Badiſche Bolkszeitung.) d liſte ein unter 2 222. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (402. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. der Stadt Naunheim und Umgebung.(Nannbeimer Bolksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrual Nanunheim.“ Serantwortlich: für den politiſchen u. Gar Chef⸗Redakteur Dr. Hame Mannheimer Journal.— Notationsdruck und don Dr. O. Faas ſchen Bad⸗ druckerei. (Das Mannheimer Welkſteen in Sigenthum des kaihsliſchen Bürgerhofpitals.) ſämmtlich in Nannheim. Nr. 276.(Celephon⸗Ar. 28.) Dir Stellung der Frriſunigen zu den übrigen Parteien. Mannheim, 7. Oktober. Wir fahren in der Widerlegung der Vorwürfe fort, die ein Politiker der„Neuen Bad. Odsztg.“ in den Morgenblättern 501 und 503 gegen die Nationalliberalen geltend macht. Wir faſſen die Vorwürfe in kürzeſter Form zuſammen. Zweite Doſis. Die Nationalliberalen kokettiren mit dem Worte„liberal“. Sie ziehen aber nie die prak⸗ tiſchen Konſeguenzen zu Gunſten der Freiſinnigen daraus. Sie ſind im Gegentheil mit den Konſervativen Hand in Hand gegangen(Kartell) und damals haben ſie dieſe nicht als Reaktionäre verſchrieen. Sie nahmen die Unterſtütz⸗ ung derſelben; jetzt, wo der Freiſinn ähnliches thut und mit den Ultramontanen geht, ſoll er ſelbſt gar zur Reak⸗ tion beitragen. Die Nationalliberalen ſind natürlich, was ſie auch thun, immer„liberal“, obwohl ſie im Kartell mit den Reaktionären gingen. Dagegen iſt zu ſagen: Der Vergleich des Kartells zwiſchen Nationalliberalen und Konſervativen und des jetzigen Einvernehmens zwiſchen Freiſinn und Centrum hält nicht Stich. Um was handelte es ſich beim Kartell? Um eine einzige ganz konkrete Frage. Bei der Ver⸗ ſchärfung der auswärtigen Beziehungen— wie auch von rechtsfreiſinniger Seite nachher zugegeben wurde und die ſpätere Einſicht in die Abſichten Frankreichs als richtig erwies— ſollte in impoſanter Weiſe als Warnung das Septennat erneuert werden. Der Reichstag verſagte, wurde aufgelöſt, die drei Parteien ſchloſſen das Kartell und verpflichteten ſich, nur ſolche Kandidaten aufzuſtellen oder zu unterſtützen, die für das Sep⸗ tennat, als Forderung von momentan wichtiger hoch⸗ politiſch⸗vaterländiſcher Bedeutung, eintreten würden. Kulturelle und kirchenpolitiſche Zwecke kamen beim Ab⸗ ſchluß des Kartells nicht in Frage. Sobald die Hoch⸗ konſervativen um Hammerſtein für die Reaktion ſiſchen wollten, mußte der Bruch ſich vorbereiten und hat ſich vollzogen. Anders liegt die Sache beim Unterſtuͤtzungs⸗ Verhältniß des Freiſinns und des Centrums in Baden. Hier treten gerade die kulturellen Fragen, die Frage, ob reaktionäre oder ſtetig liberale Entwicklung, in den Vordergrund. Herrn Muſer iſt dieſe allerwich⸗ tigſte Frage zunächſt Hekuba, auf deutſch Wurſt; er will der badiſchen Politik den Stempel ſeines Geiſtes aufdrücken. Selbſt die drohende Möglichkeit eines reaktionären Rückſchlages hindert ihn nicht in ſeinem Streben. Das Centrum ſchmeichelt ſeiner Eitelkeit und benutzt ſie. Muſer muß, um das Grundreaktionäre ſeines Planes zu verbergen, mit dem Ultramontanismus über ſolche Forderungen ſich vereinbaren, die als ſchlechthin„liberal“ gelten, aber auch den Ultramontanen in den Kram paſſen, weil ſie bei ihrer Verwirklichung gewinnen. Außerdem finden ſich die Geiſter im Reich der Form(ſ. unſern Leitartikel in Nr. 267„Freiheit und Freiheit“.)„Der bloße Umſtand, daß das Centrum die kirchlichen und kirchen⸗ politiſchen Fragen auf den Boden der allgemeinen Freiheit zu ſtellen ſich bemüht, erleichtert das taktiſche Zuſammengehen“, hieß es in der Offenb. Zeitung. Sand in die Augen des badiſchen Volkes! Zu ſeiner eigenen Rechtfertigung muß der Führer des badiſchen Freiſinns das Centrum in möglichſt liberalem Gewande einher treten laſſen. Er iſt nicht der Heiland, er iſt der Advokat der Freiheit. Arme Freiheit, arme Kultur! Das Centrum zieht mit liſtigem Lächeln die Garderobe der Freiheit, die ihm Herr Mnſer zurechtſchneidet, über die ſchwarzen römiſchen Kleider an. Seht, wie liberal das Centrum iſt! erſchallt es in allen freiſinnigen Blättern. Herr Muſer hat dieſe Komödie nöthig, Herr Muſer will, daß ſein Zünglein das Zünglein an der Wage ſei. Sehr treffend heißt es in der Breisg. Ztg.: Mit Aufbiet ung aller Anwaltskünſte verſuchte Herr Muſer ſeine Partei zu vertheidigen, daß ſie vorläufig zum Tentrum halte, denn dieſes habe für ihre Haupt⸗Anträge, direktes Wahlrecht, Abänderung des Gemeindegeſetzes ꝛc, ge⸗ ſtimmt, während die Nationalliberalen dieſelben abgelehnt oder in entſtellter Form angenommen hätten. Da bliebe nun freilich nichts and eres übrig, als vorläuſig gemeinſam mit dem Centrum dieſe Forderungen durchzuſetzen. Wir wollen nur kurz andeuten, das die Durchführung der vor⸗ genannten Forderungen nur unter Zuſtim⸗ mung der Regie rung und der erſten Kammer möglich iſt, daß alſo ſelbſteine Mehrheit von entrum und Freiſinnigen noch nicht die Er⸗ fällung dieſer Wünſche gewährleiſten würde. in wir fragen Her rn Muſer auf's Gewiſſen, wie kommt Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. eg, da ß gerade dieſe Forderungen an der Spitze des freiſinnig ⸗ demokratiſchen Pro⸗ gramms geſtellt worden ſind. Kann er leugnen, daß dies eben aus taktiſchen Gründen d. h. im Hinblick auf ein Zuſammengehen mit dem Cen⸗ trum geſchehen iſt. Die Partei des Herrn Muſer hat noch eine ganze Reihe von Forderungen, z. B. Trennung von Staat und Kirche, Ausſchließung des Religionsunterrichts aus der Schule, Abſchaffung aller indirekten Steuern ꝛc., Forderungen, die mehr praktiſcher Natur ſind und deßhalbviel dringlicher erſcheinen müßten als for ma le Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsreformen. Dieſe ſchob man fein ſäuberlich bei Seite und griff Forderungen heraus, für welche man die Zuſtimmung des Centrums hatte. Man hat die letzteren alſo nur gewählt, weil ſie als gemeinſame Forderungen der paktirenden Parteien aufgeſtellt werden konnten und jetzt ſagt Herr Muſer, man müſſe mit dem Centrum geben, weil es dieſen Forderungen zuſtimmt. Ein wahrhaft köſtlicher Cirkel, eine Vertauſchung von Mittel und Zweck!“ Sehr richtig, die volksbethörenden Mittel des„Advo⸗ katen der badiſchen Freiheit“ ſind dadurch gekennzeichnet. Das ehemalige Kartell alſo zwiſchen Nationalliberalen und Konſervativen und das Einvernehmen des Freiſinns und des Centrums in Baden ſind gar nicht oder eben auch nur advokatoriſch gleichzuwerthende Dinge. Dort handelte es ſich um eine Frage, die mit kultureller Reak⸗ tion gar nichts zu ſchaffen hatte, hier gerade um dieſe Frage vor allem. Der Freiſinn nützt in Baden durch ein Einvernehmen mit dem Centrum auf jeden Fall faktiſch und moraliſch der Reaktion, wie auch im geſtrigen Leit⸗ artikel entwickelt; die Nationalliberalen ſtellen die Freiheit in der Beſchränkung, wenn dadurch dem Centrum die Möglichkeit der Verſtärkung oder Ausübung ſeines Einfluſſes zum Schaden der wichtigſten Güter der Freiheit geno m⸗ men wird, höher, als zum Theil blos untergeordnete formell liberale Forderungen, durch deren Erfüllung die Macht des Centrums, alſo der Unfreiheit und Unduld⸗ ſamkeit, gewinnen würde. Sie ſind alſo die eigentlichen Hüter der Freiheit, die ſelbſt den Muth haben, der libe⸗ ralen Form zu trotzen, wenn es gilt, das Weſen der höchſten Freiheitgüter zu vertheidigen; ſie ſchützen die Freiheit Badens, nicht die Freiſinnigen und ſie hoffen, das badiſche Volk, ſoweit es die Lage überſchaut, wird das anerkennen. —— Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 8. Oktober. Der engere Ausſchuß der badiſchen natio⸗ nalliberalen Partei verſammelt ſich morgen zu einer Sitzung in Karlsruhe; die Berathungen werden ſich zum größten Theil auf die Stellung der nationalliberalen Partei gegenüber der Agitation der gegneriſchen Parteien erſtrecken. In verſchiedenen außerbadiſchen Blättern iſt die Behauptung verbreitet worden, daß der Ausſchuß „ſcharfe Gegenmaßregeln“ wider die von anderen Par⸗ teien gegen die Nattonalliberalen betriebene„fanatiſche Hetze“ beſchließen werde. Dieſe Darſtellung ſchießt ſtark über das Ziel hinaus. Wie ſeither, ſo wird auch in Zukunft die badiſche nationalliberale Partei ihre Kräfte in einer ſachgemäßen und entſchiedenen Abwehr zuſam⸗ menfaſſen. Von ſehr geſchätzter Seite wird der„Bad. Korr.“ mitgetheilt, daß entſprechend der Organiſation der nationalliberalen Partei, der engere Ausſchuß auch diesmal ſich darauf beſchränken wird, die Sachlage im Allgemeinen zu erörtern, daß aber das Vorgehen der Parteifreunde im Beſonderen nach wie vor ſich nach den jeweiligen örtlichen Verhältniſſen geſtalten ſoll; den Bezirksvereinen bleibt es überlaſſen, in ihrem Wirkungskreiſe ſelbſtſtändig zu handeln. Der ultramontanen Wühlarbeit muß mit aller Entſchiedenheit und Klar⸗ heit entgegengetreten werden, desgleichen der ſoz ial⸗ demokratiſchen Agitation. Beide Parteien erachtet die natioualliberale Partei für den Beſtand des Staates als gefährlich. Daß durch die Bekämpfung ultramontaner Ausſchreitungen die gutgläubigen Katholiken in ihrer kirchlichen Ueberzeugung nicht verletzt werden, iſt ſelb ſtverſtändlich und wird auch von dieſen ſelbſt willig anerkannt. Daher kommt es, daß ſo viele gutgeſinnte katholiſche Mitbürger in die Reihen der nationalliberalen Partei gegen ultramontane Herrſchſucht ankämpfen. Die gemäßigten Konſervativen im Lande, welche nichts gemein haben wollen mit den Endzielen der ſogenannten konſervativen„Parteileitung“ werden der nationalliberalen Partei als Mitſtreiter ſtets willkommen ſein. Das hat am 9. November 1890 der Vorſitzende des engeren Ausſchuſſes, Herr Eckhard, mit ebenſolcher Beſtimmtheit erklärt, mit der er der unduld⸗ Samſtag, 8. Oktober 1892. ſamen Politik der Herren Stockhorner und Genoſſen entgegentrat und keinen Zweifel darüber übrig ließ, daß die nationalliberale Partei alle auf Erweckung kon⸗ feſſionellen Haders gerichtete Beſtrebungen mit größter Entſchiedenheit bekämpfen werde. Die„taktiſchen“ Züge der Wortführer der demokratiſch⸗freiſinnigen Partei müſſen durchaus klargeſtellt werden. Die von mancher Seite genährte Hoffnung, daß die Mitglieder der demokratiſch⸗ freiſinnigen Landtagsfraktion zur Erkenntniß der Gefähr⸗ lichkeit ihrer centrumsfreundlichen Politik ſich durchringen würden, war trügeriſch. Die Wortführer der„Links⸗ liberalen“ gefallen ſich immer beſſer in der Rolle, die ihnen ultramontane Wahlpolitiker zugewieſen haben. Mit dieſer Thatſache wird auch der Ausſchuß rechnen, wenn⸗ gleich er ſich trotz alledem der Anſchauung nicht ver⸗ ſchließen wird, daß die Wähler die Gefahren, mit welcher eine derartige„Taktik“ für die freiheitlichen Errungen⸗ ſchaften auf die Dauer naturgemäß verknüpft iſt, wohl bald in ihrer ganzen Größe erkennen werden. Den„Basler Nachrichten“ ſchreibt man aus Baden:„Unſer Landesherr iſt erfüllt von einem großen Ekel gegen den Ultramontanismus, wie dieſer beſonders in den letzten Jahren ſich breit macht; den durch und durch ehrlichen, aufrichtigen und tief⸗ religiöſen Mann erfüllt es mit Abſcheu, wenn er zuſehen muß, wie ultramontanerſeits Politik und Religion in unredlichſter Abſicht verquickt werden, und er empfindet tiefen Schmerz darüber, daß man das katholiſche Voll unter dem Deckmantel der Religion zu politiſch berechneten Zwecken mißbraucht. Das alles wiſſen die ultramontanen Leithämmel ſehr wohl, daher ihr Haß, daher die Nadel⸗ ſtiche, daher die ſtete Verleumdung Badens im Ausland. Mögen deshalb die nächſten Wahlen ausfallen wie ſie wollen: ein ultramontanes Regiment iſt nicht zu befürchten, ſo lange unſer Großherzog lebt; auch unſere liberalen Errungenſchaften als ſolche ſind nicht gefährdet, denn unſer Landesfürſt, der mit denſelben verwachſen, ja deren Urheber iſt, kann und wird ſeiner mehr als dreißig⸗ jährigen Vergangenheit nicht untreu werden. Der bis⸗ herige Faden wird, auch falls der Liberalismus unter⸗ liegen ſollte, fortgeſponnen, wenn auch in einer, ſagen wir noch weicheren Nummer als bisher.“— Der Libe⸗ ralismus darf ſich auf ſolche Hoffnungen abſolut nicht verlaſſen und muß ſelber ſeine Sache mit feſter Hand führen. Der Kaiſer beſtätigte die Wahl des Oberbürger⸗ metiſters Zelle in Berlin durch ein Telegramm, worin er ausdrückt, die Wahl hätte auf keinen Beſſeren fallen können.— Die„Norddeutſche Allgem. Zeitung“ bringt einen zweiten„Militäriſche Betrachtungen“ be⸗ titelten Artikel, in welchem betreffs des erhöhten Bedarfs an Ausbildungsperſonal bemerkt wird: Die Uebertragung eines Theiles des Lieutenantdienſtes auf erfahrene, beſſer dotirte, aber Unteroffiziersſtellung beibehaltende Unterofft⸗ ziere ſei nicht nothwendig. Es werde möglich ſein, zahl⸗ reiche tüchtige Unterofftziere, wenn auch nicht ohne Mehr⸗ koſten, zu gewinnen. Die Befürchtung, der Reichskanzler könnte durch die Militärvorlage mit ſeiner Aeußerung über die„rage des nombres“ in Widerſpruch gerathen, würde der Reichskanzler ſeiner Zeit zu widerlegen ver⸗ mögen. Gegenüber der Behauptung, die Militärvorlage gebe einen Schatz preis, den Viele für zu theuer erachten, um ihn als politiſche Waare betrachten zu laſſen, ſei darauf hinzuweiſen, daß in einer Action von ſo tief⸗ gehender militäriſcher Bedeutung, wo auch die erſten Schritte nicht ohne Billigung des Kaiſers gethan ſein können, das Verſchachern militäriſcher Werthe gegen parlamentariſche Kaufpreiſe unmög⸗ lich ſei. Folgendes Gemälde der ſozialdemokrati⸗ ſchen Revolution entwirft Paul Lafargue, einer der Führer der franzöſiſchen Sozialiſten und Gegner der allmählichen Entwickelung(des Poſſibilismus). Der Schwiegerſohn des Herrn Karl Marx ſchreibt im Peuple: „Die Bourgeois ſollen nur nicht triumphiren über die Fehler der Kommune. Wenn die Sozialiſten die Macht er⸗ langen, würden ſie ſofort ſo radikale Maßregeln treffen, daß ſelbſt der Sieg der Reaktion die Dinge nicht auf den früheren Zuſtand zurückbringen könnte. Am Morgen nach der Revo⸗ lution vaben die Sozialiſten die drei folgenden großen Pflich⸗ ten: 1. Die Revolution zu organiſiren, für ihre Verkheidigung zu ſorgen. 2. Auf der Stelle für die Bedürfniſſe der Maſſen zu ſorgen. 3. Die kapitaliſtiſche Ordnung vollſtändig zu zer⸗ brechen und die ſozialiſtiſche Ordnung feſt zu gründen. 2 ſozialiſtiſche Partei wird zu thun haben mit drei Klaſſen ver⸗ ſchiedener Intereſſen, mit den gewerblichen Arbeitern, den 1 15 4 4 1 0 17 — k 2. Seite. Genueral⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Ortpper. Sauern und den Fapitaliſſen nebſt deren Anhang, der Klein⸗ jourgeoiſie. 5 Hie Arbeiterklaſſe wird in allen Induſtrieſtädten Meiſter ſein und ebenſoviele Revolutionsmittelpunkte bilden, die ge⸗ wiſſermaßen Repolutionsſchlachten ſchlagen und den ſich er⸗ hebenden Widerſtand beſiegen werden. Die Sozialiſten haben in dieſen Städten ſich der Lokalmacht zu bemeiſtern, die Arbeiter zu organiſiren und zu bewaffnen, denn Blanqui ſagt:„Wer Waffen hat, hat Brod.“ Sie werden die Gefäng⸗ niſſe offnen und alle kleinen Diebe loslaſſen. Einſperren werden ſie alle großen Diebe, die Banquiers, Finanzleute, Großinduſtrielle, Großgrund⸗ beſitzer ꝛc. ꝛc.(alſo alle Beſitzenden 1) Man wird ibnen nichts thun, aber ſie als Geißeln nehmen für das Wohl⸗ verhalten ihrer Klaſſe. Die Revolutionsregierung wird einfach von der Macht Beſitz nehmen, und erſt, wenn ibre. Macht geſichert iſt, werden die Sozialiſten ihre Handlungen ſich durch das ſoge⸗ nannte allgemeine Stimmrecht beſtätigen laſſen. Die Bour⸗ gebis haben die Nichtbeſitzenden ſo lange von der Wahlurne fortgedrängt, daß ſie ſich nicht wundern dürfen, wenn man alle Exkapitaliſten, bis die Macht der Revolution ge⸗ ſichert il, politiſch rechtlos macht. Die nächſte Revolution, die eine ökonomiſche, nicht ein Wechſel der regierenden Perſonen ſein ſoll, wird plötz⸗ lich in Paris und in allen Mittelpunkten des Ge⸗ werbebetriebes losbrechen. Die revolutionären Lokal⸗ behörden haben ſich durch Delegate an dem Machtmittelpunkte zu betheiligen, von dem alle Maßnahmen zur Förderuns der Revolution und zur Hinderung der Bildung der Reaktions⸗ partei ausgeben. Damit aber der Mittelpunkt wie die Lokal⸗ bebörden die Maſſe der Arbeiter hinter ſich haben, muß die Revolution— ſelbſt wenn ſie beſiegt wird— ein Werk binter ſich laſſen, das keine Reaktion mehr zerſtören kann, ſie muß ſofort alle Bedürfniſſe der Arbeiter und Bauern befrie⸗ digen(lalſo ſchleunigſt„theilen“), die beſtehende Bourgeoſie⸗ ordnung don Grund aus ausrotten und das kapitaliſtiſche Eigenthum uniformiren.“ Nach einem Telegramm aus Kotonu hat Oberſt Dobds die Dahomenſer bei Pogneſſa voll⸗ ſtändig geſchlagen. Die franzöſiſche Streitmacht traf am 3. Oktober bei Ghede auf die Dahomenſer. Es gelang, ſie zu überflügeln, worauf die Dahomenſer nach einſtündigem Kampfe zurückgeſchlagen wurden. Der Feind ergriff die Flucht. 200 Todte, darunter 20 Amazonen, ſowie etwa 200 Schnellfeuergewehre wurden auf dem mit Buſchwerk beſtandenen Gefechtsfelde aufgefunden. Die franzöſiſche Colonne ſetzte ſodann ihren Vormarſch fort. Die Dahomenſer waren 10,000 Mann ſtark unter Führung Behanzins ſelbſt. Die Granaten ſeien als aus Kruppſchen Geſchützen verfeuert erkannt worden. Acht ſolcher Kanonen hätten die Eingeborenen gehabt. Aus Stadt und Land. „ Maunbeim, 8. Oktober 1892. Errichtung einer Bürgerſchule. Noch einmal„Auſichten eines Fachmaunes über die geplante Bürgerſchule“. es iſt wahrlich weder eine angenehme noch dankbare Auf⸗ gabe hi er für irgend welche Einrichtung oder Anſicht öffentlich einzutreten, wenn dieſe nicht vorher die Approbation gewiſſer Parkeiführer oder auch beſtimmter Preßbureaus erhalten hat. Das zeigt ſich wieder ſeo recht deutlich bei der Erörterung über die Frage des Ausbaues unſerer ſtädtiſchen Volks⸗ ule. Wenn nicht zu befürchten ſtände, daß die Vertreter der gegen⸗ theiligen Anſichten daraus Kapital ſchlagen würden, wahrlich man swürde gerne darauf verzichten, den Angriffen und Ver⸗ dächtigungen entgegenzutreten, welchen in der Preſſe und in Volksverſammlungen alle Diejenigen ausgeſetzt ſind, welche die bisherige hieſige Volksſchuleinrichtung nicht als die beſte aller Schuleinrichtungen halten und welche in einer Aenderung eine Beſſerſtellung derſelben erſtreben. Man möchte ja gerne auf eine weitere unerquickliche und unfruchtbare Debatte mit Gegnern verzichten, die ſtatt thatſächlicher Widerlegung zur Unterſtützung ihrer meiſt ſehr ſchwachfüßigen Argumente zu dem ebenſo billigen als verwerflichen Mittel greifen, dem Geaner die unlauterſten Motive zu unterſtellen, ſie als Reaktionäre, Janoranten ———KB——r— Feuilleton. — Sportspoeſie. Der„PegaſusDiſtanzreiter, des Berliner„Rl. Journ.“ hat ſich auf ſein edles Roß ge⸗ ſchwungen, um den Siegern am deutſch⸗öſterreichiſchen Diſtanz; ritt dichteriſche Ehren zu erweiſen; namentlich zeigt er ſich bemüßt, die Empfindungen zu ſchildern, mit denen das Ein⸗ treffen des erſten öſterreichiſchen Reiters,. Oberſtlieutenant Miklos, in Berlin von den verſchiedenen Seiten begrüßt wird. Hier einige Pröbchen: Dem Siegerl Daß ohne Pferdewechſel Du Auf die Diſtanz haſt reuſſirt, Halt' ich für Deinen größten Coup, Der mir gewaltig imponixt! Ich käm auf 991 0 Fall ſo weiter! it Gruß von Pumpwitz, Wechſelreiter. Der Begeiſterte. Wär ich ein Reiter jugendlich Sieich wollt' ich auf mein Roß mich ſchwingen, Denn ſo ein Ritt könnt' ſogar mich Noch aus dem Steuerhäuschen bringen! Miquel, Finanzminiſter. Auf viele neugierige Frage ſoll Oberſtlieutenant Miklos im Stile des Mirza Schaffy geantwortet haben: Wie ich's geplant, wie ich's gemacht, — Jeder gern erklärt. wiſſen will, wie ich's vollbracht, Dem ſag ich nur:„Frag's Pferd!“ Das Roß aber ſoll mit bedeutſamen Wiehern verſichert Wie Pyrrhus einſt im Krieg Had' ich auch mir geſchworen: Noch ſo ein Sieg Und ich bin verloren! Sehr 18 77 dieſe Empfindung auch der Stoßſeu 8 eines Thierſchützers. Manch' Rößlein gebt heut' lahm und krumm, 125 Viele war's ein„todtes Rennen“ an ſollte den Diſtanzritt drum Doch lieber Rittualmord nennen! Und wie lautet das Urtheil des Leſers? — babe aus dieſen Scherzen entnommen: Mitlos in über Lalau gekommen!“ oder Streber binzuſtellen, ſie zu verdächtigen, daß ſie ſich bei ihrer Handlungsweiſe nur vonſelbſtſüchtigen une dlen Wünſchen leiten ließen und ſie ſo der Bevölkerung als Reaktionäre und Volksfeinde zu denunziren. So wird dem Schreiber dieſes und des Artikels:„An⸗ ſichten eines Fachmannes über die geplante Bürgerſchule“ im „Generalanzeiger“ unterſtellt, daß er nur deßhalb über die fragl. Angelegenheit im Sinne der ſtadträtblichen Vorlage 1 5 um als„braver Mann“ ſeinen Vorgeſetzten zu ge⸗ allen. Auf dieſe nichtsnutzige Unterſtellung werde ich dem, Laien“ ein anderes Mal die gebührende Antwort nicht ſchuldig bleiben. Vorläufig möchte ich ihm nur rathen, ſich in Schulangelegen heiten bei ſeinen Hintermännern etwas genauer zu orientiren, ehe er in ſo anmaßendem Tone über Dinge ſpricht, wovon er nichts verſteht. In der Offizin ſeines Leibplattes hat er ja übrigens in dem früheren verantwortlichen Redakteur eines Schulblattes Gelegenheit hiezu und der muß ja derartige Fragen aus dem ff verſtehen, denn„Wem Gott ein Amt gibt ꝛc.“— Oder iſt der„Laie“ nur ein verkappter Oaie und derlei Leute ſolls auch geben, ſo möchte ich empfehlen, nicht mehr ſo dreiſt die Angabe eines Andern in Zweifel zu ziehen und über derartige Fragen„etwas fachmänniſcher“ zu verfahren. Ne sutor supra crepidum! Wenn man nun den Stiel umkehren wollte, ſo könnte man mit dem gleichen, vielleicht arößeren Rechte den Herren „Volksfreunden“ die Frage entgegenſtellen:„Iſt es den Herren, die mit ſo großem Patbos verkünden, ſie ſeien allein die ächten, tapferen Streiter um das Volkswohl und die Volks⸗ rechte, denn wirklich ſo ganz Ernſt mit ihrer Sorge um die„Aermſten der Armen“, um die„Einheits⸗ ſchule“ u. ſ..? Spielt nicht vielleicht doch ſo ein klein wenig die Sorge um das eigene geldliche Intereſſe oder das intimer Freunde eine Rolle, oder die Sorge um die Gefährdung einer längſt geplanten Gründung? Bei den Einen ſprechen ſolche Erwägungen mit, bei den Andern iſt die ganze Frage nichts weiter als eine willkommen⸗ Gelegenheit zur Agitation und zwar um der Agitation ſelbſt willen aus parteipolitiſchen Gründen. Es läßt ſich ſo hübſch politiſches Kapital daraus ſchlagen, wenn man Schlagwörter wie:„Einheitsſchule“,„Sorge um die Armen der Aermſten“,„Man will Gut und Blut einſetzen für dieſe Errungenſchaften der modernen Pädagogik“ in die Menge wirft, ihren Zweck verfehlen ſie leider ſo wenig wie die Tiraden gewiſſer Volksredner,„denn eben wo Be⸗ griffe fehlen, da ſtellt ein Wort zur rechten Zeit ſich ein“; nämlich das Schlagwort, das nicht ganz verſtanden wird, aber doch vermag, die Bevölkerung irre zu führen und aufzuhetzen. Da heißt's auch:„Im Ganzen haltet euch an Worte!“ Sonſt wäre der Widerſtand gegen eine weitere Gliederung unſerer Volksſchule ganz unverſtändlich. Inwieweit unſere Schule die geprieſene Einheits⸗ ſchule iſt und wie ſehr eine Aenderung ihrer Einrichtung nöthis iſt, darüber gibt die mehrmals angezogene Statiſtik unſerer Volksſchule im Jahresbericht pro 1891/92 den ziffern⸗ mäßigen Aufſchluß. Hier nur einige Daten; Bei Beginn des Schuljahres 1891/2 traten in unſere Schule 789 Knaben und 782 Mädchen, zuſammen 1571 Kinder ein; dieſelben wurden in 30 Klaſſen unterrichtet. Da Ein⸗ und Austritt während des Schuljahres ſich annähernd gleich ſind, müßten annähernd ebenſoviel Kinder auch in den achten Klaſſen ſein; denn abgeſezen von der Zunatme der Schuler im Allgemeinen hat das Verhältniß ſeit 8 Jahren keine be⸗ merkenswerthe Abweichung erfahren. Es ſind aber in den achten Klaſſen zuſammen nur 278 Kinder. Wo ſind nun die vor 8 Jahren eingetretenen etwa 1400 Kinder geblieben? Im Ganzen kraten während des letzten Schuljahres nur 120 Kinder mehr aus als ein.) Die Statiſtik gibt Auskunft, wo dieſe Kinder bleiben. Repetenten gab es in den erſten Klaſſen 130, in den zweiten 93, in den dritten 124, in den vierten 114, in den fünften 137, in den ſechsten 99, in den ſiebten 44; weiter: in der fünften Klaſſe mußten ſchon 84, in der ſechsten 215, in der ſiebten 418, ja ſogar in der dritten Klaſſe ſchon 5 und in der vierten 29 Kinder entlaſſen werden. Wie kann da von einem einbeitlichen Unterrichte die Rede ſein und wobleibt der erweiterte Lehrplan, wenn ein ſo beträchtlicher Tbeil der Schüler nicht mit Nutzen den Unterricht beſucht, ihm nicht folgen kann. Welche Summe von Mühe und Verdruß ſeitens der Lehrerſchaft und welche Summe von Enttäuſchungen ſeitens der Eltern und Thränen der Kinder liegt in dieſen Zablen. Das leuchtet wobl jedem, auch dem Logiker der N. B. Odsztg. ein, daß für dieſe ſchwach beanlagten oder aus ſonſtigen Gründen zurückgebliebenen Kinder(durch ſpäteren Eintritt, Krankheit) ein der Befäbigung und der Entwickelung der Kinder ent⸗ „„,ßsv,ß;ẽ᷑ — Nahezu 823 Millionen Auſtern im Werthe vo 15,890,000 Franes ſind 1891 nach den amtlichen Ausweiſen der Seebehoͤrden in Frankreich gefiſcht und auf den Markt gebracht worden. Gegen das Vorjahr ergibt dies die unge⸗ heure Steigerung von 559 Millionen. Letztere iſt hauptſächlich dem Aufſchwung der Zucht portugieſiſcher Auſtern zu verdanken. Die Ausfuhr iſt auf 347 Millionen Stück angeſetzt. während 184 Millionen in Parke geſetzt wurden, um auszuwachſen und 140 Millionen verloren 1 Auf den Auſternbänken dürften ſich jetzt nicht unter 1200 Millionen Stück befinden. Vor 40 Jahren gab es in Frankreich keine anderen Auſtern, als die⸗ jenigen, welche die natürlichen Bänke der Küſten lieferten. Dieſelben defanden ſich namentlich in den Buchten des Cal⸗ vados(Dives. Courſeuilles ꝛc.), der Mont⸗Saint⸗Michel (Granville, Cancale), bei Saint⸗Brieux(beute erſchöpft), Vorient, an der Mündung des Auray, in der Bucht vei Bour⸗ ganeuf, bei der Inſel Re und bei Arcachon. Da die Bänke ſich Dank des durch die Eiſenbahnen erweiterten Abſatzes ſchnell erſchöpften, iſt die fachliche Auſternzucht aufgekommen und zu einem lohnenden Erwerbszweig geworden, welcher etwa 20,000 Arbeiter beſchäftiat. Die arbßten Auſternzüchtereien befinden ſich jetzt bei Auray und Arcachon. Arcachon verſieht die meiſten andern Züchtereien mit jungen Auſtern, Sämlingen. Der Park der Geſellſchaft, welche die Auſternzucht bei Auray betreibt, umfaßt jetzt 147 Hektar mit 80 Millionen Auſtern und Sämlingen. Die dortigen natürlichen Bänke liefern, bei der jetzigen Pflege, immer noch 8 Millionen Stück jäbrlich. Neben den aroßen Züchtereien gibt es eine Menge kleiner. welche deshalb nicht weniger tächtig und einträglich ſind. Die portugieſiſche Auſter zeichnet ſich äußerlich durch knollige Ge⸗ ſtalt und Größe aus, iſt auch an ſich arößer aber weniger ſchmackbaft als die andern Auſternarten. Aber ſie gedeiht außerordentlich leicht, vermehrt ſich dergeſtalt, daß, neben ihr, in demſelben Park, die andern Auſtern bald verſchwinden, Sie iſt deshalb auch viel billiger. Die oben angegebenen 16 Mill. Frcs. ſtellen nur den Robpreis an der Küſte dar. — Ueber einen merkwürdigen Umzug des Lieute⸗ nants von Levetzow aus Frankfurt a. O. nach Berlin wird der Berliner Zeitung berichtet: Am 25. v. Mis, wurde die Ueberfübrung der Einrichtung des genannten Offiziers von Frankfurt nach Berlin durch den dortigen Spediteur Bock bewirkt und hier der Firma Paul Schur übertragen. Als die Arbeiter die Ausladung vornebmen wollten, fanden ſie zu ihrem Erſtaunen etwa 80 ſchwere Kiſten vor, deren jede über einen Centner wog. Auf eine bezügliche Anfrage wegen der im Ganzen 150 Centner ausmachenden originellen Kiſtenein⸗ richtung erfolgte durch die Eiſenbahnbehörde die Antwort, daß die Wagen⸗Nummer und der Adreſſat ſtimme; man möge rußig ausladen. Die Ladung wurde auch nach dem Kur⸗ ſprechender Unterrſcht für dieſe zuträglicher wäre. Und um wie diel leichter und zweckmäßiger könnte ſich der Unterricht der Uebrigen geſtalten, wenn die Klaſſe dieſen Bauaſt nicht das ganze Jahr mitzuſchleppen hätte? Wieviel Zeit geht für den Unterricht der Normalbeanlagten durch dieſe Elemente verloren? Ich wiederhole meine Behauptung, das dieſe in den unteren Klaſſen in den erſten Monaten dreiviertel der ganzen Unterrichtszeit in Anſpruch nehmen. Iſt das gerecht gegen die andern Schüler? Abgeſehen von dem allgemeinen erziehlichen Nachtheile, den beide Theile durch eine ſolche Ungleichbeit leiden— ich kann dies leider im Rahmen dieſes Artikels nicht weiter aus⸗ führen— iſt der Unterrichtserfolg der Geſammttlaſſe verzögert, erſchwert und unmöglich gemacht. In dieſer Statiſtik ſcheint mir noch beſondes eine Rubrik der Beachtung werth, worauf ich die Herren„Volksfreunde“ beſonders aufmerkſam zu machen mir erlaube; nämlich unter den 9578 Kindern, die im verfloſſenen Schuljabre die dieſige Volksſchule beſuchten, waren im Ganzen 700, ſage und ſchreibe ſiebenhundert Kinder von Fabrikanten, Kauf⸗ leuten, Schreibern und Agenten. Ziehen wir die Kinder, der in kaufm. Geſchäften beſchäftigten niederen Bedienſteten, Gehilſen ꝛc. ab, wie viele Kinder mögen dann übrig bleiben. von Solchen, welche ſich ſo ſehr für die Einheitsſchule in's Zeug legen? Ja Bauer, das iſt etwas anderes. Die Gleichheit der Stände, ſoll ſich nicht bis zu uns berauf erſtrecken, ſo iſt's nicht gemeint. 5 Nach meinen ede iſt nirgends der Unterſchied zwiſchen der geiſtigen Begabung der einzelnen Kinder ein ſo außerordentlich großer, wie an der hieſigen Volksſchule. Manche Erſcheinungen laſſen ſich darauf zurückführen. Jeder wird doch nun zugeben, daß eine Trennung dieſer ungleichen Elemente für beide Theile ein Segen wäre. Aber: das demo⸗ kratiſche Prineip verlangt Einheitsſchule und darum darf's nicht ſein. Dagegen muß die Maſſe mobil gemacht werden. Ich bebaupte: Je weitgehender die Gliederung einer Schule nach oben und unten(ſelbſtverſtändlich nicht im Sinne des Standesunterſchiedes, ſondern der Individualität der Kinder entſprechend), deſto beſſer kann den verſchiedenen Ver⸗ hältniſſen Rechnung getragen werden, deſto beſſer iſt darum die Schuleinrichtung. Darum ſpreche ich einer weiteren Gliederung unſerer Schule das Wort. Das Wort„Bürgerſchule“ mag manchen ſtutzig machen. Nun mag man die Einrichtung nennen wie man will. Nur möge man eine Form finden, wornach die befähigten und— würdigen Kinder e0 ipso unentgeldlich in die Klaſſen oder Schule mit erweitertem Lehrplan auf⸗ genommen werden könnten. Das letzte Ziel alles Strebens der Menſchenfreunde und die erſte Forderung iſt und bleibt: Die Unentgeldlichkeit alles Unterrichts, auch des böheren, die Einheitsſch ule d. b. die Elementarſchule, in der alle Kinder ohne Rückſicht auf Stand und Vermögen der Elte miheen erſten Unterricht er⸗ halten. Dieſſe Einheitsſchule inzuführen liegt nicht in der Macht der bieſigen ſtädt. Behörden; ihre Einfützrung hängt von andern Faktoren ab. Bis zu dieſem Ziele wird ſich unſer Volksſchulweſen mit der Zeit ſicher entwickeln Dieſe Ent⸗ wickelung zu fördern gelingt vielleicht den„Volksfreunden“ von der Obſervanz der„N. B. Udsztg.“ am erſten mit Hilfe ibrer politiſchen Freunde, den Ultramontanen, den gewiß auf⸗ richtigen Freunden der Aufklärung und ſomit der Ein⸗ heitsſchule. GEröffnung der Haushaltungsſchule. Geſtern Nachmittag fand im Schulhauſe in R 2 die Er⸗ öffnung der Hausbaltungsſchule in würdiger entſprechender Weiſe ſtatt. Dem Aft, der in einem mit Blattpflanzen ge⸗ ſchmückten Schulzimmer vor ſich ging, wohnten bei u. a. die Herren Landeskommiſſar Geh. Oberregierungsrath Frech, Sberbürgermeiſter Beck, die Bürgermeiſter Oräuna und Klotz, die Stadträthe Fritz Hirſchhorn, Groß, Sper⸗ ling, mebrere Stadtverordnete, ferner die Herren Stadt⸗ pfarrer Ables und Winterroth, der freireligibſe Pre⸗ diger Herr Schneider, Herr Hauptlehrer Banſpach, ſowie zahlreiche Damen des Frauenvereins und Vertreter der Preſſe. Der Geſang des ewig ſchönen Liedes:„Mit dem Herrn fang Alles an7, vorgetragen durch eine Abtheilung Schülerinnen, eröffnete die Feier, worauf Herr Oberbürger⸗ meiſter Beck das Wort ergriff. Derſelbe hieß die Anweſenden im Namen der Stadt willkommen und dankte für das rege Intereſſe, welches man der neuen Hausbaltungsſchule ent⸗ gegenbringe. Die erſte dankenswerthe Anregung zu dieſer Einrichtung babe die Frau Großherzogin gegeben, welche mit klarem ſcharfem Blick die ſozialen Schäden unſerer Zeit er⸗ kannt habe. Es ſei eine bedauerliche Thatſache, da viele Mädchen, welche unmittelbar nach dem Verlaſſen der Schule —Ex—᷑᷑ꝛ—ꝛC— ͤ—————— fürſtendamm 122 befördert, wo die neue Wohnung liegt, und zunächſt in einer Remiſe untergebracht. Als ſpäter der Offi⸗ zier eintraf, war er nicht weniger über die Kiſten erſtaunt, als es die Arbeiter geweſen waren. Bei nähberm Nachſehen ergab ſich, daß der Inhalt aus Shrapnels und Patronen beſtand, die für die Spandauer Munitionsfabrik beſtimmt waren. Die Arbeiter verweigerten nun die Rückbefbrderung der gefährlichen„Einrichtung“; ihre Furcht erwies ſich indeß als unbegründet: die Kiſten enthielten nur Patronenhülſen. Die beiden mit Möbeln und Munition bekadenen Wagen waren beim Zeichnen und Plombiren böchſt wahrſcheinlich verwechſelt worden, ſo daß die Munitionsfabrik die Wohnungs⸗ einrichtung erbielt, während Herr v. Levetzow ſein neues Heim mit Patronen und Shrapnels ſich ausſtakten ſollte. — Einen ſtolzen Vater beſitzt nach der Köln. Ztg.“ ſeit vorigem Sonntag die uckermärkiſche Stadt Prenzlau. Fabrikbeſitzer Karl Hünſch iſt dort am 4. März 1881, alſe vier Tage ſpäter als Kalſer Wilhelm, in den Stand der Ehe getreten und erfreut ſich in dem Familienſegen eines ganz merkwürdigen Parallelismus mit dem kaiſerlichen Hauſe. Zunächſt erblühten ihm ſechs Söhne innerhalb der Zeit vom 28. April 1882 bis zum 16, Dezember 1890(der älteſte Sohn des Kaiſers wurde am 6. Mai 1882, der jüngſte am 17. Dez. 1890 geboren), und um der Gleichmäßigkeit die Krone aufzu⸗ ſetzen, hatte ſeine Gattin ihm am 2.., wenige Wochen nach dem glücklichen Ereigniſſe in der kaiſerlichen Familie ein Töchterlein beſcheert. — Aus London wied geſchrieben: Der gleichzeitige Beſuch von vier Enkelkindern der Königin Victoria, des Groß⸗ herzogs von Heſſen, deſſen Schweſtern, der Prinzeſſinnen Alix und Irene und des Prinzen Heinrich von Preußen, liefert den Leuten, welche ſich ſo gern mit Heirathsplänen für hohe Herrſchaften Sorge bereiten, prächtige Gelegenheit zu aller⸗ hand Vermuthungen. Die Prinzeſſin Alix iſt jetzt 20 Jabre alt. Bei dem vierundzwanzigjährigen Großherzog von eſſen hat die Heirath noch arößere Bedeutung. Seine einzigen beiden männlichen heſfiſchen Verwandten ſind beide morganatiſch vermählt. Nach dem heſſiſchen Hausgeſetz ſind auch weibliche Deſcedenten in Ermangelung von männlichen zur Nachfolge berechtiat. Da weder die Prinzeſſin Battenberg, noch die Großfürſtin Sergius einen Sohn hat, ſo wäre der vier⸗ jährige Prinz Waldemar von Preußen, der Sohn der Prinzeſſin Heinrich, gegenwärtig der nächſte Erbe des Gros⸗ herzogs, nach den Oheimen des Letzteren. Die Sache würde ſich natürlich ändern, wenn der Großerzog herathet. Unter ſeinen engliſchen Couſinen gibt es jetzt fünf heirathsfähige Prinzeſſinnen im Alter von 16—20 Biten Mannheim, 8. Oktober. General⸗Anzeiger. . S in die Fabrif gehen, nicht die Gelegenheit haben, ſich die nötbhigen hauswirthſchaftlichen Kenntniſſe und Fertig⸗ keiten anzueignen. Namentlich ſeit dem Ueberhand⸗ nehmen der Beſchäftigung weiblicher Perſonen in den Fabriken hat ſich ſehr oft ergeben, daß Arbeiterinnen nach Begründung eines eigenen Haushalts demſelben in richtiger Weiſe vorzuſtehen nicht befähigt ſind. Die Gründung von Haushaltungsſchulen und Kochkurſen für erwachſene Arbeiterinnen aber würde auf viele Schwierigkeiten ſtoßen ſowohl bei den Arbeitnehmern als bei den Arbeitgebern, na⸗ mentlich bezüglich des Lohnes. Es erübrige deßhalb nur, den Mädchen ſchon vor dem Verlaſſen der Schule Gelegenheit zu bieten, ſich für ihren künftigen Beruf als Hausfrau vorzu⸗ bereiten. Herr Oberbürgermeiſter Beck führte ſodann noch aus, daß er in ſeiner früheren amtlichen Stellung Gelegen⸗ heit gehabt habe, die günſtigſten Erfahrungen mit ſolchen Haushaltungsſchulen und Kochkurſen zu machen, welche namentlich von reichem Segen für die arbeitende Bevölkerung begleitet geweſen ſeien. Er habe ſich infolgedeſſen für ver⸗ pflichtet gehalten, dieſe Einrichtung auch in Mannheim einzu⸗ führen. Rektorat, Schulkommiſſion und Stadtrath hätten in liberalſter Weiſe alles Nöthige zur Verfügung geſtellt. Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf die Frau Großerzogin. Sodann nahm Herr Rektor Schick das Wort, welcher ſich über die Nothwendigkeit und Nützlichkeit des Haushaltungs⸗ unterrichts verbreitete, eine Frage, welche ſchon ſeit Jahren alle einer guten Voltserziehung beſchäftige. Von der Erziehung der Mädchen hänge die Entwickelung eines Volkes ab denn die Frau ſei der Mittelpunkt, die Seele des Hauſes. Nach reiflicher Erwägung aller einſchlägigen Faktoren ſei man zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Einführung von Kochkurſen für die Fortbildungsſchülerinnen ſich in keiner Weiſe empfehlen dürfte, nicht blos wegen der großen Zahl von Fortbildungsſchülerinnen, ſondern auch wegen der vielfachen Störungen, denen ein ſolcher Unterricht fortwährend ausgeſetzt geweſen wäre. Man habe ſich deßhalb entſchloſſen, ſchon in der Schule den Mädchen Unterricht im Haushaltungsweſen zu geben. Es würden 128 Mädchen in 4 Klaſſen unterrichtet. Jede Klaſſe habe wöchentlich 4 Stunden Unterricht. Allerdings ſei es nicht möglich, den Mädchen eine vollſtändige allſeitige Aus⸗ bildung im Kochen und im Haushaltungsweſen angedeihen zu laſſen, ſondern man wolle nur eine gute Grundlage ſchaffen, auf der ſie dann ſelbſt erſprießlich weiter bauen können. Daß dieſe Grundlage eine gediegene werde, dafür bürgten die Lehrerinnen, deren Tüchtigkeit und Vorzüglichkeit auch in Karlsruhe alle Zeit lobende Anerkennung gefunden habe. Möge, ſo ſchloß der geſchätzte Redner, die Einrich⸗ tung, von gutem Erfolge und von reichem Segen begleitet ſein, möge insbeſondere der verehrl. Stadtrath, welcher der praktiſchen Ausbildung der Mädchen ſo große Opfer bringt, auch den gebührenden Dank ernten, ſowohl ſeitens der Schülerinnen als deren Eltern. Hierauf ſprach ein Mädchen, Namens Würmell, in recht hübſcher Weiſe folgenden humoriſtiſchen, von Herrn Hauptlebrer Banspach gedichteten Prolog, welcher mit lebhafter peiterkeit aufgenommen wurde: Geehrte Herren und verehrte Damen! Ich grüße Sie in unſer aller Namen, Die wir nun kunſtgerecht in künft'gen Wochen Es lernen, billig und doch gut zu kochen. Die Feier, die heut' freudig wir begehen, Wird nie wohl in der Weltgeſchichte ſtehen, Und doch hat unſer Zweck nicht wenig zu bedeuten, Beſonders in den jetz'gen theuren Zeiten, Die Butter iſt fa faß nicht mehr zu kaufen, Und wenn ſie auch die Milch mit Waſſer taufen, Sie bleibt doch theuer, und der Fleiſchpreis geht Auch nicht herab, obgleich man's nicht verſteht. Wir wollen nun verſuchen, ob die Mutter Sich nicht verſöhnet mit der Kokosbutter; Wir prüfen, ob das Nierenfett nicht auch Sich trefflich eignet zu dem Kochgebrauch. Pfeffer und Sal Eier und Schmalz, Waſſer, ſo hell, Wie aus dem Quell, Kartoffeln und Krar Zuſammengebraut, Gemüſe aller Art, Aber jung und zart; Dann das Mehl nicht zu 15 Und das Fleiſch hübſch zugemeſſen, es wobl noch mehr zum Eſſen? Und die Reinlichkeit allein Wird uns beſte Helf rin ſein.— Wir können heut noch keine Proben geben; Wir können jetzt mit Fleiß nur darnach ſtreben, Daß wir das vorgeſteckte Ziel erringen, Und treuer Arbeit folgt ja das Gelingen.— Und nun noch Dank den edeln Menſchen allen, Es ſoll ibr Lob aus Kindermund erſchallen, Die durch den Kochkurs wiederum es zeigen, Wie ihre Herzen ſich zum Bürger neigen.— Sind wir einmal im Kochen bis zum Braten, Dann ſind die Herrn und Damen freundlichſt eingeladen, Spät geſühnt. Von Charles Möéronvel. (Tachbruck verbsten.) 7(Fortſetzung.) „Ein koſtbarer Fund,“ bemerkte der Feldmeſſer. Lazarus zuckte verächtlich die Schultern.„Pah, viel zu wenig!“ brummte er.„Hols der Teufel!“—„So laßt uns weiter ſuchen.“ Lazarus blieb plötzlich ſtehen. Eine der Steinplatten unter ſeinen Füßen klang hohl. Er hob ſie auf und erblickte ein irdenes minbeſ in dem ein Haufen Louisd'or funkelte. Es waren mindeſtens 100,000 Franken. „Das nenne ich Glück!“ rief er mit leuchtenden Angen. „Unſer Herr wird zufrieden ſein.“ Da ſich im Keller nichts weiter vorfand, ſo begaben ſie ſich in das Zimmer zurück, wo Fräulein von Mareilles lag. Als ſie eintraten, vernahmen ſie aus dem oberen Stockwerk den kläglichen Ruf:„Angelika!“—„Schrei nur weiter, alte Fiſchotter!“ höhnte Lazarus,„Deine Angelika hört Dich nicht mehr.“ „Laßt uns aufbrechen!“ drängte der Andere, von Grauen erfaßt. Zuvor jedoch mußten ſie noch verſchiedene Anord⸗ nungen treffen. Die Todte lag am Boden, mit dem Riemen erdroſſelt, welcher J. M. gezeichnet und aus den Stallungen des Grafen Jean entwendet war. Lazarus zog aus ſeinem Rock ein mit einer Krone ge⸗ ſticktes Taſchentuch, dasſelbe, welches Gaillard während der Jagd in Combier aus dem Ueberzieher des Grafen genommen hatte, und legte es auf die noch alimmenden Kohlen des Ka⸗ mins, die geſtickte Ecke des Tuches in der Hand haltend. Das dünne Gewebe verkohlte raſch, ein kleiner Fetzen davon aber blieb, wie vom Zuge getrieben, unverſebrt in einem Winkel des Herdes liegen; es war die Ecke mit der eingeſtickten Krone. Lazarus warf einen zufriedenen Blick auf ſein Werk und ſchob dann einen zuſammengefalteten Zettel in die Taſche der Todten, die ſteif und kalt, mit verzerrtem Geſicht, die Schlinge um den Hals, am Boden lag. Das Blatt war ein von Gail ⸗ Das Beſte unſ'rer fRüche zu verſuchen. Es reicht dann auch vielleicht zu einem— Kuchen. Mit dem Geſang eines Liedes ſchloß der ſchöne Feſtakt. Sodann begab ſich auf Einladung des Herrn Oberbürger⸗ meiſters Beck die Verſammlung in die im Parterre des Schul⸗ hauſes R 2 belegene Haushaltungsſchule ſelbſt, welche einen überaus freundlichen Eindruck macht. Das geräumige belle Zimmer nimmt ſich wie eine große Küche aus, in der peinliche Reinlichkeit und Sauberkeit das oberſte Geſetz ſind, und würde eine ſolche Küche der Stols und die Freude einer jeden echten deutſchen Hausfrau bilden. Sechs blanke Koch⸗ herde, Geſchirrſchränke, Waſſerſtein, Küchengeräthe und alle ſonſtigen Attribute jenes Raumes, in dem die Hausfrau alleiniges Herrſchaftsrecht beſitzt, ſchmücken das Zimmer, über deſſen Eingangsthür in großen ſchwarzen Buchſtaben das Wort„Haushaltungsſchule“ zu leſen iſt. Es begann ſofort der Unterricht, welchen Frl. Eſſig leitete. Derſelbe wurde zuerſt theoretiſch, dann praktiſch ertheilt, und bewieſen die Mädchen, daß ſie in den paar ihnen zu Theil gewordenen Unterrichtsſtunden ſchon Tüchtiges gelernt haben. Je ſechs Mädchen bilden zuſammen eine Haushaltung, deren einzelne Mitglieder ihre ganz beſtimmten Funktionen haben. Die eine muß das Feuer anzünden, die andere kauft ein, die dritte macht das Kochgeſchirr zurecht u. ſ. w. Es ging Alles flott und ohne Störung vor ſich. Geſtern wurde eine Griesſuppe gekocht. Leider war es uns nicht möglich, die Fertigſtellung derſelben abzuwarten, jedoch ſind wir über⸗ zeugt, daß dieſe Suppe unter der ſachkundigen Leitung von Frl. Eſſig eine recht geſchmackvolle geworden ſein wird. Erwähnen wollen wir noch, daß die Mädchen auch Unterricht in der Führung von Haushaltungsbüchern, in dem Einkauf von Waaren ꝛc. erhalten. U. a. werden dieſelben in Gemeinſchaft mit ihren Lehrexinnen auf den Markt gehen, um daſelbſt ein⸗ ukaufen. Im Ganzen ſind an der hieſigen Haushaltungs⸗ ſchule drei Lehrerinnen angeſtellt, nämlich Frl. Eſſig, Frl. Dahn und Frl. Reiß. Unterrichtet wird in 4 Abtheilungen. Hoffen wir, daß die Einrichtung ſich als eine recht nutz ⸗ bringende und ſegensreiche erweiſen möge. Das von den Mädchen gekochte Eſſen wird von denſelben ſelbſt gegeſſen. *Das Jubiläum ihres 50jährigen Beſtehens be⸗ geht am heutigen Tage die Mannheimer Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft, welche zu den größten und hervorragendſten deutſchen Rhedereien zählt. Es dürfte wohl am Platze ſein, einige Daten aus der Ge⸗ ſchichte der Jubilarin, welch' erſtere mit der ruhmvollen Vergangenheit des Mannheimer Handels in engſter Ver⸗ bindung ſteht, aufzufriſchen. Wir entnehmen hierüber einem ſehr intereſſant und feſſelnd geſchriebenen ausführlichen Ar⸗ tikel der Fachzeitſchriſt:„Das Rheinſchiff“ Folgendes: Als vor 50 Jahren eine Anzahl intelligenter Rheinſchiffer mit dem Mannheimer Handelsſtande, bezw. der Mannheimer Handelskammer in Verbindung traten, um eine directe Beurtſchifffahrt zwiſchen Mannheim—Rotterdam Amſterdam in's Leben zu rufen, da dachte wohl leiner jener Gründer daran, daß innerhalb eines halben Jahr⸗ fun ae wenn auch in anderer Form,— dieſe Geſellſchaft ſich zu einer der angeſehenſten Rhedereien des Rheinſtromes emporarbeiten würde. Es traten bei der Gründung 87 Mannheimer Kaufleute und 30 Particulier⸗Schiffer als Mitglieder in die Geſellſchaft ein. Erſtere zeichneten 188, letztere 180 Stück Aetien. Am 3. November 1842 wurden die Statuten der Geſellſchaft nach Karlsruhe geſandt deren Genehmigung am 27. Januar 1843 hier eintraf. Der erſte Remorqueur wurde im Jahre 1848 in Dienſt geſtellt. Der zweite Remorqueur trat im 51 1844, der dritte 1846 und der vierte im Jahre 1849 in Dienſt. Aus den raſch auf⸗ einanderfolgenden Anſchaffungen dieſer Remorqueure kann man entnehmen, daß die Geſellſchaft vorzüglich prosperirte. Die bewegten Zeiten von 1848 und 1849 gingen auch an der Geſellſchaft nicht ſpurlos vorüber. Die damalige proviſori⸗ ſche Regierung legte Beſchlag auf die Remorqueure, worauf der Verwaltungsrath an den Handelsſtand in Straßburg und dieſer an die Regierung nach Paris eine protokollariſche Erklärung abgab, welche zur Folge hatte, daß die proviſori⸗ ſche Regierung Badens von der franzöſiſchen Regierung auf⸗ gefordert wurde, die Beſchlagnahme der Remorqueure ſofort aufzuheben, widrigenfalls die Erfüllung dieſes Verlangens mit Gewalt erzielt werden würde. Dieſe kategoriſche Er⸗ klärung der franzöſiſchen Regierung führte zum Reſultate, daß die Beſchlagnahme ſofort Neannen wurde.— So ſag 3. B. der Remorqueur„Mannheim Nr. III“ mit Ge⸗ chützen armirt, die Feſtung Germersheim von der Rheinſeite beſchießen. Dieſe Idee wurde auch ausgeführt, d. h. die Armirung; man kam jedoch nur bis in die Gegend von Altripp, denn die von dem Ufer geſandten Flintenkugeln brachten dem improviſirten Kanonenboote einen ſolchen Reſpect bei, daß man vorzog, ſchleunigſt den Rückzug anzutreten. Ehe jedoch die Remorqueure wieder ganz freigegeben wur⸗ den, mußte der Präſident der Geſellſchaft ſich verpflichten, daß dieſelben nichts gegen die proviſoriſche Regierung unternehmen. Der Verkehr ſteigerte ſich inzwiſchen von Jahr zu Jahr. während die Mannheimer Beurt⸗Schiffer theils durch Todes⸗ fälle, theils aber auch, da perſchiedene vom Waſſer abgingen, immer weniger wurden. Es konnten dadurch unmöglich die Güter mehr ſo prompt wie ſeither befördert werden, was von Seiten des Mannheimer Handelsſtandes lebhaft gerügt lard angefertigtes Schriftſtück, das zur Vernichtung ſeines Opfers dienen ſollte. Cabriol zog den Riegel der Thüre zurück und horchte hinaus. Alles war ruhig. Das in der Nähe angebundene Pferd wieherte leiſe, in der Ferne hörte man einen Hund bellen und von oben klang das jammernde Stöhnen der alten Magd, die mit kläglicher Stimme nach ibrer Herrin rief. Lazarus und ſein Genoſſe gingen zweimal hin und her, gebückt unter der Laſt des Goldes, das ſie an den Ort trugen, wo das Pferd ſtand. Dann kehrten ſie noch einmal zurück und ſchloſſen ſorgfältig die Thür. Das Haus lag ſtill und ver⸗ ödet da wie zuvor. Nun galt es— die reiche Beute in Sicherheit zu bringen. Sie berathſchlagten zuſammen und fanden— daß das Geld nirgends beſſer verborgen werden könne als auf dem Beſfitz⸗ thum des Grafen Rahnaud. Wer würde dort jemals den Raub ſuchen. Sie luden ihren koſtbaren Schatz auf den Rücken des Pferdes und machten ſich auf den Weg. Wie Schleichhändler, die den Grenzwächter fürchten— drückten ſie ſich durch die öde Haide— vorſichtig nach allen Seiten ausſpähend und jedes Geräuſch vermeidend Endlich tauchten die Waldungen von CTombiers vor ihnen auf und bald hatten ſie den Park erreicht, unter deſſen Ge⸗ büſchen ſie ſich bis zur Wohnung des Verwalters hinſchlichen die ſie allein bewohnten. Sie waren in Sicherheit. Das Pferd wurde heimlich in den Stall gebracht und die Beute in einem Winkel verſteckt. Dann zündeten die beiden Spießgeſellen ein mächtiges Feuer im Kamin an— entledigten ſich ihrer Verkleidung— die ſie verbrannten und legten ſich mit dem ruhigſten Gewiſſen der Welt, zum Schlafe nieder. Niemand hatte eine Ahnung von ibrem nächtlichen Aus⸗ flug. Die Nacht verſtrich ruhig und als der Tag anbrach, waren alle Wolken verſchwunden. Der Morgenwind verjagte die letzten Nebelſtreifen und die ſchweren Regentropfen, die an Bäumen und Blättern hingen, leuchteten tauſendfarbig im hellen Sonnenlicht. Nichts deutete das ſchreckliche Drama au, das ſich in der Nachbarſchaft abgeſpielt hatte. Die Gärtner, Rechen und Der Verwaltungsrath ſchlug behufs Abhmfe dieſes Mißſtandes vor, entweder die ausgeſchiedenen Mitglieder vom Schifferſtande durch andere zu erſetzen, oder eigne Schleppkähne zu erbauen. Die Mitglieder vom Schifferſtande gaben Anfangs zu letzterem Vorſchlage ihre Zuſtimmung, zogen dieſelbe aber wieder zurück, waren aber auch ganz en⸗ ſchieden dagegen, daß die Zahl der ausgetretenen Schiß durch andere wieder erſetzt werden ſolle. Dieſe Verhälkniſſe führten ſchließlich zur Liquidation der Geſellſchaft, welche im März 1862 beſchloſſen wurde. Bereits am 10. April bildete ſich aber aus hieſigen hervorragenden Handelshäuſern eine neue Geſellſchaft, welche die Fortſetzung der alten bildete. Dieſelbe kaufte ſofort 6 große Kähne mit einer Ladungs⸗ fähigkeit von nahezu 8000 Zentnern und erwarb ſpäter auch von der alten Geſellſchaft die dieſer gehörigen 4 Remorqueure. Das Aktienkapital betrug Anfangs 300,000 fl. Im Sommer des Jahres 1867 erhielt der ſeitherige Direktor der Geſell⸗ ſchaft, Herr Bathlehner, einen Ruf nach Karlsruhe in die Großh. Bad. Eiſenbahnverwaltung unter gleichzeitiger Ernennung zum Kommerzienrath. Als deſſen Nachfolger wurde Herr Joh. Keßler ernannt, der am 8. Oktober 1867 die Direktion der Geſellſchaft übernahm, derſelben hente noch vorſteht und die Geſellſchaft auf einen nie geahnten Stand gebracht hat. Herr Keßler begeht ſomit am heutigen Taa das 25jährige Jubiläum als Direktor der Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft. Letztere beſitzt heute einen Schiffspark von 10 Dampfern und 49 Kähnen, welche zuſammen 4522 HP und eine Ladungsfähigkeit von über 750 000 Centner haben. Ferner dürfen wir die vorzüglich eingerichtete Maſchinenfabrik, Keſſelſchmiede und Gießerei nebſt Schreinereiwerkftätte und Schiffbauerei nicht unerwähnt kaale in welcher durchſchnittlich über 100 Arbeiter beſchäſ⸗ tigt find. „Obſtmarkt in Fraukfurt. Man ſchreibt uns: Der am 29. September in Frankfurt a. M. abgebaltene Obſtmarkt hat einen in jeder Beziebung befriedigenden Verlauf genommen. Es waren im Ganzen 51 Anmeldungen eingegangen mit 218 Nummern und einem Geſammtquantum von 418,143 Kilo Aepfel, Birnen, Quitten und Trauben. Auch verſchiedene Beerweine, Honig u. ſ. w. wurden angeboten. Beſonders zahlreich waren die Anmeldungen aus Oberheſſen eingegangen, aber auch aus dem Rheingau, Baden, Bayern, Pfalz u. ſ. w. lagen recht namhafte Angebote vor. Geſucht waren Bors⸗ dorfer Aepfel und beſſere Reinetten; die angebotenen Quan⸗ titäten waren raſch verkauft. Der Beſuch des Marktes und die Kaufluſt waren außerordentlich rege. Die Verkäufer waren mit den erzielten Preiſen ſehr zufrieden. Nach dem auten Verlaufe des erſten Marktes iſt zu hoffen, daß auch der 1 der am 11. Oktober ſtattfindet, eine große Betheiligung inden wird. *Arbeiterfortbildungsverein. Der auf heute Samſtas angeſagte Vortrag des Herrn Dr. Pohlmeyer im Arb.⸗ Fortb.⸗Verein kann wegen Verhinderung des Vortragenden nicht ſtattfinden. *Sammlungen für die Nothleidenden in Hamburg⸗ Altona. Für die in Folge der Cholers Nothleidenden in Hamburg⸗Altona ſind durch die veranſtaltete Sammlung bis jetzt im Ganzen 15,000 Mark eingegangen, wovon feitens des Hilfskomites 12,000 M. nach Hamburg und 3000 M. nach Altona zur zweckentſprechenden Verwendung überwieſen worden ſind. Die Dürkbeimer Wurſtmarkſtatiſtik weist für dieſes Jahr folgende hübſche Ziffer auf: Geſchlachtet wurden im Schlachthaus: 2 Faſſel, 1 Ochſe, 5 Stiere, 2 Kühe, 25 Rinder, 108 Schweine, 51 Kälber, 9 Schafe, 4 Ziegen, zu⸗ ſammen 207 Stück. Nimmt man hierzu die Menge des Ge⸗ flügels, ferner Wild und Fiſche, die in die Wurſtmarktküchen wanderten, ſo kann man ſich einen Begriff machen, was während der Markttage alles vertilgt wurde⸗ Entſyrungener Gefangener verhaftet. Geſtern wurde hier einer der beiden Gefangenen verhaftet, welche vor einigen Tagen aus dem Gefängniß in Oppenheim ent⸗ ſprungen find. „Muthmaßliches Wetter am Sonntag, den 9. Okt. Der vom biskayiſchen Golf nach Süddeutſchland gewanderte Luftwirbel iſt aufgelöſt. In Italien hat der Luftdruck wieder erheblich zugenommen und auch in Süddeutſchland i das Barometer wieder geſtiegen. Der Luftwirbel in Schottland hat ſein Centrum etwas oſtwärts in die Nordſee⸗ verlegt, wird aber ohne Zweifel zu einer rückläufigen Beweeuns gezwungen werden, da der Hochdruck im mitileren und nörd⸗ lichen Rußland bedeutend zugenommen hat. Demgemäß iſt für Sonntag und Montag bei fortgeſetzt warmer Temperatur und nur mäßiger Bewölkung größtentheils trockenes und zeit⸗ weilig auch heiteres Wetter in Ausficht zu nehmen. timmen aus dem Publikum. Mit Freuden haben die Anwobner der Rinaſtraße an der Friedrichsbrücke aus dem Bericht der letzten Stadtrathsſitzung vernommen, daß das Geſuch an den Stadtrath um den Bahn⸗ verkehr zum Gütertransport über die Brücke auf dem Geleiſe der Nebenbahn auch in der Mittagszeit abgelehnt iſt. wäre ſehr zu wünſchen, der verehrl. Stadtrath ſchenke dem Betriebe der Bahn mehr Aufmerkſamkeit und würde dafür Sorge tragen, daß der Beſchluß des Stadtrathe, die Bahn⸗ verwaltung habe ein Schußzgeländer längs der Bahngeleiſe herzuſtellen, endlich einmal zur Ausführung kommt. Ein Schaufel auf der Schulter, gingen ſchwerfällig an ihre Tages⸗ arbeit, die Waldhüter, das Gewehr im Rücken, begannen er Runde, und Nikolaus Cabriol arbeitete mit größtem Ei an der Ausführung der geplanten Gartenanlagen. Lazarus Pidoux aber ſandte folgenden lakoniſchen Bericht an ſeinen Prinzipal: „Der Platz, den Sie mir verſchafft haben, iſt ausgezei net, und für die Zutunft können Sie beruziot ſein. Alles geht gut. Beſten Dank für Ihre Rathſchläge, ſie werden mir von großem Nutzen ſein. Die Hauptſache iſt geſchehen. Auf dem Lande verbreiten ſich Neuigkeiten auch ohne Telegraph mit erſtaunlicher Schnelligkeit. Martha Ribourt war die Erſte, die in Pidoux Stube trat. Ihr Geliebter ſaß am Schreibtiſch und fertigte Rech⸗ nungen aus. Die Haushälterin ſtellte ſich mit nachdenklicher Miene neben ihn.„Ich habe Dich ja geſtern Abend gar nicht gzeſehen. Wo warſt Du?“ fragte Lazarus. „In Orgeres, bei meinem Vater. Als ich von dort zu⸗ rückkam, hörte ich Etwas—“ Sie bielt inne, während der Verwalter ſie ſcharf von der Seite anſah. Sollte der Zufall ihm etwa einen Streich ſpie len? Der kleinſte Umſtand reicht oft hin, den ſchlaueſt aus⸗ gedachten Plan zu durchkreuzen. „Was weiter?“ fragte er mit heiſerer Stimme, ſich ſchein⸗ bar wieder in ſeine Rechnungen vertiefend. „Ich ging an dem Hauſe des alten Fräuleins vorüber.“ —„Um wieviel Uhr?“—„Ungefähr um elf.“—„Nun, und?“—„Ich hörte einen entſetzlichen Schrei.“ 5 Lazarus wurde erdfahl, aber Martha bemerkte es nicht. Mit verdoppeltem Eifer weiterſchreibend, ſtammelte er:„Das haſt Du Dir eingebildet.“ „O gewiß nicht!“ rief ſie lebhaft.„Ich bin nicht taub, und in der ſtillen Nacht! Ich war ſo erſchrocken, daß ich mich an einen Baum lehnen mußte. Dabei war es ſtockfinſter. Ich glaubte irgendwo ein Pferd wiehern zu hören.—„Und dann? „Dann, als Alles ruhig blieb, bin ich ſchnell fortgelgufen, aber jeden Augenblick mußte ich ſtehen bleiben. Ach, die Angſt, die ich ausgeſtanden! Ich habe gewiß drei Stunden g um hierher zu kommen.“ Gortietznag ßolgt) wurde. 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Ottoper. Opfer hat dieſe Bahn an der Ringſtraße ſchon gekoſtet und in Anbetracht der nebligen Jahreszeit, in der es überdies ſehr früß Nacht wird, ſind beim Feblen eines Schutzgeländers weitere Unglücksfälle unausbleiblich. Auch könnte dadurch das oft unnöthig langanhaltende Läuten, welches die An⸗ wohner ſehr beläſtigt, tdeilweiſe vermieden werden. Bei dieſer Gelegenbeit möchte noch der verehrl. Stadtrath gebeten werden, noch dieſes Jahr einen Streifen Gehweg längs der Ring⸗ firaße am U⸗Schulhaus ausführen zu laſſen; die anliegenden Hausbeſitzer baben ſich doch auch der bezirksamtlichen Vor⸗ ſchrift fügen müſſen und ihr Trottoir in Aspbalt oder Cement berſtellen laſſen, deshalb iſt es wohl eine gerechte Bitte, daß die Stadtverwaltung noch vor Eintritt der naſſen Jahreszeit einen bei Regenwetter gangbaren Gehweg am beſaaker Wabe herſtellen läßt. Gerichtszeituns. * Maunbeim, 7. Oktober.(Strafkammer III.) Vor“ fitzender: Herr Landgerichtsdirector Weizel. Vertreter der Großb. Staatsbebörde: Herr Staatsanwalt v. Duſch. 1) Von der Anklage des Diebſtahls wird die 32 Jahre alte Taglöhnerin Bernhard Höhnle Ehefrau, Marie geb. Wild von Schönau, die im Juni d. J. von dem Grundſtück des Taglöhners Georg Schäfer in Schönau ca. 100 Stück Bopnenſtecken geſtohlen baben ſollte koſtenlos freigeſprochen.— 2) Am Vormittag des 16. Auguſt d. J. klaufte der 33 Jahre alte Landwirtb Jopann Georg Waldi von Gauangelloch in Heidelberg einen Revolver mit 25 ſcharfen und 25 blinden Patronen, angeblich, um Marder und Spatzen zu ſchießen. Auf dem Heimweg verübte nun Waldi in angetrunkenem Zu⸗ ſtande mit dem eben gekauften Revolver eine Reihe dummer Streiche, reſp. nicht ungefährlicher Bedrohungen. So drobte er in Bammenthal dem Landwirth Adam Lang, der ihm von ſeinem Fenſter aus etwas zurief, mit übte ſich ſodann auf dem Felde vor Angelloch im Schießen. wobei er in der Richtung auf ſeinen auf einem Fuhrwerk daher kommenden Schwager Joſeph Klingmann, auf den er wegen eines Pro⸗ zeſſes einen Zorn hatte, zwei Schüſſe gab und ſetzte auch noch im Garten der Wirihſchaft von Berg in Gauangelloch und in ſeinem Gehoͤft daſelbſt das Revolverabſchießen fort. Wegen Bedrohung und Uebertretung des§ 367 Ziff. 7 des.⸗St.; .⸗B. wird Waldi deshalb heute zu 4 Monaten Gefängniß und 4 Wochen Haft verurtheilt. Vertheidiger des Angeklagten war Rechtsanwalt Dr. Helm.— 3) Im Auguſt d. J. ent⸗ wendete die 25 Jahre alte, ſchon beſtrafte Dienſtmagd Eliſe Lamprecht von Bammenthal ihrer Dienſtherrin, einer Frau Spitz in Heidelbers eine Anzahl Wäſcheſtücke und einen Regen⸗ ſchirm im Geſammtwertb von 27 M. Die Lamprecht, die dieſen Diebſtahl zugibt, geſtebt auch zu, daß ſie vor 3 Jahren im Darmſtädter Hof zu Heidelberg, woſelbſt ſie damals diente, eine von einer Frau zurückgelaſſene, auf dem Speicher auf⸗ bewahrte Kiſte erbrochen und daraus gleichfalls eine Anzahl Wäſcheſtücke im Geſammtwerthe von 73 M. weagenommen at. Der Gerichtshof erkennt gegen die Lamprecht auf 4 Monate Gefängniß.— 3) Wegen ien waren der 22 Jahre alte Fabrikarbeiter Peter Sauer von Doſſen⸗ heim zu 8 Wochen Gefängniß und der 32 Jankre alte Schreiner Karl Jordan von dier zu 14 Tagen Gefängniß vom Schöffengericht Heidelberg verurtheilt worden. In beiden Fällen handelt es ſich um beleidigende Aeußerungen über den Wachtmeiſter Wahl in Heidelberg wegen von letz⸗ terem in Handſchuchszeim und in Kirchheim bewirkter Auflöſung von ſozialdemokratiſchen Verſammlungen. Sauer batte ſich am 24. Juli dſs. Irs, in der Wirthſchaft zum Löwen“ in Doſſenheim und Jordan am 17. Juli d. J. in der Siegelſchen Wirthſchaft in Heidelberd diesbezüglich über in beleidigender Weiſe ausgeſprochen. Die von den Angeklagten eingelegten Berufungen werden heute als unbe⸗ gründet verworfen. Alz Fertbeidiger des Angeklagten Jordan fungirte Rechtsanwalt! Schoktler.— 5) Wegen Ruhe⸗ ſtörungs war der Taglöbner Valentin Bachert von Strümpfelbronn, der in der Nacht vom 19. zum 20. Auguſt d. J. auf der Straße in Heidelberg berumlärmte, zu 8 Tagen Ber verurtheilt worden. Die vom Angeklagten eingelegte erufung bleibt nach dem heutigen Erkenntuiß des Gerichts⸗ hofes dine Erfolg.— 6) Die Berufung des wegen Bettelns und Landſtreicherei zu 17 Tagen Haft verurtheilten Tag⸗ löhners Gottfried Schneider von Edenkoben wird als unbe⸗ gründet verworfen. WMaunbeim, 7. Okt. In dem Bericht über die vorletzte Strafkammerſitzung iſt inſofern ein Druckfehler unterlaufen, als es nicht Bamb ſondern Bumbd beißen muß. Es handele ſich in dem betreffenden Fall um eine Anklage wegen Hausfriedensbruchs. Tagesordnuun des Großh. Seen Naitein IV. Quartal 1892. Montas, 10. Oltober, Vormittags 9 Uhr: Andreas Schneider von Gauangelloch wegen Amtsunterſchlagung. — Vormittags 11 Ubr: Johann Förſter von Lobenfeld, zu⸗ letzt in Dieldeim wegen Sittlichkeitsverbrechen.— Nachmit⸗ tags 3 Uhr: Chriſtian Friedrich Ulm von Ohrnberg wegen Mordverſuchs und Körperverletzung. Dienſtag, 11. Oktober, Vormittags 8¼ Ubhr: Eva Pfaff von Plankſtadt wegen Brandſtiftung.— Nachmittags 8 Uhr: Konrad Diehm von Wertheim wegen Meineids. Mittwoch, 12. Oktober, Vormittaas 8½ Uhr: Juliana Beckenbach in Mannheim wegen Körperverletzung mit tödt⸗ lichem Erfolg.— Nachmittags 3 Uhr: Martin Mutzh von Hilsbach wegen Urkundenfälſchung und Betrugs verſuchs. Donnerſt 15 13. Oktober, Vormittags 8½ Uhr: Char⸗ lotte Seel von Epfendach wegen Kindsmords.— Vormit⸗ tags 10¼ Ubhr: Karl Chriſtian Gauer von Rupſen wegen Sittlichkeitsverbrechen.— Nachmittags 3 Uhr: Franz Stroh von Eppelheim wegen Meineids. Sport. Diſtauzritt Berlin-Wien. Das Pferd des Grafen Starhemberg iſt verendet, während ſich das Pferd des Ot. v. Reitzenſtein auf dem Wege der Beſſerung befindet. Prinz Friedrich Leopold von Preußen, welcher an dem Diſtanzritt theilgenommen, iſt an einer Halsentzündung erkrankt. Bis jetzt ſind 11 deutſche und 8 öſterreichiſche Pferde, die an dem Diſtanzritt betheiltat waren, verendet. Reitzenſtein erklärte, ſein Pferd„Lippſpringe“ vor 5 Wochen in Gent um 1500 Franes gekauft zu haben; bis dahin ſei es zumeiſt Wagen⸗ pferd geweſen. Ohne das Irrereiten wäre er ſicherlich als Erſter angekommen. Die Strecke hatte er nie reecognoscirt und kannte ſie nur von der Karte, während Starhemberg die Strecke durchritten hat. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Er. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Doktor Klaus. Am Donnerſtaa ſpielte im trefflich gegebenen Doktor Klaus“ Frl. Meyer aus Hamburg als Gaſt die Rolle der Emma, der Tochter des Doktor Klaus. Frl. Meyer, die für die jugendlich naiven Rollen auserſehen iſt, ſcheint uns nicht ungeeignet zur Uebernahme derſelben. Ibre Kunſt be⸗ findet ſich noch in den Anfängen, aber ſie beſist Anmuth und Anſtelligkeit und ihre Anfängerſchaft wirkt nicht ſtörend. Wir Aa vorausſagen zu können, daß ſie bei unermüdlichem eiß und guter Schule eine tüchtige Künſtlerin werden dürfte. H. Der Barbier von Bagdad. Baſtien und Baſtienne. Der Dichterkomponiſt Peier Cornelius, Neffe des berühmten Malers gleichen Namens, wurde in Mainz 1824 geboren und ſtarb ebendaſelbſt 1874 Er hatte zuerſt keinen ſonderlichen Erfolg mit ſeiner Oper Der Barbier von Bagdad. Liszt, der dieſelbe 1859 in Weimar erſtmals zur Aufführung brachte, verließ in Anbetracht deſſen, daß ein Theil des Publikums gegen dieſelbe Oppoſition machte, ſeine dortige Stellung. Und mit Recht mußte es einen ſo außer⸗ ordentlichen Künſtler und Menſchen, wie Liszt, ſchmerzen, dieſes feine Werk, das ſeinem ianerſten Gemüth ſo eigen war, von einem minder empfindenden Publikum ablehnend behandelt zu ſehen. Die Muſik des Bardbier iſt geiſtvoll und durch und durch odriginell in ihrer Schöpfung, eine tief innerliche eigenartige Compoſition. Daß dieſes entzückend feine Werk dem großen Publikum nicht gleich in die Augen geſtochen, daß es ſo lange gebraucht, ſich Bahn zu brechen, ſpricht eben für die Echtheit und zugleich Lebensfähigkeit desſelben. Für Kenner ſowohl, als empfindende Menſchen, die im Stande ſind, ſich in ein Kunſtwerk zu vertiefen, wird dieſe feinſinnige köſtliche Oper immer eine Perle in der Muſikliteratur ſein Corne⸗ lius iſt in der That eine wahrhaft begeiſterte Dichterſeele, die unbeirrt um hergebrachte Formen und Regeln der Ueber⸗ zeugung ihres innerſten Weſens gefolgt und gerade dieſer eigenartigen Richtung verdanken wir die ſeltenſten muſika⸗ liſchen Produkte. Wer hört ſeine ſinnigen vornehmen Lieder und empfände nicht warmen Dank und heilige Begeiſterung! Es iſt für ein Theater, wie das Mannheimer, geradezu eine Unterlaſſungsſünde, ein Werk, wie den Barbier dem Pub⸗ likum ſo lange vorenthalten zu haben und können wir es nur freudigſt begrüßen, daß die Aufführang nach ſo langen Jahren des Wartens endlich zu Stande gekommen iſt. Ein Hauptfaktor für jede Aufführung dieſer Oper iſt allerdings die Rolle des Barbier und ſo brauchbar die Baritons der verſchiedenen Opern auch ſein mögen, zu der Rolle dieſes Barbiers gehört eben doch mehr als ein Wollen! Die hieſige Aufführung wurde ermöglicht durch Zu⸗ ziehung eines Gaſtes, des Herrn Marx aus Straßburg. Er verfügt über ein kräftiges Stimmorgan, das er beſonders in den Forte⸗Stellen gut zu verwenden weiß. Auch die derbkomiſche Seite traf er wirkſam, wobei allerdings der feinere Theil der Rolle zu leiden hatte. Die beſte Leiſtung bot Herr Erl mit ſeinem Nurredin. Ausgezeichnet ſtimm⸗ lich disponirt, führte er ſeinen ſchönen Part in künſtleriſchem Erfaſſen durch und wurde vom Publikum für das Gebotene ausgezeichnet. Die Margiana der Frau Sorger ließ hin⸗ gegen manches zu wünſchen übrig. Dieſe ſtrebſame Künſtlerin gab ſich gewiß alle Mühe, die Rolle gut zu geſtalten, erſtens liegt ſie ihr ſtimmlich doch etwas zu hoch und dann vermißt man eine gewiſſe Vornehmheit in der Darſtellung. Auch hätte das reizende Duett mit Nurredin inniger und erwärmender ſein dürfen. Die Boſtana(Frau Seubert), der Calif(Herr Zareſt), der Kadi(Herr Rüdiger) waren in den beſten Händen. Die Chöre ginzen flott und das Orcheſter führte ſeine ſchwierige Aufgabe anerkennenswerth durch. Herr Röhr, der die Oper einſtudirte und leitete, war ſichtlich be⸗ mühtl, das ſchöne Werk zu voller Geltung zu bringen, was ihm auch bis auf einige Feinheiten im Orcheſter und auf der Bühne gelungen iſt. Die Inſcenirung durch den Herrn Intendanten war eine geſchmackvolle und ſtilgerechte.— Baſtien und Baſtienne von Mozart iſt ein herz⸗ gewinnendes naives Werkchen, das die große Genialität des unſterblichen Meiſters ſchon in der Jugend verräth. Die drei bandelnden Perſonen Baſtien, Baſtienne und Colas waren durch Fräulein Tobis und die Herren Rüdiger und Knapp vorzüglich vertreten. Das kleine Orcheſter paßte allerliebſt in den Rahmen dieſes reizenden Sinaſpieles, welches Herr Röhr in befriedigender Weiſe leitete. Arneſie Aachrichten und Celegramme. Berlin, 7. Okt. Die Konferenz der Tabak⸗ kommiſſion hat, wie die„Nationalzeitung“ ver⸗ muthet, ein endgiltiges Reſultat noch nicht ergeben. Einig waren offenbar die einberufenen Intereſſenten nur in der Zuſtimmung dazu, daß es bei dem jetzigen inländiſchen Steuerſyſtem bleiben ſoll, alſo bei der Ge⸗ wichtsſteuer, die jetzt im Betrage von 45 Mk. für 100 Klgr. des zur Fabrikation verarbeiteten einheimiſchen Tabaks erhoben wird. Soviel ſcheine ſicher zu ſein, daß keine Steuerreform beabſichtigt iſt, welche die Perſonen, die in Suͤddeutſchland, in Weſt⸗ preußen und in Schleſien auf den Tabaks⸗ bau angewieſen ſind, darin beſchränken oder nöihigen könnten, wenn auch gegen Entſchädigung, einen anderen Erwerbszweig zu ergreifen.— Das Telegramm des Kaiſers an den Oberbürgermeiſter Zelle in der Form eines Glückwanſches iſt nach der Vorgeſchichte dieſer Wahl geeignet, Aufſehen zu erregen. Es heißt, daß die Be⸗ ſtätigung mit Umgehung des Oberpräſi⸗ denten ins Rathhaus gelangt ſei, und die Vermuthung, daß die vom Oberpräſidenten in der Sache befolgte Taktik durch das Telegramm des Kaiſers desavouirt werden ſolle, iſt kaut„Frankf. Ztg.“ nicht abzuweiſen. »Weimar, 7. Okt. Der Kaiſer wurde empfangen vom Großberzog, Erbgroßherzog, den Prinzen des Hauſes, dem König von Sachſen, Erzherzog Rainer, Großfürſt Wladimir, Prinz Reuß. Der Kaiſer ſchenkte einen Moſaiktiſch, die Kaiſerin eine große Porzellanvaſe, die Königin der Niederlande einen reichen Tafelaufſatz. Abends war Serenade der Geſangvereine im Schloßhofe. London, 8. Okt.(Priv.⸗Telegr.) In Nomeſtead wurde geſtern früh verſucht, das Wohnhaus, worin vierzig karnegieſche Nichtsſyndikatsarbeiter ſchliefen, mit Dynamit in die Luft zu ſprengen. An den Fenſtern und der Facade des Erdgeſchoſſes wurden Zerſtörungen angerichtet. Perſonen ſind nicht verletzt. Die Polizei vermuthet die Thäter unter den Streikenden. und nicht ſehr nahes, doch immerhin ſicheres und unſeren Handelsintereſſen förderliches Reſultat erwarten laſſen. Die Hoffnungen darauf prägten ſich in einer anſehn⸗ lichen Erholung des Noten⸗Courſes, ſowie in einer Beſſerung unſerer öſtlichen Bahnen aus. Unſere Zproz. Fonds, deren Rückgang geſtern tendenzbeſtimmend geweſen, heute auf größere Kapitalsanlagen in ſolchen weſentlich ge⸗ beſſert.— Montanwerthe gehen nach häufigen Schwanfungen auf gegen geſtern faſt unverändertem Stand aus dem Ver⸗ kehr hervor. Privat⸗Disconto 2 pCt. Frankfurter Effecten⸗Speietät v. 7. Okt. 6⅛ Uhr., Abends. Oeſterr. Kredit 262¼, Diskonto⸗Kommandit 184.30, Berliner Handelsgeſellſchaft 136.30, Darmſtädter Bank 134 10, Dresdener Bank 141.20, Banque Ottomane 120. Lombarden 84¼ Dur⸗Bodenbacher 441, Elbethal 196, Mittelmeer 107, Marienburger 59.20, Z3proz. Portugieſen 28.30, 4½proz. Port. Tabak 72.70, Türken C 23.20, do. D 22.35, do. B 32, Ottom. Zoll⸗Obligat. 94, 4proz. Griechen 57.50, 1890er 6proz. Mexikaner 79, do. 3proz. 25.30, Nordd. Lloyd 111, Bochumer 123.50, Dortmunder 56.20, Gelſenkirchener 134, Harpener 131, Hibernig 115.50, Laura 106.90, Türkenlooſe 28.50, Gotthard⸗Aktien 155.30, Schweizer Central 126.60, Schweizer Nordoſt 112.70, Union 78.90, Jura⸗Simplon St.⸗Act. 52.60, 5proz. Italiener 92.90. Mannheimer Produktenbörſe vom 7. Okt. Weizen per November 16.78, März 98 17.35, per Mai 98 17.55; Rogagen per Nov. 15.55, März 93 15.45, Mai 15.50; Hafer per Nov. 14.70, März 98 14.95, Mai 15.15: Mais per Nov. 11.70, März 1893 11.70, Mai 11.70 M. Tendenz: ruhig. Zu geſtrigen Preiſen fand in Weizen mäßiger Verkehr ſtatt. während Roagen M.—1½ per Tonne einbüßt. Hafer gut behauptet. Mais anhaltend verkehrslos. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 7. Okt. New⸗Nork Thicago Weizen Mais Schmalz Caffſee Weizen Mais Schmalz Februar—————.——.———.——— März———— Aprif——————— Juni———.——.———— Juli——————— Auguſt————.——.———.— September————.——.——.——.— Oktober 80¹ 51/8.75—.—————.45⁵ November— 58˙⁰s6—.— 14.70————. De zember 88⁰ 58½%—.——.— 7757 457³ͤ—.— Januar———.55 14.60————.⁰ März———— 42———— Mai 89 54%—.— 14.55⁵ 887⁰ 48ͤ]„—.— Schifffahrts⸗Nachrichten. Naunheimer Hafen⸗Serkehr vom 6. Okt. Schiffer ev. Kar Schiff. Kommt von Ladung Etr. da fenmeiſterei!. Werr Walpod Köln Stückgüter— Karbach[Goetbe RNotterdam— Bauer Wilhelm I 5— Stuntz Mathilde Duisburg Kohlen 760⁰ Schmitt Eliſe Neckarſtein'ch Steine 1000 Hafenmeiſterei 1. Allrich Juſtia Notterdam Stückgüter 42886 Ebert Katharina Neuß— 40⁰⁰ Wit ter Harmonie Rotterdam 5573 Weder Mainz 9 Antwerpen 2 4858 Schwippert Mari: Sophie 9918 Ningel Magdalena Bliſſingen Petrokeum 10283 vaſenmeiſterei 11 Wendt Mannheim 41 Keſtert Kohlen 110⁰ Mußig Mar in Heilbronn Soda 74⁴ Zimmermann Apollo 4 Stückgüter 5⁰⁰ Diana— 40⁰ 8 Adelmann 5 84⁰ 75 Johann 5⁰⁰ Waſſerſtands-Rachrichten. Rhei Konſtanz, 7. Olt. 8 es m—%1 J Singen, 7. Okt 1 8 m + 90 Hüningen, 7 Ott 251 m— 00 Kaub, 7. Olt 20 m 23.05⁵ m Kehl, 8 Okt 288 m—.09 Koblenz, 7 Okt. 2183 m. + 0 0t4 Sauterburg, 7 Ok. 3 86 m— 005 Köln, 7. Olt. 3 08s m +.13 Maxau, 7 Skt.05 m— 007 Ruhrort, 7. Okt.80 m + 04 Sermersheim, 7. Okt.88 m.00 RNReckar Mannheim, 8 Ou 3 80 m—.08.] Mannheim, 8 Okt s 78 m.05 Mainz, 7 Ott 181 m— 91 Heilbronn, 8 Ok-. 0 70 m.—.00 Geld⸗Sorten. Dulaten Mk..85—60 Ruſſ. Imperials Mk. 16.70—65 20 Fr. Stücke„ 16.19—16 Dollars in Cold„.20—16. Engl. Souvereigns 20.87—388 N. + 2 Betten-& Hemden- Max Keller 2 3, 1 fabrik; complette Betten von M. 44 bis M. 500. Maasshemden von M. 4 bis M. 25 per Stück. Prämiirt Mannheim 1880. 30913 H. Deutsch C 1, 15 gelter& Naftersalen. un * 2. Seidenſtoffe; —— — Direkt aus Der Cabrix von von Elten& Keussen, Crefeld, alſo aus erſter Hand in jedem Maaß 11—— 1 8—— und weiße Seidenſtoffe, Sam 1 j Art zu Fabrikpreiſen. 88— Nuſter emit Tndaße des Gæemũniteten rste Hannheimer** * Typographische Anstalt SWendling Dr. Haas& Co. Buchdruckerei, Lithographie eeeseereeereeeeeeeene LLDDDDDDDDDDDnn 2 2 4 2 2 7 — 3 — — 2 25 — 42* Nannheimer Handelsblatt. Nannheimer Fettvieh-Narkt vom 7 Okft. Es wurden beigetrieben und wurden verkauft pei 105 Kilo Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen I. Qua⸗ litüt—, II. Qualität M.—.— Schmalvießh I.—, II.—. Farxen I.—, II.—. 45 Kälder I. 140 II 120. 219 Schweine 1. 124, II. 13.— Milchkühe ver Stük—————,— Luzuspfeide——— Arbeits- vferde——— 254 Ferkel 4 8 N.— Schaſe—— R. Lämmer— N. — Siege der Stäc— N. Zuſammen 513 Stück. Frankfurter Mittaasbörſe vom 7. Oktober. Auf den ſo ungünſtigen Verlauf der geſtrigen Abend⸗ börſe hatte man ouch für heute mattere Courſe erwartet. In der That waren ſowohl Wien als die erſten Berliner Preiſe anſehnlich niedriger eingetroffen und die im Vordergrunde des Verkehrs ſtehenden Bank⸗ und Montanpapiere eröffneten ſämmtlich noch etwas unter geſtern Abend. Es machte ſich aber bald nach dem erſten Cours eine beſſere Stimmung geltend, die ſpeculotiven Käufe auf den ſchon genannten Ge⸗ dieten nahmen allmählig größeren Umfang an, und wurden bis Schluß fortgeſetzt, wodurch ſich der weitere Verlauf der Börſe allgemein wieder feſt geſtoltete. Gleichzeitig fanden officidſe Meldungen Beachtung, daß die Verhandlungen mit Rußland fortgeſetzt werden, und ein wenn auch nur beſcheidenes Eisenb L I3, 7. L 13. 17. Hochfeines Böhmiſches Bier aus der Domaine Liebotschan-Brauerei dei Saaz in Böhmen notoriſch beſtes aller böhmiſchen Biere ½ Liter 15 Pfg., ½ Liter 20 Pfg. 48052 F. Dörgeloh. —— Mannhelim, 8. Oktober. Senesal-Anzeiger 52 Seite: utliche Anzei ——* Gr. Bad. Staatseiſenbahnen. In Mannheim ꝛc. ⸗ württem⸗ bergiſchen Gütertarife vom 1. Juni 1890 werden mit Wirkung vom 9. d. Mts. Frachtſätze für den Verkehr mit Schramberg einge⸗ führt, welche bei Gr. Güterver⸗ waltung Mannheim zu erfragen ſind. 48881 Karlsruhe 4. Oktober 1892. Generaldirektion. Bekanntmachung. Referendär Dr. Franz Eckhard wird bis auf Weiteres zum Dienſt⸗ verweſer beim Gr. Amtsgericht Mannheim beſtellt. Karlsruhe, den 4, Oktbr. 1892. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Nokk. 48938 Bekanntmachung. No. 14,473. Die Ehefrau des Kaufmanns Johann Joſef Dietz, Maria geb. Gramlich in Mann⸗ eim wurde durch Urtheil der ivilkammer IIIldes Großh. Land⸗ gerichts Mannheim vom 27. Sep⸗ tember 1892 für berechtigt er⸗ Härt, ihr Vermögen von dem ihres Ehemannes abzuſondern. Dies wird zur Kenntnißnahme der Gläubiger andurch ver⸗ öffentlicht. 48891 Mannheim, 3. Oktober 1892. Gerichtsſchreiberei Großh. Landgerichts. Feiſt. Bekauntmachung. Die hieſige Volksküche bedarf in der Zeit vom 1. November 1892 bis dahin 1893 eirca 600 Centner prima Speiſe⸗ kartoffeln. Die Lieferung ſoll im Sub⸗ miſſionswege pergeben werden. ngebote hierauf wollen bis um 15. Oktober 1892 mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bei uns eingereicht werden, woſelbſt auch die näheren Lieferungsbe⸗ dingungen eingeſehen werden können. 48758 Mannheim, 8. Oktober 1892. Städt. Stiftungskommiſſion: Bräunig. Hörner. Bekanntmachung. Das vormals Bender'ſche An⸗ weſen Lindenhofſtraße 40 iſt zu verpachten. Dasſelbe beſteht aus einem zweiſtöckigen nb Auſtd mit 272005 tem Keller und einſtöckigem Stallanbau für—6 Pferde mit Knieſtock, einſtöckiger Scheuer, 3 Schweineſtällen ꝛc. nebſt Hofraum. as Ganze iſt in gutem bau⸗ lichem Zuſtand und eignet ſich beſonders zur ungetheilten Ver⸗ pachtung an einen Fuhrunter⸗ nehmer oder Landwirth. egen Beſichtigung des An⸗ weſens wolle man ſich gefälligſt an die unterzeichnete Stelle wenden, woſelbſt auch die näheren Beding⸗ ungen für die Verpachtung einge⸗ ſehen werden können. Die Pachtverſteigerung findet in dem Anweſen ſelbſt am Mittwoch, den 12. Oktober d.., Vormittags 11 Uhr ſtatt, wozu wir Steigerungsluſtige einladen. 48788 Mannheim, 3. Oktober 1892. Hochbauamt. Heffeutliche Verſteigerung. Mit amtsgerichtlicher Ermäch⸗ tigung werde ich aus dem Nach⸗ laſſe der verlebten Val. Engel⸗ deer in Wwe., Katharina geb. Pot⸗ +5 im Hauſe 8 4, 6, parterre am ontag, 10. Oetober d.., Nachmittags 2 Uhr öffentlich gegen Baarzahlung ver⸗ 48916 gerſchiedene Möbel, Bettung, Weißzeug, Frauenkleider, Küchen⸗ eifan Hausrath ꝛc. annheim, den 7. October 1899. Der Waiſenrichter: Gg. Voiſin. Bei diesſeitiger Gemeindever⸗ waltung iſt eine Gehilfenſtelle mit einem Jahresgehalte von 600 Mk. in Erledigung gekommen. Qualificirte im Rechts polizei⸗ fache erfahrene Bewerber wollen ihre Geſuche unter Anſchluß von eugniſſen bis 11. d. Mts. anher einreichen. 48821 Weinheim. 5. Oktober 1892. Bürgermeiſteramt: Ehret. Acker⸗Nerpachtung. Die dem ev. Kirchen⸗ und Almoſenfond, ſpwie dem ev. Separatfond der Concordienkirche gehörenden, auf Gemarkung Mannheim gelegenen Grundſtücke werden kommenden Montag, 10. Oktober 1892, Nachmittags 4 Uhr in den Räumen des Badner Hofes, Lit. G 6, 3 auf weitere neun Jahre öffentlich verpachtet, wozu Pachtliebhaber hiermit ein⸗ geladen werden. 48555 Mannheim, 3. Oktober 1892. Ev. Kirchengemeinderath Ruckhaber. Ts wird ſortwährend zum Waſchen und Hügeln (Glanzbügeln) angrnommen und prompt und billig beſorgt. 35598 5, 19 parterre. Große Vorhäuge werden waſchen u. gebügelt bei billig⸗ Berechnung. Verein für Klaſſ. Kirchenmuſtz. Montag, den 10. d.., Abends ½8 Uhr Wiederbeginn der regelmäßigen Proben. Neueintretende belieben ſich bei Herrn Muſikdirektor Hänlein, B 6, 6 anzumelden. 48753 Der Vorſtand. Manfene Aebertafel. Samſtag, den 8. Oktober, Ibends ½9 Uhr 48898 Geſammtchor⸗Probe. perein e den 10, Oktober 1892, bends 8¼ Uhr im Theater⸗Saale Vortrag des Herrn Lic. Dr. F. Kirchner aus Berlin über: „Das füngſte Deutſchland in der iteratur. Für Nichtmitglieder ſind Abonnementskarten à M. 12 für ſämmtliche Vorträge, Tageskarten à M..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalienhandlung K. Ferd. Heckel, in der Muſi⸗ kalienhandlung von Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier, ſowie in der Baumgartner ſchen Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. 48784 Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 81/¼ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Das beliebte Kleine Kurgbuch fürMannheim⸗Ludwigshafen Winter 1892/93 iſt ſoeben erſchienen und zum Preiſe von 15 Pfg. bei den Unterzeichneten erhältlich. Erſte Mannh. Typogr. 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Valentin Orth, Eiſengießer m. Eva Rückert. rz. Joſef Ferner, Magazinarb. m. Leonoxe Lindner geb. Herrmann. Adam Drechsler, Fabrikarb. m. Chriſtine Brenneiſen. „Adam Wundling, Landw. m. Eliſabeth Stolzenberger. „Dr. Wilh. Luk. Strauß, Referendär m. Johanna Hohenemſer. Dr. Emil Mackel, Realgymnaſtlalehrer m. Eliſ. Heingärtner. 5 Judn Sänger, Ingenieur m. Kath, Kirſch. Ludwig Hügel, Maurermſtr. m. Wilhe. Rieß geb. Reichenbach. Georg Bender, Metzger m. Kath. Arnold geb. Pfiſterer. 15 Kretz, Wärter m. Kath. Herbſt. nnedgegee —— ohann Leuthäußer, Bahnarb. m. Sofie Reibold. eter Bucher, Spengler m. Dorothea Fiſcher. „Richard Wellenreiter, Friſeur m. Karoline Vogt. Ferd. Kerner, Kaufm. m. Gertrude Lanz. Septbr. Geborene. 27. d. Tagl. Joh. Gg. Menges e. S. Georg Michagel. „Kleidermacher Andr. Adrion e. T. Eliſe Kath. Kaufm. Julius Krämer e. S. Ernſt Alfred. Maurer Georg Fackel e. T. Chriſtine. Kaufm Wilh. Berrer e. S. Erich Wilhelm. Schneider Eduard Ruf e. T. Anna Ling. Tagl. Adam Volk e. T. Suſ. Marg. Tagl. Philipp Traub e. S. Franz. Wagner en oe e. T. Eliſabeth. FFFTTCC Oelmüller Herm. Filſinger e. S. Wilhelm. „Kaufm. Philipp Rindenſchwender e. T. Karol. Eliſe. Küfer Wilh. 180 e. S. Karl Wilhelm. Fabrikaufſ. Jakob Rudolph e. S. Karl. 26. d. Kaufm. Jakob Bitterich e. S. Friedr. Aug. 29. d. Müller Friedr. Allgeier e. S. Hermann. Kaufm. Heinr. Hub. Tauwel e. S. Friedr. Wilh. 29. d. Schneider Otto Fellcht e. S. Otto Hermann. 28. d. Tüncher Joh. Keßler e. S. Wilhelm. 28. d. Landw. Phil. Schmitt II. e. T. Barbara. 26. d. Adam Heck e. T. Luiſe. 30. „Tagl. Philipp Ehret e. T. Anna Kath. ee Karl Schillinger e. T. Kath. Luiſe. Bahnarb. Dominikus Löffler e. S. Albert. Schuhm. Andr. Höfler e. T. Anna. .Arbeiter Ferd. Schäfer e. T. Roſa. „Bahnarb. Peter Zorn e. T. Liſette. „Tiſchler e Seiler e. S. Robert. .Kaſſier Joſef Marx e. S. Theodor Robert. Schlofſermſtr. Engelbert Fritz e. S. Joſef. P1t 5 Tagl. Guſtav Albrecht e. S. Heinrich Wilh. ober. d. Gipſer Joh. Phil. Metzger e. T. Eliſabeth. Schreiner Otto Hörth e. S. Wilh. Jakob. Schneider Joh. Fauß e. S. u. e. S. Franz Kaufm. Joſef Strauß e. S. Otto Nathan. Metzgermſtr. Gottlieb Fauth e. T. Emilie. Schreiner Karl Eckert e. T. Kath. Friedr. Rangierer Philipp Metzger e. S. Karl Ludwig. Bahnarb. Ludw. Kemptner e. S. Emil. „Fabrikarb. Wilh. Ranzenberger e. T. Anng Maria Barbara. „Schloſſer Heinrich Göttlich e. T. Kath. Eliſab. Fabrikarb. Joſef Kolb e. S. Adam Joſef. Metzger Karl Stephan e. T. Lina. „Schreiner Adam Haſſert e. T. Marie Mathilde.. „Tagl. Friedr. Heimbächer e. S. Georg u. e. T. Wilhelmine. Säger Gottfried Winkler e. S. Friedrich Auguſt. .Tagl. Jakob Krämer e. S. Kaufm. Chriſtian Keſſelheim e. S. Bernhard. .Schuhmachermſtr. Friedr. Dieruff e. T. Anng Helene. 8 Naere Chriſtian Schlechter e. T. Stefanie Karoline. igarrenm. Val. Kilian e. S. Wilte Jakob. Tapezier Albert Strickle e. T. Wilhelmine. „Tagl. Joh. Keith e. S. Wilhelm. Kaufm. Julius Fromm e. S. Adolf Martin Valentin. riſeur Phil. Frdr. Wetzelsberger e. T. Kath. Marie. .Jimmerm. Aug. Kirchgeßner e. S. Auguſt. hloſſer Friedr. von der Heid e. T. Emilie Luiſe. „Küfer Joſef Stadtmüller e. T. Karoline. Kohlenholr. Joachim Berberich e. S. Joh. Seb. Septbr. Gaffners Jf 30. Georg Friedr., S. d. Schaffners Joſ. Dav Haller, 5 M. a. 80. Kath. Eliſab., T. d. Hauptlehrers 5 Vollrath, 4 J. a. 30. Kath., T. d. Eiſendr. Emil Wachsmuth, 1 M. a. 27. der verw. Schneider 5 p Peter Korn, 45 J. 3 M. a. 25. die ledige Margaretha pfel, 18 J. g. 20. Julius, S. d. f Schreiners Friedr. Fincke, 5 J. a. Oktober. „der ledige Jakob Früh, 21 J. 9 M. a. „Heinrich, S. d. Eiſendr. Philipp Schneider, 1 M. 18 T. a. Emil, S. d. Emil Wolf, 4 T. a. der verw. Tagl. Phillipp Kleber, 60 J. a. . Auguſte T. d. Schloſſers Joh. Mattern, 4 M. 18 T. a. „der verh. Wirth, Chriſtian Dietz, 55 J. 5 M. a. „Eliſabeth. geb. Gumpel, Ehefr. 26 J. 2 M. a. Flacde S. d. Wagenw. Hch. Franz Bilz, 2 M. a. liſe T. d. Tünchers Frtedr. Dippel, 1 M. 12 T. a. Adam Joſef, S. d. Fabrikarb. Joſef Koll, 2 T. a. „Eliſab., T. d. Schloſſers Jakob Frdr. Waibel, 24 T. a. die ledige Privatin Eliſe Schweizer, 68 J. 4 M. a. „der verh. Dienſtmann Ehriſtian Laicher, 68 J. 9 M. a. „der verw. Victualienhändler Joſef Greulich. 58 J. a. der verh. Schreiner Gg. Adam Raab 39 J. 1 M. a. Karl Adolf, S. d. Lackirers Daniel Franz, 28 T. a. .Lina, T. d. Ausläufers Albert Hauſt, 17 T. a. 2 ggggggggggggggggggcggcsgpges G8 2 Se NEE N f 50 ge. le 5o f= 5 50 e E Getreidearb. Frdr. Brünnle, Bekanntmachung. Die Feſtſetzung des ortsüblichen Tagelohnes der gewöhnlichen Tagearbeiter betr. (276) No. 297. Mit Entſchließung des Bezirksraths hier vom 28. Juli l. Js. wurde der ortzübliche Tagelohn für den Amts⸗ bezirk Mannheim in nachſtehender Weiſe feſtgeſetzt: 48890 A. Für die Stadt Mannheim: 1. für erwachſene männliche Arbeiter(über 16.) M..80 2.„ 1 weibliche 6 1 16. 3.„ Kjugendliche männliche„(unter 16 J0„.— 4. 1 77 weibliche„ 1 16 7 651„*äũt ñ B. Für den geſammten Landbezirk: 1. für erwachſene männliche Arbeiter(über 16 85 M..— 2. weibliche 15 5 5 3.„Kjugendliche männliche„(unter 16.)„.— 4 weibliche 15—.70 50 1** 7 6 71. f Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntniß, mit dem Anfügen, daß die neuen Sätze vom 1. Jannar 1893 ab angewendet werden müſſen. Die Gemeindebehörden des Amtsbezirks haben die Kenntniß⸗ nahme von dieſer Veröffentlichung mit Friſt von einer Woche hierher zu beſtätigen. Mannheim, den 3. October 1892. Großh. Bezirksamt. Dr. Fuchs. NKonkurs-Verkauf Die Konkursmaſſe des flüchtig gegangenen Kaſſiers früheren Schloſſers Wilhelm Hänsler in Mann⸗ heim iſt im Beſitz von 20 Stück Actien der Mannheimer Aetiendruckerei in Maunheim (Druck und Verlag der Volksſtimme) im No⸗ minalwerth von 1000 Mk. das Stück. Die⸗ ſelben werden andurch dem Verkauf aus freier Hand aus⸗ geſetzt. 48600 Offerten beliebe man an den Unterzeichneten zu richten. Der Konkursverwalter Dr. Felix Wittmer, Rechtsanwalt, B 1, 12. Konkurs-Verkauf. Die zur Konkursmaſſe des flüchtig gegangenen Kaſſiers, früheren Schloſſers Wilhelm Häusler in Mannheim gehörigen 2 Häuſer Lit. T 3, 4b in Mannheim und Haus No. 108 in St. Ilgen werden andurch dem Verkauf aus freier Hand ausgeſetzt. Bemerkt wird, daß das Haus T 3, A4b ſich iffernmüßig nachweisbar ſehr gut rentirt und daß das Haus in St. Ilgen erſt in dieſem Jahre vollſtändig ueu aufgebaut iſt und ſich iusbeſondere zum Fabrikbetrieb ſehr gut eignet. 48601 Offerten beliebe man an den Unterzeichneten zu richten. Mannheim, den 1. Oktober 1892. Der Konkursverwalter Dr. Felix Wittmer, Rechtsanwalt, B 1, 12. Localbahn Maunheim⸗ Heidelberg. Aus Anlaß des Kirchweih⸗ feſtes in Seckenheim kommen Mts., Nachmittags folgende Züge zur Abfertigung: 98 Sonnda„den 9. d. Nach Seckenheim ab Mannheim Stadt 121⁰, 20⁰, 2²⁵ 2¹⁴⁵ 320, 3⁵⁰ 4²⁰ 4˙⁰, 62⁰, 7⁰⁸, 8³⁰⁵ Sonderzüge für die Rückfahrt find auf den Stationen bekannt gegeben. 48945 Betriebs⸗Inſpection. Tanzlehr-Inſtitut Jüner. Mitte November beginut ein neuer Kursus. Gefl. Anmeldungen hierzu bitte baldigſt zu machen. Extra⸗Unterricht, ſowie ſolchen für geſchloſſene Geſellſchaften ertheile auf Wunſch zu jeder Tageszeit. 48910 Hochachtungsvoll Gustayv Lüner, U i, ib, 2. St. Kirchen⸗Anſagen. Kvangel. proteſt. Semeinde. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vikar Göhrig. Militär. 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Ahles. 2 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadtpfarrer Hitzig. Abends 6 Uhr Predigt Herr Stadtvikar Schmitthenner. Concordienkirche. ½10 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Hitzig. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadtpfarrer Hitzig. 2 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadtpfarrer Ahles. Lutherkirche. 10 Uhr Predigt und 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt. Herr Stadtpfarrer Simon, Friedenskirche. ½10 Uhr Predigt und 11 Uhr Kinder⸗ Lehmann. gottesdienſt. Herr Stadtvitar Dr. Diakoniſſenhauskapelle. 11 Uhr Predigt. Herr Kirchen⸗ rath Greiner. Fbangeliſches Pereinshaus, K 2, 10. Sonntag Vormittag 11¼ Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags 3 Uhr bibliſcher Bortrag von Herrn Pfarrer Neeff. Montag Abend ½9 Uhr bibl. Beſprechung im Männer⸗ u. Jünglingsverein. Mittwo Abend 81½ Uhr Bibelſtunde. Donnerſtag Abend 1½%9 Uhr bibl. Beſprechung im Jünglingsverein, jüngere Abtheilung. Jedermann willkommen Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, 9. Oktbr. um 10 Uhr Gottesdienſt. „der ledige Schreiner Johann Lang, 17 J. 5 M. a. Dr. med. Robert Tuchs Augenarzt Institut Vorbach, N4 No. 15. Sprechſtunden 10 bis 12 und 2 bis 4 Ahr. Frmeinde der biſch. Melhadiſtenkirche U 6, 28, Finterh. Sonntag Nachm. ½2—½ Uhr Kindergottesdienſt(Sonntags⸗ ſchule.)—4 Uhr Religiöſer Vortrag von Herrn Prediger D. Mann. Dienſtag Abend ½9—½10 Uhr Erbauungsſtunde, Freitag Abend ½9—10 Uhr Männer⸗ und Jünglingsverein. Zutritt Jedermann frei. Freireligibſe Gemeinde. Sonntag, 9. Oktober, Vormittags 10 Uhr im großen Cafino⸗ Saale R 1, 1, Vortrag des Herrn Prediger Schneider über das Thema:„Die göttliche Vorſehung. Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein Der Vorſtand Mannheim, 8. Oktober. General⸗Anzeiger. ee Seeeeeeseseeeeesseeesssesee im kleinen Saal des Saaibau Wegen Geſt ſchäfts⸗Ueber⸗ 68 I. Matinée E. N Dac 1 gabe u. Umzug gänzlicher G von dem Frankfurter Ausverkauf treichquartett: Prof. Heer- mann, Concertmelster Naret- Schirmfabrikant E I. 15 Planken, meines ſehr bedeutenden Lagers chr bedentenden Tagers in G Koning, E. Welcker, Kammer- virtuos Hugo Beoker, J Serken u. Damen⸗ Regenſchirmen. des Herrn Fr. Bassermänn. 5 Hervorzuheben eine größere Parthie kürzlich eingetroffener ſehr feiner engliſcher Schirme. 45945 1. auartett.dur 52 9 Violnen Piels Losart——— für 2 Violinen, Viola und Violonbeilo. Adagio, Allegro Andante cantabile — Menuetto(Alle- gretto)— Allegro molto. 2. Quartett op. 18 No. 5-dur. Boeethoven. ür 2 Violinen, Viola und Violonbello. [JI, 2. Neckarſtraße. J 1, 2. — Andante canta- bile(Variat)— Uegro. 8. Auintett op. 111 Gdur... Brahms. 515 Hausverkauf ſind wir gezwungen, in kurzer Zeit auszu⸗ für 2 eee und ziehen und halten wir, um mit unſerem enorm großen Lager von nur Allegro non troppo— Adagio ſelbſtverfertigter Waare raſchmöglichſt zu räumen, einen Un pocco Allegretto— Vivace ma non troppo presto. rur die drei Natingen 18. Oo- Total⸗A usverkauf Abonnements-Karten j31u thatſächlich ſtaunend billigen, alet grtget bel Th. Sohler 25 ſtreng feſten Preiſen. Wie bekannt, iſt bei uns ſelbſt der billigſte Artikel vollſtändig haltbar 1 8 e waſchächt. 5 8v d d— 5 Kieler B f clinge 15 7 5 1155 erkaufe wird das ganze Lager ausgeſetzt— 1 Neuen Caviar Tauſende von Featenbenden 4 90 Pfg., Mt..20,.50,.70,.95. auenhemden, 20„.30,.50,.70, Neue Bismarckhäringe Aae den 0 10 56 56 4 Alle Sorten 48940 Normalhemden 790 Pfe N i % ⏑ Il · Herren⸗Unterhoſen..„ 80 Pfg., Mk..—,.30,.70. Nürubg. Sſenmarlſtlit 19„ 10 150 Friſche Seib seeefefee„ 40, 60, 80, 100 Pfg. 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Escalus, Prinz von Verona Herr Jacobi. Graf Paris, Verwandter des Prinzen Herr Nieper. Montague) Häupter zweier feind⸗(Herr Tietſch. Capulet) licher Hä 35(Herr Neumann. Capulet's Gemahlin 2„Frl. v. Rothenberg. Julia, Capulet's Tochter. 8. Frl. Wittels. Capulet's Oheim HerrLanghammer. Tybalt, Neffe der Gräfin Capulet Herr Eichrodt. Romeo, Montague's Sohn 5 Herr Stury. Benvolio, b's Neffe, Romeo's Freund. Herr Löſch. Mercutio, Verwandter des wrmen Romeo's Freund. Herr Baſſermann. Julia's Wärterin Frau Jacobi. Bruder Lorenzo, Franziskaner 5„Herr Bauer. Baltaſar, Romeo's Page Frl. De Lank. Abraham, Bedienter Montagues Herr Moſer. Peter, ̃(Hear Homann. Gregorio, Diener Capulet's(Herr Eisner. Ein Page des Grafen 5 8 Her Wagner. Ein Apotheker. 5 8 Hildebrandt. Bürger(Herr Peters. 8 8 HGberr Schilling. Simſon, Diener Capulet's 8 Herr Starke. Bürger von Verong. Verwandte beider Häuſer. Masken. Wachen und anderes Gefolge. Die Scene iſt den größten Theil des Stückes hindurch in Verona; zu Aufa ang des 5. Aufzuges in Mantua, Hal, Kaſſeneröffn. ½7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr⸗ Gewöhnliche Eintritts⸗Preiſe. Sonntag, den 9. Oktober 14. Vorſtellung im Abonnement B. Baſtien und Baſtienne. (Componirt im Jahre 1768.) Singſpiel in einem Akte von Max Kalbeck. Muſik von W. A. Mozart.(Geb. 1758, geſt. 1791) Regie: Der Intendant.— Dirigent: Herr Hofkapell⸗ meiſter Röhr.) Baſtien 55 5 Herr Rüdiger. Baſtienne 8 5 5 der Tobis. Colas„ 5 Knapp. Hierauf: EDer Barbier von Bagdad Komiſche Oper in 2 Aufzügen. Dichtung und Muſik von Peter Cornelius. (Regie: Der Intendant.— Diregent: Herr Hofkapell⸗ meiſter Röhr.) Der Calif 8„Herr Zareſt. Baba Muſtapha, ein Cadi 2 Derr Rübdiger. Margiana, deſſen Tochter Frau Sorger. Boſtana, eine Verwandte des Cadi Frau Seubert. Nureddin 8 Herr Abul Haſſan Ali Ebe Becar, Barbier Diener Nureddin's, Freunde des Cadi, Volk 35 Bandab, Klagefrauen, Gefolge des Califen. Ort der Handlung: Bagdad, im Hauſe Nureddin's, dann im Hauſe des Cadi. 4˙ Abul Haſſan Herr Karl Marx vom Stadttheater in Straßburg als Gaſt. Kaſſeneröffn. 6 Uhr. Auf. ½7 Uhr. Ende geg. 710 Uhr. HAHNEMNMNMEDEAHAHAHA 5 HEE Nannheim. Mannheim. HEHHHHHAN 7 Malionalfhenter. E Nach Schlegels Ueberſetzung.(Regiſſ.: Herr Dr. Baſſermann.) 1 15 12 2 12 2 15 5 15 d 8 J. Sette. General⸗Anzeiger. runmhem, d. Srlover. Einladung. Die ſämmtlichen Ladenbeſitzer der 4898 1 Colonialwaaren⸗& Delikaleſſenbrauche werden zu einer gemeinſamen Berathung über Feſtſetzung der Verkaufs⸗ ſtunden an Sonntagen gegenüber den neueren, von anderer Seite ausgegangenen Be⸗ ſtrebungen, eingeladen auf Montag, den 10. Oktober 1892, Abends 9 Uhr in die Nebenlokalitäten der„Brauerei Hochſchwender“ am Fruchtmarkt vollzählig zu erſcheinen. Das in einer Vorverſammlung gewählte Comite: J. Kuab. A. Brillmahyer. Herm. Hauer. C. Struve. Ph. Koch. Gemälde-Ausstellung GS, D, in hauſe des Hrn. Metzger Hafner. Die ausgeſtellten Gemälde von den erſten Düſſeldorfer Künſt⸗ lern werden, um Rücktransportkoſten zu erſparen, zu sehr billigen Preisen verkauft. 5 48936 Gelegenheitskauf für Brautlente und Feſtgeſchenke. Jacob Sander, Kuuſthändler, Düſſeldorf, Frankfurt a. M. 2z. Zt. Mannheim, a, D. Mannheimer Park⸗ Feſelſcaat. Sonntag, den 9. Oktober, Nachm.—6 Uhr Großes Streich⸗Concert der hieſigen Grenadier⸗Kapelle. Direction: Herr M. Vollmer. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. Den Abonnenten iſt der Eintrilk nur gegen der 48923 Der Vorſtand. Badner HKef. Sonntag, den 9. Oktober boOeffentlicher Festball. Anfang Nachmittags 3 Uhr mit Fei die ängerun 921. Stllebrand Großer Mayerhof. Aerdes Coneert eebef Femeeen Sdulz, Humblet, Dummeldinger(junior), Buck der Morgen Sonntag wei große Militär⸗ Concerte der hieſigen Anfang 3 Uhr. Wirthſchafts⸗Cräſfuung und Empfehlung. Freunden und Gönnern, ſowie einem titl.[Geſammtpublikum zur gefl. 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Durch Verabreichung kalter und warmer Speiſen u jeder Tageszeit, Ausſchank von nur ausgezeichneten reinen 15f Alger Weinen bei civilen Preiſen und aufmerkſamer Be⸗ Abn 1lbe ich, als 20jähriger Reſtaurateur in Würzburg thätig, den Anſprüchen meiner mich beehrenden Gäſte gerecht zu werden und das frühere Renommee dieſer Wirthſchaft zu erwerben und ſehe deshalb geneigtem Zuſpruch entgegen. 48941 Hochachtungsvoll Andreas Mayer. NB. Samſtag, zur Eröffnung Grosses Schlachtfest 5 8 mit bahr. Auödel onntag, Haſenragout un auerbraten ahr. el, 12 3— Schweinsknöchel mit Kraut ic. Neuer Wein. Den beſten neuen 92er gibts unſtreitig gegenwärtig nur im Grossen Mayerhof. 34 Hausentwäſſerungen 44439 Abonnementskarte geſtattet. we. werden gut und billig ausgeführt durch Fhiüpp, Holzmann& Cie. Marktſtraße Lit. K 2, 9. Telephon 205. Blumen-Bazar, O l. J. Seitenstrasse. 5 Selbstthätige Feuerlöschapparate. 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