an der Boſtlifte eingerragen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2388. Abonnement: 50 Pfig. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtanf⸗ ſchlag M..90 pre Quartal. tannheimer Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfz. der Stadt Mannheim und Umgebung. (101. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannheimer Voltsblatt.) Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Telegramm⸗Adyveſſe: „Journal Mannheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u.—1 Thetl: Chef⸗Redakteur Julin Kas, für den lokalen und prov. Theil Ernft Müller, für den Inſeratentheik: Karl Apfel. Kotationsdruck und Verkag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Druckerei, (Das„Maunheimer Jonensl“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhsſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. (Celephon⸗Ar. 218.) * Feunen und Können. Obwohl Kaiſer Wilhelm II. ſeine Anſicht über die Löſung der Schulfrage klar gelegt hat, ſo ſcheint dennoch in Betreff des Weſens und Wirkens der neuen Schule im Sinne des Kaiſerlichen Willens offenbar eine voll⸗ kommene Erkenntniß noch nicht vorhanden zu ſein. wir den Kaiſer richtig verſtanden haben, ſo ſollen die Hauptaufgaben der neuen deutſchen Schule einerſeits in ſtärterer Entwickelung einer echt natton ald eutſchen Erziehung beſtehen, dann aber zweifellos auch in der größeren Ausbildung des„Könnens“ und zwar derarlig, daß nicht demjenigen Jugendbildner die Palme gebührt, der ſeine Schüler gelehrt hat, den Beſitz der Schätze des Wiſſens als Selbſtzweck zu betrachten, ſondern demjenigen, der es verſtanden hat, dieſe Schätze in praktiſcher Weiſe zu verwerthen, zur Bildung des Geiſtes für das zukünftige Leben. wegs, wie manche ſchwachen Gemüther wähnen,„aus den Fugen“; ſie geht nur großartigen Umwälz⸗ un gen entgegen, welche Kaiſer Wilhelm II. mit ſcharf⸗ blickenden Augen vorausſah, und für welche er rechtzeitig ein ſtarkes Geſchlecht des„Könnens“ heranzuziehen be⸗ Das neue Geſchlecht ſoll nicht nur der Fels ſein, von welchem die umſtürzenden, ſozialen Wogen zu⸗ rückgeworfen werden; von ihm ſelbſt ſoll vielmehr eine Bewegung ausgehen, welche die ſozialen, revolutionären Tendenzen zu überfluthen und mit ſich fortzureißen geeignet iſt. Nunmehr, nachdem zwei Jahrzehnte der Aufrichtung und Befeſtigung des Deutſchen Reiches, der Stärkung des Einheitsgedankens und des nationalen Bewußtſeins gewidmet worden, will Kaiſer Wilhelm gerade durch die Schulreform einem erneuerten, kräftigen, natio⸗ nalen Aufſchwunge die Wege ebnen. Es iſt gewiß mißlich, unſer hochentwickeltes Zeit⸗ alter mit demjenigen zu vergleichen, welches drei Jahr⸗ indert Allein, wenn wir die hohen Ziele in Betracht ziehen, welche dem Kaiſer bei der Schul⸗ reform vorgeſchwebt haben, ſo mag es immerhin geſtattet ſein, einen Blick auf die zweite Hälfte des 16. Jahr⸗ Unter der Regierung Eliſabeths von England kam bekanntlich das bereits früher erwachte eng⸗ liſche Nationalbewußtſein zur vollen Entfaltung und Blüthe. Und gerade in dem Bildungsgang, den das engliſche Volk zur damaligen Zeit durchmachte, zeigte ſich die kraftvolle Wirkung des nationalen Bewußtſeins im vollem Glanze; dieſe Zeit des allgemeinen, nationalen Aufſchwunges ſchuf unter anderm ein engliſches Volks⸗ theater, wie es im Alterthum die He enen beſeſſen, und brachte einen Volksdichter wie Shakeſpeare zur Reife, der unter anderen Verhältniſſen kaum zu dieſer Größe ſich Nachdem das Uebermaß der antiken Bildung damals in England manchmal in be⸗ drohlicher Weiſe ſich Geltung verſchafft hatte, war es der Regierung Eliſabeths vorbehalten, der Schätzung und Ausbildung der Landesſprache die Wege zu ebnen. Die Schulreform Kaiſer Wilhelms II. zielt nun offenbar auf eine machtvolle Entwickelung des auch bei uns erwachten Nationalbewußtſeins in derſelben thatkräftigen Volkes. dieſes„Können“ wir wiederum auf England und das 16. Jahrhundert verweiſen— unter anderen auch gerade nach der Rich⸗ wie dies damals in England der che Raſſe zum erſten Die Welt iſt keines⸗ hunderte hinter uns liegt. hunderts zu thun. entwickelt haben würde. —U—— Heranziehung ebenſo ſelbſtbewuß⸗ — und hier tung hin bethätigen, Fall war, woſelbſt die Angelſächſiſ Male auszog, um in der neu entdeckten Welt neue Heimſtätten zu gründen. „Wir haben uns dieſen Hinweis auf bethiniſche Zeitalter in der Schulfrage geſtattet, der Ueberzeugung leben, daß jeder Anſporn für uns Deutſche, das nationale Bewußtſein im Sinne der kräfeigen Förderung praktiſcher willkommen ſein kann. Jahrhunderte lang andauernde, blutige Kriege und innere Wirren in der Foͤrderung ſolcher Zie Nationen überfluͤgelt worden iſt, ſo Erachtens für jeden Patrioten die heilige Pfli alle Mittel darauf hinzuwirken, daß den inneren und den Auswüchſen kleinlicher Parteiungen ein n der Macht und Größe des Ziele zu entwickeln, nur chland früher durch le von anderen erwächſt unſeres geſetzt und allüberal a Reiches mitgearbeitet werde. In der Schulfra Geleſtult und verbreileiſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) erwarten wir, daß die über den„lateiniſchen Aufſatz“ und die„Griechiſche Ueberſetzung“ entbrannten Kämpfe die großen Ziele nicht verwiſchen werden, welche Kaiſer Wilhelm der neuen deutſchen Schule geſetzt wiſſen will. Deutſcher Reichstag. Berlin, 22. Jan. Der Reichstag ſetzt die Etatsberathung bei dem Titel Geſundheitsamt fort. Staatsſekretär v. Voetticher erklärt auf Anfrage, eine Prüfunssordnung für Nahrungsmittel⸗Che⸗ miker ſei in Vorbereitung. „Die Abgeordneten Münch, Thomſon und v. Kardorff wünſchen eine Abänderung des Viebſenchengeſetzes. Staatsſekretär v. Boetticher erwidert, er könne vor⸗ läufig nicht überſehen, ob ein Bedürfniß zur Abänderung vorhanden ſei und werde ſich beſtreven, das beſtehende Geſetz ſo gut wie möglich durchzuführen. Anlangend das Geſetz über die Weinfälſchungen, ſei er beſtrebt, auch auf dieſem Gebiete zu einer zweckmäßigen Löſung zu gelangen. Dr. Bamberger verweiſt auf die Wiesbadener Beſchlüſſe der Weinintereſſenten, auf deren Grundlage das Wein⸗ fälſchungsgeſetz zu Stande kommen könne. Bartb begründet ſeinen Antrag, betreffend Aufheb⸗ ung des Einfuhrverbots von amerikaniſchem Schweinefleiſch und Speck. Miniſter von Boetticher erwidert, der Geſichtspunkt, welcher zum Erlaß des Schweineeinfuhr⸗Verbots geführt gabe, nämlich die Geſundheits⸗Schädlichkeit amerikaniſchen Fleiſches, beſtehe auch beute noch. Trotz verſchärfter Control⸗Maßregeln Amerikas beſtehe keine Gewähr dafür, daß die Deutſchen vor der Trichinengefahr genügend geſchützt ſeien. Von den amerikaniſchen Schweinen ſeien 7Prozent trich i⸗ nös, vonden deutſchen nur(0 Prozent. Selbſt viele Amerikaner hielten die gegenwärtigen Controlmaßregeln noch nicht für genügend. Die wirthſchaftliche Bedeutung des Einfuhrverbots werde überſchätzt. Von allen in Deutſchland verbrauchten Schweinen ſeien nur 3 Prozent amerikaniſchen Urſprungs geweſen. Das Verbot. müſſe desbalb beſtehen bleiben, bis die Geſundheitsſchädlichkeit amerikaniſchen Schweine⸗ fleiſches beſeitigt ſei. „Schmidt betont die⸗ Nothwendigkeit, den Arbeitern das billigere amerikauiſche Fleiſch zuzuwenden. Die Amerikaner hätten ſich für das Einfuhrverbot mit der Mac Kinley⸗Bill „revanchirt“. Brege iſt für Aufrechterhaltung des Verbots. Es handle ſich um eine Geſundheitsfrage, nicht um die Intereſſen der Großgrundbeſitzer, wie eine gewiſſe Preſſe darzuſtellen uche. Broemel erklärt es für unchriſtlich, daß man die Le⸗ bensbedürfniſſe des Volkes in barbariſcher Weiſe vertheuere. Jedem Arbeiter Englands ſei es durch die ESinfuhr des amerikaniſchen Schweinefleiſches ermöglicht, jährlich 20 Pfund u ſparen. Bei der Mac Kinley⸗Bill habe die amerikaniſche egislative ſich geſagt, daß es nothwendig ſei, die amerika⸗ niſchen Erzeugniſſe durch Schutzzölle zu ſchützen, wenn trotz der amerikaniſchen Schutzmaßregeln das deutſche Fleiſchein⸗ fuhrverbot beſtehen bleibe⸗ Miniſter v. Boetticher erwiderk, es ſei eine irrthüm⸗ liche Vorausſetzung, daß es ſich hier überbaupt um protek⸗ tioniſtiſche Maßregeln handle. Die Reichsregierung babe lediglich die Geſund beitsgefährlichteit des amerika⸗ niſchen Schweinefleiſches im Auge gehabt. Der Vor⸗ wurf der Protektion ſei ungerechtfertigt. Die amerikaniſche Preſſe gebe ſelber zu, daß der Geſundheitszuſtand des ame⸗ rikaniſchen Schlachtviehs kein ungefährlicher ſei. Der Miniſter verlieſt mehrere Zeitungsſtellen und fäyrt fort: Engländer und Amerikaner eſſen kein rohes Fleiſch, aber in Deutſchland wird dasſelbe genoſſen. Die Amerikaner ſelber gätten ihre Regierung aufgefordert, dieſelben Maßregeln wie Deutſchland zu ergreifen Graf Konitz ſtimmt Boetticher zu und betont, die Mac Kinley⸗Bill ſei nicht nur gegen Deutſchland, ſondern auch gegen andere Staaten gerichtet, Nächſte Sitzung Freitag 1 Uhr. Fortſetzung. —— * Eint Abrechnung hat am Mittwoch der Führer der Deutſchböhmen Plener im böhmiſchen Landtage mit den czechiſchen Patriotenhäupt⸗ lingen gehalten. In einer groß angelegten, den ſeitherigen Gang der Ausgleichsverhandlungen darſtellenden Rede hat Plener auf die Unwahrhaftigkeit der czechiſchen„Friedens⸗ beſtrebungen“ hingewieſen und im Namen der Deutſchen die Fortdauer ihres Widerſtandes gegen übertriebene czechiſche Forderungen angekündigt. Wir müſſen uns leider in Anbetracht des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes auf den folgenden Auszug aus der Rede be⸗ ſchränken. Herr v. Plener äußerte ſich u. a. folgender⸗ maßen: „Wir haben es nicht nöthig, unſeren öſterreichiſchen Pa'triotismus gegen Verdächtigungen zu vertheidigen, und das deutſche Volk bat trotz des zehnfährigen der achtziger Jahre, welches ein barter Probeſtein für ſeine Ge⸗ fühle und Geſinnungen war, nicht nachgelaſſen in der Loya⸗ lität für Oeſterreich und für den Staat. Die deutſchböhmiſchen Abgeordneten hätten, wenn es ſich ihnen blos um die Fort · ſetzung des Kampfes gehandelt hätte, die Einladung zu den Wiener Conferenzen nicht angenommen. Wir als öſterreichiſche Patrioten haben uns für verpflchtet gehalten, obwohl von einer geaneriſchen Regierung eingeladen, zum förderlichen Ein⸗ Freitag, 23 Januar 1891. derſtandniſſe mit dem anderen Voltsſtamme nicht die Hand zurückzuweiſen. Was iſt eigentlich bis jetzt geſchehen? Die Regierung rühmt ſich, daß ſie vei jeder Gelegenheit für den Ausgleich eingetreten iſt, daß ſie ihn gefördert und unter⸗ ſtützt hat, gut, wir geben das vollkommen zu. Die vollkom⸗ mene Vertragstreue der Regierung iſt in keinen Zweifel zu ziehen. Allein die materielle Leiſtung zum Vorwärts⸗ bringen des Ausgleiches, welcher in der allererſten Reihe die Action der Regierung ſein ſollte und mußte, ließ ſtarke Still⸗ ſtände, ſtarke Hemmungen und ſtarke Rückzüge erkennen. Eine Regierung, die eine ſo große Action untermmmt, mu ß einen Einfluß haben, um die Action durchzuführen. Da gilt es, nicht blos zu ſagen:„Ich habe mein Wort gegeben, ich halte mein Wort“, ſondern:„Ich muß mein Wort a uch durchſetzen.““ Die Herren Alttſchechen führen zur Begründung ihres nicht genug zu tadelnden Vorgehens an, ſie müßten derart laviren, weil ſie Berbündete brauchen. Nun, ich habe nicht die Frage ihrer politiſchen Allianzen zu unter⸗ ſuchen; das ſind Dinge, welche die Herren mit ihren eigenen politiſchen Tendenzen abmachen müſſen. Allein das Beiſpiel, das ſie hinſichtlich ihres Verhaltens im Laufe des letzten Jahres geliefert haben, läßt die Frage aufwerſen, ob denn eine andere Fraktion oder die Regierung einen ſolchen Bundes⸗ genoſſen, der eine ſolche Haltung einnimmt, als einen beſon⸗ ders nützlichen und werthvollen Verbündeten anſehen kann? Einige Zeit ſind ſie für den Ausgleich eingetreten, dann waren ſie nachgebend und einige Schritte den Jungtſchechen entgegen⸗ kommend, dann wieder einige Zeit erklärend, daß man keine Korrektur des Ausgleiches zulaſſe, dann wieder ſofort als Korrektur die innere Amtsſprache fordernd— das ſind Fak⸗ toren, die es gerade nicht als beſonders werthvolles Objekt erſcheinen laſſen, dieſen Bundesgenoſſen in die Allians zu gewinnen. 8 Gegenüber einer Aeußerung des Jungczechen Dr. Eduard Gregr ſagt Redner, Gregr's Hintergedanke beſtehe darin, daß der Deutſche ſich in allererſter Linie als böhmi⸗ ſcher Staatsbürger zu fühlen habe. Das iſt ein Standpunkt, dem die Deutſchen trotz aller Friedfertigkeit und trotz ihrer verſöhnlichen Stimmung unmöglich beitreten können. Die Deutſchen wünſchen das Wohl des Landes Böbmen, allein die Deutſchen zu einer böhmiſchen Staats⸗ bürgerſchaft zu vermögen, das werden Sie nie erreichen. Die Deutſchen fühlen ſich nur und ſind nur öſterreichiſche Staats⸗ bürger. Sie haben den Kampf heraufbeſchworen, aber diie Deutſchen in Böhmen werden den ihnen aufge⸗ drunzenen Kampf aufzunehmen und mit allem Nachdruck durchzuführen wiſſen.“ * Aus der franzäſiſchen Kammer. Paris, 22. Jan. Mege erhebt Klage, weil in Aufſehen erregenden Crimi⸗ nalſachen der Schwurgerichtshof das Anſehen eines Schau⸗ hauſes angenommen habe und befürwortet, daß künftig außer den Gerichtsperſonen und den Bertretern der Preſſe Niemand mehr Zutrittskarten zu ſolchen Berhandlungen erhalten ſolle. Der Juſtizminiſter ſtimmt dem Vorredner zu und erklärt, daß in Zukunft keine Karten mehr ausgegeven würden. Fürſt Arenberg befragt die Regierung über die fran⸗ zöſiſche Erxpedition auf dem Niger, die durch die engliſche Royal Niger Companh an der Fortſetzung ihrer Reiſe verbindert wurde. Der Miniſter des Auswärtigen er⸗ widert, durch die Berliner Conferenzakte ſei in klaren Aus⸗ drücken die Freiheit der Schifffahrt auf dem Niger gewähr⸗ leiſtet. Der leidige Zwiſchenfall, deſſen Opfer die Miſſion eworden, ſei bekannk; die engliſche Regierung aber habe die Muttel und die Pflicht, die vollſtändige Durchführung der Conferenzbeſchlüſſe zu ſichern. Er, der Miniſter, habe ſich in dieſer Sache an das engliſche Cabinet gewandt und er könne glauben, daß die Regierung die Anſprüche der Nigergeſellſchaft gutheißen werde. Thaiſächlich habe denn auch die engliſche Regierung Befehl gegeben, der Miſſion freien Durchzug zu geſtatten. In dieſem Punkte habe alſo Frankreich Genus⸗ thuung erhalten. Pichon erläutert alsdann ſeine Anfrage wegen der in Italien verbreiteten falſchen Gerüchte über die Abſicht Frank⸗ reichs, in Marokko oder Tripolis einzuſchreiten. Die Quelle dieſer Nachrichten, meint der Redner, ſei wohl in gewiſſen Bündniſſen und in dem Wunſche zu ſuchen, Frank⸗ reich als Feind Italiens hinzuſtellen. Derartige traurige Winkelzüge dürften nicht unbeantwortet bleiben. Wenn es Italiener gebe, die ſich bemühten, den Riß zwiſchen Frank⸗ reich und Italien zu verbreitern, ſo gebe es anderſeits auch Italiener und viele Franzoſen, die ihn ausfüllen möchten. Miniſter Ribot erinnert daran, daß er dem Abgeord⸗ neten Derbulsde früher bereits in derſelben Angelegenheit geantwortet habe. Er habe ſeinen damaligen Mittheilungen nichts hinzuzufügen, und da er nichts zu ſagen habe, ſo werde er auch nichts ſagen. Er habe nur mit der italieniſchen Re⸗ gierung zu thun, und dieſer müßten, nach den freundſchaft⸗ lichen Erklärungen Crispis zu urtheilen, die lüsneriſchen Aus⸗ ſtreuungen gegen Frankreich mißfallen. Noch weniger werde man ſich in Konſtantinopel über den erwähnten Artikel auf⸗ regen, denn Frankreich babe nie in beſſeren Beziehungen zur Pforte geſtanden, als gegenwärtig. Kurz, jene Angriffe, die von Europa nicht ernſt genommen würden, verdienten keine Beachtung. Das Haus ſetzt dann die Erörterungen des Berichts den 85 Seitez Senerasaunzeiger. Commiſſion fort, die mit der Unterſuchung der Urfachen der Bergwerksunfälle in St. Etfenne betraut war. Dumay(Arbeiterpartei) ſucht in längerer Ausführung dar zuthun, daß die Freiſprechung der B rgwerksgeſellſchaft, die durch Fahrläſſigkeit 116 Menſchen getödtet habe, ungerecht⸗ fertigt ſei, und verlangt Maßregeln zur beſſeren Ueberwach⸗ ung der Gruben. Der Miniſter der öffentlichen Arbe'te Angelegenheit werde nochmals vor die Gerichte kommen, da dex Staatsanwalt Berufung eingelest habe, Die Verwaltung arbeite gegenwärtig ein neues Reglement aus und werde die Berichte der Ingenieure über die drei Unfälle veröffentlichen. Die Verbreitung dieſer Schrift werde der Wiederholung be⸗ gangener Fehler vorbeugen. Sonnet verlangt von der Volksvertretung Geſetze zum Schutze der Opfer der Arbeit. — Aus Stadt und Jand. Maunbeim, 23. Januar 1891. Bellamys Bukunftsſtaut. Vor einem leider nicht ſehr zahlreichen, aber aus Ver⸗ kretern aller Parteien ſich rekrutirenden Publikum, bielt ge⸗ ſtern Abend im Saale der„Gambrinushalle“ Herr Handels⸗ delskammerſekretär a.., Dr. Heinrich Fränkel aus Weimar, einen hochintereffanten populär⸗wiſſenſchaftlichen Vortrag über das Buch des amerikaniſchen Sozialiſten Bellamy:„Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf das Jahr 1887.“ Noch nie ſei ein ſolcher literariſcher Erfolg erzielt wor⸗ den, wie ihn Belamy mit ſeinem Buch erreicht habe. In 3 Jahren ſeien in Nordamerika über ½ Mill. Exemplare, in 2 Jahren in Deutſchland nach 100 00ben das Buch verbrei⸗ tet worden. Es ſei nichts Neues, daß ein Sozialſtaat in Romanform geſchildert werde; dies habe ſchon Plato ſo ge⸗ macht. Es ſei zunächſt die Frage, ob es mit dem Buche ernſt zu nehmen ſei, oder ob es eine ironiſche Schilderung ſein ſolle, aber das Buch enthalte nicht die Privatanſicht eines beliebigen amerikaniſchen Schriftſtellers, ſondern plaſtiſch und anſchaulich mit allen Konſequenzen ſei der Zukunftsſtaat der Sozialiſten geſchildert. Auch ſei mehrmals auf das ſoziale Elend mit ſolchem Ernſt hingewieſen, daß von Spaß keine Rede ſein könne. Bei der ganzen Schilderung dieſer Zu⸗ kunftsmenſchen ſei aber eines nicht berückſichtigt worden, das Wichtigſte, was der Menſch beſitzt, ſein Gewiſſen, ſeine Selbſt⸗ verantwortlichkeit, die Freiheit des Willens. Dies wird im ſozialiſtiſchen Staat einfach aufgehoben. Redner erzählt den Roman Ballamys kurz. Dabei ſei ſchon auffallend, wie Dr. Feete, der überhaupt zur herrſchenden Partei gehören müſſe, ſich privatim ein chemiſches Laboratorium bauen könne. Im Zukunftsſtagt leitet nun das Volk alles ſelbſt; ſtatt allgemei⸗ ner Wehrpflicht gibt es allgemeine Arbeitspflicht. Drän⸗ gen ſich zu einem Beruf zu viel Bewerber, während im andern zu wenig ſind. ſo wird dadurch abgeholſen, daß man dem bevorzugten Beruf allerlei Laſten. Vermeh⸗ rung der Arheitszeit u. ſ. w. auferlegt, dem vernach⸗ läßigten alle Erleichterungen gewährt. Helfen dieſe Erleich⸗ terungen nicht, ſo erhalten die Arbeiter im vernachläßigten Beruf eine öffentliche Anerkennung. Heutzutage werde auch Arheitszeit verlängert oder verkürzt, die Gründe ergeben ſich immer aus Bedarf, Jahreszeit oder der⸗ ——.2 Bellamy ſetzt ſich aber über die Thatſachen des Bedarfswechſels hinweg, ſowie über die Geſchmacksfreiheit. Er glaubt ganz einfach, der Ueberproduktion durch ver⸗ längerte Arbeitszeit und der Unterproduktion durch verkürzte Arbeitszeit begegnen zu können, während man doch heutzu⸗ tage gerade entgegengeſetzt und zwar in vollſtändig logiſcher eiſe verfährt. Eim Jeder der ſich einem Berufe widmen will, muß eine Prüfung beſtehen und ſomit⸗ einen Befähigungsnachweis erbringen, d ſind die Sozialiſten und das mit vollem Recht, Gegner dieſes Befähigungsnachweiſes. Da es leicht möglich iſt, daß man in der Prüfung durchfällt, ſo muß ein La drei verſchiedene Berufe lernen, z. B. Schuhmacher, zatzüchter und Eiſengießer werden. Wer in keinem dieſer drei Berufe die Prüfung beſteht, wird unerbittlich in das Arbeiterheer zurückgeſtoßen. Mit dem 21. Lebensjahre muß nämlich jeder Bürger des Sozialſtaates drei Jahre bei dem Arbeiterheer dienen, welches dem Staate zu jedem Dienſte und jeder Arbeit zur Verfügung ſteht. Nach Ablauf dieſer drei Fahre, welche für Jeden eine gute Zucht bilden, kann man ſich einem Berufe widmen. Beſteht man jedoch keine Prüfung ſo muß man, wie ſchon geſagt, Zeit ſeines Lebens bei dem Arhbeiterheer verbleiben, welches das große Prole⸗ tarierheer des Jahres 2000 bildet, das die Dampfkeſſel reinigen, die Schleußen austragen und den Dünger verthei⸗ len muß u. ſ. w. Was nun die Erlernung von drei ver⸗ ſchiedenen Berufen betrifft, ſo liegt doch auf der Hand, daß Berufe zu etwas Ordentlichem merwidert, die man es hierbei in keinem bringen kann, denn heutzutgge braucht Jeder ſeine ganze Zeit zur Ausbildung in einem Berufe. Feuilleton. Zeine Duellprobe. Der Tod des Vize⸗Präſidenten des Herrenzauſes, Hans von Rochow, bringt den Zweikampf wieder in Erinnernng, indem der feiner Zeit allgewaltige Polizei⸗Präſibent von Berlin, von Hinckeldey, fiel. Es war am 9. März 1856, als Hinckeldey in Rummelsberg(bei Ber⸗ lin) plötzlich unangemeldet erſchien, während er ſonſt ſeine Ankunft immer anzukündigen pflegte. Nach Verlauf von etwa einer Viertelſtunde kam der Polizei⸗Oberſt Patzke auf den Hof ſeines Dienſtbureaus und ließ den Polizeiwacht⸗ meiſter B. rufen, dem er den Auftrag ertheilte, aus alten Brettern ein Geftell zu konſtrufren, welches als Scheibe dienen könnte. Eine alte Thür wurde als paſſender Gegenſtand gerbeigebracht, die an der Mauer aufgerichtet wurde. Der Polizei⸗Oberſt zeichnete mit einem Stück Kreide drei Kreiſe auf die Thür und dezeichnete das Zentrum in einer Rundung von etwa Thalergröße. Hierauf ging er in ſein Bureau zurück und kehrte aus demſelben mit dem Polizei⸗Präſidenten während er ſelbſt in jeder Hand eine Piſtole trug. e Waffen waren bereits geladen. Patzke ſtellte ſich mit dem Rücken an die Scheibe, maß ſodann fünfzehn Schritte ab, machte fehrt und feuerte nach kurzem Zielen auf die Scheibe.„Brillant getroffen!“ rief Herr v. Hinckeldey, nach⸗ dem er ſich überzeugt hatte, daß die Kugel das Zentrum be⸗ rührt hatte. Nun nahm Herr v. Hinckeldey den Platz des Overſten ein, der ſeinem Chef die zweite geladene Piſtole überreichte und einige Anweiſungen für das Zielen gab. Herr v. H. hob die Waffe, zielte ziemlich lange und drückte ab. Die Kugel hatte nicht einmal die Thür getroffen.„Ich bin kurzſichtig“, ſagte er, wie ſich entſchuldigend, zu dem Oberſten, der die Waffe aufs Neue lud. Herr v. H. ſchoß noch einmal, aber mit nicht viel beſſerem Erfolge, denn wenn er auch die Thüre traf, ſo drang doch keine ſeiner Kugeln in die Kreiſe ein, welche die eigenkliche Scheibe darſtellten. Das iſt nicht ſonderlich gut getroffen,“ kritiſirte ſchlieslich der Polizeipräſident ſeine Leiſtungen;„aber es wird ſchon ehen“ fügte er hinzu, während der alte Wachtmeiſter, welcher bie Scheibe wieder beſeitigen ſollte, kopfſchüttelnd bemerkte: Das iſt unter aller Kanone geſchoſſen!? Dieſer Beamte tte damals keine Ahnung, daß er ſeinen Chef uur noch als eiche wiederſehen werde, denn Herr v. Hinckeldey hatte ſich in Rummelsburg eben für das verhängnißvolle Duell einge⸗ Weannheim, 20. Fanuar. Die nothwendige Folge hiervon müßte der Niedergang des Handwerks ſein. In dem neuen Sozialſtgat gibt es auch Gelehrte und Künſtler aller Art, jedoch dürfen ſich dieſelben erſt nach ihrem 24. Lebensjahre der Künſtlerlaufbahn widmen Vorher müſſen ſie drei Handwerke erlernen und drei Jahre beim Arbeiterheer gedient haben. Welcher Art unter folche Verhältniſſen die Gelehrten in dem Sozialſtaat ſein würden, braucht nicht näher erörtert zu werden. Schiller, Göthe u. ſ. w. würden gewiß nicht das geworden ſein, was ſie geweſen ſind, wenn ſie erſt vom 24. Jahre an der Dichtkunſt ſich hätten widmen können. Auch jeder Künſtler und Gelehrte muß eine Prüfung nach Beendigung ſeines Studiums beſtehen und wenn er durchfällt, wird er ganz einfach zum Arbeiterheer zurück⸗ geſtoßen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Herren Prüfungs⸗ kommiſſäre nur ihre Meinung, ihre Richtung für das Rich⸗ tige halten und jede Neuerung verpönen, daß alter Formel⸗ gram Platz greift, daß ſomit das Genie nicht beſtehen kann. Im Sozialſtaat iſt das Genie verpönt. Die Eröffnung neuer Bahnen durch den Menſchengeiſt ſei undenkbar, gerade die größten und gewaltigſten Naturen müßten immer Sklaven bleiben, weil ſie über die formelle Prüfung nicht hinwegzukommen vermögen. Der Handel ſowie das Geld ſeien im Sozialſtaate abgeſchafft; jeder erhalte eine reichlich beſetzte Creditkarte, für die er alles in den Staatsmagazinen habe könne. Spar⸗ ſamkeit ſei nicht nöthig, denn es habe ja Niemand ein per⸗ ſönliches Intereſſe dabei. Wie aus einer Statiſtik hervor⸗ gehe, würde beute bei einer gleichmäßigen Vertheilung alles Einkommens in Preußen auf einen Jeden 842 Mark jährlich entfallen. Hiervon müßten jedoch zur Beſtreitung der Aus gaben für die Verwaltung des Staats von jedem Einkommen ungefähr 200 Mark abgezogen werden, ſo daß alſo jeder Bürger im künftigen Sozialſtaate für 642 Mark Ausgaben machen dürfe. Da bei der Arbeit jedes perſönliche Intereſſe wegfällt und ſomit auch der Antrieb, ſeine Kraft möglichſt anzuſpannen, müßte ſehr bald ein allgemeiner Nieder⸗ gang Platz greifen. Bellamy hat jedoch hierfür ein Heil⸗ mittel. Er ſetzt an die Stelle des perſönlichen Intereſſes den Ehrgeiz. In den Berufsarten gibt es nämlich verſchiedene Klaſſen. Ueber jeden Arbeiter wird genau Buch geführt und alljährlich findet eine große Verſetzung ſtatt. Wer viel leiſtet, rückt in eine höhere Klaſſe ein. Als äußeres Zeichen der Angehörigkeit zu einem Berufe und einer Klaſſe dienen Em⸗ bleme, ſowie eiſerne, ſilberne und goldene Medaillen, Um über die Arbeitsleiſtung eines Jeden richtig Buch führen zu können, müßte mindeſtens für 6 Arbeiter ein Buchhalter an⸗ geſtellt werden und vom Belieben und Gutdünken desſelben hinge die Verſetzung oder Nichtverſetzung des Arbeiters in eine andere Klaſſe ab, es würde alſo die größte Protektionswirth⸗ ſchaft entſtehen. Auch die Frauen ſollen ein Anſporn zur. höchſten Arbeitsleiſtung ſein, da dieſelben wohl nur einen mit der filbernen oder goldenen Medaille ausgerüſteten Mann heirathen würden, aber keinen gewöhnlichen„Eiſernen“. Ueber allen dieſen ſtehen die Beamten, Lieutenants, Hauptleute, Oberſten und ſchließlich der Präfident. Da müſſen doch die Leute der niederſten Stufe, ſei es, daß ſie zurückver⸗ ſetzt wurden oder nicht vorrücken durften, die Unzufriedenen ſein, ſie würden ſehr bald eine Umſturzpartei bilden. Es 17 einen ſtändigen wüthenden Kampf zwiſchen Jungen und ten. Sewerbefreiheit, Freizügigkeit und Preßfreiheit kann es im Sozialſtaate nicht geben. Redner kommt nun noch auf die Einführung des Sozial⸗ ſtaats zu ſprechen und weiſt die Behauptung zurück, daß die geutigen Produktionszweige unbedingt zur Anhäufung des jämmtlichen Kapitals in wenige Hände und demgemäß zu einer vollſtändigen Umwälzung führen 9 55 Die Geſchichte beweiſe, daß man ſchon oft im Laufe der Jahrtauſende dieſe Befürchtung gehegt habe. So ſei zu Zeiten des römiſchen Kaiſers Auguſtus die ganze Provinz Afrika in dem Beſitz weniger römiſcher Patrizier geweſen. Die Macht habe da⸗ mals dieſe Verhältuiſſe gezeitigt und die Macht habe ſie auch wieder beſeitigt. Technik hervorgerufen worden und würden auch durch die Technik wieder beſeitigt werden. Schon jetzt machten ſich große Gegenſtrömungen gegen die Anhäufung des Kapitals in eine Hand bemerkbar infolge der großartigen Verwendung, welche die elektriſche Kraft finden könne. Es werde nicht mehr lange dauern, und jeder Gewerbetreibende könne von einer Central⸗ ſtelle ſo viel elektriſche Kraft zu einem ſpottbilligen Preis er⸗ halten, wie er zur Ausübung ſeines Handwerks brauche. Auch das Genoſſenſchaftsweſen müͤſſe beſſer ausgebildet werden. Lebhafter Beifall wurde dem Redner während und am Schluſſe ſeiner zirka 2ſtündigen Ausführungen gezollt, an welche ſich eine längere Diskuſſion ſchloß, in welcher Herr Bürgermeiſter Klotz auf Wunſch der Verſammlung den Vorſitz führte. An dieſer Diskuſſion betheiligten ſich Vertreter aller Parteien und wurde wiederholt dem Wunſch Ausdruck gege⸗ ben, daß man öfters Gelegenheit zu einem ſolchen ruhigen Austauſch der Wverſchiedenen Partejanſichten geben möge. Herr Dr. Fränkel wünſchte die ſittliche und geiſtige Hebung des Arbeiterſtandes und will zu dieſem Behufe Volksbibliotheken und öffentliche Leſezimmer ——————''''ruub—— ſchoſſen, in welchem er am nächſten Tage einem Gegner gegen⸗ überſtand, der zu den beſten Piſtolenſchützen zählte. — Ein Zinsverluſt von einer Million. Seit zwanzig Jahren ſteht in Wien ein herrlicher unbewohnter Palaſt. Allerlei Sagen knüpfen ſich an das geheimnisvolle Haus und mit romantiſchen Ereigniſſen wird es in Verbin⸗ dung gebracht. Es iſt aber nur eine nüchterne Geſchichte, die man von dem Palaſte erzäblen kann, eine mißglückte Speku⸗ lation, die freilich rieſige Summen verſchlingt. Im Jahre 1870 erbaute Louis Freiherr von Haber⸗Lins⸗ berg das Gebäude mit einem Koſtenaufwande von einer Million Gulden, ſtattete es mit fabelhafter Pracht und einem Wintergarten aus und gedachte, es an irgend eine reiche Per⸗ ſönlichkeit zu vermiethen und auf dieſe Weiſe das inveſtirte Kapital zu verzinſen. Der Cröſus von einem Miether kam jedoch nicht, wohl aber der„Krach“ und ſeitdem hat ſich Niemand gefunden, welcher fämmtliche Räume des Palais hätte miethen wollen. Jahr um Jahr verſtrich, der Palaſt blieb leer, das Kapital unverzinſt. So vergingen zwei volle Decennien, ohne daß Baron Haber auch nur einen Kreuzer Miethe vereinnahmt hätte. Der Zinsverluſt beträgt beute— zum niebriaſten Zinsfuße— ſchon über eine Million. Der Eigentbümer iſt ein mehrfacher Millionär, deßhalb kann er den Verluſt ertragen. — Ein ſſpaniſcher Millionär“ hat es verſtanden, weitere Kreiſe auf eigenartige Weiſe zu dupiren. Seit Monats⸗ friſt hatte ſich in einem Berliner Reſtaurank ein neuer Stammgaſt eingefunden, der den übrigen Beſuchern des Lo⸗ kals ſehr imponirte. Der ſtets elegant gekleidete etwa 32jähr. Mann erzählte am Stammtiſch, daß er der Theilnehmer eines„erſten“ Madrider Bankuauſes ſei und ſich wegen wich⸗ tiger kommerzieller Unternehmungen in Berlin aufhalte. Don Ramiro war übrigens ein luſtiger Bruder, der auſtändig traktirte und nicht unbedeutende Geſchenke an ſeine Kneip⸗ brüder austheilte, ſo daß dieſe das manchmal an Verrücktheit grenzende Gebahren ihres reichen Freundes völlig überſahen. Lange ſollte aber der Traum mit dem Millionär, der bereits zwei der Stammaäſte als Direktoren ſeiner Goldaruben in Peru ernaunt und denſelben fabelhafte Gehälter ausgeſetzt hatte, nicht dauern; vorgeſtern Abend erſchienen zwei Herren in der betreffenden Kneipe und holten Don Ramiro, der eben einen ſpaniſchen Nationaltanz zum Beſten gab, von dort ab. Beſchämt erfubren nun die Stammgäſte, daß ein Irrfinniger ſie Wochen hindurch dupirt hot.„Don Ramiro“ iſt nämlich Die heutigen Verhältniſſe ſeien durch die gegründet wiſſen. Ueber dieſe Frage entſpinnt ſich eine langz Debatte, in welcher von verſchiedenen Seiten betont wird, daß der letzthin hier gegründete Gemeinnützige Verein auch dieſen Punkt mit in ſein Programm aufgenommen habe. Zwei ſozialdemokratiſche Redner theilten mit, daß auch ihre Partei die Errichtung eines ſolchen öffentlichen Leſeſaales ins Leben rufen wolle u. daß ihre Partei eventuell bereit ſei, gemeinſam in dieſer Sache mit anderen Parteien vorzugeben, wenn in dieſem Leſezimmer Zeitungen und Zeitſchriften aller Parteien aufgelegt würden, damit ſich der Arbeiter von den Anſichten aller Parteien unterrichten könne. Mittlerweile war es 12 Uhr geworden, ſodaß die Ver⸗ ſammlung geſchloſſen werden mußte, obgleich der Berathungs⸗ ſtoff noch nicht beendigt werden. 5 Gewünſcht wurde, daß Herr Dr. Fränkel ſeinen hoch⸗ intereſſanten Vortrag nochmals vor einer größeren Verſamm⸗ lung, vie lleicht im großen Saale des Saalbaues, halten Hofbericht. Von dem Kronprinzen und der Kron⸗ pbrinzeſſin von Schweden und Norwegen traf am 20. d. Mts. bei den Großh. Herrſchaften ein Telegramm aus Wadi⸗Halfa ein, wo dieſelben an dieſem Tage glücklich angekommen waren. Das Kronprinzenpaar wird dort einige Tage verweilen und dann die Rückfahrt antreten. Zunächſt beabſichtigen dieſelben einen längeren Aufenthalt auf der Inſel Phylae bei Aſſunn zu nehmen und von dort aus die altegyptiſchen Bauwerke zu beſuchen. Die Nachrichten über die Geſundheit der Kron⸗ prinzeſſin lauten ſehr befriedigend. “ Verdorbene Poſtkarten werfe man nicht weg, ſondern bringe ſie bei der Poſt zum Umtauſch gegen gleich⸗ werthige Marken. Eine neuerlich getroffene überaus dankens⸗ werthe Beſtimmung, die früher nur für verdorbene Poſtan⸗ weiſungen geſtattet war, gilt auch für Poſtkarten; da die Neuerung aber nachweislich nur geringe Beachtung gefunden hat, ſo ſei dieſelbe in Erinnerung gebracht. „Herabſetzung der Eiſenbahnfahrpreiſe. Dem Vernehmen zufolge, hofft die baheriſche Regierung ein Ueber⸗ einkommen bezüglich Herabſetzung der Fahrpreiſe der Bahnen Deutſchlands noch zu erzielen. Sie ſchlägt vor, die 3. Fahr⸗ klaſſe auf 2 Pfennig pro Kilom. feſtzuſetzen und die Retour⸗ billete aufzuheben. Bis jetzt beträgt der Preis pro Kilometer in Bayern 3¼, in Preußen 4, in Württemberg 3,4 Pf. Die Section Pfalzgau des Deutſchen und Oeſter⸗ reichiſchen Alpenvereins hielt vorgeſtern Abend ihre zweite ordentliche Hauptverſammlung im„Dotel National“ ab und waren die Theilnehmer lange bei fröhlichem Mahle ver⸗ ſammelt. Aus dem Jahresbericht, der zur Verleſung kam ging hervor, wie kräftig ſich die Section im verfloſſenen Jahrt entwickelt hat und es iſt die Annahme, daß dies auch im neuen Jahre der Fall ſein werde, durch die vielen eingehen⸗ den Aufnahmegeſuche, voll berechtigt. Die Section hat ſich nicht nur bereits an Weg⸗ und Hütkenbau im Hochgebirge be theiligt, ſondern läßt es ſich auch angelegen ſein, die geſellige Seite des Alpinismus zu pflegen. Nachdem ſchon im Dezember v.., durch Anfrage vermittelſt Rundſchreiben, feſtgeſtellt wurde, daß für eine in Ausſicht genommene alpine Abend⸗ unterhaltung mit Tanz und lebenden Bildern, eine genügend zahlreiche Betheiligung zu erwarten ſei, wurde beſchloſſen, dieſe Abendunterhaltung am 28. Februar in den Sälen es Ballhauſes ſtattfinden zu laſſen. Gäſte können durch Mit⸗ glieder eingeführt werden. Die Herren Galleriedirektor Roux und Hoftheatermaler Auer haben ſich freundlichſt bereit er⸗ klärt, das Arrangement der lebenden Bilder ꝛc. in die Hand zu nehmen. 5 Das Privathilfscomité brachte am geſtrigen Tage au bedürftige heſchäftigungsloſe Arbeiter folgende Unter⸗ ſtützungen zur Vertheilung: Mk. 1) Brod an 65 Perſonen 348 Pfd. 45.24 2) Kartoffeln an 118„ 66½ Ctr 199.50 3) Kohlen 7161 174„ 156.60 4) Volksküche„ 25„.50 369 Perſonen Sa. 408.84 Ferien Colonien. Im Juſeratentheil d. Bl. befindet ſich der Rechnungsabſchluß pro 1890 des Comités für Ferien⸗ Colonien. Aus demſelben geht hervor, daß während des ver⸗ floſſenen Jahres die Wohlthat eines Ferien⸗Aufenthaltes 47 Knaben und 46 Mädchen zu Theil wurde. Die Einnahmen betrugen mit dem Guthaben aus früheren Jahren M. 6062.82, die Ausgahen M. 4058.62 es verbleibt ſomit ein Kaſſenvor⸗ rath von M. 2009.20. Es iſt dies gewiß ein erfreuliches Reſultat und boffen wir, daß die edlen Beſtrebungen des Comiteés für Ferien⸗Colonien immer mehr Anklang und werk⸗ thätige Unterſtützung unter den Einwohnern unſerer Stadt finden möge. 8 5 * Der Manuheimer Militär⸗Vereins Verband, welcher den 1. Mannheimer Veteranen⸗Sterbekaſſe⸗ und Spar⸗ verein, Verein deutſcher Kampfgenoſſen und Militär⸗Verein Mannheim umfaßt, hält am Dienſtag, 27. d. Mis., Abends 8½ Uhr, im großen Saale des„Saalbaues“, zur Feier des Geburtstages des Kaiſers, eine große Feſtlichkeit ab. Das der geiſteskranke Sohn eines Berliner Fabrikanten, der als zunheilbar, aber ungefährlich“ vor Jahresfriſt aus dem Irren⸗ kauſe entlaſſen worden und der ſeinem wohlhabenden Vater, um die Millionärsrolle durchzuführen, nicht unbedeutende Summen entwendet hat. — Ein beraubter e Ein verwegener Angriff auf einen Eiſenbahnzug, deſſen Einzelheiten roman⸗ haft klingen, wird aus Südtexas gemeldet und verſetzt der⸗ ſelbe mit Recht die Verelnigten Stagten in große Aufregung. Wir geben zur Ergänzung unſerer früheren Mittheilung fol⸗ gende Details die telegraphiſch aus New⸗Pork berichtet wer⸗ den:„Als der Schnellzug der Expreß⸗Campany die Station verlaſſen hatte und auf die große Prairie kam, wurden plötz⸗ lich Schüſſe gegen den Locomotiv⸗Führer abgefeuert und dem⸗ ſelben zug⸗rufen, den Zug zum Stillſtand zu bringen, da die nächſte Brücke abgeriſſen ſei. Der Locomotiv-⸗Führer gab Contredampf, und kaum hielt der Zug, als plötzlich ein Trupp von etwa vierzig Reitern hervorſprang und ſich vor Allem des Maſchinen⸗Perſonals bemächtigte. Nachdem dieſe Leute gefeſſelt waren, ſaßen einige der Reiter, welche ſämmtlich ſchwarze Larven trugen, von den Pferden ab und drangen in die Waggons, in denen die Reiſenden im tiefſten Schlafe la⸗ gen. Schüſſe weckten dieſelben, und als die Paſſagiere er⸗ ſchreckt die Lagerſtätten verließen, wurden ſie von den ver⸗ mummten Räubern mit den vorgehaltenen Revolvern bedroht. So ſchritten die verwegenen Geſellen von Cabine zu Cabixe und nahmen den Reiſenden ſämmtliche Baarſchaft, die Pretioſen und Werthſachen ab. Indeß hatte ein Trupp den Wagen des Agenten der Compagnie umzingelt und den Agenten ſelbſt überwältigten zwei rieſenhaft gebaute Kerle. Sie entnahmen ihm die Schlüſſel der Kaſſe und entwendeten daraus den Be⸗ trag von zwanzigtauſend Dollars in Baarem. Nachdem dies geſchehen, wurde durch Pfeifen das Signal gegeben, daß der Raubzug gelungen ſei. Die Räuber verließen die Waggons und ſammelten ſich, ſtets Schuſſe abfeuernd, vor dem Zuge. Erſt als der größte Theil beiſammen war, wurden die Feſ⸗ ſeln des Maſchmen⸗Perſonals gelöſt und die Letzten der Bande ſprangen von der Locomotive, die ſich alsbald in Bewegung ſaste. Die Räuber feuerten dem Zuge noch wiederholt nach. Bei der nächſten Station wurde die Anzeige von dem Raub⸗ attentate gemacht und hat der Gouv rneur ſofort Cavallerie aufgeboten, um die beritlenen Räuber zu verfolgen. Die Auf⸗ regung über den unerhörten Vorfall, der ſich in der Nacht auf den Montag zutrug, iſt überall ein⸗ große. —— „„ Mannbeim, 23. Januar. Seneral⸗Anzeiger⸗ 3. Seite. Programm beſteht in Reden, muſikaliſchen Aufführungen, einer Theateraufführung und Tanz. *Eisſprengungen. Heute früh iſt die Pionierab⸗ theilung nach Ladenburg abgereiſt, um daſelbſt ebenfalls auf dem Neckar Eisſprengungen vorzunehmen. Karten oder Lektüre. In militäriſchen Kreiſen iſt die Frage angeregt worden, ob es ſich nicht empfiehlt, um dem Kartenſpiel auf den Wachtſtuben Einhalt zu thun, nüßliche und unterhaltende Bücher auf den Wachtſtuben auszulegen. Es wurden vorgeſchlagen, leicht verſtändliche vaterländiſche Geſchichtsbücher, Kriegserlebniſſe, patriotiſche und humor⸗ volle Erzählungen, Sagen und Vorgeſchichte des engeren Heimathlandes und auch Inſtruktionen, die Waffengattung be⸗ rückſichtigend. * Ein Karteuſpiel auf dem Main. Den biederen Wertheimern gebührt das Verdienſt, die Veranſtaltung eines Kartenſpiels auf dem Eiſe fertiggebracht zu haben. Am ver gangenen Dienſtag Abend fand nämlich in Wertheim auf dem mit einer dichten Eisdecke überzogenen Maine ein ſogenanntes Volksfeſt ſtatt, wobei auch diverſe Feuerwerkskörper abge⸗ brannt wurden. Dies genügte aber den Wertheimern nicht, dieſelben wollten vielmehr etwas ganz Beſonderes haben. Es wurden deßhalb flugs ein runder Tiſch und die dazu nöthigen Stüble auf das Eis geſchafft und bei dem Scheine eines brennenden leeren Theerfaſſes verſchiedene Skats arrangirt. Lange ſoll aber der Spaß nicht gedauert haben, obaleich eigentlich Niemand an den Füßen hatte frieren wollen. Als aber der Punſch alle war, da ſind die guten Wertheimer immer kleinlauter geworden, bis ſie ſchließlich ihre Sachen packten und den Hemweg antraten. Soweit haben es die Mannheimer doch nicht gebracht reſpektive es iſt ihnen nicht ſo heiß im Kopf geworden, als daß es ihnen gelüſten ſollte, auf dem Neckar oder gar auf dem Rheine Skat zu ſpielen. Blutvergiftung durch Petroleum! Die Vernach⸗ läſfiaung einer geringfügigen Wunde iſt einem Petroleum⸗ händler in Frankfurt recht verhänanißvoll geworden. Vor etwa acht Tagen fiel derſelbe nieder, als er mit einer Petro⸗ leumkanne über den Hof ſchritt: bierbei erlitt er eine gering⸗ fügige„Schramme“ an der linken Hand, die er jedoch nicht beachtete, auch nicht als die Schmerzen immer heftiger wurden. Schließlich aber ſchwoll die Hand und bald darauf euch der ganze Arm derartig an, daß ein Arzt zu Hilfe ge⸗ zogen werden mußte, welcher hocharadige Blutvergiftung konſtatirend, die ſofortige Ueberführung deſſelben nach dem Krankenhauſe veranlaßte. Es bleibt fraglich, ob es gelingt, den Mann am Leben zu erhalten. Große Pechvögel ſind die Herren N. und G. in einem nahen benachbarten Dorfe. Dieſelben waren kürzlich auf der Gänſejagd und ſe glücklich, eine hübſche große Schnee⸗ gans zu erbeuten. In ihrem Jagdſacke trugen ſie die Sieges⸗ beute vergnügt nach Hauſe. Vor dem Dorfe meinte der eine, man müſſe jetzt die Gans öffentlich tragen, um mehr Effekt bei den Leuten zu erzielen. Dieſer Vorſchlag leuchtete ſofort ein, weßhalb man die Gans aus dem Sacke zog und ſie auf den Boden legte, um noch vor dem Dorfe die Gewehre zu entladen. Im Nu aber war die nur angeſchoſſene und be⸗ täubt geweſene Beute verſchwunden und die beſtürzten Nimrode hatten das Nachſehen. Eine ſolenne Abſchiedsfeier veranſtaltete der Verein„Bahnfrei“ vorgeſtern Abend in ſeinem Vereinslokal zu Ebren des als Bahnverwalter nach Immendingen verſetzten Herrn Stationscontroleurs Beringer. Die überaus zabl⸗ reiche Betbeiligung legte beredtes Zeugniß ab von der Liebe und Verehrung, die ſich der Scheidende während ſeiner Eiäbrigen Thätigkeit als Caſſier der Gr. Güterverwaltung durch ſeine Pflichttreue, ſowie durch ſein loyales und menſchenfreundliches Benebmen bei ſeinen Vorgeſetzten, Collegen und Untergebenen zu erwerben verſtanden hat. In dieſem Sinne wurde denn auch Herr Beringer und ſeine Gattin wiederholt in Reden und Trinkſprüchen gefeiert. *Rudergeſellſchaft. In der vorgeſtern abgehaltenen Generalverſammlung wurde die Leitung der Geſellſchaft für das Jahr 1891 folgenden Herren übertragen: Dr. Th. Alt, 1. Präfident, Moritz Kraemer, 2. Präfident, J. Waldbauer I. Schriſtführer, Wilh. Heizler, 2. Schriftführer, Hch. Schöffer, Caſſier, Joſ, Kühner, 1. Jnſtrnctor, C. Wagishauſer, 2. Inſſruktor, Ph. Striebich Verwalter, Paſt 15 3 Ruderälteſter, Karl Zeyher, Vertreter der aſſivität. *Zimmerbraud. Geſtern Mittag gegen ½ Ubr ent⸗ ftand in dem 2. Stockwerke des Hauſes E 1, 14 dadurch ein Zimmerbrand, daß ein brennendes Streichholz in unvorſich⸗ tiger Weiſe weggeworfen wurde, ſodaß die Vorhänge ſofort Feuer fingen, welches alsbald auch das Mobiliar ergriff. Ein weiteres Umſichgreifen des Brandes konnte zwar verhindert werden, doch beläuft ſich immertin der Schaden auf 300 M. Unfall. Geſtern Abend gegen halb 8 Uhr alitt am Großen Mayerhof der Salonhumoriſt Pinder aus, ſtürzte zu Boden und erlitt einen Beinbruch. Muthmaßliches Wetter am Samſtag, 24. 9 5 Zwiſchen geſtern und heute iſt eine gründliche Umgeſtaltung der Vorbedingungen für die künftige Entwickelung der allge⸗ meinen Wetterlage erfolgt. Der Hochdruck im Innern Ruß⸗ lands iſt in der Abnahme begriffen, nachdem der jüngſte Luftwirbel, der übrigens ſich raſch zu verflachen und zu per⸗ theilen beginnt, ſeine Ausläufer mehr gegen die 15 Weſt⸗ grenze verſchoben hat. Ungleich wichtiger als dieſer Vorgong Ein Kampf um's Daſein. Amerikaniſcher Roman, frei bearbeitet von Max v. Weißtenthurn. Nachdruck verbsten. 49(Fortſetzung.) „Ich weiß, daß ich manche herbe Stunde werde ertragen müſſen,“ ſprach ſie ſanft,„aber ich nehme alles gern hin, was durch Dich und von Dir kommt. Lächelnd will ich mich fügen, wenn ich nur in Deiner Nähe weilen darf! Er war gerübrter, als er zu zeigen klug fand, aber er widerſtand noch immer. „Du ſagſt, Du liebeſt mich immer klug und vorſichtig ſein? uus Beide zu verderben!“ „Ich kann für mich einſtehen! Glaubſt Du, ſchwach ſei, weil ich Dich liebe?“ „Nein Sie ſchöpfte Muth, denn ſeine Stimme klang weit freund⸗ licher.„Nun, dann laß mich bleiben,“ bat ſie., ch verſpreche, daß, wenn ich die leiſeſte Wolke begründeten Unmuths über mein Benehmen auf Deiner Stirne ſebe, ich ſofort abreiſe. Bis dieſe Zeit aber kommt, laß mir den geringen Glücks an⸗ theil, welchen ich unbeſchadet geniezen kann. „Du magſt bleiben! Ich weiß, daß ich Schwäche an den Tag lege, indem ich Deinem Drängen nachgebe, aber ich bringe es nicht über das Herz, Dich wegzuſchicken. Arme Alice! Du haſt alſo gelernt, mich ſo innig zu lieben! Bleibe und ich will Dir vertrauen, aber widerhole Dein einſt ge⸗ leiſtetes Verſprechen; lege Deine Hand in die meine und ſprich mir nach:„Ich gelobe, nie und Unter keiner Bedingung das G. heimniß meiner Ehe zu verrathen!“ Langſam, feierlich ſprach ſie die Worte nact. „Ich vertraue Dir, Alice, entgegnete er;„meinſt Du aber nicht, daß es jetzt klug wäre wenn Du ins Haus zu⸗ rückkehren würdeſt? Es iſt ſehr ſpät!“ „a, ich werde gehen ſo ſehr; wirſt Du auch Ein Moment genügt, um daß ich iſt aber der Umſtand, daß im biskayiſchen Meerbuſen die Vorboten eines neuen und allem Anſchein nach ſehr kräftigen Hochdrucks eingetroffen ſind, was ſich bereits bis an die ſüd⸗ weſtliche Ecke Deutſchlands hin bemerkbar macht. Dieſer Hochdruck wird binnen kurzem die Oberhand gewinnen und bei uns gelinde ſüdweſtliche Winde hervorrufen, weshalb für Samſtag und Sonntag nach aufänglich noch ſporadiſchen Schneefällen förmliches Thauwetter in Ausſicht zu nehmen iſt. Metebrologiſche Besbachtungen der Station Mann⸗ heim vom 23. Januar Morgens 7 Uhr. Thermometer Höchſte und niederſte Tem⸗ 7— 5* eb 5 in Celſius ee peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärle Maxrimum Minimum 749.0—.1—.7 Wᷣẽ 8 +.2—.2 ) 0 Windſtille; 1: ſchwacher Luftzug; 2; etwas ſtärter ꝛc.; 8: Sturm: 10; Orkan. Aus dem Grofherzssthunt. Weinheim, 21. Januar. Vorgeſtern Abend gegen halb 7 Uhr wurde ein Fuhrmann der Hildenbrandſchen Kunſtmühle(Namens Weber) auf ſehr rohe Weiſe mißhan⸗ delt. Beim Herausfahren aus dem Güterbahnhof wollte ein Fuhrwerk aus dem Odenwald dem Hildenbrand'ſchen Fuhr⸗ werke, trotzdem Weber ziemlich voran war, vorfahren und gelang demſelben dieſes auch, trotz der engen Ausfahrt, denn Weber wich ſo gut er konnte auf die Seite. Plötzlich hielt erſteres Fuhrwerk, die beiden Inſaſſen ſtiegen heraus, der eine von ihnen ſprang auf das Hildenbrand'ſche Fuhrwerk, hielt es an, riß Weber vom Pferde, ſchlug ihm, während der andere Weber hielt, dermaßen mit der umgekehrten Peitſche auf den Kopf, daß er ganz beſinnungslos und blutend einem herbeigerufenen Schutzmanne in die Arme fiel. Weber iſt ſchwer verletzt und bedarf der ſorgſamſten Pflege. De beiden rohen Geſellen wurden natürlich zur Anzeige gebracht und werden dieſelben hoffentlich ihrer Strafe nicht entgehen. Heidelberg, 20. Jan. Aus den, dem Bürgeraus⸗ ſchuß zugegangenen Vorlagen des Stadtrathes geht hervor, daß das Reinvermögen der Sparka ſe 1889 ſich auf etwa 664,000., der Ueberſchus auf 62, M kbelief. Hiervon ſollen 20,000 M. für die Realſchule, 12,000 M. für die höhere Mädchenſchule, 5000 M. für die Gewerbeſchule, 8000 M. für die erweiterte Volksſchule verwendet werden. Es ſoll ferner ein Kredit von 650,000 M. für das zu errichtende Schlacht⸗ haus und die Anlage des Viehhofs erworben werden. Für die projektirte gedeckte Halle im Stadtgarten werden 17,000 Mark verlangt. „Altenheim, 21. Jan. Geſtern Nacht wurde der Jagdaufſeher Theobald Walter jung von hier von Wilderern durch einen Schuß ſchwer verletzt, ſo daß an ſeinem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. Walter wollte ſich um genannte Zeit, nachdem er ſchon zwei Stunden vergeblich auf Wilderer gewartet hakte, nach Hauſe begeben. In der Nähe des hie⸗ ſigen Friedhofes begegnete er plötzlich drei Männern, von denen der eine ein Gewehr trug. Kaum ſahen die Wilderer den Jagdaufſeher, als auch ſchon derjenige, welcher das Ge⸗ wehr trug, dasſelbe anlegte und auf Walter ſchoß. Letzterer wurde ſchwer in die linke Seite und den linken Arm ge⸗ troffen. Trotzdem konnte Walter noch zwei Schüſſe auf die entfliehenden Wilderer abgeben. Ob einer getroffen wurde, kann bis jetzt nicht geſagt werden. Als der That verdächtig wurde der als Wilderer bekannte, 53 Jahre alte Johann Jakob Marx und der 51 Jahre alte Matern Bittner von hier verhaftet und nach Offenburg abgeführt. *„ Willſtätt, 20. Jan. Ein großes Unglück ereignete ſich in der neu erbauten Kunſtmühle des Herrn Kraus. Der Sohn deſſelben, Herr Paul Kraus, wollte die Turdine in Beweg⸗ ung ſetzen, als ihn in ſelbigem Augenblick der Hauptriemen erfaßte, einen Juß herausriß und die inneren Organe des Körpers derart verletzte, daß er in Folge deſſen ſofort ſtarb. Nachdem das Unglück geſchehen war, verlangte er ſeinen Fuß zu ſeben, fühlte zugleich Zurſt, bat um Waſſer trank, und gab den Geiſt auf. Der Verunglückte war erſt 25 Jahre alt. * Triberg, 20. Jan. Geſtern Abend um 10½ Uhr er⸗ tönte das Feuer er Es brannte in dem Fabrikgebäude des Herrn Rudolf Bachrodt. Das Feuer konnte bald gelöſcht werden, doch beträgt der verurſachte Schaden immerhin meh⸗ rere Tauſend Mark. Das Feuer iſt in dem Maſchinenroume entſtanden, allwo in Folge ſtarker Ofenheizung das Decken⸗ gebälke in Brand gerieth. „Von der Tauber. Wie aus Jackſonville(Nordame⸗ rika) berichtet wird, iſt dortſelbſt der langjährige Bundes⸗ ſchatzmeiſter der Vereinigten Stgaten, General Francois E. Spinner, geſtorben. General Spinner, wegen ſeiner unter den amerikaniſchen Verhältniſſen beſonders zu beachtenden Pflichttreue, allgemein nur als„der weiße Rabe von Illi nois“ bekannt, entſtammte einer in dem Tauberorte Werbach anſäffigen Familie gleichen Namens, von wo deſſen Vater im Jahre 1801 ausgewandert iſt. Spinner war ein self made MHan in des Wortes vollſter Bedeutung, denn derſelbe hat ſich vom Sattlerlehrling bis zum Inhaber eines der höchſten Aemter des großen Staates emporgeſchwungen. Hervorra⸗ ende Verdienſte hat ſich General Spinner, abgeſehen von einem 25jährigen Wirken als Bundesſchatzmeiſter, noch um die Organiſation der Artillerie erworben, in welcher Waffen⸗ gattung derſelbe 1884 zum General⸗Major befördert wurde. Ehre ſeinem Andenken. Regungslos blickte ſie ihn einige Minuten an; fand er wirklich kein einziges freundliches Wort, nicht einmal einen Bruderkuß nach all den langen Jahren der Trennung? Er 18 das wehmüthige Zucken ihrer Lippen, ohne es zu verſtehen. „Gue Nacht, Alice,“ ſprach er, ihr die Hand reichend wenn ich in der Ueberraſchung, Dich ſo plötzlich vor mir zu eben, harte Worte geſprochen, ſo verzeihe mir; ich war auf⸗ geregt und habe nicht jede Silbe erwogen! Sie neigte das anmuthige Haupt.„Ich habe nichte, zu vergeben, Du biſt ſehr gut mit mir geweſen; lebe wohl!“ Im nächſten Moment ſchon war ſie ſeinen Blicken ent⸗ ſchwunden und der Mond beleuchtete die Stelle, an welcher ſie kurz zuvor geſtanden. Er regte ſich nicht. Längſt ſchon batte er die Cigarre, den urſprünglichen Zweck ſeines Heraus⸗ kommens, vergeſſen. Er vermochte ſich kaum zu faſſen; was er geſagt, klang grauſam und war doch buchſtäblich richtig; er hatte ſich an Alicens Exiſtenz kaum mehr erinnert. Er war ſehr traurig geſtimmt; daß aus dem unreifen Kinde ein ſo heißblütiges, leidenſchaftlich liebendes Weib geworden, überraſchte ihn nicht wenig: auch daß ſie ſo ſchön werden würde, hatte er niemals erwartt. „Es iſt ewig ſchade,“ ſprach er leiſe vor ſich hin,„wegen einer einzigen, knabenhaft unvernünftigen Handlung werden drei Menſchen unglücklich, Edith— Alice— und ich ſelbſt, der ich ein Mädchen liebe, welches ich nicht heirathen kann, und einem Weibe angetraut bin, das zu lieben mir unmöglich!“ Der Gedanke war ibm entſetzlich, daß Alice ſchon längere Zeit hindurch in untergeordneter Stellung im Hauſe ſeiner Eltern weile; er hatte auch nicht erwartet, Edith in Roſeneck zu finden, und daß dem ſo war, mußte nur dem Umſtande zugeſchrieben werden, daß er zwei Mongte vor der urſprünglich anberaumten Zeit Gibraltar verlaſſen hatte; er hatte ſich nicht einmal gefreut, als er ſie wiederſah, denn er liebte ſie und er wußte, daß ſie ihm niemals werde angehören, weil Alice ſicherlich nie zu bewegen ſei, in eine Scheidung von ihm zu willigen; trotzdem fühlte er ſich unfähig, Roſeneck An ver⸗ laſſen, um Edithen auszuweichen; auch würde dies Aufſehen erregt und Anlaß zu Bemerkungen gegeben habe Iu Friczleß jedoch, ihr nach Möglichkeit auszuweichen 7 Kleine Mittteſſungen. In Freiburg ſtarb im kliniſchen Hoſpital ein Mann an den Folgen eines Sturses, den er am Tage zuvor im Stühlinger erlitten hatte. Es ſchwebt eine Unterſuchung darüber, ob der Sturz nicht von den Inſaſſen einer Wirthſchaft herbeigeführt worden iſt, wo der Verſtorbene im angetrunkenen Zuſtande ſich ſo lärmend aufführte, daß er hinausbefördert wurde.— In Walden⸗ hauſen brannte die Scheune des Landwirths Däfner voll⸗ ſtändig nieder. Pfälziſch⸗Heſfiſche Rachrichten. Pirmaſens, 22. Jan. Die Zabl der Concurſe von Schubfabriken in hieſiger Stadt beträgt bereits ein Dutzend, aber dennoch ſcheint die Reihe noch nicht voll zu ſein. Einer der Bankerotteure ſitzt binter Schloß und Riegel, ein zweiter war plötzlich„verreiſt“, als von Gerichtswegen bei ihm Haus⸗ ſuchung gehalten werden ſollte. Die Zahl der dieſerhalb bt ſchäftigungslos gewordenen Arbeiter überſteigt 700. *Mainz, 21. Jan. Durch heute verkündetes Erkennt⸗ niß der Strafkammer des hieſigen Landgerichts wurde, laut „Pf. Pr.“, Redakteur Sprenger von der ſozialiſtiſchen „Mainzer Volkszeitung“ wegen Majeſtätsbeleidigung und Schmähung von Staatseinrichtungen zu 4 Monaten Gefäng⸗ niß verurtheilt, Kleine Mittheilungen. Im Siebeldinger Gemeindewald wurde der Holzhauer Nik. Müller von Eußer⸗ thal von einer fallenden Tanne zuſammengeſchlagen, ſo daß er ſchwer verletzt aus dem Walde getragen werden mußte. Gerichtszeitung. Maunbeim, 21. Januar.(Schöffengericht.) Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Carl Bretzner, Schneider von Weißenburg, wurde wegen Unterſchlagung zu einer Geſängnißſtrafe von zwei Monaten verurtheilt.— Gegen Franz Gaßmann, Gypſer von Freckenfeld, wurde wegen Unterſchlagung eine Gefängnißſtrafe von einer Woche erkannt.— 3) Leonhard Küſtner, Schreiner von Hohen⸗ berg, erhielt wegen Diebſtahls einen Tag Gefängniß.— 0 Heinrich Bauernfeind, Maurer von Bersroth, wurde wegen Vergehens gegen 8 113.⸗St.⸗G.⸗B. in eine Gefäng⸗ nißſtrafe von 1 Monak verfällt.— 5) Der Anna Rutz, Dienſtmagd von Käferthal, wurde wegen Diebſtahls eine Ge⸗ fängnißſtrafe von 1 Tag auferlegt.— 6) Dem Friedrich Rieſenacker, Eiſengießer von Brühl, wurde wegen Kör⸗ perverletzung eine Gefängnißſtrafe von einem Monat zuer⸗ kannt.— 7) Friedrich Banſcher, Mechaniker, und Albert Hennrich, Bauzeichner, beide von Karlsruhe, angezeigt der Uebertretung der 58 360 Ziff, 8 und 11.⸗St.⸗G.⸗B. und des § 51 Ziff. 1 P⸗St.⸗G.⸗B. erhielten und zwar Banſcher eine Geldſtrafe von 24 Mark, Hennrich eine ſolche von 16 Mark. — Ein Fall wurde vertagt, in einem weiteren erfolgte Frei⸗ ſprechung des Angeklagten. Zuſchriften aus dem Publikum. Die Fiſchzucht und die Volksernährung. In Nr. 14 Ihres geſchätzten Blattes gibt ein Correſpos dent ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß das reizende Sieß ſen mühlenthal in Handſchuchsheim durch die Munificenz eſetz Herrn Dill aus Heidelberg eine groze Fiſchzuchtanſta⸗ halten wird, in welcher jährlich viele Millionen Salmeniden⸗ eier erbrütet werden können. Auch wir freuen uns, wenn die geeigneten Bäche und Bächlein, des Schwarzwaldes und Odenwaldes, ſowie des Hügellandes, wie vor Alters mit dem köſtlichſten aller Fiſche, der Forelle, wieder bevölkert werden, obwohl wir uns nicht verhehlen, daß damit dem allgemeinen Wohl wenig geholfen, und man von den Beſtrebungen des deutſchen Fiſcherei⸗Vereins, — dem Volke ein geſundes, billiges Nahrungsmittel zu ſchaffen, — heute noch ſo entfernt iſt, wie vor 20 Jahren, trotzdem Tauſende für Erbrütung und Ausſetzung von Salmeniden vom Reich verwendet wurden. Denn unter Hundert iſt wohl kaum Einer in der Lage, ſich an Salm oder Forellen zu ſättigen. Zeitgemäßer und für das Volkswohl beſſer wäre es nach un⸗ ſerer Anſicht, wenn man die in unſern Flüſſen vorhandenen Raub- und Friedfiſche durch geeignete Maßnabmen beſſer ſchützen und auf deren Vermehrung mehr Bedacht nehmen würde, als bisher geſcheben iſt. Gerade hier iſt der Punkt, wo man den Hebel anſetzen muß, und wo ſich mit wenigen, geeigneten Maßnahmen, ich mache nur auf Errichtung der im Fiſchereigeſetz vorgeſehenen Lalch und Schonplätze aufmerk⸗ ſam, wirkliche Erfolge für die Allgemeinheit erreichen laſſen, während bei Ausſetzung von Lachſen, worguf jährlich Tauſende vom Reich verwendet werden, in erſter Linie die Beſitzer der Brutanſtalten und die Herren Holländer ben Nutzen haben. * Tagesneuigkeiten. — München, 21. Jan. Ein ſcheugewordenes Schlitten⸗ pferd löſte ſich heute Vormittags in der Birkenfeldſtraße vom Schlitten las und rannte durch die Rottawſtraße, wo es an elnen auf der Straße ſtehenden Schlitten, der eben bemalt wurde, anſtieß und den auf dem Schlitten ſtehenden Maler derart herabwarf, daß letzterer am Arm ſtark verletzt wurde; von da rannte das Pferd durch die Lilienſtraße, warf an der Ausmündung der Ludwigsbrücke eine Eiſendreherswittwe um, welche Wunden am Naſenbein und Kopf davontrug und ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Das Pferd liefghier⸗ auf durch die ſtädtiſche Baumſchule in ſeinen Stall an der Kirchenſtraße zuruck. Dreizehntes Kapitel. Eine peinuliche Lage. Aliee hatte keinerlei Schwierigkeiten, in ihr Zimmer zu⸗ rück zu gelangen, war aber nicht wenig beſtürzt, als ſie ſah, wie lange ſie ferne geweſen; auch beunruhigte es ſie, daß die Thüre ihres Gemaches offen ſtand, während ſie ſich ganz deutlich entſann, dieſelbe geſchloſſen zu haben; ob ſie das Schloß nun nicht gut zugedrückt, oder ob während ihrer Ab⸗ weſenzgeit Jemand ihr Zimmer betreten, das vermochte ſie natürlich nicht zu beſtimmen. Sie horchte aufmerkſam, auch nicht das leiſeſte Geräuſch drang an ihr Ohr; tiefe Stille herrſchte, ſie begab ſich zur Ruhe; doch der Schlaf wollte ihr heute nicht die müden Augen ſchließen; es war ihr, als ſolle das Hämmern in ihrem Kopfe niemals aufbören; jeder Nerp vibrirte in ihr. Sie vermochte die Wirklichkeit kaum zu faſſen, daß Lord Carsdale, der Sohn und Erbe dieſes alten, erlauchten Geſchlechtes, wirk⸗ lich ibr Gatte ſei, kam ihr ganz unglaublich vor; ſie lebten in dem gleichen Hauſe und waren doch weiter getrennt, als wenn ein unabſehbarer Abgrund zwiſchen ibnen gähne. Daß ſie mit ihm geſprochen, ihm ihre leidenſchaftliche Liebe ge⸗ ſtanden, das erſchien ihr jetzt geradezu unglaublich. Wee ſonderbar würde es ihr erſcheinen, chm ſo nahe zu ſein und doch nur als Fremde mit ihm verkehren zu dürfen. Vergeblich zwang ſich das ſchöne Mädchen, das müde Haupt in die Kiſſen zu drücken und die Augen zu ſchließen. der Schlaf kam doch nicht; endlich erhob ſie ſich, kleidete ſich an und eilte hinaus in den Park, um ſich in Gottes freier Natur nur einigermaßen zu ſammeln ehe ſie den Menſchen wieder gegenübertrat. Die Frühſtücksglocke ertönte bereits, als ſie wieder in das Schloß zurückkehrte, und das junge Mädchen eilte nach Lady Waldrove's Schlafgemach; dieſe aber war bereits in ihrem Boudoir, wo Alice ſie endlich fand. „Ich habe nicht gut geſchlafen,“ klagte die vornehme Dame,„ich fühle mich nicht ganz wohl und werde hier bleiben, anſtatt in das Frühſtückszimmer zu gehen; Sie können mir vorleſen, Fräulein Dervent; wenn Sie mich ein⸗ ſeylöfern, deſto beſſer!“ Foxtſetzung folat.) 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 23. Januar. 8 Geſtern Abend erſchoß ſich der 78jährige Rentner Ütz in ſeiner Wohnung. — Berlinu, 21. Jan. In dem Hauſe Hamburgerſtraße 18/19 verſieht eine Frau R. den Portierdienſt. Heute früh wurde die Frau R. nicht bemerkt, ſo daß der Verdacht auf⸗ ſtieg, der Familie werde ein Unglück geſchehen ſeiu. Ein — Wiesbaden, 22. Fan. Schloſſer öffnete auf V ranlaſſung der Polizei die Thür. Den E u bot ſich entſetzlicher Anblick dar; in der von dunſt 1 ube lagen 8 in ihren A n F und ihre Kinder, ein dchen von 15 und ein Knabe von 10 Jah Den Bemühungen dreier Aerzte gelang es, die Lebloſen ins Daſein zurückzuru⸗ fen; nach dem Ausſpruch der Aerzte iſt auch begründete Hoff⸗ aung vorhanden, die ſchwer Kranken am Leben zu erhalten. Eutſtanden war das Unglück dadurch, daß Frau R. geſtern Abend vor dem Schlafengeheu den im Zimmer befindlichen eiſernen Ofen noch einmal mit Kohlen gefüllt hatte, aus deneu ſich Gaſe entwickelten. 2 Deſſan, 22. Jan. Ein grauen volles Drama hat ſich eben in dem anhaltiſchen Städtchen Radegaſt abge⸗ ſpielt. Der Bürgermeiſter Conrad, früher Rittergutsbeſitzer, hatte ſich der Unterſchlagung amtlicher Gelder, der Bücher⸗ fälſchung ꝛc. ſchuldig gemacht und war, nachdem ſeine verbre⸗ cheriſchen Handlungen durch eine Repiſion entdeckt worden waren, flüchtig geworden. Seinen Andeutungen, ſich das Le⸗ ben nehmen zu wollen, hat er inzwiſchen Jolge gegeben; er hat ſich im Gaſthof zum„Grünen Baum“ in Leipzig durch Strychnin vergiftet. Vorher ſchon aber hatte ſein Thun zwei andere Perſonen in den Tod getrieben. Sein hochbetagter Schwiegervater, der mit ſeinem ganzen Vermögen für Con⸗ rad Bürgſchaft geleiſtet hatte, ſah ſich durch deſſen wilde Spekulationen völlig verarmt; er nahm aus Gram hierüber mit ſeiner Tochter, Conrads Frau, Gift, und Vater und Tochter ſtarben gemeinſam, ehe noch die Nachricht von Con⸗ rads Selbſtmord eintraf. In der That, ein düſteres Bild! Theater, Kunſt und Wiſfenſchjaft. In unſerem geſtrigen Referate über die„Fidelio“⸗Auf⸗ führung iſt durch ein Verſehen des Setzers ein Satzfehler ſtehen geblieben. Es muß dort richtig lauten:„Leider mußte aus unbekannten Gründen die Cdur⸗Ouverture als Ein⸗ leitung zur Oper wegfallen“. München, 22. Jan. Eine Anzahl hervorragender Män⸗ ner der verſchiedenſten Berufs⸗ und Standeskreiſe erläßt ſo⸗ eben einen Aufruf zu einem Grabdenkmal für J. v. Döllinger. Sie laden die uen n und auswärtigen Freunde des großen Todten ein, ihnen zur Errichtung dieſer Ehrenpflicht die Hand zu reichen. Wien, 22. Jan. Friedrich Freiherr v. Sch midt, un⸗ ten den deutſchen Baumeiſtern der Gegenwart wohl ber be⸗ rühmteſte, der ſeinen Namen in Köln, Mailand, Wien als den Hauptſtätten ſeiner Thätigkeit verewigte, iſt heute in jenem Sühnhaus, welches er auf kaiſerlichen Befehl an der Stelle des Ringtheaters erbaute, dahingeſchieden. Schmidt wurde am 22 October 1895 zu Finkenhofen in Würtkemberg eboren. Nach ſeiner Lehrzeit als Steinmetz kam er im hre 1848 als Steinmetzgehülfe nach Köln, 1857 wurde er als Profeſſor der Architectur nach Mailand berufen, 1859 an die Wiener Akademie. Freiherr v. Schmidt war der größte bekaunteGothiter, der am Kölner Dom die ihm eigene geniale Jeinheit in der Behandlung dieſes ſchwierigen Stils gelernt hat, Bedeutſam war ſeine Thätigkeit am St. Stephansdom zu Wien, ſein glänzendſtes Meiſterſtück iſt das herrliche Wie⸗ ner Rathhaus. Nankes, 21, Jan. Zwei Gelehrle wollen gefunden ha⸗ ben, daß durch Transſuſſon von Ziegenblut, welches angeblich für Tuberkelbacillen 1 9 67 balſch iſt, bei Kaninchen 0 und Heilung der Tuberkuloſe erzielt worden ſeien, Sie haben ſich zu gleichen Berſuchen an Menſchen entſchloſſen und einem jungen Manne fowie einer älteren Frau, die an Lungenſchwindſucht leiden, Ziegenblut(30 Gramm) b e Die Nanter Blätter behaupten, daß der Verlauf des rperimentes zu guten Hoffnungen berechtige.— Beſtã⸗ kigung bleibt abzuwarten. Vario, 21. Jan. Zwei bemerkenswerthe Opernaufführ⸗ ungen 7 denen ſich die geſammte Pariſer Muſikkritik ange⸗ melpet hat, werden am 28 u. 29. d. M. im Großen Theater zu Niszza ſtattfinden: am 28. wird daſelbſt Hektor Be rlioz' „Einnahme von Troja“ und am 29. Salvayares „Richard III.“ zur Wiedergabe gelangen. Aeueſtes und Celegramme. Berlin, 22. Jan. Der Kaiſer befahl, an ſeinem Seburtstage von einer Illuminatlon aller öffentlichen Gebäude auf Staatskoſten Abſtand zu nehmen. Cnxhaven, 22. Jan. Der Kaiſer inſpicirte das Jort Kugelbake und begab ſich dann zu Wagen, von der Nationalhymne begrüßt, an Bord des Dampfers„Auguſte Victoria“, deſſen Einrichtungen er unter Führung des Direetors Ballin von der Hamburg Amerikaniſchen Paket⸗ fahrtgeſellſchaft, ſowie des Schiffscapitäns mit hoher Be⸗ friedigung in Augenſchein nahm. Um 10½ Uhr trat der Kaiſer unter den jubelnden Zurufen der Bevölkerung die Rückfahrt nach Berlin an. Cuxhaven, 22. Jan. Der Schnelldampfer„Auguſta Victoria“ trat mit 140 Paſſagieren die Geſellſchaftsreiſe nach dem Mittelmeer an. In Southampton kommen noch 20 und in Genua 70 Paſſagiere hinzu. Als der Kaiſer heute Früh das Schiff beſichtigte, ließ er Maße nehmen zu einem Bilde der Kaiſerin für den Schnell⸗ dampfer. Berlin, 22. Jan. Da der Militärattache Major Freiherr v. Huene nicht nach Paris zurückkehrt, ſo ſoll gutem Vernehmen nach der Militärattache v. Funcke in Bern zu ſeinem Nachfolger beſtimmt werden. Berlin, 22. Jan. Das Abgeordnetenhaus erledigte heute den Domänenetat und den Forſtetat. Nächſte Sitzung Samſtag. Berlin, 22. Jan. Dem geſtrigen diplomatiſchen Diner in der chineſiſchen Geſandſchaft wohnten Staats⸗ ſekretär Marſchall, der franzöſiſche und ruſſiſche Bot⸗ ſchafter und mehrere Geſandte bei. Der chineſiſche Ge⸗ ſandte toaſtete in chinefiſcher Sprache auf den deutſchen Kaiſer. Herr von Marſchall antwortete durch einen Trinkſoruch auf den Kaiſer von China. Gerlin, 22. Jan. Die ungewöhnlich ſtrenge Kälte und die ſtarken Schneefälle haben eine Anzahl errenhaus⸗ mitglieder zur Einbringung einer Interpellation an die Re⸗ gierung veranlaßt, ob und welche Maßregeln dieſelbe gegen das drotende ganz außergewhpnliche Hochwaſſer mit einem wohl noch nicht dageweſenen Eisgang angeordnet hat. Kenſtanz, 22. Jan. Der Dampfſchiffsverkehr iſchen Konftanz und Lindau iſt beute wieder aufge kue worden; der Verkehr mit Bregenz iſt noch unter⸗ zac enet a. G 22. Jan. Seit beute Mittag haben tir fundenlanges SGneekceiven, wodurch die kaum behobenen Verkehrsſchwierſgleiten zum Theil aufs Neue her⸗ vorgerufen werden. Viele Landwege ſind völlig unpaſſirbar »Wien, 22. Jan. Der Güterverkehr auf der Strecke Krakau⸗Oderberg mußte wegen Schneeverwehung eingeſtellt werden.— Die Leiche des verſtorbenen türkiſchen Botſchafters Sadulla h Paſcha kann erſt nach Beſeitigung der Verkehrsſtörungen nach Konſtantinopel überführt werden, woſelbſt die feierliche Beiſetzung erfolgen ſoll. Budapeſt, 22. Jan. Der offiziböſe„Nemzet“ ſpricht ſeine Zuſtimmung zu dem Geiſte aus, von dem die ruſſiſche Preſſe bei der bevorſtehenden Petersburger Reiſe des Erzherzogs Franz Ferdinand Eſte ſich beſeelt zeigt, und erklärt, es werde nur von den ruſſiſchen Staats⸗ männern abhängen, daß die Meinung, wonach Oeſter⸗ reich und Rußland gut nebeneinander auf der Balkanhalbinſel auskommen könnten, auch durch die Ereigniſſe gerechtfertigt werde. Paris, 22. Jan. Der Handelsminiſter legte dem Miniſterrathe ein Dekret betreffs des höheren Arbeits⸗ rathes vor, welchem nebſt anderen Senatoren Simon, Challemel⸗Lacour, Tolain, die Deputirten Say, Thevenet und Graf Mun, ſowie als Arbeitervertreter Delahaye angehören. Paris, 22. Jauuar. jett Thauwetter. In vielen Gegenden iſt Regen einge treten. In Saint Valery bei Rouen und in Mont Villiers bei Havre ſtellte ſich Ueberſchwemmung ein. Bonlogne, 22. Jau. Redmond und Harrington, die parnellitiſchen Abgeordneten, ſind hier eingetroffen und kon⸗ feriren mit'Brien und Dillon. Brüſſel, 22. Jan. Die„Etoile Belge“ veröffent⸗ licht über die milſtärſſche Frage der nationalen Verihei⸗ digung eine Anzahl von Interviews penſionirter höherer Offiziere der belgiſchen Armee. Die Artikel behandeln insbeſondere die perſönliche Dienſtpflicht, die Befeſtigungs⸗ frage, den Effektivſtand im Kriegsfalle, und enthalten heftige Angriffe gegen das Miniſterium. *Brüſſel, 22. Jau. Durch fortdauernden Schneefall ſind ſämmtliche Bahnverbindungen geſtört. RNom, 22. Jan. Das von Porto Ferrajo kommende, mit Salz beladene Fahrzeug„Luna“ erlitt bei Antignano in folge eines Zyklons Schiffbruch.— Von 6 Matroſen wurde einer gerettet.— Die mit Eiſen beladene von Tarento nach Genua ſegelnde Brigautine„Bianco“ ſtrandete bei Mi⸗ loria; die Mannſchaft konnte gerettet werden. Das Schiff iſt verloren. Madrid, 22. Januar. Die Königin iſt unpäßlich in Folge eines Katarrhs. Man glaubt jedoch, das katarrhaliſche Fieber werde bald vorübergehen. London, 22. Jan. Der Jubel der Gladſtonianer über den unverhofften Sieg in Hartlepool iſt grenzenlos, in deſſen iſt der Sieg doch nur ein Beweis vom Ueberwuchern der Arbeiterfragen in der Politik. Bei der Wahl ſpielte Home Rule eine Nebenrolle gegen⸗ über der Gewerkverein und dem Achtſtundenplan, und den der Gladſtonianer Furneß, obgleich Mitglied des Reeder⸗ vereins, ſich verpflichtete, nur Gewerkvereinler zu beſchäftigten während der Unioniſt Gray dies ablehnte, ſo ſiegte Furneß. Große Entrüſtung herrſch hier über den Leichenſchauer, der den Selbſtmord des Herzogs von Bedford verheim⸗ lichte, vermuthlich in der Vorausſetzung daß die angeord⸗ nete Leichenverbrennung jede Spur der Todesur ſache tilgen werde. Daher regt ſich jetzt eine Agitation für das Verbot der Leichenverbrennung in allen Fällen, wo ein gewaltſamer oder ein unnatürlicher Tod vorliegen könnte, ſowie für Nothwendigkeit einer beſonderen Erlaub⸗ niß für jede Verbrennung uuter Beſtätigung des gewöhn⸗ lichen Todenſcheins durch den Kreisphyſikus. *Rio de Janeiro, 22. Jan. Der braſilianiſche Unterrichtsminiſter Conſtant iſt heute geſtorben. »Sauſibar, 22. Jan. Major v. Wißmann trat am 13. Januar mit 4 Compagnien von Pangani eine Expedition nach Maſinde am Kilimandjaro an. Er wird Ende Februar zurückerwartet. Maunheimer Handelsblafk. Maunheimer Effectenbörſe vom 22 Januar. Die heutige Börſe verlief äußerſt ruhig. Bad. Rück⸗ und Mitverſicherung waren zum ſeitherigen Geldkurſe offerirt. Alles Andere ohne Veräuderung. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 22. Jan, bligationen. Vad. Oblig Mark 103 9 7% 4N. Hyp. Pſdbr. S. 43 46100.25 Pz 155 4 „ 1586 5„„ 47—49 100 25 bz 2 fl. 1 254 15 75 58 10960 bz 1„ T. 100 Looſe 13 3½% Mannheimer Obl. 1888 66.— 18 3 Reichsanleſhe 88 70 bz 4.„ 158510m.— bz 9 51 5 98 25 b 4 5„ 1890102.25 G 4 75 196 60 bz 4 Heidelberg 101.70 b 3 Prenß. Conſols 86.70 bz4 Freiburg i. B. Obl. 100.8 %/„ 80 98.25 03 8%„„ 7 96.50 bz 8 5 106.— bs 4½ Ludwigshafen Mk 1032— b3 Bager Obligationen Mk. 108.— 534 75* 101.50 b⸗ 1 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 10— 534½ Wagh. Zuckerfabri 101.— B 4 aͤlz. Ludwigsbahn fl. 101.— bz 5 Oggersbeimer Spinnerei 101.— P 52 Maxbahn 102 50 6z5 Verein. Chem. Fabrifen 200— bz 8 Nordbahn 102— bſ Weſteregeln Alkaſiwerke 108— P 8½% Priorit 7 50 P4½%. Pr..d. Spey. Zglw. 101.75 bz eebihein. Hyp.⸗Pfandbrieſel 98— bz 4½8% ZellſtofffabritWaldhoff101.80 bz Actien. Badiſche Baut 116.— 88 Sinner Branerei, Spirltus⸗ Rheiniſche Creditbank 121.10 G und Preßhefefabr. 187.— G Ahein. Hyp.⸗B. 80 pct..124 70 bz Wergerſche Brauerei 67.— bz Pfäl, 9v.⸗VBank 111/J. G 122.40 P 21.— 6 Badiſche Brauerei 60.— Ganter, Brauerei Freiburgf125— P Brauerei z. Sonne Weltz 118.— bz Malzfabr. Hochheim Maung. Dampfſchleppſchiff.119.— Cöln. Nhein⸗-u. Seeſchifffahrt-— P Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1050 V Deutſche Unionbank 79.— b Gewerbebank Speyer 5000 E110.— Pfälziſche gudwigs bahn 226.50 05 8 Maxbahn 147— 0 Nordbahn 16 60 PBad. Rück- u. Mitverſich. 430 Leidelberg-Speverer Bahn 42— P] Mannuheimer Verſicherung 575— G Stamm⸗Akt. d. Ver. ch.Fabr. 44— 8] Manuheimer Rückverſich. 430— Württ. Trausportverſich. 7390.— 5 75 105.— 8 Badiſche Anilin u. Soda 272— 6 Oberrhein. Berſ.-Geſellſchaftſsso- P Alkaliwerke 15 50&. Oggersheimer Spinnerei 28.— P Fhen. Fabrik Goldenberg 99 P Spinnerei 191.— ofmann u. Schötenſac 74— P] Manußeimer Lagerhaus 84.— erein D. Oelfabriten 100.50 bz Manuh. Gum. u. Asbſörk.] 54.— P Waghäusler Zuckerfabrit 85— bz3Karlsruher Maſchinenbau 144— G Mannheimer Zuckerraffin. 99 90 utten heimer Spinnerei—.— 8 Maunbeimer Aktienbrauerei16s— P Eichbaum-Brauerei 180.50 bz Zubwigshafener Brauerei 200 Schweßinger Brauerei 47.50 Brauerei z. Storch 112. P Seidelbergerfletienbrauerelſ58 25 Brauerei Schwartz 120— 5 Fraukfurter Mittaaborſe Frankfurt a.., 22. Jan. Seit längerer Zeit zum erſten Male wieder hatte heute das Geſchäft ein friſcheres arlsr, Rähmf. Haid u. Neuf—. Spey. Dampfziegelei in Lig.] 172— 0 Verein.Speyerer Ziegelwerke180.— P Pfälz. Preßh. u. Spritfabr.150.— Portl.⸗Tementwk. Heidelbrg.147.60 öz Zellſtofffabrik Waldpo 188 B Emaillirwerke Maikammer 128.— 5z Ausſehen, die Speculation griff kräftiger ein, und da während In faſt ganz Frankreich herrſcht des allergrößten Theils des laufenden Monats in Folge der fortgeſetzten Angriffe der Baiſſiers Coursrückgänge zu ver⸗ zeichnen waren, ſo gingen heute ſowohl die Haupt⸗Specu⸗ lationspapiere als viele Nebenwerthe mit größeren Preiser⸗ höhungen aus dem Verkehr hervor. Die einheitliche bis Schluß feſte Tendenz erlitt zwar durch einen größeren Rück⸗ gang von Nordd. Lloyd⸗Aktien eine Ausnahme, ohne daß jedoch die Geſammthaltung dadurch auch nur vorübergehend in, fühlbarer Weiſe beeinträchtigt wurde. Von Induſtrie⸗ Aktien Laura und Gelſenkirchener je 1 pCt. über geſtern, Courl und Maſſener gleichfalls zu beſſeren Courſen in Um⸗ ſatz. Nordd. Lloyd zeitweiſe bis 2 pCt., am Schluß nur 1 pCt. niedriger. Privat⸗Diskonto 3/—3½ pEt Effecten⸗Societät. Oeſterr. Kreditaktien 273, Diskonto⸗Kommandit 213.60, Berliner Handelsgeſellſchaft 157.80, Dresdener Bank 155.70, Banque Ottomane 122.30, Internat. Bank Berlin 104.20, Oeſterr. ⸗franz. Staatsbahn 218½ Galizier 187¼, Lombarden 114½, Meridional⸗Aktien 135.10, Marienburger 58.20, Ungar. Goldrente 92.50, Ottom. Zoll⸗Oblig. 92.25, Nordd. Lloyd 137.50, Gelſenkirchen 173.60, Laura 140, Concordia 121.30, Gotthard⸗Aktien 157.20, Junge Gotthard 154.50, Schweizer Central 160.50, Schweizer Nordoſt 137.80, Jura Simplon 4% proc.Prior.⸗Act. 115.80, Union 118.70, 5proc. Italiener 92.80, Duxer 477½, Nordbahn 1765¾, Buſchtherader 424¼ Mauunbeim, 22. Jan.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizen 5 r 20.50—21— Hafer, norddeutſcher 15.78—16.50 1 20.59—20,75 5 ruſſiſcher 16.50—18·50 5 22.——23.— Mais amerikan. Mixed 14.50—14 75 22.25.—22.50„ Donau.——.— 1 21.——22.50„ La Plata 14.50—.— 1 Taganrog 21.75—22.75 Kohlreps, deutſcher 27.——— „ La Plata 21.25—21.50 2 ungar. 27.50—27.75 „ rumäniſcher 21,75—22.50 Wicken 15.50——— „ Theodoſia 23.———— Kleeſamen, deutſcher 1 95.——100.— FKernen 20.——20.25 5 11 80.——85.— Raggen,! 18.—18.25 Luzerne 95.——100.— 18.50——.— Provencer 106.——115.— 18.25—18.50 Eſparſette 27.——.— 18.50—19.— Leinöl, mit Faß 55———.— 20.50—21.— Rübbl„ 5 68.——.— 16.50—.75 Petroleum Faß fr. m. 20% Taraß 24 25 14 75 15.— 5öOer Rohſprit, Juland 124 50——— „ württ. Alp 16.50——.— 7oer„ unverſteuert 27.50—.— 5 Nr. 00 0 1 2 8 4 eiztumehl 1— 30 58.— 81.— 30.50 28.50 24.50 Roggenmehl Nr. 9 80— 19 26.—. 5 feſt, Gerſte höher, Roggen feſt, Hafer unver⸗ ändert. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 22. Jan. New⸗ YHor: Chicago ween Mais Sanab Caffee Weizen Mais Sanen Januar—— 60%— 17.05———— Februar———— 16.55——— März 104⁰5————— Aprif„„„ Mai 1025/—— 15.90 98/ 517—— Juni——— 25.65——— Juli 97—„„ 15.45 541/——— Auguſt———————.—————— September—————.———— Oktober———————.———— November———.————.————.—— Dezember 97——— 5—.——5— Tear————.————— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..65— 70 Ruſſ. Imperials Mk. 16.80—65 20 Fr.⸗Stücke„ 16.12—15 Dollars in Gold„.16—20 Engl. Sovereigns„ 20.29—84 Waſſerſtands⸗Nachrichten, Mbe in Bingen, 17 Jan. 220 m.—.26. Konſtanz, 4. Jan..00 w.—.00 Hüningen, 22 Jan 091 m. + 0 01. Kehl, 22 Jan.43 m—.90 Sauterburg, 22. Jan. 2 45 14.04 Maxau, 22 Jan. 287 m—(00. Mannbeim, 23 Jan..10 m +0 16 Mainz, 22 Jan. 140 m— 002 Kaub, 21. Jan 6 07 m +.00. Koblenz, 22 Jan..04.—0 11. Köln, 22 Jan..62.18 3 Ruhrort 22. Jan..45 m. +.22. Nedar,. Mannbeim, 28 Jan..97 m +0,07. Heilbronn, 28 Jan o 60 m..04. Man verlange in den Apotheken, ſowie in ſämmtlichen Verkaufsſtellen der Kaiſer Friedrich⸗Juelle nur die Paſtillen der„Kaiſer Friedrich⸗Ouelle“ und laſſe ſich keine andern minderwerthigen aufſchwa 1104 Grabdenkmäler in Marmor, Syenit u. Sandſtein, Baudecorationen empfiehlt 81596 J. Jürgens., 5 6 2 Bildhauer. T 6, 2. ⸗Billigſte Nomane in flandlizſtem Formal⸗ von den beliebteſten und erſten Schriftſtellern bringt die Salon⸗Ausgabe der„Deutſchen Romanbibliothek“ für allvierzehntägig nur 40 Pfennig. Praktiſches, hochelegantes Buchformat. Jeder Roman iſt für ſich paginirt und kann, ſobald vollſtändig erſchienen, eingebunden werden. Aule Jule an geif. und gerzbildendem Aukerballungslloff! Alle 14 Tage erſcheint ein Halbband à 40 Pfennig geſchmückt mit je 2 prachtvollen Holzſchnitt⸗Illuſtrationen. Abonnements-Aunahme in allen Buchhandlungen und Iburnal⸗-Expedikionen. 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Die Geſellſchafter ſind: Leopold Wert⸗ heimer, Kaufmann in Eichters⸗ heim und Michael Wertheimer, Kaufmann in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 2. Januar 1891 begonnen. Der am 5. De⸗ zember 1859 zu Eichtersheim er⸗ richtete Ehevertrag des Leopold Wertheimer mit Babette Wert⸗ heimer beſtimmt: Jeder Ehetheil wirft aus ſeinem fahrenden Bei⸗ hringen die Summe von fünfzehn Gulden in die Gütergemeinſchaft ein, alles weitere Aane und zukünftige Beibringen der Berlobten mit den etwa darauf haftenden Schulden wird für ver⸗ bahn ar cen erklärt, bleibt daher von der Gemeinſchaft ausageſchloſ⸗ ſen. Der Ehevertrag des Michgel 2 Wertheimer mit Anna Auguſfta Wolff, dahier errichtet am 22. Oc⸗ tober 1890 beſtimmt: Alles gegen⸗ wärtige und zukünftige Vermögen der beiden Braut⸗ und künftigen Eheleute wird bis auf den Be⸗ trag von 100., welche jeder Theil zur Gemeinſchaft gibt, ſammt den auf dem Vermögen haftenden Schulden von der Ge⸗ meinſchaft ausgeſchloſſen und für verliegenſchaftet erklärt, in Ge⸗ mäßheit der.⸗R.⸗S. 1500 bis 1504. 2. Zu.⸗ Z. 526 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma: A 5 mann“ in Mannheim. Die Firma iſt als n erloſchen, wird aber als Geſellſchaftsfirma weiter geführt. 3. Zu.⸗Z. 338 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma: ſene Hande⸗ in Mannheim. ene Handels⸗ geſellſchaft. Die Geſellſchafter ſind: Maximilſan Zimmermann und Luitpold Ferdinand Adolf Zimmermann, beide Kaufleute in ſtannheim. Die Geſellſchaft hat am 1. Januar 1891 begonnen. 4. Zu.⸗Z. 98 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„Wilh, Clor⸗ mann“ in Mannheim. Heinrich Mame Kaufmann in annheim, iſt als Procuriſt be⸗ ellt. 5. Zu.⸗Z. 661 Firm.⸗Reg. Bd. 1 und Peg 797 daſelbſt. Firma:„Ferd. Hahn“ in Mann⸗ eim. Die Firma iſt umgeändert in„Mannheimer Schuhwaaren⸗ magazin Ferd. Hahn“ in Mann⸗ eim. 6. Zu.⸗Z. 798 Firm.⸗Reg. Bd. III. 11 8„Albert Nedden“ in Mannheim. Inhaber iſt Albert Nedden, Kaufmann in Mannheim. Derſelbe hat ſeiner Ehefrau, Kät⸗ chen geb Wilſing, Procura er⸗ theilt. Der am 13. September 1885 zwiſchen den Genannten zu 1 55 erg errichtete Ehevertrag beſtimmt: Die Contrahenten ſetzen hiedurch feſt, daß ſie in Gütern getrennt leben wollen, daß alſo das Vermögen eines jeden von ihnen abgeſondert bleiben ſoll im Sinne und nach Anleitung des Art. füufzehn Hundert ſechs und dreißig u. folgende des hier gel⸗ tenden bürgerlichen Geſetzbuchs, deſſen e Beſtimmungen ſie ſich ausdrücklich unterwerfen.“ 7. Zu.⸗ Z. 679 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„W. Hirſch“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Activen und Paſſiven auf den hisherigen Procuriſten Salomon Lederer, Kaufmann in Mannheim übergegangen, welcher ſolches unter der gleichen Firma fortſetzt. 0 Procura iſt hiedurch erloſchen. Der am 15. November 1887 zwi⸗ ſchen Sglomon Lederer und Jo⸗ hanna Wohlgemuth dahier er⸗ richtete Ehevertrag beſtimmt, daß für beide Theile alles Vermögen bis auf den Betrag von zwanzig Mark, die jeder Theil zur Ge⸗ meinſchaft gibt, ſammt den auf em Vermögen etwa haftenden Schulden perliegenſchaftet wird. Mannheim, 15. Januar 1891. Großh. Amtsgericht III. Stein. Fahndung. Dahier wurde Folgendes entwendet: 1. Am 19. J. Mts. vor dem Hauſe K 3, 4 eine Milchkanne mit 9 Liter Milch. 2. In der Nacht vom 19./0. l. Mts. aus dem Keller des Hauſes K I, 10a ca. 25 Pfund Aepfel, 3 lalgen gewöhnlicher Weißwein, 1 Flaſche„Germania⸗Sekt“, 4 halbe e ſchen Weißwein mit der Etiquekte„Ruſter⸗Ausbruch“. 3. Am 20. l. Mts. aus dem Neubau N 8, 5/ ein Paar kalb⸗ lederne, mit Knöpfen beſetzte Herren⸗Zugſtiefel. 4. In der Nacht vom 21./2. l. auſes 3, 11 14 Flaſchen Pfälzer eißwein. AUm ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. 1376 Mannheim, 22. Januar 189l. Criminalpolizei. NMeng, Polizei⸗Commiſſär. Bekannkmachung. Die Domänenverwaltung Mann⸗ eim verſteigert 1233 Montag, 26. Januar ds. Is., Vormittags 10 Uhr guf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel die Bauplätze H 10 No. 10 im Flächeninhalt von 420 qm. und H 10 No. 11 im Flächeninhalt von 525 qm. Die Plätze werden zuerſteinzeln, dann zuſammen ausgeboten. Anſchlag pro qm. 22 M. Nachgebate werden, wenn der ht iſt, nicht mehr 1238 Anſchlag erreich angenommen. Gr. Bad. Staalseiſenbabnen. Samſtag, den 31. Jannar, Vormittags 10 Uhr werden auf dem Bureau des Unterzeichneten im Perſonenbahn⸗ hofe, zwei Grundſtücke am Neckarauer Straßenübergang von beiläufig 22,4 und 18,6 ar Flächen⸗ inhalt und ein Grundſtück beim ſtädtiſchen Gaswerk von beiläufig 18,6 ar Flächeninhalt auf ſechs Jahre auf dem Wege öffentlicher Verſteigerung verpachtet werden. Die Bedingungen können vorher auf der Kanzlei eingeſehen werden. Mannheim, 20. Januar 1891. Bahnbauinſpektor. 1284 Wohunngsvermielhung. In dem ehemaligen Kemner'ſchen Anweſen Nr. 22 an der Keppler⸗ ſtraße iſt eine neu hergerichtete Wohnung, beſtehend aus 4 Zim⸗ mern, 4 Kammern, Küche und Keller, nebſt einem Garten im Maaße von ca. 200 qm ſofort zu 7 05 2 1384 Angebote auf dieſe Wohnung wollen verſchloſſen und mit der ufſchriſt: „Kemner'ſche Wohnung“ bis ſpäteſtens: Mittwoch, 11. Februgr 1891, Vormittags 11 Uhr auf dem Rathhauſe II. Stock Nr. 1, woſelbſt auch der Plau der 105 nung eingeſehen werden kann, al gegeben werden. Das Haus iſt an die Kanali⸗ ſation angeſchloſſen. Angebote unter M. 600 können nicht berück⸗ ſichtigt werden. ermerkt wird, daß die Preis⸗ angebote incl. Wa erzins und Waſſermeſſermiethe zu ſtellen ſind. annheim, 15. Januar 1891. Stadtrath: Bräunig. Kieſer. erabfolgung von Lebeus⸗ mitteln u. Srennmaterial. Das unterfertigte Comitee be⸗ ſitzt aus der Sammlung milder Beiträge im Winter 1879/80 noch einen Reſervefond, wovon ein größerer Betrag behufs Verhütung eines etwaigen Nothſtandes wäh⸗ rend des härteſten Winters zur Verabreichung von Lebensmitteln verwendet werden ſoll. Nach dem Beſchluſſe des Comitees werden an Fa⸗ milien, oder arbeitsunfähige Anweiſungen auf den ezug von: Steinkohlen, Kar⸗ 115 n, Brod, ſowie Mittag⸗ eſſen aus der Volksküche un⸗ entgeldlich abgegeben werden. ir bemerken dabei, daß die vom unterfertigten Privat⸗Hilfs⸗ eomitee bewilligten Beihilfen nicht als Armenunterſtützung anzu⸗ ſehen ſind und daß Perſonen, welche im Genuß von Armen⸗ unterſtützung ſich befinden, Beihilfen von uns nicht er⸗ halten können. Auch können für die nächſten 8 Tage Diejenigen nicht berückſichtigt werden, welche dieſer Tage Geſchenke von der ſtädtiſchen Unterſtützungsſection erhalten haben. nmeldungen zum Bezug von 5 können vom Samſtag, den 17. dſs. Mts. ab, tägli zwiſchen 10 und 12 Uhr au unſerem Bureau Lit. d 8, 4 mündlich gemacht, und daſelbſt die Marken zum Bezug der Le⸗ bensmittel erhoben werden. Mannheim, 15. Januar 1891. Das Privat⸗Hilfscomitee: Bräunig. 976 An die Herren gäckermeiſter dahier. Das unterfertigte Privat⸗Hilfs⸗ Comitee gibt in nächſter Zeit An⸗ weiſungen zum Bezug von Brod aus. Jede Marke berechtigt zum Be⸗ zug von I. Sorte. Die Herren Bäckermeiſter da⸗ 7 werden erſucht, gegen Ab⸗ ieferung unſerer, mit dem Stempel des Comitee'ss verſehenen Marken, die angewieſenen Quantitäten Brod abgeben und die Marken ſelbſt allwöchentlich behufs Ein⸗ löſung zum ortsüblichen Preiſe bei dem Unterzeichneten einreichen zu wollen. Mannheim, 15. Januar 1891. Das räunig. 977 Holzverſteigernng. Montag, 26. Januar 1891, Nachmittags 2½ Uhr werden 150 Ster gemiſchtes Scheitholz, in der ſtädtiſchen Gärtnerei bei der Kaiſershütte lagernd, daſelbſt, loosweiſe meiſt⸗ bietend verſteigert. 1245⁵ Mannheim, 20. Januar 1891. Die Culturcommiſſion. Bräunig. Hennecka. Dankſagung. Nr. 1148. Zur Linderung des egenwärtig hier herrſchenden Nolhſtandes ſind von nachſtehend verzeichneten Perſonen weiter ein⸗ gegangen: 1375 Von Herren H. A. B. Söhne M. 100 „ Frau L. M. Wittwe„ 100 „ Herrn E. R.„ 40 „ Frau B. W.„ 20 „ Herrn F. B. 23 A e M. 270 wofür wir Namens der damit Bedachten den herzlichſten Dank ausſprechen. Maunbeln, 22. Januar 1891. Armenkommiſſion: Klotz. Katzenmaier. Kanarienvögel, vorzügl. Sänger, verkaufe unter Garantie. 175 J. Schuch, Neckarg., 29 1, 9. Bekanntmachung. Die Lieferung der ſchmied⸗ eiſernen Fenſter für die Stal⸗ lungen des neuen Viehhofes ſollen im Wege des öffentlichen Ange⸗ bots in einem oder zwei Looſen vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens 8 Vormittags 1l Uhr“ an unterfertigter Stelle einzu⸗ reichen, zu welcher Zeit dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden ſollen. Lieferungsverzeichniſſe können gegen Erſatz der Umdruckkoſten in Empfang genommen werden, auch liegen die Zeichnungen zur Einſicht auf. Mannheim, den 22. Jan. 1891. Hochbauamt: Uhlmann. Hekauntmachung. Durch die im Laufe dieſes Jah⸗ res zur Ausführung gelangten Kanalbauten und An⸗ chlüſſe von Needue en ſowie der hierdurch bedingten Aufgrabungen unter unſeren Rohr⸗ leitungen dürften bei der jetzt herrſchenden außergewöhnlichen Kälte Rohrbrüche nicht ausbleiben. Um Unglücksfälle möglichſt zu vermeiden, richten wir an die verehrl. Einwohnerſchaft das höf⸗ liche Erſuchen, von bemerkbar wer⸗ denden Gasgerüchen das Gas⸗ und Waſſerwerk ungeſäumt zu benachrichtigen und bei Eindrin⸗ 50 des Gaſes in Wohnungen, ieſelben ſofort zu lüften und Licht und Feuer ſo lange fern zu halten, bis Abhilfe geſchaffen iſt. Mannheim, im Dezember 1890. Direction der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. 45 Chr. VBeyher. Schuppé. Städt. Gas⸗ und Waſſer⸗ werle Mannheim. Mit Rückſicht auf die jetzt zu erwartenden ſtärkeren Nacht⸗ fröſte machen wir unſere ver⸗ ehrlichen Conſumenten darauf ahee ane die Privat⸗Haupt⸗ hähne nach dem Waſſermeſſer allabendlich zu ſchließen und die davor befindlichen Ent⸗ leerungshähne zu öffnen, um ein Einfrieren der Leitungs⸗ röhren innerhalb der Gebäude zu verhüten. 90892 Ferner ſind zum Schutze gegen Einfrieren der Gas⸗ uhren und Waſſermeſſer, ſowie der Zuleitungen zu denſelben die Kellerladen geſchloſſen zu halten. Mannheim, im Novbr. 1890. Die Direetion. Chr. Beyer. Schuppé. Sekauntmaczung. Es iſt beabſichtigt, das Regu⸗ lativ für den Bezug des Waſſers aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerke einer Reviſion zu unterziehen, insbeſondere Aenderungen in den Minimaltaxen und den Waſſer⸗ meſſer⸗Miethen herbeizuführen. Eine genaue Einſchätz⸗ ung ſämmtlicher, angeſchloſſener werthe iſt dadurch zur Noth⸗ wendigkeit geworden. Nachdem wir Vertrauens⸗ männer mit der Aufnahme reſp. Einſchätzung an Ort und Stelle beauftragt haben, erſuchen wir die verehrlichen Hausbeſitzer, mit Rückſicht auf das allgemeine Intereſſe, die betreffenden Herren durch gewiſſenhafte Angaben zn unterſtützen. 91055 Mannheim, im Nov. 1890. Der Verwaltungsrath der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſer⸗ werke. Oeffentliche Verſteigerung Die Verſteigerung in Gebr. Kieſer wird morgen Freitag, den 23. und Samſtag, den 24. Jannar, jeweils Nachmittags 2 Uhr beginnend, in K 2, 16 fortgeſetzt: 1383 Es kommen insbeſondere zur Verſteigerung: Badeeinrichtungen, Porzellaneuvetten, Meſſingwaaren, Glas⸗ glocken und Schirme. Mannheim, 21. Jan. 1891. Eſchenauer, Gerichtsvollzieher, C 1, 15. Ein ſolider Mann u. pünki⸗ licher Zinszahler, wünſcht auf ein Geſchäftshaus in guter Lage 5 bis 6000 Mark als zweite Hypotheke aufzunehmen gegen gute Sicherheit. Näheres im Verlag. 876 500 Mark werden gegen Sichh. u. ptl. Zinszhl. zu leih. geſucht. 1034 Gefl. Off, unter Ziff. V. M. 1034 a. d. Exped. d. Bl. erbeten n8S„ „Montag, den 2. Februar 1891,5 Grundſtücke nach dem Mieih⸗ Gtz dem Konkurs gegen die Firma N Behanntnachung. Die Heirsthsausſteuer aus der Samuel Feuſt⸗ Stiftung betr. Aus der Samuel tung hier iſt für 1891 eine Heirathsausſteuer von M. 1714,29 Pfg. an eine Verwandte des Stif⸗ zu vergeben. Die Anſpruchs⸗ gten wollen ſich bis zum Februar 1891 unter Nach⸗ weis des Verwandtſchaftsgrades und Vorlage von Zeugniſſen über Bedürftigkeit, ſitklich religiöſen Lebenswandel nebſt Geburtszeug⸗ niß an die unterzeichnete Verrech⸗ nung wenden. 90858 Mannheim, 15. Novbr. 1890, Die Verwaltung der Samnel Feuſt⸗Stiftung, Dr. Fürſt, Rabbiner. Dankſagung. Die Marien⸗Waiſen⸗Anſtalt er⸗ hielt an Weihnachten oage 675 10 M. Hr. G. 5 R. 10 M. von Ungenannt 2 M. Fr. E. B. 5 M, Hr. Baumſtr. L. 6 M. Fr. A. Se. 30 M. Hr. Oberbgmſtr. M. 10 M. Hr. Lehrer Fr. 3 M. Fr. Dir. C. 5 M. Fr. M. K. 5 M. Hr. F. W. B. 2 M, Fr. R. 5 M. Ungenannt J. B. 5 Fr. M. K. 2 Fr. Rettl. 2 M. Hr. H. M. Fr. B. 5 M. Fr. Lilli H. 5 M. Hr. C. E. P. 5 M. Hr. Dek. Hr. Eſſ. 3 M, Fr. W. 95 R Handſchuhe. Backw. Fr. Rhdt. 6 M. Vom Dieſterweg⸗Verein durch Hrn. R. 20 M. Fr. M. Z. 3 M. Frl. M. N. 1 M. u. 4 Pr. Staucher. 185 Geh. R. B. 3 M. u. 2 Flaſchen Wein. Fr C. B. 3., 2 Fla⸗ ſchen Wein u. Backwerk. Frl. E. G. 3 M. und 2 Wein, 55 J. D. 3 M. 2 Fl. Wein, Backw., Chocolade u. Brödchen. Frl. S. L. 3 Mk., 2 Fl. Wein, 6 Pr. Strümpfe u. Backw., Frl. v. S. 3 M. u. 2 Fl. Wein. Von den Hilfsdamen: Handſchuhe, Schul⸗ ranzen, 2 Geldbörſen. Frl. L. L. 2 Kleidergeſtelle, 2 Schirmgeſtelle, 1 Bohnenſchn. Fr. Th. Eg. 4 Puppen. irma Gr. Rachfolger Papz Urb. 1 Puppe. rl. H. M. 12 8 uppe. Firma M. andtücherzeug. Firma Sp. Klei⸗ irma H. u. M. große iz v eine roße Parthie Spielball. Fr. A. in Nürnberg 25 Päckchen Backw. r. L. B. Stuhltuch. Firma Brth. Meſſer u. 6 Scheeren. Frl. E. Schw. 3 Unterröcke, 6 Pr. Stau⸗ cher u. Backw. Frl. R. 2 Kaptz. Herr P. Mhr. 1 Schattenſpiel. err J. Br. Baumverzierung. err Htz. 1 Regenſchirm. Geſell⸗ chaft Wüſte 1 Chriſtbaum. Herr Jak. M. 3 M. einer Rech⸗ nung. Von der Chriſtbeſcheerung der Concordienkirche Fr. f. aus Karlsruhe Backwerk. r. Ph. Ehm. 1 Puppe u. 1 Herd. Fane 2 Kämme. Hr. K B ebkuchen. Hr. A. L. 1 Zuckerhut. 8258 D. Baumwolle. Herren et. Stearinkerzen. Hr. Jak. L. Orangen, Schwämme, gefüllte Schächtelchen Hr. In. S. Baumſchmuck. Hr. 7 H. Schreibhefte. Fr. Klm. Aepfel u. Taſchentücher. Ungen. Taſchen⸗ tücher u. Unterjäckchen. Fr. B. 6 Fl. Wein. Fr. Kath. B. Backw. u. Handſchuhe. Frl. L. H. in Heidelberg Chocolade u Brödchen. Firma H. u. K. 1 Eimer Pflau⸗ menmus. Fr. A. R. Bretzeln. Herrn Bäcker Gr. 2 gr. Zimmt⸗ kuchen. Frl. H. Taſchentücher. Ir. Frig. Backw., Staucher, Schälchen u. Unterröcke. Firma B. u. G. 12 Teller, 12 Gläſer u. 12 lie r. Dr. K. Backw. 851 rſchl. 6 Kaptz. 15 M. 1 Kalbsbraten. Frl. E. H. Kaffee mit Mandelkränzen. Herr Ph. Bender 28 Bratwürſte. Für dieſe reichen Gaben dankt herzlich im Namen der Waiſen Der Vorſtand. Jankſagung. An Weihnachtsgaben habe ich empfangen: Für das Diako⸗ ni 8 Von Frl. E. C. 2 10., Fr. 8˙ 10., Fr. M. B. 10., Fr. C. L. 10., H. Pfr. Sch. in N. 3., Loge Carl zur Eintracht 30., v. Fr. L. C. 5 ., Fr. S. F. 10.; für das Dir. H. v. Hr. G. H. 20., v. G. O. 5., Fr. B. 10., ., v. Fr. C. L. 10., v. Loge Carl zur Eintracht 10.; flüür Arme: Von Fr. M. B. 20., Fr. M. N. 10., 825 85 L. 3., ng. 20., Fr. L. C. 5 M. Ung. für arme Kinder 10., v. H. L. für arme Kinder 3 M, v. N. N. für Kinder armer proteſt. Glaubens⸗ genoſſen 5., v. einigen Kindern im Inſt. R..50., v. Hr. Buchh. ädußere Miſſion: Von Fr. M. H. 10..; für den Guſtav⸗ Adolf⸗Verein: Von Fr. M. H. 10.; für die Kleinkin⸗ Vorſtadt: Von Fr. M. B. 50., Fr. L. E. 10., Fr. S. C. 2., Hr. Ch. L. Spielſachen und Leb⸗ kuchen, Fr. Pf. 3 Unterröcke, Stau⸗ cher und Confekt; für die Klein⸗ kinderſchule in K 2: Von Fr. L. E. 10., Hr. Ehr. L..50., durch die Poſt v. Md. 2., Frl. E. R,. 10., Fr. M. Spielſachen. Herzlichen Dank für alle dieſe Gaben! 32⁴ Mannheim, 3. Januar 1891. VVerstisgerung ev. Rettungshaus: Durch Hr. 5 durch Hr. Pfr. A. v. E. M. 16 H. Bilderbücher und Spiele; für derſchule in der Schwetzinger⸗ 8. Sette. Ferien⸗Kolonien. Die Rechnung für das Jahr 1890, in welchem untergebrach! waren: 1862 19 Mädchen in Heiligkreuzſteinach 19 Knaben in Pleutersbach 19 Mädchen in Schönau 19 Knaben in Rockenau 9 Knaben in Rappenau und 8 Mädchen in Rappenau iſt abgeſchloſſen und geprüft worden. Es betrugen: Die Einnahmen von der Sammelliſte pro 1890 8 M.„4389.27 Guthaben und Zinſen aus früheren Jahren„ 172355 5 im Ganzen M. 6062.82 Die Ausgaben: Verpflegung und Transport M. 3459.38 Gehalte der Führer„ 400.— Verſchiedenes 5 0„ 1 im Ganzen M. 4053.62 Kaſſenvorrath M. 2009.20 Auch in dieſem Jahre haben wir uns davon überzeugt, daß der Aufenthalt der Kinder in den Ferienkolonien nicht allein auf das körperliche Gedeihen, ſondern auch in nicht geringem Maße auf die geiſtige und gemüthliche Entwickelung der Kleinen einen ſehr hoch anzuſchlagenden nachhaltigen günſtigen Einfluß manhe hat. Es gereicht uns zur 6 bei dieſer Gelegenheit unſeren ge⸗ ſchätzten Mitbürgern und Gönnern, welche dur 185 freundlichen Gaben es ermöglichten, die große Wohlthat der Ferien⸗Colonien ſauch im verfloſſenen Jahre wieder einer erheblichen Anzahl von Fr. Kindern zu gutkommen laſſen zu können, unſeren herzlichſten Dank ausſprechen zu dürfen. 885 Ebenſo ſprechen wir den verehrlichen Expeditionen der hieſigen Zeitungen den beſten Dank aus für das Intereſſe, welches ſie durch unentgeltliche Aufnahme von Inſeraten unſerem Unternehmen gegen⸗ über bethätigten. Die Sammelliſten und der Rechnungsabſchluß pro 1890 liegen während 8 Tagen auf dem Rathhauſe, 2. Stock, Zimmer Nr. 1, zur gefälligen Einſicht offen. Mannheim, den 19. Januar 1891. Comitee für Ferien⸗Colonien: Nheinsche Febcbal in Mannheim, Volleinbezahltes Actieneapital 15 Milllonen Mark. Filiale in Heidelherg, Karlsruhe, Freiburg i. B. und Konstanz. Wir eröffnen laufende Bechnungen, be⸗ sorgen das Incasso von Wechseln auf das In- und Ausland und stellen Wechsel, Cheks und Ac- ereditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. Wir vermitteln den commissionsweisen An- und Verkauf von Hffecten an der Mannheimer und allen auswärtigen Börsen. Alles zu den billigsten Bedingungen. Mir führen provisionsfreie Checkrechnungen und gewähren für deren Benutzung die grösst- möglichen Vortheile und Erleichterungen. Wir übernehmen Werthpapiere aller Gat⸗ tungen zur sicheren Auf bewahrung und Ver- Waltung und sind bereit, davon die Einkassirung der fälligen Coupons, die Revision verloosbarer Merthpapiere, die Einziehung gekündigter Obliga⸗ tionen, die Leistung ausgeschriebener Einzahlungen und alles sonst Erforderliche zu besorgen. Desgleichen nehmen wir verschlossene Werthsachen in Verwahrung. Die bei uns hinterlegten Gegenstände werden in den feuerfesten Gewölben unseres Bankgebäu- des aufbewahrt, und wir übernehmen dafür die Haftbarkeit nach den gesetzlichen Bestimmungen. Die Berechnung von Gebühren ist einer Ver- einbarung vorbehalten. 84814 Einladung. Zu dem zur Feier des Allerhöchſten Geburtstag es Seiner Mazeſtät des Faiſers Wilhelm lI. Moutag, den 26. d.., Nachmittags halb 3 Uhr, im großen Saale des Sgalbaues ſtaltfindenden Jeſtakte der Realſchule, beehren wir uns, alle Freunde und Gönner der Anſtalt ergebenſt einzuladen. 1838 Mannheim, den 21. Januar 1891. Im Namen des Lehrerkollegiums: Conradi. Großer Schuhwaaren⸗Ausverkanf. O 5, 7 fleidelbergerstr. 0 5, 7. Samſtag, den 24. und Montag, den 26. Januar, von Nachmittags—5 Uhr Danlsagung Für die vielen Beweiſe inniger Theilnahme und 5 für die reichlichen Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Schweſtex, Tante und Schwägerin Tuiſe Mößner, Oberin ſagen ihren herzlichen Dank, beſonders noch dem wohl⸗ 85 löblichen Verwaltungsrath des Iſrael. Hoſpitals für ſe ine Freundlichkeit und Zuvorkommenheit. 1382 Jie krauernden Hinterbliebenen. Mannheim, den 22. Januar 1891 Avangel. proteſt. Gemeinde. Diakoniſſenhauskapelle. Freitag, 23. Jan., Abends 8 Uhr Abendgottesdienſt. Herr Stadtpfarrer Greiner. In der Synagoge. Freitag, 23. Januar, Abends 4½ ÜUhe, Samſtag, 24. Januar Morgens 9½ Uhr. Nachmittags 2 Uhr Jugendgottesdienſt mit Greiner, Stadtpfr. Schrifterklärung, — Au fordert ung. Alle, 45 lche au den Nach⸗ laß des in Heidelberg ver⸗ lebten Hauptagenten Louis Walther dahier, etwas zu bezahlen, auszuliefern oder zu fordern haben, wollen ſich ſofort bei dem unter⸗ zeichneten Erbbevollmüchtig⸗ ten melden. 803 Ludwigshafen a /Rh., am 13. Januar 1891. Detemple, Geſchäftsmaun. Vereinigte Verwaltung der iſr. Kranken⸗Unterſtützungs⸗ Vereine. Zum ehrenden Andenken eines theuren Dahingeſchiedenen em⸗ pfingen wir von„Ungenannt“ den Betrag von Mk. 100 zu Gunſten unſerer Vereine, für welche gütige Zuwendung ver⸗ bindlichſt dankt Der Vorſtand⸗ Danksagung. Für die Kleinkinderſchule im evang. Verein 8 10 ſind ei 9 c h fol⸗ gende Gaben eingegangen: Durch Frau 0 von J. K. B. 4., F. W. 1., C. L. 3 M. Von Hr. Max K. 12 Taf entücher. Hr. G. E. 6 Taſchentücher u. verſch. Cravatten. Hr. 8 K. 25 Pfd. e für Arme. Durch Hr. C. Leinhas eine Kiſte Seife für Arme von Hr. J. Oe. Durch Frau Mat Seer 55 Hr. Bäcker S 3., Fr. O 10., Hr. . Aunte An 15 nüberzieher, 25 1., Fr. 0 K. 2 M. r. . e 3 Fl. 3 5. 5 Carl Heißler von 8. 8., Fr. M. H. 10 1. 55 58 155 Kaufladen. 3., Frl. L. L. 20 M. mebß 91 125 Spielſachen, Fr. St. verſch. Kleidungsſtücke.— 0 Frau Eliſ. Stern von Fr. M. de 5 Frl. K. einen egenſcgun F. W. B. 2 M.— Durch 13 5 A. Staelin von 8 B. M 10., Hr. J. F. K. 1 Or. Alb. u„Frl. Gert., 3 M. 20 Pf.— — Generat⸗anzeiger. Audmirthſ Haftlicer Bezirköverein Mauuhei U Flir die Deckperiode 1891 11 in unſeren Sta Uungen Lit 1359 Wagenſchlag. T 2, 10 folgende Hengſte aufg 1. Harald, braun, ſchwe belgiſcher Arbeitsſchlag, 2. Hidalgo, burger, ſchwerer 2 3. Kronos, br zer, ſchwerer Wagen Anmeldungen ſi Vereins Lit. 8 1, zu machen. Krieger⸗ 13 ſchlag. nd beim Sekretariat des landwirthſchaftlichen gegen Erlegung der Decktaxe von M. 10.— Die Direktion. Verein. Zur Feier des Gethesfe Seiner Majeſtät des unſeres oberſten Kriegsh errn findet Montag, den 26. Abends 90 Uhr ein Bestbamnkett im Lokal B 6, 6(Prinz ich) ſtatt. Dienſtag, den 27. Mts., Vormittags 577. ds 1366 0 Uhr wird Kirchenpar adle mit Musik abgehalten. mermann, N 4, 11. Sammlung präcis 9 Uhr bei Kamerad Georg 9396 36 Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen beim Feſtbankett wie auch bei der Kirchenparade erſucht Der Vorſtand. Kunstverein. Hef⸗Kunſthandlung in München von einer größeren Anzahl hervorragender Werke Geöffnet von Samftag, den 24. bis 1 und von 2 bis 4 Uhr. bedeutender (Nur auf 85 Zeit.) [Separat⸗Ausſtellung der Fleiſchmann ſchen M. an täglich von 11 1367 Der Vorſtand. AEeeeeeeeeee Philharmonischer Verein. 25. Jannar, Vormittags 11½ Uhr 5 Sonntag, im Caſino⸗Saale 1884 Matinee. AiECUHEEEAHE Veloci ped- C1 MANNHEIM. Masken-Ball reunde des Clubs hö inzuführende können u b Sonntag, den 1. Februar 1891, Abends 8 Uhr in den Sälen des„Ballhauses“ wozu wir unſer verehrlichen Mitglieder nebſt Familien⸗ ange ſowie or ſchlüge für einladen. jeweils im 82 0 10 A. M. Bender 5 25 Club⸗Lokal„Alten Reichskanzler“ oder täglich bei 8„Fr. Aug. F unſerem Schriftfü rer 1 Franz Eyer, 8 5, 5 elche 80 2 ſchriftlich neftug t werden. Schluß der Kartenaus⸗ 0 85. 10 8 vond Fr. J. gabe Donnerſtag, den 29. Januar a. c. 1 8 2 15 Wide NB. Die drei ſchönſten oder originellſten Masken rämiirt. Sa 5 5 9009 5 Der Vorſtand. 3 Ae 155 Unergbschen, 2 gr. u. 9 kl. Puppen, 15 Geneg r. Hr. C. K. Spiel⸗ zeug, Hr. ar⸗ Sch. Confekt. Durch 85 au A. Heidenreich von Hr. 90 d55 Confect und Puppe, Hr. 1 und 4 Sch achteln Griſt umkerzen. Herzlichſt dankt den freundlichen Gebern Der Vorſtand. Dankſagung. Für die Kleinkinderſchule in der Neckarvorſtadt ſind noch lich eingegangen; Bei Fran R up⸗ pert von Fr. E. L. 3., 52— e G. W. 3 M. Konditor H. Confect Fr. A. K. 3., Fr. E. K. terröckchen, Fr. Dir. G. 6 M. u. 1 Pu 11 90 8 Fr. Leicht von Fr. bel 8 Fr.s Schrader 250 9 2 2 M. J. F. K. 10., T. O. 5 Paar Strümpfe u. Leb⸗ kuchen, C. S. 12 Kucßr. Wz en; 75 rn. Stäl in: Sch. Kittel, 3 15 Strümpfe Pan ſchahe 20., A. Mützen, Stau⸗ Shawks; 8 Walter: 5 12775 1515 N. vereh 5 ieſterweg⸗ Feier 20 N. 5 li Dank! annheim, 955 Jan. 1891. 81 Vorſtand. Für Eltern Ein namentlich mit den schwierigenAufgaben des Nach- hülfe-Unterrichts und mit der Vorbereitung auf Schul- und Militär-Examina seit längeren Jahren vertrauter Lehrer hat jeden Vor- oder Nachmittag in oder ausser dem Hause einige Stunden in den alten und neuen Sprachen oder andern Fächern zu besetzen. Tägliche Ueber- wachung der häuslichen Ar- beiten. Beste hiesige Refe- renzen. Günstige Bedingungen. Nüheres in der Expedition dlieses Blattes. 1352 Jur Beachtung! Habe das Boten zeſchäft von sgersheim nach Nannheim u. Wal von übernommen. Phil ivp Aufträge, Buchert ſowie kleinere Paquete werden jeden 7 698 u. Donnerſtag im ilbernen aün er 1 1, I1 ent⸗ gegengenom W Reber, Bo ſetendarlehen trage beſorgt prom 111 1n uAnd Anst Wein 13651 K Geſellſchaft Olymp. ar 1891, Abends ym 7 Uhr Sonntag, 8 Der W Maskenball in den Localitäten des Ballhauſes, wozu wir uuſere verehrl. Mitglieder, angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins höflie ſt einladen, Vorſchläge für Einzu deren Familien⸗ 1181 beliebe man jeweils an den Bereinsabenden Dienſtag und Samſtag im Lokal zum Habereck 4 No. 11 Aeſcen zu wollen. orſtand. NB. Kartenſchluß Donnerſtag, den 5. Februar 1891. Entree fr Herren M hau. Sonntag, den 25. Januar 1891, erste grosse MHasken-Redoute in den feſtlich dekorirten Sälen. Abends 8 Uhr. .50, für Damen frei. —* Maskengarderobe befindet ſich C. Hauſe. C. Kupp. Tahz-Institut J. Secdder (Schwarzes Lamm.) Sonntag, 25. Januar, Abend 8 8 Uhr Repetirſtunde. NB. Beginn des Lanoier's. Für Damen und Herren der ſeitherigen Kurſe gratis. 1339 Anmeldungen zum neuen Kurſus. Großer Mayerhof. 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Maſſovien, ſe Rudolf von Habsburg ſeine Söhne Friedrich Zollern, Nürnberg 8 Heinrich von Lichtenſtein, 5 Der alte Merenberg) Seyfried Merenberg) Herbott von Füllenſtein Ein kaiſerlicher Herold Ein Abgeſandter Ottokar von Horneck Ein Kärthner 5 8 Ein Hauptmann Ein Schweißſerſoldat Erſter Bürger Zweiter Bürger Eine Frau 5 Ein Diener Ottskars Ein Bote * 8 2— im Abonnement A. Glück und Endt. l PrimislausOttokar, König vondöhmen Herr Baſſermann. Braun von Olmütz, des Königs Kanzler Burggraf von Bertholdschenkv. Emerberg,) Ritter. ſteieriſchedſtitter Der Bürgermeiſter von Prag Eliſabeth, Margarethens Kammerfraul Ein Kammerfräulein Kunigundens Italienisch. Borſtelung Trauerſpiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer. (Regiſſeur der Vorſtellung: Der Intendant.) Perſonen: Margarethe von Oeſterreich, Wittwe ufen, ſeine . Frl..Rothenberg. Herr Bauer. Roſenberge Herr Worms. Herr Schreiner. Frl. Elling. Herr Eichrodt. 5 Herr Livermann. ine Enkelin Frau Führing. Herr Neumann. Frl. Becker. Fel. Weißinger. höſterreich. Herr Hildebrandt, Herr Stury. Herr Tietſch. Herr Strubel. Herr Moſer. Frau Jacobi. Frl. De Lank I. Herr Löſch. 5 Herr Jacobi. 5 Herr Starke. I. Herr Strubel. Abgeordnete der deutſchen Wahlverſammlung. Böhmiſche, öſterreichiſche, ſteieriſche, kärthneriſche Landes⸗ herren und Kriegsleute. E Kaſſeneröffn. /7 Uhr. Aufang? Uhr Ende nach„11 Uhr. Mittel⸗Preiſe. EadHAHAHAEAAAHMNHU Perr Gra l. 8 H err Kumpf. Herr Eckert. 8 Fran Ehrenberg. 2.Herevanghammer. Herr Peters. 5 Watzlawick. errMittelhauſer. Herr George. ———