48 8• her nit ig⸗ 48 JJJͤõͤĩöéX7C 8 (Badiſche Volkszeitung.) In der Bofltſte eingerragen unden Nr. 2808. Abonnement: 50 Pfg. monatlich Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poß bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag N..90 pro Quarxtal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs Einzel⸗Nummern 3 Pfs. Doppel⸗Nummern 5 5fs Mannheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (101. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich fieben Nal. U I al 25 28 0 K für den Inſeratentheil: U — iger (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Naunheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Then Shef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prop. Thei Karl Apfel. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journsl“ in Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. Nr. 212.(Lelephen⸗Ar. 218.) * Nir nationalliberale Partti in der Wahlbewegung. Am Sonntag, 2. Auguſt, hat in Karlsruhe unter dem Vorſitze Sr. Exc. des Herrn Geheimraths Lamey eine Sitzung des engeren Ausſchuſſes der badiſchen nationalliberalen Partei ſtattgefunden, in welcher der anläßlich der bevorſtehenden Landtagswahlen an die Wähler zu erlaſſende Aufruf feſtgeſtellt wurde. Gegenüber der von unſeren Gegnern mit raſtloſem Eifer betriebenen Wahlagitation erſcheint nun ein lebhaftes Ein⸗ treten der Anhänger der nationalliberalen Partei in die Wahlbewegung dringend geboten. Die Grundſätze der nat.⸗lib. Partei machen es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ihr Eintreten in die Wahlagitation nichts gemein haben kann mit der Art und Weiſe, wie die Ultra⸗ montanen und ihre Verbündeten für die Wahlen Stimm⸗ ung zu machen bemüht ſind. Der lärmenden und von falſchen Vorausſetzungen ausgehenden Wahlbewegung, welche unſere Gegner in allen Gauen Badens ſchüren, wird die nationalliberale Partei, wie ſie ſtets gethan, mit den Waffen der Wahrheit und der von einer lauteren Ge⸗ ſinnung erfüllten Ueberzeugung, daß dem Volke die wahre Freiheit auch in Zukunft erhalten bleiben muß, entgegen⸗ treten. Der wüſten Aufreizung, wie ſie leider vielfach unſere Gegner in das Volk tragen, wird die nat.⸗lib. Partei die ſachliche Erörterung der für die Wohlfahrt des Landes unabweisbaren Bedürfniſſe entgegenſtellen und man wird ſchon heute mit Sicherheit hoffen dürfen, daß auch diesmal das badiſche Volk die gegen die helle Vergangenheit des Landes gerichteten Beſtrebungen durch ſein am Wahltage abzugebendes Machtwort zerſtören und ſich wie bisher in guten, wie in ſchlimmen Zeiten deſſen bewußt ſein wird, daß der namentlich von den Ultra⸗ montanen beſchrittene Weg in die Wirrniß ſelbſtſüchtiger Parteizwecke führen und das badiſche Volk der Wohl⸗ thaten einer auf Förderung des Staatswohls, auf Er⸗ haltung der bürgerlichen Eintracht und Sicherung der gegenſeitigen Duldung gerichteten Politik berauben muß. Wenn demnach die nationalliberale Partei, geſtützt auf das ihr ſeit ſo langen Jahren von Seiten der badi⸗ ſchen Wähler entgegengebrachte Vertrauen, mit Zuverſicht auf einen günſtigen Erfolg in den bevorſtehenden Wahl⸗ kampf eintritt, ſo bleibt ſie ſich deſſen bewußt, daß ſie dieſes Vertrauen in ſteter das Intereſſe der Geſammtheit wie des einzelnen Bürgers im Staate fördernder Arbeit ſich erworben, und daß ſie als eine den Volks⸗ willen vertretende und ſich auf ihn ſtlützende Partei niemals behufs Sicherung ihrer Machtſtellung zu jenen Mitteln greifen darf, durch welche die ultra⸗ montane Partei die Aenderung in der Mehrheit der Kammer zu erlangen ſucht. Eine Partei, welche— wie es die nationalliberale ſeit ſo vielen Jahren durch ihre Thaten bewieſen hat— das in ſie geſetzte Vertrauen dadurch rechtfertigt, daß ſie etwa vorhandene Gegenſätze mildert und nicht, wie es die Ultramontanen ſo meiſter⸗ haft verſtehen, neue Gegenſätze ſchafft, um aus der Zwietracht politiſches Kapital zu münzen, eine Partei, die, wie die nationalliberale, ihre Lebensaufgabe in der Zuſammenſchließung aller Kräfte im Staate zum wahren Beſten der Geſammtheit erblickt, iſt der thatkräftigſte Anwalt des Volkes. Und daß das badiſche Volk dieſe Wahrheit anerkannt hat, daß es von der Richtigkeit der von der nationalliberalen Partei ſeit Jahrzehnten vertretenen Grundſätze und ihrer ſegens⸗ reichen Wirkſamkeit durchdrungen iſt, das hat es wieder⸗ holt an der Wahlurne bewieſen, und dieſe Ueber⸗ zeugung werden die Wähler auch in dem bevorſtehen⸗ den Wahlkampfe neuerdings zum klaren Ausdruck bringen! —— *Jalikaniſche Politik. Zu den auf jeder ultramontanen Verſammlung ſtändig wiederkehrenden Verhandlungsgegenſtänden gehört die Erörterung über die Wiederherſtellung der weltlichen Herrſchaft des Papſtthums und die Maſſe der Beſucher ſolcher Verſammlungen nimmt ebenſo regelmäßig die hierauf bezügliche Reſolution an, ohne ſich über die Tragweite ihres Beſchluſſes und ſeine Unvereinbarkeit mit den thatſächlichen territorialen Verhältniſſen klar zu ſein. In jüngſter Zeit verſucht man nun von vatikaniſcher Seite in ziemlich geräuſch⸗ voller Weiſe auf die Wiederherſtellung der weltlichen Papſtherrſchaft hinzuarbeiten; einige Artikel der erwieſener⸗ Selkſenke And berbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebnng. maßen vom Vatikan beeinflußten großen ultramontanen Blätter laſſen die Endziele der päpſtlichen Politik in ſo unzweideutiger Weiſe erkennen, daß es thöricht wäre, ihre Bedeutung zu unterſchätzen. Wir haben wiederholt, geſtützt auf aktenmäßiges Material, die Gefährlichkeit dieſer vatikaniſchen Politik gekennzeichnet und uns hierdurch die Gegnerſchaft der ultramontanen und der ihr geſinn⸗ ungsverwandten Preſſe zugezogen. Da dürfte es denn doch nicht unintereſſant ſein, feſtzuſtellen, daß ſchließ⸗ lich die immer klarer in die Erſcheinung tretende, den Weltfrieden bedrohende vatikaniſche Politik an einer Stelle auf entſchiedenen Widerſtand ſtößt und die ihr gebührende Beleuchtung findet, an der ſonſt eine zartfühlende Rück⸗ ſichtnahme auf die Wünſche der ultramontanen Preßorgane üblich iſt. Die demokratiſche„Frankfurter Zeitung“ kommt nunmehr auch zur Erkenntuß der Gefährlichkeit der auf die Wiederherſtellung der weltlichen Papſtherr⸗ ſchaft abzielenden vatikaniſchen Politik, die ſie folgender⸗ maßen kennzeichnet:„Es wird augenblicklich vom Vatikan mit aller Entſchiedenheit und Kraft ein nicht auf die Preſſe beſchränkter Krieg gegen den Dreibund und ſeine Politik geführt und es iſt dazu auf der ganzen Linie mobiliſirt worden. Immer ſchärfer wurden die Angriffe und immer heftiger die anſcheinend von Wohlwollen und Erbarmen mit dem italieniſchen Volk diktirten Darlegungen über ſeine wirthſchaftlichen Leiden. Es bedurfte keines beſonders feinen Ohres, um aus ihnen den Kehrreim herauszuhören: Für Dich gibt es kein Heil, denn außerhalb jenes mörderiſchen Bundes, den man einen Bund des Friedens nennt, der aber in der That zum Kriege führt, Dich aber noch vor dem Ausbruch eines ſolchen an den Bettelſtab bringt!“ So urtheilt ein demo⸗ kratiſches Blatt über die Politik des Vatikans! Wir verkennen zwar nicht, daß die in Deutſchland er⸗ ſcheinenden ultramontanen Blätter ihrer Abneigung gegen die von vatikaniſchen Zeitungen offen proklamirte Kriegs⸗ politik Ausdruck geben, doch können hiefür nurtaktiſche Gründe maßgebend ſein, da ſie andernfalls nicht für die Wiederherſtellung der weltlichen Papſtherrſchaft, die doch auch nur auf blutigem Wege zu erreichen iſt, eintreten dürften. Die vom Vatikan eingeſchlagene und durch ihr gleichzeitiges Auftreten in allen vom Vatikan abhängigen Preßorganen genügend gekennzeichnete Kriegspolitik, die unabläſſig gegen den Dreibund hetzt und ſchürt und in Italien die Maſſen zur Revolution unmittelbar zu entflammen ſucht, erheiſcht die geſpannteſte Aufmerkſam⸗ keit der Völker, die nicht gewillt ſind, ſich in einen Krieg hetzen zu laſſen, deſſen einziger Zweck die Erfüllung vatika⸗ niſcher Herrſchaftsgelüſte iſt. Gewiß kommt dieſe vatika⸗ niſche Politik unſerer heimiſchen ultramontanen Preſſe ungelegen, das hindert aber nicht, daß ſie thatſächlich exiſtirt und nur durch die Kraft und Macht des den Frieden verbürgenden Dreibundes noch nicht zu einer Gefahr für den Weltfrieden anwachſen konnte. Politiſche Ueberſicht. Mannbeim, 5. Auguſt, Vorm. Das Organ der konſervativen Partei gefällt ſich immer in der Rolle der gekränkten Unſchuld, wenn darauf hingewieſen wird, wie ſehr gehäſſig ſeine Ausdrucksweiſe ſeit Jahresfriſt geworden iſt. In ſeiner Nummer 178 vom 3. Auguſt veröffentlicht nun das leitende Organ der Konſervativen folgendes: Man laſſe die Nationalliberalen ruhig weiter kläf fen; man kann ihnen dies Vergnügen ſchon gönnen. Wie ſagt doch Göthe: Es will der Spitz aus unſerm Stall Uns immerfort begleiten, Doch ſeines Bellens lauter Schall Beweiſt nur, daß wir reiten. Wir hätten wahrlich nicht geglaubt, daß, um im Stile der„Landpoſt“ zu reden, das konſervative Organ bereits ſo ſehr„auf den Hund“ gekommen iſt! Die Chicagoer Ausſtellungs⸗Kommiſſion wurde geſtern Mittag halb 1 Uhr in Berlin von dem Staatsſecretär Bötticher in Gegenwart des amerikaniſchen Geſandten Phelps und des Unterſtaatsſekretärs Rottenburg empfangen. Der Miniſter begrüßte die Kommiſſion, er ſprach ſeine Freude über die Ankunft derſelben und die Zuverſicht aus, daß die Vertretung Deutſchlands auf der Ausſtellung eine würdige ſein und dadurch die ſtets freundſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands zu den Ver. Staaten weiterhin gefeſtigt werden. Das Kommiſſionsmitglied Butterworth dankte und verſicherte, die Zuſa ge Deutſchlands Mittwoch, 5. Auguſt 1891. habe in Amerika große Befriedigung her⸗ vorgerufen. Er ſei überzeugt, daß die Ausſtellung dazu beitragen werde, das Band zwiſchen allen Nationen feſter zu knüpfen. Alsdann wurde die Kommiſſion vom Reichskanzler empfangen. Nachmittags fanden weitere Beſprechungen der Kommiſſion mit dem Reichskommiſſar Wermuth ſtatt über die Form, in welcher die Verhandlungen ſich bewegen ſollen. Dem Diner bei dem amerikaniſchen Geſandten Phelps wohnten Reichskanzler Caprivi, Miniſter Bötticher und die Geheimräthe Rottenburg und Wermuth bei. Der Reichskanzler führte Miß Phelps, die einzige anweſende Dame, zu Tiſche. Mit Bezug auf die Chicagoer Welt⸗ ausſtellung wird mitgetheilt, daß während der Dauer der Ausſtellung die Arbeitergeſetze, welche den Eintritt aus⸗ ländiſcher Arbeiter ohne Kontrakt nach den Unionsſtaaten verbieten, in Bezug auf Ausſteller und deren Angeſtellte würden ſuspendirt werden. Die Nachricht, daß der preußiſche Eiſenbahn⸗ miniſter Thielen einen Verſuch mit dem Zonentarif machen wolle, beſtaͤtigt ſich nicht. Offtzioͤs wird dazu geſchrieben:„Trotz der ſehr detaillirten Angaben iſt die Nachricht falſch. Vom Zonentarif, im Sinne der für einen ſolchen betriebenen Agitation, iſt keine Rede. Er⸗ wogen wird jedoch, wie der Vorortsverkehr anders zu geſtalten und zu vereinfachen ſei, worüber ſeinerzeit bereits unter der Verwaltung des Herrn von Maybach ſowohl im Abgeordneten⸗ wie im Herrenhauſe Auskunft ertheilt wurde. Ueber den Termin der Einführung dieſer in. Erwägung gezogenen Aenderungen iſt noch keine Be⸗ ſtimmung getroffen und konnte auch bislang nicht getroffen werden, weil eben die Erwägungen noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gelangt ſind.“ Aus Brüſſel wird berichtet, daß die Köoͤnigin ſich nach einer unruhig verbrachten Nacht völlig auf dem Wege der Beſſerung befindet und es verlautet ſogar, daß ſie morgen nach Spa abreiſen werde. Der Kabinetschef Beernaert erklärte in der belgiſchen Kammer, die Königin habe nur eine leichte Indispoſition durchgemacht, und die öffentliche Meinung habe das Ereigniß bedeutend übertrieben. Ueber die Erkrankung ſelbſt erzählt man ſich folgende Details: Als die Königin am Montag Morgen die Kaiſerin Charlotte beſuchte, warf ſich dieſe in einem Irrſinnsanfalle auf ſie. Die Königin, welche in Folge von Gelenkrheumatismus herzleidend iſt, erſchrak heftig. Heimgekehrt, nahm ſie trotzdem ein aus ſchweren Speiſen beſtehendes Dejeuner ein und es ſtellte ſich am Nachmit⸗ tag ein Magenübel mit Nervenzufällen und Ohnmacht ein. Die Umgebung der Königin, die in Folge der Ab⸗ weſenheit des Königs nur aus Frauen beſteht, verlor den Kopf und zitirte den Geiſtlichen mit den Sakramen⸗ ten, was die übertriebenen Gerüchte veranlaßte.— Ueber die Kaiſerin Charlotte wird gemeldet, ſte ſei relativ ruhig und ihr Befinden befriedigend. Die röͤmiſche„Opinione“ beſpricht das italieniſche Budget für 1891/92 und verſichert, dasſelbe werde in Einnahmen und Ausgaben balanciren, ja wahrſcheinlich mit einem geringen Ueberſchuß abſchließen, ohne daß eine Renten⸗Emiſſion nöthig werden würde. Die günſtigen Ergebniſſe des laufenden Jahres ließen hoffen, daß der Voranſchlag der Einnahmen ſich thatſächlich erfüllte, die erſten Anzeichen des Juli ſprächen dafür. Die Zölle er⸗ gaben bis Juli eine Million mehr als Juni, der Ertrag des Tabaks ſei ein normaler, der Voranſchlag für Salz⸗ gefälle ſei in Einnahmen um Lr. 150,000 überſchritten. Die ruſſiſche Preſſe pflichtet der franzöſi⸗ ſchen bei, daß die zu Stande gekommene An⸗ näherung keines geſchriebenen Vertrages bedürfe. Der„Graſhdanin“ iſt das einzige Blatt, welches die Gemeinſamkeit der Intereſſen Rußlands und Frankreichs beſtreitet. Admiral Gervais' Beſuch des Concertes im Vauxhall zu Pawlowsk geſtaltete ſich zu einer neuen großen Ovation. Der Garten war gedrängt voll; unter den Klängen der Marſeillaiſe jauchzte die Menge dem franzöſiſchen Admiral zu, der am Fenſter des Reſtaurants die Huldigung entgegennahm. Mit Mühe gelangte der⸗ ſelbe zum Worte, dankte für die Frankreich dargebrachten Sympathien und bat das Publikum, ſeine Unge⸗ duld zu zügeln, er werde ſogleich im Garten ſein. Als der Admiral erſchien, be⸗ gann ein förmliches Toben; wie ein Lauffeuer durchlief die Menge die Mittheilung, Gervais weine⸗ 2. Stite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 5. Auguſt. vor Rührung und könne nicht ſprechen; nur der„bebende“ Ruf„Vive la Russie!“ entringe ſich ſeinen Lippen. Der Enthuſtasmus erreichte nun ſeinen Höhbepunkt. Das Orcheſter ſpielte auf Verlangen des Publikums bald die ruſſiſche Hymne, bald die Marſeillaiſe; die Pieceen des Programms verlangte Niemand zu hören. Samſtag verbrüderten ſich auch, wie Petersburger Tele⸗ gramme melden, die Matroſen beider Flotten bei dem vom Marineminiſterium veranſtalteten Feſte, wo die Matroſen auch mit ruſſiſchem Champagner bewirthet wurden. Zum Schluſſe wechſelten die Ruſſen und die Franzofen ihre Mützen und beſchenkten einander mit Bändern, die an deu Arm gebunden wurden. Auch bei dieſer Gelegenheit erhöhten die Klänge der Marſeillaiſe die Stimmung. Aus Stadt und Land. Maundeim. 5. Auguſt 1891. Chauvinismus und Patriotismus. Es wird uns geſchrieben: Bei der Schlußfeier des Gymnaſtums iſt don einem Be⸗ ſucher, der ſeine Gefühle in Nr. 209 dieſes Blattes nieder⸗ gelegt hat, die Auswaßl der Gedichte Körners demängelt worden, die damals zum Vortrage kamen. Er hat gefunden, daß„wildſchnaubender Haß gepredigt und Chauvinismus großgezogen“ wurde. Eine ärgere Verkennung der Feier, eine falſchere Beurtheilung der Körneriſchen Dichtung iſt kaum möglich. Erfüllt von dem mächtigen Idealismus Schillers, forderte der begeiſterte Jüngling Hingabe aller Kraft, alles Lebensglückes, ja den Opfertod für die Vertheidigung, für die Errettung der höchſten Güter des Vaterlandes. Die hochgefinnte Jugend empfand es als ſieſſte Schmach und Tünddeſtes Unrecht, daß ein Volk, das eben die Ideale ſeines Fühlens und Denkens in unſterblichen Werken ausgeſprochen gatte, von der Tyrannenmacht Napoleons niedergetreten und der freien, kräftigen Regung ſeiner wiedererwachten nationalen Eigengrt beraubt wurde. Man kann fragen, ob es nicht ein unpaſſendes Zartgefühl wäre wenn man an den großen Gedenktagen unſeres Voles von den feindlichen Nationen ſchweigen wollte, die ſeine Exi⸗ ſtenz bedroht haben, aber Körner nennt kaum den Namen ſein geſunder Born gilt dem frevelnden Tyrannen und ſeinen Schergen, die damals die Freiheit Europas in Ketten geſchlagen hatten. Selbſt in dem Gedichte„Aufruf“, das als hiſtsriſch bedeutſam bei keiner Körnerfeier fehlen darf, und in dem am eheſten noch das Gefühl der Rache aufgerufen wird, heißt es nachdrücklich:„es iſt ein heiliger Krieg, Recht, Sitte, Tugend, Glauden und Gewiſſen hat der Tyrann aus deiner Bruſt geriſſen, errette ſie mit deiner Freſheit Sieg,“ und die Frauen werden geprieſen, daß ihnen der ſchöne reine Sieg der Frömmigkeit zugefallen iſt. Es iſt eine Verſün⸗ digung, wenn man des edlen n Körner reines und ſchönes Vaterlandsgefünl verunglimpft. Chauvinismus iſt die übertriebene Werthſchätzung der eigenen Nation, thörichte Geringſchätzung der fremden. Wo 15 man dergleichen bei Körner, der nur die Ehre und das Recht des eigenen Volksthums rein erhalten wollte. Und wo war überhaupt dei jenem Schlußakte etwas zu ſpüren? Im Gegentheil, jedes etwa mögliche Mißverſtändniß wurde durch die energiſch klare Rede der Herrn Direktor Haug und durch die ſchönen Ausführungen des Abiturienten ausgeſchloſſen. Endlich der betr. Artikel eine völlige Verkennung der kaiſerlichen Abſichten, als deren Interpreten der Verfaſſer desſelben ſich zeigen möchte. Denn die Anſprachen des Kafſers an die Jugend haben oft genug betont, ſie ſolle aus den ge⸗ ſchichtlichen Erinnerungen an Deutſchlands Erniedrigung und Erhehung jenes kräftige nationale Empfinden gewinnen, das ſein Alles ſetzt an ſeine Ehre, und in ernſten Kampfestagen, wie ſie wohl kommen können, hinter der heldenhaften Gefin⸗ nung der Ahnen nicht zurückbleiben. Und gewiß nicht in ſeinem Sinne wäre es, wenn man bei einer Feſtfeier Körners Klänge des neuerwachten Heldengeiſtes des deutſchen Volkes unterdrücken wollte, weil das geeinte, waffenſtarke Deutſchland treibt.(Es will uns ſcheinen, daß der Herr inſender etwas über's Ziel hinausſchießt, denn gar ſo ſchlimm waren die Aeußerungen im erſten„Eingeſandt“ nicht gemeint.) Der Erbgroßherzog von Baden trifft heute in Koblenz ein, um den Schießübungen des Kaiſerin Auguſta⸗ Regiments beizuwohnen. Der Herr Staatsminiſter Dr. Turbau, welcher unlängſt, um ſich an der Erledigung einiger dienſtlicher Ge⸗ ſchäfte zu betheiligen, ſeinen Urlaub unterbrochen hatte und in Karlsruhe von Unwohlſein befallen worden war, hat ſich zur Nachkur nach Wildbad begeben. ——U ̃—— Fenilleton. Eine peßerzigenswerthe Mahnuns ſchließt eine Szene von erſchütternder Tragik ein, die ſich am Montag in den Treptower Anlagen(Berlin) inmitten der dort fröhlich ſich tummelnden Menſchen abgeſpielt. Auf einer Bank ſaß be⸗ wußtlos eine ältliche Dame, umſchlungen und feſtgehalten von einem elegant gekleiveten jungen Mann, der laut ſchluchzend mit den zärtlichſten Worten die Bewußtloſe vergebens wieder ins Leben zurückzurufen ſuchte. Es war der Sohn, der nach dreijähriger Abweſenheit aus der Ferne nach Berlin gekommen war, die Mutter durch ſeinen Beſuch zu überraſchen. Als man ihm in ihrer am Schleſiſchen Thore belegenen Wohnung ſagte, daß die Mutter ſoeben fortgegangen, um, wie ſie angegeben, in den erwähnten Anlagen ſich zu ergehen, war er von Unge⸗ duld getrieden ihr nachgeeilt. Als er ſie dort von einiger Entfernung aus erkannt, wußte es der Sohn ſo einzurichten, daß er der Mutter von der anderen Seite der Promenade entgegenkam. Als nun die ahnungsloſe Dame den in der Ferne geglaubten Sohn ſo plötzlich wie aus der Erde gewachſen vor ſich ſah, war die Ueberaſchung eine ſo gewaltige, daß die Frau ohnmächtig in die Arme des Sohnes ſtürzte. Leider hatte man es ihm zur Zeit verheimlicht, daß die Mutter einen Schlaganfall gehabt, von dem ſie erſt ſeit Kurzem wieder her⸗ 1 war. Nun wurde auf der Sanitätswache, wobin man ie Bewußtloſe zunächſt brachte, eine Wiederbolung deſſelben konſtatirt, herbeigeführt durch eine jener Ueberraſchungen, vor denen nicht genug gewarnt werden kann. — Unangenehme Nachbarſchaft. Eine äußerſt auf⸗ regende Begebenheit trug ſich wie aus Berlin berichtet wird, vor einigen Tagen in einem Pferdebahnwagen der Linie Nollendorf'Platz— Alexanderplatz zu. Als nämlich ein Herr S. den Wagen in der Leipzigerſtraße beſtiegen hatte, fiel ibm eine ihm gegenüber ſitzende Dame der beſſeren Stände durch ihre offen zur Schau getragene große Aufregung auf. Bei näherer Aufmerkſamkeit gewahrte er denn auch, daß dieſelbe mit einem auf ihrem Schooße liegenden, durch ein Taſchentuch theilweiſe bedeckten, geladenen Revolver ſich zu ſchaffen machte. Im Hinblick auf die drohende Gefahr verſuchte man es, die Dame zum Fortſtecken der Waffe zu bewegen, ſtieß dabei aber auf äußerſt hartnäckigen Widerſtand, gegen welchen auch der Pferdeeiſenbahnſchaffner nicht einzuſchreiten wagte. Erſt an der Franzöſiſchenſtraße gelang es, nachdem ein großer Theil Segräbniß des f Geheimen Regierungsraths Kichard Benſinger. Geſtern Vormittag 11 Uhr wurden die irdiſchen Ueberreſte des am vergangenen Donnerſtag Abend in dem ſchweizeriſchen Badeorte Engelberg ſo plötzlich ver⸗ ſtorbenen Geheimen Regierungsraths Richard Benſinger zur ewigen Ruhe gebettet. Die Leiche des Vecblichenen war bereits vorgeſtern früh hier angekommen u. ſofort nach der auf dem 4chriſtlichen Friedhofe befindlichen Leichenhalle verbracht worden, von wo aus auch geſtern die Begräbnißfeier ſtatt⸗ fand. Zu derſelben hatte ſich ein überaus zahlreiches Trauer⸗ gefolge eingefunden. Vom Großh. Staatsminiſterium war der Leiter des Miniſteriums des Innern, Staatsrath Eiſenlohr, zu der Beerdigungsfeierlichkeit entſendet worden. Ferner natzmen an derſelben Theil: die Spitzen der hieſigen ſtaats⸗ und militäriſchen Behörden, unter welch' letzteren ſich der Kommandeur des hieſigen Grenadier⸗Regiments, Oberſt von Oppen befand, die Mitglieder des Bezirksratbs, die Herren Oberbürgermeiſter Moll und Bürgermeiſter Klotz, der Stadtrath, zahlreiche Mitglieder des Stadtverordneten⸗ kollegiums, die Vorſtände der hieſigen Schulanſtalten, Ver⸗ treter der hieſigen Geiſtlichkeit, die Bürgermeiſter des Amts⸗ bezirks Maunheim, der Kommandant, die Hauptleute und der Adjutant der hieſigen freiwilligen Feuerwehr, ſowie zahlreiche ſonſtige hervorragende Perſönlichkeiten hieſiger Stadt. Nach⸗ dem Herr Stadtpfarrer Winterroth in der Leichenhalle die Leiche eingeſegnet hatte, ſetzte ſich der Trauerzug in Be⸗ wegung, voran in Uniform die hieſige Grenadierkapelle, welche ergreifende Trauerweiſen ſpielte. Der Sar wurde von der Leichenhalle bis zu dem Grab, welches ein proviſoriſches iſt, da die zu erbauende Familiengruft in der kurzen Zeit nicht fertiggeſtellt werden konnte, von Mitgliedern der hieſigen Geſellſchaft„Räuberhöhle“ getragen. Während man die irdiſche Hülle des Heimgegaugenen der kühlen Erde übergab, blies die hieſige Grenadierkapelle den Choral:„Jeſus meine Zuverſicht“. Sodann betrat Herr Stadtpfarrer Winterroth die Gruft, um, nachdem er die rituellen Gebete geſprochen hatte, eine wahrhaft ergreifende Grabrede zu halten, in welcher er dem Verſtorbenen einen überaus warmen, herzlichen Nachruf widmete. Es ſei, ſo führte Herr Stadtpfarrer Winterroth aus, in der katholiſchen Kirche nicht Gebrauch, Grabreden zu halten; angeſichts dieſes ganz ausgezeichneten Menſchen, dieſes vorzüglichen Charakters dabe es ihn jedoch gedrängt, den in ſeinem Herzen ſchlum⸗ mernden Gefühlen an dem Grabe des Verblichenen Ausdruck zu verleihen. Er habe deßhalb an ſeine vorgeſetzte Behörde das Erſuchen gerichtet, ihm die Erlaubniß zu ertheilen, dies⸗ mal eine Ausnahme von der Regel machen und dem Heim⸗ gegangenen einen Nachruf widmen zu dürfen. Von ſeiner vorgeſetzten Behörde ſei dieſe Bitte auch ſofort erfüllt worden, Herr Stadtpfarrer Winterroth gab nun zunächſt eine kurze Lebensbeſchreibung des Verblichenen und wies ſodann darauf hin, daß derſelbe gerade da von den eiſernen Klammern des Todes umfaßt wurde, wo ſo viele Tauſende und Aber⸗ tauſende von Erdenpilgern ſchon Heilung geſucht und gefunden baben. Der Verſtorbene ſuchte ſein durch einen anſtrengenden Dienſt, welchem er mit ſeltener Gewiſſenhaftigkeit und Pflicht⸗ trene oblag, 1 Nervenſyſtem durch einen Aufenthbakt in hoher Bergesluft und Gebrauch der Kneipp'ſchen Kur wieder zu ſtählen. Noch kurz vor ſeinem Tode ſchrieb er an die Seinigen, daß er hoffe, in wenigen Tagen an Geiſt und Körper erfriſcht und geſtärkt, nach Hauſe zurückkehren zu können. Da ereilte ihn am Abend des 30. Juli das ſchreckliche Schickſal, welches einem trefflichen Leben ein Ende bereitete. Es ſcheint faſt zweifellos feſtzuſtehen, daß der Verblichene auf einem Abendſpaziergang ſich verſpätete, bef ſeiner Kurzſichtigkeit den rechten Weg verlor und um dieſen wiederzugewinnen, den Bach durchſchreſten wollte, in welchem er den jähen Tod fand. Herr Winterroth pries den Heimgegangenen als einen pflicht · getreuen, humanen und menſchenfreundlichen Beamten, als einen zärtlichen Familienvater und als das Vorbild echter wahrer Bürgertügenden. Jeder werde wohl ſchon von dem Verblichenen Aufklärung und Belehrung erhalten haben, habe er Alles das nicht gefunden, ſo ſei er jedenfalls mit der feſten Ueberzeugung von ihm gegangen, daß er es hier mit einem aufrichtigen, treuherzigen, edlen und blederen Charakter zu thun gehabt. Der Verblichene habe ſein Leben und ſeine Liebe der Ordnung gewidmet, der von Gott gebeiligten Ord⸗ nung, in welche ſich jeder Menſch bineinfügen müſſe. Zum Schluſſe ſeiner zirka( ſtündigen ergreifenden An⸗ ſprache richtete Herr Stadtpfarrer Winterroth an die deiden Söhne des Heimgegangenen, welche ſich noch in dem ſehr jugendlichen Alter von 14 und 11 Jahren befinden— der Verblichene hinterläßt außerdem eine Tochter im Alter von 16 Jahren—, die Mahnung, ihrem Pater nachzuahmen und dereinſt, wenn ſie an ſeiner Grabſtätte im Geiſte mit ihm reden, als ein lebendiges Monu⸗ ment ihres Vaters auf dem Grabe zu ſtehen. Hierdurch wür⸗ den ſie ſein Andenken am beſten ehren. Nachdem Herr Stadt⸗ pfarrer Winterroth noch ein Gebet geſprochen und die Mit⸗ theilung gemacht hatte, daß heute Vormittag 10 Uhr in der unteren Pfarrkirche für den Verſtorbenen ein Traueramt ſtatt⸗ verließ er das Grab. Die Grenadierkapelle ſpielte odann den Choral:„Es iſt beſtimmt in Gottes Rath“ von Mendelsſohn⸗Bartholdy. Hiermit erreichte die ergreifende 22————————— der Fahrgäſte den Wagen zu verlaſſen im Begriff geweſen war, um ſich der unheimlichen Situation zu entziehen, die Bewaffnete mit vereinten Kräften zum Ausſteigen zu veran⸗ Leider iſt die Perſönlichkeit derſelben nicht ermittelt worden. — Wenn Staatsanwälte liebeuswürdig werden. Man berichtet aus Wien: Der Gaſtwirth Jakob Slanina hatte mit einem Herrn Theodor Hubert ein Recontre, weßhalb er ihn prügelte. Hubert, um ſich ſeinerſeits zu revanchiren, klagte Slanina beim Bezirksgerichte und ſo kamen die Beiden mit ihren Zeugen Pohl und Treiber vor den Richter Dr. v. Kendler. Slanina erzählte den Sachverhalt, bis er ganz harm⸗ los davon zu reden anfing, daß der Streit im Wirthshauſe begonnen habe, als zwei Liter Wein, die im„Mariandlſpiel“ verloren waren, nicht gezahlt worden ſeien. Der ſtaatsanwalt⸗ ſchaftliche Functionär Schild blickte bei den letzten Worten ge⸗ ſpannt auf und fragte dann im Tone größter Verbindlichkeit: „Was, bitte ſehr, Herr Slanina, haben Sie geſpielt? Ich hörte nicht recht.“— Angekl.(ahnungslos): No, holt Mariandl is'ſpült wur'n.— Staatsanwaltſchaftlicher Functionär; So, ſo, nicht wahr, Herr Slanina, da rotirt ein Drehwürfel(der Daumen des Commiſſärs ſchnellte in der Richtung nach unten raſch vom Zeigefinger ab), und wer die meiſten Points wirft, gewinnt?— Angekl.: Jo, jo, dös is ſchon 8 Mariandl.— Staatsanwaltſchaftlicher Functionär: Und nur noch Eines, Herr Slanina, wer hat denn mitgeſpielt?— Angekl.: Wer? No i, der Kläger und die draußigen Zeugen.—„Ich danke ſchön“, und der öffentliche Ankläger ſtand vom Stuhle auf und erhob nach 8 522 St. G. die Anklage wegen Hazardſpiels gegen Slanina, Hubert, Pohl und Treiber. Nun beantragte Dr. Hönig, der Vertreter Hubert's, die Vertagung der Ver⸗ handlung, um ſich über das Mariandlſpiel zu informiren. Dem Antrage gab der Richter aus ſtrafprozeſſualen Gründen Folge. — Ein boshaftes Vermächtniß. In Lyon, ſo er⸗ zählt der„Figaro“, ſtarb kürzlich eine reiche alte Dame, die u. A. auch ihren langjährigen Hausarzt mit einem letztwilligen Andenken erfreute. Es war ein kleiner kunſtvoll gearbeiteter Schrank, den die alte Dame dem Arzte„für ſeine aufopfern⸗ den Bemühungen, dank denen ſie ein ſo hohes Alter erreicht hätte“, vermachte. Als der angenehm überraſchte Jünger Aeskulaps das Schränkchen öffnete, fand er darin— all' die Medizinen und Pillen, die er der alten Dame bei Lebzeiten Begräbnißfeier ihr Ende und die Trauerverſammlung löſte ſich auf. Kränze ſchickten nehen einer großen Anzahl Privater(weit über 100) folgende hieſige Anſtalten, Corporationen u. ſ..: der Bezirksrath, das Bezirksamt, die Schutzmannſchaft, der Kreisausſchuß, das Schiedsgericht, die Stadt Mannheim, der Synagogenrath, die Handelskammer, das Hofthegter, ddas Conſervatorium, die Nationalliberale Partei, die Geſ. Räuber⸗ höhle, ferner der Gemeinderath von Ladenburg und die Heidelberger Burſchenſchaften. Taxe für Legitimationskarten zur Beförderung von Muſterkoffern durch Handlungsreiſende, Vom Großh. Miniſterium iſt beſtimmt worden, daß für Ertheilung einer Legitimationskarte zur Beförderung von Muſterkoffern der Handlungsreiſenden auf den Badiſchen Eiſenbahnen eine Taxe von 1 Mark ohne Sportel zu erheben iſt. Einfuhr von lebenden Schweinen aus Oeſter⸗ reich Ungarn. Mit Bezug auf die Bekanntmachung vom 4. Oktober 1890, betreffend die Einfuhr von lebenden Schweinen aus Oeſterreich⸗Ungarn und Italien, wird vom Großh. Mini⸗ ſterium kundgegeben, daß im Einverſtändniß mit dem Herrn Reichskanzler weiterhin die Einfuhr lebender Schweine von dem Borſtenviehmarkt zu Wiener Neuſtadt nach den Schlacht⸗ häuſern der Städte Konſtanz, Freiburg, Karlsruhe und Mann⸗ heim geſtattet iſt. Berloren gegangene Seepoſt. Der am 12. Juli von Hamburg abgegangene Dampfer„Neko“ der Deutſchen Dampfſchifffahrtsgeſellſchaft„Kosmos“ iſt auf der Reiſe nach Südamerika am 21. Juli Abends in der Nähe von Breſt bei der Inſel Queſſant geſunken. Während Paſſagiere und Mann⸗ ſchaften gerettet worden ſind, hat, wie von zuſtändiger Seite mitgetheilt wird, eine Bergung der an Bord geweſenen Poſt ſich nicht ermöglichen laſſen; die betreffenden Briefſendungen ſind daher als verloren zu betrachten. 5 Die Abnahme der Tageslänge wird im Auguſt ſchon in weit höherem Maße bemerkbar als im abgelaufenen Monat. Am 1. Auguſt ging die Sonne um 4 Uhr 22 Min. auf und um 7 Uhr 51 Min. unter, am 15. ſind die entſprech⸗ enden Zeiten 4 Uhr 45 Min. und 7 Uhr 22 Min., und am 31. dauert der Tag nur noch von 5 Uhr 12 Min. bis 6 Uhr 50 Min, Die Tageslänge vermindert ſich alſo von 15 Stun⸗ den 29 Min. am Anfange, auf 13 Stunden 38 Min. Am empfindlichſten werden wir auf das Altwerden des Jahres hingewieſen durch den Umſtand, daß die Dämmerung, deren lange Dauer den Sommerabenden gerade 1 Hauptreiz verleiht, jetzt in ſehr ſchnellem Tempo immer ürzer wird. Gaukriegertag des Rhein⸗Neckarmilitär⸗Gau⸗ verbhands. Auf die anläßlich des am vergangenen Sonntag in Ladenburg ſtattgefundenen Gaukriegertags des Rhein⸗ Neckarmilitärgauverbands an den Großherzog abgeſandte Begrüßungsdepeſche iſt von unſerem Landesfürſten ein Ant⸗ worttelegramm geſchickt worden. Daſſelbe traf Abends ½10 Ubr in Ladenburg ein und lautet:„Herrn General⸗ major von Deimling in Ladenburg. Mainau, 2. Auguſt um 7 Uhr 40 Min. Ich danke für Ihre Vermitt⸗ luns des werthen Ausdrucks treuer Gefinnungen der vielen alten Soldaten des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes dei Gelegenheit des Gaukriegerfeſtes und bitte Sie allen Theil⸗ nehmern meine Dankbarkeit zu übermitteln. Ich baue eſt auf die Erfüllung der ſo freundlichen Verſicherung hingeben⸗ der Anhänglichkeit. Friedrich, Großberzog.“ Zu bemerken iſt noch, daß am Feſttage Vormittags 10 Uhr der Präſident des Badiſchen Militärvereinsverbandes, Herr Generalmajer 3. D. von Deimling und der Vicepräſident, Herr Oberſt⸗ lieutenant a. D. Rheinau, welche von Karlsrube ſamen, vom Ganverbands⸗Präſidium und dem Kriegerverein Laden⸗ burg am Bahnbof der Main⸗Neckar⸗Bahn abgeholt und mit Muſik zum Rathhausſaal geleitet wurden, wo ſich die Abges⸗ ordneten der Vereine des Gaues ſchon verſammelt hatten. Schweizeriſche Bundesfeier. Zu unſerem in der vorgeſtrigen Nummer enthaltenen Bericht über die ſchweize⸗ riſche Bündesfeier iſt noch zu bemerken daß auch ein Hoch auf das deutſche Volk, ſeine Fürſten, ſpeziell auf den Großherzog von Baden, als wohlwolklen⸗ den Grenznachbar und auf die Einwohner von Mann⸗ heim, als die Stadt, in deren Mitte das Feſt abgehalten wurde, durch den ſeit ea. 40 Jahren hier wohnenden Herrn Haffter, ſchweizeriſchen Conſul für Baden und die ausgebracht worden iſt. Der Feſtzug hatte vor dem Schillerplatz Aufſtellung genommen. An dem dort dem Sänger Tells errichteten Denkmal wurde ein Krauz mit Schleife in den Schweizerfarben, weiß und roth, niedergelegt, auch iſt daſelbſt eine kurze Anſprache gehalten Sa mit einem Hoch auf das Andenken illers. Die Geſellſchaft Elyſtum machte am verfloſſenen Sonntaa ihren diesjährigen Familtenausflug bei einer Bethei⸗ liaung von ca. 130 Perſonen. Mittags 2 Uhr 3 Min, fand unter Begleitung der Kapelle Merkle die Abfahrt nach Ladenburg ſtatt, nach Ankunft daſelbſt wurde unter den Klängen der Muſik nach Schriesheim, das Ziel des Ausfluges, mar⸗ ſchirt, wo eine Anzahl befreundete Radfahrer von Mannheim, ſowie eine Geſellſchaft von Heidelberg die Ankommenden de⸗ grüßte. Nach kurzer Raſt in der Pfalz wurde nach der Stratzlenburg aufgebrochen; hier verweilte man etwa eine —————— verſchrieben batte, unberührt und in ſchönſter Ordnung in ihren zierlichen Fläſchchen und Schachteln. — In die Falle gegangen. Eines Tages betritt ein ſüdamerſkaniſcher General, welcher den rechten Arm in einer Schlinge trägt, den Laden eines der größten Londoner Ju⸗ weliere. Er macht einige geringfügige Einkäufe und bezahlt ſie baar. Wie er den Laden verlaſſen will, bleibt er plötzlich vor einem Auslagekaſten ſtehen, in welchem eine ſehr ſchöne Diamant⸗Agraffe zu ſehen iſt.„Was koſtet das?“ fragte der General.„3000 Pfund“, antwortete der Juwelier.„Sehr ſchön. Ich kaufe die Agraffe. Aber— ſo geht es! Ich be⸗ abſichtigte nicht ſo viel Geld auszugeben, und habe in Folge deſſen nicht genug bei mir.“—„Das thut nichts. Ich werde die Agraffe mit der Rechnung in den Gaſthof ſchicken.. — Mein, nein; ich erledige Geſchäftliches gern ſofort. Wenn es Ihnen recht iſt, dann ſchicke ich meinen Diener in einem Wagen nach Hauſe, laſſe das Geld holen und warte hier bei Ihnen, bis er zurückkommt.“—„Wie es beliebt.“— Der General ruft ſeinen Diener.„John, nimm einen Wagen und fahre nach Hauſe. Sage meiner Frau, daß ich als Hochzeits⸗ geſchenk für unſere Tochter eine prachtvolle Agraffe entdeckt habe; ſie ſoll mir 3000 Pfund ſchicken!“—„Wollen Eure Excellenz gütigſt bedenken, daß die Frau Generalin ſich kaum entſchließen dürfte, mir eine ſo große Summe anzuvertrauen, wenn ich mich nicht durch ein paar Zeilen ausweiſe.“—„Du haſt recht! Sogleich!“ Der General gebt auf einen Schreib⸗ tiſch zu; plötzlich bleibt er ſtehen, wendet ſich zu dem Juwelier, als erinnere er ſich jetzt erſt ſeines kranken Armes, und ſagt: „Ich muß die Hand in der Binde tragen, jede Bewegung verurſacht mir große Schmerzen. Wollen Sie ſo freundlich ſein, zwei Zeilen für mich zu ſchreiben?“— Der Jupelier erklärte ſich mit Vergnügen bereit, und der General diktirt: „Liebe Frau! Ich habe Gelegenheit, Diamanten gut zu kaufen. Bitte, ſchicke mir ſogleich durch den Ueberbringer dreitauſend Pfund. Karl.“ Der Brief wird dem Diener des Generals eingehändigt; dieſer ſteigt in einen Wagen und kehrt nach einer Stunde mit den 3000 Pfund zurück. Der General dändigt die Summe dem Juweliere ein und empfängt von dieſem die Agraffe. Welche Ueberraſchung erwartet aber den Juwelier, wie er Abends nach Hauſe kommt. Der Brief war ſeiner eigenen Frau überbracht worden, und dieſe datte dem Diener die verlangte Summe ohne jedes Bedenken übergeben, da ſie die Handſchrift ihres Gatten kannte, welcher Karl hieß⸗ S eeee »n n Nrrrnnereeer r — Mannheim, 5. Auguſt. Seneral⸗Anzeiger. 25 3. Seite. jalbe Stunde, um dann wieder nach Schriesbeim zurück zu kehren, wo die fröhlichen Theilnehmer in dem neuen großen Tanzſaal ſowie in der großen Veranda des neuerbauten Gaſt⸗ jauſes zur Pfalz unter Muſik, humoriſt. Vorträgen, mit ab⸗ vechſelndem Tanz bis zur Rückfahrt Abends 10 Uhr verblieb. Der Ausflug kann in allen Theilen als gelungen bezeichnet und den anderen Veranſtaltungen der Geſellſchaft würdig an zie Seite geſtellt werden; dem Vorſtand gebührt für das Arrangement dieſes Ausfluges beſonders Dank.— Lobend ærwähnt ſei noch die treffliche Küche und Keller des Herrn Wagner, Gaſthaus zur Pfalz. Abnahme der Reiſeluſt. Kürzlich bieß es, von Keuſtadt a. d. Hardt aus ſolle ein Sonderzug zur elektrotech⸗ giſchen Ausſtellung von Frankfurt abgelaſſen werden. Ein Geſuch an die Direktion in Ludwigshafen war ſchon abge⸗ gangen, allein der Zug konnte nicht genehmigt werden, weil die Hälfte aller Anmeldungen mit der Begründung zurück⸗ gezogen wurde:— daß die häufigen Bahnunfälle den Leuten die Luſt an Extrazügen genommen hätten. Der Eireus Drexler⸗Lobe erfreut ſich fortwährend eines überaus ſtarken Zuſpruchs. Am geſtrigen Abend war das Zelt trog der ungünſtigen Witterung wieder vollſtändig beſetzt. Die Leiſtungen des Eireus verdienen durchweg das Prädikat„vorzüglich“. In faſt jeder Vorſtellung ſtehen ver⸗ ſchiedene neue Nummern auf dem Programm, ſodaß Der⸗ jenige, welcher den Circus wiederholt beſuchen will, ſich keines⸗ wegs der Gefahr der Langeweile ausſetzt, welche durch das ausſchließliche Wiederholen alter ſchon geſehener Sachen bei Manchem eintreten könnte. Geſtern Abend trat zum erſten Male die Taubenkönigin Miß Claire mit ihren dreſſirten Tauben auf dem Telegraphendraht auf. Dieſelbe führte auf dem ſchwachen, hochgeſpannten Telegraphendraht die ſchwierigſten Kunſtſtücke aus und erntete ſtürmiſchen Beifall. Das Publikum rief die Künſtlerin zu verſchiedenen Malen. Allgemeine Be⸗ wunderung fanden ferner die Bravour⸗Turner Ewald und Walther, welche ſich an dem dreifachen Reck produzirten. Recht intereſſant war die Vorführung eines Kameels und eines Zebra⸗Eſels, welch beide Thiere durch Herrn J. Wagner dreſſirt worden ſind und eine ſtaunenswerthe Gelehrigkeit an den Tag legen. Als großartig mußten ferner wieder die muſikaliſchen Clowus Tom und Jack bezeichnet werden. End⸗ lich wollen wir noch das„Non plus ultra“ aller Vorſtellungen, die durch Herrn Weſton vorgeführten dreſſirten Seehunde erwätnen. Heute finden zwei Vorſtellungen, von denen die 4½ Ühr und die andere Abends 8 Ühr be⸗ ginnt. Ein folgenſchwerer Schiffsunfall hat ſich vorgeſtern Mittag zwiſchen Bingen und Aßmannshauſen zugetragen. Das Dampfſchraubenboot„Loreley Nr. III,“ dem Unternehmer Engels aus Homberg a. Rh. gehörig, welches mit dem höl⸗ zernen Segelſchiff„Flora,“ Eigenthum des Schiffers Rothen⸗ kirchen aus Holland, im Anhange auf der Bergfahrt begriffen war, erlitt in der Nähe der„Vittel oberhalb„Binger Loch“ Defekt an ſeiner Maſchine. Das Boot war nicht mehr im Stande, ſeinen Anhang weiter zu transportiren, begann zu treiben und warf deßhalb den Buganker aus. Derſelbe faßte nächſt dem Mäuſethurm Boden und hielt das Schraubenboot feſt. Durch den Ruck zerriß aber jetzt der Schleppſtrang des Anhangſchiffes und dieſes kam in's Treiben. Ankerwerfen gelang nicht; der zu Berg kommende Schleppdampfer „Mannheim Nr. 1“ warf dem führerloſen Schiffe einen Schleppſtrang zu, welcher aber in der ſtarken Strömung ebenfalls zerriß. Das Schiff„Flora“ war nun ſeinem Schickſale preisgegeben, rannte mit großer Heftigkeit auf die bei Aßmannshauſen hervorragenden Felſen, den ſogen. „Leiſten“ und brach ſofort in mehrere Theile durch. Das Schiffsperſonal konnte nur mit knapper Noth das nackte Leben retten, ſo raſch iſt das Schiff zerſchellt und geſunken. Der Eigenthümer Rothenkirchen, welcher mittellos iſt und eine ſehr zahlreiche Familie, Frau und acht Kinder, be⸗ ſitzt, hat das alte Jabrzeug nicht verſichert und iſt daker in ſehr ſchlimmer Lage. Der Vordertheil des Schiffes mit dem Maſte liegt in der Nähe der Landebrücke der Trajektfähre geſunken, ſonſtige Theile ſind nicht ſichtbar. Das haparirte Schiff„Flora“ iſt eines der wenigen alten hölzernen Schiffe, welche noch auf dem Rheine verkehren. Die Ladung des Schiffes beſtand aus 9000 Centner Kohlen, welche nun auch verloren find. Eine verunglückte Kabnfahrt. Eine aus einer älteren und zwei jüngeren Damen ſowie aus zwei jungen Herren beſtehende Geſellſchaft von ſte ſch in machte geſtern einen Ausflug nach Edingen, wo ſie ſich in dem dortigen Etabliſſement der Edinger Aktienbrauerei niederließ. Später unternahmen die zwei jungen Damen und die Herren eine Kahnpartie auf dem Neckar. Hierbei kam das Boot in die Wellen eines von Mannheim kommenden Schleppzuges und lippte um, infolgedeſſen die Inſaſſen ins Waſſer fielen. Der Schleppzug machte ſofort Halt, das auf demſelben befindliche Perſonal warf mehrere Boote aus und brachte die Verun⸗ glückten rechtzeitig an das Land, ſodaß dieſelben mit dem Schrecken und vollſtändig durchnäßten Kleidern dort ankamen. Von zu Hauſe entſernt hat ſich geſtern die Ehefrau eines hieſigen Hafners. Es beſteht die Vermuthung, daß die⸗ ſelbe ihrem Leben ein gewaltſames Ziel geſetzt hat, wenigſtens 1155 95 ſen. Kindern gegenüber eine derartige Aeußerung allen laſſen. Am der Ehre willen. Noman nach dem Amerikaniſchen von Auguſt Leo. Nachbruck verbsten, 3¹(Fortſetzung.) dur 5 Augen blitzten bei ſeinem höhnenden Tone, doch rang ſte ein tödtliches Schmerzgefühl. 8 „Ich bezweikle nichts und gebe nichts zu— als daß Sie der größte ſind, der je dem Stricke des Henkers ent⸗ ging. Wenn Sie es wagen, mir zu meiner Tante zu folgen, Jann ſehen Sie ſich vor! Sie würden Ihrer Züchtigung nicht entgehen— das können Sie mir ſicher glauben. Man ſah es ihr an, daß ſie nicht ſcherzte, und er ſtieß einen wilden Fluch aus. „Ich ſehe, daß ich eine ſchöne Wilde werde zähmen müſſen,“ bemerkte er.„Jedes Geſetz im Lande ſpricht Sie mir zu. Sie ſind mein Weib, und morgen ſoll dies die ganze Welt wiſſen.“ Sie verzog verächtlich die Lippen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Veröffentlichen Sie die wann, wo und wie es Ihnen beliebt— das iſt mir ganz gleichgültig. Doch das merken Sie ſich: Dieſe Ehe iſt nur eine Ehe dem Namen nach— wir werden einander niemals näher ſtehen als jetzt. Gute Nacht. Sie wandte ſich in dem Augenblicke, als eine Geſellſchaft Reiſender eintrat, von ihm ab, ſchritt raſch zu dem Platze, wo die Wagen ſtanden, ſtieg in einen derſelbhen und war fort — ſo pibtzlich, ſo überraſchend, daß Fayne Nichts übrig blieb, als die Thatſoche ſeiner Verabſchiedung anzuerkennen. Er ging langſam fort, in ſeinem Herzen fluchend und unentſchie⸗ den, was er nun unternehmen ſollte, während Irma zu dem kleinen Landhäuschen fuhr, wo ſie ſicher war, Rath und Theil⸗ nahme und jeden nur möglichen Beiſtand zu finden. Miß Brent war zu Hauſe; ſie war erſt wenige Stunden früher angekommen und war entſetzt, als ſie hörte, in welcher AUnfall. Herr Agent Jeſſelſohn von hier kam geſtern beim Abſpringen von der Trambahn zu Fall und er⸗ litt einen Beinbruch. *Muthmaßliches Wetter am Donnerſtag, 6. Aug. Vom atlantiſchen Ozean her iſt ein neuer Hochdruck im An⸗ zug gegen Irland begriffen. Dieſer hat den jüngſten Luft⸗ wirbel bereits erheblich abgeflacht und deſſen Kern nach der Elbemündung verdrängt. Der mäßige Hochdruck in Süd⸗ frankreich und derjenige über der Schweiz und Italien halten noch immer Stand und ſcheinen ſich vereinigen zu wollen. Unter dieſen Umſtänden ſind, abgeſehen von vereinzelten Ge⸗ wittern, ernſtliche Störungen des ſommerlichen Wetters nicht mehr zu befürchten. Für Donnerſtag und noch mehr für Frei⸗ tag ſteht deshalb bei geringer Gewitterneigung und nur ſpora⸗ diſcher Bewölkung größtentheils trockenes und mehrfach beiteres Wetter in Ausſicht. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 5. Auguſt Morgens 7 Uhr. Barometer⸗] Thermomerer iubrt„JHöchſte und niederſte Tem⸗ ſtand in Celſius ee veratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 751.1 18.8 12.7 S. 4 22.9 110 ) 0 Windſtille; 1: ſchwacder Luftzug; 2: etwas ſtärker ꝛc.; 8s: Sturm: 10; Orkan. N de von 4½—.50, Uhr Gewitter von W. na Ans dem Großherjogthum. hil Aus dem Landbezirk Karlsruhel, 3. Aug. Geſtern tagten in Karlsruhe die Vertrauensmänner der national⸗ liberalen Partei unſeres Bezirks, um bezüglich der bevor⸗ ſtehenden Landtagswahl zu berathen. Dabei wurde Herr Bürgermeiſter Herbſt in Hochhauſen einhellig wieder aks Kandidat aufgeſtellt. 5 Pforzheim, 4. Aug In dieſen Tagen fand hier der Kongreß der deutſchen Gold⸗ und Silberarbeiter ſtatt. Ver⸗ treten waren 26 Orte mit 2241 Arbeitern durch 17 Delegirte. Der Kongreß nahm folgeude Reſolvtion an:„Der heutige Verbandstag der deutſchen Gold⸗ und Silberarbeiter ſteht der Frage, betr. die Zentraliſation ſämmtlicher Metallarbeiter, durchaus ſympathiſch gegenüber, hält jedoch den Zeitpunkt noch nicht gekommen, um dies verwirklichen zu können. Er faßt jedoch als nächſtes Ziel die Vereinigung der Graveure mit den Goldarbeitern in's Auge.“ * Kippenhauſen am Oberſee, 4. Aug. In den be⸗ nachbarten Waldungen hat ſich der Nonnenfalter— dieſer unheimliche Gaſt, deſſen Raupe ganze Waldungen vernichtet — in großen Maſſen eingefunden. Täglich ſind viele Leute beſchäftigt, die die an den Stämmen ſitzenden Falter tödten. Zu dieſem Zwecke iſt den Kindern der fünf oberen Schul⸗ jahre auf Verlangen der Forſtämter ſchulfrei zu geben. Nachts werden in den Waldungen Feuer angezündet, in welche die Schmetterlinge zu Tauſenden hineinfliegen. Pfälfiſch-Helſiſche Aachrichten. * niſchen Geſche 4. Aug. Der Lehrling eines hieſigen kaufmänniſchen Geſchäfts verlor geſtern Nachmittag auf dem Wege zur Pfälziſchen Bank in der Wrede⸗ oder Ludwigs⸗ ſtraße einen Hundertmarkſchein. Ein kleines Mädchen fand den Schein alsbald; derſelbe wurde ihm aber von zwei an⸗ ſcheinend dem Arbeiterſtand angrhörigen Leuteu im Alter von 18—20 Jahren, wovon der Eine eine weiße Hoſe, der andere eine Militärmütze ohne Schild trug, abgenommen mit der Bemerkung das Papier habe doch keinen Werth, Die beiden machten ſich darauf eiligſt unſichtbar und werden wohl den Schein alsbald in klingende Münze umgeſetzt haben. Neuſtadt, 3. Aug. Ein Bedienſteter des hieſigen Lagerſchuppen, Namens Höri, kam unter einen Güterzug und war ſofort todt. Derſelbe wollte Papier vom Haupt⸗ bahnhof in den Rangirbahnhof bringen und hiebei den Güterzug, welcher langſam vorbeifuhr, benützen. Er ſprang ſchräg gegen den Zug, griff fehl und rannte gegen einen eiſernen Pfoſten, verlor das Gleichgewicht und fiel unter den Zug. Steinfeld, 3. Aug. Heute Nacht ließ ſich der ledige Franz Bart, Korbmacher von hier, kvon der Bahn über⸗ fahren. Was den 22jährigen jungen Mann zu dieſer ſchauderhaften That verankaßte, iſt unbekannt und iſt um ſo mehr auffallend, da er ſtets mit ſeinen Eltern und Ge⸗ ſchwiſtern ſehr zufrieden lebte. *Eſchbach, 4. Aug. Der 55 Jahre alte verheirathete Ackerer Joh. Nikolaus Kipper von hier, welcher ſchon ſeit Freitag zu Hauſe vermißt wird, wurde geſtern Morgen er⸗ hängt aufgefunden. Man nimmt an, daß der Verlebte in nicht mehr ganz zurechnungsfähigem Zuſtande ſelbſt Hand an ſich legte. * Kaiſerslautern, 3 Aug. Auf dem hiefigen Polizei⸗ amt vergiftete ſich geſtern Abend der Uhrmachergehilfe Emil Ludwig Feldmann aus Pforzheim. Der Selbſtmörder kam geſtern Morgen zum Uhrmacher Berg und bot Ringe zum Verkaufe an. Berg ſchöpfte Verdacht, die Ringe könnten auf unehrlichem Wege erworben ſein, und benachrichtigte ſofort die Polizei. Feſtgenommen und verhört, gab Feldmann an, er heiße Wack und habe die Ringe für 30 Mark in Mainz ekanft; dort habe er ein Verhältniß mit einer gewiſſen Anna gehabt, das ſelbe ſei wegen des Widerſtandes der Eltern der F. aufgelöſt worden, und nun wolle er die Ringe ver⸗ kaufen. Wegen dieſer Angaben wurde ſofort nach Mainz unglücklichen Lage ſich Irma, die ſie nun frei und glücklich geglaubt hatte, befand. „Mein armes Kind!“ ſagte ſie, als Irma ihre tragiſchen Erlebniſſe erzählte.„Das iſt faft noch romanhafter, als jene frühere Calamität. Doch es kann nicht bleiben— es darf nicht bleiben, Irma! Es kann ſicherlich rückgängig gemacht werden und Deine Freunde, Mr. Otis und Mr. Sydney werden gewiß Alles dafür aufbieten, was in ihrer Macht ſteht.“ „Ich kann dies nicht zugeben,“ ſtöhnte Irma in ver⸗ zweifeltem Schmerze,„ich kann nicht, Tante. Mir iſt, als ob ich ſchon ſo viel durchgemacht hätte, daß ich gar nicht mehr dieſelbe bin. Es iſt mir nicht beſtimmt, ſo glücklich zu ſein, wie andere Frauen, ich bin zum Elend, zur Einſamkeit ver⸗ urtheilt.“ Miß Brent antwortete ganz erſtaunt: „Du beabfichtigſt alſo wirklich, ein Schickſal dem Du nicht Muth genug haſt, zu widerſtehen. u willſt wirklich dieſen Elenden als Deinen Mann anerkennen?“ „Als meinen Mann— dem Namen nach— ja, ant⸗ wortete ſie müde.„Von heute an heiße ich Irma Fayne“ — ein Schaudern ergriff ſie.„Die ganze Welt mag mich für ſeine Frau halten, doch“— ein Blitz des früheren Muthes und Stolzes, welcher vollkommen erloſchen geweſen zu ſein ſchien, leuchtete in ihren Augen—„ich werde nie ſeine Frau ſein— niemals— lieber ſterben.“ Ein Ausdruck ernſten Kummers zeigte ſich auf Miß Brent's charakteriſtiſchem Geſichte, als ſie Irma beunruhigt betrachtete. „Ich muß geſtehen, Du biſt ganz verſchieden von allen Frauen, die mir je vorgekommen ſind. Doch— Du haſt gewiß hier die Berechtigung, zu thun, was Dir am Beſten erſcheint. Von einem nur kannſt Du überzeugt ſein, daß ich Alles, was in meiner Macht ſteht, für Dich thun werde.“ „Das weiß ich, geliebte Tante, erwiderte Irma danker⸗ füllt mit rührend ſchwacher, doch pathetiſcher Stimme,„und die größte Freundlichkeit, die Du mir jetzt erweiſen kannſt, iſt, mich in mein liebes, altes Zimmer gehen zu laßten.“ telegraphirt, von wo ſedoch keine Beſtätigung der Ausſage des Feldmann kam. Nachmittags etwa 6 Uhr geſtand er ſeinen wahren Namen und gab an, daß er in Neuſtadt a. H. bei Uhrmacher Völker bedienſtet ſei; die Ringe habe er aus zwei Goldſticken ſelbſt gemacht und hätte ſie auch weniger verkaufen wollen, als erfahren, was er eigentlich dafür be⸗ kommen könne; die F. ſei außerdem nicht in Mainz, ſondern hier in der„Grünen Laterne'. Etwas ſpäter ſchrieb er in ſeinem Notizbuche; man nahm ihm die loſen Blätter, auf die er geſchrieben hatte, ab, und da fand ſich, daß es Abſchieds⸗ briefe an ſeine Eltern und Verwandten waren, in denen er ihnen mittheilt, daß er in den Tod gehen werde, man halte ihn hier feſt, er habe noch nie geſtohlen u. ſ. w. Als er merkte, daß man, um dieſen Vorſatz zu vereiteln, ihm alles abnehmen wollte, was ihm zu einem Selbſtmord dienlich ſein könnte, nahm er lt.„Fr. Pr.“ ein Fläſchchen aus der Taſche und trauk es aus. Er wurde ſofort bewußtlos und verſchied nach einer Viertelſtunde. 5 Worms, 4 Aug. Der XV. Heſſiſche Feuer⸗ wehrtag wird vom 22.—24. Auguſt in Worms abgehalten und ſind zu demſelben 360 Feuerwehrkorps aus Heſſen, der Pfalz, Baden, Württemberg und Preußen geladen, ſo daß wohl—4000 behelmte und gegürtete Männer der Feuerwehr die ſagenreichen Straßen und Plätze der alten Nibelungen⸗ ſtadt für einige Tage beleben werden. Dem Programm nach werden geboten: Delegirtenverſammlung, große Ausſtellung aller möglichen Löſch⸗ und Rettungsgeräthe, Schul⸗ und Angriffsübungen der 13 in Worms beſtehenden Feuerwehr⸗ corps, Concert in—3 Garten⸗Etabliſſements, Bankett im großen Saale des Fe, hauſes, Feſtzug und großes Volksfeſt auf dem Bhrbaroſſaplatz am Rhein, brillantes Feuerwerk.— Am Montag Beſichtigung der vielen Sehbenswürzigkeiten der Stadt und Ausflüge in die Umgebung je nach Betheiligung. Möge der Himmel den projektirten Feſttagen gutes Wetter ſchenken, dann werden alle Feſtgäſte in dem alten und 1175 gewaltig neu auflebenden Worms ſchöne frohe Stunden verleben. * Mainz, 4. Aug. Hier verſuchte ſich ein 9½ Jahre altes Kind in den Rhein zu ſtürzen, wurde aber von einem jungen Mann noch rechtzeitig erfaßt und dann der Polizei übergeben, welche dasſelbe ſeinen Eltern wieder zuführte. Das 229 hatte den verzweifelten Schritt aus Furcht vor Strafe gethan. *Nierſtein, 2. Auguſt. Die Bauunglücke ſcheinen in der letzten Zeit epidemiſch zu werden. Geſtern ereignete ſich hier wieder ein Unfall. Der Zimmermeiſter Stern beabſich⸗ tigt gegenwärtig auf ſein im Oberdorf gelegenes Wohnhaus ein neues Stockwerk aufzubauen. Zu dieſem Zweck war ein Holzgerüſt aufgeſchlagen, auf welchem zur Zeit zwei Arbeiter beſchäftigt waren. Auf einmal ſtürzte das Gerüſt zuſammen. Einer der Arbeiter, ein Zimmermann Philipp Wolſt von Dal⸗ heim, welcher im Begriffe ſtand, ſich demnächſt zu verhei⸗ rathen, ſtürzte zur Erde und war ſofort eine Leiche. Der Andere, ein Maurer Namens Jobann Groben aus Schwabs⸗ burg, verletzte ſich lebensgefährlich. Ob hier eine Fahrläſſig⸗ keit oder ſonſt ein Zufall den tragiſchen Ausgang herbeigeführt hat, wird die eingeleitete Unterſuchung lehren. Sport. Veloeipedſport. Bei dem am vergangenen Sonntas in Straßburg ſtattgehabten Velociped⸗Wettfahren haben unſere Mannheimer Rennfahrer wieder großartige erzielt. So errang Herr Karl Zimmermann vom Vel Verein im Dreidradfahren über 3000 Meter den 1. Preis glänzend gegen eine ſehr ſcharfe Concurrenz; im Damen⸗ preis⸗Hochradfahren erhielt Herr Heinrich Irſchlinger nach dem Meiſterfahrer Europas Auguſt Lehr von Frank⸗ furt den 2. Preis; in dieſem Rennen ſiegte der Frankfurter Meiſter nur mit einer Radlänge Vorſprung gegen Irſch⸗ linger; ferner errang Herr Irſchlinger noch mit Herrn Stephan im Tandemfahren den 1. Preis, wobei heide Fahrer die 3000 Meter in der großartigen Zeit von 5 Min. 20 Sek. zurücklegten, welche nunmehr als neueſter deutſcher Record gilt. Außerdem erhielt Herr Stephan noch im Dreiradfahren den 2. und im Hauptfahren gegen Lehr und Vater den 3. Preis; desgleichen den Führungspreis. Die Führung Stephan's trug viel dazu bei, daß auch im Hauptfahren von Lehr ein Record erzielt wurde. Gerinjtszeitung. »Mauuheim, 4. Aug.(Ferien⸗Strafkammer). Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Ver⸗ treter der Gr. Staatsbehörde: Herr Referendar Böhler. 10 Am 6. Juli d. Js. machte der 55 Jahre alte Dienſt⸗ knecht Valentin Treiber II. von Plankſtadt in einer Wirth⸗ ſchaft und Conditorei zu Sinsheim Zechſchulden im Betrage von ca. 1., obwohl er wiſſen mußte, daß er dieſelben nicht bezahlen konnte. Wegen als im wiederholten Rückfalle verübten Betrugs erhält Treiber deßhalb 5 Monate Ge⸗ fängniß.— 2) Durch ſchöffengerichtliches Urtheil waren den Eheleuten Anton und Margarethe Gaub von Petersthal wegen Mißhandlung und Verwahrloſung ihres Pflegekindes nach 8 98 des.⸗St.⸗G.⸗B. je 4 Wochen Haft diktirt worden. Anton Gaub, der bezüglich der ſchlechten Behandlung des Kindes nur ſeiner Frau allein die Schuld gibt, legte gegen das Urtheil Berufung ein, die der Gerichtshof hinſichtlich des Strafmaßes für begründet erachtet und infolge deſſen füür Gaub nur noch auf 1 Woche Haft erkennt.— 3) Der 45 „DOyne etwas zu genießen?— Nicht einmal eine Taſſe Thee?“ Ich könnte nicht einen Biſſen hinunterbringen,“ antwor⸗ tete Irma, küßte Miß Brent und ging in ihr Zimmer. Dort angelangt, warf ſie ſich auf ihr Bett, denn hier und jetzt erſt überſah ſie die ganze Ungeheuerlichkeit des Schickſals das ſie ereilt hatte. Keine Thräne kam in ihre Augen; es ſchien ihr, als ob ſie nie wieder würde weinen können, doch eine hoffnungsloſe Verzweiflung hielt ſie umfangen, als es ihr klar wurde, was ſie Alles verloren hatte und was ſie noch würde dulden müſſen. Sie hatte Guy Otis erklärt, daß ſie es für ihre Pflicht halte, keinen Einwand gegen die Heſrath zu erheben, ſie hatte ihm geſagt, ſie würde hingehen, wo Herbert Fayne wünſchte, alles dies war in einerſ muthloſen Apathie geſchehen, die, wie ſte kaum eine Stunde ſpäter einſah, ihr Urtheil verwirrt hatte. Jetzt— hier— in ihrem Zimmer kam ihr das Bewußt⸗ ſein, 2 ſie ſich von einer ſentimentalen Idee hatte beein⸗ fluſſen laſſen, die ihr als Pflichtgefühl erſchienen war, es jedoch wohl nicht ſein konnte, da ſowohl Guy, als Miß Brent über ihre Entſcheidung entſetzt waren. War ſie voreilig geweſen?— Sie wünſchte faſt, ſie hätte Guy's Rath befolgt und wäre nach Hollyhut zurück⸗ 1 7 wo Mr. Sydney und Selma ihr hätten rathen können. Doch— in dem Falle wäre ſie immer bei dem Manne geweſen, den ſie liebte, bei dem Manne, deſſen Gattin ſie zu werden gehofft, und— ob freiwillig oder unfrxeiwillig, ſie war nun doch einmal unleugbar die Frau Herbert Fayne? und als ſolche hatte ſie kein Recht, weder ein geſetzliches noch 181 5 moraliſches, mit einem anderen Manne glücklich zu Gerade, als ſie mit ihren Gedanken ſan dieſem Punkte angelangt war. hörte ſie ein ſcharfes Klingeln an der Haus⸗ thürglocke und bald darauf Herbert Fayne's Stimme: „Iſt Mrs. Fayne drinnen? Ich wünſche ſie zu ſehen.“ (Fortſetzung folgt.) — 4 Sette. Seneral⸗Anzeiger. Nannheim, 5. Auguſt. Jahre alte Handelsmann Heinrich Schmidt don Frank⸗ furt a., der am 19. Juli d. J. in§ 2 hier einem Schuh⸗ macher ein Paar Herrenſtiefel entwendete, erhält wegen dieſes als im wiederholten Rückfalle verübten Diebſtahls unter An⸗ nahme mildernder Umſtände 5 Monate Gefängniß.— 9 Wegen Bettelns, Landſtreicherei und einigen am 9. Juli in Schwetzingen und der Rheinan verübten Gelegenheitsdieb⸗ ſtählen geringwerthiger Gegenſtände wird die ſchon viel be⸗ ſtrafte Taglöhnerin Adeline Huber von Ottenhöfen zu 4 Monaten Gefängniß und Stellung unter Polizeiaufſicht, ver⸗ urtheilt.— 5) Am 10. Juni entwendete der 17 Jahre alte Kauf⸗ mann Heinrich Gun ſt von Mannheim dem ihm bekannten Zoll⸗ amtsafſiſtenten Osk. Fecht, während derſelbe im hieſigen Freibad badete, aus deſſen Kleidern das Portemonnaie mit 248 M. Inhalt(den ganzen Monatsgehalt des Letztgenannten). Das heutige Urtheil des Gerichtshofes lautet für den ſeines Ver⸗ gehens geſtändigen Angeklagten Gunſt unter Annahme mildern⸗ der Umſtände auf 4 Monate Gefängniß.— 6) Wegen der zahlreichen Diebſtähle, die vom Dezember v. J bis Juli d. J. in den Schlafräumen der Actienbrauerei zu Edingen ver⸗ übt wurden, hat ſich der 19 Jahre alte Bierbrauer Georg Brand von Würzburg vor der Strafkammer zu verant⸗ worten. Brand war im Nov. v. J. aus dem Dienſt in der genannten Brauerei entlaſſen worden und benutzte ſeine Lokal⸗ kenntniſſe in der Folge dazu, um von da an nächtlicher Weile in die dortigen Schlafräume einzudringen und ſo nach und nach eine ganze Reihe von Bierbrauern um Geldbeträge und Sachen meiſt nach Erbrechen von Schränken und Koffern zu beſtehlen. Der Geſammtwerth des Entwendeten beträgt über 300 M. Schließlich gelang es jedoch, den Dieb auf friſcher That zu ertappen und ihn, obzwar er fich durch einen Sprung vom 2. Stock berab zu flüchten ſuchte, zu verhaften. Brand, der die von ihm begangenen Diebſtähle rückhaltlos eingeſteht, wird zu einer Zjährigen Gefängnißſtrafe verurtheilt.— 7) Der 18 Jahre alte Taglöhner Jak. Kammler von Wieblingen ſtahl am 21. Juni d. J. ſeinem Schwager, dem Ührmacher Lüttig in K 8 hier, eine dem letzteren zur Reparatur übergebene Taſchenuhr im Werthe von 28 M. und am 4. Juli d. J. in u5 hier dem Taglöhner Wilhelm Meyer ein Paar Schuße im Werthe von 6 M. Wegen dieſer Diebſtähle erhält Kummler, der ſchon beſtraft worden iſt, unter Annahme mildernder Um⸗ ſtände 5 Monate Gefängniß.— 8) Die von Seiten der Gr. Stagtsanwaltſchaft eingekegte Berufung gegen ein Urtheil des Schöffengerichts Schwetzingen, nach welchem der Böcker Peter Lutz von Friedrichsfeld von der Anklage des Betrugs frei⸗ geſprochen worden war, wird als unbegründet verworfen ſo daß es bei der Freiſprechung des Letztgenannten verbleibt. Lutz ſollte am 30. Mai d. J. unberechtigter Weiſe von dem Bäcker⸗ geſellen Georg Weſtermann 9 M. Stellenvermittlungsgebühr bezogen haben.— 9) Wegen Körperverletzung war der Tag⸗ löhner Franz Frey von Mannheim vom hieſigen Schöffen⸗ gericht zu 3 Wochen Neroi e verurtheilt worden. Frey batte, während er als Reſerviſt einberufen war, am 22. April J. vor der Wirthſchaft zum„Darmſtädter Hof“ bier den Sackträger Lützel, der da den Säbel des erſteren herauszu⸗ 5 verſuchte, mit der blanken Klinge einen Schlag auf die linke Hand verſetzt. Frey legte nun gegen das oben genannte Urtheil Berufung ein, die in Anbetracht der damals ſo gra⸗ pirenden Handlung des Lützel heute auch für begründet er⸗ Härt wird und zur Freiſprechung des Angeklagten führt. Als Vertheidiger fungirte Rechtsanwalt Dr. Köhler, Cagesnenigkeiten. —Veelin, 3. Aug. Einen Selbſtmordverſuch m am Sonnabend die achtzehnjährige Martha Sch. Gegen 8 Uhr Abends hörten Arbeiter eines Holzplatzes am Koltbuſer Bamm aus einem Schuppen lautes Stöhnen her⸗ vordringen und fanden daſelbſt ein i fn Mädchen liegen, welches aus einer Schußwunde in der linken Bruſt blutete. Die Schwerverletzte wurde zuerſt nach der Wobnung des Platzwächters geſchafft und war noch im Stande, anzugeben, daß ſie die Tochter eines Verſicherungsagenten Sch. ſei und ſich ſelbſt zu tödten verſucht habe. Hierauf entſchwand ihr die Be ug, und man brachte die Bewußtloſe nach einem Krankenhauſe. Eine Liebesaffaire, von welcher die Eltern Kenntniß erhalten, und in Folge deren ſie die Tochter aus dem Hauſe gewieſen hatten, hat die Bedauernswerthe zu dem Selbſtmord getrieben. Den Revolver, aus welchem ſie den 898 auf ſich abgegeben, hatte ſie ſich aus der Wohnung Seliebten in deſſen Abweſenheit abgeholt. — Stettin, 3. Auguſt. In Folge eines tollkühnen Unternehmens fand der Arbeiker Teichert, ein früherer Pionier, einen jähen Tod. T. war am Petroleumhof am Dunzig auf dem Bremer Vollſchiff„Johann Friedrich“ bei der Entlöſchung der Ladung beſchäftigt. In der Frühſtücks⸗ zeit beabſichtigte er ein Ba nehmen und ſprang de dieſem Zweck von der Bramraa in einer Höhe von etwa 120 Fuß in den Dunzigſtrom. Er kam noch einmal zum Vorſchein und ſank alsdann todt in die Tiefe. Vermuthlich hatte er ſich bei dem Sturz eine innere Verletzung 29795 n die ſeinen ſofortigen Tod zur Folge ge⸗ habt hat ſoll ſich übrigens gerühmt haben, ähnſiche ver⸗ wegene u. A. von der höchſten Spitze des großen Krahns am„Vulcan“, ſchon öfter ausgeführt zu haben, Masdeburg, 3. Aug. Heute Morgen hatte ein auf einem Neubau zu Neuſtadt beſchäftigter Dachdecker das Un⸗ glück, vom Dache berabzuſtürzen, Der Verunglückte, Vater von fünf Kindern war, vermuthlich in Folge eines Schädelbruches, ſofort todt. Braunſchweig, 3. Auguſt. Geſtern Abend herrſchte in einem Hauſe beim Bahnhofe eine große Aufregung. Ein fanger Mann, den ein Liebesverhältniß in das Haus geführt hatte, ſlarb im Beiſein der Geſiebten an einem plötzlichen Krampfanfalle. Eobleuz 3. Aug Bei einem Gewitter wurde im Stadtwalde der Winzer Löwenſtein aus Winningen vom Blitze getödtet. Während das Gewitter unter ſtrömendem Regen niederging, hatte Oöwenſtein ſich einige Schritte von ſeinem Juhrwerk unter einen ſehr großen Eichbaum begeben, um ſich egen die Näſſe zu ſchützen, und fand dort einen ſchnellen od. Die Leiche zeigte keine Verletzungen, nur dunkle Flecke; die Kleider waren herabgeriſſen. Um die Eiche herum war in unregelmäßigen Linien der Boden aufgewühlt; der Baum war nicht beſchädigt. D. Dresden, 2. Aug. In dem Walde zwiſchen Plaue und Flöha ereignete ſich ein beklagenswerther Unglücks⸗ fall. Ein Schankwirth aus Flöha und deſſen Sohn, ein Schulexpedient, waren dorthin Pilze ſammeln gegangen und wurden von einem Gewitter überraſcht. Sie ſuchten unter einem Baume Schutz und wurden dort vom Blitz e r⸗ ſchlagen. Waldarbeiter fanden die Beiden entſeelt in aufrechter Stellung an einem Baum lehnend vor. Der Vater hatte noch den aufgeſpannten Regenſchirm in der Hand. — Leipzig, 3. Aug. Dem im Jahre 1884 hier verſtor⸗ benen Privatmann Karl Chriſtian Philipp Tauchnitz, welcher der Stadt ein Vermögen von etwa 4 Millionen Nark vermachte, ſoll auf Koſten der Stadt ein Denkmal errichtet werden. Der Rath hat die Koſten für Errichtung des Denkmals im Betrage von 13.000 Mark be⸗ willigt. Das Vermächtniß, aus dem bisher 750/0 00 Mark zu mildthätigen und gemeinnützigen Zwecken Verwendung fanden, wird von der Stadt unter der Bezeichnung„Stiftung eines Menſchenfreundes“ verwaltet. 8 3 — Luzern, 3 Aug. Der Roman einer Berlinerin, der an den Üfern des Vierwaldſtätter Sees ſich in dieſen Tagen abgeſpielt hat, wird wie folgt erzählt: Als vor enigen Taaen Tehrend L. au. der Inſel Altſtadt vorüberfuhr, bemerkte der Steuermann, wie aus einem Boote zwei Menſchen, ein Herr und eine Dame, ins Waſſer ſprangen, und zwar unmittelbar vor dem Schiff, das, aus einer Bucht herauskommend, den Lebensmüden ver⸗ deckt geblieben war. Sofort ſtoppte der Dampfer und unver⸗ züglich wurden die nöthigen Anſtalten zur Rettung des Paares getroffen. Gleichzeitig waren zwei Paſſagiere über Bord ge⸗ ſprungen, und während dieſe den eben wieder emportauchenden Herrn ergriffen und mit ihm zum Schiffe ſchwammen, holte man die Dame, deren Kleidung ſie noch über Waſſer gehalten, in das von ihr verlaſſene Boot zurück, zu welchem, um das zeitraubende Losmachen des eigenen Bootes zu umgehen, ein Matroſe hinübergeſchwommen war. An Bord des Dampfers gebracht, ſauk die Gerettete, ein blondhaariges, junges Mäd⸗ chen, in Ohnmacht— die begreifliche Folge der Scham und der Erxegung. Wieder zum Bewußtſein gelangt, nannte ſie ihren Namen. Es war ein Fräulein D. r· aus Berlin, und ſie gab an, mit ihrer Mutter ſeit Ende Mai in einem Hotel am Luzerner See zu leben, das ſie am 1. Auguſt zu verlaſſen gedachten. Da einer der Paſſagiere in dem geretleten Herrn, einem hübſchen, jungen Mann von italieniſchem Typus, einen Hotelbedienſteten wieder erkannte, ſo bedurfte es keiner weiteren Aufklärungen, um zu erkennen, welcher Roman in den Fluthen des Vierwaldſtätter Sees ſoeben das Schluß⸗ kapitel hatte erfahren ſollen. Die junge Dame hatte ſich in den Kellner verliebt, der, wie er durch die That bewies, offen⸗ bar ehrlich dieſe Neigung erwiderte, und, der Hoffnungsloſig⸗ keit ihrer Liebe ſich bewußt, hatten ſie in der Ueberzeugung, die bevorſtehende Trennung nicht überleben zu können, be⸗ ſchloſſen, ihrem Daſein ein Ende zu machen.— Dieſes wird nun hoffentlich von Amtswegen, durch den Standesbeamten, eine angenehme Verlängerung erfahren. Aeneſte Aachrichten und Felegramme. *Bergen, 4. Auguſt. Der Kaiſer iſt von Dront⸗ heim kommend in beſtem Wohlſein heute um 9½ Uhr, Abends an Bord der„Hohenzollern“ hier angelangt. Der Kaiſer wird von der Nordlandfahrt vorausſichtlich nach Kiel zurückkehren und alsdann für einige Zeit in Kiel Wohnung nehmen. Bergen, 5. Aug. Der Kaiſer erledigte geſtern Regierungsgeſchäfte, Nachmittags fand ein Wettrudern zwiſchen den Segelbooten der Schiffe„Hohenzollern“, „Prinzeß Wilhelm“,„Jagd“ und„Stoſch“ ſtatt. Nachts 12 Uhr trat die„Hohenzollern“ die Reiſe nach Odde an. Für den Dombau in Trondjem wies der Kaiſer 1000 Kronen an. Berlin, 4. Auguſt. Das Kreuzergeſchwader iſt am 2. Auguſt in Iqulique eingetroffen und beabſichtigt, am 5. d. Mts. nach Coquimbo in See zu gehen. Eiſenach, 4. Auguſt. Die Kronprinzeſſin⸗Wittwe Ste⸗ phanie von Oeſterreich iſt aus Bayreuth hier eingetroffen. *Bern, 4. Auguſt. Trotz aller klerfkalen und konſerva⸗ tiven Hetzen hat auch im Canton Teſſin die Bundeskfeier überall unter begeiſterter Theilnahme verſchiedener Parteien ſtattgefunden. Wien, 4. Aug. Dem„Fremdenblatt“ zufolge legt die Regierung in der Herbſtſeſſion einen Geſetzentwurf über die Wiener Stadtbahn vor. Graz, 4. Aug. Zur Generalverſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenver⸗ eins ſind über 400 auswärtige Mitalieder anweſend. Abends hieß der Bürgermeiſter Dr. Portugall die Gäſte willkommen und entbot allen einen herzl. treudeutſchen Gruß. Die erſehnten lieb⸗ werthen Gäſte aus Deutſchland ſeien zu Stammesgenoſſen und Freunden gekommen, in deren Adern ebenſo warm wie in ihren germaniſches Blut rolle.(Stürmiſcher Beifall.) Das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit mit den Stammesbrüdern durchalühe in allen deutſchen Gegenden die Herzen. Paris, 4. Auguſt. Der Miniſter des Aeußeren hatte eine Unterredung mit dem gineſiſchen Geſandt⸗ ſchaftsſekretär. Nach den Mitthellungen des Letzteren hätten die jüngſten Ermittelungen über die Unruhen in China ergeben, daß dieſelben wahrſcheinlich einen politiſchen Charakter haben. Von Seiten der Regierung verlautet, daß die europäiſchen Mächte behufs gemein⸗ ſamer Intervention in China verhandeln.— Ein Tele⸗ gramm aus Saint Louis im Senegal meldet die Unter⸗ werfung Aly Boubekars, des Hauptverbündeten Alma⸗ dou's, und die vorausſichtliche Unterwerfung Abdul Bou⸗ bakars, des Bruders von Aly und Oberhaupt der Fontas. Paris, 4. Aug. Das Kabel, welches Cayenne mit dem Haupttelegraphennetz verbindet, iſt heute fertig geworden. Carnot empfing die erſte Depeſche. „„Genna, 4. Aug. Der chileniſche Kreuzer„Preſidente Pinto“ iſt hier eingetroffen. London, 4. Aug. Die Kommiſſion des Londoner Munizipalraths, welche mit den Vorbereitungen zu dem feſtlichen Empfange Kaiſer Wilhelms betraut war, wird ihren Bericht am Donnerſtag erſtatten, und zugleich die Prägung einer Medaille zur Erinnerung an den Beſuch Kaiſer Wilhelms vorſchlagen.— Das Oberhaus nahm die Bill betreffend die Einziehung leichter Goldſtücke in allen Leſungen an.— Das Unter⸗ haus verwarf Macleans Antrsg, der erklärt, daß die Be⸗ ziehungen zwiſchen Indien und Afghaniſtan unbefriedigend ſeien und es wünſchenswerth wäre, das indiſche Eiſen⸗ bahnnetz bis Candahar auszudehnen. Im Laufe der Debatte erklärte Gorſt, die Beziehungen zu Afghaniſtan ſeien befriedigend, der Emir völlig loyal gegen England; aber gegen die Errichtung einer Eiſenbahn nach Candahar dürfte der Emir ſich empfindlich zeigen. Petersburg, 4. Aug. Die Länge der Dauer des hieſigen Aufenthalts des Königs Alexander von Serbien iſt noch ungewiß; derſelbe bleibt auf der Rückreiſe 2 Tage in Iſchl. Die ruſſiſche Preſſe behauptet, nunmehr müſſe Weſteuropa einſehen, daß das franzöſiſch⸗ruſſiſche „vertragsloſe Bündniß“ dem Dreibund vollauf das Gleichgewicht halte. Der Empfang des franzöſiſchen Geſchwaders in England werde die Kronſtädter Eindrücke nicht abſchwächen. Bei dem geſtrigen Feſte der franzö⸗ ſiſchen Colonie wurde lt. Straßb. Poſt den Gäſten ein weißes, goldgerändertes Blatt vorgelegt zum Nieder⸗ ſchreiben eines Denkſpruches. Ein Franzoſe ſchrieb: „Wir wiſſen jetzt, daß wir zwei Vaterl änder haben: Frankreich und Rußland.“ Ein anderer ſchrieb:„Ruß⸗ land und Frankreich ſind zwei Körper mit einer Seele.“ Ein dritter:„In der Geſchichte der Völker und Staaten gibt es kein Beiſpiel eines derartigen Empfanges fr mder Wanſadt und Petershura“ »Petersburg, 4. Aug. Das franzöſiſche Geſchwader iſt in Bjoertoe eingetroffen. Admiral Gervais reiſte mit 40 Offizieren und 16 Unteroffizieren nach Moskau ab. Am Bahnhofe hatte ſich eine große Menſchenmenge einge⸗ funden, welche dem Admiral enthuſtaſtiſche Kundgebungen bereitete. Belgrad, 4. Aug. Der radikale Centralausſchuß Serbiens hat einen Parteitag auf den 10. September nach Zajear berufen. Nannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effectenbörſe vom 4. Auguſt. An der heutigen Börſe wurden umgeſetzt: Badiſche Bank⸗ Aktien zu 118.90, Brauerei Eichbaum zu 105, Bad. Brauerei zu 55. Ferner notirten Anilinfabrik 268 bez. u.., Wag⸗ häusler Zuckerfabrik 66., Brauerei Ganter 114., Gum⸗ mifabrik 57 P. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 4. Aug. Heute verhorrten die deutſchen Börſen in ihrer feſten Haltung. Sie folgen einer⸗ ſeits dem von Wien ausgehenden Hauſſezuge für Creditaktien, andererſeits war es die vom Montanmarkte ausgehende beſſere Strömung, welche der Börſe einen recht freundlichen Eha⸗ rakter aufprägte. Das cpeſtfäliſche Cokes-Syndicat hat nur eine geringe Productionseinſchränkung, und zwar nur für die nächſten zwei Monate beſchloſſen. Gleichzeitig befriedigte heute die Direction der Laurahütte mit der Dividendenziffer von 8 pCt, bei zwei Millionen Abſchreibungen. Das Ge⸗ ſchäft, wenn auch nicht ganz ſo animirt wie geſtern, war recht belebt, der Schluß befeſtigt, wozu auch beſſeres Paris einen Theil beitrug. Namentlich gelang es Ruſſen, einen Theil der Courseinbuße von geſtern Abend zurückzugewinnen. Am Induſtrie⸗Actien⸗Markte ſind Bad. Anilin ca. 3 pCt, Brauerei Binding 1 pEt., Höchſter Farbwerke 1 vCt. zurück⸗ gegangen. Dahingegen verzeichnen Ediſon 1 80, Badiſche Zucker.50 Courserhöhung. Von Montanwerthen Laura 2 pCt., Concordia.90, Gelſenkirchen.50 pEt, über geſtern, Dortmunder etwas ſchwächer. Privatdiskonto 3/—8/ PCt. Effecten⸗Soeietät. Oeſterr. Kreditaktien 248¾, Diskonto⸗Kommandit 171.30, Berliner Handelsgeſellſchaft 133, Darmſtädter Bank 133.60, Deutſche Bank 138.65, Dresdener Bank 133.80, Banque Ottomane 110.80, Internat. Bank Berlin 92.25, Oeſterr.⸗ franz. Staatsbahn 246, Lombarden 88¾, Dux⸗Bodenbacher 455, Mitlelmeer 96.80, Prince Henri 47.90, Meridional⸗ Aktien 126.50, Lübeck⸗Büchener 151.50, Ungar. Goldrente 89.80, 3proc. Portugieſen 39 30, Spanier 70.50, Ottom. Zoll⸗Obligat. 88.60, 4proc. Griechen.60, Gproc. Mexikaner 81.50, Straßburger Verlag 135, La Veloce 70, Gelſenkirchen 154.90, Harpener 180.40, Hibernia 160, Concordia 115.90, Laura 1138. Bochumer 109.20, Dortmunder 61.60, Gotthard⸗ Aktien 131.30, Schweizer Centrol 149.50, Nordoſt 128, Union 94.30, Jura ⸗Simplon 4½ proc. Prior, Act. 112, 5proc. Italiener 90. Mannheimer Produktenbörſe vom 4. Auguſt. Weizen per Juli Mk.—.—, November 22.65, März 1892 21.30; Roggen Juli—.—, Nov. 20.90, März 1892 20.50; Hafer Fuli—.—, Nov. 14.20, März 1892 14.50; Mais Juli—.—, Nov. 15.—, März 1892 14.—. Bei belangreichen Umſätzen, namentlich in Weizen pr. November, verkehrte die heutige Börſe in ſteigender Tendenz. Hafer und Mais konnten eben⸗ falls weiter anziehen. Amerik, Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 4 Auguſt. New- Jort Chic ag o Monat 7 Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Februar————.————— März——————— April————: 8— Mai SII!; Juni———————— Juli—————.———— Auguſt 99————— September 99.— 68⁰⁰———.— 885/ 57.——— Oktober— 66503— 15.65———— November—— 6——— 14.45—————. De zember 101½%——— 18.55———.— Januar 103% 677—— 18.— 905/8———.— Mai 1893 106/——— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mauheimer Hafen⸗Werkeyr vom 4. Auguſt. Schiffer ev. Kap Schiff. Lommt von Ladung Ctr. Hafenmeiſterei J. Mohr Abolf Köln Stückgüter Nußhoum Goethe Rotterdam 75— Claaſen Chriembilde 7 5 Hafſenmeiſterei 1 Klormann Leiſt Jagſtfeld Salz 1158 Unſtatt Rhein Gifeen Cemont 2743 Worch Alſum Kohlen 25600 Falkenburg Philipp Duisburg 13590 irſchmann Maria Antwerpen Wei zen 10798 reukes Johann 5 Stückgüter 1604⸗ exjung Helena Ruhrort Kohlen 15950 Dekkers Antwerpen Weizen 25848 Wagner Margaretha Rotterdam Stückgüter 10626 Hafenmeiſterei III. Aſteroth Ruhrort 4 Dortrecht Bretter 16370 M. Scheidel Induſtrie 3 Düſſeldorf Stückgüter 1500 Frant Mannheim 17 Hochfeld Kohlen 15059 Staab Sophie Heilbronn Stückgüter 18900 5 rühling 5 Soda 80⁰ 55 üßig 1 5 800 Maier Gebrüder Hochfeld Gyps 70⁰ Hafenmeiſterei luy. Brüggemann Rheinländer Ruhrort Kohlen 80⁰0 tein Ruhrort 19 5 15 16400 uchs Liederfranz 5 5 3800 ung kKliſe Duisburg 4 14200 2 Vater Jahn 5 5 2290⁰0 Schmitz Der 190j. Friedrich 5 12912 Pieper Erneſtine Hochfeld 1 22875 Fotdberg Mathilde 5 E. 5212 Knecht Knecht 1 Brennholz 1000 Krauth Heinrich Heilbronn Borde 80⁰0 Schmitt Prinz Ludwig[Nckargemünd Steine 70⁰ Heidenreich inz Karl Neckarſtein'ch„ 89⁰0 Walter äthchen Heilbronn Borde 80⁰ Schweickert Bebr. Baumann 1 Altrip Steine 60⁰ Kumpf Maria Hirſchhorn 1 1200 Bock Emilie Eberbach 85 90⁰ Kelter Deinrich Rheinhauſen„ 460 Fachinger Ruhrort Kohlen 18600 Floßholz: angekommen 1900 om., abgegangen—— obm. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Bingen, 4 Aug 2 46 m.—.00. Konſtanz, 4 Aug. 4 4t m. +.00 Kaub, 4. Aug. 2 78 m. 001. Hüningen. 4 Aug. 3 23 m— 0 06. Koblenz, 4 Aug 2 88 m.— 002. Kehl, 4. Aug,.40 m—.06 Köln, 4 Aug. 328 W—.04 Sauterbnrg, 4. Aug 4 75„— 0 08 NKuhrort 4 Aug 2 75 W—.08. WTaxau, 4 Aug. 489 m—(.02 Nedar Wannbeim 5. Auguſt.95 m0.0 Wannbeim, 5 Aug. 490 7005. Mainz, 4 Aug. 2%% m— 0 01 Heilbronn, 5 Aug. 0 96 m— 005, Rheinwaſſerwärme am 5. Auguſt 155 R. Geld⸗Sorten. Dulaten Mk..80—65 Ruſſ. Imperials 2 Fr.⸗Stücke„.16—20 Dollars in Gold Engl. Souvereigns„ 90.36—80 oooooooooοõ,EMeueooeeeoeooſeooe M heim, G 2, 22 Jacob J. Reis, Nabe de e 8 Mk..60—65 „.18—30. 8 5 8 Möbelfabrik und Lager aller Sorten Polster- und 8 Kastenmöbel. 8390 8 50000 Goocoocooooſdde lolf Biegor Herren⸗ und Damen⸗Friſ iürnrneinennnnn eeeneeeee .ee Ae ne Nnn. MNannheim, 5. Auguſt. Amtlich Hekannimachung. Der am 12. Juli von Hamburg abgegangene Dampfer„Neko“ der ſchen Dampfſchifffahrts⸗Ge⸗ jaft„Kosmos“ iſt auf der R nach Süd⸗Amerika am 21.: Juli Abends in der Nähe von Breſt bei der Inſel Queſſant ge⸗ ſunken. Während Paſſagiere und Mannſchaft gerettet worden ſind, hat eine Bergung der an Bord geweſenen Poſt ſich nicht ermög⸗ lichen laſſen; die betreffenden Briefſendungen ſind daher als verloven zu betrachten. 15147 Berlin, W. 31. Juli 1891. Reichs⸗Poſtamt, I. Abtheilung. Sachſe. Haudelsregiſtereinträge. Nr. 37057. Zu.⸗Z. 386 Geſ⸗ Reg, Bd. VI zur Firma„Rheiniſche Creditbank“ in Mannheim wurde eingetragen: 15183 ilhelm Brandes iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden und iſt deſſen Vertretüngsbefugniß er⸗ loſchen. Max Haxrtl in Freiburg iſt aks Direktor der Ffliale in Konſtanz ernannt. Die demſelben für die Zweigniederlaſſung in Freiburg ertheilte Procura iſt hierdurch erloſchen. Max Stoeſſer iſt als für die Zweigniederl Freiburg ernannt. Jeder der Ernannten hat die Firma mit je einem weiteren Zeich⸗ nungsberechtigten zu zeichnen. Mannheim, den 4. 1891. Gr. Amtsgericht III. Neckel. Heffentliche Zuſtellung. Nr. 37385. Kaufmann D. Wag⸗ ner in Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld allda, kagt gegen Bäcker W. Bauer von e— 3. Zt. an unbe⸗ annten Orten— mit dem An⸗ trage auf koſtenfällige und vor⸗ Lii 9 vollſtreckbare Verurtheilung zur Zahlung von 98 M. 30 Pfg. nebſt 645 Zins vom Klagezu⸗ tellungstage an und ladet den klagten zur mündlichen Ver⸗ rocuriſt ung in handlung des Rechtsſtreites vor das Gr. Amtsgericht Jzu Mann⸗ Von 1 158 2 Septbr. 1891 onnerſtag. 24. Septbr. Vormittags 8 Uhr beſtimmten Termine. 15194 um Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. e 1. Auguſt 1891. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Stalf. Heffentliche Znſtelung. No. 37,715. Die am 10. Auguſt 1890 geborene Anna Friederike Schnebele Tochter der ledigen Eliſabetha Schnebele hier, ver⸗ treten durch den Klagvormund Matheis Setzer, le hier, Aal vertreten durch Rechtsan⸗ walt Dr. Roſenfeld hier, klagt gegen den ledigen Karl Holz⸗ apfel von duerc Zt. an unbekann⸗ ten Orten auf Gründ des Geſetzes vom 21. Februar 1851„Erbrecht und Ernährung unehelicher Kin⸗ der betr.“ aus außerehelichem Bei⸗ ſchlaf in der geſetzlich unterſtell⸗ Antrage guf koſtenfällige und vor⸗ läufig vollſtreckbare Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung eines in Vierteljahresraten vorauszahl⸗ 85 wöchentlichen Ernährungs⸗ eitrags von 1,71 Mk. von der Geburt des Kindes bis zu deſſen vollendetem 14. Lebensjahre und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechts⸗ ſtreites vor das Großh. Amtsge⸗ richt II zu Mannheim zu dem auf Donnerſtag, 8. Oktober 1891, Vormtttags 10 Uhr zſfentlich um Zwecke der ichen ellung wird dieſer Auszug der lage bekannt 15193 Mannheim, den 3. Auguſt 1891. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Stalf. Sekanntmachung. No. 11395. Bäcker Johann Lobenz Metzger von hier hat Antrag auf Einweiſung in Beſitz und Gewähr des Nachlaſſes ſeiner amg. Mai 1891 dahier v en efrau Maria geb. Benzing geſtellt. Dieſem Antrag wird entſprochen, wenn nicht 15182 innerhalb 4 Wochen Einſprachen hiergegen erhoben werden. 1518 Mannheim, 28. Juli 1891. Großh. Amtsgericht 4. gez. Morath. Dies veröffentlicht: Die Gerichtsſchreiberei Großh. Amtsgerichts. C. Wagenmann. Faßverſteigerung. Freitag, den 7. 11 Nachmittags 3 Uhr werden im Vollſtreckungswege im Haus„zur Stadt Mannheim“ des Michael Beckenbach in Feudenheim 15090 1 größere Parthie Lagerfäſſer für Bierbrauer gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert un d Liebhaber ein 5 Auguſt 1891 annheim, 3. Augu 2 Deißler, Gerichtsvollzieher. Städt. Gaswerk aunheim. Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 27. Juli 1891 bis 1. Auguſt 1891 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer Flamme von 150 Liter 46,75 Normalkerzen. baren! mit dem 8 2JMittwoch, 5. Sägewerk-Verkauf. Aus der Konkursmaſſe des Holzhändlers Friedr. Jäück II. von der Holzhach in Laugenalb werden am Samſtag, den 22. Auguſt 1891 im Rathhauſe zu Langenalb, Nachmittags um 3 Uhr folgende Liegenſchaften: Lagb. N. 3040a: 28 à 90 qm. Hofraithe mit der Unterwalsſäg⸗ mühle im Holzbachthal, Wohnung und Balkenkeller, Anbau mit Wohnung und Schmiedwerkſtätte, Scheuer, Stall und Schopf, Rad⸗ ſtube, Keſſel⸗ und Maſchinenhaus (mit Dampf⸗ und Waſſerkraft). Das Werk 90 in Dampf⸗ Maſchine, Keſſel, Voll⸗ und Ein⸗ fachgatter, Amerikaniſche Kreis⸗ ſäge zum Langſchneiden, Klotzauf⸗ 2 Schwartenmaſchine u. Waſ⸗ errad. Hierzu gehören noch 44 ar 91 qm Wieſen elbſt. Anſchlag 8800 Mk. öffentlich verſteigert. Hierzu werden Liebhaber höf⸗ lichſt eingeladen. Die Steigerungsbedingungen ſind günſtig geſtellt und liegen in der bemn Jedermanns Einſicht bei dem Unkerzeichneten auf. Auswärtige haben Vermö⸗ gens eagelte mitzubringen. Pforzheim, den 29. Juli 1891. Der Konkursverwalter Aug. Eiſenhut. 15117 Steigerungs⸗Ankündigung. Folge richterlicher Ver⸗ fügung wird dem Joſef Schürle, Wirths⸗Eheleute hier am Dienſtag, den 11. 1891, Nachmittags 2 Uhr im Rathhauſe hier die nachbe⸗ ſchriebene Liegenſ öffentlich verſteigert, wödei der endgiltige uſchlag erfolgt, wenn der chätzungspreis mindeſtens ge⸗ boten wird. 14029 Beſchreibung der Liegenſchaft. Das dreiſtöckige Wohnhaus mit dreiſtöckigem Abbort und ein⸗ ſtöckigem Piſſoiranbau dahier jenſeits des Neckars im Pflügers⸗ grund Lit. u 1 No. 10 neu bezeichnet No. 82 der Mittel⸗ ſtraße im Maaße von 219,30 qm., neben C. Burger und 00 Hoch⸗ ſtätter, geſchätzt zu 19000 M. 850 Neunzehntauſend Mark. annheim, den 11. Juli 1891. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar Mattes. Gr. Had. Staatseiſenbahnen. A 15200 m den 6. Auguſt, Vormittags 11 Uhr verſteigern wir in unſerer Land⸗ güterhalle UL drei 155 Univer⸗ ſalfeueranzünder im Gewicht von 120. kg. gegen Baarzahlung. Güterverwaltung Mannheim. Pergebung vongganuarbeiten. Die Erd⸗, Maurer⸗, Steinhauer⸗ und Verpußzarbeiten zu einem Erweiterungsbau an das Großh. Fne ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf 5 bis Donnerſtag, den 13. ds. Mts., Vormittags J1 Uhr bei Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt inzwiſchen die eichnungen und Bedingungen ein uae und die Arbeitsver⸗ eichniſſe gegen Erſatz der Um⸗ ruckkoſten in Empfang genom⸗ men werden können. 15107 Mannheim, den 3. Auguſt 1891. ochbauamt: Uhlmann. Heffentliche Nerſteigerung. Donnerſtag, den 6. Auguſt, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal in J 5, 5 2 Betten, 3 Kleiderſchränke, 1 ovaler polirter Tiſch, 1 Regula⸗ teur, 1 Kaſſenſchrank, 1 ſilberne Taſchenuhr, Bildertafeln; ſodann an Ort und Stelle: verſch. Ge⸗ rüſtſtangen, Leitern, Farben, 1 weirädriger Karren, 10 Stämme Wagnerholz gegen Baarzahlung im Vollſtrecküngswege ö entlich verſteigern. 15186 Mannheim, den 4. Auguſt 1891. ibſchenberger, 15104 Gerichtsvollzieher, B 5, 4. Verſteigerung. n Auft den: Im Auf 5. Argufd. 3. Nachmittags 2 Uhr in meinem Geſchäfts⸗Lokal ]Lit. 4, 3, nächſt den drei Glocken gegen gleich baare ahlung öffentlich verſteigert: 4 Dutz. Britania⸗Löffel u. Gabeln, 712„ Theclöffel, 6„ Schöpf⸗Löffel, 42„ Paar Gummi⸗ träger, 10„ Paar Frauen⸗ ſtrümpfe, 2„ Kinderkleidchen, 10„ Taſchentücher, Nickelbeſtecke. 3„ Th. paul jun., Anctisuator, 2 4, 3. 15102 nächſt den 3 Glocken. Pypothekendarlehen in jedem Betrage beſorgt prompt und billig 10639 Ernst Weiner, M 7, 21, Baßnhofftraße. Kleinkinderſchule Neckargärten. Es wird hierdurch zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht, daß nunmehr die Liquidation der Aktiengeſellſchaft beendet iſt. Mannheim, 4. Auguſt 1891. Die Liquidatoren: F. A. Walter. Paul Staelin. Der Fortbetrieb der Klein⸗ kinderſchule geſchieht in ſeit⸗ heriger Weiſe durch den evang. Diaconiſſenverein, welchem das Korporationsrecht verliehen wurde. 15198 Der Vorſtand. Versteigerung. Donnerſtag, den 6. Auguſt, Vormittags 10 Uhr werden in der heſſiſchen Ludwigsbahnhalle, Güter⸗ bahnhof 10 Faß Schwarz⸗Pech öffentlich gegen gleich baare Zahlung verſteigert, wozu einladet 14997 Der Auctionator: Ferd. Aberle. Verkauf einer Conditorei mit Café. Eine in flottem Betriebe befindliche Conditoxeimit Calé iſt Trauerfall wegen, unter ſehr günſtigen Be⸗ dingungen mit ſämmtl. (großart.) Inventar durch mich zu verkaufen. Die Uebernahme kann ſofort geſchehen. 14784 Carl Friedr. Stützel, Rechtskonſulentu.Auktionator D 3, 15, parterre. 1518 Samſtag, den 8. d. Mts., Vormtttags 11 uhr un hieſigen Rathhauſe ein fettes Fafſelrind gegen baare Zahlung öffentlich verſteigern. Wallſtadt, den 4. Auguſt 1891. Bürgermeiſteramt: P. Hecker. 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Auguſt, Abends ½ Uhr 29 im Lokal 82,21 III. ordentliche Verſammlung Tagesordnung: Vereinsangelegenheiten. Wir bitten unſere verehrlichen Mitglieder um pünktliches, zahl⸗ reiches Erſcheinen. 15120 Der Vorſtand. Casino. Die Bibliothek iſt vom 2. Auguſt bis 2. September ge⸗ ſchloſſen 15101 Der Vorſtand. Arh.⸗Fortb.⸗Verein R 3, 14. Diejenigen unſerer Mitglieder, welche geſonnen ſind, die Frank⸗ furter Ausſtellung(vorausſicht⸗ lich am 23. Auguſt) zu beſuchen, werden erſucht, ſich in die auflie⸗ gende Liſte einzuzeichnen. Der Verein Heidelberg wird ſich eben⸗ falls betheiligen. Freunde des Vereins ſind willkommen. Die Koſten werden ſich mit de fahrt auf—10 M. pro Perſon belgufen. 14929 Der Vorſtand. Geſangverein Bavaris. Heute Mittwoch Abend 9 Uhr Probe. Um vollzähl. Erſcheinen bitket 10685 Der Vorſtand. Heſeng⸗Klinterhaltungz⸗ Verein„Eugenia“. Mittwoch Abend 8¼ Uhr Faſſel⸗Perſteigerung. PRORE. Die ehedend 12 55 läßt] Um vollzähliges Erſcheinen nächſten 5 bittet 10634 Der Vorſtand. Geſellſchaft Oenp. Sonntag, 9. Auguſt 18 Ansflug nach Neckarau, (Prinz Max) wozu wir unſere verehrl. Mit⸗ glieder, ſowie Freunde u. Gönner des Vereins freundlichſt einladen. Abfahrt gegen 3 Uhr, Haupt⸗ bahnhof. 15178 Der Vorſtand. Mannheimer Zither⸗lub Heute Abend 15148 Keine Probe. Gtſellſchaftshaus; Ludwigshafen. 3 Reſtaur. E. Funk. Hübſch 105128 eingerichtetes Café mit 2 neuen Billards. Gute Küche. BReine Weine. Neue grüne Kerne fſt. Fruchtbranntwein um Anſetzen), Aänehener Augustinerbr ide (von Kathreiners Nachfolger) Gersten-Kaffee Korn-Kaffee Weizen-Kaffee Kraftſuppenmehl Herbstrüben Feldsalat gebraunten Kaffee rohen Kaffee zu ſehr billigen Preifen. M. Heidenreich, H 2, I1, am Markt. Sauerkraut Fh. Gun, „e ahlungen auf angefangene ſdeu bauten zu dem jeweils mied⸗ rigſten Zinsfuß vermitteltprompt und billig 10619 Karl Seiler, Buchhtt. bei ev. Collectur, A 2. 4. EEE. 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