„„——— In der Voſiltſte 1 untes Nr. 2388. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Oringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Peſtauf⸗ ſchlag M..90 prs Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfs. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg Badiſche Volkszeitung.) Mannl der Stadt Maunheim und Umgebung. ſeimer (101. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannheimer Bolksblatt.) u. allg. Then für den lokalen und Theil fũü. 55 * 8 5 85 Karl U — 28 122 — Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Raunheim.“ Berantwortlich: D liti I ecgeftebarteur Jalias Latz. Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Maunheimer Jongnal“ in Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannhbeim. Nr. 232.(Celephen-Ar. 218.) * Eine Flätung. Als die Parteileitung der badiſchen konſervativen Partei in den letzten Junitagen offiziell verkünden ließ, daß ſie ſich bei den bevorſtehenden Landtagswahlen gegen die nationalliberale Partei wenden werde, gaben wir der Ueberzeugung Ausdruck, daß es ſich die Anhänger der konſervativen Partei im Lande doch reiflich überlegen würden, bevor ſie zu Gunſten von ultramontan⸗demokra⸗ tiſch⸗ſozialdemokratiſchen Wünſchen und Zukunftshoff⸗ nungen auf die Geltendmachung der ſtaatserhaltenden Grundſätze verzichten. Vielfache Stimmungsberichte, die uns vor jener Wahlerklärung der konſervativen Partei⸗ leitung aus gutkonſervativen Kreiſen zugegangen waren, ließen keinen Zweifel darüber obwalten, daß weite Schichten konſervativ geſinnter Wähler mit der ſeit Jahresfriſt von der gegenwärtigen Parteileitung vertretenen Politik, dem Syſtem rückſichtsloſer und ungerechtfertigter Anfeindung der nat.⸗lib. Partei und der vom konſervativen Parteiorgan zum Schaden der konſervativen Grundſätze den Raſſen⸗ und Klaſſenhaß ſchürenden Kampfesart nicht einverſtanden ſind, und als trotz alledem die konſervative Partei⸗ leitung den Beſchluß faßte, die Partei gegen den Nationalliberalismus auszuſpielen und dadurch mittelbar zur Stärkung der ſchärfſten Gegner der konſervativen Grundſätze beizutragen; da machte ſich bei allen ruhig denkenden Konſervativen ein tiefgehender Unmuth bemerk⸗ bar. Das erlöſende Wort mußte geſprochen werden, und der es endlich laut und treffend ſprach, iſt kein Geringerer als der frühere Führer der badiſchen konſervativen Partei, Freiherr Ernſt Auguſt von Göler, derſelbe Herr, den das konſervative Organ noch vor wenigen Tagen als„einen bewußt poſitiven und konſervativen Mann“ feierte und den es ſich ſelbſt als eine Stütze ſeiner Politik erkor. Als wir am 25. Juni darauf hinwieſen, daß die gegenwär⸗ tige Parteileitung der badiſchen Konſervativen, nach⸗ dem ſie aus den Händen der nationalliberalen Partei zwei Reichstagsmandate eingeheimft und es ſomit nicht mehr nöthig hatte, auf die national liberale Partei Rück⸗ ſicht zu nehmen„die Maske fallen ließ“, da erhob das konſervative Organ einen großen Lärm; ſoeben war es im Begriffe, dem früheren Führer der eigenen Partei eine Maske vor's Geſicht zu binden, aber Frhr. v. Göler riß die Vermummung hinweg, in welcher ihn die gegenwärtige konſervat Parteileitung zur Erreichung ihrer ſelbſtſüchtigen Zwecke dem Volke vorſtellen wollte. Oeffentlich erklärt Herr v. Göler, daß er mit der Politik der derzeitigen konſervativen Parteileitung nicht einverſtanden ſei; er belegt bieſe nicht erſt ſeit geſtern datirende tiefgehende Meinungsverſchiedenheit mit der Thatſache, daß er ſeit faſt zwei Jahren keinen Artikel für das offtzielle Organ der konſervativen Partei geſchrieben und verurtheilt in beſtimmter Sprache und ſcharfer Form die von der gegen⸗ wärtigen Redaktion der„Landpoſt“ künſtliche Schaffung von Gegenſätzen. Lange genug hat das konſervative Parteiorgan es verſucht, die zwiſchen der Parteileitung und dem über⸗ wiegenden Theile der konſervativen Partei herrſchenden Meinungsverſchiedenheiten abzuleugnen; nun iſt dieſer Vertuſchungspolitik, die eine völlige Entfremdung zwiſchen der nationalliberalen und der konſervativen Partei be⸗ zweckte, ein Gegner erſtanden, der nicht verunglimpft werden kann. An der Perſon des früheren langjährigen Führers der konſervativen Partei werden die Schimpf⸗ reden der„Landpoſt“ ebenſo abgleiten, wie ſie uns ſeit⸗ her in der Vertheidigung unſerer dem Staatswohle nütz⸗ lichen Grundſätze nicht wankend machen konnten. Auch heute noch, in dem Augenblicke, da von unverfälſcht kon⸗ ſervativer Seite die Richtigkeit der von uns gegen die gegenwärtige konſervative Parteileitung erhobenen Vor⸗ würfe anerkannt wird, kommt es uns nicht in den Sinn, dem konſervativen Parteiorgan in der Tonart zu ent⸗ gegnen, die es uns gegenüber ſeit Jahresfriſt angeſchlagen hat. Wir kämpfen nicht mit verroſteten Waffen; der Sache gilt unſer Streben, perſönliche Gehäſſigkeiten ſind uns fremd. Der nationalliberalen Partei wird die Erklärung des Frhrn. v. Göler keinen ziffermäßigen Zuwachs bringen; Herr v. Göler und ſeine politiſchen Freunde bleiben Konſervative, wie wir nach wie vor Natſonalliberale ſind. Dennoch begrüßen wir die Erklärung des früheren Führers der badiſchen konſervativen Partei mit aufrichtiger Genug⸗ Ihuung, weil ſie die gemäßigt denkende Mehrheit der kon⸗ ſervativen Partei von dem Alp des Terrorismus befreit, dn die gegenwärtige konſervative Parteileitung zum Geleſenſte znd verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Ungebnng. Schaden wahrhaft ſtaatserhaltender Grundſätze auszu⸗ üben verſucht und weil ſie ſich auf den Boden der Ehr⸗ lichkeit und Ueberzeugungstreue ſtellt, von dem aus allein ein erſprießliches Zuſammenwirken aller vaterländiſch ge⸗ ſinnten Parteien möglich iſt. In dieſem Sinne erblicken auch wir in der Kundgebung des Frhrn. v. Göler die Anzeichen einer Klärung. Politiſche Ueberſicht. Maunbeim, 25. Auguſt, Vorm. Das Kaiſerpaar iſt geſtern Nachmittag 3 Uhr in Merſeburg eingetroffen und von den Spitzen der Behörden, der Generalität u. ſ. w. empfangen worden. Dasſelbe fuhr in offenem vierſpännigen Wagen unter Glockengeläute durch die feſtlich geſchmückte Stadt. Den Zug eröffneten die Schlächter zu Pferde, die Gewerke, die Schulen und die Vereine bildeten Spalier. Im Schloß⸗ hofe war die Ehrenwache vom 12. Huſaren⸗Regiment aufgeſtellt. Nach Abnahme des Parademarſches begab ſich das Kaiſerpaar in das Schloß. In der prachtvoll ge⸗ ſchmückten Feſthalle fand ſodann Nachmittags 4 Uhr das Feſtmahl des Provinziallandtages ſtatt. 270 Gäſte nahmen theil. Das Hoch des Fürſten Stolberg auf das anwe⸗ ſende Kaiſerpaar beantwortete der Kaiſer mit nem Hoch auf die Provinz. Abends um 8 Uhr reiſte das Kaiſer⸗ paar nach Potsdam zurück. —— Aus Paris wird vom geſtrigen Tage gemeldet: Am Sonntag traf der ruſſiſche General Obrutſche w in Bergerac ein und wurde daſelbſt durch Artillerieſalven empfangen. Auf dem Bahnſteig hatte ſich das Offtzier⸗ corps des 108. Infanterie⸗Regiments, der Gemeinderath, der Unterpräfect, mehrere Senatoren und Deputirte zu ſeiner Begrüßung eingefunden. Obrutſchew ſchüttelte allen Offizieren die Hand. Die Menge rief:„Hoch Rußland!“ Im Hofe des Stationsgebäudes hatten die Feuerwehrleute Aufſtellung genommen, welche bei der Ankunft Obrutſchews das Gewehr präſentirten. Auf die Hochrufe der Menge für Rußland und den Zaren ant⸗ wortete der General mit einem Hoch auf Frankreich. Dann begab er ſich auf die Straße, begeiſtert be⸗ grüßt, und in Begleitung des Bürgermeiſters auf das Rathhaus. Hier wurde ihm unter den Klängen der Marſeillaiſe und der ruſſiſchen Hymne ein Ehrenwein kredenzt. Einen Trinkſpruch des Bürgermeiſters auf den Zaren und Obrutſchew erwiderte der General mit den Wor⸗ ten:„Ich trinke auf das Wohl aller franzöſiſchen Soldaten. Es lebe Frankreich!“ Um 6 Uhr fand großes Ehrenmahl für den Ruſſen ſtatt, bei dem verſchiedene jubelnd aufge⸗ nommene Verbrüderungsreden gehalten wurden.— Der Trinkſpruch des Bürgermeiſters lautete:„Ich danke Dir, Rußland, das uns die Hand bietet, ich danke Dir, Frankreich, das werth iſt, dieſe Hand zu drücken.“ Auf die Geſundheit des Zaren und des General Obrutſchew brachte der Senator Oberſt Chavois darauf folgenden Trinkſpruch aus: Ich trinke auf die Freunde Frankreichs, anf den tapferen General und Generalſtabschef des ruſſiſchen Heeres. Trinken wir auf den erlauchten Gaſt, der heute in unſern Mauern weilt, auf unſeren Nachbar und Freund, auf den Ruhm des unerſchrockenen ruſſiſchen Heeres, auf Ihre Soldaten, an deren Seite wir ſtolz ſein werden zu kämpfen, wenn eine der beiden Mächte augegriffen wird. Es lebe Obrutſchew, es lebe Ruß⸗ land! Nach dem Mahle begleitete telegraphiſchen Berichten der„Köln. Ztg.“ zufolge eine große Menſchenmenge den General zum Bahnhof. Immer wieder ertönten die Rufe: „Es lebe Rußland, der Zar, General Obrutſchew!“ Nach der Flottenſchau in Ports mouth ſandte die Königin Victoria folgendes Telegramm an den Prä⸗ ſidenten Carnot: „Ich habe den Wunſch, Ihnen zu ſagen, wie große Freude mir der Empfang des Admirals Gervais und ſeiner Offiziere in Osborne bereitet hat, und wie ſehr ich das franzöſiſche Geſchwader bewundere, welches ich ſoeben habe Revue paſſiren laſſen. Victoria.“ Der Präſident Carnot erwiderte: „Ich bitte Ew. Majeſtät meinen aufrichtigſten Dank ent⸗ gegen zu nehmen für den huldvollen Empfang, welchen Sie dem Admiral Gervais und ſeinen Offizieren haben zu theil werden laſſen, ſowie für die Gefühle und Meinungen, welche Ew. Majeſtät mir hinſichtlich des franzöſiſchen Geſchwaders ausgeſprochen haben. Carnot.“ Geſtern beſuchten die franzöſiſchen Ofſtziere das Arſenal. Da die Kenntniß der beiderſeitigen Sprachen ſehr gering iſt, mußten die auswärtigen Zeitungs⸗Bericht⸗ erſtatter für die franzöſiſchen Gäſte als Führzr und Dolmetſche dienen, nachdem ihnen vorgeſtern der Arſenals⸗ Dienſtag, 25. Auguſt 1891. Superintendant Admiral Fiſcher eine Privatvorleſung über die Arſenaleinrichtung gehalten hat. Bei dem geſtrigen Frühmahl hielt Admiral Fiſcher folgende Nach⸗ tiſchrede:„Admiral Gervais iſt kein Freund langer Reden und wozu brauchen wir auch lange Reden? Sie leſen aus unſeren Augen unſere Geſinnungen. Wir haben nur einen Wunſch, kommen Sie bald wieder. Je öfter Sie kommen, deſto mehr werden wir Sie Ueben. Für jeden von uns iſt es Pflicht, der Gervais der eng⸗ liſchen Marine zu werden(notre devoir à tous est de devenir le Gervais de la marine anglaise). Lauter lang anhaltender Beifall folgte. Darauf erwiderte Gervais:„Ich werde meine Gefühle in drei Worten ausdrücken: Ich bin gekommen, ich habe bewundert und ich danke für die ſehr intereſſanten Beſichtigungen, die wir heute unternahmen. Ich danke Allen, die uns ge⸗ führt, namentlich dem Admiral Fiſcher und allen Offi⸗ zieren.“ Darauf erhoben ſich die franzöſtſchen Offtziere zu einem dreifachen Hurrah, zu welchem Gervais ein viertes fügte mit den Worten: Once more!(Noch einmal h) — 1* 42 7* Molttze über die Schlacht von Königgrätz. (Schluß.) Die gewaltige Geſchützreihe der Artillerie des 3. und 10. öſterreichiſchen Korps dem Walde gegenüber verhinderte jedes Vorbrechen aus demſelben, und es gelang mir, einen dazu be⸗ reits ertheilten Befehl zu inhibiren. Inzwiſchen war aber weiter links General v. Franſecky thatſächlich zur Offenſive geſchritten. Unter lebhaften Rämpfen hatte er den Gegner aus dem Swip⸗Walde verdrängt und den jenſeitigen Saum erreicht. Gegen ihn kämpfte auf öſter⸗ reichiſcher Seite das 4. Korps; nun aber wendeten ſich gegen die vereinzelte 7. Diviſion noch das 2. und Theile des 3. Korps, 51 Bataillone gegen 14. Im dichten Unterholze waren alle Abtheilungen durcheinander gerathen, die einheitliche Lei⸗ tung hatte gufgehört, und trotz des hartnäckigſten Widerſtan⸗ des wurden einzelne Trupps gefangen genommen, andere verſprengt. Ein ſolches Häuflein trat aus dem Walde, eben als der König mit ſeinem Stabe in der Nähe eintraf. Seine Majeſtät ließ dasſelbe ziemlich ungnädig an;“) aber der verwundete Offizier, der ſeine kleine Schaar zu ſammeln bemüht war, führte ſie ſofort wieder ins Gefecht. Wirklich behauptete die Diviſion trotz großer Verluſte den Nordſaum des Waldes. Sie hatte ſehr bedeutende Kräfte des Feindes auf ſich gezogen. 9 ſpäter an den Orten fehlten, deren Vertheidigung innen oblag. Es war 11 Uhr geworden. Die Spitzen der 1. Armee hatten die Biſtritz überſchritten und die meiſten der an dem b belegenen Dörfer genommen. Aber dies waren nur orpoſtirungen des Feindes, die er ernſtlich zu behaupten nicht beabſichtigte; dahinter ſtanden ſeine Korps in einer Stellung, aus der ſie mit 250 Geſchützen das offene Gelände beherrſchten, welches der weitere Angriff zu durchſchreiten hatte. Zur Rechten zwar war General von Herwarth an der Biſtritz eingetroffen, aber zur Linken vom Kronprinzen noch nichts zu ſehen. Die Schlacht war zum Stehen gekommen. Im Centrum kämpfte die 1. Armee noch um die Dörfer an der ie die Kavallerie konnte nicht vorwärts kommen, u. die Artillerie fand keine günſtigen Stellungen zum Auffahren. Die Truppen ſtanden ſeit fünf Stunden im lebhaften Feuer des Feindes, ohne Verpflegung, da zum Kochen keine Zeit. Einiger Zweifel über den Ausfall der Schlacht mochte ſich bei Manchen regen; vielleicht auch bei Graf Bismarck, als er mir ſeine Cigarrentaſche anbot. Wie ich ſpäter erfahren, hat er es für ein gutes Zeichen gehalten, daß ich ihm von zwei Eigarren kaltblütig die beſte wegnahm. Der König fragte mich um dieſe Zeit, was ich von dem Verlauf des Gefechtes halte. Ich erwiderte:„Euere Majeſtät gewinnen heute nicht nur die Schlacht, ſondern den Feldzug.“ Es konnte nicht anders kommen. Wir hatten die im Kriege durchaus nicht zu unterſchätzende Ueberlegenheit der Zahl,“) und endlich mußte unſere 2. Armee in Flanke und Rücken der Oeſterreicher erſcheinen. 2) Ich beſitze eine in Tokio in japaniſcher Sprache her⸗ ausgegebene Geſchichte des Krieges mit höchſt originellen Illu⸗ ſtrationen. Eine derſelben hat die Unterſchrift:„Der König ſchilt die Armee.“ 5 ) Sm Laufe der langen Friedensperiode waren die Wirkungskreiſe des Kriegsminiſteriums und des Generalſtabes nicht ſcharf gegeneinander abgegrenzt geweſen. Dem erſteren liegen, wie im Frieden die Verwaltung des Heeres, ſo im Kriege eine Menge von Funktionen in der Heimath ob, die ſich nur vom Centralpunkt derſelben leiten laſſen. Der Kriegsminiſter gehört daher nicht in das Hauptquartier, ſon⸗ dern nach Berlin. 5 Dem Chef des Generalſtabes hingegen fällt von dem Augenblicke an, wo die Mobilmachung befohlen, die volle Verantwortlichkeit zu für die im Frieden ſchon vorbereiteten Märſche und Transporte behufs erſter Verſammlung der Streitkräfte und alle weitere Verwendung verſelben, wobei er die Genehmigung nur allein des oberſten Feldherrn— bei uns jederzeit der König— einzuholen hat. Wie nöthig dieſe ſcharfe Scheidung beider Reſſorts, mußte ich im Juni 1886 erfahren. Ohne mein Wiſſen war ange⸗ ordnet, daß das 8. Korps am Rhein verbleiben ſolle. Nur indem auf meine Gegenvorſtellung auch die 16. Diviſion noch nach Böhmen herangezogen wurde, war die numeriſche Ueber⸗ zahl da erreicht, wo die Entſcheidung lag. 2 Ssite. Seneral⸗Anzetger. Mannheim, 26. Auguft. Um 1½ Ubr erblickte man auf der weithin ſichtbaren und von einer gekrönten Höhe, auf welche ſchon lange unſer Augenmerk gerichtet geweſen, eine weiße Wolke. Es war noch nicht die 2. Armee, aper das Feuer, welches, auf ſie gerichtet, ihren nahen Anmarſch verkündete. Der freudige Ruf:„Der Kronprinz kommt!“ ging durch alle Reihen. Ich ſchickte die erwünſchte Nachricht an General v. Herwarth, der inzwiſchen bereits Problus den Sachſen trotz heldenmüthiger Vertheidigung entriſſen hatte. Die 2. Armee war um 7¼ Uhr Morgens aufgebrochen, nur das 1. Korps erſt um 9¼. Der Vormarſch auf ſchlechten Wegen, zum Theil querfeldein, batte viel Zeit gekoſtef. Der Hötenzug, welcher ſich von Horenowes bis zur ſumpfigen Troting erſtreckte, mußte, wenn ausreichend beſetzt, ein ernſt⸗ liches Hinderniß bilden. Aber in der hitzigen Verfolgung der Diviſion Franſecky hatte der feindliche rechte Flügel eine Linksſchwenkung gemacht, ſo daß derſelbe dem nun er⸗ folgenden Anariff theilweiſe den Rücken bot. Die Fortſchritte des Kronprinzen blieben unſerm Blicke entzogen, aber um 3¼ Uhr befahl der König das Vorgehen nun auch der 1. Armee. Als wir aus dem Walde von Sadowa ins Freie hinaus⸗ traten, fanden wir zwar noch einen Theil der großen Batterie, welche ſo 1055 das Debouchiren hier verhindert hatte, aber Pferde und Mannſchaften lagen neben den zertrümmerten Geſchützen hingeſtreckt. Sonſt war auf weite Enſfernung nichts mehr vom Feinde zu erblicken. Der Rückzug der Oeſterreicher aus der von zwei Seiten umklammerten Stellung war unvermeidlich geworden und auch ſchon vor geraumer Zeit angetreten. Ihre treffliche Ar⸗ tillerie, welche bis zum letzten Augenblick feuernd Stand zielt, hatte den Abzug verſchleiert und der Infanterie einen be⸗ trächtlichen Vorſprung verſchafft. Das Ueberſchreiten der Biſtritz verzögerte das Vorgehen beſonders der Kavallerie, ſo daß—5 vereinzelte Abtheilungen derſelden noch an den Feind geriethen. In ſcharfem Tempo ritten wir über daß weite Schlacht⸗ feld, ohne uns allzuviel nach den Präueln umzuſehen, die es darbot. Am Ende 1 fanden wir dann unſere drei Armeen, welche ſich ſchließlich aus den verſchiedenen Rich⸗ tungen auf engem Raume durchdrungen und untereinander gemiſcht hatten. Es brauchte 24 Stunden, um ſie zu ent⸗ wirren und die Verbände wiederherzuſtellen: eine augenblick⸗ liche Berfolgung war unmbalich, aber der Sieg auch ſo ein vollſtändiger. Die exmatteten Truppen ſuchten ſich nun in den nächſten Dörfern oder auf freiem Felde, ſo gut oder ſo ſchlecht es ging, ihre Ruheplätze aus. An Lebensmitteln wurde nakürlich ge⸗ nommen, was ſich vorfand, mein wandernder Ochſe wahr⸗ ſcheinlich auch. Die Angſtrufe von Schweinen und Gänſen ließen ſich hören; aber Noth bricht Eiſen, und die Proviant⸗ kolonnen konnten natürlich nicht zur Stelle fein. Auch der König verblieb in einer Ortſchaft auf dem Schlachtſelde, nur meine beiden Ofſtziere und ich mußten noch —75 15 0 Meilen nach Gitſchin fahren, wo die Bureaus ſich efanden. Wir waren am Morgen um 4 Uhr von dort ausgerückt und dann 14 Stunden im Sattel geblieben. Bei dem plötz⸗ lichen Aufbruch datte Niemand daran gedacht, Lebensmittel mitzunezmen Mir ſchenkte ein Ulan vom 2. Regiment ein Scheibchen Wurſt; Brod hatte er ſelbſt nicht. Auf der Rück⸗ fahrt begegneten wir nun den endloſen Zügen der heran⸗ ziehenden Proviant⸗ und Munitionskolonnen, welche oft die ganze Breite der Straße einnahmen. Erſt nach Mitternacht exreichten wir das Quartier. Zu eſſen gab es dort um dieſe Stunde auch nicht; aber ich war auch ſo erſchöpft, daß ich mich, wie ich war, im Ueberrock und Schärpe guf mein Lager warf und ſofort einſchlie, Am folgenden Morgen mußken indeß neue Befehle aufgeſetzt und Sr. Majeſtät in Horitz un⸗ terbreitet werden. Hatte der große König 7 Jahre 1+ müſſen, um Oeſterreichs Macht niederzukämpfen, ſo war das ſeinem glück⸗ licheren aber auch mächtigeren Enkel in weniger als ebenſo viel Wochen gelungen. Entſchieden war eigentlich der Feldzug ſchon in den erſten 8 Tagen vom 27. Juni bis 3. Jult. Ich kann verſichern, daß weder 1866 noch 1870/71 jemals ein Kriegsrath abgehalten worden iſt. Aus Stadt und FJand. Maunbeim, 25. Auguſt 1891. *Nie Wormſer Sedanftier. Im Sommer 1887 veranſtaltete der Mannheimer natlonalliberale Verein auf den Höhen des Niederwaldes eine vaterländiſche Feier, zu welcher er Freunde und Ge⸗ ſinnungsgenoſſen aus Baden, Heſſen und der Pfalz ein⸗ lud. Seit jenem Feſte haben auf der Ludwigshöhe zu Cdenkoben, auf dem Auerbacher und dem Heidel⸗ berger Schloſſe zur Erinnerung an den Sedantag feſt⸗ liche Veranſtaltungen ſtattgefunden, zu welchen ſich nicht RDRRR— Fomilleton. Die Köntein von Rumänien. Nach einem Buka⸗ reſter Berichte wird ein im Amtsblatte vom 18. d, publizirtes offisielles Bulletin über den Geſundheitszuſtand der bekannt⸗ lich in Venedig weilenden Königin von Rumänien weit eber als eine Beſtätigung, denn als eine Widerlegung der über das Befinden der hohen Frau in Umlauf geſetzten beunruhigenden Gerüchte aufgefaßt. Daſſelbe beſagt, daß die von der Königin erſt vor wenigen Tagen begonnenen See⸗ bäder in Folge der großen Schwäche der Patientin wieder unterbrochen werden mußten, und ſchlietzt mit der ganz allgemein gehaltenen Bemerkung, daß der Geſundheitszuffand der Königin ein unbefriedigender ſei. Kein Wort über den Charakter der Krankheit, von welcher man nur weiß, daß ſie in Begleitung hyſteriſcher Anfälle und einer von Ohnmachts⸗ exſcheinungen gefolgten außerordentlichen Erregbarkeit der Nerven aufgetreten iſt. Ob das bekannte Projekt der Ver⸗ beirathung des Kronprinzen und deſſen Scheitern zur Ver⸗ ſchärfung der Kranukheitserſcheinungen beigetragen haben oder ob, was wohl noch wahrſcheinlicher iſt, die ganz außerordent⸗ liche und allen Einwänden und Gegengründen unzugängliche Parteinahme der Königin Eliſabeth für dieſes Heirathsprojekt auf ſchou vorhandene krankhafte Zuſtände zurückzufübren iſt, wird wahl erſt die Zulunft letzren können. Es ſoll Thatſache ſein, daß die Köniein anch beute noch an dem Heirathsprojekt feſthält, und daß es ferner ein großer, nicht ſo leicht wieder ut zu machender Fehler war, daß man dem Fräulein Vaca⸗ rescu geſtattet bat, ihre königliche Gönnerin nach Venedig zu begleiten. Heute, wo in Folge der gegebenen Verbältniſſe ſtatt einer Verbeſſerung eine Verſchlimmerung in den Ge⸗ ſundheitsverhältniſſen der Königin eingetreten iſt, kann an eine Entfernung des Fräulein Pacarescu aus der Umgebung der Königin ſchon mit Rückſicht auf deren zunehmende Schwäche und nervöſe Erregbarkeit viel weniger als vor vier Wochen gedacht werden, und klingt daher die Nachricht durch⸗ aus nicht unglaublich. daß der die Königin Eliſabeth nach Venedia begleitende Leibarzt Theodorescu ſich nun der vom König, von der Regierung und von allen Paxteiführern Rumäniens perlangten Entfernung des Fräuleins Vacarescu eben im Hinblige auf den Schwächezuſtand ſeiner Patientin wit aller Entſchiedenbet wiberſetze. nur Anhänger der national liberalen Partei, ſondern auch viele außerhalb der Partei ſtehenden Vaterlandsfreunde aus Baden, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, der Pfalz und Würt⸗ temberg eingefunden hatten. In dieſem Jahre ſoll ein die politiſchen Geſinnungsgenoſſen aus Süddeutſchland vereinigendes Volksfeſt in Wormz ſtattfinden und es ergeht an Alle, welche ſich die Erinnerung an die glor⸗ reichen Tage von 1870—71 bewahrt haben, der Ruf, ſich am 30. Auguſt in der alten Kaiſerſtadt an den Ufern des deutſchen Fluſſes zu ſammeln, um aufs neue das Gelöbniß unwan⸗ barer Treue zu Kaiſer und Reich, zu Fürſt und Vater⸗ land abzulegen und in erhebendem Gedenken an die Helden⸗ thaten unſerer auf den blutgetränkten franzöſiſchen Schlacht⸗ feldern gefallenen Krieger den Dank des Volkes den Vor⸗ kaͤmpfern deutſcher Einhenn, Macht und Größe darzu⸗ bringen. Nicht aus Parteiintereſſe veranſtaltet die nationalliberale Partei Feſte; ſie will vielmehr Allen dieſe Gelegenheit bieten, ihrer Freude am neugewonnenen Reiche und ihrem Dankgefüßl für Jene, die es in raſt⸗ loſer Gedankenarbeit und auf dem Schlachtfelde ſchufen, lauten Ausdruck zu geben. Möͤgen unſere Gegner über die„nationalliberalen“ Feſte ſpotten; ſie können die That⸗ ſache nicht leugnen, daß es ſeither und faſt immer eiuzig und allein die nationalliberale Partei war, welche Hundert⸗ tauſenden im Reiche es ermöglichte, nach den Sorgen und Mühen des täglichen Kampfes um das liebe Brod, der Freude am wiedererſtandenen Reiche Ausdruck zu geben. Während die nat.⸗lib. Partei auf dieſe Weiſe den vaterländiſchen Sinn des Volkes ſtärkt und die Maſſen aus der nicht immer roſtgen Tagesarbeit in eine ideale Gedankenwelt zu heben verſucht, während ſie dankbar Jener gedenkt, die ohne Unterſchied der Partei und Confeſſton auf blutgedüngtem Schlacht⸗ felde ihre Bruſt den feindlichen Geſchoſſen darboten, ziehen es manche ihrer Gegner vor, am Beſtehenden, ſo ſchwer Erkämpften, zu ruͤtteln, die Saat der Zwietracht und der Unzufriedenheit in die Herzen zu ſtreuen. Das iſt es allerdings, was die Anhänger der nationalliberalen Partei von vielen Anderen trennt, was ſie von Anberen ſo vortheilhaft unterſcheidet.„Nicht der Partei, ſondern der Allgemeinheit,“ ſo lautet unſer Wahlſpruch und deßhalb ſind die Feſte zur Sedanfeier vom vater⸗ ländiſchen Geiſte erfüllte Gedenktage, deren Bedeutung in Wirklichkeit in der Kraftigung der Liebe und Treue zu Kaiſer und Reich, zu Fürſt und Vaterland, und dem Dankesgefühle für die unſterblichen Männer, welche das neue Reich ſchufen, zu ſuchen iſt. An ſolchen Feſten können und ſollten Al le theilnehmen, welche die Kräf⸗ tigung des Nationalgefühls erſtreben. Parteipolitiſche Leidenſchaften müſſen zurücktreten, wenn es gilt, vater⸗ ländiſche Feſte zu feiern; da ſollte doch ein einiges Zu⸗ ſammenarbeiten aller auf dem Boden der beſtehenden Ordnung fußenden Parteien möglich ſein. Um dieſes zu erreichen, mußte allerdings ſeither die nationalliberale Partei mit der Veranſtaltung patriotiſcher Feſte vor⸗ angehen, da die anderen Parteien es leider oft an der wünſchenswerthen Initiative fehlen ließen. So wird ſich auch die Wormſer Sedanfeier den früheren, dem gleichen, erhebenden Zwecke dienenden Veranſtaltungen würdig anreihen. eeeeeeeeeeeeee, “ Zur Sonntageruhe im Sandels⸗ gewerbe geht uns ferner folgende Zuſchrift zu, die wir als einen weiteren Beitrag zur Kläruna der widerſtreitenden Anſchau⸗ ungen veröffentlichen: Geehrte Redaktion! Von der in Nr. 228 Ihres geſchätzten Blattes enthal⸗ tenen Aufforderung Gebrauch machend, bemerke ich zur Frage der Sonntagsruhe folgendes: Zunächſt ſei daran erinnert, daß man von Seiten der Handlungsgehilfen geglaubt hat, 3 Stunden Sonntagsarbeit würden genügen. daß aber die Geſchäftsinhaber ſofort auf 4 Stunden ge⸗ gangen ſind und zuletzt meinten, das, was das Geſetz als äußerſtes zuläßt, 5 Stunden, doch unter allen Umſtänden haben zu müſſen. Da man daran feſthielt, daß der Laden⸗ ſchluß allgemein um 1 Uhr ſtattfinden ſoll— ein Stand⸗ ————.——— —Mit der Fauſt erſchlagen. Aus Sze 58931 wird berichtet: Eine mit ſeltener Grauſamkeit vollführte Mord⸗ that an einem 70fährigen Greiſe verſetzte die Bewohner von Szentes, einem kleinen Dorfe in der Nähe unſerer Stadt, in große Aufregung. In einem Zornanfalle hat der Arbeiter Andreas Uarai den 7ojährigen Vater ſeiner Geliebten mit der Fauſt erſchlagen. Seit zwei Jabren lebte Ugrai im Hauſe des greiſen Michael Farkas in wilder Ehe mit deſſen Tochter Mariska. In letzterer Zeit geberdete er ſich immer mehr als Herr des Hauſes, ſein Benehmen wurde immer anmaßender, und als Ugrai gar ſeine Geliebte und auch die anderen Familienglieder in roher Weiſe zu miß⸗ bandeln begann, wußte ſich der Greis keinen andern Rath, als den wilden Geſellen bei der Gensdarmerie anzuzeigen. Als Ugrai die Vorlgdung der letzteren zu Geſicht dekam, gerieth er in ſolche Wuth, daß er wie ein wildes Thier auf den wehrloſen Greis losſtürzke und ihn ſo lange mit den Fäuſten ſchlug, bis dieſer unter der Wucht der Schläge zuſammenbrach und nach wenigen Augenblicken ſeinen Geiſt aufgab. Die von dem Vorfalle ſofort verſtändigte Orts⸗ polizei W ſich alsbald des Wüthenden und brachte denſelben gefeſſelt in das Gefängniß der Stadt Szegedin. — Räuhber⸗„Romantik“ in Ftalien. Bologna, 20. Auguſt. Hier paſſiren ſeit einiger Zeit ſehr tragiſche Ge⸗ ſchichten, ſo daß ſich gegenwöxrtig die italieniſchen Journale fort und fort mit unſerer Muſenſtadt beſchäftigen, Unter An⸗ derm treiht jetzt wieder eine neue Gaunerhande hier ihr Un⸗ weſen, welche die allgemeine Flucht auf's Land, in die Bäder oder auf die Berge benützt, um in die leerſtehenden Wohn⸗ ungen zu dringen. Seit mehreren Wochen ſetzen die Einbrüche und Diebſtäzle an allen Ecken und Enden der Stadt die Bürgerſchaft in Aufregung und die Polizei in Bewegung,. Während ſich aber bis jetzt dieſe Untgaten in den Schleier der Nacht hüllten, iſt geſtern hier auf offener Straße bei hell⸗ lichtem Tage ein Anſchlag mit erſtaunlicher Verwegenbeit ausgeführt worden. Der reiche Bierbrauer Ronzani fuhr geſtern Morgen mit ſeiner kleinen Nichte von Cafaleechio, wo ſich ſein Brauhaus befindet, in die Stadt. Hier ſah er, beim Ospedale Maggiore angekommen, einen Menſchen balb ver⸗ ſteckt in einer Niſche, welche ſich an der Außenſeite der Todten⸗ kammer des Spitals befindet, während ein anderer Strolch einige Schritte weiter mitten guf der Straße ſtand. Dem Brauer ahnte nichts Gutes, umſomehr, als der Eine dieſer punkt, auf dem die Gehflfen auch heute noch ſtehen und am dem ſie beharren werden— ſo blieb mit Berückſichtigung des Gottesdienſtes allerdings nichts anderes übrig, als ſchon um 6 Uhr früß anzufangen. Das konnte den Gehilfen nicht ungeheuerlich erſcheinen, da doch wohl kein Kaufmann daran denken wird, ſchon um dieſe Zeit den Laden zu öffnen. Weßhalb dieſe Entrüſtung des Verfaſſers des erſten Eingeſandt? Er will den Gehilfen die imaginäre Arbeits⸗ ſtunde von—7 Uhr erlaſſen, um ihnen die effektive von —2 Uhr zuzumuthen! Die Gehilfen werden ihm für dieſes Danaergeſchenk keinen beſonderen Dank wiſſen! Um 2 Uhr Ladenſchluß, ein wenig aufräumen im Innern, Toilette, Mittageſſen und ſo um— halb vier Uhr herum fertig! Das bedeutet der Vorſchlag des Herrn Verfaſſers. Daß dſe gottesdienſtliche Zeit zu berückfichtigen iſt, darauf hat ihn die Redaktion ſchon aufmerkſam gemacht; er ſieht alſo darin eine weitere Schwierigkeit, mit welcher man rechnen muß. Wenn der Herr Verfaſſer bis in den Nachmittag binein arbeiten will, ſo würde er Morgens höchſtens eine Stunde arheiten können; das aber paßt wiederum verſchiedenen anderen Ladenbefitzern nicht, insbeſondere jenen nicht, welche den Lebensmittelbranchen angehören. Nun geſtattet ia das Geſetz Ausnahmen; allein wenn eine Anzahl Branchen jeweils eine beſondere Arbeitszeit für ſich bewilligt erhielte, 1 würde die Stadt Mannbeim künftig am Sonntage ungefähr daſſelbe 5555 zeigen, wie bisher, d. h. zu jeder Tageszeit geöffnete äden. Bleiben wir alſo bei dem Ladenſchluß um 1 Uhr ſtehen, um den Handlungsgehilfen wenigſtens einen freien Sonn⸗ tagnachmittag zu verſchaffen. Die Sonntagsruhe iſt ja doch in erſter Linie im Intereſſe des Hilfsperſonals aller Art beſchloſſen worden; wenn wir aber Dieſen und Jenen berüc⸗ ſichtigen wollen, ſo kommen wir vor ſauter Rüickſichten nie⸗ mals zu dem, was das Geſetz hat. Hinſichtlich des zweiten Eingeſandt in obiger Nr. bin ich nicht der Anſicht, dak die Sache ſich ſo einfach geſtalten wird, wie der Herr Verfaſſer glaubt. Wenn die Herren Detailiſten meinen, Gründe zu haben, eine vier⸗sbis fünfſtündige Arbeitszeit zu fordern, ſo werben die Herren roſſiſten, Fabrikanten, Bankiers u. ſ. w. kaum auf ſede Unterſtützung ihres Per⸗ ſonals verzichten wollen. Hier dürſte ſich vorläuſig die Zeit von 11—1 Uhr als Arbeitszeit empfehlen und mancher Prinzipal wird ſich dann vielleicht mit nur einer Stunde begnügen, indem er aleichzeitig mit dem Perſonale ab⸗ wechſelt.*. * 4 4 Frankfurt, 24. Aug. Die Ladenbeſitzer hatten betreffs der im nächſten Jaßre zur Einführung kommenden Sonn⸗ tagsruhe in den Nange Tagen eine Beſprechung mit dem Ergebniß, daß die Handelskammer in einer Eingabe um Ver⸗ wendung bei dem Königl. Polizeipräſidium angegangen wer⸗ den ſoll, damit die fünfſtündige belaſſene Arbeikszeit von 8 bis 1 oder 10 bis 3 Uhr feſigeſetzt, jedenfalls aber ein fortlaufende Geſchäftszeit eingeführt werde. Dom Hoſe. Am Sonntag Nachmittaa hat der Herzog von Sagan Schloß Mainau verlaſſen. Geſtern Nach⸗ mittag fuhren die Großb. Herrſchaften, einer Einladung der Königin von Württemberg folgend, mit Extraboot nach Fried⸗ richsbafen, um daſelbſt einige Stunden zu verweilen und mit dem Großfürſten Michagel vereinigt zu bleiben. Die Beendigung der Manöbver des 14. Armee⸗ korps im badiſchen Oberlande und im Oberelſaß iſt jetzt zum 14. Septemher in Ausſicht genommen. *Dentſche Jächeransſtellung. 7 Beſu⸗ chern der Fächerausſtellung hat die Generaldirektion der Groß⸗ herzoglichen Staatseiſenbahnen in Karksruhe die Vergünſtigung 35 an alo Mi 1 Fabrſe 1 adiſchen Stationen gelöſten e en en Karksruhe innerhaſb der Giltigkeitsdauer von Rückfahr⸗ karten auch zur Rückfahrt verwendet werden können, ſobald ſie im Ausſtellungsbureau abgeſtempelt ſind. An dieſem Tage kann alſo Her⸗ und Hinfahrt für den einfachen Fahrpreis be⸗ werkſtelligt werden. Dabei iſt die Benutzung von Schnell⸗ zügen gegen Löſung entſprechender Zuſchſagskarten, und zwar je är Hin⸗ und Rückfahrt beſonders, exlaubt. Rundreiſekarten nach Italien. Wie verlautet, wird mit dem 1. Oktober d. J. die Ausgabe der feſten Rund⸗ reiſekarten nach Itakien, welche bisher auf den Stationen Würzburg, Heidelberg, Baden und Freiburg auflagen, bei der Ausgaheſtelle zuſammenſtellbarer Fahrſcheinhefte in Karlsruhe (Hauptbahnhof) vereinigt und deren Beſtellung und cheſchein⸗ der aleichen Weiſe wie bei den zuſammenſtellbaren Fahrſchein⸗ heſten auf allen Stationen zugelgſſen. Einrichtung, welche eine Taxermäßigung von etwa 30 Prozent gegenüber den einfachen Schnellzugsfahrkarten gewährt, auch weiteren Kreiſen zugzängig semacht und es können von dieſem Zeitpunkt an Rundreiſekarten nach Italien für die in den Bekanntmachungen und im grünen Kursbuch bezeichneten ita⸗ lieniſchen Touren durch Vermittlung aller badiſchen Sta⸗ tionen beſtellt und bezogen werden. Außerdem liegen noch Rundreiſekarten nach Italien ab Mannheim auch in Mannheim(Hauptbahnhof) auf. ——.——...—...—..——ñ— Männer das Geſicht mit einem Taſchentuche verbunden hatte, in welches nur für die Augen zwei Oeffnungen geſchlitzt waren; daher ſetzte er ſein Pferd in einen ſcharfen Trab, doch kaum war er in die einſamexe Seitenggſſe eingebogen, welche nach Via Lame führt, als die beiden Strolche guf das Wäg⸗ lein zuſprangen und dem Pferde in die Zügel ſielen. Der Eine ſetzte dem Brauer eine Piſtole auf die Bruſt der Andere herrſchte ihm zu:„Her mit dem Gelde!“ Herrn Ronzani blieb nichts weiter übrig, als ſein Portefeuille hervorzuziehen und dasſelbe dem Räuber einzußändigen. Es enthielt 9⁰⁰ Fres,; aber die Angreifer fragten nicht nach dem Be⸗ trage, ſondern, nachdem ſie ſich umgeſehen und über⸗ zeugt hatten, daß Niemand in der Nähe ſei, begannen ſie eine gar gemüthliche Unterhaltung mit ihrem Opfer, ihm die Piſtole fort und fort vor das Geſicht haltend.„Haben Sie kein weiteres Geld bei ſich?“ fragte der Vermummte, dem ein Windſtoß in dieſem Augenblicke das Taſchentuch etwas lüftete, ſo daß Herr Ronzani die Spitze eines grauen Bartes zu ſehen bekam.„Ich trage ſtets meine ganze Baarſchaft im Portefeuille, erwiderte Herr Ronzani.„Ich will Ihren Worten Glauben en denn ich weiß, Sie ſind ein Ehren⸗ auber,„doch müſſen Sie uns noch mann,“ entgegnete der Ihre Uhr geben.“—„Mit Vergnügen! Aber ſeht— ſie hat keinen Werth.“—„Thut nichts, wir werden ſie als ein An⸗ denken aufbewahren.“—„Eben weil ſie auch für mich ach theures Andenken iſt, kann ich ſie nicht hergeben.“— Na dieſem ruhigen Wortaustauſche ſagte der Verkappte:„Jezt können Sie ſich ungehindert nach Hauſe begeben, Herr Ron⸗ zani, doch drehen Sie 55 beſm Weiterfahren nicht um, wenn kein Unglück geſchehen ſoll.“ Auf die Gefahr gin, wie Loth's Weib zur Salzſäule zu erſtarren, wendete ſich Herr Ronzani aber doch zurück, als er bei der Kirche der S. Trinita ange⸗ kommen war und ſah die Gauner über den Stadtgraben ſetzen. Dann fuhr im Galopp nach dem nächſten Gendarmerie⸗ poſten, um die Sache zur Anzeige und die Polizei auf die Spur der Räuber zu bringen. Eigenthümlich iſt die That⸗ ſache, daß Herr Ronzani vor mehreren Jahren einen Droh⸗ brief erhalten hatte, in welchem ihm unter Todesſtrafe ge⸗ boten wurde vierhundert Franes unter einen großen Stein in ehen der Niſche an der Todtenkammer des Ospedale Maggiore niederzulegen, wo ſich jetzt die Gauner verſteckt gehalten hatten Dieſe alte Geſchichte ſcheint demnach mit dem geſtrigen Uebe⸗ falle in Verbindung zu ſtehen Dadurch wird dieſe — u, . Mannheim, 25. Auguſt. General-Anzeiger. 5 2 3. Seite. *Ans Anlaß des vom 19. bis 21. September in Reckarbiſchofsheim ſtattſindenden landwirthſchaft⸗ ichen Gaufeſtes läßt die Generaldirektion der Gr. Staats⸗ zahnen am 19. September einen Sonderzug von Neckar⸗ lemünd nach Neckarbiſchofsheim abgehen, der an den Zwiſchen⸗ tationen Bammenthal, Mauer, Meckesheim, Eſchelbronn, Reidenſtein und Waibſtadt anhält. Der Zug geht 9 Uhr 20 n Neckargemünd ab und trifft 10 Uhr 7 Min an ſeinem Be⸗ timmungsorte ein. Es wird dadurch ermöglicht, mit dem um Uhr in Mannheim abgehenden Perſonenzug noch rechtzeitig iach Neckarbiſchofsheim zu kommen. * Die badiſchen Arbeiter⸗Geſangvereine. Am Sonn⸗ ag den 30. d. M. findet in Baden⸗Baden ein Delegirtentag ſer badiſchen Arbeiter⸗Geſangvereine ſtatt. Derſelbe ſoll über zie Gründung eines Bundes der badiſchen Arbeiter⸗Geſang⸗ zereine beſchließen. Bis jetzt ſind 13 Vereine angemeldet. * Die Privat⸗Ferienkolonie in Neckarwimmers⸗ ſach. Von dort wird uns unterm 23. d. M. geſchrieben: Auch ie verfloſſene Wanderwoche brachte unſern Koloniſteu nur Butes. Obwohl es an mebreren Vormittagen regnete, ſo gerlief doch kein Tuag, ohne daß wenigſtens ein mehrſtündiger Spaziergang gemacht wurde. Mehrmals badeten die Kinder im Neckar. Von den größeren Jußparthieen ſeien hier nur zwei angeführt: Allemühl, Schönbrunn, Moosbrunn und Pleutersbach— Eberbach, Lindach, Zwingenberg(Beſichtigung der ſtattlichen Burg, der Sammlung merkwürdiger Geweihe, der hochintereſſanten Wolfsſchlucht) und Neckargerach(Minne⸗ burg). Außer den im letzten Bericht genannten Thätigkeiten boten verſchiedene Leſebücher und einige Inſtrumente Unter⸗ haltung. Insbeſondere wurde aber die Handfertigkeit der Knaben bethätigt und erhöbt. Es war eine Luſt, zu beobach⸗ ten, wie im Garten des Gaſtwirthes Seip hier eine Gruppe eifrig ſägte, ſchnitzte, hämmerte und flocht, um aus Stäbchen vom Haſel⸗ oder vom Pulverholzſtrauch, vom Vogelbeer oder vom wilden Kirſchbaum Obſtkörbchen und dergleichen an⸗ zufertigen, und wie dort eine andere Gruppe ſich bemühte, das bei Eberbach geſehene Blockhaus nachzubilden. Morgen ſoll der Katzenbuckel nochmals beſtiegen werden, Am nächſten Mittwoch kehren die Knaben heim und wird die Ankunft in Mannheim Abends 8 Uhr 4 Min. erfolgen. Das friſche Aus⸗ ſehen und die runden Wangen der kleinen Wanderburſchen wird die Angehörigen derſelben auf jeden Fall erfreuen. *Die Ferienkolsniſten ſind geſtern Abend mit dem fahrplanmäßigen Zuge um 8 Uhr im beſten Woblſein wieder hier eingetroffen. Auf dem Bahnhofe hatten ſich zur Begrüß⸗ ung der Kinder mehrere Herren des Comites, Herr Bürger⸗ meiſter Klotz und die Eltern und Auverwandten der Kinder eingefunden. * Die muſtkaliſch⸗deklamatoriſche Abendunter⸗ haltung, welche Herr Ferdinand Worms am nächſten Donnerſtag im„Badner Hof“ gibt, wird ſich zu einer ſehr genußreichen geſtalten. Außer Herrn Worms werden noch die Herren Hohl, Kreuttner und George ſich mit Vor⸗ trägen betheiligen. Die in Ausſicht geſtellte„Ueberraſchung“ iſt allerdings eine ſolche, daß ſie das Intereſſe der Mannhbeimer erwecken muß. Der k. k. Hofburaſchauſpieler und Regiſſeur, Herr Fritz Kraſtel, der ſich ſoeben zum Beſuche bei ſeinen Verwandten hier aufhält, hat einen Vortrag zugeſagt. Das 21 Nummern umfaſſende, humoriſtiſche und ernſte Vorträge Programm wird gewiß einen zahlreichen Beſuch ver⸗ anlaſſen. Rebertragung. Wie man uns mittheilt, wurde Herrn Louis Frankl, Eleltrotechniker hier, die Vertretung der rühm ⸗ lichſt bekannten Firma Siemens& Halske in Berlin für Mannheim⸗Ludwigshafen und Umgegend übertragen. „Mehr Luft!“ Die ſtädtiſchen Verwaltungen ſind überall zur Ueberzeugung gelangt, daß bei dem Anwachſen der Städte die Oifendalkung und Anlage freier Plätze und ihre Bepflanzung im Intereſſe der Bepölkerung nothwendig iſl. Die ſtädtiſchen Vertretungen vnn Mannheim kommen dieſer Forderung entgegen; überm Neckar iſt eine Parkanlage erſtanden und auf der Kuhweide ſoll ein großer Stadtpark angelegt werden. Da dürfte es denn von Intereſſe ſein, Näheres über Parkanlagen in großen Städten zu erfahren. Obenan ſteht Philadelphia mit ſeinem Fairmount⸗Park von 1430 Hektar; es folgt Wien mit ſeinen Pratern von 981., Paris mit ſeinem Bois de Boulogne 850 H. und Bois de Bincennes ebenſo Dublin mit ſeinem Phönixpark von 712., New⸗Pork mit ſeinem Pelham⸗Bay⸗Park von 711 H. und Van Cortlandt⸗Park von 458., London mit ſeinem Buſhey⸗ Park 445., der Zentralpark in New⸗Nork mit 337., der Weſtendpark in London mit 319., der Berliner Thiergarten mit ſeinen 260 H. Von den 42 Parks und öffentlichen Gärten Londons hat der Regents⸗Park 191 Hektar, der Hyde⸗Park 157., der Viktoria⸗Park 107 H. der Batterſea⸗Park 101 H. und Greenwich⸗Park 70 H. Im Ganzen enthält das Stadt⸗ gebiet von London 1817 Hektar Gartenfläche und 30,500 Hektar Flächenraum überhaupt; das bedeutet bei 4 Millionen Einwohnern auf jede Million 454 Hektar umbaute Friſchluft⸗ uellen und 7625 Hektar Stadtraum insgeſammt. Die Feſtung Paris umfaßt ein Stadtgebiet von 7802 Hektar, an welches ſich das Bois de Boulogne und ebenſo das Bois de Vincennes unmittelbar anſchließen. Weil dieſe großen Parks vor den Thoren von Paris liegen, ergibt ſich freilich bei 2½ Millionen Einwohnern für jede Million nur ein Stadtraum von 3130 Hektar. Dafür ſind aber von den 877 Kilometer Straßennetz 204 Kilometer bepflanzt. Außerdem liegen innerhalb dieſer Am der Ehre willen. Roman nach dem Amerikaniſchen von Auguſt Leo. Nachbruck verbsten. 48)(Fortſetzung.) Er wartete lange, es ſchien ihm endlos, während mit ihr über Irma ſprach; endlich ſah Floreſtan die Unterhaltung ſich ihrem Ende näbern und Selma verließ das Zimmer: er krat in den Schatten zurück mit demſelben überwältigenden Gefüßle der leidenſchaftlichen Sehnſucht, mit ihr zu ſprechen ban ihre Stimme zu hören, das er erſt mit Mühe bekämpft atte. „Mein Leben gäbe ich darum, wenn ich ſie wieder in meinen Armen halten könnte— nur ein einziges Mal wie ich es in jenen Tagen that, wo ich die ganze Welt für ſie hingah. Ich möchte ihr in die dunklen Augen blicken, den ſchwellenden Mund küſſen— nur ein einziges Mal!— und dann ihr meinen Fluch zuſchleudern und ihr es ſagen, daß ich beabſichtige ſie ſo elend zu machen, wie ſie mich gemacht. Er machte ſchnell entſchieden einen Schritt vorwärts, zögerte wieder wie unter einem Gegeneinfluſſe eine Secunde, und ging dann ſchnell dem Haupteingange des Hauſes 17 „Ich muß ſie ſehen! Ich will ſie ſehen! Sie ſoll—. Er befand ſich den Marmorſtufen faſt gegenüber, als ſich die Thür plötzlich öffnete und Selma heraustrat, einen Spitzen⸗ ſchleier leicht über den Kopf und ibre Schultern geworfen. „Ich möchte wiſſen, was ſie will?“ dachte Floreſtan, der wieder hinter das Strauchwerk zurückgetreten war.„Kann es möglich ſein, daß ſie ihre Unterredung, die im Zimmer vielleicht belauſcht werden könnte, bierber verlegt hat?— Ah! da kann ſie einen Horcher finden, den ſie am wenigſten erwartet!“ 5 Als ob ſeine eiferſüchtige Einbildung prophetiſch gewefen wäre, öffnete ſich die Thür aufs Nene und Guy trat heraus in die kalte, ſternhelle Nacht und ging ſogleich zu Selma. „Darf ich Dich begleiten, Selma? fragte er freundlich, und als ſie ſeinen Arm nahm, ziſchte Jloreſtan vor Wuth und! Feſtung 136 Plätze mit Anlagen, wie der Tuilerien⸗Garten bdei den Elyſeeiſchen Gefilden, während Berlin nur 65 Plätze aufweiſt. Ein probates Mittel. In Pforzheim wurde zwei notoriſchen Trunkenbolden der Aufenthalt in den Wirth⸗ ſchaften verboten und den Wirthen eine Strafe von 100 Mark angedroht, wenn ſie ihnen Aufenthalt in ihren Lokalen ge⸗ währten oder Getränke verabfolgten. *Zwei Schulknaben geriethen geſtern Abend in der Traitteurſtraße mit einander in Streit, wobei der eine von ſeinem Gegner zu Boden geworfen wurde und hierbei den rechten Arm brach. *Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 26. Auguſt. Am Samſtag iſt von Irland her ein neuer Luftwirbel gegen die Nordſee vorgedrungen, welcher ſich inzwiſchen mit ſeinem Vörgänger über die Oſtſee vereinigt. Hierdurch iſt zwar der Kern des Hochdrucks im atlantiſchen Ozeau ſüdwärts nach dem Golf von Biskaya verdrängt worden, doch dringt letzterer um ſo energiſcher von dort aus gegen Süddeutſchland vor und bringt auch den Luftwirbel über der Oſtſee zur allmäh⸗ lichen Ausgleichung. Demgemäß iſt für Mittwoch und Don⸗ nerſtag bei ſteigender Temperatur und nur noch ſporadiſcher Gewitterneigung größtentheils trockenes und mehrfach heiteres Wetter zu erwarten. Meteorologiſche Beobachtungen der Sration Mann⸗ heim vom 25. Auguſt Morgens 7 Uhr. Barometer⸗ Thermometer Windrichtung⸗ Höchſte und niederſte Tem⸗ ſtand in Celſius 5 1 ng peratur des verg. Tages in mm Trocken] Feucht Stärle Marimum Minimum 754.9 13.3 183.0.4 21¹5 0 11.9 )0 Windſtille; 1: ſchwawer Luftzua; 2: etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm: 10; Orkan. Sielbau Nachrichtendienſt. Mannheim. Beobachtungen vom 24. auf 25. Auguſt. ——— Deobachtungszeit] Brundwaſſerſtände Metebrologiſche Beobachtungen Temperatue Hygro⸗RegenHöhe Tag Stunde„ in Celf meter über Norm] Null[ Max. Min, Temp.] oo mm. 24. 89,6189,9589,85—]— 21,3 45— 6 U 24. Rachn.(—— 20½ 14½7,4 71— 25 6 Uhr 25. Borm.——— 17½12 14,4 85— Aus dem Grofherzegthum. Waldhof, 21. Aug. Heute Mittag fand hier in kleinem Kreiſe eine gemütbvolle Feier ſtatt, die Prüfung des damit beendeten Koch⸗Kurſes, den die Direktion der Spiegelmanu⸗ faktur für Töchter ihrer Arbeiter veranſtaltet hatte. Wir ſahen da, welch' treffliche Einrichtung der badiſche Frauen⸗ verein in ſolchen Kurſen getroffen hat, wie dieſelben unbe⸗ dingt dem Wohle und der Häuslichkeit der Familien dienen. Die Mädchen hatten in kurzer Zeit unter Leitung der Koch⸗ lehrerin Frl. Nußbrunner nicht nur die den Verhältniſſen entſprechende Kochkunſt gelernt, ſondern wußten mit Gewandt⸗ heit Küchenzettel aufzuſtellen und genau die Koſten desſelben für eine beſtimmte Anzahl Perſonen auszurechnen. Man lernt alſo in ſolchem Kurſe nicht nur Fertigkeit in der Kochkunſt, Abwechslung u. Manigfaltigkeit der gereichten kräftigen Speiſen, ſondern beſonders auch Haushalten mit den verfüabaren Geldmitteln. Zur Feier hatten ſich nebſt den Müttern der Lehrtöchter ſonſtige geladene Frauen eingefunden, einige Vor⸗ ſtandsfrauen vom eben erſt gegründeten Frauenverein Käfer⸗ thal; vom badiſchen Frauenverein in Karlsruhe war erſchienen Herr Geh. Rath Sachs, der Vorſtand desſelben und Frau Präſident Wielandt. Die Frau Großherzogin ſandte an Frau Direktor Meyer telegraphiſch den Ausdruck ihrer Freude an dem Gelingen des edlen Werkes. Die Feier war eingeleitet durch Geſang der Kochtöchter unter Leitung des Hauptlehrers Hauck. Anſprachen hielten der Beirath des Frauenvereins Käferthal, Herr Pfr. Mößinger und Her Geh. Rath Sachs.— Sämmtliche Koſten des Kurſes be⸗ ſtritt die Spiegelmanufaktur und gab damit einen neuen Be⸗ weis ihrer lebendigen Fürſorge für das Wohl ihrer Arbeiter⸗ familien, weßhalb denn auch der in der Prüfung anweſenden Frau Direktor Meyer, welche die Kücheneinrichtung geſtellt, den Schulſtunden wiederholt beigewohnt und der edlen Sache die regſte Theilnahme gewidmet hatte, freudiger Dank ausge⸗ ſprochen wurde. Ein fröhlicher Kaffee vereinigte noch kurze Zeit die Töchter mit der Lehrerin des Kurſes, der in ſeiner ſegensvollen Wirkung den Theilnehmerinnen unvergeßlich bleiben wird. 7 Nußloch, 23. Aug. Die Getreideernte iſt theils durch ungünſtige Witterung, theils ungleiches Reifen der Früchte erſt im Laufe der Woche glücklich eingebracht worden. Der Ertrag iſt in jeder Hinſicht befriedigend und kommt an⸗ nähernd einer vollen Ernte gleich; an eine„Hungersnoth“, wie ſie von bekannter Seite ſo gern in Ausſicht geſtellt wird, iſt alſo noch nicht zu denken. Bei günſtiger Witterung wird im Laufe kommender Woche die Hopfenpflücke hier be⸗ ginnen.(Frühhopfen wurden ſchon abgemacht). Da der Stand ein ſehr günſtiger, ja theilweiſe ausgezeichneter iſt, ſo rechnet man auf eine volle Ernte; vor 3 Wochen glaubten viele Pflanzer kaum an einen Mittelertrag, da die Doldenbildung Pein und lehnte ſich eifrig vor mit wüthenden, gehäſſigen Blicken und alle ſeine Sinne aufs Aeußerſte angeſpannt. „So werde ich doch wenigſtens hören, was mein Weib ihrem Liebhaber zu ſagen hat,“ dachte er mit bitterem Schmerze. Vierundzwanzigſtes Kapitel. Ertappt. Als Selma den Arm ergriff, den Guy ihr anbot, und die Beidenflangſam hin⸗ und herzugehen begannen, entſchlüpfte ein unterdrückter, ziſchender Ton Floreſtans Lippen. „Er iſt ihr Geliebter, mag er ſagen was er will!— Was er mir von einer Verlobung erzählte, war nur ein Blendwerk, doch mich betrügt er nicht. Liebt ſie ihn noch immer wie früher? 5 Sein leidenſchaftlicher Blick folgte ihnen, als ſie ſo dahin⸗ gingen, ſeiner Nähe unbewußt. „Ich habe Dir etwas ganz Beſonderes zu ſagen, Selma, deshalb folgte ich Dir hierher, wo wir vor den Ohren eines Horchers ſicher ſind. Zum Beginne muß ich Dich um Ver⸗ zeihung bitten, wenn das, was ich in meinem Uebereifer für Dein Beſtes gethan habe, Dir mißfallen ſollte, denn, Selma, was ich zu beichten habe, iſt, daß ich heute Morgen in Dundee geweſen bin und Mr. Floreſtan geſprochen habe.“ Aus ihrer Stimme ſprach Angſt und Entſetzen und doch klang dieſelbe ſo ſüß in des Horchers Ohr, der ſie ſeit vielen Monaten wieder zum erſten Male hörte, als ſie ſagte: „O Guy, das iſt doch nicht Dein Ernſt, daß Du wirklich bei ihm geweſen biſt?“ „Ja“, antwortete Guy,„und ich war erſtaunt über die Veränderung, die in der kurzen Zeit, ſeit ich ihn zum erſten Male ſah, mit ihm vorgegangen. Selmg, er hat ebenſo viel gelitten als Du, wenn auch in anderer Wheiſe. Er iſt heftig und heißblütig, wild und rachſüchtig, ein Opfer ſeiner Leiden⸗ ſchaften. Und doch, Selma, konnte ich es begreifen, wieſo er Deine Liebe errang.“ Floreſtan hatte nicht eine Silbe von dem verſtanden, was Suhy geſagt, da ſie fich immer mehr entfernten. Nur Selma's wenige Worte hatte er verſtanden. „Er iſt natürlich nicht ganz grauſam und erbarmungslos,“ antwortete Selma bitter.„Jeder Menſch hat auch gute Eigen⸗ ſehr gering und ungleich war. Der Tabakſtock verſpricht ebenfalls ſchönen Ertrag; das Blatt iſt normal groß und fein. Die Hackfrüchte, Kartoffeln und Rüben, leiden an Enger⸗ lingenfraß, im Uebrigen iſt der Stand günſtig. Nur die Trauben ſind in ihrer Entwickelung noch zurück und be⸗ dürfen ganz beſonders ſonnigwarme Witterung, wenn ſie einigermaßen ſüß und der heurige Wein trinkbar werden ſoll. Auch im günſtigſten Fall werden unſere Bauern den Reben⸗ ſaft als Haustrunk mit ſüßem Birnenmoſt zu verbeſſern ſuchen und den Ausfall an Traubenwein mit Obſtwein decken müſſen, da ein reicher Obſtherbſt in Auslcht ſteht.— Der neuliche Sturmwind hier hat an vielen Hopfenanlagen große Ver⸗ lde angerichtet und theilweiſe auch den Obſtbäumen ge⸗ ſchadet. Sinsheim, 24. Aug. Herr Bildhauer Volke z. Z. am Reichtagsvau in Berlin thätig, verweilte letzte Woche in hieſiger Stadt, um die Fertigſtellung des Kriegerdenk⸗ mals auf dem Moltkeplatz zu leiten. Die Enthüllung kann jetzt jeder Zeit ſtattfinden.— In Hüffenhardt erhängte ſichein Funge von 14 Jahren aus Furcht vor Strafe, 13 1 wegen Abſchüttelns von Pflaumen zu gewärtigen glaubte. *Buchen, 24. Aug. Die feierliche Entbüllung und Uebergabe des Dr. Burghardt⸗Denkmals wird vorausſichtlich am Sonntag, 18. September d.., ſtattfinden. Das Denkmal wird, lt.„Odenw.“, den dahingeſchiedenen Wohlthäter ſeiner Vaterſtadt Buchen in einer künſtleriſch ausgeführten Bronee⸗ Büſte, auf einem geſchmackvoll bearbeiteten Sockel ſtehend. darſtellen. Das Monument ſoll in der Nähe des Babnhofes aufgeſtellt werden. * Hoſweier, 24. Aug. Herr Georg Ehret, aus bieſiger Gemeinde, Beſitzer der großen Brewery⸗Hellgste in New⸗ Hork, überſandte der hieſigen Gemeinde ein Geſchenk von 5000 M. Gleichzeitig ſind auch 50 amerikaniſche Bierkrüge an Rößlewirth B. daſelbſt zur Vertheilung an Verwandte und Bekannte des Herrn Ehret eingetroffen. * Baden, 23. Auguſt. Mit den Erdarbeiten für den Bahnhofneubau wird in Bälde begonnen werden, Die Ar⸗ beiten zur Verlegung des Oosbaches find bereits ausge⸗ ſchrieben. Ein eigenes Baubureau, das unter Leitung des Bahnbauinſpektors in Offenburg ſteht, iſt ſchon gebildet. Pforzheim, 24. Aug. Die Liederhalle feierte ſeeben ihr 25lähriges Jubiläum mit Feſtkonzert und Feſtball unter Mitwirkung des hieſigen Inſtrumentalvereins. 5 „Niederſchopfheim, 24. Auguſt. Die Enthüllungsfeier des Gedenkſteins für die Gefallenen und die Soldaten der Gemeinde Niederſchopfheim aus den Jahren 1870/71 ging geſtern programmmäßig von ſtatten. 23 Vereine mit Fahnen in der Stärke von über 900 Mitsliedern waren erſchienen. Auf dem Platze, unmittelbar vor der hochgelegenen Kirche, erhebt ſich ein zwar einfacher, aber dem Zwecke entſprechender mit militäriſchen Emblemen geſchmückter Obelisk in grauem Sandſtein, deſſen vordere Fläche die Namen der 1870 Ge⸗ fallenen, die anderen drei Flächen die Namen der an dem denkwürdigen Kriege betheiligten Söhne Niederſchopfheims, im Ganzen 37, tragen. Pfälziſch-Heſliſche Nachrichten. * Ludwigshafen, 24. Ang. Die pfälziſchen Herbſf⸗ Saatgutmärkte finden ſtatt: am 27. Aug. zu Zwei⸗ brücken, am 4. September zu Kuſel, am 8. September zu Kandel und am 8. September zu Kaiſerslautern. * Neuſtadt, 23. Auguſt. In der geſtern Adend vom hieſigen Krieger⸗Verein abgehaltenen Generalverſammlung wurde u. A. beſchloſſen, zu dem demnächſt in St. nſchaſt ſtattfindenden Kriegertag der pfälziſchen Kampfgenoſſenſchaft einen Vertreter in der Perſon des exſten Vorſtandes zu ent⸗ ſenden und den Antrag zu ſtellen, Neuſtadt als Vorort des nächſtjährigen Kriegertags zu wählen. * Kaiſerslautern, 24. Aug, Im Saale des Gaſthauſes zur Poſt fand die vierte ordentliche General⸗Verſammlung des Allgemeinen Wittwen⸗ und Waiſen⸗Unterſtützungs⸗Vereins baheriſcher Verkehrsbeamten(Sitz Bamberg) ſtatt. — Der Schloſſer Joſef König hat heute Morgen ſeine Ehe⸗ frau mit einem Kartoffelſtößer am Kopfe ſchwer verletzt, ſo daß Lebensgefahr für die befürchtet wird. 7 Dahn, 23. Aug. Geſtern Abend wurde durch die Orts⸗ ſchelle bekannt gegeben, daß der ſechspfündige Laib Schwarz⸗ brot bei ſämmtlichen hieſigen Bäckermeiſtern 84 Pf koſtet Bisher koſtete decſelbe bloß 76 Pf., alſo iſt um 8 Pf. der Laib auf einmal geſtiegen. *Heppenheim a.., 24. Aug. Mitte September ſoll auf Anregung der Handelskammer für Unter⸗Franken und Aſchaffendurg zu Würzburg eine Verſammlung von Inter⸗ eſſenten zur Agitation für den Bahnhau Würszburg⸗Milten. berg⸗Worms ſtattfinden. Als Ort der Verſammlung iſt Miltenberg auserſehen. *Worms, 24. Aug. Die Delegirtenverſammlung des heſſiſchen Feuerwehrtages, welche Samſtag Nach⸗ mittag 3 Stunden tagte, beſchloß, daß Statutenänderungen erſt auf dem nächſten Delegirtentag berathen und beſchloſſen werden ſollen, daß der FJonds der Verbandsunterſtützungs⸗ kaſſe erhalten bleibt und aus demſelben Nothfalls im Dienſte verunglückten oder zufolge des Dienſtes erkrankten Feuer⸗ wehrleuten außerordentliche Unterſtützungen geleiſtet werden. Zum Schluß erfolgte der einſtimmige Entſcheid, für den nächſten Feuerwehr⸗Berbandstag Gießen zu acceptiren. ſchaften. Doch Du gingſt wirklich zu ihm? Guy, Du haſt mich doch nicht verrathen?“ Sie legte ihre Hand auf ſeinen Arm und ſah ihm flehend ins Geſicht, als ſie gerade an einem Fenſter vorübergingen und deſſen volles Licht auf ſie ſiel, 7 7 knirſchte mit den Zähnen vor Wuth bei dieſem Anblicke. Selma! Kannſt Du an meinem Dir gegebenen Worte weifeln? Ich verſuchte den Friedensſtifter zwiſchen Euch zu ſpielen, ich that mein Beſtes, um ihn zu überzeugen, daß ſein Argwohn ebenſo ungerecht grundlos als grauſam wäre. Ver⸗ gebens! Er iſt ebenſo hinter ſeinem Stolze verſchanzt, als Du hinter dem Deinen. Obgleich er einſam und ſein Leben zerſtört iſt, wie das Deine, Selma, obgleich er ruhelos und elend iſt, verlachte er doch meine Bemühungen und ſtrafte in ſeiner eiſigen höbnenden Art meine Verſicherung, daß ich eine Andere liebe, Lügen.“ Nur der erſte Theil von Guy's Worten hatte des Hor⸗ chenden Ohr erreicht, denn ſie hatten ſich wieder gewendet und kehrten ihm den Rücken. „Du haſt mich doch nicht vor ihm gedehmüthigt? Nicht wahr, Guy, das konnteſt Du nicht thun?“ „Das kannſt Du Dir denken, Selma. Ich ſagte ihm gleich zum Beginne, daß ich aus eigenem Antriebe käme, und daß Du nicht das Mindeſte davon wüßteſt. Ich verſichere Dir, ich ſagte kein Wort, das Deinen Stolz und Dein Zartgefübl verletzen könnte. Ich war vorfichtig und auf meiner Hut.“ „Du bätteſt es vorher wiſſen können, was das Reſultat Deiner Miſſion ſein würde,“ ſagte ſie traurig.„In Floreſtan's Natur erſtickt die unvernünftige Eiferſucht und der Unbarmherzige Jähzorn Alles, was gut und liebenswürdig iſt. Ich danke Dir, 7 für Deinen Muth und Deine wohl⸗ meinende Güte. Du haſt es gut gemeint, Guy!“ „Und es mißglückte ſo erbärmlich,“ erwiderte er ernſt. „Jetzt, Selma, bin ich überzeugt, daß Du recht daran thuſt ihm auszuweichen. Ich fürchte, daß ſeine wilde Eiferſucht ihn bis zum Haſſe gegen Dich gebracht hat, und daß er nach Dundee zurückgekehrt iſt, um Dir Unannehmlichkeiten zu bereiten.“ Fortſetzung folat.) 4Seite. Seneral⸗Anzeiger. Maunßeim, 25! Auguſt. Sport. Fraukfurt, 28. Aug. Velociped⸗Wettfahren.(Schluß.) II. Erſt⸗Fabren.(Zweiräder jeder Art.) Offen für Herrenfahrer, welche noch keinen Preis auf der Rennbahn erworben haben. Strecke 2000 Meter.(Siehe Entſcheidungs⸗ lauf unter Nr..) VIII. Niederrad⸗Haupffahren. Offen für Herrenfahrer aler Länder. Strecke 5000 Meter(12½ Runden). 1. A. Lehr⸗ Frankfurt 9 Min. 25 Sek, C. Hes⸗Mannheim Min. 27¾ Sek, 3. A. Vater⸗Frankfurt 9 Min. 27½ Sek. , I2 Hochradfahren mit Porgabe. Offen für Herreufahrer aller Länder. Strecke 2000 Meter(5 Runden). 1. Sorge⸗ Köln 3 Min, 28¾ Sek, 2. Beyſchlag⸗Frankfurt 3 Min. 31¼ Sek. 8. H. Schneider⸗Graz 3 Min. 36¼ Sek. A. Entſcheidungslauf zu Nr. VII. Erſtfabren. 1. W. Otto⸗ Jranzfurt 4 Min 1/ Sek. 2. Phb. Stumpf⸗Mainz 4 Min. 2½ Sek., 3. H. Knieling⸗Offenbach 4 Min. 7¼ Sek. XI. Niederradfahren mit Vorgabe. Offen für Herren⸗ fahrer aller Länder. Strecke 2000 Meter Runden). 1. A. Lehr 3 Min, 14½ Sek(Record), 2. A. Vater 3 Min. 14% Sek., 3. C. Heß 3 Min. 15½ Sei. Lehr fuhr brillant und fäbiokeit. 0 auf dem Niederrad ſeine erſtaunliche Leiſtungs⸗ igkeit. Cagesnenigkeiten. tains, 24 Auguſt. In der Babnunterführung des Centralbahnhofes wurde geſtern Nach mittag einem durchreiſen⸗ den Engländer von 2, anſcheinend internatſonalen Taſchen⸗ dieben eine Brieftaſche mit 200 Pfund Sterling(4000.) geſtohlen, Einer der Unbekannten rempelte den Fremden der⸗ art an, daß ihm ſein Regenſchirm entfiel; dieſen Umſtand benutzten die beiden Gauner, um den Diebſtahl guszuführen, indem ſie dem Engländer anſcheinend durch das Aufheben des Schirmes beßülflich waren. Als der Fremde den Verluſt be⸗ merkte, waren die Diebe bereits über alle Berge. 1„ Halberſtadt, 23. Aug. Herr Werner hierſelbſt, ein kleiner Gärtner, einer der wenigen Beteranen des Frei⸗ heitskeieges, feiert dieſer Tage in voller geiſtiger und körver⸗ licher Friſche ſeinen hundertſten Geburtstag. Dem Andenken der bei Leipzig Gefallenen iſt hier vor langer Zeit eine Gedächtnißtafel geidmet worden, und unter den Söhnen, die Halberſtadk auf dieſer Tafel betrauert, befindet ſich auch dieſer alte Beteran, der, für todt gehalten, ſich ſpäter gerettet hatte und dann beimzekehrt war. Sein Name war nicht wieder zu löſchen. I. Halle a.., 28. Aug, In ſeiner Wohnung feuerte An, Studirender, Chemiker, einen Revolverſchuß auf ſſch ab. Tödtlich in der Herzaegend verletzt, wurde er in das Kranken⸗ haus 0 8 Klagenfart, 28. Auguſt. In Folge von Hochwaſſer lind in Tarvis Häuſer eingeſtürzt. Der Straßenbahn⸗Ver⸗ kehr zwiſchen Tarvig und Pontafel iſt unterbrochen. Die Drau und der Gailfluß ſind ſehr angeſchwollen. Ein Verluſt an Menſchenleben iſt nicht 175 beklagen. In der Ortſchaſt Pörtſchach iſt der im Bau beſidliche Kirchenthurm eingeſtürzt, während in der Kirche Gottesdienſt abgehalten wurde. Be⸗ ſchädigungen an Perſonen ind nicht vor ekommen, eine Per⸗ ſon wird jedoch vermißt. 5 5 IWien, 24. Aug. Auf dem Schrauben⸗Frachtdampfer Apoſta“ fand geſtern Nacht au der Donau bei Futak eine Keſſelexploſion ſtatt. Bas Schiff iſt geſunken, zwei Steuer⸗ leute und ein Heizer kamen bei dem Unfall ums Leben; der Capitän ift leicht, der Maſchiniſt ſchwer verletzt. Prag, 24. Aug. In Bubentſch(bei Prag) ſtieß geſtern Azend eln Laſtzug an den vor ihm ſtehenden nach Bodenbach befimmten Perſonenzug, wodurch deſſen letzter Waggon ent⸗ Aeeiſe während ber porletzte ſtark beſchädigt wurde, Acht 9 1 ie Prag, 24. Aug. Bei rigen vom Eigenthümer Wodard belelteten Auffabrt eineg Luft allons, al weſcheh der Abgeordnete Radimsky, der Journaliſt Moritz Wien und der Kaufmann Zadak theilnahmen, zexeignete ſich ein Unfall. n der Höhe von 1800 Metern gerieth der Ballon in einen eſtisen Gebvitterſturm und ſtürzle in die Tiefe. Der Sturm⸗ wind trieb die Gondel an die 1111 welche zertrümmert wurden, Der Anker riß einen großen abrikſchloat um und der Ballon prallte auf das Dach des apuzinerkloſters Lo⸗ tetto auf dem Hradſchin. Der Ballon riß in Fetzen und Ein den Kloſtergarten. Die Inſaſſen des Ballons waren betäubt, doch bis auf leichte Verletzungen Wiens unperſehrt. IParis, 24, Aug. Ueber den Un lücksfall, der lich vorigen Freitag auf dem ontblanc er⸗ etionete, verlauten heute folgende Einzelheiten: Hermann Rotbe aus Braunſchweig und Graf v. Taverney haklen mit fünf Führern den Gipfel erſtiegen Während des Abſtiegs Übernachteten ſte von Donnerstag auf Freitag auf den Grands Mulets in dem Schutzhauſe Valot; Freitag Morgen um 9 Uhr ſetzten ſie den Abſtieg fork, nachdem ſie wegen des ſtür⸗ miſchen Wetters alle aneinander gebunden hatten. Um 1 Uhr kamen ſie auf dem„Kleinen Plateau“ an. Kaum batten ſie ihren We von da fortgeſetzt, als eine Lawine ſie mit ſich fortrißs. Fünf ſtürzten in eine Gletſcherſpalte und ver⸗ anken im Schnee and Eis. Es waren Rothe, Graf averuey, ie e Michel Simon und Michel Comte und ein Träger. Die Führer Simon und Comte wurden durch die Träger lebendig herausgezogen, auch Graf Taverney wurde, wenn auch ſchwer verwundet, gerettet. Rothe und der eine Träger konnten nicht auſgefunden werden. Sie eee, öe Sude ereelc orſac dale, 7 1 unde vergebli 1 atte, mußte die Geſellſchaft ſchleunigft flüchten, um einer neuen Kumine zu entgehen, die eben abſtürzte.— Beim geſtrigen Stier⸗ gefecht in Mentpelkier ſtürzte der Toreador Maxtin infolge einer falſchen Bewegung und wurde von dem Stier 0 Füßen getreten, daß man an ſeinem Aufkommen Arneſte Nacrichten und Lelegrammt. Berlin, 24. Aug. Die erſte gröͤßere Verſamm⸗ lung gegen die Kornzolle wirb von den deutſchen Ge⸗ werkvereinen am nächſten Sonntag in Berlin durch eine allgemeine Volksverſammlung abgehalten werden. Berlin, 24. Aug. Ueber den R arten Spandau wird nun Ausfü erwartet, und ſchließlich be⸗ 1 85 ſich Berwandte nach dem Geſchäftslokal. Sie fanden a Geſchäft ſtraßenwärts geſchloſſen und die Jalouſte herun⸗ tergelaſſen; als ſie durch die Hinterthüre den Laden betraten, ſanden ſie Hirſchfeld in ſeinem Blute ſchwimmend todt vor. Neben der Leiche lag ein Revolver, aus welchem bereits fünf Schüſſe abgefeuert worden waren, die alle den Kopf Hirſch⸗ feld's getroffen zu haben ſcheinen, die ſechſte Kugel ſteckte in der Mündung des Laufes; zwiſchen ihr und dem Lauf waren Hagre eingellemmt. Der Thäter hat alſo, als H. nach dem fünften Schuß noch nicht todt war, ihm offenbar die Waffe an den Kopf geſetzt. Außerdem wurde ein Schraubenzieber vor⸗ gefunden, mittels deſſen dem H. der Schädel eingeſchlagen worden war. Der Geldſchrank war mit dem richtigen Schlüſſel geöffnet worden, und es fehlten außer der Tageslöſung etwa 3 Mark. Weitere Werthpapiere im Werthe von 80,000—90,000 Mark ſcheint der Näuder nicht nefunden zu haben, weil ſie eingewickelt waren; dagegen bat er die Talons und Ceupons, welche H. in ſeiner Bruſttaſche trug, mitgenommen, außerdem eine mit einer goldenen Panzerkette. Offe den Augenblick abgepaßt, vorn geſchloſſen und die Maunßeim, 24 Weizen pfälzer alter oldene Remonkofruhr nbar hat der Thäter in welchem H. den Laden Jalouſie heruntergelaſſen hatte, ſch lagen nämlich ein Schirm und einige Vor⸗ che Gegenſtände H. auf einem Zettel notirt hatte. iſt zweifellos in dem Augenblicke erfolgt, als H. m die Notizen zu machen. Es 2 2 2 823622 ſich beugte, u der Verbrecher ſich hat ſcheinend gebrauchte Sch Der Behörde iſt es bis für die Bezeichnu bdetrat heute hier ſcheint auch, daß Maaß nehmen laſſen, denn das an⸗ neidermaaß befand ſich bei der Leiche. her nicht gelungen, irgend eine Perſon es ſind daher 600 Mark als Belohnung ng des Thäters ausgeſetzt worden. 24. Auguſt. Ein unbekannter junger Mann den Laden eines Waffenhändlers, ließ ſich Roggen, 1 alter Gerſte, hierländiſche Hafer, badiſcher Weizenmeßl 55 „Aug.(Mannh. Börſe) Produkten⸗Markt 25.———.—[Hafer, württ. Alp 16.——16.26 25.35.—25 50„ norbdeutſcher 15.50—18.— 25.——25.75 12 ruſſiſcher 16.50—17.80 25.50—25.75 Mais amerikan. Mixed 17.75—.— 24.50—25.50„ Donau 25.—26.— La Plata unter dem Vorwa ude, eine Schießwaffe kaufen zu wollen, ein geladenes Terzero lzeigen und jagte ſich die Kugel durch Er war ſofort todt. München, 24. Aug. Roggenmehl Nr. 0 88.—. Weizen, Roggen und Hafer unverändert feſt. Der„Allgemeinen Zeitung“] Amertk. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 24 Auguſt I, amerik. Winter 26.35——.— fohlreps, deutſcher—ꝛ 26.———.— 15 ruſſ. u. Donau 32.50—— —.——— Wicken—.—— 25.75——.— Kleeſamen, deutſcher L—.— 25.——25.75 5 112—— ——.— Zuzerne—.—— —.——.— Provencer—— 24.—.— Eſparſette—.— 24.———.— Seinöl, mit Faß 52——.— —.———— Fübbl„ —.——— Petroleum Faß fr. m. 20% Tang 21.50 —1.—sder Rohſprit, Inland——124.— —.—18.50 oer„ Unverſtenert 69.——. 15.95 15 50 0 1 2 3 4 38.— 36.— 35.— 34.— 80.,50 1 35. zufolge ſetzte die Zollkonferenz geſtern und heute New-5orr Chicago in je dreiſtündigen Nachmittagsplenarſitzungen die erſte Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Leſung des Vertragsentwurfs fort. von der italieniſchen Geſandtſchaft den Delegirten ge⸗ gebenen Diner toaſtete Staatsrath Mayr Namens der bayeriſchen Regierung auf die Delegirten, worauf Mal⸗ vano dankte. Graz, 24. Aug. Heftige Wolkenbrüche in Steier⸗ mark ließen die Mur ſtark ſteigen. Die Uferſ beſchäbigt und der Verkehr iſt unter⸗ zu Grunde gerichtet. Martinique beträgt die tödteten 340, unge⸗ Bei dem geſtern ſind ſtellenweiſe Viel Vieh wurde * Paris, 24. Aug. Zahl bder bei dem Orkan Ge rechnet die bei den vielen Schiffbrüchen umgeko m⸗ Da faſt alle einheimiſchen Schiffe gegangen ſind, verſorgen fremde Inſeln mit Lebensmitteln. Saint Die, 24. Auguſt. der 50jährigen Jubelfeier des wirtbſchaftlichen Vereins ſtattae i in welcher er chutzzollſyſtems ausſprach und de daß der landwirth Die nach weiteren 50 Jahren d Enkel der jetzt L Schifffahrts⸗Nachrichten. Schiff Mathilde enſtauſen menen Seeleute. der Inſeln verloren Bei dem geſtern aus Anlaß Beſtehens des hieſigen land⸗ habten Feſtmahls hielt Jules ich zu Gunſten des m Wunſche Aus⸗ ſchaftliche Verein von Saint ie Feier des hundertjährigen unveränderter Blüthe begehen möge; ebenden würden dann reich ſein und ſich den „Luxus“ geſtatten können, Freihänd i DLondon, 24. A heute Nachmittag am Gehir *London, 24. Aug. Ein veröffentlicht eine Depeſche aus Buenos 2 wonach Balmaceda die aus Chile verhindere. »Newyork, 24. Au ſind der Admiral Bro kaniſchen Geſchwaders, und b auswärtigen Geſchwader d Leben und Eigenthum der a angehörigen zu ſchützen, fall 5 7 ewyork, aus Valparaiſo, daß feſt 3 Tagen ſtattgefunden haben. Freitag an der Münd einer Niederlage der Truppen der Kongreßp Generalpoſtmeiſter Raikes iſt chlag geſtorben. e zweite Ausgabe der„Times“ ires vom 22. Au⸗ Verſendung von Nachrichten g. Nach Meldungen aus Valpariſo der Befehlshaber des ameri⸗ ie Kommandanten der übrigen ahin übereingekommen, das uswärtigen fremden Staagts⸗ s ein Angriff auf Valpariſo ſichtlich werden Marinemannſchaften remdenkolonie gelandet werden. ewyork Herald“ meldet efechte obne Entſchefdung mmentreffen erfolgte am ung des Aconcagna und endigte mit chileniſchen Regierungstruppen. Die forcirten den Uebergang über den Truppen zogen ſſich in guter Ord⸗ m Samſtag das Geſtade bei Vi⸗ e war einige Meilen rückwärts Tag fanden Scharmützel auf einer Die Kongreſſiſten rückten lang⸗ nd vor der Hauptlinie Balma⸗ ührte den Oberbefehl. Heute ent⸗ „Tauſende von Zuſchauern Bei Abgang der Depeſche war Wühelm Seltdeic 8 Auguſt. Der Das erſte Zuſa nung zurück und beſetzten a nadelmar. Die Hauptmaff konzentrirt, Den ganzen Strecke von 15 Meilen ſta ſam vor und langten am Abe brgunte die Schlacht auf fanden ſich auf den Höhen. er Sieg noch unentſchieden. Mannheimer Handelsblatt. Effectenbörſe otirten Rheiniſche Creditbank⸗A abrik Vorzugs⸗Aktien 107 bez., Ani⸗ aghäusler Zucker 61 P. Frankfurter Mittagbörſe Wie die Vorwoche geſchloſſen Haltung, genau ſo ſtellt Geſchäftswoche dar. Abgaben fanden im Publikum kei für einzelne Effectengattungen, mandit recht kräftiger Widerſt Wien war für das olgte man im Ganzen den von Ausw ſtſtändigkeit noch das Geld nach allem was b heuer und noch viel wenig Maunheimer An der heutigen Börſe n 116., Verein chem. linfabrik 267.50., vom 24. Au vom 24. Auguſt. „in luſtloſer ſchwacher e Tendenz beim Eintritt Die von Berlin ausgehenden n Echo, vielmehr zeigte ſich namentlich für Olsconto⸗Com⸗ ch Lomharden zelgten Papier Käufer. ärts gemeldeten Cours⸗ m. Eonſtanz, 2, Ang. 4 b% m. 4..10 Saub, 29, Aug. 2 78 7 + eſte Haltung. nokirungen ohne Selb des Ultimo, obgleich kannt geworden, ———.—————— —————.————— ————.———— —————.——————— —————.—————— ————.—————— 74⁰3———.—————— 70%— 15.95 102¼ 62 66—— 15.05———— —————14————— 60%—.— 18.75 1045/* 57—— FVFFTV Hafen⸗Berkehr vom 24. Auguſt, 1 Rommt von Ladung Etr. Hafenme iſterei J. Köln Stückgüter n Rotterdam Hafenmelſterei 0 — Jereinigung 4 Antwerpen Stllckgüter 16052 Hott mit uns Blebrich Cement 3658 Vereinigung 12 Antwerpen Weizen 6455 Riſnbeurtvgart 5 Amſtervam 9¹5 71¹⁰ Zubwigshafen 4 Rottervam eigen 6430 Weiſenau Tement 500⁰¹⁰⁴ Jagſtfeld Salz 1118 2 15 Köln Stückgüter 240 Ulſabeth Antwerpen Getreide 15548 — Weizen 14850 FJeltettas Rotterdam Stückgüter 14912 Babenia 2 Ruhrort En 4500 8 Notterdam 15 13726 2 Brüder ilbronn 2 88 agſtfeld Salz 1105 Poſeidon Dufsburg Kohlen 166⁰ Hafenmeiſterei III. Antwerpen Setreide 12808 Amſterbam 4 Aumſterbam Stückgüter 194 Schmitt Heilsronn Salz 1182 1 1246 5 Bonde 70⁰ Gott mit uns Jagſtfeld Salz 1282 2 12 * 0 agſtfeld 15 1 675 Hafenm eiſterel Iy Braubach Blet 250⁰ Mannheim 86 Rotterdam Kohlen 5800 Sottvertrauen Ruhrort* 2518 —* 15 19800 80 1 16178 rinz, v. Praezon„ 7 11100 Der Kige Helurich 85 feld 5 5349 Hoffnung beier Steine 60⁰ Schwabenb'h. Ke, 1700 Narolina Heilbronn Bretter 110⁰ Floßholz: angeksmmen 10186 bm., abgegangen 8ög obm. Ahein⸗Wamofſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Weſellſchaft,“ Per⸗ unen⸗ und Güterbeſörderung nach allen Nheinſtationen bis Rottervam und in Berbinvung mit der Great Eaſtern Compauy nach London via Harwich.— — Abfahrt von Mannheim v. 14. Mai ab: Morg. 5½ Uhr bis RKölnDüſſeldorf und Samſtags ausgenommen, bis Rotterdam—London. Zu Mainz Anſchluß an die Schnellfahrt der Salonpoote. Nachmittags 1½ Uhr bis Bingen, nächſten Morgen 5 Uhr weiter bis Köln⸗Düſſelvorf⸗Rotterbam(London).— Ab⸗ fahrten von Mainz Morgens 7½, 9% 9½ und 107 Uhr und Nachm 12½ Uhr bis Köln, 3½ bis Koblenz und s Uhr bis Dingen, Morgens 2 und Nachm. 3 Uhr nach Mannbeim. Schnellfahrten der Salondoote. J) exel. Samſtags bis Rotterdam⸗Jondon. Weitere Auskunft über Frachten ꝛc, ertheilt die Agentur. Schnelldampfer„La Champagne“, der Compagnie gensrale trangatlantique, der am 15. Aug, von Hapre abgefahren, iſt „Mora. 10 Uhr in New-Morf eingekroffen, eilt von der Generalagentur Conrad Herold in Waſfſerſtands⸗Nachrichten, e in Bingen, 19 Aug. 312—.08. .09. +0,06. ſein dürfte, legt der S Induſtrie⸗Aktien Ediſon Dagegen haben Höch eſſel waren.50 niedriger. peculgtion Zurückhaltung a Antlin.75, Siemens.80 Am Montan üningen, 84 Ang. 3 m.06,. Koblenz, 28 ug..77 ehl, 24 Aug,.43 m +.01. Kslin, 93 15.00 m. 0,10. Dauterburg, 44. Aug,.81 + 0 08 Nuhrort 21 Aug..18 m.—.01. Waxdu, 28 Aug. 492 m +5. Negdar anndeim 36. uſt.89.04 Daunbeim, 25 Aug. 478—0 07. Wrainz, 28. Aug..4 m e 02 Heilbronn, 25. Aug. 0 78 m.—.04. Rheinwaſſerwärme am 25. Auguſt 15ů R,. Geld⸗Sorten. Mk..80—65 Ruſſ. Imperials Mk. 16.60—68 „ 16.12—16 Dollars in Jold„.15—19. Engl. Souvereigns„ 90.29—88 Theodor Ott, Herren& Damenftiſent. 0 4, 6. Strohmarkt 0 4, 6. 15255⁵ Haltung ziemlich feſt. Laura und Harp Concordia gaben und zwar.4 Fraukfurter Effecten⸗ Oeſterr. Kredit Bochumer zogen eine Kleinigkeit an. Sorietät v. 24. Aug., Abends 6½ Uhr. Kommandit 168.60, ädter Bank 181.50, ne 110.60, Internat. 236¼, Diskonto⸗ Berliner Handelsgeſellſchaft 129, Darm Dresdener Bank 130.80, B Bank Berlin 90.50, Lombarden 87¾8, anque Ottoma eſterr.⸗franz. Elbthal 177¼, Prince Goldrente 88.95, Zproc. Portugieſen 40.7 Ottom. Zoll⸗Obligat. 89.80, 4½proc. Allgem. Elektriz. Aktien 152.50 Alpine 69.50, Gelſenkirchen 151.70, 151,50, Concordia 114.80, L Dortmunder 59, 1860er Looſe 119.80 Schweizer Central 155.8 Italiener 90. Staatsbahn 289½, Henri 46 50, Ungar. 0% Türk. Looſe 19.80, Argentinier äu ßere Harpener 176.20, Hibernig „Bochumer 108.80, Schweizer Nordoſt 12 rior, Act. 111.40, öproc. Einrichtungen ſi Berichte über Kaffee, welche in letzter Zeit nach Europa gelangt ſind, laſſen keinen Zweifel übrig, daß die Vorräthe an den Seeplätzen klein, und ſletig abnehmen, ſo daß für längere Zeit an billige Preiſe nicht zu denken und eher eine weitere Steigerung derſeſhen zu erwarten iſt. Bei hobem Werthſtand eines ſo großen Conſum-⸗Arttfels iſt es um ſo mehr geboten— in Behandlung und Verbrauch— Alles anzuwenden, um Wohlgeſchmack und Gehalt vollſtändig aus⸗ zunützen. Um dieſes zu erreichen, hat ſchon F. v. Liebig den Hausfrauen eine Brennart empfohlen, wodurch das Aroma nicht verflüchtet und er bleibt. Nach dieſem Syſtem und mit den neueſten maſchinellen ud die Kaffee der Hollänviſchen Kaffee breunerei H. Disqus c Co. hergeſtellt und erfreuen ſich dieſelben— wegen ihrer Pretswürdigkeit und kräfligem, ge⸗ baltvollem Geſchmack— immer größerer Beliebtheit.(Ver⸗ kaufsſtellen ſind durch Annoncen ds. Bl. bekannt.) ſo die ganze Kraft dem Kaffee erhalten heimer Fettvieh⸗tarkt vom 24. Aug. ſt per 100 Kilo Schlachtgewicht zu M. 152. 487 Schmalvieh T. Es wurden beigetrieben Mark: 46 Ochſen 1. Qua⸗ 140, II. 130. 16 Farren 983 Schweine L. 128, II. 126 27 275 7 Schafe per Stück M. 25. Zuſammen Es wurden verkauft 24. Auguſt. Weizen „März 1893 23.—: März 1892 23.10; Hafer .90; Mais Auguſt Tendenz ruhiger. dadurch, daß di I. 122, II. 118. 389 Kälbe ſelben nicht gel Milchkühe per Stück M. 450—175. Stück im Geſammterlös von unheimer Ferkelmarkt vom 20. Au 5 Geſammterlbs M. 1615. nährung des Kör ver Stück zu N. 6— die dem Magen annheimer Produktenbörſe vom er Auguſt Mk.—.—, November 28.85 oggen Auguſt—.—, Nov. 23.70, Auguſt—.—, Nov. 14.75, März 1 Nov. 16.—, März 1892 15.— rſe verlief bei ſchwachen Umſätz Rekonpalescenten und Magenleidenden die erzugeben, reſp. die Verdauung zu erleich⸗ lutarmutb und Bleichſucht Leidenden wird ch eutſtehen Verdauungsbeſchwerden e dem Magen zugeführten Speiſen durch den⸗ ödt, nicht verdaut werden. Deshalb kommt es darauf an, den Leidenden Eiweißſtoffe, die weſentlich zur Er⸗ pers beitragen, in einer Form zuzuführen, ſeine Arbeit erleichtert. Kemmerich war es, der mit ſeinem Fleiſch⸗Pepton ein allen Anforderungen in dieſer Hin große Gehalt an lösli eignet erſcheinen, frühere Kraft wied Präparat herſtellte, welches ſicht genügt. Der überaus chen Eiweißſtoffen(609%) laſſen es ge⸗ mine 1 —— —— 4 zeiger: Naunheim, 25. Auguſt. Sekauntmaczung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (231) No. 85790. Wir bringen hiemit zur öffentlichen Kenntniß daß nach Mittheilung des Gr. Bezirksamts Schwetzingen die⸗ Maul⸗ und Klauenſeuche in Altluß⸗ heim erloſchen iſt. 16420 Mannheim, 14. Auguſt 1891. c Bezirksamt. ieſer. Sekauntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſ⸗ ungswerkes und des Lagerbuches der Gemarkung Schriesheim iſt Tagfahrt auf Mittwoch, 2. September d.., Vormittags 8 Uhr in das Rathhaus zu Schriesheim anberaumt. 16338 Die„ werden f hiervon mit dem Anfügen in enntniß geſetzt, daß das Ver⸗ zeichniß der ſeit der am 20. Auguſt 1890 ſtattgehabten Fortführung eingetretenen, dem Gemeinderath Veränderungen im Grundeigen⸗ thum während acht Tagen von heute ab zur Einſicht tleiligten auf dem Rathhauſe auf⸗ liegt; etwaige Einwendungen gegen die in dem Verzeichniß vor⸗ — Veränderungen in dem indeigenthum und deren Be⸗ urkundung im Lagerbuch ſind dem 25 in der Tag⸗ ahrt vorzutragen. Die Grundeizenthümer werden 89r Petel aufgefordert, die ſeit der letzten Fortführung in ihrem Grundeigenthum eingetretenen, ans dem Grundbuch nichi erſicht⸗ 1 Veränderungen dem Fort⸗ neten anzumelden. Ueber die in der Form der Grundſtücke eingetretenen Beränderungen ſind die Handriſſe und Meßurkunden vor der Tagfahrt dem Gemeinderath oder in der Dagfahrt bei dem Fortführungs⸗ beamten abzugeben, widrigenfalls lben von Ruzezen bescheff gten von wegen 0 werden müßten. Mannheim, 25. Auguſt 1891. Der 1pf. Nahe derleigernag. Der g der ſtädtiſchen Nuß⸗ bäume von der Heidelberger Straße, dem Rheindamm der Rheingewann und der Käferthaler Mont 5— 31.K v. J „Nontag, den 31.. 10%5 Ihr⸗ m 0 totiſchen Bauhoſe loosweiſe eigert. Mannheim, 24. Auguſt 1891. Eilkur emantn: Brännig. Henedda. Heſeenllihe Verttigenng 0 Nittwoch, 26. Auguſt ds. Is., Rachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal O 6, 2: 1 vollſtändiges Bett, 1 Bücher⸗ 1. Tiſch, 1 Polſterſtuhl, 1 affeemaſchine von Kupfer, ver⸗ ſchiedene Herrenkleider, Stoff zu 12 98 195 r⸗ N en, oldner Ring, 1 Regenmantel, 1 Jacke, 1 Spitzerhund, 2 Pferde, 1 8 wagen mit eiſernen Achſen, 2 er und ſonſt noch erſchiedenes im Vollſtreckungs⸗ wege gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern. annheim, 25. Auguſt 1891. Ebner, Gerichts 0 5 Sreigeru ndet bchimmt Heſfenkliche Perſteigerung. Nachmittags 2 1 werde ich im Pſerdtoal, i l 5, 5 1 Bel ikov, 1 Leiter⸗ ocipeb, 1 Bertikov en Baarzahlung im Volerr 0 et Faran 0 ae e 1 Nagma 8 „ Regulateur, Baarzahlung öffentlich ver⸗ 64⁴⁰ eigern. 1 annheim, 24. Auguſt 1891. Gerichtsvollzieher, B 5, 4. ll. Perſleigerung. Aus dem Konkurſe des Holz⸗ händlers Friedrich Jäck II. von der Holzbach 5 Langenalb werden am Dienſtag, den 1. Sept. 1891, Nachmittags um 3 Uhr im Rathhauſe zu Langenalb Lagerbuch 3040a., 28 Ar 90 qm. Hofraithe mit der Unterwalds⸗ ſügmühle im Holzbachthal, Woh⸗ nung und Balkenkeller, Anbau mit Wohnung und Schmiedewerk⸗ ſtätte, Scheuer, Stall und Schopf⸗ Radſtube, Keſſel⸗ und Maſchinen⸗ haus, die Sägemühle hat Dampf⸗ und Waſſerkraft;— das Werk beſteht in Dampfmaſchine, Keſſel, Voll⸗ und Einfach⸗Gatter, Ameri⸗ kaniſche Kreisſäge zum Lang⸗ kchneiden, Klotzaufzug, Schwarten⸗ Maſchine und Waſſerrad, hierzu gehören noch 44 Ar 91 qm. Wieſen daſelbſt. Anſchlag 45,000 Mk. öffentlich verſteigert, Hierzu werden Liebhaber höflichſt einge⸗ laden. Auswärtige haben Ver⸗ inögenszeugniſſe mitzubringen. „Die Steigerungsbedingungen können in der Zwiſchenzeit bei dem AUnterzeichneten eingeſehen werden. 16425 Pforzheim, den 22. Aug. 1891. Der Konkursverwalter: 422177* ſer Be⸗ Heffentliche Jafteigtrung. Mittwoch, den 26. Anguſt, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal in T 5,5 1 Pianino, 1 Harmonium, 3 Kom⸗ mode, 2 Nachttiſchchen, 1 Wagge, 2 Kanapee, 1 Korb, 200 Lit. Eſſig. 250 Standgläſer, 14 Flaſchen⸗ kaſten, 2000 Sodawaſſerflaſchen, 60 Flaſchen Expeller, 2 Kannen Fußbodenlack, 60 Flaſchen Erd⸗ beer⸗ und Himbeerſaft, 58 Flaſchen Malaga, eine große Parthie Far⸗ ben aller Art, 1 Flaſche Schwefel⸗ und 1 Fl. Salpeterſäure, 1 Etr. Seife. 1½ Etr. Cichorie, 1 Ctr. Schwefel, 1 Lrädriger Karren, 16 laſchen Cognac, einige Centner imsſtein, 3 Flaſchen Lack, Schmirgel⸗ und Glaspapier, ver⸗ chiedene Tinkturen und Oele, 4 ederbetten, mehrere Kiſſen, Bett⸗ 15 7 1 Bettlade mit Roſt, 1 Ma⸗ ratze und noch verſchiedene Gegen⸗ ſtände gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ teigern. annheim, 24. Auguſt 1891. ö 16442 * L Gerichtsvollzieher, C 1, 12. Heffenklicht Nane b. Donnerſtag, 27. Anguſt d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale in Lit. 1,2 dahier: 1644¹ 2 Pianino, 2 Clapier, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, 1 Pferd, 1 Bücherautomat, 4 1 Parthie Bretter und Dielen, 1 zweiräd. Wagen, 14 Paar uh⸗ und Stiefel, 1 585 Schlichtleim, 1 Sohpg mit Fauteuil, 1 Sopha mit 6 Seſſel, 1 Büffet, 2 Schreibkommode, 1 Vertigon,3Brandktſten, Chiffoniere, feilerſchränkchen, Kleiderſchränke, anapee, Kommode, Waſchtiſche, Nachttiſche, Bilder, Spiegel, eine im Vollſtreckungswege öffentli verſteigern. annheim, 25. Auguſt 1891. Aurgard. Gerichtsvollzieher. 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Nationalliberale Partei Mannheim. Sedanfeier zu Worms. Am Sonntag, den 30. Auguſt werden nationalliberale Vereine und Parteigenoſſen aus Baden, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, der Pfalz und Württemberg, in Liebe und Treue zu Kaiſer und Reich, das Sedanfest in Worms feiern. Der hieſige nationalliberale Verein fordert ſeine Mit⸗ glieder und Parteifreunde auf, ſich an dieſer Feier zahlreich zu betheiligen. Die Abfahrt nach Worms erfolgt um 1½ Uhr auf eigens gemietheten Schiffen von dem Landungsplatze der Perſonen⸗Boote(Cöln⸗Düſſeldorfer oder Niederländer Bbbt) ab und die Rückfahrt um 7 Uhr, worauf gegen 9 Uhr die Ankunft in Mannheim erfolgt. Der Fahrpreis einſchließlich Feſtzeichen für Hin⸗ und den höflichſt erſucht, ſich bei unſerm Schloſſe verlebten, in herrlicher Erinnerung geblieben ſind und ſtets bleiben Sedanfeier ſich zu einer glänzenden, vaterländiſchen Feier geſtalten. Mannheim, 23. Anguſt 1891. Der Borſtand der nalionalliberalen Partei. 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Die zweite Abtheilung,—2 Jahre, umfaßt fol⸗ gende vier Fachkurſe: A. Architekturkurs: Architektur⸗ und Möbel⸗ Metallarbeiten, Keramik und Verwandtes; B. Bildhauer⸗ urs: Modellieren in Wachs und Thon, Holzſchnitzen; 0. Eifelier⸗ kurs: Eiſelieren, Gravieren, Lederplaſtik und Aetzen in Metall; 30 Dekoratives Malen und figürlich⸗ornamentale Uſtration. Die dritte Abtheilung, Gäſtekurs: ae eee e Fach⸗ unterricht für Schüler, welche die Anſtalt nur kurze Zeit beſuchen und die Reife für die Fachklaſſen nicht heſitzen. Die vierte Abtheikung, bendunterricht im Freihandzeichnen und Modellieren für Lehrlinge und Gewerbsgehilfen, Ferner bietet die Schule Gelegenheit zur Ausbildung als Zeichenlehrer. nmeldungen für die erſte, weite und dritte 116 5 bis längſtens 15. September ſchriſtlich unter Beilage von ul⸗ und Leumundszeugniß, Geburtsſchein und Zeichnungen an die Direktion ee 8 Das Schulgeld, welches bei der Aufnahme zu entrichten iſt, beträgt für das Winterhalbjahr in der., II. und III. Abtheil⸗ ung für Reichsangehörige 25., für Ausländer 40.; außer em haben die Schüler dieſer 3 Abtheilungen(ſtändige und Gäſte) ein einmaliges Eintrittsgeld von 10 M. zu entrichten. Das Schulgeld für die IV. Abtheilung, Abendſchüler, beträgt 10 M. Die weiteren Beſtimmungen über Aufnahme, Stipen bien, Schulgeldbefreiung ꝛc. ſind aus dem Programm Ler Schule zu welches auf Erſuchen 9 wird. 16308 arlsruhe, den 6. Auguſt 1891. Die Direktion. Gö tz. Preisgekrönt mit der goldenen Medaille. Unerreicht an Nährwerth und Leichtve rdauliohkeit. 405 2280% Für Säuglinge als die beste und zuträglichste NMahrung von Aerzten, Hebammen und Müttern empfohlen. Preis pro Büchse Mk..20. 55 Erhältlich in ahen Apotheken u. den meisten 8 Droguenhandlongen. 10785 eipp'sebe Wasserhellanstaſt; Stahlbad Weinheim./sergstrasse. S5 Das ganzeJahr g eöftnet.— Prosp. d..Badeverwaltung, Kohlen. 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