W In der Poſtliſte eingetragen unker Gadiſche Vollszeitung.) Nr. 2495. Abonnement: 50 Pfſg. monatlich. Brintgerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel,Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. taunheimer der Stabt Maunheim und Umgebung. (102. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. burnal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Jourtal Naunheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil beelen 10 Hamel, en lokalen und prov. Thei 5 den Inſeraten 3 Karl Apfel. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ drucker ei, Vas„Nannheimer Journal“ Sigenthum des 12 Bürgerheſpitals.) fämmtlich in Nannheim. Nr. 80.(Celephon⸗Ar. 218.) tt General⸗Anzeiger der Stadt Maunhein (MNannheimer Journal) iſt die verbreitetſte Zeitung ſowohl in der Stadt Mannheim und deren Umgebung, als auch im Groß⸗ herzogthum Baden überhaupt. Der„Geueral⸗ Anzeiger“ iſt dabei das reichhaltigſte, unterhaltendſte und verhaͤltnißmäßig billigſte Blatt im Groß⸗ herzogthum Baden. Der„General⸗Anzeiger“ koſtet bei unſerer Expedition, unſeren Trägerinnen und Agenturen abonnirt nur 50 Pfennig im Monat (ausſchließlich Traggebühr). Der General⸗Anzeiger der Stadt Mannheim (Maunheimer Journal) koſtet, bei der deutſchen Reichspoſt abonnirt, M..90 im Blerteljahr, frel ins Haus gebracht. Wir bitten unſere Poſt⸗ Abonnenten, die Be⸗ ſtellung auf dieſe Zeitung für das neue Quartal un⸗ verzuͤglich erneuern zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Zuſtellung entſteht. Dieſe Zeitung iſt unter Nro. 2429 in der Poſtzeitungsliſte eingetragen. Nen eintretende Abonnenten auf den „General⸗Anzeiger“ erhalten unſer Blatt bis zum Beginn des neuen Quartals gratis und franco zugeſandt. Die Noman⸗Bibliothek des General⸗Anzeigers, welche ſeit Anfang Januar 1890 in unſerem Verlage erſcheint, erfreut ſich eines ganz außergewöhnlichen Erfolges. Dieſelbe erſcheint täglich in ſchöner Ausſtattung im Um⸗ fange von 8 Seiten Octav und koſtet monatlich nur 25 Pfennig, durch unſere Mannheimer Expedition bezogen. Auswärtige Abonnenten können dieſelbe zu⸗ gleich mit dem„General⸗Anzeiger“ durch die Poſt⸗ ämter beziehen und es koſtet in dieſem Falle der General⸗Anzeiger“ mit wöchentlich 6 Mal er⸗ ſcheinender Roman⸗Bibliothek vierteljährlich M..45 am Poſtſchalter abgeholt, M..85 frei ins Haus gebracht. Der„General⸗Anzeiger“ mit Roman⸗Bibliothek iſt eingetragen in der Poſtzeitungsliſte unter Nro. 2430. Was mag den Kaiſer beſtimmt haben? Wenn man die ganze Entwicklung des Streites, der ſeit der Vorlage des Schulgeſetz⸗Entwurfes des Grafen Zedlitz tobt, üͤberblickt, ſo muß man geſtehen, daß der Kaiſer ſich in keiner Weiſe auf das Geſetz verpflichtet hat. Die Worte ſeiner letzten Rede auf das Schulgeſetz zu beziehen, iſt Willkür. Es wurde das ja auch ſofort von liberalen Zeitungen betont. Sonſt aber drangen von Zeit zu Zeit Aeußerungen in die Oeffentlichkeit, die ent⸗ weder eine gewiſſe Gegnerſchaft des Katſers verriethen, — wie ſein Hinweis, nur mit den Mittelparteien ſolle das Geſetz zuſtande kommen,— oder die darauf ſchließen laſſen, daß der Kaiſer abwarten wolle, wie ſich die Sache entwickeln würde. Perſönlich hatte ſich der Kaiſer, wie geſagt, in keiner Weiſe klar und deutlich für das Geſetz entſchieden. Unter den Gründen, die ihn bewogen haben ſollen, jetzt dem gewagten Spiele ſeines Miniſters ein Ende zu ſetzen, heben wir nach ſorgfältiger Leſung der maßgebenden Blätter folgende hervor. Er ſoll im Kronrath geſagt haben, daß er die Aeußernngen der Preſſe und die Stimmen der Gegner genau verfolgt habe und zu der Ueberzeugung gekommen ſei, die Mehrheit des Volkes werde durch das Geſetz aufs Tiefſte erregt. Auch ſei er beſonders gegen den die Bildungfreier Privat⸗ ſchulen betreffenden Punkt eingenommen. Offiziöds deutet man an, die Stimmung in Süddeutſch⸗ land ſei ihm bedenklich geworden. Man habe befuͤrchtet, daß nach der Annahme des Geſetzes im Süden eine Wendung dahin eintreten werde, daß in Bayern und vielleicht auch in anderen Bundesſtaaten ultramontane Miniſterien ans Ruder gelangen und dadurch auch für die Einheitlichkeit der inneren Reichspolitik erhebliche Schwierigkeiten erwachſen würden. Andere Blätter ſagen ganz offen heraus, daß die Vorſtellungen eines uns ſehr theueren Fürſten in Berlin großen Ein⸗ druck hervorgebracht und von Anfang an Grund zur Be⸗ ſonnenheit gegeben haben. Wäre Herr von Treitſchkes Abhandlung über den Entwurf einen Tag früher er⸗ ſchienen, oder dürfte man annehmen, daß dieſer wirklich vorzüglich ſtaatsmänniſche Aufſatz dem Kaiſer noch vor dem letzten Kronrath vor Augen gekommen wäͤre, ſo möchten wir, bei der Achtung, die, ſoviel wir wiſſen, der Kaiſer dem greiſen konſervativen Geſchichtsſchreiber ſeines Hauſes zollt, die Vermuthung wagen, daß dieſe einleuchtenden Betrachtungen Treitſchkes das Urtheil des Kaiſers, zwar nicht veranlaßt, aber mitbeſtimmt haben. Treitſchke deckt nämlich in überzeugender Weiſe die Ver⸗ derblichkeit der unbedingten Freigebung des Privatunter⸗ richts auf, und dieſer Punkt grade ſoll beim Kaiſer be⸗ ſtimmend mitgewirkt haben. Treitſchke ſagt u..: „Der Artikel 22 iſt einer der unglücklichſten des preußi⸗ ſchen Staatsgrundgeſetzes; er beweiſt ſchlagend, wie ſehr jene rheiniſch⸗weſtfäliſchen Juriſten, die bei der Entſtehung der Verfaſſung mitwirkten, durch das Beiſpiel Belgiens irre gefünrt wurden. Wer kann im Ernſt wünſchen, daß es wirklich jedem Preußen, der ſeine„Befäbigung“ nachgewieſen hat, frei ſtehen ſollte, Unterrichtsanſtalten jeder Art zu er⸗ richten? Daß mithin auch etwa jedem beliebigen Verein von habilitirten Privatdozenten befugt ſein ſollte, eine Univerſität zu gründen?“ Treitſchke wünſcht dann, Münſter ſolle voll⸗ nändig Univerfität werden, eine„katholiſche Univerſität“, aber Staats univerſität.„Hingegen eine ſog. freie katholiſche Univerſität, wie ſie von ultramontanen Heißſpornen verlangt wird, das will ſagen: eine ganz von den kirchlichen Oberen abhängige Hochſchule, könnte agr nicht anders als in ewigem Kriege mit den Staatsuniverſitäten leben. Ebenſo unfrieblich kann auch die freie Volksſchule wirken. So lange die alte Kirche das Schulweſen beberrſchte, that ſie für den höheren Unterricht etwas, für den niederen gax nichts. Erſt der moderne Staat hat die VBolksſchule geſchaffen und durch die That gezeigt, daß er jene Pflichten beſſer zu erfüllen verſtehe als die Kirche... Soll das nun der Dank ſein für ſeine treue Sorgfalt, daß die römiſche Kirche mit Hülfe der Lehrkräfte, die ihr der Staat herangebildet bat, das Rad der Zeit zurückſchraubt, daß fortan nach belgiſchem Vorbilde geiſtliche Winkelſchulen entſtehen, die erſt die Mütter, dann die Bäter der Schulkinder zu gewinnen und ſchließlich die öffentlichen Schulen guszubeinen ſuchen? Das find keine leeren Schreckgebilde. Polniſche Blätter ent⸗ wickeln ſchon dreiſt den Plan, die preußiſche Schule durch die polniſche Privatſchule matt zu ſetzen Kindliche Gemüther tröſten ſich zwar mit der 5 Ge daß die Privat⸗Volksſchulen 0 der Abſchaffung des Schulgeldes ſehr koſtſpielig geworden ſind. Indeß hat es der römiſchen Kirche bisher noch nie an Geldmitteln gefehlt, ſobald ſie ihrer für wichtige Machtzwecke zu bedürfen slaubte.... Das Racht der Eltern, ihre Kinder nach Belieben unterrichten zu laſſen, iſt ebenſo wenig ein abſolutes Recht, wie die anderen Grundrechte des Jahres 1848; ſonſt ließe ſich nicht einmal die allgemeine Schulpflicht aufrechterhalten. Der abſtrakte Grundſatz des freien Privatunterrichts läßt ſich neben einem durchdachten und zuſammenbängenden Syſtem öffentlicher Unterrichtsan⸗ ſtalten ſchlechterdings nicht vollſtändig durchführen; dies über⸗ ſehen Rönne, Schulze und andere Staatsrechtslezrer im Efer ibres Doktrinarismus. Vielmehr bedarf er der rechtlichen Begrenzung; und dieſe nothwendige Beſchränkung wird beute dadurch geſichert, daß die Staatsbehörden in jedem einzelnen Falle zu prüfen haben, ob ein en für die Errichtung neuer Privatſchulen beſtehe.. Pripatſchulen ſind zuweilen der letzte Schutz für bedrängte Gewiſſen. Doch nimmermehr kann der Staat geradezu verzichten auf das Recht, die Be⸗ dürfnißfrage zu prüfen; er darf nicht mit gebundenen Händen zuſchauen, wenn etwa verſucht würde, durch polniſche Privat⸗ ſchulen das natürliche Fortſchreiten deutſcher Geſittung im Oſten zu hemmen.“ Wir kommen auf Treitſchkes lichtvollen Aufſatz noch einmal zurück. Heute heben wir nur noch die zum Theil bitter wahren Andeutungen hervor, die der be⸗ rühmte Hiſtoriker über die Politik des Miniſteriums Caprivi im Hinblick auf die des Fürſten Bismarck macht. Er ſagt: Unſer Parteiweſen iſt ſo verworren und buntſcheckig, daß faſt jedes Miniſterium ſich zuweilen genöthigt ſehen wird, zwei Sebnen am Bogen zu führen, die eine Partei gegen die andere auszuſpielen und alſo durch Theilung zu herrſchen. Nur muß die Regierung auch wirklich über den Parteien ſtehen. Das vermochte ſie unter dem Fürſten Bis⸗ marck, unter ſeinem Nachfolger vermag ſie es nicht mehr. In allen Wechſelfällen iſt nur eine Partet immer obenauf, immer in der Mehrheit geblieben: das iſt das Tentrum Dieſe Herrſcherſtellung hat es erlangt nicht durch eine klerikale Regierung— wäre dies der Fall, ſo würde die Nation wiſſen, woran ſie iſt— ſondern weil das Miniſterium Caprivi einem Opportunismus huldigt, der ſich immer zuerſt die Frage vorlegt, was augenblicklich in den Parlamenten am leichteſten durchzubringen ſei, und im übrigen nur den einen poli⸗ tiſchen Grundſatz ſtreng feſthält: womöglich das Gegentheil deſſen zu kthun, was Fürſt Bis⸗ marckthun würde.„Geht das Schulgeſetz durch, ſo wird die nationalliberale Partei geswungen, nach links zu gehen. ſonſt verliert ſie bei den Wahlen die Gtleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. Montag, 21. März 1892. großen Städte an den Freifinn. Dann fielen wir alſo zurück in das unfruchtbare Parteigezänk der Konfliktszeit und zer⸗ ſtörten wieder einmaleingutes Werkunſeres großen erſten Kanzlers.“ Treitſchke ſagt zum Schluß, die Gefahr liege nahe, daß Preußen ähnlich wie unter Friedrich Wilhelm IV. ſeine Freunde abſtoße, auch den Süden, indem es ſich auf ſeine Feinde ſtützen wolle.— In der That, iſt dieſer außerordentlich einſichtsvolle Aufſatz dem kaiſerlichen Herrn zu Geſicht gekommen, ſo muß er großen Eindruck auf ihn gemacht haben. Denn hier ſpricht ein hochkonſerva⸗ tiver Mann von lauteſter Loyalität und eindringendſtem hiſtoriſchen Wiſſen. Aber was auch ſchließlich den aus⸗ ſchlaggebendenAnlaß zur Willensthat des Kaiſers gegeben haben mag, ſie iſt freudig zu begrüßen als eine Entſchei⸗ dung, zeugend von großer politiſcher Einſicht und als ein im kiefſten Grunde konſtitutioneller Akt von hoher prinzipieller Bedeutung. Der mittelbadiſche Hauktupereil. Bei der Berathung des Landwirthſchafts⸗Budgets brachte der Herr Abg. Gerber wieder die alten Klagen über die angebliche Zurückſetzung des„Mittelbadiſchen Bauernvereins“ vor. Von Seiten des Herrn Regier⸗ ungsvertreters wurde mit Recht darauf hingewieſen, daß die ſeither von dem Mittelbadiſchen Bauernverein der Regierung gegenüber beobachtete Haltung es dieſer ſchwer mache, dem Verein eine Vertretung im neuzubildenden Landwirthſchaftsrathe einzuräumen. So natürlich und begreiflich es iſt, wenn ein Fachverein auch im Gegenſatz zu den Anſchauungen der Regierung die Förderung ſeiner Zwecke auf eigenem Wege verfolgt, und obgleich man es als ſelbſtverſtaͤndlich erachten muß, daß eine ſolche Dif⸗ ferenz der Anſchauungen der Regierung keinen Anlaß bieten darf, die Meinungen einer ſolchen Korporation nicht zu beachten, ſo wird man doch anderſeits es nur billigen können, wenn die Regierung nur auf ſolche Aeußerungen Werth legt, die einer auf ſachlichen Gründen beruhenden Ueberzeugung entſpringen und nicht nur als Ergebniß einer grundſätzlich verneinenden und von perſönlichen Ein⸗ flüſſen beſtimmten, gehäſſigen Stellungnahme ſich dar⸗ ſtellen. Der Abg. Gerber vermochte eine ſolche Gehäf⸗ ſigkeit im Auftreten des Mittelbadiſchen Bauernvereins nicht zu erblicken und verlangte einen Nachweis für die Behauptung, daß der Verein den Maßnahmen der Regter⸗ ung entgegenarbeite. Dieſer Nachweis war unſchwer zu erbringen und man braucht nur das„Vereinsblatt des Mittelbadiſchen Bauernvereins“ aufzu⸗ ſchlagen, um zu erkennen, daß in dieſer angeblich nur landwirthſchaftlichen Zwecken, thatſächlich aber vor⸗ zugsweiſe politiſchen Beſtrebungen dienenden Korporation, der Kampf gegen jede Regierungsmaßregel als oberſter Vereinsgrundſatz gilt. Da heißt es z. B. in einem Artikel des Vereinsblattes über die Viehzuchtgenoſſen⸗ ſchaften: „Doch, mag der Beitrag auch ſtets ſo billig bleiben, ſo koſtet der Beitritt zu der Zuchtgenoſſenſchaft auch etwas anderes, was weit koſtbarer iſt, als Geld, was aber meiſt auch auf den Geldbeutel eine ſchlimme Wirkung ausübt; er koſtet den letzten Reſt von Freiheit, den der Bauer noch gehabt hat. Bisher hatte der Landmann zwar in vielen Angelegenheiten Zwang zu leiden.. überall, in Feld und Wald, auf Straßen und Brücken, in der Sorge für Schule und Arme, im Handel und Wandel wird er regiert und kommandirt von verſchiedenen Herren und Behörden. Aber in ſeinem Stall wenigſtens war er bisher noch frei und war weniaſtens Herr über ſein Vieh. Wenn er aber in dieſe Viehzuchtgenoſſenſchaft eintritt, ſo hat es damit ein Ende und er iſt nicht mehr Herr über ſein Vieh, ſondern er iſt in ſeinem eigenen Stall nicht mehr als derjenige, der das Vieh eines andern als Knecht zu füttern und aus⸗ zumiſten hat.“ Weiter heißt es in dem die Abſichten der Regierung ſo ſonderbar„unterſtützenden“ Artikel: Der Rechner, der ihre(der Bauern) Beiträge einzieht und davon die Diäten für die Herren bezahlt, iſt auch ſchon vorhanden“. Weiter wird in dem Vereinsblatt des Mittelbadiſchen Bauernvereins behauptet: „Wie ſehr die Bauern in dieſer Genoſſenſchaft mun d⸗ todt ſind, das geht aus dem 8 13 der Satzungen bervor, welcher ſagt: An der Generalverſammlung können ſämmt⸗ liche Mitglieder des Verbandes theilnehmen(haben aber ſämmtlich das Maul zu halten, denn) ſtimmberechtigt ſind nur die Obmänner der Ortsvereine“. Daß das„Vereinsblatt“ die der Zuchtgenoſſenſchaft beitretenden Bauern als„hereingefallene“ Land⸗ wirthe bezeichnet, iſt jedenfalls auch nur als eine„Unter⸗ ſtützung“ der Regierung zu bezeichnen! „Nicht minder lehrreich iſt ein mit G.(Gerber 7) gezeichneter Artikel, in welchem den Bauern vorageredet — 2. Seſte. Genueral⸗Anzeiger. Mannheim, 21. März. wirb, daß„wie durch das Geſetz über dſe Farrenhaltung ſegliche Freiheit in der Farrenhaltung für die Land⸗ wirthe verloren geht, ſo auch in dem Rindviehver⸗ ſicherungsgeſetz jegliche Freiheit zur freiwilligen Verſiche⸗ rung gegen Unfaͤlle in der Viehzucht vernichtet wird“. Auf dieſe Weiſe„belehrt“ Herr Gerber und ſein Anhang im Mittelbadiſchen Bauernverein die Landwirthe! In einem weiteren Artikel des„Vereinsblattes“ wird den Bauern vorge—ſchwätzt, daß„vielfach die Meinung beſteht, es könnten Mitglieder des Bauern⸗ vereins keine Preiſe erhalten, auch wenn ſie das ſchönſte Vieh zur Ausſtellung brächten“. Herr Gerber will wohl durch ſolche Behauptungen das Vertrauen zur Unpartei⸗ lichkeit der Regierung„ſtärken“; zum mindeſten iſt eine ſolche Methode ſonderbar! Die private Pferdeverſicherungsanſtalt iſt den Pro⸗ tektoren des Mittelbadiſchen Bauernvereins auch ein Greuel, nur wenden ſie ſich nicht direkt gegen dieſe, ſon⸗ dern ſuchen auf Schleichwegen Mißtrauen hervorzurufen. So wird in dem Vereinsblatt behauptet, daß die von der Staatskaſſe zur Landes⸗Rindviehverſicherungs⸗Anſtalt zugeſchoſſenen 50000 M. nicht für die Zwecke derſelben, ſondern als Koſtenerſatz an die Pferdeverſicherungsgeſell⸗ ſchaft verwendet würden. Das iſt einfach unwahr, denn die letztere iſt ein privates Unternehmen, was übrigens Herrn Gerber bekannt ſein müßte. Daß den Bauern gerathen wird,„ihren Kopf nicht unter das Doppeljoch der Landes⸗Rindviehverſicherungsanſtalt zu ſtecken“, iſt gewiß auch als eine Gerber'ſche Unterſtützung kaatlicher Maßnahmen zu betrachten. Wie im Mittelbadiſchen Bauernverein die Achtung vor der Behörde und ihren Organen ſyſtematiſch unter⸗ graben wird, dies erhellt aus der Nr. 7 des„Vereins⸗ blattes“ vom 1. Juli 1891, in welcher Herr Geh. Hof⸗ tath Neßler als„der Schutzpatron aller Wein⸗ ſchmiererei“ bezeichnet wird. Wer übrigens vor wenigen Monaten der Offenburger ultramontanen Ver⸗ ſammlung beigewohnt hat, weiß zur Genüge, mit welchen Mitteln die Bauern gegen die Regierung aufgewiegelt werden; was dort vorgebracht wurde, war der Widerhall zer in den Mittelbadiſchen Bauernverein getragenen Stimmung. Man darf wohl angeſichts ſolcher Beweiſe mit berechtigtem Erſtaunen fragen, wie Herr Gerber zazu kommt, von der Regierung die wohlwollende Berück⸗ ſichtigung eines Vereins zu verlangen, deſſen ganzer Da⸗ ſeinzweck nur darauf gerichtet iſt, derſelben Regierung auf allen Wegen und bei allen Maßnahmen Schwierigkeiten zu bereiten und deſſen Protektoren darauf ausgehen, mit Jollſter Abſicht Mißtrauen in die Maßnahmen der Re⸗ ſierung zu erwecken Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 21. März, Vorm. Ueber den Zonentarif hat die Großh. Regierung nder Budgetkommiſſton ſich dahin geäußert, daß ſich gegen benſelben bei den Verhandlungen über die Reform der Per⸗ lonentarife ſämmtliche Vertreter der deutſchen Staatsbabn⸗ verwaltungen ablehnend verhalten haben. Die badiſche Verwaltung dat deshalb keine Veranlaſſung gehabt, dieſer Frage für ſich allein näher zu treten, und zwar um ſo weniger, als eine Vergleichuna der ungariſchen und öſter⸗ reichiſchen Zonentarife mit den badiſchen Taren er⸗ geben hat, daß mit den erſteren keines wegs eine all⸗ be meine Verbilligung eintreten würde, indem die adiſchen Rückfahrt⸗Taxen für näbere Entfernungen, alſo für den wichtigſten Theil des internen Verkehrs, vielfach bil⸗ liger ſind, als die unggriſchen und bſterreichiſchen. Was die Erfahrungen anbelangt, welche in Oeſterreich⸗Ungarn mit dem Zonentarif gemacht wurden, ſo iſt nur bekannt, daß er eine Erhöhung des Verkehrs und der Roheinnahme zur Folge gehabt hat. Das finanzielle Ergebniß kennt dagegen die Großh. Regierung nicht, da über die durch Einführung des Zonen⸗ tarifs erwachſenen Mebrausgaben(Beſchaffung von Fahr⸗ material und Betriebskoſten) amtliche ittheilungen von den ungariſchen und öſterreichiſchen Bahnnver⸗ waltungen bis jetzt nicht zu erlangen geweſen ſind. In Betreff der Zunaßme des Verkehrs muß aber berückſichtiat werden, daß in Ungarn wie auch in Oeſterreich die Ver⸗ kehrsverhältniſſe lange nicht ſo entwickelt find, wie bei uns. Die Verkehrsdichtigkeit iſt in den Jahren 1882/88 auf der babiſchen Staatsbahn ungefähr dreimal ſo ſtark, als auf der ungariſchen, und ungefähr doppelt ſo ſtark als auf der öſter⸗ Fenilleton. . Die Vallonmütze hat ſich in Berlin während der lüngſten Tage der Erregnng ſo hervorgethan, daß ſie füglich zu einer kleinen geſchichtlichen Betrachtung Anlaß gibt. In erregten Zeiten hat häufig die Kopfbedeckung eine Rolle ge⸗ pielt. Im Johre 1848 war es der nach dem Freiſchaaren⸗ Uhrer benaunte„Heckerhut“, eine dem Rembrandthut ähn⸗ liche, breitkrämpige Kopfbedeckung, durch welche der Träger welthin ichtbar ſich als einen Anhänger und Verfechter der neuen„umſtürzleriſchen“ Ideen keunzeichnete. Den nämlichen Zweck erfüllten wäbrend des Aufſtandes in Wien die„Car⸗ bonarihüte“, eine dem Berſaglierihut ähnliche Kopfbe⸗ deckung. Als aber Wien von Windiſcharätz mit ſtürmender Hand genommen war, verſchwand er, um dem den ruhigen Bürger kennzeichnenden Zylinder wieder Platz zu machen. Das Volk aber nannte den Zylinderhut die„Angſtröhre“ und dieſen Spottnamen führk er noch heute, wenn auch nur Wenige um die urſprüngliche Bedeutung dieſes Wortes wiſſen, das die Meiſten ſo deuten, als ob Einem beim Anblick dieſes Kleidungsſtückes Angſt werden müßte. Um die Bedeutung der Kopfbedeckung zu ermeſſen, welche ſie vor hundert Jahren in Frankreich zur Zeit der Revolution geſpielt, brauchen wir nur der Jacobiner⸗ und der Phrygiſchen Mütze zu ge⸗ denken. Wer ſich öffentlich ohne eine derartige Bedeckung des Hauptes zeigte, konnte ſicher ſein, bald jeder weiteren Sorge um die Bedeckung ſeines Kopfes enthoben zu ſein. Doch nicht allein der Maſſe des Volkes war in ſtürmiſchen Zeitläuften die Kopfbedeckung ein Demonſtrations⸗ und Erkennungszeichen. Auch die Ariſtokratie hat einmal zu dieſem Mittel gegriffen, um anzudeuten, welche Ideen den darunter ſteckenden Kopf erfüllten. So gab es am Hofe Guſtav III, von Schweden eine„Partei der Mützen“, welche die„Partei der Hüte“ aufs Grimmigſte befehdete, ein Kampf, der ſchließlich zur Er⸗ mordung des Königs führte. — Für die kranke Mutter. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ erzäblt: Auf ſondervare Art hat in Berlin ein 13jäßtiger Burſche für die erkrankte Mutter die Miethe „perdient“. Er hatte von den kleinen Schnellläufern gehört, keichſſchen Skaatsbahn geweſen. Wenn daber die Einführung des Zonentarifs in dieſen Ländern eine Hebung des wenig dichten Verkehrs bewirkt hat, ſo läßt ſich hieraus nicht der Schluß ziehen, daß das Gleiche auch bei uns eintreten werde. Die Butgetkommiſſion nimmt der Erklärung der Regierung gegenüber den Standpunkt ein, daß jedenfalls von einer Ein⸗ führung des Zonen⸗Tarifs bei uns zur Zeit keine Rede ſein kann. Dieſe Frage iſt offenbar noch nicht ſpruchreif, und es dürfte unter allen Umſtänden außer Zweifel ſein, daß die badiſche Eiſenbabnverwaltung auf dieſem Gebiete nicht ein⸗ ſeitig vorgehen kann. Auch zu einer Herabſetzung der Per⸗ ſonen⸗Tarife will die Budgetkommiſſion die Großb. Regierung nicht drängen. — Den Wirrwarr der Preßſtimmen über die Mini⸗ ſterkriſis unſeren Leſern aufzutiſchen, lohnt nicht der Mühe. Von konſervativer Seite wird erzählt, den Kaiſer habe es verſtimmt, daß Graf Zedlitz am Mittwoch Abend im Abgeordnetenhauſe der Oppoſition gegen den Dom⸗ bau nicht geantwortet, ſondern ſchweigend dageſeſſen habe.(2) Wenn es ſich ſo verhält, kann dieſe Verſtim⸗ mung doch nur der letzte Tropfen geweſen ſein, welcher eine Kundgebung gegen das Schulgeſetz am Schluß der Sitzung des Kronraths veranlaßte. Der Schulgeſetzent⸗ wurf hat im Kronrath nicht auf der Tagesordnung ge⸗ ſtanden. Derſelbe hat ſich beſchäftigt mit der Frage der Entſchädigung der Reichsunmittelbaren wegen Aufhebung der Einkommenſteuerfreiheit und mit der Frage des Wel⸗ fenfonds. Gleichwohl iſt die Diskuſſton der Miniſter über den Schulgeſetzentwurf, zu welcher die Bemerkung des Kaiſers am Schluß der Sitzung die Anregung ge⸗ geben hatte, eine ſehr ausführliche geweſen. Unter An⸗ derm hat der Kaiſer neben den Kundgebungen aus dem Volke auch erwähnt, daß nur mit Zuſtimmung der Mittel⸗ parteien ein ſolcher Geſetzentwurf zu Stande kommen dürfe. Es iſt nicht bekannt geworden, daß irgend ein Miniſter außer dem Grafen Caprivi dem Kultusminiſter ſekundirt hat. Dagegen iſt der Eiſenbahnminiſter Thie⸗ len ſehr entſchieden gegen den Schulgeſetzentwurf auf⸗ getreten. Thielen iſt bekanntlich der Sohn des verſtor⸗ benen Feldpropſt und langjährigen Hofpredigers Thielen, welcher der kirchlichen Mittelpartei angehörte. »Deutſcher Reichstag. Berlin, 19. März. Dritte Berathung des Telegraphengeſetzes. Abgeordneter v. Bar(dfr.) legt nochmals die Bedenken der Freiſinnigen dar, womit den berechtigten Anſprüchen der Ge⸗ meinden nicht genügend Rechnung getragen werde. Bundes⸗ kommiſſar Dam bach erklärt, die Benutzung der Fernſprecher im Ortsverkebr könne dritten geſtattet werden, ſedoch nicht im Fernverkehr. Die Abgeordneten Bödiker und Ham⸗ machexr ſind für die Vorlgge. Abgeordneter Schrader verlangt nun Erklärung, ob die Verwaltung aus dem Beſitz der Telegrapben⸗ und Telephonanlage das Recht herleite, andere elektriſche Anlagen in der Nähe zu verhindern. Er werde ſeine Abſtimmung von der Antwort abhängig machen. Abgeordneter Graf Arnim ſpricht für die Vorlage. Die allgemeine Beſprechung wird geſchloſſen. In der Einzel⸗ berathung werden die Paragraphen 1 bis 4 einwandlos an⸗ genommen. Buündeskommiſſar Dambach ankwortet, die Telegraphenverwaltung beanſpruche nur die ihr geſetzlich zuſtehenden Rechte auf Grund und Boden; Starkſtrom⸗ anlagen zu verhindern falle er nicht ein. Er könne dieſe Erklärung allerdings nur perſönlich, nicht namens der verbündeſen Regierungen abgeben. Nach furzer Erbr⸗ terung werden die einzelnen Paragraphen mit geringer Ab⸗ änderung und ſodann das 1 8 Geſetz angenommen. Der Geſetzentwurf betreffend die eſellſchaften mit be⸗ ſchränkter Haftpflicht wird 1 in zweiter Leſung angenommen, ebenſo in dritter Leſung die Novelle über die Nrankenverſicherung der Arbeiter. Nächſte Sitzung Montag: Haftpflichtgeſetz und kleinere Vorlagen, Aus Stadt und CJand. * Maunheim, 21. März 1892. Jahresbericht des Frauenvereins Mannheim für 1891. Aus dem unlängſt an den Vorſtand des Bodiſchen Frauenvereins nach Karlsrube abgeſendeten Jahresbericht des Frauenvereins Manndeim für 1891 entnebmen wir für die bieſigen Mitalieder und Gönner dieſes menſchenfreundlichen, nunmehr 45 Jabre beſtebenden Unternehmens nachſtehendes Mittheilungswerthe. Die Mitgliederzahl hat ſich, erfreulicherweiſe, wieder ſoweit geboben, daß die Zahl von 1338, der des Jahres 1889 welche mit den Pferdebannen um die Wette ſaufen und dafür von Paſſagieren einen balben oder Nickel einbeimſen. Als vor etwa Monatsfriſt die am Kreuzberg wohnende Mutter des Burſchen erkrankte, beſchloß er, auch ein ſolcher „Käpernick“ zu werden. Er nähte ſich Leder unter die Strümpfe, fand an der Halteſtelle der Linie Kreuzberg⸗ Geſundbrunnen einen Pferdebahnkutſcher, der ihm geſtattete, ſeine Stiefel während des Wettlaufs auf den Vorderperron be ſtellen und begann dann ſeinen neuen„Beruf“. Zuerſt ehnte er ſeine Läufe bis zum Geſundbrunnen aus, aus „geſchäftlichen Gründen“ läuft er jetzt aber, uur noch bis zum Hacke ſchen Markt und zwar täglich zwei bis drei Mal, weil es darüber hinaus mit dem Verdienſt zu„windig“ iſt. Wie er erzählt, gebt das Geſchäft ſehr gut und will es ein⸗ mal nicht recht geben, ſo ſchlägt er einen„Purzelbaum“, der ſich bisher noch ſtets als zugkräftiges Reklamemittel erwieſen hat. Die 16 Mark, die ſeine Mutter zur Miethe brauchte, hat er ſchon beiſammen, jetzt arbeitet“ er, um Kräfligungs⸗ mittel für die Mutter kaufen zu können. — Felgenden Schwabenſtreich erzählen ameri⸗ kaniſche Blätter. Ein Sprößling des Schwarzwalds. der nach der neuen Welt übergeſiedelt iſt, hat eines ſchönen Tages als Zeuge vor dem Polizeigericht in Detroit, Michigan, aus ⸗ zuſagen; da er aber der engliſchen Sprache nicht mächtig iſt, leiſtet ibm ein Deutſch⸗Pennſylvanier als Dolmetſcher Hilfe. Als das Kreuzverbör beginnt, überſetzt ihm dieſer die Frage des gegneriſchen Advokaten:„Du ſollſcht nau die Court in⸗ forme, wie des Ding gehäppent iſt!“— Der Schwabe beſinnt ſich nicht lange, er packt den kleinen Dolmetſcher an der Gurgel und ſagt:„Dees iſcht a ſo gange! Der do hot den do beim Krage'numme, und ſo hot er ihn uff de Bode' hing'ſchmiſſe!(Die Bewegungen führt er mit aller Treue an dem Dolmetſcher aus.) Wie er jetzt ſo dog'lege iſcht, hot der do aug'fange zu ſchimpfe und hat geſchriea:„Du hundser⸗ därmliches, miſerables, elendiges...!“ In dieſem Augen⸗ blicke rafft ſich der an allen Gliedern zitternde Dolmetſcher vom Boden auf, ergreift ſeinen Hut und verläßt unter dem der Anweſenden ſo ſchnek er kann den Gerichts⸗ ſaal. 5 — In einem ſüdungariſchen Städtchen— ſo er⸗ gleichkommk. Freilich iſt das Verhältniß zu der Größe der Bevölkerung immer noch ein ſchwaches zu nennen und wir können nicht dringend genug um Beitritt zu dieſem ſo wohl⸗ tbätigen Verein oder um Erhöhung der Beiträge auf das den Vermögensverhältniſſen eines bedeutenden Bruchtheils unſerer Einwohnerſchaft entſprechende Verhältniß bitten. Der niederſte Beitrag iſt ja nur 2 Mark im Jahr und durch eine Verdoppelung des bisherigen Beitrages kann ſo vieler Noth in ausgiebigerer Weiſe geſteuert werden, während die gegen⸗ wärtigen Einnahmen den Verein zwingen, nur den kranken Armen, und da nur in ſehr beſcheidenem Maße, ſeine Hülfe zuzuwenden. Und doch, wie viele geſunde Nothleidende, Kinder und Alte wenden ſich in bemitleidenswerther Lage an uns und müſſen, blutenden Herzens, abgewieſen werden! Das Grundſtocksvermögen, deſſen Zinſen ausſchließlich für Armenunterſtützung Verwendung findet, betrug am 31. Dezember v. J. Mk. 47,416 rund und weiſt eine kleine Ver⸗ mehrung von 590 Mark auf. Im Perſonal des Geſammtvorſtandes, welcher aus den Abtheilungs vorſitzenden, deren Beiräthen und einzelnen weiter Zugezogenen beſteht, iſt eine Veränderung nicht eingetreten. Die Einnahme des Geſammtvereins beläuft ſich 1891 auf M. 9760, die Ausgabe auf M. 7716. Gegen das Vorjahr iſt leider ein kleiner Rückgang zu verzeichnen, doch rührt der Ausfall hauptſächlich aus den minder zahlreichen Schenkungen ber. Der Geſammtverein hatte 546 Mitglieder gegen 545 im Vorjahre in ſeinen Liſten. An Stiftungen und Geſchenken gingen dem Geſammt⸗ verein rund M. 1455 zu. Abtheilung I.— Arbeitsſaal, nahm bei 166 Mit⸗ gliedern(165) M. 263 6, worunter M. 1000 Zuſchuß vom Geſammtverein, ein und verausgabte M. 2400(M. 2796). An Schenkungen kamen dieſer Abtheilung M. 50 zu. Das iſt nicht viel, dagegen vermehrt ſich alljährlich die Menge der Hilfsbedürftigen und Arbeitſuchenden, ſo daß auch hier manche Bittende, zum großen Leidweſen der hier thätigen Damen, zurückgewieſen werden mußten. Unter umſichtiger und un⸗ exmüdlicher Leitung des Vorſtandes arbeitet, jeweils an den Montag Nachmittagen, eine Anzahl von Mitgliedern des Arbeitsſaales für die Armen, theils Bett⸗ und Weißzeug an⸗ fertigend, theils Gegenſtände weiblicher Handarbeik vorbe⸗ reitend, welche von den Hilfeſuchenden vollendet und gegen Entgelt abgeliefert werden und bringt damit Bielen Ber⸗ dienſt und Segen. Abtheilung II.— Frauenarbeitsſchule. Die Schül rinnenzabl iſt im Jahr 1891 recht befriedigend zu nennen, 222, bleibt aber hinter dem Vorjahre um 13 zurück. 5 Lehrerinnen und 1 Lehrer haben mit anerkennenswertdem Eifer und beſtem Erfolge an der Schule ihres Amtes ge⸗ waltet und den guten Ruf der Anſtalt erhalten und vermehrt. Die geringere Anzahl der Schülerinnen rührt von einem Ausfall in den Nebenkurſen her und iſt eine regelmäßig von Zeit zu Zeit eintretende Erſcheinung. Der Geſundheitszu⸗ ſtand der Schülerinnen war ein vorzüglicher, deren Führung durchweg muſterhaft. Den Einnahmen M. 7650(8761) ſtehl eine Ausgabe von M. 6985(6179) gegenüber. Die hoch⸗ herzige Schenkung von M. 1000 ſeitens einer hieſigen FJamilie ermöglichte dem Abtheilungsvorſtande die Gründung eines Penſionsfonds für die Induſtrielehrexinnen der Schule, deren Schaffensfreudigkeit durch den Ausblick auf eine Unter⸗ ſtützung nach vollbrachter Arbeit dadurch auf das wirkſamſte gekräftigt wird. Möchten ab und zu ebenſo edel geſinnte Menſchenfreunde jenem Grundſtock ein Scherflein zulegen! Welche wohlwollende Stellung die Großh. Staatsregierung der hieſigen Frauenarbeitsſchule gegegenüber einnimmt, zeigt die Erböhung des Jabreszuſchuſſes des Oberſchulrattes von M. 500 auf M. 600 im Vorjahre. Ein weiterer Beweis da⸗ für, iſt bis Ende 1891 die ſehr billige Ueberlaſſuns der Schul⸗ rääumlichkeiten im Kaufhaus ſeitens der Großh. Bomänenvers⸗ waltung geweſen, da jedoch die Bureaus des Paß⸗ und Meldeamtes unbedingt eine Ausdehnung erheiſchen, ſo wurde der Frauenarbeitsſchule auf 1. Januar d. Js. gekündigt und dieſe zur Erwerbung anderweitiger Lokalitäten veranlaßt. Das iſt in erwünſchteſter Weiſe gelungen. Theils aus eigenen Mitteln und Dank der freundſchaftlichen Aushilfe von Seiten einiger Abtheilungsvorſtände konnte die Frauen⸗ arbeitsſchule das ſehr günſtig gelegene Haus M 3, 1 zu Eigen⸗ tbum erwerben und ſah ſich im Stand, den erſten diesjährigen Curs, am 4. Januar, mit einer kleinen Feierlichleit in dem aufs zweckmäßigſte eingerichteten und allen Anforderungen an eine derartige Anſtalt entſprechenden neuen Heim zu eröffnen, Abtbeilung III.— Privatpflegeſtation und Krankenpflege. Hier wurde, wie ſeither, mit beſtem Er⸗ folg gearbeitet, allgemeine Anerkennung begleitet das Wirken dieſer Abtheilung und das treue Schaffen der 6 auf der Station befindlichen Krankenſchweſtern des badiſchen Frauen⸗ vereins. Sie warteten 81(80) Kranke und machten 324(507) Einzelbeſuche, Das Journal weiſt 1666(1467) Verpflegungs⸗ tage auf. Die Einnahme beziffert ſich auf M. 5429(6406.) Die Ausgabe auf M. 5292(5951.) An Schenkungen ſind im abgelaufenen Jahr viel weniger als 1890 eingegangen M. 93 gegen M. 1024. Die Mitgliederzahl hat ſich gehoben 99(91.) Abtheilung IV.— Armenunterſtützung. Mit⸗ glieder 433(400.) Die Abtbeilung verrechnet M. 11305(7995) Einnahme und M. 11036(7574) Ausgabe für Unterſtützungen in Geld, Nahrungs⸗ und Heizmitteln, Bettzeug, Kleidungs⸗ zählt der„Peſter Floyd“— iſt Ausbebung. Man ruft einen Militärpflichtigen Namens Mathias Hans auf. Ein herkuliſch gebauter Burſche tritt vor die Kommiſſion und ſagt zum Prä⸗ ſidenten:„Herr Oberſtlieutenant, ich melde ergebenſt.— Schweig und entkleide Dich!!—„Aber Herr Oberſt⸗ lieutenant..“—„Ruhe!“— Und der Burſche beginnt ſich zu entkleiden; mit freudigem Behagen blickt die Kommiſſion auf ſeine ſehnigen Beine, auf ſeine mächtige Bruſt. Die ärit⸗ liche Unterſuchung iſt nicht weniger erfreulich.„Tauglich!“ lautet der ſchnell gefällte Wahrſpruch.—„Aber Herr Oberſt⸗ lieutenant..“—„Jetzt kannſt Du reden.“—„Herr Oberſt⸗ lieutenant, melde geborſamſt, daß Mathias Hans krank iſt und nicht bei der Aſſentirung erſcheinen konnte. Daher hat er mich, ſeinen Nachbar Peter Franz, Korporal in der Reſerve, gebeten, dies zu melden..“ — Polizeitruppe in Kamerun. Die ſeit dem 16. Noy. v. J. neugebildete Polizeitruppe für Kamerun beſteht, wie das ⸗Col. Bl! meldet, zur Zeit aus fünf Gefreiten und 51 Mann; ſie iſt aus fünfzehn von Tago überſandten Poltzei⸗ ſoldaten, 21 von der Expedition Gavenreuth übernommenen Dahomeleuten, ſowie zwanzig meiſt aus Gouvernementsar⸗ beitern ausgewählten Kru⸗ bezw. Weyſungen zuſammengeſetzt. Alle in der Polizeitruppe Aufgenommenen haben ſich auf 2 Jahre Dienſtzeit verpflichtet. Die Ausbildung iſt dem Sergeanten Lewonig übertragen, welcher ſich ſeiner ſchwierigen Aufgabe mit vielem Geſchick und großer Geduld entledigt⸗ Die Ausbildung kann bei der Verſchiedenheit der Sprachen der Rekruten naturgemäß nur langſam vor ſich ggen. Exereirt wird in der Regeſ von 6 Uyr 30 Minuten bis 8 Uhr 30 Minuten ſowie von 9 Uhr 30 Min. bis 11 Uhr und Nach⸗ mittags von 3 bis 5 Uhr. Danebenßer geht ein kleiner Dienſt, wie Apell und Gewehrreinigen. Auch werden die Nachtpoſten von den Polizeiſoldaten geſtellt. Bisher wurde geübt: Stel⸗ lung und Haltung obne und mit Gewehr, Marſchiren in Ab⸗ theilungen, einzelne Gewehrgriffe und Anſchlag. Leider kamen, namentlich unter den Dahomeleuten, viele Krankheitsfälle vor, welche das gleichmäßige Fortſchreiten der Leute erſchwerten, Die für die gemeinſame Unterbringung der Soldaten beſtimmte wird noch in dieſem Monat fertiggeſtellt und bezogen werden. . — ˖ . * ſtücken, Arbeitslöpnen und Unterrichsroſfen. Unter den Aus- Durchſchnitt Abtheilung erhielten 38(26) ausgezeichnetes. Edle Menſchenfreunde baben an Stiftungen gewendet. von der früheren Abtheilung zeit zu Haus verzichten müſſen, ſollte nicht eine Volksküche ppegvereins“, welche von Standpunkt klarlegen wolle. punkt bei Löſung dder ſocialen Frage in der Bildungsfrage Naunbeim, 21. März. General⸗Anzeiger. 3. Seite. gaben erſcheinen 1405 Gaben an 737 Perſonen, welche jede im M..46(.42) erhalten hat. Auf Koſten der Mädchen Unterricht im Nähen und 11(14) tränklichen Kindern konnte im Sommer ein mehr⸗ wöchentlicher Aufenthalt im Sooldad Dürrheim geboten werden. Hier war das Ergebniß der Kur wiederum ein und Geſchenken der Abtheilung I M. 3586(8074) zu⸗ Strafgefangene iſt d0 5 an den Verein zum Schutz entlaſſener männlicher Straflinge übergegangen, ſo daß dieſe Abthe lung z. Z. nicht beſteht. Abtheilung VI.— Volksküche. Hier hat der Frauenverein nur den Betried, nicht aber die Verwaltung. Erſteren leitet der Vorſtand der Abtzeilung mit hochdankens⸗ werttber Unterſtützung einer großen Anzahl von Hilfsdamen in täglich wechſelndem Dienſt, letztere führt die ſtädtiſche Stif⸗ tungskommiſſion. Die allgemeine Steigerung der Preiſe für Lebensmittel und Heizmaterial, welcher die Volksküche nicht folgen darf, macht ſich in dem, hier nicht hergehörenden Rechnungsausweis empfindlich fütlbar, zumal der zwar gute, aber zur Aus⸗ sleichung der Meurkoſten nicht hinreichend ſtarke Beſuch der gemeinnützigen Anſtalt zu wünſchen übrig ließ. Eine Stadt von der Größe von Mannheim, mit einer Menge von Män⸗ nern und Frauen, die die Woche über auf die Mittagsmabl⸗ Die Fürſorge für entlaſſene weibliche ſondern deren mehrere benöthigen. Die Zubereitung der in woblbedachter Abwechſelung dargebotenen Speiſen, die an⸗ mutbende Art der Abgabe derſelven und die reinlichen Näume müßten, nach unſerm Dafürhbalten, eine noch bedeutendere An⸗ ziehungskraſt gusüden. Niemand iſt im Stande für 30 Pfg. eine ſo ſchmackhafte Koſt, Suppe, Fleiſch und Gemüſe in ſol⸗ cher Menge abzugeben außer der ganz ſelbſtlos arbeitenden Volksküche. Wotl mag die Lage der Speiſeanſtalt nicht die günſtigſte ſein. Man mußte nehmen, was ſich eben fand, aber immerhin ißt die Durchſchnitttszahl von 170—190 Beſuchern im Tag eine verbältnißmäßig ſchwache, wenn man erwägt, daß bis zu 280 und 300 Perſonen debient werden können nach den vorhandenen Einrichtungen. Sewiß wird ſich über kurz oder lang die Erkenntniß von dem Segen der hochberzigen Stiftung der Volksküche für den Einzelnen und auch für viele Jamilien Bahn brechen und eine vollſtändige Ausnußung derſelbhen bzerbeifuhren. Wir ſchlietzen mit der Berſicherung, daß der Frauenverein Mannheim auch im laufenden Jahr ſeine volle Kraft in allen Abtheilungen und bei allen ſeinen freiwillig übernommenen Arbeiten auf dem weiten Feld der Nächſtenliebe und Barm⸗ herzigkeit mit Freude einſeßzt, zufrieden mit der Anerkennung der Mitbürger und belohnt durch die Dankbarkeit ſeiner Pflegebefohlenen oder aber auch nur durch das Bewußtſein, manche Sorge verſcheucht, manche Noth bekämpft zu baben. Ja, womöglich wird der Verein noch weiteren humanitären Unternehmungen unſerer Stadt ſeine Dienſte leihen. Als letztes Wort aber ſei auch am Schluß die Bitte des Einganges wie⸗ derholt, es möchte als Mitglied dem Frauenverein beitreten, wer für die Nothleidenden Herz und Mittel übrig hat und deren gibt es in Mannheim noch weit mehr als die Liſten des Vereins aufweiſen. Biel wird gegeben, Vieles jedoch planlos, nicht zur Linderung der Noth und ſittlichen Hebung der wahrhaft Sedürftigen, nein oft geradezu zum Verderben oder an Unwürdige, und die Hälfte aller Gaben, anſtatt ohne Syſtem hinausgegeben zu werden, könnte vierfachen Segen wirten in eine, in die richtige Hand gelegt, und dieſe bietet der Frguenverein Mannheim gern dazu dar. Mannheimer Dieſterweg⸗-Verein. n der letzten Verſammlung des Mannbeimer Dieſter ahlreichen Gäſten beſucht war,— wir neunen von denſelben Herrn Altoberbürgermeiſter Möll, Herrn Rektor Schück, Mitglieder des Stadtrathes und des Stadtverordnete⸗Collegiums, ſowie Vorſtandsmitglieder des eſigen„Gewerbe⸗ und Induftrie⸗Vereins“— ſprach Herr Schulinſpeetor Scherer aus Worms in 1½ ſtündiger, in⸗ kaltsreicher Rede über:„Die Löſung der ſozialen Frgge als Bildungsfrage durch Peſtalozzi und ſeine Pädagogik“. Einleitend führte Redner aus, daß er keine politiſche Rede halten; ſondern lediglich ſeinen Wie zur Zeit es großen Pädagogen Amos Comenius, deſſen An⸗ denken in dieſem Jahre gefeiert werde, ſeien auch heute Erziehungs⸗ und Bildungsfragen die bewegenden Kultur⸗ fragen, und daneben erhebt, ſcheinbar vollſtändig getrennt pon jenen, die ſoziale Frage ihr Haupt. Als Bro dfrage ſei dieſe aufgetreten und werde als ſolche immer wieder⸗ kehren, und nur als Bildung sfrage könne ſie gelöſt wer⸗ den. Auch Paul Göbore ſei in ſeiner Schrift„Drei Monate Fabrikarbeiter“ zur Ueberzeugung gekommen, daß der Schwer⸗ liege, daß die Leute dem Socialdemokratismus in die Arme getrieben werden, weil ſie keine religiöſe Weltanſchauung mitbringen, welche im Stande iſt, den gleisneriſchen Reden der Socialdemokraien Stand zu halten; man biete im Re⸗ lisiongunterricht Steine ſtatt Brod, darum greife die Maſſe nach dem Zuckerbrode des ſocialdemokratiſchen Atheismus. Die Karpfenmühle. Volksroman aus der Franzoſenzeit von Max Benno. Nachdruck verboten. 200 ortſetzung.) -Gerſiel tem ßeute früß in großer Aufregung zu mir. In der erſten Minute errieth ich den Grund. Der Jaäger ift ein verzweifelter Kerl und zu Allem fähia, wenn ſeine Leiden⸗ ſchaft geweckt wird. Die Tochter des Berabauern Buſhmann ſteckt—25 im Ropf. Er macht ſich allen Ernſtes Hoffnung „Die bübſche Berghofmarie,“ unterbrach Emil ſchon wieder,„der ungemüthliche Patron beweiſt in der That keinen ſchlechten Geſchmack. Die Frauben werden dem Fuchs aber wabrſcheinlich etwas zu hoch hangen. Das Mädchen iſt ja, wie mon ſagt, mil Heorg Wendel verlobt.“ 55 »Eben deß galb,“ erklärte Junk,„wandte ſich Philipp an mich. Er meinte, durch die Ausbeutung der geſtrigen Affäre könne man die Neutchen ſo in Galopp ſetzen, daß der Weg für ihn frei werde, und er hat nicht unrecht. Ich verarbeitete wäghrend der Heimfahrt ſchon eine ähnliche Idee. Ich bin auch nicht müßig geweſen, wie ich Dir aleich nachber mit⸗ ellen will. Dennoch wurde Gerſtel von mir beſchwichtigt. Ich ſagte ihm, daß Villaume, der ohnehin heute noch abreiſen wird, die Sache vorerſt als eine tüchtige Schraube für den Selrbeutel des Müllers ausnützen wolle, der Fall aber da⸗ mit ſelbſtverſtändlich noch nicht abgethan ſei. Die Geldange⸗ legenheit dürfe im Jutereſſe der Offiztiersehre des Oberſten nicht ausgeplauſcht werden. In dieſer Hinſicht machte ich zum gegen Jedermann das tiefſte Stillſchweigen zur Pflicht. Außer Wendel, verſicherte ich ihm, erfahre von dem Handel temand ein Wort. Anfangs wollte dieſe Wendung dem Burſchen nicht recht gefallen. Schließlich aber, als ich ibm meine energiſche Unterſtügung für ſeine Wünſche verſprach, fügte er ſich. Wenn wir ihn richtig behandeln, geht er durch ein Feuer für uns. Diesmal müſſen wir dem Juden den Willen noch thun. Wir werden uns den unbeguemen Quälgeiſt jedoch vom Halſe Dies müſſe anders werden Auch Egidy verweiſe in ſeiner Schrift auf den einzuſchlagenden Weg: an Stelle der dog⸗ matiſchen Anſchauung, welche dem vernünftigen Denken nicht entſpricht, eine religibs⸗ſittliche zu ſetzen. Die ſociale Frage ſei ſo alt als die Kultur. Die Re⸗ formation, der Bauernkrieg, der 30jährige Raeſtz die Revo⸗ lutionen ſeien Verſuche, die ſoeiale Frage zu löſen. Wenn eben ſociale Fragen nicht durch g aeree geſellſchaft⸗ lichen und geiſtigen Fortſchritt gelbſt werden, 0 machten ſie ich gewaltſam geltend, trotzdem ſociale Fragen auf gewalt⸗ ame Weiſe noch nie gelöſt worden ſeien und niemals gelbſt werden können. Comenius habe als Ziel hingeſtellt; dlüb⸗ ende Staaten, deren Glieder ſich auch als Glieder fühlen; wohleingerichtete Kirchen und wohleingerichtete Haushaltun⸗ gen, deren Glieder das Geſetz im Gemüthe haben. Auch habe dieſer Pädagog erkannt und ausgeſprochen, daß dies Ziel nur zu erreichen iſt, wenn die Schulen wohl eingerichtet werden, ſo daß ſie wahre Werk⸗ ſtätten der Menſchheit würden. Dieſes Ziel, welches als die gelöſte ſociale Frage angeſezen werden kann, habe ſich auch Peſtalozzi geſteckt. Er ſei überzeugt ge⸗ weſen, daß durch Armenhäuſer und Unterſtützun⸗ gen allein nicht zu helfen ſei, ſondern nur durch Weck⸗ ung und Pflege aller Kräfte des Geiſtes und de s Körpers, daß die ſociale Frage alſo vorzüglich Bildungsfrage ſei. Als Volksſchriftſteller habe er der Löſung dieſer Frage gedient:„Lienhard und Gertrud“ und„Wie Gertrud ihre Kinder lehrt“, eien ſoeiale Volksſchriften im wahren Sinne des Wortes. Es ſei darin gezeigt, daß einem Volke nicht durch Verfügungen und Verordnungen, ſondern nur durch eine beſſere Erziehung der Jugend zu helfen ſei. Dadurch werde geiſtige und ſittliche Hebung des Volkes be⸗ wirkt und ein menſchenwürdiges Daſein geſchaffen. Stütz⸗ punkt der Erziehung ſei die Mutter, deren Bild in Gertrud geseichnet ſei. In der Famile müſſe alſo die beſſere Erzieh⸗ ung beginnen. Peſtalozzi verweiſe auch auf die Fehler und ſchädlichen Einflüſſe der Geſellſchaftskreiſe, der Gemeindever⸗ waltung. Die Gemeinde und der Staat als Erziehungsan⸗ ſtalten bedürften der Schule, welche harmoniſche Apsbildung aller Kräfte erſtrehen müſſe.(Schluß folgt.) Ein herrliches Frühlingswetter herrſchte am geſtri⸗ gen Sonntag, der in Folge deſſen zu zahlreichen Aus ügen benutzt wurde. Tauſende von Menſchen ſtrömten hinaus in die erwachende Gottesnatur, um ſich zu laben an der milden Lenzesluft. Allerdings iſt das Kleid der Natur noch ein dürftiges, jedoch dürfte es, falls die ſeit einigen Tagen herrſchende Witterung anhalten ſollte, ſich ſehr bald zu einem herrlichen blüthenreichen Frühlingskoſtüm herausbilden. Die Kanaliſationsarbeiten ſind in der hieſigen Stadt heute fruh wieder in Angriff genommen worden. * Pferdemuſterung. Bei der in der vergangenen Woche ſtattgefundenen Pferdemuſterung wurden im Ganzen 2044 Pferde vorg⸗führt. Hiervon entfallen auf die Stadt Mannheim 1024 Pferde, während 1020 auf den übrigen Amts⸗ bezirk Nace 5 2 10 f7 achdem e aunheimer Dampfſchleppſchi fahrts⸗Geſellſchaft ihren Schraubendampfer„Greif“ mit einer neuen Compound⸗Condenſations⸗Maſchine von ca. 980 ind. HP verſehen ließ, hat dieſelbe vor einigen Tagen einen weiteren ganz neuen Schraubendampfer,„Adler“ genannt, in Dienſt geſtellt. Die Maſchine des„Adler“ iſt ganz gleich der des Dampfers„Greif“. Beide Maſchinen, ſowie die Dampfkeſſel ſind von der gut renommirten Firma Eſcher, Wyß& Co. in Zürich. Der Schiffskörper des„Adler“ iſt durch Herrn J. Anderſſen in Neckarſulm erbaut und hat prächtige Formen. An Schleppkraft beſitzt nun die Mann⸗ heimer Dampfſchleppſchifffahrts Geſellſchaft hier die 6 Rad⸗ dampfer„Mannheim Nr. 1 bis 6“ und vier Schrauben⸗ dampfer,„Möve“,„Falke“,„Greif“ und„Adler“, zuſammen 10 Schlepßdampfer mit etwa 5,300 ind. Pferdekräften. Vor etwa 4 Wochen iſt Kahn„Mannheim 45“ in Dienſt ge⸗ aangen; binnen 4 Wochen treten die drei Kähne Nr. 46, 47 und 48 neu in Dienſt und es verfügt dann die Geſellſchaft über mehr als 800,000 Centner eigenen, erſtklaſſigen Kahn⸗ raum. „Der bieſige Gewerbe! und Fuduſtrie⸗Verein hat ſeinem Bericht über das verfloſſene Vereinsjayr nur einen kurzen Umfang gegeben und zwar mit Ruckſicht auf die Feſl⸗ ſchrift. welche anläzlich der Feier des 50jänrigen Jubiläums des Vereins erſcheinen ſoll und die Näheres über das ver⸗ gangene Jahr enthalten wird. Die Mitaliederzahl hat ſich im letzten Jahre nur unerheblich verändert. Dieſelbe beträgt 406 gegen 404 im Vorjabre. Eingetreten find 33, ausgetreten 21 Mitglieder. Die Austritte erfolsten faſt ausnahmslos wegen Ableben oder Wegzug. Im Berichtsjabre wurden „bgehalten: 2 Seneen an lunde 8 Commiſſions⸗ und 42 Vorſtandsſitzungen. Jeden Montag fand in der Regel eine Mitgliederverſammlung ſtatt; außerdem beſuchte der Verein die internationale, elektrotechniſche Ausſtellung in Frankfurt a. M. Das Vereinsbureau war jeden Sonntag von 10—12 Uhr Vormittags geöffnet. Vorträge wurden im Ganzen 5 gebalten. Berathen und begutachtet wurden u..: 1) Der Geſetzentwurf betreffend die Errichtung von Gewerbe⸗ kammern im Sroßherzosthum Baden. 2) Das Ortsſtatut bezüalich der Errichtung eines Gewerbegerichts in hieſiger Stadt nach dem Reichsgeſetz vom 28. Juli 1890. 3) Die Du keiratheſt die Tochter des Karpfenmüllers, dann kommen wir mit einem Schlag aus allen Sorgen heraus. Er wird ſie Dir geben. Ich ſorge dafür. Was nämlich Gerſtel wollte, das wurde vorher ſchon von mir in unſerem eigenen Intereſſe gethan. Dovon darf der Burſche natürlich nichts wiſſen, ſonſt wird er lopfſcheu. Wenn er es ſpäter dennoch erfäbrt, läßt ſich eine Ausrede finden. Villaume war in ſeiner maß⸗ loſen Wuth wirklich zum Aeußerſten entſchloſſen und würde keine Schonung geübt haben, bätte ich nicht ſein Stillſchweigen erkauft. Ja erkauft, Emil, allerdings nur bedingungsweiſe, aber doch ſo, daß das Schickſal der dei dem Attentat Be⸗ tbeiligten in meiner Hand liegt. Der Oberſt iſt beharrlich in Geldverlegenheit. Gegen ein paar tauſend Gulden ging er gerne auf meinen Plan ein. Er ſchrieb die Anzeige von dem Vorfall an das nächſte Kommando, verſiegelte das Couvert und händigte es gegen die genannte Summe zu beliebiger Verwendung mir ein. Du ſiehſt, mit welchen Waff n in der Hand ich gegen den Müller auftreten kann. Die Würdigung dieſer Thakſache weckte noch einen weiteren Gedanken in mir. Es wird Dir nicht unbekannt ſein, daß ich mit Wendels Schweſter, Tbereſe, früher bis zu einem gewiſſen Grade in näheren Beziehungen ſtand. Warum dieſe ſich löſten, gehört nicht hierher. Ich beabſichtige nun, wiederum mit ihr in Verbindung zu treten. Ich bin noch rüſtig und ſie trotz itzres ſchmalen Geſichtchens eine ſaubere Perſon. Die Hauptſache bleibt, daß ſie ein ſehr ſchönes Vermögen beſibt.— Ich denke, ſchloß Junk und rieb ſich behaglich die Hände,„meine Abſichten ſind Dir jetzt klar und ebenſo wirſt Du begreifen, wie man den verliebten anfaſſen muß, damit er keine Dummheiten macht.“ Emil widerſprach nicht. Er ſchien mit dem Vorhaben des Vaters vollkommen im Einverſtändniß zu ſein. Die waſſerfarbenen Augen ſchimmerten begehrlich unter den ſpär⸗ lichen Brauen hervor. Er reichte dem Rentmeiſter die Hand und verließ das Gemach. Onne Verzug ſuchte er die Wohnung des Forſta⸗ hilfen auf, welche ſich im äußerſten Flügel des Kanzleigebäudes be⸗ fand. Er ſchickte ſich an, durch die Thüre zu treten, da ver⸗ Beſtimmungen der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Durch Vermittelung des Vereins haben mehrere Vereins⸗ mitglieder Bücher und Vorbilder aus der Bibliothek der Gr. Landesgewerbehalle in Karlsruhe entliehen. Der Verbeſſerung des Lehrlingsweſens wurde auch im vergangenen Jahre be⸗ ſondere Sorgfalt zugewendet. Zu der Ausſtellung von Lehr⸗ lingsarbeiten hatten 108 Lehrlinge Arbeiten geliefert. Von dieſen erhielten: 12 Preiſe erſten, 27 Preiſe zweiten, 38 Preiſe dritten und 24 Preiſe vierten Grades. An der Landes⸗ ausſtellung von Lehrlingsarbeiten in Karlsruhe haben ſich 100 hiefſige Lehrlinge mit gutem Erfolge betheiligt. Für fleißige und würdige Gewerbeſchüler wurden Preiſe im Ge⸗ ſammtbetrage von M. 60.— geſtiftet. Um darauf binzu⸗ wirken, daß die Lehrverträge ſchriftlich abgeſchloſſen werden, gab der Verein an ſeine Mitglieder gedruckte Lehrvertrags⸗ formulare unentgeltlich ab. Durch Vermittelung des Vereins erhielten 6 junge Gewerbetreibenden Staatsſtipendien zum Beſuche von Fachſchulen. Wegen Errichtung einer Anſtalt für Arbeitsnachweis haben Berathungen ſtattaefunden und es wurde beſchloſſen, dieſe Angelegenheit im Auge zu behalten. Die Einnahmen beliefen ſich auf M. 324876, die Ausgaben auf M. 3174.94. Das Vereinsvermögen beträgt M. 3132.74. Der Verein iſt Vorort der Gewerbevereine des Pfalzgau⸗ Verbandes. Die Flügelrad Geſellſchaft Maunbeim hielt am verfloſſenen Samſtag im kleinen Saale des Saalbaues unter Mitwirkung der Kapelle Gallion eine gut beſuchte und wohl⸗ gelungene Abenduntertaltung mit nachfolgendem Tanze ab. welche den ſchönſten Verlauf nahm. Der noch junge Verein darf auf dieſe wohlgelungene Abendunterhaltung mit Be⸗ friedigung zurückblicken. Die Liedertafel brachte am Samſtag Abend ihrem aktiven Mitaltede. Herrn Uhrmacher Konrad Wunder aus Anlaß ſeines 25jährigen Mitwirkens in dem Chore des Vereins ein Geſangsſtändchen, und wurden dem Geſfeierten ein Ehrendiplom, ſowie der Jubiläumsring für 25jährige aktive Mitaliedſchaft unter entſprechender Anſprache überreicht. Driginal Welt⸗Panorama. Auf vielſeitigen Wunſch bleidt Paläſtina und die Oberammergauer Paſſionsſpiele bis zum Mittwoch Abend ausgeſtellt, worauf dann die Er⸗ innerungen an den 1870/7 1er Feldzug folgen. Velbeiped⸗Sport. Eine hervorragende Leiſtung war es, welche Herr Heinrich Irſchlinger am vergangenen Samſtaa auf einem„Ormonde Halb Racer aufführte. Er ſuhr nämlich die Strecke Schriesbeim, Ladenburg, Ilvesheim, Jeudenheim und Mannbeim in der großartigen Zeit von 30 Minuten, begünſtigt von gutem Winde und ebener Straße. Vortrag. Wir machen nochmals auf den Vortrag aufmerkſam, welchen heute Abend Herr Profeſſor Ho fe mann von der hieſigen Realſchule im Caſinoſaal zum Beſſen des Lehrerinnenheims über„Lord Byron und ſeinen Eiofluß 105 die europäiſche, beſonders deutſche Literatur“ halten wird. neber das große Schiffsunglück, welches ſich auf dem Rheine dei Duisburg am vergangenen Freitag ereig⸗ net habe, liegen jetzt folgende Einzelheiten vor: Das Schrauben⸗ boot„Heinrich, Eigenthum des Herrn Wirth Wilhelm Buch⸗ loh⸗Ruhrort, im vorigen Jabre bei der Firma Burgechaut& Söhne zu Rotterdam erbaut, war bei der Maſchinenſabrik Schmitz in Homberg in Cylinder⸗Reparatur und machte ſeine Probefahrt bei Duisburg. An Bord waren der genannte Eigenthümer des Dampfers, ferner der Schiffsbeſizer und Kapitän Heckmann⸗Homberg, der Fabrikbeſitzer Wilhelm Schmiz iumor, Homberg, von dem das Boot reparirt worden iſt, zwei Maſchinenmeiſter(dabei der Maſchinenmeiſter W Schmitz vom Dampfer„Joh. Küpper II“ als Gutachter), zwei Stocher (Heizer), ein Steuermann und ein Schiffsjunge. Hierbei ex⸗ plodirte der Schieberkaſten am Cylinder und der unter vollem Druck ausſtrzmende Dampf tödtete 5 der umſtehenden Perſonen auf der Stelle nämlich den des Dampfers, W. Buchlob, Fabrikbefitzer Schmitz, 2 Maſchinenmeiſter und 1 Heizer. Der Kapitän eilte auf Deck nach dem Eingang zum Maſchi⸗ nenraum, um Hülfe zu bringen, kam aber nur halb die Treppe binunter, als auch ihn der Dampf erreichte. Er wurde ſpäter auf der Treppe gefunden mit verbranntem Unterkörper und bald darauf von ſeinen qualvollen Leiden erlöſt. Die ſechſte Perſon im Maſchinenraum, Heizer Bormann, war in ſeiner Todesangſt unter die Feuerung gekrochen und wurde nachher noch lebend aber gräßlich verbrannt vorgefunden. Auch er iſt geſtorben. Aeußerlich merkte man an dem Dampfer nicht das geringſte von der entſetzlichen Kataſtrophe. Die Geſichter der Umgekommenen ſind ganz weißgebrüßt: ein ſchrecklicher Anblick, den man im Leben nicht vergißt! Spuren von Ver⸗ letzung fand man nur an der Leiche des Herrn Schmigz jr. Herr Buchloh hinterläßt Frau und acht Kinder, die beiden Maſchinenmeiſter jeder ſieben Kinder, im Ganzen ſind wohl über 30 Kinder durch dieſe entſetzliche Kataſtrophe Waiſen geworden. 15 7 Ganzen find 7 Perſonen umgekommen. Die gerichtliche Unterſuchung iſt ſofort eingeleitet worden. Was die Urſache des gräßlichen Unglücks anbelangt, ſo ſcheint die Reparatur der Maſchine keine vollſtändige geweſen zu ſein, denn es zeigte ſich bei der Probefahrt, daß der Fehler noch nicht beſeitigt war, der Dampf kam nicht mit regelrechtem Druck, ſondern oft mit Stoß in den Schieberkaſten und die Gewalt eines ſolchen Stoßes dürfte den Deckel abgeſprengt ſchaffen, wenn des von mir eingefädelte Plänchen gelingt. baben, wodurch das Unglück in die Erſcheinung trat. nahm er ein innerbalb gefünrtes lautes Geſprach. Er vorchte. Die Stimmen waren ibhm bekannt. Ein behäbiges Grinſen flog über ſein abgelebtes Geſicht. Länger als eine Viertelſtunde bließ der Förſter unbewea⸗ lich auf ſeinem Lauſcherpoſten, dann trat er plötzlich einige Schritte zurück und gab ſich den Anſchein, als komme er ſo⸗ eben die Treppe herauf, Die Thüre drehte ſich in den Angeln und von dem Jäger begleitet kam Georg Wendel heraus. Letzterer ſah den Jör⸗ ſter. Er grüßte höflich und ging. Emil flüſterte dem Forſtaebilfen einige Worte zu und drängte ihn wieder in das Zimmer. Erſt nach einer langen und lebhaften Unterhaltung verabſchiedete er ſich wieder und ließ den Forſtgehilfen allein. Dieſer ſtellte ſich an das Fenſter und ſchaute hinaus. Der finſtere Ausdruck war noch ſchärfer, als ſonſt auf ſeinem Geſicht ausgeprägt, „Geduld tragen, warten,“ brummte er,„das find die apei 0 mit welchen dieſes edle Paar mich beharrlich abſpeiſt. Ich darf die Kaſtanjien aus dem Feuer holen, ſchweigen, nichts ſehen, nichts hören, und wenn der halbe Wald fortgeſchleppt wird; ſobald ich aber etwas verlange— dann liegen die Verhältniſſe nicht darnach, dann iſt es den Herren nicht geſchickt. Ich habe ſie bis jetzt noch ſelten be⸗ läſtiat. Sogar das Wenige aber wurde mir in der Regel verſagt. Ich fragte nicht viel darnach. Diesmal aber iſt es ein anderer Fall. Diesmal müſſen Sie mir helfen oder ich gebe meine eigenen Wee und wir wollen ſehen, wer am meiſten verliert.“ Schweigend durchmaß Philipp eine Zeit laung das Zimmer, dann nahm er ſeinen vorigen Platz wieder ein. Da ſab er, wie der Rentmeiſter im Feſtſtaate über den Hof 75 92 5 zuſchritt und in der Richlung nach Riedheim ver⸗ wand. „Aha,“ rief der Jäger,„nun wird wohl die Schraube in Bewegung geſetzt. Der Alte iſt ja herausgeputzt, als ginge es zum Tanz. Ich weiß nicht, warum mir heute früh ſein Geſicht ſo verdächtig erſchien. Faſt kam es mir vor, als ver⸗ berge er irgend ein Geheimniß vor mir.“ ————ę (Fortſetzung folat.) eeeeeeeeer rex 4. Sette. General⸗Anzeiger. Störung der Nachtruße. Es wird uns geſchrieben: Es iſt eine der ſchönſten Aufgaben der Preſſe, auf beſtehende Mißſtände aufmerkſam zu machen und dadurch deren Beſeitig⸗ ung zu erwirken. Jeder Billigdenkende wird dies löbliche Streben nur gutheißen und im Intereſſe der Allgemeinheit mit aller Kraft zu unterſtützen ſuchen. Natürlich wird mme des Publikums nicht von allen Seiten Rück⸗ n, wovon wir uns zur Genüge überzeugten. zeklagten wir uns in dieſem Blatte, daß die mitten in der Nacht die ſog. Einſtürze reinigen, te einen ſolch gewaltigen Lärm verurſachen, in der Nähe Wohnenden ſehr empfindlich in ihrer ihe geſtört würden. Wir ſprachen den Wunſch aus, dieſe Arbeiten doch ſtets in den Abendſtunden— wie es mauchmal auch geſchieht— verrichten laſſen zu wollen. Unſer Wunſch ging leider nicht in Erfüllung; denn zu unſerm Leid⸗ veſen hat man in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samſtag durch die betr. Arbeit wieder einen ſolchen Lärm gemacht, daß unſere Geduld auf eine harte Probe geſtellt wurde und es mit unſerer Nachtruhe ſehr ſchlecht beſtellt war. Man ſcheint an gewiſſer Stelle kein„menſchlich Rühren in Bruſt zu fühlen“, ſonſt würde man unſerm billigen che Gehör ſchenken. Oder will man uns Gelegenbeit en, daß wir uns in der Geduld üben ſollen? Wir wieder⸗ holen den Wunſch, uns doch in Zukunft mit dem Lärm zu verſchonen. Ein liebenswürdiges Weib ſcheint eine über dem Neckar wohnende verhewathete Frau zu ſein. Dieſelbe ſchlug vorgeſtern auf offener Straße einem verheiratheten Manne die Petroleumflaſche auf den Kopf, ſo daß der Betreffende eine nicht unbedeutende Verletzung erlitt. Grober Uufng, Geſtern Abend machte ſich in der Schwetzingerſtraße ein junger Mann ein Vergnügen daraus, mit einem Revolver nach den Gaslaternen zu ſchießen und die Scheiben derſelben zu zertrümmern, Dem jungen Burſchen, welcher verhaftet wurde, dürfte dieſer ſeltſame Spaß etwas ſehr theuer zu ſtehen kommen. Thätlichkeiten. In einer Wirthſchaft in J 7 bom⸗ bardirten ſich geſtern drei junge Burſchen gegenſeitig mit Biergläſern und brachkten ſich hierdurch nichk unbedeutende bei. Die Polizei brachte die drei Burſchen zur Anzeige. Geſtochen. Am Samſtag Abend geriethen in der Nackarvorſtadt drei ledige Fabrikarbeiter in Wortwechſel, wo⸗ bei das Meſſer wieder eine Hauptrolle ſpielte, und zwar machten ſämmtliche drei Burſchen von demſelben Gebrauch. Die Strafe folgte jedoch auf dem Fuße, Alle drei Burſchen erhielten Verletzungen, einer von ihnen iſt ſogar ſchwer ver⸗ letzt. Die Burſchen werden ſich vor Gericht wegen ſchwerer Körperverletzung zu verantworten haben. Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 22. März. Für Dienſtag und Mittwoch iſt trockenes und vielfach heiteres Wetter bei nachts kühler, tagsüber milder Temperatur in Ausſicht zu nehmen. Meteorologiſche Beobachtungen der Station Mann⸗ heim vom 21 März Morgens 7 ÜUhr. Barometer. Thermometer Windrichtung⸗) J Höchſte und niederfte Tem⸗ und — fland in Celſius peratur des verg. Tages in mm Trocken[Feucht Stürle Maximum Minſmum 764˙0.4.8 ENE 1 13.0.9 0 Windſtille; 1: ſchwacer Zuftzug; 2; etwas ſtärker ꝛc.: 8: Sturm: 10: Orkan. Mannheim. Sielbau Nachrichtendienſt. Beobachtungen vom 20. auf 21. März. Beobachtgszt. Meteorolog. Beobachtungen Grundwaſſerſtände, Coten in N. N Temperatur ugro⸗ über Stand in Celſ. dug Beob⸗ Norm Vorig am mer] achtungzort pun Stand 19% Tag Stunde Mar Min, Temp.% 1892 —— .inn⸗ 5, Kranfenh. 91,7989,789,2 15 Lie, Bindenbft. 91,6589,61 89,60 20, Nachm. +1380(.8,8 ,8,3 75 8, N. Realſch. 90,78—.——.— 250 2 2, Planten 96,40 999 997 8—+ 90 Nsrantenſtall95,0789,32.89,31 4 6, Couliſſe 97,73l89,3089,26 Res wird ſeit 1. Januar 1877 beobachtet. Höchſter Stand 92,00 N. N. am 1. Januar 1883. Niedrigſter Stand 87,9 N. N. am 17. Oktober 1883. Niederſchläge: 0, m/m. Aus dem Grofheriogthum. Reihen, 19 März. Die Holzpreiſe find dieſes Jahr Remlich bohe, wobl wegen des Aufſchlags der Kohlen; ſo wurden bei den letzten Holzverſteigerungen der Elſenzgegend pro Ster Buchenſcheitholz 12—15., für 30 Wellen—10 Mark erzielt. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Br. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Taunhänſer. Wegen Abſagen des Herrn Gödjes wurde ſtatt zAida“ geſtern„Tannhäuſer“ mit Herrn Mittel⸗ Bauſer in der Titelrolle gegeben. Wir haben in letzter Zeit dieſe Oper ſo oft gehört und beſprochen, daß wir nur konſtatiren wollen, daß Herr Mittelhapſer die große Partbie ſehr ſchön ſang und bis zu Ende mit ungeſchwächter Kraft durchſührte. Die herrlichen Leiſtungen dez Herrn Knapp als„Wolfram“ und unſerer Eliſabeth“, Fräulein Mohor, ſind bekannt und bedarf es keiner weiteren Worte. Herr Hofoperndirector Jahn aus Wien wohnte der Vorſtelluns in der Mittelloge bei. A. Jh, Vielfachen Anfragen gegenüber in Betreff des Verblei · bens von Frln. Mohor an unſerer Bühne müſſen wir zu unſerm großen Bedauern leider ſagen, daß wenig Ausſicht iſt, die geſchätzte Künſtlerin hier zu behalten. Frl. Mohor wünſcht ein weiteres Engagement nur unter folgenden Be⸗ dingungen. Sie würde ſich kontraktlich verpflichten, 30 Gaſt⸗ vorſtellungen gegen vereinbartes Honorar zu geben, wäre aber Ian Beit bereit, den Wünſchen der Tbeaterleitung entgegenzu⸗ ommen und nach Bedarf auch öfters aufzutreten, nalürlich mit entſprechendem Honorar. Dieſen Vorſchlag glaubt die Theaterleitung nicht annehmen zu können. Wir dagegen ſind der Meinung, daß es die allein richtige Löſung iſt, auf dieſen Vorſchlag einzugehen, da bereits Frl. Heindl auch engagirt iſt und auf dieſe Weiſe unſere Oper die nöthi⸗ gen Kräfte beſitzen würde.— Alle Diejenigen, welche ſich in dieſer Angelegenheit an uns wenden, möchten wir erſuchen, ihre Wünſche ſchriſtlich oder mündlich der Theaterleitung kund zu thun, ehe es zu ſpät iſt. Die erſte Aufführung von Mascagni's zweiter Oper „Freund Fritz“ fand am Samſtag Abend im königlichen Opernhauſe zu Berlin ſtatt, mit einem im Ganzen glück⸗ lichen Erfolge. Die Erwartungen der Einen, die Bedenken der Anderen ſind ſeltſamer Weiſe gleichmäßig erfüllt worden. Die Leiſtung des Orcheſters beim Vortrag des Intermezzos war treffhich, überhaupt bewährte die könſgliche Kapelle unter Jelix Weingartner's Leitung erneut ibre vorzüglichen Eigenſchaften und brachte die Vorzüge der Compoſition zu ausgezeſchneter Geltung. Die Darſtellung war zum Theil ſehr gut. Die Aufnahme, welche das Werk ſeitens des Publikums fand, welches das Haus bis zum letzten Platz füllte— nur in den Hoflogen war Niemand erſchlenen— war eine recht günſtige. Enen wirklich ſtürmiſchen Applaus erregte nur, wie hereits erwähnt, das Intermezzo. Für den Applaus, der am Schluß der Aufführung erſchallte, dankte im Namen des abweſenden Componiſten Herr Oberregiſſeur Tetzlaff, der ſich um die ſtimmungsvolle Inſcentrung des Werkes ein lebhaft anzuerkennendes Verdienſt erworben hat. Maunheimer Kunſtverein. „Mit dem ſoeben neu eingeſendeten Gemälde„Maria“ von Wilhelm Volz iſt die Ausſt lung unſeres Kunſtvereins um eine für die moderne Malerei höchſt charakteriſtiſche Schöpfung vermehrt worden. Volz gehört zu jenen modernen Bibel⸗ malern, die ihr künſtleriſches Vorbild nicht in Rafael und anderen Vertretern italieniſcher und romaniſcher Kunſt er⸗ blicken, ſondern die wieder an die deutſchen und niederdeutſchen Meiſter Dürer, Holbein, Rembrandt u. ſ. w. anknüpfen. Wie lebztere mit ihren Darſtellungen bibliſcher Vorwürfe zugleich Bilder ihrer Zeit und Volksgenoſſen vorführten, ſo wollen auch die heutigen realiſtiſchen Bibelmaler durch ihre Kunſt den Geiſt der heiligen Schrift für unſer Volk ſo lebendig und nutzbar wie möglich machen, indem ſie vor Allem die„Müh⸗ ſeligen und Beladenen“ unſeres Volkes in ihrer Hilfsbe⸗ dürftigkeit darſtellen und den Heiland und die Idealgeſtalten des neuen Teſtamentes als wie noch heute unter den Nothleidenden Troſt bringend und vorbildlich wandelnd ſchil⸗ dern. Die äußere ſchöne Form gilt dieſen Malern wenig, Tiefe der Empfindung und Charakteriſtik dagegen Alles, Als Hauptvertreter dieſer künſtleriſchen Richtung iſt der in Mün⸗ chen lebende Maler Fritz v. Uhde bekannt, deſſen Bilder in letzter Zeit auf allen großen Kunſtausſtellungen, ſo in Berlin, Wien, München, Paris u. ſ. w. die erſten Preiſe erhielten und von dem auch Werke in der Nationalgalerie zu Berlin, in der Pingkothek zu München, im Muſeum zu Leipzig und in der Städel'ſchen Sammlung zu Frankfurt a. M. bereits Aufnabme fanden. Auch das jetzt hier ausgeſtellte, bibliſche Gemälde„Maria“ von Wilhelm Bolz wurde 1889 auf der Münchner Kunfſausſtellung preisgekrönt. Wie mit ſeinem früheren Gemälde„Die heilige Eliſabeth,“ ſchildert der Maler auch mit dieſem Bilde der„Maria“ wieder eine hehre Geſtalt edelſten Frauenthums. Die Innigkeit und Tilſe der Empfindung, die hier aus den Zügen der einſam in ihr Leiden und Dulden ergebenen Mutter des Heilandes ſpricht, hat der Künſtler ergreifend zum Ausdruck gebracht. Dagegen wird ſich nicht Jedermann mit dem be⸗ ſonders im landſchaftlichen Tbeile etwas grell erſcheinenden Eolorit befreunden können, obwohl dem Bilde tiefe, weibevolle Stimmung nicht abzuſprechen iſt und vor Allem die Schatten und Halbſchatten mit außerordentlicher maleriſcher Feinheit bebandelt ſind. Intereſſiren dürfte jedoch dieſes originelle Werk eines anderwärts längſt anerkannten badiſchen Künſtlers (Volz iſt 1855 in Karlsruhe geboren) hier gewiß allgemein und ſo haben wir daſſelbe aus der Abſicht und künſtleriſchen Richtung des Malers zu erklären geſucht, ohne uns deßbalb für verpflichtet zu balten, in letzterer ein alleinſeligmachendes Kunſtprinzip zu erblicken. Aeneſte Aachrichten und Telegrammt. Berlin, 20. März. Der Kaiſer wird der Mi⸗ niſterkriſts wegen, wie es heißt, ſchop in den nächſten Tagen nach Berlin zurückkehren. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ will die Mittheilungen über die Vorgänge im Kronrath als jeder Zuverläſſigkeit entbehrend und auf zum Theil nicht einmal geſchickten Kombinationen beruhend hinſtellen unter Berufung darauf, daß die Verhandlungen des Kronraths durch das Amtsgeheimniß gedeckt ſeien. Trotz dieſes Amtsgeheimniſſes iſt das, was über die Vorgänge im Kronrath mitgetheilt worden iſt, im Ganzen und Großen zuverläſſig. Berlin, 20. März. Die Kornträger Ber⸗ lin S ſtriken ſeit geſtern Morgen auf ſämmtlichen Speichern. Sie begehren 50 Prozent Lohnerhöhung. Die Getreide⸗ ankünfte ſind ſehr ſtark.— Von den bei den Straßen⸗ krawallen am 25. und 26. Februar betheiligten An⸗ geſchuldigten verurtheilte die Strafkammer acht wegen Landfriedensbruchs zu 15 bis 38 Monat Gefängniß, die übrigen wegen Betheiligung an Auflauf und Wider ſtands zu 2 bis 12 Monat Gefängniß, einen wegen Majeſtätsbeleidigung und Beleidigung der Schutzm ann⸗ ſchaft zu 2 Jahren Gefängniß.— Das Reichs⸗ gericht in Leipzig verwarf die Reviſton des Raub⸗ mörders Wetzel als unbegründet. Berlin, 21. März.(Privattelegr.) Der Reichs⸗ kanzler iſt auf telegraphiſche Berufung des Kaiſers nach Hubertusſtock abgereiſt. Darmſtadt, 20. März. Staatsminiſter Finger hat vom Großherzog das Großkreuz des Ludwigsordens erhalten. Paris, 20. März. Die hieſigen Blätter geben die Nachricht über die Berliner Kriſis nur ent⸗ ſtellt wieder und ſtellen ſie meiſt als für Deutſchland hoͤchſt gefährlich hin, und als ob in Deutſchland alles auseinander ginge. Immerhin werden auch einzelne Stimmen laut, die eine ruhige Auffaſſung der Lage anrathen und vorausſagen, daß ſie ſich ſchon zuſammen⸗ ziehen werde. Auffallend iſt, daß einige Blätter die geringfügen Unruhen von vorgeſtern, die ſie kräftig aus⸗ ſchmücken, mit der angeblichen Kanzlerkriſe in Zuſammen⸗ hang bringen wollen, um ſo den Beweis für die in Berkin angeblich herrſchende Anarchie(I) zu ſchaffen. Nach der hieſigen Anſicht würde der Rücktritt Caprivis die Ernennung eines anderen Generals— man nennt Walderſee— zur Folge haben, der gleich ſeinem Vorgänger nur berufen ſein würde, den Willen des Herrſchers ſklaviſch auszuführen. Paris, 19. März. Das Miniſterium hat die Präfekten in einem Rundſchreiben angewieſen, das Geſetz und die Berordnungen über Verfertigung und Aufbe⸗ wahrung von Sprengſtoffen ſtreng durchzuführen. Die Unterſuchung gegen die verhafteten Anarchiſten wird leb⸗ haft fortgeſetzt. Die Behörden ſind zu der Ueberzeuzung gelangt, daß der verhaftete Anarchiſt Roi in der That der Urheber der Exploſtou in der Lobau⸗Kaſerne ſei. Der Polizei iſt eine Anzeige zugegangen, in der 5 weitere Perſonen als Urheber der anderen in der letzten Zeit vorgenommenen Exploſionen bezeichnet werden.— Die „Banque des Chemins-de-fer'industrie“ iſt fallit. Die Paſſiva betragen 20 Millionen. Vornehmlich kleine Sparer ſind betroffen. Ein Adminiſtrator beging Selbſt⸗ mord; einer wurde verhaftet; zwei ſind entflohen. Brüſſel, 20. März. Geſtern Nachmittag fand im Schloſſe Laeken eine Gasexploſion ſtatt, wobei ein Arbeiter verletzt und einige Fenſterſcheiben zertrüm⸗ mert wurden. Der Vorfall verhinderte nicht, daß der König und die Königin geſtern Abend die Mitglieder des artiſtiſchen Klubs in den Räumen des Schloſſes em⸗ pfingen. Petersburg, 19. März. Infolge des A des Großherzogs Ludwig von Heſſen iſt die Inhab des 18. ruſſiſchen Dragoner⸗Regiments auf ſeinen Nach⸗ folger, den regierenden Großherzog Ernſt Ludwig, über⸗ tragen worden. Mannheimer Handelsblatt. Rheiniſche Hypothekenbank. In der am Samſtag ſtattgefundenen Generalverſammlung der Aktionäre wurden die Vorſchläge des Aufſichtsraths genehmiat. Es kommt demnach eine Dividende von 7 pCt.= M. 27.30 pro Aktie zur Vertheilung, welche ſofort ausbezahlt wird. Die ſtatuten⸗ gemäß ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrathes wurden einſtimmig wiedergewählt. VBerein Chemiſcher Fabriken in Mannheim. In der am Samſtag ſtattgehabten Sitzung des Aufſichtsraths wurden der Rechnungsabſchluß für 1891 und der Bericht an die auf den 26. April einzuberufende Generalverſammlung vorgelegt und feſtgeſtellt. Die Bilanz weiſt einen Bruttogewinn von .. 1,346,875.10 auf und nach Abzug von Generalunkoſten, Zinſen, Sconti, Proviſionen, Erneuerungen und ſtatuten⸗ mäßiger Amortiſatton von Immobilien und Apparaten einen Reingewinn von M. 840,667.93. Die Verwaltung beantragt, die Zahlung von 12 pt. Dividende auf die Vorzugsaktien (M 2,308,000) und 6 pCt. auf die Stammaktien(M. 447.000) und nach weiteren Verwendungen für Dotirung des Re Ave⸗ fonds, außerordentliche Abſchreibungen, Deleredere⸗Chiito, Tantiemen, Gratifikationen an Beamte und Arbeiter, Wohl⸗ fahrtseinrichtungen, die Uebertragung des Reſtgewinnes von M. 271,947.69 auf außerordentlichen Reſervefond, welcher ſich dadurch auf M. 1,127,752.65 erhöht. Bericht über den Kuxenmarkt, mitgetheilt von der Bankfirma Brandſtätter und Schultz in Eſſen(Ruhr). Die vergangene Berichtswoche zeichnete ſich vor ibrer Vor⸗ gängerin dadurch aus, daß nicht nur für verſchiedene Papiere Nachfrage vorlag, ſondern daß auch Umſätze zu verzeichnen waren, ſo wurden namentlich Kuxe Conſtantin der Große, General Blumenthal und Weſtphalia, ſowie Neueſſen und Holland B. Actien gehandelt und zum Theil höher bezahlt. Geſucht bleiben Blumenthal à M. 2500, Conſtantin der Große 4 M. 4300—4500, Graf Schwerin à M. 2900, König Ludwig 2 M. 2800, Prinz Wilhelm à M. 70, Wieſche à M. 750, Heregnia à ca. M. 10000. Orange à M. 900, Holland B. 2 ca. 98 pcgt. Neueſſen à ca. 290 pCt., während Bagker Mulde à ca. M. 1450, Gottesſegen 3 M. 210, Ewald àa ca. M. 6850, Hannibal à ca. M. 3000, Hercules à ca. M. 1550, Kaiſer Friedrich à M. 1750, Lothringen à M. 3400, Mont Cenis à M. 3200, Centrum à ca. M. 6100, Wilhelmshall à M. 4000 angeboten bleiben. Mannbeimer Marktbericht vom 21. März. Stroh pr⸗ Ztr. M..09, Heu per Ztr. M..00, Kartoffeln, weiße.80, rothe 4. 50, blaue M..00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 000 Pfg, Blumenkohl per Stück 40 Pfg., Spinat die Portion 30 Pfa., Wirſing per Stück 12 Pfg., Rothkohl per Stück 25 Pfg. Weißkohl per Stück 10 Pfg., Weißkraut per 10. Stück M..00 Kohlrabi 3 Knollen 30 Pfg., Kopfſalat per Stück 18ifg, Endivienſalat per Stück 12 Pig., Felbſalat ver Portion 20 Pfg, Sellerie per Stück 8 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 8 Pfg., rothe Rüben per Portion 20 Pfg., gelbe Rüben per Portion 15 Pfg., Carrotten per Buſchel 0 Pfg., Pflück⸗ Erbſen per Pfd. 00, Merrettig per Stange 12 Pfg., Gurken per Stück 00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück M..00, Aepfel per Pfd. 14 Pfg., Birnen per 25 Stück 100 Pfg., Pflaumen per 100 Stück M..00, Zwetſchen per 100 Stück M..00, Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben 00 Pig., Pfirſiſche per 5 Stück o0 Pig., Aprikoſen per 5 St. 00 Pfg., Nüſſe per 25 St. 10 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd, 35 Pfg, Eier ver 5 Sk. 35 Pfg., Bütter ßer Pfö. M. 146, Händkäſe per⸗ 10 Stück 40 Pfa., Aal per Pfd. M..00, Breſem per Pfd, M..50, Hecht per Pfd. M..20, Barſch per Pfd. M..70. Weißfiſche per Pfd, 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſch per Pfd. 25 Pfg. Haſe ver Stück M..00, Reh per Pfd. M..00, Hahn(jung) per Stück M..20, Hubn (jung) per Stück M. 2,00, Feldbuhn per Stück M..00. nte per Stück M..50, Tauben per Paar M..20, Gans lebend per Stück M..50, geſchlachtet per Pfd. M..80, Schifffahrts⸗Nachrichten. Naunheimer Hafen⸗Berkehr vom 19. März. Schiffer ev. Kay Schiff. Kommt von Ladung Ha fenmeiſterei Mannheim, 21. März. ufE tr. Eidam MNeltke Rotterdam Stückgüter— Bub Willem III 8 3— Devant Schiller 0 5— Meffert Gienanth 9— 5 2071 Hafenmeiſterei II. Schäfer Amalie Jagſtfeld Serterſalz 4206 Wai 1 1 5 5 1548 Urmetzer Eliſabeth Rotterdam Stückgüter 18845 Ha ſen meiſterei IIT. Nrãmer Carl Biebri Gun 3950 Müßig Einigkeit Jagſtfeld Salz 1004 5 Sermania 5 1824 Heuß Huſtav Heilbronn Stückgüter 1600 5 Rüätuchen 5 75 9⁰0 Leuß rieda 75 Salz 1598 — aft 15 1184 Spröhnle Max Jagſtfeld 8 17⁰⁸ 85 Kari 75 8 15186 Klormann Ehriſtina Heilbronn 5 2305 Hafenmeiſterei IV. Nachtigall Straßburg Ober-Weſel Kohlen 2900 errmann R. v. Helmſtadt Dutsburg 8 2800 chs Oiederkranz Ruhrort 77 86˙⁰⁰ Hausmann Oberhauſen—5 7 72⁰⁰ Nahm Boruſſia 580⁰ Claßmaun Germania Braubach Bkel 2⁰⁰0 Walter Kätheve Heilbronn Bretter 1000 Maier Großn. v. Baden'g münd Steine 1918 Schweickert Sebr. Baumann 1 Altrip 5 60⁰ Hauck Fepr. Marx 3 5* 420 Müller Gebr Marx 5 n 5⁴⁰ Grieshaber D. Blüm 1 75 2 6⁰0⁰ Floßholz: angekommen 1560 obm., abgegangen zoso0 obm. New'⸗Nork, 18. März.(Telegr. Schiffsbericht der Red Star Linie, Antwerpen.) Der Poſtdampfer„Rhyn⸗ land,“ welcher am 5. März von Antwerpen abgefahren war, iſt heute woblbehalten hier angekommen. Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold iy Mannheim. Waſſerſtauds⸗Nachrichten Nbein. Bingen, 19 März 177 m. 4..08. Konganz, 28 März 8 0 m. 4.01 Kaub, 18 März 189 a.— 001 guningen 19 Micz 195 m + 007. Koblenz. 19 März 241 m. 4 0 12 Kebl, 17 März 2 28 +..08 Köln, 19 März 2 52 +.14 Sauterburg. 19 März 8 68 + 0 08 Nubrort 19 März.84 m.— 80 Waxanu, 19 März 3 82 + 13 Nar MNaundeim 21 Mänz 3 76 4915. manubeim 21. März 3 78 40.82. Heilbronn 21 Mäz t 46 + 16 2 Nainz, 19 März 125 9 +— 968 rückständig aus vergangener Saison werden zur Hälfte des Preises verkauft. 3491 Schirm- E I, 15 Fabrik E. Imbac Eianhen. — — 5— Weibel um Erlaubniß —* General⸗A 5. Seile⸗ vom Donnerſtag, 24. März 1892, Vormittags 9 Uhr. 1. In Sachen der Stadtge⸗ meinde Mannheim gegen Bau⸗ meiſter Georg Peter, Straßen⸗ baukoſten betr. 2 Geſuch des Georg Uhrig um Erlaubniß zum Betrieb einer mit Brannt⸗ 0 0 Lit. H 4, 1. 3. Gleiches Geſuch des Bern⸗ hard Daiber, P 4, 12. 4. Gleiches Geſuch des Balen⸗ tin Hook in Neckarau. 5. Geſuch des Hans Emil um Be⸗ trieb einer Schankwirthſchaft mit Branntweinſchank, Lit. N 7, 7. 6. Gleiches Geſuch des Peter Dinges, Schwetz.⸗Str. 46. 7. Geſuch des Chriſtof Herr⸗ mann in Wallſtadt um Erlaub⸗ niß zum Betrieb einer Gaſtwirth⸗ chaft. 8. Geſuch des Jakob Theilacker, G7, 10 um Befriſtung der ihm ertheilten Wirthſchaftsconceſſion. 9Bergrößerung der Soda⸗ fabrik des Vereins chemiſcher Fabriken in Wohlgelegen. 10. Geſuch der Firma Bopp& Reuther um Erlaubniß zur Er⸗ richtung einer Schmiede ſammt Maſchinengebäude, Lit. Z E 1,15/16. 11. Geſuch des Peter Hermann Emig hier um Ertheilung eitnes Schifferpatents. 12. Aenderung am Bebauungs⸗ plan für die öſtliche Stadter⸗ weiterung hier. 13. Die Sonntagsruhe im Han⸗ delsgewerbe betr. Sämmtliche auf die Tages⸗ ordnung bezüglichen⸗ Acten liegen drei Tage vor der Sitzung zur Einſicht der Betheiligten und der Herren Bezirksräthe auf dies⸗ ſeitiger Kanzlei auf. 35187 Mannheim, 19. März 1892. Großh. Bezirksamt. Frhr. Rüdt. Selaunkmatzung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. Nr. 28448. Die über die Stall⸗ ungen der Wendel Ludwig Kraft Wtb. u des Karl Schotterer in Schriesheim und des Landwirths Jakob Müller in Ladenburg verhängten Sperrmaßregeln wer⸗ den, nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen, wieder auf⸗ gehoben. 35238 Mannheim, 17. März 1892. Großh. 7 Wild. Bkkauntmachung. Diejenigen ſtädtiſchen Aecker, für welche der Pachlzhns für das laufende Pachtjahr zum Voraus f bezahlen iſt und bis 85 Ver⸗ teigerungs⸗Termin nicht bezahlt ſind, werden 34802 „Mittwoch, den 23. März, Nachmittags 2½ Uhr“ in öffentlicher Verſte gerung auf hieſigem Rathhauſe Zimmer No. 12 anderweitig verpachtet. Mannheim 14. März 1892. Die Cultur⸗Commiſſton: Bräunig. Henecka. gekauntmachung. Aufnahme von Stiftlingen in die Domcapitular Kie⸗ fer che und Pfarrer Kie⸗ er'ſche Stiftung dahier pro 1892 betr. In die Domeapitular Kiefer'⸗ ſche Stiftung können in dieſem ahre ein Knabe und zwei äschen, in die Pfarrer Kie⸗ fer'ſche Stiftung zwei Knaben und ein Mädchen aufgenommen werden. gur Aufnahme eignen ſich ſchul⸗ entlaſſene, im Alter von 14 bis 16 Jahren ſtehende, Kinder 1 25 Hare katholiſcher unbemittelter ürger. Die Stiftlinge erhalten in den erſten Jahren Unterſtützung be⸗ ſs Erlernung eines Handwerks ezw. von weiblichen Arbeiten und haben ſpäter bei gutem Ver⸗ 120 Anſpruch auf einen Aus⸗ ſtattuugspreis. Aufnahmsgeſuche ſind unter Beifügung eines Geburts⸗ und Schulzeugniſſes binnen 14 Tagen dahier einzureichen. 35052 Mannheim, den 14. März 1892. Stiftungs⸗Commiſſton: räunig. Kallenberger. . Steigerungsankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird den Auguſt Pemſel Wirth Eheleuten hier am Montag, den 11. April 1892, Nächmittags 2½ Uhr im Rathhauſe dahier nachbe⸗ ſchriebene Liegenſchaft öffentlich verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis, oder mehr geboten wird. Beſchreiäung der Liegenſchaften: Das Wohnhaus dahier Litera K 4 Nr. 7½a ſammt liegenſchaft⸗ licher Zubehör im Maße von 195,4 qm. nebſt Vorgartenge⸗ lände im Maße von 118,20 qm. neben Georg Söhnlein u. Daniel Krebs(vier⸗ u. einſtöckig 63 000 M. (Dreiundſechszigtauſeud Mark.) Mannheim, 11. März 1892. Großh. Notar: Weihrauch. 34787 Jahrnif⸗Perſeigerung. Aus dem Nachlaß der Regi⸗ ſtratoer J. Iſenmann Ww. werden in L 12 No. s der Erb⸗ theilung wegen 35078 Dienſtag, den 22, März a.., Vormittags 9 und Nachmittags 2½ Uhr gegen baare Zahlung verſteigert: Verſchiedene Haus⸗ und Küchen⸗ geräthe, Bettung, etwas Weißzeug und Frauenkleider, 2 Sopha, Tiſche, Stühle, Bettladen, Waſch⸗ und Nachttiſche, 1 Commode, 1 Chiffonnier, Schränke ꝛc. ꝛc. um 10 Uhr aus dem Nachlaß des Muſik⸗ direktor Iſenmann ſtammend: 1ſild. Doſe, 1 gold. Medaille, 1 gold. Uhr mit Kette, 1 Ring, 1 Kranz und 23 Diplome unter Glas und Rahmen, 1 Violine und 1 Tafelklavier. 35078 Waiſenrichter A. Gros. Sieigerungsankündigung. In Folge richterlicher Ver⸗ fügung wird dem Tapezier Heinrich Spexling dahier das Wohnhaus dahter Lit. s a, 10 ſpaftt Hinterbauten und liegen⸗ chaftlicher Zugehör neben Theodor Eichenherr und C. Meiſel Ehe⸗ leuten mit einem Flächengehalte von 615,00 qm am Freitag, den 25. März d.., Nachmittags 3 Uhr im hieſigen Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der Zuſchlag ertheilt wenn der Schätz⸗ ungspreis mi 90.000 Mk. oder mehr geboten wird. 33476 Mannheim, 20. Februar 1892. Der Vollſtreckungsbeamte: 9805 Nokar; Schroth. Heſfentlitze Perſteigernng. Dienſtag, den 22. März d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal in Q 4,5 1 Conſols mit Spiegel, 2 alt⸗ deutſche Lehnſtühle, 1 3⸗armiger Lüſter, 1 große Palme, 1 Chiffo⸗ nier, 1 Commode, 1 Ausziehtiſch, 2 Stühle, 200 St. Schildcher, ca. 1000 Cigarren, 30 St. verſchied. Gläſer, 1 Bowleſchaale mit 12 Gläſern und dergl. im 1 ungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 3524 Mannheim, 20. März 1892. ax, Gerichtsvollzieher. Sekanntmachung. Die Domänenverwaltung Mann⸗ heim vermiethet Montgg, den 28. März 1892, Vormittags 10 ÜUher auf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel, das ſeither von HerrnschirmfabrikantSchmitt innegehabte Ladenlokal im Kauf⸗ hauſe dahier auf 9 Jahre, 1. Juli 1892/1901. 35206 Die Sieferung von 1500 Centner Ruhrer Stück⸗ Sl kohlen und 7000 Center Ruhrer Grubenkohlen(Fettſchrot) beſter Qualität ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Die Angebote hierauf ſind ver⸗ ſiegelt und geeignet überſchrieben bis längſtens 24. ds. Mts. dahier einzureichen. Die Lieferungsbedingungen ſind ſowohl bei uns als auch bei Großh. Mannheim zur Einſicht aufgelegt. 35157 Illenau, den 17. März 1892. Großh. Direetion der Heil⸗ und Fflege⸗Anſtalt Schüle. Harter. Kiegenſctzafls⸗Herſteigerung. Auf Antrag der Betheiligten und mit obervormundſchaftlicher werden am Freitag. den 1. April d.., Vormittags 10 Uhr die zur Verlaſſenſchaft der Wil⸗ helmina Grab Ww. hier gehörigen, 1155 riebenen⸗Lie⸗ enſchaften öffentlich auf dem athhauſe dahier zu Eigenthum verſteigert, wobei dem höchſten Gebote der Zuſchlag erfolgt, wenn ſolches mindeſtens den S Llegenſch it Beſchreibung der Licgenſchaften. 1. Haus Ko. 82. Ein einſtöckiges Wohn⸗ haus mit Balkenkeller, Scheuer und Schwein⸗ ſtällen nebſt.⸗B. No 17, 10 Ar 61 qm Hofraithe und Garten dahier neben Adam Michel Wwe. und Adam Tax. 2..⸗B. No. 1035. 17 Ar 82 qm Acker die Kirſchgartshäuſer Acker neben Eliſabetha Müller und Jakob Kremer Tar. 3, 6,⸗B. No. 1067. 8 Ar 37 qm Acker die Birnbaumacker neben Nde Schenkel I. und ichgel Karg I. Tax. 800 M. Sg. 4650 M. Die Bedingungen liegen zu Naee Einſicht auf dem athhauſe dahier offen. 35178 Sandhofen, 15. März 1892. Das Bürgermeiſteramt. Herbel. Zaukſagung. Zum ehrenden Andenken an eine ſelig Entſchlafene wurden unſerer Anſtalt 34918 Drei Hundert Mirk zum Geſchenk gemacht, wofür wir den edlen Spendern unſern herz⸗ lichſten Dank ſagen. Der Vorſtaud des Vereins für Kinderpflege⸗ 3500 M. 350.]! Niegenſchafts⸗Jerſteigerung. Auf Antrag der Betheiligten und mit obervormundſchaftlicher Genehmigung werden am Samſtag, den 2. April d.., Vormittags 10 Uhr die zur Verlaſſenſchaftsmaſſe des verſtorbenen ledigen Land⸗ wirths Johann Sponagel hier gehörigen nachbeſchriebenen Lie⸗ genſchaften auf dem Rathhauſe dahier öffentlich zu Eigenthum verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Schätzungspreis geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaften A. Gemarkung Schaarhof. 1..⸗B. No. 559. I1 a 29 qm Acker in den Lorſcher Wieſen, „5 ax 2..⸗B. No. 1176. 28 4 59 qm Acker im großen Gehren, Tax 1100 M. 3..⸗B. No. 2406. 78 4 35 àqm Wieſe in den großen Hinterwieſen, Tax 4..⸗B. No. 1192. 22 68 qm Acker im großen Gehren, Tax 5 5..⸗ N. 1820. 63 a 79 qm Acker am Sand⸗ hofer Weg rechts, Tax 2000 M. 6..⸗B. No. 2638. 37 4 48 qm Wieſe in den großen Erlen, Tax. 400 M. 7..⸗B. No. 2334. 64 a 20 qm Wieſe in den Sall⸗ weiden, Tax 5 8..⸗B. No. 2405. 73 4 93 qm in den großen Hinterwieſen, Tax 5 B. Gemarkung Sand⸗ ofen. 9..⸗B. No. 365. 17 a 01 qm Acker rechts auf die Mannheimer Straße, 0— 5 10..⸗B. No. 428. 21 4 48 qm Acker links des Mannheimer Wegs, Tax 11..⸗B. No. 1695. 82 4 38 qm Acker in den 14 Morgen, Tax 8 12..⸗B. No. 1850. 88 2 20 qm Acker auf die Dorfgärten, Tax. 1200 M. 18..⸗B. No. 2296. 20 a 84 qm Acker im großen Ballauf, Tax 8 5 14..B. No. 2576. 32 a 45 àm Acker im Wil⸗ Beln e Tax 1000 M. 15..⸗B. No. 2676. 26 a 18 qm Acker und Wieſe im Wilhelmswörthkopf, Tax 55353 700 M. 900 M. 800 M. 600 M. 600 M. 400 M. 500 M. 600 M. Sa. 11400 M. Die Verſteigerungsbedingungen liegen zu Jedermanns Einſicht auf dem Ralhhauſe dahier auf. Sandhofen, den 15. Mürz 1892. Das Bürgermeiſteramt: 35177 Herbel. Verſteigerung von Silberwagren hauptfächlich für junge Damen, Confir⸗ manden. Communikanten ge⸗ eignet; beſtehend in Armbändern, Broſchen u. Ohrringen. Sämmt⸗ liche Gegenſtände ſind aus gutem lber u. ächt vergoldet, Steine u. Korallen ſind ebenfalls ächt mit Ausnahme von einigen Modeſteine,(Oſſidian.Sapherin) alles unter Garantie. Die Verſteigerung obiger Silber⸗ waaren findet am nächſten Dienſtag, den 22. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr im Palmgarten B 2, 10, Neben⸗ zimmer ſtatt. Am Mittwoch, den 23. ds. Mits. findet Fortſetzung der Ver⸗ ſteigerung ſtatt und kommen noch Vorſtecknadeln und Medaillons hinzu, ebenfallsſ aus gutem Silber und ächt vergoldet. 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Bericht über das abgelau⸗ fene Vereinsjahr, 3. Vorſtandswahl. 34155 Der Vorſtand. Mannheimer Jitherclub. Heute Abend 31275 Probhe. Lachs⸗Schinken (friſche Sendung) ungariſchen Salami feinſtechothaer Cervelatwurſt Frankfurter Brat⸗ und Leberwurſt Wiener Appetit⸗Würſtchen (täglich friſche Zuſendung) Corned beef Ochsenzungen Friſchen Pumpernickel Graham⸗Brod Friedrichsdorfer Zwieback empfiehlt 35254 J. H. Kern, C 2, II. Holländer Schellfische heute eingetroffen. 35258 Ernst Dangmann, N 3, 12. Ae. Hochfein u. kräſtig p./ Pfd. 90 Pfg. Sonacoc leichtlöslich pr./ Pfd. 50 Pfg. Ph. Gund, Puae, Merlans Shhelliſche Oſtſee⸗Muſcheln friſch eingetroffen. Moritz Mollier Nachfolger Telephon 488. 35255 Billiger Kransport. Suche Retourladung v. Konſtanz na annheim u. von Karlsruhe nach Mannheim; den 28. März, von Mannheim nach Frankfurt u. von Heidelberg nach Mannheim. Möbeltransport⸗Geſchäft Frz. Holzer, H 4, 5, Mannheim. 34291 Billiger Transport. 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Nr. 1147. Vorſtehendes machen wir hierdurch mit dem Anfügen bekannt, daß vom Dienſtag, den 15. März ds. Is. ab das ſeitherige Lokal der gemeinſamen Melde⸗ ſtelle für Kranken⸗ und Invaliditätsverſicherung im Hauſe Lit. O 2, 5, neben der Orts⸗Krankenkaſſe Mannheim I ge⸗ ſchloſſen iſt. Mannheim, den 13. März 1892. Der Stadtrath: Klotz. Donnerstag, den 24. März 1892, Abends 7 Uhr UII. Academie-Concert im Concert-Saale des Grossh. Hoftheaters unter Leitung des Herrn Hofkapellmeisters K. Frank und Mit⸗ wWirkung des Cellovirtuosen Herrn Julius Klengel aus Leipzig. 1. Haydn. Symph.-dur. 2. Klengel, Celloconcert in -moll(Manuseript). 3. Delibes, Suite. 4. Bach,„Kir“. Massenet,„Scene pittoxesque“, Piatti, Tarantells, 5. Cheru- bini, Ouvert, zu Anacreon. 35246 1 Sperrsitz im Saal M..50 1 Stehplatz im Saal M..50. 1 Stehplatz auf der Gallerie M..50. 84801 Wohnung und Bureau befindet ſich von heute ab 34899 M, 7, Moltkeſtrafe. Rudolf Tilleſen, Architekt. 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Eſſelborn, Pfarrer. G. Eſſelborn, Referendär. 85 Die Beerdigung findet Dienſtag, den 22. März, Nachmittags 3 Uhr ſtatt. Wir bitten um ſtille Theilnahme. **C in der von für die Frankfurt à/ M. Abonnenten ohne jebe weitere Koſten mit der Bibliothek Proſpert und nähere Auskunft bei Herrn Th. Sohler, Ariegeruerein den 26. März 1892, uds 8 Uhr im Lokale bes Kriegervereins,„Dahringer Hof“, K 8, 14 rtrag des Herrn Lieutenant d. L. Offenbächer Die Schlachf bei Wörtn. Der Vortrag iſt eine vorbereitende Einleitung für den Rund⸗ gang, welchen der Krieger⸗Berein an den beiden Pfingſtfeiertagen dieſes Jahres auf dem Schlachtfelde bei Wörth unternehmen wird Der Vorſtand. ELotterie u Sunfien der Einrichtung tiuer Gewerbehalle in Mannheim unter Ausgabe von 20.000 Looſen à 1 Mark. Ziehung am 20. Juni 1892. 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(Erſter Theil.) 5 Hiſtorie in fünf Acten von Shakeſpeare, bearbeitet von Dingelſtedt.(Regiſſeur: Herr Dr. Baſſermann.) Heinrich IV., König von England Herr Neumann. Heinrich, Prinz v. Wales,) des önigs Herr Rinald. PrinzJohaun vLancaſter,) Söhne Herr Stury. Graf von Weſtmoreland,) Freunde Herr Eichrodt. Sir Walter Blunt,) des Koͤnigs Graf von Worceſter 8 Graf v. Northumberland, deſſenBruder Herr Tietſch. err Moſer. rr Bauer. Lady Perey, Heißſporn's Gemahlin Frl. v. Dierkes. Frau Hurtig, Wirthin 5 Frau Jacobi. Deren Mann.Herr Winn. 155 0 5 0 Herr in Reiſender err Peters. E Franz, Kellner 8 85 Wenſauer. 95 Percy's rſter Herr Homann. 55 Zweiter) Fuhrmann 0(Oerr Strubel. Ein Hausknecht 5.Herr Oahſe. Gefolge des Königs, Soldaten, Kaufleute. 1 Schauplatz im., 2. und 3. Aufzug in und bei London. Im 4. und 5. Aufzug in der Nähe der Stadt Shrewsbury. Zeit: 1402 bis 1403. Kaſſenersffn. 6 Uhr. Anfang ½7 Uur. Ende ¼10 Uhr. 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