(Badiſche Bolkszeitung.) In der Bofaßte 2 Anter Abonnement: 50 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Pyſt bez. inel. Poſtauf ⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfßg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung.(Wannheimer Volksblatt.) (402. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. „Jonrnal Na.· Derantwortlich: für den politiſchen u. allg. Well Mannheimer Journal. Kotationsdrack und Berlag der Dr. H. Jass'ſchen Buch⸗ Feuckerei. (VDas„Mannheimer Jougnal“ e Sigentdum des kathsliſchen Bürgerheſpitals.) ſämmtlich in Rannheim. Nr. 260.(Celephon⸗Ar. 218.) det General⸗Anzei der Stadt Meunhein (Nannheimer Journal) Amts- und Kreisverkündigungsblatt. Der„Seneral⸗Anzeiger iſt die verbrei⸗ tetſte Zeitung ſowohl in der Stadt Mannheim und deren Umgebung, als auch im Großherzogthum Baden überhaupt. Der„Beueral⸗Anzeiger vertritt unentwegt die liberalen und nationalen Intereſſen. Der„Geueral⸗Anzeizer läßt ſeinem unter⸗ haltenden Theile die größte Sorgfalt angedeihen und bildet hierdurch ein beliebtes Haus⸗ und Familienblatt. Der„Beneral⸗Anzeiger widmet allen Vor⸗ gängen in Stadt und Land eine aufmerkſame Beachtung und Beſprechung. Der„Geueral⸗ Anzeiger bringt in ſeinem Handelstheil die Berichte der Mannheimer und Frankfurter Börſe, ſowie die andern wichtigſten Handels⸗ nachrichten, Verlooſungen, Markt⸗ und Schifffahrts⸗ Berichte. Der„General⸗Anzeiger enthält kurzgefaßte Berichte über alle Erſcheinungen auf dem Sebiete der Kunſt und Wiſſenſchaft. Namentlich ſchenkt er den Auf⸗ führungen des hieſigen Hoftheaters ſeine ganze Aufmerk⸗ ſamkeit. Ferner bringt er Beſprechungen über alle her⸗ vorragenden Konzert⸗Aufführungen Mannheims und der nächſten Umgebung. Der„General⸗Anzeiger veröffentlicht in ſeinem täglichen Feuilleton ſpannende Romane der hervorragend⸗ ſten Autoren. Der„Geueral⸗Anzeiger“ iſt das reichhaltigſte, unterhaltendſte und dabei verhältnißmäßig billigſte Blatt im Großherzogthum Baden. Der„General⸗Anzeiger eignet ſich infolge ſeiner großen Verbreitung in Mannheim, im ganzen Groß⸗ herzogthum Baden ſowie in Heſſen und der Pfalz ganz vorzüglich zur Veröffentlichung von Inſeraten, denen größte und wirkſamſte Verbreitung geſichert iſt. Der„General⸗Anzeiger bringt außerdem die ſämmtlichen Verfügungen der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, die Bekanntmachungen der hieſtgen Reichsbank⸗ hauptſtelle ſowie zahlreiche Veröffentlichungen der ver⸗ ſchiedenſten Banken und Aktiengeſellſchaften. Der„General⸗Anzeiger koſtet bei unſerer Expedition, unſeren Trägerinnen und Agenturen abonnirt nur 60 Pfennig im Monat (ausſchließlich Traggebühr). Der General⸗Anzeiger (Mannheimer Journal) koſtet, bei der deutſchen Reichspoſt abonnirt, vorderhand noch M..90 im Vierteljahr, frei ins Haus gebracht. Wir bitten unſere Poſt⸗Abonnenten, die Be⸗ ſtellung auf dieſe Zeitung für das neue Quartal un⸗ verzüglich erneuern zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Zuſtellung entſteht. Dieſe Zeitung iſt unter Nro. 2429 in der Poſtzeitungsliſte eingetragen. Nen eintretende Abonnenten auf den „General⸗Anzeiger“ erhalten unſer Blatt bis zum Beginn des neuen Quartals gratis und franey zugeſandt. Die Noman- Vibliothel des General-Anzeigers, welche ſeit Anfang Januar 1890 in unſerem Berlage erſcheint, erfreut ſich eines ganz außergewöhnlichen Erfolges. Dieſelbe erſcheint täglich in ſchöner Ausſtattung im Um⸗ fange von 8 Seiten Octav und koſtet monatlich nur 25 Pfennig, durch unſere Mannheimer Expedition bezogen. Auswärtige Abonnenten können dieſelbe zu⸗ gleich mit dem„General⸗ Anzeiger“ durch die Poſt⸗ ämter beziehen und es koſtet in dieſem 80 der al er⸗ General⸗Anzeiger“ mit wöchentlich 6 ſcheinender Noman-Bibliothek vierteljährlich M..45 am Poſtſchalter abgeholt, M..85 frei ins Haus gebracht. Der„General⸗Anzeiger“ mit Roman⸗Bibliothek iſt eingetragen in der Poſtzeitungsliſte unter Nro. 2430. Aeber die Gefahren, welche dem Liberalismus drohen, gibt ein Parlamentarier folgende intereſſante Andeutungen, die wir unſeren Demokraten und Freiſinnigen, welche in dem Freund⸗ ſchaftskuß der Ultramontanen ihr Heil erblicken, hiermit in das Stammbuch ſchreiben möchten:„Die konſervative Partei hat in der letzten Zeit die Augen der politiſchen Kreiſe mehr denn je auf ſich gezogen. Der Streit zwiſchen denen um Helldorff und denen um Hammerſtein ſchien eine Zeit lang, die Erwartung zu rechtfertigen, daß ſich eine Spaltung der Partei vollziehen würde und ſomit eine Schwächung, welche den mittleren Parteien zu Gute kommen konnte. Mit großer Spannung verfolgte man die Weiterentwickelung des Bruderzwiſtes im konſervativen Lager, es wurde zur Gepflogenheit in der Preſſe, die Stimmen aus den beiden konſervativen Lagern zu ſammeln und daraus Schlüſſe zu ziehen, Schlüſſe, welche meiſt zu Ungunſten der Richtung Stöcker⸗Hammerſtein ausfielen. Mit großem Intereſſe erwartete man die„reinliche Scheidung“ innerhalb der Partei. Aber dieſe Scheidung ließ auf ſich warten, der Kampf zwiſchen den Radikalen und den Helldorffianern ſchien vertagt, die Sprache wenigſtens wurde auf beiden Seiten eine weniger gereizte, man ſchien im Intereſſe der Geſammtpartei einen Waffenſtillſtand geſchloſſen zu haben und ſelbſt die Reform des konſervativen Programms wurde ſcheinbar ad calendas graecas vertagt. Wir glauben nun aber, daß man ſich zu ſeinem eigenen Schaden ſchwer täuſchen würde, wollte man annehmen, die Schwäche der konſerpativen Partei ſei an dem ſchein⸗ baren Waffenſtillſtand zwiſchen den beiden Richtungen ſchuld. Noch niemals war die konſervative Partei ſo mächtig, wie gerade jetzt und noch niemals war die Gefahr für die liberalen Elemente, von dem konſervativen Gedanken unterdrückt zu werden, ſo nahe, wie gerade jetzt. Der parlamentariſche Einfluß der Partei mag zur Zeit noch gering ſein, aber der politiſche Einfluß der Conſervativen an den maßgebenden Stellen im Reich und in Preußen iſt im ſteten Wachſen begriffen und bildet eine ſehr ernſte Gefahr für den liberalen Gedanken— das weiß die konſervative Partei auch ſehr wohl, deßhalb ihre Ruhe und ihr Stolz. Man iſt ſich der Macht bewußt, die der Partei eigen und man wartet mit Geduld, bis dieſe Macht ſo groß wird, daß ſie ein nicht mehr zu umgehender Faktor im politiſchen Leben geworden iſt. Man weiß, daß Graf von Eulenburg den konſervativen Gedanken unter allen Umſtänden hoch halten wird: nicht mit jener unumwundenen Ehrlichkeit und Offenheit, wie Graf Caprivi gewohnt iſt, ſeine Gedanken zu vertreten, ſondern mit der Geſchmeidigkeit und Beharrlichkeit des Diplomaten vom Fach, der auch anderen Parteien ſcheinbar entgegen⸗ kommt, um durch dieſe Willfährigkeit ſeine eigentlichen Ziele zu verhüllen. Sollten aber Graf Eulenburg und die anderen Vertreter der conſervativen Anſchauung im preußiſchen Miniſterium ſich auf die konſervative Partei in Wirklichkeit ſtützen können, ſo dürfte dieſe Partei der Welt nicht das Schauſpiel eines inneren Zerwürfniſſes bieter, durch welches die radikalen Elemente der Parte die Oberhand bekamen. Die Regierung konnte ſich nicht mit jenen radikalen Elementen eins erklären, ſte vermochte ſich aber auch nicht auf die Helldorffianer zu ſtützen, da die Zahl derſelben verſchwindend klein iſt zu der Ge⸗ ſammtzahl der Conſervativen. Es ward alſo gleichſam ein Compromiß geſchloſſen: den radicalen Elementen ward oder wird noch Herr v. Helldorff geopfert; der dem⸗ nächſt ſtattfindende Parteitag oder die Parteikonferenz wird Herrn v. Helldorff ausſchließen, die Tonart des Herrn v. Helldorff ſtirbt indeſſen nicht mit ihrem Ver⸗ treter, ſondern erringt ſogar in gewiſſer Weiſe den Sieg, indem die radikale Richtung nach der zahmeren, gou⸗ vernementalen Seite hin einſchwenkt. Der Preis iſt das Wohlwollen der Regierrng und der ſtarke Schutz des Grafen Eulenburg, der in Verbindung mit dem Grafen Caprivi oder— ohne denſelben eine Aera der kon⸗ ſervativ⸗klerikalen Politik inauguriren wird. Hier liegt die Gefahr für die Zukunft; nicht das Centrum, welches niemals eigentliche Regierungspartei in Preußen werden kann, iſt die größte Gefahr für den liberalen Gedanken, ſondern die konſervative Partei, deren Mitglieder die erſten Räthe der Krone und Vertreter des konſervativen Gedankens zugleich in der Politik find. Kommt hinzu, daß ſich die konſervative Partei und das Centrum ver⸗ binden und daß dieſes Bündniß den Segen der Re⸗ Seleſeuſte und verbrritetür Jeitung in Mannheim und Amgebung. Donnerſtag, 22. September 1892. gierung erhält, dann wächſt die Gefahr ins Ungeheure und es iſt Zeit, die Waffen zu ſchärfen. Politiſche Neberſicht. Maunheim, 22. Septbr. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine Bekannt⸗ machung, wonach Dr. Müller, bisher zu Danzig, als Staatscommiſſar der Geſundheitspflege für das Stromgebiet der Oder eingeſetzt wird.— In einer am Dienſtag in Berlin abgehaltenen ſocialiſtiſchen Communalwählerverſammlung, worin Zubeil, Fiſcher, Singer und Werner ſprachen, entſtand bei der Rede Singers eine heftige Prügelei zwiſchen den „Alten“ und den„Unabhängigen.“ Die Parteimitglieder ſchlugen mit Stuhlbeinen, Gläſern, Ochſenziemern, Gummi⸗ ſchläuchen u. ſ. w. zu. Die Polizei räumte den Saal und trieb die wild erregten Maſſen auseinander.— Der Berliner Ortsausſchuß der internationalen crimi⸗ naliſtiſchen Vereinigung beſchloß, die auf die für den 14. und 15. Oktober projektirte diesjährige Landes⸗ verſammlung wegen der ſchlechten geſundheitlichen Ver⸗ haͤltniſſe auf den 7. und 8. April 1898 zu verſchieben. Ueber die Militärvorlage hat, wie aus Berlin gemeldet wird, Graf Caprivi dem Kaiſer ein ſehr aus⸗ führliches Memoire vorgelegt, das die kaiſerliche Billigung erhalten haben ſoll, ſo daß damit die zweijährige Dienſt⸗ pflicht wohl ſicher als Vorſchlag der Regierung dem Reichstag entgegentreten wird. Wie es weiter heißt, ſoll in nächſter Zeit eine Broſchüre erſcheinen, welche die für die Vorlage maßgebenden Geſichtspunkte enthalten wird. Ueber die Haltung der Parteien, ſo ſchreibt die„Münch. Allg. Ztg.“, läßt ſich mit Sicherheit nur ſo viel ſagen, daß das Centrum geneigt ſein ſoll, zuzuſtimmen. Von allen anderen Seiten liegen, aus allerdings ſehr verſchie⸗ denen Gründen, ernſte Bedenken vor. Die Begründung vor dem Reichstage wird ſchwer ins Gewicht fallen, aber wohl nicht entſcheiden, da hier prinzipielle Fragen von großer Tragweite in Betracht kommen: bei den Konſer⸗ vativen die Abneigung, an dem von Kaiſer Wilhelm I. und ſeinen Paladinen ſo feſt behaupteten Grundprinziy unſerer Militärorganiſation zu rütteln, bei den anderen Parteien ſehr gewichtige finanzpolitiſche Erwägungen. Jedenfalls gibt es einen ungemein heftigen Kampf, deſſen Ausgang um ſo weniger abzuſehen iſt, als die allerhöͤchſte Zuſtimmung vielfach für abgerungen gehalten wird. Offiziös werden zwei Vorlagen zur Kräftigung des Handwerks in Ausſicht geſtellt, wovon die eine die Errichtung von Handwerkerkammern, die andere die Ausbildung des Lehrlingsweſens betreffen ſoll. Die letztere ſoll auf die Fachausbildung beſonderes Gewicht legen. Verſuche einer weiteren Verkürzung der Arbeits⸗ zeit der Lehrlinge ſollen zurückgewieſen werden, da, wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſagt, die Verlotterung eines Theils der Handwerkerlehrlinge zum Theil darauf zurück⸗ zuführen ſei, daß dieſelben zwar alle möglichen Anſprüche an das Leben zu ſtellen nur allzu früh gelernt haben, darüber aber nur zu leicht vergeſſen, daß auch für das Gewerbe das gilt, was den Zugehörigen aller Erwerbs⸗ berufsarten immer wieder zum Bewußtſein komme: daß der Menſch dazu da iſt, ſich ſein Brod im Schweiße ſeines Angeſichts zu verdienen. Wie in Wiener Hofkreiſen verlautet, reiſt Kaiſer Wilhelm am 9. October von Weimar ab und trifft am 10. October Vormittags in Wien ein, doch iſt es auch nicht ausgeſchloſſen, daß er den 10. October noch in Berlin zubringt, wie denn überhaupt nichts unbedingt feſtgeſtellt iſt. Der Kaiſer kommt zu privatem Beſuch, jedoch nicht incognito. Während ſeines Aufenthaltes ſind kleinere Jagden in Ausſicht genommen, namentlich aber auch Hof⸗ und Privatfeſtlichkeiten aus Anlaß des Diſtanz⸗ rittes Berlin Wien, der in die Zeit des Kaiſerbeſuches fällt. Die Diſtanzreiter werden in Wien durch eine Abendgeſellſchaft bei Hofe geehrt werden. Auch ſind für ſte feſtliche Ausflüge nach Kisber und anderen Geſtüten geplant.— Der Prager„Norodni Liſti“ zufolge hätten in einer Sitzung von Vertretern der drei Clubs des Landtages Fürſt Windiſchgrätz und Prinz Carl von Schwarzenberg den Standpunkt der Ausgleichungspunk⸗ tationen eingenommen, und die ſtaatsrechtliche Aktion ohne Mitwirkung der Deutſchen für unmöglich erklärt. Julius Gregr habe darauf dieſen Standpunkt als unvereinbar mit dem der Jungczechen bezeichnet. In deutſchen Blättern war jüngſt die Rede davon, daß ſeit dem Bekanntwerden der gamentlich auch ſür das 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger, Nanuugenn, 2z. Septeuiber. Kunſtabtheilung recht bedeutenden deutſchen Betheiligung an der Weltausſtellung in Chicago ſeitens der Franzoſen Anſtrengungen gemacht wären, einen beträcht⸗ lich größeren Platz als Deutſchland für ihre Kunſtabtheilung zu erlangen. Es wurde auch gemeldet, daß ihre An⸗ ſtrengungen von Erfolg gekrönt geweſen ſeien. Dem⸗ gegenüber wird mitgetheilt, daß dieſe Befürchtungen nicht begründet ſeien. Die Raumvertheilung ſtellt ſich viel⸗ mehr ſo, daß Amerika 30,084 Quadratfuß, England 21,325, Frankreich 29,201 und Deutſchland 20,340 Quadratfuß einnehmen. Urſprünglich hatten die Franzoſen 80,000 Quadratfuß verlangt, wovon allein 6000 für Waſſerfarbbilder und 8000 für Stahl⸗ und Kupferſtiche berechnet waren. Wie wenig Glück ſie damit gehabt, beweiſt die bedentend unter die Häkfte herabgeſetzte Be⸗ willigung. Inzwiſchen aber hat Deutſchland noch mehrere Tauſend Quadratfuß für die Bildhanerei⸗ und Archttektur⸗ abtheilungen erhalten, die in obiger Zahl nicht einge⸗ ſchloſſen ſiend.— Wenn des Weiteren Klagen über das Verfahren bei der Ausſchmückung der Kunſtabtheilung laut geworden find, ſo wird darauf hingewieſen, daß nach der amtlichen Vorſchrift für die Ausſteller im Kunſt⸗ palaſt das amerfkaniſche Departement für ſchöne Künſte für eine einfache Dekoration der Galerie des Kunſt⸗ gebäudes zu ſorgen verpftichtet iſt, daß dagegen beſondere Dekorationen, die Herſtellung von Lichteffekten u. ſ. w. von jeder Nation auf ihre Koſten unter der Leitung des Vertreters der betreſſenden Nation und des Architekten des Ausſtellungspalaſtes vorgenommen werden köunen. Nachkläuge ur Maunheimer ultramontanen Perſammlung. Der„National⸗Zeitung“ wird von einem Nechts⸗ kundigen geſchrieben: Der in der„National⸗Heitung“ wiltgetheilte Bericht üder die ultramontane Verſammlüng für die badiſche Pfalz enthält u. A. die Rede eines Dr. Siben von Deidesheim. In derſelben wird für die gegenwärtige„autoritätsloſen und glaubensloſen Zeiten“ außer der Reformation und der Wider⸗ belebung der„altheidniſchen“ Kunſt und Wiſſenſchaft auch die Einfäbrungs des römiſchen Nechts verantwortlich gemacht. Muß ſchen bei dem regen Anchefl, den die Kirchenfürſten des 15. und 16. Jahrbunderts an der Wiederbelebung der antiken Welt genommen haben, die bezügliche Anklage aus Altramontanem Munde befremden, ſo iſt dies erſt recht binſichtlich des gegen das römiſche Recht erhobenen Vorwurfs der Rebner iſt es jedenfalls entgangen, daß die Rezeptien des rbmiſchen Rechts durch die katboliſche Rirche weſentlich gefördert worden iſt. Jahrbunderte vor der Rezeptton ſah das deutſche Volk bereits, wie von der Kir ſoweit das kürchliche Recht leine Beſtimmungen enthielt, das römiſche wurde. Und zwar geſchah die der großen Ausdebnunm der geiſtlichen Gerichtsbarkeit— nicht klos füir kirchliche Sachen, ſondern auch für die verſchieden⸗ artigſten Berhältniſſe des bürgerlichen Lebens. aee reben den Schöffengerichten beſtebenden 85 ichen bereiteten den Boden für die demnäch 4 vichte vor. Aber nicht nur die Kirche als ſolche galt als Römerin nahm und ſprach Recht nach dem coxpus juris civllis: auch Jeder, der als Prieſter in ihren Dienſt trat, ſchied da⸗ mit aus der Herrſchaft ſeines Stammesrechts aus und trat unter die des römiſchen Rechts. Es erhellt ohne Weiterez, daß nach dieſer Jahrhunderte langen Anwendung des fremden Rechts auf dentſche Bürger und deren Vebensverhältniſſe die ſpätere Reception dem Volke nicht als etwas Unnatürliches erſcheinen konnte. Ob aber die Kirche, welche ſelbſt ſo für die Einführung des römiſchen Rechts gewirkt hat, dem Redner, welcher eben dieſe Einführung als eine Urſache der beutigen„unchriſtlichen“ t hinſtellt, dafür beſonders dankbar ſein wird, muß ſehr ewat in berer Gunet ſud zun olſerti weifel in di in umſomehr gerechtfertigt, als das alte deutſche Recht, deſſen Verdrängung durch das tömiſche nach Auſicht des Redners an den gegenwärtigen„un⸗ kirchlichen“ Zuſtänden ſchuld ſein ſoll, keineswegs von„kirch⸗ lichen“, d. b. ultramontanen, Ideen erfüllt geweſen i. Im Segentbeil iſt das Hauptwerk des alten deutſchen Rechts, der Sachſenſpiegel. oß ſeines angeblichen ketzeriſchen Indalts, ins⸗ heſondere wegen des Satzes, daß dem Papfſe nur das geiſt⸗ liche, dem Könige aber unmittelbar von Gott das welkliche Schwert verlieten ſei, von Sregor XI. durch die Bulle„Sal. vator humani generis im Jahre 1374 verdammt worden. Feuilleton. — Studie eines dentſchen Offisiers über Zolas Debaele. Der Pariſer„Figaro“ veröffentlicht eine Studie eines— deutſchen Offiziers über Zolas Debacle; man muß dies faſt ein Ereigniß neunen, um ſo mehr, als der Verfaffer dem chauviniſtiſchen Franzoſen in Zola ſcharf zu Leibe geht. Herr Hauptmann Tanera hat ſich in ſeinem Aufſatz zur Auf⸗ gabe geſtellt, nachzuweiſen daß die Auffaſſung Zolas ſowohl Uber die Si uguft und Anfang September des 3 ituation Ende 1870 und über die in dieſe Zeit fallenden militäriſchen ianiſſe eine irrige ſei. Herr Tanerg verwahrt ſich oder vielmehr die franzöfiſche Bevölkerung ſpeciell die von Sedan egen die daß ſie während der verhängnißvollen eit wie eine Bande Schurken ſich denommen babe, wie aus der Charakteriſtik der von Zola bandelnd aufgeführten Per⸗ ſonen dervorzugehen ſcheine. Daß Zola über die Deutſchen eine ganze Reige höchft komiſcher Verleumdungen verbreitet babe, iſt Herrn Tanera mit Recht ſehr gleichgiltig; ihn berührt nur peinlich der Mangel an Anerkennung, das fehlende Mit⸗ gefübl für die unglückliche Armee Mac⸗Mahons, welche wohl Fehler— 1 haben mag, aber ſich mit untadelhaftem Muth geſchlagen, ſich mit der größten Todesperachtung bis zum Ende der Schlacht, bis zur ſchließlichen Niederlage gehalten hat. Zola ſcheine das nicht zu wiſſen. Das Syſtem ſei erbärmlich geweſen; nicht die Armee hätten die Vorwürfe zu treffen; ſie ſei zuſammen gebrochen mit der Ueberzeuaung, daß ſie ihr Blut hingebe nicht in der Hoffnung auf den Sieg, das ſei unmöglich geweſen, ſondern um ſo weit möglich wieder gut zu machen, was das franzöſiſche Volk in einem Anfall unfinnigen Uebermuths und tuößrichter Unterſchätzung ſeiner Nachbarn geſündigt hätte.„Und dieſen treuen Diener, welcher, ee vorbereitet für den Kampf, ſchlachtenunge⸗ wohnt, ſich heldenhaft dem ſtärkeren Feinde entgegen⸗ wirft und blutend zu Boden ſtürzt, beſchimpft Zola und macht ihn lächerlſch. Wenn ſolche Anfichten die allge⸗ meine Billigung in Frankreich finden, wie ich nicht glauben kann, dann beklage ich von ganzem Herzen das franzöfiſche Offizierkorps, denn es verlohnt ſich wahrlich nicht der Mühe, ein Leben einem Volke zu weitzen, welches keine Achtung vor ſchalt aud daerbect ber ftligen t. Die gegenwärtig ſeſtens der pfälziſchen Ultramonkanen implicite erfolgte Verherrlichung des alten deutſchen Rechts iſt daher ebenſo ungerechtfertigt wie der von ihnen gegen die Einführung des römiſchen Rechts erhobene Vorwurf. Choleraberichte. Berlin, 21. Sept. Amtlicher Tholerabericht. Am 20 September in Hamburg 211 Erkrankungen und 100 Todes⸗ fälle; in Altona 11, bezw. 8; in Stettin 5, bezw. 2; im Regierungsbezirk Schleswig 2, bezw. 5; im Regierungsbezirk Lüneburg 2, bezw. 3; im Regierungsbezirk Stade 6, bezw. 6; in Berlin 5, bezw. 1: im Regierungsbezirk Potsdam, in Schwedt, 1 Todesfall. Nach weiterer Mittheilung ſind geſtern insgeſammt 22 Choleraverdächtige in das Moaditer Lazareth eingeliefert worden; bei fünf wurde die aſiatiſche Cholera feſt⸗ geſtellt.— Bei ſämmtlichen geſtern in das Moabiter Lazareth ſeenenn Choleraverdächtigen wurde die aſtatiſche Cholera eſtgeſtellt. Hamburg, 21. Sept. Von geſtern Mittag bis heute Mittag wurden 211 Choleraerkrankungen und 100 Todesfälle gemeldet, davon kommen auf geſtern 149, bezw. 64. Trans⸗ porte: 133, bezw. 37. Heute ſcheint die Krankheit zuzu⸗ Man ſieht viele Transporte. Es herrſcht Regen⸗ wetter. Hamburg, 20. Sept. Mr. Stanhope, der im Paſteur⸗ ſchen Inſtitut mit Choleralymphe geimpfte Berichterſtatter des New⸗York Herald, iſt hier angekommen, um ſich allen er⸗ denklichen Choleragefahren auszuſetzen, gegen die er ſich un⸗ bedingt gefeit glaubt. Herr Stanhope beſchreibt ſeine Impf⸗ ung in folgender Weiſe:„Nach der am 11. September voll⸗ zogenen Operation habe ſich ſein Körper bald mit Tauſenden Tholeramikroben gefüllt, die von verſtorbenen Cholerakranken in Saigon abſtammten. Der Schmerz der Injection war durchdringend, ſobald die zwei Zoll lange Nadel in ihrer ganzen Länge in den Körper gebohrt wurde. Der Schmerz hörte beim Herausziehen der Nadel ganz auf. Die Tempe⸗ ratur war nach der Impfung 37 Celfius und ſtieg bis Abends Uor auf 38,4“. Der Patient litt an der linken Seite viele Schmerzen, erſt um 8 Uhr Abends trat Uebelkeit ein und die Sprache wurde trocken; um 9 Uhr Abends wurden dem Geimpften die Beine ſchwer, ſein Muskelfleiſch der rechten Schulter gerieth in Krampf, er konnte ſich nur der rechten Hand bedienen, und erſt zu ſpäter Nachtſtunde ſtellte ſich ein dewundernswerther“ Schlaf ein. Der Schmerz und die Mattigkeit währten theilweiſe noch am 12. September. Am nächſten Tage ließ Stanhope ſich noch einmal impfen und reiſte dann nach Hamburg ab.“ Einem Vertreter des Genexral⸗Anzeigers zufolge erklärte Herr Stanhope, daß er im Intereſſe ſeiner Zeitung die Wirkung der Paſteurſchen Methode erproben wolle.„Ich werde,“ ſo ſagte Herr Stanvope,„wenn ich die Erlaubniß erhalte, 10 Tage in Cholerabaracken zubringen und in ſtetigem Verkebr mit den Kranken verbleiben, ohne irgend eine Desinfektion an mir vornehmen zu laſſen. Ich werde mit meinen Händen, nachdem ſie mit Cholerakranken in Berührung gekommen find, obne vorherige Waſchung meine Speiſen zum Munde führen und ſomit die Mikroben verſchlucken. Ich will ſogar von dem Teller eines Kranken eſſen und Elbwaſſer trinken, denn ich bin überzeugt, daß die Cholerg infolge der mir gewordenen Impfung mir nichts anhaben kann. Ueber⸗ ſtehe ich die Prüfung, ſo iſt eine große Entdeckung der Wiſſen⸗ ſchaft zum Wohle der Menichheit gemacht.“ Dem ſonderbaren aber intereſſanten Amerikaner iſt von der Krankenhausdirection die Erlaubniß ertheilt worden. Auf den Ausgang der Sache darf man mit Recht geſpannt ſein. 8 Stettin, 21. Sept. Seit zwei Tagen ſind hier keine neue Choleraerkrankungen vorgekommen. Aus den vorher⸗ henden Tagen ſind infolge der erſt jetzt beendeten bacterio⸗ ogiſchen Unterſuchung noch fänf Choleraerkrankungen amtlich feſtgeſtellt worden. 8 Swinemünde, 21. Sept. Nachdem in Ueclermünde 1 Todesfall infolge der Cholers asiatiea amtlich feſtgeſtellt worden iſt, macht der hieſige Magiſtrat bekannt, daß hier bis heute 2 Perſonen an verdächtigen Symptomen erkrankt und 2 geſtorben ſind. Wien, 21. Sept. In Krakau wurden bisher 25 Cholera⸗ füfte, davon 6 mit tödtlichem Ausgang, feſtgeſtellt. Seit geſtern hat das Choleraſpital einen Zuwachs von 7 Perſonen erhalten. Aus Oeſterreich, 20. Sept. Krakau und Podgorze ſind als Choleraherde von der übrigen Welt abgeſchieden. Krakau iſt in 60 Bezirke eingetheilt, deren jeder von beſonderen Com⸗ miſfionen bewacht wird. Das Trinkwaſſer iſt auch hier wie in Hamburg, der wunde Punkt. Bier⸗ und Weinſchänken müfſen um 8 Uhr Abends geſchloſſen ſein; feinere Wirth⸗ ſchaften um 11 Uhr. Bisber find dank der vorbeugenden Maßregeln noch nicht viele Erkrankungen vorgekommen. Maris, 21. Sept. Geſtern kamen in Paris 20 Cholera⸗ Erkrankungen und 10 Todesfälle vor; innerhalb der Bann⸗ meile 9 Erkrankungen und 6 Todesfälle. 5 Nom, 21. Sept. Infolge des Auftretens der Cholera werden die für Oktober geplanten Wallfahrten nach Rom wahrſcheinlich aufgehoben werden. ——— ttcctcccc — Zola habe wunderbare Typen für ſeine Soldaten gefunden. Ein Unteroffizier, wie der Korporal Jean, der, ganz abge⸗ ſeden von ſeinen ſonſſigen lobenswertden Eigenſchaſten, dei jeder Belegenheit ſeine Truppe verlaſſe und zwar Unmittelbar vor dem Kampfe, bald um Brod zu ſuchen, bald um wieder einmal in einem Bette zu ſchlafen, verdiene ſeinen Grad nicht. Den Soldaten Zolas ſehle jedes Pflichtgefübl ſo voll⸗ ſtändig, daß eine aus ſolchen Individuen gebildete Armee keine acht Tage zuſammengebalten hätte und unfäbig geweſen wäre, eine einzige Schlacht zu ſchlagen. Es ſei unmöglich, daß ſchon bdei Beginn des Krieges die Leute ibre Waffen fortaeworfen hätten; es ſei falſch, daß Offiziere, ſelbſt ein Brigadegeneral, vor der Schlacht oder gar mitten im Gefecht ihre Truppen aus nichtigen Gründen verlaſſen hätten. Zola möge ſolche Geſchichten erzählen, aber Deutſche, die bei Sedan gefochten hätten, wüßten, daß er lüge. In der Deutſchen Armee habe man ſtets Achtung gehabt vor der Kaiſerlichen Armee, namentlich vor dem Offizierkorps der braven Armeen von Metz und Sedan. Beinahe widerwärtig ſei die Art und Weiſe, wie Zola die höheren Generale einer Unkenntniß und Dummheit zeiht, die dem Herrn den Spott ſelbſt der jüngſten Kadetten zuziezen könnte!„Wie ſollte ein Gener⸗l, der ſich von Reims aus nach Weſten gewendet hat, Städte wie Nouzon und Stenay nicht kennen? Wenn er keine Spezialkarte hat, darf ihm wohl der Wald von Dieulet un⸗ bekannt ſein, aber Städte, die auf jeder galbwegs guten Karte verzeichnet ſind, muß er unter allen Umſtänden kennen. Ein General, der 10 km von Beaumont entfernt iſt, ſoll dieſe Stadt nicht kennen, ein anderer General, der bei Carignan ſteht, ſoll nicht wiſſen, daß er dicht an der belgiſchen Grenze iſt? Ein dritter wieder ſoll ſich nicht klar ſein, ob der Fluß, den er bei Sedan vor ſich hat, die Maas oder die Moſel iſt; da hört eben alles auf! Was wäre aus Frankreich geworden, wenn es 1870 wirklich ſolche Generäle gehabt hätte. Freilich ſchleppten die franzöſiſchen Offiziere, wie dekannt geworden iſt, nur deutſche und gar keine franzöſiſchen Karten mit ſich herum, aber die Führer waren doch ſicherlich im Beſitz von Generalſtabs Karten, auf denen Maas, Moſel, die belgiſche Grenze Carignan und Stenay leicht zu finden geweſen ſein Aus Stadt und Land. Matmnßeim, 2. September 1832. „Hofdbericht. Der Großherzos und die Großherzogin beabſichtigen am Freitag, 23. September, früh nach Denaw eſchingen zu reiſen, zum Beſuch der Fürſtenbergiſchen Herr⸗ ſchaften. Von dort begibt ſich die Großherzogin Nachmitktags nach Karlsruhe, während der Großberzog nach Karlsrube reiſt, um am 24. früh in der Gegend von Waſſelnheim einen Divifionsmanbper der 30. Diviſion gegen einen markirſen eind anzuwohnen. Am Abend dieſes Tages fährt der roßgerzog nach Karlsruhe und verweilt dort den 25. und 26. Die Großherzogin beabſichtigt am 24. nach Sinsheim und am 26,. nach Mosbach zur Beſichtigung von Ausſiel⸗ lungen weislicher Handarbeiten zu reiſen und jeweils Abendz nach Karlsruhe zurückzukehren. Am 25. erwarten die Groß⸗ herzoglichen Herrſchaften den Beſuch des Herzogs von Dorl, welcher ſeit einiger Zeit in Heidelberg verweilt. Am 27, he⸗ geben ſich die Herrſchaften nach Illenan zur Theilnahme an der Jubiläumsfeier der Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Nachmittags wird das Großh. Paar von dort direkt nach Schloß Mainan zurückkehren. Dieſelben gedenken bis etwa den 5. Oktober auf Mainau zu verweilen und dann zur Feier der goldenen Hochzeit des Großherzogs und der Großberzogin von Sachſen nach Weimar zu reiſen. Nach ibrer Rückkehr aus Weimer die Großherzoglichen Herrſchaften Schloß Baden be⸗ ziehen. „Militäriſches. 1. Badiſches Leib ⸗Grenadier ⸗Regt Nr. 109: v. Bonin, Major und Bataillonskommandent, unter Beförderung zum Oberſtlieutenant, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 2. Garde⸗Regiment zu Fuß— Frßr. v, Gemmingen⸗Guttenberg, Secondelieutenant zum überzähligen Premierlieutenant befördert. 2. Bad. Grenadier⸗ Regiment Kaiſer Wilhelm., Nr. 110: Höpfner, Haupt⸗ mann und Compagniechef, dem Regiment, unter Beförderung zum überzähligen Major, aggregirt. Drews, Premierlieute⸗ nant, zum Hauptmann und Compagniechef— v. Stein⸗ Liebenſtein zu Barchfeld, Secondelientenant, zum Premierlieutenant, vorläufig ohne Patent,— Maiſchel, Portepeefähnrich, zum Sekondelieutenant— befördert. Land⸗ wehr⸗Bezirk Heidelberg. Wipprecht, Bizefeldwebel, zum Sekondelieutenant der Reſerve des Infanterie⸗Regiments 9. Lützow(1. Rheiniſchen) Nr. 25 befördert. Stratz, Premier⸗ lieutenant von der Infanterie 1. Aufgebots, in die Rategorie der Reſerveoffiziere zurückverſetzt und als ſolcher dem 2 Badiſchen Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 wieder zugetheilt. „Kaiſermanöper. Die Naiſermanbver des 8.(rheiniſchem und des 16.(lothringiſchen) Armeekorps, welche infolge der Choleragefabr in dieſem Jahre ausfallen mußten, ſollen nun⸗ mehr im Herbſt 1893 in derſelben Weiſe ſtattfinden, wie ſie für dieſes Jahr geplant waren. Vorausſichtlich gilt das Gleiche bezüglich der Kaiſermandver zwiſchen dem 13.(württem⸗ bergiſchen) und dem 14.(badiſchen) Armeekorps. »Geſammtgüterverkehr auf dem Mpein. Nach den von der Centralkommiſſion für Rheinſchifffahrt mitge⸗ theilten Aufzeichnungen beziffert ſich der Heſammigüterverlehr auf dem Rhein im Jahre 1891 auf 19,695,699,6 Tonnen, im Jahre 1890 betrus derſelbe 19,534,148,4 Tonnen, es ergibt ſich mitbin eine Zunabme von 161.551,2 Tonnen, welcher noch 563,075,5 Tonnen hinzuzurechnen ſind, weil der im 100 mit dem erwähnten Betrag eingeſtellte Güterverkehr im Haſen zu Frankfurt nach dem auf Anregung der dortigen Handels⸗ kammer gefaßten Beſchluſſe in Weafall gekommen iſt. Die Tandens berechnet ſich ſonach im Ganzen auf 724.628,7 onnen S ungefähr 3½%, eh. Das Sommerwetter iſt in Vaufe der letzten Woche wieder bei uns eingekehrt. Troßzdem meiſt in der Nacht ſtarke Abkühlung durch Luft und ſtattfindet, geht das Thermometer wieder täglich in die ſom merlichen Wärmegrade. Die Rüben wie Stoppelrüben, be⸗ ſonders wo letztere behackt werden, wachſen zuſehends. Leider iſt die erſte Rühenſaat nur ſehr unvollkommen aufgegangen. Die Dickwurz find ſchon zu hart, als daß i nach⸗ drücklich geholfen werden kann. Die Gelbrüben ſind ſehr dünn in der Rübe und ſehen ſchon ganz rothbraun wie im Herbſte aus, entbehren auch auffallender Weiſe jedweden Zucker⸗ ſtoffes. Auch vielfach wird ein ungünſtiger Ausfall der Zucker⸗ rüben befürchtet. Dieſe ſchlechten Beſtände in Knollenfutter dürften gax vielen Landleuten die betr. Flurſchäden ſchwer empfinden laſſen, denn wo kaufen, wenn überall ſchlechte Be⸗ ſtände find! Das wenige Obſt iſt andauernd ſebr geſucht, ebenſo iſt die Frucht etwas angezogen, während die Kartoſ⸗ feln ſehr im Preiſe geſunken ſind. Für den Ansflug des Gewerbe⸗ und Juduſtrie⸗ Bereins nach Karlsruhe zur Beſichtigung der Landes⸗ gewerbehalle und des Kunſtgewerbemuſeums daſelbſt gibt ſich ein recht erfreuliches Intereſſe kund. Gelegentlich der letzten Mitgliederverſammlung erklärten allein 24 Anweſende ſhre Betheiligung. Iſt es doch eine Hauptaufgabe der Bewerbe⸗ vereine, ihre Mitglieder mit allen Fortſchritten auf gewerb⸗ lichem Gebiete bekannt zu machen und dieſelben dadurch an der Höhe der Zeit und konkurrenzfäbig zu erhalten. Jew wird der Beſuch vorgenannter Anſtalten den Beſuchern DSBBBBKB—?? kritiſchen Moment denken ſie immer nur an Eſſen und Trinken, Ich erinnere mich, daß ich, als wir im Treffen dei Bazeilles die Höhen von Moncalles ſtürmten, an nichts weniger dachte, als an Hunger und Durſt, trotzdem ich und meine Braben ſeit zwanzig Stunden gefaſtet hatten und uns allen die Zunge am Gaumen klebte. Wir alle dachten nur an den Sieg, und ſicherlich erging es den Franzoſen, die uns dieſen Sieg ſtreitig zu machen ſuchten, genau ebenſo. Keiner von ihnen dachte bier en Eſſen und Trinken. Hätte 1185 einmal eine Schlacht mitgemacht, würde er beſſer wiſſen, woran ein Soldat während derſelben denkt!“ Tanera weiſt dann eine Reihe falſcher Schilderungen der Kämpfe um Metz und Sedan nach und beſchuldigt Zola zum Schluß, daß er durch ſeine ken⸗ denziöſe Darſtellung, welche bei dem Laien falſche Vor⸗ ſtellungen erwecken müſſe, nur ſchädlich wirken könne. Ihm fehle vor allem die Achtung vor dem Unglück und in dieſem Sinne ſeien wir Wilden doch die beſſeren Menſchen —. Die Todtenhand als Heilmittel. Am Donnerſtag Nachmittag irrte eine feingekleidete ſunge Frau vor der im Norden Berlins belegenen Wohnung eines Herrn umher, deſſen Praxis ihn öfter an das Lager don Todden ruft. Als dieſer Herr endlich die Straße betrat, näherte ſich die Dame ihm ſchüchtern mit dem Anſuchen, ſie gelegentlich an eine Leiche zu führen. Der Angeredete dielt die Bittſtellerin für überſpannt und gab kurzweg eine abweichende Antwort. Dies aber ſchreckte die Dame keineswegs zurück, ſie bat flehentlich, ihr Gehör zu ſchenken und fügte hinzu, daß es ſich um die Beſeitigung eines Schönheitsfehler handele. Hierbei entblößte ſie ihre zarte weiße Hand, die durch ein ſogenanntes Ueber⸗ bein entſtellt worden war. Jetzt wurde der Herr neugierig und beſchloß, auch dieſe Kur einmal zu ſtudiren. Er nahm die junge Frau mit ſich, und Beide ſtanden bald vor einem Leichnam Raſch erfaßte die Dame die rechte Hand des Todten und ſtrich damit ftillſchweigend mehrfach über das verbaßte Ueberbein. Kein Wort kam mehr über ihre Lippen: ſie ver⸗ ließ in Eile den ſtillen Raum. Zu der Angabe ihres Namens war die Dame ebenſowenig zu bewegen geweſen, wie zu der Bezeichnung der Quelle, aus der das„untrügliche Sympathie⸗ mittel geſchöpft war. eeeeeeeeeeeeeeeee Unglück kennt und Dank nur hat für alückliche Heere.“ müſſen. Im Uebrigen iſt in den Romanfiguren Zolas weder Treue, noch Vaterlandsliebe, noch Pflichtgefühl. Selbſt im rrree —nn— 8 MN nFE rrerrerngrSSSree „ nm oe ecee Gneeenege eeede ereeeneer eererer * 8 he 8 11 1 r * en ner K erene eeeen e re eee KMr AA rreeeeee Mannheim, 22. September. Seneral-⸗Anzeiger. 8. Selte. mannigfache Anregung und Belebrung bieten, um ſo mehr, als die Direktionen derſelben in freundlichſter Weiſe ſach⸗ kundige Führung bereitwilligſt zugeſagt baben. Für den Ausflug iſt folgendes Programm aufgeſtellt: Abfahrt in Mannheim um 11 Ubr 56 Min, und Ankunft in Karlsrube 2 Ubr 17 Mittags. Hierauf Gang durch die Stadt und Beſuch des Kunſtgewerbemuſeums unter Füßrung eines Profeſſors der Kunſtgewerbeſchule. Um 7 Uhr Beſuch der Landesgewerbehalle(bdei elektriſcher Beleuchtung) unter Jübrung des Vorſtandes dieſer Anſtalt. Abfahrt in Karls⸗ ruhe 9 Uhr 48 und Ankunft in Mannheim 11 Uhr 15 Min. * Der Gabelsberger Stenografeuverein verſchickte dieſer Tage ein Eircular mit Einladung zu ſeinem Ende d. M. beginnenden Unterrichtskurſe in der Gadelsberger'ſchen Stenografie und wollen wir nicht verſäumen, uaſere Leſer hiervon noch beſonders zu benachrichtigen. Das mit den Worten:„Die Stenograſie muß Gemeingut aller Gebildeten werden“ beginnende Rundſchreiben gedenkt der Anregung des Herrn Geheime Tommereienraths Diffens von hier im badiſchen Landtage, betreffend Einführung der Stenografie in den höheren Schulen und ſagt, daß es daher wohl nur noch kurze Zeit dauern würde, bis die Schnellſchrift von Jeder⸗ mann verlangt wird. Es enthält ferner eine Statiſtik der bedeutenderen Stenograſie⸗Syſteme, wonach die Gabels⸗ berger'ſche faſt die doppelte Zahl an Bereinen und Mitgliedern zählt, wie alle andern. Dieſes, ſowie der Umſtand, daß die Gabelsberger'ſche Stenograſie ſtgatlich geprüft und anerkannt und in den Schulen Baierns, Sachſens und Oeſterreichs ein⸗ geführt iſt, dürfte die Wahl, zu welchem Syſtem man ſich am beſten wendet, nicht ſchwer machen. Anmeldungen zur Theil⸗ nabme an den Kurſen find unter der Adreſſe„Gabelsberger Stenografenverein Mannheim' erbeten. Seit Organiſtenübung bezw. Organiſtenkurs. Montag ſind in Heidelberg ungefähr 90 Organiſten der ka⸗ tholiſchen Kirche aus dem Unter⸗ und Hinterlande verſam⸗ melt, um täglich von 8½.—12 Uhr und von—5 Uhr im Saale des„Alten Faulen Pelz“ die Lieder des neuen ka⸗ tholiſchen Kirchengeſangbuches„Magniftcat“ genannt einheit⸗ lich einzuüben, baw. Vortras darüder zu hören. r den Lehrern(Organiſten) find auch viele katholiſche Geiſtliche an⸗ weſend. Herr Kreisſchulrath Strübe in Heidelberg beehrte die Verſammlung auch mit ſeinem Beſuche. Der Kurs dau⸗ ert eine Woche(vom 19. bis einſchl. 24. d..). Der ſüdweſtdentſche Berband ſelbſtſtändiger Conditoren hält am 27, d. M. dahier ſeinen diesjährigen Verbandstag ab, für welchen folgendes Programm jeſtgeſtellt worden iſt:) Bericht des Vorſitzenden über das abgelaufene halbe Verbandsjahr, wie auch über die Sonntagsruhe, da er⸗ ſtrebt werden ſall, daß ſolche einheitlich, wie dieſelbe in Heidelberg bewilligt ilt, überall eingeführt werden könnte; ebenſo Bericht über Erhebung der Fragebogen, Arbeiterver⸗ hältniſſe der Tonditorei und Bäckerei betr. 2) Berichter⸗ ſtattung des Verbands⸗Deltairten Herrn Val. Dienſt in Mainz über die Verhandlungen des Altenburger Verbands⸗ tages. 3) Antrag über die Beſchlußfaſſung betreffs Selbſtſtändig⸗ keit des Südweſtdeutſchen Verbandes ſelbftſtändiger Conditoren, Referent Herr H. Valent in, Mannheim. H Antrag des Vorfitzenden, ob in Mandeln in corpore ein Abſchluß gemacht werden ſoll, da Offerten an der Hand find. 5) Unterſtützung der Hamburger Gehilfen betreffs der Cholera⸗Epidemie dorten. Referent Herr Friedr. Loos, Heidelderg. 6) Wahl des nächſten Verſammlungsortes. Etwaige weitere Anträge ſind brieflich oder vor der Sitzung dem Verbands⸗Vorſitzenden Herrn Emil Roesler 1 Nach Beendigung der Be⸗ kathungen Punkt hald 2 Uhr Mittageſſen im„Reſtaurant Falftaff“, hierguf ein kleiner Spaziergang im Stadtpark zum Kaffee. Um 4 Üdr Beſichtiaung der Schiffs⸗ und Hafen⸗An⸗ lagen, wie auch Jagerhäuſer per Dampfer durch Neckar⸗ und Rheinſtrom. Abſchiedsſchoppen im Hotel Lehn am Bahnhof. Anmeldungen zum Mittageſſen nimmt Herr Hofkonditor W. Henrich in Maunheim dis zum 26. Sept. entgegen. Großes Intereſſe erregen mehrere photographiſche Aufnahmen ünſerer beliebten Hofopernſängerin Fran Seubert, welche gegenwärtig in einem Schaufenſter der Sohler'ſchen Kunſthandlung ausgeſtellt find. Dieſe Photographien, welche eine ganz vorzügliche Ausführung befitzen und dem Atelier ihres Meiſters, Herrn eee 1a ß, das ehrendſte Zeugniß ausſtellen, find mittels des ſogenannten Platino⸗ verfahrens hergeſtellt worden und nehmen ſich wie Kreide⸗ zeichnungen aus. Bei dem Platinoverfahren wird die Photo⸗ graphie auf ein Stück weißes Papier geworfen, worauf als⸗ dann der Zeichner den entſprechenden Hintergrund malt. Die fünf ausgeſtellten Bilder, welche aus Anlaß des 25jährigen Künſtlerjubiläums der Frau Seubert angefertigt worden ſind, zeigen die Sängerin als„Siglinde“ in der„Walküre“, als „Ortrud' im„Lohengrin“, als„Amneris“ in„Alda“, als „Azucena“ im„Troubadour“ und als„Fides“ im„Prophet“. Ferner erblickt man in einem andern Schaufenſter der Sohler⸗ ſchen Kunſthandlung ein großes künſtleriſch ausgefährtes Gruppenbild, das ebenfalls aus dem Atelier des Herrn Graß hervorgegangen und deſſen Entſtehung auf das große Ge⸗ birgsfeſt zurückzuführen iſt, welches der hieſige deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Alpenverein im vergangenen Winter im lbau veranſtaltet zat. Das Bild zeigt in maleriſcher Gruppirung einen Theil der Herren und Damen, welche vei dieſem Alpenfeſte die Quadrille getanzt haben. Das Arrange⸗ ment muß als ein ſolches von großer Originalität und Natur⸗ Cebensirrungen. Von Emily SLovett. Anteriſirte Keberſetzung aus dem Ensliſchen von Marie Schulz. Nucherntt verbsten. 7⁰0 Fortſetzung.) Ich wagte nicht wieder auf den Gegenſtand zurückzukom⸗ men: ich war zu bange, ich möchte mich verrathen. Mit unthätig gefalteten Händen ſaß ich ſtill in dem dunklen Krankenzimmer, und heiße Thränen rannen über die Dangen, bis ich die Stimme des Doctors im Nebengemache dörte. Leiſe aing ich hinaus, um mit ihm zu reden. Ich datte mit dem guten alten Herrn verabredet, daß er mich in Detzenwart ſeines Patienten„Frau Temple' anxeden ſollte, um ihn in dem Glauben zu laſſen, daß ſeine erſte Pflegerin noch um ihn ſei, und ihn nicht aufzuregen. Der Arzt pflich⸗ tete mir vollkommen bei, ja er belobte mich ſogar mit ſo warmen Worten wegen meiner verſtändigen Vorſicht, daß ich, im Bewußtſein meiner wahren Bewegaründe, bei ſeinen Lob⸗ ſprüchen heiß erröthete. An dieſem Nachmittage bielt Dr. Long mich einige Minuten iänger im Vorzimmer zurück, um mir mitzutheilen, daß er eine ſofortige Luftveränderuns als unumgänalich nothwendig für Frau Temple's Geneſung balte. Er wünſchte dringend, daß ſie in Begleitung eines der Mädchen in ein Seebad gehe und bat mich, die nöthigen Anordnungen zu treffen. damit ihre Abreiſe in den nächſten Tagen vor ſich gehen könne. „Sie und Frau Payne werden bier— er deutete nach dem Rrankenzimmer,„ſehr gut fertig werden. Wen können Sie 805 den anderen wenie Geiſtern entbehren? chlug Suſanne Keats vor.„5„ 5 die e Perſönlichkeit, ſcheint ein friſches, munkeres Mädchen zu ſein. Wollen Sie dafür Sorge tragen, daß Frau Temple, die der Seeluft und Ruhe recht bedarf, morgen oder übermorgen mit Suſanne nach Ilfracombe abreiſt?“ Ich verſprack, mein Möglichſtes zu tiun, und der Arzt treue bezeichnet werden. In ihren hübſchen kleidſamen Koſtümen haben die lebensfrohen Gebirgsbewohner theils um eine Sennhütte derum ihren Sitz aufgeſchlagen, theils tanzen ſie nach den Klängen einer Zither einen luſtigen Reigen. Im Hintergrunde erheben ſich ſtolz die Alpen. Der Rahmen des Bildes iſt aus rohem Birkenholze ange⸗ fertigt worden, ein äußerſt origineller Einfall, der dem Bilde ſehr zu ſtatten kommt. Herr Graß kann mit einem Wort auf dieſe vortreffliche Arbeit ftolz ſein. Endlich erblickt man noch ein recht hübſches und ſinniges Fächerbild, welches ebenfalls Herrn Graß zum Meiſter hat. Eine ſeltſame, ftadtbekaunte Verſönlichkeit, der 56 Jahre alte Privatmann Karl Kayſer von hier, der ſchon durch die merkwürdigen Geſchichten, die ſeit längerer Zeit dier über ihn kurſiren, einigermaßen bekannt iſt, war ſchöffengerichtlich wegen Thätlichkeiten zu 5 Mk. Geldſtrafe verurtheilt worden und legte dagegen Berufung ein. Die geſtrige Verhandlung der hieſigen Strafkammer eraab die ſonderbarſten Dinge. Kayſer deläſtigte eine in K 7 hier wohn⸗ gafte hieſige hochangeſehene Familie ſchon längere Zeit mit Bittgeſuchen, Beſuchen und Fenſterpromenaden. Eines Tages, und zwar am 6. April, hielt ihn der Kutſcher der betr. Herr⸗ ſchaft an, um ihm dieſe Beläſtigungen zu verbieten, erhielt jedoch von Kayſer einen Schlag hinter die Ohren dafür, worauf auch der Kutſcher tüchtig zuſchlug. Kayſer wurde bei der geſtrigen Verhandlung von dem als Sachverſtändigen ge⸗ ladenen Aſfiſtenzarzt Dr. Greiff als geiſtig geſtört erklärt. Schon lange bildet ſich der Angeklagte ein, von einer Süd⸗ amerikanerin, Anna Hamilton, die ihm gegenüber Anſprüche geltend machen wolle, verfolgt zu werden. Dieſe Perſon— ſo meint Kayſer— intriguire hier fortwährend gegen ihn, obwohl er ſie hier noch nie zu Geſicht bekommen habe. Sie verhindere ſeine ſtädtiſche Anſtellung, um die ex eingekommen ſei, ſo daß er, der 25,000 M. Vermögen von Amerika mitge⸗ bracht habe, von Unterſtützungen leben müſſe(auch wähnt Kayſer, ſeine angebliche Verfolgerin habe die Abſicht, ihm die Stiefel zu zerſchneiden). So ſoll nach ſeiner Idee das Jabel⸗ weſen, jene Hamilton, auch mit dem Kutſcher der betr. Herr⸗ ſchaft gegen ihn intriguirt haben. In Anbetracht all dieſer ſeltſamen Wahnvorſtellungen des Angeklagten Kagſer blieb dem Gerichtshef nichts anderes übrig, als den Genannten koſtenlos freizuſprechen. Stolz auf den Erfolg ſeiner Berufung verließ Kayſer die Anklagebank. *Mufall. Geſtern Abend gerieth in der Straße zwiſchen F 6—7 ein Kind unter ein Milchfuhrwerk. Glücklicherweiſe trug das Kind bei dieſem Unfall keinerlei Verletzungen davon. Entwendet wurde geſtern Abend auf dem Lindenhofe eine dem Wirthe Schw. gehörige Gartenthüre, welche an der Einfriedigung einer Schmiedewerkſtätte angebracht geweſen war. Trotzdem man das Abhandenſein der Thüre ſofort bemerkte und mit der Laterne Suche hielt, konnte man die⸗ ſelbe nicht wieder finden. Die Sache gelangte zur Anzeige. * Brandunglück. Geſtern früh gegen 8 Uhr brach in dem benachbarten Neckarau in der Scheune des Taglöh⸗ ners 8enz Feuer aus welches glücklicherweiſe in verhältn is kurzer Beit wieder gelöſcht werden konnte. Trotzdem iſt die Scheune ſammt dem darin aufgeſpeicherten Getreide und Futtervorräthen faſt vollſan⸗ dig ein Raub der Flammen geworden, während ein Ueber⸗ greifen desſelben auf die angrenzenden Häuſer, Dank der ſchnell herbeigeeilten Hilfe, verhindert werden kommte. Das Feuer ſoll durch Kinder verurſacht worden ſein. Der Scha⸗ den iſt ziemlich bedeutend. Mutbmaßliches Wetter am Freitag den 23. Sept. Der am Dienſtag an der Nordküſte Schottlands eingetroffene Hochdruck hat ſo bedeutende Verſtärkung erbalten, daß er ſo⸗ wohl den Luftwirbel in Nordſkandinavien erheblich abflachen, als auch die Depreſſion im Norden von Irland vollſtändig ausgleichen könnte. Die allgemeine Wetterlage iſt nach wie ver ſehr günſtig. Dagegen haben ſich in der Schweiz, in den ſüldwefideutſchen Gebirgen, ſowie in Böpmen zahlreiche ge⸗ witterartige Depreſſionen gebildet, welche die angekündigten Sewitter zum ſchon gebracht haben, zum Theil noch bringen werden. Doch n dieſe Störungen ſich während des ee utheils ausgleichen, ſodaß für Freitag nur noch theil 55 255 für Samſtag neuer ene enthei iteres Wetter in Ansſicht ſteht. Amts dem Grofherzogthum. » Oeidelberg, 21. Sept. Am nächſten Sonntag wird eine Sitzung der evang. Kirchengemeindeverſammlung ſtatt⸗ finden, in welcher die Frage des Ankaufs des Heilisgeiſtlirchen⸗ chors verhandelt wird. Die Forderung des kath. Stiftungs⸗ rathes beträgt 240,000 Mark. Bruchſal, 21. Sept. Vom Bürgerausſchuß wurde ein⸗ ſtimmig der Neubau eines Schulhauſes für die im letzten Jahre neu errichtete Höhere Bürgerſchule beſchloſſen. Infolge des Mangels an Lehrzimmern mußten in dieſem Jahre zwei Schulklaſſen in das neue Volksſchulgebäude verlegt werden. Der Neuban wird mit einem Koſtenaufwand von 61.000 M. erſtellt werden, wovon 21,000 M. aus Ueberſchüſſen der Spar⸗ kaſſe gedeckt werden. Karlsrube, 21. Sept. Der Hochſtapler der vor einiger Zeit einen hiefigen Juwelier um über 3000 M. beſchwindelte, wurde in Köln verhaftet. Der Schwindler iſt ſeines Zeichens Kaufmann. Ueber den Verbleib der Gold⸗ und Silberwaaren konnte bisher nichts Beſtimmtes feſtgeſtellt werden. begab ſich zu ſeinem Patienten. Er blieb heute länger bei ihm, als gewöhnlich und zu meinem Erſtannen börte ich ihn durch die halboffene Thür ziemlich viel mit ihm reden. Er chien viele Fragen an ihn 8* richten. Daun wurden die ollvorhänge Fitzee und der Doctor ging im Zimmer 175 und her. Endlich wurde es wieder ſtill, und Dr. Long am zurück. Auf den erſten Blick gewahrte ich, daß er un⸗ Sewece ernſt ausſah. Mich wandelte eine plötzliche wäche an. „Was gibt es, Herr Doctor? finden Sie ſeinen Zuſtand *ſtammelte ich,„wird er ſein Augenlicht nie wieder erlangen „Oh, das bat nichts zu ſagen, hoffe ich, aber ich bin ſehr beſorgt über etwas viel Schlimmeres.“ „Was wollen Sie damit ſagen?“ „Ich fürchte für ſeinen Verſtand,“ lautete die ernſte Antwort. 5 Capitel XX. Wie Fred ſich benahm. „Das eben iſt das Schlimme bei ſolchem Eiſenbahnunglück.“ fuhr Dr. Long nachdenklich fort,„daß man nie recht weiß, wie man eigentlich daran iſt— man glaubt, über einen Fall im Klaren zu ſein, und plötzlich taucht etwas ganz Anderes, ganz Unerwartetes auf, Dieſer arme Menſch zum Beiſpiel—“ Ich hatte ihm den Rücken zusewandt und verſuchte, meine Aufregung zu bemeiſtern, aber auf einmal fühlte ich, daß ich es nicht länger zu ertragen vermöchte. Es war mein Gatte, von welchem er redete, den er als einen Fall“ vor meinen Augen gleichſam anatomiſch zerleste. Ich drehte mich um und griff nach ſeinem Arm. 5 5 „Um Gotteswillen,“ rief ich faſt verzweifelt,„ſagen Sie mir, was Sie fürchten, was Sie glauden!“ Er blickte erſtaunt über mein ungeſtümes Weſen und ſagte mit einem Anfluge von Gereiztheit: „Wenn Sie ein wenig Geduld haben wollen, will ich es Ihnen ſagen: ich war gerade im Begriffe, es zu thun, als Sie mir in's Wort fielen! Oh, Sie brauchen durchaus nicht beſorgt zu ſein; ex wird nicht gefährlich, nicht tobſüchtig wer⸗ den: das fürchte ich nicht“ Bei ſeinen Worten ſtand ich Folterqualen aus; kein AKleine Mittheilungen. In Rauenber ſiel in einem unbewachten Augenblick das zweijährige Knäbchen des Landwirths Joſef Greulich in die im Hofe des Landwirths Heinrich Bergmaier 1 befindliche Jauchegrube und ertrank.— In Sandhauſen ſtahl der 24 Jahre alte, aber ſchon mehr⸗ ſach vorbeſtrafte Fabrikarbeiter H. ſeinem Nachbar aus ver⸗ ſchloſſenem Schranke 240 Mark Hopfengelder und verſuchte zu entweichen. Der Dieb wurde auf dem Bahnhofe zu Heidel⸗ berg, als er eben im Begriffe war, ein„weiteres“ Billet zu löſen, verhaftet.— Ein Mann aus Eppelheim wurde am Sonntag Nacht um 11 Uhr auf dem Wege vom Bahnhof nach Sandhauſen von einigen Unbekannten überfallen und mit Stöcken übel zugerichtet. Auf ſeine Hilferufe entflohen die Thäter.— In Hainſtadt geriethen ein Eiſenbahnarbeiter und ein Schuhmacher, die miteinander ein und dasſelbe Haus bewohnen, in Wortwechſel, der in Thätlichkeiten ausartete. Der Taglöhner drang mit einem Hammer bewaffnet in das Zimmer des Schuſters vor und verſetzte demſelben mit dem gefährlichen Werkzeug gewuchtige Hiebe, ſo daß der Schuß⸗ macher ſchwer verletzt wurde. Wfälfiſch⸗Heſſiſche RNachrichten. * Rheingönnheim, 21. Sept. Hier wurde der Wiriiß zur„Krone“, Peter Frey, verhaftet, weil er ſeinem Bruder, der bei dem 17. Inf.⸗Regt. diente, zur Flucht nach Ameriks verholfen haben ſoll und zwar durch Ueberlaſſuns von Zivil⸗ Heider an denſelben. Frey hat außerdem ſich dadurch gegen das Strafgeſetzbuch vergangen, daß er bei der Gendarmerie die Anzeige erſtattete, die Kleider ſeien ihm geſtohlen worden. 'Godramſtein, 20. Sept. Ein ſchrecklicher Unglücksfal ereignete ſich heute in dem Steinbruche des Kalkbrenners Peter Keßler. Die 18 Jahre alte Tochter desſelben und der Tagner Fr. Zittel wollten einen großen Stein mit Pulver ſprengen. Da der Schuß lange nicht losgehen wollte, ſo ver⸗ ſuchten dieſelben das Bohrloch wieder zu entladen. Plötzlich erfolgte ein heftiger Schlag; der Schuß war und laut ſchreiend fuhren die beiden zurück. Die Keßler iſt im Geſicht fürchterlich zugerichtet und mußte nach Hauſe geführt werden; ihr Zuſtand iſt höchſt bedenklich. 0 1 trug an Armen und Händen ſchwere Verletzungen avon. Edesbeim, 20. Sept. In der zum Jahrmarkt bier anweſenden Menagerie kam geſtern das junge Mädchen, das den Beſuchern die Thiere erklärt, dem Löwenkäſtg etwas zu nahe. Eine Löwin ſchlug, wie die„Ggt.“ berichtet, wit der Tatze nach ihm und brachte ihm am Halſe einen Nitz bei. Die Wunde iſt nicht gefährlich. Zweibrücken, 20. Sept. Vor dem hieſigen Schwur⸗ gerichte hatte ſich geſtern der 29 Jahre alte Heizer Georg Lindner von Neundorf wegen Raubverſuchs zu verant⸗ worten. Der Angeklagte hörte bei der Verbüßung einer Zuchthausſtrafe zu Kaiſerslautern von einem andern Sträf⸗ ling, genaue Mittheilungen über die Verhältniſſe des Herrn CThriſtian Fahr, Privatmann in Pirmaſens, der ein ſehr vermögender Mann ſei und ein zurückgezogenes Veben 8 Kaum war nun Lindner aus dem Zuchthaus entlaſſen, als er ſofort nach Pirmaſens ging. achdem er ſich nochmals in der Knerr'ſchen Wirthſchaft ganz gengu nach den Verhält⸗ niſſen und der Lebensart des Herrn Fahr erkundigt hatte, begab er ſich gegen Mittag in deſſen Wohnung und über⸗ reichte Herrn Fahr ein von ihm ſelbſt verfaßte; pfeb⸗ lungsſchreiben von einem Mannheimer Maler, mit der An⸗ gabe, er fei ein Dichter, ſei brodlos und bitte um eine Unterſtützung. Herr Fahr gab ihm 40 Pfennig und erklärte er wolle ſich noch genauer nach ſeiner Lage erkundigen. 5 war nun am Abend deſſelben Tages, als ein Herr Faß unbekannter junger Mann. Namens Schehl, der ſeiner mit Lindner zugleich im Zuchthaus zu Kaiſerslautern ge⸗ ſeſſen war, in der Fahr'ſchen Wohnung erſchien und Herrn Fahr ein gleichfalls von Lindner verfaßtes Schreiben üter⸗ gab, in welchem der Selbſtmord des Dichters wegen Ver⸗ weigerung der Unterſtützung gemeldet wurde. Dadurch ſollte Herr FJahr offenbar in recken geſetzt werden. Im weiteren Verlauf nun wurde Herr 7 plötzlich von Schell angepackt, die Lampe, die Herr Fahr gerade in der Hand trug, fiel zu Boden und erloſch. Herr Fahr raug nun im Finſtern mit dem Unbekannten und glaubte deſſen einen Anderen eintreten zu hören. Dies muß b Lindner geweſen ſein, da man ſpäter am Thatorte zwei Hüte ſowie ein bei Lindner früher bemerktes Packet Sianz Da wäbrend des Ringens etliche Flaſchen von einem Schrank und einem Tiſch berabfielen und ſo Lärm entſtand da auch Herr 2105 obwohl ihm der Hals zugedrückt wurde, einen energiſchen Widerſtand leiſtete, iffen die Eindringlinge ſchließlich die Flucht, ohne ihr Vorhaben, offenbar das Herrn Fahr berauben, ausführen zu können. Schnell entkam und ſen jetzt in der fra 1 5 Fremdenlegion dienen. Der Angeklagte gibt ſeine That zu und erhält eine Zuchthausſtrafe von 10 Jahren. Zweibrücken, 21. Sept. Die 20 J. alte Thriſtiana Bayer aus Freinsheim erhielt vom Schwurgericht wegen Kindsmordes 2½ Jahre Gefüngniß, und ihre Mutter, Thriſtins Bahyer, 50 J. alt, Ehefrau von Johann Bayer aus Freins⸗ heim, wegen des gleichen Regtes 8 Jahre Zuchthaus.(Pf. Pr.) Mainz, 20. Sept. Eine Abordnung der Cigarren⸗ bändler im Großherzogtzum hatte geſtern eine Beſprechung wegen der Sonntagsruhe im heſſiſchen Miniſterium. Die Eigarrenhändler find darum eingekommen, daß ihnen der Schrecken, den ich ſe empfunden, kam dem Grauen gleich, mit welchem mich dieſe dunklen Anſpielungen erfüllten. Sie weiter, ich beſchwöre Sie,“ ſtäſterte ich mit n Stimme. N Ich wollte Innen gerade auseinanderfetzen, daß der arme Menſch irgend einen Kummer haben muß, oder ſchon vor dem Eiſenbahnungkück an einer krauthaften Geiſtesſtöruns gelitten hat; er grübelt beſtändig über dieſelbe Sache nach, anſcheinend ein entweder wirkliches oder eingebildetes Unrecht, welches er einem geliebten Weſen zugefügt hat— eder wenigſtens wähnt, ihm zugefügt zu haben Dieſe fixe Idee muß er ſchon ſeit längerer Zeit, vielleicht ſeit Jahren, mit ſich umbergetragen baben, und die Gehirnerſchütterung, 1 er erlitten, ſcheint dieſe Wahnvorſtellung, welche, wenn wir nicht ſehr vorſichtig ſind, in wirkliche Hypochondrie ausarten kann, verſtärkt zu baben.“ „Iſt das nicht abzuwenden?“ Mir verfante faſt die Stimme. 5 „Es iſt bedenklich; wir tappen ſo ganz im Dunkeln. Wir kennen den Sachverhalt und die näberen Umſtände nicht, und ſo viel ich in Erfahrung habe bringen können, bat er gar keine Verwandte, die uns die nöthigen Aufſchlüſſe geben könnten. Wenn er ſeine Sehkraft wieder erlangt, was nach meiner Anſicht in kurzer Zeit geſchezen wird,— habe ich Ihnen ſchon ſbano daß er heute die Helle von der Dunkel⸗ heit unterſcheiden konnte?— ſo befürchte ich, daß die Auf⸗ regung, die Beſtürzung darüber, ſich in einem fremden Zim⸗ mer, in einer ganz unbekannten 1 zu befinden, mög⸗ licher Weiſe, bei dem zerrütteten Zuſtande ſeiner Nerven ſeinen ſchon geſtörten Geiſt gänzlich aus dem Gleichgewichte bringen wird. Er redet heute ganz unzuſammenhängende, unverſtänd⸗ liche Dinge, finden Sie nicht auch? Ich ſtimmte ihm bei, obwohl ſie für mich, die ich den Schlüſſel zu ſeinen abgebrschenen Außerungen in Händen hielt, nicht unzuſammenhängend und unverſtändlich geweſen waren. ar Iſt nichts dabsi zu thun?“ fragte ich auſs Neue, want flehendem Tone. (Fortſetzung folgt.) 4. Sette. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 22. September⸗ Verkauf an Sonn und Feiertagen zwiſchen 11 Uhr Vor⸗ und 2 Uhr Nachtmittags geſtattet werde. Staatsminiſter Dr. Finger verſicherte der Abordnung, daß alles mögliche geſchehen ſoll, berechtigte Klagen abzuſtellen. Bei einer Beſprechung mit dem Referenten, Miniſterialrath Emmerling, theilte dieſer mit, daß die Kreisämter bereits zu Erhebungen über die Wirkungen des Geſetzes veranlaßt ſeien. Nach Einlauf der einſchlägigen Berichte ſollen die hervorgetretenen Schäden und Nachtheile im Einvernehmen mit den Regierungen der Nach⸗ barſtaaten in gebührende Berückſichtigung gezogen werden. Schon jetzt ſei es ſicher, daß das Cigarrengeſchäfk durch die jetzige Zeiteintheilung vor anderen Geſchäften am bärteſten betroffen werde. Es ſei darum auch von vornherein eine Aus nahmeſtellung für den Cigarrenhandel gerechtfertigt er⸗ ſchienen, und ſie ſei nur um deswillen nicht verfugt worden, weil man eine Trennung von anderen Geſchäften, die gleich⸗ falls Cigarrenverkauf betreihen, wie Specereiwaarenhändler, Friſeure u. ſ.., nicht für ausführbar gehalten habe. Schließlich erkannte es der Miniſterrath als einen Mißſtand an, welcher der Abficht des Geſetzes zuwiderlaufe, wenn jetzt nach Einfügrung der Sonntagsrube von den Gaſtwirthen Eigarrenverkauf in weitgehendem Maße betrieben werde. Es ſei Sache der Polizeibehörden, dagegen einzuſchreiten. JInfolge der vermehrten Ausgaben, welche die Herſtellung des Blattes verurſacht, ſehen wir uns veranlaßt, eine kleine Erhöhung des Abonnementspreiſes unſeres Blattes von 50 auf 60 Pfennia pro Monat eintreten zu laſſen. Für die Poſtabonnenten bleibt der ſeitherige Preis von M..90 pro Quartal für dieſes Viertelfahr noch beſtehen. Wir hoffen, daß die zahlreichen Freunde unſeres Blattes uns auch in Zu⸗ kunft trotz dieſer kleinen Preiserhöhung treu bleiben. Verlas des Maunheimer General-Auzeiger. (Maunheimer FJournal.) Cagesneuigkeiten. — Darmſtadt, A. Sept. Wie die Darmſtädter Zeitg. meldet, hat geſtern die Vermählung des Heinrich von Heſſen mit der bisherigen Hofſängerin Mileng ftatt⸗ gefunden,. Der 10 wird mit ſeiner Gemahlin außerhalb Heſſens ſeinen Wohnfitz nehmen. 5 7 München, 21. Sept. Das landwirthſchaftliche Ge⸗ neralkommite hat beſchloſſen, daß die Viehausſtellung beim Oktoberfeſt unterbleibe, da in vielen Bezirken Südbayerns die Maul⸗ und Klauenſeuche in bösartigſter Form auftritt, ſodaß viele Thiere in kurzer Zeit fallen. Serlin, A. Sept. Fürſt Anton Radziwill iſt von einem ſchrecklichen Schickſal ereilt worden. Am Samſtag Abend gegen 11 Uier traf Fürſt Anton Radziwill, der mit dem Genexral v. Werder, einer Einladung des Zaren folgend, nach Spala zur Hoffagd reiſen wollte, in Lodz ein und ſtieg daſelbſt im Grand Hotel ab. Am Sonntag früh ſtellte ſich der Fürſt, mit einer Doppelflinte und zwei Revolvern be⸗ waffnet, an das offene Fenſter ſeines bofwärts gelegenen Zimmers und feuerte auf alles, was ſich dort blicken ließ, wobei er zwei Hotelbedienſtete ſchwer verwundete. Da Nie⸗ mand ſich in die Nähe des offenbar tobfüchtig gewordenen Fürßzen Radziwig wagte, wurde die Feuerwehr requirirt, welche den unaufhörlich feuernden Geiſteskranken mit kalten Strahlen derart überſchüttete, daß das Zimmer bald unter Waſſer 4117 wer. Als auch dieſes Mittel nicht anſchlug, der Fürſt pfelmehr ſich immer raſender geberdete, wurde die Hülfe des in 85 biüchgznen 10 enlangem Bem gelang, den To igen der ſich verzweifelt wehrte und durch ſein Schießen das Hotel demolirte, zu überwältigen und zu feſſeln. — Jarmiſch, 19,. Sept. Hente Nachmittag wurde Dr. Mainzer von Karlsruhe und Führer Deugg an der Nord⸗ eite der weſtlichen Plattachſpitze durch die beiden Bergführer Aſe Oſtler(koſer) und Anton Bäcker von bier und dem ebenfals am Suchen betheiligten Andreas Aigner von Schmelz aufnefunden. Bergführer Dengg las eiwa 180 m, Dr. Mainzer ungefähr 200 m von der muthmaßlichen Ab⸗ n Dr. Mainzer war zwiſchen Felſen eingeklemmt, auf dem Geſichte liegend, mit ſeinem Wektermantel bekleidet, welcher Ju0 en den Felſen aus dem Schnee heraus⸗ ſtarrte. Jührer Dengg lag auf dem Nücken; ein Knie ſah aus dem Schnee hervor. Es iſt Dr. Mainzer, bei wahrſcheinlich eingetretenem Schnee⸗ fturm dinch den Wettermantel am Steigen behindert, mit den Steigeiſen gängen blieb und Dengg in treuer Pflicht⸗ erfüllung ihn im Sturze faſſen und halten wollte, jedoch ſelbſt nicht ganz feftſtehend, mitgeriſſen wurde. Die drei wackern 5 hatten alle drei Plattachſpitzen abgeſucht, auf zwei derſelhen hatte Dr. Mainzer in Flaſchen und auf einer in einer Blechbüchſe ſeine Karte mit der Bezeichnung der Wegrichtung hinterlaſſen. Auf der von den beiden zu⸗ lett beſtiegenen weſtlichen Plattachſpitze hatte er den Abſtieg nach dem Platt zur Knorrhütte angegeben, worauf alle drei in Abſtände von etwa 20 m die Gegend abſuchten, ohne auf die Verunglückten zu ſtoßen. Führer Oſtler machte nun den Vorſchlag, auf einem von ihm bereits früher gemachten Wege zu ſuchen, und hier entdeckte dann Aigner zuerſt den verun⸗ glückten Dr. Mainzer. — Rom, 21. Sept. Ueber einen verwegenen Banditen⸗ ſtreich wird aus Cagliari(Sardinien) geſchrieben: Eine 80 Mann ſtarke Bande brach dort Nachts 10 Uhr in das Haus des Pfarrers Zedda ein und ſchoß ihn, wie ſeine Magd, die ſich verzweifelt wehrten, nieder. Auf den Lärm kam ein Munizipalbeamter, Namens Pola herbei, der ebenfalls durch einen woblgezielten Schuß in die Bruſt getödtet wurde. Die Banditen raubten das ganze Haus aus(der Pfarrer war ſehr reich) und zogen darauf gänzlich unbehelligt mit ihrer Beute ab. „.New⸗Nork, 21. Sept. Heute fand in Shreve(Ohio), Gen Pittsdurg und Fort Waye ein Zuſammenſtoß eines üterzuges mit einem Perſonenzug ſtatt, beide ſind in Brand gerathen. Neun Perſonen wurden getödtet, fünf verwundet und fünf werden vermißt. Auf der Atchiſon Tobeka⸗(Santa Fe) Eiſenbahn iſt ein Perſonenzug heute bei Oſage⸗City(Kanſas) durch Räuber zum Entgleiſen gebracht worden, fünf Per⸗ ſonen ſind getödtet und zahlreiche ſchwer verletzt. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Nachdem„Die weiße Dame“ von Boieldien zwei Saiſons über geruht hat, erlebte ſie geſtern wieder eine Auf⸗ führung. An dem nicht ſehr zahlreichen Beſuch konnte man erſehen, daß dieſe Oper trotz der ſchönen Muſik dem jetzigen Geſchmacke nicht mehr ganz zuſagt. Frl. Calm bach gab die Anna mit viel Sicherheit, wenn auch nicht immer ganz rein; jedenfalls ſah die Dame ſehr gut aus. Die Jenny wurde von der bisherigen Vertreterin Frau Sorger ſehr hübſch geſungen und Frau Seubert's Margarethe erfreut immer. Herr Erl hatte piel Beifall als George Brown. Die Par⸗ tieen des Gaveſton und Dickſon waren auf die Herren Doering und Rüdiger übergegangen und fanden ſich die⸗ ſelben ſehr gut damit ab. Mufikdirektor Theobald Rehbaum, der ſeit einigen Jahren in Wiesbaden lebt, hat wieder eine ernſte vieraktige Oper vollendet und ſie in Berlin und Frankfurt a. M. ein⸗ gereicht. Demnächft wird auch bei Kroll in Berlin eine ein⸗ eitige Oper von ihm zur Aufführung gelangen. anzunehmen, daß Aeneſe Nachrichten und Lelegrammt. Berlin, 21. Sept. Von den geſtern im Moabiter Krankenhauſe eingelieferten Choleraverdächtigen ſind be⸗ reits 5 als an aſiatiſcher Cholera erkrankt konſtatirt worden. Bei einigen anderen wird das Reſultat das gleiche ſein. Es handelt ſich, mit einer Ausnahme, wieder um Schiffer und Angehörige von ſolchen. Die direkte Infektion aus Hamburg iſt bei ihnen nicht mehr nachzu⸗ weiſen, es beſteht vielmehr die begründete Annahme, daß dieſe Perſonen Spreewaſſer genoſſen haben und daß das Spreewaſſer inftzirt iſt. Berlin, 21. Septbr. Nach einer antiſemitiſchen Verſammlung wurde geſtern ein bekannter Führer der Antiſemiten, Paulus Meyer, der als Redner aufgetreten war, verhaftet. Meyer, früher Jude, iſt zum Chriſten⸗ thum übergetreten und Geſchäftsantiſemit geworden. Er betreibt die Fabrikation antiſemitiſcher Broſchüren und ſtützt ſich dabei auf ſeine angebliche Talmudkenntniß. Meyer iſt Ruſſe und es ſoll, lt. Frftr. Ztg. die Abſicht beſtehen, ſeinen Hetzereien durch eine Ausweiſung zu begegnen. Hamburg, 21. Sept. Gegenüber den Bravour⸗ ſtücken des amerikaniſchen Reporters Stanhope erbietet ſich ein Angeſtellter des Eppendorfer Krankenhauſes, dort genau daſſelbe zu verrichten wie Stanhope, Leitungswaſſer zu trinken und inficirte Dinge anzufaſſen ohne geimpft zu ſein.— Unterſtützt von einer Reihe von Bürgerſchafts⸗Mitgliedern brachte Dr. med. Piza den Antrag ein, ſchleunigſt eine Bahn nach dem Ohlsdorfer Friedhof zu bauen, um ſolche Leichentransportſcenen zu verhindern, wie ſie jüngſt vor⸗ gekommen ſind. *Hamburg, 21. Sept. Der Geſundheitszuſtand iſt heute beſſer; bis Nachmittags 3 Uhr waren nur 58 Erkrankte und 17 Todte polizeilich transportirt. Prof. Pettenkofer traf aus München hier ein, um in den Kran⸗ kenhäuſern Beobachtungen zu machen. Der Reichskom⸗ miſſar für Elbſtromkontrole traf in Begleitung der Stabs⸗ ärzte Rohlshorn und Kranzfelder ein. Der Kapitän zur See Herbig infpizirte in Begleitung von hieſigen Sta⸗ tionsbeamten und Sanitätsmitgliedern den ganzen Elb⸗ ſtrom bei Hamburg. Hamburg, 21. Sept. Die Cholerakommiſſion des Senats ſetzte 25 aus mehreren Bürgern und je einem Vorſitzenden beſtehenden Geſundheitskommiſſionen, ein, die in allen Theilen der Stadt die Geſundheits⸗ verhältniſſe überwachen, von ſanitären Mängeln der Polizeibehörde behufs ſofortiger Abhilfe Mittheilung machen, vor Allem aber für Desinfizirung in Cholera⸗ fällen und Reinigung von Waſſerkäſten zu ſorgen haben. Wo Choleraherde ſich befinden, ſind die Bewohner ander⸗ weitig unterzubringen. Hamburg, 21. Sept. Gegenüber der Liſſaboner Meldung, daß der Hamburger Poſtdampfer„Reichstag“ einen verdächtigen Kranken an Bord gehabt und deßhalb Tajo verlaffen mußte, wird der„Hamburger Börſenhalle“ ein Liſſaboner Telegramm der Rhederei mitgetheilt, wo⸗ nach an Bord Alles wohl ſei. Demſelben Blatt zufolge ſind heute von dem New⸗Morker Hilfs⸗Comitee für die Hamburger Nothleidenden 40,000 Mark als erſte Rate telegraphiſch überwieſen worden. Gießen, 21. Sept. Prof. Dr. Gaffky hat ſich geſtern, auf eine an ihn ergangene Aufforderung des Reichskanzlers, zu längerem Aufenthalt nach Hamburg begeben, um dem Senate der Stadt in Bekämpfung der Cholera⸗Epidemie und Aſſanirung der Stadt zur Seite zu ſtehen. Paris, 21. Sept. Der Sozialiſten⸗Congreß in Marſeille ſprach ſich im Prinzip für den allgemeinen Strike aus und forderte die Syndikate auf, dieſes Prinzip in der Maſſe der Arbeiter zu verbreiten. Paris, 21. Sept. Nachdem die Dahomenſer den Beme nördlich von Dogba überſchritten datten, griffen ſie die Nachhut der Truppen des Oberſten Dodds an. Dieſe Nachhut beſtand aus Europäern; ſo erklärt ſich der erhebliche Verluſt, den die Dabomenſer erlitten haben. Nach einem Telegramm des„Temps“ leitet Oberſt Dodds den RKampf mit Geſchick und ſchlagen ſich die Truppen ſehr tapfer, ins⸗ beſondere die Truppen der Fremdenlegion. Paris, 21. Sept. Prinz Victor Napoleon bat an die Ausſchüſſe der Anhänger des Plebiscits eine Kundgebung ge⸗ richtet, worin er den 22. September als den Gedächtnißtag für Napoleen und deſſen Nachkommen in Anſpruch nimmt, die, treu dem Grundſatz der Convention von 1792, ibre Macht ſtets dem Willen des Volkes untergeordnet hätten. Schließlich werden die Ausſchüſſe aufgefordert, das Feſt des 22. Sep⸗ tembers morgen feierlich zu begehen. * Stockholm, 21. Sept. Geſtern fanden für die durch Mandatsniederlegung erledigten 11 Sitze in der Erſten Kammer Neuwahlen ſtatt. Nannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 21. September. An der heutigen Börſe notirten Verein Deutſcher Selfabriken 80 bez. Sonſtiges unverändert. Frankfurter Mittaasbörſe vom 21 September. Die Börſe eröffnete und ſchloß in ſchwacher Haltung. Wie ſchon ſo oft in der jüngſten Zeit hat ſich die Speku⸗ lation auch in dieſen Tagen inſofern getäuſcht, als ſie an⸗ nahm, es würden vor den iſraelitiſchen Feiertagen noch be⸗ langreichere Deckungen ſtattfinden. Statk deſſen zeigte ſich Realiſationsluſt und unſer Platz, welcher geſtern auf jene Erwartungen hin etwas Material aufgenommen hatte, gab ſolches heute angeſichts der ſchwachen Haltung der auswär⸗ tigen Märkte wieder her. Von Berlin wurden auf Grund ſchlechterer Eiſen⸗Berichte größere Abgaben in Montanwerthen und Bank⸗Aktien gemeldet, welche die Spekulation mit Rück⸗ ſicht auf den Geldſtand meiſt per Oktober ausführte und da⸗ durch auch auf die Courſe per lauſenden Monat einen Druck ausübte. Berlin und Wien waren übrigens auf die Cholera⸗ Nachrichten matt und verſtimmt und haben unſeren Effekten⸗ markt mit ihrer matten und luſtloſen Haltung, namentlich auch durch einen weiteren Rückgang von Staatsbahnactien angeſteckt. Am Montanmarkt büßten Laura und Gelſen⸗ kirchener je 1 pCt., Bochumer 2 pEt., Harpener 1,50 ein.— Privatdisconto 2½ pCt. Frankfurter Effecten⸗Societät v. 21. Sept 6½ Uhr., Abends. Oeſterr. Kredit 2657“'˙, Diskonto⸗ Kommandit 189.50, Berliner Handelsgeſellſchaft 141.40, Banaue Ottomane 118.40, — Lombarden 87¼, III. Orient 66.90, 3proz. Portugieſen 22.85, 4½ proz. do. Tabaf Deſterr.⸗Ung. Staatsbahn 249/, 72, Türken D 22.15, do. 0 22.40, do. B 30.50. Gproz. Mexi⸗ kaner 79, Serb. Tabak⸗Rente 76. Bochumer 134.60, Gelſen⸗ kirchen 135.90, Harpener 141.30, Gotthard⸗Aktien 154.80, Schweizer Central 128.70, Schweizer Nordoſt 111.50, Union 74.60, Jurg⸗Simplon St.⸗Act. 54.50, pproz. Italiener 92.90. Mannheimer Fettvieb⸗Markt vom 21. Sept. Es wurven beigetrieben und wuürden verkauft per 100 Kilo Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen J. Aug⸗ lität—, II. Qualität M.—. Schmalvieh I.—, II.—.—. Farren I., II.—. 177 Kälber J. 189 II 110. 229 Schweine J. 124, II. 120. Milchkühe per Stück——„ Lufus- und Arbeilspferde — Ferfel— M. 4 Schafe 20— M.— Laͤmmer— M. Ziege per Stae M.— Zuſammen 410 Stück. Maunheimer Marktbericht vom 22. Sept. Stroh pr. Ztr. M..40, Heu per Ztr. M..50, Kartoffeln, weiße.00, rothe.50, blaue M. 000 per Ztr. Bohnen per Pfd. 86 Pfg., Blumenkohl per Stück 30 Pfg., Spinat die Portion 20 Pfa., Wirſing per Stück 10 Pfg., Rothkohl per Stück 15 Pfg. Weißkohl per Stück 12 Pfg., Weißkraut per 100 Stück M..00, Kohlrabi 3 Knollen 9 Pfg., Kopfſalat per Stücks Pfg., Endivienſalat per Stück 10 Pfg., eldſalat per Portion 20 Pfg., Sellerie per Stück s Pfg., wiebeln per Pfd. 8 Pfg., rothe Rüben per Portion 20 Pfg., gelbe Rüben per Portion 20 Pfg., Carrotten per Buſchel 4 Pfg., Pflück⸗ Erbſen per Pfd. 00, Merrettig per Stange 18 Pfg., Gurken per Stück 4 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück M..80, Aepfel ver Pfd. 10 Pfig., Birnen per 25 Stück 50 Pfg, Pflaumen 525 100 Stück M..00, Zwetſchen per 100 Sti M..32, Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben 30 Pfg. Pfirſiſche per 5 Stück 20 Pfg., Aprikoſen per 5 St 00 Pfg, Nüſſe per 25 St. 12 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 00 Pfg., Eier ver 5 St. 35 Pfg., Butter per Pfd. M..20, Handkaͤſe per 10 Stück 40 Pfg., Aal per Pfd. M..00, Breſem ver Pfd. M..40, Hecht ver Pfd. M..20, Barſch per Pfd. M..70, Weißfiſche per Pfd, 35 Pfg., Laderdan ver Pfd. 00 lez Stockfiſch per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück M..20, Reh per Pfd. M..20, Hahn(jung) per Stück M..40, Hubn (jung) per Stück M..20, Feldbuhn per Stück M..30. Ente per Stück M..50, Tauben per Paar M..00, Gans lebend per Stück M.00, geſchlachtet per Pfdöb. M..90. Maunnheimer Produktenbörſe vom 21. Sept. Weizen 75 November 16.85, März 9s 17.40, per Mai as 1765; oggen per Nov 16.55, März 98 15.80, Mai 15.65; Hafer per Nov. 14.55, März 98 14.80, Mai 15.25; Mais per Nop. 11.70, März 1898 11.70, Mai 11.70 M. Tendenz: behauptet. Die Tendenz war heute eine feſte, indem Verfäufer ſich zu⸗ rückhaltend berhielten. In Weizen und Hafer fanden mehr⸗ 1125 Umſöätze ſtatt, wogegen Roggen und Mais verkehrsſos ieben. Amerik. Drodukten Märkte. Schlußcourſe vom 21. Seyt, Rew-Hork Eeege MNonat Weizen Mats Schmalz Caſſee Weizen Walz malg Februar—.— rec e ee eee eee eee e, März———————— Aprif——————.——————. Juni———.——.——— 4— Juli——.——.——.—————.— Auguſt————.————.— September 781 58/.77—.— 7 45/.60 Oktober 79— 585/8 7. 78 14. 20————.— November—————.——.——————.— Degember 821% 55˙—.— 18.95 70— 4—.— Januar——— 14———.—————.90 Närz————.— 18 95———— Mai 881/ 68(—.— 18.90[———— Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Berkenr vom 20. Sept. 45 Schiſfer en, Kay Schiff, Kommt von Sadung nbet 2l* in gttter— 0 Arndt faotteaen 5— Dautr Willem 1 5— Hafenmeſſterei I. Schipper Adeſhend Frang. RNuhrort Kohlen 1400 Stark aul 75 56c⁰ Bang atharins Notterdam Stilckgmer 814⁸ Hawra Mannheim 8 5 5 74³6 Meitz Mannheim 1 5 7 78⁰ Hafenmeiſter ei IV. Schumacher Kalſer Friebr. III.] NRuhrort gohlen 1085⁰ Slaus Neckar 4 4900 v. Stockum Adelheis 1 520⁰ Röhnen Noſa Koals 52⁰0 ogeweg Anua Katharina Kohlen 4400 euß Gharlocte 5 16000 odeſta ortung 3 p. Zlegelwerk Stelne 90⁰ Bock Wott mit uns 5 140⁰ Floßholz: 340 opm. angetkommen, 250 obm. abgegangen New⸗Dork, 20. Sept.(Drabtbericht der„Red Star Linie“). Der Dampfer am 10. Sept. ab Ant⸗ werpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Mannheim. 5 Philadelphia, 20. Sept.(Telegr. Schiffsbericht der Red Star Linie, Antwerpen.) Der Dampfer„Pennſylvania,, welcher am 7. Septbr. von Antwerpen abgefahren war, iſt heute wohlbehalten hier angekommen. Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, G 7, 25. Dufaten Mk..65—60 Rufſ. Imperi 16. 20 Fr.⸗Stücke„ 16.19—16 Dollars in Gold„.40—16. Engl. Sonvereigns„ 20.88—8 Mannheimer Bücherzirkel der Oehler'ſchen Bibliothek, Frankfurt a. M. Um⸗ tauſchſtelle: Kunſt u. Muſikalien⸗Handlung Ph. Sohler, Paradeplatz. Größte Auswahl— Deutſch, Franzöſiſch, Eng⸗ liſch. Monatsabonnement: M. 1,10(bis 6 Bände lich.) 1 Ig. tägliche Ausgabe. Mit dieſem ungemein niederen Betrage kann jede Dame, jeder Herr die Schönheit des Antlitzes, Weiße er Hände, des Halſes, Zartheit der Haut nicht allein con⸗ ſerviren, ſondern auch erlangen und zwar dadurch, daß er zu ſeiner Toilette ausſchließlich Doering's Seiſe mit der Eule verwendet, die in Qualität, Güte und Wirkung unver⸗ gleichlich iſt. Durch dieſe Toiletteſeife fübren wir der Haut das zu ihrer Erhaltuna und Pflege nöthige Jett zu und vermeiden ſomit nicht allein das frühzeitige Altern, das Riſſig⸗ und Sprödewerden derſelben, ſondern wir geben ihr auch die Friſche und zarte Reinheit, die ſelbſt ein weniger hübſches Antlitz ſo anziehend, ſo wohlgefällig macht. Zu 40 Pfg. iſt Doering's Seifſe mit der Eule überall käuflich. 47335 Da mit dem Längerwerden der Ahende die Beleucht⸗ ungsfrage wieder mehr in den Vordergrund tritt, wird ſich Jedermann, beſorgt gemacht durch die vielen in den Zeitungen gemeldeten Unglücksfälle, welche durch Benutzung von gewöhn⸗ lichem amerikaniſchen Petroleum entſtanden ſind, die Frage vorlegen, was man in dieſem Jahre wohl für Petroleum brennt, um ſich nicht der Eventuglität einer Explofion der Lampe aus⸗ zuſetzen. Das verehrte Publikum wird daher auf das rühm⸗ lichſt bekannte Korff'ſche Kaiſeröl aus der Petroleum⸗ Raffinerie vormals Auguſt Korff in Bremen aufnierkſam ge⸗ macht, welches vermöge ſeiner Gexuchloſigkeit, Sparſamkeit und Helle im Brennen, ſowie dadurch, daß es jede Exploſionsge⸗ fahr vollſtändig bb an der Spitze ſämmtlicher Be⸗ leuchtungsſtoffe ſteht.— Korff's„Kaſſeröl“ iſt zu beziehen durch das Haupt⸗Depot Jacob Uhl, Mannheim und deſſen hieſigen Depoſitäre. Nrrnn „ r ee ereeeeee Wenesal-Anzeigers Selte⸗ ptember⸗ Sr. Bad. Staatseiſenbahnen. Mit Wirkung vom 1. Oktober J. J. werden die Stationen Zins⸗ heim a. d. Elſenz und Wimpfen in die Ausnahmetarife für Petro⸗ leum und Naptha ab Mannheim, Mannheim.⸗V., Ludwigshafen ih., Mainz, Guſtapsburg. Kaſtel und Frankfurt aM. unter An⸗ wendung der bezüglichen für Jagſt⸗ feld giltigen Frachtſätze einbezogen. Karlsruhe, 18. September 1892. Generaldtrektion. 47749 Genöſſenſchaftsregiſtereinträge. Nr. 45102. Zu.⸗Z. 25 des Gen.⸗Reg. Firma„Vorwürts, Süd⸗ weſtdeutſche Produktipvereinigung für Cigarrenfabrikation“ einge⸗ tragene Genoſſenſchaft mit unbe⸗ ſchränkter Haftpflicht in Mannheim wurde eingetragen: 47761 Schloſſer Wilhelm Hänsler in Mannheim iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden und deſſen Vertret⸗ ungsbefugniß erloſchen. Kaufmann Albert Süßkind in Mannheim iſt als Vorſtandsmitglted neu ge⸗ wählt. Mannheim, 17. September 1892. Gr. Amtsgericht III. Dr. Hummel. Heſſentliche Zuſtellung. No. 45132. Friedrich Hartmann in Mannhbeim, vertr. durch.⸗An⸗ walt Dörzbacher daſelbſt, klagt gegen den Arbeiter Karl Münch⸗ ſchwander von Otterberg, zuletzt hier, z. Zt. an unbekannten Orten abweſend, aus Gewährung von Koſt und Logis mit dem Antrage auf vorläufig vollftreckbare Ver⸗ desſelben zur Jahlung von 85 M. nebſt 5% Zins vom geuſben ve de an und ladet denſelben zur mündlichen Ver⸗ andlung des Rechtsſtreites vor r. Amtsgericht Mannheim I in den auf 4776 Donnerſtag, 10. Novbr. 1892, Vorm. 9 Uhr beſtimmten Termin. Aeelt Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, 20. Septbr. 1892. Gerichtsſchreiber Gr. Amisgerichts Galm. gekaunkmachung. Hausentwäßerungs⸗ farmulare werden von dem ſtädt. Sielbau⸗ büreau 0 7, 10d gegen Bezahlung Sbeme 46 annheim, 31. Auguſt 1892. Stadtrath: Beck. Lemp. Sekanntmachung. Die Entwerthung der Marken betr. (248) Nr. 91969. Der Vorſtand der cherungsanſtalt den macht auf folgende kte auf⸗ merkſam: 46901 1. Die Entwerthung durch die Arbeitgeber darf nur in der Weiſe auf den ein⸗ zelnen Marken der Entwerthungs⸗ tag in Ziffern angegeben wird, 1 15, 3. 92. eeg werthungszeichen ſind unzuläſſig. Es ift 12 e 95. entwer⸗ werthen:. III. 92. oder 15. März 1892.(Bundesrathsbe⸗ ſchluß vom 24. Dezember 1891, bad. Geſ. Blatt 1892, Seite 25/26.) Die Sinzugsſtellen(Kranken⸗ kaſſen), ferner die ſelbſtklebenden unſtändig beſchäftigten Arbeſter und deren Arheitgeber, ſowie zuiglich der freiwilligen Verſicher⸗ ten, dfeürgermeiſterämter können entweder auf jede Marke den Entwerthungstag, wie Ziffer 1 angegeben, ſetzen oder die Marken 1 einem ſchwarzem Strich in der Mitte durchſtreichen und den Entwerthungstag in der zu Ziffer 1 angegebenen Form nur auf die letzte Marke ſetzen.(Bad..O. vom J. Januar 1892, bad. Geſ. Bl. 1898, S. 25.) 5 Wir bringen dies mit der Aufforderung zur genauen Be⸗ achtung und mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntniß, daß wer in inrichtiger Form ent⸗ werthet, von der unteren Ver⸗ waltungsbehörde(Gr. Bezirksamt) mit Geldſträfe bis zu 100 M. be⸗ legt werden ſann. ur Zeit atwa im Gebrauche befindliche Stempel, welche die Monate mit dümiſchen Zahlen oder mit Worten bezeichnen, ſind zu beſeitigen. Mannheim, 30. Auguſt 1892. Großh. Bezirksamt: gez. Dr. Fuchs. No. 7772. Vorſtehonde Bekannt⸗ machung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 3. September 1892. Commiſſton für Krankenverſicherung: Klotz. Danksagung. Die Marien⸗Waiſen⸗Anſtalt er⸗ hielt von Ungenannt zumehrenden Andenken an einen theuren Ver⸗ ſtorbenen 47748 Einhundert Mark. Für dieſe reiche Gabe dankt der unermüdlichen Wohlthäterin. Der Vorſtand. —— e e Eingaben an Staats,, Mili⸗ tär⸗ und ſtädtiſche Behörden werden richtig, raſch und billig beſorgt. 42658 Näheres im Verlag. be⸗ reicht hahen, am Vergebung von Kanalarbeit. No. 2235. Die Herſtellung von 4 Seiteneingängen in den Kanal der Schwetzingerſtraße ſoll imSub⸗ miſſtonswege vergeben werden. Angebote a. Ausführung in Backſteinmauerwerk und b. Aus⸗ führung in Cementbeton, w nach Einzelpreiſen geſtellt müſſen, ſind portofrei, verſiec und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis Samſtag, den 24. ds. Mts., Vormittags 9 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Beding ungen ꝛc. eingeſehen und Angebotsformulare in Empfang genommen werden können. 37688 Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termin beizuwohnen. annheim, 19. Septbr. 1892. Tiefbauamt: Kaſten. Vergebung von Kanalarbeit. Nr. 2208. Die Lie ferung, das Cementröhren von 1 m lichte Weite ſammt den erforderlichen Aus⸗ grabungs⸗ u. Wiedereinfüllungs⸗ arbeiten ꝛc, ſoll im Submiſſions⸗ wege vergeben werden. Angebote welche nach Einzel⸗ preiſen geſtellt ſein müſſen. ind ortofrei, verſtegelt und mit ent⸗ precher Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis Samſtag, den 24. September, Vormittags U Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen ꝛc. eingeſehen und Angebotsformu⸗ lare in Empfang genommen wer⸗ 2den können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termin bei⸗ zuwohnen. 4787¹ Mannheim, 14. Septbr. 1892. Tiefbauamt: Kaſten. Prkannimachung. erſtellung der Betonar⸗ beiten(Decken⸗ ünd Treppenge⸗ wölbe, Fußboden) im Neuban der Realſchule in 4 8 ſoll auf dem Wege des öffentlichen Ange⸗ bots vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Hochbauamt Die 507 zur Einſicht auf und werden letz⸗ tere gegen Erſtattung der Um⸗ druckgebühren abgegeben. Bewerber wollen ihre Angebote unter entſprechender Aufſchrift bis längſtens 47780 Samſtag, den 1. Oktbr. d.., Vormittags 11 Uhr 2 oſſen bei der 5 e einreichen, zu welcher Zei die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bie⸗ ter ſtattfinden wird. annheim, 22. Septbr. 1892. Hochbauamt: Uhlmann. Kiegenſthafls⸗Verſteigerung. Auf Antrag der Betheiligten und mit obervormundſchaftlicher Genehmigung werden der Erb⸗ rd der 8 wegen die zum Nach⸗ laſſe der Handelsmann Löb Op⸗ penheimer Wittwe, Fanny ge⸗ borene Krämer von hier gehörigen Liegenſchaften, welche bei der am 18. Auguſt d. Is. ſtattgehabten Verſteigerung den Tax nicht er⸗ 47740 Dienſtag, den 4. Oktober l.., Vormittags 10 Uhr im Rathhaus dahier zu Eigen⸗ thum nochmals perſteigert und erfolgt der Zuſchlag, wenn der Schätzungspreis auch nicht ge⸗ boken wird, jedoch vorbehaltlich der obervormundſchaftlichen Ge⸗ nehmigung, als: 1+ Lagerbuch No. 530. 31 Ruthen Acker im Kohlacker ſcch 7 ar 17 qm Acker in der Oliſch, neben Peter Ludwig Hartmann Wwe. und Joh. Zudwig Schaaff, Tax 500 M jetzt 29 ar 41 qm Acker im Hinter⸗ e Johann Kolb und arl Heinrich Spieß, Tax 1800 M. 8. Watden No. 4872. 1 Biertel 28 Ruthen Acker in der Ger⸗ trupsau, jetzt 23 ar 48 qm Acker in der Steinenſchleife, neben Joh. Wilh. Gaber, Lehrer Schmitt und Pflege Tax 1100 M. Lagerbuch No. 4929. 2 Viertel, jetzt 19 ar 61 qm Weinberg in der Steinenſchleife, neben Peter Andreas Sommer, Franz Car⸗ qus und Hermann Kling, Tax 1200 M. Schriesheim, 19. Septbr. 1892. Bürgermeiſteramt: Hartmann. Brand. Es wird ſtets zum Waſchen und Bügeln (Glanzbügeln) angenommen unter Zuſicherung prompter und billiger Bedienung, 34911 E 5, 6 dritter Stock. Ebendaſelbſt kann ein ordent⸗ Verlegen u. Verdichten von 0lfdm. Mannheimer Park⸗Geſelſchaft. Heute Abend 8 Uhr(bei günſtiger Witterung) GROSSES CONOGERT. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. 47186 Der Vorſtand. FKeekarau. „Gasthaus zum Bahnhof“ Den hieſigen Einwohnern, ſowie den geehrten Mannheimern bringe ich mein Gaſthaus gegenüber dem Bahnhof hiermit in empfehlende Erinnerung. Ganz beſonders empfehle ich meine ſchönen, geräumigen Lokalitäten. Es kommt gutes Bier aus der Actienbrauerei Ludwigs⸗ hafen zum Ausſchank; gleichzeitig halte ich reine Weine auf Lager und iſt für kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit beſtens geſorgt. Indem ich aufmerkſame Bedienung zuſichere, bitte um geneigten Zuſpruch. Hochachtend 47607 anerkannt vorzüglichſtes natürliches Tafel-Wasser rfriſchungsgetränk 1. Ranges in ſtets friſcher 91900 Louis Bärenklau, eee, Aufruf. Die ſchon ſeit Wochen mit ungewöhnlicher Heftigkeit wüthende Cholera⸗Epidemie hat über die Bevölkerung unſerer Schweſterſtädte Hamburg⸗Altona faſt unbe⸗ ſchreibliches Elend gebracht. Ueber 4000 Kinder ſind der Eltern, Hunderte von Familien ihrer Ernährer beraubt; der ſonſt Hunderttau⸗ ſenden das tägliche Brod gewährende, großartige Handels⸗ und Schifffahrtsverkehr, das geſammte Erwerbsleben von Hamburg⸗Altona liegt faſt völlig darnieder. Infolge⸗ deſſen mangelt es on Verdienſt und fehlt es der klein⸗ bürgerlichen und arbeitenden Bevölkerung am Nöthigſten. Dieſe Zuſtände ſind wohl geeignet, die Theilnahme der ganzen Welt, namentlich aber der deutſchen Landsleute wachzurufen. Wir, in unſerer Handelsſtadt Mannheim, haben bei den vielen und ſeit langen Jahren lebhaft unterhaltenen Heziehungen zu Hamburg beſondere Veranlaſſung, unſere Hülfsbereitſchaft zu bethätigen. Das unterzeichnete Hülfscomite erlaubt ſich deshalb im Vertrauen auf die ſchon ſo oft bewährte Mildthätig⸗ keit unſerer Mitbürger, zur Veranſtaltung von Samm⸗ lungen behufs Linderung der Noth in Hamburg⸗Altona ergebenſt aufzufordern. Es werden in dieſen Tagen bei den Bewohnern unſerer Stadt Liſten eirkuliren; außerdem ſind die Expe⸗ ditionen der hieſigen Zeitungen, ſowie die Unterzeichneten zur Entgegennahme von Gaben bereit. 47718 Mannheim, den 20. September 1892. Das Hülfscomité: Aberle David, ſen., Privalm.] Jörger Tarl, Commerzienrath Baſſermann Anton, Landge⸗ Jordan Julins, Stadtrath. richtspräſident. Kahn Bernhard, Stadtrath. Baſſermann Ernſt, Stadtrath Kaltenthaler Georg Friedrich, Baſſermann Felix, Kaufm. Stadtrath. Bauer, Stadtpfarrer. Koch, Seiſtlicher Rath. Baumann Karl, Profeſſor. LadenburgFerdinand, Stadt⸗ Beck, Oberbürgermeiſter. rath. Böhm Joſeph, Kaufmann. Lanz Heinrich, Commerzien⸗ Bopp Karl, Stadtrath. rath. 2. Lagerbuch No. 4100. 8½ Viertel, liches Lehrmädchen eintreten. FFFFFFFEFEFCCCE —88 8 5 5 50 dede D e —— —— nανnmn˙νn. 5 Wion-Basel- II. Berſteigerung eines Wohn⸗ und Wirth⸗ aſtt heſeg In 5 erlicher Berflügun wird dese Niletans“ rünenalß 1 75 am 26805 ſenſtag, den 27. dſs. 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