ur tet d. ab. n. 90 ö. if⸗ H⸗ 4 er Badiſche VBollszeitung.) Man der e Aberogpe 27gg. Abonnement: 50 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Qnartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. nheimer (102. Jahrgang.) Amts- und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Journal. kiger Na i Isblatt. 2 , des boliſchen u. 48 politiſchen u. allg. Wein 1. e. Weel en und prov. Faneten für den Inſera 7 Karl Apfel. Astationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ drnckerei, (Das„Naunheimer Journal“ et Sigenthum des katholiſchen Bürgerhsſpitals.) zämmtlich in Mannheim. (Celephon⸗Ar. 218.) Nr. 199. Ein Konflikt dreht in Frankreich zwiſchen dem radikalen Pariſer Stadt⸗ rath und der Regierung auszubrechen, der in ſeinem Ver⸗ laufe recht intereſſant zu werden verſpricht. Schon ſeit langen Jahren herrſcht äußerſte Feindſchaft zwiſchen dem Stadtraih und der Pariſer Polizeiverwaltung, weil der Stadtrath die volle Verfügung über die Polizeimacht haben will, während er ſich jetzt damit zu begnügen hat, das Geld für ſie zu bezahlen. Ich ſage, zu„bezahlen“, denn er weigert ſich nachdrücklich und beharrlich, es zu bewilligen, und die Regierung muß jedes Jahr von dem ihr geſetzlich zuſtehenden Recht Gebrauch machen, die Aus⸗ gabe für die Polizei von Staats wegen und zwangsweiſe in das ſtädtiſche Budget eintragen zu laſſen. Unſere Stadtväter ſind darüber außer ſich, theils weil ſie ſich in ihren Selbſtſtändigkeitsbeſtrebungen gekränkt fühlen, theils weil bei ihrer Mehrzahl eine aus ihrer revolutio⸗ nären Vergangenheit herrührende Abneigung gegen die Poltzei beſteht, die oft unvernünftige, manchmal geradezu komiſche Formen annimmt. Nun iſt es eine Thatſache, daß ſowohl die Zahl der Pariſer Schutzleute als auch ihre Bezahlung durchaus Unzureichend iſt, und da beim Stadtrath in dieſer Beziehung nichts zu erreichen war, ſo hat die Regierung ein Geſetz bei der Kammer eingebracht, das eine Erhöhung von Zahl und Beſoldung anordnet und die Koſten zwiſchen Staat und Stadt vertheilt. Da hier auch die Finanzen der Stadt in Anſpruch genommen wurden, ſo mußte die Vorlage auch der Stadtvertretung vorgelegt werden, und dieſe beeilte ſich, die Berathung bis auf den October zu vertagen. Wäre nun der October herangekommen, ſo würde man aller Vorausſicht nach die Vorlage abgelehnt haben, und wenn die Regierung nicht eingegriffen hätte, ſo wäre eine endloſe Verſchleppung die Folge geweſen und die Polizeimannſchaft wäre nach wie vor zu gering an Zahl und elend bezahlt geblieben. Nun erklärte eine Note des Temps, daß die Regierung angeſichts des abermals be⸗ wieſenen böſen Willens des Stadtraths die Ausgabe von Amts wegen in das Budget von Paris eintragen werde. Mehr brauchte es nicht, um einen wahren Sturm im Stadtrathe zu entfachen. Die Mehrheit iſt ganz außer ſich ob dieſer„Mißachtung der Rechte von Paris“ und erklärt, daß ſte dieſer„Herausforderung der Regierung“ mit allen Mitteln zu widerſtehen gedenke. Geſetzlich kann ſie dagegen natürlich durchaus nichts ausrichten, aber thatſächlich iſt ſie im Stande, der Regierung recht ärger⸗ liche Verlegenheiten zu bereiten. Das erſte vorgeſchlagene Mittel dazu beſteht darin, daß die Mehrheit des Stadt⸗ raths ihre Entlaſſung geben ſoll, in welchem Falle die intelligente Bevölkerung von Paris, wie man hofft, die austretenden Stadtväter wiederwählen und dadurch eine ſtarke Kundgebung gegen die Regierung ver⸗ anſtalten wird. Der zweite Vorſchlag geht dahin, daß der Stadtrath alle ihm zugehenden Vorlagen unterſchiedslos zurückweiſen und dadurch die Verwaltung der Stadt überhaupt unmöglich machen ſoll. In dieſem Falle würde die Regierung ſich gendthigt ſehen, den Stadtrath aufzulöſen, und wir hätten dann in Paris einen großen Wahlfeldzug zu erwarten mit allen den Auf⸗ vegungen, die ein ſolcher im Gefolge zu haben pflegt. Veide Ausſichten ſind der Regierung begreiflicherweiſe recht unerfreulich, zumal ſich in der Kammer immer eine große Anzahl von Deputirten finden, die ſtets bereit ſind, für die verkannten„Rechte“ von Paris einzutreten, kurz, es iſt außer Zweifel, daß die Regierung ſehr zufrieden ſein würde, wenn dieſer Kelch an ihr vorüberginge. Sie hat allerdings das Recht und auch die Macht, den Wider⸗ ſtand des Pariſer Stadtraths zu brechen; es fragt ſich aber, ob ſteauch den Willen und die Entſchloſſenheit haben wird, ſich ineinen Krieg gegen die widerhaarigen Stadtväter einzulaſſen. Recht bezeichnend iſt es übrigens für die Vertreter der Stadt, daß ſie die Nothwendigkeit der Ausgaben gar nicht in Abrede ſtellen, ſondern einfach erklären, ſie nur deshalb nicht bewilligen zu wollen, weil man ihnen die Polizei nicht ausliefern will. Einige Wenige ſprechen Aerdings von finanziellen Rückſichten, aber das iſt nur Spiegelfechterei und ſoll den grundloſen und böswilligen iderſtand nur beſchönigen. Davon, daß man die Polizei der vom Stadtrath verlangten Weiſe dieſem unterſtellen könne, kann natürlich unter keiner Regierung die Rede ſein, dann man würde damit den Bock zum Gärtner machen und dem Stadtrath eine Macht in die Hand geben, die er jeden Augenblick auch politiſch gegen die gierung in Anwendung bringen könnte; wozu es ihm an gutem Willen bekanntlich nicht gebricht. Nach der Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. heutigen Stimmung zu ſchließen, iſt ein Conflikt als faſt unvermeidlich zu betrachten, doch iſt es auch nicht ganz ausgeſchloſſen, daß die Stadträthe ſich im letzten Augen⸗ blick die Sache doch noch einmal überlegen werden, und zwar aus einem ganz perſönlichen Grunde: heute ſind ſie die Gewählten, die beati possidentes, und man weiß doch niemals genau, was bei den Wechſelfällen einer Wahl herauskommen kann. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 22. Juli. Die„Hamb. Nachr.“ führen in längerer Abhandlung wiederum aus, daß Graf von Caprivi den Kanzlerpoſten allerdings nicht angeſtrebt habe, daß er aber von dem Centrum für denſelben in Ausſicht genommen worden ſei, daß das Centrum daran gearbeitet habe, den Kanzlerpoſten für Herrn von Caprivi frei zu machen, daß noch heute das Centrum die feſteſte Stütze des jetzigen Kanzlers ſei und daß es ihn ver⸗ theidige gegen jede wirkliche oder eingebildete Gefahr der Verdrängung. „Das Centrum glaubt an dem Grafen Caprivi einen Kanzler nach ſeinem Herzen zu haben und das iſt auch ohne die dahin gehende Erklärung, die Herr Lieber im Namen des Centrums abgegeben hat, einleuchtend. Wenn wir nicht glauben, daß Graf Caprivi den Kanzlerpoſten erſtredt hat, ſo ſind wir dagegen der Anſicht, daß er ihn jetzt feſthält und mit Schärfe gegen jede Möglichkeit einer Aenderung eintritt. Dabei ſcheint ſich Graf Caprivi in dem Irrthum zu befinden, daß Fürſt Bismarck danach ſtrebe, wiederum ſein Nachfolger zu werden. Graf Caprivi wird durch jedes Symptom, das bei Hofe in der Richtung einer kaiſerlichen Annäherung an den früberen Kanzler ſtattfindet, empfindlich berührt; in der offi⸗ zlöſen Preſſe wird dann regelmäßig, um die Verſtimmungen des Kaiſers neu zu beleben, geſagt, die Oppoſition des Fürſten Bismarck richte ſich direkt gegen den Thron, während die Thatſache doch nur die iſt, daß politiſche Ambitionen, bei denen Fürſt Bismarck unbetheiligt iſt, um die Gunſt des Kaiſers mit einander kämpfen. Der jetzige Kanzler will ſeine Stellung nicht verlieren und hat dabei ſeit Jahren unzu⸗ treffend angenommen, daß er von Seiten des Fürſten Bis⸗ marck in derſelben bedroht oder gefährdet werde. Dieſer Argwobn hat ihn ſchon im Mai 1890 zu dem großen Cir⸗ cular nach auswärts, dann zu verſchiedenen unprovozirten perſönlichen Spitzen gegen den früheren Reichskanzler im Parlament, namentlich aber bei jedem Anſcheine kaiſer⸗ licher Verſöhnlichkeit zu Schritten veranlaßt, die notb⸗ wendig von der anderen Seite Abwehr fanden. Dieſe Ab⸗ wehr iſt es, die von den offiziöſen und Centrumsblättern regelmäßig als gegen den Thron gerichtet geſchildert wird. Es bandelt ſich dabei weniger um einen Kampf zwiſchen dem Grafen Caprivi und dem Fürſten Bismarck, als um Her⸗ ſtellung, Erhaltung und Verſchärfung kaiſerlicher Ber⸗ ſtimmungen gegen den früheren Reichskanzler. Dieſe Arbeit wird ſeit zwei Jahren emfig betrieben und der Eirkular⸗Erlaß vom 23 Mai 1890 iſt das erſte in der Oeffentlichkeit bekannt gewordene autbentiſche Dokument darüber. Auch in dieſem Jahre, bei den Wiener Vorgängen, iſt es unſeres Wiſſens wiederum der perſönliche Einfluß des Grafen Caprivi ge⸗ weſen, welcher der Auffaſſung des Kaiſers, wie ſie ſich in dem Glückwunſch deſſelben 1125 Verlobuns des Grafen Herbert ausdrückte, eine andere Richtung zu geben gewußt hat, die in dem Erlaß nach Wien vom g. Juni 1892 ſich äußerte und in der amtlichen Veröffentlichung deſſelben kulminirte. Wir haben keinen Zweifel darüber daß die wohlwollende Stimmung des Kaiſers noch bis zur Kieler Begegnung andauerte, und daß die Wendung in derſelben durch amtliche Einwirkungen berbeigeführt worden iſt. Daß der Kaiſer, als er den Grafen Herbert Bismarck zu ſeiner Verlobung beglück⸗ wünſchte, noch nicht die Abſicht gehabt haben kann, das Verbot der Betheiliaung an der Hochzeit zu genehmigen, iſt wohl mit Sicherheit anzunehmen. Die terei gaudentes, von denen die„Nat.⸗Ztg. bei dieſem Streite ſpricht, mögen zahl⸗ reicher vorbanden ſein, als das Blatt ſelbſt meint, und namentlich in den ehemals reichsfeindlichen Fraktionen; aber die duo litigantes ſind eigentlich nicht vorhanden. Wir glauben nicht an einen Streit Caprivi Bismarck, wir glauben nur an die einſeitige Abwehr jeder Möglichkeit einer An⸗ näherung des früheren Kanzlers an den Kaiſer. Wenn man behauptete, daß zwiſchen dem Centrum und dem Fürſten Bismarck ein Streit beſtände, an dem der jetzige Kanzler ſeine Freude hätte, ſo würde man ſchon eher ein zutreffendes Gleichniß haben. Mannheim, 22. Juli. Zum bevorſtehenden Be⸗ ſuche des Fürſten Bismarck in Jena wird von dort geſchrieben: Der Beſuch des Fürſten darf nach einer aus Kiſſingen eingetroffenen Mittheilung am nächſten Dienſtag oder Mitt⸗ woch erwartet werden. Der Fürſt wird hier Abends 8 Uhr eintreffen und am nächſten Abend die Reiſe fortſetzen. Der Lehrkörper der Univerſität, die Bürgerſchaft und Studenten⸗ ſchaft bereiten Alles, was die kleine Stadt nur zu bieten ver⸗ mag, vor, um dem Fürſten für die Ehre des Beſuchs zu danken. Bürgermeiſter Singer und Profeſſor Haeckel werden dem Fürſten bis Saalfeld entgegenfahren, längs der Bahn werden den Fürſten die Bewohner der anliegenden Ortſchaften mit Fackeln begrüßen, von den Bergen und dem Napoleon⸗ ſtein werden Freudenfeuer leuchten, der Thurm der Stadtkirche wird im Buntfeuer erſtrahlen. Auf dem Bahnhof wird aroßer Empfang ſtattfinden, dann begibt der Fürſt ſich durch die feſt⸗ lich erleuchtete und geſchmückte Stadt nach dem Gaſthof Samſtag, 23. Juli 1892. „Zum Bären.“ Von hier aus wird er wahrſcheinlich den Fackelzug und eine muſikaliſche Huldigung entgegen nehmen. Faſt die ganze Stadt wird ſich betheiligen, auch Freiſinnige haben erklärt, daß ſie den Mann, der uns das Deutſche Reich gegeben, begrüßen werden, nur das kleine Häuflein, welches 1 Abgeordneten Harmening ſteht, wird zu Hauſe El· 5 Karlsruhe, 22. Juli. Vor einigen Tagen wurde offiziös gemeldet, daß eine Commiſſion zur Ausarbeitung einer neuen Gehaltsordnung gebildet wor⸗ den ſei. Dieſe Commiſſion hat ihre Thäͤtigkeit bereits begonnen und ſich mit einem wichtigen Punkte der Wohnungsgeldfrage beſchäftigt. Das Beamten⸗ geſetz hat bekanntlich die alte Klaſſeneintheilung bei⸗ behalten, während die Beamten nicht allein nach ihrem Dienſtrang, ſondern auch mit Berückſichtigung ihrer ſozialen Stellung in Klaſſen eingetheilt werden ſollten. Dieſer Forderung ſcheint die Commiſſion entſprechen zu wollen, indem ſämmtliche Beamte aufgefordert werden ſollen, den Betrag des Miethzinſes, den ſte für ihre Wohnungen zu entrichten haben, anzugeben. Auf dieſe Weiſe kann allerdings ein ziemlich richtiger Maßſtab für die Klaſſeneintheilung und für die Bemeſſung des Wohnungsgeldes gewonnen werden. Jedenfalls wird man eine größere Zufriedenheit erzielen, wenn nicht zu viele Klaſſen gebildet werden. Ferner wird es ſich empfehlen, die Frage zu erwägen, ob nicht den verhei⸗ ratheten Beamten und jenen, welche einen eigenen Haus⸗ ſtand haben, ein höheres Wohnungsgeld zu bewilligen wäre als den übrigen. Freiburg, 22. Juli. Die Frage der Beſetzung des Lehrſtuhles für neuere Geſchichte, welcher bisher in Herrn Geheimerath v. Holſt einen ſo glänzen⸗ den Vertreter hatte, beſchaͤftigt, ſo ſchreibt die„Breisg. Ztg.“, gegenwärtig den Senat unſerer Univerſität. Mit Befremden und Beſorgniß beſpricht man in hieſigen, für das Wohl unſerer Hochſchule ſich lebhaft intereſſtrenden Kreiſen die Thatſache, daß die theologiſche Fakultät ſich Mühe gibt, einen entſcheidenden Einfluß auf die Wahl zu gewinnen. Man ziehe nur die Art und Weiſe des heutigen kirchlichen Erziehungsſyſtems in Betracht, wie die jungen katholiſchen Theologen ſchon vom früheſten Knabenalter an möglichſt abgeſchloſſen gehalten werden vor jeder Berührung anderer geiſtiger Einflüſſe als ſolcher, die vor dem Richterſtuhl ſtrengſter confeſſioneller Welt⸗ anſchauung beſtehen können,— da wird man wohl ſagen müſſen, ein Geſchichtslehrer, der den Anforderungen eines Lehrers für die heranzubildenden katholiſchen Theologen voll entſpricht, kann unmöglich zugleich den allgemeinen Intereſſen unſerer Univerſität dienlich ſein. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat ſich unſere Hochſchule zum Stolz und zur Freude der Bürgerſchaft ſo entwickelt, daß ſie heute an Zahl ihrer Lehrer und Studiren⸗ den in die Reihe der erſten Univerſitäten Deutſchlands vorgerückt iſt. Die Landeskinder, welche hier ſtudiren, bilden weitaus die Minderheit, nur der Zuzug aus dem Norden kann unſere Univerſität auf ihrer Höhe halten. Soll nun der Ruf hinausgehen in's Reich, daß man hier beginne, die Intereſſen der katholiſch⸗theologiſchen Facultät als die ausſchlaggebenden anzuerkennen auch für die Be⸗ ſetzung der Lehrſtühle anderer Facultäten, namentlich eines ſolchen, der für die allgemein wiſſenſchaftliche Ausbildung 3. B. der Juriſten und Philologen von ſo entſcheidender Bedeutung iſt? Wir wollen jede Perſonenfrage hier aus dem Spiele laſſen, aber das hoffen wir zuverſichtlich, daß Senat und Regierung ſich nur von einem Geſichtspunkt leiten laſſen, und das iſt das Wohl und Gedeihen unſerer Univerſttät. Jedes Zugeſtändniß nach einer Seite, welche, unter vollſtändiger Verkennung von Zweck und Bedeut⸗ ung der heutigen Wiſſenſchaft, die„Wahrung des katho⸗ liſchen Charakters der Freiburger Univerſität“ fordert, würde hier bei allen vorurtheilsfreien Leuten als eine be⸗ dauerliche und durchaus ihren Zweck verfehlende Nach⸗ giebigkeit, ſowie zugleich als eine tiefe Schädigung unſerer Hochſchule angeſehen werden. Berlin, 22. Juli. Die„Nationall. Corr.“ ſchreibt: Die unlängſt in Kraft getretenen Beſtimmungen der vorjährigen Gewerbeordnungsnovelle über die Sonn⸗ tagsruhe haben in gewerblichen Kreiſen eine keines⸗ wegs freudige Aufnahme gefunden. Namentlich fühlte ſich das Handelsgewerbe in ſeinen Erwerbsintereſſen beeinträchtigt und man kann aus dieſen Kreiſen bittere und nicht ungerechtfertigte Klagen hören. In den Be⸗ ſtimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe hat der Reichstag die Vorſchlaͤge des Regierungsentwurfs erheblich überſchritten. Die Beſtimmung, daß die Gehülfen und Lehrlinge im Handelsgewerbe an Sonn⸗ und Feſt⸗ 2. Sette. SGeneral⸗-Anzeiger. Maunheim, 28. Jult. tagen nicht länger als fünf Stunden beſchäftigt werden ſollen, wird allgemein als billig anerkannt. Aber der Reichstag hat darüber hinaus den Beſchluß gefaßt, daß, ſoweit Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter nicht beſchaͤftigt werden dürfen, in offenen Ver⸗ kaufsſtellen ein Gewerbebetrieb überhaupt nicht ſtatt⸗ finden darf. Die Läden ſollen alſo außerhalb jener fünf Stunden durchweg geſchloſſen ſein und es iſt den Inhabern derſelben nicht geſtattet, für ſich allein oder mit ihren Familienangehörigen das Geſchäft zu beſorgen. Dieſer Beſchluß hat namentlich unter den Ladenbeſitzern in mittlern und kleinern Städten viel Mißbilligung er⸗ regt. Ferner hat der Reichstag den Zuſatz hinzugefügt, daß Gehülfen und Lehrlinge im Handelsgewerbe am erſten Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſttage überhaupt nicht be⸗ ſchäftigt werden dürfen. In mittlern und kleinern Städten war der Sonntag, hauptſächlich infolge des Zuſtrömens der umwohnenden ländlichen Bevölkerung, der ergiebigſte Tag der ganzen Woche und die Verſorgung mit Lebens⸗ bedürfniſſen wird jetzt vielfach andere Wege einſchlagen. Jusbeſondere wird in vielen Geſchäften über die Con⸗ currenz der Gaſt⸗ und Schankwirthſchaften geklagt, die bekanntlich nicht unter die Sonntagsverord⸗ nung fallen. Der Bezug von Cigarren, Back⸗ und Fleiſchwaaren u. dgl. aus Gaſtwirthſchaften muß an Sonntagen einen ſtets wachſenden Umfang annehmen. Auch liegt die Beſorgniß nahe, daß die Verordnung auf die mannigfachſte Weiſe thatſächlich umgangen wird. Es laͤßt ſich nicht verkennen, daß in der Frage der Sonn⸗ tagsruhe ber elerical-conſervative Eifer etwas über die Schnur gehauen hat und Wohlthaten zu bieten glaubte, die ſich in Wahrheit als Plagen erweiſen. Es iſt da mit rauher und ungeſ⸗hickter Hand in beſtehende Erwerbs⸗ verhältniſſe und Lebensgewohnheiten eingegriffen worden, die ſich nur ſehr hart in eine ſchablonenhafte poltzeiliche Regelung fuͤgen. Ein Uebermaß an Sonntagsarbeit, wo ſolche zu entbehren, war auch bisher in Deutſchland nicht vorhanden, und wo ſte nicht zu entbehren iſt, wird ſie ſich auch durch geſetzliche und polizeiliche Verordnungen nicht beſeitigen laſſen. Sie wird hoͤchſtens andere Formen und Wege ſuchen. Paris, 22. Juli. Der„Figaro“ berichtet in offen⸗ bar entſtellter Weiſe aus Konſtantinopel, fran⸗ zöſiſche Gymnaſiaſten ſeien in Therapia bei dem deutſchenStationsſchiff, Loreley“ vorbeigefahren und hätten wiederholt„Vive la France! Vive la Russie!“ gerufen, darauf hätte die„Loreley“ ein Boot ausgeſetzt, welches das Boot der Gymnaſtaſten in Verfolgung genommen habe. Der das Boot comman⸗ dirende Offizier habe drei franzöſiſche Fahnen heruntergeriſſen, eine türkiſche dagegen belaſſen. Die Gymnaſtaſten ſeien dann der türkiſchen Polizei aus⸗ geliefert worden. Der Zwiſchenfall ſoll ſich am 1. Juli zugetragen haben.— Bei dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Viette, fand heute zu Ehren der Mitglieder des internationalen Binnenſchifffahrts⸗Con⸗ Lbee ſes ein Frühſtück von etwa 70 Gedecken ſtatt. Die hrenplätze an der Tafel waren dem deutſchen Vertreter Schultz, Director im preußiſchen Miniſterium der öffent⸗ lichen Arbeiten in Berlin, dem öſterreichiſchen Reichsraths⸗ abgeordneten Ruß, dem Director des Inſtituts für Ver⸗ kehrswege in Rußland Ghercewanow und dem Secretär des Board of Trade in London Boyle zugewieſen. Nach dem Frühſtück fand eine Sitzung des Congreſſes ſtatt.— Die Regierung hat im Grundſatz die von Deloncle vor⸗ geſchlagene Fahrradſteuer angenommen. DRSDD=BBBBBBB.,ʃTZ— Iʃrrree Feuilletoen. — Des einer Tragödie bei der Ernte berichten mebrere Blätter in Budapeſt: Auf einer Gutspachtung in Tamaſi im Biharer Komitate war die Weizenſechſung beendigt worden. Entgegen den eingegangenen Verpflichtungen wei⸗ gerten ſich die Arbeiter— es waren deren 180— auch die Wicke abzuernten. Sie luden ihren Antheil an der Ernte auf Wagen und wollten denſelben gewaltſam westransportiren. Der Pächter rief deshalb die Hilfe der Gendarmerie an, werauf drei Gendarmen unter der Führung eines Wacht⸗ meiſters auf der Gutspachtung erſchienen. Der Wachtmeiſter richtete an die Arbeiter dreimal die Aufforderuns, mit den Wagen zu bleiben, und als dieſelbe fruchtlos blieb, ließ er, um die Leute einzuſchüchtern, auf die Beſpannu euern. Daraufßin ſtürmte die aufseregte, trunkene Menge enſen gegen die Gendarmen los; ein Arbeiter verſetzte dem Wacht⸗ meiſter einen Stich in die Bruſt, dieſer feuerke ſein Gewehr auf den Arbeiter ab und Beide brachen todt zuſammen Nun warfen ſich Männer und Weiber mit Senſen und Sicheln auf die Gendarmen. Dieſe vertheidigten ſich mit ihren Ge⸗ wehren und gaben raſch nacheinander 42 Schüſſe ab. Zwölf Bauern blieben todt auf dem Platze, viele andere von ihnen wurden verwundet, die Uebrigen— die ſea Der uſammenſioß iſt auf die unklaren Verhältniſſe zurückzu⸗ hren, unter welchen die Ernte⸗Arbeiter gedungen werden. feſelben erhalten in der Regel einen prozentuellen Antheil an der Fechſung in natura. Durch Roſt, Kornbrand und die ſeit Ende Juni anhaltende Dürre iſt der Werth der Ernte weſentlich geſunken, und nun e ſich die Arbeiter die in ihren Erwartungen getäuſcht ſehen, ihre vertrags⸗ igen Verpflichtungen zu erfüllen 5 — Ein überſpannter ruſſiſcher Fürſt. Im ruſſiſchen Douvernement Perm ſtarb unlängſt einer der extravaganteſten en, die jemals in dem an excentriſchen Mänuern ſo reichen Moscowiterlande gelebt haben. Fürſt Dubroſow war einſt einer der ſchneidigſten Cavaliere der Petersburger Hof⸗ geſellſchaft; man nannte ihn wegen ſeines ſprichwörtlich ge⸗ wordenen Reichthums nur den europäiſchen Nabob. Als er jedoch, und zwar durchaus nicht freiwillig, aus dem öffenklichen Leden zurüchzog, datte er von ſeinen Glücksgütern erade nur ſo viel zurückbehalten, daß er nicht Hungers zu ſterben hrauchte. egen ſeiner tollen Streiche, die gar oft an offenkundige Verrücktheit grenzten, war Fürſt Dubroſow in ganz Rußland bekannt und gefürchtet. Einmal ſchwor er boch und heilig, er wolle dem Lieutenant Paul JIwanowitſch, einem Ritter ohne Furcht und Tadel, einen Schreck einjagen. Er erreichte dieſen Zweck auch vollkommen, indem er dem Lieutenant einen Kübel heißen Waſſers über den Kopf goß, ſo daß der arme Offizier vor Schmerz laut aufſchrie, während Dubroſow ſich vergnügt die Hände rieb. Ein anderes Mal ließ er einen ſeiner Freunde, der ſinnlos betrunken war, ganz kahl ſcheeren, in ein Kloſter bringen und in die Mönchskutte ſtecken, damit er vierzehn Tage lang Buße thue. Der Abt des Klsſters, der durch ein kleines Trinkgeld gefügig gemacht Paris, 22. Juli. Der Unterſuchungsrichter Athalin hat Vormittags Dufournel und Parmeggiani verhört. Letzterer iſt übrigens weder italieniſcher Deſer⸗ teur, noch Franzoſe und Freund Pinis. Die Polizei ſucht weiter einen Anarchiſten Namens Schuppe, einen Freund Pinis, Jourdan und einen gewiſſen., der von London mit Dufournel und Parmeggiani nach Paris gekommen war. Mehrere Blätter behaupten andauernd, es handle ſich um eine Verſchwörung; die nach London geflüchteten Anarchiſten wollten Ravachol rächen.— Der ſpaniſche Bevollmächtigte für die Handelsvertragsver⸗ handlungen, Reverter, iſt nach Madrid abgereiſt und kommt im September zurück, um die handelspolitiſchen Beſprechungen fortzuſetzen. Liſſabon, 22. Juli. Der deutſche Geſandte richtete am 12. Juli eine zweite Note an die portu⸗ gieſiſche Regierung, in welcher neben dem Hinweis auf die willkürliche Schädigung der vertragsmäßig zuge⸗ ſtandenen Rechte beſonders dagegen Einſpruch erhoben wird, daß die deutſchen Inhaber portugieſiſcher Staats⸗ papiere erheblich ungünſtiger behandelt werden, als die portugieſiſchen Inhaber der inneren Schuld. Die Note weiſt die Behauptung des portugieſiſchen Miniſters, die Regierung hätte vor der Zwangslage geſtanden, alles oder nichts zu bezahlen, zurück und hebt hervor, daß die deutſchen Vertreter zu weitgehenden Zugeſtändniſſen bereit geweſen wären. Aus Stadt und Jand. *Maunheim, 23. Juli 1892. Eruenunng. Der Großherzog hat den Regiſtrator Auguſt Weimar bei Großh. Oberſchulrathe zum Expeditor hei 275 Behörde ernannt. * Poſtverkehr mit Nortugal. Infolge der getroffenen Quarantänemaßregeln dürfen bis auf Weiteres Poſtpackete (eolis postaur) und Sendungen von Waarenproben nach Por⸗ tugal auf dem Wege über Frankreich mit der Poſt nicht ein⸗ geführt werden. Poſtpackete nach Portugal werden einſtweilen nur zur Befördexung auf dem Seewege über Hamburg an⸗ genommen; die Beförderung der Warenprobenſendungen nach Portugal erfolgt auf dem Seewege über Southampton oder Hamburg. Warnung. Der„Reichsanzeiger“ ſchreibt? Die Polizei im Haag warnt öffentlich vor einem gewiſſen A. Eichhorn dortſelbſt, der ſich auch Lotter oder Smit nennt. Außerdem wird in holländiſchen Blättern darauf hin⸗ gewieſen, daß neuerdings Schwindler bei ihren Beſtellungen häufia als Referenz die„Niederländiſche Bank' angeben, während dieſe in der Negel Auskünfte überhaupt nicht er⸗ theilt und Niemandem ein Recht gibt, ſich auf ſie zu beziehen. Es kann nur wiederholt angerathen werden, an Unbekannte im Auslande keinen Kredit zu gewähren, bevor man an zu⸗ verläſſiger Stelle genaue Erkundigungen über dieſelben ein⸗ gezogen hat. * Die Einnahmen der Bad. Bahnen betrugen im Monat Juni. We l Summa Jan. big mit nach prov. Feſtſtellung 1891 1 496,718 2,251,679 nach defin. Feſtſtellung 1891] 1499,875] 2,279,808 J. 1882 gegen die prov. innahme des J. 1891mehr weniger und gegen die defin. Ein⸗ 5 N. 12 b eſtſtellung 1892 1 668,849 8,194,881 2¹ 5 3,997,584 21,819,544 162 180—— 77 556 26%78 — b6ss[ 27—— des F. 5 nahme des J. 5 105 184 156½558 Die neuen Verorduungen über die Sounntags⸗ rube haben, ſo wird uns geſchrieben, für viele Geſchäfts⸗ leute, deren Betrieb eine weitgebende Einſchränkung nicht ver⸗ trägt, recht ſchlimme Schädigungen zur Folge. Auch das Publikum wird hierdurch vielfach recht unangenehm in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Dies iſt beſonders bei den Nahrungs⸗ mittelbranchen der Fall. Wenn z. B. dem konſumirenden 169,474 D———BB——————B worden war, ordnete auf Befehl Dubroſows an, daß der neue Kloſterbruder käglich 100 Ruthenſtreiche erhalten ſolle, ſo daß der Mönch wider Willen ſchließlich froh war, daß er noch beiler Haut aus ſeiner unfreiwilligen Gefangenſchaft entlaſſen wurde. Dubroſow wurde wegen dieſes Witzes nach Sibirien verhannt. Bevor er jedoch ins Exil ging, ſetzte er ſeinen Heldenthaten noch die Krone auf. Er gab ſeinen intimen Freunden und Freundinnen ein Abſchiedsfeſt und erntete Lob aus ſchönem Munde für eine Rieſenpaſtete, die als pisoe de resiztanee auf der Galatafel prangte.„Da ſie Euch ſo gut ſchmeckt, Kinder, will ich Euch geſtehen, daß mein Lieblings⸗ bund„Hardi“ und einige junge Ratten das Fleiſch dazu aben liefern müſſen.“ Und auf ſeinen Befehl brachte ein Diener auf goldenem Teller das Hundeſell und die Ratten⸗ elze herbei. Dann verabſchiedete ſich Fürſt Dubroſow von einen erſtaunten Tiſchgenoſſen und ſiedelte nach Perm über. — Ein lebensmüder Kanz, über den ganz plötzlich der Lebensüberdruß dadurch gekommen, daß er ſich in ſeinem Vorhaben getäuſcht ſah, ſeiner beſſeren Hälfte zu Hauſe durch ein unerwartetes Geburtstagsgeſchenk eine Freude zu bereiten, der Petersburger Kleinbürger Michail Alexandrow, ſtand dieſer Tage in der ruſſiſchen Hauptſtadt vor dem riedensrichter unter der Anklage der„Rubeſtörung auf dem ſſer und auf feſtem Boden.“ Alexandrow kaufte zum Ehren⸗ tage ſeiner Gattin mehrere Geſchenke ein ein Kleid, ver⸗ ſchiedenen Putz und dergleichen mehr Sachen, die ein Frauen⸗ herz erfreunen. Im Vorgefühle der angenehmen Ueberraſchung ſeiner Gattin kaufte er noch ſich— einen gehörigen Haar⸗ beutel und ſteuerte nun wonnetrunken den Quai der Fon⸗ tanka entlang ſeiner Behauſung zu, den Pack mit den Ge⸗ ſchenken krampfhaft unter dem Arme tragend. Die Unſicher⸗ heit ſeiner Bewegungen, hervorgerufen von dem zu viel genoſſenen„Guten“, ſollte ihm aber einen böſen Streich ſpielen. Seine Laſt entrutſchte ihm, fiel in die Fontanka, wurde von der Strömung erfaßt und ſchnell ſeinen Blicken entführt. Wie verſteinert ſtand der liebevolle Ehemann am Quaigitter und ſah ſeinem entſchwundenen Schatze nach. Ver⸗ zweiflung überkam ihn. Dem Rufe:„Was ſoll ich jetzt noch auf der Welt!“ folgte ein Sprung— und die Wellen ſchlugen über dem armen Ehegatten zuſammen und begruben ihn in ihren naſſen Fluthen. Doch ſein Lebensende war ihm noch nicht beſtimmt. Als er auftauchte, warf ein Flußpoliziſt ihm einen Rettungsring zu.— Verächtlich ſtieß der Todes⸗ Candidat die Hilfe von ſich.—„Gib mir meine Geſchenke wieder, oder ich will den Tod, denn ſo kann ich vor meiner Frau nicht erſcheinen!“ rief er erhittert und tauchte wieder unter. Als der Beamte ſah, daß es dieſem verzweifelten Gatten mit ſeiner Todes⸗Idee ernſt ſei, machte er kurzen Prozeß, ſprang in ein Boot, faßte den Ertrinkenden am Schopfe und zog ihn aufs Trockene. Ihm wurde ein ſchlechter Dank. Schreiend und ſchimpfend machte der Gerettete dem Beamten die bitterſten Vorwürfe über ſeine unerbetene Hilfe. Der Friedensrichter verurtheilte ihn für öffentliche Ruhe⸗ ſtörung zur Strafzahlung von fünf Rubeln oder einem fünf⸗ tägigen Arreſt. N. N. we 252 00 8 4,105,71811,474,199 275 780/ 4,028,122 21,447,427 — Publikum zugemuthei wird, ſeinen Fleiſchbedarf an Sonntagen vor 2 Uhr in der Frühe zu decken, ſo iſt dies in vielen Fällen ein Ding der Unmöglichkeit, weil der Andrang kurz vor Schluß der Läden ein ſo großer wird, daß viele Wänſche nicht befriedigt werden können. Es geht aber in vielen Jüllen nicht an, ſchon am Abend zuvor den Fleiſchbedarf zu decken, da in der heißen Jahreszeik, wo das Fleiſch beim Meßzger auf Eis ſliegt, es bei anderer Aufbewahrungsart in kleinen Quantitäten leicht verderden würde. Ein anderer Umſtand, der einen nicht geringen Theil unſerer Arbeiterbevölkerung davon abhält, ſchon am Samſtag einzukaufen, iſt der, daß der Wochenverdienſt am Abend ſpät beimgebracht wird. Gönn ſich dann die Arbeiterfamilie am Sonntag das verdienke Stündchen mehr Ruhe, ſo kommt ſie dabei leicht um ihren Sonntagsbraten und muß ſich, wenn die Läden wieder auf⸗ gemacht, mit Schinken und Wurſtwaarxen begnügen. Hierin liegt eine ſchwere Schädigung der Ochſen⸗ und Rindsmeßger Jund es kann die nothwendige Abhilfe nur durch die kr⸗ laubniß geſchaffen werden, auch während der Stundeg des Gottesdienſtes bei verhängten Fenſtern und Thüren arbeiten zu dür fen. Auch für die Schweine, metzger iſt der Schluß der Läden um 9 Uhr Abends zu früß, da die Ausflügler im Sommer erſt gegen dieſe Zeit heim⸗ kebren und das Bedürfniß mitbringen, ſich beim Metzger ihr Nachteſſen zu kaufen. Sind die Läden geſchloſſen, ſo geht ez dann mit Kind und Kegel ins Wirthshaus, und die Leule haben, anſtatt eines billigen Abendeſſens zu Hauſe, Auslagen, die ihnen am nächſten Tage vielleicht wehe thun. Die deſte Illuſtration biezu war der abendliche Wirthsbauz, beſuch an den beiden vorhergehenden Sonntagen. Unſer Stadtrath hat daher ganz den Umſtänden angemeſſen ge⸗ handelt, als er die diesbezüglichen Petitionen der geneiglen Würdigung des Bezirksrathes empfahl. Heidelberg und der⸗ ſchiedene heſſiſche Städte kennen dieſe Einſchränkungen, die wir hier haben, nicht, und das induſtriereiche Mannheim mit ſeiner zahlreichen Arbeiterbevölkerung ſollte dieſelbeg ertragen müſſen 7 Fahrt nach Kiſſingen. Wir machen die Theilnehmer an der Fahrt nach Kiſſingen wiederholt darauf aufmerkſam, daß genügend Wagen geſtellt werden, damit auf ſe ein Coups nur acht Perſonen kommen. Die Wagen erſter und zweiter Klaſſe ſind für die Damen beſtimmt, welche ſich an der Fahrt ſehr zahlreich betheiligen. Heute Mittag um 2 Uhr iſt Schluß der Anmeldungen. Nach dieſem Termin können keine Anmeldungen mehr entgegen genommen werden Für Mittageſſen iſt in Kiſſingen, ſoweit ſolches beſtellt wird Vorſorge getroffen worden. Das Nähere iſt aus den in den Eiſenbahnwaggons aufgelegten ausführlichen Programmen er⸗ ſichtlich. An der Fahrt nach Kiſſingen werden aus Baden, Heſſen, der Pfalz und Frankfurt ungefähr 3500 Perſonen theilnehmen. Hauptzugführer für die Mannheimer iſt Hert Profeſſor Baumann. Der Rhein wächſt infolge der Regengüſſe ziemlich ſtark. Auch vom Neckar wird anhaltendes Steigen gemeldel Der Schifffahrtsgüterbetrieb iſt ſeit einigen Tagen belebler, die großen eiſernen Schleppkähne verkehren wieder vollläſtig, Ausgeſtellt iſt in der Kunſt⸗ und Muſikalienhandlusg von C. F. Heckel das vom Veloeipediſten⸗Verein Mannheim kürzlich beim Gautag zu Pforzheim im Concurrenzfa für Vereine nebſt dem 1. Preis errungene Ehrendiplom daz wegen ſeiner ſchönen Ausführung allgemeines Intereſſe er⸗ finden, in welcher viele brave Ehemänner in das Stroh⸗ wittwerthum verſetzt werden und dieſelben in Folge deſſen vorausſichtlich zahlreiche Angriffe und Spottreden über ergehen laſſen müſſen, wollen wir folgende kleine Rechtferiig⸗ ung der Strohwittwer zum Abdruck bringen, welche ein Redakteur des„Berl. Börſ.⸗Cour.“ zuſammenplaudert. Der betreffende Held der Feder ſchreibt:„Wenn wir uns beute ein wenig mit den Strohwittwern beſchäftigen, ſo liest ez uns völlig fern, die vielen Hunderte von Gattinnen, die zur Zeit ohne ihre Männer vertrauensvoll in den Seebädern, an Heilquellen oder in Luftkurorten weilen, im Mindeſten be⸗ unruhigen zu wollen. Es wäre das im höchſten Grade ſchnöde und entſpräche durchaus nicht unſerer Gewohnheit, von den S———— ꝓ—————ꝓ——ꝓ————————ꝓB? — Ein unerwarteter Beſuch. Nicht ganz ſo ſchlimm wie ihren franzöſiſchen Collegen aus Havre, von Nettung wir berichtet, iſt es dieſer Tage einigen ruffiſchen Luftſchiffern in Petersburg bei ihrer Strandung und Landung ergangen. Vier Männer vom Fach, darunter zwei Ofſftzier vom Luftſchiffercorps hatten von Wolkowo Blachfelde guz einen Aufffieg unternommen. Bald aber mußten ſie beme daß das Füllgas ausſtrömte. Um nun wenigſtens außerball des Weichbildes der Stadt landen zu können, warfen ſie den ganzen Ballaſt aus, aber es wollte nichts nützen: denn ſaß der Ballon auf dem Dache eines uſes in ehter Straße feſt, und einer der Herren Luftſchiffer ſiel aus der Gondel in den Rauchfang und dann durch den ganzen 18417 Schlot auf einen Kochherd, wo er endlich ohne weitere Fähr⸗ lichkeiten in der Nähe eines Samovars landete, zum großen Erſtaunen der Tochter des Hauſes, die gar nicht ge datte, daß ruſſiſche Offiziere wie Brockenbexen im Nam ſpazieren fahren. Für die anderen drei Theilnehmer und den Ballon endete die Fahrt auf dem Dache, von wo aus ſe einzeln zur Erde zurückgebolt wurden. — Die Motive der Wähler ſind, wie Jeder oft unergründlich. Davon hat in England auch ein Ag der Conſervativen in Oſt⸗Derbyſhire eine hübſche Erfahrung gemacht. Ein dortiger Wähler ſtimmte nämlich liberale Partei, weil er glaubte, das Wetter würde beſſer werden, wenn Gladſtone an das Ruder käme. Vorſtellungen halfen ſelbſtverſtändlich nichts. Der erleuchtete Repräſentant des Volkswillens erklärte:„Man ſagt es und ich werde s einmal verſuchen.“ Eiu anderer Wähler entwickelte ebenſe köſtlichen Humor:„Ich bin immer ein Konſervatorlum geweſen und ſtimme ſtets für die Konſervatorien. Man mir aber wenn ich dieſes Mal für die Konſervativen ſtimme, ſie mich zwingen werden, die Schweſter meiner verſtorbenen Jran zu heirathen. Ich habe wabrlich genug an meint Seligen gehabt, ich wünſche nicht auch noch ihre Schweſter, — Eine mutgmaßliche Entfübrung. Auf dem Bahn⸗ hofe in Frajova(Rumänien) war vor einigen Tagen Bukareſter Großkaufmann Roſetti eben im Begriff, mit ſeiner Gemahlin und ſeinem Schwager Cornea nach Paris abzu⸗ reiſen. Als die Geſellſchaft in der Bahnhofsreſtauration ein kleines Frühſtück einnanm, wollte Herr Cornea ein„ 8 machen und bezeichnete dem dienſthabenden Polizeikom⸗ miſſar ſeinen Schwager als den berüchtigten Räuberha mann Athanas, der ins Ausland flüchten wolle. Der Beamte, der einen guten Fang zu machen glaubte, ſchritt natürlich ſo⸗ ort zur Verhaftung Roſetti's, den er trotz aller Proteſte und klärungen feſtbielt. Während des Streites wurde ſedoch daß dritte Glockenzeichen gegeben, und der Blitzzug dampfte ohn Herrn Roſetti ab, während ſeine Gattin und der„witzige Schwager mitgenommen wurden. Der Berichterſtakter glbt der Vermuthung Ausdruck, das Ganze möchte vielleicht eine fein eingefädelte Entführungsgeſchichte geweſen ſein. Corneg iſt nämlich nicht der Bruder der jetzigen Frau Roſetti, ſondem der der verſtorbenen erſten Frau des Großhändlers. Strobwittwer. Da wir uns jetzt in der Zeit be⸗ re. 00 1 S AS2 . 8 S. A * NHAFAFRAAAS HAKA DFrrrnere an Naunheim, 28. Jull. General-Anzeiger. 3. Seite. Menſchen ſtets das Beſte zu denken. Wir ſind ſogar feſt überzeugt, daß der Strohwittwer im Allgemeinen beſſer iſt als ſein Ruf und daß die meiſten Erzählungen, welche den Gatten 3. D. als einen fahrenden Rttter der Galanterie, als einen Liebesfreibeuter und Seitenſpringer erſcheinen laſſen, einfach in das Reich der Legenden zu verweiſen find. Wenn Jemand elf Monate lang im Unterſuchunssgefängniß geſeſſen hat und gelangt plötzlich auf vier Wochen in den koſtbaren Beſitz ſchrankenloſer Freiheit, wenn er aus dem Halbdunkel der Clauſur mit einem Male ins volle goldige Tageslicht hinaus⸗ tritt, iſt er natürlich geblendet, er geräth etwas außer fich, und kein Rechtſchaffner wird ihm verargen, wenn er vielleicht einen kleinen Purzelbaum ſchlägt. Oberflächliche Naturen, die nur nach dem Schein urtheilen, machen den Strobwittwern zu Unrecht einen Vorwurf daraus daß dieſe armen Ver⸗ laſſenen gewöhnlich bald nach der Abreiſe der Gattinen ſehr feſt auftreten, daß ſie in hellen Anzügen einberſchreiten, be⸗ ſondere Sorgfalt auf ihren Schnurrbart verwenden, eine Vorliebe für graue Tylinderhüte baben, ein Röslein ins Knopfloch neſteln, mit einem eleganten Spazierſtöckchen herum⸗ fuchteln, eine ersmefarbene oder lichtblaue Kravatte tragen, kurz— etwas Gigerlhaftes annehmen. Du lieber Himmel, die Strohwittwer können doch unmöalich mit langwallen⸗ dem Trauerflor und mit einer Citrone in der Hand herum⸗ laufen. Und kann denn nicht auch unter einer weißen Weſte ein treues, ſehnſuchtdurchſchauertes Herz ſchlagen? Weiß man denn, ob nicht etwa unter der lachenden Strohwittwerhülle der Gram nagt?! Ich dabe einen Strohwittwer gekannt, welcher in den erſten drei Tagen nach der Abreiſe ſeiner Gemahlin faſt keinen Biſſen über die Lippen brachte— allerdings hatte er ſich beim Abſchiedsdiner fürchterlich den Magen verdorben. Es ſei uns zum Schluß noch geſtattet auf drei merkwürdige Exemplare der Strohwittwerzunft hinzuweiſen, welche wir unlängſt kennen gelernt baben. Der erſte von dieſen Herren, deſſen Gattin mit Kindern und Dienſtmädchen davongegangen iſt, fühlt die alte Burſchenherrlichkeit, das Junggeſellenthum in ſeiner Bruft wieder erwachen. Er putzt ſich Morgens eigenhändig die Stiefel, Kopft ſich die Kleider aus, ja— er locht ſich ſelbft. Nicht allein, daß er Kaffee mahlt und auf⸗ brüßt und Eier zum Frühſtück kocht— das genügt ſeinem gaſtronomiſchem Ehrgeis nicht. Schmunzelnd erzählte er uns don einem delikaten„ſelbſtzubereiteten“ Beefſteak, und fügte hinzu:„Nächſiens werde ich mich ſogar an eine Kalbskeule machen!“ Das zweite Exemplar iſt das Muſter eines ſorg⸗ lichen, peinlich gewiſſenhaften Ehemannes. Er notirt in einem Büchelchen, wo und wie er jede Stunde ſeines Strohwitt'⸗ werthums zugebracht hat—„um ſein Alibi nachzuweiſen,“ wie er ſich äußerte— und läßt ſich durch glaubwürdige Per⸗ ſonen die Richtigkeit dieſer Angaben atteſtiren. Er iſt ſo hingebend, daß er ſogar an ſeine Frau geſchrieben hat:„Ich bitte Dich, Deinen Aufenhalt um vierzeyn Tage zu verlängern, Jo, ſchmerzlich mir auch die Trennung iſt. Du weißt ja, für Dich bringe ich jedes Opfer. Anbei die Atteſte über die lezten acht Tage.“ Ein wunderlicher Heiliger iſt der Dritte. Sonſt eine ganz barmloſe und liebenswürdige Natur, benutzt er jetzt allen Ernſtes die Mußeſtunden der gattenloſen Zeit, um ein dreiaktiges Schauſpiel zu ſchreiben. Dieſer Mann gehört entſchieden zur Gattung— der gemeingefährlichen Strohwittwer. Muthmaßliches Wetter am Sonntag, den 24. Juli. Der Hochdruck hat ſich von Großbritannien her nunmehr über ganz Frankreich und ganz Deutſchland ausgebreitet und dringt ebenſo immer weiter oſtwärts als nordwärts vor. Die Minima liegen in Lappland und Dalmatien. Eine Depreſſion ſcheint zwar von Island her gegen Mittelnorwegen heranzu⸗ rücken, doch iſt von dort vorerſt noch keine ernſtliche Störung zu befürchten. Die angekündigte Aufheiterung und Wieder⸗ 5 8 8590 wird deshalb am Sonntag und Montag noch andauern. Meteorslagiſche Beobachtungen der Station Nann⸗ heim vom 28. Juli Morgens 7 Uhr. „Thermometer Höchſte und nlederſte Tem⸗ 8 15 in Celſius peratur des verg. Tages in mm Trocken Feucht Stärke Maximum Minimum 75507 114 MW 7 7³ 5 116 90— etwas Rürter ze.; 8: Senrm: 10: Ortan. Aus dem Grofheriogthum. Wiesloch, 22 Juli. Die Frage über Errichtung einesz neuen Amtsgerichtsgebäudes und Amtsgefängniſſes hal inſofern eine glückliche Löſung gefunden, als der Ankauf des Deuplatzes nicht mehr durch die Gemeinde zu geſcheben hat, ſendern durch das Juſtizminiſterium. Der Gemeinde bleibt nür noch die Verlegung des Schloßweges übrig, was nur einen unbedeutenden Koſtenaufwand verurſacht. Man freut ſich bier allgemein äber das Entgesenkommen der Negierung, und bald wird ſich der Bau, nachdem die Mittel von den Ständen bewilligt, oberhalb dem alten Gerichtsgebäude, ſtolz über die Stadt erheben. Der von der Regierung gewählte Bauplat iſt wohl der zweckmäßigſte, nicht allein in hygieniſcher Hinſicht, ſondern auch die Ausſicht, die die jeweiligen Be⸗ wohner des Amtsgerichtsgebäudes genießen. Karlsrube, 23. Juli. Vorgeſtern fand hier die ſchöffen⸗ abamche Verhandlung in Betreff der Verhöhnung und Be⸗ eidigung des Wachpoſtens auf dem Exerzier⸗ und Feuerwehr⸗ e vor dem Mühlburger Thor durch einen Pöbelhaufen am 9. Mai d. J. ſtatt. Der Burſche, welcher durch den Unfug Gebensirrungen. Von Emily Lovett. Anutoriſirte Ueberſetzung aus dem Engsliſchen von Marie Schultz. ortſetzung.) Er lebnte ſich in den Seſſel zurück und lachte dell auf. wäßrend er zu mir, die vor ihm ſtand, emporblickte. „Wer hat Ihnen denn das geſagt? Der Andere? Er hat einen ſchlechten Geſchmack.“ O0b, nein— nein, antwortete ich ſchnell, denn ich ärgerte mich ein wenig über dieſe Anſpielung.„Fred ſagt immer— „Ah, Fred!“ Dabei machte er eine verächtliche Hand⸗ bewegung,„es iſt ſprichwörtlich, daß Brüder über den Punkt kein Urtheil haben. Nun, was ſagt Fred?“ 5 „Fred ſagt, meine Naſe ſtrebe zu ſehr himmelan, meine ugen ſeien rund wie Marmorkugeln, mein Kopf ſo ſtruppig wie ein Brombeerbuſch, mein Mund viel zu groß,“ während ich das Verzeichniß der letzten ſchmeichelhaften Bemerkungen meines Bruders lachend erzählte. Er ſprang auf einmal auf und ergriff meine Hände. Soll ich Innen meine Anſicht darüber ſagen?“ fragte er mit 11 75 leidenſchaftlicher Stimme, während er mich näher eranzog. „ Ach nein, nein, rief ich und verſuchte erſchrocken, mich ihm 2 entziehen. r ließ meine Hände los und lachte leiſe vor ſich bin. „Armes, kleines Mädchen! Ich will Sie nicht erſchrecken. Reden wir nicht mehr von Ihrem Ausſehen, kleine Maggie ISie können manchem armen Narren— ſei er nun jung oder alt— den Kopf damit verdrehen. Fetzt— wo wir aute Freunde geworden ſind— Sie und ich, handelt es ſich nür um die Frage, was wir mit einander abmachen wollen? „Es iſt Alles abgemacht, nicht wabr? Habe ich Ihnen nicht geſagt, daß ich verlobt bin? Wie können wir noch darüber reden? Es thut mir ſehr leid, Herr Hardcaſtle, neavend verboten. 10 an den militäriſchen Turngeräthſchaften den Vorgang veran⸗ laßte und von dem Poſten nur mit Mühe verhaftet werden konnte ſowie ein anderer, welcher erſteren 2mal befreien und der Wache zu entreißen ſuchte, ſowie beim Angriff und der Verböhnung des Poſtens als Führer auftrat, erhielten jeder eine Gefängnißſtrafe von 6 Wochen; der Feuerwehrmann, der ſich hauptſächlich an der Verhöhnung betheiligte und den auf dem Baume befindlichen Attentäter hiezu und zur Miß⸗ bandlung des Poſtens aufforderte, 2 Wochen. Der Vorfitzende erklärte wegen der Schwere des Falles ausdrücklich Geld⸗ ſtrafen für ausgeſckloſſen und kennzeichnete in den Entſchei⸗ dungsgründen mit ſcharfen Worten den bedauerlichen Umfang, den dieſer Vorgang annahm. * Daden⸗Baden, 22. Juli. Das in der Lichtenthaler Allee in Baden, am Eingang zum Gunzenbachthal gelegene Häuschen, welches die Kalſerin Auguſta nach dem im Jahre 1861 von Oskar Becker auf König Wilhelm von Preußen ausgeübten Attentat ankaufte, wird nun in den Beſitz der Stadt Baden übergehen. Das keineswegs eine Zierde der Allee bildende unſcheinbare Häuschen ſoll abgeriſſen und durch einen Pavillon erſetzt werden. Das Attentat iſt in der Nähe des Anweſens geſchehen. Baden-Baden, 22. Juli. Eine Wittwe aus beſſeren Ständen, Frau Dr. Ek., 26 Jahre alt, aus Straßburg, wurde wezen Diebſtabls(eines Paares Stiefel) ins hieſige Gefänaniß eingeliefert. Nach wenigen Stunden fand ſie der Gefängnißwärter, als er ſie vor den Richter zum Verhör bringen ſollte, todt auf dem Bette. Selbſtmord liegt nicht vor. Ein Herzſchlag, hervorgerufen wohl durch die Auf⸗ regung, machte ihrem Leben ein unerwartetes Ende. Aus dem badiſchen Oberlande, 22. Juli, In dem Amtsverkündiger der Kreisſtadt Waldshut erſchien vor kurzer Zeit ein Inſerat, in welchem ein Ehemann aus dem Dorfe Sch. die Mittheilung machte,„ſeine Frau wäre durchgegangen und der redliche Finder möge dieſelbe behalten“. Wie nachber ſich herausſtellte, war das Inſerat, das ſich auf ganz unbe⸗ ſcholtene, friedliche Leute bezog, von einem Dritten gefälſcht und eingeſandt worden. Die Recherchen der Staatsanwalt⸗ ſchaft brachten den Thäter an den Tag, der geſtern von der Strafkammer für ſeinen„Jux' 6 Monate Gefängniß erhielt. Eine Warnung für Inſeratenfälſcher! Kleine Mittheilungen. In Karlsruhe wurde die 52 Jahre alte Ehefrau des Küfer Welz, Magdalena geb. Fels, gebürtig von Gernsbach im Keller ihrer Wohnung er⸗ hängt aufgefunden. Die Verſtorbene war in letzter Zeit ſchwermüthig. Vfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. „Edenkoben, 22. Juli. Das gjährige Töchterchen einer FJamilie in Rhodt hatte ſich vor einigen Tagen Verletzungen am Beine infolge Kratzens zugefügt, die Wunde jedoch nicht weiter beachtet. Nach kurzer Zeit ſtellten ſich jedoch die Sym⸗ tome der Blutvergiftung ein, ſodaß ein Arzt zu Rathe ge⸗ zogen werden mußte. Derſelbe konſtatirte denn auch wirklich Blutvergiftung durch den Strumpf. Nach großen Schmerzen ſtarb das arme Rind. Gerichtszeſtung. 80 1 Juli.(Ferienſtrafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Stagtsanwalt v. Duſch. 1) Der 18 Jahre alte Schloſſerlehrling Karl Knörper von Treſchklingen änderte auf einem vom Verbandsarzt der Diſtriktskrankenkaſſe Sinsheim, Dr. Geiger in Rappenan, ihm für die Zeit vom 27. auf den 31. Mai ausgeſtellten Krankenſchein das erſtere Datum in„24. Mai“, um mittels dieſes gefälſchten Scheines beim Verbandsvertreter in Rappenau für 3 Tage zuviel Krankengeld zu erheben. Knörper wird deßhalb wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu 10 Tagen Gefängniß verurtheilt.— 2) Der 28 Jabre alte Kutſcher Chriſtian Heinrich Deſchler von Stuttgart, der im vorigen Monat in Heidelberg dem Arbeiter Piobattiſta Petruzzo einen Anzug und dem Taglöhner Albert Merkel eine Uhr und einige Kleidungsſtücke ſtahl, wird deßhalb heute in Anbetracht ſeiner Vorſtrafen zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurtheilt.— 3) Nachdem der Kauf⸗ mann Johann Robert Bentham von Baltimore, 1858 geb., auf ſeinen Reiſen in Frankreich und der Schweiz nicht uner⸗ hebliche Schulden hinterlaſſen hatte, beehrte er auch eine Anzahl deutſcher Städte mit ſeinem Beſuche, ſo München, Köln, Ruhrort, Karlsruhe, Heidelberg, logirte ſich daſelbſt in erſte Hotels ein, borgte unter falſchen Vorſpiegelungen die Wirthe, Kellner oder Portiers um oft nicht unbe⸗ trächtliche Geldbeträge an und verſchwand dann jedesmal auf Nimmerwiederſehen. Auch dier in Mannheim ſchwindelte er dem Oberkellner des„Pfälzer Hof,“ Hermann all, einen Geldbetrag von ark ab Außerdem hatte Bentham in Frankfurt am Main den Civilingenieur Hetzel um den 05 Betrag von 80 Mark geprellt und ſich betrügeriſcher Manipulationen mit einem mit falſchen Namen verſehenen Check ſchuldig gemacht. Das Urtheil des Gerichts⸗ hofes lautet gegen Bentham, der ſeine Vergehen rückhaltlos eingeſtetzt, wegen Urkundenfälſchung und Betrugs auf 2 Jahre 6 Monate Gefängnib.— 4% In der Nacht vom 1. zum 2. Mai d. J. hatte der ſchon beſtrafte 24 Jahre alte Dienſtknecht Johann Schremſer von Bürſtadt auf der Landſtraße bei Eppelbeim in angetrunkenem Zuſtande nach Paſſanten und nach einem gegen ihn einſchreitenden Polizeidiener mit Steinen ich war auf einmal ſehr verwirrt und verlegen,„wenn— wenn Sie ſich, wie Sie ſagen, wirklich etwas aus mir machen, aber Sie müſſen einſehen, daß ich Ihren Wunſch unmöglich erfüllen kann. „Und ich ſoll alſo meine Anſprüche gegen Ihren Vater geltend machen, Sie Alle aus Follerton vertreiben und Fred am Beſuche der Univerſität verbindern?“ „Ach, Herr Hardcaſtle, wie grauſam Sie ſind!“ rief ich in bitterem Tone aus. 5 „Bin ich arauſam?“ ſagte er.„Ich glaube nicht, mein kleines Mädchen. Seben Sie, er, der„Andere“, iſt mir zu⸗ vorgekommen; vielleicht hat er Ihr Herz gewonnen.“ „Vielleicht?!“ rief ich entrüſtet. „Vielleicht, bildet er es ſich auch nur ein. Bitte, ſehen Sie ſich die Sache einmal von meinem Standpunkte aus an. Er hat, wie Sie ſagen, Ihre Liebe gewonnen und Sie glauben, daß er Sie liebt. Nun, gegen dieſe ſtarke Pofition babe ich nur zwei Waffen, um meine Sache damit zu führen; die eine iſt der thatſächliche Druck, den ich auf Ihre Familie die 8el die andere— und vielleicht die wirkſamſte— iſt ie Zeit.“ „Was wollen Sie damit ſagen? Was hat die Zeit damit zu thun?“ fragte ich etwas beklommen. Er lachte leiſe. 5 „Laſſen wir das auf ſich beruhen. Ich werde ſchon wiſſen, was ich mit ihr anzufangen habe Glauben Sie, daß ich Sie je aufgeben werde, mein ſchönes Lieb?“ Dann, als bereue er, daß er ſich einen Augenblick habe fortreißen laſſen, fuhr er, ſich gewaltſam beherrſchend, in ruhigem Tone fort: „Ich habe Ihnen einen Vorſchlag machen, Fräulein Orcheſter. Ich will Ihnen auf halbem Wege entgegenkommen. Ich will für's Erſte vergeſſen, daß Ihr Vater mir etwas ſchuldet und ich will ihn gerade ſo behandeln, als ob Sie freudig eingewilligt hätten, die Meine zu werden; ich will nichts von ihm fordern Er ſoll hier in Frieden weiter leben. Ich will ihm ſogar jährlich eine Summe ausſetzen zur Be⸗ ſtreitung der Koſten, die Fred's Beſuch der Univerſität ver⸗ geworfen. In der darauffolgenden Nacht machte ſich Schremſer unter Mitnahme eines ſeinem Dienſtherrn Peter Bach in Eppelheim gehörigen Anzuges auf und davon. Schremſer wegen Unterſchlagung und Widerſtandes deshalb heute vor Gericht geſtellt, erhält eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten. Eine ihm außerdem noch zuerkannte Haftſtrafe von 4 Wochen gilt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt, Sport. Hundeſport. Das bedeutendſte Preisſuchen in Deutſch⸗ land bildet das große internationale Preisſuchen vom Griffon⸗Club veranſtaltet, welches am., 7. und 8. Sep⸗ tember 1892 im Heſſiſchen Ried und zwar auf den Jagd⸗ revieren Geinsheim, Trebur und Aſtheim des Herrn Baron A. von Gingins ſtattfinden wird. Es werden vier Suchen abgehalten: 1. Jugend⸗Suche, 2. Rhein⸗Suche, 3. Club⸗Suche. 4. Jagd⸗Suche. Bei der Rhein⸗Suche, offen für Pointers und Setters aller Länder und jeden Alters, welche in einem Stammbuche des In, oder Auslandes eingelragen ſind, be⸗ trägt der Einſatz M. 30, ganz Reugeld. Preife bei den Suchen: je erſter Preis M. 1000, je zweiter Preis M. 400, je dritter Preis M. 200, ſowie ſehr lobende Erwähnung und lobende Erwähnung. Bei der Jugend⸗Suche, offen für drahthaarige Vorſtehhunde aller Länder, geboren ſeit 1. Juni 1891, ſowie bei der Club⸗Suche, offen für drahthaarige Vorſtehhunde jeden Alters und aller Länder beträgt der Einſatz M. 10. Preiſe bei der Jugend⸗Suche: erſter Preis: Ehrenpreis und M. 100, zweiter Preis M. 60, dritter Preis M. 40, ſebr lobende Erwähnung und lobende Erwähnung. Bei der Clube⸗Suche: erſter Preis: Ehrenpreis und M. 200, zweiter Preis M. 60, dritter Preis M. 40, ſehr lobende Erwähnung und lobende Erwähnung. Nennungsſchluß am 15 Auguſt. Anmeldeformulare und jede weitere Auskunft beim Sekretariat: E. K. Korthals in Biebesheim(Rhein⸗ babem und bei Herrn Rittmeiſter Albert Oſtermann in Wies⸗ aden. Belocipedrennen. Wie wir ſchon berichtet haben, bat der Velociped⸗Club zu ſeinem morgen Sonntag ſtattfindenden Jubiläumsrennen 132 Nennungen erzielt. Da Alwin Vater Karlsruhe ⸗Frankfurt ſicher kommen wird, dürften zwiſchen dieſem und dem gleichbedeutenden Alexr Verbeyen groß⸗ artige Endkämpfe zu erwarten ſein. ODreitling, Herbel und Habiſch werden, da ſie nunmehr in voller Form find, auch etwas mitſprechen und iſt es dieſerhalb ſehr ſchwer nur einigermaßen genaue Tips feſtzuſtellen. Das Gleiche iſt der Falt bei den kleinenRennen ImErſt⸗u imErmunterungsfahren müſſen wegen zahlreicher Meldungen 22 reſp. 24) 2 Läufe ſtattfinden. Das Hauptintereſſe wird ſich wieder auf den Heiſel'ſchen Wanderpreis concentriren, da Herr Alex. Verheyen die feſte Abſicht hegt, die im Frühjahr hier gemachte beſte Zeit von 1 Min. 16¾ Sek. zu verbeſſern. Hoffentlich bleibt das Wetter günſtis und der Belociped⸗Club wird für ſeine Müße und Arbeit durch eine gut beſetzte Bahn belohnt. Cagesneuigkeiten. — Wandsbeck, 21. Juli. Ein Huſarenoffizier hatte heute das Unglück, im Garten des Offizierkaſinos beim einer Piſtole einen zehnjährigen Knaben zu er⸗ ießen. Mailand, 20. Juli. Seit drei Wochen wird vor dem Mailänder Schwurgericht gegen eine Raubmörderbande verhandelt, deren Anführer ein gewiſſer Toturno iſt. Die fünf Angeklagten find ſämmtlich vielfach vorbeſtrafte Ver⸗ brecher. Sie ſtehen unter der Anſchuldigung, im November 1890 am hellen Tage in der Vig Torino, einer der be⸗ lebteſten Straßen Mailands, die Inhaberin eines Juwelier⸗ geſchäftes ermordet und ihren Laden ausgeraubt zu haben. Die Ermordung der Carcano, ſo hieß die unglückliche Frau, brachte ſeiner Zeit ganz Mailand in furchtbare Aufregung. Da es nicht ſofort gelang, die Schuldigen zu entdecken wurden ernſtliche Verſuche gemacht, eine ganze Reihe Ver⸗ dächtiger zu lynchen. Wenige Monate ſpäter, im Jannar 1891, wurde auf einem Dorfe bei Mailand an dem Getreide⸗ 19 5 Amodeo wiederum mit beiſpielloſer Frechheit ein Raubmord verübt, deſſen Urheber lange Zeit gleichfalls un⸗ entdeckt blieben. Das Dunkel dieſer Mordthaten wurde end⸗ lich durch ein Geſtändniß gelichtet, das ein alter Gewohnbeits⸗ verbrecher auf ſeinem Sterbebette ablegte. Coturno und ſeine vier Genoſſen wurden verhaftet. Da ſie aber hartnäckis läugneten, ſo mußte ein außerordentlich verwickelter Indicien⸗ beweis gegen fie geführt werden, den Coturno mit großem Scharffinn und nie erlahmender Energie Schritt für Schritt bekämpfte. Aber das Maß der Verbrechen Cokurnos war voll. Die Geſchworenen erklärten ihn und ſeine Geneſſen des Mordes für ſchuldig, worauf der Gerichtsbof die höchſte Strafe— lebenslängliches Zuchthaus mit Einzelhaft während der erſten zehn Jahre— über ſie verhängte. Nach der Ver⸗ kündigung des Geſchworenenſpruches verſicherten die Ange⸗ klagten von Neuem ihre Unſchuld. Einer der Ver⸗ brecher, Zanzottera, ſtürzte von Krämpfen befallen zu⸗ ſammen. Coturno nagte wie ein Wahnwitziger am linken Aermel ſeiner Jacke. Während der Präfident das Strafmaß verkündigte, bemerkte plötzlich ein Zubörer, wie von dem linken Arme des Coturno das Blut herniederfloß. Die Carabineri drangen in die vergitterte Anklagezelle ein, um Coturno an der Vollendung ſeines Selbſtmordverſuches zu hindern. Aber der Verbrecher, ein rieſenſtarker Mann, wehrte ſich wie ein Raſender.„Ich bin unſchuldig!“ ſchrie Ihre Antwort für mich noch hinauszuſchteben. Sie ſollen Bedenkzeit haben— oh, mir iſt es gleich, wie lange Sie ſich Bedenkzeit nehmen— ein dalbes Jahr— ein Jahr, wenn Sie wollen, um zu ſehen, ob Sie es nicht lernen können, mich zu lieben und jenen Andern zu vergeſſen, der Sie ſo— ſoll ich ſagen unbedacht?— an ſich gefefſelt hat. Ich bitte Sie nur, u verſuchen, mich ein wenig lieb zu gewinnen. Soll der ertrag gelten?“ „Ob, Sie find zu aut—, zu edel!“ rief ich,„es iſt nicht recht von mir, ein ſolches Uebereinkommen mit Ihnen zu treffen, da ich ja weiß, daß es unmöglich ſein wird— „Finden Sie es ſchließlich doch unmöglich, ſo 1215 Sie mir das nach Ablauf der ausbedungenen Friſt— ſei es nun nach einem, ſei es nach zwei Jahren— ſagen. Aber reden Sie jetzt nicht mehr davon. Gewähren Sie mir, um der Barm⸗ herziskeit willen, wenigſtens eine Probezeit.“ Was konnte ich ihm darauf erwidern? Zwar fühlte ich nur allzu wohl, daß ich durch meine Einwilligung ſelbſt die Fäden des Netzes ſchürzte, in welches ich mich ſchließlich zu feſt verſtricken würde, um mich wieder zurückziehen zu können — empfand es nur allzu deutlich, daß Wohlthaten von dieſemm Mann annehmen nur hieße, mich noch mehr in ſeine Macht, mein Schickſal gänzlich in ſeine Hände geben. Aber waß blieb mir anders übrig? Es war wenigſtens ein Aufſchub, eine Ausflucht in meiner bedrängten Lage, welcher mich aus den Nöthen der Gegenwart befreite. Ich ſagte mir, daß die Dinge auf alle Fälle nicht ſchlim⸗ mer werden könnten, als ſie jetzt ſeien, daß ſie ſich aber viel⸗ leicht günſtiger geſtalten würden. Irgend ein unvorhergefehener Glückszufall könnte Frank heimführen und ihn in den Stand ſetzen, eine Frau zu ernähren. Auf jeden Fall würde ich ihm treu bleiben— und wenn Herr Hardeaſtle thöricht genng ſein wollte, ſich in eine ſo einſeitige Verabredung mit mir einzulaſſen, nun, ſo war das ſeine Sache und ging mich nichts an. Er würde Niemand als ſich ſelbſt die unausbleſblichen Folgen zuzuſchreiben haben. Ich willigte alſo ein. Gortſetzung folgt.) urſachen wird— vorausgeſetzt, daß Sie Ihrerſeits einwilligen, 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 28. Jufi. er.„Laßt mich! Ich ſterbe unſchuldig!“ In dem Saale herrſchte ein entſetzliches Durcheinander. Von den eleganten Damen, die in großer Zahl der Verhandlung beiwohnten, wurden mehrere ohnmächtig. Die Richter, die Advokaten und die Zubörer drängten ſich um die Zelle Coturnos. Dieſer widerſtand den Carabinieri länger als ſieben Minuten und inzwiſchen ſickerte der Blutſtrom aus der Zelle in den Ge⸗ richtsſaal hernieder. In einemfort tobte Coturno:„Laßt mich ſterben! Die Geſchworenen wollen meinen Tod!“ End⸗ lich gelang es, den Unglücklichen zu binden und aus ſeiner Zelle zu ſchleppen. Im ZFreien verlor er die Beſinnung. So konnte vran ihn ohne weitere Schwierigkeiten nach dem Ho⸗ ſpital traasportiren. Dort wich die Ohnmacht von ihm, und er Aen daß er mit den Zähnen den linken Aermel ſeiner Jacke zerriſſen habe, um ſich mit einem geſchärften Stücke Blech, das durch Zufall in ſeinen Beſitz gelangt war, die Pulsader 7 zu können. Sein linker Arm wies in der That, nahe bei dem Gelenk, eine furchtbare Wunde auf. Da der Berbrecher zwei Liter Blut perloren und ſich durch das raſende Ringen mit den Cargbinieri dem Tode nahe gebracht hat, ſo ſteht ſein Ableben ſtündlich zu erwarten. — Anutwerpen, 22. Jult. In der letzten Nacht drangen Diebe mit falſchen Schlüſſeln in das Haus des hieſigen Metzgermeiſters Borremans, betäubten die zu Bett liegenden Hausbewohner durch Chloroform oder ein anderes Schlaf⸗ mittel und ſtahlen darauf eine kleine eiſerne Kiſte mit 21 Schuldverſchreibungen der Städte Brüſſel und Antwerpen ſowie 1146fr Bargeld. Eine Schale mit 126fr Kupfermünzen haben ſie wahrſcheinlich wegen der Schwere zurückgelaſſen. Auf dem Treppenflur hatten die Spitzbuben ein Licht ange⸗ zündet, dann aus dem Laden ein großes Meſſer und ein ſcharfes Beil entnommen und ſich hiermit nach oben ge⸗ ſchlichen. Das Beil lag für den etwgigen Gebrauch auf dem Waſchtiſch der Frau Borremans, die mit ihrem bjährigen Töchterchen in einem Zimmer ſchlief, das Meſſer auf einem Tiſch im Schlafzimmer des Hausberrn. Die Beſtohlenen erwachten erſt 19 t aus ihrer Betäubung und litten Morgens an ſtarkem Erbrechen. Borremans erinnert ſich, in der Nacht erwa 1 ſein, ſich 5 und einen Schrei aus⸗ geſtoßen zu haßen. Dann will er bewußtlos wieder auf das Bett geſunlen ſein. Sheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. 9 on n 23. Jull. Der Geſangverein„Arion“ aus New⸗Nork, der ſich zur Zeit auf ſeiner Sängerfahrt durch Deutſchland beftndet und überall, namentlich in Leſp⸗ 605 175 in Wien, die ehrenvollſte Aufnahme gefunden „bwird vor ſeiner demnächſtigen Fahrt nach Stuttgart und Frankfurt auch Heidelberg vaſſiren. Kommenden Montag kommt 415 hier an und iſt eine Fahrt durch die Stadt auf das loß und die Molkenkur mit darauffolgendem Mittageſſen vorgeſehen. Unſere Sänger werden die amerika⸗ niſchen Gäſte am Bahnpofe begrüßen. Herr Kapellmeiſter Jelix von Weingartner in Berlin wurde wie wir vernehmen, vom König von Stalien dem Ritterkreuz des Ordens vom heiligen Moritz und Vazarus ausgezeichnet. Anus Bad Teinach ſchreibt man uns: Am 19. Juli fand im Saale des Badehotels ein Concert— gegeben von der Concertſängerin Fräulein Vaeth, dem Pianiſten Robert Wiemann(beide von Karlsruhe) und dem Violoncelliſten Hartmann aus Mannheim— ſtatt, das vortreffliche Leiſtungen bot. Adac Baeth ſang Lieder von Riedel, Lachner, Chopin, Hildach und erntete mit denſelbden großen, wohlverpienten Beifall. Ebenſo erregte Herr Hartmann mit ſeinen pirtuoſen Leiſtungen Staunen. Er ſpielte das Amoll⸗ Foncert von Goltermann, ferner ein neues Concertſtück„Ave 18. von Bruch, und einige Stücke von Popper, Erneſt und Overbeck. Er ſowohl als Fräulein Vaeth wurden wieder⸗ bolt gerufen. Der Pianiſt Robert Wiemann, der zugleich in feiufütli Weiſe die Begleitungen beſorgte, ſpielte außer⸗ dem mit großer Bravour die ſechſte Rhapſodie von Liszt und Parapbraſe über den Fledermaus⸗Walzer von „Die treulsſe Bhilippine“ betitelt ſich ein neuer vieractiger Sabeanl den Rudolf 77 in Vaalin ſoeben vollendet hat. Der Held deß Stückes iſt ein drolliger Peſl, mift, der Welt und Menſcheit von der ſchwärzeſten Seite be⸗ 0 7 gber ſchließlich auf die luſtigſte Weiſe von ſeiner gall* Weltanſchauung curirt wird. „v. Moſer it unermüdlich fleißig und ſchriftſtelleriſch fruchtbarer als je. Er hat wieder einen neuen Schwank in Angriff der vorläufig aber noch ohne Titel iſt und zu Beginn der Winterſaiſon am Görlitzer Stadttheater ſeine Erſtaufführung erleben ſoll. Das im vorigen Winter mit Miſch begonnene Luſtſpiel„Blau Blut“ ſoll jetzt ebenfalls zu Ende gefübrt werden. Kunſtverein. o0, Richtung der. neuerdings Mode gewordenen Senſationsbilder nach Art, der Prof. Neideiſchen„Lebens⸗ müden“ vertritt ein im 11 77 Kunſtvereinsſaale neu aus⸗ S Gemälde:„Das Ende vom Liede“, von Alfred chmidt(Karlsruhe). N uſſehe Bilder ſollen vor Allem durch die Vorwürfe an ſich Aufſehen erregen durch Scenen, die, ob gut oder ſchlecht dargeſtellt, ſchon ihrer Schauerlich⸗ keit wegen ſich ſelbſt auf der Leinwand der Bänkelfänger ruſelig genug ausnehmen würden. Auch mit dem modernen 70 05 ſionismus, der eiß hauptſächlich im Einfachſten, chlichteſten das Reinmaleri che und Ruhig⸗Stimmungsvolle ſich aufzuſuchen beſtrebt, hat eine ſolche auf den äußerlich Actuellen Eſſect berechnete Senſationsmalerei nichts zu thun. Bei letzterer iſt die Illuſtration irgend eines Aufſehen er⸗ regenden Vorkommniſſes Alles. Schmidt hat ſich dazu den Selbſtmord eines Ofſtziers gewählt; dies ſchien ihm beſon⸗ ders wirkſam, ob zwar ein ſolcher Ausnahmevorfall doch jeden Stand betreſfen kann. Das Bild zeigt den Selbſt⸗ mörder mit blutigem, von einer Revolverkugel durchbohrtem 945 neben der Bettſtatt ſeines Schlafzimmers todt am Boden liegen. Bor dem Todten ſteht wie vom Schmerz überwältigt ſchluchzend und weinend eine 1 Dame, um deren Willen jedenfalls die verhängnißvolle That geſchehen, während zur offenen Thür im Hintergrunde die Wirthsleute und der Burſche des Offiziers betroffen hereinſchauen. Das Bild iſt im Einzelnen geradezu verblüffend wahr und plaſtiſch herausgeſtaltet, im Ganzen jedoch ſchon ſeiner mehr als ge⸗ 1 0 unglaubhaften Perſpective wegen kaum genießbar. Möchte der Maler das bedeutende Talent, über das er krotz⸗ alledem unzweifelhaft verfügt, in Zukunft doch an etwas Beſſeres als an die Illuſtration exceptioneller verſchwenden. In ganz anderer Weiſe iſt ein größeres Bild, „Der Arbeitergusſchuß von Emil Schwabe(Düſſeldorf). —17 Der Künſtler vat bier auf farbige Darſtellung keinen Berth Jeichn ſondern das Bild merkwürdiger Weiſe faſt nur wie eine Zeichnung behandelt und nur in hellgrauen und chwarzen Tönen ausgefährt. Die einzelnen Figuren des emäldes, ſowohl die Arbeiterdelegirten wie die beiden Fabrikberren, die hier über eine wichtige Frage berathen ſcheinen, ſind gewiß höchſt charakteriſtiſch mit iner Idealiſirung wiedergegeben, wenn auch das Bild im Allgemeinen ſeiner Farbloſigkeit wegen einen etwas mono⸗ tonen Eindruck macht. In recht lebhaften, freundlichen und anziehenden Farben iſt ein ebenfalls neu ausgeſtelltes Genre⸗ bild,„Heitere Nachrichten“ von R. Engelhorn(München), 58 das auch in allen Details recht ſorgfältige Durch⸗ hrung zeigt und einen gut erfundenen Vorwurf humorvoll zur Geltung bringt. Außerdem gingen noch von dem talent⸗ vollen Karlsruher Maler C. H. Hoff eine Reihe coloriſtiſch intereſſanter Skizzen und Studien ein, meiſt originelle der Natur abgelauſchte Stimmungsbilder, ſowie ein mit urwüch⸗ ſiger Farbenpracht hingemaltes Conterfei eines Lehrjungen, mit welchen Arbeiten der junge Maler von Neuem beweiſt, daß er ſich in ſeiner künſtleriſchen Entwickelung auf dem rechten Wege befindet. Literariſches. Zum fünften Male bringt nun die Verlagshandlung, das Bibliographiſches Inſtitut in Leipzig und Wien, ein Buch unter dem Titel: Meyers Kleines Kouverſations⸗Sexikon auf den Markt, und wir dürfen nach gewiſſenhafter Prüfung der uns vorliegenden 15 Hefte wohl ſagen, daß die Redaktion und ihre zahlreichen bewährten Mitarbeiter in ernſter Arbeit bemüht ſind, das Werk nach allen Seiten hin zu vervoll⸗ kommnen, um es ſeiner Beſtimmung noch weit mehr gerecht werden zu laſſen: ein Allerweltsberather für Alt und Jung zu ſein und zwar der vielſeitigſte und gewiſſenhafteſte der ſich denken läßt, der prompt und auf jede nur denkbare Frage kurz und beſtimmt Auskunft und Belehrung ertheilt. Die neue, fünfte Auflage von Meyers Kleinem Konverſations⸗ Lexikon wird 2400 Seiten Text nebſt mehr als 100 Karten und Bildertafeln in Holzſchnitt, Kupferſtich und Chromodruck umfaſſen und gegen 78,000 Artikel und Nachweiſe enthalten. Sie erſcheint vorläufig in 66 wöchentlichen Lieferungen zu je 80 Pfennig. Aeueſle Aachrichten und Celegramme. Berlin, 22. Juli. Ueber die Frage der Berliner Weltausſtellung wird der Reichskanzler dem Kaiſer, wie nunmehr feſtſteht, am nächſten Freitag den 29. d. M. Vortrag halten. » Coblenz, 22. Juli. Der Intendant des IX. Armeecorps, Wirklicher Geheimer Kriegsrath Oberſtlieute⸗ nant a. D. Goldmann iſt von Altona in gleicher Eigen⸗ ſchaft hierher verſetzt worden. *Köln, 22. Juli. Das Urtheil im Prozeß Buſch⸗ hoff iſt rechtskräftig geworden, da in der geſetzmäßigen Friſt von keiner Seite Reviſion eingelegt worden iſt. Hamburg, 22. Juli. Die„Boͤrſenhalle“ meldet, die Hamburger Handelskammer plaidirt in einem den Hamburgiſchen Behörden erſtatteten Gutachten mit großer Wärme für die Berliner Weltausſtellung im Jahre 1897 oder 1896. Die Hamburgiſche Großinduſtrie werde ſich vorausſichtlich ausnahmslos an der Ausſtellung be⸗ theiligen. Brannſchweig, 22. Juli. Im Auftrage der Regier⸗ ung verſandte die Handelskammer eine Anfrage wegen der Berliner Weltausſtellung an 250 Gewerbetreibende und Induſtrielle des Herzogthums. Davon haben etwa die Hälfte geantwortet: 115 erklären ſich für die Welt⸗ ausſtellung, darunter 73 für Beſchickung bereit, 13 be⸗ halten ſich ihre Entſcheidung vor. * Bern, 22. Juli. Der Bundesath hat, wie verlautet, in ſeiner heutigen Sitzung ſeine Abgeordneten Lardy und Cramer⸗Frey in Paris mit der Unterzeichnung des Handels⸗ Uebereinkommens mit Frankreich telegraphiſch beauftragt. Wien, 22. Juli. Galiziſche Blätter wollen wiſſen, daß in Skierniewiee die Gemächer für eine in der nächſten Zeit erwartete Ankunft des Zaren in Stand geſetzt würden. Es verlaute auch, daß dort eine Zuſammenkunft der drei Kaiſer ſtattfinden würde. In hieſigen maßgebenden Kreiſen von dieſer Abſicht des Kaiſers Franz Joſeph nichts ekannt. „Paris, 22. Juli. Der Binnenſchifffahrts⸗ Congreß wählte zu Vizepräſidenten die deutſchen Com⸗ miſſare Miniſterialdirektor Schultz und Oberbaudirektor Wiebe und die Commiſſare Schwedens und Norwegens Oberſt Rickert und Kanaldirektor Saetren. Mendriſio, 22. Juli. Bei einem Ausfluge flürzte 17 5 die Lehrerin Marie Lang aus Berlin auf der halben Höhe des Monte Generoſo bei Rovio ab und blieb todt. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 22. Juli. An der heutigen Börſe notirten Verein Oelfabriken 81 bez., Brauerei Werger waren zu 64 pCt. geſucht. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 22. Juli. Obligationen. 4 Bab. Oblig. Mars 108 80 53¼ Nhein. Hop⸗Pfandbrlefe 95 30 bz 1 25„ 1886 106 70 Bſa R Hyp.⸗Plobr. S. 48—46 100.50 63 4„ + fl. 101.90;/4 5 5„ 47—49 100 50 bz 4 T. 10 Sssſe 187 50 9 4 5 5„ 53 100.70 bz 3 gleichzanleihe 88.— F% Nannbeimer Gbl. 1888.60 6z 8½ 0 100. 70 64„ 1885 101 75 bz 4 70 107.—;4 5„ 1890 102 70 8 8 Preuß. Conſols 68.—4 Nee 101.60 bß 3½„* 100. 70 b6%4 Freiburg i. B. Obl. 102.40 65 4 2 107.— biſss„ 1 775 8 Keſchsanlelhe Serips—.— 64½% Sudwigshafen Mk. 108.— bz 4 Preuß Conſols—.—31 109.— g 4 Paher, Abligationen Mt. 10%— 64½ Wagh. Zuderfabrit 100.— 5 4 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 108.— 35 Oggersheimer Spinnerei 98.50 P 4„ Ludwigsbahn fl. 102.25 605 Berein Chem JFabriken 101.25 8 4„ Marbahn 103.—- 65 Weſteregeln Alkal werke 100.70 P 4„ Nordbahn 108.— 64½ H. Pr.-O, d. Spey. 1 101.50 b. 3½„ Priorit. 95.80 64½ Hellſtofffabrik Waldhe 101.50 6 Actien. Badiſche Bant 114.506;3 Prauetei Schwartz 108.50 P — 1 e Erebitbank 118.40 8 Sinner Brauerel⸗, Spiritus⸗ Nfein,. Hyp.-B. 70 yt. E 181.— P und Sreßh fefabr. 190— 8 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 124— P] Werger'ſche Brouerei 64.— 8 Pfätziſche Bauk 115 20 6 Badiſche Brauerei 58.— 8 Mannheimer Bolksbant 125.— G Gauter, Brauerei Freiburgſ103.59 5 Deutſche Unlonbank 80.6EBouerei z. Sonne Wel 118.— Gewerbebant Speher 509.K112.— P Dampfſch eppſchiff. 11750 6 Sandaner Vollsbank 60% E119.75 P Cöln. iae ſſahrti—.— 6 Pfälziſche ur wigsbahn 221.50 bz vad. Schifffabrt⸗Aſſecuranz 750.— 8 7 Mapbabn 248.50 bz Bad. Rück⸗ u Mtverſich. 430.— P 7 Nardbahn 113 50 Man heimer Verſich rung 500— 8 ann Bahn 40.— bz] Mannheimer Rückverfich. 390.— P Stamm-Akt. d. Ber ch. Fabr 76— Württ. Trausportve' ſich 760.— G Dorzugs⸗Alt 4 1189.— bzOberrhein. Verſ⸗Geſellſchaft—.— Badiſde Anilin⸗ u Soda 276— POggersbrimec Spennerei 30— P Weſteregeln A kaliwerke 89 10 GCEttlinger Spinnerei 100.— P Tbem Fabrik Golb uberg 97.— 6 Mann eimer Lagerhau; 80.50 P Hofmann u. Schötenſack 41.— P Mannh Gum. u. Asbſbrk. 76 75 bf Bereen D. Oelfabriken 81.— bz] Karlsruher Maſ vinenbau 140.— bz Wagbäuz er Zuckerfabrik 56.— P mer Spinnere! 61.— bz Mannbeimer Zucerraffin 109.50 6 Karlsr. Nähmf LKaid n. Meu Mannbeimer uktlenbrauerei 140.— 6 Spen. Dampfftegelel in Oig. 98.— P Kichtaum-Brauere! 110.— 95 Berein peyerer Ziege werke—.— Ludwigsbafener Braue ei 300.— Pfä. Peßt u spritfabr.155.— bz Schweßinger Zrauere 33.— G Portl-ementwk. Hetdelberg180— G Brauerei z. Storch 101.50 6J Bellſt fffarrit Waldbef 165.— 8 Heidelberger Aktienbrauerei 150.— P] Emaillirwerke Maikammer—.— Mittaasbörſe vom 22 Juli. ie große Geſchäftsſtille und die ungünſtigen, hier übrigens ſchon geſtern in ihrem vollen Wortlaute bekannten Auslaſſungen der„K..“ bezüglich einer event. Berliner Weltausſtellung ſind Urſache, daß wir heute einem ab⸗ geſchwächten Coursniveau gegenüber ſtehen. Der erſte Um⸗ ſtand, der beiſpiellos ruhige Verkehr, verführte die Baiſſepartei zu Abgaben, und die meiſt etwas ſpäter auftauchenden Ge⸗ rüchte und plauſibel gemachten Gründe einer ſolchen Cours⸗ bewegung haben oft mehr den Zweck einer Erklärung als der wirklichen Urſache des ſtaktgehabten Tendenzwechſels. Heute vollzogen ſich die auf allen Gebieten überaus ge⸗ ringen Umſätze meiſt gegen geſtern nur unbedentend er⸗ mäßigten Courſen, die ſich auch im Laufe des Verkehrz mangels vollſtändig fehlender Unternehmunsluſt faſt gar nicht verändert haben. Am Induſtrieaktienmarkte Nordd. Lloyd rückgängig. Von Bergwerkactien Harpener Jöher, Laura und 5 Hüttenwerke ungefähr wie geſtern.— Privatdiskonto 1% PCt. Fraukfurter Effecten⸗Speietät v. 22. Juli, Abends 6½ Uhr, Oeſterr. Kredit 266¼, Diskonto⸗Kommandit 189.75, Berliner Handelsgeſellſchaft 142.50, Darmſtädter Bank 138.80, Dresdener Bank 145, Banaue Ottomane 112 50, Oeſterr. Ung. Staatsbahn 255¼, Lombarden 87, Buſchtherader 382, Dux⸗Bodenbacher 435, Nordweſt 183¼ Elbethal 204¾ Prag⸗Duxer Akt. 75, Mittelmeer 99.60, Prince Henri 66.90, Meridional⸗Aktien 125, Ruff. Südweſt 74, Lübeck⸗Büchenet 147.30, Ungar. Goldrente 94.10, Oeſterr. Silber⸗Rente 81.10, 3proz. Portugieſen 22.75, Türken 20.20, Ottom. Zoll⸗Opligat. 91.40, Aproz. Griechen 59.90, 5proz. do. 87.50, Alkali Weſte⸗ regeln 89.20, Allgem. Elektrizitäts⸗Akt. 139.80, Nordd. Lloyd 107.50, Brauerei Werger 68, La Veloece 78.10, Bochumer 129, Concordia 80, Dortmund 66.30, Gelſenkirchen 187, Harpener 140.20, Hibernig 115.70, Laurg 111.20, Maſſen Bergbau 51.90, Gotthard⸗Aktien 142, Schweizer Central 129.20, Schweizer Nordoſt 108.10, Union 67.80, Jura⸗Simplon St⸗ Act 44, Hproc. Italiener 90.90. Wannheimer Fettoleh⸗MNarkt vom 3. Jull. Es wurden beigetrieben und wurden verkauft per 10e Kile Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen I. Ous⸗ litüt—, II. Qualität M.—.— Schmalviey 1.—, II.—— I.—, II.—. 178 Kälber I. 180 II 115. 78 Schweine J. 138, II. 110. Milchfühe per Stück—————,— Luzus- und Arbei gpferde—— 242 Ferkel M.—13. 10 Schafe— 25 N. 2 Sämmer 10 M. Siege ber Stlt M.— Zuſammen 503 Stück.— Geſammterlös von Nark— Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Juli,. Weizen per Juli 17.90, November 18.—, März 98 18.30; Roggen per Juli 18.40, Nov. 16.65, März 16.60; Hafer Juli 14.40, November 14.50, März 98 14.90; Mais Juli 12.—, Nov. 11.75, März 98 11.75 M. Tendenz: flauer. Weizen und Roggen erfuhren an heutiger Borſe auf beſſere itterung und ruhigeres Amerika einen ſcharfen Rückgang und war deſſen ungeachtet wenig Kaufluſt vorhanden. Hafer und Mais unverändert. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 22. Jult. New- Fort Thieage Nonat N Weizen Mais Schmalz] Caffee Weizen Mais Schmal Januar—————.———— Februar—————.——.———— März————— April——————— Juni———.———.——.— Juli 86¹/0 57//—.——.— 79 60— 77 Auguſt— 55%.49 12.80—————.— September 85¼8 547/.40 12.35 78 480/.85 Oltober 2— 58„7.51¹—.————.— November— 22—— Dezember——— 18.86ʃ———— Mai 9850—— e— März————.— 13.35——— 42 Schifffahrts⸗Nachrichten. MNaunheimer Hafen⸗Verkehr vom 21. Juli. Schiffer ev. Kap Schiff Kommt von Sabung Tte Ha fenmeiſterei II. Staab v. Gemmingen Janfferd Stückgüter 10⁰ Kumpf Maria 9 0— Steinfalz 880 Anſt tt VBater Mhein Welſenau Cement 66⁰⁰ Senftleber Adelheid Ruhrort Kohlen 1008e Klormann Chriſtina eilbronn Soda 10⁰⁰ We er eee Jagſtfeld Steluſalz 868 Meubt rſorge Rofterdam Getreide 19100 Neuer Münzing e Stetuſalz 2366 ö8 Pfalz 2 öln Stückgüter 1000 Sch umacher Bre swyk Hochfeld N⁰ 180⁰⁰ Sander Wilhelm 8 KRohlen 984⁰0 Wippel Vadenia 4 Ruhrort Stückgüter 400⁰0 Böcking Niederrhein 17 ochfeld Kohlen 18000 Rörſch Ludwigshafen 11 etterdam Weizen 9144 Wilhelm Die Zwillinge Dulsburg Kohlen 90⁰⁰̊ Hafenmeiſter ei I7. Goob v. Gemmingen Schwefelkles 98059 Terſchüren Eliſe Duisburg len 15405 aac Kronpeinzeſſin v. P. Ruhrort 5 12700 amps Komvat 5* 70⁰⁰ Haferkamh 5 1 0 1400⁰ Seat Heilb r 11100 Leuthner na etlbronn Webver Raroling 5 Neckarſtein'ch Brennholg 2 Heidenrei Prinz Kar* Verner Gebrüder Doſfenheim Stelar 10⁰0 Dewald Einigkeit Hirſchhorn— 180⁰ Schöfer Ludwig Altrip 7 800 Waſſerſtands⸗Nachrichten. A 4 +%0 l1 22. Fult à 40 m. + 1 Konſtanz, 22. Juli 4 50 m..05 inngen, 29. J Saee 22. Jnt 4m 40 81.] Faub e. Juas 020%. Kehl, 22 Juli 8 76 m 0˙08 Koblenz, 22 Juli 2 57 m. + 0 Lauterburg, 22 Juli.94 m 0 0 Köln, 42. Juli 63 m + 0,05 Maxau, 22 Juli 5. m + 10 Ruhrort, 22. Juli.89.0 Germersheim, 22. Juli.0ñ m+.08 Neckar Hannbelnn, 20 Juli 5 15 m 99. Mannheim, 23 Juli 5 07/ m + Mainz, 28 Jult 200 m 4 19 Heilbronn, 28 Juli o 28 m.—0 Mheinwafſerwärme am 21. Juli 14½½ R. Geld⸗Sorten. Dufaten Mk..80—55 Ruſf. Imperials Mt, 16.70—40 20 Fr.⸗Stücke„ 16.25—21 Dollars in Zold„.—16. Engl. Souvereigns 20.39—34 Tatolfü- Teltelte- Urcat-Tanolfr Vorzüglich zur Pflege der Haut. 4 80316 1411 zur Reinbhaltung und Bedeckung wun⸗ Vorzüglich der und 5% 2411 ur Erhaltung einer guten 5 Vorzüglich fonders bei kleinen Kiudern. Zu haben in den meiſten Apotheken und Droguexien. Jeder Dame z efchlen. K. u. K. öſterr. Hof⸗Parfumeur Med. Dr. A. 5 Leyer, in Graz und ten, at mir den Alleinverkauf ſeiner beliebten Präparate für Mann⸗ heim übertragen. Als beſonders zu empfehlen iſt: Erabeeren, Glycerin-Creme, vorzüglich zur Erreichung und ehenen eines feinen und friſchen Teints. Erdbeeren-Puder.— Teint-Reinigungs-Papier. A. Bieger, Coiffeur, Planken, P 3,. Wirthſchafts⸗Eröffnung. Einem titl. Publikum beehre ich mich ergebenſt an“ zuzeigen, daß ich die Wirthſchaft zum Rheingau“ D 5, 6 käuflich erworben habe und das neuhergerichtete Wein Reſtaurant kommenden Sonntag, den 17. d. M. eröffne. Durch reine Weine, vorzügl. Küche und aufmerkſaut Bedienung glaube ich das mir ſeither geſchenkte Vertrauen meiner werthen Gäſte auch fernerhin zu erhalten. Mannheim, den 14. Juli 1892. J. Nagel, vormals zur Bahnhofwirthſchaft Mühlan 82 ult. „%/ ͤL Nrnr d eNeee. Bekauntmachung. Die weltliche Feier der Sonn⸗ und 8 Feſttage betreffend. (199) Nachſtehend bringen wir die landesherrliche Verordnung dom 18. Juni 1892, die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage betr., durch welche die Verordnungen vom 28. Januar 1889 und 20. November 1879 aufgehoben werden, zur öffentlichen Kenntniß: 5 1 Allgemeine Beſtimmung. Es iſt unterſagt: 1. An den Sonntagen und an folgenden gebotenen eſttagen: nämlich am Neujahrstag, Oſtermontag, Himmelfa rtstag, Pfingſtmontag, Chriſttag und Stefanstag, ferner in Gemein⸗ Zen, in melchen die katholiſche Konfeſſton Pfarrrechte hat, am Frohnleichsnamstag und in Gemeinden, in welchen die evangeliſche Konfeſſion Pfarrrechte hat, am Charfreitag öffenklich zu arbeiten oder Handlungen vor welche geeignet ſind, durch ihre Vornahme an ſolchen agen öffent⸗ liches Aergerniß zu erregen, oder durch welche der Gottes⸗ dienſt oder andere religidſe Feierlichkeften einer chriſtlichen ene können. an folgenden Feſttagen: nämlich am Dreikönigstag, Mariä Lichtmeß, 8, Men Mariä Verkündigung, Gründonnerſtag, Peter und Paul, Mariä Himmelfahrt, Mariä Geburt, Allerheiligen, Marid Empfängniß geräuſchvolle Hand⸗ lungen vorzunehmen, welche geeignet ſind, den Gottesdienſt oder anbere religibſe Feiſtucen einer in der Gemeinde Pfarrrechte beſitzenden chriſtli en Konfeſſion zu ſtören. Arbeſten und Handlungen, welche in Nothfällen oder im öffent⸗ lichen Intereſſe unverzüglich vorgenommen werden müſſen, ſilen nicht unter dieſes Verhot Die im erſten Abſatz Ziffer 1 bezeichneten gebotenen Feſttage elten auch als Feſttage im Sinne der deutſchen Gewerbeordnung. (ergl.§ 105a Abſatz 2 daſelbſt.) 43723 8 2. Arbeiten in Bergwerken, Fabriken, Werkſtätten, bei Banten und dergl. Deffentliche Arbeiten im Betriebe von Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanſtalten, Brüchen und Gruben, pon Hüttenwerken, Fabriken und Werkſtätten, von Zimmerplätzen und andern von Werften und Ziegeleien, ſowie bei Bauten aller Art ſind ausnahmsweiſe auch an Sonntagen und gebotenen Feſt⸗ tagen in folgenden 50 5 zuläſſig: 1. Soweit die Be 90 5 15 von Arbeitern an Sonn⸗ und Feſt⸗ tagen nach§ 105b Abſ. 1 der Gewerbeordnung geſtattet iſt; 2. wenn die Arbeiten des in 8 1050 Abſ. 1 Ziffer—5 der Ge⸗ werbeordnung bezeichneten Zwecken dienen. Der citirte Paragraph der ewerheordnung lautet: nden keine Anwendung: Die Beſtimmungen des§ 105b 1. Auf Arbeiten, welche in Nothfällen oder im öffentlichen In⸗ tereſſe unverzüglich vorgenommen werden müffen; 2. für einen Sonntag auf Arbeiten zur Durchführung einer ge⸗ ſetzlich vorgeſchriebenen Inventur; 8. guf die Bewachung der Betriebsanlagen, auf Arbeiten zur Reinigung und Inſtandhaltung, durch welche der regelmäßige Fortgang des eigenen oder eines fremden Betriebs bedingt iſt, ſamde auf Arheiten, von welchen die Wiederaufnahme des vollen werktägigen Betriebs abhängig iſt, ſofern nicht dieſe Arbeiten an WMerktagen vorgenommen werden können; 4 auf Arbeiten, welche zur Verhütung des Verderbens von Rohſtoffen oder des 8 von Arbeitserzeugniſſen erforderlich ſind, ſofern nicht dieſe Arbeiten an Werktagen vorgenommen werden können; 4 auf die Beaufſichtigung des Betriebs, ſoweit er nach Ziffer —4 an Sonn⸗ un ſtattftndet. 8. Wenn ſte zu denjenigen Arbeiten gehören, bei welchen gemäß 5 105d bis 105f der Gewerbeordnung durch Beſchluß des Bun⸗ esraths oder durch Verfügung der höheren oder unteren Ver⸗ waltungsbehörde die Beſchäftigung von Arbeitern an Sonn⸗ und en zugelaſſen iſt, Wir fügen den§ 105f der Gewerbeordnung hier an: enn zur Verhütung eines unverhältnißmäßigen Scha⸗ dens ein nicht vorherzuſehendes Bedürfniß der Beſchäftigung von Arbeitern an Sonn⸗ und Feſttagen eintritt, ſo können durch die untere Verwaltungsbehörde Ausnahmen von der Beſtimmung des§ 105b Abſatz 1 für beſtimmte Zeit zuge⸗ laſſen werden. Die Verfügung der unteren Verwaltungsbehörde iſt ſchriftli 1. erlaſſen und muß von dem Unternehmer auf Erfordern dem für die zuſtändigen Be⸗ amten an der Betriebsſtelle zur Einſicht vorgelegt wer⸗ den. Eine Abſchrift der Verfügung iſt innerhalb der Betriebsſtätte an einer den Arbeitern leicht zugäng⸗ lichen Stelle auszuhängen. 5 Die untere hat über die von ihr eten Ausnahmen ein e zu führen, in welchem ie Betriebsſtätte, die geſtatteten Arbeiten, die Zahl der in dem Betriebe beſchäftigten und der an den betreffenden Sonn⸗ und Felzagen thätig geweſenen Arbeiter, die Dauer ihrer Beſchäftigung, ſowie die Dauer und die Gründe der Erlaub⸗ niß einzutragen ſind. Jedoch darf durch die Vornahme ſolcher Arbeiten eine Störung des Holkesdtenſtes oder anderer i4 besle Jeter⸗ 4 98 einer chriſtlichen Gonfeſſton nicht ßerbeigeführt erden. 8. Arbeiten im Jandelogewerbe. Unter das Verbot der öffentlichen Arbeiten im Handelsgewerbe 0 1 Ziffer 1 dieſer Verordnung) fällt außer dem nach 8 Ala der ewerbeordnung unterſagten Gewerbebetriebe in offenen Verkaufs⸗ len und dem nach§ öda der Gewerbeordnung verbotenen andergewerbebetriebe(8 55 Abſaßz 1 mft—3 der Gewerbeord⸗ nung) und dem am Wohn⸗ und Niederläffun Zorte auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an andern öffentlichen Irten oder von Haus zu Haus ſtattfindenden Gewerbebetriebe(§ 42b der Gewerbeordnung, ambulantes Gewerbe): 1. Die Abhaltung von Meſſen und Märkten; jedoch kann das Bezirksamt für Sonntage und gebotene Feſttage die Abhaltung einer Meſſe, eines Jahr⸗ oder Spezialmarktes vom Schluſſe des vormittägigen Dauptgottesdienſtes an, geſtatten. Die Vornahme von öffentlichen Verſteigerungen und Ber⸗ 2 achtungen. 8. Ba Iffentliche Auslegen und Aushängen von Wagren an Verkaufsſtellen, ſo lange der Gewerbebetrieb in demſelben nach§ Ala der Gewerbeordnung unterſagt iſt und außerdem auch während des vormittägigen Suengottee dienſtas. Ausnahm 19 5 ſind an Sonntagen und gebotenen Feſttagen eee 195 liche Arbeiten und Verrichtungen im Handelsge⸗ geſtattet: a. während des ganzen Tages der Verkauf von Arzneimitteln in Apotheken; 90 b. früheſtens vom Schluſſe des vormittägigen Hauptgottes⸗ dienſtes an, das 55a der Gewerbeordnung durch die untere Verwaltungs ehörde Aiggheond Feilbieten und An⸗ kaufen von Gegenſtänden, insbeſondere von Obſt und anderen Eßwaaren, auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten und von Haus u Haus; d. bei der von Zügen das Feilbieten friſcher Lebensmittel auf den Eiſenbahnſtationen; d. das öffentliche Arbeiten in denjenigen Handelsgewerben, deren vollſtändige oder theilweiſe Ausübung an Sonn⸗ und eſttagen zur Befriedigung täglicher oder an dieſen Tagen fderi ervortretender Bedürfniſſe der Bevölkerung erforderlich iſt(§ 1050 Abſatz I der Gewerbeordnung), insbe⸗ ſondere das Herumtragen der betreffenden Lebensbedürfniſſe in die Häuſer der Kunden, während derjenigen Stunden der Sonntage und gebotenen Feſttage, für welche nach§ 105e Abſ. 1 der Gewerbeordnung Ausnahmen vom Verbote der Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern zuge⸗ laſſen ſind. § 4. Arbeiten des öffentlichen Verkehrs, Unter das Verbot der bfffutlichen Arbeiten und Handlungen im öffentlichen Verkehr(§ 1 Fiff. 1 dieſer Verordnung) fällt auch bie auf öffentlichen Straßen ſtattfindende gewerbsmäßige Beförderung von Gütern mittelſt Fuhrwerken und von Vieh, ſowie das Beladen und Entladen von Schiffen, Kähnen und Flößen. Jedoch ſind von Verbote ſolche Arbeiten ausgenommen, welche ihrer t nicht oder doch nicht ohne ſehr erhebliche würthſchaftliche atur nach ſ. Wenesal⸗Augeigerz Kachſßelfe unterbrochen oder aufgeſchoben werden önnen Nuch kan die Ortspolizeibehörde abſichtlich herbeigeführt Flößerei; 2 Jedoch bleibt es hinſichtlich bezeichneten Gewerbe der die Vornahme von an beſtimmten kehr iſt an Stunden zuläſſig, poſt ſtattfindet. an denen ein ſchaft(5 1 Ziff. 1 dieſer Viehheerden auf die Weide; Vorſchrift geſtattet werden. nung ſind die in wirthſchaft Nachſicht ertheilen, Unter das Verbot des 5 das Abhalten von Treib⸗ und Schauſtellungen, keiten iſt unterſagt: Sonn⸗ und Feſttagen. dienſte gewidmeten der Kunſt buch's der Bekanntmachun Die Zeit des vormit (, H auch des Platz greifen, wird unter kannt gemacht. tägigen Hauptgottesdien Mannheim, 20. Juli 1892. Ausgenommen von dem Verbote des ebruar 1892 als es in der Stadt Mannheim die Zeit von—11 Uhr Vormittags gilt. für ſonſtige unverſchiebliche Arbeiten und Handlungen, des öffentlichen Verkehrs Nachſicht erkheilen, wenn die Nothwendigkeit der Sonntagsarbeit nicht von dem Unternehmer B oder durch Fahrläſſigkeit verſchuldet iſt. Das Verbot des 8 1 Ziff. 1 erſtreckt f 1. den Betrieb der Eiſenbahn, der Poſt, der Schifffahrt und ſich nicht auf: 2. das Anbieten und Verrichten von Dienſten auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen: 3. gewerbsmäßige Beförderung von Perſonen mittelſt Fuhr⸗ werken und ſonſtigen Fahrzeugen des Eiſenbahnverkehrs der Ver⸗ fügung des zuſtändigen Miniſteriums, hinſichtlich der in Ziff. 2 u. 3 ortspolizeilichen Vorſchrift vorbehalten, Arbeiten und Handlungen im öffentlichen Verkehr Zeiten der Sonnkage und der gebotenen Feſttage einzuſchränken oder zu unterſagen. Der von Privatunternehmern vermittelte Brief⸗ und Sonntagen und gebotenen acketver⸗ n Feſttagen nur wä rend den gleicher Betrieb durch die Reichs⸗ 8 5. Arbeiten und Handlungen in der Land⸗ und Jorſt⸗ wirthſchaft und bei der Unter das Verbot der öffentlichen Jagdausübung. Arbeiten in der Landwirth⸗ 1 Ziff. 1 dieſer Verordnung) fällt auch das Austreiben der „Weide; jedoch kann dasſelbe für die oder nach dem vormittägigen Hauptgottesdienſt durch ortspolizeiliche eit vor 91 Ziff. 1 dieſer Verord⸗ Folge der Witterungsverhältmiſſe unverſchieblichen Arheiten in der Ernte und der Weinleſe, behörde für ſonſtige unverſchiebliche Arbeiten in der Land⸗ und Jorſt⸗ wenn die tagsarbeit nicht von dem Unternehmer abſichtlich herbeigefl rt oder durch Fahrläſſigkeit verſchuldet ſſt. e 1. Ziff. 1 dieſer Verordnung fällt ſtets Jagden. Verkehr in Wirthſchaften. InzGaſt⸗ und Schankwirthſchaften dürfen an den in§ 1 Ziff. 1. dieſer Verordnung bezeichneten Tagen vor Schluß des bormit⸗ tägigen Hauptgottesdienſtes und während des Nachmittags⸗ ottesdtenſtes keine geräuſchvollen Beluſtigungen und kein Auch kann die Ortspolizei⸗ Nothwendigkeit der Sonn⸗ ürmendes Zechen und Spielen ſtattſinden. 8 71 Aufzüge, Muftkaufführungen, Schau⸗ und Vorſtellungen 5 und ſounſtige Luſtbarkeiten. Die Veranſtaltung von öffentlichen Aufzügen, Muſikaufführungen, theatraliſchen Vorſtellungen oder ſonſtigen Luſtbar⸗ ür den ganzen Tag: am Charfreitage, an ſämmtlichen 15 der Chärwoche am Oſter⸗ und Pfingſtſonntage, ferner in Gemeinden, in welchen die katholiſche Konfeſſton Pfarr⸗ rechte hat, am Frohnleichnamstage und in Gemeinden, in welchen die epangeliſche Konfeſſton Pfarrrechte hat, an dem Sonntage, auf welchen der Buß⸗ u. Bettag fällt; 2. für die Dauer des vormittägige auptgottesdienſtes: an den übrigen in§8 1 Abſ. 1 Ziff. 1 dieſer Verordnung bezeichneten Jedoch dürfen äußerhalb der dem vormittägigen Hauptgottes⸗ nſt Zeit an den letzten drei Tagen der Charwoche Aufführungen ernſter Mufik und an den übrigen unter Ziffer 1 be⸗ zeichneten Tagen Muſtkaufführungen, welche einem höheren Intereſſe dienen(Konzerte) ſowie Thegtervorſtellungen ernſten In⸗ halt's ſtattfinden, vorbehaltlich der nach 5 68 des Polizeiſtrafgeſetz⸗ Polizeibehörde Unterſagungsbefugniß. der 8 igigen! des Nachmittagsgottes eit des Gottesdienſtes. auptgottesvienſtes beziehungsweiſe lesdienſtes für welche obige Ver Berückſichtigung der von den Airde Organen getroffenen Beſtimmung durch die Ortspolizeibehörde be⸗ erbote ir bringen hierbei in Erinnerung, daß nach der Be⸗ kanntmachung vom 11. t eit des vormit⸗ eee eee Bekauntmachung. 15 No. 68709. Im Hinblick auf die zahl reichen Uebertretungen der„Ordnung für die adtiſche Badeanſtalt“ iche Vor⸗ ſchrift vom 3. Junf 1874) bringen wir dieſe Vorſchrift mit dem An⸗ fügen in Erinnerung, daß im Zu⸗ widerhandlungsfalle ſtrenge Be⸗ ſtrafung erfolgt. Ansbeſondere legen wir den Eltern, Vormün⸗ dern und Erziehern nahe, die ihrer Aufſicht unterſtellten Per⸗ ſonen auf die unten fettgedruckten Vorſchriften ausdrücklich hinzu⸗ Vorbuugg kar die ſtädtiſche ronun r die ſtäa E Babe⸗Anſtalt. 8 1. Die Badeanſtalt iſt täglich von Morgens 5 Uhr an bis zum Eintritt der Dämmerung geöffnet. Für die weiblichen Beſucher iſt der Dienſtag und Freitag jeder Woche beſtimmt an welchen Tagen es den männlichen Beſuchern un⸗ terſagt iſt die Anſtalt zu benützen. §.2. Der Eintritt iſt unent⸗ geltlich; jedoch ſind die Beſucher verbunden, folgende Vorſchriften genau einzuhalten: 5 3(wurde aufgehoben durch 75 vom 26. Juni § 4. Alle Beſucher der Anſtalt ohne Ausnahme dürfen nur in geeigneter Bekleidung baden; a Nal iſt das Baden nicht ge⸗ attet. Außerhalb der Anſtalt darf Niemand entkleidet umhergehen, oder ſich ins Waſſer begeben. § 5. Das Benutzen der Pan Baſſins, ſowie der ouche iſt nur erwachſenen Perſonen geſtattet. Sämmtliche Beſucher ſind ge⸗ alten, ſofort nach genommenem Bade die Anſtalt zu verlaſſen. 6. Schulpflichtige dürfen während der beſtimmten Schul⸗ ſtunden die Anſtalt nicht beſu chen, und werden etwa Entgegenhan⸗ delnde weggewieſen. § 7. Niemand ſoll baden, ohne ganz abgekühlt zu ſein und ohne auf die allgemein bekannten diätiſchen Regeln gehörige Rück⸗ ſicht genommen zu haben. 8. Man erwartet von jedem Beſucher der Anſtalt ein anſtän⸗ diges Betragen. Zuwiderhan⸗ delnde werden ausgewieſen. Uufug in den Baffins durch übermäßiges Spritzen, Sto⸗ ßen und dergleichen iſt ver⸗ boten. § 9. Das Tabakrauchen in der Anſtalt, ſowie das Mitbringen von Hunden iſt ſtrengſtens unter⸗ agt. § 10. Beſchwerden können bei dem Badekommiſſär vorgebracht werden, welcher mit Handhabung der Badeordnung beauftragt iſt. § 11. Uebertretungen dieſer Bade⸗Ordnung werden Geld bis 92 des an Geld bis zu 150 Mark beſtraft. Mannheim, 21. Juni 1892. Großh. Bezirksamt: Dr. Schmid. gekauntmachung. Es werden ununterbrochen Fälle unberechtigten Fiſchens in den die hieſtge Stadt umgebenden fließenden Gewäſſern zur Anzeige gebracht. Da die hierwegen er⸗ folgende Beſtrafung für die hiebei Betroffenen meiſt eine ſehr em⸗ findliche iſt, bringen wir nach⸗ ſtehend die einſchlägigen Geſetzes⸗ beſtimmungen zur Darnachachtung in Erinnerung: 41408 § 370 Ziff, 4 des.⸗St.⸗ Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft: „Wer unberechtigt fiſchtoder krebſt.“ Art. 10. Abſ. 1 u. 2 des Fiſch engſege vom 3. III. 70. Niemand darf Fiſche faugen, ohne mit einer, ſeine Berechtigung und deren Um⸗ fang beurkundenden Fiſcher⸗ karte verſehen zu ſein. Aus⸗ nahmen für beſtimmte Ge⸗ wäſſer kaun das Handels⸗ miniſterium nach Vernehm⸗ ung des Bezirksraths ge⸗ ſtatten. Der Inhaber einer Fiſcherkarte muß dieſelbe bei der Ausübung der Fiſcherei ſtets mit ſich führen und auf Verlangen des Auf⸗ ſichtsperſonals vorweiſen. § 296 des.⸗St.⸗Gef.⸗B. Wer zur Nachtzeit, bei Fackel⸗ licht oder unter Anwendung ſchäd⸗ licher oder explodirender Stoffe unberechtigt 151 oder krebſt, wird mit Geldſtrafe bis zu 600 M. oder 155 7 bis zu 6 Monaten eſtraft. §361 Ziff. 9 d..⸗St.⸗G.⸗B. Mit Haft wird beſtraft: „Wer Kinder oder andere unter ſeiner Gewalt ſtehende Perſonen, welche ſeiner Aufſicht untergeben ſind und zu ſeiner Hausgenoſſen⸗ ſchaft gehören, von der Begehung von Diebſtählen, ſowie von der ee ſtrafbarer Verletzungen der Geſetze zum Schutze der Fiſch⸗ erei abzuhalten unterläßt. In dieſen Fällen kann ſtatt der Haft erkannt werden.“ Wir fügen bei, daß gemäß den Vorf ten der Art. 14 Abſ. 3 des Fiſchereigeſetzes in Verbin⸗ dung mit§ 40 des.⸗St.⸗G.⸗B. neben der Strafe auf Einziehung der verbotwidrig gefangenen und feil ien Fiſche und der bei ung der Fiſcherei ver⸗ munerlaubten Fangge⸗ we räthe zu erkennen iſt, ohne Unt chied, ob die Fiſche oder Fa geräthe dem Verurtheilten hören oder nicht. Mannheim, den 16. Junt 1892. Großh. Bezirksamt. Dr. Schmid. Kekanntmachnug. Das Geſetz über den Elementarunterricht betr. (199) Nr. 75,328. Die Gemein⸗ deräthe des Bezirks werden hier⸗ mit an Erledigung der diesſeitigen Verfügung vom 14. Juni l. J. Nr. 66028 erinnert. Mannheim, 19. Juli 1892. Großh. Bezirksamt: — Dr. Strauß. 43721 Heffentliche Juſtellung. No. 3884g. Wilhelmine Wieder, Wittwe in Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Dörzbacher daſelbſt, klagt gegen Fabrikarbeiter Robert Bingler, zuletzt hier, z. Zt. an unbekannten Orlen abweſend, aus Verab⸗ reichung von Koſt und Getränken, ſowie Erſatz vorſchüßlich bezahlter Koſten mit dem Antrag auf vorläufig vollſtreckbare Verur⸗ urtheilung desſelben zur Zahlung von 24 Mark 66 Pfg. nebſt%, Zins vom Klagezuſtellungstage an und ladet denſelben mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor Gr. Amtsge⸗ richt J hierſelbſt zu dem auf Donnerſtag, 27. Oktober 1892, Vormittags 9 Uhr beſtimmten Termin. Zum Zwecke der öffentlichen Znſtellung wirbd dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, 29. Juli 1892. Die Gerichtsſchreiberei Großh. Amtsgerichts. Galm. 43684 .Steigernngsankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird den Wilhelm Räder Deenine 15 am 43688 Dienſtag, den 2. 19 1892, achmittags 2½ Uhr im Rathhauſe dahier die nachbe⸗ ſchriebene Liegenſchaft einer II. öffentlichen Verſteigerung ausge⸗ ſetzt, wobei der Zuſchlag erfolgt wenn der Schätzungspreis auch nicht erreicht wird, Heſchrelbung der Liegenſchaft. Das Wohnhaus dahier Litera E 5, 12, ſammt liegenſchaftlicher neben Daniel Frey und eſchwiſter Wolthan hier, tax. zu 30,000 M. (Dreißigtauſend Mark.) Mannheim, den 19. Juli 1892. Großh. Notar: Weihrauch. 2 Sleigerungeaneindigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird dem Johann Bächle hier am 43682 Mittwoch, den 3. Auguſt 1892, Nachmittags 2½ Uhr im Rathhauſe 11 5 die nachbe⸗ ſchriebene Liegenſchaft einer II. öffentlichen Verſteigerung ausge⸗ ſetzt, wobet der Zuſchlag erfolgt, wenn der 7 05 ngspreis au nicht erreicht wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das Wohnhaus dahler Litera F 7, 4 ſammt W tlicher 1 5 neben Davi iſcher ittwe und Franz Hecht Wittwe im Maße von ca. 6 tax. zu Fünftauſend Mark. Mannheim, den 20. Juli 1892. Großh, Notar: Weihrauch. Gr. Bad. Staatseiſenbahnen. Die Gr. Eiſenbahnverwaltung läßt 43729 Donnerſtag, den 28. Juli, Vormittags 10 Uhr auf dem Perſonenbahnhofe zwi⸗ ſchen dem Viehverladeplatz und dem Wagenremiſe ca. 182 Stück alte eichene Eiſenbahnſchwellen in ſchicklichen Looſen öffentlich verſteigern. Die Steigerungsbe⸗ dingungen werden vor Beginn der Steigerung bekannt gemacht, Mannheim, den 20. Juli 1892. Bahnbauinſpektor. 43729 Stühle werden gut u. billig geflochten. J 9, 29, Oth. 48559 ge⸗ Am dem für die liebevolle Pflege ſame Behandlung und dem auf Geldſtrafe bis zu 150 M. „Montag, den zur 5. Seitez Steigerungs⸗Jurücknahme. Die in der Konkursſache des Metzgers L. Schneider in 02, 18 dahier auf den 25., 26. u. 27. d. M. ausgeſchriebene Verſteigerung findet nicht ſtatt. 48755 Mannheim, den 22. Juli 1892. Burgard, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verſteigerung. 25. Jult d. J8. Vormittags 11 Uhr werde bei der Firma Franz Schunk& Cie im Kaufhauſe dahier: 48761 4 Fäßchen Ungarnwein im Auftrage gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 23. Juli 1892. Fbner, Srrichts vollzieher. Heffentliche Nerſteigernng. Monutag, 25. Juli d. J8. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal in Q 4, 8. 1Chiffonier, 2Kommoden, 1Gasmotor gegen Baarzahlun im Vollſtreckungswege Afentlich verſteigern. 43760 Mannheim, 22. Juli 1892, Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Bekanntmachung. Das hieſige Gymnaſium bedarf 600 Zentner Fettſchrot und 600 Zentner Nußkohlen. Lieferungsangebote wollen läng⸗ ſtens bis zum 31. ds. Mis. anher eingereicht werden. Mannheim, 22. Juli 1892. Die Gymnaſtums⸗Berrechnung: W. Kall. 43745⁵ Dankſagung. Für das Kriegerdenkmal in Wallſtadt haben uns freiwillige Beiträge geſpendet die Herren Or, Engelhorn und E. Böhringer, Mannheim, 50., G. Sinner, Käferthal, 20., Apotheker Walz 20., Or. Künzle 10 M, W. H. Bohrmann 10., Ph. Hagen 10., Peter Löb, Mann⸗ heim, 12., Dr. Brinins, Wohl⸗ gelegen, 10., die Badiſche Brauereigeſellſchaft 20., der Geſangverein Germanig, Wall⸗ ſtabt, 50., der Militärverein Wallſtadt 50., der Militä⸗ verein Mannheim 40 M. Dafür ſagen wir den freund⸗ lichen Gebern hiermit öffentlich unſern geziemenden Dank. Wallſtadt. 20. Juli 1852. Der Vorſtand des Kriegervereinz. Kilthau. 48745 Kapital⸗Geſuch. ur Vergrößerung eines Unter⸗ nehmens werden von einem Be⸗ ſchäftsmanne 500 bis 1000 Mk. — 14 7 geſucht. Zins und zahlung nach Uebereinkunft. Auch kann ſich Jemand unter günſtigen Bedingungen ſtill de⸗ theiligen. 48711 Geſl. Offerten unt. Nr. 48711 an die Exped. ds. Blattes. Unterricht. Franzöſiſch und Engliſch, Gram., Styl, Handels⸗ oder Privatcorreſp., Converſ. ꝛc., Bor⸗ bereit. und Nachhülfe f. Prüf⸗ ungen, Deutſch f. Ausländer v. geprüfter, lang in Frankreich und England geweſener Lehrerin. Honorar mäßig. 48644 Näheres G 4. 14, part. Franz. Unterricht wird gründl. u. billig erth. von einer Dame, die in Nancy als Lehrerin thätig war. 43482 Zu erfrag. in d. Exp, d. Bl. Unterricht in einfacher und doppelter Buch⸗ führung, ſowie im Rechnen ertheilt 42905 Fr. Mathes, G 4, 19, 3. St. 10,000 Mark auf 2. Hypotheke boppelte au Sicherheit geſucht. ert. unt. Nr. 39749 an die Exped. 39749 800 Mark geſucht von 5 Beamten in geſicherter Stellung gegen guten Zinsfuß und ratenweiſe Adah⸗ lung. Gefl. Off. an die Exped, ds Bl. unter Nr. 48889. Danksagung. 2 Für die vielen Beweiſe inniger Theilnahme bei der Beerdigung unſeves unvergeßlichen Kindes Sophie für die reiche Blumenſpende ſeitens unſerer Kundſchaft und verehrl. Nachbarſchaft, ſowie unſern Freunden, außer⸗ Schweſtern, ſowie Herrn Doktor Frank für die aufmerk⸗ Vorſtadt für die troſtreiche Grabrede ſagen wir hiermit unſern innigſten und wärmſten Dank. Die trauernden Eltern: Karl Schnaufer und Frau, Mannheim, den 22. Juli 1892. Hebamme Noſa Fu 8 Wtwe wohnt H 4, 4, 2. St. 48726 48708 der Niederbronner Kranken⸗ Herrn Vikar der Schwetz.⸗ L. Steinthai's Leinen⸗, Gebild⸗, Wäſche⸗ und Betten⸗ Erö Ausſteuer⸗Geſchäft. D 3, 7, Planken, mung meiner neuen Lokalitäten in dem Hauſe der Herren Gebrüder Hirſch, Samstag Abend 7 Uhr, zu deren Beſichtigung ich ein hochverehrtes Publikum höflichſt einlade. L. Steinthal, D 3, 7, Planken, 8 General-Anzeiger. Mannheim, 23. Inn. 75 43757 Hochachtungsvoll Knaben⸗Inſtitut Gernsheimer. Symnaſtal⸗ und RNeal⸗Vorſchule, Breiteſtraße, B 1, 2. Das neue Schuljahr beginnt am 15. September. Anmeldungen von Schülern nimmt täglich entgegen A. Gerusheimer, Inſtitutsvorſteher. Erklärung. Unter Sport bringt der„Seneral⸗Anzeiger“ und das„Tage⸗ blatt“ eine Notiz, die geeignet iſt, unſern Beſchluß„die Rennfahrer des Velogipediſten⸗Vereins zum Start nicht zuzulaſſen“, in ein falſches Licht zu ſtellen. 43736 8 der 5 halber, daß„Zimmermann“ unſer Mit⸗ lied„Herbel“ bei der Meiſterſchaft ſchlagen würde, haben wir deſſen nmeldung zurückgewieſen. Hätten wir ſolche Befürchtungen, oder wären darauf erpicht, unſern Mitgliedern die Preiſe mühelos in die Neichrä zu geben, ſo hätten wir wahrlich unſere beiden Meiſterſchaften hig di ausgeſchrieben und hätten unſere Rennfahrer dann nicht nöt 95 die Meiſterſchaften gegen die berühmten Frankfurter(Baden⸗ 2805 1 0 wie Alwin Bater, Max Gehrig und Ernſt Sachs zu vertheidigen. Der richtige Grund der Ausſchließung iſt das Verhalten der betreffenden Rennfahrer und das Verhalten der Leitung des„Velo⸗ cipediſten⸗Vereins“ uns gegenüber. „Bei unſerm beſcheidenen e, das wir unterm 15. Mai ab⸗ gielten und bei welchem uns fede ſportskameradſchaftliche Mitwirk⸗ ung und Unterſtützung nöthig war, zogen die Rennfahrer des Velo⸗ eipediſten⸗Bereins und der von 95 protegirte Hochradmeiſterfahrer ——.— 19 auf eigenen Entſchluß oder Einfluß, was wir dahin ge⸗ ellt ſein laſſen wollen, vor, nicht allein dem hieſtgen Sportsfeſte fernzubleiben und in Straßburg 5 ſtarten, ſondern auch einzelne der bereits gemeldeten augwärtigen Fahrer brieflich und münd⸗ Iich 4 bitten, unſerm Feſte fernzubleiben und nicht zu ſtarten. m kommenden Sonntag, wo wir ein großes Rennen veran⸗ ſtalten, große Preiſe geben, Meiſterſchaften zur Vertheidigung kom⸗ men, da wäre den Herren der Start erwünſcht. Wir 5 e Peſte 728 6 0 1 ee dieſer exren und wiſſe immt, daß wir die mmung aller recht⸗ Fäbdeszeaden Sportsleute haben. Die Differenzen, die wir mit dem Velociped.⸗Verein haben, hier nüher zu 1251 würde zu weit führen, nur diene zur Charac⸗ teriftrung des Bereins, daß bei deſſen letztem Feſte kein einziger der hier beſtehenden 3 Radfa 0 ſich officiell mit Banner an iligte. eſte und Corſo bet ir verweiſen das Publikum auf unſeren am nächſten Sonn⸗ dem tag ſtattfindenden Corſo und wird es dort ſicher, wie bei unſerem jahrsrennen die 2 Banner des„Radfahrer⸗Vereins“ und des „Näuner⸗Nadfahrer⸗Verein Vadenia“ finden. Wir ſchließen mit der Bitte, ſich durch kei ämi ü 5 notizen irre en Goende ungs ren zu laſſen, ſondern kommenden Sonnkda unſer —* tereſſantes Rennen beſuchen und damit unſer echrliches 55 Velocipedſport zu heben und zu pflegen, zu unter⸗ en. Maunheim, 21. Juli 1892. Der Vorſtand des Velociped⸗Club Mannheim: Haus Eichelsdörſer. o Lehmann. I. Vorſttzender. 58 dug Farl Stromberger, I. Schriftführer. Gebrüder Lindenheim HMANNHEIM Plauken, E 2, 17. E 2, 17, Plaukrn. Um mit unſerem großen Sommer⸗Lager zu räumen, —— 3 wir ven heute ab ſämmtliche Sommer⸗ rtikel 8 48776 in bedentend ermäßigten Preiſen und machen wir beſonders auf eine reichhaltige Auswahl in Kinderkleidchen, Hütchen, Damen⸗ Blouſen, Handſchuhen, Strümpfen, Frottier⸗ und Badetüchern aufmerkſam, welche wir unter Koſtenpreis abgeben. Gebrüder Lindenheim Inh. Theodor Lindenheim Ir. Sessssosssesssss Telephen-Anschluss 3 SIl. 1 Eugen J. Herbst, Corsettfabrik& Sssbéessosssassdes SSekämmennzerbrechliche bei Frisir Otto Hess, E I, 11 ee Planken vis--vis Pfälzer Hof. Kaiser Fee Sonutag, den 24. Juli 1892 43771 SONCERT vom I. ſüddeutſchen Männer⸗Quartett. Birkenfeld. Heute Samſtag Abend 43755 Grosses Frei-Coneert. 8880882880 0Vorläuſtge Anzeige. Einem geehrten Publikum von Mannheim und Umgegend mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich vom 1. Auguſt an, das von mir ſeither im Namen von Herrn J. F. Menzer geführte 43657 Weinreſtaurant Zur Stadt Athen, D 4, I1 D 4, II auf eigene Rechnung übernehme und beſtrebt ſein werde, meinen geehrten Gäſten nur Prima Weine, von alt renommirten Firmen zu verabreichen. Meine hier bekannte Küche wird in ſeitheriger Güte weitergeführt. Hochachtungsvoll Julius Gericke. Reſtaurant Mäule L IO, 7a L I1O, 7a empfiehlt ſeinen bekannten vorzüglichen Mittagstiſch im Abonnement, ſowie prima Speyerer Bier, reine Weine, bei aufmerkſamer Bedienung. 48653 Ebendaſelbſt neues Mainzer Billard. SSSVVVSVETEFVEVVETEV Restaurant zum Bayr. Hies'. Ausſchank von ausgezeichnetem 41860 alten Lager⸗Bier(per Liter 24 Pf.) aus der Brauerei H. Schwartz in Speier. Vorzügliche Frühſtücks⸗ und Abendküche. u gütigem Beſuche erlaube ich mir Freunde und Gönner des Hies'l ergebenſt einzuladen. E. Kitzmüller. Schwarzwald-Höôtel, Titisee im bad. Schwarzwald, 2800 ü.., Station der Höllenthal- bahn(Freiburg-Neustadt i..), Neues vorzüglich eingerichtetes Hötel mit schattigem Garten, Waldanla und Terrasse am See. Ausgezeichnete Weine u. Küche. Pension zu mässigen Preisen. Prospecte auf Verlangen. 39850 Friedrich Jaeger. Taunus-Bfunnen anerkannt vorzüglichſtes natürliches Tafel- Wasser rfriſchungsgetränk 1. Ranges in ſtets friſcher 8alc 4 Louis Bärenklau, R 4, 7. Telephon 382. Medicinaſ⸗Progerie„Germania⸗ E 1, 10 Mannheim E 1, 10 empfiehlt dem freien Verkehr überlaſſene Apothekerwaaren, Drogen, Chemikalien, ſämmtl. Verbands⸗ ſtoffe und Gummiartikel, Kindermehle u. Medieinal⸗Weine. Pfarrer Seb. Aneipp's Spetialitäten. 38283 andwirthſchaftlicher Hezirks⸗Herein Mannheim. aeer auſe Wir laden hiermit die Mitglieder unſere ereins au Donnerſtag, den 28. Juli d. Is., Abends ½8 Uhr, in den„Badner Hof“ zu einer Bezirksverſammlung freundlichſt ein. Tages⸗ 1. Bericht über die Thäligkeit der Direktion. 2. Vorlage der geprüften 1891er Jahresrechnung und deren Verbeſcheidung. 85 3. Feſtſtellung und Genehmigung des Geſchäftsplans und Vor⸗ anſchlags für 1892. 8 8 4. Vortrag des Landw.⸗Inſpectors Römer, über: tung von Aufzuchtſtationen. 5 Die Direktion. jped-Club Mannheim. Sonntag, 24. Juli 1892, 5 Nachmittags 2 Uhr Großer Preiscorſo 0 vom Ballhaus die Ring⸗ ſtraße entlang, durch die Rhein⸗ und Pabaee nach dem Bahnhof und retour zur 5 Wettfahrbahn. Nachmittags ½3 Uhr: Jubiläums⸗Nennen auf unſerer Fahrbahn nächſt dem Schießhaus. Zum Austrag kommen 14 große Wettfahrten, darunter die Meiſterſchaft von Baden auf dem Dreirad Vertheidiger: Herr Tobias Herbel, Belociped⸗Club Mannheim. Meiſterſchaft auf dem niederen Zweirad. Vertheidiger 5 Alwin Vater, Frankfurter Bicyele⸗Club, Meiſterfahrer der Welt. Ferner: Heiſel's Wanderpreis⸗Fahren. Vertheidiger: Herr Alex. Verheyen, Frankfurter Bieyele⸗Club, Während des Rennens: Concert ausgeführt von dem ſtädtiſchen Orcheſter Peter m Abends 8 Uhr: 90 Preisvertheilung zotzeaden Ball im Ballhaus. Theatraliſche Aufführungen, lebende Bilder und Auf⸗ treten des Kunſtmeiſterfahrers, Herrn Guftav Braun⸗ beck, Stuttgart mit ſeinen beiden kleinen Schülern. eeee Singverein. Sa mſt a g, den 23. Juli 1892, Abends 8 Uhr Abendunterhaltung mit Tanz in den Gartenlokalitäten des Badner Hofes. Bei ungünſtiger Witterung findet die Unterhaltung in den oberen Sälen ſtatt. 43751 Velociped-Club Mannheim. Samſtag, 23. Juli ds. Js., Abends ½9 Uhr Lampionzug— beaces unb laftlices geſce Wir bitten um zahlreiches un e einen. Der Vorſtand. Pramaliſcher⸗Verein„Walhalla“. Zum Beſten des Vereins für Ferienkolonien. Sonntag, den 7. Slnguſ, Abends ½8 Uhr in den Sälen des Ballhauſes „Die Raäauber“ Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Fr. von Schiller. Mannheimer Bühnenausgabe. DNach der Vorſtellung findet Ball ſtatt. 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