Gadiſche Vollszeitung.) n der Poſtliſte eingekragen uner 8 55 2429. 5 Abonnememt: 50 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. „der Stadt Maunheim und Umgebung. Manunheimer Journal. (102. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannheimer Volksblatt.) „Jonurnal Manuheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil Chef⸗Redakteur Dr. Hamel, für den lokalen und prov. Theil Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Kotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Dus„Nannheimer Journal“ it Sigenthum des latholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſäümmtlich in Nannheim. Nr. 92.(Gelephon⸗Ar. 218.) Aufruf zur rrichtung eines Kriegerdenkmals in Mannheim. Wenn faſt jede Stadt, ja bald jedes Dorf im Deutſchen Reiche eine Denkmal aufweiſen kann, das die Opfer an Menſchenleben nennt, welche die Gemeinde in dem großen deutſch⸗franzöſiſchen Kriege der Freihett, Ehre und Einheit unſeres Vaterlandes dargebracht hat, ſoll da Mannheim allein zurückbleiben? Zwar hat unſere Stadt bald nach dem Kriege auf dem Friedhofe ein Denkmal errichtet, allein nur für die dort ruhenden Krieger, und von den 158 Männe rn, deren Namen am Sockel des Denkmals in Erz verewigt ſind, gehören nur 16 der badiſchen Diviſion, nur 10 der Garniſon der Stadt Mann⸗ heim an. Und doch ſind aus unſerer Stadt und den beiden Garniſons⸗Regimentern weit über 200 Streiter in den Jahren 1870/71 auf dem Felde der Ehre geblieben. Es iſt daher unſere heilige Pflicht, einen Gedenkſtein mit den Namen unſerer theueren Gebliebenen und den lorbeerreichen Namen Straß⸗ burg, Dijon, Nuits und Belfort zu errichten. Der Mangel eines ſolchen Denkmals inmitten unſerer Stadt wurde beſonders ſchmerzlich empfunden bei dem Exinnerungsfeſte, das die hier wohnenden Veteranen aus dem großen Kriege unter der wärmſten Theilnahme der ganzen hieſigen Bevölkerung am 3. Auguſt 1890 gemein⸗ ſam feierten. Daher wurde angeregt, das Verſäumte jedenfalls bis zur fünfundzwanzigjährigen Gedächtnißfeier nachzuholen, und alsbald bildete ſich ein Ausſchuß, deſſen Vorſchläge von einer eingeladenen Verſammlung am 18. Januar ds. Is. gut geheißen wurden. Im Auftrag dieſer Verſammlung wendet ſich nun ver unterzeichnete Ausſchuß an alle Bewohner Mann⸗ heims mit der Bitte, nach Kräften mitzuwirken an der Verwirklichung des Planes, im Innern unſerer Stadt ein würdiges Denkmal zu errichten jenen Streitern, die im heiligen Kampfe geblieben ſüind, zum Ruhme, den Mitlebenden zur Mahnung, den kommenden Geſchlechtern zur Lehre und unſerer Vaterſtadt zur Zierde. Unſer erſter Aufruf hatte den erfreulichen Erfolg, daß die Errichtung eines Denkmals bereits geſichert iſt⸗ Damit die Ausführung derſelben eine unſerer Vaterſtadt und des hohen Zweckes würdige werde, bedürfen wir aber noch größerer Mittel und bitten wir unſere Mitbürger um weitere Beiträge, welche die Unterzeichneten gerne entgegennehmen. Mannheim, 31. März 1892. Der Ausſchuß zur Errichtung eines Kriegerdenkmals iunerbalb der Stadt Maunheim. 8. Mathy, Proſeſſor, Vorſitzender. Leopold Pauly, Rechner. Elias Blum, Schriftjührer. K. Baumann, Profeſſor. Kientz, Hauptmann. Joſ. Köchler, Architekt. Daſſermann, Stadtrath. Beck, Oberbürgermeiſter Ju⸗ lius Bensheimer. W. Bouquet, Commandant der Feuer⸗ wehr. v. Buol, Landgerichtsrath. Vietor Darmſtädter. v. Davans, Oberregierungsrath a. D. Diffene, Commer⸗ eienrath. Frech, Geh. Oberregierungsrath. Georg Gebhardt. Joh. Adam Gerlach. Jfdor Haas. Max Hahn, Druckerei⸗ hefitzer. Dr. Hamel, Thefredacteur. Georg Hartmann. Heinrich Hartmann, Architekt. Heermann, Major. Emil Hirſch, Kaufmann. Fritz Hirſchhorn, Stadtrath. Jacob Hoch. Dr. Aug. Hohenemſer. Carl Horſt⸗ mann. Heinrich Irſchlinger. Carl Jörger, Com⸗ merzienratz. Gerog Karcher. Kaſten, Tiefbauinſpector. Dr. Heinrich Keßler. Philipp Krug. Jacob Kuhn. Guſtav Laden burg. Victor Lenel. Dr. Lindmann. Judwig, Stadtrakh. Georg Lutz jr. Wilhelm Maas. Math. Mayer. Alex. Milek. Moll, Altoberbürger⸗ meiſter. Hermann Müller, Fabrikant. Hermann Müller, Faufmann. Guſtar Murr. Heinr. Nauen, Conſul. Jacob Peter. Jacob Reichert. Carl Reiß, Conſul. Aug. Roechling. Freiherr Rüdt von Collenberg, Geh. Regierungsrath. Leopold Sänger. Theodor Sauerbeck. Otto Schmidlin. Albert Julius Schultz, Rev.⸗Inſpector Ferdinand Seipio. Alfred Seubert. Guſtav Heinr. Sonner. Friedrich Stoll. Franz Thorbecke. Uhl⸗ mann, Hochbau⸗Inſpector. Friedrich Vock. Wengler, Jacob Werle. Wilh. Zeiler, Bank⸗ irxector. Politiſche Ueberſicht. Berlin, 1. April. Der Geburtstag des Fürſten Bismarck iſt in zahlreichen großen Städten des Reiches feſtlich begangen worden. Von Berlin ſind zahlreiche Leute zur Beglückwünſchung nach Friedrichsruh abgereiſt. Graf Walderſee begab ſich von Altona zur Beglückwünſchung nach Friedrichsruh. Die meiſten Geleſenſte und verbreitetſtt Zeitung in Mannheim und Amgebung. hieſigen und auswärtigen, beſonders ſüddeutſchen Zeitungen ohne Unterſchied der Partei widmen den Verdienſten des früheren Reichskanzlers ſympathiſche Artikel. Fürſt Bis⸗ marck empfing zahlreiche Abordnungen. Die Capelle des 9. Jägerbataillons brachte dem Fürſten eine Morgen⸗ muſik.— Dem Fürſten ift von der nationallibe⸗ ralen Reichstagsfraktion folgendes Telegramm übermittelt worden:„Dem großen Staatsmann und Patrioten, welcher zwei Jahrzehnte lang die Geſchicke des unter Kaiſer und Reich neugeeinten deutſchen Vater⸗ landes zu deſſen Ruhm und Heil leitete, ſenden zur heutigen Geburtstagsfeier herzliche Glück⸗ und Segenswünſche in dankbarer Verehrung die nationalliberalen Mitglieder des Reichstages.— In Friedrichsruh traf für den Fuͤrſten von der Kaiſerin Friedrich ein Glückwunſchtelegramm ein. Die Abordnung eines Düſſeldorfer Stammtiſches war von dem ihr bei dem Fürſten gewordenen Empfange hoch beglückt. Dann war auch mit all ſeinen Orden ge⸗ ſchmückt Hans v. Bülom dort eingetroffen. Zur Ge⸗ burtstagsfeier hatten ſich, wie alljährlich, ſchon in der Morgenſtunde Freunde von Nah und Fern einge⸗ funden, und jeder Eiſenbahnzug brachte immer wieder Schaaren neuer Glückwünſcher und koſtbare Geſchenke. Die Empfänge werden bis 3 Uhr dauern, ſo zahlreich ſind Abordnungen eingetroffen. Alsdann hat ſich der Fürſt zum Bahnhof begeben, zum Geleit einiger hohen Offtiziere; er beabſichtigt, hierauf im Landhauſe das große Publikum zu begruͤßen, um für die zahlreichen Ovationen in längerem Verweilen zu danken. Vor dem Schloſſe ſpielte die Capelle des Lauenburg'ſchen Jägerbataillons. Das Wetter iſt freundlich. Fürſt Bismarck befand ſich in ſehr aufge⸗ räumter Stimmung. Gegen 6 Uhr trafen mehrere Sonder⸗ züge mit mehr als 4000 Fackelträgern, Mitgliedern des Hamburgiſchen Reichstagswahlvereins ein. Der Vor⸗ ſitzende des Vereins, Adolph Wörmann, hielt eine An⸗ ſprache an den Füͤrſten. Wismarck-Jeier. Mannheim, 2. April. Schöner als in Mannheim iſt der geſtrige Geburts⸗ tag unſeres Fürſten Bismärck ſicherlich nirgends im Deutſchen Reiche begangen worden. Das war eine aus dem Herzen kommende und zum Herzen ſprechende Feier, und ſie bezeugte, daß deutſche Treue und deutſche Dank⸗ barkeit nicht erſtorben ſind und niemals erſterben werden. Der große Saal im„Saalbau“ war bis auf den letzten Platz von Verehrern des alten Reichskanzlers gefüllt; auch die Gallerien waren dicht beſetzt, die Frauen unſerer Stadt wollten auch den großen Mitbe⸗ gründer unſeres Reiches ehren, ihre Vaterlandsliebe, ihr Verſtändniß und ihre Begeiſterung für die herrlichen Volk und Land bewegenden Erinnerungen und Hoffnungen kundgeben. So trug die erhebende Feier durchaus den Charakter einer Huldigung des deutſchen Hauſes, der deutſchen Familie für den Mann, der uns das Heim und den Herd neu und ſtolz in erſter Reihe wieder hat mit⸗ begründen helfen, feſt und unüberwindbar gegen die Feinde von Oſt und Weſt. Wenn die deutſche Frau, das deutſche Mädchen gemeinſam mit den Männern von der hehrſten Liebe, der zum Vaterlande, überall im Reiche ſtets ſolch inniges, herzerquickendes und zu ſtarkem Muthe beſeelendes Zeugniß ablegt, wie in unſerer Stadt, dann darf uns um die Zukunft nicht bangen, dann können wir, die Hand allzeit am Schwerte, in der Bruſt den Glauben an die Ideale, die das Leben lebenswerth machen, jedem Sturme trotzen in der Zuver⸗ ſicht des Sieges auch bei kommendem neuem Streit. Auch die männliche Jugend Mannheims war zahlreich erſchienen, den Alten zum Troſte und zur Gewißheit, daß die Söhne ſich nicht nehmen laſſen würden, was die Väter errungen haben. Und ſo hörte im feſtlich ge⸗ ſchmückten Saale, wo unter dem ſchönſten Laubwerk, aus Lorbeern und prangendem Grün die Koloſſalbüſte des Mannes der That, des Einigers des Reiches, überwältigend her⸗ vorleuchtete, zur Rechten die Büſte unſeres hochverehrten Landeshern, zur Linken die des bayeriſchen Regenten und über allen das Bild des Kaiſers, die Verſammlung in wethevollſter Stimmung die Reden und Anſprachen der ernſtbewegten Männer, die zum Theil die große Zeit noch mitſchaffend und mitleidend mit durchlebt haben. Herr Präſident Eckhard betrat zunächſt die Tribüne und leitete mit warm empfundenen ſchlichten Samſtag, 2. April 1892. und ergreifenden Worten die Feier ein. Er wies darauf hin, daß von den drei Helden der großen Zeit nur noch Er, der Gewaltige, unter den Lebenden weile, Er, dem unſer Dank, unſere Liebe unverlöſchlich und immer neu erglühe. Bei ſolchem Anlaß aber gezieme es auch deutſchen Männern, der Landesfürſten in treuer Anhänglichkeit zu gedenken, vor allem einem der edelſten, der in hervorragendem Maße Antheil habe an dem Wiederaufbau des Reiches, unſerem Großherzoge. Er brachte zum Schluſſe das Hoch auf den Kaiſer und den Großherzog aus, in welches die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. Der Geſangverein Liedertafel trug ſodann das Iſenmannſche Lied„Steh feſt du deutſcher Eichenwald“ vor, worauf Herr Geheim⸗ rath Prof. Dr. v. Holſt aus Freiburg das Wort zu ſeiner Feſtrede,„Errungenſchaften und Lehren aus den Jahren 1870/⁰71 und 1813/15“, ergriff. Er ſprach ungefähr Folgendes: Graf Caprivi hat jüngſt die Anſicht ausgeſprochen, daß die nationalliberale Partei ſich in Zukunft ſchlechtweg liberal nennen ſollte, weil das Nationale als Unterſchied der Partei⸗ bezeichnung ſeine Berechtigung verloren habe, denn alle Par⸗ teien ſtünden hinfort und nunmehr in gleicher Weiſe auf dem nationalen Boden. Daß das letztere dis zu einem gewiſſen Grade den Thatſachen entſpricht, ſoll nicht in Abrede geſtellt werden, nichts deſtoweniger glaube ich mich gegen die erſte Behauptung und die aus ihr gezogene Schlußfolgerung ver⸗ wahren zu ſollen. Wie ich die Geſchichte leſe, würde in der allgemeinen Ueberzeugung daß die politiſchen Errungenſchaf⸗ ten Deutſchlands in den Jahren 1870,/71 ſchlechthin das Ziel derſelben bilden, die größte Gefährdung derſelben liegen, Das Oſtergeläute der deutſchen Nation iſt das Zuſammenklingen der Schläge des Kriegshammers geweſen. Durch das über⸗ müthige Frankreich wurden zweimal in dieſem Jahrhundert die Glocken des Weltgerichts ertönen gemacht Ja das Zu⸗ ſammenklingen der Schläge von 1813 und 1870, denn derje⸗ nige von 1870 hatte denjenigen von 1813 zur Vorausſetzung, wäre ohne dieſe unmöglich geweſen, bildete das Auferſteh⸗ ungsgeläute des deutſchen Volkes. Aber wenn das deutſche Volk nicht den einen wie den anderen in ſeiner Eigenart ver⸗ ſteht, ſo treibt es der Gefahr entgegen, daß ſich dieſes Oſter⸗ geläute für die Enkel oder Urenkel in die Glocken des Ge⸗ richts verwandelt. Das Geheimniß der Siege des revolutio⸗ nären Frankreich und des dömoniſchen Kaiſers läßt ſich mit einem Worte erſchließen. Sie kriegen mit den Kabinetten des alten in ſich verrotteten Europa. Von dem Augenblick an, da die Völker ſelbſt in furchtbarem Ringen auf den Plan traten, beginnen die Sterne Napoleons zu er⸗ bleichen und trotz ſeiner langen Reihe weiterer ſchier beiſpielloſer Triumphe iſt jeder neue Sieg nur eine weitere Etappe in der Folge nach dem endlichen ge⸗ wiſſen Sturz. Englands Ausdauer verſchaffte den Völkern des Kontinents die Zeit, ſich auf ſich ſelbſt zu beſinnen. Spanien gab das Signal zum Beginn des wilden Völker⸗ reigens. Rußland mit ſeiner übermächtigen Naturgewalt trat in die Arena ein, aber erſt durch die Betheiligung Deutſch⸗ lands an dem Kampf wurde die Möglichkeit geboten, den Kaiſer niederzuwerfen, ihn zu binden und an den Boden zu ſchmieden. England galt die Behauptung ſeiner Welt⸗ ſtellung und ſeines Wirthſchaftsledens; Spanien wurde durch die ſcharfen Stiche einer übermüthigen Nation zum ver⸗ zweifelten Kampfe aufgejagt, die Ruſſen in ihrer Halb Barharei angekränkelt von des Gedankens Bläſſe, folgten blindlings dem Gebote des Vaters Zar; die Deutſchen aber erhoben ſich, weil ſie vor ſich wehen ſahen die Fahne des kategoriſchen Imperativs und in ihrem Denken und Empfinden völlig durch⸗ drungen waren von dem Gedanken, daß für ſie kein anderes Ziel vorhanden ſei, als entweder zu ſiegen oder unterzugehen. Die Deutſchen hatten aber auch mehr Veranlaſſung dazu, den Empereur niederzuwerfen als irgend eines der anderen Völker, weil ſie durch Generationen und Jahrhunderte durch die Be⸗ gehung von politiſchen Unterlaſſungsſünden die größte Schuldenlaſt auf ſich geladen und jetzt hatten ſie ſich zu einer größeren Höhe als alle anderen Völker erboben, weil ſie er⸗ kannten, daß ſie nur durch das Gewicht der eigenen Schuld ſo tief herabzuſtürzen vermochten. Jemehr das Volk die Er⸗ kenntnis durchdrang, daß die Scharnhorſt'ſchen militäriſchen Reformen auf die Einführung einer furchtbaren Blutſteuer hinauslaufen würden, deſto weniger ſtießen ſie auf Wider⸗ ſtand und der Freiherr von Stein konnte die Pflege der öffentlichen Dinge, die Begründung des Rechts der Selbſt⸗ verwaltung in die Hand nehmen, während Schleier⸗ macher die Herzen zu allem Hohen und Edlen entzündete. Jeder Kampf des Volkes iſt eine der augenfälligſten und folgeſchwerſten Bethätigungen des unverbrüchlichen Geſetzes, daß nicht nur die metallene Macht, ſondern die ſittlichen Potenzen in dem Völkerleben in letzter Linie ſtets das Maß⸗ gebendſte ſind. Wie aber, wenn dem ſo iſt, bätten da nicht die köſtlichſten und herrlichſten Früchte dieſer Erhebung zweifellos dem deutſchen Volke zufallen müſſen. Sicherlich iſt dies folgerichtig. Wie aber liegen die geſchichtlichen That⸗ ſachen in dieſem Betreff? Es gibt in der ganzen Geſchichte kein zweites Beiſpiel, daß die Großthat eines Volkes ſo ſchändlich gelohnt worden iſt. Die deutſche Nation hatte feſt auf ihre Einigung gerechnet. Und was entſtand? Der deutſche Bund, in dem die deutſche Nation weder rechtlich noch auch nur thatſächlich irgend eine Stellung hatte. Nur die deutſchen Fürſten und zwar die beiden größten nur mit einem Theil ihres Herrſchaftsgebiets hatten die Verbindung geſchloſſen. Und dieſe Verbindung war nicht ſowohl ſtaats⸗ als völkerrechtlicher Natur. Vom erſten Tage an und mit jedem Tage mehr ward es klarer, daß der Bundestag zu irgend einer poſit ven Arbeit nicht im Stande war, daß ſeine vornehmſte Aufgabe die Pflege des Partikularismus bildete. 2 5 2 2. Seite. SGeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 2. April. Mit dem Bundestag war eine Handhabe geſchaffen worden, die politiſche Entwicklung der geſammten Nation lahm zu legen und damit auch die politiſche Entwicklung der Einzel⸗ ſtaaten auf das Schwerſte zu ſchädigen und zu behindern. Metternich hatte ſo meiſterhaft die Sache gemacht, daß nach⸗ mals die Vertreter der fremden Mächte bei dem deutſchen Bundestage dem deutſchen Volke die Schmach anzuthun wagten, in aller Form den Anſpruch eines gewiſſen Kontroll rechtes über denſelben zu verlangen. Ja, wahrlich, er hatte von ſeinem Standpunkt aus Recht. Trotz allem unleugbaren diplomatiſchem Geſchick war ſein ſtaatsmänniſches Programm ein ſchlechthin negatwes. Die Erhaltung des Beſtehenden durch polizeiliche Zwangsmaßregeln, durch die größtmöglichſte Mückſichtsloſigkeit gegen das Volk, bis hinab zum Denken und Empfinden deſſelben. Das war der Dank dafür, daß die deutſchen Völker die zerſchmetterten Throne der Fürſten mit ihrem Blute wiederum zuſammengeleimt haben. Dourch ſeine ſittliche Wiedergeburt hatte das deutſche Volk ſich aus dem Zuſtand der Erniedrigung emporgerungen zu den glorreichſten Tagen ſeiner Geſchichte, und nach wenigen Jahren befand es ſich genau in oder vielmehr hinter den früheren Zuſtänden, ſodaß man gleichzeitig weinen und lachen muß. Wer trug die Schuld daran? Gewiß muß auch ſo gefragt werden, und wer Augen hat zu ſehen und Ohren zu hören, der wird der Schuldigen gar viele finden und zwar keineswegs nur in den Höhen. Nicht minder gewiß iſt aber guch, daß Niemand jene Zeit oder die Folgezeit verſtehen kann, der bei dieſer Frage ſtehen bleibt und nicht begreift, daß die ungleich bedeutſamere Frage zu lauten hat: Was trug die Schuld daran? Gewiß wäre es ungleich weniger ſchlimm geworden, wenn nicht oben und unten ſo ſehr ein richtiger Sinn und eine rechte Gefinnung gefehlt bätte. Ja, gut konnte es jetzt mit Deutſchland nicht werden, das war ſchlechthin unmöglich. Daß man dies nicht von Haus und klax erkannt, das trägt zum großen Theil die Schuld daran, daß es ſo ſchlimm wurde, als es geworden iſt. Und doch lag vom erſten Moment an ſo greifbar, ſo öffentlich zu Tage, daß dies der Fall. Iſt denn auch der Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich gleich dem preußiſchen König Friedrich Wil⸗ helm III. von den Sturmeswogen der gewaltigen Volks⸗ erhebung unwiderſtehlich mit fortgeriſſen worden? Nein: die Erwägungen und Rathſchläge der öſterreichiſchen Regierung tragen auch jetzt noch vollſtändig das Gepräge der kalt berechnenden Kabinetspolitik. Wann hakte ſich denn Bayern entſchloſſen, den Franzoſen Valet zu ſagen? Wie war denn die Stellung König Friedrichs von Württemberg zu der Volks⸗ exhebung? Die hiſtoriſche Zexriſſenheit Deutſchlands, die Napoleon ſo zielbewußt entwickeln und zu befeſtigen geſucht und gewußt hatte, hat ſich damals bis tief in den Freiheits⸗ trieb hinein geltend gemacht. Welch' unendliche politiſche Thorheit, da zu glauben, daß die Wogen der nationalen Be⸗ geiſterung zur Bafis der nationalen Geſtaltung Deutſchlands gemacht werden könne. Lag dieſelbde doch damals keineswegs einzig und allein in den Händen von Deutſchland. Im Bunde mit dem übrigen Europa hatte man Frankreich niedergeworfen und dieſes übrige Europa war unendlich weit davon entfernt, die politiſche Neugeſtaltung Deutſchlands lediglich nach den wahren Intereſſen des deutſchen Volkes zu geſtatten, geſchweige denn zu fördern. Die Freiheitskriege hatten nicht in und für Deutſchland eine Tabuls raes geſchaffen, ſodaß die Elemente lediglich nach Erwägung des für zweckmäßig und richtig Er⸗ achteten ſich zu neuen organiſchen Gebilden zuſammenſchließen laſſen konnten. Für Deutſchland aber bedeutete das die ardch möglichſte Erſchwerung ſeiner nationalen Entwickelung. Es iſt aber ein unverbrüchliches Geſetz der ſittlichen Weltordnung, daß nicht durch eine Großthat eines Volkes, ſo gewaltig die⸗ ſelbe auch ſein mag, die Sünden von Generationen und Jahr⸗ hunderten abgebüßt werden können, Es iſt aber nicht minder ein unverbrüchliches Geſetz der ſittlichen Weltordnung, daß die Großthat eines Volkes, wie die Erhebung Deutſchlands wider Napoleon nicht ohne tiefgehende ſegensreiche Folgen pleiben kann. Und wer dieſe ſegensreiche Folgen nicht auch in der Staub⸗ und Schmutzdecke der Bundeskags⸗Miſere und der Karlsbader Beſchlüſſe zu finden vermag, dem wird die politiſche Wiedergeburt Deutſchlands in unſeren Tagen für immer ein 35 7 8 verſchloſſenes Räthſelbuch bleiben.(Lebhaftes ravo Die Entwickelung der politiſchen und nationalen Ausge⸗ ſtaltung in und unter der Bundestags⸗Aktion war dem deutſchen Volke verſagt, dagegen verhinderte die Bundestags⸗ Aktion das politiſche Sterben als Nation. Das war wenigſtens etwas und es war nicht wenig, denn dadurch wurde die Möcglichkeit geboten, ſich unabhänsig vom Bunde und vielleicht wider denſelben, ugtional zu entwickeln und die Voraus⸗ ſetzungen für das dereinſtige Gewinnen einer lebensfähigen politiſch⸗nationalen Exiſtenz zu ſchaffen. Daß dieſe Möolich ⸗ keiten benutzt werden würden, war von Haus aus zweifellos, denn Eines konnten die Metternich und Genoſſen bei all ihrer Virtuoſität und Rafiloſigkeit nicht vernichten, nämlich die Knechtung des deutſchen Volksgeiſtes und die Austilgung der Erinnerung an die gewaltige Zeit des Kampfes. Dieſe Er⸗ inneruns aber ſie zeugte die Kraft und ließ wachſen das Sehnen nach Verwirklichung der herrlichen in ſo greifbarer Idealität vor das geiſtige Auge getretenen künftigen Natio⸗ nalität und ein ſolches Sehnen iſt im Volksleben eine lebendig wirkende Kraft, an der die Metternich'ſchen Ziele ſo ſchmählich zu Schanden wurden, wie die Schiffe des Kerxes in den Wogen des Meeres.(7) Feuilleton. — Ein Held, auf den die deutſche Nation ſtolz ſein kann, iſt der junge zweite Steuermann des deutſchen Dampfers„Alwine Seyd“, Hr. Hertzog. Der in London eingetroffene„North China Herald“ vom 19. Fe bt ſchildert in einem eingehenden Bericht, wie es den faſt übermenſchlichen Anſtrengungen Herrn Hertzoos ge⸗ lans, unter den nngünſtigſten Verhältniſſen und im Kampfe mit der Wuth der Elemente einer großen Anzahl gefährdeter Menſchen das Leben zu retten. Der aus Chefoo vom 11. Februar datirte Bericht gebt auf den Untergang des Dampfers „Marie“ und auf die Verſuche, ihn wieder flott zu machen, ein und fährt dann fort:„Am letzten Sonntag, den 7. d.., begab ſich der erſte Maſchiniſt der„Marie“, Herr Freytag, begleitet von vierzehn chineſiſchen Arbeitern an Bord des bei niedrigem Wafſerſtand aus den Fluthen hervorragenden Wrackes, um die Arbeit an den Pumpen fortzuſetzen. In den ſpäteren Stunden des Nachmittags wurde der Wind ſtärker und ſtärker und die See ſtieg ſo bedeutend, daß das Pumpen eingeſtellt werden und die Arbeiter ſich vor den ſchweren Sturzwellen in die Takelage flüchten mußten. Die gefähr⸗ liche Situation wurde auf der„Alwine Seyd“ bald wahrge⸗ nommen und ein Rettungsboot, bemannt von dem zweiten Steuermann, Herrn Hertzog, dem erſten Maſchiniſten und drei Cyineſen, ſtieß ab, um den auf dem Wrack der„Marie“ befindlichen Perſonen Hilfe zu bringen. Nachdem ſie eine kurze Strecke vorwärts gekommen, verſagte den Chineſen die Kraft und ſie zogen die Ruder ein. Der Wind, zu welchem ſich ein blendendes Schneetreiben geſellt hatte, war inzwiſchen zum Oxkan angewachſen und trieb mit dem Boot und all' ſeinen Inſaſſen ſein Spiel. Die Kälte wurde immer grim⸗ miger und die See immer höher und wilder, dazu rückte die Nacht immer näher, als das Boot in einem unglücklichen Augenblickkenterte und ſeine Beſatzung ſich plötzlich in den eiſigen Fluthen befand. Der Schreck raubte indeß den beiden Europäern nicht ihre Beſiunung. Unterſtützt von dem erſten Maſchiniſten, Herrn Rippe, unternahm Herr Hertzog den Verſuch, die Chineſen zu retten. Sie Das Fehlſchlagen der Hoffnungen des deutſchen Volkes vertiefte das Verſtändniß dafür, wie die Sache nicht ange⸗ griffen werden durfte und dies iſt der einzige Weg zu der Erkenntniß, wie es angegriffen werden muß, um nach der Natur der Verhältniſſe und Dinge zum glück⸗ lichen Ziele gelangen zu können. Wie verkehrt das Ding auch angeſtellt worden ſein mochte, jeder neue Verſuch war an und für ſich ein Beweis dafür, daß im deutſchen Volke die Ueberzeugung von ſeinem Recht der Selbſt⸗ ſtändiakeit immer weit re Schichten ergriff und ſich immer tiefer einwurzelte. In der Ueberzeugung von dieſem Rechte lag aber auch der Keim der Erkenntniß von der Pflicht, dieſes Recht zu üben gegen Jeden, auf jede Gefahr hin und unter allen Um⸗ ſtänden. Das war nicht mehr ſchlechthin ein negativer Erfolg, der nur mittelbar dem Ziele entgegenfüßren konnte, es war viel⸗ mehr damit in richtiger Weiſe die poſitive Arbeit in die rechten Wege geleitet worden, es war das Ausheben des Bodens für das Fundament des künftigen Neubaues. Und inſofern hatte die erſte Reaktionsperiode, deren Bannerträger Metternich war, für die nationale Entwickelung des deutſchen Volkes doch einen ſehr anſehnlichen poſitiven Erfolg. Während dieſe nationale Entwickelung des deutſchen Volkes noch in den den erſten Anfängen lag, ſprengte die preußiſche Regierung mit ebenſo geſchickter wie ſtarker Hand vom Fels des deutſchen Patriotismus die Blöcke für die Grundquadern und begann ſie zum Fundament zuſammen⸗ zufügen. War dies ſein trübendes Motiv auch nicht aus⸗ ſchließlich, ſondern hatte es vorerſt die eigenen wirthſchaft⸗ lichen Intereſſen im Auge, ſo war doch die Schöpfung des deutſchen Zollvereins, durch die weitere Wirkung, die er hatte und die er haben mußte, eine nationale Großthat erſten Ranges und zwar nach zwei Richtungen hin. Eine reale Intereſſengemeinſchaft, wie ſie noch nie beſtanden, war im deutſchen Volke geſchaffen worden, und Oeſterreich hatte in Folge ſeiner eigenen Verblendung keinen Theil an derſelben, womit der nationalen Entwickelung Deutſchlands ein großer Hemmſchuh aus dem Wege geräumt worden war. Die Schöpfung des deutſchen Zollvereins war alſo das Funda⸗ ment des deutſchen Baues. Der Ausſchluß Oeſterreichs, der bei ſeinem Völker⸗ und Sprachengewirr nicht einmal ſelbſt eine Nation zu bilden vermag, war der Schlüſſel zu dem Bau. Aber mit dem Finden des rechten Schlüſſels war noch keineswegs an ſich eine Gewäbr dafür gegeben, daß nunmehr auch das Schloß wirklich aufgeſprengt werden würde. Zu⸗ nächſt mußte in voller Klarheit erkannt werden, daß es der rechte Schlüſſel ſei. Fürwahr eine gewaltige Geiſtesthat. Und dann mußte die richtige Art und Weiſe gefunden werden, den Schlüfſel ſo zu gebrauchen, daß er ſeinen Zweck erfülle. Eine ungleich gewaltige ſittliche That. Dieſe Erkenntniß ge⸗ bracht und den Muth zur Durchführung dieſer Erkenntniß ge⸗ funden zu haben, das iſt das unſterbliche Verdienſt des Mannes, zu deſſen Ehrung wir heute hier verſammelt ſind.(Bravoh Die Errungenſchaften der Freiheitskriege bilden die Voraus⸗ ſetzungen ſeiner weltgeſchichtlichen That. Er hat die Lehren der Freiheitskriege erkannt, beberzigt und bethätigt, auch muß das deutſche Volk die in den Errungenſchaften von 1870/1 gelegenen Lehren erkennen und in ernſter ſittlicher Selbſt⸗ prüfung ſie für und für in jeder Hinſicht bethätigen, wenn der vorhln aufgeſtellte Satz der ſittlichen Weltordnung, daß die reichſten und blühendſten Früchte der Erhebung Europas wider Napoleon dem deutſchen Volke zufallen müſſen, durch die Thatſachen die volle Erhärtung finden ſollen. Wer die Erklärung des Erfolges Bismarcks vornehmlich in ſeiner geiſtigen Ueberlegenheit ſucht, der kann meines Erachtens niemals weder den Mann, noch ſein Werk richtig verſtehen und voll würdigen. So gewiß dieſe geiſtige Ueberlegenbeit unbedingt erforderlich war, ſo gewiß war doch das ungleich bedeutſamere Erforderniß des Charakters, des feſten ſittlichen Willens, Bismarck iſt nicht in dem Sinn ein ſtaatsmän⸗ niſcher Genius ib daß der Deutſchland erlöſende Ge⸗ danke fix und fertig ſeinem Kopfe entſprungen iſt; er iſt viel⸗ mehr erarbeitet worden in geduldiger, ernſteſter tiefſchmerz ⸗ licher und aufopferungsvoller Arbeit. Die von der traurigen Vergangenheit überkommenen Lehren bargen die Schöpfung des deutſchen Reiches, die Er⸗ füllung der Wünſche des deutſchen Volkes in ſich. Es war das eine Wendung, ſo wunderſam, ſo radikal, daß vielleicht auch ſeine geiſtige Ueverlegenheit nicht ausgereicht haben würde, ſie zu vollziehen, wenn ſein König ihn nicht an das offizielle Centrum des politiſchen Elends von Deutſchland (Stürmiſches Bravo!) geſchickt hätte. Die Miſere des Bun⸗ destags zu Frankfurt iſt ſeine politiſche Hochſchule geweſen. Sie mit ſolchem Exfolge zu abſolviren, bedurfte aber ſchlecht⸗ hin unerbittlicher Beharrlichkeit in dem Erfaſſen wie in der Verwerthung der Thatſachen und mächtige, patriotiſchem Empfinden entſpringende unberechenbare unbeugſame Ent⸗ ſchloſſenbeit, das als wahr Erkannte zu thun, trotz allem Widerſtand und auf alle Gefahr hin. Wünſche und Doktrinen waren bei dem Erwachen des deutſchen Nationalgefühls die Ausgangspunkte geweſen. Bismarck, obwohl keineswegs frei weder von Wünſchen noch von Doktrinen, hat mit Rückſichts⸗ loſigkeit und Ausſchließlichkeit die Thatſachen zu ſeiner Baſis gemacht, weil er begriff, daß die wahre Staatskunſt dies bedingte, mit anderen Worten, daß bei einer ſolchen Politik der Erfolg nicht von glücklichen Zufälligkeiten abbängt, ſondern erzwungen werden kann. Mit unverrück⸗ barer Folgerichtigkeit iſt er, Gegenwart und Vergangenheit ſchwammen mit zweien— der dritte hatte bereits ein naſſes Grab gefunden— bis nach dem Bus des umgeſchlagenen Bootes, welches ihnen einen Halt gewährte. Nach unendlicher Mühe gelang es ihnen, das Boot wieder flott zu machen und darin Platz zu nehmen. Wind und Wellen trieben es bis nahe an die Küſte, wo es jedoch in der Brandung auf's Neue um⸗ ſchlug. Und jetzt war die Gelegenbeit gekommen, wo der Heldenmuth und die n ee Hertzogs ſich glänzend bewährten. Obwohl kein ſtarker Mann, lud er den erſten Maſchiniſten Rippe, der allzu ſehr erſchöpft war, um noch einen Schritt gehen zu können, auf ſeine Schulter und trug ihn inmitten des blendenden Schneeſturms an den Strand und noch weiter, bis er endlich eine kleine chineſiſche Wirthſchaft erreichte und ſeine Laſt daſelbſt nieder⸗ leate. Von zehn Männern in ſeiner Lage würden jetzt neun ihre Kameraden dem Schickſal überlaſſen haben und glücklich geweſen ſein, daß ſie ſo wunderbar geretlet worden. Hertzog, ein junger Mann, welcher die erſte Reiſe auf ſeinem Schiffe macht, ging jedoch in die Brandung zurück und trug nach einander auch die beiden Chineſen, welche mehr todt als lebendig waren, auf ſeinem Rücken in das Wirths⸗ haus, wo er ein Feuer anzündete, die halb erfrorenen Körper entkleidete und durch heftiges Frottiren ins Leben zurückrief. Nachdem ihm dies gelungen, kam ihm der Gedanke an die bedrobten Menſchen auf der„Marie“ und trieb ihn, ſo erſchöpft er ſelbſt war, aufs Neue in die Nacht und den Sturm hinaus, um auf unbekannten Pfaden nach Chefoo zu eilen und von dort den gefährdeten Perſonen auf der„Marie“ Rettung zu bringen. Nachdem er mehrere Meilen gewandert, verſagte aber auch ihm die Kraft. Er fiel in den Schnee und blieb daſelbſt mehrere Stunden bewußlos liegen, bis am Morgen ein barmherziger chineſiſcher Samariter des Weges kam, ihn auf ſeinen Mauleſel ſetzte und nach Chefoo brachte, wo er am Montag Nachmittag um 2 Uhr elntraf. Sein Heldenmuth war nicht vergebens geweſen. Eine Stunde ſpäter ging ein Zollamtsboot nach dem Wrack der„Marie“ in See, und es gelang, die Bemannung, die bexreits halb erfroren war, zu retten. Zum Schluſſe eines Leitaufſatzes über das Verhalten Hertzog's ſchreibt der„North⸗China Herald“:„Ein ſolcher Mann wie HerrHertzog gereicht ſeinem Beruf, kühl berechnend, zu poſitiven Entwürfen fortgeſchritten. Nur wenn in voller Klarbheit erkannt wurde, was da war und geweſen war, ließ ſich zweifellos feſtſtellen, warum es ſo ge⸗ weſen und geworden. Und aus jenem„Was“ und dieſem „Warum“ ließ ſich entnehmen und beurtheilen, was unter den gegebenen Verhältniſſen ein großer Geiſt geſtalten kann. Dreierlei ergab ſich aus der kritiſchen Betrachtung von Gegen⸗ wart und Vergangenbeit: 1) Der großmächtige preußiſch⸗ öſterreichiſche Dualismus im Bunde und eine lebenskräftige politiſche nationale Ausgeſtaltung Deutſchlands iſt ein Widerſpruch in ſich. 2) Der großmächtige preußiſch öſter⸗ reichiſche Dualismus im Bunde iſt der üppigſte Nährboden des Partikularismus der Mittel⸗ und Kleinſtaaten geweſen und wird es bleiben. 3) Eine lehenskräftige politiſche natio⸗ nale Ausgeſtaltung Deutſchlands kann ebenſowenig allein von den Regierungen als allein von dem Volke geſchehen. Die poſitive Schlußfolgerung aus dieſen drei Sätzen lautet: Eine lebenskräftige politiſche Ausgeſtaltung Deutſchlands kann nur von Preußen aus allein durch Blut und Eiſen in die Wege geleitet werden. Die Richtigkeit dieſes Satzes wird von Nie⸗ mand mehr beſtritten, weil die Richtigkeit dieſes Urtheils über der Natur des preußiſch⸗öſterreichiſchen Dualismus und die Unmöglichkeit, unter Fübrung des öſterreich-ungariſchen Staats zu einer lebenskräftigen politiſchen nationalen Ausge⸗ ſtaltung zu gelangen, gleichwie es auf der Hand liegt, daß Oeſterreich niemals freiwillig aus dem Bunde ausgeſchieden wäre. Trotzdem läßt man ſich bis auf den heutigen Tag in Süddeutſchland nicht gern an dieſe Worte von Blut und Eiſen erinnern. Jedoch mit Unrecht. Ein herrlicheres Zeugniß hätte den Fürſten und Völkern, die 1866 gegen Preußen im Felde ſtanden, gar nicht ausgeſtellt werden können, als Bis⸗ marck durch dieſe Worte und ihre Bethätigung gethan hat. Daß die politiſche Wiedergeburt Deutſchlands nur durch Blut und Eiſen gewonnen werden konnte, war die Schuld vorauf⸗ gegangener Geſchlechter. Die Ankündigung des Entſchluſſes, die furchtbare Schuld für die Sünde der Väter zu zahlen, war die Proklamirung der gewonnenen Ueberzeugung, daß nunmehr die Fürſten und Völker Deutſchlands die geiſtige und ſittliche Höhe erklommen hätten, die ſie in ihrem ganzen Denken und Empfinden einnehmen mußten, wenn unendlicher Segen und nicht der Fluch des Himmels und der Menſchen für das vergoſſene Bruderblut die Frucht der deutſchen Siege ſein ſollte. Das erſtere iſt geſchehen, weil Bismarck an ſein Volk glaubte, wie noch nie ein Staatsmann an das deutſche Volk geolaubt hatte, fand er den ſittlichen Muth, ihm das Größte anzuſinnen, was einem Volke ange⸗ ſonnen werden kann. Und die Fürſten und Völker haben ihn nicht zu Schanden werden laſſen. Noch ehe das Pulver voll⸗ ſtändig verraucht war, fiel ihnen der Schleier von den Augen, ſie begriffen, daß der Krieg als eine befreiende fittliche That gedacht war. Und darum legten fie rüſtig und fröhlich mit Hand an, den Schutt des Jahrhunderts vollſtändis aus dem Weg zu räumen und unter Leitung Bismarcks zu planen und auszuführen das neue Haus. Die herrlichſten Siege der deutſchen Fürſten errangen ſie dadurch, daß ſie ihre Nieder⸗ lage vergaßen, daß ſie ſich ſelbſt überwandten. Wie groß der Sieg war, läßt ſich daraus entnehmen, daß man dort, wo man Deutſchland ſeit Jahren als Fußſchemel betrachtet batte, an die Aufrichtigkeit der Wendung nicht glauben konnte und daraufhin den Verſuch wagte, Deutſchland wieder in ſeine biſtoriſche Rolle eines Fußballes anderer Völker zurückzu⸗ drängen ſuchte. Deutſchland war ſein Herr im eigenen Hauſe. Redner ſireift nunmehr in ſchwungvollen Worten die beiſpiel⸗ loſen Erfolge, welche die deutſchen Heere im deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Kriege errangen und die großartige Wirkſamkeit, welche Bismarck zur friedlichen Ausacſtaleung des neuen Hauſes ent⸗ faltet. Sodann fuhr Redner fort: Mit beängſtigender Schnelligkeit ſcheint man im Volke die Errungenſchaften und Lehren der Jahre 1866—71 zu ver⸗ geſſen. Man glaubt, wenn wir nur Bajonette und Kanonen genug haben, dann find wir gegen die äußeren Feinde voll⸗ ſtändig geſichert. Und es ſind auch wieder üppig ins Kraut geſchoſſen alle Schwächen, Untugenden und Laſter des deutſchen Natlonalcharakters. Die feindlich gefinnten Nachdarn find Deutſchland nie gefährlich geweſen; ſie ſind es nur immer geworden dadurch, daß das deutſche Volk durch ſeine ſchlechten wie guten nationalen Eigenſchaften politiſch ſtets ſein ſchlimmſter Feind geweſen iſt.(Stürmiſches Bravo.) Darum iſt es nach wie vor nöthig, daß nicht nur am Rhein und an der Weichſel, ſondern vor allem Jeder am eigenen Herd und am eigenen BuſenWacht geſtanden wird. Nur wenn dasjenige, was 1886—71 errichtet worden iſt, fort und fort ausgebaut wird im gleichen Geiſt, mit gleicher Treue, mit gleicher Hingabe, mit gleichem Verſtändniß und zu gleichem Endzweck kann der Bau wahr⸗ haft ſturm⸗ und wetterfeſt bleiben. Können wir vor dem Forum der Welt, vor dem Richterſtuhl des eigenen Gewiſſens behaupten, daß dieſes von uns allen und in allen Stücken unentwegt geſchieht? Da heißt es: dies iſt Geſpenſterſeherei! Erklärt denn nicht der ſozialdemokratiſche Kommunismus den nationalen Patriotismus für einen überwundenen Stand⸗ punkt? Findet ſich denn Niemand unter uns, deſſen Treiben an die ſchickſalsſchwerſte Epoche der deutſchen Seſchichte ge⸗ mabnt? Die Zerriſſenheit Deutſchlands iſt die Stärke Romz. Hat denn wirklich der volitiſche Realismus die vollſtändige Herrſchaft gewonnen über alle Doktrin? Sehen wir keinen Anlaß geboten, ſowohl oben wie unten, zu dem Zweifel, daß man wirklich zu der Ueberzeuguna gekommen iſt, daß ſeinem Lande, wie der ganzen Menſchheit zur Ehre. Wir ſind überzeugt, daß ſeine Landsleute und Kaiſer Wiltelm, welcher ſolche heroiſchen Thaten liebt, ihn in jeder Weiſe ehren und auszeichnen werden, ſobald die Thatſachen in Deutſchland bekannt find. Wir haben keine Humanitäts⸗ geſellſchaft hier, doch ſollten wir Ausländer aller Nationen zum mindeſten unſere Bewunderung ſeines Verhaltens in einer praktiſchen, uns zur Ehre gereichenden Weiſe bethätigen. Wir werden gern Beiträge zu dieſem Zweck entgegennehmen.“ — Der Braud von Maudalai. Telegramme aus Rangun und Calcutta berichten von einer entſetzlichen Feuers⸗ brunſt, durch welche die Hauptſtadt von Birma, Man⸗ dalai, zum großen Theil zerſtört iſt. Nach der einen Mel⸗ dung wäre die Stadt zur Hälfte, nach der anderen zu drei Vierteln in Aſche gelegt. Das Telegraphenbureau und die alten Paläſte ſind niedergebrannt, viele Menſchen haben in den Flammen ihren Tod gefunden. Mandalat, die frühere Hauptſtadt des Königreichs Birma, jetzt die Hauptſtadt des britiſchen Kolonialreiches Oberbirma, liegt am linken Ufer des Irawaddi⸗Fluſſes, einige Kilometer von demſelben ent⸗ fernt, in einer weiten Ebene. Die von Gröben und primi⸗ tiven Mauern umgebene Stadt bildet ein Quadrat, deſſen Seiten 2½ Kilometer lang find. Im Centrum dieſes Quadrats liegt die ſogenannte„Königsſtadt“, welche die Paläſte des Königs, ſeiner Frauen und Miniſter, den Palaſt des weißen Elephanten, ſowie die Schatzkammer, die Kaſernen und das Arſenal umfaßt. Aus obigen Drabtmeldungen ſcheint man ſchließen zu müſſen, daß dieſer Stadttheil mit verbrannt iſt. Das meiſt von Franzoſen, Italienern, Eng⸗ ländern, Griechen und Armeniern bewohnte Fremdenviertel iſt jedenfalls theilweiſe ebenfalls von den Flammen verzehrt worden, da gemeldet wird, daß das Telegraphenbureau ver⸗ nichtet iſt. Die Stadt, welche nicht viel weniger als hundert⸗ tauſend Einwohner haben dürfte, iſt erſt 1859 gegrüudet. Die Häuſer ſind theils aus Ziegeln, theils aus Holz, meiſt aber aus Bambusrohr erbaut. Dieſer Umſtand macht es erklär⸗ lich, daß der Brand ſo große Ausdehnung annehmen konnte. Uebrigens iſt Mandalai ſchon einmal, am 9. April 1885, durch eine Feuersbrunſt zur Hälfte zerſtört worden. Mane dalai iſt mit Rangun durch eine Eiſenbahn verbunden, Mannheim, 2. April. General⸗Anzeiger. 8. Seide⸗ mit Schlagwörtern nichts geſchieht? Spukt nicht wieder die Romantik ſowohl des Empfindens wie des Herzens in gleicher Weiſe in der Politik wie in der Geſellſchaft? Iſt nicht die Frage berechtigt, ob nicht die politiſchen und ſocialen Kämpfe der Zukunft gleichzeitig mit einander ent⸗ gegengeſetzten Fronten ausgefochten werden müſſen? Will nicht der Schatken einer längſt für abgetban erachteten Welt⸗ anſchauung wieder Fleiſch und Bein zu gewinnen ſuchen? Sind wir alle der Ueberzeugung, daß Rechte Pflichten be⸗ dingen, ja, daß die Pflichten allein des Rechtes rechtmäßige Quelle find? Sind wir deſſen vollſtändig eingedenk, daß es in den Kämpfen eines lebenskräftigen Volkes zwar Gegner aber nie Feinde geben ſollte? War keinerlei Grund zu der Furcht gegeben, daß Unverſtand und Ueber⸗ eifer mit Axt und mit Säge zu arbdeiten beginnen würden an jenem Hebel, der des Geiſtes Felſen geſprenat, an der fittlichen Kraft des deutſchen Volkes; die den freienßlug des Geiſtes und die freie Bethätigung des Gewiſſens behindert, die den Konfeſſionalismus groß gezogen und das Geſchlecht, in deſſen Händen die Zukunft liegt, ſyſtematiſch und grund⸗ ſätzlich zum Bewußtſein einer tief greifenden Gegenſätzlichkeit zwiſchen den verſchiedenen Konfeſſionen erzogen hätten, ſtatt die Kinder unbeeinflußt zum naturgemäßen Kampf erwachſen zu laſſen und ihnen zu lehren, daß wir alle ſchlechthin Deutſche ſind und ſein ſollen.(Stürmiſches Bravo!) Ueben wir unnachſichtliche Selbſtkritik, um die richtige Antwort auf dieſe Frage zu finden. Das thut dem Volke dringend noth. Es iſt Zeit, hohe Zeit für das deutſche Volk, ſich wieder voll und ganz zu beſinnen. Das deutſche Reich wird und muß ſein der Schlußſtein am europäiſchen Staatenſyſtem oder es wird aufhören zu ſein! Stürmiſcher nicht endenwollender Beifall folgte dieſen zündenden ganz patriotiſchen Ausführungen des Redners, welcher, ſichklich ergriffen von dem tiefen Eindruck, den ſeine Worte auf die ganze Jeſtverſammlung gemacht hatten, nochmals das Podium hbetrat und ſagte, daß er jetzt wieder getroſt in die Zuknnft blicke. So lange Deutſchland ſolche Männer babe, wie ſie hier im Saale wären, kann es ruhig ſein. Nochmals entf ſſelte ſich jetzt ein Beifallsſturm, wie ihn Schreiber dieſes noch nie erlebt hat. Der nächſte Redner war Herr Geheime Juſtizrath Felix Dahn aus Breslau, welcher den offiziellen Toaſt auf den Fürſten Bismarck aus⸗ brachte. Als Perſon, ſo führte der Redner aus, ſei Bismarck ein echter Typus des Niederdeutſchen, des Preußen, und des Landiunkers im guten Sinne. Edelmänniſch und ritterlich geſtand Bismarck ein, geirrt zu haben, wo es der Fall war; nie ſah er auf die Vorlheile eines, ſeines Standes gegen die Allgemeinheit; der Vorwurf, daß Bismarck agrariſche Politik ge⸗ trieben habe, weil er ſelbſt Großorundbefitzer war, iſt maßlos gemein und verworfen. Bei der geſchichtlichen Würdigung erklärte ſich der Redner zwar nicht mit allen Maß⸗ nahmen der Bismarck'ſchen inneren Politik einverſtanden, jedoch müſſe Jedermann eingeſtehen, daß Bismarck auch bier Großartiges geleiſtet habe, In der auswärtigen Politik ver⸗ richtete Bismarck die zwölf Arbeiten des Herkules, die ſiym⸗ phaliſchen Bögel und der Stall des Augias fehlten in der deutſchen und europälſchen Lage nicht. Ruſſen und Franzoſen haben das anerkannt, und ihn, als er geſtürzt wurde, mit Achtung behandelt, zur Behandlungsweiſe durch die Deutſchen aber müſſe man ſagen: Pfui über ſolche Niederträchtigkeit! Für die Entlaſſung Bismarck's hat das Miniſterium die for⸗ malrechtliche Verantwortlichkeit: die mor aliſche Verantwort⸗ lichkeit aber tragen—„andere Leute“.— Die Ent⸗ laſſung Bismarcks iſt eine Tragödie in der Geſchichte des deutſchen Volkes. Caprivi iſt zweifellos ein ganz ausgezeichneter Mann und wäre als Nachfolger des verſtorbenen Bismarck an ſeinem Platze geweſen, aber den lebenden Bismarck könne kein Menſch auf Erden den Deutſchen erſetzen.(Stürmiſches Bravol) Nicht in Demjenigen, was er in den zwei letzten Jahren geleiſtet hatte, ſondern in Dem⸗ jenigen, was er verhindert haben würde, liegt das Bedauern begründet, daß Bismarck nicht mehr am Ruder iſt. In der erſten Zeit nach dem Ausſcheiden des Fürſten Bismarck hegte man die er werde in ſein Amt zurückkehren. Aber dieſe Hoffnung mußte aufgegeben werden nach dem, was verlautet oder was man vermuthen kann über die Art, in welcher Kaiſer und Kanzler von einander ſchieden. Der Kaiſer wird den Kanzler nicht rufen und dieſer wird nicht kommen, außer unter Umſtänden, die wir weder dem Kaiſer noch dem Kanzler, noch uns ſelbſt wünſchen wollen. Wir können uns deshalb nur auf den Wunſch der Aus⸗ ſöbnung zwiſchen Kaiſer und Kanzler beſchränken, ein Wunſch, den viele Millionen Deutſche mit uns theilen. Redner ſchloß ſeinen ſtürmiſche Begelſterung weckenden Toaſt mit den Worten: Laſſet uns heute am 77. Geburtstag des großen Kanzlers rufen: Heil dem Mitbegründer des deutſchen Reiches, dem unſterblichen Lehrer des deutſchen Volkes, Heil Otto dem Großen, ihm ſei unſer unauslöſchlicher Dank dargebracht. Fürſt Bismarck lebe hoch! Auch dieſer Toaſt ſand eine ſtürmiſche faſt nicht zu be⸗ ſchreibende Aufnahme und wollten die Beifallsrufe und das Händeklatſchen ſchier kein Ende nehmen. Nachdem die Liedertafel das deutſche Lied von Kalliwoda geſungen hatte, erariff Herr Jabrikaut Tyorbecke von hier das Wort, um im Namen der Frauen und Junafrauen Die Karpfenmühle. Bollsroman aus der Franzoſenzeit von Max Benno. Kachdruc verbeten. 3¹00(Fortſetzung.) Kreszenz derließ das Gefängniß und kehrte in die Her⸗ berge, wo ſie ihr Fuhrwerk eingeſtellt batte, zurück. Die Zuverſichk des Bergbauern hatte ihre quälende Sorge nicht zu bannen vermocht. Das Bild des gebrochenen Bru⸗ ders ſtand beharrlich vor ihr. Wenn die Franzoſen die aus⸗ geſprochene Drohung zur Waurheit machten, war er verloren. ürde er je von einer Kugel verſchont, ſo hielt er bei ſeinem dermaligen Zuſtande die Strapazen und die rückſichtsloſe Be⸗ handlung nicht aus. Dann war auch das Lebensglück der heuren Freundin dahin! 8 Sie dachte an die ſchöne Heimath, der Stolz des heim⸗ gesangenen Vaters, die ſich ſeit Jahrbunderten vom Abn zum Enkel vererbt hatte. Sie und Thereſe waren den Anforder⸗ ungen, welche der Betrieb des großen Anweſens verlangte, auf die Dauer nicht gewachſen. Es mußte zu Grunde gehen, wenn nicht eine kräftige Hand die Zügel ergriff. Das gleiche Loos ſtand voraus ſichtlich dem verwaiſten Hofe des Berg⸗ bauern bevor, Durfte ſie ſo ſelbſtſüchtig ſein und die Wohl⸗ fahrt zweier Familien in Frage ſtellen, welche von der Be⸗ zwingung ihrer widerſtrebenden Gefühle, von einem einzigen Worte abhing? Mußte ſie nicht ihr Leben lang wie ein häß⸗ liches Geſpenſt der Gedanke verfolgen, daß es in ihrer Macht gelegen wäre, die Heimath, den Bruder und die Freundin zu retten— wenn das Gefürchtete wirklich hereinbrach? Sie durfte es nicht ſo weit kommen laſſen! Wie eine höhere Eingebung kam dieſe Erkenntniß auf einmal mit Macht über ſie. Der liebe Gott hatte die ſchwere Heimſuchung geſchickt. Sie beſchloß, ein Opfer zu bringen und damit das Glück der Ihrigen zu erkaufen, zugleich mit einem Bewußtſein, das ihr ganz gewiß über die Prüfungen dieſes ſchnell vergänglichen irdiſchen Lebens hinweghalf. 8 Kreszenz ließ anſpannen befahl jedoch dem Knechte, nicht den nächüen Weg nach der Karpfenmünle einzuſchlagen, ſon⸗ Mannheims einen prachtvollen Lorbeerkranz an der Büſte Bismarcks nieder zu legen und darauf hinzuweiſen, daß bei der Pflege des Patriotismus und der Vater⸗ landsliebe den deutſchen Frauen und Jungfrauen, die auch von Fürſt Bismarck auf das Höchſte verehrt würden, ein großer Antheil zufalle. Gerade die deutſchen Frauen hätten es in der Hand, den Patriotismus in die Herzen der Kleinen einzupflanzen und die Gatten und Brüder an ihre Pflicht, die ſie gegenüber dem Vaterlande haben, zu erinnern und ſie zur Erfüllung derſelben aufzufordern. Sein Hoch galt den deutſchen Frauen und Jungfrauen. Herr Eckhard machte den ſtürmiſch aufgenommenen Vorſchlag, an Bismarck folgendes Telegramm abzuſenden: Eine von dem Vorſtande der nationalen Partei einberufene aus allen Kreiſen der Stadt Mannheim und der benachbarten Pfalz zahlreich beſuchte Ver⸗ ſammlung patriotiſcher Frauen und Männer begeht heute in feierlicher Weiſe das 77. Geburtsfeſt Eurer Durchlaucht. Einem vortrefflichen Vortrage des Herrn Profeſſor v. Holſt⸗Freiburg über Errungenſchaften und Lehren aus 1870,71 und 1818/15 ſchloß ſich aus dem Munde des Herrn Profeſſor Felix Dahn⸗Berlin ein begeiſtertes von der Feſtverſammlung mit ſtürmiſchem Jubel aufgenommenes„Hoch“ auf den Mitbegründer und erſten Kanzler des Deutſchen Reiches an. Die Verſammlung ſendet in alter Treue Eurer Durchlaucht ehrerbietigſten Dank für die erfolgreiche Mitarbeit am deutſchen Einiaungswerke und herzliche Glückwünſche für die hoffentlich noch recht lange Lebensdauer. Möge eine gütige Vorſehung unſere Wünſche, die WMünſche eines großen nach trauriger Zerriſſenheit wiedergeeinigten Volkes in Erfüllung gehen laſſen! C. Eckhard. Alsdann verlas Herr Rechtsanwalt Baſſer mann folgenden Gruß der Speierer Parteigenoſſen: Der Speyerer Antwort an Felix Dahn. Ein Rauſchen tönt und ein Klingen Herüber vom deutſchen Strom, Zu grüßen die alten Kaiſer In ihrer Gruft im Dom. Und die Kaiſer grüßen wieder Den Strom und den Hort zur Stund, Den Strom aus den freien Bergen, Den Hort in der Herzen Grund. Da gebet wie Frühlingsbrauſen Durch die Gaue das Grüßen ſich: Es grüßet die Freien im Reiche! Es grüßet, Du Freier, auch Dich! Und wie es die Marken durchrauſchek, Da wird dem Gruße Geſtalt: Heil!— brauſtls in gewaltigem Chore, Dem Recken im Sachſenwald! Der Ausſchuß des nat.⸗lib. Vereins Speyer a. Rh. Sodann trug Herr Weger folgendes von Herrn Haupt⸗ lehrer Banſpach verfaßtes Gedicht vor: Ein mächtig Schiff durchſchneidet ſtolz die Wogen Und bricht durch Klippen ſich und Brandung Bahn, Von Preußens Küſte kommt es hergezogen Und ſteuert durch den weiten Ozean. Ob ſeine Maſten ſich im Sturme bogen, Ob mancher ſchon ſah nach dem Rettungskahn, Das Schiff heißt„Deutſchland“, hat das Ziel errungen: Der Hafen iſt erreicht, die Fahrt gelungen. Wer möchte nicht in dieſem Bild erkennen Die Gründung von dem neuen deutſchen Reich? Und iſt es noth, den Steuermann zu nennen, Der damals fand den rechten Kurs ſogleich? Mag uns die Scham auf unſern Wangen hrennen Wie von empfangenem, verdienten Streich, Wenn wir den Namen Bis marck je vergeſſen. Den nur die Kleinheit kann verkleinernd meſſen. Was waren wir vor noch nicht dreißig Jahren? Wie hat einſt Metternich das deutſche Reich genannt? Was mußten all wir Schmäbliches erfahren, Eh' wir, geeinigt, uns zur That ermannt? Wer war es, der mit ſeinem Blick, dem klaren, Die Löſung für die ſchwerſte Frage fand? Er hat den Knoten Gordiums durchbauen; Der Deutſche kann mit Stolz jetzt aufwärts ſchauen. Sein weiſer König hat Ihn ſtets verſtanden, Und Niemand ſtand ſo nah' am Kaiſerthron. Wie Beide ſich zu Deutſchlands Glück verbanden, War Deutſchlands Dank für Beide ſchönſter Lohn. Vor dieſem Bund ward jede Macht zu Schanden Zu trotziger Bewund'rung ward der Hohn. Wie blickte man einſt auf zu jenem Manne, Der jetzt im Sachſenwalde lebt im Banne! Er war nicht unfehlbar— das iſt auf Erden keiner; Doch, was Ex wollte, das war immer gut. Es gibt ja überall ſo kluge Meiner, Die nur im Widerſpruche zeigen Muth; 14 welche über Burgholz nach dem Schuſſen⸗ tha rt. Dieſer Entſchluß wäre wahrſcheinlich nicht gefaßt worden, wenn das Mädchen eine Abnung von der Unterredung gehabt hätte, welche um die gleiche Zeit der Rentmeiſter Junk mit Emil in ſeinem Kanzleizimmer pflog. Die Beiden ſaßen an einem kleinen Tiſche, auf welchem ein offener Brief lag. Während der Förſter mit ziemlicher Gleichgültigkeit drein⸗ ſchaute, drückte das Mienenſpiel des Alten eine unverkennbare Verdrießlichkeit aus. Die Verhandlung hatte ſchon eine Zeit lang gedauert. Das ging aus der folsenden Bemerkung des Rentmeiſters hervor. Als ein Glüc dürfen wir es betrachten, meinte er, an den Fingernägeln kauend,„daß wenigſtens Philipp fort iſt, Der rabiate Menſch bätte uns ganz ſicher Schwierigkeiten gemacht. Es iſt eine verdammte Geſchichte die ich bei meinen Berechnungen ganz außer Acht ließ. Wenn die württem⸗ bergiſche Regierung für die Gefangenen einſchreitet, ſind all die von uns gebrachten Opfer umſonſt. Und ich fürchte in der That, daß es geſchieht. Man ſchreibt mir aus Stuttgart, daß die Sache in Anregung gebracht ſei. Sie wird ohne Zweifel weiter verfolgt. König Friedrich iſt zwar Napoleons Freund und Verbündeter, aber ein Fürſt, der ſich ſeine Ho⸗ heitsrechte durch die Franzoſen nicht ſo ohne Weiteres beein⸗ trächtigen läßt. Er hat das ſchon mehr als einmal bewieſen. Im vorliegenden Falle wird man ihm um ſo bereitwilliger entgegenkommen, als ja der ganze Handel nur ein privatim abgekartetes Spiel iſt. Die junge Haushälterin auf dem Berghof ſcheint ein ganz reſolutes Frauenzimmer zu ſein. Während die andern heulten und jammerten, lief ſie nach Riedheim zum Pfarrer und trug ihm die ganze Angelegenheit vor. Dieſer ſetzte ſich mit dem Staatsförſter Berthold, der in den oberen Kreiſen persona gratissima iſt, ins Benehmen und ſchickte gemeinſchaftlich mit dieſem einen ausführlichen Bericht an das Miniſterium ein. Ich wundere mich gar nicht darüber, weil ich weiß, welch große Stücke der Förſter auf den Bergbauern hält. Ich habe dies ſchon bei verſchiedenen Anläſſen bemerkt. Der ſonſt ſo ſelbſtbewußte Beamte verkehrt mit dem flegelhaften Buthmann auf eine Weiſe, hinter der ſich irgend ein Geheimniß verſteckt. Worin dieſes beſteht, Die da und dort, bald gröber und bald feiner, Sich wohlig finden in der Reden Fluth, Die ſtets die Welt nach ihrem Ich geſtalten Und alles andre für verwerflich halten. An unſerm heut'gen Feſt ſoll man erkennen, Daß wir dem großen Kanzler bleiben treu. Wir werden ſtets Ihn Deutſchlands Retter nennen;? Sein Kurs bleibt immer für uns gut und neu. Der Dank läßt von Verehrung ſich nicht trennen, So rufen wir denn freudig, ohne Scheu: „Heil unſerm Bismarck! Möge Er erleben, Daß auch die Jetztzeit ganz verſteht ſein Streben!“ Herr Rechtsanwalt Ernſt Baſſermann gab dann in lichtvollen ſcharfen Zügen ein Bild Karl Eckhards. Er hob hervor, daß es bei der Geburtstagsfeier des großen Kanzlers unumgänglich ſei und den Gefühlen Aller entſpreche⸗ auch eines der verdienteſten Mitſtreiter Bismarcks in unſerem engeren Heimathlande zu gedenken. Wie tief die Verehrung für Eckhard in die Seele des badiſchen Volkes gegraben ſei, nicht blos der Nationalliberalen, ſondern aller Männer, die ehrliches, erfolgreiches, den höchſten Gütern des Vater⸗ landes, ſeiner freiheitlichen Entwicklung und ſeiner würdigen Stellung im großen deutſchen Reiche gewidmetes Streben zu achten und zu würdigen wüßten, das habe der ſiebzigſte Geburtstag des allbeliebten Mannes bewieſen. Aus allen Theilen, aus den entlegenſten Winkeln Badens und weither aus dem ganzen Vaterlande ſeien die Grüße gekommen und die Zeichen dankbarſter Hochachtung. Redner ging dann auf die Charaktereigenſchaften Eckhards ein, die ibm ein folches Schaffen ermöglichten, auf ſeinen nie raſtenden Eifer, welchen auch zeitweilige Mißerfolge nicht zu lähmen vermochten, ſeine Pflichttreue, ſeine ſtete Bereitwilligkeit, für das als richtig und gut Erkannte mit vollſter Hingebung einzutreten, feine Selbſtloſigkeit, ſeine Gerechtigkeit, die auch im Gegner die Ueberzeugung achtete, ſeine glühende, reine Liebe zur Freiheit und Duldung, ſeine hohen politiſchen Gaben, ſeine ge⸗ winnende Liebenswürdigkeit und ſeinen ſtarken Familien⸗ ſinn, die Grundlage faſt jeden erfolgreichen Strebens. So ſei und bleibe Karl Eckhard das Ideal des badiſchen, des deutſchen Mannes. Sein reiches Leben ſei ein ſtetes Vorbild für uns alle, für die Gegenwart und Zukunft, und ſein Bild werde in immer lichterem Glanze dem kom⸗ menden Geſchlechte vorleuchten bei allen Kämpfen, Freuden und Leiden. Das Hoch auf den badiſchen Führer im Streite für das Recht und die Freiheit, der, im greiſen Haar, noch das Feuer der Jugend bethätige, rief ſtürmiſchen, nicht enden wollenden Jubel hervor. Herr Eckhard dankte in ſeiner einfachen und— wir finden kein beſſeres Wort, es iſt ja auch das beſte, ſchönſte der deutſchen Sprache!— lieben Art für all die Anerkennung, mit der er förmlich überſchüttet worden ſei. Der ſſebzigſte Geburtstag ſei einer der ſchönſten Tage ſeines langen an Mühe und auch an Freuden reichen Lebens geweſen. Er ge⸗ dachte dann all der mitbeſtimmenden Mächte, die ihm erſt die Erfolge ſeiner Arbeit ermöglicht hätten. Die hohen fittlichen Ideale, von der Herr von Holſt ſo ergreifend geſprochen, ſeien auch ſein Leitſtern geweſen und nie ſollten ſie im Vaterlande erbleichen! Dazu könnten in bedeutendem Maße auch die Frauen und Mükter beitragen, die ſchon frühe, in Augenblicken, die dem vielbeſchäftigten Manne entgingen, zur rechten Stunde in die Seelen der Söhne, der Töchter den hehren Funken der Vaterlandsliebe und Pflichttreue zündend anfachen könnten. Herr Eckhard gab im Verlaufe ſeiner Rede köſtliche Erinnerungen aus ſeinem Leben und aus den Tagen vor der Gründung des Reiches. Wir müſſen leider diesmal davon abſehen, auf all dieſe Fülle lichtvoller Erinnerungen einzugehen. Der Redner ſchloß mit begeiſtert aufgenommenem Hoch auf Baden und das Reich. Nach einigen Muſikvorträgen der Kapelle des hieſigen Grenadierregiments unter der trefflichen Leitung ihres Diri⸗ genten, Herrn Vollmer, gedachte Herr Erſter Staatsanwalt Dietz auch der Denker und Dichter noch, die ſtets den Ideen, welche die Deutſchen bewegten, zum rechten durch⸗ dringenden, zündenden Ausdruck verholfen hätten, wie ſich das ja auch in der letztvergangenen Zeit wieder über⸗ zeugend gezeigt hätte, den Männern der Waſſenſchaft, den deutſchen Profeſſoren, die mit Mannesmuth auf die rechten Ziele des deutſchen Volkes hingewieſen und deren tapferes Eintreten für die ungehinderte Entwicklung unſerer brachte ich leider trotz meiner Nachforſchungen bis jetzt nicht heraus. Du wirſt ſehen, daß uns ein Strich durch die Rech⸗ nung gemacht wird, wenn wir nicht dahin wirken, daß das Einſchreiten der königlichen Behörden an unſeren Errungen⸗ ſchaften nichts mehr zu ändern vermag. Das können wir. Es iſt noch nicht zu ſpät. Aber Eile thut noth. Wir müſſen handeln und zwar ohne Verzug. Ich habe Deiner Zukünf⸗ tigen nicht umſonſt die Unterredung mit ihrem Bruder und dem Bergbauern verſchafft. Die Beiden werden der Kleinen den Kopf ſo warm machen, daß ihr das fernere Spielen mit dem Feuer vergeht Ich trete morgen vor ſie und drücke vollends das Siegel darauf. Ich gebe Dir mein Wort, daß Du das Jawort bekommſt. Es werden Wochen vergehen, ehe Philipp zurückkehrt. Bis dahin iſt alles geordnet. Er muß ich zufrieden geben, wenn er vor der vollendeten Thatſache ſteht. Ueberdies können wir ihm ſchwars auf weiß beweiſen, daß unſer Vorgehen lediglich dem zwingenden Drang der Verhältniſſe entſprang. Haben wir erſt unſer Schäflein ins Trockene gebracht, dann kann man ja dafür ſorgen, daß auch er zu dem Seinigen kommt!“ Die Argumente des Vaters ſchienen für den Sohn von durchſchlagender Beweiskraft zu ſein. Er widerſprach nicht. „Ich verlaſſe mich ganz auf Dich,“ ſagte er und hielt gähnend die Hand vor den Mund;„Du verſtehſt die Behandlung ſo delikater Angelegenheiten beſſer als ich. Nur auf Eines möchte ich Dich aufmerkſam machen, ehe Du den entſcheidenden Schritt thuſt. Es könnte Dir dabei möglicherweiſe von Nutzen ſein. Das Herz brechen wird es mir nicht, wenn das Mädchen„nein“ ſagt. Schließlich iſt es eden doch eine Partie, mit der man in unſeren Kreiſen wenig Ehre einlegt. Das Geld, freilich, das Geld!— Sapperment, ich könnte es erſt nothwendig brauchen! Ephraim iſt ſo zäh wie ein eichener Klotz! Die Dukaten des Müllers find es obhne Zweifel werth, daß man ein paar Dummheiten macht. Alſe a0 auf den Weg, wenn es ſein muß— an mir fehlt es nicht!“ Mit einem cyniſchen Lachen drehte er ſich um und ſchritt hinaus. (Fortſetzung folat.) 55 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. Aprll. heiligſten Güter, der Freiheit des Gedankens und Gewiſſens, einen ſo durchgreifenden Erfolg erzielt hätte. Zwei ſolcher Männer hätten wir heute unter uns und ihren Worten ge⸗ lauſcht; ihnen, den Profeſſoren v. Holſſt und Dahn, gelte ſein Hoch und auch den von außerhalb gekommenen Gäſten, den Männern aus Speyer, aus Ludwigshafen, aus Heidelberg. So endete das ſchöne Feſt, das allen Theilnehmern unvergeßlich bleiben wird, erſt in vörgerückter Nachtſtunde, unter den begeiſternden Klängen des Liedes„Deutſchland, Deutſchland über alles.“ Aus Stadt und Fand. * Manuuheim, 2. April 1892. ofbericht. Seit unſerer letzten Mittheilung iſt in dem Befinden des Großherzoss eine weſentliche Veränderung nicht eingetreten, doch gedenkt derſelbe heute Nachmittag auf kurze Zeit das Bett zu verlaſſen. Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunſchweig, iſt heute Nachmittag zum Beſuch der Großherzogin von Baden⸗Baden bier eingetroffen, ver⸗ weilte einige Beit im Großh. Schloſſe und kehrte ſodann nach Baden zurück. * WBerkehrsſtörung. Von der italieniſchen Mittel⸗ meerbahn wird mitgetheilt, daß infolge von Bahnbeſchädig⸗ ungen zwiſchen Turin und Sommariva der Zugsverkehr auf 9 912 Turin—Bra—Savona bis auf Weiteres einge⸗ ellt ſei. „Die Badiſche Geſellſchaft zur Ueberwachung von Dampfkeſſeln hielt am 30. März dabier ihre diesjährige ordentliche General⸗Verſammlung ab, in welcher die Geſchäfts⸗ und Rechnungsberichte abgeſtattet wurden; den erſteren ent⸗ nehmen wir Folgendes: Der Vorſitzende des Aufſichtsrathes, Herr Bankdirektor Schrader, berichtete über die allgemeine Lage der Geſellſchaft; am Schluſſe des Jahres 1891 zählte dieſelbe 1595 Mitglieder, denen 2618 im Betrieb ſtebende Dampfkeſſel gehören; im Dienſte der Geſellſchaft ſtehen 9 Repiſions⸗Ingenieure; die Eintbeiluns in die 5 Reviſions⸗ bezirke Mannheim, Karlsruhe, Offenburg, Freiburg u. Lörrach hat ſich bewährt und wird beibehalten. Der Oberingenieur der Geſellſchaft berichtete über die techniſchen Arbeiten; es wurden im Jahre 1891 vorgenommen: 5078 äußere, 1139 innere Unterſuchungen, 532 Waſſerdruckproben an feſtſtehenden Dampfkeſſeln; ferner 741 Waſſerdruckproven und 746 Dampf⸗ proben an fabrbaren Locomobilen; 270 Conzeſſionsgeſuche kamen zur Vorprüfung; viele Indicator⸗ und Verdampfungs⸗ verſuche, deßgleichen Bremsproben wurden gemacht. Auf Antrag des Aufſichtsrathes wird der Voranſchlag pro 1892 genehmigt. Die Ergänzungzwahl in den Aufſichtsrath ergab die Wieder⸗ wahl der ausgeſchiedenen Mitglieder, welcher nunmehr beſteht gus den Herren: Schrader, Mannheim, Director Keß⸗ ler, Mannheim, Fabrikant Dieffenbacher, Mann⸗ Fn Fabrikant Dr. C. Weyl, Mannheim, Fabrikant alle uberg, Mannbeim, Director Merz, Mannheim, Lommerzienrath Dr. Carl Clemm, Waldbof, Mühlenbe⸗ ſitzer Hildebrand, Weinheim, Director Schmidt, Judwigshafen, Director Reichard, Karlsruhe, Director Bäuerle, Ettlingen, Dixector Schät 83 Offenburg, abrikant Adolf ez, Freiburg und Fabrikant Otto ally, Säckingen. Die Rechnungs⸗Reviſoren, die Herren Andrege, Engelhard und Schurr wurden auch pro 1892 wieder gewählt. Derein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Mongt März erhſelten Unterſtütßzung durch Gewährung von Mittageffen 64 Perſonen, Abendeſſen, Obdach und 1441 Perſonen, zuſammen 1505 Perſonen, mit⸗ in 33 Perſonen weniger als im vorigen Monate, in wel⸗ chem ſich die Zahl auf 1538 Perſonen belief. Das Unterſtütz⸗ Ungslokal befindet ſich nach wie vor in Lit. 1 3, 9. Die hieſige Artillerie⸗Kapelle gab vorgeſtern eutſchen Michel“ ein Concext, welches ſehr zahlreich beſucht war. Das Programm enthielt neue Nummern und wurden ſämmtlich mit großem Beifa ee Wiederholt mußte ſich die Kapelle zu Zugaben entſchließen. Kleinfener, In dem Hauſe C 3, 12 entſtand geſtern Nachmittag in der Räucherkammer ein Brand, welcher durch die Berufsfeuerwehr alsbald gelöſcht werden konnte. Mnfall. Geſtern Abend ſpielten auf dem Rangirbahn⸗ gof mehrere Kinder; dabei gerieth der 4½ Jahre alte Knabe des in der Schwetzinger Vorſtadt wohnhaften Franz Jeckel zwiſchen eine Drehſcheibe, wobei derſelbe bedeutende Verletz⸗ ungen an einem Beine davontrug. Der Verletzte mußte nach dem Krankenhauſe verbracht werden. »Muthmaßliches Wetter am Sonntag, den 3, April. Der neue nördliche Luftwirbel dringt wie erwartet in ſüd⸗ öſtlicher Richtung entlang der deutſch⸗ruſſiſchen Grenze vor, wird aber, da er keine Reſerven beſitzt unterwegs abgeſchwächt. Ein Hochdruck von 770 mm. umfaßk noch ganz Großbritan⸗ nien die nördliche Hälfte Frankreichs, die Niederlande, Deutſch⸗ land links der Elbe und die Schweiz. Demgemäß iſt für Sonntag und Montag bei nur zeitweiliger Bewölkung mit wenig oder keinen Niederſchägen größtentheils trockenes mehr⸗ ſach beiteres tagsüber mildes Frühlingswetter zu erwarten. Metesrolsgiſche Beobachtungen der Station Maun⸗ heim vom 2, April Morgens 7 Uhr. „Thermometer f* Höchſte und niederſte Tem⸗ 55 in Celſius J eratur dez verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärle Maximum Minimum 760.8.9.4 NNR 1 1755.4 90 Windſtille; 1: ſchwacer Luftzus; 2: etwas ſtärker ꝛc.; 8: Sturm: 10: Orkan. Sielbau Nachrichtendienſt. Mannheim. Beobachtungen vom 1. auf 2. April. Beobachtgszt. Meteorolog. Besbachtungen Grundwaſſerſtände, Coten in N. N Temperatu: dygro⸗ Beob⸗ über Stand Tag Stunde uin Leif meter e e 810 24 — Mar Win Teuwp. 0 Null 1893 1. +I6 80 ſil s,Krartenh.ſo ,79 88,0588,08 118, Sindenhft. 91,35.89,53.89,51 7 Uhr—— 8 5 Rs, N. Realſch. 90,73—, r 5 E 2, Planken 15 89,24—— Nekrankenſtall[95,0789,21089,18 eee 7,7089 1089 06 )R 5 wird ſeit 1. Jannar 1877 beobachtet. Höchſter Stand 92,00 N. N. am 1. Januar 1883. Niedrigſter Stand 87,99 N. N. am 17. Oktober 1883. Niederſchläge: 0,0 m/ m. Aus dem Grofherfiogthum. Weinheim, 2. April. Heute feiert unſer beliebter and von der gieſigen Beyölkerung geachteter Lehrer und Vorſänger der iſrael. Gemeinde, Herr Lehrer E. Schreiber ſein 50jähriges Dienſijublläum. Derſelbe iſt ſeit beinahe 40 Jahren in hieſiger Stadt als Lehrer thätig und bei allen Tonfeſſionen wegen ſeines biederen, beſcheidenen Charakters ſehr beliebt. Obwohl im vorgeſchrittenen Mannesalter, er⸗ ſreut er ſich noch einer großen geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch recht lange Jahre zum Segen der hieſigen Gemeinde ſeines Amtes zu walten. * Tanberbiſchofsheim, 31. März. Der Knabe des Waldhüters Krämer wollte ein Schäfchen fangen. Dabei fiel er in das Meſſer der Strobbank, welches mit der Schneide nach aufwärts lag, und verletzte ſich am Schenkel und Waden furchtbar, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. —— Wfälziſch⸗eſſiſche Rachricjten. + Speyer, 1. April, Die geſtern Abend dahier ſtatt⸗ gehabte Bismarckfeier verlief in der glänzendſten und groß⸗ artigſten Weiſe, Reden, Toaſte, Lieder und Muſikvorträge wechſelten miteinander in harmoniſcher Aufeinanderfolge ab. Den Toaſt auf den Kaiſer und den Prinzregenten brachte Herr Louis Mülberger, erſter Vorſtand des bieſigen natio⸗ nalliberalen Vereins, aus. Die eigentliche Feſtrede hielt Herr Rechtsanwalt Ernſt Baſſermann aus Mannheim. Unter Beifallklatſchen betrat dieſer Herr die Bühne, um eine Rede 1 galten, deren Inhalt aleichermaßen durch Ruhe und Sach⸗ ichkeit, erſchöpfende Behandlung des Themas, wie durch Ge⸗ dankenfülle ausgezeichnet war und auch der Pointen nicht ermangelte. Der Eindruck, welchen dieſelbe auf die große Verſammlung machte, war großartig und tiefgehend. Mit lautem Jubel ſtimmte man in das Hoch auf Bismarck ein, und langes Beifallklatſchen lohnte den Redner, Der Vorſtand brachte hierauf in Vorſchlag, ein Glückwünſch⸗Telegramm an Fürſt Bismarck abzuſenden, und die Verſammlung gab ihre laute Zuſtimmung kund. Dasſelbe lautet:„An Se. Durch⸗ laucht Fürſt Bismarck, Friedrichsruhe. Der nationalliberale Verein Speyer, zur Geburtsfeier Eurer Durchlaucht mit vielen Ihrer Verehrer in großer Anzahl heute Abend in der Schwartz'ſchen Konzerthalle verſammelt, ſendet— eingedenk der unſterblichen Verdienſte Eurer Durchlaucht um Deutſch⸗ lands Wiedererſtehung, Entwicklung und Erſtarkung nach innen und außen aufrichtigſte, innigſte Glückwünſche und treu⸗ deutſchen Gruß. Mulberger, Vorſtand.“ Nach einigen Muſik⸗ vorträgen brachte Herr Boley von der Rednerbühne aus den Trinkſpruch auf das deutſche Heer aus, während Herr Fabri⸗ kant Libboner das deutſche Vaterland in begeiſterten Worten feierte. Von Herrn Felix Dahn lief folgendes Telegramm ein: 4Heil euch, geſchaart an unſerer Kaiſer Grab, Die ihr begeht die Ehrenfeier des größten Kanzlers, Den ein Gott uns gab! Heil ihm und euch, Ihr wackern Herrn von Speyer! Felix Dahn.“ Die durch Herrn Baſſermann von Mannheim erfolate Verleſung dieſes Telegrammes erweckte unter der Feſtver⸗ ſammlung ſtürmiſche Begeiſterung und beſchloß man die Ab⸗ ſendung einer Dankadreſſe. Herr Fabrikant Ritzhaupt vom Werſauer Hof feierte die liberale Bürgerſchaft und forderte zur Bewahrung der liberalen Errungenſchaften auf, der Ver⸗ lauf des Feſtes war ein glänzender. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Hof- und Nationaltheater. Da ſowohl Fräulein Mohor als auch Herr Pnapp infolge ſtimmlicher Indis⸗ 0 ſich außer Stande fühlen in nächſter Zeit größere anſtrengende Partien zu übernehmen, kann die für Sonntag in Ausſicht genommene Auffübrung der Oper„Aida“ nicht ſtattfinden. Dafür wird„Die Zauberflöte“ gegeben als 72. Vorſtellung im Abonn. B. Anfang 7 Uhr. Die Direktion des Conſervatorinms macht bekannt. daß die Aufführung am Montag, den 4. d. Mts. im Aula⸗ ſaale um? Uhr nach der neuen Zeit beginnt. Das Conſervatorium für Mufik, deſſen Beſtrebungen auf dem Gebiete muſikaliſcher Erziehung durch planmäßige, zielbewußte Förderung von einem ſtetigen Fortſchritt begleitet werden, veranſtaltet Montag, 4. d. M. Abends 7 Uhr, im „Aulaſaale“ eine muſikaliſche Aufführung, zu welcher Einladungen an die Freunde der Muſik und ihrer Pflege ergangen ſind. Das intereſſant zuſammengeſtellte Programm dieſer Aufführung enthält 2 Sätze aus dem Forellenquintett von Schubert, für Clavier Polonaiſe in Es-dur von Weber, zwei Satze aus der Beetvoven'ſchen .dur Sonate op 10, Lied ohne Worte von Mendelsſohn und Scherzo von Overbeck, drei Stücke von N. v. Wilm, ferner einen Concertſag von Rode und Romanze von Ries für Violine, Ständchen für eine Mezzoſopranſtimme und Streich⸗ orcheſter von Hiller, eine Arie aus der Bach'ſchen Pfingſt⸗ cantate mit Begleitung von Clavier, Harmonium und Cello von Friedr. Lux bearbeitet, Rec. und Arioſo aus Mendels⸗ ſohn, Paulus und deſſelben aee ben Laudate pueri für Frauenſtimmen; die Orcheſterklaſſe bringt eine Serenade von Mozart zum Vortrag. Durch das freundliche Entgegenkommen der ſtädtiſchen Behörde und des Muſikvereins iſt dem Conſer⸗ vatorium die regelmäßige Benützung des Aulaſaales ermböa⸗ licht, ſo datz ſämmtliche bisverige Aufführungen dieſes Winters in jenem Saale ſtattfinden konnten. Rneber das Gaſtſpiel von Frauceschina Prevoſti im„Fauſt“ im Mainzer Stadttheater wird geſchrieben:„Nach den bisherigen Leiſtungen der begnadeten Rünſtlerin glaubte man allgemein, daß eige Steigerung nicht möglich ſei. Das faſt Unmögliche wurde geſtern zur That; dieſe„Margarethe“ darf man wohl die großartigſte Geſtaltung in Darſtellung und Geſangskunſt nennen, die jemals auf unſeren Brettern ſich abgeſpielt hat. Das Publikum— ſelbſtverſtändlich war das Theater geſtopft voll— war mit gutem Recht vor Entzücken außer ſich und jubelte die italieniſche Nachtigall begeiſtert vor die Rampe, nach der Gartenſcene ſogar vier Mal. Nicht un⸗ erwähnt darf bleiben, daß die Signorg, entgegen den Gepflogen⸗ heiten anderer Berühmtheiten mit rührender Beſcheidenheit die Beifallsſtürme nicht auf ſich ſelbſt bezieht, ſondern ſtets ihre widerſtrebenden Partner mit ſanfter Gewalt zur Theilnahme am Applaus hinzuzieht. Wider alles Erwarten ſpielte die Künſtlerin ihre Haupttrümpfe nicht in der Schmuckarie, ſon⸗ dern in der mit berzlicher Innigkeit und Wärme gebrachten Gartenſcene, dem Glanzpunkt des Abends, aus. Voll packen⸗ den dramatiſchen Lebens war die abweichend von dem Ge⸗ wohnten vor der Kirche ſpielende Domſcene, nicht minder die erſchütternde Kerkerſcene. Hier entfaltete die berühmte Gaſtin ihre Stimme zu gewaltigem dramatiſchen Glanz und unge⸗ ahnter Fülle. Nachdem der Vorhang zum letzten Male ge⸗ fallen, wurde Fräulein Prevoſti noch mehrere Male hervor ⸗ gerufen, während das Publikum doch ſonſt zumeiſt ſang⸗ und klanglos zur Garderobe zu ſtürzen pflegt. Alles in Allem, Alle waren wie bezaubert und bebext!“ Arneſte Nachrichten und Celtgramme. Paris, 1. April Heute um 1 Uhr begann der Unterſuchungsrichter Athalin das Verhör Ravachols, der ſehr niedergeſchlagen iſt. In den Straßen von Paris findet man noch fortwährend Patronen und Höllen⸗ maſchinen. Heute Morgen wurde vor einem Hauſe des Boulevard de Strasbourg eine Dynamitpatrone und auf der Fenſterbank eines Privathotels der Rue Fon⸗ dary eine Schachtel mit Zündſchnur gefunden.— Bei dem heutigen Verhör leugnete Ravachol, der Urheber des Dynamitanſchlags in der Rue de Clichy zu ſein. Bei der Gegenüberſtellung mit zwei Genoſſen, welche ihn beſchuldigten, die Höllenmaſchinen hergeſtellt zu haben, beharrte Ravachol bei ſeinem Leugnen und warf den Ge⸗ noſſen Feigheit vor. Es kam zu einem höchſt erregten Auftritt. Newyork, 2. April.(Priv.⸗Tel.) In der Dyna⸗ mitfabrik Beſſemer in Alabama fand eine Exploſion ſtatt. Sechs Todte. Zahlreiche Gebäude geriethen in Brand; die Erſchütterung wurde fünf Meilen weit verſpürt.— In den Nordweſtſtaaten iſt durch Wirbel⸗ winde bedeutender Schaden angerichtet. Viele Menſchen wurden getödtet, ganze Städte zerſtört.— Chicago. Von einem Wolkenbruch heimgeſucht wurden die frucht⸗ barſten Gegenden in Nebraska in einer Ausdehnung von 50 Meilen vom Sturm. Der Sturm dauert fort. MNannheimer Handelsblatt. NMannheimer Effektenbörſe vom 1. April, An der heutigen Börſe notirten Anilin⸗Aktien 265., Brauerei Schwetzingen Aktien 18½., Bad. Schifffahrts⸗ Aſſecuranz 1000 P. Frankfurter Mittagsbörſe vom 1. April. Die heutige Börſe zeigte von Anfang an ausgeſprochene Feſtigkeit, womit aber in der erſten Hälfte des Verkehrs große Geſchäftsloſigkeit verbunden war. Nur Staatsbahn⸗ Aktien konnten auf Wiener Impuls eine anſehnliche Steige⸗ rung erzielen. In der zweiten Stunde entwickelte ſich ftärkere Bewegung in Credit⸗Actien, wie Disconto. Niedrigere Ber⸗ liner Getreidepreiſe trugen gleichfalls zur heutigen Beſſerung erheblich bei. Recht günſtige Tendenz 15 ſich für Nordd. Lloyd aus; auf die Meldungen von ſtarkem Auswanderer⸗ Verkehr und bevorſtehende Erhöhung der Paſſagepreiſe ge⸗ wann das Effect bei lebhaften Umſätzen 2½ pCt. Kohlen⸗ Werthe 15955 etwas feſter, Laura und Bochumer ſtellten ſich hingegen Bruchtheile unter geſtern. Laura 102—2,40.— Privatdiskonto 1¾—1½ pCt. 5 Fraukfurter Effecten⸗Societät v. 1. April, Abends 6½ Uhr. Oeſterr. Kredit 265½½, Diskonto⸗Kommandit 180.70, Berliner Handelsgeſellſchaft 131.20, Darmſtädter Bank 127.70, Deutſche Bank 154.75, Dresdener Bank 132.40, Banque Ottomane 107.60, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 245¼, Lombar⸗ den 73¾, Cſakathurn Agram 58¼, Nordweſt 180, Mittel⸗ meer 90.40, Meridional⸗Aktien 119.50, Alpine 52.50, Bochum 114, Dortmund 54,20, Gelſenkirchen 128.20, Harpener 187.20, Hibernia 114.40, Laura 103.40, 1858er Looſe 337, 1860er Looſe 125.80, 1864er Looſe 322, Ungar. Looſe 257, Mindner Looſe 135 40, Türkenlooſe 23.60, Ungar. Goldrente 92.85, 8proz. Portugieſen 25.95, 4½ proz. port. Tabak 71.20, Spanier 59.10, 4proz. Griechen 52.75, Zproz. Mexikaner 25.40, Nordd. Lloyd 94, La Veloce 71.10, Gotthard Aktien 134.40, Schweizer Central 126.60, Schweizer Nordoſt 106.70, Union 63.60, Jura Simplon St.⸗Act. 49, 5proc. Italiener 87.60. Mannheimer Produktenbörſe vom 1. April. Weizen per Mai 19.30, Juli 19.20, November 19.15; Roggen Mai 19.85, Juli 19.00, November 17.25; Hafer Mai 18.95, Juli 14.05, November 14.15; Mais Mai 11.10, Juli 11.10, November 11.15 M. Tendenz: flau. Die Börſe verkehrte in matter Tendenz und war die Betheiligung eine recht ſchwache, da Käufer ſich vom Markte fern halten. Die Preiſe büßten für alle Artikel M. 2 ein. Amerif. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 1. April. New ork Chicago Mengt weizen Mais Schmalz Caſſee Wetzen Mats Schmelt Januar——„——— eeeee? Februar—————.———— März—.—————.————— Aprif 94— 487˙2—.——.————.— Mai 91/8 46ʃ%8.56 12.55 7970 407.80 Juni—— 447/—.— 12.25—————.— Juli 89 ⁰ẽ 45%.70—.— 80⁰, 385%.40 Auguſt————.——.—————.— September 88¹——.— 12.—————— Oktober———.——.—————.— November———.——— Dezember 90/8—.— 11.90—————— 8—— Schifffahrts⸗Nachrichten. Naunheimer Hafen⸗Berkehr vom 31. März. Schiffer ev. Kapy Schiff. Kommt von Ladung Ctt. Ha fenmeiſterei J. Biſchoff Gutenberg Köln Stüuͤckgüter— Bieſemann Agrippina Rotterdam 0— Haſenmeiſterei II. Stark Paul Köln Schienen 58⁰8 Claaſen Rheinluſt Ruhrort Kohlen 7800 Dries Hott mit uns Biebrich Tement 1000 Wehner Mainz 7 Antwerpen Stückgüter 60⁰ Grünwald Mainß 16 5 5956 Ha fen meiſterei III. 8 Weiſter udwigshafen 4 Rotterdam[Getreide 4556 Herrmann 4 Brüder Heilbronn Salz 1792 9 Gott mit nus 1 5 1294 Waibel v. Söwenſtein Jasſtfeld— 2058 2 Mina 5 15 2024 Raudenbuſch Raudenbuſch 5 3 2176 Kumpf Marie 5 5 202⁴ Veith Stolzenfels 8 5 1856 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rbein Bingen, 1 April 2 20 m. +.08, Kouſtanz, 1 Aprik 3 01 m. +.01.[Kaub, 1. Apriſ 2 47 + 0 10. Hüningen. 1 April 2 04 m— 0 07. Koblenz, 1 April.90 m. 4 0 16 Kebl, 1. April.67 m—.00 Köln, 1 April.18 m. + 0,17 Sauterbnurg, 1. April 407 n. 0 09 Nubrort 1. April.50 m + 028. Waxau, 1. April 423 W—.10. Nedar WMannbeim, 2 April.18 m—.10.[ annbeim, 2 April e. 20—.08. WNainz, 1. April.72 m + 0 08 Heilbronn,.April.40 m. 0,06. Geld⸗Sorten. Dulaten Mk..60—55 Ruſſ. Imperials Mk. 16.70—65 20 Fr.⸗Stücke„ 16.24—20 Dollars in Gold„.20—186. Engl. Souvereigns„ 20.41—36 Verlooſungen. Karlsruhe, 1. April. Bei der heute ſtattgehabten Serienziehung des Großh. Bad. Aproz. Eiſenbahn Prämien⸗ Anlehens von 1867 wurden folgende 48 Serienummern ge⸗ zogen: Nr. 187 188 194 288 366 398 453 460 493 534 570 589 612 664 675 730 782 784 786 792 800 924 970 979 1072 1160 1219 1234 1292 1370 1418 1423 1454 1545 1582 1658 1667 1682 1684 1803 1834 2047 2076 2080 2170 2184 „Aühmaſchinen . nur allein zu haben bei nnrlin becker 1.4 35667 Die durch ihre unübertreffliche Paßform, Eleganz und Solidität weltberünmten Schuhwaarenfabrikate von Otto Herz& Cie., Frankfurt a.., ſind für Mannheim und Ludwigshafen nur allein ächt zu haben bei Georg Hart⸗ mann, Schubgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke (Telephon 443). 35623 Seidenſtoffe; Direkt aus der Fahrik von von Elten& Keussen, refeld, ao aus ertter Hand in jedem Maaß 1 beziehen. Schwarze, e as weiße Seidenſtoffe Sammte 55 Pküſche 1— zud 2 122. Deneral⸗Angeiger: eltez Bekanntmachung. Die Feſtſtellung der Kapitalrentenſtener für 1892 betreffend. Für die Einreichung der Kapitglrentenſteuererklärungen für das laufende Jahr wird hiermit in Gemäßheit des Artikels 22 des Kapitalrentenſteuergeſetzes eine 24tägige Friſt vom 4. April bis mit 27. April ds. Is. anberaumt. Dabei wird bekannt gemacht: Mannheimer Haupt⸗Pferde⸗ und Ninduieh⸗Markl im Frühjahr 1892. Der diesjährige Hanpt⸗Pferde⸗, Zucht⸗ u. Milchbieh⸗Markt wird am 2. und 3. Mai abgehalten. 5 Am 3. Mai, Nachmittags, findet eine Prämiirung aeee zum Verkauf auf den Markk gebrachter Thiere ſtatt. Ausgeſetzt ſind: 23 Preiſe im Geſammtbetrage von 2650 M. für Pferde und 46 Gr. Baz. Siastseiſenbahnen. Mit Güktigkeit vom 1. April l. J. treten für Petroleum und Naphta in Ladungen von 5000 kg. und 10000 kg. im Verkehre zwiſchen Mannheim Bad. Bahn u. gewiſſen Stationen des Eiſen⸗ bahndirektionsbezirkes Frankfurt aM., ſowie der oberheſſiſchen und mitteldeutſchen Bahnen er⸗ mäßigte Frachtſätze in Kraft. 36241 Bekauntmachung. Parzellirung des öſt⸗ lichen Stadttheils betr. (92) Nr. 33114. In heutiger Sitzung des Bezirksraths wurde der vom Stadtrath vorgelegte ab⸗ geänderte Plan für die öſtliche 1 Stadterweiterung gemäß Art 2 darlsr 29. März 1892 1. Die Abgabe de euererklärungen hat beim Schatzungsrathe] Preiſe im Betrage von 1220 M. für Farren, Kühe und Rinder. Ortsſtraßengeſ feſtgeſtellt erklärt. eede Aa 1 olgein Zur Unterbringungider zum Verkauf beſtimmten Thiere befinden „Wir bringen dies mit dem An⸗ 2. Die Aufſtellung der Steuerklärungen geſchieht nach dem Stande] ſich auf dem an der Seckenheimer Straße gelegenen neuen Viehhofe fügen zur öffentlichen Kenntniß, Bekauntmachung. der Vermögensverhältniſſe vom 1. April d. J. zweckmäßige Stallungen mit genügendem Rgumn. daß der Plan während 14 Tagen[ Nr. 4920. Die Ehefrau des 3. In obiger Friſt haben alle jene Pflichtigen Steuererklärungen Die Fourage iſt von der Viehhofverwaltung zu beziehen. Es auf dem hieſigen Rathhaus zur] Fadrikarbeiters Ludwig Chriſtoph einzureichen: dürfen von den Eigenthümern der zum Verkauf beſtimmiten Thiere öffentlichen Einſicht aufgelegt iſt warz, Katharina Louiſe geb a. welche nach dem Stande ihrer Vermögensverhältniſſe vom keinerlei Futtermitkel mitgebracht werden. Mannßeim 2 Mörz 1892. Steeib, in Mannhem 1. April 5 J ein in hieſiger Gemeinde zu veranlagendes Anmeldungen der Herren Pferdehändler wegen Staluungen Großh. Bezirksamt: Frhr. Rüdt. Stkanntmachung. Die Einführung der mitteleuropäiſchen Ein⸗ heitszeit im Großher⸗ zogthum betr. können ſchon jetzt bei der Direetion der ſtädtiſchen Viehhof⸗Ver⸗ waltung gemacht werden, woſelbſt auch jede ſonſt gewünſchte Aus⸗ kunft über die Märkte ertheilt wird. Am 4. Mai findet unter Leitung eines Notars eine große Ber⸗ looſung ſtatt, wozu 50,000 Looſe à 2 M. ausgegeben werden. Die Gewinne beſtehen in Pferden, Kühen und Rindern, Fahr⸗ und Reit⸗ requiſiten, Maſchinen und Geräthen für Land⸗ und Hauswirthſchaft. 36225 durch Urtheil der ECivilkammer 5 und Renteneinkommen von mehr als 60 M. jähr⸗ f IIIdes Großh. Landgerichts Mann⸗ ch beziehen und hier noch nicht zur Kapitalrentenſteuer heim vom 22. März 1892 für be⸗ veranlägt ſind; rechtigt erklärt, ihr Verngen von b. welche hier zur Rentenſteuer zwar veranlagt ſind, aber nach den e abzuſondern. dem Stande ihrer e e e vom 1. April d. Dies wird zur Kenntnißnahme J. ein ſteuerbares Zinſen⸗ und Renteneinkommen beziehen, andurch veröffent⸗ 5 10 veranlägten Jahresbetrag um mehr als 60 M. Nr. 31932. Vom 1. April d. J. 9½, überennn I cn nd eduer he Beſuch dieſes Marktes 5 18 n di annheim, den 24. März 1892. 4. Steuerpflichtig ſind: Die Käufer und Verkäufer werden zum Be en kömmt die itteeeb Gerichte reiberei Groß 5 à. Landes⸗ und ſonſtige Reichsangehörige, wenn fie im Sinne freundlichſt eingeladen. t nicht für Eiſenbahnen 5 90 wn Tel de Landgerichts. des Reichsgeſetzes vom 13. Maf 1870, die Beſeitigung der Der Badiſche Rennverein Mannheim feiert in dieſem Jahre Foft und Tetegrappen, ſenvern Boltze. 36203 Doppelbeſteuerung betreffend, ihren Wohnſitz(Aufenthalt)] das 25jährige Jubiläum und veranſtaltet an drei Tagen Refnen, guch 1 18 hörden 7 7 im Großherzogthum haben, desgleichen Reichsausländer, nämlich am 30. April, 1 und 2. Mai. Dienß aller öffen ichen ehbrden Peffenkliche Verſteigerung. welche des Erwerbs wegen ihren Wohnſitz im Großherzog⸗ Näheres durch die Specialprogramme oder bei dem Seeretär en e(Weinverſteigerung.) thum haben; mit dem ganzen Betrag ihres nach Artikel 20des Nennvereins, Herrn Ph. Fuchs, Tatterſall. 8612² de der bisherigen Karls⸗ Am 9 65705 des Geſetzes ſteuerbaren Zinſen⸗ und Rentenbezuges, ohne Mannheim, im März 1892. 5 0 5 Samſtag, 2. April d. Is., Nachmittags 2 Uhr i Rückſicht darauf, ob das gedachte Einkommen dvon im In⸗ Der Stadtrath: 1 been dan lande, im übrigen Reichsgebiete oder im Auslande ange⸗ Beck. n 817 legten Kapitalien oder von inländiſchen oder von fre ur von Mißſtänden die Einführung der mitteleuropäiſchen Jeit in das ganze bürgerliche Leben als unumgänglich noth⸗ wendig erſcheint, empfiehlt es ſich, die öffentlichen Uhren in den Gemeinden vom 1. April ab nach der Uhr der nächſtgelegenen Poſt⸗ anſtalt oder Eiſenbahnſtation zu richten. 36032 annheim, 28. März 1892. Großh. Bezirksamt. Iehr Küdt. und Steuerrückvergü ˖ 3 5 gütungen unter entſprechender Begründung 0 5 Frtaunfnachung. Mannheim, 5 1892. 5 morerae jener e ſammt Anleit 5 Wina Schweizer, K 3, 4, Tr .Formulgre zu den euererklärungen ſammt Anleitung z WWBWU erere en—— 895 grfenllice Perſelgrkung Sal mee 1 8 des 2 nl 1—— 5 hatzungsrathes unentgeltlich verabreicht. 8 5 Im erſteig 1 7. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen nicht rechtzeitig K ir ch en⸗Anſa 9 eu. (92) No. 38370. Die Gemeinde⸗ örden des Bezirks werden unter inweis auf die Bekanntmachung r. Miniſteriums des Innern vom 4. April 1865— Centr.⸗V.⸗ .⸗Bl. Nr. XII S. 63— veranlaßt, etwaige Bewerbungen um eine Ausſteuergabe mit den vorge⸗ ſchriebenen Belegen innerhalb 8 Tagen hierher vorzulegen. ir bemerken, daß dieſes Jahr nur katholiſche Brautpaare be⸗ rück a können. annheim, 31. März 1892. Gro. Bezirksamt werde ich im Pfandlokal d 4, 5 dahier: 1 Parthie Südweine als: Sherry, Chianti, Malaga, Madeira, Lacramae, Christi, Marsala, Portwein, Cognac, ze. gegen Baarzahlung im Auf⸗ trage öffentlich verſteigern. Für Reinheit der Weine wird garantirt. Montag, den 4. April d.., Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal Q 4, 5 dahier: 1Plüſchgarnitur, 1 compl. Lexicon (Brockhhaus), 2 Weltadreßbücher, Schränke und 1 großer Spiegel gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 2. April 1892. Futterer, Gerichtsvollzieher. 36281 ontag, den 4. April, Heſſarlliche Verfteigerung. Bezugsorten herſtammt; b. Reichsausländer, welche nicht des Erwerbs wegen ihren die Bezüge aus letzterem 5. Kapitalrentenſteuerpflichtige, ſetzlichen Strafe. Mannheim, den 23. April 1892. Der Vorſitzende des Schatzungsrathes: Bräunig. Telephon 513. 8 Haupt-Depöt Kaiser öl. bezlich im Großherzogthum haben: nur inſoweit, als die bezüglichen Kapitalten im Reichsgebiete angelegt ſind oder herkommen. welche zur Abgabe einer Steuer⸗ erklärung keine Verpflichtung haben, ſind gleichwohl befugt, eine ſolche innerhalb der oben beſtimmten Friſt abzugeben⸗ wenn ſie eine Steuerminderung beanſpruchen zu können glauben oder aus irgend einem Grunde eine Berichtigung ihrer Steuer⸗ anlage bewirken wollen. Ebenſo ſind Geſuche um Strich im Steuerregiſter, desgleichen um Berechnung von Steuerabgängen oder in wahrheitswidriger Weiſe erſtattet, unterliegt der ge⸗ 92 mden 35674 Der eee ee Bezirksverein: Seèubert. Strickarbeiten werden ſolid u. billig ausgeführt von der Maſchinenſtrickerei Eraugel. proleſt. Semeinde. Sonntag, den 3. April. Trinitatiskirche. ½10 Uhr Conſtirmation. Herr Dekan Ruckhaber. Abends ½7 Uhr Predigt. Herr Stadtvikar Mühlhäußer. Concordienkirche. ½10 Uhr Tonſirmation. Herr Kirchen⸗ rath Greiner. Lutherkirche. ½10 Uhr Confirmation. Herr Stadtpfarrer mon. Friedenskirche. ½10 Uhr Conftrmation. Herr Stadtvikar Saeltzer. Diakonniſſenhauskapelle. 11 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vicar Mühlhäußer. Si berde c en Pandlerat 0 4 5 Allein-Verkauf u Zuntz gebranntem lava-Kaffee NBB. Die veränderte Anfangszeit bedeutet neue Zeitrechnung: Fekannkmachung„„ ſt N 2, 10 Ranapee, 2 Aleiderſchränke 8 Colonlalwaaren, Delicatessen, Südfrüchte. Evangeliſches Nereinshaus, 10. e e aufgerüſten Betten, 1 Polſterſtahl Sonntag Vormittag 11¼ Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags 1891 detr. Abänderung 2 Secretäre, 1 Spiegelſchrank, 160 Speoialitäten: 3 Uhr bibl. Vortrag von Herrn Candidat Fiſcher. Montag Abend der Gewerbeordnung. (92) Nr. 34057. Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß die Gewerbeordnungsnovelle vom J. Juni 1891, ſoweit ſie nicht bereits am J. Oktober v. Js. wirk⸗ ſam wurde und abgeſehen von den Beſtimmungen bezüglich der Sonntagsruhe und derjenigen des . bſ. 3, mit dem heutigen 0 in Kraft getreten iſt. annheim, 1. April 1892. Großh. Bezirksamt: r. Fuüchs. 8 Rohrſtühle, 1 Operngucker, 1 Regu⸗ lateur, Bilder, Spiegel, 1 Harmo⸗ tarren, 1 Grabſtein mit Marmor⸗ 4 elektriſche Uhren und noch Verſchiedenes gegen Baar zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, den 1. April 1892. Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher, B 5, 4. Holz⸗Verſteigerung. nium, 22Violinen, 6Zithern, 2Guit⸗ im Vollſtreckungswege Die Gemeinde Hemsbach a. d. 36149 Conserven en detall. Kaffee, Thee, Cacao, Ohocoladen, Tafel-Olivenöl u. Tafel-Mobhnöl, Suppeneinlagen, Stearinkerzen, Tafel-, Lustre- u. Wagen-Lichter. In⸗ und ausländiſche Liguenre u. Spiriluoſen, Punsch-Essenzen, Schwedischer Punsch. Cigarren-Lager, Mineralwasser. Champagner, Schaumweine, Rothweine u. Pfälzer Welssweine S0AA ue usazesuoůũs= ſchule.)—4 Uhr Religiöſer Vortrag. %9 Uhr bibl. Beſprechung im Männer⸗ und Jünglingsverein. Mittwoch Abend ½9 Uhr Bibelſtunde. Jedermann iſt freund⸗ lich eingeladen. Altzatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 3. April, um s Uhr Gottesdienſt mit BI. Um 10 Uhr Gottesdienſt mit hl. Abendmahl. Collekte). Gemeinde der biſch. Methodiſtenßirche U 6, 28, Jinterg. Sonntag Nachm. ½2—½3 Uhr Kindergottesdienſt(Son 3⸗ übr niöſer Zutritt Jedermann ſrel. B. läßt Originalkellerpreisen. 36268 84885 N Sekauntmachung, Bientg en Rpei enfas——— 0 08 20 9 Die Dienſtſtunden bei en 12. Apr 85 7 1 5 A 0 25 deltgemeinen Reſee n Gemüse-Conservon. Meldeſtelle betr. ver 100 e junge Erbſen in 1u. ½ Lt.⸗Doſen Unſer langjähriges Mitglied und Mitbegründer der (91) No. 33116. 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April 1892, Vormittags von 8 bis ½12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr merbectabungsrathszimmer— Kaufhaus— dahier vorgenommen en. u dieſem Zwecke wird bekannt gemacht: In Bezug auf die Grund⸗ und Hänſerſteuer: Wer wegen echſels in der Perſon des Pflichtigen ab⸗ und zu⸗ geſchrieben haben will oder aus einer andern Urſache die Berich⸗ tigung oder den Strich ſeines Grund⸗ oder Häuſerſteuerkapitals And foſe hat ſelbſt oder durch einen Bevollmächtigten zu erſcheinen, und ſofern es ſich um das Zuſchreiben an eine dritte Perſon handelt, dieſe letztere zum gleichzettiten. Erſcheinen zu veranlaſſen. Alle Ver⸗ änderungen, welche im Grundbuche eingetragen ſind, werden übrigens von Amtswegen ab⸗ und zugeſchrieben. 2. Iu Bezug auf die Gewerbſteuer: Der Gewerbſteuer unterliegt das Betriebskapital der im Groß⸗ herzogthum betriebenen gewerblichen Unternehmungen ausſchließlich der Land⸗ und Forſtwirthſchaft, porausgeſetzt, daß das ſteuerbare Betriebskapital mindeſtens den Betrag von 700 Mark erreicht, „Die gewerbſteuerpflichtigen Perſonen, männliche und weibliche, 2 oder Ausländer, auch gewerbſteuerpflichtige Korporationen, ereine, Geſellſchaften haben ſchriftliche oder mündliche Steuerer⸗ klärungen abzugeben: a. wenn ſie eine der Gewerbſteuer unterliegende Unternehmung 49 fnd. haben, aber noch nicht zur Gewerbſteuer ange⸗ egt ſind; b. wenn ſich ihr Betriebskapital nach dem Stande der maß⸗ Verhältniſſe am 1. April des Jahres über den ereits beſteuerten Betrag um mindeſtens 5 Prozent und mindeſtens um 700 Mark erhöht hat. 3. In Bezug auf die Einkommenſteuer: Der Einkommenſteuer unterliegt— vorbehaltlich der im Geſetze e Ausnahmen und Beſchränkungen— das geſammte in Geld, Geldeswerth oder in Selbſtbenützung beſtehende Einkommen, welches einer Perſon aus im Großherzogthum gelegenen Grund⸗ ſtücken und Gebäuden, aus auf olchen irgeh kaßten ruhenden Grundrechten und Grundgefällen, aus im dbn bersedeen betriebener Land⸗ und Forſtwirthſchaft und den daſelbſt betriebenen Gewerben, aus öffentlichem oder privatem Dienſtver ältniß, aus wiſſenſchaft⸗ lichem oder künſtleriſchem Beruf oder irgend anderer gewinnbringenden Beſchäftigung, ſowie aus Kapitalvermögen, Renken und anderen derartigen Bezügen im Laufe eines Jahres zufließt, und zwar ohne Wder u ob es von andern Steuern bereits getroffen wird oder nicht. 1 10 Wiſoſtz Reichs höri lIche ihren W andes⸗ und ſonſtige Reichsangehörige, welche ihren Wohn⸗ i(Aufenthalt) im Großherzogthum haben, desgleichen Reichsausländer, welche des Erwerbs wegen ihren Wohnſttz im Großherzogthum haben: mit ihrem geſammten, ſteuer⸗ baren Einkommen. 2. Reichsausländer, welche nicht des Erwerbs wegen ihren 9 050 im Großherzogthum haben: mit ihrem aus reichs⸗ inländiſchen Bezugsquellen fließenden ſteuerbaren Ein⸗ kommen. 8. Perſonen, welche nicht im Großherzogthum wohnen: nur mit ihrem Einkommen gus im een gelegenem rundbeſitz(einſchließlich von Gebäuden) und den daſelbſt betriehenen Gewerben ſowie mit ihren Gehalts⸗, Penſions⸗ und Wartgeldbezügen aus einer badiſchen Staatskaſſe. 4. Aktiengeſellſchaften und Commanditgeſellſchaften auf Aktien, Konſumvereine mit offenem Laden, eingetragene Genoſſen⸗ ſchaften mit bankähnlichem Betrieb' und auf Gegenſeitigkeit egründete, unter Verwendung von Agenten betriebene erſicherungsgeſellſchaften: mit demjenigen Theil ihres]? euerbaren Einkommens, welcher dem Umfang ihres Ge⸗ chäftshetriebs innerhalb des Großherzogthums entſpricht, 'onen, deren Einkommen(nach Abzug der zum Erwerb und + rhaltung deſſelben zu beſtreitenden Aus agen, der auf dem Ein⸗ mm en ruhenden Laſten und der von ihnen etwa zu entrichtenden!? Schuldzinſen) den Betrag von 500 Mark jährlich nicht erreicht, unterliegen der Einkommenſteuer nicht. Auch ſind Gehalte, Penſionen]? und Wartegelder, welche aus einer nichtbadiſchen Stgatskaſſe bezogen]? werden, ferner die Dienſtbezüge einſchließlich der Militärpenſionen) der Militärperſonen aus der 0 der Unteroffiziere und Gemeinen, die Dienſtbezüge der aktiven Gendarmen vom Oberwachtmeiſter abwärts, ſowie alle Sterbquartalbezüge ſteuerfrei. Eine Einkommenſteuererklärung haben, 1 dies nicht ſchon ſeit 1. April l. J. A ſein ſollte, alle Perſonen einzüreichen, welche am 1. April l. J. ſich im Beſtitz eines ſteuerbaren Ein⸗ kommens befanden, für welches die Steuerpflicht in hieſiger Ge⸗ markung begründet war. Die Steuerpflicht iſt in derjenigen Ge⸗ markung(Steuerdiſtrikt) begründet, in welcher der Pflichtige ſeine 55 hat oder, beim Mangel eines im ro kerkogſhuen, en größten Theil ſeines ſteuerbaren Einkommens bezieht. Jedoch find diejenigen Steuerpflichten von Abgabe einer entbunden, welche in dem Steuerdiſtrikt, in welchem am J. April l. J. ihre Steuerpflicht begründet war, bereits zur Ein⸗ kommenſteuer veranlagt und nach dem Stande ihrer Einkommens verhältniſſe am Tage mit keinen höhern Steueranſchlag als dem angeſetzken, zu beſteuern ſind. 8 4. Im Allgemeinen: Gewerb⸗ oder Einkommenſteuerpflichtige, welche ur Abgabe einer Steuererklärung keine Verpflichtung haben, ſind gleichwohl be⸗ fugt, eine ſolche abzugeben, wenn ſie eine Wn deſ0 anſprechen 1 können glauben oder aus irgend einem beſonderen Geſuche um gänzliche Entfernung aus dem Kataſter, desgleichen um Berechnung von Steuerabgängen und Steuerrückvergütungen unter entſprechender Begründung vorzubringen. Druckformulare zu den Gewerb⸗ wie zu den Einkommenſteuer⸗ erklärungen nebſt Anleitungen zu den letztern werden von 5 an bis 8 Ablauf der obigen Tagfahrt beim Schatzungsrath unent⸗ geldlich verabreicht. 5 Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen nicht rechtzeitig oder in annheim, den 23. März 1891. Der Vorſitzende des Schatzungsraths: Bräunig. Special⸗Geſchäft in 30298 Schwarzen Damenkleiderſtoffen, Seidenzeugen. Jalbtrankrwaaren, Jameuräßen und Füthern. Abgepasste Teppiche. Tüll⸗ und Spachtel⸗Gardinen. Portièren, Tisch-, Bett- und Reisedecken. —— Bodenanstriche. Spirituslacke, Bernſteinlack, Oelfarben, Boden⸗ Oel, Parket⸗ Jos. Samsreither, 34780 Speclalist in Farbwaaren, P 4, 12, Strohmarkt. Zum Eindecken von Schneefäugern nach Bezirksamtlicher Vorſchrift empfiehlt fich Siülgt unter Garautie 35885 Ad. Bommarius, Dachdeckerei⸗ und Blitzableitergeſchüft, J 7, 26. 6 runde eine53 ehen ihrer Steueranlage bewirken wollen. Ebenſo ſind die 38: iſe erſtattet, unterliegt der geſetzlichen Strafe. ichſe, Pinſel ꝛc. in beſter Oualität bei] Givilſtandesregziler der Stadt Mannheim. März. Verkündete. 26. Karl Jul Leibbrand, Bijouteriefabr. u. Marie Münchinger. 26. Maxim. Bender, Buchbinder u. Marg. Weyand. 26. Stefan Frank, Säger u. Frieder. Müller. 26. Joh. Ebert, Eiſengießer u. Marie Haas. 28. Karl Spahr, Eiſengießer u. Karol. Hofſtetter geb. Schneider. 29. Heinrich Keller, Schmied u. Karol. Nuber 29. Theodor Reinacher, Spengler u. Roſine Vogel. 29. Anton Burger, Eiſenbahnſchaffner u. Marie Math. Michel. 29. Joſef Petri, Landwirth u. Anna Barb. Dehouſt. Joh. Barth, Zimmermann u. Eva Roſine Treiber. 30. Lorenz Fieger, Bureaudiener u. Thereſe Heffner. 30. Heinr. Lorxenz Körber, Bureaudiener u. Marg. Dene. 30. Herm. Lohmeyer, Waagmſtr. u. Joſefine Apfel. 30. Joſef Schayer, Reichsbankkaſſter u. Anna Neuſtadt. 30. Ernſt Nöding, Gärtner u. Suf. Staudt. 30. Heinr. Eichert, Kaufm. u. Luiſe Rommel. 31. Ehriſt. Ziemer, Tagl. u. Kath. Wollenſchläger. 25. Joh. Nepom. Zepf, Profeſſor u. Bertha Maria Eliſ. Hirtler. 25. Adolf Heinr. Boob, Schiffer u. Eva Kath. Feßner. 25. Wolf Künſtler, Kaufm. u. Eliſ. Wolff. 25. Gg. Phil. Heinr. Schmitt, Lehrer u. Luiſe Wilh. Glaſer.“ 26. Georg Bauer, Schiffer u. Joh. Eliſ. Staab. 28. Joh. Georg Wolfert, Bäcker u. Joh. Suſ. Adelmann. 28. Joh, Mich. Moray, Schiffer u Marg. Barb. Stotz. 29. Phil. Kohl, Schiffer u. Luiſe Soſie Rau. 29. Chriſt. Friedr. Lang, Lackirer u. Marie Sohn. 29. Karl Stengel, Gefängnißauff. u. Suſ. Magd. Freimüller. 29. Phil. Schrank, Schreiner u. Wilh. Gräßle. 29. Joh. Meckler, Kaufm. u. Roſa Kuhmann. 30. Leopold Stemmer, Lehrer u. Marie Wilh. Raſtätter⸗ 30. Daniel Daube, Cigarrenfabrikant u. Marianne Neuland. 31. Karl Stumpf, Fabrikarb. u. Anng Marie 9 48 19—5 Adam Mllller, Gürtler u. Wilh. Karol. Reichert. pril. 1. 3 0 5 Trittler, Handelsmann u. Luiſe Pilger. 1. Stefan Heusler, Schreiner u. Anna Fink. J. Heinrich Hoffmann, Eiſenhobler u. Luiſe Ginthum. 1. Joh. Schramm, Metzger u. Marie Weber. 1. Faurentius Heller, Bäcker u. Marie Anna Appel. 1. Franz Kav. Seifried, Schutzm. u. Marie Anna Wolpert. 1. Ludwig Pfadenhauer, Monteur u. Anna Eleonore Rücker. ärz. Getraute. 26. Dr. Theodor Benckiſer, Chemiker m. Eleonore Baſſermann. 6. 05 Geugelin, Kaufm. m. Marie Hochſchwender.— hriſtof Martin Vogel. Schreinermſtr. m. Luiſe Philipp. Bitzig. 26. Harder, Schloſſer m. Reg. Karol. Rolli. „Wilh. Diebold, Schmied m. Marie Martin. 26. 0 Höfle, Sattler m. Amalie Wen ebaſtian Six, Gipſer m. Liſette Meiſenhelder. 26. Emil Rud. Wolf m. Jul. Baumann. 26, Philipp Sams, Anwaltsgeh. m. Eliſabeth 1 0 26. Karl Jaichner, Fuhrknecht m. Eliſe Barb. Böhm. 26. Jobel ern, Schreiner m. Julie 55 Anna Mayer. 26. Ludw. Klenk, Zimmermann m. Marie Kirchner. 29. Jakob Eſchellmann, Kaufm. m. Charlotte opp. 9. Joſef Heinemann, Kaufm. m. Henr. Gugenheim. 29. Wilh. Gabelmann, Schreiner m. Marie Scholl. 30. Wilh. Rau, Kaufm. m. Mathilde Bopp. 31. Albert Jakob Lang, Hauptlehrer m. Wilh. Karol. Röſch. 36. Friedrich Piſter, Hochbauamtsaſſiſt. m. Karol. Apfel. März. Geborene. 20. d. Kaufm. Karl Keppel e. T. unbenannt. 25. d, Blechner Joh. Heinrich Schmitt e. S. Ludwig Georg. 22. d. Tagl. Joh. Hartmann e. S. Caſimir. 24. 119715 Joſef Staudt e. T. Margaretha. 2 26. chloſſer Karl Joſ. Gottmann e. T. Adeline Magdal. Wilhe 26. d. Bandagiſt Karl Hugo Zippel e. S. Karl Feenz Friedr. Hugo. 20. 8 Karl Piechullek e. S. Karl Aug. Bernh. 22. aufm. 8100 e e. T. Marg. Eliſadg 24. andelsm. Chriſtian Steinmann e. S. Karl Friedrich. 24. chloſſer Ehriſtian Ziegler e. T. Dina Luiſe. 21 d. Schneider Ernſt Möbis e. T. Fath. 24 d. Schutzm. Albert Bollin e. T. Sofie Eliſe. 28. d. Maler Philipp Kraus e. S. Friedrich 24, d. Schuhm. Wilh. Frz. Mehls e. S. Otto Wilh. Frz. 2. d. Schloſſer Rich. Aßmann e. S. Alfred Rudolf. 25. d. Kaufm. Ludw. Wilh. Engelhorn e. S. Friedrich Wilhelm. 28. d. Wirth Fre Volz e. T. Anna 85 88 26. d. Schmied Chriſtian Scheerle e. S. Chriſtian Heinrich. 26. d. Gipsfigurenhdlr. Ludw. Brandani e. T. Olga. 28. d. Schloſſer Joh. Joſ. Schweiß e. T. Elſa Helene. 8 95 Ari e. S. Franz Auguſt. gl. Franz; auck e. T. Anna. Poßtſchaff Heinr. Pet. Buß e. S. Heinrich. 35 ſſchaffner Guſt. Embacher e. S. Herm. Phil. Petro. aufm. Ludw. Lochert e. S. Karl Friedr. Wilh. Glaſer Heinrich Klein e. S. Alfred Mathias. 5 „Steuereinnehmereigeh. Karl Baitſch e. S. Albert Frz. Alois. 27. d. Maurer Joh. Kuß e. S. Alfred Bernhard. 27. d. er Karl Schneider e. T. Bertha. 26. uhm. Aug. Schmitt e. S. Johann Valentin. 27, d. Schiffer Gg. Joſ. Klump e. T. Eliſabeth Luiſe. 26. d.. Vel Ganz e. T. Frieda Wilhelmine. 24. d. Kaufm. uft. itterich e. S. Herm. Jakob. 25 Tüncher Karl Freund e. T. Anna Chriſtine. Weichen w. Konrad Schuhmacher e. T. Eliſe 1 95 Kaufm. Rud. Alb. Bechſtedt e. S Robert Aug. Rudolf. Wirth Gottfried Uebler e. T. Kathari ne. Bäcker Aug. Großhäußer e. T. Marie Karoline. „Kaufm. Karl Held e. T. Erna. Bautechniker Simon Jahn e. T. Marie. 28. d. Zuſchneider Joh, Iſenmann e. T. Johanna Chriſtine 5 8 8 8985 7 29. d. Eiſengießer Heinrich Bock e. T. Emilie Luiſe. 17. d. Gürtler Ernſt Poßin e. S. Ale ander Dienegott. 25. d. Wirth Gg. Adam Geier e. T. Aae 5 30. d. Kaufm. Salomon Kuhn e. S. Walter Julfius. 29. d. Gipſer Gg. Ballweber e. S. Aug. 77 85 8 24 d. Dr. Wilhelm Haſenbach e. T. Marie Helene. 24. d. reiner Adam Kadel e. S. Wilhelm Philipp. 29. d. Hilfsaufſeher Iſidor Heinzler e. T. Marie Thereſe. 27. d. Anwaltsgeh. Wilh. Vögtle e. S. Wilh. Friedr. Phil. 29. d. Hotelbeſitzer 8 5 Naumburg e. S. Chriſtian Ed. Friedr. Wilh. 29. d. Eiſendreher Ludw. Siering e. S. Fudwig. 5 8 26. d. Architect Adolf Blumhardk e. T. Marianne Luiſe Wilhe. 29. d. Maurer 9 Adam Baumann e. S. David Friedrich. 29. d. Fabrikarb. Val. e. S. Karl Heinrich. 31. d. Maſchinenformer Joh. 1 e. T. Helene. 25. d. Schuhm. Fakob Gaßner e. T. Auguſte Helene 28. d. Schutzm. ar 8 e. S. Georg Friedr. Wilh. 30. d. Stationsmſtr. Karl Schlotterbeck e. T. Luiſe Eliſab. Aug. 28. d. Fabrikaufſ, Hector Achilles e. T. Melanie Eliſabeth. 26. d. Stephan Schmitt e. S. Otto u. e. S. Guſtav. 0 Bahnarb. Wilh. Karle e. S. Wilhelm Friedrich. pril. 1. d. Schreiner Herm Otto Welti e. S. Oskar Eugen. 1. d. Maurer Georg Will e. T. Eliſabeth. März. Geſtorbene. 25. d. verh. Victualienholr. Peter Beringer, 32. 2 M. 25 T. a. 25. Marie d. 5 5 Jak. Müller, 5 M. 18 T. a. 25. Eva geb. Harz, Ehefr. d. Arbeiters Bernhard Metzger, 23 J. 1 M. a. 25. Maria geb. Göckel, Ehefr. d. Oberarbeit. Jak. Hohenadel 51 J. 3 d. 25. d. led. Pfründnerin Marg. Künzel, 74 J. 8 M. 15 T. a. 25. d. verh. Jimmermſtr. Peter Meſſinger, 72 J. 2 M. 3 T. a. 25. d. verw. Privatm. Aron Maas, 74 J. 3 M. a. 25. Kath. geb. Allgayer, Wwe. d. Eiſengießers Friedr. Stiewing, 88 J. a. 25. Fendge, S. d. Wirths Gg. Schiller, 1 T. a. heod. Jak., S. d. Maurers Jak. Krieg, 2 J. 8 T. a. 25. d. led. Kaufm. Adam Wolf, 19 J. 7 M. a. 25. 5 Eugen, S. d. Fabrikarb. Math. Frz. Müller, 4 M. 9 T. a. ima, T. d. Heizers Lambert Möhringer, 20 T. a. 25. Frieder. Ehef. d. Krahnenführers Peter Aulmich, 25 J. 9 M. 21 T. a. 25. Lutz, Wwe. d. Bildhauers Gg. Cramer, 68 M. 28 T. 26. d. led. Pfründner Phil. Joſef Gängel, 77 J. 9 M. a. 27. Moos, Ehefr. d. Maſchiniſten Mich. Fennrich, 41 J. 2 M. a. 26. Wilhelm, S. d. Wirths Gottfried Englert, 1 J. 12 T. a. 27. Eva Eliſ. geb. Berg, Ww. d. Maurers Andreas Röth, 76 J. a 26. Philipp, S. d. Tagl. Anton Bauſt, 1 J. 3 M. a. 27. Erna Irene, T. d. Sattlers Jakob Hoſter, 1 J. 10 M. 27 T. a. 28. Karl Joſef, S. d. Fuhrm. Aug. Hamberger, 1 J. 7 M. 28 T. a. 27. Lina, T. d. Krahnenführers Oito Stahl, 5 M 17 T. a. 27. d. verw. Obmann Martin Baader, 66 F. 8 M. a. 28. Roſa Lina, T. d. Fabrikarb. Friedr. 27. Foſef Friedr., S. ö. Poſtboten Joſ. Frauenſchuh, 5 M. 7 T. a. 27. Marie geb. Kneiſel, Ehefr. d. Bäckers Friedr. Stiefbold 57 J. 4 M. a. 28. Alfred Guſtav, S. d. Wirths Joh. Gg. Ocker, 2 M. 5 T. a. 28. Roſa geb. Kuhn, Wwe. d. Kaufm. Max Kahn, 58 J. 10 M. 0 28. der verw. Privatm. Karl Bühler, 68 F. 7 M. 13 T. a. 28. der verh. Tagl. Kaver Krupp, 40 J. 4 M. a. 29. der verh. Schreiner Chriſtian Kühne, 62 J. 3 M. 7 T. a. 29. Friedrich. S. d. Tagl. Joh. Jak. Renner, 3 M. 22 T. g. 28. die 217 Privatin Eliſabeth Schuh, 79 J. 3 M. 22 T. g. opf, 2 M. a. 29. Joſef Adolf, S. d. Tagl. Theod. Gretz, 9 M. 4. T. a 29. der ledige Tagl. Aug. Veith, 25 J. 11 M. a. 30. Anna, K. d. 8 Tagl. Joh. Volk, 2 J 2 M. a. 30. Otto, S. d. Eigarrenmachers Nikol. Brückelmayer, 2 J. 5 M. g. 29. Robert Hans, S. d. Korbm. Frz. Alex. Kropp, 21 T. a. 30. Guſtave Adolfine, T. d. Kaufm. Robert Röſch, 4 J. 9 M. 22 T. a. 29. der verh. Metzger Jak. Friedr. Schick, 27 F. g. 30. Karl Aug. Bernh., S. d. Formers Karl Piechullek, 9 T. a. 29. die ledige Privatin Chriſtiane Huber, 65 J. 5 M. a. 30. Karol, geb. Reinach, Ehefr. d. Kaufm. Jakob Lepi, 61 8 M. 28 T. a. 30. Ludwig. S. d. Tagl. Jakob Adam Vopp, 1 J. 7 M. 28 T. a. 30. Philipp. S. d. Schutzm. Philipp Seitz, 2 30. Lydig Magd., T. d. Gußputzers Jak Frdr. Mildenberger 2 J. 4 M. g. 30. der verh. Kaufm. Eli Netter, 76 J. 8 M. 15 T. a. 31. Ludwig, S. d. Eiſendrehers Ludwig Siering, 1 T. a. 31. der ledige Bierbrauer Anton Huber, 31 J. 10 M. a. 31. David Friedr., S. d. Maurers Joh. Adam Baumann, 1 T. 14 Std. a. 30. Karl Friedr. S. d. Deſtillateurs Simon Brand, 2 M. 14 T. g. 31. der verh. Zollbedienſtete Joh. Weigert, 82 J. 6 M. a. 31. Erng, T. d. Kaufm. Karl Held, 2 T. a. 31. Barbara geb Grimm, Wwe, d. Tagl. Leonhard Ritter, 72 J. a. 30. Guſtav, S. d. Medallarb. Friedrich Dieter, 7 J. 4 M. a. April. 1. der verh. Kaufm. Johann Peter 76 J. 2 M. 4. T. a. 1. der verh. Tagl. Ludwig Höß, 27 J. 7 M. 7 T. a. Grab-Denkmäler reichhaltiges Lager. Bruno Wolff, Bildhauer. 80317 6 7, 23. Mannheim 6 7, 23. Hampfſchif,⸗Ahederei. Kägliche Perſonen⸗ und Güter⸗ Stförderung. Vom 1. April a. c. ab Ab⸗ —. Afahrt von Mannheim 2½ Uhr Nachmittags nach Mainz, Cöln, Düſſeldorf, Notterdam, Amſterdam und allen Zwiſchenſtationen. In Correſpondenz auf die ab Rotterdam nach Eugland, Amerika ꝛc. verkehrenden Dampfer. Mannheim, 1. April 1892. Die Hauptagenten der 86186 Niederländiſchen Dampfſchiff⸗Rhederei Roland Küpper& Co. Aanus⸗Ausveran der Firma Gebr. Kaufmann in Mannheim. 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