aenz ſärelende 8 in.J0n01 el übrig!“ »Und was wäre denn na inem mack 2.— ſchwarzes Seſdendamaftkleld,“ 5 rünnverm, 15. Januar. Sraeral-nzeiger. . Oeikk. dieſes große Wohlthäligkeitsinſtitut unſerer Stadt zu danken iſt, dem dirigtrenden Arzte der Anſtalt, Herrn Dr. Mer⸗ mann, ſowie den Damen des Vorſtandes für ihre uneigen⸗ hützige und ſegensreiche Arbeit den Dank der Generalver⸗ ſammlung aus. * In einer Beilage, welche mit unſerer heutigen Nummer zur Ausgabe gelangt, veröffentlichen wir, vielfachen an uns gelangten Wünſchen entſprechend, den Wortlaut des vom Papſte Clemens XIV. am 21. Juli 1773 erlaſſenen Breves betreffend die Aufhebung des Jeſuiten⸗ Ordens. Nach der Stellungnahme, die wir wiederholt in dieſem Blatte gegenüber der von der Centrumspartei ver⸗ langten Wiedereinrichtung von Jeſuiten Niederlaſſungen in Deutſchland begründet haben, können wir es uns erſparen neuerdings dieſe Frage, welche die Gemüther in Aufregung verſetzt, zu erörtern. Wir begnügen uns mit dem Hinweiſe auf das Zeugniß des in kirchlichen Angelegenheiten zur Ab⸗ gabe eines Urtheils gewiß berechtigten Papſtes und indem wir den Wortlaut des von Clemens XIV. erlaſſenen Auf⸗ hebungsedikts veröffentlichen, das nach dem Wunſche des Papfles„für immer feſt, unverrückt und wirkſam“ ſein u. bleiben ſollte, glauben wir den Beweis erbracht zu haben, daß es nicht konfeſſionelle Gründe ſind, welche gegen die Wiederzulaſſung der Jeſuiten vorgebracht werden; ein Papſt ſelbſt iſt es, der den Orden aufgehoben hat. Wir empfehlen unſeren Leſern angelegentlich das Studium der päpſtlichen Kundgebung.— In derſelben Beilage veröffent⸗ lichen wir den Wortlaut der Rede des nat.⸗lib. Abgeordneten Buhl über die Wirkſamkeit der Getreidezölle, welche beſon⸗ ders unſere Leſer auf dem Lande intereſſiren dürfte. Zur gefl. Beachtung. Um vielfachen und bereits ſeit längerer Zeit wiederholt aus dem Kreiſe der Leſer unſerer Zeitung an uns gelangten Wünſchen zu entſprechen, haben wir vom 1. Janaar d. J. ab die ſeither übliche Art des Vor⸗ datirens der Ausgabe eingeſtellt und tragen von dieſem Tage an die Nummern des„General⸗Anzeigers“(„Mannh. Jour⸗ nal“) das Datum des Tages, an welch em ſie zur Ausgabe gelaugen. Um Meißverſtändniſſen vorzubeugen, bringen wir dies wieder⸗ holt zur Kenntniß unſerer geſchätzten Leſer. Ein ſeltenes Schauſpiel wird ſich der Mannyeimer Einwohnerſchaft am Kaiſers Geburtstag bieten. An dem⸗ ſelben ſollen nämlich Mittags 12 Utr, am Waſſertburm, von der hieſigen Axtillerie aus ſechs Geſchützen eine größere An⸗ zahl Freudenſchüſſe abgefeuert werden. „ Nafall. Geſtern wollte ein Bewohner der Neckargärten in ſeinem Garten mit einem Gewehr nach Spatzen ſchießen, traf aber unglücklicherweiſe einen vorübergehenden Knaben, dem die Schrotladung hinterem Ohre in den Kopf drang. Die Verletzung iſt glücklicherweiſe keine gefährliche. *Gelbſtmord. Vor einigen Tagen ging ein Soldat des hieſigen Grenadier⸗Regiments, Schloſſer F. M. aus Schwetzingen, flüchtig und konnte ſein Aufenthalt trotz der eifrigſten Recherchen nicht ermittelt werden. Geſtern wurde derſelbe nun in Schw tzingen in der Behauſung ſeiner Eltern erhängt aufgefunden. Die Motive des Selbſtmordes find unbekannt. eSEingelieferter Verbrecher. Schneider Matter aus Seunfeld, welcher bekanntlich ſeinem öjährigen Kind(einem Knaben) mittels eines glühenden Bügeleiſens ſolche Brand⸗ wunden beigebracht hatte, daß es alsbald verſtarb und den Leichnam des unglücklichen Kleinen alsdann verſcharrt hatte, iſt geſtern hier eingeliefert worden. Derſelbe wird ſich wegen ſeines ſcheußlichen Vergehens vor dem nächſten Schwurge⸗ richte zu verantworten haben. Muthmaffliches Wetter am Freitag. den 18. Januar. Der jüngue Luftwirbel hat ſeine Ausläufer bis nach Mittel⸗ deutſchland herabgedrückt und den Hochdruck im Innern Rußlands bis zum Schwarzen Meere verdrängt. Nunmehr ſcheint aber ſeine Hauptkraft gebrochen zu ſein und vou dem in Irland ſehr bedeutend zunehmenden Hochdruck wird er hun ſelbſt in nordöſtlicher Richtung verdrängt. Da auch in Italien der Hochdruck in merklicher Abnayme begriff⸗n iſt, ſo gewinnen bei uns die weſtlichen bis nordweſtlichen Winde wieder die Oberhand und werden am Freitag und Samſtag hei fieigendem Baxometer und mäßiger Kälte ein allmäyliges Nachlaſſen der Niederſchläge und zeitweilige Aufheiterung herbeiführen. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 15. Januar Morgens 7 Uhr. Thermometer 15* Höchſte und niederſte Tem⸗ in Celſius peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Marimum Minimum 705.8—.7—.8 NW 6 +.8—.8 tzus; 2: etwas ſtärker ꝛc; 8: Sturm: 10: Orkan 90 Windſtille; 1: ſchsacher Ju 5 7 Ein Kampf um's Haſein. Amerikaniſcher Roman, frei bearbeitet von Max v. Weißenthurn. Nachdruck verboten. 42 Gortſetzung.) Wenn ſie es nur geahnt hätte, daß ſich keine Parallele ziehen ließ zwiſchen ihr und Edith, daß das tadelloſe Eben⸗ maß ihrer Geſtalt einen Bildyauer entzückt haben würde, daß ſie den anmuthigſten Nacken, die tadelloſeſten Schultern beſaß, die ſich nur träumen ließen; ſie glättete ihr langes, üppiges Haar und ſteckte es kronenförmig auf das zierliche Daupt, dann begab ſie ſich, ahnungslos, wie ſchön ſie ſei, nach den Gemächern der reichen Erbin und fand dieſelbe um⸗ geben von einem Wuſt von Tüll, Roſen, Farren und Dia⸗ manten. Edith blickte bei Alicens Eintritt empor. „„Ich freue mich, daß Sie kommen, Fräulein Dervent; 575 15 nur, welche Menge Roſen der Gärtner mir ge⸗ racht!“ Und Alice ließ ſich nieder inmitten von ſolchem Chaos, ſie ſuchte zu vergeſſen, wen ſie ſchmücken ſolle, und nur das Jutereſſe an der künſtleriſchen Aufgabe wach zu erhalten. Ach, was hätte ſie darum gegeben, ſagen zu können: „Lord Caredale iſt mein Gatte!“ Welches Entſetzen würde aber eine ſolche Erklärung nicht hervorgerufen haben: nein, ſie durfte es nucht tbun, um Hugo's willen. Endlich war Alicens Aufgabe vollendet, die Zoſe kleidete Edithen an und dieſe erklärte, ſich nach allen Seiten im Spiegel betrachtend, das Reſultat von Alicens Bemüh⸗ ungen befriedige ſie rullenrig und wahrlich, ſie hatte auch jede V ranlaſſune dazu, denn n⸗ ſah aus wig die leibhaftige Roſenkönigin „Es währte noch einige Zeit, ehe die Speiſeglocke ertönte; während Alice ſinnend die ktauſenderlei nutzloſen Gegenſtände betrachtet', welche auf dem Toilettentiſch umberlagen, vernahm ſie das Heranrollen eines Wagens, hörte ſie, wie die Diener⸗ ſchaft G päckſtücke n den Flur ſchaffte; Edith erröthete; aus Alicens Wangen hingegen ſchwand ſebes Aiom von Farbe Aus dem Grsſtherzsgthun. (, Schwetzingen, 14. Jan. Der nationalliberale Bezirks⸗ verein Schwetzingen gält nächſten Sonntag, Nachmittags 4 Uhr beginnend, in der Bierbrauerei zum„Wilden Mann“ hier ſelbſt ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Die Tages⸗ ordnung umfaßt folgende Punkte: 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Rechnungsablage, 3. Wahl des geſammten Vorſtandes, 4. Wahl der Delegirten zum Landesausſchuß. 5 Karlsruhe, 14. Jan. Das hieſige Schwurgericht verhandelle in ſeiner geſtrigen Sitzung gegen den Möbel⸗ hänbler Johann Baptiſt Beck von Thannheim wegen be⸗ trügeriſchen Bankerutts und die geſchiedene Ehefrau des Hermann Waidele, Lina geb. Haerle von Lauffen am Neckar, wegen Beihülfe hierzu. Beck iſt gleichfalls ge⸗ ſchieden, und zwar in Folge Ehebruchs mit der Waidele, die er zu heirathen beabſichtigte. Die Anklage legt den Ange⸗ klagten zur Laſt, in der Abſicht die Gläubiger zu ſchädigen, Fahrniſſe verheimlicht und verborgen zu haben. Bach iſt weder kaufmänniſch gebildet, noch beſitzt er beſſere Schul⸗ kenntniſſe, was ihn aber nicht abgehalten, im Jahre 1882 in Baden ein Möbel⸗ bezw. Ausſtattungsgeſchäft zu gründen mit einem Umſatze von jährlich 50 bis 60,000 Mark, Daneben führte er im Großherzogthum noch 7 bis 8 Filia⸗ len, ſo in Heidelberg, Pforzheim, Offenburg, Lahr u. ſ.., die aber nicht einſchlugen und wieder eingingen, worauf er im April 1889 in Straßburg und im Oktober deſſelben Jahres in Metz eine Filiale gründete. Seit 1884 bis 1885 verkaufte die Angeklagte Waidele für Beck in Kommifſſion Möbel, dann trat ſie als Geſchäftsführerin in deſſen Ge⸗ ſchäft, daneben die Haushaltung beſorgend und war ſeit dieſer Zeit die Seele des Ganzen, Beck nur noch eine große Null. Nachdem dieſer ſeit längerer Zeit mit Zablungs⸗ ſchwierigkeiten gekämpft, meldete er am 20. Juni v. J. Kon⸗ kurs an. Nach dem von Beck eingereichten Verzeichniß belief ſich die Ueberſchuldung auf 21,472 Mark. Als Beck den konkurs anmeldete, nahm er ganz außerordentliche Hinter⸗ ziehungsmanipulationen vor, wobei ihm die Waidele redlich behülflich war. Beck erhielt eine Gefängnißsſtrafe von 2 Jahren und Waidele eine ſolche von 1 Jahr 8 Monaten. Karlsrube, 14. Jan. Vor dem Schwurgericht hatten ſich heute 3 Sozialiſten wegen Preßvergehens zu veramwor⸗ ten. Es waren dies der ledige 28 Jahre alte Schriftſetzer Philipp Teufel von Weitingen, der 36 Jahre alte Redak⸗ teur A. Geck von Offenburg und der 31 Jahre alte Photo⸗ graph Volderauer aus Konſtanz, hier wohnhaft, Gegen⸗ ſtand der Anklage bildeten zwei Artikel in der hieſigen Aus⸗ gabe des von Adolf Geck verantwortlich gezeichneten„Süd⸗ weſtdeutſchen Volksblattes“ vom 28. September und vom 10. Oktober v.., überſchrieben„Fliegen und Spinnen“ und „Freie Preſſe,“ letzteres das bekannte Freiligrath'ſche Gedicht. Im erſteren Artikel wurde eine Aufreizung des Volkes gegen die Beſitzenden, in dem Gedichte eine Beleidigung des Kaiſers erblickt. Von beiden Artikel beſtritt Redakteur Geck zu wiſſen, wie ſie in das Blatt gekommen, während Teufel, der in der hieſigen Druckerei als Schriftſetzer arbeitete,— ſpäter avan⸗ eirte er zum„verantwortlichen“ Redakteur— nicht wiſſen wollte, wie der erſte Artikel auf ſeinen Setzkaſten kam, doch nahm er ihn ohne weiteres als Leitartikel in Satz. Beim Zeugen⸗ verhör ſollte es ſich allerdings bald herausſtellen, wie dies zugegangen. Der junge Metteur Siegle gab an, Rechtsanwalt Guttenſtein habe beide Artikel gebracht und er, Siegle, habe ſie in Satz gegeben. Siegle wurde bereits dieſen Nachmittag verhaftet und auch Guttenſtein wird wohl eine Klage zu ge⸗ wärtigen haben. Volderauer ſtand unter der Anklage der Verbreitung der die Artikel enthaltenden Blätter, da er dort zufällig vorübergebend die Expedition beſorgte. Die Ge⸗ ſchworenen erkannten Teufel und Geck im erſten Fall ſchuldig, wegen des Abdrucks des Gedichtes aber erfolgte die Frei⸗ ſprechung, ebenſo hinſichtlich der gegen Volderauer gerichteten Anklage. Das Gericht verurtheilte darauf Teufel zu 9 Mo⸗ naten, Geck zu 6 Monaten Gefänaniß. Karlsdorf, 13. Jan. Eine Schlittenparthie iſt ein ſchönes Vergnügen, wenn ſie gut abläuft. Das haben einige bieſige Einwobner erfahren. Luſtig ging's nach Spöck und bei der Heimfahrt wollte man ſich auch eine Herzſtärkung in Neuthard gönnen, das Rößlein aber dachte anders, machte, nachdem die Geſellſchaft abgeſtiegen war, kurz Kehrt, wobei die Deichſel abkrachte und rannte der lieben Heimath zu. Die Geſellſchaft hatte nicht nur das Nachſehen, ſondern mußte unterwegs noch die Trümmer des Schlittens zuſammenleſen und nach Hauſe tragen. Waldsbut, 14. Jan. Die letzthin im Hotel„Blume“ ſtattgehabte Weihnachtsfeier des Bereins Badiſcher Eiſenbahn⸗ beamten, Bezirk Waldshut, war außerordentlich zahlreich be⸗ ſucht und nahm einen glänzenden, dem jungen Verein zu voll⸗ ſter Ehre gereichenden Verlauf. Der Vorſtand des Bereins, Herr Stephan, eröffnete nach Vortrag einer Klavierpiece mit Violinbegleitung die Feier durch eine warme Begrüßungs⸗ anſprache, worauf der von Hrn. Göbel mit Feuer geſprochene Prolog folgte. Die Durchführung des ganzen Programms war eine vorzügliche und es dürften die Herren, welche den Abend zu einem ſo gelungenen geſtalteten, von den ihnen im reichſten Maße ſeitens des Publikums geſpendeten Beifalls⸗ bezeugungen ebenſo befriedigt ſein, wie dieſts es von ihren Leiſtungen war. Ganz beſonders ſich Herr Kehr⸗ beck als Komiker aus, aber auch die gelung⸗nen Zithervor⸗ und ſie mußte, Stütze ſuchend, nach der Tiſchdecke faſſen, um nicht zur Erde zu ſinken. Da pochte es an die Thüre; Lady Waldrove ſandte die Botſchaft, Fräulein Dervent möge kommen, und Alice folgte dem Geheiß. Achtes Kapitel. Die Qualen der Gattin. Die Gräfin hatte nur wiſſen wollen, ob Alice einen Brief, der noch am ſelben Tage expedirt werden ſollte, geſchrieben, wie ſie es ihr geheißen. Als Alice bejahend entgegnete, fügte die Gräfin hinzu: 3Bleiben Sie hier, Fräulein Dervent, ich könnte Ihrer benö⸗ en! 5 Zitternd blickte Alice um ſich, als ſuche ſie nach irgend einer Gelegenheit entſchlüpfen zu können, es wollte ſich aber keine bieten; eine ſeine Point⸗lace⸗Arbeit, welche ſie für die Gräfin anfertigte, lag auf dem Tiſch, Aliee griff danach und begab ſich in einen entfernten Winkel des Gemaches, wo ſie den Blicken der Anderen nahezu verborgen war. Sie befanden ſich in Lady Waldrove's Boudoir, wo die Dame den größten Theil des Tages zuzubringen pflegte. „Ich werde meinen Sohn bier empfangen, denn ich habe auch hier von ihm Abſchied genommen, ſprach Miladg. Die Mutter, welche ihn leidenſchaftlich liebte, ſaß mit mübſam beherrſchter Ungeduld ſeines Eintrittes harrend; die Gattin aber ſtand mit bleichen Lippen, mit bebenden Händen, balb von dem Vorhang bedeckt und betete zu Gott, daß er ihr die Kraft verleihen möge, nicht umzufinken, wenn ſie ihres Gatten anſichtig werde. Einige Minuten vergingen, Alice wußte nicht, wie lange es ſei, dann trat Gertrude haſtig in das Gemach. „Mama, oh Mama!“ rief ſie,„er iſt ſo ſehr verändert, Du würdeſt ihn kaum erkennen!“ Fußtritte nahten, Alice kannten dieſelben nur zu gut; ſie preßte die Hand auf's Herz, um deſſen unruhig' Pochen zu verbindern; ſie hätte laut aufſchreien mögen vor Schmarz und doch durfte kein Wort ihren Lippen entſchlüpfen. Die Thüre flog auf und Hugo Carsdale ſtand in dem Gemache. Fünf Jahr hatten den hübſchen, vielverſprechenden Jüngling in einen ſchönen gereiften Mann umgewandelt; ſein Antlitz war träge der Herren Schupp und Kohler, ſowie die Geſangs⸗ vorträge der Herren Stocker und Benedikt und das von Herrn Schüker vorgetragene Violinſolo, regten zu lebhaf⸗ tem Beifall an. Die Reden und Gegenreden während des Abends legten erfreuliches Zeugniß für die guten zwiſchen den Herren Bahnbeamten und deren Vorgeſetzten beſtehenden Beziehungen ab. Ein Tänzchen bildete den angenehmen Ab⸗ ſcluß der durchweg gelungenen Feier. 4 Badenweiler, 14. Jan. Die kirchlichen⸗ und welk⸗ lichen Bebörden unſerer Geſammt⸗Kirchſpielsgemeinde haden nunmehr definitiv beſchloſſen, den Bau unſerer neuen Kirche. wozu der Staatsbeitrag auf 320,000 M. ſich beziffert, im nächſten Frühjahr zu beginnen, Vorher ſoll noch, ſobald es die Witterung erlaubt, eine Nothkirche an dem Orte der jetzigen Pfarrſcheuer in der Weiſe erſtellt werden ſoll, daß dieſelbe nach Vollendung der Hauptkirche als Feſt⸗, Concert⸗ oder Theaterhalle verwendet werden kann. Freiburg, 13. Januar. Geſtern Abend wurde im erbgroßherzoglichen Palais ein Hofball abgehalten, zu welchem 135 Perſonen geladen waren. Konſtanz, 14 Jan. Schneider Möll, welcher wegen Verdachts der Ermordung der Wittwe Schlotterbeck verhaftet 1578 iſt geſtern Nachmittag wieder auf freien Fuß geſetzt worden.— Pfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. * Ludwigshafen, 18. Jan. Durch Ausſtrömung von Gas wäre in verwichener Racht ein hieſiger Privatier bei⸗ nahe mit ſeiner Familie erſtickt. Schon halbwegs betäubt ſprang er auf und öffnete raſch das Fenſter. Frau und Kind erholten ſich nach heftigem Erbrechen bald wieder. Durch Reparaturen in dem unter dem Schlafzimmer befindlichen Parterrezimmer wurde ein Gasrohr lädirt, wodurch das 5517 ausſtrömte und durch die Decke in den zweiten Stock rang. Speyer, 13. Jan. Heute wurde von dem dbieſiges Domkapitel der Domvikar Dr. S. J Zimmern, päypſtl. Geheimkämmerer und Profeſſor am Prieſterſeminar, zum Nachfolger des im„Kapitelsmonat“ verſtorbenen Domkapi⸗ tulars Ph. Dhom erwählt. Wird eine Stelle in den„graden Monaten“ erledigt, ſo theilen ſich Biſchof und Domkapitel in die Wahl des Nachfolgers; in den„ungraden Monaten“ ſteht dem Könige nach dem Concordate die Ernennung! zu. * Vom Haardtgebirge, 4. Jan. Es iſt eine auffallende Erſcheinung, daß viele Ortſchaften am pfälziſchen Haardt⸗ gebirge, die bisber ziemlich ergiebige Brunnen hatten, in neueſter Zeit ſolchen Mangel daran haben, daß nicht einmal die Tagesbedürfniſſe nach Trinkwaſſer befriedigt werden können. Offenbar iſt hier zu Leihſtadt, Weilach, Seebach Deidesheim u. a. der Spiegel des Grundwaſſers geſunken. Die Urſache liegt in dem Streuwerk⸗Raubbau, der ſchonungs⸗ ſos und frevelhaft hierzulande in Gemeindewaldungen be⸗ trieben wird. Das ſind die üblen Folgen ſolcher Wirth⸗ chaft. * Pfortz, 13. Jan. Die Rheinmüh le in Ludwiesau welche ſchon einige Wochen infolge des Eisgauges im Rhein ſtill ſtehen mußte, wurde geſtern Nacht durch den ſtarken Eig⸗ gang von ihren Banden abgeriſſen, trieb eine Strecke rbein⸗ abwärts und leate ſich auf einer Kiesbank auf. Es wird jeden⸗ falls mehrere Wochen dauern, bis dieſelbe wieder an Ort und Stelle gebracht iſt. 5 O Pirmaſens, 14. Jan. Im Juni d. J. wird in unſerer Stadt der Verbandtstag des Pfälziſchen Fenerwehr⸗ verbandes abgehalten werden. Dieſer Verbandstag findet alle drei Jabre ſtatt. 3 13. Jan. Geſtern Nachmittag wurden ein Ackerer von Odernheim und deſſen Vater, welche in dem Verdachte ſtehen, die Ehefrau des Erſteren ermordet zu ha⸗ ben, verhaftet und in das Unterſuchungsgefängniß nach Kai ſerslautern abgeführt; das Mordwerkzeug, ein mit Blut be⸗ Wahe Beil, ſoll von der Gendarmerie in der Scheuer der erhafteten unter einem Haufen Stroh aufgefunden worden 2 15 ie angeblich Ermordete hinterläßt 8 kleine unverſorgte inder. * Kleine Mittbeilungen. In Pfiffligbeim ge⸗ rieth ein Sohn mit ſeinen Eltern in Streit, ſo daß derſelbe das Haus zuſammenreißen wollte. Er beganu mit dem Aushängen der Thür, kam aber zu nichts Weiterem. Gerichtszeitung. »Maunbeim, 14. Januar.(Strafkammer 1) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbebörde: Herr I. Staatsanwalt Dietz und Herr Staatsanwalt Mühling. 1) Der ſchon mehrfach beſtrafte, 19 Jahre alte Sattler Wilhelm Müller von Karlsruhe entwendete am 14. Dezem⸗ ber v.., als er mit dem Schuhmacher Johann Ammon hier in dem Hauſe Q5, 13 bettelte, nach Einſtoßen einer Thür daſelbſt ein Paar Schuhe und ein Portemonnaie mit 30 Pfennig Inhalt. Müller wird deshalb wegen in wieder⸗ voltem Rückfalle verübten ſchweren Diebſtayls zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängniß verurtheilt, während für den der Bei⸗ vilfe angeklagten Ammon der Gerichtshof auf Freiſprechung erkennt.— 2) Die 46 Jahre alte verw. Gaſtwirtbin Kathar. Holtzer, geb. Hollmann, von Geldern ſteht unter der An⸗ klage des verſuchten Betrugs, weil ſie am 6. Juni v. J. vor Abſchluß eines Pachtvertrages, nach welchem ihr das hieſtge, dem Baumeiſter Geißel gehörige Eiſenbahnbotel auf 3 Jahre ſonnengebräunt, jeder Zoll an ihm verrieth den Soldgten. Er kniete nieder vor der Chaiſelongne auf welcher ſeine Mutter ruhte, er umſchlang ſie mit den Armen, er küßte ſte wieder und wieder, abnungslos, daß ein bleiches, ſchmerz⸗ zuckendes Antlitz ihn unausgeſetzt beobachtete. „Es iſt ſo lange her, Mutter, daß ich Dich nicht geſehen; ich werde Dich nimmermehr verlaſſen!“ Und zum erſten Mal in ihrem Leben vernahm ſein junges Weib, welch' innigen Tonfall er ſeiner Stimme ver⸗ eihen konnte; würde ſie jemals Worte warmer Liebe von ſeinen Lippen vernehmen? Thränen ſtanden in den Augen der ſtolzen Gräfin, die erſten, welche Alice jemals in denſelben geſehen. „Steh auf, mein Sohn! Welch' ſchöner Mann Du eworden biſt, es thut meinem Herzen wohl, Dich wieder zu ehen; jeder Zoll an Dir iſt ein Carsdale!“ Gertrude miſchte ſich nun auch in das Geſpräch und mit einem Male ſchien Lady Waldrove ſich zu entſinnen, daß die Geſellſchafterin auch irgendwo in der Nähe weilen müſſe⸗ „Gertrude iſt noch nicht verheirathet, Hugo, ſie ſcheint ſehr ſchwer zufriedenzuftellen, ſprach die Dame—»doch weilt ſie jetzt ſo viel bei ihrer Schweſter, daß ich mich bemüſſigt geſehen habe, eine Geſellſchafterin ins Haus zu nehmen.“ Die Gräfin war zu ſehr Ariſtokratin, um eine formelle Vorſt Uung zwiſchen Alice und ihrem Sohne für nöthig zu halten; Hugo blickte nach der Richtung, in welcher er halb von der Drayerie des Vorhanges verborgen, eine fremde Geſtalt ſah; er machte eine leichte Verbeugung ohne die Fremde auch nur in das Auge zu faſſen, und wandte ſich dann hinweg. Bleich, ſchweigend, regunaslos ſtand Alice wie an den Boden gewurzelt; Leidenſchaft und Liebe ſpiegelten ſich deutlich in ihren ſchönen Zügen. Die Arme fielen ſchlaff hernieder, das Mädchen aber fühlte ſich unfähig, ſich zu regen. Sie hatte erwartet, daß er verwundert, ja vielleicht ſogar zornig dreinblicken werde, daß bei ihrem Anblick doch irgend eine Empfindung ſich ſeiner bemächtigen werde, er aber hatte ſie gar nicht erkannt; dies war ein harter Schlag für ihr liebebedürftiges Herz. (Fortſetzung folgt) 4. Seite. General⸗Anzeiger. 85 21,000 Mk. überlaſſen werden ſollſe, den Umſtand ver⸗ chwiegen hatte, daß zu jener Zeit in Geldern über ſhr Ver⸗ mögen das Concursverfahren eröffnet war. Eine betrügeriſche Abſicht jedoch, durch das Verſchweigen dieſer Thatſache das Vermögen des genannten Hotelbeſitzers(der gleich darauf den Vertrag wieder rückgängig machte) zu ſchädigen, ließ ſich bei dem ernſtlichen Willen der Angeklagten, das Hotel zu führen, nicht annehmen, ſodaß der Gerichtshof auf Freiſprechung er⸗ kennt. Die Vertheidigung der Angeklagten hatte Rechtsanwalt Dr. Oß b über ſich.— J) Der 15 Jahre alte, ſchon mehr⸗ fach beſtrafte Hausburſche Frz. Berninger von hier ſtahl im Dezember v. J. in einem hiefigen Gaſtbauſe, wo er über⸗ nachtete, einem Handelsmann das Geldtäſchchen mit über 81 Mark Inhalt und wußte dann den Verdacht, dieſe That verübt zu haben, in raffinirter Weiſe auf den mit daſelbſt logirenden, 24 Jabre alten, Kaufmann Georg Storck von Weiſenheim zu lenfen, der deßhalb heute mit unter Anklage ſtebt. Zuvor hat Berninger in einer andern bieſigen Wirth⸗ ſchaft aus dem Roffer eines Metzagerburſchen verſchiedene Gegenſtände lein Meſſer, eine ſilberne Kette u. ſ..) ent⸗ wendet. Der Gerichtsbof verurtheilte heute Berninger unter Annahme des Strafmilderungsgrundes der Jugend zu 1 Jabr Gefängniß und ſpricht den Mitangeklagten Storck koſtenlos frei. Als Vertheidiger fungirte Rechtsanwalt Dr. Fürſt.— Die Berufung des 29 Jahre alten Kaufmanns Joſ. Nik. Ehrmann von Holzabrtingen, der in betrügeriſcher Abſicht zwei Kiſten Cichorſe von einer Freiburger Firma bezogen gaben ſollte und deßbalb vom Schöffengericht zu 14 Tagen Gefängniß verurtbeift worden war, wird für begründet erklärt und der Angeklagte freigeſprochen. Vertbeidiger des⸗ ſelben war Rechtsanwalt Dr. Katz.— 5) Verworfen wird dagegen die Berufung des Fabrikanten F. W. Gülich in Köln, der wegen Uebertretung des 8 84 des.⸗St.⸗G.⸗B. zu 10 Mark Geldſtrafe verurtheilt worden war. Derſelbe halte in verſchiedenen hieſigen Blättern den Verkauf von Zwiebel⸗ bhonbons annoncirt, deren freier Vertrieb jedoch nach dem Beute abgegebenen Gutachten des Herrn Medizinalraths Dr. Fiſcher gegen Ziff. 9 Verzeichniß a der Kaiſerlichen Ver⸗ ordnungen verſtößt. Den nicht erſchienenen Angeklagten ver⸗ trat Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld. Maunheim, 13. Januar.(Schöffengericht. 1) Fabrikarbeiter Wilhelm Neckermann von Heddesheim wurde wegen Diebſtahls 57 einer Gefängnißſtrafe von einer Woche verurtheilt.— 2) Dem Maurer Peter Müller in Ilvesheim wurde wegen Sachbeſchädigung eine Geldſtrafe von 15 Mark zuerkannt.— 3) Landwirth Andreas Müller und Landwirth Georg Ritſchel, beide von Schriesheim wegen Beleidigung. Erſterer wurde zu 5 Mark Geldſtrafe verfällt, Letzterer wurde freigeſprochen. In einem Falle unterwerfen ſich die Angeklagten der polizeilichen Strafverfügung Tagesneuigkeiten. EMNichelſtadt, 18. Jan. Heute Vormittag kam ein feingekleideter Herr in das Hotet Friedrich und beſtellte eine halbe Flaſche Champagner. Während er den Wein trank. unterhielt er ſich mit dem Beſitzer und deſſen Frau in ſv auf⸗ fallender Weiſe, daß beiden ſofort klar war, daß man es mit eine m geiſlig Geüörten zu thun habe Aus ſeiner Rede aing hervor, daß er ſeit einigen Tagen in der hieſigen Kaltwaſſer⸗Heilanſtalt weilt. Ohne zu zahlen und ohne auch zur Zahlung angehalten worden zu ſein, verließ er das Haus, um angeblich 100 Mark, die auf der Poſt für ihn lägen, in ſang 15 nehmen. Zugleich gab er den Auftrag, daß ſeine Reiſedecke zu dem nächſten Zuge nach Jran an den Bahnhof beſorgt werden möchte. Als beltat 5 Srie 1 8—5 immer e er Herrn Friedrich in ſehr erregter Welſe noch ſeiner Decke. Kaum patte ihn dieſer bedeutet, das die Decke im anſtoßenden Saal hänge, als er auch ſchon durch zwei wuchtige Fauſtſchläge von dem Fremden bewußtlos zu Boden geſtreckt wurde. Auf das Geſchrei er rnach eilte der Hausburſche in das Zimmer, packte den Wüten⸗ den am Kragen, ſo daß ſein Herr aufſtehen konnte. In⸗ zwiſchen hatte der Fremde einen Stuhl erfaßt und erſt nach leugem erbitterten Kampfe gelang es dem Hausknecht, den Wüthenden vor die Thüre zu ſetzen, nachdem dieſer zuvor noch einen Augriff auf die Gaktin und Tochter des verſucht hatte. Die Verwundungen des Hoteliers glücklicher Weiſe unbedenklich. — Leipzig, 14. Jan. Der bekannte Rechtsanwalt SGuſtav Hofmann wurde heute vom Landgericht wegen und Bedrohung eines Polizeibeamten, ſowie wegen ülfe bei Ablhſung amtlicher Siegel zu zwei Mo⸗ naten und einer Woche Gefängniß verurtheilt. EPeſt, 14. Jan. Die Volkszählung hat bei Szegedin eine 114jährige nschrüſtige Frau, eine Grundbe⸗ ſitzerin, erwieſen. — Ronen, 14. Jan.(Telegr.) Heute Abend brach im Siebel des Juſtizpalaſtes Jeuer aus, welches den Dachftuhl in einer Ausdehnung don einigen dreißig Metern erſtörte. Durch das bei den Löſcharbeiten angewendete ſſer wurden auch an den benachbarten Gebäuden erhebliche Schäden angerichtet. Die Urſache des Brandes wird auf mangelhafte Anlage des Schornſteins zurückgeführt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Die geſtrige zum Vortheil der Hoftheater⸗Penſious⸗ anſtalten ſtattgefundene Aufführung des„Taunhänſer bot Herrn Mittelhauſer Gelegenheit, in der Auffaſſung und Durchfüßrung einer neuen, großen und alle künſtleriſchen Jähigkeiten bedingenden Rolle ſein Talent zu erproben. Daß dieſe Probe, trotz mancher nur die noch nicht ausgereifte Art des Vortrags betreffenden Ausſtellungen, ſebr günſtig ausgefallen iſt und neuerdines die Befähigung des jugend⸗ lichen Rünſtlers erwies, gereicht nicht nur ihm, ſondern auch unſerer Bünne zur Ehre und zum Vortheil. Herr Mittel⸗ hauſer beſitzt bereits jetzt ſchätzenswerthe künftleriſche Eigen⸗ ſchaften, die wohl nur einer gründlichen und eifrigen Aus⸗ und Durchbildung bedürfen, um rein zu wirken. Sein Organ klingt hell und iſt noch nicht ſo geſchmeidig, daß es den Abſichten des Künſtlers ganz gefügig ſein könnte; da aber die Vorbedingungen zur freien und wirkungsvollen Entfaltuns vorhanden ſind, wird es wohl mit dem fortſchreitenden Studium auch an der letzten künſtleriſchen Feile nicht fehlen. Auch nach der geſtrigen Darſtellung darf man ſomit in Herrn Mittelhauſer ein wirk⸗ liches Bühnentalent begrüßen, das zu ſchönen Hoffnungen be⸗ rechtigt, deren Erfullung wir, allerdings etwas eigen⸗ nützis, für unſere Bühne, an der ja Herr Mittelhauſer ſeine erſten Schritte in die Oeffentlichkeit unternimmt, in Anſpruch nehmen möchten. Ein Vorbild an künſt⸗ leriſchem Ernſt, an Treue und Hingabe im Berufe mag dem Sänger Fräulein Mohor ſein, die geſtern wieder die„Eliſabetb“ mit all' den Reizen wahrer Künſtler⸗ ſchaft ausſtattele. Das Feuer ihres Vortrags, wie die ibn heſeelende Poeſie fordern zu gerechteſter, uneingeſchränkter Anerkennung heraus.— Die übrige Beſetzung iſt wiederholf heſprochen worden; leider läßt die Interpretation der Rolle des Landgrafen ſehr viel an vornebmer Ton⸗ gebung zu wünſchen übrig.— Dos Haus ſpendete den erüen Darſtellern lebbaften Beifall und da alle Räume ſebr gut beſucht waren, dürfte dem guten Zweck, der mit der Aufführung verbunden war, auch genüct worden ſein. Hof⸗ und Ratioualtheater. Von der Intendanz wird ins geſchrieben: Die für den heutigen Grillparzer⸗ Tag beabſichtigte Aufführung der Tragödie„König Ottokars Glück und Ende“ muß aus artiſtiſchen Mannheim, 15. Januar. Erſpägungen um elnſge Tage hinausgeriſckt werden. Es wird dafür des Dichlers dramatiſches Gedicht„Medea“ gegeben, welchem der von Wilhelm Sehring gedichtete und Frl. von Dlerkes geſprochene Prolog vorangehen wirb. Dle Vorſtellung(Abonnement B Nr. 30) beginnt erſt um 7 Uhr.(Mittlere Preiſe.) In Folge dieſer Abänderung wurde das Repertolre der nächſten Tage wie folgt umgeſtal⸗ tet: Freitag, 16.:(Abonn. A Nr. 31)„Die Regimentstoch⸗ ter“.— Samſtag, 17.:(Abonn. G Nr. 18.)„Die Ahnfrau“. — Sonntag, 18.:(Abonn. B Nr. 31.)„König Ottokars Glück und Ende“. 8 14, Jan,(Telegr.) Bildhauer Millet iſt ge⸗ ſtorben. — — Verſchiedenes. EDer Weg ſum Glück.„Ueberal wo Damen ſind, iſt doch auch der Müller zu finden: auf dem Eiſe, in allen Geſellſchaften, auf allen Bällen—“„Ja, wiſſen Sie, der ſieht ſich nach einer Frau um, und iſt jeden Morgen über⸗ glücklich, daß er keine paſſende gefunden hat.“ — Nur zu wahr! Sie:„Sie lieben mich alſo wirk⸗ lich, Hugo?“— Er:„Ich ſchwör' es Ihnen bei den Roſen Ihrer Wangen, den Locken Ihres Hauptes—“ Sie:„Weh' mir! Er ſchwört einen falſchen Eid!“ — Boshaft.„Du, Frauchen, ſeh' ich ſo anſtändig aus?“ —„Täuſchend!“ — In einer Geſellſchaft, an welcher Uhland theil⸗ nahm, kam das Geſpräch auf ein Gedicht von Platen, das dnun Ausdruck„bediademt“ enthält. Uhland tadelte das als „a ganz wüeſcht's Wori“, während einer ſeiner Freunde Platen eifrig in Schutz nahm. Als ſpäter auf dem Heimweg eben dieſer Freund einige Male ſtolperte, meinte Uhland trocken: „Du biſcht wohl bediaduſelt?“ — Ein Kunſtfreund. e ſchwärmen doch auch für's Theater?“—„Gewiß! W eine Alte ſo oft'neingeht.“ Neueſtes und Celegrammt. „Berlin, 14. Jan. An dem heutigen Diner bei dem Finanzminiſter Miquel nahmen der Reichskaniler, Miniſter Bötticher, Staatsſekretär Marſchall, der Chef des Civilkabinets, Lukanus, und etwa 20 Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete, darunter Bennigſen, Kardorff, Hüne, Buhl und Hammocher Theil. Der Kaiſer erſchien kurz nach 5 Uhr mit militäriſcher Begleiung. Der Kaiſer ſaß bei Tiſche Miquel gegenüber und hatte Caprivi zur Rechten. Er verweilte bis 8¾ Uhr in animirteſter Unterhaltung, namentlich auch über die Schulfrage. Nachher begab er ſich nach der Gardefüſilierkaſerne. Berlin, 15. Jau.(Priv⸗Telegr.) Die heutige Aus⸗ gabe der deutſchen medieiniſchen Wochenſchrift bringt Mit⸗ theilungen des Prof. Koch über die Zuſammenſetzung des Heilmittels gegen Tuberkuloſe ſowie den Weg, welcher zur Ermittlung desſelben eingeſchlagen wurde. Danach be⸗ ſteht das Mittel in Glycerinextrakt aus Reinkulturen von Tuberkelbacillen. Berlin, 14. Januar. Der wichtigſte Gegenſtand der Tagesordnung des Bundesraths für morgen iſt die Wiederbeſetzung der Stelle des Präſidenten des Reichsgerichts. Die Zuſtimmung des Bundesraths für die Wahl v. Oehlſchlägers iſt zweifellos, zumal da dem Vernehmen nach eine ſolche Wahl dem Wunſche des Kaiſers und gleichzeitig demjenigen des Königs von Sachſen entſpricht. Hamburg, 14. Jan. Nach einem Privattele⸗ gramm der„Hamburg. Börſenhalle“ aus Valparaiſo vom 13. d. M. dauert die revolutionäre Bewegung in Chile fort; das Verladen und Löſchen der Schiffe iſt ſehr ſchwierig. Paris, 14. Jan. Die Vermutung des„Figaro““ daß der in Olot als Padlewski Verhaftete der frühere Redacteur des„Temps“, Heim, ſei, iſt falſch; denn Heim befindet ſich in Paris. Der angebliche Padlewski iſt immer noch in Olot; er kann nicht nach Paris ge⸗ bracht werden, weil er an Gelenkrehumatismus leidet. Man ſcheint jetzt ſelbſt in Madrid der Anſicht zuzu neigen, daß die ſpaniſchen Behörden ſich getäuſcht haben.— Ducci, holländiſcher Conſul auf Rhodes, der den„Brü⸗ dern der chriſtlichen Lehre“ 20000 Franken und ein großes Gruudſtück zur Anlegung einer franzöſiſchen Schule ſchenkte, iſt zum Ritter der Ehrenlegjon ernannt worden. *Bellinzona, 14. Jan. Der eidgenöſſiſche Kom⸗ miſſar Künzli hält die Fortdauer des Kommiſſariats für unnöthig und ſuchte deshalb ſeine Abberufung nach. *Madrid, 14. Jan. Neuerlich wird angenommen, daß der in Olot verhaftete Nihiliſt ein Freund Pad⸗ lewski's ſei und die Polizei irrezuführen ſuche. Derſelbe will am Tage der Ermordung des Generals Seliverſtow ſich bereits in Gerona befunden haben. Glasgow, 14. Jan. Das Comite zur Beilegung des Ausſtandes der Eiſenbahnarbeiter berieth heute unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters mit der Verwaltung der Caledonian⸗Eiſenbahn. Letztere verweigert jedes Zuge⸗ ſtändniß, wofern nicht die Eiſenbahnbedienſteten vorher die Arbeit wieder aufnehmen.— Der Bürgermeiſter von Edinburg unterhandelte mit der Verwaltung der North Britiſh Eiſenbahn, welche dieſelbe Antwort ertheilte. Die Strikenden lehnen die von den Geſellſchaften geſtellten Bedingungen ab. *Petersburg, 14. Jan. Zu den Meldungen auswär⸗ tiger Blätter über den angeblichen Rücktritt des Unterrichts⸗ miniſters bemerkt die„Nordiſche Telegraphen⸗Agentur“: „Aehnliche Meldungen kehren alljährlich wieder, ohne daß 1 80 zu Grunde liegt; hier iſt vom Rücktritt nichts kkannt. Mexico, 14. Jan. Nachrichten aus Valparaiſo zu⸗ folge concentrirt die chileniſche Regierung Truppen. Der 8 verlangt, der Präſident Balmaceda ſollte zurück⸗ treten. *Sanſibar, 14. Jan. Witun iſt geſtorben. ö Herren⸗ und Damen⸗Friſeur P 3, 18 Adolf Bieger Planken, neben Hotel Kaiſerhof. Vom Raucher dem Freunde empfohlen, wird Holländ. Der Sultan Fumo Bakari von Tabak 10 Pfe ſco 8 Mk täglich bei Z. Becker in See⸗ ſen a. Harz nachbeſtellt.(Notariell erwieſen). 87328 Mannheimer Handelsblatt. Mauheimer Effertenbörſe vom 14. FJanuar. An der heutigen Börſe notirten Anilin⸗Aktien 272.60., Weſteregeln 152., Brauerei Schwetzingen 46.50., Zell⸗ ſtofffabrik Waldholf 188 P. Lonrsblatt der Naunbeimer Börſe vom 14. Jan. Obligationen 308 0 478 Lubiwigshaſen Kr 106— 55 4 ad. Oblig. Rark 108 90;4 K. Hyp. Pfdbr. S. 48 4us 25 1; 42„„1886 106.— 8„„ 47—49 100 25 55 8 fl. 101 50 34 5355 10980 55 41„ L. 100 Gooſe 128.10 53 8½ Maunheimer Obl, 1888 56.— 8 Neichsanleihe 87 20 b8 4 5„ ese101.— 5 5501 98 95 bo 4 8„ 130 102.85 4 85 106 60 b34 Fealbusz 101.70 3 Preuß. Conſols 87— bz 4 Hreiburg i. B. Obk. 100˙8 3½„ 5 98 25 b5 86 50 55 4 6 4 4 4 4 2 7 106.— 65 Daper. Obligationen Mk.106.— 53 4 5 101.50 5 fälz. Judwigsbahn.103.— 534% megf. Zuderſabr! 10f.— fäls. Zudwigsbahn fl. 100 90 535 Ossersbelimer Splunere! 101— 2 „ Maxbahn 102.50 635 Berein. Chem Fabriken 200.— „ Nordbahn 102— 5f5 Weſteregeln Alkallwerke 18— 6/„ Priorit 97 50%%. Br.D. b. Spen· Belw. 104. 75 55 3% Nhein. Hyp.⸗Vfandbrleſe 91 bö%6% Bellſtofffabrikcbaldhofftez.30 55 ctien. Badiſche Bank 114.— Sinner Brauereſ, Spiritus · Aheinſſche Creditbank 121.10 und Preßhefefabr. 193.25 55 Kheia. Hyp.-B. 60 pot..124 70 53 rauerei 67.— Pfäls, Hyp.⸗Bank 11“/. Badſſche Branerei 60.— Flan e Bank 188.70 Ganter, Brauerei Freiburg 128— lannheimer Volksbank 121.— Brauereti z. Sonne Welz 118.— 5 Deutſche Unionbank 79.— 63 Malzfabr. Hochheim—.— Man 5 denoſ Gewerbebank Speyer 500% E110.— 6 chleppſchiff. 118.— K Pfälziſche Ludwigsbahn 326.50 Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrtſ—— 8 8 Maxybahn 147.— G] Bad. Schifffahrt⸗Aſſeeuranzſ 1100 „ Norbbahn Bad. Rilck- u. Mitverſich. 480.— Mannheimer Verſicherung LeidelbergSpeverer Babn 0 — Manuheimer Rückverſich. Stamm-Akt. d. Ver. ch. Fabr. 480.— Vorzugs⸗Akt„„90% E. 108.— 6 Württ. Trausporty 720.— Badiſche Antlin u. Soda 372.60 53 Oberrhein. Berſ.-Geſellſchafts80. Weſteregeln Alkaltwerke 152— POggeriheimer Chen. Fabrik Goldenberg 39 P] Ettlinger Spinnerei Hoefmann u. Schötenſack 74— B] Maunbeimer Lagerbau 88.— Verein D. Oelfabrilen 100.50 53 Manuh. Gum. u. Asef 54.— Waghäusler Zuckerſabrik.— bz] Karlsruher Maſchinenbau 144.— Mannbeimer Zuckerraffin. 99 90 c utten heimer Spinnerei—.— Mannheimer Aktienbrauereiſi6s— Eichbaum⸗Brauerei Zudwigshaſener Brauerei arlsr. Nähmf. Haib u. Nen Spen. Dampfziegelei in Sig. Verein. Speyerer Ziegel 488.— Schwetzinger Brauerei 3 Breßh. u. Spritſabr.—.— Brauerei z. Storch 118.80 63 Portl.-Cementw lorg. 147.60 5 Heldelbergerfletienbrauerelſ158 25 Zellſtofffabrik Waldbo 188— Brauerei Schwartz 120.—] Emaillirwerte Maikammer 128.— 59 Fraukfurter Mittagvörſe. Frankfurt a.., 14. Jan. Der Beginn der heutigen Börſe entſprach nicht ganz der animirten Tendenz, welche ſich im geſtrigen Abendverkehr documentirt batte. Die Speculation zeigte Anfangs größere 55 5 erbei, ſpäter machte je günfti chauung nd, welche ihren Ausgang von den deneg en Käufen in dſter⸗ reichiſchen und ungariſchen Renten, namentlich aber in der Beſſerung von Deutſchen Bahnen nahm. Die— um Procente und führten allmählich auch eine Beſſerun übrigen Verkehrsgebiete herbei. Von Induſtrie ⸗Aklien Ediſon 8 pCt. Henninger Brauerei Stamm⸗ Aktien cg. 2 pCt. böher. Von Montanwerthen ſind Concordia und Hugo befeſtigt, Laura und Gelſenkirchen ungefähr auf dem aet iwak⸗ Stand vom Schluß der geſtrigen Mittags börſe. ival· Diskonto 3¼—3 ½ PCt. Fraukfurter Effekteuſoeie tät. Sankaktien. Tottbard 158.80 Ooſterr. Credit 278% Jura 116.90 Disknute⸗-Comm. 248.80 Union 18t 90 Deutſche Reichsbank 141.40 Schweizer 89.75 Berl. Handels⸗Geſ. 158.75 Meribional⸗ 188.80 Deutſche Vank 163.10 Ruſſiſche Sübweſt 88.8e Dresdener Bank 156.50 Staate⸗Fonds. Schaafhauſener-B. 115.10 Ungar. Goldrente.50 Effekten-B. 126.90 83 90 U⁰ Darmſtädter B. 156.20 5 berreute 84. Rhein. Credit B. 188.80 Ruſſen 97.10 Deutſche Union⸗B. 8650 RNuff. Conſols 103.10 Deutſche Vereins⸗Bank 1185.50 Spanter 78.70 dänderbauk 1987/ Italiener 84.— Banque Ottomane 122.55 Türken 18 85 Siſenbabn⸗Axtien. Türken-Looſe 88.40. Heſſ. Ludwigsbahn 115.70 Ottom. 80ltl 98.50 Säpvec⸗Büchen 168.70 Serbliche Tabak 89.80 Narienburger 60.25 27.80 Egypter 4 pet. Griechen 78.80 Induſtriees Nordd. Sland 187.90 Albrecht 78% Deſterr Franz. Staatsb. 220½ Galizier 186% Buſchtherader 426½ La Beloce 74.— Duz-Bodenbacher 467½ Bad. Anilin 287.70 Lemberg⸗Czernow. 204— Cement 148— Elbethal 2025% Alpine 82.20 Sombarden 1177¼ Saura 141.40 Schweizer Ceutral 161.50 Gelſenkirchen 174.80 Nordoſt 140 90 Amerik, Produkten-Närkte. Schlußcourſe vom 14. Jan. New- JNort Tiiesg? Monat Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Wais Schmalz Januar— 596—— 16.55——— Jebruar———— 16.10———— März 106—————.————— April——— 15.85——— Mai 105% 5910+— 15.660—-— 5j f— Juni————— 25.40———— Juli 11117177080 15.285—— Auguſt—.—————.—————.— September—————.———— Oktober—————.———— 14— November———————.————— De zember 984————1——— Tear————n——.————.—— Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein Bingen, 9 Jan. 188 m.—.10. Konſtanz, 4. Jan..00 m.—.00. Kaub, 2. Jan..76 +.70. Hüningen, 14 Jan..99 m + 0 02. Koblenz, 14 Jan. 124 m.—.66. Kehl, 14 Jau.48 m—.08. Köln, 16 Jan..79 m.—.0 Lauterburs, 4. Jan..54—.01, Rubrort 14, Jan..06 m..64. WMaxau, 16 Jan 290 m— Cel. Neda Wannbeim. 15 Jan..16 mn—009. Wainz. 14 Jan. 92 215 Holzwolle, deren Bedeutung zn Pack. und Vol Der raſche Aufſchwung, welche die Holzwolle eit iprer Aufnahme vorzüglich als„Packmaterial“ genommen, bildet den Beweis ibrer außerordentlichen Brauchbarkeit und praktiſchen Verwendung. Im Vergleich anderen Packungen, als: Stroh, Heu, Seeoras, Papierſpäbne, Werg ꝛc. biete) die Holzwolle zunächſt einen bedeutenden Vorzug durch ein geringeres ſpezifiſches Gewicht, ca. 20—40%; dann hat die ſelbe eine größere Elaſticität und Widerſtandsfäbiakeit gege; äußere Einflüſſe(als Druck und Stoß beim Transport ꝛc. und beſitzt endlich, neben dem großen Vortheil der feinel Ausſtattung die gerinaſte Neigung zu Fäulniß oder Ver weſung. Aus dieſen Gründen verdient die Holzwolle al Packmaterial den Vorzus vor allen anderen Packarten un iſt deren Aufnahme zu Packzwecken allen größeren Fabriten ihrer praktiſchen und billigen Verwertbung halber ſehr 31. empfehlen. Als Polſterſtoff iſt dieſelbe ganz beſonders mei voll als Erſatz für Strohſäcke und Seegrasmatratzen und de gegen dieſe den Vorzug weitaus größerer Haltbarkeit un Billigkeit. Die Fabrik liefert Original⸗Probe Polſterungen) unter billigſter Berechnung und iſt zu näberen Auskünftet jeder Zeit gerne bereit. Durch die Aufmerkſamkeit und noch haltige Empfeblung, welche forſi⸗ und landwirtbſchaftlich! Zeitſchriften der Holzwolle als Streu⸗Surrogat zuwenden bat dieſelbe an vielen Orten ſchon Eingang und prakliſ Verwendung gefunden. Die Herſtellung, ſowie der Berſa der vorerwähnten Holzwolle wird in pünttlicher Weiſe üdes wacht, ſo daß nur durchaus tadelloie Waare Abli gelangt. Die Hauptniederlage der Holzwollefabrik Mar i. Odw. für Pfalz und Baden befindet ſich bei Renner Kohler, Ludwiashafen a/Rh., Telephon Nr. 112. Wannbeim, 15 Seilbronn, 15 Jan Nreeeee mmmmgq — Maunheim 15. Januar. Amtliche Die Nachweiſungen über die Regiebauar⸗ beiten betr. (15) No. 3248. An die Orts⸗ des Landbezirks: ir bringen den Ortspolizei⸗ behörden hiemit in Erinnexung, da ſpateſtens bis zum 20. d. Mts. die bei ihnen für die Monate Oltober, Nppember u. Dezember eingekommenen Nuchwe ungen über die während dieſer Zeit in aus geführten Bau⸗ arbeiten(Regiebauarbeiten) mit der ausdrücklichen Beurkundun hierher vorzulegen ſind, daß weitere Bauarbeiten der gedachten Art dortſeits nicht bekannt wurden. Nane gut 10. Januar 1891. Sekanntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abſatz! des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem ober Geſetzes⸗Paragr der in einem S mals, oder nach den erpflicht geruht hat, nals wie⸗ der ein ſteuerpflichtiges Einkom⸗ men aus Arbeitoder Dienſtleiſtung bezieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thä⸗ tigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich oder mündlich die erfor⸗ derliche Erlärung abzugeben. Hierauf werden die Steuerpflich⸗ tigen mit dem Anfügen aufmerk⸗ ſam gemacht, daß Zuwiderhand⸗ lungen unnachſichtlich durch die Großh. Bezirksamt: im Artikel 26 des Einkommen⸗ Glockner. 24 ſteuergeſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 834 Gekauntmathung. Mannheim, im Juni 1889. Maul⸗ und Klauenſeuche Der Großh. Oberſteuerkommiffär betreffend. d 19; en Stadtbezirk Mannheim (i8) Nr. 2980, Wir bringen Dauth hiemit zur öffentlichen Kenntniß, daß nach Mittheilung des Gr. Bezirksamts Schwetzingen in Alt⸗ lußheim, Brühl und Plankſtadt die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen iſt. 853 Mannheim, 12. Januar 1891. Gr. Bezirksamt. Glockner. Sekannimachung. Maul⸗ und Klauenſeuche betr (15) No. 2985. Wir bringen it zur öffentlichen Kenntniß, gag v0 ue des Kgl. Bezirksamts Ludwigshafen in den Gemeinden Dannſtadt und Ruch⸗ heim die Raul⸗ und ochen annheim, 12. Januar 1891. Großh. Bezirksamt lockner. Stkauntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend vong nre. gffentüchen Lenſl, i enntniß, daß Mittheilung des Gro Kreisamtes Bensheim in der Ge⸗ meinde Biblis die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt u. bis Erlöſchen der Seuche aus Biblis Rindvieh, 5 Schweine u. Ziegen, als auch Schlachtvieh Fur noch auf Grund eines thier⸗ ärztlichen Zeugniſſes ausgeführt werden dürfen. 8⁵4 8 V6 e 1891. r. Bezir 5 Glockner. Stkannimachnng. Maul⸗ 275 3 (150) Nr. 2948. Wir bringen zur öſſentlichen Kenntniß, nach lung des Königl. Bezirksamts Frankenthal in der Nind allung der Kreis⸗ Kranken⸗ Pflegeanſtalt der Glsckner. 856 Stkauntmatzung. Es ißt beabſichtigt, das Regu⸗ lativ für den Bezug des Waſſers aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerke einer Reviſien zu unterziehen, insbeſondere Aenderungen in den Minimaltaxen und den Waſſer⸗ meſſer⸗Miethen herbeizuführen. Eine genaue Einſchätz⸗ unz ſämmilicher, angeſchloſſener Grundſtücke nach dem Mieih⸗ werthe iſt dadurch zur Noth wendigkeit geworden. Nachdem wir Vertrauens männer mit der Aufnahme reſp. Einſchätzung an Ort und Stell beau ſtragt en, erſuchen wir die verehrlichen Hausbeſttzer, mit Rückſicht auf das allgemeine — 7„ die betreſſenden Herren rch Angaben zu unterſtützen. 91055 Mannheim, im Nov. 190. Der Verwaltungsrath der ſtädt. Gas⸗ u. Wafſer⸗ werke. Slibl. Fas⸗ und Waſer⸗ nerle Maunheim. Mit Rückſicht auf die jetzt erwartend en ſtärkeren Nacht ebſte machen wir unſere ver ehrlichen darauf die Privat⸗Haupt⸗ hähne nach dem Wa AMabendlich zu ſchließen und die davor befadlichen Ent leerungshähne zu öffnen, um ein Einlrieren der Leitungs⸗ röhren innerhalb der Gebäude zn verhüten. 90892 Ferner ſind zum Schutze gegen Einfrieren der Gaß⸗ uhren und Waſſermeſſer, ſowie der zu denſelben die Kellerladen geſchloſſen zu Halten. Maunheim im Novbr. 1890. Die Direction. Ohr. Beyer. Schupps. 11000 Mark als prima Unter⸗ pfand als 2. Hypotheke geſucht. durch 69 440 Rechtsagent u. Auctionator. 316 Nüßh., im Verlag. 5 „Die für Sekanntmachung. Die ſeither verpachtet geweſenen ſtädtiſchen Marktgelder von den Marktplätzen der Stadt Mann⸗ heim werden vom 1. Januar 1891 an 99 8 die Stadtgemeinde für eigene Rechnung erhoben. Es wurde 2 angeordnet, daß die Abgaben für marktgeld⸗ pflichtige Gegenſtände nach dem amtlich genehmigten Tarife von denjenigen Marktleuten, welche auf ihrem Wege in die Stadt bei den Verbrauchsſteuererhebern an den Stadteingängen vor⸗ beitommen, durch dieſe zu er⸗ heben, im übrigen aber, an der auf dem Marktplatze vor dem athhauſe errichteten zu entrichten ſind. 92696 Bei der Saßhung haben die Erheber den Marktleuten ent⸗ ddan Werthzeichen einzu⸗ ändigen, welche den Controleuren auf den Marktplätzen auf Ver⸗ Aen ſind. er die Entrichtung der Ab⸗ unterläßt, verfällt, neben wezahlung der einfachen Ab⸗ gabe, gemäߧ 2 des Geſetzes vom 18. Dezbr. 1867,„Die Vor⸗ enthaltung der Gemeindeabgaben betr.“ in eine Geldſtrafe, welche dem 20fachen Betrag der nicht bgabe gleichkommt. e Erhebung von Pflaſter⸗ 1895 kommt vom 1. Jauuar 891 an in Wegfall. e 24. Dezember 1890. ürgermeiſteramt: Bräunig. Kallenberger. HBeſetzung der Stelle einez Fleiſchbeſchauers in der Jladt Mannheim. Nr. 522. Für die Stadt Mann⸗ 1185 iſt die Stelle eines Fleiſch⸗ ſchauers alsbald. beſetzen. ieſe Dienſt⸗ Sud gt Mk. 1300 pro ahr. Die Bewerber müſſen Kennt⸗ niß des Microſcopirens und der Baäcteriologie nachweiſen. Staats⸗ Bezirksthierärztliche prüfung iſt erwünſcht. Es iſt Gelegenheit zur Aus⸗ übung der thierärztlichen Praxis vorhanden und wird dieſe Prgxis auch Seitens der Stadtgemeinde gewährt. Geeignete Bewerber wollen ihre Geſuche mit und Lebenslauf bis ſpäteſtens Samſtag, den 7. Februar 1891 bei unterfertigter Stelle einreichen. Mannheim, 9. Januar 1891. tadtrath: Klotz. Kieſer. Bekauntmachung. Die Lieferung von 788 Stück gußeiſernen Säulenpfoſten, je 17„lang für die Marktſtände und Verladerampen der neuen Viehhofanlage ſoll im Wege des öffentl. 77 an einen oder mehrere Unternehmer vergeben werden. 707 Angebote hierauf ſind ver⸗ mee und mit entſprechender ufſchrift verſehen bis ſpäteſtens „Montag, den 19. Jan d.., Vormiitags 11 Uhr“ bei Stelle 11 reichen, zu welcher Zeit die Eröff⸗ nung derſelben in Gegenwart der erſchienenen Bieter ſtattfindet. Zeichnung und Model ſind im Hochbauamt einzuſehen, auch önnen Angebotsformulare zum Preiſe von 50 Pfg. daſelbſt erhoben werden. Mannheim, 10. Januar 1890. Das J..: Hauſer. Heffentliche Nerteigerung. Amtsgerichtlicher Ermächtigung ufolge werde ich aus dem Nach⸗ ſaſſe der verlebten ae Hemmerich Ww., im H ZE 1, 13b Neckgargärten Donnerſtag, 15. Janugar 1891, Nachmittags 2½ uhr gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern: Bettung, Möbel, Kleidungs⸗ ſtücke ꝛc. ꝛc. Mannheim, 12. Januar 1891. Gg. Voifin, Waiſenrichter⸗ 8 5, 2. Empfeklung B 5,2. Schuldpoſten, hier und aus⸗ werden ſowie Beſorgungvefreiw Verſteigerungen 5 Gg. Anſtett, auſe im Vollſtreckungswege Seneral⸗Anzeiger ——— 5 5. Selle. Noman⸗Bibliothek eb reichen, zu Zeit die Er⸗ öffnung derſelben in Gegenwart etwa Bieter ſtatt⸗ findet. Lieferungs⸗Verzeichniſſe können diggſe Erſatz der Umdruckkoſten hierſelbſt in Empfang genommen werden. Mannheim, 14. Januar 1891. Hochbauamt: J..; erſchienener Hauſer. Die Schreinerarbeiten für das Verwaltungsgebäude, die Groß⸗ viehſtallungen ꝛc. des neuen Vieh⸗ hofes ſollen im Wege des öffent⸗ lichen Angebots in einem oder mehreren Looſen vergeben werden. Angebote hierauf f ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen his ſpäteſtens Samſtag, den 24. Januar Vormittags 11 Uhr bei unterfertigter Stelle einzu⸗ reichen, zu welcher Zeit dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. Lieferungsverzeichniſſe können gegen Erſatz der Umdruckkoſten in Empfang genommen werden, auch liegen die Zeichnungen zur Ein⸗ ſicht auf, 8 annheim, 14. Januar 1891. Hochbanamt: D J. V. Hanuſer. Stkauntmachung. Die Kataſtervermeſſung der Gemarkung Mann⸗ heim betr. No. 40. Nachdem das Ver⸗ meſſungswerk der Gemarkung Abtheilung J jenſeits des Neckars auf den neueſten Stand fortge⸗ führt iſt, ſind die Grundſtücks⸗ pläne und das Güterverzeichniß vom 15. d. Mts, ab 6 Wochen lang zur Einſicht aller Betheiligten auf dem Tiefbauamt O 7 No. 6 hier aufgelegt. Ebendaſelbſt können von heute ab die Güterzettel in Empfang genommen und etwaige Ein⸗ ſprachen täglich Vormittags zwiſchen—10 Uhr angebracht werden. 727 Mannheim, 12. Januar 1891. Tiefbauamt: J. V. Mayher. Bekanntmachung. Durch die im Laufe dieſes Jah⸗ res zur Ausführung gelangten rößeren Kanalbauten und An⸗ chlüſſe von Hausentwäſſerungen, ſowie der hierdurch bedingten Aufgrabungen unter unſeren Rohr⸗ leitungen dürften bei der jetzt errſchenden außergewöhnlichen älte Rohrbrüche nicht ausbleiben. Um Unglücksfälle möglichſt zu vermeiden, richten wir an die verehrl. Einwohnerſchaft das höf⸗ liche Erſuchen, von bemerkbar wer⸗ denden Gasgerüchen das Gas⸗ und Waſſerwerk ungeſäumt zu benachrichtigen und bei Eindrin⸗ gen des Gaſes in Wohnungen, dieſelben ſofort zu lüften und Licht und Feuer ſo lange fern zu halten, bis Abhilfe geſchaffen il Mannheim, im Dezember 1890. Direction der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. 45 Ehr. Beyer. Schupps. Heſſen liche Perſteigerung. 906 Am reitag, den 16. Jannar, 5 Vochittags 1ü8dhr werde ich, Zuſammenkunft am Brausbad Rheinhäuſerſtraße ca. 150 Mtr. Umzäum⸗ ungsgeländer beſtehend aus Schnten und Pfoſten gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 85 1891. Gerichtsvollzieher. Heffentliche Vergtigerung 15 Freitag den 16. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal S 4, 17 dahier 1 Pianino, 1 Nähmaſchine, 1 Bücherſchrank, 1 Waſchtiſch, 1 Ka⸗ napee, 1 Paar Stoffvorhänge, 1 Koffer, 1 aufgerüſtetes Bett, 1 Futterſchneidmaſchine u 2 Pferde imVollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 5 Januar 1891. 58 Gerichtsvollzieher. Herichtigung. 2 In der Bekanntmachung der Handelsregiſtereinträge vom 5. Dezember v. Js. iſt unter Ziffer 8 bei.⸗Z. 791.⸗R. Bd. III ſtalt Rudölf Krämer zu leſen: „Rudolf Kramer“, Inhaber Fried⸗ rich Rudolf Hugo Kramer hier⸗ eeeeee mwerein Maunheim. )wird guch in dieſem Dr indmann i ſchränkten Raumes 1 k nur 100 Karten, zu M. 2 für ſämmtliche träge, ausgegeben werden. Solche ſind bei unſerm Beirath Herrn Major a. D. Seu⸗ bert, M5, 7, von—12 Uhr Vor⸗ mittags zu erhalten und werden auf Namen ausgeſtellt. 690 Mannheim, 12. Janugr 1891. Der Geſammtvorſtand. Manuheimer Furnerbund Germania. Freitag den 16. Jaunuar 1891 Abends 8½ Uhr im Locale Brauerei Dahringer, R 3, 14 Hauptversammlung Pünktliches u. vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet 603 Der Tururath. 7. +* Treidenkerverein Maunnheim. Zweigverein des Deutſchen Frei⸗ denkerbundes. Donnerſtag, 15. ds. Monats Abends ½9 Uhr im Lokal Belle-vue-Keller N 7, 8 Mitgliederverſammlung. Tagesordnung: Vortrag von Herrn Wilh. Fulda über: „Die Schulfrage, ſpeciell die Beſeitigung des confeſſionellen Religionsunterrichtes in der Schule.“ Vereinsangelegenheiten. 115 zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein. 892 Der Vorſtand. Arb.-Fortb.-Verein, R 3, 14. Die Versammlung der Hilfskaſſe findet Montag, den 21. Januar Abends 9 Uhr im Lokale ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Ergänzungswahl des Vor⸗ ſtandes. Wir bitten um zahlreiche Be⸗ theiligung. Der Vorſtand. Geſangverein Frohſiun. a56 8 uhr 1891,. Abend⸗ Aaterhaltung im Lokal zur„Allemania“ 1, 9, wozu wir unſere Mitglieder mit Fafnitien⸗Angehörigen freundlig einladen. Der Vorſtand. Maunheimer Jitherclub. Donnerſtag Abend 9 Uhr Probe. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet 84298 Der Vorſtand. ed StarlLin Rothe Stern Linie Köntg. Belg. Voſtdampſer von ichnelle Fahrten, gute Berpflegung, billigſte Preiſe Auskuuit ertheilen 8 von der Beeck& Marsil) in Antwerpen, in Mannheim: Conrad Herold, Dürr& Muller, Mich. 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Abonnements-Beſtellungen werden im Verlag des „General-⸗Anzeigers“ und von den Trägerinnen und Zweig⸗ eypeditionen entgegengenommen. Bekanntmachung. Von heute ab beträgt bei der Reichsbank der Diskont 4 Prozent, der Lombardzinsfuß für Darlehne gegen ausſchließliche Verpfändung von Schuldverſchreibungen des Reiches oder eines Deutſchen Staates 4½ Prozent, gegen Verpfaͤndung ſonſtiger Effekten und Waaren 5 Prozent. 817 Berlin, den 12. Januar 1891. Reichsbank⸗Direktorium. Waſſerverſorgung der Stadt Weinheim. Die Gr. Kulturinſpektion Heidelberg eröffnet Namens der Stadtgemeinde Weinheim eine Wettbewerbung um die Liefer⸗ ung und Herſtellung folgender Beſtandttheile und Arbeiten: A. Die freie Auflieferung in die Magazinsräume der Stadt Weinheim: 1. von 110 Stück Hydranten mit Einbaugarnitur, 2. von 79 Stück Schiebern von 80—200 mm. Lichtweite mit Einbangarnitur, von 7 Stück ſelbſtthätigen Luftventilen mit Einbaugarnitur, von 36 Stück, 25 mm. weiten Regulirventilen für Brunnen, von 35 Stück Ventilbrunnen, der Ausrüſtungstheile zweier Hochreſervoire und einer Quellſtube(Schieher, Leerlauf, Ueberlauf, Luftkamin, Rück⸗ laufklappen, Seiher), 7. von etwa 500 Regulirventilen, 500 Haupthahnen, 500 Entleerungshahnen, 1000 Stück Zapfhahnen für Haus⸗ waſſerleitungen. B. Die Ausführung des Rohrnetzes ſelbſt, beſtehend in: 1. dem Aushub und Wiederzufüllen von 15,650 laufenden Metern Rohrgräben, 2. der Lieferung und Montirung von 16,506 laufenden Metern gußeiſerner Muffenröhren und 147 laufenden Metern Flantſchenröhren, von 80—200 mm. Weite mit etwa 1050 Abgängen und Reductionsſtücken, 8. der Lieferung und Montirung der galvaniſirten ſchmied⸗ eiſernen Röhren für die öffentlichen Brunnen und voraus⸗ ſichtlich 500 Hauswaſſerleitungen, 4. dem Einbaue ſämmtlicher, oben unter A. angeführten Beſtandtheile. Die Bedingungen, ſowie Verzeichniſſe der Beſtandtheile zum Einſetzen der Einzelpreiſe liegen auf dem Geſchäftszimmer der Kulturinſpektion Heidelberg, Bergheimerſtraße 18, die erſten 1195 auf dem Raäthhauſe in Weinheim, zur Einſichtnabme offen un können gegen eine Entſchädigung von 1 M. 50 Pfg. nach aus⸗ wärts abgegeben werden. Schriftliche Angebote, jedenfalls nach K. und B. getrennt, find längſtens bis 20. Februar 1891, Abends 6 Uhr bei Gr. Kulturinſpektion Heidelberg einzureichen. Die Eröffnung der Einläufe ſelbſt erfolgt Samſtag, 21. Februar 1891 auf dem Rathhauſe in Weinheim. 902 „der Roman D Aureßbuch von Mlannheim pro 1891 iſt erſchienen und zum Preiſe von M..50 von unterzeichnetem Verlage zu beziehen. Erſte Maunheimer CTypographiſche Aufalt Wendling Dr. Haas& Co. Holzkohlen Ia. Qual., rein buchene, große und kleine Quantitäten in Säcken, empfiehlt billigſt 39988 H 7, 28. Jac. Hoch. H 7, 28. Telephon No. 438. Todes-Anzeigs Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, un⸗ ſere innigſtgeliebte Schweſter, Schwägerin und Tante, Fräulein 858 Sophie Mathilde Werl heute früh 2 Uhr in ein beſſeres Fenſeits abzu⸗ rufen. Mannheim, 14. Januar 1891. Nie trauernden Hinterbliebenen. 8 Gvangel. protell. Hemeinde. Donnerſtag, den 15. Jauuar 1891. Concordienkirche. Abends 6 Uhr Abendgottesdienſt, Herr Stadtikar Göhrig, ren. General⸗Anzeiger. 8 71 dem am 20. Jannar 1891 im Garkenfaale der Harmonie a ndenden Burſchenſchaftskommers ſich Feier des 20jährigen Beſtehens des deutſchen Reiches erlaubt ſich alle Burſchenſchafter 55 Freunde der Burſchenſchaft einzuladen. Der D Sandmann, Schnaudigel, 3. Zt. Sprecher. z. Zt. Sprecher. Achtungsvollſt Die Furſchenſchaft zu Feidelberg. Feuerwehr. S a mſt ag, den 725 1891, Abends ½/ 8 2 Ba 11 im großen Saale des Saalbaues. Die Fe. 88 bei unſerem 15 Herrn Carl etoile Lit. O3 4 2 Nr.(Eigarrenladen), 1 5 5 bei Kamerad— Theilacer, zum halben Mond(Singchorlokal) auf. für Einzuführende werden von Sonntag, den 11. ds. Mts. ab 5— ar Sonntag, Nachmittags von—5 Uhr u. 25 den folgenden Wochentagen bis einſchließlich Samſtag, den 17. Mts., jeweils Abends von ½9 bis 10 Uhr im halben ESugeg entgegengenommen. ie Eintrittskarten ſind am Sonntag, den 18. ds. Mis. Nachmittags von 3 bis 6 Uhr im gleichen Lokale in Empfang zu nehmen. Das Ball-Comité. Zutritt iſt nur ge und 125 Zeueeheleute nur in Uniform geſtattet. Pafticule-Schiffe Weefband jqus et Justitia. Sitz: Mannheim. Wir ſetzen unſere Mitglieder in Kenntniß, daß die 5 Haupt⸗Verſammlung ilag, den 16. Jannar 189l, Mittegs 1 Ahr im Saale des Herrn Volk zu Kooblen2 ſtattfindet. erſcheinen. Der Vorstand. Harmonie⸗Geſellſchaft. Samſtag, 17. Jannar 1891, Abends 8 Uhr Abend-Unterhaltung mit Tanz, wozu die Mitglieber nebſt Familienangehbörigen kichſt einlabet Der Vorſtand. Die Einzeichnungsliſte zu dem Abendeſſen liegt im Lokale auf. Die Gallerie bleidt geſchloſſen. 807 ed-CIlub. Veloecip HLANNNEIII. Sonntag, den 1. r 1891, Abends 8 Uhr Masken-Ball im den Sälen des„Ballhauses“ wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder nebſt Familien⸗ en, ſowie Freunde des Clubs höfl. einladen. 0 chläge ür uführende können jeweils im Club⸗Lok ee e eingerei werden. er Ka gabe Donnerſtag, den 29. Januar a. e. NB. Die drei ſchönſten oder originellſten Masken Der Borſtand. Einladung Metzger-Ball Ner den 16. Januar in den feſtlich dekorirten Sälen 55 Hofes. Anfang ½8 U Wozu einladet 4²⁵ Das Ball-Comité. 0 3,4. Kaiſer Friedrich 0 3,4. Heute Donnerſtag Grosses Concert Kapelle Petermann. 33791 Hochfeines Lagerbier. Vorzügliche Küche, reine Weine, wozu hoͤflichſt einladet W. Baner. eflantalion zur„Schwehiuger⸗Porſtadt⸗ No. G8. Donnerſtag 1 Schlachtfeſt. Morgens früh Wellfleiſch mit Sauerkraut, Abends Wurſtſuppe u. hausgemachte Würſte bei vorzüglichem wozu freundlichſt einladet. —„Alten en oder täglich dei Victor Bauer. Neſlauration Fahſold. Aschlacht lest— Mosgens Wellfleiſch, Abends Wurſtſuppe mit hausgemachten Würſten bei vorzüglichem Stoff. 238 Ruhrkohlen. Prima ſtückreiches Ruhrer Fettſchrot, prima geſiebte Nuhrer Nußfkohlen. prima dito. Anthracit Kohlen em⸗ pfiehlt aus gedeckten Schiffen 724 Borzeigung der Eintrittskarten 55 Wir bitten unſere Mitglieder recht zahlreich zu 5 ranz Eyher, 8 5, 8 Großer Mayerhof. Donnerſtag, den 15. ne 1891 SONEERRT vom J. Maunheimer Männerguartett 903 C. Dummeldinger, Buck, Schulz. Humblet u. des preisgekrönten Schlangenmenſchen Ciantelli aus Turin als Gaſt u. A. zum 1. Mal der Schwelanger, 9— Soloſcene. Stadt LüekK. Heute Donnerſtag, den 15. Januar, Abends 8 Uhr Grosse bprillante Soirée der ersten besten Variété-Gesellschaft 4 G. Pinder. Auftreten des beſten Salonhumoriſten, Negerimitators und Holz⸗ ſchuhtänzers Mr. Jean Götſchenberg, ſowie des urkomiſchen Muſikal⸗Clowus Mr. Pindaro mit 25 Inſtru menten. Größte Spezialität in dieſem Genre. 90 Zu zahlreichem Beſuch ladet ergebenſt ein G. Direktor. Weiß. Anläßlich 755 ſtärkeren Ver⸗ brauchszeit machen heute auf unſer hochfeines 904 Dürrobst beſonders aufmerkſam. U. A. empfehlen 58 Bosniſche u. Bordeaux⸗Pflaumen, Ital. ganze Birnen u. Birnſchnitze, Amerik. Ringel⸗Bohräpfel, Italieniſche Kirſchen, 85 Italieniſche u. franzöſ. Brünellen, Ganze und halbe Apricoſen. Hochfeines Melange-Obst aus ſämmtlichen hier angeführten Sorten gemiſcht. Täglich Eintreffen nener Smdfrüchte. Italieniſche und Spaniſche Orangen 5, S und 10 Pfg. per Stück, Dutzeud⸗Preis billiger. Meſſina⸗ [itronen. Kranzfeigen 25 Pfg. per Pfund. Tafelfeigen ſehr ſchöne, Prinzess-Mandeln 30 Pfg. per Pfund. Haſelnüſſe, Califat⸗Datteln Candirte Früchte 30 Pfg. per Pfund.] in großer Auswahl. 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Eltra⸗Beilage zu Nr. 15 des„General Anzeiger— Mannheimer Junrnal“ Breve des Vapftes Clemens XIV. vom 21. Juli 1773 betreffend lufhebung des Jeſu 93 Ordens. In der Ueberſetzung des Profeſſor Dr. Auguſtin Cheiner, Prieſter des Oratoriums ꝛc. Papſt Clemens XIV. Zum ewigen Andenken! § 1. Unſer Herr und Heiland Jeſus Chriſtus, der als Friedensfürſt von den Propheten vorher verkündet worden und auch in dieſer Eigenſchaft den Hirten bei ſeiner Erſcheinung auf dieſer Welt durch die Engel offen⸗ bart ward, zuletzt vor ſeiner Himmelfahrt ſeinen Jüngern nochmals dieſen Frieden hinterließ, hat, nachdem er Alles mit Gott dem Vater verſöhnt und durch den Tod am Kreuze, den Himmel wie die Erde umfaſſend, Friede geſtiftet hatte, auch den Apoſteln ſein Amt der Verſöhn⸗ ung übergeben und ihnen die Macht des Wortes über⸗ tragen, damit ſie als Geſandte Chriſti, der nicht ein Gott der Uneinigkeit, ſondern des Friedens und der Liebe iſt, der ganzen Welt dieſen Frieden verkündigten, und ihren Fleiß und ihre Arbeit vorzüglich dahin richteten, daß alle in Chriſto Erzeugte die Einigkeit des Geiſtes und das Band des Friedens halten mögen, als Ein Körper und Ein Geiſt, ſowie ſie auch die gleiche Hoff⸗ nung des Berufes haben, wozu man aber nicht gelangt, wenn man nicht nach dem Ausſpruch des heil. Gregor des Großen in einem mit dem Nächſten vereinigten Sinn ſeinen Lauf dahin richtet. § 2. Dieſe auch Uns auf eine ganz vorzügliche Weiſe von Oben herab anvertraute Lehre und Verwal⸗ tung des Verſöhnungsamtes haben Wir, ſobald Wir ganz ohne Unſere Verdienſte auf den Stuhl Petri erhoben wur⸗ den, Uns vor allen Dingen wohl zu Gemüthe geführt, Tag und Nacht vor Augen gehabt, auch Uns tief in's Herz eingeprägt, und Uns beſtrebt, dieſem Amt nach Unſeren Kräften Genüge zu thun. Zu dieſem Ende haben Wir Gott unaufhörlich um ſeinen Beiſtand ange⸗ fleht, damit er Uns Gedanken und Rathſchlüſſe des Friedens einflößen und zur Erlangung desſelben den ſicherſten und zuverläſſigſten Weg führen möchte. Und da Wir Uns gar wohl bewußt ſind, daß Wir durch den Rath Gottes über Völker und Königreiche geſetzt worden, um bei der Pflanzung des Weinbergs des Herrn und zur Erhaltung des chriſtlichen Religionsgebäudes, wovon Chriſtus der Eckſtein iſt, auszureißen und zu zer⸗ ſtören, zu vernichten und zu zerſtreuen, zu bauen und zu pflanzen, ſo ging Unſere Geſinnung und Unſere ernſt⸗ liche Willensmeinung immer dahin, daß gleichwie Wir für die Ruhe und Zufriedenheit der chriſtlichen Welt Nichts unterlaſſen oder verſäumen wollten, was auf irgend eine Weiſe zum Pflanzen und Bauen tauglich wäre, Wir auf der andern Seite, wenn es eben dieſes Band der allgemeinen Liebe erforderte, auch zur Ausrottung und zur Zerſtörung alles deſſen, was Uns auch das Li ebſte und Angenehmſte wäre und deſſen Wir in Unſerem Leben ohne größte Beſchwerde und Schmerzen nicht ent⸗ behren könnten, ebenſo bereitwillig und gefaßt wären. § 3. Unter den Mitteln, welche zum Beſten wie zur Glückſeligkeit der katholiſchen Kirche das Meiſte bei⸗ tragen, behaupten die Regularorden unſtreitig den erſten Platz. Von ihnen hat dieſe Kirche zu allen Zeiten ihren höchſten Glanz, Schutz und Vortheil erhalten. Deßwegen hat denn auch der apoſtoliſche Stuhl ſie nicht nur genehmigt, und unter die Flügel ſeines Schutzes genommen, ſondern ſie auch mit häufigen Wohlthaten, Freiheiten, Privilegien und Vorrechten ausgeſtattet, da⸗ mit ſie dadurch um ſo mehr geneigt und bewogen wür⸗ den, Gottſeligkeit und Religion auszuüben, die Völker zu guten Sitten durch ihren Unterricht und ihr Beiſpiel anzuführen, und unter Glaubens zu erhalten und zu befeſtigen. ſich aber ergab, daß von einem eutweder nicht gefördert, oder wohl gar be⸗ merkt wurde, daß ſie zum ich und die Ruhe der Völker vielmehr ſtörten als beförderten, ſo hat eben dieſer apoſtoliſche Stuhl, der zu ihrer Pflanzung ſein Anſehen und ſeine Macht verwendet, kein Bedenken den Gläubigen Einigkeit des Wenn es ſolchen Re⸗ gularorden der erwünſchte Nutzen und Vor: theil, den man bei der Stiftung beabſichtigte, Schaden gereichten, — 8——— getragen, ihnen entweder neue Geſetze vorzu⸗ chreiben, oder die alte Zucht wieder herzu⸗ ſtellen, oder ſie wohl auch gänzlich aufzuheben und zu zerſtreuen. § 4. Vornehmlich aus dieſen Urſachen hat Unſer Vorgänger Papſt Innocenz III. bei der Betrachtung wie die allzugroße Verſchiedenheit der Regularorden in der Kirche Gottes beſchwerliche Verwirrungen nach ſich ziehe, auf der vierten allgemeinen Kirchenverſammlung im Lateran verboten, neue Orden zu ſtiften und in andere als ſchon gebilligte Orden einzutreten. Er befahl außerdem noch, daß ein Jeder, der ein Ordenshaus gründen wollte, ſich die Regel und das Inſtitut von bereits gebilligten Orden wählen ſollte. Hieraus folgte, daß man nun nicht mehr ohne beſondere Erlaubniß des römiſchen Papſtes einen Orden ſtiften konnte und zwar von Rechtswegen. Denn wo neue Congregationen zur Erreichung größerer Vollkommenheiten angelegt werden, ſo muß zuvor die Form ihrer zukünftigen Lebensart vom hl. Stuhl wohl erwogen und unterſucht werden, damit nicht, unter dem Schein eines größeren Gutes und heiligen Lebens, größerer Schaden oder wohl gar Aergerniß als Folgen eintreten, § 5. So weiſe aber die Verordnung Innocenz III. war, ſo hat dennoch in der Folge die ungeſtüme Zu⸗ dringlichkeit einiger Bittenden nicht nur die Beſtätigung einiger neuer Regularorden erpreßt, ſondern die Ver⸗ wegenheit hat eine faſt zügelloſe Menge verſchiedener Orden, beſonders von noch nicht beſtätigten Bettelmönchen Um dieſem Uebel abzuhelfen, hat Unſer eingeführt. Vorgänger Papſt Gregor X. auf der allgemeinen Kirchen⸗ verſammlung zu Lyon nicht nur die Verordnung des Papſtes Innocenz III. erneuert, ſondern ſie noch näher dahin beſtimmt, daß Niemand in Zukunft einen neuen Orden ſtiften, eine neue Regel aufbringen, oder ein neues Ordenskleid anziehen ſollte. Ueberhaupt aber verbot er für immer alle Bettelorden, welche nach dem vierten Lateran⸗Conzil aufgekommen, und keine päpſtliche Beſtätigung verdient hatten. Die beſtätigten Orden ſollten zwar beſtehen, aber mit dem Vorbehalt, daß Diejenigen, welche in einem dieſer Orden Profeß (Gelübde) abgelegt, zwar, wenn ſie wollten, darin ver⸗ bleiben, aber ſie in Zukunft keine Profeſſion mehr an⸗ nehmen, kein neues Haus oder ſonſt einen Ort erwerben, noch ihre Häuſer, in deren wirklichen Beſitz ſie wären, veräußern dürften, ohne Erlaubniß vom hl. Stuhl er⸗ halten zu haben. Alles dieſes behielt er dem Gutbefinden des apoſtoliſchen Stuhles vor, um davon zum Beſten des gelobten Landes, oder der Armen, oder zu anderen frommen Zwecken durch die ordentlichen Vorſteher jedes Ortes, oder durch andere, welchen es der hl. Stuhl ſelbſt auflegen würde, Gebrauch machen zu können. Deß⸗ gleichen unterſagte er den Gliedern dieſer Orden das Predigen vor Auswärtigen, das Beichthören und ſelbſt das Begraben derſelben. daß in dieſer Verordnung die Predigermönche und Mi⸗ noriten nicht mitbegriffen wären, indem ihnen der Nutzen, den ſie der ganzen Kirche verſchaffen, das Verdienſt der Beſtätigung einräume. Auch wollte er, daß die Orden der Eremiten des hl. Auguſtin und der Carmeliten fort⸗ beſtehen ſollten, weil ihre Stiftung bereits der gedachten 88 5 ne Kirchenverſammlung 90100 ſei. ſammte Geſellſchaft und alle Mitglieder derſelben, ihr Zuletzt ertheilte er den einzelnen Mitgliedern der Orden, auf die ſich dieſe Verordnung erſtreckte, die uneingeſchränkte Erlaubniß, in andere Orden überzutreten, jedoch mit der Bedingung, daß kein Orden oder Kloſter ſich mit ſeinen Gütern gänzlich einem anderen einverleiben könne, ohne zuvor die beſondere Genehmigung des apoſtoliſchen Stuhles erhalten zu haben. § 6. In dieſe Fußſtapfen ſind nach Zeitumſtänden auch andere römiſche Päpſte, Unſere Vorgänger getreten. Es würde zu weitläufig ſein, alle ihre Verordnungen hier anzuführen. Unter anderen aber hat Unſer Vor gänger Clemens V. durch ſeine Bulle vom 3. Mai des Jahres 1312 den Ritterorden der ſogenannten Tempel⸗ herren, obſchon er ordnungsmäßig beſtätigt war, und ſich um das chriſtliche Gemeinweſen ſo ſehr verdient ge⸗ macht hatte, daß er von dem apoſtoliſchen Stuhl mit vorzüglichen Wohlthaten, Vorzügen, Gütern, Privilegien und Freiheiten überhäuft worden, wegen ſeiner all⸗ gemeinen Mißachtung unterdrückt und gänzlich aufgehoben, obgleich die allgemeine Kirchenverſamm⸗ lung zu Vienne, der die Sache zur Prüfung übergeben worden, es paſſend erachtet hatte, kein förmliches und entſcheidendes Urtheil abzugeben. In den§88 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 werden noch mehrere Beiſpiele ſolcher Aufhebungen und Unterdrückungen von beſtehenden Orden angeführt, und wie es ausdrücklich heißt, alle: kraft der den Päpſten zukommenden allerhöchſten Vollmacht, ohne daß ein Orden das Recht der Verthei digung und Rechtfertigung gehabt hätte. § 15. Nachdem Wir nun dieſe und dergleichen Jedoch erklärte er zugleich, U wichtige und gültige Beiſpiele vor Augen genommen haben, und da Wir nichts eifriger verlangen, als in der in Folgendem zu eröffnenden Beſchließung mit ſicherem Entſchluß und feſtem Willen zu verfahren, ſo haben Wir es weder an Fleiß noch Unterſuchung fehlen laſſen, um alles Dasjenige in Erfahrung zu bringen, was den Ur⸗ ſprung, Fortgang und gegenwärtigen Zuſtand des Negularordens betrifft, welcher gemeiniglich die Geſellſchaft Jeſn genannt wird. Wir fan⸗ den dabei, daß dieſer Orden von ſeinem heiligen Stifter zum Heil der Seelen, zur Bekehrung der Ketzer, und beſonders der Ungläubigen, namentlich aber zur Beförderung der Frömmigkeit und Religion errichtet wurde. Um dieſen höchſterwünſchten Endzweck leichter und glücklicher zu erreichen, wurde das ſtrengſte Gelübde evangeliſcher Armuth ſowohl bei der ganzen Geſellſchaft, als auch bei jedem Einzelnen eingeführt, nur waren davon die Collegien ausgenommen, welche den Wiſſenſchaften und Künſten gewidmet waren, und Einkünfte beſitzen durften, jedoch ſo, daß von denſelben nichts zum Vortheil, Nutzen und Gebrauch des Ordens ſelber verwendet werden durfte. § 16. Unter dieſen und anderen heiligen Geſetzen wurde dieſe Geſellſchaft Jeſu zuerſt von Unſerem Vorgänger Papſt Paul III. ſeligen Andenkens durch ſeine Bulle vom 27. Okt. 1540 genehmigt, und ihr die Erlaubniß gegeben, Geſetze und Statuten zu entwerfen, wodurch derſelben am beſten gerathen und aufgeholfen werden könnte. Und obgleich Papſt Paul III. dieſe Geſellſchaft anfangs auf 60 Mitglieder beſchränkte, ſo erlaubte er doch durch ein anderes Breve vom 27. März 1543 allen Denjenigen einzutreten, welche die Vorgeſetzten aufzunehmen für rathſam und nöthig erachten würden. Hierauf begnadigte eben dieſer Papſt Paul III. durch ſein Breve vom 15. November 1549 die Geſellſchaft mit noch ſehr vielen und anſehnlichen Privilegien, und befahl unter Anderem, daß die von ihm den vorgeſetzten Generalen ſonſt ſchon geſtattete Erlaubniß, nur zwanzig Coadjutoren zuzulaſſen, und ihnen die Rechte, die Gnaden und das Anſehen zu ertheilen, womit die Profeſſen begnadigt werden, nun ohne alle Einſchränkung und beſtimmte Zahl auf Die⸗ jenigen ſich erſtrecken ſollte, welche die vorgeſetzten Ge⸗ nerale dazu tüchtig finden. Endlich befreite er die ge⸗ Vermögen und ihre Güter, von der Oberherrſchaft, Gerichtsbarkeit und Cenſur aller Biſchöfe 85 nahm ſie unter ſeinen und des apoſtoliſchen Stuhles Schutz. § 17. Nicht weniger freigebig und großmüthig waren auch andere von Unſeren Vorgängern gegen dieſe Geſellſchaft. Denn es iſt bekannt, daß von Julius III., Paul IV., Pius., Gregor XIII., Sixtus., Gregor XIV., Clemens VIII., Paul., Leo IX., Gregor XV., Urban VIII. und anderen römiſchen Päpſten die der Geſellſchaft bereits zrliehenen oder beſtätigten Privilegien entweder durch neue Zuſätze vermehrt oder deutlicher heſtimmt worden find. Deſſenungeachtet erſieht man aus dem 5 Inhalt und den Ausdrücken dieſer apoſtoli⸗ ſchen Verfügungen offenbar, daß in dieſer Geſellſchaft gleich bei ihrem Entſtehen mannig⸗ faltiger Samen der Zwietracht und Eiferſucht, nicht allein in ihrem Jnnern, ſondern auch gegen andere Regularorden, gegen die Welt⸗ prieſterſchaft, gegen Akademien, Univerſitäten, öffentliche Schulen, ja ſogar gegen Fürſten, in deren Stagten ſie aufgenommen worden, aufgekeimt iſt, und daß dieſe Streitigkeiten bald über die Beſchaffenheit und Natur der Gelübde, über die Zeit der Zulaſſung zu den⸗ ſelben, über die Gewalt, Glieder auszuſtoßen, über die Zulaſſung eben dieſer Mitglieder zu den heiligen Verrichtungen, ohne die prieſter⸗ liche Würde und die feierlichen Gelübde nach den Anordnungen des tridentiniſchen Conzils und des Papftes Pius V. zu beobachten, bald aber auch die unumſchränkte Gewalt, die ſich der General dieſer Geſellſchaft beilegte, über andere die eigene Regierungsverfaſſuug be⸗ treffende Gegeuſtände, und bald über Lehr⸗ meinungen, Schulen, Freiheiten und Privi⸗ legien entſtanden, welche die Biſchöfe und andere in geiſtlichen und weltlichen Würden ſtehende Perſouen ihrer Gerichtsbarkeit und Gerechtſame zuwider zu ſein erachteten. End⸗ lich fehlte es nie an den ſchwerſten Beſchul⸗ digungen, die man den Mitgliedern dieſer Geſellſchaft machte, und welche den Frieden und die Ruhe in der Chriſtenheit nicht weniger ſtörten. § 18. Hieraus entſtanden viele Maßregeln gegen die Geſellſchaft, welche durch das Anſehen verſchiedener Fürſten bekräftigt, und worüber Berichte an die Päpſte Paul IV., Pius., Sixtus., Unſere Vorgänger, ein⸗ gegangen find. Unter dieſen Fürſten war Philipp II., katholiſcher König von Spanien, berühmten Andenkens, der die wichtige Urſache, wodurch er hiezu getrieben wurde, die ernſtlichen Vorſtellungen, die ihm von der paniſchen Inquiſttion wider die ausſchweifend en Privilegien der Geſellſchaft und wider ihre Regier⸗ ungsverfaſſung gemacht wurden, und endlich die Haupt⸗ ſtreitpunkte, die auch durch einige gelehrte und fromme Männer aus der Geſellſchaft beſtätigt worden, Unſerem Vorgänger Sixtus V. vorlegen ließ, und es bei ihm dahin brachte, daß er eine apoſtoliſche Viſitation des Ordens beſchloß und veranſtaltete. Dieſem An⸗ ſuchen des Königs Philipp II. gab Sixtus V. Gehör, indem er daſſelbe begründet fand und wählte zu dem Amt eines apoſtoliſchen Viſitators einen Biſchof, deſſen Klugheit, Tugend und Gelehrſamkeit allgemein bekannt waren. Er ſetzte auch noch eine Congregation von etlichen Cardinälen nieder, um die Erledigung der An⸗ folgendes Geſetz zu machen: gelegenheit zu beſchleunigen. Allein da erwähnter Sixtus V. allzu früh durch den Tod hinweggerafft wurde, wurde dieſes heilſame Unternehmen vereitelt und blieb ohne Erfolg. § 19. Der nachher zur päpſtlichen Würde erhobene Gregor XIV. ſeligen Andenkens beſtätigte aber wieder auf's Neue und Nachdrücklichſte durch ſeine Bulle vom 28. Juli 1591 den Orden, und verordnete, daß alle und jede Freiheiten, die ſeine Vorgänger demſelben ver⸗ liehen hatten, geltend und unverletzt bleiben ſollten, und vorzüglich jenes Privilegium, wodurch ihm erlaubt wor⸗ den, daß er Glieder ausſtoßen und verabſchieden könne, ohne an die gerichtliche Form gebunden zu ſein, ohne alle vorgängige Unterſuchung, ohne Inſtruktion eines Prozeſſes, ohne gerichtliche Ordnung, ohne die erforder⸗ liche Friſt zu beobachten, ſondern blos auf die erkannte Wahrheit des Faktums der Schuld, oder auch nur in Rlickſicht einer vernünftigen Urſache und nach Beſchaffen⸗ heit der Perſonen und anderer Umſtände. Darüber gebot er tiefes Stillſchweigen und verbot, unter Androh⸗ ung des ſchweren Kirchenbannes, das Inſtitut und deſſen Verordnungen oder Dekrete weder mittelbar noch un⸗ mittelbar anzugreifen, oder irgendwie zu ändern zu ſuchen. folgen würden, entweder unmittelbar oder durch Legaten und Nuntien des apoſtoliſchen Stuhles anzeigen oder vortragen zu laſſen. § 20. Alle dieſe Aunſtalten reichten aber ſo wenig hin, das Geſchrei und die Klagen wider die Geſellſchaft verſtummen zu machen, daß vielmehr von Tag zu Tag die beſchwer⸗ lichſten Streitigkeiten über die Lehren der Geſellſchaft, welche ſehr Viele als der Recht⸗ gläubigkeit und der Sitte zuwider, anklagten, ſich faſt über die ganze Erde verbreiteten. Es entſtanden dabei auch innerliche und äußer⸗ liche Uneinigkeiten, und es liefen häufige Klagen über unerſättliche Begierde nach irdi⸗ ſchen Gütern. Aus allem dem ſind ſowohl die weltbekannten Un⸗ ruhen, welche den apoſtoliſchen Stuhl in den tiefſten Kummer und Verdruß ſtürzten, als auch die wider die Geſellſchaft von einigen Fürſten gefaßten Entſchlüſſe ſtander ſie daher eine neue Beſtätigung ihres Inſtituks und ihrer Pripilegien vom Papſt Paul V. nachſuchte, ſah ſie ſich genöthigt, zu bitten, daß er einige Dekrete, welche in der fünften General⸗Congregation er⸗ laſſen und wörtlich in ſein Breve vom 4. September 5 1616 eingerückt waren, erneuern und durch ſein Anſehen beſtätigen möchte. Darin ſteht nun ausdrücklich, daß ſowohl die innerlichen Unruhen und Zwiſtigkeiten unter den Mitgliedern, als die Klagen und Streitigkeiten mit Auswärtigen die General⸗Congregation veranlaßt haben, „Da unſere Geſellſchaft, welche zur Fortpflanzuug des Glaubens und zum Heil der Seelen vom Herrn in das Daſein gerufen ward, nur durch ihr eigentliches Amt, welches geiſtige Waffen find, zum Beſten der Kirche und zur Erbauung des Nächſten und der Fahne des Kreuzes den Endzweck glück⸗ lich erreichen kann, den ſie ſich vorgeſetzt, ſo würde ſie dieſes Gute verhindern, und ſich der größten Gefahr ausſetzen, wenn ſie ſich mit dem beſchäftigte, was welt⸗ lich iſt, und politiſche Dinge und die Staatsver⸗ waltung angeht. Es haben daher unſere Vorgänger ſehr weislich verordnet, daß, da wir Gott dienen, wir uns nicht in andere Dinge miſchen ſollen, welche mit unſerem Berufe nichts zu ſchaffen haben. Da aber unſer Orden in dieſen ſehr gefährlichen Zeiten an vielen Orten und bei verſchiedenen Monarchen(deren Liebe und Zuneigung zum Beſten des göttlichen Dienſtes zu bewahren der heil. Vater Ignatius heil. Andenkens uns empfahl) vielleicht durch die Schuld Einzelner entweder aus Ehrgeiz oder unzeitigem Eifer in böſen Ruf kam, und ein guter chriſtlicher Ruf unumgänglich nöthig iſt, um Frucht zu bringen, ſo hat die Congregation ver⸗ ordnet, daß man ſich allen Scheines des Böſen ent⸗ halten müſſe, um dadurch ſo viel als möglich auch den Klagen zu begegnen, die aus falſchem Verdacht entſtehen könnten. Aus dieſer Urſache verbietet ſie allen Unſrigen in Kraft gegenwärtigen Dekretes nachdrücklich und ernſt⸗ lich, daß ſie ſich in dergleichen Staatsgeſchäfte, wenn ſie auch dazu eingeladen und veranlaßt würden, auf irgend eine Weiſe einlaſſen, noch durch irgend ein Bitten oder Rathen von ihrem Berufe abweichen ſollen. Auch empfiehlt die Congregation der Definitoren, mit allem Fleiß auf kräftige Mittel zu denken und dieſelben beſtimmt anzugeben, um, wo es nöthig iſt, dieſem Uebel abzuhelfen.“ § 21. Wir haben aber zu Unſerem tiefſten Herzeleid bemerkt, daß vorbedachte und noch viele andere hernach angewandte Mittel faſt gänzlich kraftlos und ohne Wirkung waren, um ſo viele und wichtige Unruhen, Beſchuldig⸗ ungen und Anklagen gegen oft genannte Ge⸗ ſellſchaft zu zerſtreuen oder zu vertilgen, und daß ſich deßwegen Unſere übrigen Vorgänger, die Päpſte Urban VIII., Clemens IX.,., XI., XII., Alexander VII. und VIII., Inno⸗ cenz., XI., XII. und XIII. und Benedikt XIV. vergebliche Mühe gaben, die erwünſchte Ruhe in der Kirche wieder herzuſtellen. Sie gaben zu dieſem Zweck ſehr viele heilſame Ver⸗ ordnungen, theils darüber, daß die Ordensglieder ſich in ihren heiligen Miſſionen in keine weltlichen Geſchäfte miſchen ſollten, theils hinſichtlich der verdrießlichen Zwiſtigkeiten und Unruhen, die von der Geſell⸗ ſchaft wider die Biſchö fe, wider Regularorden, wider milde Stiftungen und Gemeinden aller Art in Europa, Aſien und Amerika nicht ohne großen Nachtheil der Seelen und zum Schrecken der Völkerſchaften mit großer Heftigkeit erregt wurden. Ferner betrafen die Verordnungen Unſerer Vorgänger auch die Erklärung und Ausübung gewiſſer heidniſcher Gebräuche, die an verſchiedenen Orten angenommen, während andere, ob⸗ gleich von der allgemeinen Kirche gebilligte, unterlaſſen wurden; ſie betrafen den Gebrauch und die Erklärung ſolcher Lehrſätze, welche der apoſtoliſche Stuhl als ärgerlich und gegen Zucht und Sitte offenbar ver⸗ ſtoßend mit Recht verdammt hat; ſie betrafen endlich noch andere höchſt wichtige Dinge, welche zur Erhaltung der Reinheit des chriſtlichen Dogmas unumgänglich nöthig waren, und aus welchen nicht weniger in Unſeren, wie ſchon in früheren Zeiten Schaden und Unheil er⸗ Er beſtimmte dabei das Recht, dasjenige, was etwa wachſen iſt, nämlic Zerrüttungen und Empör⸗ darxan zu vermehren, zu verringern, oder zu ändern wäre, „„„ bfolgungen der nur ihm allein und den römiſchen Päpſten, die auf ihn ungen in einigen katholiſchen Staaten, und Reichen Europas und Aſiens. Unſere Vorgänger haben darüber vielen Kummer erfahren müſſen; ja Papſt Innocenz XI. ging, aus Noth gedrungen, ſo weit, daß er der Geſellſchaft verbot, Novizen anzunehmen und einzukleiden; Innocenz XIII. ſah ſich genöthigt, ihr mit gleicher Strafe zu drohen, und Benedikt XIV. beſchloß, die Viſitation der Häuſer und Collegien in den Reichen unſeres geliebteſten Sohnes in Chriſto, des allergetreueſten Königs von Portugal und Algarvien. Endlich iſt dem apoſtoliſchen Stuhl kein Troſt, der Ge⸗ ſellſchaft keine Hilfe und der Chriſtenheit kein Vortheil aus dem apoſtoliſchen Briefe zugefloſſen, der von Unſerem Vorgänger Clemens XIII. ſeligen Andenkens vielmehr erpreßt(um Uns eines Ausdruckes zu bedienen, den der Papſt Gregor X. auf der allgemeinen Kirchenver⸗ ſammlung zu Lyon gebraucht hat) als erbeten wurde und worin das Inſtitut der Geſellſchaft Jeſu ſehr em⸗ pfohlen und von Neuem beſtätigt wird. § 22. Nach ſo vielen und heftigen Stürmen hatten alle Wohlgeſinnten gehofft, einmal den höchſt erwünſchten Tag anbrechen zu ſehen, der Frieden und Ruhe brächte. Es entſtanden aber, ſo lange eben dieſer Cle⸗ mens XIII. auf dem Stuhle Petri ſaß, nur noch ge⸗ Kirche in verſchiedenen 0 und aus der Fülle der apoſtoliſchen Macht ———— fährlichere und heftigere Stürme. Denn ſe heftiger ſich Geſchrei und Klagen erhoben, und ſogar hin und wieder die gefährlichſten Empörungen, Auf⸗ ſtände und Aergerniſſe ausbrachen, um ſo mehr wurde das Band der chriſtlichen Liebe gelöſt, ja zerriſſen, die Herzen ber Gläubigen zu Parteilichkeit, Haß und Feindſchaft entzündet und es endlich ſo weit gebracht, daß ſelbſt diejenigen, deren von ihren Voreltern ange⸗ erbte Frömmigkeit und Großmuth gegen die Geſellſchaft allgemein gerühmt wurde, nämlich Unſere in Chriſto ge⸗ liebteſten Söhne, die Könige von Frankreich, Spanien, Portugal und von beiden Sizilien, ſich genöthigt ſahen, die Ordensglieder aus ihren Staaten zu ver⸗ bannen und auszuſtoßen, weil ſie dies für das einzige und nothwendige Mittel anſahen, um zu verhindern, daß nicht Chriſten im Schvoß der hl. Mutterkirche einander ſelbſt reikten, angriffen und zerriſſen. § 23. Nachdem aber Unſere ebengedachten in Chriſto geliebteſten Söhne einſahen, daß dieſes Mirtel nicht dauerhaft und zur Beruhigung der ganzen chriſt⸗ lichen Welt nicht hinreichend wäre, wenn nicht die Geſellſchaft ſelbſt gänzlich unterdrückt und aufgehoben würde, ſo haben ſie vorgemeldetem Unſerem Vorgänger Clemens XIII. ihre Gedanken und Willensmeinung nach dem Anſehen, das ſie haben, mit vereinten Wünſchen und Bitten vorgetragen, damit er dies Mittel als das allerwirkſamſte für die Sicherheit ihrer Unterthanen und für das Beſte der ganzen Chriſten⸗ heit ergreifen möchte. Allein der wider alles Erwarten erfolgte Tod dieſes Papſtes hat den Ausgang dieſer Sache gänzlich unterbrochen. Da Wir nun durch die Gnade Gottes auf den Stuhl Petri geſetzt worden, ſo gelangten ſogleich auch dieſe Bitten, Forderungen und Wünſche an Uns, und wurden zu gleicher Zeit von ver⸗ ſchiedenen Biſchöfen und anderen durch Würde, Wiſſen und Gottesfurcht ausgezeichneten Männern unterſtützt. § 24. Um aber in einer ſo bedenklichen und wich⸗ tigen Angelegenheit den ſicherſten Entſchluß zu faſſen, haben Wir Uns Zeit dazu genommen, nicht allein um die Sache gründlich zu unterſuchen, ſie reiflich zu über⸗ legen, und mit Bedacht dann verfahren zu können, ſon⸗ dern auch um mit vielen Seufzern und anhaltendem Gebet aller Gläubigen und mit frommen Werken von dem Herrn Beiſtand zu erflehen. Unter Anderem wollten Wir nachforſchen, auf welchem Grund jene durchgängig angenommene Meinung beruhe, als wäre die Geſellſchaft Jeſu von der Kirchenverſammlung zu Trient auf eine feierliche Weiſe genehmigt und beſtätigt worden. Wir haben aber nichts weiter als das Geſuch gefunden, daß ſie von dem allgemeinen Dekret ausgenommen würde, worin den übrigen Regularorden aufgegeben ward, daß nach Endigung des Noviziats die tüchtig befundenen Novizen entweder zum Profeß(Gelübde) zugelaſſen oder aus dem Kloſter entfernt werden ſollen. Es erklärte daher eben dieſes hl. Conzil, daß es keine Neuerung machen wolle, noch hindern, daß gedachte Geſellſchaft Jeſu nach ihrer gottſeligen Stiftung, welche vom heiligen Stuhl beſtätigt wäre, Gott und ſeiner Kirche dienen konnte. § 25. Nach Anwendung ſo vieler und nothwen⸗ diger Mittel alſo, im Vertrauen auf die Eingebung und den Beiſtand des göttlichen Geiſtes, wie auch aus Amts⸗ pflicht gedrungen, die Ruhe und den Frieden der Ehriſtenheit zu erhalten, zu nähren und zu be⸗ feſtigen, und nach Unſeren Kräften alles dasjenige weg⸗ zuräumen, was ihr auch im Geringſten nachtheilig ſein könnte,— in der Betrachtung ſodann, daß erwähnte Geſellſchaft die reichen Früchte nicht mehr bringen und den Nutzen nicht mehr ſchaffen könne, wozu ſie geſtiftet, von ſo vielen Unſerer Vorgänger gebilligt und mit ſo vielen Privilegien ver⸗ ſehen wurde, ja daß es kaum oder gar nicht mög⸗ lich ſei, daß, ſolange ſie beſtehe, der wahre und dauernde Friede der Kirche wiederher⸗ geſtellt werden kann,— aus dieſen wichtigen Be⸗ weggründen alſo und aus anderen Urſachen, welche Uns die Klugheitsregeln und die gute Regierung der allge⸗ meinen Kirche an die Hand geben, und die Wir in Unſerem Herzen verſchloſſen behalten, nach den Beiſpielen Unſerer Vorgänger und inſonderheit Gregor's X. auf der allgemeinen Kirchenverſammlung zu Lyon, indem auch in gegenwärtigem Fall von einer Geſellſchaft die Rede iſt, die ſowohl nach ihrem Inſtitut als nach ihren Privilegien zu den Bettelorden gehört,— heben Wir mit reifer Ueberlegung aus gewiſſer Keunntniß die erwähnte Geſellſchaft auf, unterdrücken ſie, löſchen ſie aus, ſchaffen ſie ab, und heben auf alle und jede ihrer Aemter, Bedienungen und Ver⸗ waltungen, ihre Häuſer, Schulen und Collegien, Hoſpizen, und alle ihre Verſammlungsorte, ſie mögen ſein, in welchem Reiche, in welcher Provinz und unter welcher Botmäßigkeit ſie wollen, und die ihr auf irgend eine Weiſe angehören;— ihre Statuten, Gebräuche, Ge⸗ wohnheiten, Dekrete, Conſtitutionen, wenn ſie auch durch Eidſchwur, oder durch eine apoſtoliſche Beſtätigung, oder auf eine andere Art befeſtigt ſind;— deßgleichen alle und jede Privilegien, General⸗ und Spezialindulte, deren Inhalt wir ſo angeſehen wiſſen wollen, als ob ſie dieſem Breve wörtlich einverleibt wären, und die Wir, mit welchen Formeln, Vorbehalt, Rückhalt und Vekreten ſie auch verfaßt ſein mögen, als vollkommen und genugſam ausgedrückt erachten. Und daher erklären wir, daß alle und jede Gewalt des Generals, der Provinzialen, der Viſitatoren und aller anderen Vorgeſetzten erwähnter Geſellſchaft, ſowohl im Geiſtlichen als Zeitlichen auf⸗ gehoben und auf immer vernichtet bleiben ſoll, und übertragen eben dieſe Gerichts barkeit und Fewalf auf die Biſchöſe der Orte in ſhrem gantzen Unt⸗ fang nach dem Maße, den Fällen und de enen, und unter den Bedingungen, die Wir unten erklären werden. Wir verbieten auch durch Gegenwärtiges, daß keiner mehr in gedachte Geſellſchaft aufgenommen und zur Ein⸗ kleidung und zum Noviziat zugelaſſen werde. Diejenigen aber, die bisher aufgenommen worden, ſollen zur Pro⸗ feſſion(zur Ablegung) der einfachen oder feierlichen Ge⸗ lübde unter Strafe der Nullität ihrer Zulaſſung und Profeſſion und anderen Strafen, die Wir Unſerem Gut⸗ dünken vorbehalten, keineswegs zugelaſſen werden können. jenigen, die gegenwärtig im Noviziat ſtehen, ſogleich, augenblicklich, unmittelbar und wirklich entlaſſen werden. Profeſſion der einfachen Gelübde gethan haben, und die höheren Weihen erhalten ſollen, unter dem Vor⸗ wand, daß ſie in der Geſellſchaft ſchon Profeß gethan — oder unter Bezug auf die Privilegien, welche die Geſell⸗ ſchaft den Dekreten der Kirchenverſammlung zu Trient zuwider erhalten habe. [Die 88 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32 und 38 ent⸗ 3 ö den Weltgeiſtlichen, das Verbot der Leitung des Unter⸗ 55 richtsweſens und der von den Jeſuiten beſonders be⸗ liebten Miſſionen.] § 34. Wir verbieten, daß irgend einer nach Be⸗ kanntmachung dieſes Breve ſich unterſtehen ſoll, unter dem Vorwand einer Bitte, Appellation, Deklaration oder Konſultation über entſtandene Zweifel die Vollziehung — deſſelben im Geringſten aufzuhalten. Wenn wir 1 tenen größeren Bannes, welcher gegen alle, die ſich unterfangen ſollten, der Erfüllung dieſer Unſerer Verordnung Hinderniſſe in den Weg zu legen, ſofort verhängt werden ſoll. § 35. Wir befehlen ferner und gebieten in Kraft des hl. Gehorſams allen und jeden Ordens⸗ und Welt⸗ 1 geiſtlichen, weſſen Standes, Würde und Anſehens ſie auch ſein mögen, und beſonders denjenigen, welche bis⸗ her dieſer Geſellſchaft angehört, daß ſie es nicht wagen ſollen, etwas für oder wider dieſelbe zu ſchreiben oder zu reden, auch nichts von dieſer Aufhebung und ihren 1 Urſachen, von dem Inſtitut, Regeln, Conſtitutionen, Re⸗ gierungsform oder ſonſt dahin gehörigen Dingen, ohne ausdrückliche Erlaubniß des Papſtes weder ſchriftlich noch mündlich zu äußern. Wir verbieten auch, bei Strafe des Uns und Unſeren Nachfolgern vorbehaltenen Bannes, Allen und Jeden, daß ſich Niemand unterſtehen ſoll, bei Gelegenheit dieſer Aufhebung 1 am wenigſten aber die geweſenen Mitglieder der Geſellſchaft zu ſchimpfen, zu läſtern, zu ſchmähen, und auf eine andere Weiſe ihnen verächtlich zu begegnen, es ſei ſchriftlich oder münd⸗ ich, heimlich oder öffentlich. eennernneeee r r d * rrr ee e emahen alle ceſftichen ſten, daß ſie mit der ihnen zuſtehenden Macht, Gewalt und Anſehen, die ihnen von Gott zur Beſchützung und Vertheidigung der hl. römiſchen Kirche anvertraut worden, ſo wie auch aus Achtung und Gehorſam gegen den apoſtoliſchen Stuhl, alle ihre Kräfte auf⸗ wenden, um dieſes Unſer Breve in vollkom⸗ mene Vollziehung zu bringen, und demſelben entſprechende Verordnungen ergehen zu laſſen, auf daß bei Ausführung dieſes Unſeres Wir wollen, befehlen und verordnen auch, daß Die⸗ unter den Gläubigen entſtehe. Deßgleichen verbieten Wir, daß Diejenigen, die bereits ſich ſtets zu erinnern, daß wir Alle Einen Meiſter im bisher noch zu keinen Weihen zugelaſſen worden ſind, Preis ſeines Blutes erlöſt hat; Alle durch einerlei halten noch einige Anordnungen in Betreff des Eintritts der Jeſuiten in andere Orden oder ihres Uebergangs zu wollen, daß von nun an ſogleich die Aufheb⸗ ö ung und Uuterdrückung des Ordens auf oben —- beſchriebene Weiſe vollzogen werde, bei Strafe des Uns und Unſeren Nachfolgern vorbehal⸗ Willens nicht Streit, Gezänke noch Zwietracht § 37. Endlich ermahnen wir auch alle Chriſten und bitten ſie durch die barmherzige Liebe Jeſu Chriſti Himmel haben; Alle Einen Erlöſer, der uns mit dem Waſſerbad im Wort des Lebens wiedergeborene Kinder Gottes und Miterben Chriſti geworden ſind; Alle durch die Speiſe des göttlichen Wortes und der katholiſchen Lehre genährt; Alle endlich ein Leib in Chriſto, einzeln aber eines der andern Glieder, und folglich nothwendig iſt, daß wir Alle, durch das gemeinſchaftliche Band der Liebe unter einander verbunden, mit allen Menſchen Frieden halten, und keine größere Pflicht haben, als uns einander zu lieben: denn wer ſeinen Nächſten liebt, erfüllt das Geſetz; Beleidigungen hingegen, Feindſchaft, Zank und Nachſtellungen auf's Aeußerſte verab⸗ ſcheuen und meiden ſollen, als Erfindungen des alten Fein⸗ des der menſchlichen Geſellſchaft, die unter dem verführe⸗ riſchen Titel von Schulen, Meinungen, auch ſogar chriſt⸗ licher Vollkommenheit, die Kirche Gottes zu beunruhigen und die ewige Glückſeligkeit der Gläubigen zu ſtören, erſonnen und erfunden worden find; Alle endlich ihre ganze Kraft anſpannen ſollen, um die echte und wahre Weisheit zu erlangen, von welcher der heilige Jakobus Cap. 3, 17 ſchreibt:„Wer iſt weiſe und geſittet unter Guch? Der zeige mit ſeinem guten Wandel ſeine Werke in der Sanftmuth der Weisheit. Wenn ihr aber bitteru Eifer habt, und Zänkereien in eurem Herzen ſind, ſo rühmt euch nicht und ſeid nicht Lügner wider die Wahr⸗ heit. Denn dieſe iſt nicht die Weisheit, die von oben kommt, ſondern ſie iſt irdiſch, thieriſch und teufliſch; denn wo Zank und Neid iſt, da ſind auch Unbeſtändigkeit und alle böſe Händel. Die göttliche Weisheit aber iſt zuerſt züchtig, dann friedfertig, beſcheiden, läßt ſich rathen, iſt folgſam, dem Guten geneigt, voll Barmherzigkeit und guten Früchten; ſie richtet nicht und iſt ohne Gleißnerei. Aber die Frucht der Gerechtigkeit wird im Frieden denen geſäet, die da den Frieden halten.“ § 38. Es ſoll auch dieſes Unſer Breve aus dem — niemals und zu keiner ogen, unausgebachten und we Maäng entweder in dem vorſtehenden oder beſ üken deſſelben die Formen und andere nbthigen orberniſſe nicht beachtet wären, oder aus einer anderen, von den Rechten und Herkommen, und im Corpus juris tenen Urſache, oder unter ſonſt einem Vorwanb enormen, höchſt enormen und thatſächlichen Veleidigung, oder aber aus ſonſt einer anderen, wiewohl gerechten, billtgen und prtvllegirten, auch aus einer ſolchen Urſache, welche zur Gültigkeit des Vorſtehenden nothwendlger aus⸗ gedrückt werden ſollte,— beſchuldigt, getadelt, angefochten, entkräftet, ſtreitig gemacht, vor Gericht gezogen, oder da⸗ egen die Reſtitutlon in vorigen Stand begehrt werden önnen, und ſoll weder Rechtsmittel noch Gnade etwas erlangen; und inſofern etwas erlangt würde, ſoll ſich deſſelben Niemand bedienen, und weder durch das Recht noch ohne daſſelbe unterſtützt werden können, ſond ern vieſes Breve ſoll für immer feſt, unverrückt und wirkſam ſein und bleiben, ganz ohne Rückhalt befolgt und von Allen und Jeden, die es angeht und hinfür angehen wird, un⸗ verletzt beachtet und gehalten werden. § 39. Und ſo ſoll auch und nicht anders in allen und jeden vorbemerkten Punkten durch alle und jede ordentliche Obrigkeit und deren Abgeordnete, auch durch die Auditoren der Rechtsſachen des heil. Palaſtes, durch die Cardinäle der heil. römiſchen Kirche, durch die Le⸗ gaten à latere, durch die Nuntien des apoſtoliſchen Stuhles und andere, in welchem Anſehen oder Amt ſie auch ſtehen, in allen Rechtsſachen und Inſtanzen gerichtet und entſchieden werden, und alles nichtig und unkräftig ſein, was dawider von Jemanden weſſen Standes er auch ſein möchte, mit oder ohne Vorwiſſen geſchehen wird. § 40. Allem dieſem ſollen nicht entgegen ſein die apoſtoliſchen Conſtitutionen, wenn ſie gleich auf all meinen Concilien angenommen worden, und wenn es je nöthig, auch nicht die Regel de non tollendo jur quaesito, noch die feierlich beſtätigten Statuten un Gewohnheiten der Geſellſchaft, ihrer Häuſer, Collegien und Kirchen, die derſelben, ihren Vorgeſetzten und Reli⸗ gioſen unter allerlei Geſtalt durch verſchiedene Privilegien und päpſtliche Briefe ertheilt, beſtätigt und erneuert worden ſind, welche Wir alle und jede, obgleich zu ihrer vollſtändigen Abſtellung eine beſondere und ausdrücklich wörtliche Anführung erforderlich ſein ſollte, nichtsdeſto weniger als wenn ſie von Wort zu Wort hier vollſtändig eingerückt wären, hiemit gänzlich aufheben, damit alles Obige zur Vollziehung gebracht werden könne. ſo gr 4 als ob Grunde, weil die Vorgeſetzten und andere Religioſen dieſer Geſellſchaft, oder Jene, welche beim Inhalt dieſer Verordnungen wirklich oder angeblich betheiligt ſind, nicht darein gewilligt haben, noch dazu vorgeladen und an⸗ gehört worden ſind, Zeit der Erſchleichung, oder des Mangels der Intention, der Nullität, der Ungültigkeit Fiſcherring den 21. Jult 1778, Unſeres Pontifikates im oder ſonſt eines noch fünften Jahr. Perſon beſiegelt worden, der nämliche Glaube, welchen das Original, wenn man es vorzeigte, finden würd 8 41. Auch wollen Wir, daß den Abſchriften und Abdrücken dieſes Breve, welche von einem Notar unter⸗ ſchrieben oder von einer in geiſtlichen Würden ſtehenden ſowohl vor als außer Gericht beigemeſſen werde. Gegeben zu Rom bei St. Maria Maggiore unter' eln und die kleine Landwirthſchaft. eidezölle Bekanntlich iſt von freiſtuniger und ſozialdemokratiſcher Seite im Reichstage der Antrag auf Ermüßigung der Getreidezölle bezw. auf Aufhebung aller Zölle auf Lebensmittel eingebracht worden. In der über dieſen Antrag am Dienſtag ſtattgefundenen Verhandlung im Reichstage hat der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Buhl einen längeren Vortrag über den Werth der Getreidezölle gehalten und insbeſondere nachgewieſen, daß trotz der von freiſinniger Seite ſtets beſtrittenen Zweckmäßigkeit derſelben für den kleineren Landwirth dieſem dennoch durch den Getreidezoll Vortheile erwachſen. Bei der hervorragenden Bedeutung der Angelegenheit ſehen wir uns veranlaßt, im Anſchluß an den bereits geſtern(No. 14 d. Gen. An die Rede des nationalliberalen Abgeordneten im Wortlaute zu bringen. Ich habe für die Bedeutung der Frage, die uns hier vorliegt, das volle Ver⸗ ſtändniß. Ich habe es deswegen für meine Pflicht gehalten, dieſer Frage nachzu⸗ gehen bis ins Einzelne hinein. Ich bitte um Ihre beſondere Geduld, wenn ich Ihnen Material vorzutragen habe, welches nicht den Werth hat, pikant zu ſein, welches aber ſorgfältig zuſammengeſtellt iſt, und die Bedeutung der Getreide⸗ zölle für den kleinen und mittleren Bauernſtand nachweiſt. Es iſt ja die Frage, inwieweit durch die Getreidezölle die Inlandspreiſe beeinflußt werden, außerordentlich ſchwer zu beantworten. Ich will von vornherein bekennen, daß ich ſo weit in der Meinung, daß uns das Ausland die Zölle bezahlt, nicht gehen kann. Aber es wird in dieſer Beziehung immer weſentlich davon abhängen, wie im Innern von Deutſchland die Ernte war. Wir haben es ſelber erlebt, daß die Getreidezölle verhältnißmäßig gehr wenig zum Ausdruck gekommen ſind. Wir haben dann aber wieder erlebt, daß der Ein⸗ fluß der Getreidezölle— und ich glaube auch gegenwärtig iſt das der Fall— auf die Preisſteigerung ſehr groß iſt. Eine beſondere Bedeutung aber haben die Getreide⸗ zölle unter allen Umſtänden für den kleinern Mann. Wenn man dem Verkehr auf dem Lande nahe ſteht, ſo hat man von den Getreidezöllen in den bäuerlichen Kreiſen häufig die Klage hören müſſen, daß nicht der Preis an ſich als zu niedrig empfunden wurde, ſondern daß überhaupt zeitweiſe eine Verkaufsmöglich⸗ keit förmlich gefehlt hat. Durch die Getreidezölle iſt dieſe Möglichkeit den kleineren Leuten in einer viel weitergehenden Weiſe gegeben worden als es früher der Fall war, und in der Beziehung nützen die Getreidezölle den Kleinbauern noch viel mehr als den Grundbeſitzern. Denn die großen geſchloſſenen Partieen der egalen Qualität der Großgrundbeſitzer haben unter dieſer ſchweren Verkäuflichkeit viel weniger gelitten als das platte Land, die kleinen Leute, die wegen ihrer Un⸗ gleichheit dem Händler unbequem waren. Nach dieſer Richtung iſt von den Getreide⸗ zöllen ſogar eine größere Wirkung für den kleinbäuerlichen Beſitzſtand zu bemerken geweſen als für den Großgrundbeſitzer. Mehrfach iſt hier auf die letzte Wahlbewegung Bezug genommen worden. Ich habe ſie in verſchiedenen Wahlkreiſen mit durchgemacht, und zwar in ländlichen und ſtädtiſchen, und man hat auch in den ſtädtiſchen Kreiſen für die Nothwendig⸗ keit der Getreidezölle ein warmes Empfinden gehabt. Man hat dort eingeſehen, daß die Kaufkraft der deutſchen Landwirthſchaft für den gewerbetreibenden Städter von ſo großer Bedeutung iſt, daß dagegen die mögliche Verthenerung der Lebens⸗ mittel zurücktreten müſſe. Auch in den Arbeiterkreiſen begriff man, daß, wenn die Landwirthſchaft in ihrem Gros an Kaufkraft weſentlich verlieren würde, die Löhne dann wahrſcheinlich mehr gedrückt würden, als die Vertheuerung des Brodes durch die Getreidezölle vielleicht ausmacht. wiß nicht mit Unrecht, daß, wenn infolge des Preisdruckes der Getreidebau, der die meiſte Arbeitskraft erfordert, noch weiter eingeſchränkt wird, dann die ländliche Ar⸗ beiterbevölkerung in ſolcher Maſſe den Städten zuſtrömen wird, daß dadurch eine außerordentliche Gefahr für die Löhne der Arbeiter ſelbſt geſchaffen würde. In dieſer Beziehung las ich neulich eine bemerkenswerthe Zeitungsnachricht, wonach im ahre 1801 in den 61 größten Städten von England und Wales ¼ der ganzen evölkerung des Landes war, dagegen jetzt dieſelben 61 Städte ½ bis 5/ der Be⸗ völkerung Englands ausmachen. Dieſe Entwicklung des Landes halte ich für kein Glück; bei uns aber würde ich eine ſolche Entwicklung als ein ungeheures Unglück für den Staat und ſeine ganze Exiſtenz anſehen. Es iſt ja von den Herren Abgg. Schumacher(Soz.⸗Dem.) und Richter(Freiſ.) mit als der erſte Satz ausgeſprochen worden, daß man das Wahlverſprechen einlöſen wolle, daß die Privelegien des Großcapitals und des Großgrundbeſitzes beſeitigt werden ſollen, und der Abgg. Schumacher hat gemeint, dem Bauer, der haupt⸗ ſächlich der Nothleidende ſei, nützen die Getreidezölle nichts. Er hat dann von Bauern mit einem Beſitz von 100 bis 200 Morgen geſprochen, denen die Getreidezölle nichts nützen ſollen. Bei der Beurtheilung dieſer Frage iſt es von einer ganz hervor⸗ ragenden Bedeutung, ob dieſe Zölle, die vielleicht dem Arbeiter die Lebensmittel ver⸗ theuern, bloß ein paar Tauſend Großgrundbefitzern zu ſtatten kommen. Nach der preußiſchen Zählung befinden ſich 64 Procent der Fläche bei den Güteru unter 100 Hektar. Es ſind in Preußen 400 000 Betriebe mit über 4 Hektar, 276 000 Betriebe mit 5 bis 10 Hektar. Wenn wir nun nachweiſen können, daß dieſe 400 000 Betriebe mit über 10 Hektar in der weit überwiegenden Mehrzahl ein Intereſſe an den Getreidezöllen haben, daß die 276 000 Betriebe mit 5 bis 10 Hektaren wenigſtens in häufigen Fällen ein großes Intereſſe an den Getreidezöllen haben, dann haben wir jedenfalls den Nachweis geführt, daß die Behauptung, daß nur wenige Tauſende Großgrundbeſitzer an dieſer Frage intereſſirt ſind, ſich nicht auf⸗ rechterhalten läßt. Die verhältnißmäßig reiche Rheinebene hat als Hinter⸗ land ein theilweiſe recht armes Gebirgsland mit rauhem Klima, mit ſchwerem aber nicht ſehr fruchtbarem Boden. In meiner eigenen Heimath in der Pfalz haben wir die kleinſte Parzellenwirthſchaft und ein ausgebreitetes Höfeſyſtem. Deßhalb ſind die Erhebungeu in den verſchiedenen Theilen dieſes kleinen Landſtriches von einer ewiſſen typiſchen Bedeutung für ganz Baiern. Der Großgrundbeſitzer beſteht 15 der Pfalz gar nicht, ebenſowenig in ganz Baiern. Baiern hat 25 Procent landwirthſchaftlichen Betriebe unter 1 Hektar, 55 Procent von 1 bis 10, 19 Procent von 10 bis 100 und nur 1 Procent mit über 100 Hektaren. In der Pfalz iſt die Zahl der Betriebe mit über 100 Hektar noch geringer. Nun habe ich mich an verſchiedene Gemeinden der Pfalz mit dem Erſuchen gewandt, mir zuverläſſige Zahlen über die Beſitzverhältniſſe in den betreffenden Gemeinden und über die Arten des dortigen Getreides zu geben. Dieſe Zahlen erlaube ich mir Ihnen mitzutheilen, denn ſie ſind zur Entſcheidung der Frage jedenfalls von be⸗ Nun fürchtet man in Arbeiterkreiſen, und ge⸗ theurung des Brodes unmittelbar einwirken. weſentlich verändert haben. .) veröffentlichten Bericht über die Verhandlung im Reichstage Herr Dr. Buhl äußerte ſich folgendermaßen: ſonderem Intereſſe. Ich kam zuerſt in eine kleine Gemeinde in der Weſtpfalz, im Kanton Kufel, Langwieden, die bei der letzten Volkszählung 207 Seelen hatte. Der Feldbau beſteht aus 1150 Tagwerk Ackerland, gleich etwa 1600 Morgen, und 180 Tagwerk Wieſenfläche. An dieſem Grundbeſitz haben gegenwärtig 23 Land⸗ wirthe theil, mit einem Feldbeſitz von 130 Tagwerk, 180 Morgen, bis zu 5 Tag⸗ werk oder 7 Morgen herunter. In dieſer Gemeinde wurden 1889 bei kaum mittel⸗ mäßiger Ernte 5500 Centner ausgeführt, dagegen wurde Weißmehl gekauft in einer Menge, die etwa 200 Centnern entſpricht. Es wurden alſo in dieſer kleinen Ge⸗ meinde 5300 Centner Getreide mehr verkauft als für den eigenen Bedarf nothwendig war. Ich bemerke, der Haushaltungsbedarf ſämmtlicher Grundbeſitzer war gedeckt. Es handelt ſich hier um das reine Verkaufsquantum. Eine andere Gemeinde, die 1159 Einwohner zählt, hat etwa 3000 Tagwerk Fläche, wovon ein großer Theil Wieſen und Torfbruch ſind. Dieſe Gemeinde hat ungefähr 200 Bürger, dar⸗ unter 180 Grundbeſitzer, unter den 200 Bürgern ſind alſo nur 20, die keinen Grund⸗ beſitz haben. An dem Grundbeſitz ſind einzelne mit 100 Tagwerken bis herab zum kleinſten Befitz betheiligt. In dieſer Gemeinde wurden im Jahre 1889 8150 Centner Getreide verkauft. Der Brodankauf war ein etwas größerer und es wurden 1500 Centner Mehl gekauft, etwa 2150 Centner Getreide entſprechend. Dieſe kleine Ge⸗ meinde hat alſo 6000 Centner Getreide über ihren eigenen Bedarf hinaus verkauft. Die Gemeinde Martinshöhe im Canton Homburg in der Pfalz zählt 807 Ein⸗ wohner. Der Grundbeſitz beſteht aus 3600 Tagwerken Fläche, wovon 600 Wald und Oede, das übrige Acker⸗ und Wieſenland ſind. Dort wurden im Jahr 1890 12 200 Centner Getreide verkauft. Es wurden dagegen gekauft 1200 Centner Mehl entſprechend 1600 Centner Getreide. Es wurden alſo 10600 Centner Getreide über den eigenen Bedarf hinaus verkauft. Aus der ganz kleinen Gemeinde Gerhards⸗ brunn liegt mir die Mittheilung vor, daß 4000 Centner verkauft ſind. In einer ganz kleinen Gemeinde mit 56 Bürgern mit einer Gemarkung von 900 Morgen hat ſich der Bürgermeiſter die Mühe gegeben, bei jedem einzelnen Bürger zu erfragen, wieviel Getreide er über den eignen Bedarf hiftaus verkauft, und das Ergebniß iſt, daß ein Einziger kein Getreide verkauft, die übrigen dagegen ſämmtlich, und zwar in einer Mindeſtmenge von 11 Centnern und einer Höchſtmenge von 143 Centnern. Ich habe noch eine andere pfälziſche Gemeinde ausgeſucht, in der ſich Acker⸗ und Weinbau befindet. Dieſe Gemeinde hat eine Gemarkung von 2700 Morgen, darunter 2000 Morgen Ackerland; in fremden Gemarkungen hat ſie noch etwa 400 Morgen Ackerland. Dieſe Gemeinde hat im Jahre 1889 12300 Centner Getreide verkauft. Sie hat etwa 1000 Centner Mehl zukaufen müſſen, ſodaß im Ganzen etwa 11000 Centner mehr an Getreide verkauft iſt, als ſie für eignen Bedarf gebraucht hat. Und dieſe Gemeinde iſt eine ſolche, in welcher der Handelsgewächsbau eine weſentliche Rolle ſpielt. Ich habe mich auch bei einem zuverläſſigen Landwirth, der alles auf⸗ ſchreibt, über ſeine Wirthſchaft unterrichtet. Er hat 36 Morgen, davon 6 Morgen Weinberg; die Familie iſt 9 Köpfe ſtark. Dieſer Mann hat im vorigen Jahre 125 Centner Getreide geerntet. Er hat 24 Centner für den eigenen Haushalt verbraucht und 101 Centner verkauft. Dieſe Zahlen ſind wegen der eigenthümlich liegenden Verhältniſſe für einen großen Theil Deutſchlands von hervorragender Bedeutung. Wenn ich mich unter dieſen Umſtänden entſchließe, gegen die Anträge auf Aufhebung oder Ermäßigung der Kornzölle zu ſtimmen, ſo muß ich noch beſonders den Satz hervorheben, daß es etwas anderes iſt, Zölle zu bewilligen, als beſtehende Zölle abzuſchaffen. Jetzt, wo es ſich um die einſeitige Abſchaffung derſelben handelt, muß ich mit Entſchieden⸗ heit gegen die Aufhebung ſtimmen. Ich habe auch über die Frachten Erhebungen angeſtellt und bin dabei zu dem Ergebniß gekommen, daß eine Tonne Getreide von New⸗York nach Mannheim, einſchließlich Umladung u. ſ.., durchſchnittlich 24 Mark Fracht koſtet, daß eine Tonne Getreide auf 100 km Eiſenbahnverfrachtung 5,70 Mark Fracht koſtet, ſodaß alſo die ganze Fracht von New⸗York nach Mannheim nicht größer iſt als die Fracht auf eine Entfernung von 400 km. Wenn uns in ſolcher Weiſe durch den Verkehr Getreideländer nahe gerückt werden, die unter ganz andern Verhältniſſen erzeugen, dann müſſen wir prüfen, inwieweit wir unſerer Landwirthſchaft zu Hülfe kommen müſſen. Ich laſſe die Frage unentſchieden, inwieweit die Getreidezölle auf die Ver⸗ In Heilbronn zum Beiſpiel ſind ſeit einer Reihe von Jahren die Brodpreiſe ſtetig geblieben, obgleich die Fruchtpreiſe ſich Aber daß bei der Preisbildung auch noch andere Faktoren mitwirken, dafür habe ich eine ganz merkwürdige Marktnotiz gefunden. In einem Pfälzer Städtchen koſtet nämlich das Schweinefleiſch 60 Pfg., in einem andern, viel⸗ leicht 4 Meilen davon entfernten, 75 bis 80 Pfg., alſo auf wenige Meilen Unter⸗ ſchied war der Schweinefleiſchpreis un 15 bis 20 Pfg. höher. Der normale Preis in Mannheim betrug 60 Pfg. für das Pfund. Derartige Preisſchwankungen kommen bekanntlich nicht nur auf kleine Entfernungen, ſondern ſogar in demſelden Orte vor; deshalb iſt es ſchwer zu entſcheiden, inwieweit die Zölle preisvertheuernd wirken. Unzweifelhaft ſtehen ſich bei dieſer wie bei vielen andern Zollfragen wider⸗ ſtreitende Intereſſen gegenüber, es iſt aber die Aufgabe der mitgeſetzgebenden Faktoren ſorgfältig da zu prüfen, wo es ſich in einer ſolchen Weiſe um das Wohl und Wehe unſeres Banevniſtandes handelt, inwieweit auf dieſen Stand, auf dieſen Rückgrat unſeres Staates, Nückſicht zu nehmen iſt. glaube, zur Zeit haben wir alle U. die Anträge auf Auf⸗ hebung oder Ermäßigung der Korn ölle a Bfulehnen. Berautwortlich: Julſus Naß.— Netauensdrucf der Dr. S. Dacsſchen Puchseuckere.— Seee en Naunbee