In der Boſtliſte eingetragen unten(Badiſche Bolkszeitung.) Nr. 2888. Abonnement: 50 Bfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. moenatlich, durch die Poß bez. incl. Peſtauf⸗ ſchlag M..90 pre Quaxtal. Inſerate: Die Colenel⸗Zeile 20 Pfs. Die RNeklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg annheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (101. Jabhrgang. Erſcheint wöchentlich ſteben Mal. Journal. Amts- und Kreisverkündigungsblatt (Mannheimer Votsblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jourtal Raunheim.“ Serantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theit Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil Ernſt Rüller, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (VDas„Naunheimer Journal“ in Eigenthum des katholiſchen Bärgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. Ar 346. Gelepben⸗Ar. 218.) * Parteiftager. Die Vertagung der Zweiten Kammer iſt am Samſtag erfolgt; der erſte Theil der Landtagsſeſſton iſt beendet und die Abgeordneten ſind bereits wieder in ihre Heimaths⸗ bezirke zurückgekehrt, ſoweit ſie nicht durch Commiſſions⸗ arbeiten in Karlsruhe zurückgehalten werden. Es gereicht uns zur Befriedigung, daß dieſer erſte Theil der Tagung ſich in ziemlich ruhiger Weiſe entwickeln konnte und daß die Heftigkeit der Debatten thatſächlich nur ſelten ent⸗ brannt iſt. Das war wohl am meiſten gelegentlich der Behandlung der Eberbacher Wahlvorkommniſſe der Fall; man wird aber wohl nicht fehlgehen, wenn man an⸗ nimmt, daß die anläßlich der Unterſuchung des Eber⸗ bacher Wahlproteſtes bis jetzt erhobenen Befunde die leb⸗ hafte Vertheidigung, welche der badiſche Centrumsführer dem angegriffenen Wahlmann zutheil werden ließ, nicht ſo ſehr gerechtfertigt erſcheinen laſſen, als Herrn Wacker angenehm ſein dürfte. Im Uebrigen wird man die Be⸗ urtheilung des Falles getroſt bis zu jenem Augenblicke aufſchieben können, bis das amtlich erhobene Material ganz vorliegt. Wir glauben, daß die liberale Partei dieſem Unterſuchungsreſultate mit aller Ruhe entgegen⸗ treten darf; die von ihren Vertretern ausgeſprochenen Anſichten dürften ſich wohl als zutreffend erweiſen. Abgeſehen von dieſem ziemlich heftigen Zwiſchenfall waren es nur kleinere Plänkeleien der Parteien, welche auf die Heftigkeit des überſtandenen Wahlkampfes ſchließen ließen. Es hat auch nicht an erfreulichen Uebereinſtimm⸗ ungen gefehlt, wodurch der Beweis erbracht wurde, daß es immerhin allgemeine politiſche Fragen gibt, deren er⸗ ſprießliche Löſung von allen Parteien gemeinſam angeſtrebt wird. Wenn wir hier insbeſondere auf die bezüglich des Militärſtrafprozeßverfahrens ſtattgefundene Verhandlung hinweiſen, ſo geſchieht es namentlich aus dem Grunde, weil die badiſche Zweite Kammer mit ihrer Abſtimmung ſich den nach gleicher Richtung gehenden Beſchlüſſen der nationalliberalen Fraktion des Reichstags und der ganzen bayeriſchen Abgeordnetenkammer angeſchloſſen und dadurch bewieſen hat, daß ſie gewillt iſt, der in den weiteſten Kreiſen des Volkes herrſchenden Stimmung unverhüllt Ausdruck zu geben. Leider iſt nicht zu verkennen, daß in dem zweiten Theile der Landtagsſeſſion erhebliche politiſche Streit⸗ fragen zur parlamentariſchen Behandlung gelangen werden und da nicht anzunehmen iſt, daß bei den zunächſt in Betracht kommenden Parteien die ruhige Erwägung immer über die Luſt an parteipolitiſchen Kämpfen den Sieg davon tragen werde, ſo muß mit der Möglichkeit heftiger Auseinanderſetzungen gerechnet werden. Ein Artikel, den Herr Wacker vor einigen Tagen im„Ba⸗ diſchen Beobachter“ veröffentlicht hatte und in welchem der Fettdruck einzelner Stellen ſeine erregte Stimmung und ungebändigte Kampfluſt jedenfalls ad oeulos demon⸗ ſtriren ſoll, kuͤndigt bereits den Beginn des parlamen⸗ tariſchen Turnierſpiels an. Wir glauben aber, daß ſelbſt die ſtärkſten journaliſtiſchen Poſaunenſtöße des Herrn Wacker und ſeiner Leibgarde nicht im Stande ſein werden, die Mauern umzublaſen, auf denen der badiſche Staat geſetzlich ruht. Inwiefern es paſſend erſcheinen könnte, ſchon jetzt, bevor noch Herr Wacker und ſein Anhang es verſucht hat, an der zuſtändigen Stelle, im Parlament, die be⸗ kannten Anträge zu vertreten, in ſcharfer Oppoſition gegen Perſonen aufzutreten, darüber können die Meinungen innerhalb der badiſchen nat.⸗lib. Partei auseinandergehen, und wir glauben auch, daß die Anſchauungen betr. die Auf⸗ faſſung und das taktiſche Vorgehen gegenüber den Her⸗ ausforderungen des Centrums und anderer Parteien auch wirklich innerhalb der nat.⸗lib. Partei etwas verſchieden ſind. Daß die badiſche nationalliberale Partei mit ihren grundſätzlichen Gegnern bezüglich der von ihr als un⸗ mittelbar ſtaatsgefährlich betrachteten Forderungen und Wünſche der ultramontanen Partei und der Sozialdemo⸗ kratie ſich nicht in Unterhandlungen einlaſſen kann, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Nach den Anſchauungen— und man darf wohl ruhig ſagen— nach den begründeten Anſichten der nat.⸗lib. Partei gehen Ultramontanismus und Sozialdemokratie in ihren letzten, wahren Zielen auf die Zerſetzung der Staatsgewalt aus. Dieſen Parteien jederzeit gerüſtet entgegenzutreten, iſt die Pflicht der bürgerlichen Mittel⸗ parteien und die nationalliberale Partei hat ſich der Erfüllung dieſer Pflicht niemals entzogen. Wie ſich die Stellung der nationalliberalen Partei den anderen nicht genannten Parteien gegenüber geſtaltet, das kann wohl nicht feſtumſchrieben werden. Wir glauben ſagen zu Seleſente And verbreitetür Zeitung in Maunhrin und Amgrbnng. dürfen, daß auch in Bezug auf dieſe Stellungnahme die Meinungen innerhalb der badiſchen nationalliberalen Partei übereinſtimmen und daß es gewiß nur die Ver⸗ ſchiedenheit des Temperaments und nicht eine ſolche der Geſinnung iſt, wenn dieſe Stellungnahme hie und da, wohl nicht ſo ſehr in der Sache, als in der Form, mehr oder minder beſtimmt klingt. Wir haben unſere Auffaſſung wieder⸗ holt kundgegeben und es iſt ſomit durchaus natürlich, daß wir uns auf die Seite des derzeitigen Vorſitzenden des natio⸗ nalliberalen Landesausſchuſſes, des Herrn Eckhard, ſtellen, der in einer am Montag im Saalbau ſtattge⸗ fundenen nationalliberalen Parteiverſammlung die Nütz⸗ lichkeit des Zuſammenwirkens der bürgerlichen Parteien betonte und der Hoffnung Ausdruck gab, daß ſich, wo die Vorbedingungen hierzu vorhanden ſind, ein ſolches den allgemeinen Intereſſen erſprießliches Zuſammenarbeiten werde anbahnen laſſen. Wie aber die nationalliberale Partei von den anderen keineswegs ein Aufgeben ihrer be echtigten Grundſätze verlangt, weil ſie weiß, daß ſolche Opfer der Ueberzeugungstreue nimmermehr gut wirken können, ſo behält ſie ſich auch das unveräußerliche Recht vor, ihre eigenen Grundſätze rein zu erhalten und ſie wird dieſe keinem Compromiß jemals zu opfern bereit ſein. Nur in dieſem Sinne und nur unter dieſem Vor⸗ behalt iſt die nationalliberale Partei bereit anderen Par⸗ teien die Hand zur Mitarbeit entgegenzuſtrecken. Der zweite Theil der Landtagsſeſſton wird den Parteien Ge⸗ legenheit bieten, ihre politiſche Stellung in vollſter Klar⸗ heit kund zu thun. Iſt es den Anhängern der demo⸗ kratiſch⸗freiſinnigen Parteien in Baden wirklich darum zu thun, dem Volke die Freiheit und den Genuß der in jahrzehntelanger Arbeit Dank der Thätigkeit der national⸗ liberalen Partei errungenen liberalen Geſetze zu erhalten, ſo iſt ihnen der Weg klar vorgezeichnet; die nächſten Wochen werden lehren, ob ſie dieſe Thatſache in ihrem vollen Umfange begriffen haben. —— Deutſcher Reichstag. Berlin, 16. Dezember. Der Reichstag ſetzte die zweite Leſung des Handelsver⸗ trages⸗Geſetzentwurfs fort. Der württembergiſche Bevollmächtigte v. Moſer erklärt, die Einfuhr der italieniſchen Trauben betrage nur 3 pCt. des Rend und ſei auch in weinarmen Jahren vortheilbaft ver⸗ endbar. Abg. Buhl äußert ſchwere Bedenken über den Traupen⸗ 17 befürchtet daraus Zunahme der Gefahr der Reblaus⸗ infektion. Unterſtaatsſecretär v. Schraut erwidert den Bedenken des Vorredners dem Traubenzoll gegenüber, daß es nicht möglich ſei, den Weinzoll getrennt von dem Traubenzoll zu behandeln. Der Peſſimismus des Vorredners ſei in keiner Richtung gerechtfertigt. Die Bedeutung der italieniſchen Weine für das Verſchneiden unſerer heimiſchen Weine ſei zu gering angeſchlagen. Aus Italien wurden 45 pCt. Verſchnittweine, aus Frankreich nur 5 pt. eingeführt. Auch die Befürchtung einer Concurrenz der italieniſchen Weine für die württem⸗ bergiſchen könne er nicht tbeilen, da die württembergiſchen Conſumenten an den italieniſchen Wein nicht ſo leicht ſich gewöhnen würden. Der Transport von Weißweintrauben ſei mit großen Schwieriakeiten verknüpft, ſo daß dieſe in großen Mengen nicht eingeführt werden würden. Baron Zorn v. Bulach: Die Einfuhr der Trauben be⸗ deutet eine ſchwere Schädigung der ſüddeulſeen Weinbauern. Vortheile, die dem Conſumenten durch Verſchnittweine zugute kommen, ſind meiner Anſicht nach nicht vorhanden. Frank⸗ reich ſtellt die beſten Verſchnittweine her und wird die arbßten Vortheile einheimſen. Die Elſäſſer hätten gegen die ermäßigte Herabſetzung der Wein⸗ zölle nichts gehabt, aber gegen eine Herabſetzung auf 4 Mark ſträubten ſich die Intereſſenten. Er werde zu ſeinem Be⸗ dauern gegen die Handelsverträge ſtimmen müſſen. Abg. Bürcklin wendet ſich gegen die Ausführungen Schrauts. Wenn verſchnittene Weine auf der deutſchen Seite doppelt ſo theuer als auf der ſchweizeriſchen Seite ſeien, ſo liege das an dem Nahrungsgmittelgeſetz. Abg. Winterer erklärt ſich mit der Herabſetzung des Weinzolles einverſtanden, da durch die Verbilligung des Wei⸗ nes dem übermäßigen Branntweingenuß geſteuert werde, kann ſich aber mit der Zollherabſetzung auf Trauben nicht be⸗ Dieſelbe begünſtige die gewiſſenloſe Weinfabri⸗ ation. Abg. Lender ſchließt ſich den Ausführungen des Vor⸗ redners, betreffs der Weinfabrikation an, und hofft, daß die Verträge die Aera des Völkerfriedens einleiten werden. Staatsſekretär v. Bötticher: Die Regierungen werden die Intereſſen des Weinbaues nach Kräften heben und die Frage der Verhinderung der Weinfälſchung zu löſen ſuchen. In Folge Conferenzen von Sachverſtändigen ſei ein Geſetz⸗ entwurf in Vorbereitung, um den Unklarheiten des Nahrungs⸗ mittelgeſetzes bezüalich der Anwendung auf Wein abzubelfen. In dem Entwurf bezeichne ein Paragraph ganz beſtimmt die Methoden, die als Weinfälſchung im Sinne des Nahrungs⸗ mittelgeſetzes anzuſehen ſeien. Zum Beiſpiel werde der Auf⸗ guß von Zuckerwaſſer auf ganz oder theilweiſe ausgepreßte Trauben verboten. Die Regierung wolle ganz ernſtlich der Weinpantſcherei entgegen treten.(Beifall.) Ob der Entwurf Donnerſtag, 17 Dezember 1891. Geſetz wird, hängt von Ihnen ab, aber es iſt kein Grund vorhanden, wegen dieſer Bedenken die Verträge abzulehnen. Bundeskommiſſar Scherer konſtatirt, daß die ba⸗ diſche Regierung die Beſchwerden über die Weinfabrikation der Reichsregierung über⸗ mittelt habe, dieſelben alſo ſchon vorher bekanntgeweſen ſeien. Abg. Graf Mirbach weiſt einen Angriff Lenders zurück. Abg. Bamberger: In ſeinem Wahlkreis ſeien die weinbauenden Wähler für die Verträge. Den angekündigten gegen die Weinpantſcherei begrüße er mit teuden. Simonis ſtimmt gegen die Verträge. Menzer befürchtet eine Ueberfluthung Deutſchlands mit italieniſchen Weinen. 5 Schnaidt kündigt für die württembergiſche Kammer einen Antrag an, betreffend die Herabſetzung der Einſchätzung der Weinbauern. 5 Hickel iſt für gänzliche Abſchaffung des Weinzolles. Die Debatte über den Weinzoll iſt ſomit beendet. Die Poſitionen Schweinefleiſch, Reis, Papier werden in einer unweſentlichen Debatte erledigt. Staatsſekretär Frhr. v. Marſchall erklärte, die Regie⸗ rung übernehme die volle Verantwortung für die Zollherab⸗ ſetzung. Bei der Abſtimmung werden die Getreidezölle mit großer Mebrheit angenommen; über die Wein⸗ zölle erfolgt namentliche Abſtimmung. Die Weinzölle werden mit 200 gegen 66 Stimmen augenommen, die anderen Poſitionen mit großer Mehrheit genehmigt, ebenſo der Tarif im Ganzen. Die weitere Berathung erfolgt morgen 11 Uhr. ** Prakkiſche Politik. Die vor einigen Tagen im Saalbau ſtattgefundene Verſammlung des nationalliberalen Vereins wird un⸗ zweifelhaft eine tiefgehende Wirkung auf die Stellung der badiſchen nationalliberalen Partei ausüben. Die äußerſt zahlreiche Theilnahme aus allen Bevölkerungsſchichten, das lebhafte Intereſſe, das die Anweſenden allen zur Er⸗ örterung geſtellten Fragen entgegenbrachten und vor allem die Beſprechung dieſer Fragen wird nicht verfehlen, die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe, auch außerhalb der Stadt Manuheim, zu erregen. Die hieſtige nationalliberale Verſammlung hat ſich vor allem mit der Erörterung praktiſcher Fragen be⸗ ſchäftigt und wenngleich der einleitende Vortrag die allgemeine politiſche Lage im Reiche und in Baden behandelte, ſo geſchah dies doch nicht blos im Rahmen einer rein akademiſchen Erörterung, ſondern zum Zwecke einer Klärung und entſchiedenen Stellungnahme. Wohl aus dieſem Grunde hat der Vortragende, Herr Eckhard, ſich auf die Beſprechung der thatſächlich vorliegenden Tagesfr gen beſchränkt und davon abgeſehen, ſich in Er⸗ örterungen zu verlieren, die ſich nur an Vorausſetz⸗ ungen knüpfen könnten, deren ſpäteres Zutreffen viel⸗ leicht nicht ganz ausgeſchloſſen ſein mag, die aber keine Begründung in den gegenwärtigen inneren poli⸗ tiſchen Verhältniſſen finden. Das Ergebniß der Eckhard⸗ ſchen Betrachtungen mußte, entſprechend der traditio⸗ nellen Politik der nationalliberalen Partei, einzig und allein in der Aufforderung gipfeln, daß, wie immer ſich die politiſchen Dinge im Reiche geſtaltet haben mögen, die Anhänger der nationalliberalen Partei nicht erlahmen dürfen in der ſeit Jahrzehnten von ihnen befolgten den allgemeinen Intereſſen dienenden Politik, welche eine vorurtheilsfreie, ausdauernde Mitarbeit am geſetzlichen Ausbau des Reiches erfordert. Eine Partei, die ſich in den Schmollwinkel zurückzieht, die etwa deshalb ſich zur Abſtinenzpolitik bekennen wollte, weil augenblicklich nicht Alles ſo geht, wie es nach ihrer Anſicht im allgemeinen Intereſſe gehen ſollte, eine ſolche Partei gibt ſich ſelbſt auf und wird vom Volke aufgegeben. Die Ver⸗ ſtimmung darf niemals das treibende Element einer Parteipolitik ſein, ſie würde eine jede Partei der Auflöſung entgegen führen. Daß die nationalliberale Partei niemals einer ſolchen kraftloſen Politik zuneigen kann, iſt natürlich, ihr Daſeinszweck iſt die Arbeit, die aufopferungsvolle Arbeit zum Beſten der allgemeinen Wohlfahrt und daß Herr Eckhard in der Verſamm⸗ lung der hieſigen nationalliberalen Partei rückhalt⸗ los die Fortdauer der Verpflichtung der national⸗ liberalen Partei, an dem geſetzlichen Ausbau des Reiches und der Einzelſtaaten rüſtig mitzuarbeiten, anerkannt bat. iſt ein Beweis mehr für ſeine ſtaatsmänniſche, durch Erfahrung gereifte Erkenntniß der politiſchen Lage, eine tiefe Erkenntniß, die ſich auch darin kundgab, daß Herr Eckhard es vermied, ohne auch nur den geringſten Theil der eigenen, bewährten Grundſätze preiszugeben, irgendwie herausfordernd aufzutreten. Die Verſammlung der hieſigen nat.⸗ lib. Partei beſchäftigte ſich ſodann vorwiegend mit dem Beamtengeſetze, 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 17. Dezember⸗ bezw. mit den bezüglich des Gehaltstarifs zu Tage ge⸗ tretenen Mängeln, welche bekanntlich die nationalliberale Kammerfraktion zur Stellung eines auf Reviſton ab⸗ zielenden Antrags veranlaßten. Die„Badiſche nat.⸗lib. Correſpondenz“ glaubt, annehmen zu ſollen, daß man ſich wohl auch innerhalb der Regierungskreiſe zu einer eingehenden Prüfung der Beſchwerden veranlaßt ſehen, wird und daß es dort auch nicht an dem guten Willen, be⸗ ſtehenden Mängeln, welche zu berechtigter Unzufriedenheit Anlaß geben, fehlen dürfte. Die Grundlage zur Prufung der vorliegenden Beſchwerden iſt vorhanden, es wird jetzt Sache der Regierung und der Kammern ſein, in wohlwollender und gerechter Weiſe der Angelegenheit, die weit wichtiger iſt, als es ſcheinen mag, näher zu treten. Aus Stadt und Jand. Maunbeim, 17. Dezember 1891, Wünſche und Beſchwerden. Da in der am 14. Dezember ſtattgefundenen Verſamm⸗ lung der nationalliberalen Partei ſich die Zeit nicht mehr fand, nach den Ausführungen zum Beamtengeſetz die weiteren in hieſiger Stadt vorliegenden Wünſche für die Arbeiten des Landtags zum Ausdruck zu bringen, wurden dieſe gelegentlich einer Kommiſſionsfitzung der nationalliberalen Parkei zu⸗ ſammengeſtellt, um unſerm Abgeordneten, Herrn Landgerichls⸗ Präfident Baſſermann, überxeicht zu werden. Zunächſt machte Herr Felir Baſſermann geltend, daß eine Reform des ſtaatlichen Jeuerverſicherungs⸗ weſens unbedingt geboten erſcheine. Es ſei jedoch wün⸗ ſchenswerth die Vorarbeiten bierzu durch einen techniſch vor⸗ gebildeten Verſicherungsbeamten und nicht durch einen mit der Branche nicht vertrauten Juriſten vornehmen zu laſſen. Als Hauptgeſichtspunkte dieſer Reform ſollen gelten: Einführung von Gefahrenklaſſen; die Erlaubniß, mehr als die ſtaatliche Taxe bei den Privatgeſellſchaften verfichern zu dürfen, um auch den durch einen Brand entſtebende Schaden an feiner künſtleriſcher Ausſchmückung u. ſ. w. decken zu können; die Befugniß, auch Fundamente und Keller der Häuſer zu verſichern, da ſelten nach einem Brande genau nach dem alten Plane wieder aufgebaut werde; höhere Prämien für Gemeinden, die keine Löſcheinrichtung baben oder Zuſchüſſe an ſolche Gemeinden, welche in hervorragendem Maße Einrichtungen gegen die Feuersgefahr kreffen, endlich ſoll der Stgat das fünfte Fünftel enkweder nicht verſichern oder mindeſtens die Wahl freiſtellen zwiſchen einer Ver⸗ ſicherung beim Staat oder bei Privatgeſellſchaften, damit durch die Konkurrenz zwiſchen ſtaatlicher⸗ und Privatver⸗ ſicherung eine gewiſſe Kontrolle bezüglich der Gefabrenklaſſe gegeben ſei. Von anderer Seite wurde der Wunſch zum Aus⸗ druck gebracht, die ſtaatliche Verſicherung gänzlich aufzuheben und die Verſicherung gegen Feuersgefahr, wie in anderen deutſchen Bundesſtagten, freizugeben. Die auf dieſen weit⸗ gehenden Vorſchlag bezüslichen Momente werden wir weiter unten zum Abdruck bringen. Herr Felixn Baſſermann machte noch den Vorſchlag, der Slaat möchte inſofern die Löſung der Arbeiter⸗ wohnungsfrage begzünſtigen, als ex ein gewiſſes Kapital, etwa zwei Millionen, zur Verfügung ſtellen und aus dieſem 1 derjenigen Korporation oder Gemeinde, welche Arbeiter⸗ äuſer erbauen wolle, gegen eine billige Verzinſung und eine mortiſation von 2 bis 3 Ept. auf Wunſch immer die gleich hohe Summe überweiſe, welche die Korporation oder Ge⸗ meinde für dieſe Zwecke bereit geſtellt habe. Vorbedingung ſoll ſelbſtredend ſein, daß aus dem Bau ſolcher Arbeiter⸗ wohnungen kein Privatgeſchäft gemacht werde. Eine ſtaat⸗ liche Aufſicht ſei daher eventuell zuläſſig. Eine große Anzahl Wünſche betrifft unſere Ciſenbahn⸗ verbindungen. Es wurde wieder nachdrücklich darauf daß die Stilllager in Friedrichsfeld und in Heidelberg unſere große Stadt nicht unbedeutend ſchädigen. Etne Beſſerung werde wohl nicht eber eintreten, als bis weitere Geleiſe zwiſchen hier und Heidelberg gelegt find, da der Verkehr ſchon jetzt durch den Betrieb von zwei großen Bahnen ein ſehr geſteigerter iſt. Es wurde ferner dervorgehoven, daß Mannheim ſtiefmütterlich behandelt ſei betreffs der Sonntags⸗VBeranügungszüge. Wäßrend in allen großen Städten des Sonntags dillige Züsge nach naheliegenden ſchönen Gegenden abgelaſſen wer⸗ den, können die Mannheimer nicht einmal zu einer billigen Fahrtaxe nach Heidelberg gelangen. Und doch iſt gerade für die Beohner einer Handels⸗ und Induſtrieſtadt die Er⸗ holung ein tiefgehendes Bedürfniß. Es würde gewiß nicht ſchwer ſein, in dieſer Beziehung Abhilfe zu ſchaffen. Die ——————————————— Feuilleton. Ein bartnäckiger Selbſtmörder. Man berichtet aus Berlin, 15. Dez. Einen ſchrecklichen Selbſtmordver⸗ ſuch machte der Friſeur., deſſen Mutter vor vierzehn Tagen an der Influenza erkrankt und bald darauf geſtorben war. Der etwa dreißigjährige Friſeur vermochte den Tod ſeiner Mutter nicht zu überwinden, er wurde ſchwermüthig und ver⸗ ſuchte am letzten Samſtag, ſich auf dem Boden des Hauſes, in welchem er wohnte, zu erhängen. Der Strick riß, und nun wollte ſich B. durch die Oeffnung einer Dachlucke auf die Straße hinabſtürzen. Aber auch dies mißlang, da das Fen⸗ ſter zu ſchmal war. Mit zerſchundener Haut an den Händen und im Geſicht ſtürzte B. auf den Boden zurück. Nun ver⸗ fiel der Unglückliche auf einen grauenhaften Einfall: mit einem Holzſcheit, das er auf dem Dachboden fand, ſchlug ſich der jedenfalls Geiſtesgeſtörte ſo lange und ſo heftig auf den Kopf und in das Geſicht, bis die Haut ſich loslöſte und der Schädelknochen verletzt wurde. Mehrere Stunden darauf wurde B. am Fuße der Bodentreppe, in einer großen Blut⸗ lache liegend und bis zur Unkenntlichkeit entſtellt, aufgefunden und nach dem Krankenhauſe gebracht, wo er nun ſchwer dar⸗ niederliegt. — Ein unbeimlicher Reiſegeführte. Durch einen Revolverſchuß in die Schläfe hat am Samſtag Nachmittag auf der Berliner Nordbahn ein den beſſeren Ständen ange⸗ hörender junger Mann ſeinem Leben ein Ziel geſetzt. Der⸗ ſelbe hatte den um halb 3 Uhr von Berlin nach Oranienburg abgehenden Vorortszug benutzt und befand ſich anſcheinend in der beſten Stimmung. Kurz vor der Station Oranienburg zog er plötzlich vor den Augen der im Kupee Anweſenden einen ſechsläufigen Revolver aus ſeiner Manteltaſche hervor und feuerte, ehe ihn Jemand daran hindern konnte, zwei Schüſſe auf ſich ab, die ihn tödtlich trafen. Als der Zug bald darauf auf genannter Station anhielt, wurde der Selbſt⸗ mörder noch lebend aus dem Wagen gehoben, verſtarb jedoch ſchon auf dem Transport nach dem Krankenhauſe. Durch die bei dem Todten vorgefundenen Papiere wurde derſelbe als der Techniker F. Fonrobert rekognoszirt. — Phantaſievolle Kinder. Man meldet aus Cbar⸗ lottenburg: Gellende Hilferufe drangen an einem der letzten Abende aus dem Hintergebäude eines Hauſes in der Wallſtraße. Erſchreckt eilten Hausbewohner dem Schalle nach und fanden in der Wohnung eines Pferdebahn⸗Beamten deſſen 183 Jabre alte Tochter Gertrud mit gefeſſelten Beinen auf dem Fusboden liegend. Neben ihr befand ſich Wichtigkeit unſeres Handelsplatzes und der Umftand, daß in dem nahe gelegenen Ludwigshafen bereits jetzt ſchon durch die ausgezeichnete kaufmänniſche Leitung der Pfälziſchen Bahnen eine nicht unbedeutende Konkurrenz unſeres Handels⸗ platzes erſtanden iſt, legt wieder den Wunſch nahe, ein Mit⸗ glied der Generaldirektion der badiſchen Staatseiſenbahnen in enge Füblung mit Mannheim zu bringen, ſei es durch einen ſtändigen Sitz hier, ſei es durch die Anweſenheit an be⸗ ſtimmten Tagen der Woche. Es iſt aufgefallen, daß der ſo lang verſprochene Neu⸗ baueines Gymnaſiums für unſere Stadt im Budget nicht berührt iſt.(Wir erfahren, daß ein Nachtraasbudget in dieſer Beziehung erfolgen ſoll. D. Red. d..⸗A.) Ebenſo iſt von der lang geplanten Renovation unſeres Schloſſes nicht die Rede. Es wäre bedauerlich, wenn die den inneren Schloßhof umſpannenden Gebäulichkeiten bis zur des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmals nicht reſtaurirt würden. Die Aufhebung des Rheinbrückengeldes wurde als dringender Wunſch ſchon öfters geäußert. Etwa 1500 Arbeiter allein ſollen die Brücke täglich auf dem Wege nach Mannheim paſſiren und ſelbſt bei einem Jahresabonne⸗ ment iſt die Ausgabe für das Rheinbrückengeld eine ziemlich bedeutende. Es wurde bemerkt, daß die Steuerzettel für die direkten Staatsabgaben ſeweils im Dezember zu einer Zeit zur Austragung gelangen, in welcher die große Mehrzahl der Bürger durch Ausgaben aller Art in Anſpruch genommen ſind. Der Wunſch ging dahin, daß die Steuer⸗ eltel für die Staatsabgaben möolichſt erſt am Anfang des ongts Februar zur Vertheilung gelangen ſollen. Die günſtige Geſtaltung des Budgets hätte vielleicht, wie in anderen deutſchen Bundesſtaaten dazu fübren können, die Gemeinden bezüglich der Ausgaben für die Volksſchule zu unterſtützen. Für unſere Stadt iſt dieſer Punkt von größter Bedeutung, denn die Ausgaben für die Mai betragen hier ſchon weit über 1¼ Millionen ark. Noch einmal wurde die direkte Wahl zum badiſchen Jandtag erwähnt und insbeſondere darauf hingewieſen, daß es keinesfalls wünſchenswerth wäre, daß, wenn man die Ein⸗ fübrung des direkten Wahlſyſtems für den Landtag in Aus⸗ ſicht nähme, das Syſtem der Stichwahlen, wie es bei den Reichstagswahlen eingeführt iſt, beizugehalten. 8 Im Anſchluß an dieſe Mittheilungen veröffentlichen wir folgenden auf die vollſtändige Aufhebung der Landes⸗Feuer verſicherung Bezug habenden Brief: „Mein Wunſch verfolgt nichts Geringeres als— die Be⸗ ſeitigung des ganzen Gebäudeverſicherungsgeſetzes vom 29. März 1852, im Gegenſatz zu dem bekannten Ankrag v. Buol und Genoſſen, betr. nur die Beſeitigung der Privpatfünftel⸗ verſicherung in 88 9 und 35 des Geſetzes. Der 8 62 iſt be⸗ reits von dem Herrn Miniſter als ungerecht bezeichnet, der Bürgerausſchuß in Karlsruve bat ſich gegen deſſen noch weitere Ausdehnung, auf das fünfte Fünftel, ebenfalls bereits gewehrt, und ein gleiches Vorgehen von der Stadt Mannheim hat auch unſer Herr Landtagsabgeordneter, Präſident Baſſer⸗ mann, geſtern unter entſprechenden Zahlennachweiſen in Aus⸗ ſicht geſtellt. Dieſer 3 63 enthält, wenn allerdings auch nicht im Effekt, eine weitere Ungerechtigkeit darin, daß er, im Gegenſatz zu jenem 8 35, wonach nur ½ des Schadens durch die Staatsbrandkaſſe zur Entſchädigung gelangen, nichtsdeſto⸗ weniger die Umlage von der vollen Einſchätzungsſumme be⸗ rechnet. Aber viel größere, ich glaube ſagen zu dürfen, chreiende Unzulänglichkeiten und Härten enthält dieſes Geſetz: ür Rohbauten, bevor dieſelben unter Dach, gewährt das Geſetz keine Verſicherung, 3 29. und verbietet dieſelbe viel⸗ mehr noch obendrein bei Privatgeſellſchaften— 8 13, letztes Alinea der Verordnung vom 15. Pezbr. 1884. Für Neubauten und Werthserbhöhungen iſt nur ein Termin im Jahr zur Verſicherung feſtgeſetzt, 88 25 und 28, wer ſich nicht zur Tragung fämmtlicher Koſten und, gleichgültig zu welcher Zeit im Jahr die ſolchermaßen beantragte Einſchätzung und Berſicherung geſchieht, zur Zahlung der vollen Jahresprämien von Jannar bis Januar verſt⸗hen will. 8 29 und 34b. Ich könnte hier mit einer ung⸗zählten Anzahl Beiſpielen insbeſondere aus kleinen Verhältniſſen für die Mangelhaftigkeit dieſer Paragraphen— aus meiner Praxis, dienen. Die Leute bauen ſich einen Stall, Schopfen, einen Anbau an die Scheune ꝛc. und warten behufs Verſicherung aber die Einſchätzung im November ab; brennen ſie vorher ab, ſind ſie ungedeckt. Alle Exploſionsſchäden, auch diejenigen durch Leuchtgas, läßt das Geſetz ungeordnet— 88 2 und 3. Alle Privatfeuerverſicherungsanſtalten ſchließen dieſe Gefahr bekanntlich ohne Weiteres in die Feuerverſicherung ein. Am ſchlimmſten aber find die 88 50 und 51 und reſp. 54, wonach die Entſchädigung nur nach ſtattgefundenem Wiederaufbau be⸗ zahlt wird, und die 88 55 und 56, wonach die Entſchädigune überhaupt nur erfolgt, wenn der Wiederaufbau nach Weſen, Zweck und Lage genau dem abaebrannten Gebäude entſpricht. ———̃̃̃— noch ein zweiter Strick. Der Polizei erzählte die Kleine darauf, ſeit einigen Tagen ſei wiederbolt in die elterliche Wobnung ein großer Mann gekommen, welcher ein grünes Tuch um den Hals getragen babe. Nachdem ſie ihn während der Abweſenbeit ihrer Eltern mehrfach in die Wohnung ge⸗ laſſen, ſei ſie zuletzt ängſtlich geworden, weil derſelbe nicht ſagte, was er überhaupt wollte. Jetzt ſei der Mann wiederum erſchienen und gegen ihren Willen eingedrungen. Er habe ſich ihrer ſofort bemächtigt, ihr Hände und Füße zuſammen⸗ gebunden, dann ei großes Meſſer aus der Taſche gezogen und die Abſicht geäußert, ihr daſſelbe in das Herz zu ſtoßen. In dieſem Augenblick habe ihrsjähriger Bruder im Nebenzimmer gebuſtet; da ſei der Räuber zuſammengefabren, habe ihr mit dem Griff des Meſſers zwei Stöße auf die Bruſt verſetzt und ſei dann entflohen. Auf ihr Schreien ſei ihr Bruder ge⸗ kommen und habe ihr zunächſt die Feſſeln an den Armen zer⸗ ſchnitten.— Der Knabe beſtätigte dieſe gruſelige Geſchichte. Die ewig mißtrauiſche Polizei aber fand es merkwürdig, daß der neben dem ädchen liegende Strick, der angeblich um ihre Arme geſchlungen geweſen, gar nicht durchſchnitten war. Man ſtellte deßhalb mit den Kindern wiedervolte Verhöre an und erzielte dadurch ſchließlich ſolgendes Geſtändniß: Außer dem Vater iſt auch die Mutter Tag über außer dem Hauſe beſchäftigt und die Kinder bleiben ſich ſelbſt üͤberlaſſen. Das Meädchen hatte nun in letzter Zeit verſchiedene Mordgeſchich⸗ ten gebört, fürchtete ſich vor dem Alleinſein und wollte letz⸗ terem ein Ende machen. Sie wendete deßhalb das Gebörte praktiſch an, indem ſie ſich ſelbſt die Füße band, dann um Hilfe ſchrie und hierauf der Polizei die von ihr ausgedachte Lügengeſchichte erzählte, die ſie von ihrem vorher woylunter⸗ richteten Bruder beſtätigen ließ. Das Kind war feſt überzeugt geweſen, der wahre Sachverhalt werde nicht ermittelt werden, und ihre Eltern würden in Zukunft den Kindern zu deren Schutz in der Wohnung eine erwachſene Perſon beigeben. Statt deſſen gab es nun aber für die kleinen Sünder eine wohlverdiente Tracht Schläge. Ein Prozeß um ein Beefſteak, ſtand dieſer Tage vor dem Amtsgericht Bonn zur Verhandlung. In einem Bonner Reſtaurant hatte ein Aſſeſſor aus Köln ein Beefſteak beſtellt mit der Bemerkung, daß er daſſelbe raſch haben müſſe, da er mit dem Zuge abreiſen wolle. Im Augenblicke, als der Aſſeſſor fort wollte, wurde das Verlangte gebracht. Derſelbe lebute die Annahwe ab, indem er bemerkte, daß er keine Zeit mehr babe, das Beefſteak zu eſſen. Der Wirth verlangte die Erlegung von 1 M. 20 Pf., und um Weiterungen zu entgehen, dezahlte der Aſſeſſer, verlanzte aber von Köln aus den Betrag Gerade zu dem letzten Punkt wurde mir heute ein erneuter intereſſanter Beitrag bekannt. Die Generalbrandkaſſe hat nach einem Brande aus dem Grunde, daß das neue Gebäude an eine um etwas höher gelegene Stelle wieder aufgebaut iſt, was aus Betriebsrückſichten geſchehen iſt, von der Ent⸗ ſchädigungsſumme von ca. M. 23,.000 und zwar von der/ Summe daraus, 10% in Abzug gebracht. Als Ausgleich(1 für den Vortheil, den die Fabrik durch die andere Lage des Gebäudes hat, und allerdings wegen Verſtoßes gegen 8 56, letzten Abſatz inſofern, als man verſäumt hat, vorher die Er⸗ laubniß einzuholen. Und dies iſt an einer Stelle geſchehen, wo die Regierung durch ihren Vertreter in warmer Fürſorge der Arbeiter ſich annehme, die durch den Brand vielleicht be⸗ ſchäftigungslos geworden wären. Die Fabrik vat außerordent⸗ lich Anſtrengungen gemacht, den Wünſchen der Regierung zu willfagren! Alle dieſe Beſchränkungen hat z. B. Preusen nicht, dort iſt das Gebäudeverſicherungsweſen vielmehr gerade ſo frei wie das Mobiliarverſicherungsweſen, und darum dürſte Preußen nicht mehr Brandſtiftungen haben wie Baden. bin z. S. freilich Intereſſent, aber ganz objectiv habe ich die beſtimmteſte Ueberzeugung, daß auch keine Veränderung alle Schäden beilen und nur die vollſtändige Beſeitigung des gen. Geſetzes wirklich nützen kann! Jeder ſtaatliche Appargt iſt zu buregukratiſch und muß es ſein, allein die bewegliche Privat Thätigkeit und Induſtrie iſt in der Lage, ſolche Buß⸗ gaben befriedigend zu löſen. * Hofbericht. Geſtern Vormittag ertheilte der Groß⸗ herzog verſchiedenen Perſonen Audienzen, u. a. dem Ober⸗ zollinſpektor Faiſer in Mannheim und dem Profeſſor Dr. Waag in Heidelb rg. Vorgeſtern Abend fand eine größere Hoftafel bei den Großherzoglichen Herrſchaften ſtatt, zu welcher meiſt höhere Staatsbeamte and die Bürgermeiſter der Stadt Karlsruhe Einladung erhalten hatten. Geſtern Abend fand ein größerer Damenempfang bei der Großherzogin ſtatt. Der badiſche Frauenverein erhielt von der Groß⸗ herzoain an Weihnachtsgeſchenken für die Bedienſteten dez Vereins 270 Mk., für Abtheilung 1 200 Mk., für Abtheilung II mit Krippe 100 Mk., Abtheilung III 200 Mk., Abtheilung IV(für die Anſtalten zuſammen) 200.; von der Prinzeſ⸗ 19 für die Chriſtbeſcherung der Krankenſchweſtern * Ehrung. In der letzten Verſammlung der nationalliberalen Partei gedachte Herr Thorbecke im Namen des Parteiausſchuſſes des demnächſt erfolgenden Rücktrittes unſeres Chefredakteurs und richtete aus dieſem Anlaſſe eine Anſprache an die Anweſenden, der wir Folgendes entnehmen:„Demnächſt wird der Chefredak⸗ teur des General Anzeigers, Herr Julius Katz, auf ſeinen Wunſch aus ſeiner bieſigen Stellung ausſcheiden, um nach Karlsruhe zu überſiedeln, wo er gleich der von ihm gegenwärtig ebenfalls geleiteten Zeitungs⸗ Correſpondenz, welche unſere Parteipreſſe mit Artikeln ver⸗ ſorgt hat, eine ſolche im eigenen Verlage begründen wird Die Stellung, die Herr Katz in Karlsruhe einnehmen wird, wird ſomit die gleiche politiſch hervorragende ſein, die er hier inne hatte, indem ja aus ſeiner Feder alle jene Artikel ſtammen, die durch die„Bad. nat.⸗lib. Correſpondenz“ ins Land gingen, in allen Blättern unſerer Partei zum Abdruck kamen und zur Aufklärung weſentlich beitrugen. Der Parteiausſchuß be⸗ dauert lebgaft das Ausſcheiden des Herrn Katz., denn der Ausſchuß muß anerkennen, daß Herr Redakteur Kaßz wäbrend der langen Jahre, die er hier in ſo eifriger Weiſe thätig war, ſtets im Intereſſe der Partei gehandelt und ge⸗ ſchrieben hat und daß viele hundert Artikel aus ſeiner Feder gefloſſen find, die hier in Mannheim viel zur Hebung der patriotiſchen Gefühle beigetragen haben. Sie Alle werden Herrn Katz gewiß die Anerkennung nicht verſagen, die der Parteiaus⸗ ſchuß bei verſchiedenen Anläſſen ſeinem Wirken zu zollen Gelegen⸗ heit hatte. Möge es ſeinem Nachfolger veraönnt ſein, ſich ebenſo ſehr die vollſte Anerkennung und die Sympathien zu erringen, wie dies Herrn Katz in ſeiner hieſigen Thätigkeit gelungen iſt.“ Die Verſammlung ſtimmte den Ausführungen des Hrn. Thorbecke durch Beifallsbezeugungen zu. *Proviſoriſche Eutlaſſung von Gefangenen. Der badiſche Schutzverern fur entlaſſene Strafge⸗ fangene bat, wie der„Pf. Pr.“ gemeldet wird, mit dem Mintſterium des Innern eine Uebereinkunft abgeſchloſſen, wo⸗ nach ſowonl männliche als weibliche Juſaſſen des polizeilichen Arbeitshauſes, ſofern ſie bei Anzeichen der Beſſerüng die Hälfte der Strafzeit mindeſtens jedoch 3 Monate verbüßt haben, probeweiſe entlaſſen und zuverläſſigen Familien zur ——— zurück. Der Reſtaurateur ſandte darauf den Betrag in Frei⸗ marken ein und bemerkte, er wolle wegen der Kleinigkeit nicht vor Gericht und ſchenke dem Aſſeſſor den Betrag. Damit war dieſer jedoch nicht einverſtanden, ſchickte das Ueberſandte zurück mit dem Bemerken, daß er kein Geſchenk annehme und auch keine Freimarken, er wolle den Betrag in blanker Münze, Der Wirth glaubte die Sache erledigt, hatte ſich darin aber getäuſcht; denn der Aſſeſſor klagte, und Dienſtag ſtand Termin an. 9 Urtheil wird am 21. dieſen Monats verkündet werden. — Beſchwerlich und nicht ganz ungefährlich war es, zu Anfang des vorigen Jahrhunderks in Deutſchland eine arhßere Reiſe zu machen. Daß man ſein Teſtament vocher aufſetzte, war ſelbſtverſtändlich. In einem Reiſehandbuche, welches um das Jahr 1710 in Südweſtdeutſchland erſchien, wird den Reiſenden unter Anderm empfohlen, große Vorlege⸗ ſchlöſſer mit auf di- Reiſe zu nehmen, da in den Gaſthäuſern und Herbergen die Thüren und Schlöſſer oft in ſehr ſchlechtem uſtande wären. Vor Antritt dee Reiſe ſolle man ferner ſeine chulden bezahlen, auch ſeinen Freunden und Bekannten einen Abſchiedsſchmaus geben, ſich aber ſelber weislich güten, wohl, gezecht“ von Hauſe abzureiſen,„wie es leider ſo Viele thäten. Ganz beſonders wird noch den Reiſenden eingeſchärft, im Winter mit pelza⸗fütterten Futteralen für die Naſe und eben⸗ ſolchen Ohrenklappen ſich zu verſehen. Der Reiſende zu ſener Zeit hatte ſich aber nicht nur vor Wegelagerern, Räubern und Dieben zu hüten, ſondern mußte ſich oft noch von den Bauern, durch deren Dörfer er fuhr, die gröbſten Verhöbn⸗ ungen und allerband Beläſtigungen gefallen laſſen. So klagten um das Jahr 1708 die Reiſenden, welche von Gera nach Leipzig fuhren— alſo eine vervältnismäßig kurze Streckk —, daß ſie unterwegs von den Landleuten ſtark beläſtigt würden, welche zur„Kurzweil“ mit Steinen nach den Poſt⸗ wagen warfen. 10 — Eiue liebevolle Gattin. Weit bösartiger noch a Kantippe, des Sokrates Weib, ſcheint die Frau eines Herrn in Lichterfelde zu ſein. Im dortigen öffentlichen Anzeiger macht nämlich ihr Gatte ſetzt Folgendes bekannt:„Da mir meine Frau zwei Mal nach dem Leben trachtete, ſowie mich böswillig verlaſſen und beſtohlen hat, warne ich einen Jeden, derſelben etwas zu borgen, da ich für keine Zahluns aule komme!“ 3 — Der klaſſiſche Zeuge. Präſident:„Zeuge, was für ein G⸗werbe haben Ste“— Zeuge: Na wiſſen Sie, Herr Präfidente, ick ſchwöre ſo bei die Jerichte herum.“ Mannheim, 17. Dezember. Seneral⸗Anzeiger. 31 Seite. weiteren Beaufſichtigung und Beſchäftigung zugewfeſen werden ſollen. Dieſe Entlaſſung iſt während der ganzen Dauer der für die Haft im polizeilichen Arbeitshaus feſtgeſetzten Zeit widerruflich und wird zurück genommen, wenn der Sträfling die ihm zugewieſene Stelle unbefugt verläßt oder ſonſt zu ſchweren Tadel Anlaß aibt. Vornahme von Düngungsverſuchen mit Kali beim Tabaksbau. Anfang dieſer Woche fand in Karlsruhe eine Sitzung von Vertretern der Regierungen von Preußen, Bahern, Württemberg, Baden, Heſſen und Elſaß⸗Lothringen, unter Vorſitz des Herrn Miniſterialraths Buchenberger ſtatt. Veranlaßt war dieſelbe durch ein Anerbieten der Ver⸗ einigten Alkaliwerke in Staßfurt und der Deutſchen land⸗ wirthſchaftlichen Geſellſchaft, reichliche Mittel zur Verfügung zu ſtellen, zur Vornahme von Tabaksbauverſuchen mit Kali⸗ düngung. Das Reſultat der 5ſtündigen Berathung war die Errichtung einer Centralſtelle in Straßburg, welche der Re⸗ gierung von Elſaß⸗Lothringen unterſtellt iſt, von der aus der Plan für die Düngungsverſuche und für das ganze Vorgehen in dieſer Angelegenheit ausgearbeitet werden ſoll. Die elſaß⸗ lothringiſche Regierung hat ſich mit dankenswerther Bereit⸗ willigkeit dazu verſtanden, die eingeſchickten Proben auf ihren Gehalt und ihren Fabrikationswerth zu unterſuchen. Als Leiter der Centralſtelle wurde Herr Miniſterialrath Ret⸗ mann von Straßburg beſtimmt und dem als Cbemiker Herr Dr. Barth in Breiſach, der Direftor der landwirth⸗ ſchaftlichen Berſuchsſtation für Elſaß⸗Lothringen zur Seite gegeben. Der Berathung wohnten außer den Vertretern der oben genannten Regierung hochgeſtellte Beamten der land⸗ wirthſchaftlichen Abtheilung des badiſchen Miniſteriums, der Leiter der Agrikulturverſuchsanſtalt in Karlsruhe, der Direklor der Vereinigten Alkaliwerke und die Delegirten der Deutſchen Landwirthſchaftlichen Geſellſchaft. Außerdem hatte der Mann⸗ heimer Tabakverein in Würdigung ſeiner ſeit langen Jahren der Verbeſſerung des Tabakbaues gewidmeten fruchtbaren Thätigkeit eine Einladung zu der Sitzung erhalten und waren von demſelben der erſte Vorſitzende des Vereins, Herr Simon Bensheim und Herr Stadtrath Hirſchhorn als Ver⸗ treter erwählt worden. Es iſt zweifellos, daß durch die Inan⸗ griffnahme der Verbeſſerung des Tabakbaues durch alle dabei intereſſirten Staaten mit der Zeit Reſultate erzielt werden, welche der Landwirthſchaft, dem Tabakbau, dem Tabakhandel und ſämmtlichen Tabakintereſſenten zu großem Vortheil ge⸗ reichen dürften. Die nöthigen Mittel für dieſe wichtigen Ar⸗ beiten durch die Zentralſtelle werden geliefert durch die Ver⸗ einigten Alkaliwerke, welche 3300 bis 4000 M. zur Verfügung geſtellt hat, und durch die deutſche landwirthſchaftliche Geſell⸗ ſchaft. Der Aufwand, welcher durch die Düngungsverſuche, die in den einzelnen Staaten vorgenommen werden, haben die betr. Regierungen ſelbſt zu tragen und ſind in den Budgets der verſchiedenen Länder für dieſen Zweck Summen von 5000 bis 10,000 M. eingeſtellt worden. Auch von Baden wurden ſeit Jahren für die Verb ſſerung des Tabakbaues erhebliche Bei⸗ träge aufgewendet und kat unſer Großherzogthum Dank dieſer Opfer und Dank dem günſtigen Umſtand, in Herrn Geheimen Regierungsrath Neßler in Karlsruhe einen hervorragenden Agrikulturchemiker zu beſitzen, auf dieſem Gebiete ſchon große Erfolge erzielt. Ortskrankenkaſſe der Transportgewerbe. Die geſtern Abend im Nebenzimmer der Brauerei zum„Habereck“ abgehaltene ordentliche Generalverſammlung wurde von dem Vorſitzenden der Kaſſe, Herrn Güter beſtätter J. Reichert, eröffnet und geleitet. Derſelbe gab zunächſt den Rechenſchafts⸗ bericht für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober d. Is. bekannt, welchem wir entnehmen, daß die Einnabmen wäh⸗ rend dieſer Zeit M. 44,759.22, die Ausgaben dagegen M 51/085.31 betragen haben; mithin eine Mehrausgabe von 6,36 M. 9 Pf. zu verzeichnen iſt. An Krankengeld wurden allein in den oben angegebenen 10 Monaten MN..819.25 mehr ausgegeben, als. im Vorjahre. Zu den Mehrausgaben tragen auch die Koſten für die Ver⸗ rechnung der Alters⸗ und Invalidenkaſſe, welche die Orts⸗ krankenkaſſe zu beſorgen hat, weſentlich bei, indem für dieſelbe die Kaßſe im abgelaufenen Jahre aus eigenen Mitteln über 1300 M. zu bezahlen hat. Da hierdurch die Krankenkaſſen u ſehr belaſtet werden, erbot ſich Herr Mandelbaum, mit em Vertreter unſerer Stadt im Landtage, Herrn Landge⸗ richtspräſident Baſſermann, Rückſprache zu nehmen, damit dieſer die Sache, welche eine ſpeziell landesgeſetz⸗ liche iſt, an maßgebender Stelle zur Sprache bringen möge. Das Vermögen der Kaſſe beträgt 27.130.68., die Mit⸗ gliederzahl besiffert ſich auf 2425, 1662 männliche und 763 weibliche Perſonen. Geſtorben ſind 24 Perſonen. Die ſtatuten⸗ mäßig austretenden Vorſtandsmitglieder wurden einſtimmig wieder gewählt und zwar von Seiten der Arbeitgeber Herr Stadtrath Hirſchhorn, ſeitens der Arbeitnehmer die Herren Georg Fiſcher und Franz Weiß. Die Neuwahl der Ver⸗ treter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer für die künftigen Generalverſammlungen wurde nach den Vorſchlägen des Vorſtandes genehmigt. Als Rechnungsreviſoren ernannte man die Herren Mandelbaum, Nahm und Sutter wieder. Damit war die Tagesordnung erledigt und erfolgte hierauf der Schluß der Verſammlung. Giehzählungs⸗Ergebniße. Lützelſachſen. 49 Pferde, 369 Stück Rindvieh, 374 Schweine, 172 Ziegen, 34 Bienenſtöcke, 378 Gänſe, 6 Enten, 89 Tauben, 1278 Hühner. — Großſachſen. 96 Pferde, 1 Eſel, 432 Stück Rindvieh, Das Medaillon. Noman von Ewald Auguſt König. Nachdrue verbsten. 0 Fortſetzung.) „Einladungen empfing ich nicht mehr, aber anonyme Briefe, und meine Braut mußte ich ſofort von der Bühne nehmen, wenn ich ſie nicht der Gefahr ausſetzen wollte, mit faulen Aepfeln beworfen zu werden. An Aerger hat' nicht gefehlt. Die Herren Kollegen, die den Frieden im eigenen Hauſe wahren wollten, mußten gehorchen und mich wie einen Peſtkranken behandeln; es kam ſchließlich ſo weit, daß die Hunde auf der Straße davon liefen, wenn Sie mich in der Jerne ſahen!“ „Na, na—“7 3 „Bitte, zweifeln Sie nicht daran; es iſt die Wabrheit. a ich an den Menſchen meinen Zorn nicht auslaſſen konnte, ſo gab ich jedem Hunde, der mir begegnete, einen Fußtritt; und als eine ſolche mißhandelte Beſie einmal nach mir biß, ſorgte ich dafür, daß ſie erſchoſſen werden mußte und für die übrigen Hunde der Maulkorbzwang ſeingeführt wurde. Der Rattenfänger der Frau Kreisgerichtsdirektor und die Jagdhunde und Pudel meiner Herren Kollegen mußten nun die Suppe ausfreſſen, die ihre liebenswürdigen Gebieterinnen mir einge⸗ brockt hatten. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu ſagen, daß es nun erſt recht nicht mehr in dem Neſt auszuhalten war. a ging ich denn zur Advokatur über und ließ mir meinen obhnſitz in einer anderen Stadt anweiſen, aber ehe ich das Reſt verließ, feierte ich im erſten Hotel meine Hochzeit mit auken und Trompeten, und das leichtfertige Völkchen vom Tbeater war ſammt und ſonders dazu geladen!n „War dieſer Hohn auf die Geſellſchaft nicht ein großes Wagnaß 7“ fragte Dagobert beluſtiat. „Bah, was konnte mir denn geſchehen? Arm war ich nicht. Hätte man mich aus meinem Amte herausgemaßregelt, e würde ich mein Glück in Amerika verſucht haben. Eine Naſe habe ich denn auch von oben berunter richtig bekommen aud den Empfang lachend quittirt. In der Stadt, in welcher 351 Schweine, 135 Ziegen, 32 Bienenſtöcke, 341 Gänſe, 20 Enten, 163 Tauben, 1429 Hühner.— Leutershauſen. 71 Pferde, 458 Stück Rindvieh, 378 Schweine, 222 Ziegen, 406 Gänſe, 71 Enten, 159 Tauben, 1841 änſe. „Statiſtiſches aus der Stadt Mannbeim von der 48. Woche vom 29. Nor bis 5. Dez. 1891. An Todes⸗ upſachen für die 24 Todesfälle, die in unferer Stadt vor⸗ lamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende Krankteiten: In 3 Fällen Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in— Fällen Diptztzerie und Eroup, in Fällen Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in 1 Jalle Kindbettfieber(Puerperalfieber), in 1 Falle Lungenſchwind⸗ ſucht, in 3 Fällen akute Erkrankung der Aihmungsorgaue in 4 Fällen akute Darmkrankheiten,(in 2 Fällen Brechdurch⸗ fall, Kinder bis 1 Jahr.) In 11 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 1 Falle gewaltſamer Tod. Konkursverfahren. Stockach. Ueber das Ver⸗ mögen des Bierbrauers Max Riede in Stockach; Konkurs⸗ verwalter Rechtsagent Stefan in Stockach; Prüfungstermin Donnerſiag, 21. Januar. *Muthmaßliches Wetter am Freitag, den 18. Dez. Der jüngſte Luftwirbel iſt, wie erwartet, von Irland oſt⸗ wärts gewandert und hat ſeinen Kernpunkt nach Helgoland verlegt. Derſelbe ſcheint ſich in ſüdöſtlicher Richtung weiter bewegen zu wollen, etwa nach Böhmen und Schleſien. In dieſem Falle wären für Süddentſchland kalte nordweſtliche Winde und Schneefälle zu erwarten. Dieſer Entwickelung ſteht aber ein doppeltes Hinderniß im Wege: der fortdauernde kräftige Hochdruck in Südfrankreich und das Heranrücken eines Hochdruckes von der Balkanhalbinſel her gegen Polen. Demgemäß wird der letzte Luftwirbel vorausſichtlich nach dem nördlichen Theile der Nordſee zurückgedrängt und dort aufgelöſt, während bei uns ſüdweſtliche bis ſüdliche Winde fortgeſetzt ziemlich milde Temperatur verurſachen, weshalb für Freitag und Samſtag allmählich abnehmende Bewölkung bir.e Niederſchläge dann heiteres Wetter zu erwar⸗ en iſt. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Ma un⸗ heim vom 17. Dezember Morgens 7 Uhr. eter⸗] Thermometer) Höͤchſte und niederſte Tem⸗ 0 5 in Celſtus Veratur des verg. Tages in mam Trocken] Feucht Stärle Marxrimum Minimum 756.0.8.4 N 6 10.7.8 )0 Windſtille; 1: ſchwacher Luftzus 2: etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm: 10: Orkan. Nachts Regen und ſtarker Wind. Sielbau Nachrichtendienſt. Mannheim. Beobachtungen vom 16. auf 17. Dezember. Beobachtgszt. Metedrolog. Beobachtungen] Grundwaſſerſtände, Coten in N. N. Temperatur Oygro⸗ Beob über Stand Tag Stunde in Celſ meter Norm vorig. —— Maz. Min Temp. 00 achtungzort Kul Stand 1897 16. 5—— 880 ſn 5, Krankenh 91,79f88,4088,29 7 11 L13, Sindenhft. 91,35 888888,84 16. Rachn. 8 7 7 82 fn 6, K. Realſch. 90,78—.——.— 7 Uhr E 2, Planken 96,49088,5188,51 17. Sorm. 7,5 2 385 Nsesrankenſtall95,0788,6788,62 A 3, Couliſſhe. 97,78088,3788,34 )R 5 wird ſeit 1. Januar 1877 beobachtet. Höchſter Stand 92,00 N. N. am 1. Januar 1883. Niedrigſter Stand 87,39 N. N. am 17. Oktober 1883. Regenfall: 3,5 m/m. Aus dem Grofheriogthum. VHeddesheim, 15. Dez. Während in den letzten Jahren ſich in allen größeren und kleineren Orten der Pfalz Vereine bildeten, um die ſchöne Kunſt des Turnens zu pflegen, war man hier lange nicht Willens, einen Turnver⸗ ein zu gründen. Ja oft hörte man ſagen:„Unſere Bauern⸗ ſöhne haben Bewegungen genug, 115 dieſe iſt das Turnen nichts.“— Endlich iſt jedoch auch bier für die Sache des Turnens ein guter Geiſt eingekehrt. Im Laufe des Sommers kam eine kleine Schoar zur regelmäßigen Uebung auf den Turnplatz zuſammen, um ihren Körper im Turnen auszu⸗ bilden. Lange wollte es mit dieſem kleinen Häuflein nicht vorwärts gehen, bis endlich auf wiederholtes Drängen Herr W. die Sache in die Hand nahm, welcher es dann ſo weit brachte, daß der Verein ſtatutengemäß gegründet wurde. Jetzt zählt der junge Verein ſchon 30 Turner und immer noch kommen neue Anmeldungen. Auch ließ ſich der Verein keine Koſten zur Anſchaffung für Geräthe ſcheuen, in⸗ dem ſofort Barren und Reck im Betrage von 160 M. angeſchafft wurden.— Möge der junge Verein, wie alle hier beſtehenden Vereine, recht bald die Zuneigung der ganzen Einwohnerſchaft Heddesheims gewinnen. Der Verein wurde ſchon durch den Beſuch zweier benachbarten Vereine(Laden⸗ burg und Edingen) erfreut. Mögen andere Beſuche bald nachfolgen. Weiunheim, 17. Dez. Geſtern Vormittag brach in dem Neubau des Herrn Chr. Ehret an der Bergſtraße ein Gerüſt zuſammen, wodurch 3 daſelbſt beſchäftigte Spengler herabſtürzten. Zwei derſelben kamen mit leichten Verletzungen davon, während der Dritte ſchwere Verwundungen erzielt. * Offenburg, 16. Dez. Es treibt ſich im dieſſeitigen und im Kehler Bezirk ein Schwindler lumher, welcher das Feld ſeiner Thätigkeit wahrſcheinlich auch weiter aus⸗ dehnen wird. Der Schwindler nennt ſich einmal Karl Schnell ich uun wohnte, nannte man meine Heirath romantiſch, und meine Frau wurde in allen Kreiſen gefeiert; ich hatte ja dort keine Hoffnungen vernichtet. Wie geſagt, es war ein kurzer Traum, und als er zeronnen war, bin ich nie wieder auf reiers⸗Füßen gegangen, und befand mich auch wohl dabei. och genug von der alten Geſchichte!— Sie kommen von dem franzöſiſchen Grafen,— hat er Sie wieder geärgert?“ 8 diesmal nicht. Haben Sie die Fremdenliſten durchge⸗ ehen „Ja Ich fand einen Herrn aus Lion darin, und meine Erkundigungen haben ergeben, daß er noch heir weilt.“ „Sie haben ſchon mit ihm geſprochen?“ „Regen Sie ſich nicht auf— weitere Erfolge kann ich Ihnen bis jetzt noch nicht berichten. Ich bin dieſem Herrn ein Fremder. Was würde er denken, wenn ich ſo plöͤtzlich mit der Thür in's Haus hinein fallen wollte? Er wäre be⸗ rechtigt, mir die Antwort zu verweigern; ich an ſeiner Stelle würde es in dieſem Falle thun Laſſen Sie mir bis morgen noch Zeit; ich werde mich durch Vermittelung eines Kellners oder Badewärters dem Herrn zu nähern ſuchen und ein Ge⸗ ſpräch mit ihm anknüpfen. Sind wir dann mit einander bekannt geworden ſo bringe ich in der unverfänglichſten Weiſe die Rede auf Delattre und ich darf dann wohl eine aufrichtige Antwort erwarten.“ 5 „Sie mögen Recht haben,“ ſtimmte Dagobert bei;„die Angelegenheit hat ja auch immer noch einige Tage Zeit, und wir können nur dann auf Erfolg rechnen, wenn wir unſerer Sache völlig ſicher ſind. Gehen Sie mit zum Strande?“ Der Juſtizrath war dazu bereit; er ordnete ſeine Toilette und ging mit dem Freunde hinaus. „Ich hoffe, Sie werden verſtändig genug ſein, nicht mit voller Sicherh it auf den Erfolg zu rechnen, den Sie wünſchen“, ſagte er, während ſie langſam über die Dünen hinüber dem Strande zuſchritten.„Leon Delattre kann ein ehrenwerther Mann ſein, und wenn ſeine Braut ihn liebt—“ „So babe ich natürlich kein Recht, die Beiden zu krennen! Seien Sie unbeforgt, ich kämpfe nicht mit Windmühlen⸗ flügeln. Im Uebrigen aber verweiſe ich Sie auf Ihre eigene Verlobungs⸗ und Heirathsgeſchichte; Sie zaben da auch mit von Stuttgart, das anderemal Karl Glück von Heilbronn⸗ Bald iſt er Techniker, bald Architekt, dann Poſtaſſiſtent. Er weiß ſich unter allerhand Vorſpiegelungen Geld zu verſchaffen. Er forſcht Perſonen nach ihren Familienverhältniſſen aus und benutzt die erlangte Kenntniß, um Angehörige zu be⸗ ſchwindeln, insbeſondere hat er es auf Mädchen abgeſehen, welchen er die Ehe verſpricht, ſie dann um Darlehen angeht, dann aber verduftet, 5 * Boundorf, 16. Dez. Der heftige Sturmwind dieſer Woche hat namentlich in den Wäldern nicht geringen Schaden Viele Bäume find demſelben zum Opfer ge⸗ allen. Triberg, 15. Dez. Am Ausgange des letzten Tunnels zwiſchen Bachjörg und Bahnhof ſind heute Nacht in Folge des anhaltenden Regens beträchtliche Felsmaſſen auf das Bahn⸗ geleiſe niedergeſtürzt, ſo daß der Frühzüg 6 Uhr 46 Min. erſt nach Freimachung des einen Geleiſes und mit 1½ Stun⸗ den Verſpätung die fragliche Stelle paſſiren konnte. Freiburg, 16. Dez. Der Ausſchuß zur Leitung der Freiburger Münſterbauverlooſung hat endlich die Looſe zur erſten Ziehung, die im April ſtattfinden ſoll, ausgegeben, ſo daß dieſe noch bis Weihnachten in den Handel kommen. Freiburg, 15. Dez. Es wird von zuverläſſiger Seite mitgetheilt, daß das Erbgroßherzliche Paar Ende dieſer Woche hierher kommen wird, um die Feiertage hier zu begehen. Am 24. ds. werden auch der Großherzog und die Großher⸗ zogin hier erwartet, welche bis Ende dieſes Monats hier verbleiben werden. Die Dauer des Erbgroßherzoglichen Aufenthalts iſt noch nicht bekannt. 5 Willingen, 16. Dez. Ein Landwirth von Unter⸗ kirnach und deſſen Ehefrau, die in dem Verdacht ſtehen, ihr 4 Mongte altes Kind fortgeſetzt mißhandelt und ſchlietzlich durch Erſticken getödtet zu haben, wurden verhaftet. Die Frau ſoll das Verbrechen bereits eingeſtanden haben.— Ein ähn⸗ liches Verbrechen wurde von einer hieſigen, in Baſel bedien⸗ ſtet geweſenen ledigen Frauensperſon begangen, die ihr einige Wochen altes Kind unter einem Vorwande von deſſen Pfle⸗ geeltern weggenommen und bei Baſel in den Rhein geworfen hat. *Sabr, 15. Dez. Geſtern früh gegen 2 Uhr bemerkte Frau Villenbeſicer N. in ihrem Wohngemache Licht. Auf An⸗ rufen trat ein Mann in ihr Schlafzimmer und hielt ihr die Hand vor das Geſicht. Da die Frau alsbald um Hilfe rief, wurde der Einbrecher eingeſchüchtert und ſuchte das Weite. Pfälfiſch⸗eſſiſche Nachrichten. Anunweiler, 15. Dez. Vergangene Woche ſtürzte der Neubau des Eiſenhändlers Ludwig Rüllmann zuſammen. Die beiden Söhne deſſelben hatten ſich kurz vorher aus dem Baue entfernt. Wenn die Schuld an dem Zuſammenſturz trifft, iſt nicht beſtimmt zu ſagen. Mainz, 16. Dez. Geſtern früß fand man an einem Pfeiler der Eiſenbahnbrücke die Leiche eines wohlhabenden Schiffers mit zerſchmettertem Schädel. Derſelbe heißt Wilh. Terrjung, iſt 36 Jahre alt und aus Mülheim a, d. Ruhr. Der Mann, der bei der Firma Kannegießer in Mülheim be⸗ dienſtet war, wird als ein ſolider, tüchtiger Schiffer geſchil⸗ dert; er hinterläßt eine Wittwe und vier Kinder. Ueber den Vorfall ſelbſt herrſcht noch Dunkel und wird in Schifferkreiſen an der Meinung feſtgehalten, es liege ein Mord und zwar aus Rache vor, doch hätten die Thäter den Unrichtigen ge⸗ troffen. Thatſache iſt, daß das Geländer der Eiſenbahnbrücke ſo hoch iſt, daß ſich der größte Mann darüber beugen kann, ohne in Gefahr zu kommen, hinabzuſtürzen. Neben den Ver⸗ letzungen am Kopf: wurde auch ein Bruch des linken Beines an der Leiche konſtatirt. * Mainz, 16. Dez. Ein Landwirth aus der Nachbar⸗ ſchaft taumelte während der Schwurgerichtsverhandlung vor dem Juſtizpalgſt umher und behauptete in ſein Hotel zu wollen. Die Schutzmannſchaft verſprach ihn in das Hotel bringen zu wollen und führte ihn unauffällig in die Haftzelle des Bezirks. Nach etwa einer Stunde klopfte der Mann laut ſchreiend an der Thür ſeiner Zelle; als ihm ein Schutzmann in Uniform öffnete, meinte der Mann allen Ernſtes:„Gott⸗ lob. da iſt ein Polizeidiener, das iſt ein miſerables Hotel, Börſe, Uhr, Meſſer, Alles haben ſie mir hier geſtohlen! Führen Sie mich zur Polizei!“ Man hatte ihn natürlich vor ſeiner Einſperrung alles Werthvolle abgenommen. Schwer war es, ihn zu überzeugen, daß er ſchon auf der Polizei ſei. Gerichtszeitung. Maunheim, 16. Dez.(Strafkammer.) Vor⸗ itzender: Herr Landgerichtsdireckor Ullrich. Vertreter er Großh. Staatsbehörde: Herr I. Staatsanwalt Dietz. 1) Nach geheimer Verhandlung wird der 35 Jahre alte Fuhrmann Benjamin Kolb von Waldhambach, 3. Zt. hier wohnhaft, wegen Vergehens gegen§ 176 Ziff. 3 des.⸗St.⸗ .⸗B., unter Annahme mildernder Umſtände zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. 2) Der 17 Jahre alte, ſchon be⸗ ſtrafte Taglöhner Theodor Krämer von Gerlachsheim, der im vorigen Monat in J 1 hier dem Bahnarbeiter Ludwig Nos einen Anzug entwendete, erhält deshalb eine Gefäng⸗ nißſtrafe von 1 Jahre.— 3) Am 18. November d. J. ſuchke ſich die 1s Jahre alte, ſchon viel beſtrafte Fabrikarbeiterin Katharina Kirchner von Hemsbach, in zwei hieſigen Ge⸗ ſchäften mittelſt eines gefälſchten Schriftſtückes und unter falſchen Vorſpiegelungen verſchiedene Fleiſch⸗ und Colonial⸗ waaren zu erſchwindeln, weshalb ſie nach dem heutigen rückſichtsloſer Energie Ihren Weg verfolgt, bis das Ziel erreicht war!“ „O,, weh, da babe ich Ihnen eine Waffe gegen mich geseben!“ ſeufzte der alte Herr.„Nun werden Sie bei jeder Gelegenheit davon Gebrauch machen; aber wenn ich in der Jugend ein Thor war, müſſen dann auch alle anderen jungen Männer thöricht handeln?“ „Alſo meinen Sie, in Herzensangelegenheiten müſſe man immer an den kalten Verſtand appelliren?“ fragte der Uſſeſſor mit ironiſchem Lächeln.„Sie baben, als Sie Ihre Braut laſſen. die Kompetenz dieſer Appell⸗Inſtanz auch nicht gelten aſſen! 15 7 wäre es beſſer geweſen, wenn ich es gethan e 60 „Sie könnten dann heute Präſident eines Oberlandes⸗ gerichts ſein.“ „Allerdings, ich hätte eine geſicherte Einnahme.“ „Ein Haus voll heirathsfähiger Töchter und ſtudirender Söhne und eine Frau, die Ihnen täglich aus den Kaffee⸗ geſellſchaften einige Neuigkeiten mitbrächte.“ „Bah, in den großen Städten iſt das alles nicht ſo ſchlimm, wie in den kleinen Neuern. Wenn ich denke, daß es ſo ſein könnte, wie Sie es ſchildern, dann möchte ich lieber begraben ſein, als ein ſolches Leben führen!“ „Alſo freuen Sie ſich, daß Sie damals der Stimme Ihres Herzens folgten und dem Zauber widerſtanden, welchen die fünf Töchter der Frau Kreisgerichtsdirektor auf Sie übten!“ „Dieſem Zauber zu widerſtehen, war nicht ſchwer; ich gebe Ihnen mein Wort darauf“, lachte der alte Herr.— „Roſalinde, Thusnelda, Theodolinde, Adelgrunde und Clothilde — wie gefallen Ihnen die Namen?“ „Urgermaniſch!“ ſcherzte Dagobert. „Mit gothiſchem Schnörkelwerk. Der Vater war ein biederer Germane, der gern auf der Bärenhaut lag und immer noch Eins trank. Und die fünf germaniſchen Töchter waren alle ſemmelblond, und dabei die richtigen Hopfen⸗ ſtangen, und träufelten von Liebenswürdigkeit. Prr!“ Gortie. ug folgt.) 4 Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 17. Dezember. Urtheil des Gerichtshofes mit 10 Monaten Gefängniß be⸗ ſtraft wird.— 4) Der 45 Jahre alte Taglöbner Franz Braun von Eichelberg, der in der Nacht vom 14. zum 5. Oktober d. J. in H 4 hier aus einem Keller einige Säcke Kartoffelngeſtohlen haben ſollte, wird von der gegen ihn erhobe⸗ nen Anklage freigeſprochen.— 5) Wegen Diebſtahls, reſp. An⸗ ſtiftung dazu und Betrugs, haben ſich ſodann der 14 Jahre alte Friedrich Graf und der 18 Jahre alte Albert Graf, beide von Kirchheim, doch hier wohnhaft, zu verantworten. riedrich Graf wurde am 20. September d. J. von ſeinem 'n mehrfach beſtraften Bruder Albert Graf dazu verleitet, ben Auslagekaſten des Bilderhändlers Arnold hier zu er⸗ hrechen und daraus eine Anzahl Ringe zu entwenden. Von letzteren ſuchte Albert Graf am 30. September 3 Stück bei der Wittwe Sufanna Horn hier zu verſetzen, was jedoch zur Entdeckung des Diebes führte. Das Urtheil des Ge⸗ richtshͤfes lautet für Albert Graf auf 7 Monate Gefäng⸗ niß, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft und für Friedrich Graf 1 Woche Gefängniß, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gilt. Als Vertheidiger der Angeklagten fungirten die Herren Rechtsanwälte Dr. Köhler und Dr. Dühren⸗ heimer.— 6) Die Berufung der Ehefrau des Ferdinand Nau von Mannheim, die wegen Vergehens gegen§ 366 Ziff. 1 des.⸗Str.⸗G.⸗B.(Straßenverkauf von Backwaaren während der ſonntäglichen Kirchenzeit) zu 1 Mark Geldſtrafe verurtheilt worden war, wird für begründet erklärt und die Angeklagte freigeſprochen. Mainz, 16. Dez. Das hieſige Schwurgericht ver⸗ urtheilte heute den 51 Jahre alten Schuhmacher Peter Eſchbach aus Fürfeld wegen Mordes und Mordver⸗ ſuchs zum Tode. Eſchbach wurde am 13. Oktober von dem Schöffengericht in Wöllſtein wegen Beleidigung und Be⸗ drohung des Feldſchützen Heinrich Michaels in Fürfeld zu einer Geldſtrafe von 90 M. verurtheilt, Michaelis und der Taglöhner Joſef Schmitz II aus Fürfeld waren die Haupt⸗ belaſtungszeugen. Den Rückweg traten Eſchbach und ſämmt⸗ liche Zeugen über Neu Bamberg an, wo gerade Kirchweih war. Man kehrte in der Schlamp'ſchen Wirtbſchajt ein. Zwiſchen 5 und 6 Uhr verliesen Michaelis und Schmitz die Wurtſchaft. Letzterer war ſtark angetrunken und wurde von Michagelis zu ſeiner Wohnung geführt. Hier fiel plötzlich ein Schuß, Michaelis fiel zur Erde und ſtarb bald darauf, eine Ladung ſtarken Schrotes hatte ihn getroffen, auch Schmitz wurde ſchwer verletzt. Der Mörder war der Angeklagte, welcher die That aus Rache verübt hatte. Tagesneuigkeiten. —, Augsburg, 15 Dez. Der Raubmörder Tremmel, deſſen Hinrichtung in den nächſten Tagen ſtattfindet, iſt ein ſchon wegen Sittlichkeitsvergehens vorbeſtrafter 47jähriger Menſch, hat den 64 Jahre alten Bauwächter Preß in der von dieſem bewohnten Bauhütte erſchlagen, beraubt und dann Brand gelegt, um die Spur ſeines Verbrechens, deſſen Motiv gemeine Habgier war, zu vernichten. — Baſſan, 15. Dez. Der Veteran aus den Frei⸗ geitskriegen, Austrägler Peter Seidenbart von Mübl⸗ thal iſt am Samſtag im 97. Lebensjahre, ſanft einſchlummernd, zur„großen Armee“ abberufen worden. EBerlin, 15. Dez. Seit etwa drei Mongaten unter⸗ hielt die 52jährige unverehelichte Bertha St. Beziehungen zu einem 24jährigen Manne, den ſie in jeder Hinſicht unter⸗ ſtützte. Dieſer Tage nun ſchrieb der Liebhaber ſeiner Braut einen Brief, bei deſſen Leſen die St, in Krämpfe verfiel; der junge Mann erklärte nämlich rundweg, daß er von ihr nichts mehr wiſſen wolle, da ſie„eine alte Schachtel ſei, die ihm nichts nützen könne“, außerdem habe er ſich bereits mit einem jungen Mädchen verlobt, mit dem er nächſtens Hochzeit habe. Die St öffnete ſich noch am ſelben Abend mittels eines Tiſchmeſſers die Pulsadern der linken Hand und ver⸗ ſtarb, noch ehe der Arzt erſchien.— Eine eigenartige Ueberraſchung wurde den Gäſten des Wirthshauſes von R. König am Samſtag zu Theil. Ein dem Wirthe gehören⸗ der weißer Pudel ſprang plötzlich, ein großes Packet im Maul tragend, in das Gaſtzimmer, legte daſſelbe hier ſeinem Herrn zu Füßen, welcher daſſelbe öffnete und darin die Leiche eines etwa ſechs Monate alten Knaben fand. — Berlin, 15. Dez. Arge Verwüſtungen hat in der Nacht vom Sonntag zum Montag der Sturmwind auf dem Rummelsburger See angerichtet und leider auch zw'i Men⸗ ſchenleben vernichtet. Als der Schiffer Kleinau, in Geſellſchaſt ſeines 18jährigen Sohnes mit einer kleinen Schute von Treptow aus über den See fahren wollte, wurde das Fahr⸗ zeug durch den plötzlich ausgebrochenen Orkan auf offenem trome erfaßt, gegen ein Floß geſchleudert und umgeworfen, ſo daß beide Inſaſſen ins Waſſer ſielen. Trotzdem beide gute Schwimmer waren, vermochten ſie ſich dennoch des ſtarken Wellenganges wegen nicht zu retten und fanden ihren Tod in den Wellen. — Dresden, 15. Dez. Von der hieſigen Strafkammer wurde der bereits mit 1¼ Jahren Gefängniß vorbeſtrafte Generaldirektor“ der verfloſſenen VerſicherungsbankSaxonia“, 8. Dittmann, wegenBetrugs zu 4JahrenGefängniß verurtheilt. — Halle a.., 15. Dez. Einen groben: Vertrauens⸗ bruch hat ſich der Commis Paul Franke in der landwirth⸗ ſchaftlichen Maſchinenfabrik von F. Zimmermann u. Co. hier zu Schulden kommen laſſen. Er nahm am Sonnabend einen zum Loßnanszahlen beſtimmten Beutel, der 4000 Mark in 20⸗Markſtücken enthielt, an ſich und verſchwand damit. Theaster, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Hoftbeater. Von der Intendanz wird uns geſchrieben: In der heutigen Vorſtellung von„Natban der Weiſe“ ſpielt Fräulein v. Dierkes die Rolle der„Recha“. Die Aufführung des Conſervatoriums, die am Mon⸗ tag Abend ſtattfand, mit einem geſchickt in der Factur, melodievoll in der Erfindung verfaßten Trio op. 24 von Pirani, vorgetragen von Frl. Müller, H. Valentin und Herrn Hofmuſiker Hartmann. An Claviervorträgen bot das Programm des weiteren Nocturne und Polonaiſe von Chopin(Frl. Cannſtatt) Präludium Fuge in-moll von Bach⸗Liszt, Barceuſe von Chopin, Gavotte von Pirani Frl. Krauſſe), der 1. Satz des-moll.Concerts für zwei Claviere von Bach(Frl. Gund und Fil. Hanf), ferner das reizrolle, klangſchöne Impromptu für 2 Claviere von Neinecke über ein Thema von Schumanns„Manfred“(Frl. Schreiber und Frl. Myher). Die Geſangsvorträge beſtanden aus der Arie der Marie aus den„FJolkungern“ von Kretſchmar(Frl. Klein) Liedern von Tſchaikowsky und Jeuſen(Frl. Cannſtatt, und ſolchen von Rubinſtein und Cornelius(Frl. Klein). Die ſtark beſetzte Chorge⸗ ſangsklaſſe ſang zwei poetiſch und vornehm erfundene fein⸗ ſinnig harmonſſirte Geſänge für Frauenſtimmen von R. Kahn und den weihevollen Pfalm„Gott iſt mein Hert“ von Schubert, die Violine war vertreten durch den I. und II. Satz von Viotti's.-moll-Concert(H5. Waſch), die Orcheſterklaſſe ſpielte eine wirkungsvolle Serenade für Streichorcheſter von Goetze. Die 8 Aufführung hinterließ im Allgemeinen den beſten Eindruck. Aeueſle Nachrichten und Telegramme. „Berlin, 16. Dez. Die Medieinalabtheilung des Kriegsminiſteriums hat ſich nach Wien gewandt und authentiſche Mittheilungen über den vielbeſprochenen Vor⸗ trag Billroths(Sanitätswachen und Schußwaffe) er⸗ beten.(Wir haben den Vortrag bereits am 6. Dez. mitgetheilt. D..) Berlin, 16. Dez. Das„Kolonialblatt“ publizirt einen Erlaß des Reichskanzlers, betreffend die Verl⸗ihung des Rechtes zum Betriebe der Eiſenbahn Tango⸗Horogwe an eine Eiſenbahngeſellſchaft für Deutſchoſtafrika.— Das Blatt theilt ferner den Ausweis der Zollein⸗ nahmen von Deutſchoſtafrika mit, wonach dieſe für April, Mai, Juni 87,664 Rupien höher ſind, als nach der Schätzung angenommen wurde. Die Geſammtein⸗ nahme vom 1. Januar bis 30. September beträgt 947,821 M.— Dr. Peters durchzog, den letztein gegangenen Nachrichten zufolge, die Maſſaiſteppe über den Dſchalaſee, an deſſen Ufern er die deutſche Flagoe hißte, nach Taweta und traf am 3. Oktober wieder an der Kilimandſcharoſtation ein. Danzig, 16. Dez. Auf der Strecke Güldenboden⸗ Allenſtein entgleiſte am 15. Dezember Abends bei Horn aus unermittelter Urſache von dem Perſonenzug 650 die Maſchine, ein Packwagen und ein Viehwagen. Der Lokomotioführer, Heizer, Zugführer und Poſtſchaffner wurden leicht verletzt. Der Verkehr wird bis zum 17. Morgens für die Reiſenden durch Umſteigen an der Stelle des Unfalls vermittelt. * Bayreuth, 16. Dez. Bei der geſtrigen Reichstags⸗ der nationalliberale Kandidat Caſſelmann gewählt. Wien, 16. Dez. In Bezug auf den Weinhandel wird jetzt bemerkt, da Italien und Spanien im Frankfurter Ver⸗ trage unerwähnt ſeien, brauche Deutſchland die Begünſtigungen für Italien und Spanien nicht auf Frankreich auszudehnen. Wien, 16. Dez. Der Czernowitzer Finanzlandesd rek⸗ tor Hofrath Trzeienieckie wurde wegen Verbrechens des Mß⸗ brauchs der Amtsgewalt durch Verkauf von Stellen in ſeinem Amte verhaftet. Paris, 16. Dez. Der Berichterſtatter des Zollgas⸗ ſchuſſes, Meline, wird morgen ſeinen Bericht über die Vor lage, betreffend die Reuregulirung der Handelsbeziehungen Frankreichs vom 1. Februar 1892 ab der Kammer unterbrei⸗ ten und beantragen. die Vorlage am Montag auf die Tages⸗ Ordnung zu ſetzen. Paris, 16. Dez, Im Miniſterium des Aeußern ſcheint man ſich ſeit geſtern über die bulgariſchen Angelegenbeiten etwas beruhigt zu haben, denn bis jetzt iſt die angekündigte Abreiſe des franzöſiſchen Vertreters Lanel aus Sofia noch nicht erfolgt. Ribot werde die Sache erſt näher unterſuchen und dann die endgiltige Entſcheidupg darüber treffen, ob zur 1 des diplomatiſchen Poſtens in Sofia Grund vor⸗ iege. * Rom, 16. D⸗z. In dem morgen ſtattfindenden öffent⸗ lichen Konſiſtorium ſest der Papſt dem Wiener Erzbiſchof Gruſcha und zwei anderen neuen Kardinälen den Kardingls⸗ hut auf. Hierauf werden in einem geheimen Konſiſtorium 18 Erzbiſchöfe und Biſchöfe päkoniſirt. Soſia, 16. Dez. Die Sobranje ſendet eine Abordnung nach Graz, um dem Grafen Hartenau, dem eh'maligen Fürſten von Bulgarien, die Mittheilung des Dotationsbe⸗ ſchluſſes zu überreichen. Bulgarien ſchickt demnächſt einige Offiziere nach Deulſchland zur Ausbildung. Petersburg, 16. Dez. Der„Weſtnik Jewropy“, die vornehmſte Monntsſchrift Rußlands, erklärt ihren Landsleuten unter der Ueberſchrift:„Die politiſchen Folgen des Nothſtandes,“ unter den jetzigen Verhältniſſen müßten alle begeiſterten Lobſprüche über das franzoöͤſiſch⸗ruſſiſche Bündniß, ſowie über die Mißer⸗ folge und ſchwankende Grundlage des Dreibun des ver⸗ ſtummen, wenn das auch die Eigenliebe der ruſſiſchen „Zeitungspatrioten“ kränke. Das Blatt hält dieſen „Patrioten“ ihr Behnehien vor und fährt fort: Auch unlere Freunde, die Franzoſen, verhehlen es nicht, daß ſich die Lage ſeit dem Kronſtädter Tagen weſentlich ge⸗ ändert hat. Sie ſehen, daß ihre Pläne, bezüglich der octiven Politik von Rußland auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ tagt werden mußten und daß die erfolgte Annäherung keineswegs die ſchnell erwarteten Früchte zeitigen kaun. Die Rußland bevorſtehende Arbeit ſchließt jeden Gedanken an eine politiſche Unternehmungsluſt im Auslande aus. Dennoch gäbe es hier Leute, fuͤr welche die Geſetze des geſunden Menſchenverſtandes nicht vorhanden ſeien. Die Hungersnoth könne nur dann Kriegsluſt er⸗ wecken, wenn das Ausland an der Hungersnoth ſchuld ſei. Die Ruſſen aber wüßten ſehr gut, daß einzig und allein ſie ſelbſt daran Schuld hätten durch ihre Mißord⸗ nung u. ſ. w. Sie ſollten deshalb endlich ihre Hetzereien einſtellen! * Petersburg, 16. Dez. Heute iſt eine Verordnung ver⸗ öffentlicht worden, nach welcher die aus zwei neuen Drago⸗ nerregimentern(einem tartariſchen und einem ukrainiſchen), ſowie aus einem Uralkoſaken⸗Regimente gebildete 15. Caval⸗ leriediviſion dem XV. Armeecorps mit Stabsquatier in Warſchau einzuverleiben iſt. Die 13. Cavalleriediviſion ſoll aus dem Verbande des XV. Armeecorps ausſcheiden und dem Commandirenden der Truppen des Warſchauer Mili⸗ lärbezirks unmittelbar unterſtellt werden. Mannheimer Handelsblatt. Jrankfurter Mittagbörſe vom 16. Dezember. Die heutige Börſe ſchien ſich Anfangs recht ſchwerfälli entwickeln zu wollen, die Tendenz trug eine Neigung na unten zur Schau. In den geſtern favorifirten ruſſiſchen Werthen ſuchte die Speculation bereits heute zu realiſiren, und die matteren Pariſer Abendcourſe waren gleichfalls nicht geeignet, günſtigeren Regungen als Grundlage zu dienen. Einzelne Marktgebiete verkebrten in ſtark ſteigender Haltung, namentlich Kohlen-Aktien, deutſche und öſterreichiſche Bahnen, und zogen die übrigen Gattungen des Effectenmarktes mit ſich. Das Geſchäft gewann an Umfang und Lebhaftigkeit, faſt allgemein blieben die böchſten Tagescourſe gut behauptet. Am Montanmarkte hatten Harpener und Gelſenkirchener die Ehre des Tages, beide Actien wurden procentweiſe über geſtern bezahlt.— Privat⸗Diskonto 3¼—%% pCt. Frankfurter Effecten⸗Societät v. 16. Dez., Abends 6½ Uhr. Oeſterr. Kredit 244, Diskonto⸗Kommandit 171.50, Berliner Handelsgeſellſchaft 129.75, Darmſtädter Bant 128.90, Dresdener Bank 133.90, Banque Ottomane 107.75, Oeſterr⸗franz. Staatsbahn 241¾, Lombarden 73%, Buſch⸗ the⸗rader 400%½᷑,ͤ Dux Bodenbach 455¾, Elbthal 197¼, Mittelmeer 94.10, Meridional⸗Aktien 124.60, III. Orient 63.20, Zproc. Portugieſen 33.40, Spanier 67.30, Ottom. Zoll⸗Obligat. 87.90, Zproc. Mexikaner 28.40, La Veloce 68, Gelſenkirchen 139,50, Harpener 150.60, Hibernia 131.50, Concordia 93.60, Laura 107.20, Bochumer 113.70, 1860er Looſe 120.25, Gott⸗ hard Aktien 137,30, Schweizer Central 135.10, Schweizer Nordoſt 109.10, Union 69.10, Jura Simplon St.⸗Act. 52, 5proe. Italiener 90. „Mannheimer Marktbericht vom 17. Dez. Str Ztr. M..40, Heu per Ztr. M..80, Karkoffeln, weiße.00, Stroh pr. rothe.—, blau M. 50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00, Pfa. Blumenkohl per Stück 35 Pfg., Spinat die Portion 20 Pfa., Wirſing per Stück 8 Pfg., Rothkohl per Stück 15 Pfg. Weißkohl per Stück 10 Pig., Weißkraut per 100 Stück M..00, Kohlrabi 3 Knollen 12 Pfg., Kopfſalat per Stück 0 Pfg. Endivienſalat per Stück 8 Pfg., Feldſalat per Portion 12 Pfg, Sellerie per Stück 8 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 6 Pfg., rothe Rüben per Portion 20 Pfg., gelbe Rüben per Portion 20 Pfg., Carrotten per Buſchel 0 Pfg., Pflück⸗ Erbſen per Pfd. 00, Merrettig per Stange 12 Pfg., Gurken per Stück 00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück M..f00, Aepfel per Pfd. 10 Pfg., Birnen per 25 Sfück 75 Pfg. Pflaumen per 100 Stück M..00, Zwetſchen per 100 Stück M..00, Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben 60 Pfg, Pfirſiſche per 5 Stück 00 Pfig., Aprikoſen per 5 St. 00 Pfg., Nüſſe per 25 St. 12 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35 Pfg. Eier ver 5 St. 35 Pfg., Butter per Pfd. M..10, Handkäſe per 10 Stück 40 Pfa., Aal per Pfd. M..00, Breſem per Pfd. M..40, Hecht per Pfd. M..20, Barſch per Pfd. M. 90.70, Weißfiſche per Pfd, 35 Pfg., Laberdan ver Pfd. 50 Pfg., Stockfiſch per Pfd. 25 Pig., Haſe per Stück M..30, Reh per Pfd. M..80, Hahn(jung) per Stück M..50, Huhn (jung) per Stück M..40, Feldbuhn per Stück M..00, nte per Stück M..50, Tauben per Paar M. 100, Gans lebend per Stück M..00, geſchlachtet per Pfd. M..80. Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Dez. Weizen per März 22.70, Mai 29.80; Roggen März 23.30, Mai 23.30: Hafer März 15 70, Mai 16.45; Mais Mörz 14.50, Mai 14.25. Tendenz; flau. Bei rückgängigen Preiſen fanden an heutiger Börſe mehrere Abſchlüſſe in Mai⸗Weizen ſtatt. Uebrige Artikel ruhig und unverändert. Amerik. Produkten:Märkte. Schlußcourſe vom 16. Dez, New⸗Nor! Chicag o 0 Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Samen Jebruar— 7T März 10%½ 52%,ẽ, ⁴—— 138.20———— April—————.———— Mai——— 11.03——— Juni—5—— D7—————— Juli———— 11.89———— Auguſt——————.————— September—————————— Oktober———————.—— 32— November——————————— Dezember 104½05 57101————————5 Januar 105— 58¾—— 12.75 91— 43%;:—.— Mai 1892 1077¼ 51˙¹ͤ, fü———.— 9850/LC 486— Schifffahrts⸗Nachrichten. Nanheimer Hafen⸗Verkehr vom 16. Dezember, Schiffer ev. Kay Schiff. Kommt von Ladung Ctr. Ha fenmeiſterei 1 Mohr Adolf Köln Stückgüter— Kempers Wilhelmine Rotterdam 1 5 Rempf Elſaß 1. 11⁰ Hafenmeiſterei Iy Veith[Stolzenfeſs Heilbronn Bretter 900 Schneider Sundermann 5 2 80⁰ Pfleger Otto Wimpfen Salz 950 Kappes Johanna Everbach Steine 789 Dewald Einigkeit'ckargemünd„ 100⁰0 Kumpf Kurl Doſſenheim 5 22⁵⁰ Weinheimer Mannheim 25 Hochfeld Kohlen Jyren 15 5 Doppenbeger Wilhelm 5 3 16700 Rüttgers Armin Ruührort 9500 Striepen Grieſer 8 5 18400 85 Anna 5 1 8900 Nachtigall Straßburg 15 5 11000 Küfermann en— 1 65 0 Schweickert Bebr. Baumann 1 Altrip Steine 605 Müller Geur. Marx 3 8 5 500 Herklotz Hoffnung Speier 600. Floßholz: angelommen—— obm,, abgegangen 350 obm. Nhein⸗Dampfſchifffahrt.„Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft“ Per“ ſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Company nach London via Harwich.— Abfahrt von Nannheim v. 8. Nov. ab: Morg. 5¼ Uhr dis Köln—Düſſelvorf* Arnheim—Rotterdam und Zwiſchenſtationen.— Abfahrten von Mainz Morgens 10 Uhr bis Köln, 41 bis Koblenz und Mittags 12 Uhr nach Mann⸗ eim. 8 Weitere Auskunft über Frachten ꝛc. ertheilt die Agentur. Waſſerſtands⸗Nachrichten Khein Bingen, 16 Dez. 188 m. 4.16. Konſtanz, 16 Dez..90 m.— 000 Kaub, 16 Dez. 206 n + 011 Hüningen, 16. Dez. 236 m. + 0 c3.Koblenz. 26 Dez.20 m. +.88, Kebl, 16. Dez. 2 69 m. +.86 Köln, 16 Dez. 3 66 n + 0˙54 Sauterbnra, 16. Dez. 4 24 0 46 Kubrort 16. Dez..94 W + 04 4 Waxau, 16 Dez. 4 28 ˙ + 48 Mannbeim. 17 Dez. 4 54 n + 0 45. Wannbeim 17 Dez. 4 54 W 90 57. WMainz, 16 Dez..88 m +(83. Heilbronn, 17 Dez. 2 78 m. 41 65, Geld⸗Sorten. Dulaten Mk..70—— Ruſſ. Imperials Mk. 16.60—65 20 Fr.⸗Stücke„ 16.21—15 Dollars in Gold„.15—19. Engl. Souvereigns 20.27—31 I von Hartwig& Vogel, Dresden. Cacao Vero Heinſte leicht lösliches entöltes Cacab⸗ pulver(ganz nach holländiſcher Art bereitet) 19922 ver Pfund 2 Mark 80 Pfennig. Hauptniederlage Mannheim Planken P 3,. 1(Inh. F. Modes.) LZur gef. Beachtung! Da nun ſämmtliche Romane fertig geſtellt ſind, ſo erſuchen wir unſere verehrlichen Abonnen⸗ ten dieſelben in unſerer Expedition bald möglichſt in Empfang zu nehmen. Hochachtend Expedition des General⸗Anzeiger. (Mannheimer Journal.) ae N NY eſe U Haustelegraphen⸗Anſtalt Bau⸗- u. Kunſtſchloſſerei. Hch. Gordt, N 4, 23 N 4. 23. eeegas Leinen-BReste von 80 Pfg. per Meter an empfiehlt Max Wallach, D 3, Ausſtattungsgeſchäft. 20510 6. Meanngem, 12. Dezember. 8 General⸗Anzeiger. 5. Seite. Anflihe neigen Koukursperfahren. kkanntmachun 9222 Anttn Alzeigen Nr. 60847. Das Konkursver⸗ Eine Neropiſtenſtelle 5 Die Er⸗ fl 85 0 Statt jeder b d 7 8 18 iſtereinträ fahren über das Vermögen des beim ſtädtiſchen Quartieramt und neuerungs⸗ und Erſatz⸗— tat Je er eſonderen Hande 19 5 iereinträge. Kaufmanns Auguſt Guggenheimer, der Friedhofverwaltung iſt als⸗ wahlen zur ev. Kirchen⸗ 1 Mittheilung. 9 Zum Handelsregiſter wurde Nalgenden 7 Manmhei 5 alr 900 24141 gemeindeverſammlung Militärverein Manuheim. 0 Die glückliche Geburt eines wurbe durch Beſchluß Gr. Amts⸗ ehalt 600—800 M. pro Jahr. betreſſend. Die Weihnachtsfeier geſunden 24280 eingetragen: 1) Zu.⸗Z.125 Bd. IV. Firma„Ph. May“ in Mann⸗ heim. Inhaber iſt Philipp May. Uhrmacher in Mannheim. Der am 16. November 1891 zwiſchen Philipp May und Alwine Müller in Obermoſchel(Pfalz) errichtete Chevertrag beſtimmt: Die Braut⸗ leute errichten eine Gütergemein⸗ ſchaft, in welche jeder Theil die Summe von fünfzig Mark ein⸗ wirft, während von der Güter⸗ gemeinſchaft ausgeſchloſſen ſind alle diejenigen beweglichen un unbeweglichen Güter, welche die künftigen egen zur Zeit der Trauung beſitzen oder welche ſie während der Che mittels eines unentgeltlichen Rechtstitels er⸗ werben ſammt allen auf die⸗ ſem Sondervesmögen haftenden Schulden. 5 2) Zu.⸗Z. 128 Firm⸗Reg, Bd. IV. Firma Filipp 15 in Mannheim. Inh her iſt Filipp Kratz, Kaufmann in Mannheim. 3) Zu.⸗Z. 127 Bd. IV. Firma„R. Kaulmann“ in Mannheim. Abgben iſt Roſa Kaulmann geb. Dürrwang, Ehe⸗ frau des Sättlers Wilhelm Kaul⸗ mann in Mannheim, welcher ſeine Ehefrau zum Handelsbetriebe er⸗ mächtigt hat. Die Sattler Wilhelm Kaulmann und Karl Kaulmann dahier find als Prokuriſten beſtellt. Dürch Urtheil Gr. Landgerichts Mannheim vom 5. Mai 1891 wurde die Ehefrau des Wilhelm Kaul⸗ mann hier für berechtigt erklärt, ihr Vermögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. H. Zu 5 418 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma„Engelhorn& Sturm“ in Mannheim Der am 24. No⸗ vember 1891 zwiſchen Georg Engelhorn und Hedwig Scheid dahier abgeſchloſſene Ehevertrag beſtimmt: Die Brautleute wählen als Norm für ihre ehelichen Güterrechtsverhältniſſe die voll⸗ 95 Vermögensabſonderung er L. R. S. 1586 ff. Mannheim, 13. Dezember 1891. 55 Amtsgericht. Stein. 24255⁵ Handelsregiſtereinträge. Nr. 60,305. e wurde eingetragen: 4254 Zu.⸗Z. 419 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Nen„Chemiſche Fabrik vormals ofmann& Schoetenſack“ in gannheim. Direktor Dr. Panajota Milhelm ee in Ludwigs⸗ hafen am Rhein iſt unterm 1. Dezember 1891 aus dem Vorſtande ausgeſchieden und iſt deſſen Ver⸗ kretüngsbefugniß erloſchen. Aaatd wurde der bisherige Prokuri 15 edrich Böckel daſelbſt als Direktor ernannt. Deſſen Procura iſt hierdurch erloſchen. Guſtav Chemiker allda iſt als Procuriſt beſtellt. Der⸗ ſelbe hat die lich mit einem weileren Zeich⸗ nungsberechtigten zu zeichnen. Mannheim, 14. Dezember 1891. Großh. Amtsgericht III. Stein. 24254 Ladungen. No. II. 2472. Mannheim. Der am 27. März 1862 zu Schwetzin⸗ gen geborene Schreiner Max Mühling, 2. der am 29. Juli 1856 zu Adolzfarth 8 Häus⸗ knechl Wilhelm Ernſt Gottlieb Rittmann, 3. der am 7. Navem⸗ ber 1863 zu Thalheim geborene Schäfer Daniel Wilhelm Böhler, 4. der am 2. Mai 1857 zu Wies⸗ loch geborene Hafner Philipp Renner, 5. der am 5. Auguſt 1858 zu Wixhauſen geborene Com⸗ mis Julius Mai 6. der am 2. März 1864 zu Beinberg gebo⸗ rene Gießer Karl Adolf Schnei⸗ der, 7. der am 19. April 1862 zu Tübingen geborene Bäcker Chriſtian Friedrich Höllwarth. Alle zuletzt hier wohnhaft, werden beſchüldigt, und zwar die unter —8 Genannten, daß ſie als Wehr⸗ männer der Landwehr, die unter —7 Genannten, daß ſie als beur⸗ laubte Reſerviſten ohne Erlaub⸗ niß ausgewandert ſind.— Ueber⸗ tretung gegen§ 360 Nr. 3.⸗St.⸗ .⸗B., vergl.§ 11 des Geſetzes vom 11. Februar 1888. Dieſelben werden auf Anord⸗ hierf des Großh. Amtsgerichts hierſelbſt auf Samſtag, 30. Januar 1892, Vormittags 8½ Uhr, vor das Großh. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung gela⸗ den. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieſelben auf Grund der nach§ 42 St.⸗P.⸗O. von dem Königl. Meldeamt hier aus⸗ geſtellten Erklärungen verurtheilt werden. 24102 Mannheim, 11. Dezember 1891. Die Gerichtsſchreiberei Großh! Amtsgerichts. Hoerſt. Konkursverfahren. Nr. 60353. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Bäckers Ludwig Waibel in Mann⸗ heim wurde auf Antrag desſelben unter Zuſtimmung fämmtlicher Gläubiger, welche Forderungen angemeldet haben, durch Beſchluß Gr. Amtsgerichts III. vom Heuti⸗ gen eingeſtellt. 24284 Mannheim, 15. Dezember 1891. Gerichtsſchreibher Gr.Amtsgerichts. Galm. Hebrauchte Bucher, einzeln und ganze Bibliotheken kauf: 10638 FJ.Ne unich Buchhandlung. dGr. gerichts III nach rechtskräftiger Beſtätigung des Zwangsvergleichs aufgehoben. Mannheim 16. Dezember 1891. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Galm. 24283 Konkursverfahren. No. 60,607. Das Konkursver⸗ über das Vermögen des hrmacherg Jean Boschlaß eſchlu mtsgerichts III hierſelbſt vom 15. d. Mis. nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Mannheim, 16. Dezember 1891. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Gälm. 24281 Heffenfliche Juſtellung. Metzger Jakob J. Mam⸗ mele, hier vertreten durch Agent M. Bermann allda klagt gegen den ledigen Kaufmann Ebriſtoph Ebert, zuletzt hier— jetzt in Amerika— 5 aus Darlehen mit dem Antrage auf koſtenfällige und vorläufig vollſtreckbare Ver⸗ urtheilung zur Zahlung von 150 M.— nebſt 5% Zins vom 26. Juli 1887 und ladet den Beklagten 55 mündlichen Verhandlung des echtsſtreites vor das Gr. Amts⸗ 0 V 1 Mannheim zu dem auf onnerſtag, den 18. Febr. 1892, Vormittags ½p9 Uhr beſtimmten Termine. um Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. richtoſchrel 3. Dezember 1891. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Stalf. Mannheim wurde durch 24108 Hekanntmachung. Die Auguſt Fabris'⸗ Stiftung betr. Nr. 19733. Aus der Stiftung des am 3. Februar 1885 05 verſtorbenen Privatmannes Au⸗ guſt Fabris ſollen auf den Todes⸗ tag des Stifters au ae die inſenerträgniſſe zur gleichheit⸗ lichen Vertheilung an 4Jamiſſen gelangen und zwar: zwar: a. zur einen Hülfte an iſrae⸗ itiſche Familien. b. zur anderen Hälfte an Uicht iſraelitiſche Familien. Anſpruch an die Stiftung haben Ferſe Familien, welche ohne ihr Verſchulden in Unglück, Noth und Verarmung gekommen ſind, damit ſie ihren nöthigſten Hausſtand wieder einrichten können. Ueber⸗ dies muß das Familienhaupt hier geboren oder 10 Jahre hier an⸗ ſäſßig ſein. Etwaige Anverwandte des Stif⸗ ters, auch wenn ſie nicht hier heimathsberechtigt ſind, haben bis u einem Viertel der Nip inserträgniſſe Borzugs Anſpruch. Bewerbungen um Stiftungs⸗ 970 unter Anſchluß der Begrün⸗ ungsbelege, ſind ſpäteſtens bis zum 12. Janttar 1892 bei dem unterzeichneten Verwaltungsrathe einzureichen. 24303 annheim, 11. De z. 1891. erwaltungsvath der Auguſt SecN eck. Lerpachlung von Herkaufs⸗ unden. Die 1 0 der ſtädtiſchen Buden auf dem Marktylatze 1 zum Verkaufe von Bäckerei⸗ wagren ſoll für die Zeit vom 1. Januax 1892 bis 1. Juli 1892 an den Meiſtbietenden im Sub⸗ e vergeben werden. ezügliche Angebote wollen ver⸗ ſchloſſen und mit der Aufſchrift: „Bäckerbuden“ verſehen, längſtens bis Montag, 21. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, anher eingereicht werden. ie Pachtbedingungen können auf der Stadtrathskanzlei— II. Stock, Zimmer Nr. 4— einge⸗ ſehen werden. 24270 Mannheim, 11. Dezember 1891. Bürgermeiſteramt. räunig. Winterer. Hause ntwäſſerung. Nr. 18751. Für die bei den ausentwäfſſerungs⸗Anlagen zur erwendung kommenden„Guß⸗ eiſernen Aufſätze für Hofeinkäufe“ iſt ein Normal aufgeſtellt und vom Stadtrath genehmigt worden. Vervielfältigung der Normal⸗ Zeichnung kann gegen Bezahlung von„einer Mark'“ für das Stück auf dem ſtädtiſchen Sielbau⸗Bu⸗ reau, O 7, 10d, Zimmer Nr. 2, bezogen werden. 23444 kannheim, 28. November 1891. Stadtrath: Bräunig. Kieſer. Hekaunimachung. Das Ergebniß an Spülich und Speiſeabgängen und ferner das Ergebniß an Knochen, Lumpen, Hadern ꝛc. im allgemeinen Kran⸗ kenhause dahier pro 1892, ſowie eine Parthte altes Blei und Gaslampen ꝛc. wir Montag, den 21. Dezbr. 1891, Vormitttags 11 Uhr in der Anſtalt ſelbſt öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert, wozu Steigerungsliebhaber hier⸗ mit eingeladen werden. 23995 Mannheim, 7. Dezember 1891. Verwaltung des allgem. Krankenhauſes. Sonner. Bewerbungen wollen binnen 3 Tagen anher ſeingereicht werden. Mannheim. 12. Dezember 1891. Das Bürgermeiſteramt. Bräunig. Becker. Bekanntmachung. Die neueſten Zählungsliſten über den Rindvieh⸗ und Pferde⸗ beſtand, welche nach der Verord⸗ nung Gr. Miniſteriums des In⸗ nern vom 16. Auguſt 1879— Geſ. u. Berordgs. Blatt Nr. XXXIX — für die Berechnung der Bei⸗ träge maßgebend ſind, welche von den Rindvieh⸗ und Pferdebeſitzern ur Deckung der Vergütungen für ie auf polizeiliche Anordnung etödteten Thiere entrichtet wer⸗ en wübten liegen vom 18 d. Mts. an während 8 Tagen auf dem Rathhaus zu Jedermanns Ein⸗ ſicht auf. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit dem Anfügen, daß etwaige Anträge auf Berich⸗ tigung der Liſten innerhalb der gleichen Friſt ſchriftlich oder mündlich dahier vorzubringen find. Mannheim, 10. Dezember 1891. Der Stadtrath: Klotz. 24302 Lagtrplatzverpachtung. Nr. 2933. Für die Verpachung des Ackers Nr. 1 in der kurzen Quergewann jenſeits des Neckgrs, als Lagerplatz iſt Termin auf; Langag den 19. 715 d.., ormittags 11 Uhr auf unſerem Büfreau O anberaumt. Mannheim, den 12. Dez. 1891. Tiefbguamt: Kaſten. Jngenieur geſucht. In den ſtädt. Gas⸗ und Waſſer⸗ werken iſt die Stelle eines theo⸗ retiſch gebildeten und praktiſch erfahrenen 2. Jalk von N mit einem Anfangsgehalt von M. 2200 baldmöglichſt zu beſetzen. 24139 Bewerber werden erſucht, ihre Meldungen ſammt Zeugniſſe üher ihre Befähigung, ſeitherige Be⸗ ſchäftigung und Führung bis ſpäteſtens 1. Januar bei unter⸗ zeichneter Stelle einzureichen. Mannheim, 13. Dezember 1891. Direction der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke Mannheim. Chr. Beyer. Schuppe. Sekauntmachung. Die Ernennung von Vertrauensmännern für die Invaliditäts⸗ und Alkersverſicher⸗ 3 ung betr. Im Auftrag Gr. Beziekdamts hier und gemäߧ 16 des Statuts der Verſicherungs⸗Anſtalt naden bringen wir kar en Kennt⸗ niß, daß für den Bezirk der Stadtgemeinde Mannheim fol⸗ gende Perſonen dur den Vorſtand der Verſicherungs⸗Anſtalt Baden u Vertrauensmännern für die nvaliditäts⸗ u. Altersverſicher⸗ Ung beſtellt wordeu ſind: a. Fabrikant E. Brink, in irma Brink u. Hübner, als ertreter der Arbeitgeber, und Hermann Fröbel bei der 85 Hugo Hauſer Wwe. als extreter der Arheitnehmer. Dienſtbezirk: Quadrate A, ee„N, O, Schwe 2 und Lindenhof. Baumeiſter C. Bender als Vertreter der Arbeitgeber und Joſer Harpp bei ere oſef Pallenberg als Vertreter der Arbeitnehmer. Dienſtbezirk: Quadrate P, Q, R, 8, 7, U und das Stadtgebiet jenſ. des Neckars. o. Güterbeſtätter Jakob Ret⸗ chert als Vertreter der Arbeit⸗ eber und Georg Fiſcher, erkführer in der Cigarren⸗ fabrik von Brunner und Schweitzer als Vertreter der ien Dienſtbezirk: Quadrate E, F, G, H, J, K, Inngbuſch und Hafengebiet. 24014 Die Thätigkeit der Vertrauens⸗ männer beſteht u. a. darin, die Arbeitgeber und die Verſicherten bei Erfüllung der ihnen obliegen⸗ den auf Erfordern u unterſtützen, ſowie dem Ver⸗ ſicherten und 11555 Hinterbliebenen über ihr Verhalten bei Geltend⸗ machung der aus dem 1 5 115 geleiteten Anſprüche, insbeſon⸗ dere jener auf Invalidenrente mit Auskunft und Rath beizuſtehen. Mannheim, 9. Dezember 1891. 10 1 0 ür Krankenverſicherung. Klotz. Seeger. Heffentliche Nerſteigerung. Der Erbtheilung wegen werde ich aus dem Nachlaſſe der ver⸗ lebten Sybilla Krapf Ww. im Hauſe K 3, 16, parterre am Freitag, 18. Dezember 1891, 2 Uhr und Nachmittags Montag, 21. 7 1891, Nachmittags 2 Uhr öffentlich gegen Baarzahlung verſteigern: 24214 Bettung, Möbel, Weißzeug, 1 goldene Damenuhr mit Kette, goldene Ringe, Hausrath, Frauen⸗ leider und Mäntel zc. 24214 Mannheim, 15. Dezbr. 1891. Gg. Voiſin, Waiſenrichter. Darlehen in 2 Tagen Geld⸗ ſofortige Erledigung. Offerten an Beron, 14. AVenue de St. Quen Paris. 23646 Bei der unter Heutigem vor⸗ N Wahl des III. Wahl⸗ ezirks ſind folgende Herren aus der Urne als gewählt hervorge⸗ 24304 gangen: a. Auf 6jährige Amtsdauer: 1. Herr Bracher, Georg, Rentner. 2. det Löwenhaupt,., Kaufm. 3. Herr Haug,., Gymnaſiums⸗ director. 4. Herr Bauß, Karl, Kaufmann. 5. Herr Kempf, Theodor, Kauf⸗ mann. 6 7 8 5 825 Seipio, Ferdinand, utsbeſitzer. „Herr Dörr, Ludwig, Buch⸗ binder. Herr Bauer, Karl, Poſa⸗ mentier. b. Auf 3jährige Amtsdauer; 1. Herr Schleich, Theodor, hemiker. 2. Schick, Emil, Rector: Vorſtehendes Wahlergebniß bringen wir den Confeſſtonsan⸗ gehörigen mit dem Bemerken zur Kenntniß, daß Einſprachen hier⸗ gegen innerhalb 8 Tagen anher vorgebracht werden müßten. Mannheim, 16. Dezember 1891. Ev. Kirchengemeinderath. reiner. Glock. Heffentliche Herſteigerung. Am Freitag, den 18. d.., achmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal 4, 5 dahier: 24296 5 Chiffonier, 3 Betten, 4 Spiegel, 2 Waſchtiſche, 4 Kommode, 4 Kleiderſchränke, 2 ovale Tiſche, 8 Kanapee, 1 Standuhr, 2 Regu⸗ lator, 2 Weiß eugſchränke, 1 Blumentiſch, 4 Waſchkommode, 1 Sekretär, 2 Nachttiſche, 2 Näh⸗ maſchinen, 1 Pianino, Eisſchrank, 1 Conſoltiſch, 1 ſilberne Taſchen⸗ uhr, 1 goldener Ring, 1 Medaillon, 1 Kiſte Olivenöl, 1 Ladentheke, 30 Biergläſer, 100 Bierunterſätze, 96 Deſſertmeſſer, 96 Chriſtoffel⸗ löffel, Weißzeug, Silber⸗, Glas⸗, Porzellan⸗, Blech⸗ u. Eiſenwaaren und ſonſt noch Verſchiedenes im Vollſtreckungswege und ferner im Auftrage 1 Bäckerkarren gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim,— 9 5 1891. Genichsvolkieber⸗ Verſteigerung. 2415 Am Donnerſtag, den 17. und Freitag, den 18. ds. Mts., jeweils 2 Uhr Nachm. verſteigere ich im Auftrage gegen Baarzahlung in meinem Bureau 7* eine große Parthie feine Ausſtattung, was ſich be⸗ ſonders als ee eignet, ſowie Damen⸗, Winter⸗ und Kinderſchuhe, Zugſtiefel, Spezereien, 1 Salatölbehälter u. Mehreres. Mayerhuber, Auctionator, Q 3, 2. Vorverkauf zum Taxwerth ftudet ſtatt. Holzverſteigerung. Freitag, 18. Dezember l.., Vormittags 9 Uhr beginnend, werden auf hieſigem Nathhauſe aus dem Diſtrict Freie Heide verſteigert: 2 Rmtr. Kiefer⸗Scheiter, 14790 Kiefer⸗ Wellen und 563Schichten Kiefer⸗Reiſig. Das Schichten⸗ Bahn enthält große Mengen zu Bohnenſtangen ſowie zum Ein⸗ zäumen der Gärten verwendbarer Kiefer⸗Reisſtangen. Die Scheiter und Wellen ſind meiſtens Dürrholz. 2423 Viernheim, 11. Dezember 1891. Großh. Oberförſterei Viernheim: Rautenbuſch. Heiralhs⸗Geſuch. Bankbeamter, 34 Jahre alt, angenehme Erſcheinung, wünſcht mtt einem gleichalterigen evtl. etwas jüngeren Fräulein mit einigem Vermögen, behufs Ver⸗ ehelichung in Correſpondenz zu treten. 24251 Strengſte Diskretion zugeſtchert. Ernſtgemeinte Offerten unter dition dieſes Blattes erbeten. FFFFFCTCTCTT Friſche 24506 Holl. Schellfiſche heute eintreffend. J. H. Kern, C 2. ll. Kieler Sprotten Kieler Bücklinge. Frankfurter Bratwurſt Delicateß⸗Sauerkraut heute eingetroffen. 24307 Ernst Dangmann, N 3, 12. Friſche Schellſiſche eingetroffen. 24305 Jos. Pfeiffer, E 5, 1, am Fruchtmarkt. BCCCͤ ĩͤb 7für Kinder, wozu wir unſere ver⸗ E. H. O. 24251 an die Expe⸗ unſeres Vereins, zu welchem auch die erwachſenen Familienange⸗ härigen unſerer Herren Kame⸗ 5 e 0 91985 hiermit hocherfreut an. Samftag, den 26. d. Mits., O Mannheim, 16. Dez. 1891. Abends 7 Uhr G Sally Strauß& Frau,0 des Stadtparkes Soſte, geb. Meyer. SSSge 2 2222 Wer zur Verlooſung noch Gegen⸗ 8 8 Silber. ſtände oder Geldbeiträge ſchenken Habe ein Pöſtchen elegante mit feinen, ſchweren, ächten will, iſt gebeten, dieſelben bis Spazierſtöcke Silbergriffen, geſetzlich Sonntag, den 20. ds. in der Wohnung des 2. Herrn Kameraden Kuhn, B 1, 1 gütigſt geſtempelt, die ich unter Preis verkaufe. 24003 8 Knaben Fbien Freunden u. adened obzuliefern. Die Weihnachtscommiſſion. Krieger-Verein. Sonntag, den 20. ds. Mts., Nachmiktags 3 Uhr findet zur Feier des blutigen aber ſiegreichen Gefechts bei Nuits und zu Ehren der im Jahre 1870, für das Vater⸗ E. Imbach, land Gefallenen behufs Schmück⸗ Schirmfabrik ung der Gräber ein gemeinſamer Gang auf den Friedhof ſtatt. Sammlung um 2 hr im Vereinslokal& 3, 14(Dahringer). E 1, 15, Planken. Abmarſch präcis ½3 Uhr. eie zahlreiche eeee Der Vorſtand. Hochelegante Geſangperein Frohſinn.] Neuheitem in 24004 Donnerſtag, 25. Dezemb. 1891, 901 Weihnachtsfeiertag) bends präcis 6 Uhr in den Sälen des Badner Hofes Muſikal.⸗theatral. Abendunterhaltung, wozu wir unſere perehrl. aktiven und paſſiven Mitglieder nebſt Familie, ſowie ſachſt en u. Gönner des Vereins höflichſt einladen und Herren- und Damen- BRBegen- Schirmen deutschen, engl. und französ. Genre. bitten um zahlreiches Erſcheinen. Preise äuss. billig. Ng. Bier wird on dieſen Aperd 5 f NB. Bier wird an dieſem Aben im Saal verabreicht. 24289 E. In a0 9 Schirmfabrikant. Geſangve rein Frohfiun. Donnerſtag, 25. Dezemb. 1891 (1. Weihnachtsfeiertag) Nachmittags 2 Uhr im Lokal zum Mannheimer Brau⸗ haus g 1, 9 Thriſtbeſtzeerung E 1, 15, Planken. Verpackung wich awwütts gratis, Alte Bücher indaunen kauft zu 75 i i ft ili re. boſticſt ennladen. t 8 88 K. Bender's Antigu.& Buchh. Der Vorſtand. N 4, 12. Waaren-Verſteigerung paſſend für Weihnachtsgeſchenle. Da ich wegen den hohen Preiſen für Meßbuden S u die diesjährige Weihnachtsmeſſe nicht beſuche, ſo 8 verkaufe und verſteigere meinen großen Waaren⸗ 2 vorrath, beſtehend in: Spazierstöcke, Tabakspfeifen, Militär. 250 85 Cigarrenspitzen, Wiener Meerschaum-Waaren 5 ſopit Runch ⸗Reguiſtten aller Art um jeden nur annehmbaren Preis. 8 Der Verkauf beginnt vom 15. d. M. ab 2 täglich: von Vormittags 9 bis 2 Uhr Nachmittags, Svon da ab Verſteigerung. 24084 anpiasaasgigd an nsgusbsj⸗ G. Michel, N 3, 7 u. 8 — im Hauſe des Herrn Buchhändlers Nemnich. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten hiermit die ſchmerz⸗ liche Mittheilung, von dem heute Nachmittag 12 Uhr erfolgten Hinſcheiden meiner Frau 100 Lauràa geb. Bittmann. Mannheim, 16. Dezember 1891. Im Namen der Hinterbliebenen A. Richter, Profeſſor. (Dies ſtatt jeder beſonderen Benachrichtigung. 24279 Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem ſchweren Verluſte unſerer lieben Mutter und für die vielen Bemühungen des Herrn Kaplan Bauer und der Niederbronner Schweſtern wahrend dem langen Krankenlager, ſowie für die zahl⸗ reichen Blumenſpenden ſagen wir hiermit unſern herzlichſten Dank. 24295 Mannheim, den 17. Dezember 1891. Die trauernden Hinterbliebenen: J.& K. Wörner. prolefl. emeinnt. Donnerſtag, 17, Dezhr⸗ Euangel. Concordienkirche. Abends 6 Uhr Abendgottesdienſt. Predigt. Herr Stadtvikar Mühlhäuter⸗ Geueral⸗Anzeiger. 6. Seite. Mannbeim, 17. Dezember. Grundkapital: der Prämie beim eeeeee Feldſtecher, Keiſeperſpectibe, Hauptniederlage der Induſtriean Holoſterie⸗Barometer mit nur Metallrahmen. Baro Lehrreiche Unterhaltungsſpiele fü lectriſtrmaſchinen. Da Ano-Hatho, Schnellſeher nach A in La Beillen u. merik. Patent⸗Gumm Einem vielſeitigen Wunſche Fhotograph 3,000,000 M. 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