bene habe iget gel. en rah. gt. In der Boſſliſte untes Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2388. Abonnement: 50 Bfg. menatlich, Bringerlohn 10 Sſg. msuatlich, durch die Boß bez. incl Poſtauf⸗ ſchlag M..90 yros Quarxtal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfs. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg Einzel⸗Nummern 3 Fig. Debpvel⸗Nummern 5 Big Mannhei. der Stadt Maunheim und Umgebung. (101. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Frſckeint wöchentlich ſieben Mal. ner Journal. (Mannheimer Voſtsbiatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jourual Maungeim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen ano prov. Theil Eruſt Rüller, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„MNannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katheliſchen Bärgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannbeim. Ar 298. Gelepken-Ar. 218.) Dit badiſch⸗württembergiſche Landesgrenze. In der geſtern ſtattgefundenen 132. Sitzung der württembergiſchen Kammer der Abgeordneten gelangte der Bericht der ſtaatsrechtlichen Kommiſſion, betr. den Staats⸗ vertrag zwiſchen Württemberg und Baden über die Veränderung der Landesgrenze zwiſchen der württ. Gemeindemarkung Untertheuringen, O. A. Tett⸗ nang, und der badiſchen Gemeindemarkung Heppach, Bezirksamt Ueberlingen, zur Verhandlung. Am Mi⸗ niſtertiſch ſoß Staatsminiſter von Schmid. Bericht⸗ erſtatter war Abg. v. Abel. Er führte aus: Die Landes⸗ grenze zwiſchen den Gemeinde⸗Markungen Untertheuringen, K. würit. O. A. Tettnang, und Heppach, Gr. bad. Bez.A. Ueberlingen, wurde in den Jahren 1845/46 zwiſchen den Landesgrenzſteinen Nr. 224 und 227 in die Mitte des damals in vielen Krümmungen verlaufenden Betts der Dornach(Brunnisbach) gelegt. Nachdem aber in den Jahren 1855/56 von den Beſitzern der angrenzenden Grundſtücke zum Zwecke der Verbeſſerung derſelben und um dem Waſſerlauf einen zweckmäßigen Abzug zu ver⸗ ſchaffen, ohne Vorwiſſen und Mitwirkung der Staatsbe⸗ hörden eine Geradlegung der Dornach vorgenommen worden und damit die alte Landesgrenze in der Natur verſchwunden war, ergaben ſich verſchiedene Irrungen, welche zu dem dringenden Wunſche aller Betheiligten geführt haben, die Landesgrenze ſoweit thunlich, in das neue Bett der Dornach zu ver⸗ legen. Die Erfüllung dieſes Wuuſches verlangt, daß jeder der betheiligten Nachbarſtaaten je die außerhalb der neuen Grenze liegenden Theile ſeines bisberigen Gebietes, die auf beiden Seiten 20 ar und 70 am betragen, an den anderen Staat abtritt, und es iſt zu dieſem Zweck zwiſchen dem ſeitens der kgl. württemb. Regierung be⸗ ſtellten Kommiſſar, Oberamtmann Liebherr von Tettnana, und dem ſeitens der großh. bad. Regierung beſtellten Kommiſſar, Oberamtmann Haape von Ueber⸗ ingen, unter Vorbehalt der Raufikation der beider⸗ ſeitigen Staatsregierungen der genannte Vertrag abge⸗ ſchoſſen und in doppelter Ausfertigung unterſchrieben, auch jeder Ausfertigung eine die alte und die neue Grenze enthallende, gleichfalls von beiden Kommiſſären unterſchriebene Karte angeheftet worden. Dieſe neue Grenzregulirung empfahl der Berichterſtatter zur Annahme, da der belreffende Vertrag im Intereſſe der betheiligten Grundbeſitzer, ſomit auch im öffentlichen Intereſſe liege. —Der Staatsvertrag zwiſchen Württemberg und Baden wurde hierauf von der wüͤrttembergiſchen Kammer ge⸗ nehmigt. *Der bayriſche Landtag, der ſeit vier Wochen in München verſammelt iſt, hat, wie die„Magd. Ztg.“ in Folgendem ausführt, neben ſeiner Haupfaufgabe, der Feſtſtellung des Staatshaus⸗ balts für die letzten beiden Jahre ſeiner Mandatsperiode, mehrere Reformprojekte vor ſich, welche von grundſätzlicher Bedeutung für verfaſſungsmäßige Ent⸗ wicklung ſind und zum Theil auch über Bayern hinaus die nationalen Kreiſe berühren. Aus Anlaß allbekannter und vielbeſprochener Miß⸗ ſtände in Betreff der Rechtsgültigkeit von Ehen, die von bayriſchen Staatsbürgern in anderen deutſchen Bundesſtaaten unter Verletzung gewiſſer, für das bayriſche Privatrecht maßgebender Beſtimmungen geſchloſſen worden ſind, ſoll jetzt auf legislativem Wege Abhülfe geſchaffen werden, die dem Rechtsbewußtſein und dem Zeitbedürfniß genüͤgt, ohne in ſozialpolitſch begründete Spezialgeſetze ſüörend einzugreifen. Es iſt alle Ausſicht vorhanden, daß die entſprechende Neuordnung in befriedigender Weiſe zu Stande kommt. Eine Reform von praktiſcher Bedeutung auf ganz anderem Gebiete, die aber auch von den übrigen deutſchen Bundesgenoſſen mit warmer Theilnahme be⸗ grüßt wird, beirifft die Verbeſſerungen, die ſich im bayriſchen Eiſend ahnweſen vollziehen. Die Juli⸗ Kmaſtrophe von Eggolsheim hat in Bayern und außer⸗ zalb ſeiner Grenzen zu ſehr weitgehenden Erörterungen und Rügen den Anſtoß gegeben. Dieſe haben ſich in mehr als einer Richtung als übertrieben herausgeſtellt und die Aufklärungen im bayriſchen Landtag werden ein gerechteres Urtbeil über die Schuld der bayriſchen Ver⸗ lehrsleitung unterſtützen. Indeſſen hatte die ganze An⸗ gelegenheit doch wenigſtens die gute Wirkung, in die Be⸗ rebungen für den Ausbau zweiter Geleiſe auf Staatsbahnen und für Vermehrung der nothwen⸗ Seleſenſte und be digen Betriebsmittel einen verſtärkten Nachdruck zu bringen. Die Kammer der Abgeordneten kommt in dieſer Hinſicht den Anträgen der Regierung bereitwillig entgegen. Un⸗ glücksfälle durch Verſchulden der ausführenden Organe im Eiſenbahnbetriebe ſind nicht allein in Bayern vorge⸗ kommen und werden leider wohl nie und nirgends voll⸗ ſtändig zu verhindern ſein, aber die bayriſche Verwaltung will hinter keiner anderen in dem Bemühen zurückbleiben, das Verkehrsweſen auch in der Betriebsſicherheit zur höchſt⸗ möglichen Vervollkommnung zu bringen. Von rein internen bairiſchen Reformbeſtrebungen tritt an den gegenwärtigen Landtag auch ein Antrag auf eine Abänderung des Wahlgeſetzes heran, deren Tendenz dieſelbe iſt, wie ſie in anderen Bundesſtaaten, insbeſon⸗ dere in Sachſen, bereits in die Wege des Ausgleichs ge⸗ leitet iſt. Die großen Städte können ſich auf die Dauer unmöglich mit der unverhältnißmäßig geringen Vertretung in den repräſentativen Körperſchaften begnügen, die ihnen unter weit überholten Bevölkerungsverhältniſſen zugewieſen worden iſt. Das bairiſche Wahlgeſetz iſt auf die Be⸗ ſtimmung begründet, daß 31,500 Einwohner einen Ab⸗ geordneten in die Zweite Kammer, 500 Köpfe der Be⸗ völkerung einen Wahlmann zur Abgeordnetenwahl zu ent⸗ ſenden haben. Die Zahl der in die Zweite Kammer zu wählenden Mitglieder iſt ſeit dem Erlaß der Verfaſſung im Jahre 1818 einige Male vermehrt und zuletzt auf Grund der Zählung von 1875 auf 159 feſtgeſetzt wor⸗ den. Seitdem haben aber die größeren Städte, insbeſon⸗ dere München, Nürnberg and Würzburg, an Volkszahl ſo beträchtlich zugenommen, daß die Zahl ibrer gegen⸗ wärtigen Vertreter im Landtag: nur die Hälfte derjenigen beträgt, die ihnen verfaſſungsmäßig zu⸗ kommen müßte. Von erhöhter politiſcher Bedeutung wird der Mißſtand, wenn die Verkürzung des Wahlrechts einer Stadt wie München die Folge hat, für die ge⸗ ſammte Landesvertretung einer gegneri⸗ ſchen Partei die Behauptung der Majorität zu ermöglichen, die ſie ſonſt abtreten müßte. Fünf liberale Abgeordnete für München mehr als gegenwärtig würden das Zünglein der Waage in der bayeriſchen Ab⸗ geordnetenkammer von der ultramontanen Seite auf die liberale neigen und damit der geſammten parlamentariſchen Lage im Königreich eine weſentlich veränderte Geſtalt geben. Die im Jahre 1893 für eine neue ſechsjährige Legislaturperiode zu wählende Kammer würde dann ein ganz anderes Geſicht zeigen als die heutige: ſtatt der Daller und Orterer würden Schauß und Stauffenberg die Landtagsmehrheit zu führen haben. Zum Glück für die bedrohten klerikal- patriotiſchen Parte genoſſen hat der liberale Anſpruch einen ſtarken Haken. Das Landtagswahlgeſetz gilt als Verfaſſungsge⸗ ſetz und an der Verfaſſung darf in Bayern nichts ge⸗ ändert werden— ſo lange an Stelle des verhinderten Königs der Prinz⸗Regent die Regierung führt! Alle Reformprojekte, und ſeien ſie noch ſo wohl be⸗ gründet, zweckmäßig und dringlich, ſcheitern an dem Widerſtande, den eine Schranke verfaſſungsmäßiger Re⸗ form dem unbeſtrittenen Rechts⸗ und Wohlfahrtsbedürfniß entgegenſtellt. Abänderungen verfaſſungsmäßiger Be⸗ ſtimmungen können nur vom König vorgeſchlagen und nur mit Zweidrittelmehrheit vom Landtag beſchloſſen wer⸗ den, und auf ſolche Vo ſchläge und Beſchlüſſe iſt unter den obwaltenden Verhältniſſen in Balern augenſcheinlich keine Ausſicht vorhanden. Die bairiſche Verfaſſung verſagt dem Reichsverweſer das Recht, neue Aemter einzuführen, Krongut zu ver⸗ äußern, Aemter außer im Juſtizdienſt anders als provi⸗ ſoriſch zu beſetzen— iſt ein ſolches Verbot auffecht zu erhalten, wenr die Entwicklung der Sozialgeſetzgebung völlig neue Organiſa ionen zur Nothwendigkeit macht, wenn umfaſſende Veränderungen im Verkehrs⸗ und Finanz⸗ weſen einen Grundbeſitzwechſel ſelbſt dem conſervat'pſten Eigenthümer aufdringen, wenn die definitive Amtsbe⸗ ſetzung im Jutereſſe des Staates geboten und von Hunderten und Tauſenden als ein wohlerworbenes Recht beanſprucht wird? Derartige Conſequenzen konnten bei der Emanation der bairiſchen Verfaſſung vor mehr als zwei Menſchen⸗ altern eben ſo wenig vorausgeſehen werden wie das tragiſche Geſchick eines Königs, der als unheilbarer Kranker nur dem Namen nach den Thron beſtieg. Weit über das kleine und niedrige Parteiintereſſe hinaus erhebt ſich ſür Bayern unter ſolchen Verhäl niſſen die große Frage nach der Möglichkeit einer ſtaats⸗ rechtlichen und grundgeſetzlichen Reform: ob und wie es ermöglicht werden ſoll, den auf längere Dauer unhaltbaren Zuſtand der Einſchränkung der Rechte rbreiletſte Zeitung in Maunheim und Ungebnng. Freitag 30 Oktober 1891. und der Pflichten des bayeriſchen Reichsverweſers und der bayeriſchen Geſetzgebung ſo weit zu verbeſſern, wie es die Wohlfahrt des zweitgrößten deutſchen Bundes⸗ ſtaates in ſeinem Haupt und ſeinen Gliedern fordert. Es iſt das eine bay rſche interne Angelegenheit, und der allverehrte Regent des ſüddeutſchen Koͤnigreichs, deſſen Vaterlandsliebe und Pflichttreue in der Reihe ſeiner er⸗ habenen Bundesgenoſſen als unübertroffen anerkannt iſt, und deſſen Einſicht und Mäßigung in ſchwierigſter Lage die Probe glänzend beſtanden hat, könnte von vornherein, wenn einmal an die Löſung der Frage herangetreten würde, nur allſeitigem vollem Vertrauen begegnen, während anderſeits in Bayern auch die berufenen und befähigten Männer des Raths nicht fehlen, die den Schwierigkeiten einer ſolchen Aufgabe gewachſen wären. ** 4 *Die Marine und der Reichshaushalt. Von den einzelnen Theilen des Reichshaushaltes liegen dem Bundesrath bis jetzt vor: der Etat für den Reichskanzler und die Reichskanzlei, für die Reichs⸗ Juſtizverwaltung, für die Marine Verwaltung, für das Reichs⸗Eiſenbahnamt, für den allgemeinen Penſionsfonds, für die Einnahmen des Reichs an Zoͤllen, Verbrauchs⸗ ſteuer und Averſen und an Stempelabgaben. Abgeſehen vom Marine Etat weiſen die aufgeführten Spezial⸗Etats keine bemerkenswerthen Abweichungen von den An ätzen des laufenden Etatsjahres auf. Wie anderweit mitge⸗ theilt worden, wird in dem außerordentlichen Etat der Marine Verwaltung zur Befeſtigung Helgolands eine Mehrfo derung von 7½ Milionen Mark verlangt, bei deren Begründung auf die Erläuterungen zu dem auf die Befeſtigung von Helgoland bezüglichen Nachtrags⸗ Etat für das Jahr 1891/92 Bezug genommen wird. Wie man höort, ſoll den Marine⸗Etat eine intereſſante Denkſchrift begleiten, welche ſich über die Vermehrung der Matroſen und der Werft⸗Dioiſionen des Seeoffiziercorps, der Seicadetten und Maſchinen⸗ Ingenieu corps in den nächſten vier Etatsjahren ver⸗ breitet. Es ſoll darin dargelegt werden, daß die deutſche Marine mit der geſteigerten Schlagfertigkeit der für uns in Betracht kommen⸗ den fremden Marinen gleichen Schritt halten müſſe. Für die letztern war bei der erhöhten Schlagfertigkeit die That⸗ ſache maßgebend, daß ein künftiger Krieg erfordern wird, in kurzer Zeit eine möglichſt goße Flotte ſchlagfertig bereit zu halten. Die nothwendige Sicherſtellung der kriegsbereiten Schlachtflotte ſoll erzielt werden durch Verſtärkung der Friedensſtämme und da⸗ durch, daß dieſe letztern im Frieden lediglich zur ſorgfäl⸗ tigſten Ausbildung für den Scheffsdienſt verwendet werden. Es ſoll dann in der Deſ kſchrift ferner das Syſtem der Verſtärkung der Friedensſtämme entwickelt werden gegenüber der größern Complicirtheit der Schiffe und der Nothwendig⸗ keit, daß die deutſche Flotte unmittelbar nach der Mobil⸗ mackung ſchlagfertig ſein müſſe, ſollen nicht die feindlichen Schiffe vor unſern Häfen erſcheinen, bevor die unſern fertig ſind, und uns nöthigen, einen ſehr ungleichen Kampf aufzunehmen. Es iſt ſchon früher mitgetheilt worden, daß eine dauernde Beſatzung der ſüdamerikaniſchen Stationen in Ausſicht genommen iſt. Dieſer Umſtand, ferner die dauernde Indienſthaltung eines Schiffes zur Ausbildung im Artilleriedienſt, eine Erweiterung der Manöverflotte, welche die Indienſthaltung eines dritten Aviſos nöthig macht, ſowie endlich der größere Mann⸗ ſchaftsßedarf für Efſatzleure im Vergleich zu ältern Schiffen kommen hinzu, um für die nächſten 4 Jahre eine Eiatserhöhung nothwendig zu machen. Für den politiſchen Dienſt im Auslande kommen Schiffe in Betracht in Oſtafrika, Oſtaſien, Auſtralien, Südamerika und dem Mittelmeer. Die Thätigkeit des bisherigen Hydrographiſchen Amtes, welche auf das Arbeitsgebiet der Seewarte übergreift, ſoll eine veränderte Abgrenzung erfahren. Die Annalen der Hydrographie ſollen auf die Seewarte übergehen, welche dadurch vielfach in nähere Beziehung zur kaiſerlichen Marine tritt, indem ſie einerſeits von Kriegsſchiffen geſammeltes Material verarbeitet und anderſeits den nautiſchen Bedürfniſſen der⸗ ſelben Rechnung trägt. Es ſoll deshalb der Direktion der Seewarte eine mit den Marineverhältniſſen vertraute und in den Bedürfniſſen der Seefahrt efahrene Perſön⸗ lichkeit zur Verfügung geſtellt werden. Für die evange⸗ liſchen Mannſchaften auf den kaiſerlichen Kriegsſchiffen wird an Sonn⸗ und Feſttagen Gottesdienſt mit Geſang abgehalten, wofür aus Marinefonds Gebetbücher beſchafft worden. Da mit den katholiſchen Mannſchaften der Schiffe 22 2. Seite. Genueral⸗Anzeiger. Mannheim, 30. Oktober. wegen ihrer geringen Anzahl eine beſondere gottesdienſt⸗ liche Feier nicht abgehalten werden kann, ſo ſollen jetzt zur Vertheilung an die Mannſchaften katholiſche Erbau ungsbücher zur Beſchäftigung an den Feſttagen und in den dienſtfreien Stunden angekauft werden. Der Ent⸗ wurf zum Beſoldungs⸗ und Penſions⸗Etat der Reichsbank⸗Beamten, mit Ausnahme der Mitglieder des Reichsbank⸗Direktoriums, für das Etatsjahr 1892 weiſt gegen das laufende Etatsjahr keine hervortretende Abweichungen auf. Die Disziplinarverhandlung gegen die Vertheidiger im Heinze'ſchen Prozeß. *Berlin, 29. Oktober. „Vor der biefigen Anwaltskammer begannen heute Vor⸗ mittag die Berhandlungen gegen die beiden Rechtsanwält⸗ Ballien und Dr. Coßmann, deren Verhalten wäbrend des Heinze'ſchen Prozeſſes bekanntlich dem Oberſtaatsanwalt zur Anſtrengung eines Verfahrens vor der Anwaltskammer Veranlaſſung gegeben hat. Den Vorſitz der Kammer führt Juſtizrath Heilborn, als Beiſitzer fungiren die Juſtizräthe Leſſe, Gerth, Wegener und Jacobſon, die Ober⸗ ſtaatsanwaltſchaft vertritt Staatsanwalt Tielemann, das Amt des Gerichtsſchreibers führt Rechtsanwalt Gelpcke. Von den beiden angeſchuldigten Rechtsauwälten vertheidigt ſich Rechtsanwalt Ballien ſelbſt, dem Rechtsanwalt Dr. Coßmann ſteht der Richtsanwalt Arnold Goldſtein als Vertheidiger ur Seite. Nach Eröffnung der Sitzung forderte der Vor⸗ itzende Jedermann, der nicht Rechtsanwalt ſei, auf, den Sitzungsſaal zu verlaſſen. Dann nahm die Verhandlung ihren Anfang. Als Zeugen waren zur Stelle: der Vor⸗ ſisende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Rieck, der Staatsanwalt Unger, Aſſeſſor Fiedler, welcher im Prozeß Heinze als Hilfskraft des Staatsanwalts diente, der Gefängnißarzt Geheimer Rath Lewin, welcher über den Geſundbeitszuſtand der Frau Heinze Auskuufk geben ſoll, ferner aus den Reiben der Geſchworenen der Korvetten⸗Kapitän v. Livonius und ſchließlich der Vor⸗ ſteher des Rechtsanwaltszimmers im Krimin lgerichtsgebäude, Werner, und der während des Heinze⸗Prozeſſes im Schwur⸗ gerichtsſaal amtirende Nuntius Blankenfeld. Da die Verhandlungen nur in beſchräutter Oeffentlichkeit geführt werden, entziehen ſich die Einzelheiten derſelben der Bericht⸗ erſtatſung. Die Vernehmung der beiden Anwälte nahm faſt 1½ Stunden in Anſpruch, dann begann das Zeugenverhör mit der Vernehmung des Directors Rieck. Er charakterifirte lt.„Frkf. Ztg.“ in längerer Ausführung das Verhalten veider Vertheidiger, bezüglich deſſen Unſtatthaftiakeit er keinen Unter⸗ ſchied machen wolle; insbeſondere tadelte er das Geſammtver⸗ halten der Vertheidiger als ſolche, die Ratbertbeilung an die Angeklagten, ſich iedweder Ausſage zu entbalten, den familiären Umgang mit dem Heinze'ſchen Eh⸗paar, die öfteren Unterbrech⸗ ungen der Verhandlung durch Zwiſchenreden, Stellung über⸗ flüſſiger Fragen und Anträge, das Abholen der Akten ohne Erlaubniß aus der Wohnung des Zeugen in Ab⸗ weſenheit des letzteren, das Sekttrinken u. ſ. w. Schon die Art und Weiſe, in welcher Rechtsanwalt Coßmann die Notiz in die Preſſe laneirt babe, daß er die Vertdeidigung der Heinze übernommen, ſei als eine des Anwaltſtandes unwür⸗ dige Reklame zu betrachten. Bezüglich der Abholung der Akten, welche der Zeuge übrigens während ſeiner Reiſe b ſſer nicht in der Wohnung hätte aufbewahren ſollen. ſchildert Landgerichtsdirektor Rieck die Einzelheiten der Verhandlungen, welche zwiſchen ſeiner Gattin und dem Rechtsanwalt Coß⸗ mann in ſeiner Wohnung ſeinerzeit gepflogen wurden. Der als Geſchworener in dem Heinzeiſchen Prozeſſe funktionſrende orvettenKapitän Livonius vermochte beſtimmte That ſachen nicht anzuführen, bemerkte indeß, daß es zeitweiſe auf ihn den Eindruck gemacht habe, als ob nicht Land⸗ gerichtsdirektor Rieck, ſondern die Rechtsanwälte Coßmann und Ballien die Verhandlungen in dem Heinze'ſchen Pro⸗ zeſſe leit ten. Dazu hätten die Vertheidiger von ihrem Fragerecht einen zu ausgedehnten Gebrauch gemacht und die Aeuzerungen, Fragen und Anordnungen des Vor⸗ litzenden oft in unſtatthafter Weiſe unterbrochen. Bezüglich des Sekttrinkens wird feſtgeſtellt, daß Rechtsanwalt Coß⸗ mann mehrere Flaſchen Sekt aus ſeiner Woynung in das An⸗ waltszimmer habe bringen laſſen, woſelbſt auch an den erſten Tagen der Verhandlung die beiden Vertheidiger u. a. S kt getrunken hätten. Zu dieſem Punkte der Beweisaufnahme wurde auch der Vorſtebzer des Anwaltszimmers Werner, und der Gerichtsdiener Blankenfeld vernommen, welche das Vor⸗ ſtebende beſtätigen; der letztere bat den Sekt an jenem Tage eingeſchenkt und im G richtsſaal ſervirt, als die Vertheidiger es in öffentlicher Gerichtsſitzung für abſolut nothwendig er⸗ klärten, daß eine Pauſe einkreten oder ihnen geſtattet werden müſſe, eine Erfriſchung zu ſich nehmen zu dürfen. Nach ausfübr⸗ lichen Plaidoyers und eingebender Berathung des Gerichtshofs wurde Dr. Coßmann zu einem Verweiſe und 500 U. Geldſtraſe Dr. Ballien zu einem Verweiſe verurtbeilt. Das Ebrengerichf BBB—————————— Keuilleton. — Aus dem Schmierenleben. Kaum bat ein Stück ſo viel Anpreiſungen aus dem Munde reklametüchtiger Thes⸗ piskärrner über ſich ergehen laſſen müſſen, wie Schillers täuber“. Ganze Bücher könnte man mit ibnen füllen. Hier 8. nur ein Beiſpiel wiedergegeben, das Kurt Kaſten in der„Genoſſ, deutſch. Bühnenang.“ aus alten Theater⸗ zetteln mittheilt. Am 21. April des Jahres 1861 kündigte Direktor Woghler in Bopfingen in Württemberg die Auf⸗ führung des Schiller'ſchen, Werkes mit folgenden Worten an: „Kennt ihr die„Räuber“ von Schiller?— gewid, dem Namen nach. Wer ſie jedoch nicht kennen ſollte, dem will ich einige Worte darüber ſagen: Schiller ſchrieb dies Stück vor achtzig Jahren in Karlsruhe(siol). Es war damals eine Zeit gerade wie jetzt. Man las in den Zeitungen von lauter Raub und Mord. Reiſende wurden aus ihren Equipagen ge⸗ riſſen und beraubt, arme Wanderer geplündert, Schlöſſer und Klöſter angezündet, der ewige Landfriede gebrochen, Beutſch⸗ land, wie jetzt. in vielen Schwulitäten. Dies war dem un⸗ vergeßlichen Schiller zu arg, er wollte ein warnendes Schau⸗ ſpiel von der Bühne herab geben und ſchrieb die„Räuber“. Allein die Zenſur ſprach, der Dichter gehe zu weit, ſein Stück wurde verboten und er bei Waſſer und Brot auf dem hohen Asperg eingeſperrt. Der badiſche() Geſandte befreite ihn nach Jahr und Tag und die„Räuber“ durften ſogar in Stukt⸗ gart geseben werden, wo Schiller noch heutzutage als Karl Moor aboebildet iſt. Kommt nun und ſebt das Stück; ich führe es heut auf, wie Schiller es geſchrieben. Ich ſelbſt ſpiele den Franz Moor, den größten ſchleichenden Intriganten. den noch die Bühne gezeigt hat. Den Karl ſpielt ein Urenkel(J7) Schillers, Herr Machler von Ulm, mit ergreifender Wahrheit. Ich mache das edle Publikum von Bopfingen auf die großen Schönheiten dieſes Trauerſpiels aufmerkſam. Die Räuber⸗ ſienen im Walde ſind in gräßlicher Wahrbeit dargeſtellt. Die Schloßſzenen mit Amalia und Franz und dem alten Moor atomen vrwüſtetes Familienglück und heuchleriſche Tücke, Die Szene, in der ſich Franz Moor mit der Schnur von ſeinem Hut erhängt, ſpiele ich ganz nach dem Origimale. Schweitzer, ein Haupträuber, rettet mich, indem er durch das brennende Schloß hereinſtürmt und mich abſchneidet. Darauf kommt Roller direkt vom Galgen, mit dem Strick um den Hals und guf einem Abdeckerkarren. Eine kerzzerfleiſchende Szene. De erschtete nicht dargelban, daß die Anwälte Toßmann und Ballien dem Gerichtspräſidenten den Vorwurf der Parteilich keit gemacht und daß ſie die angeklagten Heinzes in unge⸗ rechtfertigter Weiſe zur Verweigerung ihrer Ausſage beſtimmt oder in illoyaler Weiſe von ihren Vertheidigungsrechten Ge⸗ brauch gemacht hätten. Dagegen bätten ſie durch Sekttrinken im Gerichtsſaale die Rechtsanwaltsordnung verletzt, auch ſei der dem Anwalt Coßmann aus der Art der Abbolung der Gerichtsakten aus der Wohnung des Gerichtsp äſidenten gemachte Vorwurf und der dem Anwalt Ballien wegen der Art ſeines Verkehrs mit den Heinzes gemachte Vorwurf be⸗ gründet. Das Urtheil erging daher, wie oben angegeben. Aus Stadt und Jand. *Manuhbeim 90 Oktober 1891. DVezirksrathsſttzung vom 29. Oktober 1891. Genehmigt werden folgende Gſuche um Erloubniß zum Betrieb einer Schankwirtbſchaft mit Branntweinſchank: des Jakob Jäckel in H 1, 15, des Heinrich Gutmann P4, 11 (Gaſtwirthſchaft); ohne Branntweinſchank: des Cbriſtian Ungemach in 8 4, 9, des Georg Hecht in J 9, 1, des Valentin Kaſpar in K 4, 9 und des Chriſt Rathgeber in M 7. 21. Abg⸗ſetzt wurden die gleichen'ſuche der Wilhelmine in U 5, 26 und des Wilhelm Dietrich in 538 Genehmigt werden ferner folgende Geſuche um Erlaubniß zur Transferirung beſtebender Schankwirtbſchaftsconc⸗ſſionen ohne Branntweinſchank: des Carl Schlez von 2P 1, 2½ nach 2 4, 3, des Berunhard Schäfer von R7. 1g nach 1 6. Ba, des Jakob Herold von H 10, 1 nach H 10 6a, des Mathias Berthold von U 1, 2 nach U 4, 13, des Karl Becker von Schwetzinger Straße 125 nach G 8, 20a und des Friedr. Burkhard von Schwetz.⸗Straße 20 nach H 7, 11a. Verſagt wurde die benehmigung dem gleichen Geſuch des Gottlieb Diehm von 8 4, 19 nach Q 7, 4/5. Genehmigt wurden ferner: das Geſuch der Firma P. Poth dahier um Erlaubniß zur Errichtung eines Elevators mit Rollbahn auf der Neckarſpitze; die Abänderung der Sta⸗ tuten der Betriebskrankenkaſſe der Mannheimer Spiegel⸗ manufaktur zu Waldhof. Abaelehnt wurde die Abänderung des Bebauungsplanes des Quadrates L 5. Begutachtet wurde der Beizug der Angrenzer zur Tragung des Koſtenaufwandes für Herſt llung der Traltteurſtraße und der Bezirksernteberſcht für 1891. Verveſchieden wurde die Gemeinde⸗ und Gemeindekranken⸗ verſicherungs⸗Rechnung von Schriesheim pro 1891. *Hofbericht. Vorgeſtern fand in Schloß Baden eine größere Hoftafel ſtatt, zu welcher der Fürſt und die Prinzeſſin Amelie zu Fürſtenberg, die Fürſtin Bartatin sky, der preußiſche Geſandte von Eiſendecher und G⸗mablin, ſowie mehrere andere angeſehene in Baden⸗Baden anweſende Fremde geladen waren. Geſtern Abend reiſte der Kronprinz von Schweden und Nor⸗ wegen von Baden ab, begab ſich zunächſt zum Beſuch zu der Frau Fürſtin Mutter zu Wied, dann nach Berlin und kehrt von da nach Stockholm zurück. Samſtag Vormittag erwarten die Großh. Herrſchaften in Schloß Baden den Beſuch des Königs von Sachſen. Heute früh wird der Großherzog nach Karlsrutde kommen und daſelbſt bis Nachmittag verw ilen. Beförderung des Erbgroßberzogs von Baden zum Generallieutenaut. Wie die„Frkf. Ztg“ von beſt⸗ unterrichteter Seite exfährt, ſoll der Erbgrosherzog von Baden am nächſten Geburtstaa des Kaiſers zum General⸗ lient'nant befördert werden und die 29 Diviſton(Freiburg i. Br.) erhalten, da der derzeitige Befehlshaber derſelben zu einem anderweitigen Kommando auses ſehen ſei. * Zur evangeliſchen Kirchenſtener. Von geſchätzter Seite wird uns geſchrieben: Daß Niemand über die eben ausgetraaenen Kirchenſt⸗uerzettel erfreut iſt, verſteht ſich von ſelbſt; andererſeits wird ſich kein Einſichtiger der Nothwendig⸗ keit dieſer Maßregel verſchließen. In den letzten Jahren wurde dahier die Lutherkirche erſtellt mit einem Aufwand von ca. 60.000., die Friedenskirche für 45,000., die Trinitatiskirche wurde reſtaurirt für 72,000., das Pfarr⸗ haus der Lutherkirche, im Anſchlag von 36,000., iſt im Bau begriffen und die Concordienkirche, die eigentlich nur noch Ruine iſt, wird nächſtes Frübjahr würdig in Stand geſetzt werden. Der Aufwand hierfür wird mindeſtens 50,000 M. be⸗ tragen. Der Kirchenfond ſteht infolge all dieſer Ausgaben nur noch auf der Höhe von 150,000 M. und reichen die Zinſen gerade für die laufenden Bedürfniſſe, während der Grundſtock noch lange auf die vorgeſehene Wiederergänzung wird warten müſſen. Auch grundſätzlich muß als richtig gelten, daß die ———————̃ͤK— Auftritt am Hungertburm wird ſelbſt den ſtärkſten Nerven zu thun geben. Hermann,„mein Rabe“, werd in der That von Hermann Rabe gegeben. Den Kapuziner ſpielt Herr Kirch meyer, mehr ſage ich nicht. Den Räuberchor ſingen junge, angehende Dilettanten. Herr Krappeler, den Jor aus Eylers Bierhaus ſe ner ſchönen Baßſtimme wegen kennt, wird ſich extra ein Räuberlied einlegen. Die Dekorationen ſind nach den Kupferſtichen von Chodowieckt gemalt; das Koſtüm neu, bis auf das der Räuber, denn dieſe gingen hiſtoriſch in ab⸗ getragenen Wämſern derum Es find alſo keine Koſten ge⸗ ſcheut worden, um die Räuber nach der Natur darzuſtellen. Preſſe der Plätze die bisherigen. Die einzige Loge unſeres Schauſpielhauſes iſt ber-its vergriffen. Der Anfang iſt, wegen des Nachmittags Kränzchens in Eylers Bierhaus, um 8 Uhr Abends. Man bittet die Hausſchlüſſel mitzunehmen, denn vor 11 Uhr geht heute die Vorſt Uung nicht zu Ende. Friedrich Wohler, Dir. ktor des Theaters in Bopfingen.“ — Ein tragiſches Geſchick hat die Familie des in der Rüdersdorferſtraße in Berlin wobnenden Mechanikers W betroffen. Die 25jähriar Tochter Bertha, die mit einem Maler verlobt war, ſollte hre Hochzeit feiern. Ein großer Kreis von Bekannten und Verwandten war zu dem F ſte ge⸗ laden; um 3 Uhr ſollte die Trauung ſtattfinden. Als jedoch der Brautwagen eine balbe Stunde vorber mit dem Bräu⸗ tigam vor dem Hauſe vorſuhr, wurde dem Maler bereits auf der Treppe von Hausbewohnekn mitgetheilt, daß ſeine Braut den Verſtand verloren gabe, völlig wirre Reden fübre und ihre Umgebung bedrohe. Der betürzte Bräutigam eilte in die Wohnung ſeiner Verlobten, wo dieſe ſofort auf iyn zu⸗ ſprang und iom mit den Worten:„Elender, fahre in die Hölle!“ ins Geſicht ſchlug. Ein hinzug rufener Arzt ordnete die Ueb rführung der Wahnſinnigen nach der Charitee an. — Wie außerordentlich leicht es iſt, in Amerika zu heiratben, iſt bekannt. En! Bieutelſtunde genugt, um von dem Augeublick einer neu geſchloſſenen Bekanntſchaft bis zur„Schü zung des Knotens“ all Formalitäten zu erfüllen. Es hedarf keiner Legitimationspapiere, keiner Erlaubnißſchein⸗ der Eltern, keines Aufgebotes, man holt ſich einfach ſeinen „Heiraihs Lizens,“ den Anmeldeſchein, und geht damit zum Squtre, zum Geiſtlichen, oder zum Bürgermeiſter, der den Sigen ſpricht. Dieſe Windeseile bat zu all' den ſchönen Er⸗ zählungen den Anulaß gegeben, welche uns mit echt amerika⸗ Cultusgemeinden ſich nicht an den Staatsſäckel hängen, ſonden auf eigen:n Füßen ſt⸗hen, auch in materieller Beziehung, Uebrigens liegt ein Troſt für die Steuerzabler in dem Um ſtande, daß die Steuer keine ſtändige iſt, ſondern immer mr zu beſtimmten Zwecken, wie die Obengenanntea, zeitweilig ey hoben werden darf; die Beträge ſelbſt aber ſind gerade ſir die kleineren Einkommen ſo geringfügig, daß—4000 Steuer⸗ zahler noch nicht einmal eine Mark jährlich zu entrichtg haben— ein Preis, um den wohl Wenigen die Zugehörigkeg zu ibrer Kirche feil ſein wird. Wir hoffen aber, daß die neß hergeſtellten oder neu berzuſtellenden Kirchengebäude unſerer ganzen Stadt zur Zierde und Freude gereichen werden. *Bedarf an Expeditiousperſonal für den niederen Eiſenbahnverwaltungsdieuſt. Bei den Großh. Badiſchen Staatseiſenbahnen ſoll ein Theil der im Staatsvoranſchlag .ehmigten, Exp ditionsgehilfenſtellen künftig mit ſolchen Leuten beſetzt werden, welch' zwar die vorgeſchriebene Millel⸗ ſchulbildung nicht nachgewieſen haben, die aber neben der er⸗ forderlichen allgemeinen Vereigenſchaftung für den Eiſenbahn⸗ dienſt mindeſtens eine gute Volksſchulbildung beſitzen, bor all m alſo gut leſen, ſchreiben und rechnen können. Dieſt Leute ſollen bei der Annahme nicht unter 15, aber auch nicht über 25 Johre alt ſein. Alsbald nach ihrer Erprobung und Verwendbarkeit im Eiſenbahndienſt können dieſelben eine an⸗ fängliche Vergüung von Mk..50 bis Mk..— für den Tag erhalten. Sobald dieſelben eine volle Arbeitsk aſt erſetzen, werden ſie beim Freiſein entſprechender Stellen mit Expedl“ tionsgehilfenſtellen betraut. Der All emeine evangeliſch⸗proteſtantiſche Miſ⸗ ſionsverein für Deutſchland und die Schweiz hat be⸗ ſchloſſen, das nächſtjährige Centralfeſt in Frankenthal abzu⸗ halten. Dir Verein zählt in der Pfalz gegenwärtig nahezu 700 Mitglieder. Als Feſtzeit wurde in Rückſicht auf die ländlich Bevölkerung, die ſtädtiſchen Volks⸗ und Meittelſchulen und die deutſchen Univerſitäten die zweite Hälſte des Monatz Auguſt in Ausſicht genommen. * Konkurſe in Baden. Pforzheim. Ueber das Vermögen der Firma Zimmer& Kübler(Theilgaberin⸗ nen Amalie Zimmer und Karoline Kübler) in Pforzveim; Konkursverwalter: Rechtsagent Auguſt Eiſenhut; Pek fungstermin: Donnerſtag, 10. Dezember.— Engen. Ueber das Vermögen des Kleiderhändlers Johann Baptiſt Lutz in Immendingen; Konkureverwalter: Spitalrechner Ham⸗ burger in Engen; Prüfungstermin: Dienſtag, 1. Dezember, * Zu einem ſtenographiſchen Reucontre lam ez dieſer Taze in Wiesbaden in einer Stenographen Verſamm⸗ lung. Der dortige Stenotachyarapden⸗Verein hatte dieſe Ver⸗ ſammlung auberaumt, um durch den Vorſitzenden des allge⸗ meinen deutſchen Slenotachygraphen⸗Verbandes, den gegew wärtig auf einer Agitationsreiſe durch das mittelrheimſche und ſüdd utſche Gebiet begriffenen Hexrn Cand. phil. Dahmz aus Halle die Vo zuge der Stenotachyaraphie anpreiſen zu laſſen. Wie in Frankfurt, wo ihm zwei Vertreter des Gabels⸗ berg'ſchen Syſtems eutgegentraten, ſo ſuchte Hert Dahms auch in Wiesbaden den Nachweis zu ſühren, daß die Steus⸗ tachygraphie das beſte aller deutſchen Stenograpgie Syeme ſei. Aber auch hier fand Herr Dahms lebhaften Widerſpruch, Redakteur Kronsbein von Wiesvaden wandte ſich gegen die Stenotachygraphie. Von den jetzt beſtehenden 180 deutſchen Syſtemen ſei die Stenotachygraphie im Jahre 1875 von dem Schuhmachermeiſter Lehmann in Berlin erfunden worden, Die Gabelsberger'ſche Schule zählte im letzten Jahre 703 Vreine mit 18470 Mitgli dern, die Lehmann'ſche 130 mit 1500 bis 2000 Mitgliedern. In der Gabels berger'ſchen Stenographie werden jäbhrlich über 35,000 Perſonen unter⸗ richtet, in der Lehmann'ſchen 1500 bis 2000 Perſonen. Daz Gabelsberger'ſche Syſtem iſt ſeit 1854 in Bayern, ſeit 1870 in Oeſterreich, ſeit 1877 in Sachſen ſtaatlich eingeführt, zur Einführuns der Lebmann'ſchen Schrift bat ſich bis jetzt leine R aiexrung eutſchloſſen. Dieſe Einführung in die Schulen babe nicht ſtattg⸗funden, ohne daß die b treffenden Regierungen die verſchied nen Syſteme vorher genau haben prüfen laſſen, Ganz veſonders ſpreche für die praktſſche Brauchbarkeit einer Stenographie ihre Anwendung in den Paxlameaten. Da ſele es mit dem Lehmann'ſchen Syſtem ſehr ſchlecht aus, dieſes werde in keinem einzigen Parlamente offiziell ange⸗ wendet, das Gabelsberger'ſche Syſtem dagegen in parlamentariſchen Körperſchaften. Groß:s Gewicht lege man ſeitens der neueren Syſteme auf die leichte Erlern⸗ varkeit, die Herr Dahms namentlich auch betreffs der Stenotachygraphie, hervorgehoven habe. Es frage ſich aber ſeur, ob die leichte Erlernbarkeit ein Vorzug ſei. Dieſe An⸗ preiſung der leichten Erlernbarkeit erinnere an den„Franzoſen in der Weſtentaſche“ und den„perfecten Engländer in 6 Slun⸗ den“, wie man aber in 6 Stunden unmöglich engliſch ſprechen lernen könne, ſo könne man auch in—12 Stunden nicht ſteno⸗ grapbiren lernen. Redner citirte die von einem der neueren Syſtemerfinder, Dr. Brauns⸗Hamburg, auf dem jün iſten inter⸗ nationalen Stenograpoencongreſſe geſprochenen Worte: balte das Gabelsverger'ſche Werk für die große ſtenographiſche Bibel aller Zeiten; dieſes Werk wird nie veraeſſen werdel, „„———᷑Pö—äGH—ẽ2è2̃.—.ññĩ˙52? niſch m Humor Trauungen ſchildern, die von einem Geiſtlichen zu Pferde an dem ebenfalls berittenen wild dahinfliegenden Brautpaar vorgenommen werden, von Trauungen auf dem Drahiſeil und im Luftballon. Es iſt ſelbſtverſtandlich, daß e⸗ ebenſo leicht iſt, wieder geſchieden zu werden. Beſonders Chi⸗ cago ſtand Jahre lang im Rufe, die Stadt der Scheidungen zu ſein. Es gehörte zu den ganz häufigen Vorkommniſſen, daß Männer oder Frauen geſchieden wurden, ohne eine Ahn⸗ ung davon zu haben, daß die Scheidung gegen ſie eingeleitel ſei. Während einer Relſe des einen Gatten erfolgten die öffentlichen Aufforderungen zur Klagebeantwortung in irgend einem von Nemandem 5 Winkelblatte und das kenntnis in contumaciam war fertig. Aber ſo viele merkwür⸗ dige Geſchichten es auf dieſem Gebiete guch ſchon gegeben, alle werden ſie übertroffen von einem Vorkommniß, das Aufangz dieſes Monats ſich in Cineinnati zugetragen. Und dieſe Ge⸗ ſchichte iſt buchſtäblich wahr: Vor ihren Mann, einen biederen Deutſchen, Namens Lorenz, trat Anfangs Oktober ſeine Frau und die Mutter ſeiner fünf Kinder und erklärte ihm, daß ſie ſich von ihm v rabſchieden wolle, weil ſie am nächſten Tage zu hetrathen gedenke. Herr Lorenz faßte die Sache als Spaß auf, gab ihr eine ſcherzhafte Antwort und fing erſt an, al, ihrem Verſtande zu zweifeln, als ſie im Ernſt bei ibrer Af kündigung verbarrte. Nun v rſuchte er, wie er meinte, ſe von einer tollen Idee abzubringen.„Sieuſt Du, mein lahes Kud,“ ſagte er,„Du biſt ja ſchon mit mir verheirathel⸗“ Ablk da kam er ſchön an.„Wr ſind verheirathet?“ rief ſie„keil Gedanke! Wir ſind ſeit zwei Jabren geſchieden.“ Und damt überreichte ſie ihm das Scheidungsdekret, welches ſie ſchon vor zwei Jabren erhalten hatte. Sie hatte es ſich in Staate Texas beſorgt, und es hatte Giltigkeit in aller Forn Rechtens Die Ehe war durchaus keine unglückliche. Aber die ſpekulative Frau hatte gemeint, ſie würde ſich vielleicht ell mal verbeſſern können, und balt⸗ ſich für alle Fälle ſo einge richtet, daz ſie zu jeder Zit frei ſein könue. Mit del Scheidungsbeſcheinigung in der Taſche hatte ſie dann runſt zwei Jahre wetter ihres Amtes in ſeinem Hauſe gelbaltel ohne ſich je zu verrathen, und hatte gewartet, dis„der Rechte gekommen. Jetzt nun war das der Fall. Was blieb den Manne zu thun übrig? Er ließ ſie ziehen und gab ihr 000 müthig noch einige hundert Dollars mit auf den Weg Da iſt eine neue buchſtäblich wahre Epiſode aus dem amerikall ſchen Eeheleben. Mannheim, 30. Oktober. SGeneral⸗Anzeiger. 9. Selte. mein Hochachtung vor ihm fieſgt ſeden Tag, ſe mehr ſch mich in dasſelbe verſenke.“ Der Luther Kirchen⸗Ehor wird unter Hofmuſikus Reinh. Köhler's Leitung am Sonntag, 1. Nov., Morgens 10 Uhr, zum Reformationsfeſte folgende Chöre zum Vortrag bringen:„Herr gedenke unſer“ v. Ed. Rohde,„Feſt ſteht dein Wort“ v. L. Groſſer. “ Der Garteubauverein„Flora“ veranſtaltete geſt rn Abend im„Baduer Hofe“ eine Monatsverſammlung, welche gut b ſucht war. Frl. Hoſemanm hielt einen intereſſanten Vortrag über den„Kaffeeſtrauch“. Die f ſſelnden und leh⸗ reichen Ausführungen wurden von der Zubörerſchaft mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt und ſehr beiſällig aufge nommen. Herr Kultur⸗Inſpeklor Bodenhöfer gab ſodann noch einige Winke über die Zimmerpflanzenkultur, indem er insbeſondere darauf aufmerkſam macdte, daß bei dem gegen wärtig kalten Wetter die Zimmerpflanzen nicht vor das Fenſter geſtellt werden dürfen. Den Schluß der Verſammlung bildete die übliche Verlooſung von Pflanzen und Blumen⸗ ſtöcken. * Ein bedentender Rückgang der Temperatur iſt in den letzten Tagen eingetreten. Geſtern und heute früh ſtand das Thermometer unter Null. Heute früb bemerkte man in den Straßenkandeln bereits leichte Eiskruſten. Die Voraus ſagung Falbs, daß nach dem 20 Oktober die Temp ratur be⸗ deutend finken werde, hat ſich alſo bewabrh⸗itet. Wie man aus Berlin telegraphiſch meldet, fand dort geſtern der erſt Schneefall ſtatt. Auch aus Bukareſt wird nach zum heißen Tagen plötzlicher ſtarker Schneefall gemeldet. * Die Weinleſe in Baden iſt im vollen Gange, doch iſt das Erträgulß nirgends zufriedenſtellend. Der diesjährige Affenthaler wird den 1899er an Güte bedeutend übertreffen. Durchſchnittlich gibt es einen Drittelherſt. Der Ertrag wird daher raſch verkauft ſein. Der Glücksherbſt am Kaiſerſtuhl iſt von ſehr guter Qualität, ungeſpritzte Reben kommen kaum zur Rife. In der Ortenau ſchätzt man auf einen Glücks⸗ herbſt von ½ bis/ Menge. Im Breisgau gibt es ſehr wenig Wein, aber die Qualitüt iſt gut; Edelſorten werden beſonders getreſtet. Der Markgräfler hefert einen guten Tropien; hier gibt es guch nur einen Glücksherbſt, und ſind die Trauben völlig reif und zuckerhaltig, doch gibt es auch hier Rebſtöcke, die zu beherbſten gar nicht lobnt. Nicht ſo günſtig lauten die Herbſtberichte aus der Seegegend; der Wein keift ſehr ungleich und iſt ſehr ſauer. Mit den Er⸗ trägniſſen an der Elſenz ſteht es ſehr ſchlecht; wo ſonſt ein guter Rother erzielt wurde, namentlich in Weiler gibt es kaum einen Zebntelherbſt. In einzelnen Reborteu ſollen die Rebſtöcke ganz ausgehauen werden, weil ſie ſich ſchon ſeit Jahſen nicht mehr rentiren. In der Taubergegend fällt eine Traubenernte ganz weg. An der Bergſtraße gibt es kaum einen nennenswerthen Herbſt. Günſtiger iſt der Aus⸗ fall im Baune Kolmar, wenn auch bei weitem nicht befrie⸗ digend; man erntete dort einen Fünftelberbſt. Der Pfälzer Rolhe liefert in Portugieſern einen Drittelherbſt, junge Reb⸗ ſtöcke in auten Lagen, Ortwingert, Bann. Spielberg Gertb liefern reichen B hang und wunderſchbee Trauben; die alten Rebſtöcke dagegen ſo gut wie gar nichts. Im Ganzen genommen, darf man ſagen: wenig aber gut. *Nicht zu ſtark heiſen. Wederum iſt die Zeit ge⸗ kommen, in welcher der Ofen ſeine Pflicht antritt, und dürfte es daher angebracht ſein, auf die Nachtheile hinzuweiſen, weſche eine zu ſtarke Zimmerhbeizung auf den menſchlichen Organismus hervorbringt. Eine bekannte Autorilät auf h·⸗ gienſchem Gebiete, Profeſſor Rclam-Lepzig, äußert ſich hier über wie folat: Wer die Zimmerwärme über 15 Grad erhöbt, wird bald demerken, daß ſein Wärmeb⸗dürfniß ſich ſtets ſtei⸗ gert, und werden ihm bald 17, ja 20 Grad nicht mehr ge⸗ nügen. Der Grund biervon iſt folgender: Bei andauernd ſtarkem Heizen trocknen die Wände ſowie die in dem Zimmer befindlichen Gegenſtände aus. Je mehr ſie ibre Fruchtigkeit verlieren, um ſo mehr ſaugt die trockene Luft ibre Fruchtigkeit da auf, wo ſie dieſelbe faſt nur noch allein findet, nämlich beim Minſchen. Die unmerkliche Aus dünſtuna der Haut und der Lunge wird geſteigert. Da nun die Verdunſtung von Feuchtigkeit uns viel Wärme entzieht, ſo wird durch die ge⸗ lleigerte Ofenwärme allmählich auch das Wärmebedürfniß ge ſteigert; der Ofen erſcheint uns dann als der beſte Freund. iſt in Wirklichkeit ober unſer äraſter Feind, denn in der ersöhten Zimmerwärme dünſten auch alle anderen Gegenſtände mehr aus und die Luft wird verſchlychtert. In der warmen Luft athmen wir unſer nothwendigſtes Lebensbedürfniß, den Saller ſtoff, weniger ein, der Sloffwechſel wird dadurch langſamer und geringer; der Appetit mindert ſich, es tritt mürriſche Stimmung ein, der Schlaf wird kurz und unruhig, alle Ver⸗ richtungen des Körpers laſſen zu wünſchen übrig. Da haben weir das betrübende Bild der meiſten Meuſchen im Winter. Nur Diejenigen, welche ibrem Ofen niemols'ſtatten, die 15 Grad zu wärmen, bleiben von dieſen Leiden er!) Nk. Brand. In dem zweiten Stock des Seitenbaues Hauſe B 5, 5 wurde a⸗ſtern früy in der Küch⸗ ein Brond⸗ geruch bemerkt. Es wurde Herr Feuerwehrhauptmann Bou⸗ quet herbeigerufen, welcher das Kamin unterſuchte und hier del fand. daß ein am Kamin vorbeiziehender Balken des Jußbodens in Brand geralben war und leicht klimmte. Ein neuneuswerther iſt ieſen 25 her Schaden iſt durch dieſen Brandunfall nicht Yflicht und Liebe. Roman von E. Wild. 2⁰0 Fortſetzung.) lieb Gerhard fuhr in gedämpftem Tone fort:„Ein warm lebendes Herz kaun ſolche Dinge verzeiten, aber nur bis zu enler gewiſſen Grenze, und dieſe Grenze haſt Du weit über⸗ — Berufe Dich nicht darauf, Vlola, daß vor der Welt 50 Band Dich an mich feſſelte; das eutſchuldigt nichis! 5 treue Liebe bedarf keines Schwures, keines ſeierlichen dag oniſſes, um feſt aneinander zu ketten, und das Mädchen, 5 ohne Schwur nicht treu zu kieben vermag, wird auch als attin den Eld der Treue nicht halten. Wer nicht im Stande 0 7 5 jreien Stücken feſt zu bleiben, den wird ein Schwur nacht feſſeln— ſelbſt wenn Heine Liebe zu mir erloſchen war, Aols. o wäre es Deine h ilige Pflicht geweſen, jene Wer⸗ 11 ſtnu uwefſen, denn Du hatteſt mein Wort, und Du pußteß nur zu gut, wie heilig mir dasſelbe ſei. Eve Du 0 Manne das Recht gabſt, auch nur eine Silbe zu ſprechen, ſüteſt Du zu mir kommen und mir Abes ſagen müſſen. Merz tändelt nicht mit den reinſten, beſten Gefühlen des 00 chenherzens— und das haſt Du gethan, Viola! Dem 9 9 9 Triumphe befriedigter Eitelkeit zu Liebe haſt Du die 80 d mein⸗ kreue Liebe geopfert! Du bißt frei— werde Gattin des Mannes, der heute um Dich geworben; mein ür et an Dich iſt für immer erloſchen!“ Violas Bruſt entrang ſich ein kurzer, ſcharfer Schrei. Nachbrutk derbsten. Du ſtößeſt mich v ir?“ rief ſie, halb wahnſinni vor Scham Dir?“ rief ſie, h hnſinnig Nl ⸗Du haſt ſelbſt gewählt, ich mache nur einem Andern aß lautete die kügle Antwort. und Lab junge Mädchen rang vergebens nach Faſſung; Stolz fühn lebe ſtritten einen harten Kampf in ihrer Seele. Sie —„ wie warm ihr Herz für Gerhard ſchlug, ſie empfand We namenloſe Angſt, ihn für immer zu verlieren, und doch ſollte ſie betteln und fleben, ſie, der ſo viele Herzen offen auden, der ſo viele huldigenbd zu Füßen lagen? Schiffsunfall. Der geſtern früh zu Thal fabrende Remorg eur„Induſtrie 14“ der Rhein⸗ und Seedampfſchiff fahrsgeſellſchaft karambolirte mit dem Ludwigshafener Kahn Nr. 6 der Bayriſch⸗Pfälziſchen Dampfſchifffahrtsgeſellſchaft am Rheinvorlande in der Nähe der Abfahrtsſtelle. Der Ludwigs⸗ hafener Kahn erlitt eine erh bliche Beſchädigung und mußte derſelbe infolgedeſſen ſeine Ladung wieder löſchen. *Grobe Ruheſtörung und Thätlichkeiten hatten am vergangenen Sonntag Abend 5 Burſchen am Rheinpark verübt, nachdem dieſelven aus genanntem Etabliſſement von dem Weritze hinausgeworfen worden waren. Geſtern iſt es nunmehr deir Schutzmannſchaft gelungen, die Burſchen zu ermitteln und zur Anzeige zu bringen. Muthmaßliches Wetter am Samſtag, den 81. Okt. Der Luftwirbel im atlantuchen Ozean ſcheint vor Erreichung der europäiſchen Küſten nordwärts ausgewichen zu ſein, da die Oſtwinde in Großbritannzen an Stärke erheblich nachge⸗ laſſen haben, Der Luftwirbel im ſüdlichen Mittelmeer be⸗ Kennt ſich abzuflachen und ein Luftwirbel im äußerſten Oſten Europas bleibt ohne Einfluß auf Mitteleuropa. In Folge deſſen erhält ſich der kräftige Hochdruck über Grosbritannien der Nordſee und ganz Skandinavien. Da für uns das Mi nimum im Süden liegt, ſo verurſachen nordweſtliche bis nordöſttiche Winde kalte Temperatur und heiteres Wetter bei nur ſporadiſchen Frühnebeln. Dieſes Wetter wird auch am Samſtag und Sonntag noch andauern. Metebrologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 30. Oktober Morgens 7 Uhr. Thermomerer Windrichtung⸗) in Celſtus und 5 Trocken Feucht Stärke — 09.8 Höchſte und niederſte Tem⸗ veratur des verg Tages Marimum Minimum .0— 08 Barometer⸗ ſtand in mm 765.0 N 2 9 Windſtille; 1: ſchwacder Luftzus; 2: etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm: 10; Orkan. Reif. Sielbau Nachrichtendienſt. Mannheim. Beobachtungen vom 29. auf 30. Oktober. Meteorologiſche Beobachtungen Regenhöhe Oygro⸗ wegend Ong der letzten meter 2 Stunden eo mmm 90 Beobachtungszeit] Brundwaſſerſtände Temperatur in Celſ Mar. Min R 5 L 16 E 2 Null Tag Stunde über Norm 12 Uhr Mitt 7 Uhr Nachm. 7 Uhr Sorm— 29. 29. 80. 8,0 0,0 6,0— 0,0 80 6,0 9⁵ Aus dent Großherzoagthum. „UKäferthal, 29. Oktbr. Der hieſige Geſangverein „Sä gerbund“ ſeierte am verfloſſenen Sonntag ſein 17jähriges Stiftungsfeſt. Das Feſt naum Nachmittags 3 Uhr feinen Anfang. An demſelben betherligten ſich die Geſangvereine „Eintracht“⸗Käferthal,„Frohſinn“⸗Freudenheim und„Manner⸗ Cbor“ Doſſeuh im Nachmittags fand ein hübſches aus Ge⸗ ſangs⸗ und Muſik⸗Vorträgen, welch letztere von der Frank' ſchen Kapelle ausgefüurt wurden, beſtehendes Concert ſtatt, an welches ſich Abends ein Ball ſchloß, welcher einen ſehr ſchönen und rubigen Verſauf nahm. ſtarlsruhe, 29. Okt. In der heutigen Sitzung der Strafkammer nahmen 10 Angeklagte die Anklagebank ein. Den 'egeuſtand der Anklage bildete einer jener Fälle, in denen eine gewiſſe Sorte von Menſchen, die mit dem Arbeiten auf ſehr geſpanntem Fuße ſtehen und Tage und Wochen lang nichts thun, Nachts jede Gelegenheit benutzen, um irgend einen Skandal zu provociren. Die Angeklagten waren W. Wels, Kufer von hier, F. Mehr, Taglöhner von Aue, F. E. Lerch, Taglöhner von Durlach, P. Philippi, Schreiner von Wein⸗ h im, K. E. Lang. C menteur von Mühlburg, F. Kuoch, Gyv⸗ ſer von Bruchſal, A. Schwab, Sattler von bier, J. Stefan, Steinhauer von Waldmich lbach, K. Fus von Wisſenthal und F. A. Hildenbrand von W ſſeuthal, ſämmt lich bier wohnbaft, und die Anklage lautete auf Körperverletzung, Widerſtand, Beleidigung und Ruheſtörung. Der Schutzmann Hüng rle paſſirte am 4. Auguſt Abends 10 Uhr die Durlacherſtraße, wo Wels bei einigen Perſonen ſtand. Hüngerle war kaum an dieſen vorüber, als Wels ihm Schimpf⸗ worte nachrief, was Erſteren veranlaßte, zurückzugehen. Hier ſah er fich alsbald thatlich angegriffen und trug auch Ver Utzungen davon. Hüngerle machte ebenfalls von ſeinem Stocke Gebrauch, was um ſo mehr berechtigt erſchien, als ſich um Wels eine große Anzahl anderer Burſchen ſcharte. Es kamen dann noch andere Schutzleute hinzu, denen ſich Wels und Genoſſen aber ebenfalls widerſetzten, als ſie ver⸗ haftet werden ſollten Es wurden verurtheilt: Wels zu 3 Jahren 6 Monaten, Mehr zu 6 Monaten, Lerch zu 1 Jahr 6 Monaten, Philippi zu 3 Monaten, Lang zu 1 Jahr, Knoch zu 1 Jahr, Schwab zu 1 Jahr 6 Monaten, Fuchs zu 9 Mo⸗ naten und Heldenbrand zu 6 Monaten Gefängniß. Stefan wurde freige prochen. *Triberg, 28. Okt. Heute früh ſtürzte die eine Seite des Neubaues des Zimmermauns King ein, wobei 4 Arbeiter verunglückten. Dieſelben mußten in das ſtädt. Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht feſtge⸗ ſt⸗Ut, doch ſcheint der heirſchende ſtarke Wind nebſt dem nicht allurbeſten dabej verwendeten Mat rial d. Uriach g weſen ihm feſt in die dunklen Aug⸗ n. O hätte ſie nur das nicht gethan. Als ſie ſeinen ernſten vorwurfs vollen Blick gewahrte, da war es mit ihrer Faſſung, mit ihrem Stolz zu Ende. Bit⸗ tend ſtreckte ſie beide Arme gegen ihn aus— aber plötzlich flog helle Purpurgluth über ihr.ſicht und ſie ließ die er⸗ hobenen Hände ſinken. An dem kleinen, roſigen Ringfinger ihrer Rechten funkelte ein blitzender Diamant— der Ring, den Wilhelm von Tonn⸗ berg iur g ſtern aufgeſteckt. Der Freiherr war der Richtung ihrer Blicke gefolgt, auch er hatte den Ring gewahrt. Eine fahle Blaſſe deckte für einige Sekunden ſeine Züge, aber dann war jede Regung vorüber. „Ein bindendes Zeichen,“ ſagte Gerhard mit feſter Stimme auf den Ring deutend,„es iſt jedes Leugnen unnütz.“ Viola hatte ſich hoch aufgerichtet, ein ſtolzer, harter Zug grub ſich tief um ihre bleichen, zuckenden Luppen; kein Wort entſchlüpfte denſelben mehr. Stumm neigte ſie das Haupt, und feſten, ſicheren Schrittes ging ſie hinaus, nicht, als ſei ſie die Gerichtete, ſondern er, der bleich, bebend, keines Wortes mächtig, ibr nachſtarrte. Am Corridor kam Magda auf ſie zu. „Hilf, Himmel, Kind, wie ſehen Sie aus!“ rief ſie, die Hände zuſammenſchlagend,„das geſtrige Feſt iſt Ihnen nicht gut bekommen.“ „Nein, es iſt mir nicht gut bekommen,“ verſetzte Viola, ein mattes Lächeln auf ihre Lippen zwingend.„Sie ent⸗ ſchuldigen mich wohl für heute, ich bin ſo müde, ſo entſetz⸗ lich müde.“ 5 „Legen Sie ſich zu Bett, Sie hätten gar nicht aufſtehen ſollen,“ meinte Magda beſorgt. „Ja, das will ich tbun,“ flüſterte Viola.„Ruhe, voll⸗ kommene Ruhe wird das Beſte für mich ſein.“ Sie eilte in ihr Zimmer, ohne auf den verwunderten Blick Magdas zu achten, die ihr betroffen nachſah. Sie nichtete das bleiche Autlitz trotzig empor und ſah ihr auf. denn ſie erzählte ganz unbefangen, daß Gerhard hatte in das Städtchen reiten müſſen und erſt ſpät am Abend zurück⸗ kehren werde. „Wenn ſi⸗ uns nur nicht krank wird,“ dachte das Fräulein bei ſich,„ſie ſieht ſo bleich und angegriffen aus, Ja, das zu ſeſn. Der übrige Theil des Gebäudes droht ebenfalls einzuſtürzen. * Villingen, 29. Okt. Seit voriger Woche fahren die Eiſenbahnzüge auf der Strecke Niederwaſſer⸗Hornberg nur auf einem Geleiſe, da im Vierterbauern⸗Tunnel(der ſechſte unterhalb Niederwaſſer) ein Gewölbeumbau ſtattfindet. Der eine Theil des Gewölbes hat ſich geſenkt, auch ein Theil der Steine iſt ſchadhaft geworden. Es werden nun ſtatt der bis⸗ herigen Sandſteine Granitſteine zu dem neuen Gewölbe ver⸗ wendet, die Herr Caſtelazzi aus Schonach liefert. * Vom badiſchen Oberlande, 29. Okt. Der Handel mit unſerem obervadiſchen Zuchtvieh nach Norddeutſchland hat in den letzten Jahren einen recht erfreulichen Aufſchwung ge⸗ nommen. Da es nun vorgekommen iſt, daß auch aus anderen Gegenden ſtammende Thiexe als oberbadiſches Zuchtvieh zum Verkauf gebracht worden ſind, wodurch der gute Ruf unſeres heimiſchen Viehs und der Abſatz des Letzteren erhebliche Schädigungen erfahren hat, ſo hat der Verband der oberba⸗ diſchen Zuchtgenoſſenſchaften beſchloſſen, vom 1. Januax 1892 an für die in den Genoſſenſchaftsregiſtern eingetragenen Thiere, bei denen ſolches gewünſcht wird, Stammbuchaus züge(Zucht⸗ matrikel) einzuführen, wodurch den Käufern unſeres Zucht⸗ viehs die Abſtammung desſelben gewährleiſtet wird; auch werden die Zuchtthiere auf Verlangen mit einem Braudzeichen verſehen. Auch für unſere weithin bekannten Zugochſen wer⸗ den auf Verlangen Urſprungszeugniſſe ausgeſtellt. Mfälfiſch-Heſliſche Machrichten. Ludwigshafen, 29. Okt. Die diesjährige große allge⸗ meine Vogelausſtellung des Geflügelzucht⸗Vereins, zu welcher Canarien⸗, Sing⸗ und Ziervögel, ſowie Tauben zugelaſſen ſind, findet am 15. und 16. Nov. im Geſellſchaftsbaus ſtatt und verſpricht dieſelbe nach den bis jetzt ſchon eingelaufenen Anmeldungen eine außerordentlich reichhaltige zu werden, weßhalb der Beſuch, ſowie der Ankauf von wirklich guten und preiswerthen Canarien⸗, Sing und Ziervögeln bei dieſer Gelegenheit nur beſtens empfoblen werden kann. Die bei der Prämtirung durch erſte Fachmänner zuzuerkennenden Preiſe werden während der Ausſtellung in einem eigens errichteten Gabentempel zur Schau geſtellt. * Frankenthal, 29. Okt. In den letzten 10 Tagen wurden durch hieſige Händler ca. 6000 Zentuer Kaxkoffeln verladen und je nach Qualität mit 6 bis 8 M. per 100 Kilo bezahlt. Das Geſchäft wird nun infolge der eintretenden kalten Witterung etwas rubiger werden. * Darmſtadt, 28. Okt. Bei einer heute ſtattgehabten Vernehmung joll der des Raubmordes bei Mörfelden ver⸗ dächtige Chriſtlan Kupmichel ſich in Widerſprüche mit ſeiner bei der Polizei in Wiesbaden abgegebenen Erklärung, er wolle ſein Alibt nachweiſen, verwickelt haben. K. hätte danach er⸗ klärt, daß er mit dem von mehreren Perſonen in der Nähe des Thatorts geſehenen und als verdächtig bezeichneten Manne wirklich identiſch ſei, mit der That ſelbſt aber habe er nichts zu ſchaffen. * Mainz 29 Okt. Die hieſigen Stadtverordneten er⸗ nannten den mit dem Ende dieſes Monats aus dem Amte ſcheidenden Provinzialdirektor Dr. Küchler zum Ehren⸗ bürger von Mainz. * Griesbeim, 29 Okt. Zwiſchen Griesheim und Frank⸗ furt wurde geſtern Abend ein Raubverſuch verübt. Der 27 Jahre alte Fabrburſche Michgel Eſchenbach, ein kräftiger Mann, fuhr um 8 Uhr von Griesh im mitiſeinem einſpännigen Rollwagen, auf dem ſich nur lrere Fäſſer befanden, im Schritt nach Frankfurt. Auf der Mainzer Landſtraße ſprang plötzlich eine ganze Rotte Räuber aus dem zu be den Seiten der Fahr⸗ ſtraße ſich hinziehenden Waldes⸗Dickicht hervor. Zwei der Räuber hielten das Pferd an, einer packte den ſo über⸗ rumpelten Eſchenbach am linken Beine und riß ihn vom Bock zu Boden, die übrigen— Eſchenbach zählte Mann— hieben auf ihr Opfer ein. Als ein Dritter die Taſchen des Ueberfallenen durchſuchte, griff Eſchenbach nach ſeinem Meſſer und brachte, ſoweit er es beobachten konnte, zweien der Wege⸗ lagerer Stiche in die Bruſt, bezw. in den Arm bei. Die Ver⸗ letzten ließen nun ab. Von Blut überſtrömt ſchwang ſich Eſchenbach ſofort auf ſeinen Bock, hieb auf ſein Pferd ein und fubr im ſchärfſteu Trab nach Frankfurt. Eſcheubach hat drei ſchwere Wunden. Derſelbe hatte weder Uhr noch Geld, außer einigen Groſchen Zeyrgeld bei ſich und auf dem Wagen 10 leere Fäſſer. *Kleine Mittheilungen. In Frankenthal wurde in einer Sitzung des Schöſſengerichts der Ackerer Heinrich Müller III. von Eppſtein unter dem Verdacht des Meineids verhaftet. Auf der Bahnſtrecke zwiſchen Landau und Insheim wurde der ben der Bahn beſchäftigte Arbeiter Fix von Minfeld todt aufgefunden. Fir batte die Kirchweihe in Insheim beſucht und dem Anſcheine nach den Bahndamm zum Heimwege benutzt. Hier ſcheint er auf die Schienen ge⸗ fallen zu ſein und aus der Art der Verletzung(Genickbruch) wird geſchloſſen, daß die Maſchine des Schnellzuges ihn zur Seite geſchleudert hat. Tagesneuigkeiten. — Berlin, 27. Okt. Auf einer der Annahmeſtellen unſerer hieſigen Sparkaſſe erſchien vor einigen Tagen eine Dame, piäſentirte ein ivr geböriges Sparkaſſenbuch und bat um die Ruckzahlung einer Summe von 100 Mark. Der ab⸗ fertigende Beamte beſah das Bach und eröffnete dann der Frau, daß ihr Guthaſen nur noch 30 Mark betrage, da in piele Tanzen— Golt ſei Daak, daß die tolle Zeit bald vor über iſt!“ Viola gab der Dienerin B fehl, ſie nicht zu ſtören, bis ſie ſie ruſe, dann verſchloß ſie ſorafältig die Thür, und, un⸗ fähig, ſich länger zu beherrſchen, brach ſie in einen Strom von Tbränen aus. So war alles vorbei. Der Traum von Glück hatte ein jähes Ende gefunden, und ſie ſtand da, einſamer und freudenloſer als je zuvor⸗ Allein Viola war keine weibliche Natur, die ſich lange dem Schmerze hingibt. Nachdem ſie ſich ſatt geweint, begann ſte ruhig über ihre Lag⸗ nachzudenken. Sie war zu hochmüthig, um noch einmal den Verſuch zu machen, Gerhard zu verſöhnen. Und dann, ſie fühlte es im Innerſten ihres Herzens, nach dem, was vorgefallen, würde er ihr nicht mehr Glauben ſchenken, er hatte das Vertrauen zu ihr verloren, und keine keine Klagen konnten das Verlorene ihr wieder zurück⸗ ringen. Einſam ſaß Viola da, ſinnend, grübelnd, bis der letzte Tagesſchimmer erloſch und eine düſtere, graue Dämmerung ſich über die Gegend lagerte. Da pochte es leiſe an ihre Thür. Wie von einem elekt⸗ riſchen Schloge getroffen ſprang ſie äempor. Sollte er? Wenn dies möglich wäre! Beide Hände feſt auf das ſtürmiſch klop⸗ fende Herz gepreßt, ſtand ſie lauſchend da. Ach, es war nur Magdas Stimme, welche um Einlaß bat. „Viola, Sie müſſen etwas genießen, Sie dürfen nicht ſo allein bleiben; öffnen Sie, ich gehe nicht früher fort von bier.“ Langſam ging ſie zur Thür und öffnete. Magda trat ein; mit ängſtlichen Blicken ſah Viola zu Wußte ſie ſchon?— Ach nein, ſie wußte nichts: Der arme Bruder, auch er ſähe heute ſo bleich und an⸗ gegriffen aus! Fortſetzung folgt.) Sette. General⸗Anzeiger. Mannheim, 30. Oktober. den letzten acht Monaten zu verſchledenen Malen, und jedes Mal 100 Mark abgehoben ſeien. Die Inhaberin des Spar⸗ kaſſenbuchs erbleichte und überzeugte ſich alsdann, daß in der That im Jahre 1891 800 Mark abgehoben waren. Seltſamer Weiſe konnte zu dem ſtets verſchloſſen g⸗haltenen Sparkaſſen buche nur ſie und ihre 18jährige Tochter gelangen. Zu Hauſe geſtand die Tochter ihrer Mutter unter Thränen, daß ſie das Geld abgehoben habe, um es ihrem Muſitlehrer, einem jungen, 24jährigen Eleven, zum Theil zu ſchenken, zum Tyeil mit ihm durchzubringen. Schließlich lieferte ſie mebrere Briefe des Muſiklehrers aus, in welchem dieſer das von ihm ver⸗ führte junge Mädchen aufforderte, ſich bald wieder in den Beſitz des Buches zu ſetzen, um durch Abheben neuer'träge von der Sparkaſſe ſeiner augenblicklichen Geldnoth abzubelfen, Gegen den ſauberen Patron iſt Antrag auf Beſtrafung geſtellt worden. — Friedrichshafen, 28. Okt. Witterung der letzien Woche iſt dem lebhaftem Waarenver⸗ kehr auf dem See ſehr zu ſtatten gekommen, ſcheint aber nunmehr ins Gegentheil umſchlagen 3za wollen; ſeit mehreren Tagen haben die Schiffe mit ſteifem Nordwind zu kämpfen, der ſich heute zum Sturm geſteigert und auch einen Unfall herbeigeführt hat. Als nämlich das Dampfboot Prinzregent auf der Fahrt nach Konſtanz in den hieſigen Hafen einlief, wurde es an den Hafenkopf geſchleudert; der ſtarke Leiſt aus Eichenholz wurde zertrümmert, ein Steuerbordradexzenter abgeſchlagen und das Rad ſonſt ſtark beſchädigt; die Reiſen⸗ den wurden auf einem württembergiſchen Boot weiterbeför⸗ dert, und der Prinzregent wird morgen nach nothdürftiger Herſtellung die Rückſahrt unternehmen. Auf der Schweizer Seite weht der Wind ſtärker als hier; dort ſind 2 mit Steinen beladene Segelſchiffe in Noth gekommen und von dem württ. Vampfboot Mömpelgard in Schlepp genommen und im Hafen von Romanshorn geborgen worden. — Gera, 26. Okt. Vor der Civilkammer des gemein⸗ ſchaftlichen Landgerichts fand heute eine Sitzung ſtatt, in welcher über die Regraßklage der falliten Geraer Handels⸗ und Creditbank gegen die ehemaligen Aufſichtsrathsmitglieder event. deren Erben verhandelt wurde. Die Klage auf Zay⸗ lung von 4,129,.819 M. vertrat der Concursverwalter Rechts⸗ anwalt Dr. Schlotter von hier. Die hohe Summe ſetzt ſich hauptſächlich aus den großen Verluſten durch den früheren Baukdirektor Auguſt Roßbach und durch den Lederfabrikanten Heinrich Knoch in Hirſchverg an der Saale zuſammen. Der Gerichtshof gab bekannt, daß die bisherigen Enwendungen rechtlicher Natur nicht als ſtichhaltig anzuſehen ſind und daß aus dieſen Einwänden die Regreßklage nicht abgewieſen wer⸗ den kann. Zunächſt ſoll nur über den Klageanſpruch verhan⸗ delt werden, welcher durch die Veruntreuungen des Roßbach herbeigeführt iſt. Von den Vertretern der Beklagten wurde geltend gemacht, daß ihnen nicht Zeit genug gegeben worden ſei, das zu der Klagebeantwortung nöthige Makerial zu prüfen. Aus dieſem Grunde wurde von ihnen ein Antrag auf Ver⸗ tagung geſtellt. Der Gerichtshof verkündete, daß ein weiterer Termin für den 12. Dezember feſtgeſetzt iſt, in welchem aber unbedingt in die Verbandlung eingetreten werden ſoll. — Kopenbagen, 28. Okt. Heute Avend ermordete in einem hieſigen Kaffechauſe beim Kartenſpiel ein deutſcher Arbeiter einen däniſchen Arbeiter durch Meſſerſtiche in Kopf und Hals, welche den ſofortigen Tod des Verwundeten her⸗ beiführten. Der kürzlich gemeldete Schiffs⸗ Die trockene und ruhige — London. 27. Okt. zuſammenſtoß, der 15 Menſchenleben koſtete, fand geſtern Morgen im Canal in der Nähe des Eddyſtone⸗Leuchtthurms ſtott zwiſchen der Bark Cvarlwood, von Antwerven nach Valparaiſo, und dem Dampfer Boſton, von Cardiff nach London beſtimmt Zur Zeit des Zuſammenſtoßes war es ſehr finſter und ein ſtarker Oſtwind wohte. Die Bark wurde ſaſt in zwei Stücke geſchnitten und verſank; es war aber noch Beit genug vorbanden, das Rettungsboot herapzulaſſen, in das ſich die Mannſchaften und die Frau des Capifäns mit zwei Kindern retteten. Leider ſchlug das Boot um und die Inſaſſen ertranken, ausgenommen die 13 Jahre alte Tochter dis Capitäns Hiscocks und ſechs Matroſen, die von Boſton gerettet und in Falmouth gelandet wurden. Theater, Kunſt und Willſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Als Volksvorſtellung ging geſtern Mozart's„Zauber⸗ flöte“ in Scene. Das Haus war in allen Räumen außer⸗ ordentlich ſtark beſetzt und der Beifall in Anbetracht der guten Aufführung ein ſehr ſtarker. Wir können die Wahl di ſer Oper für eine Volksvorſtellung nur willkommen heißen, denn dieſe Borſtellungen ſollen nicht nur dem Zwecke dienen, das Volk zu unterhalten, ſie ſollenſes vielmehr ihre Beſucher lehren und ihnen in möglichſt beſter Form das Beſte, was unſere klaſſiſche Literatur beſitzt, biefen. Aus dieſem Grunde konnten wir die Wabl des Schönthan'ſchen Schwanks„Der Raub der Sabinnerinnen“ für die vorletzte Volksvorſtellung nicht als eine beſonders glückliche aner⸗ kennen und hoffen, daß die weiter in Ausſicht genommenen Volksvorſtellungen ſtets ihrem künſtleriſchen und erzieheriſchen Zwecke entſprechen werden. Wien, 28 Okt. Karl Millöcker's neue Operette, welche im Laufe der Saiſon im Theater an der Wien zur Auffüßhr⸗ ung gelangen wird, führt den Titel:„Das Sonntagskind.“ Naß 8 iſt von Hugo Wittmann und Julius Bauer verfaßt. Berlin, 29. Okt.(Telegr.) Der„Reichsanzeiger“ erklärt die Meldung eines franzöſiſchen Blattes, wonach 17 im hie ſigen alten Muſeum befindliche Mumien ſich als gefälſcht und in Alexandrien fabricirt erwieſen hätten, als auf Erfindung beruhend. Der letzte Mumienkauf im Jahre 1884 ſei im Muſeum Bulak gemacht worden. Aeneſte Aatzrichten und Telegramme. „Berlin, 30. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Der„N. A..“ zufolge treffen demnächſt die Kommiſſare der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Regierung behufs Exörterung der in Er⸗ gänzung des Handelsvertrags abzuſchließenden Verein⸗ barung über den Patent⸗, Muſter⸗ und Markenſchutz in Berlin ein. Berlin, 29. Okt. Der Bundesrath hat in ſeiner heutigen Sitzung der Vorlage betreffend die Außerkraft⸗ ſetzung der Ausführungsbeſtimmungen zur Verordnung wegen des Verbots der Einfuhr von Schweinen u. ſ. w. amerikaniſchen Urſprungs vom 6. März 18833 zugeſtimmt. Berlin, 29. Okt. Der Centralverein für Hebung der deutſchen Fluß⸗ und Canalſchifffahrt hielt heute im Keichstag eine aus allen Theilen Deutſchlands beſuchte Ausſchußſitzung ab. Vorausgegangen war eine Sitzung der Vorſtände der deutſchen Canalvereine, in der die An⸗ bahnung einer engern Verbindung mit den öſterreichiſchen Schifffahrisintereſſenten ſowie die für das nächſte Früh⸗ jahr geplante Abhaltung einer gemeinſamen Verſammlung ur Einigung über die Zweigkanäle und Zweigwaſſer⸗ ſtraßen des großen Mittellandkanals beſchloſſen wurde. Der auf Anregung des deutſchen Landwirthſchaftsrathes unter Mitwirkung des Vereins aufgeſtellte Entwurf eines dentſchen Waſſerrechts iſt vollendet. Berlin, 29. Okt. Die in der geſtern Abend ſtatt⸗ gehabten, von etwa 250 Perſonen beſuchte Buchdrucker⸗ Verſammlung der Berliner Prinzipalität an⸗ genommene Reſolutlon hat folgenden Wortlaut:„Die heutige allg meine Verſammlung Berliner Buchdruckerei⸗ beſitzer beſchleßt: a) Sie bedäuert das provokatoriſche Vorgehen der Gehilfenſchaft durch die erfolg,en Maſſen⸗ kuͤndigungen umſomehr, als in der jün ſten Zeit Ver handlungen zur güllichen Beilegung der Differenzen an gebahnt wurden, welche nunmehr unmöglich ſind. b) Die Berliner Prinzipalität lehnt es ab, für Berlin ge⸗ ſonderte Vereinbarungen zu treffen, ſondern hält ſolche nur durch die Vertreter der allgemeinen deulſchen Prin⸗ z palität und Gehilfenſchaft für möglich. e) Unter allen Umſtänden lehnt die Berliner Prinzipalität die Erhöhung des Lokalzuſchlags, ſowie die Einführung etwaiger Lokal⸗ abſchläge von dem allgemeinen Tarif entſchi den ab, wird aber ſonſt einem auf obige Weiſe eniſt ndenen allge⸗ meinen Tarif ihre Zuſtimmung nicht verſagen. d) Nach Obigem iſt das Haud⸗ in Handgehen mit der übrigen Prinzipalität Deutſchlands dringend nöͤthig. Potsdam, 29. Okt. Der König von Rumänien iſt um 3 Uor Nachmittags über Berlin vach Budapeſt abgereiſt. In Breslau wird der rumäniſche Thronfolger mit dem König zuſammentreffen. Kiel, 29. Okt. Sicherem Vernehmen nach erfolgt im kommenden Frübjaghr die Ernennung des Prinzen Heinrich zum Contre-Admiral und Cgef des Uebunasgeſchwaders. Copitän zur See v. Wintersheim iſt zum Commandeur der 1. Matroſen Diviſion in Ausſicht genommen. *Saarbrücken, 29. Okt. Das Schwurgericht ver urtheilte den 24jähr gen Hüttenarbeiter Heinrich Lux aus Keislautern wegen Bergubung und Ermordung ſeiner 14 jährigen Stiefſchweſter Franziska Lux zum Tode. * Wien, 29. Okt. Das„Fremdenblatt“ beſtätigt, Kalnoky habe anläß ich der der ſerb. Regierung kundge⸗ gebenen Befri digung über den Eutſchluß, Delegirte nach München zu entſenden, die Nothwendigkeit einer kurzen Verſchiebung der Entſendung betont, weil di' öſterreich ſch⸗ ungariſchen Unterhändler in den nächſten Tagen durch die im letzten Stadium befindlichen Virhandlungen mit Italien vollſtändig in Anſpruch genommen ſeien. München ſei auch weiter als Ort der Handelsvertragsverhandlung mit Serbien in Ausſicht genommen. * Paris, 29. Okt. Deputirtenkammer. Fort ſetzung der Budgetberathung. Der von de Mahy beantragte Credit von 100,000 Franks zur Förderung der Coloniſation in Madagaskar wird angenommen, ebenſo der zwiſchen der Union oentrale des Arts décoratifs und den Miniſterien der Arbeiten und der Finanzen abge⸗ ſchloſſene Vertrag über die Ueberweiſung der während des Commune⸗Aufſtaudes niedergebraunten Oberrechnungskammer an jene Geſellſchaft. Dumay(Arbeiterpartei) erläutert die Jaterpellglion wegen der Abſetzung von Eiſenbahnbeamten, deren Erſetzung durch ungeſchultes Perſonal die Eiſenbahn unfälle verurſacht, welche ſich in Folge deſſen vermehrten und das Vertrauen auf die Locomotivführer erſchütterten. Das Perſonal müſſe zu viel Dienſt tbun und die Geſellſchaften hielten ſich nicht an die Vorſchriften. Der Miniſter für öffentliche Arbelten erklärt, bevor man Maß⸗ regeln treffe, müſſe man wiſſen, ob ſie auch Nutzen bringen würden. Die Unfälle ſeien der Erſchlaffung der Disciplin ſeit dem Ausſtand zuzaſchreiben. Die wieder angeſtellten Arbeiter gehörten in die Werkſtätte und nicht in den Dienft auf der Strecke. Dum ay ſchlägt eine begründete Tagés⸗ ordnung vor. Mit 267 gegen 265 Stimmen wird jedoch die einfache Tagesordnung angenommen. Nach Verwerfung aller Zuſatzanträge und Annahm⸗ der Verträge mit den Eiſen⸗ bahngeſellſchaften wird die weitere Berathung des Eiſen⸗ vahnetats auf Samſtag vertagt. Dreyfus bringt darauf einen Antrag auf Trennung von Staat und Kirche ein und verlangt die Dringlichkeit, gegen welche ſich im Namen der Regierung der Miniſter für öffentliche Arbeiten ausſpricht. Pelletan verlangt Vertagung, damit man eine Berathung über die religibſe Frage haben könne. Cuneo, Ornano und Deroulede, welcher ſich als Republikaner hinſtellt, bekämpfen die Dring⸗ ichkeit. *Paris, 29. Okt. Der Geſetzentwurf des Juſtizminiſters gegen das Zuhälter und Kupplerwaſen wird auch ein Einſchreiten gegen die pornographiſchen Veröffentlichun⸗ gen befürworten. *Paris. 29. Okt. Eine aus drei Jünalingen beſtehende Abordnung der Schüler des Breſter Lyceums überreichte heute lt. Telegr der Str. Poſt dem Capitan des ruſſiſchen Kriegsſchiffes„Minin“ ein für den Großfürſten Alexis be⸗ ſtimmtes Bronzegeſchenk, auf dem geſchrieben ſteht;„Quand on voudra!“ Einer der Jünglinge hielt dabei eine Anſprache, die folgendermaßen ſchloß:„Sagen Sie unſeren fernen Freunden, daß man auf uns rechnen kann, ſowohl wenn es gilt, unſere Freiheit und Ehre, wie die Freiheit und Ehre derer, die uns lieben, zu verthe digen. Wir werden unſeren leßten Blutstropfen hergeb n. Es lebe der Zar, es lebe Rußland und die ruſſiſche Marine!“ *Mons, 30. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Sieben Bergleute wurden wegen Theilnahme an den Märzunruhen in den Kohlenrevieren zu Strafen von 8 Tagen bis 2 Monaten verurtheilt. *Brüſſel, 30. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Der„Gazetta“ zufolge ſind die Verhandlungen über den Abſchluß des Handelsvertrags mit Oeſterreich weit vorgeſchritten. Das neue Uebereinkommen wird wahrſcheinlich im nächſten Monat unterzeichnet. * Mailand, 29. Oet. Wie verlautet, iſt der Handelsvertrag zwiſchen Deutſchland und Italien am Dienſtag zum Abſchluß gelangt, während der Aſtrital⸗ vertrag am Samſtag unterzeichnet werden dürfte, da über den Weinzoll bereiis eine Einigung erzielt iſt und lediglich über den Leinen⸗ und Stickereizoll noch Meinungs⸗ verſchiedenheiten beſtehen. *Petersburg, 29. Okt. Dem Erlaß über das Haferausfuhrverbot wird zum ausländiſchen 1. November entgegengeſehen. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effectenbörſe vom 29. Oktober. An der heutigen Börſe wurden Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 45 umgeſetzt. Mannheimer Altien Brauerei zu 140 offerirt Couvert. Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſt⸗Aktien notiren 77.50 bez. Fraukfurter Mittaabörſe vom 29. Oktober. Die heutige Börſe war auf allen Gebieten ſehr matt. In Lombarden namentlich vollzog ſich ein neuer ſehr ſtarker Rückſchlag. Auch ruſßſche Werthe lagen wieder ſehr flau. Weiterbin verſtimmte die Discontoerböhung der engliſchen Bank um ein volles Procent. —— Auf allen Märkten herrſchte 443) ein ſtarker Verkaufsandrang und ſcheinen heute ſehr viele ältere Poſitionen liquidirt worden zu ſein. Insbeſonderz wollte man das auch bezüglich Schweizer Bahnen wiſſeh, während Montanwerthe auf große Contremine⸗Abgaben, be⸗ gründet mit weichenden Kohlenpreiſen, ausgeſprochen matſe Tendenz bekundeten. Von Montanpapieren Alpine.30 pet, Gelſenkirchener 3, Harpener ca. 3, Laur 2, Bochumer 5 Hibernia.50 pCt. unter geſtern, Concordia und Hugo ſ 1pCt., Riebeck.50 ſchmächer. Von anderen Induſir eaftien Ediſon.70, Nordd. Lloyd 2 pCt. matter. Privat⸗Diskonſo 3ſ⅝—8/⁰ pCt. Fraukfurter Effecten⸗Sorietät v. 29. Okt., Abends 6¼ Uhr, Oeſterr. Kredit 238, Diskonto⸗Kommandit 17240, Berliner Handelsgeſellſchaft 187.20, Darmſtädter Bank 128 80, Dresdener Bank 134.10, Banque Ottomane 106, Internat⸗ Bank Berlin 103.25, Oeſterr. franz. Staatsoahn 240%½ Lombarden 82⅜, Buſchtherader 398, Meridional⸗Aktien 117880, Ruſſ. Südweſt 70 20, Heſſ. Ludwigsbahn 110, Hottbard⸗Aftien 131.60, Schweizer Central 148.50, Schweizer Nordoſt 115,60, Union 75, Jura Simplon St. Act 63.30, 5proc. Italienet 87.90, Nordd Lloyd 110, La Veloce 71.40. Gelſenkirch⸗u 140.40, Hacpener 178.20. Hibernia 144.50, Laura 111.90, Bochumer 11290, III. Orient 63, Zproc. Portugieſen 36.80, Spanier 67.30, Ottom. Zoll⸗Obligat. 85. Maunnheim, 29. Okt.(Meannh. Börſe) Produkten⸗Markt. Weizen pfälzer neuer 24.— 24 50 Hafer, württ. Alp 16.—16,5 „ narbbdeunticher 24 50—24 75„ norddeutſcher—.—.— „ kuſſ. Azima 24.75 25.— 7 ruſſiſcher———j— Saxonska 245 2,75 Mais amerikan. Mired 1675—17— 20 Girko 24 25—24 50„ Douau 16.48 156 75 4 Tagaurog 24.25——14.75„ La Plata—.—— * amerik Winter 94.75 25. Kohlreps, deutſcher 32.——.— 9 Spring 24.715— 25.— 3 ungar. 383.—.— 5 Catifornienr.— Wicken—.——.— „ Sa Plata——24 75 Kleeſamen, deutſcher!- „ rumäniſcher 24,35 24.75 85 11—.—— „ Theodoſia——.— Suzerne—.—— Kernen 2480——.— Brovencer—— Roggen, pfälzer, alter 23.35 2350 Eſvparſette——.— 5 ruſſiſcher 25— 25 25 Leinöl, mit Faß 49———.— werfit, hierländiſche 18—18 25 Rüböl„.——.— 5 pfälzer 18.59—19 Petroſeum Faß kr. m. 20% Tara.— 7 imgariſche—.———, Fböoer Robſprit, Inland 126—.— „ krumäniſche 16.50— 17.50 70er„ unverſteuert 38 50——.— Hafer, 15.— 15.85 0 5 90 0 1 ee fbC ˙ ÄTTTTTT weoggenmehl INr. o 36.50 184.50. Getreide unverändert feſt. Maunheimer Produktenbörſe vom 29. Okt. Weizen ger November 23.70, März 1892 23.30; Roggen Nov. 24.90, März 1892 23.75; Hafer Nov. 15.65, März 1892 16 35 Mais Nov. 15.53, Mörz 1892 14.60. Tendenz: feſt. Die ſeſte ſteigende Haltung für Weizen ſetzte ſich auch an der heutigen Börſe fort. Nov. Mark 23.75 bezahlt. Roaggen war eben⸗ falls ſehr feſt und weſentlich höher. November Mk. 24.90 bezahlt. Hafer war ruhig. Mais feſt. Amerik. Brodukten⸗Märkte. Schlutzcourſe vom 29 Olt⸗ New Horr Thleago Weizen] Mais Schmalz Caſſee Weizen] Maiß Schmalz Februar—————.———— März——— 1085——— April——————.———— Ma.——— 5——— Juni—————.———— Juli——————— Auguſt——.————9————— September———————— Oktober 104—————.————— November 104— 66 ͤD—— 1115——— Dezember 165◻ 58ſ˙8 ̃ f——.— 96⁰ 45%(—— Januar 107⁰ 55—— 19.85— Mai 1893 111˙ 127ͤ— 19.90102— 4 1 Schifffahrts⸗Nachrichten. Nanheimer Hafen⸗Berkeyr vom 29. Oktober. Schiſſer ev. Kayr. Schiff. Kommt von Sadung Itt. Ha ſenmeiſterei Merz Arnd!? Rotterdam N— Nachtigall Straßburg Hochfeld Kohlen 5 420⁰ Hafenmeiſerei 1 dutflies Judwigsßafen 9[Aotterdam IGetreide 74⁴³⁰ 2 Rußvort 11 Nubrort Roblen 956 Niugel Maßgbalena 2 Blſſingen Vetroleum 10¹0 Kaby Notterdam Stückgüter 17 Noſenboem Nalade 5 5 11956 Kiſſel Morgaretha 5 9 107%4 Senftleber Adeiend 9 Weizen 9505 Hafſen meiſterei lI Stieldorf Jobanna[Rotterdam getreide 877· „ d. Beek Tatharena 5 15661 Reitz Mannbeim 20 Jaglfel Kohlen 10600 Schmitt Schmitt agſtfeld Salz 80⁰56 Zimmermann Apollo 5 5 633 Diana 5 490 dafenmeiſterei 17 Biesgen er thchen Kau Kohlen 1910 Oceſcher Magnus Hochfeld 5 Loh Sedein 2— 5 Dickermann Senior Duisburg 7 7 Schneibler 75 1——5 Wartenbertz Niederrhein 1 0„ 10500 L inweber; Pofeldon 8 5 8093 Umſen Niederrhein 3 5 5 9010 woch 22 b, Kar cher u. o 5 12 75 eitla vn 1 Sb Kleingemünd Steine 7⁰⁰ Raab Jobanna Heilbronn Karroffeln 1800 Senftleber Wott mit unz 8 retter 5 Himeck ga ſerwerth Mundenheim Steine—5 Schweickert Sebr Baumann 1 Altrip 8 6400 Kleppner Wilhelmine Duisburg Rohlen 1 Floßholz: angekommen 198 oom., adgegangen 933 opm. Nbein⸗Dampffchifffahrt.„Rölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“ der ſenen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und n Serbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich. Abfahrt von Nannheim v. 16. Okt. ab: Morg. 5½ Uhr vis Köln—Düſſelvorf Arnheim-—Rotterdam und Zwiſchenſtationen.— Abfahrten von Main! Morgens 2¼ und 10 Uhr bis Köln, 11 bis Koblenz und Mittags 12 uhr nach Mannheim. Weitere Auskunft über Frachten ꝛc. ertheilt die Agentur. New⸗Hork, 29. Okt. Laut telegraphiſcher Nachricht 1 der Dampfer Havel“, welcher am 20, Okt. von eba dec angge am 5 Okt., Nachmittag 3 Uhr wohlbeha in Niw No'bk angekommen. 5 Ateebelt durch Frn. Ph. 8 Eglinger in Mannbeim, alleiniger für's Großberzogthum Baden coneeſſ. Generalag des Nordd Lloyd in Bremen. New⸗Pork, 28. Oktober.(Telegr. Schiffabericht 5 Red Star Knie, Autwerpen.) Der Poſtdampfer Weſternland, welcher am 1 5 von abgefahren war, eute wohlb halten hier angekommen. 8 Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold in Mannheim. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Nbein Bingen. 29 Okt. 151 m.— monſtanz, 20 Okt. 3 40 m. + 00 KNaub, 23. Okt. 64— 005 üningen. 29 Okt. 193—9 09. ebl, 29 Okt, 223—.02 Sauterbnurs. 29 Okt 357— 0 08 Maxdu, 29 Okt. 356»—(5 Mannbeim 83 Okt. 3 22 m 9 05 Wainz, 29 Okt. 08s n— 04. Geld⸗Sorten. Koblenz, 29 Okt. 194 n. Köln, 29 Okt. 191 a— 97 Rubrort 29 Okt. 1 0 u—.k10. N Nar 0 05 MNaunbeim 39 Okt. 3 22— 03 Seilbronn, 30 Oft. 67 f. Dul aten Mk..80—65 Ruff. Imperials Mk. 16 0 Fr ⸗Stücke„ 16.11—16 Dollars in Gold„ 45 Engl. Souvereiqns„ 20.27—81 5 Die Facritale der 5erma B7ro Herz& Cte. Schi fabrik, Frankiurt a.., Übertreffen die beſte Magfore in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Wene theuerer als anbere minder gute Wagre. Für Mannb, und Ludwigshafen Alleinverkfuf bei Georg Harzmgnn Schuggeſchäft, EK 4, 6, am Fruchtmarkt untere Eck⸗(8975 58 5. Seite. 5— N—— 30„Oktober. Weneral⸗Angeigerz 0 Sekanatnackung. Gr. Bad. Saalseiſenhahnen. E dDer ſeither von Chriſtian Die Lieferung der für das Jahr JRoſenfelder hier innegehabte 1892 erforderlichen Bahnwarts⸗ 5 Fr. Sab. Viaaiseiſ naahuen. Im ſüddeutſchen Verband(Ver⸗ kehr mit Oeſterreich⸗Ungarn) wird ein neuer Ausnahmetarif für Obſt. Theil VI Heft No. 1, mit Giltigke November 1891 1888 nebſt Nachtrag 1 en. 21086 tjedoch Frachterhöhungen „gelten die ſeitherigen Frachtſätze noch bis 31. De⸗ zember 1891. Karlsruhe, 27. October 1891. Generaldirektion. Sekanntmachung. Die Vornahme der geſetz ichen Impfung betreffend. (202) No. 110,436. Da die Impfperiode für dieſes Jahr demnächſt endigen wird, und eine große Anzahl impf⸗ pflichtiger Kinder noch nicht zur Vorſtellung gelangte, weiſen wir wiederholt darauf hin, daߧ 2 des Reichs⸗ Impfgeſetzes vom 8. April 1874 beſtimmt,„der Im⸗ pfung mit Schutzpocken ſoll jedes Kind vor dem Ablaufe des auf ſein Geburts jahr fol⸗ genden Kalenderjahres unter⸗ zogen werden, falls es nicht nach ärztlichem Zeugniß die natürlichen Blattern über⸗ ſtanden hat“, und daß ferner nach§ 14 deſſelben Geſetzes Eltern, Pflegeeltern und Vor⸗ münder, deren Kinder und Pflegebefohlenen ohne geſetz⸗ lichen Grund und trotz er⸗ ſolgter amtlicher Aufforder⸗ ung der Impfung entzogen gehleben ſind, mit Geld⸗ ſtrafen bis zu fünfzig Mark ꝛder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft werden können. Wir machen nun die Säu⸗ migen darauf aufmerkſam, daß ihnen zur Vorſtellung der Kinder zur unentgelt⸗ lichen Impfung letztmals in dieſem Jahre am Mittwoch, 28. und Samſtag, 31. dieſes Monats, Nachm. 2 bis 3½ Uhr, im Impflokale R 2, 2, Zimmer 22 Gelegenheit geboten wird und daß ſie bei fernerem Unter⸗ laſſen der Vorſtellung ihrer Kinder ꝛc. ganz empfindliche Beſtrafung zu gewärtigen haben. 20688 Mannheim, 23. Okt. 1891. Großh. Bezirksamt. Dr. Fuchs. 50 Jahndung. ahier wurde Fol 19185 Folgendes ent 1 In der Nacht vom. te, aus einem unter der Neckar⸗ brücke gelegenen Benzinbootchen, 1Inductionsappaxat, deſſenKaſten zon Nußbaumholz iſt, ferner 1 heil der Elemente mit dazu gehöriger Kohle. Am 21. l. Mts. Schwetzingerſtraße 85, 1 gelber ängkorb 1 blauleinene Schürze, 1 graue Kinderleibſchürze, 1 Sack, Llanges Meſſer mit ſchwarzemheft. J. In der Nacht vom 24/25. l. Mts. im Hauſe J 5, 2, 4 Blumen⸗ ſtöcke(Gerantum u. Nelkenſtöcke.) „Am 26. l. Mts. auf dem Speiſemarkt, 1 ſchwarzlederne rſe mit 70 Pfg. Inhalt und 1 raunröthl. lederne Börſe mit I1 Mk. Inhalt. 800 Am 21. l. Mts. aus dem 0 8, 9, 1 Gurkenglas 8 ein Eſſig⸗ 578 gemachten Eſſig ˖ 6% n der Zeit vom 24. bis 26. Mts. im Hauſe Bellenſtraße 55 6. ½ Zentner Holz, ca. 2 Zentner 50 Salzgurken uan i Ginee im eingemachten ½ Am 27. l. Mts. im Zeugen⸗ Ammer des Großh. Sanenchls Strafkammer) ein gelblicher, chwarzdornähnlicher Spazierſtock mit weißem Celluloidgriff. Um ſachdienliche Mittheilungen Wird erſucht. 21109 Rannheim, 29. October 1891. Criminalpolizei Meng, Polizei⸗Commiſſär. Sekanntmachung. Im Auftrage des Kutſchers Jean 2 7 8 ingen verſteigere eſſen Wohnhaus(Karls⸗ tuherſtraße No. 34) ontat, den 2. November, 135 Vormittags 9 Uhr Nfird⸗ne eden Baarzahlung, 1 1 erd, Pferdegeſchirr, 2 Lan⸗ auer, Bordwagen, 1 Pfuhl⸗ 825 u. ſanſt, Hausgeräthe. 21041 im Hauſe wetzingen, 27. Oktober 1891. olf, Rechtsagent. Platz zum Nerkauf von Fleiſch und Fleiſchwaaren No. 20 auf dem Speiſemarkt G 1 wird für die Zeit vom 1. Nopember bis 31. Dezember 1891 am Samſtag, den 31. d. Mts., 5 Vormittags 11 Uhr im hieſigen Rathhauſe in öffent⸗ licher Verſteigerung anderweit verpachtet. 21065 Mannheim, 27. October 1891. Bürgermeiſteramt: Bräunig. Kallenberger. Fehanntmachung. Die hieſige Volksküche bedarf in der Zeit von jetzt ab bis 1. Auguſt 1891 beiſäufig 16,000 Kilo prima Speiſekartoffeln. Die Lieferung ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. hierauf wollen bis zum 7. November d. Is. mit entſprechender Aufſchrift verſehen bei uns eingereicht werden, woſelbſt auch die näheren Lieferungsbe dingungen eingeſehen werden können. 21018 Mannheim, 27. Oktober 1891. Städt. Stiftungs ommiſſion: Bräunig. Ketterer. Hohlen⸗Lieftrung. Die Lieferung von ca. 900 Centner Fettſchrot⸗Kohlen, welche im Laufe dieſes Winters auf Anweiſung an Arme einzeln am Lager des Lieferanten abge⸗ gehen werden ſollen, ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Angebote hierauf ſind bis Mittwoch, den 4. Nov. ds. Js., Nachmittags 3 Uhr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, anher einzureichen. 20954 Mannheim, 26. Oktober 1891. Armen⸗⸗Commiſſion. lotz Katzenmeier. Helaunkmachung Der Fortbildungs⸗ unterricht betr. Nach 8 2 des Geſetzes vom 18. Februar 1874 ſind Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren verpflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kinder, Lehrlinge, Dienſtmädchen u. ſ. w. zur Theilnahme am Fort⸗ bildungsunterricht anzumelden und ihnen die zum Beſuch des⸗ ſelben erforderliche Zeit zu ge⸗ währen. uwiderhandlungen werden mit Geldbuße bis zu 50 Mark beſtraft Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehrlinge u. ſ.., die von auswärts hierher kommen. ſind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſtverhältniß ge⸗ treten oder nur verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſind. Die neu eintretenden Fortbil⸗ dungsſchüler werden an jedem K Nachmittags 1 Uhr, in der Friedrichsſchüle aufge⸗ nommen. Mannheim, 23. Oktober 1891. Das Rektorat: lck. 20691 Juhmi ſion auf Weichbiei Wir benöthigen ea. 5000 Kilo Ia. doppelt raffinirtes Weichblei in Originalblöcken ſranko in unſer Magazin K 7, 1½ geliefert und laden 18 ein, ihr Ange⸗ bot bis 5. November mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bei unterfertigter Stelle, woſelbſt auch die Bedingungen zu erfahren ſind, einzureichen. 21034 eunge 28. Oftober 1891. Direktion der Städt. Gas⸗ u, Waſſerwerke Mannheim. Chr. Beyer. Schupps. Haſerlieferung. Auf dem Submiſſionswege ver⸗ geben wir die Lieferung von 1200 Centner prima Hafer, ganz oder theilweife, lieferbar vom 10. bis 30. November d. Js. nach unſerer Wahl franco Mannheim Be⸗ muſterte verſchloſſen mit der Aufſchrift„Haferliefer⸗ ung“ längſtens bis 3. November d. Is., Vormittags 11 Uhr franco auf unſer Büreau einzu⸗ reichen, zu welchem 1 auch die Ertſinung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Submit⸗ tenten erfolgt. Das Angebot iſt bindend bis mit 6. November d. Is. 20940 Staädt. Abfuhranſtalt Mannheim Die Verwaltung: Sauer. Klingmann. Pferde⸗Berſteiatrung. ienſtag, den 3. November, 85 ormig 11 Uhr verſteigern wir im ſtädtiſchen Bauhof 2004 —6 ausgemuſterte Ar⸗ beitspferde gegen baare Zahiung. Städt Abfuytannult Mannheim Die Verwaltung: Sauer. Klingmaun. Dnng⸗Berſteigerung. Montag, den 2. November, Vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerm Bu⸗ reau im ſtädtiſchen Bauhof das Düngerergebniß von 84 Pferden für den Monat November l. Js. Städt. Abfuhranſſal Mannteim Die Verwaltung: 20941 Sauer. Klingmann. Unferzeichneſe empfſehlt ſich im Anfertigen von Damen⸗ und Kinderkeſtümen. 17293 Frau Schleyer, C 8, 18, 3. St. uniformen ſoll verdungen werden und zwar von: 20971 450 Tuchröcken 440 Tuchhoſen 225 Tuchmänteln 900 Dienſtmutzen 550 Drillchröcken 3800 Drillchhoſen. Angebote ſind ſchriftlich, ver⸗ ſchloſſen und mit der Aufſchrift: „Bahnwarts⸗Uniformen“ verſehen ſpäteſtens bis Freitag, 6. November d.., Vormittags 10 Uhr bei uns einzureichen. Die Lieferungsbedingungen und Angebotsbogen werden auf porto⸗ freie Anfrage von uns abgegeben. Muſterſtücke liegen dieſſeits zur Anſicht auf. Die Zuſchlagsfriſt iſt auf 4 Wochen feſtgeſ Karlsrube, Gr. Hauptverwaltung der Eiſenbathumagazine. Liegenſchafts⸗Zerſſeig rung. „In Folge richterlicher Ver⸗ fügung wird den Kindern des Johann Peter Winkler in Neckarau als: Marggretha, Johann, Julie und Marie Winkler am 21050 Montag, 16. November 1891, Vormittags 9 Uur im Rathhauſe zu Neckarau die nachbeſchriebene Liegenſchaft einer öffentlichen Verſteigerung ausge⸗ ſetzt und als Eigenthum endgiltig ugeſchlagen, wenn wenigſtens er Schätzungsprets geboten wiro. Lagerbuch No. 303b. 2 Ar 68 qm Hausgarten und Hofraithe mit einſtöckigem Wohn⸗ hauſe, zweiſtöckigem Seitenbau, nebſt Stall und Schweineſtällen ꝛc. an der Bismarckſtraße zu Neckarau gelegen, geſchätzt zu M. 2800— Mannheim, 27. October 1891. J. V. d. Gr. Notars Strübe: Eſſelborn, Reſerändär. Heffentliche Nerſteigerung Im Vollſtreckungswege werde ich am 21114 Montag, den 2. Novbr. d.., Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal T 1, 2 1 Chiffonier, 1 Kanapee, leinth. und 1 zwetth. Kleiderſchrank, 1 Kommode, Bildertafeln u. Spiegel, 1 Sopha, 4 Stuhle, 1 Kuchen⸗ ſchrant mit Glasaufſatz,! Taſchen⸗ uhr, 10 Hühner und[ Hahn, ſo⸗ wie 2 Gänſe gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 29. Oktober 1891. Fulterer, Gerichtsvollzieher, U 2, 2. Heffenllige Nerteigerung. Samſtag. 31l. Oktober 1891, Nachmtttags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal in T 5,5 1 Piauino gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ ane öffentlich verſteigern. kannheim, 29 Oktober 1891. 21182 tört, Gerichtsvollzieher. 1 95* 8 28 Ser Club. Freiſag Abend 9 Uhr Club⸗Abend im Lolal, wozu einladet 20999 Der Vorſtand. Dienſtag. den 3. November, Abends 8½ Uhr im Theater⸗Saalez Vortrag des Herrn Schriftſteller Ir, Louis Lewes aus München über „Das Zeitalter Ludwigs XIV. Für Nichtmitglieder find Abonnementskarten à M. 12 für ſämmtliche Vorträge, Tageskarten A M..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalienhandlung K. Ferd. Heckel, in den Muſi⸗ kalienhandlungen A. Donecker, A. Hasdentenfel, Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier ſo⸗ wie in der Baumgartner ſchen Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben). Die Saalthüren werden punkt 8¼ Uhr geichloſſen. Ohne Karte hat Niemand Zu⸗ tritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. 21030 Der Vorſtand. Geſelſcaf„Hiymp“ Zu Ehren unſerer zum Militär abgehenden Mitglieder Sonntag, 1. November 1891, Abends präcis 8 Uhr muſttl. humor. Familien⸗ Ab ud im Lokal, wozu wir die verehrl. Mitglieder nebſt Familienange⸗ hörigen, die geehrten Damen, ſowie Freunde und Gönner un⸗ ſerer Geſellſchaft höflichſt einladen. 0970 Der Vorſtand Neben von gelradenen Klei Aulauf dern, Schuhen u d Stiefein. 19710 M. Bickel, J 1. 17. Schellſiſche, Cabljan Skezuagen, Turbot, Kußzander, Hummer, Auflern, Ginter⸗Rßeinſalm, holänd Bra hückuge. Theodor Straube, gegenüber dem„Wilden Mann.“ 17118 Waldhafen, Behe: graße Auswahl Reh⸗ ſclegel, jg. Hahnen, Euten, Gäy ſe, Jonlarden. Theodor Straube, N 3, 1 Eche gegenüber dem„Wilden Mann.“ Nüſſeldorfer Seuf Senf von A. B. VBergrath ſel. 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Ueber ambulatoriſche Behandlung im Allgem, Kranken⸗ bauſe iſt in den von der Armen⸗ und Kranken⸗tommiſſion er laſſenen, vom Stadtrath genehmigten Anordnungen beſtimmt: Das Ambulatorium, in welchem ärztlicher Rath ertheilt wird und kleinere chtrurgiſche Hilfeleiſtungen gewährt werden, kann von Stadtarmen und Mügliedern der landesgeſetzlichen Kranken⸗ verſicherung benſtzt werden. In dringenden Fällen bei Verletzungen und plötzlichen Er⸗ krankungen, wird ſte's allen Hilfeſuchenden Rath und Beiſtand gewährt werden; fortgeſetzte und regelmäßige ambulatoriſche Be⸗ handlung iſt hier jedoch ausgeſchloſſen. 21018 4. Ambulatorium für Hals⸗ nnd Naſenkrankheiten: Montaß, Donnerſtag und Samſtag von 12—1 Uhr. Dr. Traub 5. Ambulatorium für Augenleiden: a, Moutag und Donnerſteig Vormittags von—9 Uhr, Dr. Weiß. b. Mittwoch und Samſtag Vormittags von—9 Uhr. Dr. Bahr. Armen- und Kranken⸗-ommiſſion. Seetion für Kraukeupflege. „Thuringia“ Verſicherungsgeſellſchaft zu Erfurt. Grundkapital: 9,000,000 Mark. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die durch die Herren Dürr& Müller in Mannheim geführte und von dieſen infolge gütlicher Vereinbarung niedergelegte Ver⸗ tretung unſerer Geſellſchaft, dem Herrn Georg Friederich, Kaufmann, 6 3, 5 baſelbſt, übertragen baben. Konſtanz, im Oktober 1891. Die General⸗Agentur für Baden und Hohenzollern Carl Steidle. Auf Vorſtehendes höflichſt bezugnehmend, empfeble ich mich zum Abſchluß bon Feuer⸗, Lebens⸗ u. Unfallverſicher ungen der Art unter liberalen Bedingungen bei billigen und f Prämien. Maunnheim, im Oktober 1891. 21096 Georg Friederich. NFrosse eutsche Colonial-Geldlotterie zur Bekämpfung des Sklavenhandels in Afrika. 2 Tiehungen. I. Classe: 24., 25. u. 26. Nev. 1891, 2. Classe: 18.— 23. lan, 1892. Obige Lotterie bietet 5 oollossale Treffer! f„[Gewinne bestehen in Haupigewinne: bearer, Celde onns Bewinne: ozug. 14 600000 Mk. 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Der Vorſtand. 210 93 Erſ Kaufmännische Gesellschaft „Merkur“. Freitag, den 30. Oktober er., Abends ½9 Uhr Ordentliche General⸗Verſammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Bericht über das verfloſſene Geſchäftsjahr. 2. Neuwahl des Vorſtandes. 8. Rechnungsablage des Caſſiers. 4. Wahl zweier Rechnungsreviſoren. 5. Verſchiedenes. Wir bitten unſere Mitglieder um pünktliches und zahlreiches cheinen. 21116 Der Vorſtand. ESmHmHAHA Nannbein. BMNHUHEU 5 Hr. Bub. Hof⸗ U. Nacz Freitag, 30. Oktober 1891. Martin Gollwitz, Profeſſor Friederike, deſſen Frau Paula, deren Tochter DdDr. Neumeiſter 1 Marianne, ſeine Frau Karl Groß Sohn Emanuel Strieſe, Theaterdirektor Roſa, Köchin bei Gollwitz. 77 1 8 70 8 (Regiſſeur: Herr Jacobi.) Herr Rinald. Herr Löſch. Frau Jacobi. Auguſte, Dienſtmädchen bei Neu⸗ meiſter Meißner, Schuldiener 5 Ort der Handlung: Eine kleine deutſche Stadt. err Bauer. Zeit: Gegenwart. Nationaltheater. 77 Ner 11. Vorſtellung im Abonnement A. Der Ranb der Jabinerinnen. Schwank in 4 Akten von Franz und Paul von Schönthan. Herr Neumann. . Frl. v. Rothenberg. Fräul. v. Legrenzi. Fräul. v. Dierkes. .Herr Eichrodt. Emil Groß, genannt Sterneck, deſſen Herr Homann. 8 Wagner. Kaſſeneröffn. 1 7 Uühr. Aufang 7 Uhr. Ende 5771¹0 Uhr. Gewöhnliche Preiſe. 0 8 5 Abends friſche neuen Wein, hierzu ladet freundlichſt ein [⸗Magazin D 1, 1. ſo. Trifels.( 3, 0 Schlachtfeſt. Samſtag früh Wellfleiſch mit Sauerkraut. Wurſt und Wurſtſuppe nebſt einem guten 21110 K. Rieth. 2 Edinger Vrauhaus, II 7, N. wozu freundlichſt einladet Samſtag, 31. Oktober 1891 Grosses Schlactfest ubſt gutem nenen Wein, 21094 M. Lehnert. 94,5, Zum Hiesl. 0 4, 5. 8 15 g e le börengk. eichzeitig empfehle vorzügl. Mitta d Abendtiſch, ſowie Federweißen. Hochachtend Mannheim. Samſtag 21188 Schlachtfest. früh Wellfleiſch mit Sauerkraut. L. Waibel. R 3, 14 Brauerei Dahringer R 3, 1l. Großes Contert und Heute Freitag, 30. Oktober Vorſtellung der Varietée⸗Truppe„Ott aus Düſſeldorf“. des Neger⸗Imitators Mohr. Anfang 8 Uhr. Ott, Unternehmer Erstes Gastspiel Großer Lacherfolg. Entree frei. Die ergebenſte Einladung: heilacker, Reſtaur. Heute Abend friſch gebackene Fiſche. Brauerei Hochſchwender. Auf allgemeines Verlangen heute Freitag, den 30. Oktober Humoriſtiſches Abpſchieds⸗Concert der norddeutſchen Geſellſchaft Fidelia(beſtehend aus Damen und Herren). Urfideles neues Programm. Anfang Abends 8 Uhr. Zu hochfeinem Lagerbier aus der Eichbaumbrauerei nebſt einem guten Schoppen Königsbacher Federweißen ladet freundlichſt ein 21131 Joſ. Schreiner. Zum Storchen Mannheim. ( Von beute an, ausgezeichneten Deidesheimer ö ſc 221 c6 „lederweißen“ u.„Süßen“ 1ů—. Gleichzeitig bringe ich meinen vorzüglichen, ürgerlichen Mittagstiſch, im Abonnement u 80 und 60 Pfg., in empfehſende Erinnerung. Rob. Ruf. 21079 an Frau Gafth 75 5 Rheumatismus. Lange Zeit lag ich ſchwer an dieſer Krankheit, ſo daß der Arzt erklärte, ich würde nicht wieder richtig gehen lernen. 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