— 2 Badiſche Vollszeitung.) In der Poſtliſte eingetr unten Nr. 2425. 9 8 Ahonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Amts⸗ und Kreisverkündig der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. ungsblatt (102. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Anzeiger (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jonraal Kaunheim.“ 15 N den politiſchen u. a Chef⸗Redakteur Dr. Hante für den lofalen und vroy. Thell arl Apfel. Kotationsbruc und Berkag der Dr. H. Haas'ſchen Buz⸗ deuckerei, (Das„Mannheimer Jonsnal“ iſt Eigenthum des katheliſchen Bürgerheſpitals.) känemtlich in Nannbeim. Nr. 334.(Celephon⸗Ar. 218.) Die Autwort aus Harzin. Im zehnten Hefte der Hardenſchen Wochenſchrift „Die Zukunft“ finden wir im erſten Aufſatz eine voll⸗ kommen bismarckſche Beleuchtung der letzten Rede Caprivis. Der Aufſatz ſt ſo inhaltſchwer, daß wir bedauern, heute unſeres beſchränkten Raumes halber nur einige Stellen wiedergeben zu können. Die ganze Politik Caprivis wird aufs Schärfſte beurtheilt, auch ſeine Darſtellung der Geſchichte der Emſer Depeſchen fuͤr nicht einwand⸗ frei erklärt, über Bismarcks Verhältniß zur Militärvor⸗ lage Capriviſchen Behauptungen gegenüber polemiſirt und endlich das Facit aus den bisherigen„Mißerfolgen“ der geſammten politiſchen Thätigkeit des jetzigen Kanzlers gezogen. Wir nehmen den Schlußpaſſus vorweg: „Die Militärvorlage wird vermuthlich im Wege des Kompromiſſes erledigt werden, denn unter den Parteien iſt die Furcht vor einer drohenden Zerſchmetterung weit verbreitet und die Regierung hat alle Veranlaſſung, einen Appell an die Wähler zu ſcheuen. Graf Caprivi hat höchſt geheimnißvoll von den ernſten Gefahren geſprochen, die eine Ablehnung der Vorlage über Deutſchland herauf⸗ beſchwören könnte. Meint er die Gefahr eines franco⸗ ruſſiſchen Angriffs? Zu dem wäre im Frühjahr 1893 oder 94 nach des Kanzlers eigener Schilderung ja Zeit genug. Oder meint er die Gefahr ſeines Rücktritts? Der würde von der ungeheuren Mehrheit des deutſchen Volkes als ein Gluͤck begrüßt werden; denn die Staats⸗ kunſt, die uns bis zu den Geſtändniſſen vom 23. November geführt hat, kann, wenn ſie länger währt, es auch dahin bringen, daß wir eines Tages der Koalition uns gegen⸗ über finden, die im ſiebenjährigen Kriege Friedrich den Großen bedrohte.“ 85 Zur Geſchichte der Emſer Depeſchen leſen wir Folgendes: Der Reichskanzler bat es zunächſt für nöthig gehalten, von dem Fürſten Bismarck den Verdacht der Fälſchung abzu⸗ wehren; er hat einige— wobl nicht alle— Aktenſtücke ver⸗ leſen, die über die Angelegenheit vorhanden find, und er hat daraus den Schluß gezogen, daß erſtens Fürſt Bismarck in Sachen der Emſer Depeſche nur als Beauftragter gehandelt hat, und daß zweitens Kaiſer Wilhelm 1. nicht'„der ſchwache Mann“ war. Nach beiden Seiten hat Graf Caprivi offene Thüren eingerannt. Nur in dem Hirn der auf Hintertreppen geübten Klingelpolitiker konnte der Wahn entſtehen, Bismarck habe, als er an Moltkes Wort von der Cbamade und Fan⸗ fare erinnerte, beabſichtigt, das ganze Verdienſt der deutſchen Entwickelung zur Einheit für ſich allein in Anſpruch zu neh⸗ men. Der Fürſt hat überbaupt nichts damit„beabſichtigt“, ſchon darum nicht, weil er gar nicht 55 konnte, das ſein Ausſpruch veröffentlicht werden würde. Die Mittheilung er⸗ folgte hier nur, um gegenüber der albernen Legende einmal feſtzuſtellen, daß der damalige Bundeskanzler bei ſeiner Re⸗ daktion der Emſer Depeſche nicht allein die Autoriſation des Königs, ſondern auch die Uebereinſtimmung Moltkes und Roons für ſich hatte. Wenn jetzt ein verlogener franzöſiſcher Reporter der Welt verkündet, er habe vom Fürſten Bismarck unebrerbietige Aeußerungen über den alten Kaiſer Wilbelm gehört, ſo machen die deutſchen Zeitungen, die deroleichen Un⸗ ſinn ſcheinbar gläubig weiter verbreiten, ſich eben wieder ein⸗ mal der ſchmählichſten Verleumdung ſchuldig. Es iſt ſchwer, einem Fremden eine Vorſtellung von dem Maße faſt ſchwär⸗ meriſcher Verehrung zu geben, mit der Fürſt Bismarck ſeines alten Herrn gedenkt. Und es ſei in Parentheſe bemerkt, daß er in ſeiner Nähe auch über den jetzigen Kaiſer keinen unehr⸗ erbietigen Ausdruck dulden würde; er wahrt ſein Rocht der Kritik an den Handlungen der kaiſerlichen Kommiſſare, aber er zieht genau den Strich, der die Perſon des Monarchen vor unfläthigen Angriffen ſchützt. Der Vorwurf, den Krieg 1870 frivol 55 zu haben, würde nicht Bismarck allein treffen, denn dem Könige konnte die„Fälſchung“ doch nicht unbekannt ſein. Deshalb war man denn auch etwas erſtaunt über die ungemein ſanftmüthige Tonart, mit der Graf Caprivi dem Verſuch entgegen trat, die größte Epoche der deutſchen Geſchichte als das Ergebniß ſchuöder Fälſcherkünſte hinzuſtellen. Dieſer Verſuch iſt nicht von heute und geſtern. Schon 1870, im zweiten Dezemberheft der ruhigen Revue des deux mondes, bat der Akademiker Caro ſich um den Nachweis bemüht, daß Frankreich ſchuldlos von den deutſchen Barbaren überfallen worden war. Höhniſch rief der Liebling aller kyſteriſchen Damen aus:„I y a encore des naifs pour prétendre que Ia Prusse était de bonne foi dans Letonnement qubelle à si bien joue au mois de juillet dernier!.. Cest bien une guerre de conquste qu'elle nous fait, on le voit elai- rement aujourd'hui, et'est la Prusse qui a voulu cette guerre „ Lähistoire de ce pouple'est qu'une longue série de coups obliques ou droits,'une moralite plus que douteuse, portes sur ses voisins ou ses alliés.“ Seſtdem iſt die alberne Lüge nicht mehr zur Ruhe gekommen, und die Zeitungen, die ſich jetzt ſtellen, als hätten ſie etwas Funkelnagelneues erfahren, die ſind entweder böswillig oder ſie verrathen in der vaterländiſchen Geſchichte eine Unkenntniß, die ſogar nach den früheren Leiſtungen unſerer braven Preſſe noch verblüffend wirken muß. In jedem Falle iſt es eine Schmach, daß ernſte und patrio⸗ tiſch thuende Blätter dieſen Bübereien überhaupt Raum ge⸗ währten. 2255; Auch in der Darſtellung des Grafen Caprivi vermißt Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. ————— 8— kannt, daß Napoleon ſchon im Mai 1866 an Preußen die dreiſte Forderung ſtellte, es möge Mainz abtreten, und daß ſpäter mit immer wachſender Drlinglichkeit die Rache für Sadowa verlaugt wurde. Nur Bismarck iſt es zu danken, wenn nicht ſchon 1867, wegen des Garniſonsrechts in Luxem⸗ burg, der Krieg ausbrach. Er hat im Januar 1887 daran exinnert:„Es konnte damals nur auf die Frage ankommen, ob wir den Krieg ſpäterhin nicht doch führen müßten, und da ſagte ich: Das iſt vielleicht möglich, ich kann das aber ſo genau nicht wiſſen, ich kann der göttlichen Vorſehung nicht ſo in die Karten ſehen, daß ich das vorher wüßte. Mein Rath wird nie dahin gehen, einen Krieg zu führen deshalb, weil er ſpäter vielleicht doch geführt werden muß. Er kann vielleicht nach Gottes Willen, wenn er ſpäter geführt wird, unter für uns günſtigeren Verhältniſſen geführt werden, wie das mit Frankreich der 1175 geweſen iſt. Wir haben 1870 mit günſtige⸗ rem Erfolge geſchlagen, als wir es 1867 gekonnt hätten: ader es wäre doch eben ſo aut möglich geweſen, wenn der Kaiſer Napolton früher geſtorben wäre, daß der Krieg uns ganz erſpart geblieben wäre.“ Die napoleoniſche Dynaftie brauchte, um ſich zu behaupten, einen Krieg, und das berühmte Ple⸗ biszit vom Mai 1870 hatte nur den Zweck, ihr für die kom⸗ menden Abenteuer einen Rückhalt zu dieten. In dem Rund⸗ ſchreiben, das Bismarck am 18. Juli 1870 an die diplomatiſchen Vertreter der deutſchen Regierungen richtete, heißtes:„Schon ſeit einer Woche konnte es für uns keinem Zweifel mehr unterworfen ſein, daß der Kaiſer Napoleon rückſichtslos ent⸗ ſchloſſen ſei, uns in eine Lage zu bringen, in der uns nur die Wahl zwiſchen dem Kriege und einer Demütbigung bliebe, welche das Ehrgefühl keiner Nation ertragen kann. Hätten wir noch Zweifel hegen können, ſo hätte uns der Bericht des Königlichen Botſchafters über ſeine erſte Unterredung mit dem Herzog von Gramont und Herrn Ollivier nach ſeiner Rück⸗ kehr aus Ems, in welcher erſterer den Verzicht des Erb⸗ prinzen als Nebenſache bezeichnete und beide Miniſter die Zu⸗ muthung ausſprachen, Seine Majeſtät der König ſolle einen entſchuldigenden Brief an den Kaiſer Napoleon ſchreiben, deſſen Publikation die aufgeregten Gemüther in Frankreich be⸗ ſchwichtigen könne, belehren müßjen. Abſchrift dieſes Berichts kranzöſiſchen Rgierungspreſſe antizipirte den erſtreblen Triumph; die Regierung ſcheint gefürchtet zu haben, daß ühr der Krieg dennoch entgehen könnte, und beeilte ſich, durch ihr⸗ amtliche Erklärung vom 15. d. Mits. die Sache auf ein Feld zu verlegen, auf dem es keine Vermittelung mehr gibt, und uns und aller Welt zu beweiſen, daß keine Nachgiebigkeit, welche innerhalb der Grenzen nationalen Ehrgefühls bliebe, ausreichend ſein würde, um den Frieden zu erhalten.“ Die biſtoriſchen Thatſachen ſind ungleich beredter als der etzige Kanzler. Das zweite Empire mußte ſeine petite guerre aben und der verantwortliche Träger der deutſchen Politit wäre an ſeinem Volke und an ſeinem König zum Verräthet geworden, wenn er auch nur einen Augenblick der aufge⸗ zwungenen Entſcheidung ausgewichen wäre. Es iſt das Ver⸗ dienſt Bismarcks, daß der furor teutonicus nicht bereits durch eine erlittene Demüthigung gedämpft war, als der Krieg aus⸗ brach, und dieſes Verdienſt empfand ſein kaiſerlicher Herr dankbar. Den Franzoſen mag man die Entſlellungen hin⸗ gehen laſſen; der Pariſer„Temps“ hat die Abſichten etwas unvorſichtig ausgeplaudert, die bei dem Preßſturm verfolgt wurden. Die Herren hoffen, Wilhelm II., von dem ſie ſich höchſt unverſtändige Vorſtellungen machen, würde einſehen, daß der Krieg von 1870 durch illoyale Mittel herbeigeführt worden ſei, und reumüthig die eroberten Provinzen dem un⸗ ſchuldigen Frankreich zurückgeben. Solche Kinderei kann man tächelnd betrachten; beſchämend iſt erſt die Wahrnehmung. daß dieſer Unfug ſeinen Urſprung in Berlin balte und daß dunkle Machenſchaften wieder einmal Deulſche dazu verleiten konnten, iür eigenes Neſt zu beſchmutzen. Mit gutem Recht hat Fürſt Bismarck in Kiſſingen geſagt:„Sie fönnen mich nicht hex⸗ unterreißen, wie ſie es thun, ohne daß das Gift überſprizt ouf das Ergebniß unſerer gemeinſchaftlichen Arbeit, auf Kaiſer und Reich.“ Es wäre nicht undenkbar, daß Graf Coprivi mit ſeiner etwas einſeitigen Darſtellung die Abſicht verbunden hat, die Bedeutung ſeines Vorgängers für die Geburtſtunde der deutſchen Einheit enger zu begrenzen, als es der Wirklichkeit entſpricht. Ein Erfolg ließe ſich mit einem ſolchen Vorbaben um ſo weniger erzielen, als gerade die Rede des leitenden Generals die ganze Schwere des Verluſtes empfinden ließ, den das Deutſche Reich im März 1890 erlitten hat. Der Deutſche, der dieſe Rede lieſt, muß von äußerſter Muth⸗ loſigkeit befallen werden, denn er vernimmt, daß er von den kommenden Zeiten eigentlich Alles zu fürchten und nichts zu hoffen hat. Mit einem aroßen Aufwande von Patbos er⸗ klärt der Kanzler, er werde„die reine Wahrheit entrollen“, nicht„mit dem Säbel raſſeln“ und ſich„jeder Schwarz⸗ malerei“ enthalten. Gleich darauf wird dem Leſer ein Krieg gegen Frankreich und ein zweiter gegen die franco⸗ruffiſchen Verbündeten vorgemalt und hinzugeſügt, daß ſchließlich auch ein ſiegreicher Feldzug uns kaum einen längeren dauernden Nutzen bringen könnte. Deutſchland hat zſeine militäriſche Suprematie über Europa verloren,“ der Dreibund iſt viel⸗ leicht in keiner der drei Nationen ſo populär wie bei uns“, Oeſterreich und Italien brauchen ſich neue Laſten nicht auf⸗ zuerlegen und wir müſſen,„als den wahrſcheinlichen Fall“, an einen Krieg mit zwei Fronten denken. So ſieht die„reine Wahrheit“ aus, die Graf Caprivi„entrollt“; und dieſes Schreck⸗ bild zu verſcheuchen, weiß er nur ein Mittel: die Vermehrung und Verjüngung der Truppen. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 5. Dezember. Wie offiziös mitgetheilt wird, iſt dem Bundesrathe man ſchmerzlich das hiſtoriſche Empft den der Nothwendigkeit, 1870 zum Rriege drängte. Es iſt ihm aewiß nicht unbe⸗ eine Denkſchrift zugegangen, die über die Vorbereitungen üge ich bei; er bedarf keines Kommentars. Der Hohn der⸗ die Abzahlungsgeſchäfte und des Hau Montag, 5. Dezember 1892. für die Reichsbetheiligung an der Weltaus⸗ ſtellung in Chicago eine intereſſante Ueberſicht gibt. Danach treten zu den dem Reich zur Laſt fallenden Aus⸗ gaben, ſoweit ſich das zur Zeit überſehen läßt, noch die Koſten des Transports der vom Reich zu entſendenden Gegenſtände, die Prämien für deren Verſicherung gegen Transport⸗ und Feuersgefahr, Reiſekoſten u. ſ. w. Für dieſe Leiſtungen find ungefähr 750,000 M. erforderlich, ſodaß dann noch ein Betrag von etwa 4⸗—500,000 M. zur Verfügung bleiben würde, der Reichscommiſſar wird ſich mit einem Theile des Bureaus in der allernächſten Zeit nach Chicago begeben. Die dann hier noch abzu⸗ wickelnden Geſchäfte werden durch den zweiten Beamten des Commiſſariats wahrgenommen werden, bis auch dieſer nach Chicago überfiedeln wird.— Die Budgeteom⸗ miſſion des Reichstages beſchloß, die Etatsberathung erſt nach Weihnachten vorzunehmen.— Am 7. Dezbr. findet bei dem Reichskanzler Grafen Caprivi ein parla⸗ mentariſcher Abend ſtatt, zu dem zahlreiche Einladungen ergangen ſind.— Finanzminiſter Dr. Miquel iſt an einer Luftröhrenentzündung erkrankt und muß das Bett hüten. Auf der Fahrt von Varzin nach Friedrichsruh traf Bismarck Samſtag Abend 6 Uhr auf dem Stettiner Bahnhofe ein, wo er von etwa 200 Perſonen erwartet und herzlich begrüßt wurde. Bismarck dankte für den freundlichen Empfang und unterhielt ſich mit Einzelnen. „Nur nicht ärgern,“ rief ihm Einer aus dem Haufen zu. „Das thue ich niemals,“ antwortete der Fürſt.„Aber Ihre Feinde ärgern ſich,“ rief der Jüngling und der Ali⸗ Reichskanzler verſetzte:„Das ſollte mir leid thun.“ Der Waggon wurde dann auf den Lehrter Bahnhof überge⸗ führt, wo ſich bis zur Abfahrt nach Friebrichsruh ähnliche Szenuen abſpielten. Im Fürſtenzimmer unterhielt ſich Bis⸗ marck mit den anweſenden drei nationalliberalen Abge⸗ ordneten Enneccerus, Weber und Schoof. Aus der Menge rief Jemand:„Da bleiben, in den Reichstag kommen!“ Bismarck antwortete:„Ich bin nicht ver⸗ gnügungsſüchtig. Ich habe dem Staat fünfzig Jaßre gedient. Ich will fuͤr den Reſt des Lebens Ruhe haden!“ Der Salonwagen wurde alsbald nach dem Lehrter Bahn⸗ hof übergeführt. Auch dort erfolgte Begrüßung durch einige hundert Menſchen. Bismarck verweilte längere Zeit im Fürſtenzimmer und ſprach mit den anweſenden Abgeordneten. Die Abfahrt des Zuges erfolgte unter herzlichſten Zurufen. — Deutſcher Reichstag. Berlin, 2. Dezember. Erſte Berathung des Geſetzentwurfs zur Be⸗ kämpfung der Unſittlichkeit. Abo. Hollenſer wünſcht für die Polizei das Recht der Kaſernirung der Proſtitution bzw. Verſchärfung der aus⸗ geſetzten Strafen. Groeber hat an der Vorlage mancherlei auszuſetzen. Den Strafverſchärfungen könne man zuſtimmen; fehlerbaft ſei es ſolche Geſetze auf Grund eines Spezialfalles zu machen. Die Proſtitution ſei durch Polizeimaßregeln nicht zu unterdrücken, am wenigſten durch Kaſernirung. Die Be⸗ ſtimmungen über den Ausſchluß der Oeff utlichkeit der Ge⸗ richtsverhandlungen ſeien unbrauchbar. chneider⸗Hamm hält die Vorlage für eine gute Grundlage, auf der die Kom⸗ miſſion ein brauchbares Geſetz ſchaffen könne. Traeger hält einige Punkte der Vorlage für diskutabel, andere für unannehmbar; die Vorlage trage eben den Charakter eines Gelegenheitsgeſetzes. Seine Kritik decke ſich großentheils mit derjenigen Groeber's. Staatsſekretär Hanauer verkheidigt die Vorlage. Ge⸗ legenheitsgeſetzmacherei möge ſchädlich ſein, aber Mißſtände, wie ſie anläßlich des Prozeſſes Heinze aufgedeckt wurden, zu heſeitigen, halte die Regierung auch jetzt für ein dringendes Bedürfniß. Bebel verwirft die Vorlage grundſelzlich. Wenn anläßlich des Prozeſſes Heinze grelle ſoziale Miß⸗ ſtände bervorgetreten ſeien, die die Vorlage nöthig machen. warum zögere man mit einer Aenderung der Militärſtraf⸗ prozeßordnung, um den Soldatenmißhandlungen ein Ende zu machen. Nur gegen die unteren Geſellſchaſtsklaſſen mache man Ausnahmegeſetze. Die Proſtitution ſei nur in der jetzigen Geſellſchaft möglich, wo die Gegenſätze zwiſchen Arm und Reich ſo kraß vorhanden und einen ſo erſchreckenden Umfang annehmen. Heute will man aber die Proſtitution zur Staats⸗ einrichtung machen, nur ihren Schäden vorbeugen. Daher der Ruf nach Kaſernirung, deren ſchädliche Folgen der Redner ſchildert. Die Beſtimmungen der Vorlage ſeien unzweck⸗ mäßig, viel zu weitgehend, die vorhandenen Strafbeſtimmungen ſeien ausreichend. Redner erörtert insbeſondere die Dehn⸗ varkeit des Begriffes Rohheit, an die Soldatenexceſſe und den Diſtanzritt erinnernd. Nächſte Sitzung: Dienſtag. Tagesordnung: Interpellation des Centrums betreffend die Regelung der Handwerkerfrage, ſirhandelg, Nrr 2. Seite. Seneral⸗-Anzeiger. Mannheim, 5. Dezember. der Prozeß Ahlmardt. Bei der Vernehmung über Löhne, die Büchſenmacher Spangenberg empfangen und von denen er an andere Arbeiter zu zahlen gehabt, bemerkt der I. Staatsanwalt, daß Spangen, berg ſich einer betrügeriſchen Handlungsweiſe ſchuldig gemacht zu haben ſcheine. Oberſtlieutenant v. Glößnitz verlieſt ſodann ein Schreiben des Kriegsminiſteriums, Danagch iſt ein Schreiben des General⸗ lieutenants v. Kretzſchmar, wie es der Angeklagte bebauptet, beim Kriegsminiſterium niemals eingegangen. Ebenſo iſt das VII. Armeecorps, welches in der Broſchüre des Angeklagten figurirt, gar nicht mit Löwe'ſchen Gewehren bewaffnet. Eud⸗ lich iſt über die Behauptung des Angeklasten, daß 1890 in Dortmund ein geſtoblenes Gewehr 88 angehalten worden ſei, die dortige Polizeibehörde telegraphiſch befragt worden und hat geantwortet, daß dort und in der Umgegend ein ſolcher Vorfall nicht bekannt geworden ſei. Auch die Angaben des Angeklagten über die Scheiben⸗ bilder finden durch die folgenden Zeugenvernehmungen keine Beſtätgung; ebenſo ſei von den von Ahlwardt behaupteten Pflichtwidrigkeiten nichts bekannt. In gleicher Weiſe werden die Angaben, doß Herr v. Bleichröder Geld zu einem Comité gegeben habe, das Ahlwardt vernichten ſolle, von Zeugen Oberbürgermeiſter Weber entſchieden beſtritten. Ueber ein an⸗ gebliches Pferdebahngeſpräch ſagt der betreffende Zeuge, daß er vollſtändig mißverſtanden worden ſei und gerade das Gegentheil geſagt habe. In der weiteren Verhandlung legte Ahlwardt dem Ge⸗ richtshofe zur Beweisaufnahme ſechs Schriftſtücke vor. welche von dem Staatsanwalt als zweifellos amtliche, die nur durch einen horrenden Vertrauensmißbrauch in den Beſitz des Angeklagten gelangt ſein könnten, erklärt wurden. Der Stagtsanwalt erſuchte, während der Verleſung derſelben und der Verhandlung darüber die Oeffentlichkeit auszu⸗ ſchließen, weil ſonſt die öffentliche Ordnung geſtört werden könne und die Sicherheit des Staates die Ausſchließung er⸗ heiſche. Das Gericht beſchließt gemäß Antrag. Der Aus⸗ ſchluß der Deffentlichkeit dauerte etwas über zwei Stunden. Des Näheren erfährt man über dieſe merkwürdige iinee des Ganges des Prozeſſes nach der Frkf. Ztg. olgendes: Ahlwardt erklärte: Ich babe noch einen neuen Beweis⸗ antrag zu ſtellen. Derſelbe wird keinen Zeitaufwand er⸗ fordern, da die betreffenden amtlichen Aktenſtücke ſich hier in meinen Händen befinden. Ich ihue es nicht gern, daß ich auf dieſe Sache zurückkomme, und hatte mir eigentlich vorge⸗ nommen, es nicht zu thun und wollte lieber ins Gefängniß gehen, als dieſe Dinge hier berühren. Jetzt bin ich aber dazu gezwungen, nachdem die Gutachten der militäriſchen Sachver⸗ ſtändigen, wie aus der Piſtole geſchoſſen, hier ſo ſchön klappten. Ich thue es nicht gern aus Achtung vor dem preußiſchen Offiziersſtande, mit Rückſicht auf die Militärvorlage und aus dem mir innewohnenden Patriotismus. Da ich aber ver⸗ nommen, daß geſtern hier auf dem Korridor geſagt worden it: Da haben wir ja die antiſemitiſche Kanaille, bin ich in leinen ſtarken Gewiſſenskonflikt gekommen, da ich fürchte, daß damit der Untergang meiner Partei, der einzigen patriotiſchen und zur Rettung des Vaterlandes befähigten Partei, ange⸗ ſtrebt werden ſoll. Ich habe hier aktenmäßiges Beweis⸗ material in Händen, welches ich dem Gerichtshofe übergebe, Er wird daraus ſofort feſtſtellen können, daß die militäriſchen Sachperſtändigen ſich irren. Präſident: Unterlaſſen Ste ein für alle Mal Ihre Verſicherungen der Hochachtung vor dem Militär und Ihres Patriotismus. Es wird am Ende ſeine ganze Anzahl von Perſonen geben, welche nach Ihrem öffentlichen Auftreten Zweifel an Ihrem Patriotismus haben, wenn ſie daran denken, daß Sie die Beamtenſchaft, das Militär und Alles, was im preußiſchen Staate Obrigkeit iſt, in gröbſter und unnatürlichſter Weiſe angreifen. Ob Sie ſich für einen großen Patrioten halten, iſt uns auße rordentlich gleichgiltig, Wenn Sie ſich aber unterfangen ſollten, bier die Treue und den Patriotismus der Mllitärbehörde anzu⸗ zweifeln, ſo werde ich das unter keinen Umſtänden dulden. Erſter Staatsanwalt: Der Herr Vertherdiger bat mir in der Zwiſchenzeit einen Einblick in die Papiere geſtattet, welche der Angeklagte vorhin präſentirte. Ich habe die Anſicht, daß die darin enthaltenen Erörterungen von ſolcher Wichtigkeit ſind, daß ſie zum Gegenſtande des Beweiſes ge⸗ macht werden müſſen, obgleich ich keineswegs aus dem Inhalt den Schluß ziete, wie es der Angeklagte thut. Es ſind zweifellos amtliche Schriftſtücke; nur durch horrenden Ver⸗ tranensbruch konnte der Angeklagte in ihren Beſitz gelangen. Ich bitte den Gerichtshof, ebenfals von dem Inbalte der Schriftſtücke Kenntniß zu nehmen, beantrage aber gleichzeitig, die Oeffentlichkeit während der Verleſung auszuſchließen, einestheils, weil das Stagtsintereſſe, hauptſächlich aber, weil dadurch die öffentliche Ordnung gefährdet werden kann. Feuilleton. — Ein Hexenprozeß bat nacheinander in letzter Zeit perſchiedene ſächſiſche Gerichte und auch das Reichsgericht beſchäſtigt. In der Gegend von Freiberg iſt im Volke der Glaube an Hexerei und Zauberei, wie ein von dort flammender Ortsvorſtand dem Richter verſicherte, noch ſehr ſtark verbreitet. Beſonders in dem an einer belebten Eiſen⸗ bahn liegenden Orte Müdisdorf gerieth ein Schuhzmacher in den Verdacht, Hüyner und Kuh ſeines Nachbars, eines jungen Bergmanns, verhext zu baben und domit die Fähigkeit dieſer nüzlichen Hausthiere, Eier zu legen und Milch zu geben, dieſen genommen und doppelt auf die eigenen Thiere übertragen zu haben. In dieſem Verdachte wurde der Berg⸗ mann durch die Thatſache beſtärkt, daß der Schuhmacher oft am Tage Licht brannte und Thüren und Fenſter ſchloß. Zwiſchen den beiden Nachbarn kam es zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen. Der Schuhmacher wurde von der aber⸗ gläubiſchen Bevölkerung gemieden, ſein Geſchäft durch die kortbleibende Kundſchaft geſchädiot und er verklagte den Beramann als Urbeber der Hexengeſchichten. Das Landgericht in Freiberg verurtheilte denſelben auch wegen verſuchter Nökbiaung. Der Bergmann beantragte jedoch die Reviſion, und das Reichsgericht überwies den merkwuürdigen Prozeß dem Landgericht in Dresden. Dieſes ſprach am Dienſſag den abergläubiſchen Bergmann frei. beißt es, der Bergmann habe feſt geglaubt, daß der Schuh⸗ macher„gexen“ könne und ihm dadurch in rechtswidriger Abſicht Schaden bereite. In dieſem Aberalauben befangen, habe er auch geglanbt, zur Abwehr verechtigt zu ſein. Es iſt bezeichnend, daß der Schunmacher dem Gerickt verſicherle, daß ſich nach dieſer Freiſprechung die Kundſchaft von ihm völlig zurückziehen werde, da man nunmehr im Volke feſt annehme, daß er„hexen“ könne. — Ein Dichter von Gottes Gnaden. Unter dem Titel„Groß⸗Natur“ hat ein Herr Franz Held einen Band Gedichte auf den Büchermarkt geſchleudert; in der Vorrede zu ſeinen poetiſchen Ergüſſen ſagt der Dichter beſcheiden: 2Sol nnn fliege vor die Füße der eilig Gold ſuchenden Paſſanten, du Handvoll Goldkörner, zu erproben, ob man noch Poeſiegold von ſchriftſtelleriſchem Meſſing zu unterſcheiden verſteht. Vielleicht gebt ihr winzigen Kügelchen denen, die ſich nach euch bücken, eine Ahnung von dem Reichthum an hochgehäuften Goldbarren und Kröſusgeſchmeiden, die ich in meinen Schatzkammern berge! Da es denn doch zu grauſam würe, dies Schatzhaus bis nach meinem Tode verſperrt zu halten, ſo bitte ich die 500 kunſtſinnigen Sprößlinge des Bolks der Dichter und Denker, einen Monat lang je zehn In dem Erkenntniß. Präſident: Wohl in keiner Verßandlung ſind einem Ge⸗ richtshofe ſo viele Schwierigkeiten ſeitens der Vertheidigung gemacht worden, wie in der gegenwärtinen. Aber wir müſſen es überwinden. Um die fortwährenden Unterbrechungen, denen wir ausgeſetzt find, möglichſt zu vermindern, halie ich es für das Beſte, erſt am Montag über dieſen Antraa zu berathen. Da morgen Sonntag iſt, baben wir genügend Zeit, von den Papieren Einſicht zu nehmen. Erſter Staatsanwalt: Ich möchte nur darauf hinweiſen, daß vielleicht noch neue Zeugen geſaden werden müſſen, und wenn dies erſt am Mon⸗ tag geſchähe, würde Zeit verloren gehen. Ich halte es für wünſchenswerth, das die Sache nach jeder Richtung hin auf⸗ geklärt wird. Präſident: Köͤnnen Sie nicht auf Grund der von ihnen genommenen Einſicht die Zeugen ſchon laden laſſen? Erſter Staatsanwalt: Es iſt nötbig, daß ich vorher mit den militäriſchen Sachverſtän⸗ digen Rückſprache nehme. Präſident: Angeklagter, unterbreiten Sie dem Gerichtsbofe dieſe Papiere! Ange⸗ klagter: Jawobhl, ich bitte nur meinen Voertheidiger die Zahl der Schriſtſtücke dem Gerichtsbofe vorzuzählen. Ver⸗ theidiger R. A. Hertwig: Es ſind ſechs Stück. Präſi⸗ dent: Der Gerichtshof beſchließt alſo, die Schriftſtücke zu verleſen. Erſter Staatsanwalt: Ich beantrage Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit. Angeklagter: Ich ſchließe mich dieſem Antrage an. Vertheidiger: Und ich widerſpreche dem Antrage. Der Gerichtshof zieht ſich hierauf zur Be⸗ rathung über die neuen Anträge des Ang klagten zurück. Nach längerer Berathung beſchliet er, für die Verleſung der ſechs Aktenſtücke die Oeffentlichkeit auszuſchließen, ebenſo während der Verhandlung über dieſen Punkt, weil dis öffentliche Ordnung gefährdet werden könnte und die Sicherheit des Staates es erheiſcht. Zugelaſſen werden nur die drei von Anfang an anweſenden Sachverſtändigen, außerdem wird allen an der Verhandſ ung über dieſen Punkt Betheili ten Stillſchweigen zur Pflicht gemacht. Nach etwa 2 Stunden wurde die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt, und in der übr gen Bewelsaufnahme fort«efahren.— Vermuthlich bandelt es ſich bei den geheimen Aktenſtücken um die Leiſtungsfähigkeit unſeres Infanteriegewehres und nach der Andeutung des Staatsanwalts zu ſchließen um Dinge, die mit dem Syſtem deſſelben aber nicht mit der Fabrikation zu thun haben. Aus Stadt und Tand. * Maunheim, 5. Dezember 1892. Expreßgut Beförderung. Es wurde an dieſer Stelle ſchon wiederholt der im inner n Verkehr der Main⸗ Neckar⸗Babhn ſowie im direkten Verkehr mit Stationen der Badiſchen⸗, Bayeriſchen⸗ und Württembergiſchen Staatsbahnen, der Pfälziſchen Bahnen, der Reichs⸗Elſenbahnen, der Heſſiſchen Ludwigsvahn, der Nebenbahn Mannheim Weindeim⸗Heidelberg, der Königlichen Eiſenbann⸗Direction Frankfſurt a.., der Cronberger Eiſenbahn beſtehenden Einrichtung der Expreß gut⸗Beförderung gedacht. Die Vorzüge dieſer Trans⸗ porteinrichtung beſtehen, neben verhältnißmäßig billigen Taxen, hauptſächlich in der Einfachheit des Annahme⸗ und Abfertig⸗ ungsporfahrens, in der ſofortigen Beförderung mit dem nächſten der Perſonenbeförderung dienenden Zuge, ſowie in der raſchen Zuſtellung am Beſtimmungsorte, welche Eigenſchaſten die Exvreßgut⸗Beförderung insbeſondere für dringliche Sendungen empfehlenswerth machen. Wir glauben im beſonderen Intereſſe unſerer Leſer zu handeln, wenn wir bei dem b voruehenden Weibnachtsverſandt auf die Expr ßaut⸗Beförderung wiederholt aufmerkſam machen. Die Auigabe des Expreßgutes erfolgt bei den Gepäckabfertigungen ſpäteſtens eine viertel Stunde vor Abgang des Zuges, mit welchem die Beförderung gewünſcht wird. In Fraukfurt a. M. finden Expreßgüter auch innerhalb der Stadt, bei der Stadtannahmeſtelle Paulsplatz No. 8, Annahme. Der Beigabe von Frachtoriefen oder ſonſtigen Begleitpapieren bedarf es nicht, vielmehr genügt es, wenn an der Sendung eine Adr ſſe befeſtigt iſt. * Der Verband Maun beim der deutſchen Geue⸗ ralfechtſchure Lahr hielt am verganugenen Donnerſtag im „Scheffleck“ ſeine diesjährige ordentliche Generalverſamm⸗ lung unter ſtarker Betheiligung der Verdandsmitglieder ab. Der Vorfitzende berichtete über das abgelaufene Rechnungs⸗ jahr und ſtellte feſt, daß die diesjährige Einnahme des Ver bands diejenige der Jahre 1888 bis 1891 überſchritten bat. Mit lebbafter Freude bearüßlen die Anweſenden das Ergeb niß und wurde der Ermaunung des Vorſitzenden, auch im folgenden Jahre nicht zu erlahmen und mit Energie für eine ſo edle gute Sache zu wirken, ſtürmiſches„Bravo“ zu Theil. Nachdem der Bericht der Rechnungsreviſoren über die vor⸗ genommene Röchnungsprüfung verleſen war, beantragte der Vorſitzende dem Rechner Decharge zu ertheilen, was ſeitens der Verſammlung einſtimmis erſolate Dem Rechner dankte 2..——.—'—KU—ͤÜ———ͤ—— Seidel Pſchorr weniger zu trinken und von dem ſo Erdgrbten auf meine Gedichte zu ſubſkribiren. Vielleicht gibts doch einen Rauſch.“—— Unſere Leſer ſind nun gewiß begierig, dieſe Goldkörner des Herrn Hild aus eigener Anſchauung kennen zu lernen! Leider müſſen wir uns verſagen, eins oder das andere Gedicht in extenso zu bringen; es mögen folgende Exzerpte genügen:„Die Großnatur hat eine ſteile Wange.“—„Der Schall eines Binſenrohres wogt trillernd im Schatten.“—„Die Häute der Hügel ſind blauwolluſtmatt.“ —„Die Waſſerroſe umleckt die Biuſt.“—„Der Mond iſt ein moderſkelettirtes Blatt und ſchwitzt aus Angſt bleicharün Gedünſte.“—— Herr Franz Held ſchwebt in Bezug auf die Wirkung ſeiner Poeſien in einem ſchwer verſtändlichen Irrtbum; man bekommt nicht etwa einen Rauſch, wie er meint, ſondern gleich den— Katzenjammer! — Als im Jabre 1807 Napoleon 1. mit den krieg⸗ führenden Monarchen Europas ſich in Tilſit befand, wo am .—9. Juli der bekanute Friede zu Stande kam, da ließ er die Schauſpieler der Comeédie frangaiſe aus Paris nach dieſer, zu ſeinem Hauptquartier erwählten kleinen Kreisſtadt kommen, damit ſie, wie er ausdrücklich ſagte, einmal vor einem Parket von Königen ſpielen ſollten. Umer den Kü ſtlern war es vor Allen Talma, welcher durch die leidenſchaftliche Gluth ſeines Spiels B wunderung erregte. Es war am Morgen nach der Aufführung des„Nicomede,“ ſo leſen wir in einem Aufſatz von A. Brixius in den„Münchener N..,“ als Napoleon, auf deſſen ausdrücklichen Wunſch das Stück gegeben war, Talma zu ſich rufen ließ. Der gefeierte Tragöde, der beim Kaiſer, welcher ihn oft und gern bei ſich ſah, im arößten An ſehen ſtand hatt⸗nie mit ſolchem Feuer geſpielt, als an jenem Abende. Wie gewöbonlſch fand er den Kalſer beim Frübſtück, der nur um dieſe Zeit ſeinen Künſtlern Audienz zu geben pflegte.„Sie haben zu meiner Zufriedenheit geſpielt, lieber Talma,“ ſagte der Kaiſer, und indem er noch einige Schmeiche⸗ leien über die Art, wie Talma ſeine Rolle aufgefaßt hatte, hinzufügte, kam er auf das auß⸗rordentliche Talent Corneilles zu ſprechen, aus dem er, wie er ernſthaft verſicherte, einen Miniſter gemacht haben würde, wenn der aroße Dichter ſein Z itgenoſſe geweſen wäre. ⸗Aber lieber Talma,“ plötzlich wieder auf die Darſte llung des„Nicomsde“ zurück⸗ kommend,„warum machen Sie ſoviel Bewegungen mit den Armen?“ Talma ſuchte dem Kaiſer einleuchtend zu machen, daß ſowobl der Charakter der Rolle, als die Sprache dies bedinge. Der Kaiſer börte den Ausfübrungen des großen Künſtlers ſchweigend zu und gab ſich ſo den Anſchein, als pflichte er iom bei. Dann, als Talma ſeine Vertheidigung beendet hatte, gab er dem Geſpräche eine andere Richtung. Die Arme auf der breiten Bruſt kreuzend, begann er vom ſagte er, der Vorſſzende für ſeine opferwillige Thätigkeit und ſür die mufterbafte Rechnungsſührung Bei der Neuwabl des Ge⸗ ſammtvorſtandes wurden gewählt: Zum 1. Vorſitzenden: Herr Joſeph Kempf; zum 2, Vorſitzenden: Herr Arnold sen,; zum 1. Schriftführer: Herr von Kunzendorſſ; zum 2. Schriftführer: Herr Schirmer: zum Kaſſier Herr L. Rübel; zu Reviſoren: die HH. Katzenmaier und Decker; zu Be ſitzer: die Herren Commer, Clormann Krauß, Grißlich, Reller, Arnold ir. Sauer und Göß; zu Büchſenmeiſter: die Herren Handſchuh, Walter, Bierhalter, Götz und Börne. Schließslich conſtituirte ſich eine funfgliederige Kommiſſion zur Beratbung über das im hieſigen Saalbau abzuhaltende Weihnachtefeſt, worauf die S tzung gegen ½12 Uhr geſchloſſen wurde. Das Ergebniß des Geſchäftsjahres pro 1892 rechtfertigt die Hoffnung, daß wir mit der Epfeblung des Verbuds an die hieſige opferwillige Einwohnerſchaft keine Fehlbitte tbun und das bei gleich reger Beütheiligung dies Werk der Mildthätigkeit immer größere Foruchrute machen und ſo auch eiſen Theil zur friedlichen Löſung der ſoclalen Frage beitragen wird. Wir unterlaſſen deshalb nicht, das verehrliche Publikum zur lebhaften Betheiligung an der in Ausſicht geſtelten Weihnachtsfeier aufzufordern und geben jetzt ſchon bekannt, daß der Zutritt zum Saalbau gegen Ein⸗ löſung der gewöhnlichen Mitaliedskarte offen ſteht Sonntagsruhe in der chemiſchen Induſtrie. Am 30. November ſand im Miniſterium des Jugern unter Zu⸗ zug aller wochtigeren Zweige der chem ſchen Induſtrie eine Berathung über die in derſelben künftig zuzulaſſenden Sonn⸗ tagsarbeiten ſtatt. Bei den Berathungen hat es ſich erge⸗ ben, doß zwar auch auf dieſem Juduſtriegebiete weſentlſche Einſchränkungen der Sonntagsarbeiten durchführbar ſind, daß aber doch eine Erweiterun! der nach einem im Reichs⸗ omte des Innern vorbereiteten Entwurfe künftig zuzulaſſen⸗ den Sonntagsarbeiten theils aus techniſchen Gründen noth⸗ weudig, theils aus überwiegenden wirihſchaftlichen Rückſich⸗ ten nicht wohl zu umgehen iſt. Dieſe Erweit rungen belrafen zudem jeweils nur eine kleine Zabl im Großherzogthum be⸗ ſchäftigter Arbeiter. Einen wichtigen und ſchwierigen Theil der Berathungen betrafen die Bedingungen, unter denen dieſe Sonntagsarbeiten geſtattet werden ſollen. Sie hatten ſämmtlich die Gewährung auch einer Ruhezeit wenigſtens an einem Theile der Sonn⸗ und Feiertage, dann aber ip ge⸗ nügender Ausdehnnng, an die in den ununterbrochenen Be⸗ trieben beſchäftigten Arbeiter zum Gegenſtande. Alle zuzul ſſen⸗ den Ausnahmen, beſonders die vorgeſchſagenen Erweſternn⸗ gen, wurden unter dem Geſichtspunkte der Ermöglichung einer ſolchen thilweiſen, dann aber genügenden Sonntags⸗ ruhe geprüft. Auch in dieſer Beziehung lieferte die Beralh⸗ ung ein zufriedenſtellendes Ergebpiß. 5 10 Arbeitsloſigkelt. In Anbetracht der Frage der Beſchaffung von Arbſit fur die hier wohnenden beſchaftig⸗ ungsloſen Arbeiter dürfte folgende Mitiheilung gus Berlin von Intereſſe ſein, welche wir in der„Frankf. Zig.“ finden: Berlin, 2. Dez. Der hieſige Magiſtrat hat hunm he die vom Stadtverordneten Singer in der Stadtverordneien⸗ Vexjammlung geſtellte Anfrage vom 22. September d.., welche Schritte betr ffend die ſchleunige Inangriffnahme ſtädtiſcher Erd⸗ und Baua beiten der Magiſttat in Gemaß⸗ heit der Zuſicherung des Bürgermeiſters Zelle vom 8. März d. J. gethan hat und welch' er noch zu thun g denkt, um der für den kommenden Winter drohenden großen Arbeits⸗ loſigkeit entgegen zu treten, beantwortet. In Bezug auf den erſten Theil der Anfrage theilt der Maglſſtrat in ausführ⸗ licher Weiſe die Maßnahmen mit, die er im vorigen Winter ea hat. Was den zweiten Theil der Aufrage betrifft, o iſt der Magiſtrat der Anſicht, daß zur Zet noch keine Veranlaſſung vorliecgt, aus dem gewöhalichen Rahmen der regelmäßigen Arbenen hinauszug hen. Schon ftzt eine für den kommenden Winter drohende große Anbeitsloſigkeit au⸗ zuerkennen und daraufhin mit außerordentlichen Vorſchlägen zu kommen, würde weder den thatſächen Verhälkuiſſen ent⸗ ſprechen, noch rationell ſein, da dergleichen Vorſchlage nur einen noch größen Zudrang von beſchaftigungsloſen Nicht⸗ berlinern nach unſerxer Stadt zur Folge haben würden. In dieſer Beziehung ſeien dem Magiſtrat von den Arbeitsherren ſo oft Klagen zu Ohren gekommen, daß er die ſtädtiſchen Wirwaltungsſtellen angewieſen habe, wo irgend thuylich, die 0 Arbeiter vor den auswärtigen zu beſchäftigen. er Mag ſtrat erſucht nun die Stadtverordneten Verſamm⸗ lung zu beſchließen, ſie habe von der Vorlage vom 22. No⸗ vember 1892, betreffend die außerordentlichen Maßreg lu zur Beſchäftigung Arbeitsloſer im verfloſſenen Winter und Frühjahr, ſowie die dadurch hervorgerufenen Etatsüber⸗ ſchreitungen Keuntniß genommen; ſie ſehe die Aufrage der Stadiverordneten Singer und Genoſſen vom 22, Sept mber d. I. für erledigt an und genehmige— vo' behaltlich der bei der Rechnungsreviſion ſich ergebenden Erinnerungen die durch die Maßregeln zur Linderung der im Winter 1891/9 ſtoltgehabten Arb'litsloſigkeit im Etalsjahre 18928 entſtan⸗ UnLr.......————k———̃ꝛ italieniſchen Feldzuge zu erzählen. Napolcon ſprach mit jener Berediſamkeil, die Velor Hugo ſo bez chuete:„Sein Wort war farbig wie die Po ſie und genau wie die Algebra.“ Der Etikette zuwider ließ Talma wäbrend des Kaiſers Erzählung oft einen Ausruf der Bewund rung entſchlüpfen und als der Kaiſer geendet hatte, rief er aus:„Sire, ich babe i mals ſo hinreißend große Tvaten ſchaldern hören!“ Der Kaiſer dob das Frühnück auf. Dann trat er an den Künſtler heran. Seben Sie wohl, lieber Talma,“ ſagte er mit ironſſchem Lächeln,„und ich habe doch keine einzige Armbewegung gemacht!“ — Der deutſche Bund zur„Bekümpfung des Sogelmaſſenmordes für Modezwecke bat ſeinen rſten Jahresvericht herausgegeben. Dieſer legt räahmliches Zeugniß ab für die rege Th ilnahme, welche die Sache, der er ſe ne Beſtrebungen widmet, erfahren und welch ſich beſonders kundgegeben bat bei Gelegenheit der Petition an die Königm von Italien, ſo daß dieſe Peltlion mt 22,000 Uaterſchriften verſehen, abgehen konnt⸗. Dem Geſuch auge⸗ ſchloſſen waren Einzelp tit onen des großen Munchener Toier⸗ ſchutzvereins und des holländiſchen„Bond“, der ſich auf An⸗ regung des deutſchen Bundes gebildet hat. Der unter dem Protektorat der Frau Herzoain Wilhelm von Meckleuburg⸗ Schwerin ſtehende deutſche Bund hat viele Namen von gutem Klang unter ſeinen Mitaliedern aufzuweiſen. Liider ſind der zahlenden Mitalieder noch zu wenig, ſodaß die Agitations⸗ koſten nicht einmal gedeckt ſind. Der Bund fordert dringend zu weiterem Beitritt guf und iſt beſonders der Eintritt von Männern ſehr erwünſcht, da dieſe zwar an der bekämpften Mo se ganz unſchuldig ſind, um ſo mehr aber ein gewichtiges Wort zur B ſeitegung des Unfuges müzuſprechen haben. Mit beſonderer Freude und Geuugtaung iſt in dem Jahresber ſcht dir einſtimmige Beifall der Preſſe zu bem Vorgeben des Bundes hervorgeboben und ihre ſtets bereite Mitbilfe dank⸗ bar anerkannt. B itriitserklärungen— 50 Pfia pro Jahr — bittet man zu richten an Fräulein A. Engel, Sch Ifſtr. 8, Schwerin⸗Mecklonburg, oder an Frau Sanitälsrath Müller, Ro 7 iter lopt er — Beim Gefängnißverwalter klopft es.„Herein Nun? Was wollen Sie bier?“—„Ich bitt', Her Ge⸗ fänguißverwalter, ich hab' wegen Jaadfrevels 4 Wochen gozuſitzen— die möcht ich halt jetzt verbüß en!—„Wo baben Sie Ihren Strafautrittsbefebt?—„Den bab' ich lelder verloren!“— Was? Und da ſoll ich Sie annebmen? Marſch binaus. Sie unverſchämter Menſch! Da könnt' ja jeder Lump daherkommen und eing ſperrt werden wollenl“ — —— Mannbeim, 5. Dezember. General⸗Anzeiger. 5 3. Seite. 581070% ſchreffüngen im Geſammtbetrage von Mark 58,078.60. * Um natürliche Blüthen im Weihnachtszimmer zu baben, muß man in den nächſten Tagen kleine Zweige von Fli⸗ derſträuchern abbrechen und dieſelben in Waſſer im warmen Zimmer halten, Abſchneiden ſoll man die Zweige nicht, da ſich die glatte Schnittfläche für die Waſſeraufnahme weniger geeignet zeigen ſoll als die Bruchſtelle. In gleicher Weiſe kann man die Zweige des Apfelbaumes, der Kirſche, der Mandel, der verſchiedenen Vieräpfelſorten, ſowie des Roth und des Weißdorns verwenden. Stellt man die friſch gebrochenen Zweige in lauwarmes Waſſer und erneuert dieſes täglich einige Mal, ſo kann man in wenigen Tagen friſche Bluthen erhalten, die ſich auch zur Ausſchmückung des Chriſtbaumes verwenden laſſen. „Der Seſangverein„Arion“(Iſenmaunſcher Mäunerchor) eröffnete geſtern in ſeinem Lokal(Gambrinus⸗ halle) ſeine diesjährigen Bierproben, welche regelmäßig jeden Sonntag ſtattfinden werden. Das okal war vollſtändig über⸗ füllt und konnten viele der Erſchienenen keinen Platz mebr finden, ſodaß ſie an der Thür wieder Kehrt machen mußten. Der verdienſtvolle 2. Vorſigende des Vereins, Herr Jean Wollthan, eröffnete die Bierprobe mit einer kleinen An⸗ ſprache, in welcher er die Anweſenden willkommen hieß und den im letzten Jahre verſtorbenen drei aktiven Mitgliedern, Jean Wahl, Jakob Schlupp und Joſeph Brückner einen warmen Nachruf widmete. Herr Wollhan ermahnte ſodann noch die Mitolieder zu feſtem Zuſammenhalten und ſchloß mit einem Hoch auf das ſernere Blühen und Gedeihen des Arion. Hieran reihte ſich die Verleſung der Bierprobe⸗ Paragraphen. Das Programm der Bierprobe war ein ſehr reichhaltiges und verſchaffte ſeine Durchführung den Anweſen⸗ den einige recht amüſante, fröhliche Stunden. Von der Akti⸗ vität des Vereins geſungene Chorlieder ſowie Mufikvorträge der Kapelle Petermann wechſelten ab mit humoriſtiſchen Vorträgen und Couplets der Herren Th. Mich el, Ph. Groß und Gg. Michel. Einen großen Heiterkeitserfolg errangen ein komiſches Terzett der Herren Knapp II., H. Eichen⸗ herr und Gg. Michel, ſowie das humoriſtiſche Quartett. „Die Inſtruktionsſtunde“, durchgeführt von den Herren Kuapp II., Ph. Groß, Ga. Metz und H, Eichenherr. Außerdem enthielt das Programm Baritonſolis des Herrn J Wollthan u. Tenorſolis des Hrn. Pippart. Bemerkt ſei noch, daß der Verein ſich eine eigene neue Bühne zuge⸗ legt hat, welche zum größten Theil von Mitgliedern ange⸗ fertigt und geſtiftet wurde und ſehr hübſch und praktiſch aus⸗ geführt iſt. Der ganze Verlauf der erſten Bierprobe war ein äußerſt gelungener uad eröffnete für die nächſte Bier⸗ probe das günſtigſte Prognoſtikon. ' Der Maunheimer Dieſterwegverein, welcher in ſeinem neuen Vereinsjahre einen koloſſalen Auſſchwung ge⸗ nommen hat, hielt, der betr. Ankündigung entſprechend, am Donnerſtag Abend im Scheffeleckſgale eine Verſammlung ab, die ſich wieder eines ungemein ſtarken Beſuches zu erfreuen hatte. Nachdem Herr Dr. Meuſer, erſter Vorſitzender des Vereins. die Anweſenden begrüßt hatte, hielt Herr Reallehrer Mang aus Heidelberg einen Vortrag über aſtronomiſche Geographie, aus dem wir Folgendes mittheilen: In der Einleitung erwähnte der Vortragende, daß Altmeiſter Dieſterwes es geweſen ſei, dem durch ſeine„Populäre Himmelskunde“ in methodiſcher Hinſicht unbeſtrittenermaßtzen babnbrechende Bedeutung zuerkannt werden müſſe. Hierauf zeigte Herr Mang eine Karte von Baden und Deutſchland vor, die er mit Hilfe ſeines„Kaxtenverdeutlichers“ derarti verbeſſert hatte, daß die phyſikaliſchen Theile derſelben ſich plaſtiſch⸗wirkend von den einzelnen Orten ꝛc. noch auf neun Meter Eutfernung abhoben und deutlich geſehen werden konnten, während die Orte ꝛc. auf den bisherigen Wandkarten meiſtens nur auf—4 Meter hervortraten, ſodaß die Hälfte der Schüler den Demonſtrationen auf den Wandkarten vielfach nicht folgen konnten, und unklare Vorſtellungen erhielten. Die großen, methodiſchen, augendiätetiſchen Vortheile des „Mang'ſchen Kartenverdeutlichers“ dürften zweifellos Anſtoß zu einer durchgreifenden Reform des ganzen Wandkarten⸗ weſens abgeben. Zu ſeinem Vortrage am„Reformalobus“ übergebend, benutzte der Herr Reſerent denſelben als Horizon⸗ torium und führte die ſcheinbare Bewegung von Sonne, Mond und Sternen vor. Hieraus bewies er durch einige Verſuche die Kugelgeſtalt der Erde, ſodann ihre Prehung mittelſft des Foucault'ſchen Pendelverſuchs am Apporat und eine höchſt einfache Abplattungsmaſchine, die ſich jeder Intereſſent leicht ſelbſt anzufertigen vermag. Hierauf wurden die Folgen der Erdrotation(Entſtehung der Zeit, des Grad⸗ netz s und der Tageszeiten) experimentaliſtiſch vorgeführt und gezeigt, daß die Erdachſe um 23½ Grad aus ihrer ſenkrechten Stellung herausgeneigt ſein müſſe. Mittelſt eines Gyroſkops wurde in ebenſo einfacher als finnreicher Weiſe dargethan, warum die Erdachſe beim Umlaufe um die Sonne ſtets nach Norden gerichtet bleiben müſſe— und endlich wurde aus der Schiefe und dieſer Konſtanz der Erdachſe die Jahreszeiten abgeleitet und dargeſtellt. Hieran ſchlofſen ſich hochintereſſante Unterſuchungen über Entſtehung und Verlauf der Finſterniſſe an. Zuletzt wurde der ſo verſchiedenartige Anblick der Ringe Saturns und deſſen Jahreszeiten demonſtrirt.— Wir wollen hier einſchaltend bemerken, daß es geradezu bewun⸗ deruswerth iſt, welch“ prächtige, ſinnreiche Apparate Herr Mang zur Veranſchaulichung der aſtronomiſchen Erſcheinungen Spät geſühnt. Von Charles Msronvel. (Nachdruck verbeten.) 500(Jortſetzung.) Trotzdem beſaß Helene in ihrer nächſten Nähe eine Feindin. Nicht unter der Dienerſchaft, denn die verehrte ſie, guch war es nicht Suſanne Robin, ihr treues Kammermädchen, das ſich für ſie hätte zerreißen laſſen, noch weniger der Baron, der ihr zu Füßen lag. Nein, dieſe Feindin war Marcella, des Barons Tochter, aus erſter Ehe. Marcella war nun erwachſen, ein ſchlankes, iunges Mädchen, mit dunkelbraunem Haar, ſchwarzen, leuchtenden Augen in dem blaſſen Geſicht und hoch⸗ müthigem Weſen wie ihr Vater, der ihr eine ausgezeichnete Erziebung gegeben hatte. Sie malte in Aauarell, wie eine Künſtlerin, ſprach geläufig drei Sprachen, wor eine fertige Pianjſtin und beherrſchte ihr Pferd gleich einer Kunſtreiterin. Kühl und zurückhaltend gegen ihre Umgebung, verlies ſie nur ſelten ihr Atelier, das der Baron nach ihrem Geſchmack hatte einrichten laſſen, und wo ſie meiſtens ihre Beſuche empfing.— Sie zählte neunzehn Jahre und als einzige Tochter — die zweite Ehe ihres Vaters blieb kinderlos— wurde ſie von zahlreichen Bewerbern umſchwärmt— die ſie aber Alle mit gleicher Geringſchätzung zurückwies Der eifrigſte und unermüdlichſte unter dieſen, den ſie guch durchaus nicht abzuſchütteln vermockte, war ein weitläufiger Better von ihr, Marquis Coriſtian von Parſay⸗Monthelin. Die Parſay haben an allen möglichen Kreuzzügen theil⸗ genommen, und ihr Nachkomme Chriſtian hätte gewiß das Gleiche g than, denn er war herzbaft und tapfer. Reich und unabhäugig, beſaß er mit ſeinen achtundzwanzig Jahren eine herkuliſche Körperkraft; er hätte den erſten Beſten mit ſeinen gewaltigen Fäuſten erwürgen und ruhig den Kampf mit jedem Athleten aufnehmen können Er war in der That ein wahrer Rieſe mit einem Stiernacken und Muskeln wie Stahl. Seine geiſtigen Fähigkeiten hingegen ſchienen weniger ausgebildet, ſein Weſen nicht eben vornehm, aber im Grunde war er ſehr gutmüthig und bei Jedermann beliebt. durch jahrelanges, eifrioes Studtum und Nachdenken geſchaffen hat; unſtreitig gebören ſeine Apparate zu den beſten, ſpeziell iſt ſein„Reformalobus“ das von Autoritäten als beſt⸗ anerkannte Lehrmittel bekannt. Die Darbietungen erregten hochgradiges Intereſſe. Mit den erwähnten Experimenten brach Redner ſeine Vorführungen ab und fügte daran noch allgemein wiſſenſchaftliche und ethiſche Expektorationen, mit Eitaten bedeutender Männer gewürzt, an. Der Redner fand reichen Beifall und wurde ſein Vortrag vom Vorſitzenden mit beredten Worten, Namens des Vereins, verdankt. Nach dem Voxrtrage wurden geſchäftliche Dinge erledigt und bielt bierauf die ſog.„geſellige Uaterhaltung“ noch einige Zeit die Anweſenden beiſammen. Dem Frauenverein Manuhein iſt auf ſeinen, der Großberzogin zum Geburtsſeſt am 3. d. Mts. telegraphiſch ausgeſprochenen Glückwunſch folgende huldvolle Antwort am 4. d. Mts. zugegangen: An die Präſidentin des Frauenvereins Fräulein Gärtner, Mannheim. Ich danke dem Frauen⸗ verein Manngeim auf das berzlichſte für die mir auch in dieſem Jahre ſo warm ausgeſprochenen Glückwünſche zu meinem Geburtstage. Unter den vielen Beziehungen zu Ibrer Stadt ftehen diejenigen zu Ihrem ſo thätigen Verein mir ganz beſonders nahe und ich verfolge deſſen immer weiter ſich entwickelnde Arbeit mit der dankbarſten Theilnahme im Bewußtſein, daß das Aufblüben der Stadt Hand in Hand mit dem Wirken der Nächſtenliebe und Wohlthätigkeit und Sie Alle ein nachabmungswerthes Beiſpiel darin geben. Ich bitte Sie, meinen wiederholten herzlichen Dank entgegen zu nehmen und zu vermitteln. Großherzogin. Kaufmänniſcher Verein. Am Samſtag Abend fand im Vereinslokal eine außerordentliche Generalverſammlung der Krankenkaſſe(E..) des Kaufmänniſchen Vereins ſtatt, bei welcher es ſich lediglich um die durch die am 1. Januar nächſthin in Kraft tretende Novelle zum Krankenkaſſengeſetz nothwendig werdende Abänderung der Statuten handelte. Nachdem der Vorſitzende, Herr Kinkel7 in ausführlicher Weiſe über den Gegenſtand referirte und die Aenderungen, welche zu machen ſind, als durch das Geſetz nothwendig ge⸗ worden erklärt hatte, wurde auf Vorſchlag des Herrn La m⸗ bert die ganze Abänderung en bloo durch die Verſamm⸗ lung, welche nur ſchwach beſucht war, ohne Debatte ange⸗ nommen. Der Vorſitzende berichtete dann noch über allge⸗ meine Vexeinsangelegenheiten von denen hervorzuheben ſſt, daß der Vorſtand mit dem Verein der Mannheimer Aerzte ein Abkommen getroffen hat, ſo daß alle dem Aerzteverein angehörenden Aerzte, inel. der Specialiſten, Vereinsärzte ge⸗ worden ſind. unter denen die Wahl frei iſt. Da der Kauf⸗ männiſche Verein ſeitdem nur die Wahl zwiſchen drei oder vier Aerzten geſtattete, wurde gerade dieſer Gegenſtand freu⸗ dig begrüßt und dem Vorſtand lebhafter Dank dafür gezollt. Militärverein. Die am Samſtag Abend in der Gambrinushalle abgehaltene Vereinsverſammlung war ſo zahlreich beſucht. daß das große Lokal die Erſchienenen nicht alle zu faſſen vermochte. Außer den Vereinsmitgliedern halte ſich der Kriegerverein Jeudendeim und eine Deputation des Militärvereins Sandhofen eingefunden. Zu Beginn der Ver⸗ ſammlung gedachte zunächſt Kamerad Wild des Geburts⸗ feſtes unſerer allverebrten Großberzogin Luiſe, feierte in poetiſchen Worten die Verdienſte unſerer Landesfürſtin und ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf dieſelbe. Kamerad Schauffert ehrte ſodannn das Andenken des verſtorbenen Kameraden Max Gutmann, Ritter des eiſernen Kreuzes, zu deſſen Ehren ſich die Verſammelten von ihren Sitzen er⸗ bhoben: hierauf bielt Kamerad Gottlob einen außerſt intereſſanten Vortrag über den„Kanal von Suez“, und gab hierbei ein anſchauliches Bild dieſes groß artigen Unker⸗ nehmens. Kamerad Pau ly begrüßte die anweſenden Rameraden von Sandhofen und Feude nheim und bringt denſelben ein dreifaches Hoch, welches Kamerad Dr. Witzenhauſen von Sandgofen mit einem ſolchen auf den Militärverein Mann⸗ beim beantwortete. Der unterbaltende Theil war an dieſem Abend ſehr reichhaltig, und lag die Leitung deſſelben in den Händen des Kameraden Weld, welchem es gelungen war, eine Anzavl Mitalieder des hieſigen Hoftheaters zur Miwirkung zu gewinnen. Aus der großen Anzahl der gebotenen Genüſſe wollen wir nur, des Raumes wegen, die wichtigſten hervorheben. Zunächſt find die Leiſtungen der Kapelle zu erwähnen, welche unter Leituns des Herrn Hof⸗ mufikus Schröter weſentlich zum Gelingen des Abends bei⸗ trug, Herr Hofopernſänger Hildebranbt, ein äußerſt ge⸗ wandter Redner, glänzte durch mehrere bumoriſtiſche Vor⸗ träge, welche die Lachſuſt der Zuhörer in hohem Grade er⸗ regten. Herr Hofmuſikus Oöwecke zeichnete ſich nicht nur als Muſiker, ſondern auch durch den gelungenen Vortrag mehrerer von ihm verfaßter Gedichte komiſchen Inbalts aus. Herr Hofmuſikus Werner glänzte durch mehrere Trompeten⸗ ſolis und erntete dafür den ſtürmiſchen Beifall der Zuvörer; auch die Gebrüder Wunder von Feudenheim hatten ſich durch ihre Muſifvorträge den Dank der Zuhörer erworben. Patrio⸗ tiſche Anſprachen bielten noch die Kameraden Schauffert und Hechler. Der Vorſisende, Profeſſor Mathy, dankte dem Arrangeur des unterhaltenden Theils und den Herren, welche mitgeholfen batten, den Abend zu einem ſo gelungenen zu machen, durch ein Hoch auf dieſelben. Erft gegen 2 Uhr trennten ſich die Mitglieder, mit dem Bewußtſein, eine heitere und ſchöne Unterbaltung im Militärverein verlebt zu haben. Marcella Raynaud lies häufig ihre Jaunen an ihm aus, aber trotz ihrer harten Worte blieb er ihr treu und ſagte ſcherzend:„Du wirſt doch keinem Anderen gebören! Ich bin ſehr geduldig, und ſchließlich gibſt Du doch nach! Ich kann ia warten.“ Sie zuckte dann die Schultern, war innerlich aber doch von ſeiner ergebenen Freundſchaft gerührt, die er ihr auf Schritt und Tritt bewies. Eine beharrliche und unerbittliche Feindſeligkeit zeiote ſie aber gegen ihre junge Stiefmutter, deren Anmutd und liebens⸗ würdiges Entgegenkommen ihre Abneigung nicht zu beſiegen vermochte. Es war, als babe ſie eine dunkle Ahnung, daß die Anweſenheit der Gräfin von Mareilles im Hauſe ihres Vaters eine Kataſtrophe heraufbeſchwören werde— von der auch ſie mit betroffen werden konnte. Als die Baronin die Freitreppe binaufſtieg, hatte die Frübſtücksglocke bereits aufgehört zu läuten. Marcella Raynaud, in helle, rothe Seide gekleidet, ſtand auf der oberſten Treppenſtufe neben ihrer Erzieherin. Miß Evelina Brampton, einer großen, hageren Engländerin, wie man ſie ſich gewöbnlich vorſtellt, mit ſtrohgelbem Haar und waſſerblauen Augen, dabei aber ein gutes Geſchöpf, das Nie⸗ mand im Wege ſtand und ſich immer beſchelden in einen Winkel drückte.„Wie befinden Sie ſich, Marcella?“ fragte die Baronin, ihre Stieftochter freundlich begrüßend. „Ich danke, Madame, ich fühle mich ſehr wodl.“— Sie haben gewiß einen ſchönen Spazierritt gy macht?“— O, es war herrlich. Caprice iſt mir zwar durchgegangen, wie ſie es immer thut, aber ſie hat ordentlich dafür büßen müſſen.“ Caprice war eine ſchwarze Stute von außerordentlicher Schönheit und der bevorzugte Liebling der Erbin, die außer ihr noch ein bhalbes Dutzend Reitpferde zur Verfügung hat. Wädrend die Damen noch zuſammen ſprachen, lenkte ein Wagen in den Hof ein, Baron Rahnaud entſtieg demſelben und eilte mit leichten, elaſtiſchen Schritten auf die Seinigen zu. Ich hätt. Euch beinabe warten laſſen,“ ſagte er, einen Blick auf die Uhr werfend. Dann bot er Helenen den Arm und geleitete ſie in das Frühſtückszimmer, deſſen Ausſtattung ſolide Einfachheit mit gediegener Eleganz vereinigte, wie man dies uur in den Hüunſern der Pariſer Ariſtokraten antrifft. *Ortskraukenkaſſe der Handlungsgebilſen. Unſerem vorgeſtrigen Berichte, betreffend die Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe der Handlungsvehilfen, möchten wir noch Einiges von Intereſſe nachtragen. Herr Paul Tilleſſen, welcher ſeit Beſtehen der Kaſſe als Vorfttzender des Vor⸗ ſtandes fungirte, ließ ſich zum lebhaften Bedauern der Ver⸗ ſammlung nicht dazu bewegen, dieſes Amt auch fernerbin zu verwalten, ſo daß eine Neuwaol erforderlich wurde. Für die gewiſſenhafte, umfichtige und unparteliſche Leitung der Ge⸗ ſchäfte und für die vielen Mühewaltungen wurde Herrn Tilleſſen im Einverſtändniß mit bezüglichen Worten des Heren Darmſtaedter der Dank ſeitens der Generalverſammlung durch Erbebung von den Sitzen ausgedrückt. Von den Sta⸗ tutenänderungen mag als beſonders wichtig hervorgehoben werden: Erhöhung der Beerdigungskoſten, Ausdehnung der freien ärztlichen Behandlung ꝛc. auf die Dauer von 40 Wochen, ſowie die bedingungsweiſe Zuläſſigkeit, auch an Familien⸗Angehörige der Verſicherten freie Kur und Ver⸗ pflegung in einem Krankenhaus zu gewäbren. 1 Juſch wurde allerdings den verheiratheten Mitgliedern ein Zuſchuß von 20 Pf. pro Woche auferlegt,. * Eruſt Nenan, der berühmte franzöſiſche Akademiker und Verfaſſer des in mehr als einer Million Exemplaren erbreiteten„Leben Jeſu,“ wird heute Abend im Proteſtanten⸗ verein Gegenſtaud eines öffentlichen Vortrages bilden. Pfarrer Altherr aus Baſel iſt als vorzüglicher Redner bekannt und dürfte den Zuhörern eine beſondere Befriedigung zu ver⸗ ſprechen ſein. Ein Stück echten Wiener Lebeus war es, welches geſtern und vorgeſtern Abend das Wiener Enſemble im großen mit der Aufführung der vieraktigen Wiener Lokalpoſſe„Die Gigerln von Wien“ vor der äußerſt zahl⸗ reichen Zuhörerſchaft entfaltete. Das waren natürliche lebens⸗ warme Geſtalten, die uns da auf der Bühne entgegentraten und mit ihrem urwüchſigen unverwüſtlichen Humor die Lach⸗ muskeln der Anweſenden wiederholt auf das Heftigſte reizten. Man glaubte im Geiſte auf der Wiener Ringſtraße zu ſein. das dortige Leben und Treiben in Wirllichkeit zu beobachten und ſich an ihm zu erfreuen. Man vermeinte mitten in dem tollen Getriebe eines großen öffentlichen Etabliſſements im Nußdorf ſich zu befinden und ſich zu erobtzen an dem Humor und der Lebensfreudigkeit der Wiener. Das Motiv des ganzen Stückes iſt ein ſehr einfaches: Der Wiener Hutfabrikant Strobl befindet ſich vollſtändig unter dem Pantoffel ſeiner theueren Ehehälfte, welche auch über das Geld ſtrenge Kontrolle übt. Trotzdem gelingt es dem Ehemann, genügend Geld aufzutreiben, um Lotterielooſe kan⸗ ſen zu können, welche er in einen alten Hut verſteckt, damſt ſie vor den Argusgugen ſeiner Gattin ficher ſind, Strobl hat das Glück, einen Treffer zu ziehen, aber wenige Stunden vorher verkauft ſeine Fran den alten Hut, in dem ſich die Lotterielooſe befinden, an einen Giger! um einen ganz unverhältnißmäßig hohen Preis. Strobl übernimmt nun die Jagd nach dem Käufer des Huts und ereignet ſich dabei allerband komiſche Epiſoden. Wieder⸗ holt hat er den Käufer des Huts entdeckt, doch kann er ſeinen Zweck nicht erreichen, weil er einmal vor den Augen des Hutkäufers arretirt wird u. ſ.., bis er ſchließlich ſeinen Zweck erreicht. Geſpielt wurde ganz vorzüglich, und kann man den Beſuch der„Gigerl“, welche nur noch heute Abend hier über die Brelter gehen, auf das Wärmſte empfehlen. »Ein Schwindler bereiſt ſeit einigen Tagen unſere Schweſterſtadt Ludwigshafen. Derſelbe führte fich bei ver⸗ ſchiedenen Familien unter dem Vorwand ein, er ſei beauf⸗ tragt, Gelder für im Heidelberger Krankenhaus untergebrachle Angebörige in Empfang zu nehmen. Der Induſtrieritzer gat ſich den Namen Walter beigelegt. Es ſſt ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß der Schwindler ſein Glück auch in Mannheim verſucht. Darum Vorſicht. „Ein total betrunkener Maun wollte geſtern Abend die Friedrichsbrücke paſſiren, rannte dabei aber ſo heftig an einen Pfeiler an, daß er bewußtlos zuſammenſtürzte. Da man keine Verletzungen an dem Manne wahrnahm, verbrachte man ihn nach dem Amtsgefängniß. Thierqälerei. Ein Fuhrknecht, welcher am Samfiag Mittag ſeine beiden Pferde am Neckarvorland mißhandelte wurde zur Anzeige gebracht. Körperverletzung. Heute Nacht geriethen in einer Wirthſchaft in G 3 zwei Schiffer miteinander in Streit, wobei dem Einem derſelden von ſeinem Gegner mittels einer Petroleumflaſche Verletzungen am Kopfe beigebracht wurden. Der Thäter wurde in Haft genommen. *Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, den 6. Dez. Der ſüdeuropäiſche Hochdruck hat ſein ſehr eingeſchräuktes Ceutrum in die Umgebung von Wien verlegt und iß aus Spanien und Frankreich völlig verſchwunden. m Nord⸗ weſten Europas iſt nämlich der angekündigte neue Luftwirbel bereits eingetroffen, und erweiſt ſich auch von der erwarteten Stärke, weshalb bei uns das Barometer ſienſan in raſchem Fallen begriffen iſt. Demaemäß iſt für Dienſtag und Mitt⸗ woch trübes, naßkaltes und windiges, theilweiſe auch zu Schneefällen geneigtes Wetter in Ausſicht zu nehmen. Aus dem Grofherzogthum. Heidelberg, 3. Dez. Die Metzgergenoſſenſchaft machte der Stadt das Anerbieten, das derzeitige Schlachthaus um „000 M. anzukaufen. Der Stadtrath nahm das Anerbieken vorbebaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes an. Baron Maxime ſchien ſehr guter Laune zu ſein.„Paris hat wohl noch nicht genug Mexikaner, Braſiltaner und Pe⸗ ruaner,“ ſagte er ſcherzend,„ich kann Euch noch einen neuen ankündigen.“— Wie heißt er?“ fragte Marcella. „Das weiß ich nicht 9 7 Ich glaube, Don Ra⸗ mon Cadero oder Cavero.— Uebrigens, da iſt ja ſeine Karte!“ — Er reichte dieſelbe der Baronin bin, die ſie las: Namon Cavero, Marquis'Aguilas. Avenue d' Antin. zHat er ſie Ihnen ſelbſt gegeben. Maxime?“ fraate ſie. „Nein, ich nahm ſie vom Schreibtiſch meines Freundes Marſchal.“—„Kennen die Herren ſich?“—„Sie ſtehen in Geſchäftsverbindungen. Der Marauis hat Kreditbriefe auf ſein Haus, wie noch auf viele Andere.“—„Iſt er ſo reich?“ „Wie Peru, oder vielmebr wie La Plata, von wo er kommt.“—„Eine gute Bekanntſchaft!“ rief Marcella.„Die werde ich pflegen.“—„Zu welchem Zweck?“ „O, man trifft ſich manchmal auf Reiſen wieder.“— „Willſt Du denn in die Welt hinaus?“ fragte der Baron verwundert.—„Ja, ſobald ich mündig bin! Ich will mich zerſtreuen.)—„Langweilſt Du Dich ſo ſehr?“—„Ja, gans entſetzlich!“—„Selbſt hier in Paris?“—„Ich kaun es nicht ausſtehen!“ rief ſie heftig, einen feindſeligen Blick auf die Baronin werfend. Der Baron ſchwieg, er war augenſcheinlich etwas beſtürzt über die ſchroffe Antwort und die daraus erſichtliche Ab⸗ neigung gegen Helene. Letztere hatte ſich nicht an dem Geſpräch betheiligt, ſie blickte ſtill und träumeriſch vor ſich hin und es war ihr, als höre ſie wieder die traurige Klage des armen Blinden in der Avenue Gabriel:„Ein Blinder bittet um eine milde Gabe.“ Selbſt als das Frühſtück beendet, blieb ſie noch in ibre Gedanken verſunken, bis der Baron ihren Arm in den ſeinen legte und ſie alsdann in einen Nebenſalon führte. Sie er⸗ wachte aus ihrer halben Betäubung und ſah ſich mit dam Gatten allein. (Sortſetzung folgt.) ——— 4. Seite. SGeneral⸗Anzeiger⸗ Mannheim, d. Dezemver. Schönau b.., 3. Dez. Daß ein Lehrer der bad. Volksſchule em Jahr nach ſeiner definitiven Anſtellung in einer Gemeinde mit drei Lehrern, von denen ihn einer um 10 Dienſtiahre üverragt, zum Oberlehrer avaneirt, iſt gewiß ein ſeltener Fall. Einem Mannheimer Kinde, einem Soyhne des bekannten Sectenhauptes Wißwäſſer, der ſeit einem Jahr als dritter Hauptlehrer hier wirkte, ward dieſe Auszeichnung zu Theil. Derſelbe verdankt ſie ſeiner Tüchtigkeit im Schul⸗ fache, beſonders aber dem günſtigen Umſtande, daß hier ¼ bis ½ der Bevölkerung Proteſtanten ſind und der Oberſchul⸗ rath es nicht für thunlich hielt, den Dienſtälteſten katholiſchen Lehrer zu ernennen. Die hieſige Gemeinde iſt durch die Ent⸗ ſcheidung der Behörde ſehr befriedigt. * Eberbach, 2. Dez. In den letzten Tagen fand hier unter Vorſitz des Herrn Oberingenieurs Fieſer von Mann⸗ heim eine Sitzung ſtatt, in welcher über das Inkrafttreten der Schifferſchule Berathung gepflogen wurde. Ein Zeitpunkt wann die Schule eröffnet werden ſoll, konnte noch nicht definitiv beſtimmt werden, denn ſo lange der Neckar noch fahrbar iſt, können die Schüler noch nicht ſtändig hier am Platze ſein. Jedenfalls wird der Unterricht aber Anfangs Januar be⸗ ginnen können. Theater, unſt und Wilſenſchaft. Gt. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Siegfried. Herr Hofkapellmeiſter Röhr hat geſtern in der Aufführ⸗ ung von Wagners Siegfried faſt lauter junge Kräfte in's Treffen geführt, was bei einem ſolch bedeutenden ſchwierigen Werke immerhin ein gewagtes Unternehmen iſt. Die Partieen des Siegfried, des Alberich und der Erda ſind in den Händen der früheren Vertreter, der Herren Götjes und Starke und Frau Seubert, geblieben, deren ſchöne Leiſtungen bereits öfters gewürdigt wurden. Unter den neuen Darſtellern hat jedenfalls Herr Rüdiger ſeine Aufgabe am richtiaſten erfaßt; er hat ſchauſpieleriſch und geſanglich den Mime aus⸗ gezeichnet charakteriſirt, Herr Zareſt ſang den Wanderer mit einer für einen Anfänger anerkeunenswerthen Sicherheit, aber die Aufgabe iſt doch für ſeine Stimmmittel zu an⸗ ſtrengend. Hr. Doering u. Frl. Tobis ſangen die kleinen Partbien des Fofner und des Waldvogel. Einer Brünnhilde iſt Frl. Heindl noch nicht gewachſen; ſie gab ſich zwar redlich Mübe ihre Parthie mit Anſtand durchzuführen, aber ſte iſt ihr noch fremd und für ihre Stimme eine noch zu ſchwere Aufgabe. Das Orcheſter hielt ſich unter Herrn Hof⸗ kapellmeiſter Röhr's Leitung ſehr wacker. Während der Verwandlung im dritten Akte gab es eine ſceniſche Stockung, welche den Geſammteindruck ſtörte, im Uebrigen verlief die Vorſtellung ohne Störung. Im Ganzen hatten wir den Ein⸗ druck, daß es ſchade iſt, ein ſolches Werk nur unvollkommen zu geben und vermögen wir nicht in den ungeheuren Jubel mit einzuſtimmen. Concert des Pbilbarmoniſchen Vereins. Letzten Samſtag fand im Concertſaale des Hoftheaters ein Concert des Philharmoniſchen Vereins ſtatt, zu welchem ſich eine ſehr zahlreiche Zuhörerſchaft eingefunden hatte. Das Concert wurde durch die Aufführung der Sinfonie Nr. 1 in Cdur von Beethoven eingeleitet, deren Ausführung von der großen Sorofalt des Dirigenten, Herrn Gaulé, und dem Fleiß der Vereins mitslieder Zeugniß ablegte und ſehr beifällig auf⸗ genommen wurde. Unſere Coloraturſängerin, Fräulein Gabriele Tobis, ſang eine Arie der Ophelia aus„Hamlet“ von A. Tyomas, ſowie„Mondnacht“ von Schumann und „Ballgefluſter“ von Meyer⸗Hellmund. Vom Publikum zurück Sidakel ſang ſie noch ein Lied als Zugabe. Ihre Schweſter, fräulein Hermine Tobis, 7 die Clavierbegleitung in diskreter Weiſe. Herr Profeſſor Carl Halir aus eimar, trua mit der ihm eigenen weltbekannten Virtuoſität das dritte Violin⸗Concert in.moll von Max Bruch vor und entfachte nicht endenwollende Beifallsſtürme. Leider wurde die Wirkung des ſchönen Werkes durch die manglhafte Clavpierbegleitung beeinträchtigt. Nach dem I. Satze aus dem Violin⸗Concert von Paganint und dem darauf als Zugabe vorgetragenen Stücke wiederholten ſich die Ovgtionen und wurde dem gefeierten Künſtler ein prächtiger Lorbeerkranz überreicht. Zum Schluſſe wurde vom Bereinsorcheſter, welchem einige Mitglieder des hieſigen Hoftbeaters ſich für dieſen Abend angeſchloſſen datten, ein Luſtſpiel⸗Ouvertüre „Nordiſche Seefahrt von Niels W. Gade mit ſchönem Erfolg geſpielt. A..-Ch. Kunſtnotiz. Die Separatausſtellung des Herrn A. Donecker im hieſigen unſtverein erfreute ſich am geſtrigen Tage trotz der ungünſtigen Witterung eines außer⸗ ordentlich lebhaften Beſuches und glauben wir conſtatiren zu dürfen, daß dieſelbe eine ſehr günſtige Beurtheilung erſuhr. Im Laufe dieſer Woche trifft das hochintereſſante und viel⸗ beſprochene Bild Fritz Werner's„Bismarck verläßt den Reichstag“, ein, welches zweifellos auch hier große Anziehung ausüben wird. Der Preis deſſelben iſt 60,000 M. Repertoire der vereinigten Stadttheater zu raukfurt a. M. Opernhaus. Montag, 5. Dez.:„Die egimentstochter“. Hierauf:„Die Puppenfee“. Dienſtag, 6. Dez.„Afrikanerin“. Donnerſtag,.:„Der Maskenball“. Samſtag, 10.:„Rigoletto“,„Die Puppenfee“. Sonntag, 11.: ZAfrikanerin“. Schauſpielbaus. Montag, 5. Dez.:„Was Ihr wollt“. Dienſtag,.:„Die Schweſtern“, Mittwoch,.: Der alte Bürgercapitain“,„Das Wunderkind“,„Jungfer Köchinnen“. Donnerſtag,.:„Die Orientreiſe“. Freitag,.: Der Bettelſtudent“. Samſtag, 10.:„Nora“. Sonntag, 11.: Nachmittags halb 4 Uhr:„In Civil“,„Roſa Domino's. Abends 7 Uhr:„Der Veilchenfreſſer“. Montag, 12.:„Mac⸗ veth“. Dienſtag, 13.:„Nora“. Aeneſte Nachrichten und Felegramme. Berlin, 4. Dez. Die Proteſt⸗Verſammlung des deutſchen Brauerbundes hat geſtern ſtatt⸗ gefunden. In einer Reſolution wurde beſchloſſen: Die Verſammlung der Brauereien⸗Steuergemeinſchaft ver⸗ wahrt ſich entſchiedenſt gegen die von den Bundes⸗ Regierungen geplante Brauſteuererhöhung. Eine ſo über⸗ aus ſchwere Belaſtung der Brauinduſtrie ſchädige das Gewerbe im Allgemeinen empfindlichſt und führe nament⸗ lich den Ruin von zahlreichen kleineren und mittleren Brauereien herbei, da eine Abwälzung der Steuer auf die Konſumenten, wie im Geſetzentwurfe zur Begründung zugegeben wird, vollſtändig ausgeſchloſſen iſt. Belgrad, 4 Dez. Als die Polizei ſah, daß die Ra⸗ dikalen bei den Kommunalwahlen ſiegen, ſtürmten Polizeimänner in's Wahllokal, verhafteten den Wahlpräſi⸗ denten und jagten die Wähler auseinander. Der Präſident des Oberſten Rechnungshofes Michailovitſch und der Kurial⸗ richter Novakovitſch wurden verhaftet. Zur Wahl Urne wurden nur liberale Wähler zugelaſſen. Die Bevölkerung iſt außerordentlich erbittert. Das Militär wurde konſigpirt. MNannheimer Handelsblatt. Maunbeimer Marktbericht vom 5. Dez. Stroh pr. Ztr. M..40, Heu per Ztr. M..50, Kartoffeln, weiße.50. rothe.50, blaue M..00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfig, Blumenkohl per Stück 30 Pfg., Svinat die Vortion 20 Pfa., Wirſing per Stück 8 Pig., Rothkohl per Stück 15 Pfg., Weißkohl per Stück 10 Pfg., Weißkraut per 100 Stück M. 00.0, Kohlrabi 3 Knollen 12 Pfg., Kopfſalat per Stkücks Pfg. Endſpienſalat per Stück 10 Pfg., Feldſalat per Portion 20 Pfg, Sellerie per Stück 8 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 10 Pfg., rothe Rüben per Portion 20 Pfg., gelbe Rüben per Portion 20 Pfg., Carrotten per Buſchel 6 Pfg., Pflück⸗ Erbſen per Pfd. 00, Merrettig per Stange 12 Pfg., Gurken per Stück 00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück M..00, Aepfel per Pfd. 12 Pig., Birnen per 25 Stück 100 Pfg., Pflaumen per 100 Stück M..00, Zwetſchen per 100 Stück M..00, Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben 60 Pfg., Pfirſiſche per 5 Stück 00 Pig., Aprikoſen per 5 St. 00 Pfg., Nüſſe per 25 St. 12 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd 35 Pfg. Eier ver 5 St. 35 Pfg., Butter per Pfd. M..10, Handkäſe per 10 Stück 40 Pfg., Aal per Pfd. M..00, Breſem ver Pfd. M..40, Hecht per Pfd. M..29, Barſch per Pfd. M..70 Weißfiſche per Pfd, 30 Pfg., Laberdan per Pfd. 40 Pfa, Stockfiſch per Pfd. 25 Pig., Haſe ver Stück M..00, Reb per Pfd. M..00, Hahn(jung) per Stück M..50, Huhn (jung) per Stück M..40, Feldbuhn per Stück M..70. Ente per Stück M. 2 50, Tauben per Paar M. 100, Gans lebend per Stück M.00, geſchlachtet ver Pfd. M..70. Bericht. über den Heilbronner Leder⸗Markt vom 29. November. Der letzte im Jahre hier ſtattfindende Leder⸗ markt bringt uns gewöhnlich noch einmal recht ſtarke Zu fuhren, und dieſes war auch heuer der Fill. Das Geſchäft war ziemlich lebhaft und nahm einen günſtigeren Verlauf, als bei dem großen Angebot erwartet werden konnte, und darf im Allgemeinen angenommen werden, daß die Geſchäfts⸗ lage ſich etwas zu beſſern beginnt. Es wurden verkauft und amtlich verwogen: Wild⸗ und Schmalleder 141,370 Pfund, Kalbleder 11,229 Pfd., Sohlſeder 17,330 Pfd., Zeugleder 7,420 Pfd., zuſammen 177,349 Pfund mit einem Gſ ſammt⸗ umſatze von ca. 220,000 M. Der nächſte Ledermarkt findet Dienſtag, den 21. Feyruar 189 ſtatt. Pommer'ſche Hypotheken⸗Aktien Bank. Wie wir hören, glaubt die Direttion nach den bisherigen Reſultaten des laufenden Jahres pro 1892 eine Dividende vom 6 pCt. (wie 1891) auf das erhöhte Aktien⸗Kapital von 4½ Million Mark(1891: 2,999,800.) bei einem entſprechend höheren Ba e(1891: 61,855.) in Ausſicht ſtellen zu önnen. Deutſche Militärdienſt⸗ Verſicherungs⸗ Anſtalt in Hannover. Im Monat November waren zu erledigen 2339 Anträge über 2,661,000 M. Das Vermbgen erhöhte ſich von 48,495,000 M. auf 44,000,000 M. Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Bertehr vom 2. Dez. Schiffer ev. Kay Schif Kommt von Sadung Tir Hafenmeiſtereil! Claßmann Siegfried Rotterdam Stückgüter— v Wyngarten Emma 4 57— Nuß baem Hohenſtaufen 7— Jung Mannheim 38 855 Borde 16490 Hafenmeiſterei I! würk Urleſer Kubrort Kohlen 11000 Sander Catharina Hochfeld 7000 Bans pach Bansvach Heilbronn Soda 800⁰ Senftleber Adelheid Amſterdam Stückgüter 356⁰0 Kiſſel Vorwärts Duisburg Schwellen 8¹⁴ Fcauk Mannheim 77 R tferdam Stuckguter 14886 Hafenmeiterei 11 Reich rr Alpha Rotterdam etreide 1974 enke Gen Ezer 5 5 886 rapp Induſtrie 9 Ruhrort Stückgüter 10.⁰⁰ Eiermaun rdina d Jagſtfeld Steinſalz 862 Lang manuel 15 756 8 Eliſe 2 LonB Hdafenmeiſterei IV. Kirdorf Gutenberg Duisburg Kohlen 9050 Seeger Euſtel Kaub 5 950⁰ Gods Friedrich Duisburg 0 4400 empkes Wilhel mine 5 30⁰⁰ Mußig Kät e*„ 0 840⁰ 1 Niederrhein 9* 51⁰0⁰ n. t Nicolaus Nuhrort— 40⁰⁰ Nalbach E. v Meinz Ober⸗Weſel dong H hl Aunetz Hochfele 7 1260³ Kumpf Glück auf Stein eim Steine 2800 Jatob SHebr. Baumann 3 Altrip 5 60⁰0 Hauck Geyr Warx 5 5 5 1 400 Waſſerſtands⸗Nachrichten. e in Konſtanz, 3 Dez 312 m.— 02 J Bingen, 2. Dez 126 m. 4 001 Hüningen, 3 D z. 160 m + 0 16] Kaub, 3. Dey i86 m 4..02 Kehl, 4 De: 212 m. +..02 Koblenz, 3 Dez. 165 m— 0 00 Sauterburg, 3 de. 3 18 m— 0 08 Maxau, 3 Dez.1 m 90 Germersheim, 3 dez..87 m +.05 Mannheim. Dez 8 0 m + 0 85 Mainz, 3 Dez. 0 58— 0 0% m Köln, 8 Dez. 146 m 0 00 Ruhrort, 3. Dez.87 m 0 00 e d a r Mannheim, 5 Dez 8 00 m+ 80 Heilbronn, 5 Dez. 74 m.02 C. Wunder pr. Hdlslur. Dopp. Buchfhrg., Rechn., Correſp. ꝛc. Zahnwaſſer iſt das Neueſte und von höchſten Conway Autor täten als das beſte und billigſte Zahn⸗ reinigungsmittel anerkannt. Zu haben bei 36638 Ad. Arras, Friſeur C 1, 13, neben dem Rothen Schaaf. Kaffee Anſſchlag. Die Preiſe für Bohnenkaffee ſind durch Börſen⸗Spekulatton in die Höhe getrieben worden ud in jedem Hausvalt müſſen heute größere Ausgaben für Kaff e gemacht oder geringere Sorten davon gekauft werden. Wir können nur rathen, daß die Hausfrauen bei einer guten Qualität bleiben! Wenn Kathreiners. l als Zuſatz genommen wird, braucht man nur die Häffte Bohnen⸗ kaffee und erhält ein beſſeres, geſünderes und billigeres Ge⸗ tränk. Aber nur der echte und gut ausgekochte Kathreiners Kneipp⸗Malzkaffee(die Packete mit Bild und Unterſchrift des Herrn Pfarrer Kneipp) gibt den auten Geſchmack. 52751 Der„Bazar“ ſchreibt im Heft 43 pro 1891 über Richters Anker⸗Steinbaukaſten folgendes: „Richters Steinbaukaſten gehört zu den'ſchenken für den Weihnachtstiſch, weſche nicht aus der Mode kommen, keiner geſteigerten Empfehlung bedürfen, aber es wohl ver⸗ dienen, beim Herannahen der ſchönen Weihnachtszeit den Eltern aufs neue ins Gedächtuiß zurück gerufen zu werden. Die Firma F. Ad. Richter& Cie. in Rudolſtadt, die Erzeugerin dieſes ſogenannten Anker⸗Steinbaukaſtens(ſo benannt nach dem Anker, welcher als Fabrikmarke gilt) iſt in umſicht gſter W̃öiſe bemüht, allen möalichen Wünſchen des Publ kums hinſichtlich der Größe der Kaſten und der Preiſe entgegen zu kommen. Sie hat ca. 23 Origenal Ausgaben der Steinbaukaſten von 50 Pf. bis 80 M. aufſteigend in den Handel gebracht und verkauft daneben noch Ergänzungs oder Vorgrößerungskaſten, durch welche früher gekaufte Originalkaſten in regelrechter Weiſe vergrößert werden. Ueber den erziehlſchen Werth von zeitgemäßen Baukäſten für die Kinderſeele herrſchen ke nerlei Meinungsverſchieden⸗ heiten mehr; freuen wir uns, daß die techneſchen Fo tſchritte der Neuzeit es ermöglicht haben, den Holzbaukaſten durch den billigeren und vielſeitigeren Steinbaukaſten zu erſetzen.“ Dem Uitheile des„Bazar“ ſchließen wir uns gern an: Richters Anker⸗Steinbaukaſten ſind in der That das werth⸗ vollſte Geſchenk für kleine und große Kinder. 50874 Die Ausführung von Hausentwäſſerungen und die Anfertigung der dazu nöthigen Pläne und Koſtenvor⸗ anſchläge übernimmt 47201 Wilhelm Fucke, Architekt und Baugeſchäft. Beſtellungen werden entgegengenommen: Büreau Friedrichs⸗ felderſtr. 283 beim Perſonenbahnhof u. in der Wohnung 47, 15. Alfred Engel, Ingenieur, 0 4. 3 empfiehlt ſich zur Herſtellung von 35606 Asphalt-& Cement-Böden etc. bei bekannt prompter Bedienung und guter Ausführung unter Garautie an alle Pereine Mannheims u. Amgegend. 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Karl Friedr Deihinger, Tagner u. Chriſt. Karol. Frühbauer. 29. Murtin Arnold, Kaufmann u. Anna Maria Chriſt. 29. Heinr. Phohmann,.⸗A. u. Maria Lützel. Novbr. Getraute. 26. Peter Roth, Tagner m Maria Jeckel. 26, Joſef Bongardi. Gärtner m. Martia Anna Klein. 26. K Hch. Zimmermann gen. Diehl, Etſendreher m. Anng 26. 26. 23. 26. 26. arl Maria 10 Aug. Höh, Maſchinenmeiſter m. Eliſab. Scheffel. Georg Streitel,.⸗A. m. Eliſab. Weis. oh. Hagenbuch,.⸗A m. Eliſub. Thürwächter⸗ kathäus Stal,•2 m. K th. Reißer. Nikolaus Fuhr,.⸗A. m. Chriſtina Wacker. 26. Ga, Frirdr. Berger, F⸗A. m. Anna Maria Holzſchuh. 24. Andr. Engelskirch r, Maurer m. Anna Maria Schmltt. Dezember. 1. Heinr. Mechler, Badmeiſter j. Tagner m. Juli Bauvy, November. Geborene. 24. 18 Wilh., S. v. Roth,.⸗A. 2 ugen Georg, S. v. Franz Becker, Brunnenmacher. 26. Andreas, S. v. Franz Meßner, Maurer. 27. Johann, S. v. Georg Krämer, Maurer. 28. Gliſabetha, T. v. Georg Volk, Schuhmacher. 24. Heinrich, S. v. Hch. Herſchel, Steinhauer. 26. Wilhelmina, T. v. Kasp. Weber, Dekorat.⸗Maler. 28. Karl Adam, S. v. Joh. Adam Marx,.⸗A. 26. Karl, S. v. Anton Wüſt, Zimmermann. 27. Karl Ludwig, S. v. Karl Ludwig Meiſter, Eiſendreher. 28, Anng Maria, T. v. Balth. Rettig,.⸗Aufſeher. 26. Ottilia Katharina, T. v. Franz Joſef Mayer,.⸗A. 26. Friedrich, S v. Joh. Jak. Fankhauſer,.⸗A. 28. Karl Friedrich. S. v. Jakob Mehn,.⸗A. 24. Mariad Sofia Eliſab, T. v. Ernſt Hch Friedr. Badenhorſt, Gaſtw. 27. Margaretha, T. v. Franz Steeb Kohlenträger. 30. Maria Elſſab., T. v. Hch. Arnold Flaigg, Architekt. 29. Anna Marxia, T. v. Karl Richard Hoffmann, Barbier. 28. Johanna, T. v. Abraham Wolff, Wirth. 27. Adolf, S. v. Karl Wilh. Dienſtbier, Buchdrucker. 28. Herm. Berthold, S. v. Karl Horn,.⸗A. 20. Paul, S. v. Friedr. Ullrich, Schuhnachermeiſter. Nopember. Geſtorbene. 24. Cäcilie Emilie, 2 J. 3 M.., Tev Ant. Baumann, Vorarbeiter. „Ludwig,! M.., S. v. Adam Chor Kohlenhändler. Roſina Wolf, 80 J. a. Wwe. d. Joſef Rothſchild, Handelsmann. Marg. Amanda, 6 M.., T. v. Joſef Eich, Tüncher. „Thereſia, 6 M. 22 T.., T. a Ludwig Becker,.⸗A. Anna, 7 M. 22 T.., T. v. Anton Baumann, Vorarbeiter. Georg Pfaff, 49 J., Schreiner. 30. 1 1 1 2 T.., T. v Abraham Wolff, Wirth. 30. Hedwig Johanna, 29 T. a. Dezember. 1. Maria Himmighöfer, 24 J.., Ehefr. v. Wilh. Neckerauer, Bäckermſtr. Generul⸗Anzeiger. 5. Seite⸗ Belauntmachung Den Walſenrichter⸗ dienſt der StadtMann⸗ heim betr. Nr. 20650. Gemäߧ 8 der landesherrlichen Verordnung vom 30. Oktober 1889 wird auf den Vorſchlag des Stadtraths hier: Kaufmann Jakob Dann hier für den Reſt der Amtsdauer des ver⸗ ſtorbenen Waiſenrichters Karl Kauffmann d. i. bis 31. Dezember 1894 als Walſenrichter u. Schätzer beweglichen Vermögens beſtätigt. Mannheim, 1. Dezember 1892. Großh. Amtsgericht IV. 5.4,51 52822 — Morath. 2812 1 Tafelklavier, 1 Harmonſum, Sekannkmachung. Canapee, 1 Divan, Chifſoniere, No. 88. Die Stelle eines Rech⸗ ners beim evangel. Hoſpftalfond hier mit einem Jahresgehalte von M. 500.— iſt neu zu beſetzen. Cautionsfähige, mit dem Stift⸗ ungsrechnungsweſen vertrauteBe⸗ werber wollen ihre Geſuche binnen zehn Tagen anher einreichen. Die näheren Anſtellungsbeding⸗ ungen ſind bei unſerem Sekreta⸗ riat(Rathhaus, ebener Erde, Zimmer No. 10) 41 erfahren. Mannheim, 29. November 1892. Der Stiftungsrath des evangel. Hoſpitalfonds. Bräunig, Kallenberger. Stkanntmachung. Herſtellung der Meer⸗ ſeldſtraße, innerhalb des Eigenthums der Wittwe Heingärtner Erben betr. Nr. 40,257. Der Stadtrath hat, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, die Herſtellung der Meerfeldſtraße, ſoweit ſolche in das Eigenthum der Wittwe Heingärtner Erben zu liegen kommt, ſowie den Beizug der An⸗ 9 857 at Tragung der Her⸗ ſtellungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuſſe auf Grund des Ortsſtraßengeſetzes vom 20. Februar 1868 reſp. der Vollzugs⸗ vorordnung hierzu aufgeſtellten „Allgemeinen Grundſfätze“ und nach Maßgabe des Voranſchlages, ſowie der angefertigten Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer beſchloſſen. Es werden daher die in den 88 3 u. 4 der Vollzugsverordnung vom 4 Auguſt 1890„die Leiſtungen der Anſtößer bei Herſtellung von Ortsſtraßen betr“vorgeſchriebenen Vorarbeiten, nämlich! 52799 à. der detaillirte Ueberſchlag des z Aufwandes, zu deſſen Beſtrei⸗ tung die Grünbbeflger beige⸗ en werden ſollen, ſowie die eiſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer, 6. der Straßenplan, aus welchem die Lage der einſchlägigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 3. Dezember 1892 an auf dem Rathhauſe II. Stock, Zim⸗ mer 4 zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Dies machen wir hiermit unter dem Anflülgen öffentlich bekannt, daß etwaige Einwendungen wäh⸗ rend der gleichen lAtägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Stadtrathe geltend zu machen ſind. Mannheim, 30. November 1892. Stadtrath: Bräunig, 52813 Kieſer. Vergebung von Fuhrleiſtungen. Wir beabſichtigen einen Vertrag mit einem Unternehmer abzu⸗ ſchließen, wonach ſich derſelbe verpflichtet, nur ſtändig min⸗ deſtens 10 Geſpanne zur Verfügung zu ſtellen, wogegen die Abfuhr⸗ anſtalt ſich verpflichtet, die verein⸗ barte Anzahl Geſpanne ſtändig zu beſchäftigen. 52807 Diesbezügliche Bewerbungen wollen unter Beifügung der Preis⸗ forderung pro Gespaſ und Tag auf unſerem Büreau im ſtädtiſchen Bauhoſe e mit er Aufſchrift„Miethpferde“ verſehen, bis zum 23. Dezember l. Is., Vormittags 11 Uhr abgegeben werden, woſelbſt auch die Beding⸗ ungen eingeſehen werden können. In dieſem Termine wird die Submiſſionseröffnung in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter erfolgen. Mannheim, 2. Dezember 1892. Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Abfuhr⸗Anſtalt. Klotz. Heſfentliche Verſteigerung. Dienſtag, den 6. Dezember, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 dahier im Auftrage: 52830 Geſtickte wollene Herrenweſten, Normalhemden, Kinder⸗ u. Mäd⸗ und ⸗Röcke, Buckskin ür Hoſen und ganze Anzüge, eine Tiſchdecken, 1 Bettſtatt, Matratzen, Polſter, Damenregen⸗ mäntel, 1 Deckbett, Vorhänge, 1 neuer Uniformsrock für Steuer⸗ aufſeher und 6 Stück neue Re⸗ montoiruhren gegen Baarzahlung öfſentlich verſteigern. Mannheim, 4. Dezember 1892. Ott, Gerichtsvollzieher, T 5, 9. Januar 13898 fülllgen Coupons unserer Pfandbriefe werden bereits vom W. December exr. ab an unserer asse in Berlin und an den bekannten Zahlstellen eingelöst Fommersche 528800 Hypotheken- Actien-Bank. F. Bomeick. Sechults. Die am 2. Heſfenkliche Ferſſeigernag. Dienſtag, den 6. Dezember, ormittags 11 Uhr werde ich mit Zuſammenkunft beim Schulhauſe in der Neckar⸗ vorſtadt;: 52823 3 größere Leitern, 1 Hühner⸗ und 1 Haſenſtall im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 3. Dezember 1892. Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher, B 5, 4. Heßenlliche Perfrigerung. Dienſtag, 6. Dezember l.., Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlocal Commode und Waſchcommode, Tiſche, Stühle, 1 Vertikon, 1 Aus⸗ ziehtiſch, 1 Spiegel mit Conſols u. Stuhl, 1 Waſchſchränkchen, 1 Aqua⸗ rium, 5 Canarienvögel mit Käfig, 1Pendul'e, 1 Federuhr, Spiegel, Bilder 1 Preßpumpe, 1 Parthie Rohr, 2 zwelrädrige Wagen und ſonſt verſchledenes im Vollſtreck⸗ ungswege gegen Baarzahlung öfſentlich perſteigern. Mannheim, 5. Dezember 1892. Max, Gerichtsvoll ieher. Grosse Versteigerung. Dlenſtag, den 6. und Mittwoch, 7. Dezember d. Is., jeweils von Nachm. 2 Uhr ab verſteigere ich in U8, 11½(früher Vetter'ſches Möbellager) B 3,111½, Fahrniſſe: 52738 am Dienſtag, 6. Dezember 4 Bettladen m. Roſt u. Betten, 8 viereck. Tiſche, 1 gr. Auszieh⸗ tiſch, 1 Sopha, 1 Schrank, 1 Com⸗ mode, 22 Leintücher, 60 Serviet⸗ ten, Küchenſchürze, 2 Dtzd. Hand⸗ u. 2 Diöd. Küchenhandtücher, 8 Dtzd. Tiſchtücher, 6 bunte Tiſch⸗ decken, 2 Fäſſer Eſſiggurken, 1 Faß Bobhnen, 1 Waſchpreſſe, 6 gr. u. 30 kl. Vorhänge, Portiere u. Rouleaux, 1 Anricht, 1 gr. Geſchirrgeſtell, 1 Schaukelpferd, 1 gr. Teppich, 1 Küchenſchrank am Miltwoch. 7. Dezember gr. Ampel, verſchled. Wein⸗ gläſer u. Flaſchen, 6 Bierkrüge m. Deckel, 2 Liqueur⸗Servicen, verſch Porzellan u. Küchengeſchirr, 6 Weinkühler, 2 gr. Hängelampen, Zeitungshalter, Marmorplatten m. Halter, 1 Hackklotz, 1 Bügel⸗ ofen, 3 Bügeleiſen, 15 ſteigerne Unterſatznäpfe, 4 gr. Küchenſchäfte, (polirt) 2 Weinbowlen, 2 Waſch⸗ uber, 3 Zimmerpflanzen, 1 gr. 20 Literflache u. ſ. Hausrath. Gg. Anſtett. Dankſagung. Von mehreren hieſigen Firmen wurde uns der nach Schluß der Sammlung für die durch Ueber⸗ ſchwemmung geſchädigten von Burg im Spreewalde(einer ſogenannten Schneeballcollecte) znoch einge⸗ angene Betrag von 6 Mark zur Verſhetlung an hieſige Arme zu⸗ gewieſen, wofür wir Namens der damit Bedachten unſern herzlichſten Dank ausſprechen. 52810 Mannheim, 30. Novbr. 1892. Armen⸗Commiſſion: Klotz Hekanntmachung. 52829 Am Dienſtag, 6. Dezember d.., Nachmittags 4 Uhr verſteigern wir im Rathhauſe dahier einen fetten Faſſel, wozu Liebhaber eingeladen werden chwetzingen, 3. Dezbr. 1892. Bürgermeiſteramt: C. Mechling, Reichert. Bitte! Beim Herannahen der Weih⸗ nachtszeit richten wir an die Freunde und Gönner unſerer An⸗ ſtalt die Bitte, auch in dieſem Jahre unſerer Waiſen zu gedenken, damit wir in den Stand geſetzt ſind, den Kindern ein frohes Feſt zu bereiten. Gütige Gaben werden dankbar entgegengenommen von Fräulein E. Gankner, O 7, 9. Der Vorſtand 52786 der Marien⸗Waiſen⸗Anſtalt. Erfahrene Lehrerin, die lange im Auslund war, er⸗ heilt engliſchen u. franzöſtſchen Unterricht. Beſte Empfehl. 51863 Frl. Selbach, O 2, 5, 3. St ECCCCCC(c((( Frauz. u. eugl.Canverſation. verb. mit Arbeitskurs f. Damen. Correſpondenz, Literatur ertheilt e. Dame, die 8 Jahre i. Ausl. lehrte. an Rudolf Moſſe, Mannheim.819s Taih Fräulein, 21 J. mit Hei ath, 120000 M. wünſcht — mit einem ſoliden Mann. riefe an K 5 lag. Berlin 28. 5778 Eine geübte Kleidermacherin nimmt noch Kunden in und außer dem Hauſe an. 52494 S 1, 13, 4. Slock, öriſer„Abouuement. für Damen 5 Mk. für Herren 3 Mk. bei 50128 F. X. Werok, Friſeur D 5, 14. FFFFFCCC Katzenmaier. Uereink?? Ndufmannsch, Verein Dienſtag, 6. Dezember 1892, Abends 8½ Uhr im Theater⸗Saale Vortrag des Herrn Prof. Dr. J. von Pflugk⸗Harttung aus Berlin Uber: „Die Schlacht bei Mars⸗la⸗ Tour.“ Für Nichtmitglieder ſind Abon⸗ nementskarten a4 Mk. 12 für ſämmtliche Vorträge, Tageskarten A Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalienhandlung K. Ferd. Heckel, in der Muſi⸗ kalienhandlung von Th. Sohler und im Zeitungskiost bier, ſowie in der Baumgartner'ſchen Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. 52557 Die Karten ſind beim Eintriti in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8½¼ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Musikverein. Dienſtag Nachmittag 3 Uhr Probe 2816 für Sopran und Alt, Rtelles Heiraths⸗Geſuch! Ein ſtaatlich angeſtellter Herr, Mitte der 30er, mit angenehmen Aeußern, wünſcht ſich zu ver⸗ heirathen.— Aus Mangel an Damenbekanntſchaft wird der Annoncenweg gewählt.— Man bittet, Reflectantinnen ihre Adreſſe unter No. 52835 in der Expedition ds. Bl. abgeben zu wollen und wird dann perſönliche Vorſtellung erfolgen. 52835 Niemand 1 Zu paſſenden Weihnachts⸗ geſchenken empfehle mein großes Lager in: 2 [Operugläſer Feldſtecher Brillen und Zwicker Reißzenge in beſter Qualität. 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Chronszeiz, Direktor der deutſchen Schneider⸗Akademie. Daſelbſt werden Taillen, von Schülerinnen gearbeitet, und Zeichnungen zur gefl. Anſicht ausgelegt ſein, auch werden Mel⸗ dungen zum Zuſchneide⸗Curſus nach dem Vortrag, ſowie jeder⸗ zeit entaegengenommen M 3, 9. n „Arminia.““ Lebeus⸗ Ausſteuer⸗ und Militür⸗ dienſtkoſten⸗Verſicherungs⸗Actien⸗ Geſellſchaft. Grundkapital 2,4 Millionen M. Die Geſellſchaft übernimmt: 1. Lebens⸗Verſicherungen gegen 5 Prämien mit Antheil am Gewinn. 2, Volks⸗Verſtcherungen unter erleichterten Aufnahmebedingungen, reſp. unter Hinweg⸗ fall jeder ärztlichen Unterſuchung. 3. Töchteraͤusſteuer⸗Verſticherungen mit Fälligkeit des Kapitals am Hochzeitstage der Verſicherten, unabhängig von der Dauer der Verſicherung. 4. Milkltärdienſtkoſten⸗Verſicherungen egen feſte Prämien und Wegfall jeder öglichkelt, das Kapital im Einſtelungsfalle redueiren zu können. Liberale Adese Keine Nachſchußverbindlichkeit. 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