5 Aiſte ein Dadi Iszeituns. 9n eee een an 85 VBolkszeitung.) Adennement: 50 Pfg. monatlich, Briagerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poß bez. inel. Pofauf⸗ ſchlag M..90 prs Quartal. Inſerate: Die FColonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfa. Einzel⸗Aummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfz. der Stadt Maunheim und Umgebung. annheimer Journal. (101. Jahrgang.) Amts-⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Ad „Journal Maunheim.““ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thein; Chef⸗Redakteur Julius. für den lokalen und prov. Dhen üller, arl Apfel. Kotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Druckerei, (Daß„Rannheimer Jonengl“ in Eigenthum des kafhsliſchen Hürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Rannheim. eeeeeeeee * Itt nafiszulibcralt Parteilag Morgen, Sonntag, 31. Mai, werden in Berlin die Vertraueusmänner der nationalliberalen Partei zuſammen⸗ treten, um zu den wichtigſten Tagesfragen Stellung zu nehmen und ihre Löſung im Sinne der Grundſätze der nat.⸗lib. Partei anzuſtreben. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die morgen in Berlin ſtattfindenden Berathungen keines⸗ wegs zu definitiven Beſchlüſſen, welche die Parteifreunde irgendwie binden könnten, führen werden; es wird fich vornehmlich darum handeln, eine offene Ausſprache zwiſchen den Delegirten der nat.⸗lib. Partei zu ermöͤglichen. In einem Theile der nat.⸗lib. Parteipreſſe hat ſich bereits ein lebhafter Meinungsaustauſch über den möglichen Gang der Bergthungen des Parteitages und deren wahrſchein⸗ liches Ergebniß kundgegeben, der je nach dem Temperament der publiziſtiſchen Wortführer auf dieſer Seite heftig, auf der anderen in ruhigerer Weiſe geführt wird. Wir ge⸗ ſtehen offen, daß wir der erſteren Art wenig Geſchmack abgewinnen können und daß uns überhaupt das Be⸗ ſtreben, die Delegirten von vornherein zu einer Stellung⸗ nahme zu veranlaſſen, bevor ihnen das zur Beurtheilung der einzelnen Fragen nothwendige Material vorliegt, wenig gerechtfertigt erſcheint. Es kann kein Zweifel dar⸗ über obwalten, daß ſeit dem Rücktritt des Fürſten Bismarck die Lage im Innern des Reiches eine andere geworden iſt; ſie nicht nur nach Gefühlsſtimmungen, ſondern nach Thatſachen zu beurtheilen, wird die vornehmſte Auf⸗ gabe des nationalliberalen Parteitages ſein. Werden die nationalliberalen Delegirten auf dieſe Weiſe dem neuen Regiment gegenüber Gerechtigkeit geübt und ſomit ihrer politiſchen Ueberzeugung offen Aus⸗ druck gegeben haben, ſo iſt doch anderſeits als ſelbſtyer⸗ ſtaͤndlich zu erachten, daß eine ſolche offene Ausſprache keineswegs einen Bruch mit den Regierungsgrundſätzen des Fürſten Bismarck bedeuten müßte. Die national⸗ liberale Partei würde ihre ganze glänzende Vergangenhelt verleugnen, ſte würde ſich ſelbſt aus der Reihe der vater⸗ ländiſchen Parteien ſtreichen, wenn ſie auf Grund etwelcher unbeglaubigten Zeitungsartikel ſich formell und thatſächlich vom Fürſten Bismarck losſagen wollte, wie es von mancher Seite verlangt zu werden ſcheint. Es wird immer, wie auch das Wahlglück ſeine Laune kundgeben ſollte, das glänzendſte Verdienſt der nat.⸗lib. Partei ſein und bleiben, daß ihre opferwillige Mitarbeit und thatkräftige Unter⸗ ſtützung dem erſten deutſchen Reichskanzler den geſetz⸗ lichen Ausbau des Reiches, ſehr oft gegen den Willen der anderen Parteien, ermöglicht hat. Es wäre eine bit⸗ tere Ironie auf die ganze Vergangenheit der eigenen Partei, wenn der Nationalliberalismus glaubte, den Anſichten der überwiegenden Mehrheit ſeiner Anhänger gerecht zu werden, indem er ſich vom Fürſten Bismarck losſagen wollte. Daß die nationalliberale Partei heute ebenſowenig geſchloſſen für die Wirthſchaftspolitik des ehemaligen Reichskanzlers eintreten kann, wie ſie es früher doch auch nicht vermochte, iſt natürlich; aber nicht erſt ſeit geſtern datirt innerhalb der nat.⸗lib. Partei der Grundſatz, daß ihre Anhänger in wirthſchaftlichen Fragen keinem Fraktionszwang unterworfen ſind und deßhalb wird auch die zukünftige Stellungnahme der Mitglieder der nat. lib. Partei nicht als eine Freundſchaft für oder Gegnerſchaft gegen den Fürſten Bismarck ausgelegt werden köͤnnen. Wie immer das Ergebniß der Berathungen des morgigen Parteitages ſich geſtalten möge, die Thatſache wird unter allen Umſtänden feſtgehalten werden müſſen, daß die nationalliberale Partei niemals ſich jenen Partelen beigeſellen darf, welche das höchſte Maß poli⸗ tiſcher Weisheit in der abſichtlichen Herabſetzung der unſterblichen Verdienſte des Fürſten Bismarck erblicken. Noch immer wird in manchen Zeitungen über die Vorgänge in Chile von„Inſurgenten“ einerſeits, der „Regierung“ andererſeits geſprochen. Dies iſt aber grundfalſch. In Chile hat ſich nicht etwa ein Theil des Volkes gegen die Regierung erhoben, ſondern zwiſchen dem Präſidenten Balmaceda, welcher vom Kongreß als verfaſſungswidrig zurückgewieſene Anſprüͤche perſönlicher t erhob und durchzuſetzen trachtete, und dem eben erwähnten, an Legitimität dem Präfidenten um Nichts nachſtehenden Kongreſſe haben ſich die widerſprechenden Auffaſſungen ſo zugeſpitzt, daß es zwiſchen beiden legſtimen Trägern der Staatsgewalt zum Kampfe gekommen iſt, und zwar iſt das Zeichen zur gewaltthätigen Ausfechtung des Zwieſpalts vom Präſidenten Balmaceda gegeben Seleſene And verbreitetſte Zeitung in Maunhein und Amgebnng. worden, welcher ſich der Perſonen ſeiner Gegner zu be⸗ mächtigen ſuchte. Unter dieſen Umſtänden kann man durchaus nicht von einer Revolution, ſondern nur von einem Bürgerkriege reden, und es iſt dies um ſo unan⸗ fechtbarer, als es nicht einmal um eine Erhebung etwa der Konſervativen gegen den liberalen Präſidenten, alſo um den Verſuch einer unterlegenen Partei, mit Gewalt ſtatt auf dem geſetzlichen Wege wieder in den Beſitz der Macht zu gelangen, ſich handelt, ſondern um einen Kampf für und gegen die Auslegung der beſtehenden Verfaſſung, nachdem ſich die oberſten Inſtanzen des Staates nicht friedlich über dieſelbe zu einigen vermochten. Im Lager der Kongreßpartei haben ſich Konſervative und Liberale zuſammengefunden und gerade diejenigen Ge⸗ ſellſchaftsklaſſen, welche die Träger des liberalen Gedankens zu ſein pflegen, das höhere Bürgerthum, hält weit über⸗ wiegend zur Kongreßpartei, und daß dieſer nicht weniger als zwanzig frühere Miniſter Balmaceda's, alſo unzwei⸗ felhaft Liberale, angehören. Aber ſelbſt wenn in Chile nicht ein Bürgerkrieg, ſondern eine repolutionäre Erhebung gegen eine geſetz⸗ liche Regierung ſtatthätte, ſo würde auch dann jetzt der Zeitpunkt nahe herangekommen ſein, wo die auswärtigen Mächte ſich die Frage vorlegen müſſen, ob nicht die gegen den Präſidenten in Waffen ſtehende Partei als kriegführende Macht anzuerkennen ſei. Der hierfür maß⸗ gebenden Gründe ſind es mehrere, und ſie haben für den wirklich vorhandenen Fall des Bürgerkrieges erhebliches Gewicht. Der innere Zwieſpalt hat das Land in zwei ſcharf geſchiedene Hälften getheilt: in den mineral⸗ und induſtriereichen Norden und in den weit überwiegend auf Ackerbau und Viehzucht angewieſenen Süden, eine Spaltung, welche zu einer dauernden werden könnte. Der Norden enthält überdies die durch den letzten Krieg ge⸗ wonnenen, ehemals peruaniſchen und bolivianiſchen Pro⸗ vinzen, und in dieſen Verhältniſſen liegt die Gefahr, daß, wenn die Kongreßpartei noch lange als im Aufſtand gegen die geſetzliche Regierung befindlich betrachtet und behandelt wird, die benachbarten ſüdamerikaniſchen Repu⸗ bliken, ſämmtlich alte Rivalen Chile's, ſich guf eigene Hand in der Bürgerkrieg miſchen und dadurch die Lage noch weit mehr verwickeln dürften, was Angeſichts der von den Vereinigten Staaten von Nordamerika erhobenen Anſprüche auf das Schiedsrichteramt und die Vorherr⸗ ſchaft über den amerikaniſchen Erdtheil nicht ohne Ge⸗ fahren mit ſehr umfaſſendem Hortzont wäre. In dieſelbe Richtung drängt auch der Umſtand, daß beide Theile von Chile zu den europäiſchen Staaten, namentlich Deutſch⸗ land, vielfache und lebhafte Handelsbeziehungen haben, welche, wie die thatſächlichen Verhältniſſe liegen, durch den gegenwärtigen Zuſtand weit mehr geſchädigt wer⸗ den, als wenn ein regelrechter Kriegszuſtand vor⸗ handen wäre. Der Entſchluß, die chileniſche Kongreßpartei als kriegführende Macht anzuerkennen, düͤrfte freilich insbe⸗ ſondere den europäiſchen Staaten nicht leicht fallen, ein⸗ mal aus Prinzip, dann aber auch in der Erwägung, daß bei der bekannten Eiferſucht der Regierung zu Wafhing⸗ ton gegen jede politiſche Bethätigung der europäiſchen Mächte in Amerika es dort leicht zu unerwünſchten Ent⸗ ſchließungen führen könnte, wenn ein Schritt, wie der erwähnte, zuerſt von europäiſcher Seite gethan würde. Auch wird nirgends, von Waſhington vielleicht abgeſehen, der Wunſch beſtehen, diejenige ſüdamerikaniſche Republik, welche bisher als die der ſicherſten Verhältniſſe ſich er⸗ freuende, vorgeſchrittenſte und beſtkultivirte galt, dauernd geſpalten und dadurch zur Ohnmacht verurtheilt zu ſehen. Alle dieſe Bedenken dürften aber, wenn auch nicht ſchon jetzt, ſo doch in nicht unabſehbarer Zeit hinter der Erwägung zurücktreten müſſen, daß der gegenwärtige, keiner Regel des Völkerrechts anzupaſſende und thatſäch⸗ lich auch ganz außerordentliche Verhältniſſe und Zwiſchen⸗ fälle herbeiführende Zuſtand auf die Dauer ſich kaum erträglich zeigen dürfte. Wie die Verhältniſſe liegen, iſt in der That, wenn die Dinge ſich ganz ſelbſt überlaſſen bleiben, eine lange Dauer dieſes Zuſtandes, zugleich aber auch eine fernere Verſchlimmerung und weitere Verwick⸗ lung mit ziemlicher Beſtimmtheit in Ausſicht zu nehmen. Sihzung des Bürgerausſchuſſes vom 27. Mai. (Fortſetzung ſtatt Schluß.) Eine längere und ſehr lebhafte Diskuſſion entſpann ſich über den nächſten Punkt der Tagesordnung Ausbau der Paradeplatzſtatue, für welchen Zweck der Stadtrath die Bewilligung einer nach⸗ träglichen Forderung in Höhe von 11,000 M. verlangt. Samſtag, 30. Mai 1891. Namens des Stv.⸗V. reſerirt über dieſen Gegenſtand Stv.⸗V. Stockheim. Derſelbe theilt mit, daß ſich in Folge der Saumſeligkeit des mit der Herſtellung der Modelle für die Brungenfiguren betrauten Bildhauers Hoffart in Mün⸗ chen die Fertigſtellung der Statue verzögert habe. Nach ſeinem urſprünglichen Vertrage ſeien die Geſammtkoſten für die Her⸗ ſtellung der Brunnenfiguren auf 35,000 M. veranſchlagt wor⸗ den, wovon 15,000 Mk. Hoffart erhalten ſollte, während für den Bronceguß der von Hoffart modellirten Figuren 20,000 Mark vorgeſehen war. Hoffart habe immer und immer wie⸗ der neue Vorſchüſſe verlangt und ſchließlich gefordert, daß die Summe von 35,000 M. auf 70,000 Mk. erhöht werde. Der Stadtrath habe dem Künſtler gegenüber ſeinen Standpunkt ganz energiſch gewahrt und ſchließlich zur Regelung der ganzen Angelegenheit eine Deputation nach München entſandt. Dieſe einigte ſich mit Hoffart dahin, daß er auf ſeinem urſprüng⸗ lichen Vertrage ſtehen blieb, ihm jedoch nach Fertigſtellun der Modelle eine Prämie von 6000 M. in Ausſicht geſtellt wurde. Die Kommiſſion habe ſich ſodann an einen Sachver⸗ ſtändigen, Herrn v. Miller in München, gewandt, behufs Ab⸗ gabe eines Urtheils über die bis jetzt fertig geſtellten Arbeiten des Herrn Hoffart. Herr v. Miller habe die Modelle als ganz vorzüglich be⸗ zeichnet. Betreffs der von dem Stadtrath beantragten Ueber⸗ tragung des Bronceguſſes an die königliche Erzaießerei des Herrn v. Miller in München habe der Stadtverordneten⸗ Vorſtand keinen Beſchluß gefaßt, da er erſt hören wolle, aus welchen Gründen der Stadtrath von einem Ausſchreiben der Arbeit abgeſehen habe. Herr v. Miller habe ſich zwar um die Fertigſtellung der Figuren großes Verdienſt erworben, jedoch in Geldſachen kämen aber noch andere Geſichtspunkte in Betracht. 5 5 Der Stv. Fentz und Raith ſind getzen die Bewilligung der verlangten 11,000 M. Str. Reuling iſt vom Stadtrathe mit nach München entſendet worden und berichtet über den Erfolg ſeiner Neiſe. Die Miſſion ſei keineswegs eine ſehr angenehme geweſen, denn auch im mündlichen Verkehre habe ſich Herr Hoffart als ſehr unzugänglich erwieſen. Die Deputation ſei hierauf zu Heryn v. Willer gegangen, um deſſen Anſicht über den künſt⸗ leriſchen Werth der bis dahin ausgeführten Arbeiten zu hören, ſowie um Informationen über die Perſönlichkeit des Herrn Hoffart einzuziehen. Herr v. Miller ſei dem Erſuchen der Kommiſſion auf das Bereitwilligſte nachgekommen. Er habe, nachdem er die Arbeiten in Augenſchein genommen, geäußert, daß dieſelben binfichtlich ihres künſtleriſchen Werthes das Prü⸗ dikat„ganz vorzüglich“ verdienten. Die Stadt Mannheim riskire nichts, wenn ſie die Fertigſtellung der Arbeiten Hof⸗ fart überlaſſe und von der eventuell geplanten Uebertragung derſelben an einen anderen Künſtler Abſtand nehme. Für dieſe Aeußerungen werde er(Herr v. Miller) mit ſeiner ganzen Perſon einſtehen. Sodann ſei man auf den 1 8 3 ſprechen gekommen. Herr v. Miller habe den Voranſchlag als von Grund aus vollſtändig unrichkig bezeichnet und dies auch des Näheren begründet. Die Kommiſſion habe hierguf Herr v. Miller beauftragt, ſelbſt einen Voranſchlag auszn⸗ arbeiten, was auch geſchehen ſei. Redner hat dieſen von Herrn v. Miller aufgeſtellten Voranſchlag geprüft und denſelben, ſo⸗ weit er dies als Gießer beurtheilen kann, als vollſtändig richtig befunden. Herr v. Miller habe ſich auch bereit erklärt, nach dieſem von ihm aufgeſtellten Voranſchlage, welcher außer den bisber bewilligten Mitteln, noch die vom Stadtrath jetzt geforderte Summe verlange, den Guß der Modelle zu über⸗ nehmen. Redner glaubt, die Uebertragung dieſer Arbeit aus den Gründen unbedingt befürworten zu müſſen. Erſtens ſei Herr v. Miller eine Perſönlichkeit, welche einen gewiſſen Druck auf Herrn Hoffart auszuüben im Stande ſei, ſo daß die Fertigſtellung der Modelle beſchleunigt werde, zweitens wäre ein Transport der Modelle nach Berlin oder Nürnberg ziemlich koſtſpielig und drittens müſſe der von Hrn. v. Miller geforderte Preis als ein äußerſt mäßiger bezeichnet werden, Mit Rückſicht auf dieſe drei Geſichtspunkte habe der Stadt⸗ rath beſchloſſen, von der Einholung anderer Offerten abzuſehen und Herr v. Miller die Gußarbeiten zu übertragen. Stv. Dr. Alt kann nach eingehender Prüfung die von Bildhgauer Hoffart für die Anfertigung der Modelle urſprüng⸗ lich geforderte Summe von 15,000 Mk. keineswegs als eine ſehr hobe bezeichnen. Trotzdem hätte der Künſtler die Mo⸗ delle für dieſe Summe bei einigermaßen gutem Willen und hei dex richtigen Schätzung des Momenkes, daß er zum erſten Male an eine bedeutende Aufgabe gekommen iſt, liefern können. Redner glaubt ſchließlich, um die Koſten zu ber⸗ mindern, daß es ſich empfehle, ſtatt der Bronze ein minder⸗ werthiges, aber haltbares Gußmaterial zu nehmen, da die Figuren ja nur ein dekoratives Beiwerk bildeten und nich! das Hauptwerk ſelbſt. Stv. Fröbel kann nur dann für die 11,000.ſtimmen, wenn die Garantie gegeben wird, daß nach der Fertigſtellung des Denkmals auch der Paradeplatz eine entſprechende Anlage erhält. Redner ſowohl wie Stv. Fentz halten es überhaupt für zwecklos, daß für ein Denkmal wie die Paradeplatzſtatue ſo große Aufwendungen gemacht werden. Str. Reuling bittet, an dem Bronceguß feſtzuhalten. Durch die Verwendung eines anderen Materials würden böchſtens einige Tauſend Mark erſpart und man habe dann etwas Unhaltbares. „Str. Bapp weiſt darauf bin, daß die Modelle bereits bis zur Hälfte abgeliefert ſind; eine weitere Figurengruppe werde demnächſt in die Gießerei gegeben werden können, ſo⸗ daß dann ½ der ganzen Arbeit vollendet ſei. Den Reſt werde Herr Hoffart bis Oktover fertiaſtellen können, ſodaß im nächſten Frühjahr der Ausbau der Paradeplatzſtatue vollendet ſein werde. Wenn verſchiedene Herren keine Pietät für das Denkmal beſäßen, ſo könne er dies nur damit entſchuldigen, daß dieſe Herren eben noch nicht lange in Mannheim ſeien. Das Denkmal ſei den Mannheimern lieb und werth und würden dieſe für dafſelbe gern ein Opfer bringen. Andens 251 Seite. SGeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 30. Mai. Städte würben Aeß aüfpieten, um ſöfche Monumente zu krhalten. Stv. Hirſch glaubt, daß d in der genzen A enbei Der Künſtler habe ſich t. Re che in ſeiner Vorlage rath ein Vorwurf verden könne. eſetzten Vertrauens zaß der Stadtrath n richtigen Namen ge⸗ zannt hat. Ueberhaupt hät! nes, was in der heu⸗ igen Diskuſſton mitgetheilt n ſei, in die Vorlage zehört. Stv. Dr. Alt erklärt Ainhaltharen Materials g illigeren, ader nicht die Verwendung eines dern diejenige eines unt iſt. 5p den Vorredner auf die Hoff ſche Broſchüre über das Denkmal, worauf dieſer erklärt, daß auch Hoff nichts Beſtimmtes über die Bedeutung des Denkmals habe ſagen können. 5 Stb.⸗B. Stockzeim bleibt bei ſeinem zu Anfang der Diskuſſion geäußerten Wunſch, vorerſt von noch anderen Gießereien Koſtenvoranſchläge einzufordern, ehe man die Arbeit Herru von Miller übertrage, abzuſehen. 5 Stv.⸗B. Hartmang bittet, von der Einholung weiterer Konkurrenzofferten abzuſehen und die Arbeit Herrn von Miller ſofort zu ntergeben. Nach der Ferkiaſtellung des Denkmals werde vorausſichtlich auch der Paradeplatz eine Anlage erhalten, möge dieſelbe ſich nun über den ganzen Platz oder nur über einen Tgeil deſſelben erſtrecken. Dier ſtadträthliche Antrag wird dievauf mit großer Mehr⸗ heit angenommen. Ueber den zächſten Punkt der Tagesordnung Ortsßatm für den Geinndbeiterath entipinnt ſich keine große Debatte. Auf Vorſchlag des Stp.⸗B. Difſens und nacz Nefürwortuns dieſes Antrags durch Stv. Ulm ergielt das Stalut infefern eine kleine Abänderung, als der Bezirlathierarzt zum fländigen Mitgliede des Orts⸗ gefusdbeikgratbes ernann werden ſoll, während ihn die ſtadt⸗ rütbliche Faßfung des Statuts nur zu den regelmäßigen Sitzungen des Ortsgeſundheitsrathes eingeladen wiſſen wollte. Herſtellnng der beiderſentigen Auffahrten zur wenen Neaerbrücke. is wurden hierfür 44500 M. gefordert und vom Bürger⸗ ausſchuß nach kurzer Pefürwertung durch Stv.⸗V. Hart⸗ mann debatteles bewillist. Stv.⸗Z. Hartmann theilt 0 mit, daß der Uftlich von der Zimmer ſchen Fabrik eſindliche Hraden deumüchſt zugeworſen werden würde. Stvy. Hirſch frast gn, ab es nicht möglich ißt, dem Trödlermarkt einen aubern Platz anzuweiſen. Str. Bopp bittet den Vor⸗ redner, einen folgſen auderteitigen Pratz nembaft zu machen, woran Sw. Hirſch erwidert, daß der Stadtrath und nicht dir Stabtsersrdneten Vorlagen zu machen hätten. Der leßte Punkt der Tagesordnung: AMbänberaagsvarichleg des Statuts für den Bezus 8 vtz der aus dem fädt. Waſſerwerk wird Eis auf Jreitas Nachmiktag dertagt. Stw. Hängler fragt an, 3b bei den jetzigen hohen Ge⸗ treibe⸗ und Mehlhreiſen ber Stadtrach ſchon darüber Beſchluß geſaßzt nicht vistleicht durch Auſßebung des Oktrois die minder bemüttelten Besstlerungsklaſſen wenigſtens in Etwas entlaſtet werden. Mebner unterbreitet ſchließlich dem Stadt⸗ ratte einen diesbezüglichen Antrag. Sw. B. Jörser fragt au, eb der Stadtrath, da gegen⸗ Wärtig ein des Schloßaartens zu Eiſenbazuzwecken refütt werde, Ir die Sch Anes richtigen Uebergaugs 32 f e e 140 rn ee en, Apflogen. Herr Elſenlohr habe TN 5 m ver weiſt Waffen, weiche den Sizung dom 29. Mal. Oberbergermeiſter Moll exöffnet gegen ¼ Uhr die Sizung. Ansseſend ſind 68 Mikakteder, das Kollegium iſt ſomit beſchhußfähin. Vor Giutritt in die Tages ordnung widmete der Vor⸗ den karzkich verſtorbenen etzemaltgen Bürgzerausmit⸗ aliedern Hoff aud Pietrich einen warmen Nachruf. So⸗ daum wird die Beratimng des in der letzten Sitzung uner⸗ Edigt grbltebenen fabträthlichen Antraas auf Abänbernug des Statuts für den Bezug von Waſſer alee dem ftädtiſchen Waſſerwerk in Angriff genommen. Der Stadtperordneten⸗Vorſtand hat in feinem an die Bürgeran vertheilten ge⸗ Wutkten Beibericht über die ſtadträthliche Vorlage ſolgende Abänderunganträge geſtellt: 7 Abfatz 2. Die Minimaltaxe ſei, anſtatt auf 2/, nur 55 2445 e Miethwerthe jedes angeſchloſſenen Grund⸗ R. Bon Feſtſegung einer Minimal⸗ ebenſo wie einer Maxi⸗ malgrenze in g auf die zur Berechnung zu ziehenden Mieigwerihe ſei volländig abzaſehen. Abatz 3. Bei Magazinen, Comptoiren, Läden und Weriſätten ſei der Betreffniſſes ſeitens der Ver jeweils uux ein Drittel des wirklichen Mieth⸗ Erteügniſſes wu Grund zu legen. —— ͤ—o—— Woche in Merico. VBon Paul Sinden. (Schluß.) en auch eine Freude haden, ſie ſollen e ſtarren! Bam Balcon des Jockey⸗ u kleinere und grödere Silber⸗ d nun betzinnt die Balgerei gufs Die armen Feufel nicht umſonſt in die Gubs aus werſen einige münzen in die Menge. Neue, und in unglanblichen Dimenſionen. Als ſie die fübernen J. vom Balcon berabfliegen ſebhen, äußern ſie ihre freudige Heberraſchung zunüchſt durch die den Wilden eigenthüämlichen ſchrillen, trommelfellzerreißenden Pfiffe. Dann verſtummt Alles. Man ſieht nur überall bewegte Klumpen ſich im Staube berumwälzen. Keiner gibt einen Laut von ſich. Und die Klumpen ſchieben ſich weiter, und immer duckt ſich der Eine unter den Andern; und die Poliziſten prügeln grundlos und unbarmberzig, langſam und oßne Leidenſchaft, eewohnbeitsmäßis auf die ſich im Straßenſtaub herumwäl⸗ — meuſchlichen Weſen los. Und unter dieſen befinden ch auch— es iſt unglaublich, aber wahr— wenn auch in eringer Anzahl, Weiber und Mädchen. Freilich ſind ſie auch anach. Es iſt der Abhub der wüſteſten Verkommenheit. Dieſer„Spaß! wird bis zum erſten Schlage der zehnten Stunde ununterbrochen fortgeſetzt. Vom Balkon des Elubs herab werden beſtändig die kleinen Silberſtücke in die Menge geſchleudert, und auf der Straße iſt unausgeſetzte Balgerei, von Polizeiprügel begleitet, Mitunter ſtößt die Menge ein fürchterliches Freudengekreiſch mit gellenden Pfiffen aus. Da⸗ zwiſchen bellen und winſeln die getretenen Hunde. Dann wird es wieder ganz ſtill, und man ſiegt nur ein unheimliches Wälzen von derart übereinandergeſchichteten, zerfetzten und beſchmutzten ſchwarzbraunen Kerlen und Weibern, daß alles Menſchliche windet, daß man ein Ungeheuer der Fabel⸗ welt mit Armen und Beinen, eine der rohen aztekiſchen E wieder lebendig geworden zu ſein ſcheinen, vor wa Der aufgewü und in dichten Wollen aufſteigende Staud, der das belebte zuckende Zu Abſaß 7. Die in dieſem Abſatz bezeichneten Rabatte eien nur ſolchen Konſumenten einzuräumen, welche das Waſſer zu gewerblichen Zwecken benützen. Oberbürgermeiſter Moll erklärt Namens des Stadt⸗ raths, daß derſelbe mit dieſen ſämmtlichen Abänderungsan⸗ trägen einverſtanden ſei, jedoch denjenigen ausgenommen, welche die Minimaltaxe auf 2½ pCt, ſtatt auf 2¼ pEt., wie der Stadtrath in ſeiner Vorlage beantragt, feſtgeſetzt wiſſen will. 5 5 Stv.⸗B. Diffene begrüßt die Vorlage. Dieſelbe ſei ausgearbeitet worden, um den vielfachen Beſchwerden gerecht zu werden, welche über den ſeitherigen Modus der Berechnung der Gebühren für den Bezug von Waſſer aus der ſtädtiſchen ſſerleitung laut geworden wären. Redner iſt erfreut, daß tadtrath den vom Stv.⸗V. geſtellten Abönderungsan⸗ trägen bis auf eine Ausnahme, welche aber den Cardinal⸗ punkt der ganzen Vorlage treffe, zugeſtimmt habe, erklärt je⸗ doch, daß der Sto.⸗V. auch den Abänderungsantrag, welcher die Zuſtimmung des Stadtraths nicht gefunden, aufrecht er⸗ halten müſſe. Der jetzt vom Stadtrath vorgeſchlagene Modus der Berechnung der Gebühren bedeute gegenüber den ſeittzerigen hierüber beſtehenden Beſtimmungen eine große Beſſerung. Allerdings habe der Stadtv.⸗V. nicht verkannt, daß der in dieſer ſtadträthlichen Vorlage beantragte Modus ebenfalls ſeine Mängel habe, daß derſelbe keineswegs ein einwandsfreier ſei, da nicht zu erkennen wäre, wo eigent⸗ lich der urſächliche Zuſammenhang zwiſchen Waſſerverbrauch und Methswerth ſich befinde. Der Modus habe ohne Zweifel etwas Unlogiſches an ſich. Daß der Stadtv.⸗V. ſich dennoch für dieſes Syſtem entſchieden, habe zwei Gründe, einen ſolchen negativer und einen ſolchen poſttiver Natur. Erſtens habe der Stadtv.⸗V. abſolut nichts anderes vorzuſchlagen gewußt, was beſſer geweſen wäre als der ſtadträthliche Antrag, zwei⸗ tens ſei dieſes Syſtem der Berechnung des Waſſerzinſes nach dem Miethwerthe der angeſchloſſenen Häuſer in vielen anderen Städten bereits eingeführt. Als das einfachſte Syſtem erſchien dem Stadtv.⸗V. allerdings dasjenige der Berechnung des Waſſerzinſes nach der verbrauchten Quantität Waſſer, etwas anderes ſei es aber, ob ſich dieſes Syſtem in der Praxis be⸗ währen werde. Auch habe dieſer Modus noch einen andern Nachtheil. Bei der Schaffung der Waſſerleitung habe man darauf Bedacht genommen, auch dem kleinen Mann die Be⸗ nützung derſelben zu ermöglichen und zwar zu billigeren Preiſen, während dafür der reiche Mann böhere Beträge dabgen ſollte. Dieſer Anforderung entſpreche nun jener Modus er Berechnung des Waſſerzinſes nach der verbrauchten Quan⸗ tität nicht und deßhalb habe er nicht in Betracht kommen können. Der ſtadträthliche Antrag entſpreche aber dieſer An⸗ forderung und dies bilde gerade ſeinen Hauptvorzug. Was nun die Frage der Feſtſetzung der Skala auf 2½ oder 2¾% anbelangt, ſo könne man hierüber nur dann ein vohſtändig klares Bild erhalten, wenn man berechne, welche Wirkung dieſe Prozente haben. Bei der Zugrundelegung eines Miethwerthes von 600 Mark würde nun der Waſſerpreis, da die Waſſermiethge in Wegfall kommt, bei einer Berechnung mit 2¾ pCt. 16½ M. betragen. Seither hatten die Beſitzer der Häuſer mit 600 M. Mieth⸗ werth jedoch inel,. 6M. Maſſermeſſermiethe 26 M. zu zahlen, ſodaß dier alſo eine Ermäßigung von 9½½ M. oder um 5 pCt eintritt. Der kleine Mann würde alſo das Waſſer viel billiger bekommen als ſeither. Anders Liegt die Sache aber dei den anderen Bevölkerungsklaſſen. Ein Theil der Mittelklaſſe zieht zwar ebenfalls Vortheile oder wenigſtens keine nennens⸗ werthen Nachtheile aus der Berechnung des Maſſerzinſes mit 2⅝ pet., bei den höheren Klaſſen treten jedoch die Nachtheile Har zu Tage; dort tritt eine ſehr ſtarke Mehrbelaſtung ein. Bei einem Miethwerth von 3000 M. waren früher 50 M. zu zahlen, während die künftige Miethe 82 M. betragen würde, und bei den höchſten Klaſſen würde die Waſſermiethe von den ſeitherigen 70 M. auf 165 M. geſteigert. Gerade dieſer ſchroffe Uebergang habe den Stadtpverordneten⸗Vorſtand zu der Erwägung geleitet, ob dieſer Uebergang nicht in irgend einer Weiſe gemildert werden könne und dies ſei einzig und allein durch die Herabſetzung der Skala auf 2½ pCt. herbei⸗ zuführen. würde der Preis etwas geringer geſtellt und die Diſferenz auf ein niederes Maaß berabgeſetzt. Der Stabtv.⸗Vorſtand habe keineswegs die Folgen dieſer Herab⸗ minderung verkannt und ſei ſich wohl bewußt, daß dieſe eine Menigereinnahme don 20,000 M. zur ſien haben werde. Man hoffe aber, daß ſich die Neuanſchlüſſe in der nächſten Zeit ſo mehren würden, daß dieſer Ausfall wieder gedeckt werde. Wenn nun der Stadtverordneten⸗Vorſtand beſchloſſen habe, die Skala von 2¾ pCt. auf 2½ pCt. herabzuſetzen, ſo müſſe er doch anderſeits mittheilen, daß auch erhebliche Gründe für die Beibehaltung der 2⅜ pCt. vorhanden und geltend gemacht worden ſeien. Erſtens ſei unſere Stadt ſchon mit Umlagen ſchwer belaſtet und dieſe Umlagen würden ſich vor⸗ ausſichtlich noch weiter ſteigern und zweitens hätten andere große Städte, in dem Waſſerwerke eine ganz bedeutende Einnahme, welche ſich unſere Stadt mit der Herabſetzung der Prozente verſcherzen würde. Endlich iſt der Prozentſatz in anderen Stäpten weſentlich höher. In Karlsruhe werden zwar nur 2½% erhoben, jedoch kommen dortſelbſt eine große Anzahl Extragebühren binzu. In Frankfurt und Colmar werden bis zu 4% berechnet. Was die vom Stadtrath vorgeſchlagene Minimaltaze anbelange, ſo ſei dieſelbe als unlogiſch zu be⸗ trachten. Es wäre nicht gerecht, diejenigen Häuſer, deren Miethwerth ſich nur auf 400 oder 500 M. beziffert, denſelben Waſſerzins zahlen zu laſſen, welchen die Häuſer mit 600 M. ——————————K— Gewimmel einhüllt und zu einem einzigen Ganzen zu machen ſcheint, erhöht noch die Täuſchung. Endlich iſt der erſehnte Augenblick gekommen. Es ſchlägt 10 Uhr. Der Clubdiener ſetzt den Zündfaden in Brand, und der erſte Judas explodirt. Mit fürchterlichen Kanonenſchlägen ſchießen nun die Feuergarben, die Raketen und Schwärmer, Leucktkugeln und Fröſche aus ihren Püllen, und die Glieder des Judas fliegen brennend weit umher. Auf die Beine, an denen die Silberſtücke angeklebt ſind, baben es die ſcharf⸗ ſpühenden Indianer natürlich abgeſehen, und da, wo dieſe Beine zu Boden fallen, entbrennt eine unbeſchreibliche Schlacht, die bäuchlings ausgekämpft wird. Da ſtauen ſich, im wahren Sinne des Wortes, menſchliche Hügel auf. Wie die Robben auf dem Felſenriffe, wühlt und wälzt ſich das Geſindel auf einander, unter einander, durch einander in Schmutz und Staub, keuchend und ſchwitzend, völlia abgeſtumpft gegen lebensgefährliche Quetſchungen gegen Stöße und Püffe, ledig⸗ lich erfüllt von der Begebrlichkeit nach dem blinkenden Gelde. Es ſieht ſchauderhaft aus. Es iſt ein Bild von einer Scheußlichkeit und Robheit, vor denen die wüſteſten Wild⸗ heiten des Stierkampfes giaen Und daſſelbe Schauſpiel wiederholt ſich bei dem zweiten Judas, und es ſteigert ſich bei dem berittenen dritten. Hier ereignete ſich etwas, was geradezu furchtbar wirkte. Das coloſſale Ding— man vergegenwärtige ſich Pferd und Reiter in etwa nakürlicher Größe aus Seidenpapier, ganz umwunden mit Feuerwerkskörpern— hatte früher Feuer ge⸗ fangen, als das Feuerwerk abgebrannt war. Das halbe Pferd fiel in einer lodernden Säule von wenigſtens 10 Fuß Höbe in die dichte Menge herab, und ihm ſolgte bald die andere Hälfte des Pferdes und der Judas ſelbſt. Und auf dieſe FFlammen ſtürzten ſich nun die wahnſinnigen Wilden, während ſich unter ihnen beſtändig die Feuerwerkskörper entzündeten, der feurige Regen mit ſtark ziſchendem Geräuſch unter ihnen hervorſprühte und die Kanonenſchläge mit leichtem Qualm aufblitzten. Hätten doch die Mexikaner ebenſo wenig Scheu vor dem Waſſer wie vor dem Feuer! Nichts vermochte die entfeſſelten Beſtien abzuſchrecken. zu enkrichten haben. Man belaſte dadurch die kleinen Haus⸗ beſitzer in ganz ungerechtfertigter Weiſe. Noch unannehmbarer ſei jedoch die Feſtſetzung der Maximalgrenze, die Beſtimmung, daß bei 6000 M. Miethwerth die Steigerung des Waſſer⸗ zinſes aufhören ſoll. Es ſeien abſolut keine Gründe dafür vorhanden, daß Häuſer mit einem Miethwerthe von 7000, 8000 und 10,000 Wk. in gleichem Maaße zu dem Maſſerzins herangezogen werden ſollen wie Häuſer mit 6000 M. Mieth⸗ werth. Häuſer mit 12,000 M. Miethwerth würden bei Feſt⸗ ſetzung einer Maximalgrenze von 6000 Ma ganz einfach die Hälfte geſchenkt bekommen auf Koſten der Aligemeinheit. Ein ſolches Syſtem könne nicht richtig ſein. Redner begründet ſodann die Anträge des Stadtv.⸗V., bei Magazinen, Läden u. ſ.., nur ein Drittel des Miethwerthes der Berechnung zu Grunde zu legen, während der Stadtrath die Hälfte beantragt hatte und Rabatt nur ſolchen Konſumenten einzuräumen, welche das Waſſer zu gewerblichen Zwecken benützen, während der Stadtrath vorgeſchlagen hatte, ſämmtlichen Großkonſu⸗ menten, welche über 1200 Cubikmeter Waſſer verbrauchen, Rabatt und zwar in aufſteigender Linie zu gewähren. Be⸗ züglich dieſes letzteren Antrags des Stv.⸗B. führte Redner aus, daß diejenigen Großkonſumenten, welche jetzt vielleicht 1000 Kuͤbikmeter verbraucht hatten, bei der Bewilligung der Rabatte ihren Verbrauch auf 1200 Cubikmeter ſteigern wür⸗ den, um in den Genuß der Rabatte zu gelangen, ſo daß das Waſſerwerk mehr Waſſer liefern müßte, ohne hohe Einnah⸗ men zu erzielen. Dieſer Gefahr müſſe vorgebeugt werden. Man könne dies nun zwar einfach dadurch thun, daß man die Grenze höher rücke. Hierdurch würden jedoch wieder die kleineren Gewerbetreibenden geſchädigt werden. Der Stv.⸗B. habe ſodann noch verſchiedene Wünſche gehabt, welche er je⸗ doch nicht zu Anträgen erhoben habe, jedoch dem Bürgeraus⸗ ſchuß mitgetheilt zu werden verdienten. Erſtens ſollten bei Etagenwohnungen, welche mindeſtens Monate leer ſtehen, keine Waſſermiethe für die betreffende Zeit berechnet werden und 1 ſollten die Berechnungsperioden, welche bisher drei onate betrugen, auf 12 Monate ausgedehnt werden. Redner beantragt ſchließlich, die ſtadträthliche Vorlage gutzuheißen, jedoch mit der Modification, daß der Procentſatz von 2¾ auf 2½ hexrabgeſetzt wird. 5 Str. Herſchel begründet in ausführlicher Weiſe die ſtadträthlichen Vorlagen. Der Stadtrath habe, nachdem der Stadtv.⸗V. ſeine Abänderungsanträge erhoben, natürlich Be⸗ rechnungen angeſtellt, wie ſich das finanzielle Ergebniß des Waſſerwerks bei der Annahme dieſer Abänderungsvorſchläge geſtalten werde. Die Hergbſetzung des in Anrechnung kommen⸗ den Miethswerthes bei Läden, Magazinen u. ſ. w. auf ein Drittel des wirklichen Miethwerthes ſtatt auf die Hälfte deſſelben bringen einen Einnahmeausfall von ca. 8000., welcher jedoch durch den Wegfall der Maximalgrenze, wodurch man eine Mehreinnahme von 9000 M. erziele wieder 95 glichen werde. Deßhalb habe man ſich auch mit dieſen Ab⸗ änderungsvorſchlägen des Stadtv.⸗V. einverſtanden erklären können. Aus verſchiedenen Gründen müſſe jedoch der Stadt⸗ rath auf dem Prozentſatze von 2¼ beharren. Es ſei nichts Angenehmes, eine ſolche Forderung erheben zu müſſen und der Stadtrath würde viel lieber auch dieſen An⸗ trag des Stadtv.⸗V. pure angenommen haben. Der Unterſchied ſei für den Einzelnen ſo unbedeutend, daß er kaum in Betracht kommen könne, während er für die Stadt eine Einnahme von 20,000 Mark bedeute. Bei einem Mieth⸗ werth von 500 Mark betrage der Unterſchied zwiſchen 2½ und 2¾% 10 Pfa. mongtlich, bei 1000 M. 20 Pfg., bei ö 43 Pfg., bei 3000 M. 65 Pfennis. Redner weiſt ſodann egenüber der vielfach geäußerten Behauptung, daß das aſſerwerk nicht zu einer Einnahmeguelle für die Stadt ge⸗ macht werden dürfe, ziffermäßig nach, welch hohe Einnadmen andere Städte aus ihrem Waſſerwerk erzielen. In Berlin oſſen der Stadtkaſſe außer den Zinſen und Amortiſationen ür das Anulagekapital ca. 2½ Mill. Mark als Reingewinn zu. Frankfurt hatte einen Einnahme⸗Ueberſchuß von ca. 1 Mill. Mark, wovon Zinſen und Amortiſationen zu decken find und der Reſt der Stadtkaſſe zufließe, Köln 775,000 Mk., wovon große Beträge zu Tilgungen, Zinſen und zum Erneuer⸗ ungsfond perwendet werden. Die Stadtkaſſe empfängt ſchließlich 272,000 Mk., Karlsruhe zieht aus ſeinem Waſſerwerk eine reine Einnahme von ca. 260.000 M. und das kleine Freiburg 130,000 Mk. Es werden daraus die Zinſen und Amortiſationen natürlich beſtritten. Es ſei in Betracht zu ziehen, daß der Miethwerth der Häuſer in den nächſten Jahren möglicherweiſe etwas ſinken könnte gegen den vor 6 Monaten feſtgeſtellten Mieth⸗ werth. Würde der Miethwerth nur um 10 Prozent herunter⸗ gehen, ſo bedeute dies für die Einnahmen des Waſſerwerkes eine Mindereinnahme von 20,000., alſo genau ſo viel, als das eine Viertel⸗Prozent ausmachen würde, welches der Stadtrath fordert und der Stadtverordnetenvorſtand nicht zu⸗ geben will. Man ſehe immer mit neidiſchen Blicken auf die geringeren Umlagen der Städte Karlsruhe und Freiburg, ziehe aber nicht in Betracht, wie dieſe Städte beſtrebt ſind, aus ihren ſtädtiſchen Betrieben gehörige Gewinne zu ziehen. Außer den bedentenden Neinerkrägnſſſen der genannten Städte bringen dieſelben für den Waſſerverbrauch zu ſtäßdtiſchen Zwecken entweder gar nichts, wie Berlin und wahrſcheinlich auch Freiburg, oder nur ganz minimale Beträge, wie Karlsruhe 1 Pfa. per Cubikmeter, in Aurechnung, während Manngeim im Ganzen noch eine ſtattliche Summe an die Kaſſe des Waſſer⸗ werkes für das zu ſtädtiſchen Zwecken verwendete Waſſer entrichtet, insbeſondere wenn dazu die Schulen und Ver⸗ waltungsgebäude eingerechnet werden. Es ſei ferner in Be⸗ EF———........——————.—.———.-..-.-.....' ß——————————p———— Um den Beſitz des prächtigen Hutes, des Sattels und des Laſſo entſpann ſich mitten im Feuer ein wilder Kampf. Daß da nicht ein paar Dutzend verbrannt find, iſt nur dadurch 3u erklären, daß die Maſſenbaftigkeit dieſer menſchlichen Unge⸗ heuer das Feuer erſtickt hat. Leichte Brandwunden müſſen natürlich ſehr Viele e haben, aber daraus machen ſich die Leute nicht viel. Sie laufen in die nächſte Apotheke, und wenn ſie zufällig einen gutmüthigen Apotheker finden. der ſie nicht mit Prügel hinauswirft, ſo laſſen ſie ſich irgend eine kühlende Salbe aufreiben und bekümmern ſich nicht welter darum. Der höhere oder geringere Grad der Empfänglich⸗ keit gegen körperliche Schmerzen ſoll ja ungefähr zuſammen⸗ treffen mit dem höheren oder geringeren Grade der menſch⸗ lichen Geſittung. Nur Einer hatte nach den Wahrnehmungen, die unmittelbar nach Schluß dieſer Vorſſellung gemacht werden konnten, am Rücken eine etwas ernſthaftere Brand⸗ wunde davongetragen. Dem wurde die beſte Salbe einge⸗ rieben: er erhielt fünfzehn Dollars vom Jockey⸗Club, bedankte ſich vielmals und freute ſich über das ausgezeichnete Geſchäft, das er gemacht hatte. Die Verbrennung des Judas iſt ohne Zweifel das eigen⸗ artigſte Volksſchauſpiel, das man bierzuſande ſehen kann. Es iſt zugleich das widerwärtigſte und beſchämendſte. Noch einen Schritt weiter, und wir kommen zu den feſtlichen Menſchenmarterungen zu Ebren der indianiſchen Gottheiten des Nordens. Es iſt die vollendetſte Pflanzſchule für allge⸗ meine Volksropheit. Und es wundert mich nicht, daß die jetzige Regierung, die die Stierkämpfe in der Stadt Mexies und dem Föderaldiſtrikte unterdrückt hat, auch den Beſchluß geſaßt baben ſoll, mit dieſem Judasverbrennungs⸗Unſug auf⸗ zuräumen. Man behauptet, daß in dieſem Jahre zum letzten⸗ male das Volksfeſt gefeiert worden ſei, wenigſtens in dieſer Weiſe. Auch diejenigen, die dahin wirken, daß die alten Bräuche und Sitten des Volkes pietätvoll erhalten bleiben, werden gegen die Beſeitigung dieſer öffentlichen Widerwärtig⸗ keit, die einer anderen Cultur⸗Epoche angehört, ſchwerlich etwas einzuwenden haben. MNanndenm, 30. Mak. Geueral⸗Anzeiger. kückfichtigung zu ziehen, daß dſe Unterhaltungskoſten je länger das Werk im Befriebe iſt, ſteigen müſſen; 8 ber Rohr⸗ brüche im letzten ſtrengen Winter ſind dieſe Koſten bereits über den Poranſchlag geſtiegen. Durch die Anlage eines neuen Stadttheils auf der Kuhweide wird die Verlegung des Hauptrohres vom Waſſerthurm nach dem Neckar zur Noth⸗ wendigkeit. Es ſind damit große Koſten verbunden, wie dies der Bürgerausſchuß aus der demnächſt an itn erfolgen⸗ den Vorlage erſehen werde, ferner ſei die Erweiterung des Rohrſtranas nach dem Haſengebiete zur Nothwendickeit geworden. Es ſei dies eine Anlage, welche für die Sicher⸗ heit des Hafengebiets gegen Feuersgefahr nothwendig wäre, die jedoch, trotzdem das Anlagekapital damit belaſtet wird, faſt keine Revenuen verſpreche. Infolge des Wegfalls der Minimalarenze und der Entlaßtung der geringer ſituirten Bevölkerung würden eine große Anzahl neuer Anſchlüſſe ent⸗ ſtehen, die keinen beſonderen Nutzen verſprechen, ſchon wegen der Auſchaffung und Unterhaltung der theuren Waſſermeſſer. Der Stadtrath habe ſehr gern dieſe Minimalgrenze fallen laſſen, jedoch müſſe er darauf hinweiſen, daß eine ſolche in vielen anderen Städten beſtehe; ſo hat unſere Nach⸗ barſtadt Heidelberg erſt jüngſt im neuen Waſſerſtatut die Minimalgrenze mit 20 M. aufgenommen. Als Rückvergütung für leerſtehende Wohnungen ſeien 5000 M. angenommen; ob dieſe Annahme eine richtige ſei, könne man nicht vorherſagen; die Ziffer ſei ſummariſch augenommen, könne aber auch mehr ergeben. Nedner bittet aus allen dieſen Gründen einen Prozent⸗ ſatz von 2¾ des Miethwerthes anzunehmen. (Schkuß folat.) Aus Stadt und Land. Maunbeim, 30. Mai 1891 Aus der Stadtrathsſizung vom 28. Mai 1891. (Mitgerkeilt vom Bürgermetſteramt.) 5(Schluß.) Die erſneuliche Entwickelung und Frequenz des Gro Inſtituts macht eine Vermehrung der Rün me dieſer Anſtalt zur Nothwendigkeit. Auf Anregung des Verwaltungsrathes hat der Stadtrath die Erſtellung eines Aubaues genehmiet und wird durch das Hochbauamt das Projekt mit vorgelegt. Hiernach ſoll in dem nach dem Karl-Tbeydor-Plaze gelegenen Hofe des Gr. Inſtituts ein Zgeſchoſfiger Wirthſchafksbau errichtet werden, welcher im Erdgeſchoß die Küchenräume, im 1. Obergeſchoß den Speiſeſaal und im 2. Oberſchoß drei Krankenzimmer auf⸗ nehmen ſoll. Mit Ausnahme der am Karl Theodor⸗Platz gekegenen Fagade iſt der Neubau als einfacher Putzbau be⸗ handelt, nur die Jenſtergewänder und Geſimſe ſind in Sand⸗ ſtein gedacht. 10 0 05 Mk. ird dieſer Baufwand aus eigenen Mitteln des Großh. Inſtituts beſtritten. 5 Die Offenlagefriſt für das Projekt zur neuen Planlegung der Neckargärten und des Ried⸗ feldes iſt nunmehr umlaufen und wird daher Vorlage 0 Bezirksamt zur weiteren fachgemäßen Behandlung attet. Das Bflaſter in der ſogenannten kalten SGaſſe— Lubwigsſtraße vom Schillerplatz bis zum Stadt⸗ park— iſt in einem ſolch mangelhaften Zuſtande, daß eine Berbeſferung nicht mehr länger umgangen werden kann. Mit Rückſicht auf die erſt vor Kurzem vorgenommene Kanaliſation kann eine Neupflaſterung in den erſten 1½—2 Jahren nicht dorgenommen werden, weßbalb der Stadtrath beſchließt, dorerſt eine beſtmöalichſte Ausbeſſerung vorzunehmen, wozu das Tieſbauamt Auftrag erbält. „Mit Herrn Bauunternehmer Guſtay Möbrins wurde ein Uebereinkommen getroffen, wonach dieſem zum Zwecke der Auffüllung des Jabrikgeländes des Herren Heinrich Lanz auf dem Lindenhofe die Anlage eiues Dienſtgeleiſes auf der Weftfeite des Gehweges der Bellenſtraße zwiſchen der Eichelsheimer⸗ und Windecſtraße über dieſe nach der Weſtſeite der Lindenzofſtraße bis zur Landtheilftraße geſtattel wird, und Herr Möbdring ſich zugleich verbindlich macht, nachdem die Auffüllungsarbeiten auf dem Lanzchen Anweſen vollendet fein werden, die Windeck⸗ nraße e der Bellenſtraße und der Lindenhofftraßze nach Maßaabe des Planes und der in der Natur aufgeſtellten Straße mit dem gleichen Material, wie die Lanziſche Auffüllung, anzuſchütten. Die Herfſellung von Abſtellgeleiſen beim Per⸗ ſonenbahnbof im Schloßgarten betreffend, be⸗ kichtet die noch Karlsruhe entſandte Depntation über das Ergebniß ihrer dortigen Beſprechung. Es ſſt hiernach die Anlage dieſer Abſtellgeleiſe eine im Intereſſe des Bahnbe⸗ triebes unumaängliche Notbwendigkeit; doch werden dieſe Geleiſe nicht etwa zum Rangiren benutzt, ſondern nur zum Abſtellen von Perſsnenwagen. Eine Aenderung in Beziebung auf die Anlage üderhanpt kann alſo nicht berbeigefübrt wer⸗ 8 1 vom Stadtrath Lerbreiterung der Bahnunterfübrung angt, ſo werden die Schritte zu einem befriedigenden Reſultate en. Die Weltmüden. Roman von Alfred Stelzner. Nachbruck verboten, 760 Gortſetzung.) 5 1 ine Angen flammten und er ſah wirklich ſo aus, a ob ihm das Hevnßtſein für die Verantwortlichkeit ſeiner Thgt fehlte, die er fanatiſch einem blinden Verhängniß aufhalſte. „Sie aber“, er mit heißem Athem flüſternd fort. 18 werden z„der auf mich fallen ſollte, aus⸗ öſchen und in Segen verkehren durch meine Liebe. Und wenn ich tollkübn wäre bis zum Frevelmuth— Sie find mir verfallen mit Leib und Seele und ich löſe Sie ein durch meine Liebe.“ 5 „Wahnfinniger!“ ſtammelte da Elinda außer ſich„Die „welche das Verbrechen und die Entehrung zu Genoſſen „iſt Schande!“ 5 50 „Die Liebe, deſſen Preis Sie ſind,“ widerſprach der Pole, immer noch in heißem Flüſterton und wie berauſcht,„iſt Herrlichkeit und Seelickeit, und meine Liebe iſt ſo arenzenlos, daß alle Tugenden und alle Laſter in igrem Bereiche ver⸗ ſchwinden, wie Licht und Schatten im Weltraume, und ſie iſt ſo uneigennützig, daß ich diejenige, die ich liebe aus Reich⸗ thum in Armuth ſtürzte, ohne mich ſelbſt doch um einen 2 15 5 um ſie zu beſitzen. Kann es eine größere Liebe geben?“ „Ich verabſchene Sie,“ ſtieß Elinda unter krampfhaftem Schluchzen aus. Die Schrecken der letzten Minuten lähmten ihr noch immer faſt die Zunge.„Ich verachte Sie, und nie⸗ mals werden Sie mich beſitzen, weil ich Sie nicht liebe. „Sie müſſen mich lieben!“ ſchrie Matuſchek ſo hart und ſo laut, daß Elinda erbebte wie unter einem Wuthgeſchrei. „Ich werde Sie zwingen. Aber ſelbſt wenn Sie mich nicht liebten, ſo will ich Sie doch beſitzen. Und Sie gehören mir ſchon. Denn Sie ſind zu ſtolz, um betteln zu gehen bei hochmüthigen Verwandten, und zu gut, um zu dienen. Herrſchen ſollen Sie, herrſchen, mich beherrſchen,“ rief er in . Selke. Seitens der Baukommſſſion wird eine umgarbeſtete Ge⸗ ſchäfts⸗Ordnung für die Baucontroleure(Orts⸗ baukommiſſion) vorgelegt, welche die Genehmignng des Stadt⸗ raths erhält und dem Großh. Bezirksamt zur Zuſtimmung vorzulegen iſt. Der Stadtrath beſchließt, daß am Frohnleichnams⸗ tage keine öffentlichen ſtädtiſchen Arbeiten vor⸗ genommen werden ſollen. Der Inhaber der im Hauſe 0 4 Nr. 12 befind⸗ lichen Reſtauration hat um die Erlaubniß gebeten, an den Sommerabenden auf dem gegenüber dieſer Reſtauration liegenden Zeughausplatze Tiſche und Stühle behufs Aus⸗ ſchanks von Bier ꝛc. aufſtellen zu dürfen. Dieſem Geſuche konnte jedoch nicht entſprochen werden. In dem Neubau zum allgemeinen Kranken⸗ hauſe ſollen Jalouſien angebracht und ein Operationsſaal eingerichtet werden, wozu der Stadtrath ſeine Zuſtimmung ertheilt. Die Koſten hiefür ſollen mit jenen der inneren Ein⸗ richtung dieſes Neubaues beim Bürgerausſchuſſe in Anforder⸗ ung kommen Für die ſtädtiſche Abfuhranſtalt wird die Er⸗ bauung eines größeren Schuppens zur Lagerung von Wagnerhölzern nothwendig, im Koſtenvoranſchlage von 1915 Mark. Der Aufwand wird aus Betriebsmitteln be⸗ ritten. In der Zeit vom 1. bis 11. Juni l. Js. finden in hiefiger Garniſon Uebungen des Beurlaubtenſtandes ſtatt und werden zur Einquartierung angemeldet: 91 Unteroffiziere 596 Reſerviſten und Landwehrmänner. Im Monat April 1891 wurden von der Armen⸗ anſtalt verabreicht: Wochengelder an 208 Perſonen, Mieth⸗ zinſe an 402 Perſonen, Geſchenke an 31 Perſonen. Einmalige Unterſtützungen an 14 Perſonen, Brod an 261 Perſonen, Suppe an 119 Perſonen, Schulmaterialien an 578 Schüler, an eine Anzahl Perſonen verſchiedene Bekleidungsſtücke. „Erledigung einer großen Anzahl Geſuche um Hausent⸗ wäſſerungen, Aufnahme in den badiſchen Staatsverband, Wirthſchafts⸗Conceſſionen. Beurlaubung zur Dispoſition, Aus⸗ ſtand und Nachlaß von Umlagen und Schulgeld u. ſ. w. „Hofbericht. Geſtern Vormittag gegen 11 Uhr iſt die Herzogin von Sachſen⸗Coburg⸗Gotha von Karlsruhe abgereiſt. Die Großherzogin gab derſelben das Geleite zum Haupt⸗ bahnhof, während der Großherzog durch den Empfang ver⸗ ſchiedener Perſonen bis ¼1 Uhr in Anſpruch genommen war; er empfing u..: den Landgerichtsdirektor Weizel in Mannheim, den Hofrath und Profeſſor Dr. Schöll an der Univerſität Heidelberg, den Kreisſchulrath Strüde in Heidel⸗ berg und den Direktor des Landesgefängniſſes in Freiburg, Regierungsrath Kopp. Gegen 1 Uhr begaben ſich der Groß⸗ herzog und die Großherzogin zum Empfang der Kronprin⸗ zeſſin von Schweden und Norwegen an den Hauptbahnhof, wo dieſelbe in Begleitung des Oberſtſtallmeiſters v. Holzing, welcher im Auftrag der höchſten Herrſchaften entgegen gereiſt war, pünktlich eintraf. Die Großy. Herrſchaften geleiteten die Kronprinzeſſin ſofort in offenem Wagen zum Großherzog⸗ lichen Schloß und es bezog dieſelbe die auch von der Herzogin vor Sachſen⸗Coburg⸗Gotha benützte Wohnung. Die Kron⸗ prinzeſſin iſt begleitet von dem Kammerherrn Grafen Lagardie und deſſen Gemahlin, ſowie dem Arzt Dr. Lundberg. Das Ausſehen der Kronprinzeſſin iſt ein ſehr befriedigendes. Im Laufe des Nachmittags hörte der Großherzog die Vorträge des Gezeimeraths von Regenauer und des Flügeladjutanten Hauptmanns Freiherrn voo Gagern. Hoflieferant. Der Großherzog hat dem Kaufmann Anton Hoffmann in Karlsruhe, Inhaber eines Näh⸗ maſchinengeſchäfts und einer mechaniſchen Werkſtatt, ſowie den Kaufmann Adolf Niederbühl in Raſtatt, Inhaber einer Rilitärputzeffekten⸗Jabrik, auf Anſuchen das Prädikat„Hof⸗ ieferant“ verliehen. Nachſtebende acht Kandidaten, welche ſich der im Laufe dieſes Monats auf Grund der Verordnung vom 6. Juni 1882 abgehaltenen Prüfung unterzogen haben, ſind durch Be⸗ ſchluß des Miniſteriums des Innern vom beutigen Tage als für den Amtsrevidentendienſt befähigt erklärt worden: Aktuar Wilhelm Hell von Bretten, z. Zt. in Villingen; Aktuar Jakob Renz von Eppingen, z. Zt. in Pforzheim; Aktuar Hermann Himmelhan von Walbſtadt, z. Zt. in Buchen; Aktuar Ludwig Zimmermann von Eppingen, z. Zt. in Engen: Aktuor Karl Wilhelm Eckert von Schopfheim, z. Zt. in Offenburg; Aktuar Karl Münchbach von Oeſtringen, z. Zt. in Offenburg; Aktuar Hermann Walter von Vörrach, 3. Zt. in Heidelberg; Aktuar Georg Fiſcher von Bruchſal, 3. Zt. in Bruchſal. „„Geſammternte in Baden. Nach den eingehenden Mittheilungen im ſtatiſtiſchen Jahrbuch wird die frühere amtliche Feſtſtellung im Einzelnen beſtätigt, wonach die Ge⸗ ſammternte des Großherzogthums im vergangenen Jahre durch das Zuſammentreffen einer guten Getreide⸗ mit einer guten Futterernte als die befriedigendſte ſeit dem Jahre 1865 erſcheint. Nur der Weinertrag und die Güte des Weines blieben hinter den Hoffnungen weit zurück. Immer⸗ hin war das Erträgniß der Reben in 12 von den letzten 25 Jahren ein noch geringeres; der Ertrag der Obſtbäume war in 14 Jahren ſchlechter, in 2 Jahren gleich gut und in 9 Jahren ein beſſerer. ee Leidenſchaft ihr zu Füßen taumelnd und ſhre ie umklammernd.„Und ich kann nicht länger an mich halten und die Gefühle erſticken, die über mir zuſammen⸗ lodern. Ich habe Sie umkreiſt, wie ein Trabant ſeine Sonne, in unnahbarer Ferne, in eiſigen Schranken,— doch nur, um aufzugehen endlich in ihrer Umſchlingung. Denn ich liebe Sie mit wahnfinniger Leidenſchaft— grenzenlos— namen⸗ los— ohne Schranken!“ Er war hei den letzten, mit zuckenden Athem heraus⸗ geſtoßenen Woxrten aufgeſprungen, hatte die Ueberwältiate, die ihn vergeblich zu unterbrechen geſtrebt, in ſeine Arme esglen und ſeine Lippen in wildem Kuſſe auf ihr Antlitz gepreßt. 5 Wie entgeiſtert hing Elinda in ſeinen Armen. Eine furchtbare Erſchütterung malte ſich in ihren Zügen. Ein krampfhaſtes Zucken durchbebte ihren Körper. Entſetzt fühlte ſie ſich völlig wehrlos in der ungeheuren Empfindung des Abſcheu's, die ſie übermannte. Nur wenige Augenblicke jedoch hielt es ſie wie in ſtarren, tödtlichen Krallen. Mit übermächtiger Anſtrengung raffte ſie ſich plötzlich auf, und ſtieß den Unverſchämten heftig zuröck Er ſtürzte rückwärts in die Kniee. In bethörendem Verlangen aber und zitternd vor Leiden⸗ ſchaft ſuchte er ihre Hüften zu umklammern. 5 „Verruchter!“ ſchrie da Elinda, ſich mit unſäglicher An⸗ ſtrengung losreißend.„Verlaſſen Sie mich auf der Stelle oder ich rufe um Hülfe und laſſe Sie binden von der Diener⸗ ſchaft wie ein wildes Thier!“ Mit zitternder krampfhaft ausgeſtreckter Hand deutete ſie auf die Thür. 8 Der Pole fuhr ſich mit wirrer Geberde über die Stirn und erhob ſich betroffen. Verſtört ſah er um ſich, als ob er merkte, wie ſehr er ſich vergeſſen hätte. 5 „Verzeihen Sie mir,“ ſagte er endlich mit heiſerer Stimme.„Es riß mich hin.— Sie haben nichts zu fürchten, — nichts zu fürchten,“— wiederholt er lauernd. „Nur eins noch möchte ich Ihnen ſagen.“ „Gehen Sie auf der Stelle, herrſchte Elinda funkelnden * Auszug aus der amtlichen Patentliſte. a. Anmel⸗ dungen: F. 5364. Maſchine zum Einſchneiden der Schlitze in Fenſterrahmen zur Aufnahme der Fiſchbänder. Wilbelm Iröhlich& Zivi in Mannheim. 2. 1363. Wandtafel. Johann Zimmermann, Realgymnaſiumslehrer in Mann⸗ heim, B. 11,483. Vorrichtung zum Preſſen und Einbündeln von Cigarren.(Zuſatz zum Patente Nr. 55,804.) Joſeph Broda in Mannheim.— b. Ertheilnngen: Nr. 57,569. Reſonanzboden für Klaviere. W. Mohr in Freiburg i. Br. Vom 11. November 1890 ab. Nr. 7616. Die Er⸗ Mannheim⸗Heidelberger Nebeubahn. öffnung des Betriebs der Straßenbahn HeidelbergMann⸗ heim, allerdings nur für die Strecke Heidelberg—Edingen ſteht in den allernächſten Tagen, vielleicht noch in dieſer Woche, bevor. Die Strecke von Mannheim bis Edingen ſoll am 1. Juli d. J. in Betrieb geſetzt werden. Die Badiſche Geſellſchaft zur Ueberwachung von Dampfkeſſeln hielt kürzlich dahier ihre diesjährige ordentliche General⸗Verſammlung ab, in welcher die Geſchäfts⸗ berichte abgeſtattet und ſämmtliche Anträge des Aufſichtsrathes genehmigt wurden; wir entnehmen den erſteren Folgendes: Der Vorſitzende des Aufſichtsrathes, Herr Schrader, be⸗ richtete über die allgemeine Lage der Geſellſchaft: am Schluſſe des verfloſſenen Jahres zählte dieſelbe 2498 Dampfkeſſel, welche 1530 Keſſelbeſitzern gehörten; gegenwärtig hat die Geſellſchaft 2550 Dampfkeſſel unter Controlle. Die Einnahmen detrugen 64,537., die Ausgaben 60,041.; 10,000 M. wurden aber⸗ mals in den Spezial⸗Reſervefond zurückgelegt. Der Ober⸗ ingenieur berichtete über die techniſchen Arbeiten; es wurden im Jahre 1890 vorgenommen 4455 äußere, 1036 innere Unter⸗ ſuchungen und 589 Waſſerdruckproben an ſtationären Dampf⸗ keſſeln; ſodann 726 Waſſerdruckproben und 598 Dampfproben an fahrbaren Locomobilen; 255 Conceſſionsgeſuche kamen zur Vorprüfung; mehrere Dampfmaſchinen wurden vermittelſt des Indicators und der Bremſe unterſucht. Das Budget pro 1891 wurde genehmigt und weitere 10,000 M. dem Spezial⸗Reſerve⸗ fond pro 1891 überwieſen, welcher die Höhe von 40,000 M. alsdann erreicht haben wird. Die Ergänzungswahl in den Aufſichtsrath ergab die Wiederwahl der ausgeſchiedenen Mitalieder, welcher nunmehr beſtebt aus den Herren: Schrader, Vorſitzender, Mannheim; Direktor Keßler, Mannheim; Fabrikant Di effenbacher, Mannheim; Jabrikant Dr. Weyl, Mannheim; Fabrikant Pallenberg, Mannheim; Fabrikdirektor Merz, Mannheim; Commerzien⸗ rath Dr. Carl Clemm, Waldhof; Mählenbefitzer Hilde⸗ brand, Weinbeim; Fabrikdirektor Schmidt, Ludwigs⸗ hafen; Direktor Reichard, Karlsruhe; Fabrikdirektor Bäuerle, Ettlingen; Fabrikdirektor Schätty, Offenburg; FJabrikant Adolf Mez, Freiburg und Fabrikant Otto Bally, Säckingen. Die Rechnungs⸗Reviſoren, die Herren Andreae, Engelhard und Schurr in Mannheim, wurden wieder⸗ gewählt. Die Geſellſchaft wurde bekanntlich am 6. Januar 1866 gegründet; ſomit war das Jahr 1890 das 25. ihrer Thätigkeit, was dem Herrn Vorſitzenden Veranlaſſung gab, einen Rückblick auf die Arbeiten der Geſellſchaft ſeit ihrer Gründung zu werfen. Aus dieſem Anlaſſe wurden 66 ältere Heizer und Maſchiniſten, welche über 20 Jahre lang mit Fleiß und Umſichtigkeit im gleichen Geſchäfte beſchäftigt ſind, prä⸗ mirt; die Namen derſelben wurden verleſen und gelangen demnächſt zur Veröffentlichung in den geleſenſten Blättern; jeder Prämirte erhält ein Diplom mit einem e Geldgeſchenk; hierfür wurden im Ganzen ca. 6000 M. von der Generalverſammlung dem Antrage des Auffichtsrathes gemäß, bewilligt; einer Anregung des Hrn. Schauenburg, Lahr, folgend, ſoll eine ähnliche Prämirung bon 5 zu 5 Jahren wiederholt werden. An die Generalverſammlung ſchloß ſich ein Feſteſſen im kleineren Kreiſe an, bei welchem der Vor⸗ ſitzende Herr Schrader die Reige der Toaſte mit einem Trink⸗ ſpruch auf den„vornehmſten Förderer unſerer Badiſchen In⸗ duſtrie“, Se, Königl. Hoheit den Großherzog eröffnete. Der Berein deutſcher Locomotipführer und Heizer hat am vergangenen Mittwoch und Donnerſtag in Mainz ſeine diesjährige Generalverſammlung abgehalten. Die⸗ ſelbe war aus allen Theilen Deutſchlands ſehr zahlreich be⸗ ſucht. Nach dem in der Verſammlung erſtatteten Jahresbe⸗ richte über die Thätigkeit des Vereins zählt derſelbe gegen⸗ wärtig ca. 3000 Mitglieder. In den zwei letzten Jahren wurden an die Mitglieder 41,861 Mk. 40 Pf. vertheilt. Der Antrag, bei Penſionsfällen die Auszahlung von 600 auf 700 Mark zu erhöhen, wurde abgelehnt und verbleibt es bei dem ſeitherigen Modus, ebenſo werden bei Sterbefällen für die Jolge 900 M. aushezahlt. Der Antrag, den Reſervefond auf 50,000 M. zu erhöhen, fand ebenfalls nicht die Zuſtimmung der Verſammlung. Bezüglich der Erhebung von Mitglieder⸗ beiträgen wurde beſchloſſen, von 20—30 Jahren M..80 und von ſolchen von 30—40 Jahren M..10 zu ertzeben. An die Verſammlung ſchloß ſich eine gemeinſame Fahrt nach dem Niederwald, zu welchem Zweck die Pirektion der Heſſiſchen Ludwigseiſenbahn einen Extrazug von Mainz bis nach Bingen gratis zur Verfügung ſtellt⸗. Nachklänge zur 29. Allgemeinen Deutſchen Lebrerverſammlung. Der Vortrag, welchen Herr Schul⸗ inſpektor Scherer von Worms auf der hierſelbſt ſtattgefun⸗ denen 29. Allgemeinen Deutſchen Lehrerverſammlung über das Thema:„Welche Anforderungen ſtellt unſere Zeit an die Organiſation der Volksſchule“ gehalten hat, wird im Druck erſcheinen und in der Sammlung pädagogiſcher Vorträge Auges.—„Laſſen Sie mich allein um Gotteswillen,“ flehte ſie dann wieder in herzbrechenden Lauten. Ihre Gedanken ſind verwirrt. Sie fühlt ſich wie zex⸗ malmt bis auf den tiefſten Grund ihrer Seele. Und ein krampfhaftes Schluchzen ringt ſich von ihrem Munde. „Nur noch eins,“ wiederholt Herr von Matuſchek uner⸗ bittlich.„Und dieſes eine betrifft den Basken, der ſich Ihnen in's Herz zu betteln ſucht. Ich will ihm nicht ſchmähen, aber ich weiche ihm nicht. Ich will nicht in Sie dringen, aber hören Sie mich wohl an,“ ſeine Worte klingen drohend wie eine furchtbare Mahnung und feierlich zugleich,—„was auch kommen mag und wo ich auch ſein werde auf dem Erdenrund, ich ſchwöre Ihnen, ſo wahr ich Sie zur Bettlerin gemacht um meiner Liebe willen, daß Julio Fuentes ſterden und verderben würde, ſobald Sie ſich ihm hingäben. Denken Sie daran,— Ihr Beſitz würde ihn das Leben koſten.“ Elinda hatte gewankt. Eine unheimliche Bangniß vor dem fürchterlichen Menſchen kreibt ihr alles Blut zu Herzen, und ſie ſtarrt zu ihm hin mit geiſterhaften Blicken. „Und vergeſſen Sie nicht, flüſterte er ihr zuletzt noch mit verhaltener Stimme zu,„daß Sie mein ſind und in meiner Gewalt, und daß ein Verrath auf Sie ſelbſt zurückfiele mit Schimpf und Schande. Morgen bole ich mir Beſcheid, ob Sie Vorbereitungen zur Abreiſe zu treffen gedenken.“— Noch lange, nachdem er ſie allein gelaſſen, wie der Sieger ſein Schlachtopfer, ſtarrte Elinda in ungeheurer Erſchöpfung auf die Thür, durch welche er gegangen. „Immer wieder hallten ihr jene, furchtbare Ahndung ver⸗ heißenden Worte wie Donnerrollen in der Seele, und ein 5 unentwirrter und zugleich doch mit wunderſamer Helle erleuchtender Gedanke,— daß von ibrer Liebe, ihrer räthſelhaften Liebe zu Julio die Rede geweſen war,— hob ſich wie mit tauſend Flammenzeichen und in immer neuen Geſtalten ab aus den zuſammengeballten Schrecken jener Worte, wie blendende Blitze aus dumpfdrohenden Wetterwolken. Ein Fröſteln durchruttelte ihren Körper. Dann barg ſie plötzlich auf's tiefſte erſchüttert das Antlitz in beide Hände und weinte bitterlich.———— etzung folgt.) urn; Senerat⸗Anzeiger. WMaunheim, 30,. Prar. (Helmich's Verlag in Pieleſeld fährſich ef 360) veröffent⸗ licht. Der Einzelpreis beträgt 50 Pfg. Bei dem großen Beifalle, welchen gerade dieſer Verſammlung fand, wird dieſe 1 ſſiren. Kanali rkehr. Mit Bezug auf unſeren un 1 der geſtrigen Nummer unſer 1 2 2 + tion der das Gleiche der Fall und hatte auch damals die Polizei die Abſicht, Einſprache gegen die Fortſetzung des Trambahnver⸗ kehrs zu erheben. Vom Standpunkt der Unternehmer aus kann man bei dieſer Sachlage die Einſtellung des Trambahn⸗ betriebes ſehr wohl begreifen, da bei eventuell vorkommenden Unglücksfällen die Verantwortung auf ſie fällt und ſie ſich nicht gern dem Vorwurſe ausſetzen wollen, den Brunnen erſt dann zugedeckt zu haben, nachdem das Kind bineingefallen iſt. Andererſeits kann man es jedoch dem Publikum, wenn es die Gründe der Einſtellung des Trambahnverkehrs nicht kennt und glaubt, dieſelbe ſei zu vermeiden, nicht verdenken, daß ſie dagegen öffentlich Einſprache erhebt. Wie aber in dieſem Falle die Sache liegt, war wohl die Einſtellung des Tram⸗ bahnbetriebs nicht gut zu umgehen. Uebrigens ſollen da⸗ ſelbſt die Kanaliſationsarbeiten ſo beſchleunigt werden, daß die Sperrung dieſes Straßentheils ſchon in den allernächſten Tagen ihr Ende erreicht. Der Richard Wagner⸗Berein hier veranſtaltet geute im„Scheffeleck“ unter ſeinen Mitgliedern eine Ver⸗ looſung von Eintrittskarten zu den Bühnenfeſtſpielen in Bay⸗ reuth. Die Ausſichten auf Gewinn ſind inſofern günſtige, als auf jedes ſiebente reſp. achte Mitglied eine Karte entfällt. „Tyroler Sänges⸗Geſellſchaft Stiegler. Kommen⸗ den Dienſtag, Mittwoch und Donnerſtag wird im Garten des Badner Hofes die Tyroler Toncert⸗Sänger⸗Geſellſchaft J. Stiegler aus dem Zillerthal, welche ſich zum erſten Mal in unſerer Stadt befindet, mehrere Concerte geben. Die Ge⸗ ſellſchaft beſitzt einen ausgezeichneten Ruf und die bedeutend⸗ ſten deutſchen Blätter ſprechen ſich ſehr anerkennend über die Jeiſtungsfähigleit dieſer Tyroler Sänger aus. Die Geſell⸗ ſchaft beſteht aus 4 Damen und 5 Herren, worunter ſich die vier Geſchwiſter Stiegler befinden. Unfall. Geſtern Nachmittag gerieth der ledige Tag⸗ löhner Wilhelm Schmitt in der Portland⸗Cement⸗Jabrik mit der rechten Hand in eine im Gange befindliche Cement⸗ mühle und wurden ihm hbierbei ſämmtliche Finger abgeriſſen. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. *Muthmaßliches Wetter am Sonntag, den 31. Mai. Die allgemeine Wetterlage hat ſeit geſtern keine weſentliche Aenderung erfahren, indem die Depreſſion über Großbritan⸗ nien noch immer andguert, über Finnland jedoch in der Ab⸗ nahme begriffen iſt. Ein Maximum von annähernd 765 m/ m liegt über Oberitalien, der Schweiz, ganz Deutſchland und Deutſch⸗Oeſterceich und über Südſchweden. Vom atlantiſchen Ocean ber droht zwar kein neuer Luftwirbel, dagegen hat die erwartete Wärmezunahme in Süddeutſchland neue Ge⸗ witterneigung hervorgerufen. Demgemäß iſt auch für Sonn⸗ tag und Montag mehrfach bewölktes und zu vereinzelten ge⸗ witterartigen Niederſchlägen geneigtes, im Uebrigen aber 1 15 und zeitweilig auch heiteres Wetter in Ausſicht zu nehmen. Meteorslogiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 30. Mai Morgens 7 Uhr. „Thermometer Höchſte und niederſte Tem⸗ in Celſtus peratur des verg. Tages in um Trocken Feucht Stärke Mazimum Minimum 749.8 1617.8 8 28.7.8 90 Hindſtille; 1: ſchwacher Luftzug; a; etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm: 10; Orkan Aus dem Großherijogthum. Wertbeim, 29 Mai. Nur mit knapper Noth wurden dahier zwei junge Menſchenleben(Knaben) nom Tode des Ertrinkens gerettet. Das eine Mal war es ein ſolcher des Metzgers Z. Strauß von hier, der in der Nähe ſeiner elter⸗ lichen Wohnung— vom Schwindel befallen— in die Tauder ſtürzte und te Tod gefunden hätte, wären nicht in der Nähe beſchäftigte Leute dem mit dem Tode Ringenden zu Hilfe geeilt. as andere Mal war es ein Knabe des Speng⸗ lexs Strauß, der nahe der Taubermündung in die Fluthen ſiel, aber erſt, nachdem er bereits bewußtlos geworden, den⸗ ſelben wieder entriſſen werden konnte. 8 Ittenſchwand(Fröhnd), 29. Maj. Der ledige Land⸗ wirth Konrad Kiefer, welcher ſeit langer Zeit an Fall⸗ ſucht litt, wurde auf der Einfahrt zur Tenne mit dem Ge⸗ ſichte zu Boden liegend todt aufgefunden und dürfte es ſich hier lediglich um einen Unglücksfall handeln. Wahrſcheinlich wollte Kiefer von der Tenne die ziemlich ſteile Einfahrt herabgehen, als er plötzlich ſeinen Anfall bekam und nach vorn zu Boden ſiel, worauf ſeine erheblichen Verletzungen im Geſichte ſchließen laſſen und fand er wahrſcheinlich den Erſticungstod. Der bedauernswerthe Verunglückte iſt in den 70er Jahren. Lörrach, 28. Mai. Badiſcher Bäckertag. Nach⸗ dem eine Reſolution geſaßt war, dahingehend, die Regierung zu erſuchen, ihren Einfluß auf Abfaſſung der neuen Handels⸗ derträge geltend zu machen, wurde bezüglich der Bildung von Gewerbekammern beſchloſſen, in den einzelnen Bezirken auf Unterſtützung dahingehender Beſtrebungen zu wirken. Die Behandlung der Arbeitsbuchfrage nehme ihren ſtetigen Fortgang. Der Antrag, ein einheitliches Geſchenk für Baden einzuführen, fand lebhafte Unterſtützung, aber guch Gegner⸗ ſchaft, ſo daß man von einem definitiven Beſchluſſe abſah und die Sache nur empfahl, jeder Genoſſenſchaft überlaſſend, wie ſie es damit halten wolle. Ein Antrag Ueberlingen, die Fachſchulen ſo zu geſtalten, daß die Lehrlinge auch eine mehr wiſſenſchaftliche Ausbildung erhalten können, wurde zur Sprache gebracht, aber nicht defürwortet, da, wie ein Redner ſagte, der Lehrherr nur die Pflicht babe, die Lehrlinge prak⸗ tiſch auszubilden, daß ſie in ihrem Gewerbe gut fortkämen. FJerner beſchloß man, ſich den Eingaben Württembergs und Bayerns gegen die von Seiten der Müller beabſichtigten Beſtrebungen auf Tarifänderung zu ihren Gunſten anzu⸗ ſchließen. Bei der Vorſtandswahl wurde der jetzige Vor⸗ ſtand wieder gewählt mit zwei Aenderungen. Derſelbe beſteht 3. aus Schwindt und Geiſendörfer⸗Karlsruhe, Sauter⸗ onſtanz, Schneider Mannzeim, Ditteney⸗Heidelberg, Dorner⸗Lahr, Fräulin⸗Lörrach. An die Verſammlung ſchloß ſich nach einem kurzen Frühſchoppen das Feſtmahl im „Hirſchen.“ Wfälziſch⸗Heſliſche Nachrichten. Aus der Pfalz, 28. Mai. Der Blüthenſchmuck der Bäume iſt nunmehr ac damit aus der Pracht der Segen hervorgehen könne, der ſich eben im üppigen Grün der fröhlichen Hoffnung zeigt, die heuer ſo viel verſprechend iſt als nur je, denn die Kirſchbäume, welche hier ſehr zaglreich angepflanzt werden, haben auch wiederum eine Maſſe Früchte angeſetzt, die in ihrer Entwickelung ſchon ziemlich weit vor⸗ geſchritten ſind. Die Aprikoſenzäume hängen faſt durchweg ſo voll von Früchten, daß jetzt ſchon ſchwache Aeſte ſich unter ihrer Laſt beugen. Eben ſo reichlich iſt der Früchteanſatz bei Pflaumen⸗ Zwetſchgen⸗ Birn⸗, Aepfel⸗ und Nußbäume. Die Obſtausſichten ſind alſo bis jetzt die denkbar beſten. *Mainz 29. Mai. Ein rührender Fall von der Treue eines Hundes hat ſich geſtern Morgen unterhalb der Jugel⸗ heimer Au in der Nähe von Budenßbeim ereignet. Das be⸗ ladene Schiff„Beethoven“ befand ſich auf der Reiſe nach Mannheim im Anhang eines Schürmann'ſchen Dampfers, als in der Nähe von Budenheim das etwa 3 Jahre alte Kind des Schiffmannes, welches auf dem Verdeck des Schiffes umher⸗ lief, über Bord in den Rhein fiel. Der Schiffmann ſah, wie ſein Kind in das Waſſer ſtürzte, aber in demſelben Moment war auch ſchon der Schiffshund nachgeſprungen, hatte das Kind, ehe daſſelbe in den Wellen verſchwand, erfaßt und hielt es ſo lange über Waſſer, bis der Bater in einem raſch los⸗ gemachten Nachen berbeikam und die weitere Rettung des Kindes bewirkte. Der Hund, durch die Anſtrengung erſchöpft, konnte nicht ſofort exfaßt werden und trieb rheinabwärts. Kaum hatte der Schiffmann ſein Kind an Bord gebracht, als er raſch ſeinen Kahn nach dem noch immer mit Mühe ſich über Waſſer haltenden Hunde richtete und gelang es ihm auch, das treue Thier zu retten. Gerichtszeitung. „ Mannheim, 29. Mai.(Schöffengericht.) Tüncher Jakob Boeckel Ehefrau von Schriesheim erhielt wegen Beleidigung 5 Mark Geldſtrafe.—) Dem Kauf⸗ mann Paul Kahn von Offenburg wurde ebenfalls wegen Beleidigung 50 Mark Geldſtrafe zuerkannt.— Eine Privat⸗ klage wurde durch Vergleich erledigt, in einer anderen wurde der Angeklagte freigeſprochen. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Spielplan des Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗ Theaters in Mannheim vom 30. Mai bis 9. Juni. Samstag, 30. Mai.(Ab. C Nr. 39):„Der neue Herr“. Sonntag, 31.(Ab. B Nr. 75): 1. Juni.(Ab. A Nr. 74): Diengtag, 2.(Ab. O Nr. 40):„Fra Diavolo“. Mittwoch, 3. (Ab. B Nr. 76):„Caxaleria rusticana“.(Santuza: Frau Sofie Brafnin als Gaſt)„Post festum“ Pupeufee“. Donnerstag,(Ab. 4 Nr. 75):„Der Hüttenbeſttzer“. (Elaire: Frl. Thereſe Leithner, als Debut.) Freitag. 5 (Aufgehobenes Ab. Nr. 16. Vorrecht A. Erhöhte Preiſe.) Bie Walküre“(Brünhilde: „Lohengrin“. Montag, Ein Sommernachtstraum“. 2 1 Fr. Ende⸗Andrießen als Gaſt.) Sonntag,.:„Alda“(Aida: Frau Sofie Brajnin als Gaſt.)(Ab, C Nr. 41). Montag, 8. Zum erſten Male: „Die Sonne“, Schauſpiel in 3 Akten, von Paul Lirdau. Ab. Nr. 78.) ODienſtag, 9.„Maria Stuart“(Maria: FIrln. Thereſe Leithner, als Debüt.(Ab. B Nr. 77) Aenele Aachrichten und Celegramme. Berlin, 29. Mai. Die heutige Parade der Berliner Garniſon verkfef in glänzender Weiſe, befehligt vom Corpscommandeur Meerſcheidt⸗Hülleſſem. Der Kaiſer, in Garde⸗Cuiraſſier⸗Uniform, ritt mit der Kaiſerin, welche den weißen Spencer ihres Cuiraſſter⸗Regiments trug— beide auf Rappen—, mit großem Gefolge die Front ab. Hierauf nahmen die Herrſchaften Aufſtellung unter der hiſtoriſchen Pappel; es erfolgte zweimaliger Vorbeimarſch, zuerſt in Compagnie⸗, ſodann in Regiments⸗ colonne, die Cavallerie das zweite Mal im Trabe. Der Kalſer führte beide Male die Garde⸗Cuiraſſiere an der Kaiſerin, Prinz Albrecht die erſten Garde⸗Dragoner vor⸗ bei. Nach der Parade hielt der Kaiſer eine lobende Krſtik. Die Kaiſerin ritt vom Paradeplatze fort, be⸗ gleitet von der Leibgarde, die Prinzeſſinnen folgten. Berlin, 29. Mai. Die officiöſen„Berl. Pollt. Nachr.“ bezeichnen es als ſicher, daß die Beſchlußfaſſung uͤher die Suspenſion der Getreidezölle noch nicht erfolgt ſei, aber nahe bevorſtehe, ſowie daß das Ergebniß der Beſchlußfaſſung unverzüglich ſoweit bekannt gegeben werde, um der beſtehenden Unſicherheit ein Ende zu bereiten, ſo⸗ wie den Operationen des Getreidehandels eine feſte Baſis zu ſchaffen.— Der Magiſtrat ſtimmte in ſeiner heutigen Sitzung dem geſtrigen Beſchluſſe der Stadtverordneten zu, an den Reichskanzler eine Petition wegen Aufhebung bezw. Ermäßigung der Getreidezölle zu richten.— Miniſter v. Bötticher empfing heute Nachmittag eine Abordnung des Centralraths der deutſchen Gewerbevereine. Verbands⸗ anwalt Dr. Hirſch als Sprecher erklärte, die Theuerung der Lebensmittel könne nur durch ſchleunige Suspenſion der Getreidezölle Abhilfe erfahren. Berlin, 29. Mai. Die„Kreuz⸗Zeitung“ ſchreibt: „Aus ſonſt gut unterrichteter Quelle wird uns mitgetheilt, daß der Zar Alexander III. mit dem Plane umgehe, ſeine Reſidenz nach Moskau zu verlegen. Wird das aus⸗ geführt, ſo ſtehen wir hier, wie das Jedem einleuchten wird, vor einem Schritte von der weittragendſten Bedeu⸗ tung.“— Aus Thorn meldet das„Berliner Tageblatt“: Da die ruſſiſche Poſtverwaltung die von Ausgewanderten aus Braſilien geſandten Briefe öffnet und die zur Aus⸗ wanderung anregend lautenden vernichtet oder zurück⸗ ſendet, hat nun die braſillaniſche Regierung vierzig ruſſiſche Koloniſten aus verſchiedenen Theilen des Zaren⸗ reiches auf eigene Koſten von Braſilien in ihre alte Heimath geſandt, damit dieſelben unter ihren Bekannten für die Auswanderung nach Braſilien agitiren. Die⸗ ſelben treffen in den erſten Tagen des nächſten Monats in ihren Wirkungskreiſen ein. Berlin, 29, Mai. Nach einer Zuſchrift der National⸗ Zeitung“ aus Petersburg würde Rußland hei Handels⸗ vertrags⸗Verhandlungen mit dem deutſchen Reiche zwar weſentliche Herabſetzungen der Zollſätze nicht zugeſtehen, aber auf eine Gleichſtellung der Landgrenze mit den See⸗ häfen wohl eingehen. Zur Zeit wied Gußeiſen, welches über die trockene Grenze nach Rußland importirt wird um 20 pCt. höher verzollt als der Import über See. Stein⸗ kohlen und Koks zahlen bei der Einfuhr über die weſtliche Landgrenze das Doppelte an Zoll als über die baltiſchen Häfen. Baumpwolle zahlt auf dem Landwege 15 pCt. mehr als auf dem Waſſerwege. Hier liegt der Punkt, zuo vielleicht auf ein Entgegenkommen Seitens Rußlands zu hoffen iſt. *Bremen, 29. Mai. Der Norddeutſche Lloyd wies ſeine Agenten in Europa an, den körperlichen und moraliſchen Geſundheitszuſtand aller auf Lloyddampfern nach den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika reiſenden Perſonen ein⸗ gehend zu unterſächen. Die Lloyd⸗Agenten ſollen für jeden von Amerika zurückgewieſenen Auswanderer 21 Dollars Strafe an die Rhederei zahlen. * Lemberg, 29. Mai. In Folge eines Wolkenbruchs bei Horynier mußte der Verkehr auf der Strecke Jaroslau⸗Sokal eingeſtellt werden. *Paris, 29. Mai. Der Kaiſer von Rußland hat bezüglich der ſtreitigen Grenze zwiſchen Niederländiſch⸗ und Franzöſiſch⸗Guyana folgenden Schiedsſpruch gefällt: Der Fluß Ava ſoll fragliche Grenze bilden, derart, daß das Gebiet oberhalb des Zuſammenfluſſes des Patomaboin und des Apa fortan den Niederlanden gehört. Frank⸗ reich verliert dadurch den vierten Theil ſeiner Colonie. *Amſterdam, 29. Maf. Der Beſuch des deutſchen Kaiſers in Amſterdam iſt, lt. Fr. Zig., endgiltig feſt⸗ geſtellt auf den 1. bis 3. Juli. »Mailand, 29. Mai. Angeſichts des fortdauernden Rückganges der Staatseinnahmen hält der Schatzminiſter den Ausfall weiterer 11 Millionen in denſelben fuͤr wahr⸗ ſcheinlich, ſodaß der Voranſchlag des Budgets ſtatt eines Ueberſchuſſes von fünf nunmehr wieder einen Fehlbetrag von ſechs Millionen aufweiſt, welche durch erhöhte Ein⸗ gaͤnge verſchiedener Zölle gedeckt werden ſollen. London, 29. Mai.„Contemporary Review“ veröffentlicht einen„ein italteniſcher Staatsmann“ unter⸗ zeichneten, wahrſcheinlich von Crispi verfaßten Artikel, welcher ausführt, Italien habe Frankreich wenig zu danken. Napoleons Wahn eines italieniſchen Bundes ſei durch Mazzini vereitelt worden. Der urſprüngliche Kriegsplan Italiens im Jahre 1866 ſei geweſen, an den Feſtungen vorüber gegen Wien zu marſchiren. Napoleon habe Italien gedrängt, gegen das Feſtungs⸗ viereck zu rücken. Der Tag von Cuſtozza ſei das Urtheil über dieſen franzöſiſchen Kriegsplan geweſen. Capetown, 29. Mati. Oberſt Pennefather, Be⸗ fehlshaber der engliſchen Truppen, meldet aus Manica vom 12. Mai: Die Portugieſen griffen die Engländer unter Kapitän Hayman bei Chua, ſechs engliſche Meilen weſtlich von Maſſtkeſſt, an. Nach zweiſtündigem Kampfe zogen die Portugieſen ſich zurück. Die Engländer er⸗ litten keine Verluſte. Der portugieſiſche Kommandeur Reina proklamirte den Belagerungszuſtand für Maſſtkeſſt und ordnete an, daß mit Ausnahme der geborenen Portu⸗ gieſen alle Fremden das Land zu verlaſſen hätteu. Nannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effeetenbörſe vom 29. Mai. An der heutigen Börſe notirten Brauerei Schwetzingen 50 bez. u.., Badiſche Brauerei 70 bez. Frankfurter Mittagbörſe. Jrankfurt a.., 29. Mai. Die Ultimoliqui⸗ dation iſt beendet, das Geſchäft trug heute einen ſehr ruhigen Charakter zur Schau und war nur geringe Kaufluſt wahrnehmbar. Nach kurzer Zeit bewirkten anſehnliche Ber⸗ liner Kaufordres für Bankaktien und Montanwerthe, daß ſich auf dieſen Gebieten bei lebhafterem Verkehr für die her⸗ vorragendſten Effecten ſtarke Coursbeſſerungen herausbilden konnten. Oeſtliche Bahnen waren feſt auf die Gerüchte von demnächſtiger Herabſetzung der Getreidezölle, in Schweizer Bahnen lebhafte Kaufluſt. Späterzin wurde das Geſchäft ruhiger, die Tendenz ſchwächer, namentlich als Wien für die hervorragendſten e erhebliche Abſchwächung meldete. Von Induſtrieaktien Türk. Tabak.50 pCt. ge⸗ ſtiegen. Von Montanwerthen Harpener ca. 1 pCt., Bochumer .50 pet., Gelſenkirchener.50 pCt. höher, Laura behauptet. Privatdisconto 2½—2¾ pCt. Effecten⸗Hoeietät. Oeſterr. Kreditaktien 260¾, Diskonto⸗Kommandit 150, Darmſtädter Bank 135.20, Deutſche Bank 151.80, Dresdener Bank 140.80, Banque Ottomane 113.20, Internat. Bank Berlin 100.20, Berliner Haudelsgeſellſchaft 140.50, Oeſterr.⸗ franz. Staatsbahn 237¾, Lombarden 81¾, Nordweſt 180, Prag⸗Duxer Stamm⸗Akt. 65½, Mittelmeer 99, Gotthard⸗ Aktien 146, Schweizer Central 185. Nordoſt 142.90, Union 110.20, Jura⸗Simplon 4½proc. Prior. Aet. 114.80, Sproe, Italiener 91, Zproc. Portugieſen 43.80, Ottom. Zoll⸗Oblig. 88.70, Aproc. Griechen 67.90, Nordd. Lloyd 122.75, La Veloce 64, Gelſenkirchen 157.20, Laura 124.50, 1880er Looſe 124.60, Bochumer 130, Dortmunder 67.50, Harpener 181.10, Hibernia 167.50, Alpine 78.10. Amerik. Prodnkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 29. Mai. N 2f IIag monat weien Mals Schmalz Caſſee Weizen Mels Schmalt Januar————.——„„ Februar—————.————— März——————— April—————.—„ Mai 1891————————— Juni——————.———— Juſi 108% ⁴0ÿ———.— 10⁰—dſ 60—-—— Auguſt 105²0 607tLL(——.————— Seßtember 194—— 16 25 386½ 58—— Oktober—————.————— November————.— Dezember 105½¼—— 15.———— Mai 1892 109/((—————— Schifffahrts⸗Nachrichten. Manheimer Hafen⸗Berkeyr vom 29. Mai. Schiffer ev. Kap Schiff. gommt von Ladung Etr. Hafenmeiſterei. Klotz ohenſtaufen öln Stückgüter— Kock liſabeth Rotterdam 7— Claßmann Stolzenfels 7 55—. J. Meffert Gienanth 5 1879 Hafenmeiſterei II. Hammer Ruhrort 16 Rotterdam Stückgũ er 8978 Dries Gott mit uns Biebrich Cement 4644 Daverveldt Jaegnes Adriana Antwerpen Weizen 2442 Miß Deuſch⸗A.⸗geſellſch. Rotterdam Vetroleum 19602 Böcking Badenia 2 Ruhrort Stückgüter 400⁰ Vecker Heinrich Duisburg Koplen 1860⁰ Stgab Betralea 1 Rotterdam Petroleum 17872 Dries Ruhrort 7 15 Welzen 15760 Hofmann Mannheim 28 5 Stückgüter 14570 Janz Ruhrort 21 75 35 19082 Kühnle Mannheim 39 85 Stückgüter 19401 Knobel Manngeim 11 18402 S. APage Srethchen Autwerpen 1 15756 Lichtenberg Frauenlob Köln 5 3000 Hafen meiſterei III. Braun Nuhrort 6 Rotterdam IFetreide 15048 Heppert Lerdwigshafen 2 15 114⁰ Bretzer Leiſt Heilbronn Stückgüter 1782 Stumpf— 6 Salz 991 *** Schmitt Jagſtfeld 5 1100 2 en 2 52 10³² Schmitt Emilie 7 5 1404 5 Hoffnung 7 952 Böhringer 70 edrich 5 4 1172 Klormaau hriſting 5 21ʃ2 Senftleber Lott mit uns 1 11⁴4 Bretzer Hermann 0 5 11²⁸ Hafenmeiſterei IV. Bretzel einrich Duisburg Kohlen 17100 Wilmſen derrhein 3 94 2 760⁰ Wartenberg Niederrhein is 14800 offmann Waghäuſel Ruhrort 12 110⁰⁰ erjung Bater Jahn Dutsburg Jakob Gbr. Hodk Altrip Backſteine 500 Hermann Sp Dampfziegelei? Speier 55 150 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Singen, 25 Mai 207 m.— 0,06. Rhein. Konſtanz, 28 Mai.86 m.—.00 Hüningen, 29. Mai 315 m— 011. SKehl, 39 Mai 334 m—..01. Sauterbnrs, 29 Mai.72 1— 05 Waxau, 29 Mai 493— 06. MNannbeim. gu. Mai.95 m— 0 07. Maiunz, 29 Mai 207 m— 0 06 RNubrort Nenar Kaub, 2f. Mai 292..— 0˙04. Koblenz, 29 Mat.09 m.—.06, Ksln, 99 Mai.48 m. 0,½16 Mai..94 m—.16. Mannbeim, 80 Mai.23 n—.0. Heilbronn, 30 Mai 117 m.— 08, Rheinwaſſerwärme am 30. Mai 12½ R. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..57—61 Ruſſ. Imperials Mk..60—65 20 Fr.⸗Stücke„ 16.17—21 Dollars in Gold„.16—20, Engl. Sovereigns„ 20.36—40 —— a Seneral-Angeiger. Die 1 die. bewaffne 21.Juni!s ie Natir für die vaffnete Macht Am Frieden betr. wonach die Ver⸗ gütung für verabreichte Fourgge mit einem Aufſchlag von fünf vom Hundert nach dem Durch⸗ ſchnitt der höchſten Preiſe des Kalendermonates, welcher der Lieferung vorausgegangen iſt, an dem für den Amtsbezirk maß⸗ gebenden Hauptmarktorte erfolgt, werden die für den Amtsbeziri Maunheim maßgebenden Ver⸗ Sſätze für den Manat 1891 bunt zur öͤffent⸗ Rcen Kenntniß gebracht 1. Hafer pro 100 1l0 1 16,½g M 5 Stroh ,„„„ 300 2. Merggeß den 28. Mai 1891. Großh. irksamt: Wd. 10274 Sekauntmachang. Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (145) No. 50,260. Wir bringen ur öffentlichen Kenntniß, daß die kaul⸗ und lauenſeuche im Stalle des Michgel S 855 in Laden⸗ burg erloſchen iſt. Die ſ. Zt. an⸗ geordneten Schutzmaßregeln wur⸗ den wieder aufgshoben. 10373 e den 16. Mai 1891. roßh. Wild. Stkauntmachung. Die Aufnahme von Zög⸗ lingen in die Taudſtum⸗ menanſtalt zu Gerlachs⸗ heim im Jahre 1891 detr. Auf Beginn des kommenden ——im Lauſe des Monats Vergebung von Maure rarbeit. 1 bis Montgg den 1. Juni ds. J8 Vormittag 8 11 Ühr, auf unſerem 5 O 7 Nr. 6, wo die Pläne und Bedingungen eingeſehen werden können, abzu⸗ Heit die 2 Frdn⸗ um welche Eröffnung, der die Bieter an⸗ Wen können, ſtattfindet. annheim, den 23. Mai 1891. Magher. FJahrniß⸗Ferſtei gernug. 8 155 Nachlaß der Frau „Budde Wtb. werden in 1 2 No. 1 ferner gegen Baar⸗ zahleeg verſteigert: Die uſtag, den 2. Inni, e ia 21 und Nachmit⸗ tags 2½ Uhr: Viele Feberhetlung, Matratzen, Vorhänge, Bilder unter Glas, 3 Sophas, 1 Seeretair, 1 Schreib⸗ 1 chränke Beltladen, Tiſche, khte 39 1 Waſchmange. 1 10278 A. Gros, Wagiſenrichter. Militär-Verein Maunheim. Den Kameraden, welche ſich an der Fapnenwelße des Krie er⸗ bundes Ladenburg Sonnkag, den 31. Nai betheiligen, zuͤr e daß die Abfahrt mit dem Main⸗Reckarzug Bormittags 11¹0 erfolgt. 10308 Saimkun am Bahnhof ¼11 Oktober— werden in der Taub⸗ Uhr ſtummenanſtalt zu Gerlachsheim — A n Plätze für Sbalinge ahmsfähig find körperlich e und bildungsfühige taub⸗ Kinder, welche das achte ebensjahr erse und das noch ni ktten haben. Eltern und Voem nder folcher Kinder werden aufgefordert, etwa⸗ ige Anmeldungen bei der In⸗ 78 755 der ee erlachsheim 5 auberbiſchofs⸗ heim einzureichen. Die Ortsſchulbehörden werden veranlaßt, die erſteren auf dieſes Ausſchreiben beſonders aufmerk⸗ ſam zu machen. 10271 Karlsruhe, den 183. Mai 1891. 5 Armöruſter. 981 1 Ehrenzeichen, ſowie Ver⸗ dands⸗ und Vereinsabzeichen ſind anzulegen. m zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Turn- Verein 1 Am nächſten Sonntag, 31. Mai dſs. Is. findet in Lam⸗ pertheim Naen eihe berbnnden mit Schaufurnen des dortigen Turnvereins ſtatt, Schick. wozu unſer Berein eingeladen iſt. 2. dar, nen au des 25 mers Mel duerle, arina rkel, m, wurde burch bh e e e vom Mai 1891 für berechtigt erklärt, Vermögen von dem ihres hemannes abzuſondern. Dies wird zur Kenntnißnahme RB andurch den 21. Mai 1891. Gerichtsſchreiberei des Gr. erichts. 13. Handelsretziſtereinträge. mHandelsregiſter wurde 5 .⸗ irm„Neg. 72 dbe Iim ag Vaaig in Hetee 95 in e d. Firmeninhaber Bure ard oebel hat ſeiner 8 ebel 19— Lauterbach in 8 g. S. Procura ee 13 u D.. 220 8b. Ul. Firma:„Louiſe Gent de Negle“ in Mannheim. Durch Urtheil des dieſſeitigen vom 4. April 1891 wurde Ehefrau des Genttl, 125 lene geb. er, für dellig erk 1 ermögen von ihres ab⸗ . 58 Bd. u Fiend 5 55 in Mannheim. ſen Harter, Kaufmann in u.⸗Z. 59 Firm.⸗Neg. 85. Firma! e in Mannheim. 8885 Neuberger, 1big in in 5 „Mannheim, den 25. Mai 1891. Gr. Autsgericht III. ——5 Stein. Handelsregiſtereinträge. No. 1 25,385. Zu.⸗Z. 365 Geſ.⸗ Reg. Bd. VI zur Firma„Actien⸗ Hetneat 1* Seilinduſtrie vormals Ferdinand Wolff in Mannheim wurde eingetragen: ie außerordentliche General⸗ verſammlung vom 3. Mai l. Js. at die Erböhung des Grund⸗ rapitals 195 weitere 300,000 M. — drethundert Tauſend Mark— durch Ausgabe von 300 Stück auf Namen lautende Actien beſchloſſen, mit der Beſtimmung, daß die Ausgabe dieſer neuen Actien zum erfolgt. Außerdem wurde der§ 17 der Statuten geänderk. 10320 Mannheim, den 27. Mai 1891. Gr. Amtsgericht III. Stein. — Wir laden unſere Mitglieder höfl. ein, ſich zahlreich 10 95 thekligen. Die Aßfahrt erfolgt 16 Ahr vom Bahnhof Neckarvorſtadt. Der Vorſtand. Ev. A. V. Sonntag, den 31. Nai 1891, Vortrag. Montag, den 1. Juni 1891, Gesangprobe. 0328 Wagner-Verein Samsſiag, 30. Mai 1891, Punkt 8 Uhr im„Scheffeleck“ Sentral⸗Jerſaumlung 1, Rechnungs⸗Ablage. 2. Borſtands⸗Wahl. 3. Verlssſung von Karten zu den Sühnenfeſtſpielen in Bayreuth. 10290 Der Vorſtand. Velociped-Club Spuntag, 81. Mai 1891 Ausfahrt zum Rennen nach Karlsruhe. Abfahrt per Rad Morgens 4 Uhr vom Waſſerthurm. Um zahlreiche Betheiligung erſucht 10277 Der Vorſtaud. Mannheimer Zither Club. Sonntag, 14. Inni 1891 Ausflug mit Musik nach Neuſtadt an der Haardt und Umgebung. Näheres durch Rundſchreiben. 10276 Der Worſtand. Hyy aathekengelde. vermittelt J. Neinert, I 2, 9 2 Nannhtim, 30. Weat. Flollfandesregiäer der Slabt Mannheim. Verkündete. Seiler u. Marie Wentze⸗ Mai. 25. Emil Hahmitk. Ir r, 32 ayard. 3950 i. 15 Martin. .0 r Pauli 55 355 8 Vilb. Schelldoeß, Schmied u. 4 Frz. Langewand, Maſch.⸗ 25 ilipp Rrar 18, Maler u. Marie Tra pp 25. Valentin Acker, Reſtaurgte ur u. Stephanie her. Joh. Konrad Krämer, Schreiner u. Rof er. Wolff h. f Philipp Wilhelm Henſel, Reſtaurateur u. iſabeth Sommer. Getraute. . Wilhelm Geiger, Tagl. m. Roſine Reineck. 23. Jonaz Bauer, Bürſtenmacher m. Veronika Schubnell. 23.0 Georg Thomg, Fabrikarb. m. Elifabeth Heinrich. 23. Karl Frey, Schloſſer m. Eliſabeth D nthaler. 25. Wilhelm Müller, Schneider m. Agnes Schlereth. 25. Johannes Zuber, Eigarrenmacher i. Marg. Dewald. 28. Peter Kürſeh chner, Tüncher m. Eliſabeth Freund. 23. Konrad Maier,„Trambahnkutf ſcher m 205- Weiß Fabrikarb 1. Marie Elſer. b. m. Marg. Pirrmann. Geborene. 22. Schmied Friedrich Dienſtbach e. S. Friedrich Theodor. 20. d. Schloſſer Otto Kelch e. S. Max Fee 21. d. Mechaniker Friedrich Wenger e. Luiſe Sliſe. 21. d. Kar ufmann Hermann Heinrich Müller e. S. ee 16. d. Kutſcher Georg Wohlfahrt e. T. Anna 18. d. Tagl. Friedrich Wagenknecht e⸗ T. Em Eliſabeth. 20. d. Geſchäftsagent Ernſt Weiner e. S. Robert Ernſt. 18. d. Haldlehrer Guf bap Adolf Kimmig e. S. Ferdinand Adolf. 8. d. Fabrikarb. Jgtob s Loxenz e. S. Ludwig. 20. d. Sattler Gottlobf Zeller e. T. Anna Friederike. 29. d. Fabrikarb. Jakob Ebinger e. S. Philipp Jakob Ludwig. 21. d. Schuhmache Georg Karl Jiegler e. T. Suſanna Katharine. 11„Fabrikarb. Karl Streib e. T. Anna Roſa Marig. 2 Stadtpoſthoten 0 Joſef Sherhe e. S. Oswald Joſ. 8 18. d. Tuchmacher Leopold Haße Bertha Eliſe. 25. d. Arbeiter Karl Weißerk e. T. Johanng. 23. d. Schuhmacher Georg Enge imann e. T. Marie. 22. d. Portier Andreas. Hölzer 5 T. Luiſe. 23. d. Gärtner Georg Clade e. T. Julie Magdalena. 24. Former Adolf Rohn e. T. Marie. 23.„Tagl. Chriſtof Bittlingmaier e. S. Friedrich. 10. d, cher Emanuel Süß e. S. Kontad Emanuel. dreher Franz Adam Schaich e. S. Karl. Schmied Vernhard Roth e. T. Emilie. 5 Hagennacb. Guſtap Stiſi e. S. Ro bert Joſef. „Maurer Heinrich Zimmermann e. S. Heinrich Gottlieb. ibahnwerkführer Karl Joh. Brill e. T. Lydia. ffer Philipp Jchaden e. T. Katharine Ther. Schreiner Georg Wilh. Biundo e. S. Oskar 21. d. Fug rmann Joh. Heinr. Ueberrhein e. S. Han 22. ee chmied Jakob Bleck e. T. Margaretha Gharlotte 23. d. Nüc e Schramm e. S. Chriſtian. 20. d. Tüncher Karl Berg e. T. Eliſabeth e Emma. Küfer Eduard Martin Markert e. S. Georg Otto. 15. d. Jormſtecher Franz Beckenbach e. S. Franz Waul Georg. 2¹. Schloſſer Hermann Müller S. Ernſt.“ 26. d. Tagl. Joh. Georg Ries e. S. Wilhelm. 26. d. Buchhalter Joh Friedrich wene 5 T. Alice Sofie. 27. d. Magazinier Joſef Closheim e. T. Eliſe Marie. r Hermann Schstt e. T. W nebsingenzeur Pe 125 Wiedenfeld e. T. Anng Clara Kath. Stuhlmacher Anton e. S. Karl. „Tagl. Caſimir Reichert e. eee Kaufm. Olto Streiber e. S. Leopold Karl Otto. Gipſer Johann Rittmann e. S. Rudolf Jakob. Decorationsmaler Aug. Herm. e. S. Emil Hermann. „Fabrikarb. Philipp Denzer e. iedrich Chriſtian Ludwig. b JJJJJJVVCVVVVTVVVVVV 22. 5. Schloſſer Leopold Gräuter e. T. nng Marig. 24. d. Tagl. Michgel Stenger e. T. Eva. 26. d. Maurer Philipp Rohrmann e. T. Eliſabeth Barbarg. 26. d. Tagl. Philipp Geier e. T. 2 ſppine. 25 Maſſeur Georg Rudloff e. Jgen Müller Paul Wilhelm e. T. Anna liſabeth. Mat Geſtorbene. 22. Philippine, T. d. Zollbedienſteten Rudolf Kappes, 7 M. 27 22. 525 Rarg Amalie, T. d. Poſtaſſiſtenten Friedr. Ludw. 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Nachm. 8 Uhr bibliſcher Vortrag von Herrn Pfarramtskandidat Fries. Jeder⸗ mann willkommen, Altzeihsliſche Gemeinde. Sonnkag, den 31. Mai um 10 Uhr Gottesdienſt. Gemelnde der biſch Meihadiſtenkirche U6, 28, Hinlerh. Sonntag, Nachmittags ½2—½8 Uhr Kinbesgoitesdieuft(Sonn⸗ tagsſchule) Uhr Bacdigt Zutritt Jedarntann Frei. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten widmen wir hiermit die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer lieber Bruder, Schwager und Oheim 10346 Herr Tulius Huss 85 Nachmittag nach nur kurzem Krankſein ſanft ver⸗ ſchieden iſt. 10846 Wir bitten dem Verblichenen ein freundliches An⸗ denken bewahren zu wollen. Im Namen der Familie: Dina Koch, geb. Huß Auguſte Sden, g Huß und Theodor Fügen. Ludwigshafen a. Rh., den 29. Mai 1891. Die Beerdigung findet Sonntag, Vormittags 11 Uhr vom Sterbehauſe außs ſtatt. Maunnheim, 30. Mat. Bestaurant Marg 2, 1920 MANNHEIM nächſt dem Marktplatz Al ethe 5 G 2, 1920 nächſt dem Marktplatz Neu eröffnet! Nieu eröffnet! 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Dezember 1891) fällig. Das Anlehen wird jährlich mit 1¾ des Capitalbetrages zuzüglich der erſparten Zinſen(laut Tilgungsplan auf ber Rückſeite der Obligation) getilgt und zwar werden die zur Heimzahlung ge⸗ langenden Obligationen im September eines jeden Jahres in öffentlicher Sitzung der Stadtver⸗ ordneten durch das Loos beſtimmt. Die erſte Ziehung findet im September 1892 ſtatt. Eine ſtärkere Rückzahlung iſt vorbe⸗ halten, kann jedoch nicht vor fünf Jahren, alſo nicht vor dem Jahre 1896 ſtattfinden. Die ge⸗ edder Obligationen ſind an dem der Verlooſung folgenden 31. Dezember zum Nennwerth ru 4 Bekanntmachungen erfelgen durch die in Wormz erſcheinenden Zeitungen, die Darmſtädter Zeitung, den Pfälziſchen Kurier in Ludwigshafen a. Rh., das Frankfurter Journal, die Frankfurter Zeitung und den Reichbanzeiger. Die Einlöfung dar Coupons und verlooſten Stücke erfolgt koſtenfrei bei der Stadtraſſe in Worms, der Filiale der Pfälziſchen Bank in Worms, der Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen a. Rh., ſowie bei deren Filialen in Dürkheim a. d.., Kaiſerslautern und Pirmaſeus, der Deutſchen Effeeten⸗ und Wechſel⸗Bank in Fraukfurt a. M. Das Bermögen der Stadt Wormz beziffert ſich auf Mark 12,757,575.18 und ſetzt ſich aus größerem Grundbeſttz, Bau⸗ und Lagerplätzen, Gasfabrik, Waſſerleitung ꝛc. zuſammen. Demgegenüber ſtehen die Schulden im Betrage von Mark 7,899,619.84 eiuſchließlich des neuen Anlehens, wie ſich dieſelben am 31. März 1892 ergeben werden; darunter ſind die Vorlagen für Straßenbaukoſten enthalten mit Mark 1,067,647.43, welche nach fortſchreitender Bebauung in die Stadtkaſſe wieder zurückfließen werden. Die Anlagekoſten des Gas⸗ und Waſſerwerkes von Mark 2,003,782.— werden aus den Betriebseinnahmen der betreffenden Werke verzinſt und amortiſirt. Mark 350,000.— entfprechen den kapitaliſirten Kanalbenützungsgebühren. Der Umlageausſchlag der Stadt Worms für 1891/92 beträgt 22,63 Pfennig auf die Mark Steuerkapital, was der Erhebung von 70,72% der Staatseinkommenſteuer als Gemeindeſteuer gleichbedeutend iſt. Worms, den 22. Mai 1891. Großherzogl. Bürgermeiſterei Worms. (gez.) Küchler, Oberbürgermeiſter. Die Unterzeichneten haben die obengenannte Anleihe im Betrage von Zwei Millionen Mark übernommen und bringen dieſelbe am Dienſtag den 2. Juni 1891 an der Börſe von Frankfurt a/M. zur Einführung. Voranmeldungen zum Courſe von 101,60% abzüglich 4% Stückzinſen vom Tage der Ab⸗ nahme bis 30. Juni a. d, werden von denſelben bis zum 2. Juni à. C. Vormittags 11 Uhr entgegengenommen. Die Zutheilung, deren Höhe dem Ermeſſen jeder Anmeldeſtelle überlaſſen bleibt, erfolgt ſo bald als möglich unter directer Benachrichtigung an die Zeichner. Die Abnahme der zugetheilten Stücke hat am 16. Juni a. C. zu erfolgen. 10267 Ludwigshafen a. Rh., Frankfurt a. M. und Worms, den 30. Mai 1891. Pfälziſche Bauk. 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Wittwe ohne Kinder im Alter von 30—40 Jahren mit einigem Vermögen zu verehelichen. iheres im Verlag. 1002⁴ 7 it 8 W tſtenz. Poftlazernd 2 Zimmerſtr. Jen! uller N2, 11. N2. 11. 5b nach wie vor in meinem Hauſe Zeit mein Lager in den zweiten Stock gewöhnlich ermäßigten Preiſen. Moriz Schlesin Gas- und Wasserleitungs-Artikel stets auf Lager. Mittheilung. Um irrig verbreiteten Gerüchten entgegenzutreten, mache 5 ich hiermit bekannt, daß ſich meine Wohnung und Geſchäft 2 2, 28 befinden. Baulicher Veränderungen wegen habe ich auf kurze 0 kaufe ich von jetzt an, da es mir während des Umbaues ſehr an Raum mangelt, meine ſämmtlichen Waaren zu außer⸗ Spezial-Bettengeschäft 2, 23 Mannheim 2, 23. eeee U 6, 3 Geſchäſtsverlegung U 6, 3. 1175 19 5 Wohnung und Werkſtätte befinden ſich in meinem Hauſe Lit. U 6, 3 und halte mich nach wie vor in allen in das Gebiet der Bau⸗ und Kunſtſchloſſerei einſchlägigen Arbeiten unter Zuſicherung reeller Be⸗ dienung auf's Beſte empfohlen. 10289 Maännheim, 27. 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