322 Doppel⸗Nummern Badiſche Vollszeitung.) der Poſtliſte eingetr „ Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtan. ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. 5 95 der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (102. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. YAuzeiger (Mannbeimer Volksblatt.) „Jonrtal Maunheim.“ Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thenl Shef⸗Kedakteur Dr. Hamel, für den lokalen und prov. Theil Eruſt Müller, fürr den Inſeratentheil: Kari el. Kotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Naunheimer Jousnal“ in Eigentdum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ämmtlich in Nannhbeim. Nr. 291.(Gelephon⸗Ar. 218.) Zur Cabahkſteuerfrage. (Schluß.) Gegenüber der Befürchtung, daß bei einer nicht angemeſſenen Erhöhung der Steuer im Verhältniß zum Zoll die inländiſche Tabak⸗Produktiou unbegrenzt ſich ſteigern würde und dadurch das fiskaliſche Ergebniß in Frage geſtellt werden könnte, iſt zu bemerken, daß ſolche Bedenken nicht in dem befürchteten Maße zu hegen ſind, wenn auch zugegeben werden muß, daß fuͤr die erſte Uebergangsperiode die Gefahr ſolcher Ausſchreitungen allerdings vorliegt. Nach der Statiſtik von 1880—1881 hat erfahrungsgemäß in Folge der Staffelſteuer eine ſolche Ueberproduktion ſtattgefunden, die aber in den folgenden Jahren wieder ausgeglichen wurden, weil für den deutſchen Tabakbau ganz engöbegrenzte Abſatzgebiete beſtehen. Die Abnahme der Produktion iſt ſchon in den Erhebungsziffern von 1882 und 1883 in die Erſcheinung getreten; überdies iſt gerade durch die Geſetzgebung von 1879 und den dadurch in Wegfall gekommenen Export von Fabrikaten ſowohl, wie durch die in anderen Ländern mittlerweile eingetretene Zollerhöhung dem deutſchen Tabak das bis dahin bedeutende Abſatzgebiet verſchloſſen worden, ſo daß heute außer einem kleinen Export nach England von einer Ausfuhr von Tabak wie von Tabak⸗ fabrikaten in irgend erheblichem Maße gar nicht mehr die Rede ſein kann. Es bleibt alſo lediglich der inländiſche Konſum von deutſchem Tabak übrig. Hier aber hat ſich im Laufe der letzten Jahre ent⸗ ſprechend der allgemein geſteigerten luxuriöſen Lebens⸗ haltung eine Geſchmacksverfeinerung des Rauchers eingebürgert, ſo daß die Verwendung von inlän⸗ diſchem Tabak in weit minderem Grade ſtatt⸗ findet, wie ehedem. Während z. B. früher die arbeitende Bevölkerung und der Soldatenſtand eine 3 Pfennig⸗Cigarre, ausſchließlich aus Pfälzer Tabak hergeſtellt, rauchte, wodurch dieſe Cigarre zu einem bedeutenden Fabrikationszweig wurde, wird heute eine 3 Pfennig⸗Cigarre aus Pfälzer Tabak kaum mehr hergeſtellt, ſondern im Allgemeinen eine ſolche im Preiſe von 5 Pfennig geraucht; ſelbſt der Verbrauch von 4 Pfennig⸗Cigarren hat weſentlich abgenommen. Zu dieſer 5 Pfennig⸗Cigarre wird im großen Ganzen ausſchließ⸗ lich ausländiſcher Tabak verwendet, welcher ebenſo billig, oft noch billiger, beſonders zu Umblatt verwendet werden kann, als der Pfälzer Tabak. Während früher die Pfeife bei der Bauern⸗ und Arbeiterbevölkerung die Hauptrolle ſpielte, kommt dieſe Gepflogenheit, durch die Vertheuerung, welche die Geſetzgebung von 1879 namentlich auf den Rauchtabak übte, nach und nach derart außer Gebrauch, daß die jüngere Generation dieſe Rauchmethode kaum noch kennt. Auch das Schnupfen hat faſt aufgehört und die bedeutenden Mengen von Tabak, die dadurch gerade im Pfälzer Produkt konſumirt worden ſind, fallen fort. Es kommt dieſe Veränderung für unſeren Tabakbau um⸗ — ñ Feuilleton. — Selbſtmord eines Abiturienten. Aus Jaſſy ſchreibt man: Die Monate Juni und Oktober bilden hier die Zeitpunkte, an welchen die das Lyceum abſolvirenden Schüler ſich zur Baccalaureats⸗Prüfung ſtellen. Unter den Letzteren befand ſich der zwanzigjährige C. Bonachi, Sohn des in Fok⸗ ſchani wohnhaften Senators und Gutsbefitzers, welcher die ſchriftlichen Prüfungen ſowohl wie die mündlichen mit Erfolg gemacht batte. Aus dieſem Anlaſſe verſammelte der junge Mann einige Kameraden in ſeiner Wohnung, wo er einen kleinen Schmaus gab, dem einige von ihm ſelbſt ausgeführte Mufikproduktionen folgten. In anſcheinend heiterer Stimmung führte der Gaſtgeber den Bogen ſeiner Violine, als er plötz⸗ lich und ehe man ſich's verſaß, einen Revolver bervorzog und ſich zum Entſetzen ſeiner Gäſte in den Mund eine Kugel ab⸗ feuerte, die ihm auf der Stelle den Tod brachte. Das Motiv dieſer ſchrecklichen That iſt bisher unbekannt geblieben. Hat aber dieſer bedauernswerthe Fall an ſich ſchon unter der hie⸗ figen ſtudirenden Jugend einen peinlichen Eindruck hervor⸗ ebracht, ſo wurde derſelbe durch die Meldung erhöht, der zater des Selbſtmörders, der gegenwärtig in Wien wegen einer ärztlichen Conſultation weilt, ſei bei Empfang der Todesnachricht ſeines Sohnes plötzlich geſtorben. Der junge Mann hatte bereits ein ſchönes poetiſches Talent bekündet und literariſchen Blättern recht werthvolle Beiträge geliefert, die zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigten. — Teunyſon⸗Anekdote, Unter den vielen Anekdoten aus des Poeta laureatus Lord Tennyſon's Leben, die jetzt in engliſchen Blättern anläßlich ſeines Todes erzählt werden, iſt auch folgende: Die Dichter Tennyſon und Browning machten einſt einen gemeinſchaftlichen Ausflug nach Paris. Im Hotel angelangt, mußte ſich Browning zu Bett legen. weil er auf der Ueberfahrt einen furchtbaren Schnupfen bekommen batte. Neidiſch ſieht er den Bruder in Apoll ſich zum Ausgang rüſten und entläßt ihn mit den Worten:„Sag den Seuten unten. ie ſollen mein§ ner nicht ausgehen laſſen.“ Mit Tennyſon's ſiſch war es allezeit nicht weit her, er that jedoch ſein Geleſenſte und uerbriiteiſte Zeitung in Maunheim und Amgebang. ſomehr nachtheilig in Betracht, weil ganze Diſtrikte, welche früher werthvolle Eigarrentabake gebaut haben, heute nur noch Pfeifentabak bauen. Da aber dieſe Verwendungs⸗ weiſe, wie bereits dargelegt, täglich mehr und mehr auf ein niedriges Niveau herabſinkt und dieſes Produkt ſelbſt zu geringen Preiſen kaum mehr untergebracht werden kann, ſo iſt es klar, daß eine weſentliche Vergrößerung des Anbaues dieſer Sorte vernünftigerweiſe kaum mehr zu befürchten iſt. Was den Anbau von Cigarrentabak anbelangt, ſo trifft die angeführte Argumentation nicht in ſo hohem Grade zu; aber auch für dieſen Tabak iſt nur eine begrenzte Verwendung moͤglich, denn es leuchtet ein, daß der einmal an beſſere Cigarren gewöhnte Raucher ſich nicht leicht dazu bequemen wird, eine geringere Cigarre zu kaufen, zu deren Herſtellung doch der in⸗ ländiſche Tabak allein verwendbar iſt. Man erwägt die Frage, ob nicht durch eine Kon! tingentirung dem maßloſen Umſichgreifen des Tabak⸗ baues am beſten abzuhelfen ſei. Wie wir hören, hat man in der Berliner Tabakkonferenz eine ſolche Maß⸗ regel nicht als das geeignete Mittel zur Abhilfe erkannt, man war vielmehr der Anſicht, daß die mit der Kontin⸗ gentirung verbundenen Härten allein ſchon vor der Ver⸗ wirklichang eines derartigen Planes abſchrecken ſollten, da ſie naturgemäß eine Quelle ſteter Unzufriedenheit der Betheiligten ſchaffen würden. Denſelben Standpunkt hat die Tabakenquete vom Jahre 1878 zu dieſer Frage ein⸗ genommen. Praktiſch würde aber auch durch die Kon⸗ tingentirung das allein richtige Ziel, welches ganz beſonders in neuerer Zeit durch die Regierungen der tabakbauenden Staaten ins Auge gefaßt worden iſt, nämlich die Ver⸗ beſſerung der Qualität des Produkts, ent⸗ ſchieden nicht allein nicht erreicht werden, ſondern es würde die Tendenz des Pflanzers aus ganz begreiflichen Gründen dahingehen, durch übermäßige, ungeeignete Düngung aus dem ihm zum Tabakbau bewilligten Areal ſoviel als irgend möglich herauszuſchlagen, was natürlich nur auf Koſten der Qualität des Tabaks geſchehen könnte. Die gegenwärtig beſtehende Miſere des Niederganges unſerer Tabakqualität würde dadurch noch weſentlich verſchärft und das Abſatzverhältniß noch ſchwieriger werden, als es bereits der Fall iſt. Noch ein anderer Geſichtspunkt iſt hier hervorzuheben. Die Erfahrung hat gelehrt, daß für einen guten Tabak immer neue Gegenden mit jung⸗ fräulichem Boden erſchloſſen werden müfßen, während die langbebauten Tabakfelder gleichſam tabakmüde werden. Während z. B. vor 25 Jahren der Schwerpunkt des badiſchen Tabakbaues in der Pfalz lag, während da⸗ ſelbſt die höchſten Preiſe bezahlt wurden und das Produkt in dieſen Diſtrikten nach jeder Richtung ein vorzügliches war, haben ſich dieſe Verhältniſſe im Laufe der Zeit vollſtändig verändert. Gegenwärtig baut man im Bühlerthal, im Breisgau und in den Neckargegenden den beliebteſten und beſtbezahlten Tabak, während die Produkte der Pfalz zu den geringſten und ſchlechteſt be⸗ Möglichſtes und rief mit ſchönſtem angelſächſiſchen Accent ins Bureau hinein:„Ne laissy sortir le fee!“ worauf der Director des Hotels ſelhſt antwortete:„Paxfaitement'sieu!“ mit der zuvorkommenden Kaltblütigkeit, mit welcher der 50 die ſchwierigſten Befehle ausführt. Er hatte verſtanden, daß er den Narren nicht ausgehen laſſen ſolle, und ſperrte zunächſt Browning ein, damit er durch kein Verſehen entwiſchen köune. Als Tennyſon zurückkehrte, fand ex einen vierſchrötigen Haus⸗ knecht, der vor Browning's Thür Wache hielt, während drinnen der Dichter, deſſen Jeuer längſt erloſchen war, läutete und tobte wie ein wirklicher Narr. — En gros und en detail. Der reiche Rentier Muckel bat ſich in einer armen Gebirgsgegend angekauft— in der Abſicht, den Leuten dort durch Förderung irgend einer Hand⸗ induſtrie womöalich auf die Beine zu helfeu. Lange fand er nichts Paſſendes, bis er eines Tages den Hinterbergerſepp dabei überraſchte, wie ſich dieſer nicht ohne Geſchick einen Schubkarren anfertigte.„Halt!“ dachte Muckel,„das wäre am Ende ein Artikel!“„Um was verkaufſt Du denn den Karren?“ fragte er ſofort.„Mei!“ antwortete Sepp,„um a Markl!“ In Muckels Augen leuchtete es freudig auf. Wenn man da eine Maſſenfabrikation erzeugte, ließe es ſich mit allen Konkurrenten der Welt aufnehmen.„Und wenn ich Dir hundert Stück abkauf',“ fragte er daber weiter,„was koſtet dann einer?“„Hundert Stuck!“ ſagt Sepp bedenk, lich,„da koſt't oaner drei Mark!“„Was?“ ruft Muckel. „Biſt Du verrückt?!“ Das iſt ja ein weit größerer Auftrag, bei dem Du viel mehr verdienſt!“„Is ſcho' recht!“ ſagt Sepp—„aber zu hundert Stuck kann i' net's Holz ſtehl'n, wia zu dem oan' da!“ — Einem kaum glaublichen Bankſchwindel iſt in Malta ein Theil der Bevölkerung zum Opfer gefallen. Eine Scheuerfrau kündigte jüngſt an, daß ſie Zeld in„Verwahr“ zu nehmen bereit ſei und dafür 260 pCt. jährlich zahlen wolle! Anfangs fand ſie wenig Beachtung, allein da ſie die Zinſen pünktlich zablte, mehrte ſich allmälig die Zahl Der⸗ jenigen, welche ihr Geld der Frau anvertrauten und ſchließlich eilten Regierungsbeamte und Geiſtliche, gebildete und unge⸗ Sonntag, 23. Oktober 1892. Solche Verſchiebungen müſſen bei einer zahlten gehören. Kontingentirung nicht allein außerordentlich ſchwierig werden, ſondern ſie ſind ohne große Rigoroſität und Un⸗ gerechtigkeiten kaum durchzuführen. Wenn wir auch aus den eben angeführten Gründen den Standpunkt nicht theilen können, daß bei einer Belaſſung der Steuer auf 45 Mark pro Doppelcentner die befürchteten Ausſchreit⸗ ungen im Anbau dauernd eintreten könnten, welche die durch die Erhöhung des Zollſchutzes beabſichtigte höͤhere Einnahme für das Reich weſentlich beeinträchtigen müßten, ſo glauben wir, daß eine geringe Steuererhöh⸗ ung von 5 bis höchſtens 10 Mark pro Doppel⸗ centner auf den inländiſchen Tabak gegenüber dem in der Preſſe mehrfach angekündigten erhöhten Zollſatz immerhin das kleinere Uebel wäre, wenn hierdurch die ominöſe Kontingentirung überflüſſig würde. Es wird die Aufgabe der Organe der landwirth⸗ ſchaftlichen Bevölkerung ſein, die den Pflanzern drohende Gefahr in ſachlich⸗ruhiger Weiſe im Kreiſe ihrer Berufs⸗ genoſſen einer Erörterung zu unterziehen. Wir verſagen es uns abſichtlich, die ſocialpolitiſchen Folgen, welche eine Schädigung ſo weiter Intereſſenkreiſe naturgemäß nach ſich ziehen muß, an dieſer Stelle klarzulegen, da wir uns heute in unſerer Darſtellung auf die Behandlung der rein wirthſchaftlichen Seite der Frage beſchränken moͤchten.“ Aus Stadt und Jand. * Maunheim, 28. Oktober 1892. Aus der Stadtrathsſihung vom 20. Oktober 1892. (Witgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Zu Gunſten des Vereins badiſcher Lehrerinnen, welcher den Zweck hat, ſtellenloſen, erholungsbedürftigen und gedienten Lehrerinnen eine Heimſtätte zu gründen, ſollen auch in das 1893er Budget M. 500 eingeſtellt werden. Nach den bei Gr. Bezirksamte gemachten Erhebungen ſind im Laufe des Jahres 1892 gegen nachaenannte, hier wohnhafte Perſonen wegen ekelerregender Vernnreinigung der Volksbäder Polizeiſtrafen ausgeſprochen worden: Anton Breu, Georg Wagner, beide ledige Dreber, Johann Weidner, led. Schriftſetzer. Guſtav Kahn, led. Schriftſetzer, Hubert aſtian, led, Tapezier, Ernſt Gärtner, led. Schloſſer, Ernſt Pfäffen, led. Bäcker. Friedrich Mack, led. Schloſſer, Wilbelm Mail, led. Zuſchläger, Wilhelm Rätz, Hausburſche, ſerner die Tochter des Kutſchers Jakob Meffle. Die Genannten ſind durch heutigen Stadtrathsbeſchluß von der ferneren Benützung der Brauſebäder ausgeſchloſſen. Die Herren Keßler, Direktor der Mannheimer Dampf⸗ ſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft, und J. A. Barth, Privat⸗ mann, überſandten Dankſchreiben für die ihnen vom Stadt⸗ rath dargebrachten Beglückwünſchungen anläßlich der Feier ihrer Jubſläen. Die Verſteigerung der Korbweiden von der Weidenanlage 900 der Compoſtfabrik in der Harlachgewann wurde ge⸗ nehmigt. Der Stadtratb ertbeilt zu dem vorgelegten Statut für die Schifferſchule mit einigen Abänderungsvorſchlägen ſeine Zuſtimmung. bildete Leute aus allen Theilen der Inſel herbei, um ihr Geld bei dem unternehmenden weiblichen Bankier anzulegen. Große Summen wurden den ſtagtlichen Sparkaſſen entzogen und der Frau übergeben, die ſtaatliche Pfandleihanſtalt mußte taglſächlich ihre Thore ſchließen, da auch der Andrang der Pfänder bringenden Perſonen ſich dem neuen Geldhauſe zu⸗ wandte, denn die Scheuerfrau machte auch kleinere Vorſchüſſe auf Juwelen. Arbeiter, welche 20 bis 30 Pfd. Sterling anlegen konnten, arbeiteten nicht mehr, und andere lebten flott auf ihre großen Zinſen los. Andere Frauen folgten dem Beiſpiel der Lady Scheuerfrau, ſie boten noch 50 pCt. Zinſen mehr als die„urſprüngliche Firma“, allein ſelbſt dieſe Zinsrate machte die Leute nicht ſtutzig! Die Behörden thaten nichts, um die Thörichten aufzuklären. Als jedoch die Zinszahlungen nicht mehr ſy reichlich floſſen, wie die Depofiten eingingen, wurde das Gerücht verbreitet, daß der Biſchof dieſe ſogenannten Banken zu verbieten beabſichtige, und jetzt erfolgte ein ſolcher„run“ auf die„Banken“, daß die Polizei einſchreiten mußte, um die Ordnung aufrecht zu er⸗ halten. Bei einer Hausſuchung der„urſprünglichen Firma“, deren Inhaberin mittlerweile durchgegangen war, fanden ſich weder Geld noch Juwelen vor, während ein anderer weiblicher Bankier noch Depots im Betrage von 30,000 Pfd. St. binter⸗ laſſen hatte. Man ſchätzt den Betrag der bei verſchiedenen Frauen angebrachten Depoſiten auf metr als 100,000 Pfd. St. (2Mill. Mark!) Einige der Frauen find in Haft, und man erwartet erſtaunliche Enthüllungen, da allgemein angenommen wird, daß hinter den Schwindlerinnen gewiſſenloſe Männer geſtanden haben, welche die ganze Bewegung geleitet und von ihr Nutzen gezogen haben. Einziger Ausweg. Anna bat von ihrem Bredu⸗ tigam, der praktiſcher Arzt iſt, den erſten Brief erhalten und ihn hochklopfenden Herzens geöffnet. Beim Anblick der unentzifferbaren Hieroglypben aber ſteht ſie rathlos. Komm“, tröſtet ſie ihre kleine Schweſter,„wir wollen zum Apotheler geten— der lieſt ihn Dir vor!“

19 5 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 23. Oktober. Nach erſtaltetem Berichte hat eine Beſichtigung des Iſolirſpitals ergeben, daß die getroffenen Einrichtungen allen Anforderungen entſprechen, welche bei einem eventucllen Vor⸗ kommen eines Cholerafalles geſtellt werden können. Die Liegenſchaften, welche die Stadtgemeinde von den David Benders Erben angekauft, ſollen nunmehr in Pacht gegeben werden. 5 Das Commando der Feuerwehr erließ an die Mitglieder des Stadtratus eine Einladung zur Anwohnung bei den auf nächſten Montag angeordneten Uebungen des Feuerwehrcorps. Der Stiftungsrath der W' Spin⸗Stiftung theilt mit, daß von einer Dame in Freiburg die Abſicht kundg⸗geben worden ſei, der Waiſenanſtalt eine Anzabl von Kindern aus Ham⸗ burg, dexen Eltern an der Cbolera geſtorben, zu überweiſen, gegen Einzahlung einer Kapitalſumme, welche die Verpfleg⸗ ungskoſten vollſtändig decken würde. Der Stiftungsrath hält die Uebernahme ſolcher Kinder, zumal die Aufnahme ſtatuteng⸗mäß zuläſſig erſcheint, em⸗ pfehlenswerth und erklärt ſich auch der Stadtrath mit einer ſolchen Aufnahme einverſtanden. Privatmann Franz Joſeph Steinmüller in Heidel⸗ berg vermachte letztwillig dem Penſionsfond des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters die Summe von M. 1000.— Die Lieferung der Pflanzen für den Roſengarten⸗Park und das Setzen dieſer Pflanzen wurden den Herren Oskar Preſtinari und Gebr. Velten übertragen. Gegen ein vom Bezirksrath erlaſſenes Erkenntniß J. S. der Stadtgemeinde gegen Fabrikant Karl Reuther, For⸗ derung von Straßenkoſten betr., ſoll Berufung eingelegt und ausgeführt werden. In Betreff des Droſchkenhalt⸗platzes am Perſonenbahn⸗ hof hat Großh. Bezirksamt angeordnet, daß für den Fall, die zum Bahndienſt beorderten Droſchken ſämmtlich ihren Platz verlaſſen haben, die auf dem Bahnhof auf dem Halte⸗ platz aufgeſtellten drei Droſchken den Platz der Bahndienſt;: Droſchken einnehmen dürfen. Die Wahlkommiſſion legt zur Eintheilung der Wahl⸗ männerwahlen für die Wahlen zur Kreisverſammlung den Entwurf der Einladung der Urwähler ſowie der Bildung der Wahllommiſſionen vor, welche Entwürfe genehmiat werden. verſchiedener Anträge der Haus haltscom⸗ miſſion. Gedächtnißfeier für 7 Franz Thorbecke. Die hieſige nationalliberale Partei veranſtaltet nächſten Sonntag, 30. Oktober, Nachmittags 3½ Uhr, im großen Saale des Saalbaues eine Gedächtnißfeier zu Ehren des verſtorbenen Herrn Franz Thorbecke, wozu die Parteifreunde aus Stadt und Land ergebenſt eingeladen werden. Die Gallerie bleibt für Frauen reſervirt. Denr Vorſtand der nationalliberalen Partei hat beſchloſſen, in dieſem Herbſt und Winter regelmäßige Zu⸗ ſammenkünfte zu veranſtalten. Bei der derzeitigen politiſchen Lage wird dieſer Beſchluß, durch welchen ein reger Meinungs⸗ gustauſch der Parteigenoſſen ermöglicht wird, allſeitig mit Freuden begrüßt. Die Beflaggung der bieſigen Kaſernen am geſtrigen Samſtag erſolgte nicht wegen des 40jährigen Jubi⸗ läums des hieſigen Grenadierregiments, ſondern aus Anlaß des Geburtstages der Kaiſerin Auguſta Viktoria. Auch die Poſtgebäude prangten im Flaggenſchmuck. „Der Winter gibt überall ſchon ſehr früh ſeine Viſitenkarte ab. Auch geſtern hat es im Schwarzwald wieder ziemlich heftig geſchneit. Bedeutende Schneefälle werden auch aus Oeſterreich gemeldet. Wie uns mitgetheilt wird, haben ſich geſtern Samſtag früß auch in Heidelberg die Vorboten des Winters in der Geſtalt leichter Schneefälle eingeſtellt. »Abendunterhaltung des Taubſtummen⸗Club „Freundſchaft“. Wir machen an dieſer Stelle nochmals auf die vom Mannheimer Taubſtummenclub„Freundſchaft“ am Sonntag, 23. Okt., 7 Unr, im Saale der Liedertafel zu veranſtaltende erſte theatraliſche Abendunterhaltung mit ſehr intereſſantem Programm aufmerkſam. Freunde und Gönner des Taubſtummenwohls ſind herzlich willkommen. * Der Heidelberger Diſtanzläufer Pfau, welcher Heidelberg am Donnerſtag Nachmitlaa 4 Uhr verlaſſen hat, traf am aleichen Abend 9 Uhr 20 Minuten in Speier ein und ſetzte am Freitag Morgen 5 Uhr ſeinen Marſch froben Muthes fort. Pfau iſt einfach und leicht gekleidet, als Kopfbedeckung trägt er eine leichte Stoffmütze mit zwei Schirmen. Auf der einen Seite ſteht„Diſtanz⸗Läufer“ und auf der andern Seite „Marcheur aux Distances.“ In der Hand trägt er ein dünnes Stöckchen. Pfau iſt von Profeſſion Kellner, 42 Jahre alt, 1,68 m groß, wog bei ſeinem Abgang in Heidelberg 132 Pfd. und iſt ſehr geſunder Natur. Wenn es demſelben gelingt, in 6 Tagen den Weg von Heidelberg nach Paris zurückzulegen, erhält derſelbe von einigen Heidelberger Herren, die die Sache beim„Neuen“ ausmachten, ein zübſches Geldaeſchenk. Bei ſeinem vom Ludwigsplatz in Heidelberg aus erfolgten Abmarſch —5 ihm eine Anzahl Leute auf eine Strecke Wegs das eleite. »Ein Meerwunder iſt von heute Samſtag an auf einige Tage in E 1, 12 ausgeſtellt, das mit Recht das Staunen der Beſucher hervorruft. as Ungethüm iſt vor drei Jabren an der Oſtküſte Afrikas gefangen worden und gehört einer gänzlich unbekannten Gattung an. Der Kopf und der Rumpf dieſes Geſchöpfes ſind menſchenähnlich, der Bruſtkaſten und der Leib in ihrer Form ſogar genau wie beim Menſchen be⸗ ſchaffen, und ſelbſt an den Seitenfloſſen und am Fiſchſchwanze markiren ſich Hände und Füße. Aerzte und Anthropologen ſtehen erſtaunt vor dieſem Räthſel der Natur und iſt es für Jedermann intereſſant, ein Geſchöpf kennen zu lernen, von dem unſere Naturgeſchichte noch nichts zu erzählen gewußt bat. Das Meerwunder erregt die Bewunderung der ange⸗ ſehenſten Kreiſe im höchſten ZOrade. Der Halbmenſch wird vorausſichtlich auch in unſerer Stadt eine zahlreiche Menſchen⸗ menge anlocken, umſomehr als der Eintrittspreis äuperſt niedrig geſtellt iſt. Derſelbe beträgt nur 30 Pfg., für Schüler und Militär vom Feldwebel abwärts 20 Pfg. und für Kinder 10 Pfa. «Wochenbericht vom Bfälzer Tabakmarkt. Die beute erſchienene„Süddeutſche Tabakzeitung“ berichtet: Das Geſchäft in alten Tabaken war in der verfloſſenen Woche ziemlich lebhaft, und wurden folgende Poſten umgeſetzt: Ca. 700 Centner 1889er Schifferſtadter Schneidaut à M. 32 von einem Speculanten an eine Firma in Speyer; ferner ca⸗ —600 Centner 90er Schifferſtadter Schneidgut àa M. 29 ebenfalls an eine Firma in Speyer.— Außerdem kaufte ein hieſiges Haus ca. 150 Centner 1891er rheinbayriſche Einlage⸗ Tabake à M 34: es wurden noch verſchiedene andere Pöuchen von Einlage⸗Tabake verkauft, deren Preiſe aber nicht bekannt wurden.— Die Sandblatt⸗Lieferungen der letzten Woche ſind infolge der ungünſtigen Witterung ziemlich feucht geweſen, auch zeigte es ſich, daß die Sandblätter noch nicht ganz rippenreif waren. Dieſer Umſtand dürfte den Pflanzern wie den Händlern den Beweis bringen, daß das Abhängen der Herbſt⸗Tabake, wie ſolches die Pflanzer in vielen Orten vor⸗ hatten, noch gar nicht möglich iſt. Dieſes wird auch dadurch beſtätigt, daß die in verſchiedenen Orten abgehängten Probe⸗ Buſcheln von Herbſttabaken noch gar nicht ſo beſchaffen ſind, wie es gute Herbſt⸗Tabake ſein ſollen, denn dieſelben ent⸗ halten noch ſehr viel Speckrippen.— Der Einkauf neuer Tabake geht im alten Geleiſe, d. h. am Dach, von Neuem los. Verkauft wurden u. A. in Gamshurſt im Bühlerthal an hieſige und Straßburger Händler zu M. 26—30. In Waldſee wurde der Tabak gleichfalls am Dach zu M. 28/32 raſch genommen und zum Theil gleich feucht abge⸗ hängt.— In Mingolsheim iſt ſchlecht brennender Tabak zu 25 bis 26 Mark an einen Fabrikanten verkauft worden. * Der Wurſtinſpektor. Folgendes heiteres Stückchen wird aus Mainz berichtet: Kommt da ein Krautbäuerlein in beſter Laune in eine dortige Wirthſchaft, enthüllte aus einem Pakete eine ganze warme Fleiſchwurſt nebſt Brod und begann zu frühſtücken. Kaum hatte er die Wurſt ange⸗ ſchnitten, als ein Herr, welcher in der Näbe geſeſſen, auf ihn zu trat, um Erlaubniß bat, die Wurſt beſichtigen zu dürfen und dann in ziemlich barſchem Tone nach dem Metzger fragte, von welchem dieſelbe gekauft ſei. Ziemlich erſtaunt gab der biedere Landmann die gewünſchte Anskunft, worauf der Herr mit Amtsmiene erklärte, die Wurſt ſei geſundheits⸗ ſchädlich und deßhalb confiscirt, er ſei der„Wurſtinſepktor“ und müſſe ſie mitnehmen, werde jedoch alsbald eine andere unverfälſchte Wurſt als Erſatz bringen. Dorauf verſchwand er mit der Wurſt. Wer war froher als der Bauer, welcher ſich nun lobend über die vortrefflichen Einrichtungen in den Städten ausſprach und von Viertelſtunde zu Viertelſtunde auf die Rückkehr des„Herrn Wurſtinſpektors“ mit der ge⸗ junden Wurſt wartete. Als ihm die Sache doch zu lange dauerte, erzäblte er dem Wirthe den Vorſall, um dann zu hören, daß er wahrſcheinlich von einem Spaßvogel geutzt worden ſei, der einmal billig frünſtücken wollte. Der Land⸗ mann trank ſeinen Schoppen aus und verließ das Lokal mit den Worten:„Wenn ich den Worſchtinſpekter treff', brech ich'm's Genick!“ * Ueber das gräßliche Unglück, welches ſich am Freitag Nachmittag in dem pfalziſchen Orte Gretven ereignete, wird noch Folgendes gemeldet: Die Herausſchaffung der Leichen aus der gewaltigen herabgeſtürzten Felsmaſſe geſchieht mit größter Mühe Sämmtliche Arbeiter Grethens und Hardenburgs arbeiten. Die eine der Leichen wies einen Schädelbruch, die andere einen eingedrückten Bruſtkorb auf. Der dritte zeigt keine Verletzung, iſt alſo jedenfalls erſtickt, während die zwei anderen bis jetzt noch nicht blosgelegt werden konnten. Das Pferd fand man mit aufaeplatzt m Leibe und heraushängenden Gedärmen. Zur Zeit des Unglücks weilte der Beſitzer des Steinbruchs, Herr Auton Stor ck in Mannheim, woſelbſt er viele Geſchäftsverbindungen beſitzt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Spielplan des Gr. Hof⸗ und National Theaters in Mannuheim vom 23. bis 31. Okt.:: Sonntag, 23.:(B) Neu einſtudirt:„Rienzi“. Montag, 24.:(A)„Fräulein Frau“. Vorher:„Ein weißes Haar“. Dienſtag, 25.: Aufgeh. Abonnem. Volks Vorſtellungs⸗Preiſe. Wohlthätigkeits⸗Vorſtellung für die Nothleidenden Hamburgs:„Don Carlos“. Mittwoch, 26:(B) Zum erſten Male:„Gringoire“. Hierauf(neu einſtudirt):„Die Komödie der Irrungen.“ Donnerſtag, 27.: Aufgeh. Abonnem. Vorrecht.:„Mignon“. Mignon: Frau Sigrid Arnoldſon als Gaſt. Freitag, 28.:(A)„Ein toller Einfall“. Vorher: „In C vil“. Samſtag, 29.: Aufgez. Abonnem. Vorrecht B. „Der Barbier von Sevilla“ Roſine: Frau Sigrid Arnold⸗ ſon als Gaſt. Sonntag, 30.:(4)„Rienzi“. Montag, 31.:(B) „Großſtadtluft“. ———ñ ̃—.——— Maunheimer Produktenbörſe vom 22. Okt. Weizen per November 17.20, März 93 17.50, per Mai 93 16.70; Roggen per Nov. 15.30, Meärz 93 15.40, Mai 15.40; Hafer per Nov. 14.95, März 93 15.20, Mai 1480; Mais per Nov 11.80, März 1893 11.80, Mai 11.75 M. Tendenz: ruhig. Die Tendenz war an heutiger Börſe für alle Artikel bei mäßigem Umſatze gut behauptet.— 5 5 Jacob Sternheimer Maunheim. 1 Großes Lager in deutſchen Weiß⸗ und Roth⸗ weinen, italieniſchen, franzöſiſchen u. ſpaniſchen Deſſertweinen. Großes Flaschenl 1 1 2 roße aſchenlager von abgelagerten Specialität: feinen bfälſere Rhein⸗, Moſel⸗, Bor⸗ deaux⸗ und Burgunder⸗Weinen.— Ungariſche Medieinalweine. Franzöſiſche Champagner: Heidſieck 8 Co. Monopole, Reidsteck Weisslack(Haupt⸗ depot), Röderer, Mercier(alleinige Niederlage) ꝛc. ꝛc. Deutſche Schaumweine: Hochheimer, Kupferberg, Badenia⸗Seet, Siligmüller, Math. Müller, Germania⸗Sect, Deinhard de. ꝛc. Haupt-Niederlage von Gebr. Feiſt, Frankfurt a. Main und Gebr. Kempf, Neuſtadt a. 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Der Unterzeichnete nimmt jederzeit Aumeldungen entgegen und ertheilt bereitwilligſt nähere Auskunft 49209 Der Vorſtand: Römer, Landw. Inſpektor. PFeuervehr. Die Schlußprobe prs 1892 (Nachtübung) findet am nächſten Montag, den 24. Oktober ſtatt. Vorher Aufſtellung auf dem Marktplatz und Inſpection der Mannſchaft und Löſch⸗ 0 geräthe. 49687 Die Mannſchaft wird hiermit aufgefordert, 8 ſich vollzählig in voller Dienſtausrüſtung(Theaterwache und Neckar⸗ vorſtadt⸗Abtheilung inbegriffen) Abends präeis 5 Uhr an den Spritzenhäuſern einzufinden. Nach der Uebung Stſellige Zuſammenkunft im Saalt der Fiederkaftl. Mannheim, den 20. Oktober 1892. Das Commando: W. Bouquet. N —— California Port. Vorzüglicher, milder, bonquetreicher Frühſtückswein · In Folge ſeines hohen Phosphorſäure⸗Gehaltes und ſeiner abſoluten 8 Reinheit von zahlreichen medizin. Autoritäten als: hervorragender Medieinalwein u. beſtes Stärkungsmittel für Kranke u. Reconvalescenten bezeichnet. 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— — Senesal-Angeigerz 81 Si4e MNannhetm, 28. Ortober. e ee r. Bad. Staatseiſenbahnen. Die im Rhein⸗ und Main⸗Um⸗ ſchlagsverkehre reich⸗Ungarn und Belgien⸗Holland beſtehenden Frachtſätze für arlf⸗ M ſtoffpappe(Seite 9 des VI. Tari nachtrags) gelten vom 22. d. M. ab auch für Celluloſe. 49889 Karlsruhe, 20. Oktober 1892. Generaldirektion. Fahndung. In der Nacht vom 16./17. Ok⸗ tober l. Is. wurden an den Wohn⸗ häuſern L 15,9, L 13,9, L 13, 13, L 13. 15 die Druckſtücke der elek⸗ triſchen Leitungen abgeriſſen und entfernt und dadurch ein Ge⸗ ſammtſchaden von 41 Mark ver⸗ urſacht. 49892 Auf die That bezügliche That⸗ ſachen bitte ich auf der Criminal⸗ zur Anzeige 15 bringen. N 20. Oktober 1892. er Amtsanwalt. Selb Heffenlliche Inſtellung. No. 51,163. Das am 2. Juli 1892 außerehelich geborene Kind Emil Schlegel von Neckarau, vertreten durch den dier dieſer mund Johann Herter hier, dieſer vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Katz hier, klagt 91785 den z. Zt. an unbekannten Orten abweſen⸗ den Ernſt Beutler von Nagold, in Käferthal, auf Grund es Geſetzes vom 21. Februar 1851,„Erbrecht und Ernährung unehelicher Kinder hetr.“, mit dem Antrage auf porläufig vollſtreck⸗ bare Verurtheilung deſſelben zur Zahlung eines wöchentlichen, in Vierteljahresraten vorauszahl⸗ baren Ernährungsbeitrags von 1 M. 71 Pfg. von der Geburt des Kindes bis zu deſſen vollen⸗ detem 14. Lebensjahr und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreites vor das Großh. Amtsgericht 5 zu Mannheim zu dem auf: Donnerſtag, 22. Dezember 1892, Vormittags ½9 Uhr beſtimmten Termine. um Zwecke der öffentlichen 5 tellung wird dieſer Auszug der lage bekannt gemacht. 9850 Mannheim, i8. Oktober 1892. Gerichtsſchreiberei Großherzogl. mtsgerichts. Stalf. Ladung. No. 48766. In Sachen des unehelichen Kindes Luiſe Marie Hedwig Hermann von Radegoſch, vertr. durch den Klagevormund Friedrich Schelske daſelbſt, dieſer vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Jordan hier, gegen den Tiſchler⸗ geſellen Otte Hermann, zuletzt auf dem Waldhof, wegen Alimen⸗ tation iſt anderweitiger Termin ur Verhandlung über den Rechts⸗ reit auf: onnerſtag, 22. Dezbr. d.., Vormittags Nuhr vor Gr Amtsgericht V. beſtimmt, 8215 der kläg. Vertreter den Beklagten ladet. 49851 um Zweck der öffentlichen Zu⸗ ſtellung an den z. Zt. an unbe⸗ kannten Orten abweſenden Beklag⸗ wird dies bekannt gemacht. Mannheim, 18. Oktober 1892. alf Amtsgerichts alf. Jahndung. Dahter wurde Folgendes ent⸗ : 49885 wendet: 1. Am 15. I. Mts. im Laden H 5, 1, ein Kiſtchen Cigarren und ca. 6 bis 8 Wochen vorher eben⸗ daſelbſt ein ſolches, beide Kiſtchen je 100 Stück enthaltend— ſind etiquettirt„El Trope“ bezwſe. „El Duelo. 5 2. Am 16. I. Mis. auf der Straße bei Lo, ein ſchwarzledernes ortemonnaie mit 7 M. 50 Pfg. iem⸗ und 1 ſchwarzer RNegen⸗ irm. 3. In der Nacht vom 16./17. l. Mts. in den Baumſchulgärten, verſchiedene Drückerplatten zu electriſchen und 2 meſ⸗ ſingene, roſettenförmige Thür⸗ griffe. 4. Am 17. 1. Mts. im ſtädt. Schlachthauſe, 1 braune, wollene, geſtrickte Jacke mit 2 Reihen weißen Perlmutterknödpfen. 5. Am 17. cr. auf dem Speiſe⸗ markt, 1 altes, rothledernes Porte⸗ monnaie mit 5 Mk. Inhalt. 6. In der Nacht vom 18./14. J. Mts. beim Ballhauſe, 1 Sturm⸗ laterne. 5 7. Am 18. I. Mts. im Hauſe ＋ 8, 16, 1 Pagr Herrenzugſtiefel. Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. Mannheim, 22. Oktober 1892. Criminalpolizei. Meng, Pol.⸗Commiſſär. Haus⸗Berſteigerung. Auf Antrag der Firma Hirtler Co. dahier werde ich am Wene, den 4. November 1892, ormittags 10 éUhr in meinem Amkszimmer dahier Lit. C 1, 3 die nachbeſchriebene derſelben gehörige Liegenſchaft dahier der Liquidation halber einer freiwilligen Verſteigerung 8 nämlich; 49838 Da Haus bahier im Stadt⸗ quadrate Lit. O 7, 13 im Maaße von 6 Ar 72 qm, beſtehend aus einem vorderen Wohnhaus und einem hinteren Magazingebäude und zwei Hofräumen neben Bene⸗ diet Würzburger und Mayer. Der Zuſchlag erfolgt um das ſich ergebende Höchſtgebot. Mannheim, 18. Oktober 1892. Großh. Notar: Rudmann. zwiſchen Oeſter⸗ d Karkoffel⸗Lieferung. No. 24,070. Die Armen⸗Com⸗ miſſion in Mannheim bedarf ca. 20,000 Kilo gelbe gute Speiſe⸗ kartoffeln, deren Lieferung im Submiſſtonswege vergeben wer⸗ en ſoll. 49813 Angebote hierguf wollen bis ittwoch, 2. November l.., Nachmittags 3 Uhr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Büreau der Armen⸗ Commiſſion R 5 Neubau einge⸗ reicht werden. Dem ſind Proben der zu liefernden Kartoffeln beizu⸗ fügen. Die Kartoffeln werden im An⸗ ſtaltskeller übernommen und ſind die Transportkoſten von den Lieferanten zu tragen. Die auf vorbemerkte Lieferun eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 8 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Wir behalten uns vor, die Lie⸗ ferung eventuell auch getheilt zu vergeben. Mannheim, 21. October 1892. Armen⸗Commiſſion: Katzenmaier. Heſfentliche Perſteigerung. 25. October l.., achm. 2 Uhr verſteigere ich in meinem Pfandlokal Q 4, 5 im Auftrage 9 49890 ta. 300 Flaſchen Süd. k. Kolhweine gegen Baarzahlung. Alsdann wird die am 18. begonnene Schuh⸗Verſteigerung fortgeſetzt. Mannheim, 22. Okt. 1892. Max, Gerichtsvollzieher. Jagd⸗Her pachtung. Die Augübung auf 1155 Gemarkung wird am ittwoch, 9. Nobember d.., Nachmittags 2 Uhr auf dem Rathhauſe dahier, vom 1. Febr. 1893 an. auf weitere ſechs Jahre in öffentlicher Steigerung derpachtet 49884 Dies wird mit dem Anfügen entlich bekannt gemacht, daß als Bieter nur ſolche Perſonen Bagtteflen werden, welche ſich im eſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein Zeugniß des Gr. Bezirksamts nachweiſen, daß gegen die Ertheilung des Jagd⸗ paſßes ein Bedenken nicht ent⸗ ht, und daß der Entwurf agdpachtvertrags auf dem gegen des Rathhauſe zur Einſichtsnahme der Betheiligten aufliegt. Schaarhof, 18. Oktober 1893. Stabhalteramt: W. Heß. Hekanntmachung. betr. Die Ausübung der Wald⸗ und eldjagd auf hieſiger Gemarkung eſtehend in 492 ha. Acker, Wieſen und Wald, wird am Mittwoch, 2. November l. Js. Nachmittags 2 Uhr auf hieſigem Rathszimmer auf einen elührigen Zeitbeſtand pro 2. Februar 1898—1 Februar 1899 öffentlich verpachtet, wozu Pacht⸗ liebhaber eingeladen werden. Rippenweier 20. Oktober 1893. Hürgermeiſteramt Fath. 49772 Jagdverpachtung. Feitee, 4. November I. J0., ormittags 11 Uhr wird auf dem Rathhauſe hier die 1 8 auf hieſtger Gemarkung, eſtehend in 430 ha Wald, Aeckern, Wieſen und Weinbergen auf einen ſechsjährigen Zeitbeſtand meiſtbietend öffentlich verſteigert. ulzbach, 21. Oktober 1892. Bürgermeiſteramt Hartmann. 49861 Schmitt Idarkn, derſteigernn 5 Mengtagz den 8. Mts., achmittags 2 Uhr werden im großen Maierhofe „Löwenhalle“ gegen baare Zaggeg verſteigert: 49 rauen⸗ u. Herrenhoſen, Normal⸗ Unterröcke, Hand⸗ und aſchentücher, 12 üchen⸗, u. i en, Zierſchürzen, Tiſchde eppiche und Bodenläufer; ferner eine 0 engl. Buxkin paſſend für ie döften ade i Ferd. Aberle. Professor Dr. Edwin Klebs zeigt dass er sich in Karlisruhe hat und sich mit der Behandlung für Krankheiten der Lunge und des Kehlkopfes beschäftigen wird 48808 Wohnung: Kaiserstr. 186 1. Sprechst.—4 Ubhr Nachm. Rechtsanwalt Güttenstein wohnt 4032 M 2, 18. Kirchen⸗Anſagen. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. 20. Sonntag nach Pfingſten, 28. October. Beicht und heil. 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Preis: Für die zweitbeſte Milchkuh wie oben 25 M. III. Preis: Für die drittbeſte Milchkuh wie oben 20 M. IV. Preis: die in der Qualität nächſtfolgende Milchkn 1 5 8 10 M. Für Maſtfarren: J. Preis: Für den ſchwerſten Farren.20 M. II. Preis: Für den zweitſchwerſten Farren 5„ 15 M. III. Preis: Für den drittſchwerſten Farren 5 10 M. Für Maſtochſen: I. Preis: Für das ſchwerſte Paar Maſtochſen 40 M. II. Preis: Für das zweitſchwerſte Paar Maſtochſen 25 M. III. Preis: Für das drittſchwerſte Paar Maſtochſen 15 M. Für Maſtkühe: I. Preißs: Für die ſchwerſte Maſtkuh M. II. Preis: Für die zweitſchwerſte Maſtkuah 8 15 M. III. Preis: Für die drittſchwerſte Maſtkuh 10M. Für Maſtrinder: I. Preis: Für das ſchwerſte Maſtrind 8 5 25 M. II. Preis: Für das zweilſchwerſte Maſtrind 20 M. III. Preis: Für das drittſchwerſte Maſtrind„ 15 M. IV. Preis: Für das. Far Maſtrind 5 10 M. B. Für Käufer: I. Preis 5 8. 80 M. für denjenigen erſten Käufer, der nachweist, daß er minbeſtens 15 Stück Großvieh im höchſten Geſammt⸗ betrage, der bezahlt wurde, protokollariſch gekauft hat und das gekaufte Großvieh bis zur Abſchlachtung durch ihn im Viehhofe beläßt. llllCCCJTJTb..bu.. für denjenigen erſten Käufer, der nachweist, daß er mindeſtens 10 Stück Großvieh im zweithöchſten Ge⸗ ſammtbetrage, der bezahlt wurde, protokollariſch gekauft hat und das gekaufte Großvieh bis zur Ab⸗ ſchlachtung durch ihn im Viehhofe beläßt. III. Preis 5 3 8 5 0 M. für denjenigen erſtenKäufer, der nachweist, mindeſtens 7 Stück Großvieh im dritthöchſten Geſammtbetrage protokollariſch angekauft zu haben und das gekaufte Großvieh bis zur Abſchlachtung durch ihn im Vieh⸗ hofe beläßt. TTTT%%öcc für denjenigen erſten Käufer, der nachweist, mindeſtens 4 Stück Großvieh im vierthöchſten Geſammtbetrage protokollariſch angekauft zu haben und das gekaufte Großieh bis zur Abſchlachtung durch ihn im Vieh⸗ hofe beläßt. 10 Preiſe von je 1o M 0 4 100 M. für Käufer der 10 beſten Zuchtfarren. Auferdem ſind vom Kreisausſchuß des Kreiſes Karlsruhe 225 Mark zur Vertheilung an ſolche Ge⸗ meinden beſtimmt, welche auf dem Markte preiswürdige Farren ankaufen. Im ſtädt, Schlacht⸗ und Viehhof dahier können 800 Stück Großvieh unter Dach aufgeſtellt werden. Auf Verlangen der Viehbeſttzer wird gutes Heu, Mehl, Kleie und warmes Waſſer zu Fütterungszwecken abgegeben und nach billiger Taxe berechnet. Auch vor und nach einem Markte können Thiere in den Stallungen des ſtädt. Viehhofes eingeſtellt und gefüttert werden. Karlsruhe, den 17. Oktober 1892. Der Stadtrath. Kr ämer. Schumacher. Zur gefl. Beachtung. Wohne von heute an 455⁰⁸ 3, IIA, 2. Stock. Frau B. Holm, hebamme. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten bringe ich hiermit ſtatt be⸗ ſonderer Anzeige zur Kenntniß, daß meine liebe, gute Frau Rosine Creutzer geb. Müller heute Morgen ½7 Uhr im 35. Lebensjahre nach längerem ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt. 49885 Um ſtille Theilnahme bitten Familie Ereutzer, Werkmeiſter, deſſen drei Kinder und Familie Müller. Mannheim und Frankenthal, 22. October 1892, Die Beerdigung findet Montag, den 24. et., Nach⸗ 3 Uhr vom Sterbehauſe Seckenheimerſtraße 28 aus ſtatt.

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