In der Poſtliſte 2238 aben unter(Badiſche Volkszeſtung.) Nr. 2429. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inferate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (102. Jahrgang.) Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſteben Mal. N I Telegramm⸗Adreſſe: (Mannheimer Volksblatt.)„Journal Mannheim. Verantwortlich: kür den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗KRedakteur Dr. Hamel, für den lokalen und prov. Theil Ernſt Müller, für den Inſeratentheiz: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ 1 Ange er 3 (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 315. Zweites Blatt. Tagesneuigkeiten. —„Das hätten Sie früher ſagen ſollen.“ Aus Parxis wird folgende wahre Begebenheit gemeldet: Durch die Rue du Bel-Air ſchritt ein ſtattliches Paar, ein fein gekleideter Herr mit einer eleganten Frau, Arm in Arm und mit jener würdevollen Aufgeräumtheit, welche mit Sicherheit auf die ſeltene Thatſache ſchließen ließ, daß es Eheleute ſeien, die miteinander von feher im beſten Einvernehmen leben. Vor einem Hauſe in der genannten Straße blieben ſie ſtehen, laſen eine ausgebängte Tafel, welche verkündete, daß Wohnungen zu vermiethen ſeien, und traten dann, nach kurzer Berathung, beim Concierge ein.„Jawohl“, ſagte der Haus⸗ meiſter, nachdem die Wohnungsſuchenden ihre Wünſche dar⸗ gelegt,„wir haben etwas ganz Paſſendes für Sie im dritten Stock. Bemühen Sie ſich gefälligſt mit mir zu Madame Goin hinauf, der derzeitigen Beſitzerin der Wohnung. Wir haben ſie ſeit zwanzig Jahre im Hauſe und ſie zieht nur aus, weil ihr der Arzt wegen ihrer Kränklichkeit dauernden Aufenthalt im Süden empfoblen hat.“ Die Wohnung wurde beſichtigt und vollkommen nach Wunſch befunden. Madame Goin war entzückt von der Liebenswürdigkeit ihrer präfumtiven Nachfolger im Miethkontrakte und konnte ſich nicht enthalten, dem Concierge beim Hinausbegleiten der Herrſchaften zuzu⸗ flüſtern:„Das ſind aber ſehr feine Leute!“ Der Hausmeiſter war ganz derſelben Meinung. Er rief den Hausbeſitzer herbei und man ſtellte zur allſeitigen Zufriedenheit die Miethbedingungen feſt. Es war mehr die lebhafte Frau, welche von Seiten der Partei das Wort führte. Der Mann ſaß mit der Miene eines Menſchen, der ſich vollkommen auf ſeine beſſere Hälfte verlaſſen kann, im Hintergrunde der Por⸗ tiersloge auf einem Stuhl, die Hände auf den Griff ſeines goldbeſchlagenen Stockes geſtützt und nur bei allen Entſchei⸗ dungspunkten zuſtimmend mit dem Kopfe nickend. Es blieb zuletzt nichts mehr übrig, als den vom Hausmeiſter ausge⸗ füllten und vom Proprietaire bereits gegengezeichneten Kon⸗ trakt zu unterfertigen. Dies ſtand natuͤrlich dem Oberhaupte der Familie zu und der ernſt dreinblickende, doch vornehm⸗ freundliche Herr erhob ſich, ergriff die Feder und ſetzte in markanten Zügen ſeinen Namen auf die bejden Formularien, eines derſelben gleich an ſich nehmend. Ich kann Ihnen nur gratuliren,“ ſagte während deſſen der Hausbeſitzer,„denn in dieſen unruhigen, dynamitgefährlichen Zeiten finden Sie nicht ſo bald eine derartig vortreffliche Uuterkunft.“—„Das glaube ich wohl!“ erwiderte der neue Miether mit ſtarkem Nachdruck. Mittlerweile beſichtigte der Hausherr ſeine Kontraktskopie, buchſtabirte den unterſchriebenen Namen des neuen Vocatairs und wurde plötzlich kreidebleich.„Herr Deibler!“ rief ex aus; „Sie ſind doch nicht am Ende gar der„Monſieur de Paris“?“ (d. h. der Scharfrichter).—„Doch, doch,“ antwortete an Stelle des Mannes, der ſich nur ſtumm verneigte, deſſen Frau, „doch, doch; das ſind wir!“—„Ja— oh— nun, hören Sie einmal, das hätten Sie doch früher ſagen ſollen! Ich hätte Ihnen dann keine Wohnuns in meinem Hauſe ver⸗ miethet. Großer Gott! Alle meine Parteien werden aus⸗ ziehen und keine neuen zu finden ſein.“—„Das wäre gewiß recht ſchlimm für Sie!“ bedauerte Madame Deibler. Der Concierge aber ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen. ⸗Und ich,“ ſchrie er,„der ich Sie zu Madame Goin hinauf⸗ führte! Die arme Frau wäre auf der Stelle geſtorben, hätte ſie gewußt, daß der Scharfrichter bei ihr eingetreten“ Nun iſt ganz Paris geſpannt darauf, ob Herr Deibler, der rubig ſeinen Miethkontrakt in der Taſche forttrug, von demſelben auch wird Gebrauch machen können? Dem Hausbeſitzer haben in der That ſämmtliche Wohnparteien augenblicklich gekündigt, als ſie von der bevorſtehenden neuen Nachbarſchaft hörten. Da gibt es nur ein Mittel: Herrn Deibler ſein Recht ſtreitig zu machen! Der Hausbeſitzer lief zu den erſten Advokaten von Paris: Laviolette, Leon, Comby, Levilion u. A. Alle aber ſind der Anſicht, daß der Scharfrichter nicht zu refuſiren ſein wird, da er kein unduldſames Gewerbe ausübt, ſondern, im Gegentheil, ein Organ der Staatsgewalt iſt. Und doch ſcheint es, daß M. Deibler am 15. Januar, an welchem Tage er ſein derzeitiges Domizil in der Rue Vicg⸗d Axir verlaſſen muß, obdachlos bleiben wird. Der Hausgherr in der Rue du Bel⸗Air bat zu guter Letzt doch einen verfänglichen Punkt ge⸗ funden; er erklärt nämlich, daß er gar nicht der Hausbeſitzer ſei, indem die Liegenſchaft grundbücherlich noch ſeiner Mutter gehöre. Das letzte Wort wird der Friedensrichter ſprechen. — Eine durch Leichen gefährdete Kirche. London, 12. Nov. Die Kirche von St. Mory Woolnoth, an der Ecke der King Williamſtreet und Lombardſtreet, iſt jetzt ſeit zehn Monaten geſchloſſen. Wie ſich herausſtellt, war dies mehr als nöthig. Man hatte nämlich dann und wann geheimniß⸗ volles Geräuſch vernommen, das aus dem Grunde der Kirche empor zu kommen ſchien. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß dieſes Geräuſch durch das Fallen der Bleiſärge der zahlloſen unter der Kirche begrabenen Leichen verurſacht wurde. Nach und nach begann auch das Holz der anderen Särge zu verfaulen und Alles fiel durcheinander. Da obendrein die Bleiſärge nicht zermetiſch verſchloſſen zu ſein ſchienen, war die Luft in der Kirche ſchon ſeit Jahren unerträglich, und man ſchreibt dieſem Umſtande den Tod verſchiedener Kirchenbeamten zu. Von 1700 bis 1832 ſind die Leichen 1681 Erwachſener und 422 Kinder unter der Kirche bearaben. Im Jahre 1832 wurde die Beſtattung daſelbſt verboten, nichtsdeſtoweniger aber noch 12 Jahre fortgeſetzt. Die einzige Rettung liegt in der Ver⸗ vringung der menſchlichen Ueberreſte nach einem anderen Platze. Es gibt hier in London noch mehrere Kirchen. in denen der Zuſtand nicht beſſer iſt. Literariſches. ürſt Bismarck und das deutſche Volk. Zur Er⸗ 5 an den Sommer 1892 von Adolf Graf v. Weſtarp. (München, C. H. Beck'ſche Verlagsbuchhandlung.) Die Reiſe, Geleſeut und zerbreſtefſe Jenaug in Maunhein aud Hmgrbung⸗ November 1892. men, hat den Verfaſſer veranlaßt, dieſelbe in einem beſonderen Buche zuſammenzuſtellen und den dabei gehaltenen Reden und ſonſtigen Veranſtaltungen beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken; dadurch erbält man erſt einen genauen Einblick und eine Ueberſicht über die ſo hochbedeutſamen Volkskundgebungen für den Gründer des deutſchen Reiches, wie ſich ſolche in den verſchiedenſten deutſchen und außerdeutſchen Städten im Som⸗ mer dieſes Jahres zugetragen haben. Als Anhang iſt dem Buche eine Anzahl Kernſprüche aus den Reden des Fürſten Bismarck beigefügt. Eine neue Generalkarte von Afrika, bearbeitet von A. Herrich, iſt im Verlag von Carl Flemming in Glogau er⸗ ſchienen. Nach den neueſten Quellen gezeichnet, im Maßſtab von:14,500,000 in vielfarbigem, ſauberem Druck ausgeführt, gibt ſie ein ebenſo klares wie anſchauliches Bild des intereſſanten ſchwarzen Erdtheils und läßst deſſen Bodengeſtaltung wirkſam in brauner Schummerung bervortreten. Für den erſtaunlich niedrigen Preis von 1 Mark iſt die Karte durch jede Buch⸗ handlung zu beziehen. „eldrian Balbi's Allgemeine Erdbeſchreibung. Ein Handbuch des geographiſchen Wiſſens für die Bedürfniſſe aller Gebildeten. In 50 Lieferungen à 75 Pf.(A. Hartlebens Ver⸗ lag in Wien.) Die Ausgabe dieſes trefflichen unſeren Leſern bereits angezeigten Werkes ſchreitet rüſtig vorwärts. Die Lieferungen 10 bis 14 enthalten den Schluß der Länderkunde Amerikas und den Beginn derjenigen Afrikas. Das volle Lob, das wir den früheren Abſchnitten ſpendeten, darf auch uneingeſchränkt auf den Inhalt der vorliegenden Lieferungen ausgedehnt werden. Wir wünſchen dem gediegenen Werke, an welches Verleger wie Autor ihr beſtes Können ſetzten, die weiteſte Verbreitung. 55 Gemeinnütziges. Die allſeitige Aufmerkſamkeit, welche heutzutage der Unfallverſicherung geſchenkt wird, bat zur Folge, daß vielfach der Umſtand unbeachtet bleibt, daß unſere Geſundheit und unſer Leben nicht allein von äußeren mechaniſchen Ge⸗ walteinwirkungen, ſondern und zwar in weit erhöhtem Maße von Krankbeiten gefährdet iſt. In allen Kriegen, den großen Krieg 1870 ausgenommen, ſtarben weit mehr Menſchen an Krankheiten als an Verletzungen und deren Folgen. Nicht nur Todesfälle, auch dauernde Arbeitsunfähigkeit d. h. Inva⸗ lidität treten weit mehr in Folge von Krankheit als von Unfallen ein. Es macht deshalb die Vorſicht eine Unfallver⸗ ſicherung einzugehen zur unabweislichen Pflicht. Seither war zu Gunſten der höheren Stände(Beamte, Gelehrte, Geiſtliche, ſelbſtſtändige Kaufleute, Aerzte, Rechtsanwälte, Architekten, Künſtler) noch keine allgemein aimdig geſetzlich gexegelte Verſicherungsanſtalt vorhanden. Um diegegen nun Abhilfe zu ſchaffen, hat der Allgemeine Deutſche Verſicherungs⸗ Verein in Stuttgart im Jahre 1890 die Kranken⸗ und Inva⸗ liden⸗Verſicherungen eingeführt. Der erfreuliche Zugang, den dieſe Neuerung zu verzeichnen hat, berechtigt zu der Annahme, daß der Werth einer ſolchen Verſicherung immer mehr aner⸗ kannt und ſich die Ueberzeugung bald Bahn brechen wird, daß dieſe Verſicherungsart zu einem unentbehrlichen Be⸗ dürfniß für die obenerwähnte Ständen geworden iſt. Die einſchlägigen Druckſachen, die Jedermann zur Verfügung ſtehen, ſeien desbalb beſonderer Beachtung empfohlen. 5 Anwendung käuflicher Düngemittel im Herbſt. Als älteſten käuflichen Dünger haben wir wohl den Guano zu betrachten. Trotzdem neuerdings ſo zahlreiche Dungmittel auf dem Markt erſcheinen, hat der Guano doch nach wie vor ſeine goge Bedeutung für die intenſive Landwirthſchaft. Er enthält Stickſtoff, Phosphorſäure und Kali, und zwar in einer für di Pflanzen aufnehmbaren Form. Er iſt beſonders den Landwirtven zu empfehlen, die guten Kulturboden beſitzen, intenſiven Ackerbau betreiben und Produkte beſter Qualität gewinnen wollen. Mit Chiliſalpeter und ſchwefelſaurem Ammonjok— unter Zuſatz von kali⸗ und phosphorſäure⸗ haltigen Dungmitteln— können bei vorſichtiger und richtiger Anwendung auch gute Erfolge erzielt werden; es ſetzen dieſe Stoffe— beſonders der Chiliſalpeter— aber in ihrer Be⸗ nutzung große Sachkenntniß und Umſicht voraus. Wo dieſe Eigenſchaften fehlen, da wird der Stickſtoff im Chiliſalpeter auch nicht billiger kommen, beſonders nicht auf leichteren Bodenarten, welche den Salpeter⸗Stickſtoff leicht entweichen laſſen, wenngleich eine Berechnung ergibt, daß der Stickſtoff im Guano koſtſpieliger iſt. Wo in der Anwendung des Chiliſalpeters Fehler vorkommen— und dieſe werden vielfach gemacht— da geht ein großer Theil ſeines Stickſtoffes den Kulturpflanzen verloren, und für die Herbſtdüngung kann der Salpeter⸗Stickſtoff kaum in Betracht kommen; ſeine An⸗ wendung fällt in die Frühjahrsmonate. Sehr humusreiche Böden, Moore ſoll man nicht mit Guando düngen, ſondern ſalze am Platze. Im Gemüſe⸗ und Obſtgarten verdient die Düngung mit Guano noch ganz beſondere Brachtung. Man kaufe aber nur echte Waare unter Garantie. Die Anwendung des Waſſers als Douche. Die⸗ ſelbe wirkt ſtärkend und abhärtend; dadurch geſunderhaltend und bei vielen Krankheiten heilend. Beſte Zeit der An⸗ brauſen der Brußt, dann Abtrocknen und Ankleiden; nach ein⸗ genommem Mahl Bewegung, womöglich einige Stunden im Freien unterſtützt die Wirkung, erhält den Appetit, gibt das Gefühl geſteigerter Kraft und macht den Körper widerſtands⸗ jähiger gegen ſchädliche Einflüſſe aller Art. Nebenbei ſind Waſchungen des ganzen Körpers oder Bäder wenigſtens ſo⸗ weit anzuwenden, als zur Reinlichkeit des ganzen Körpers er⸗ forderlich iſt. In welchen Fällen und wie die Douche zur Heilung ernſtlicher Krankbeiten anzuwenden iſt, überlaſſe man in jedem Falle der Vorſchrift eines küchtigen Arztes. 3 D wird ganz beſonders auf das Inſerat„Lunge und Hals in der heutigen Nummer aufmerkſam gemacht und iſt es ſehr zu empfeblen, daſſelbe aufzubewahren. Das in der Annonce empfohlene Mittel iſt das einzige von den Friedr. Becker, G 2, 2 u. 5 4,.] J. W. Eſſig, L 15, 2a. Jacob Harter, N 3, 15. M. Heidenreich, H 2, 1. Theod. Henzler, G 8, 13. unter ſolchen Verhältniſſen ſind die Phosphatmehle und Kali⸗] Friedr. Hitſchfel, I. 4, 15, Wilh. Horn, Zeughausplatz,. C. Kaufmann, L 12, 7. W. Hedderich⸗Fiſcher, Heller KRoth, Oggersh.⸗Str. I6. wendung Morgens früh: Einige Sekunden dauerndes Ueber⸗— F 8, 4 Ferd. Baum ck C0., F 8, Herrmann Günther& Co. Auskunft⸗ und Inkaſſobureau 35617 Mannheim, N2, mit 25 Filialen in Deutſchlan d. Hausentwäſſerungen, Pläne, Koſtenanſchläge und ſolide Ausführung durch Ph. Fuchs& Priester,„ Sgchwetzinger⸗Straße Ar. 45. Zu Auskünften jederzeit gerne hereit. —— Zur Ausführung FCCCCC empfehlen ſich 43968 W. Bouquet. Kurt& Böttger, Kanalbau-Unternehmung Mannheim. Comptoir B 5, 3. Telephon 502. Pläne und Koſtenvoranſchläge gratis. Alfred Engel. Ingenieur, 0 4, 3 empfiehlt ſich zur Herſtellung von 35606 Asphalt-& Cement-Böden etc. bei bekannt prompter Bedienung und guter Ausführung unter Garantie. 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Kneipp's Kräuter, Wurzeln, Thee's, Oele, Pulver, ſowie ſeine Specialitäten Rosmarinenwein, (Gocbepuher, Taschenapotheken ae Das Allervollkommenste E 1, 10 —— Lunge und Hals. Die grossen Heroen der medieinischen Wissenschaft, Dr. K o gh, Dr. Liebreich, Dr. Lannelongue, haben mit ihren neuesten For- schungen und Entdeckungen die gänze gebildete Welt in Aufregung versetzt. Galt es doch nichts Weniger als den Kampf gegen den rössten Erbfeind des Menschengeschlechts, gegen die allverheerende ungentuberkulose(Lungenschwindsucht). Wenn es nun einer- seits dankenswerth anzuerkennen, dass durch die rastlosen Be- mühungen obiger Gelehrten Fortschritte in der Bekümpfung dieser Krankheit gemacht worden sind, so muss andererseits ebenso offen eingeräumt werden: Ein wirkliches Mittel gegen die Tuber- kulose ist bisher nicht gefunden. Weder Koch mit seinem Tuberkulin, noch Liebreich mit seinem Cantharidin: sauren Kali, noch Lannelongue mit seinem Zinkchlorid haben das angestrebte Zielerreicht. Was bleibt unter solehen Umständen den armen Leidenden anders übrig, als wiederum zurückzugreifen zu den von der Natur selbst gelſeferten, allexdings einfachen, aber in rer Wirkung immerhin rela sichern Heilmitteln? Schon der ewige Kreislauf alles Seins beclingt ein stetiges Wiederkehren zum Alten, bereits einmal Dagewesenen. Allen Neuerungen und Erfin- dungen auf medieinischem Gepiete zum Protz kehrt daher der hülfesuchende Kranke immer Wieder zurück zu Heilmitteln, wie sie uns in so überaus reichlichen Maasse von der Natur selbst rein und unverfälscht dargeboten Werden. Ganz besonders gilt dieses bei solchen Krankheiten, denen gelbst die heutige, so hoch stehende medieinische Wissenschaft nieiß gewachsen ist, gegen die ein wirk⸗ Uehes Hülfsmittel noch nicht Eistirt, wie das namentlich bei der Lungentuberkulose der Fall ist. Zwar kennen wir auch kein Kraüt, mit welchem eine directe Heilung der vorgeschrittenen Stadien dieser Krankheit zu erzielen wäre, wohl aber existiren Pflanzen, mit Hülfe deren wir mit Bestimmtheit eine Exrle ichterung und Besserung der damit verbundenen Symptome herbeizuführen Im Stande sind. Hierzu sind namentlich die Polygoneen(Knöte- rioch-Gg wachse) zu rechnen, weshalb wir dieselben auch in Alteren Pharmacopoeen(otficinellen Arzneibüchern) und botanisch-ꝑpharmakognostischen Werken wiederbolt aufgeführt finden. Der ehemals Sebräuchliche Knöterich wächst allent- halben in Mittel-Europa, zu seiner vollen Kraft und Grösse gelangt er indessen nur in einzelnen Distrieten Russlands, wo ex seit undenk-⸗ Ucheneiten als Brusttheegegen alle Erkrankungen und krankhaften Affectionen der Athmungs-Organe von Aerzten und Laien erfolgreich 2 angewandt wird. Boden und Klima 5 dort gemeinschaftlich zu— seiner vollen Entwieklung bei, so dass der Russische Knöterich“ mit Fug und Recht den wirksamsten Heilkräutern zugezühlt werden muss. Eine Panacee gegen die Lungentuberkulose ist auch der Russische Brustthee keineswegs, derselbe wirkt aber derartig antikatarrhalisch und schléèeimlösench rege- nerirt in so hohem Maasse sämmtliche Respirations-Organe, dass er zur rechten Zeit— also bei beginnender Phthisis und in den Anfangsstadien der Lungentuberkuſose— angewandt, von allen bestehenden Mitteln als das einzig wirksamé angesehen werden muss, da nur hierdureh ein weiteres Umsichgreifen des Krankheits- erregers à priori verhindert wexden kann,— Wer daher an Lungen- tuberkulose, Luftröhren-¶Bronchial Katarrh, Lungen- spitzen-Affectionen, Kehllropfleiden, Asthma, Atkhem- Hoth, Brustbeklemmung, Husten, Heiserkeit, Blut- Rusten ete. etc. leidet, verlange und bereite sieh den obigen Brustthee, welcher echt in Packeten à 1 MK. bei Erust Weide- mann in Liebenburg a. Harz erhültlich ist.— Wer sich vorher, über die grossen und überraschenden Erfolge, über die Arztlichen Aeusserungen und Empfehlungen dieser Pflanze, über die dem Importeur gewördenen Auszeichnungen informiren Will, ver- lange daselbst gratis die über die Pflanze handelnde Brochure.— „Le Journal de Medecine“ in Paris schreibt in seiner „Revue neuer Heilmittel“: Eine Pflanze aus der Familie der Polygoneen wächst in Russland. Sie enthält als wesentlichsten Bestandtheil ein grünes Oel. Herr Dr. Lascoff hat damit, und zwar als Decoction bei verschiedenen Affectionen der Athmungsorgane, speeiell bei Bronchitis und Tuberkuloge, Versuche angestellt. Bei 112 Kranken, Tuberkulosen im ersten Grade, erhielt er 90 Heilungen. Die Erscheinungen, die am ehesten sieh legten, waren Fieber und Auswurf. Zu gleicher Zeit ergaben Auscultation und Pereussion eine merkliche der verletzten Lungenflügel. Es scheint daber, dass diese Pflanze direet auf den Bacillus wWirkt, sei es durch Zerstörung seiner Lebensfähigkeit, sei es, dass sie die Lungengewebe für Entwicklung der Paräsiten ungeeignet macht. In anderen Stadien von Tuberkulose sind selbst- redend die Resultate keine s0o augenfällige, doch wenn man auch keine Heilung erzielt, erreicht man zum mindesten Besserung des Hustens, Verminderung des Auswurfes und übermässigen Schwelsses. Die Pflanze verabreiecht man als Decoetion, 30 Gramm auf einen Liter Wasser, welche man innerhalb 24 Stunden zu sich nimmt,“(89 Praktiſch! Billig! Reinlich! Mannbheimer Schnellfeueranzünder! Große Holz⸗ und Zeit⸗Erſparniß. Unentbehrlich für jede ſparſame und reinliche Haushaltung. Das Packet mit 30 Stück koſtet nur 10 Pfg. Niederlagen befinden ſich in Mannheim bei: 50387 Schreiber, Joh., 1 1,6/7 u. Filial. Koch, Gebr. F 5, 9/10 u. Filialen. Hammer, Jul., M 2, 12. Habermaier,., M 5, 12. Heidt,., D 7, 21. Heinzler,., G 7, 21. Heß,., Lindenhofſtr. 6. 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