nen —— ————.—————————8.——.—. 8* Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ In der Poftliſte eingetragen unter Nr. 2472. Gadiſche Volkszeitung) Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗ Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Naunheimer Journ! (104. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den polit. und allg. Theikt f Chef⸗Redakteur Herm. Meher. 1 für den lok. und prov. Theil:— Ernſt Nüller. 9 für den Inſeratentheil: Karl Apfel pfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haaß'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journgl“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 10.(Celephon⸗Ar. 218.) Aus dem Jahresbericht der Mannheimer Handelskammer. I. Wir haben bereits neulich die Einleltung zun Jah⸗ resbericht unſerer Handelskammer zum Abdruck gebracht und machen aus dem nunmehr vollſtändig erſchienenen Bericht noch folgende Mittheilungen. Derſelbe beſchäf⸗ tigt ſich zunächſt mit dem Getreidegeſchäft. Das abgelaufene Jahr war für das Getreidegeſchäft kein e Das ergibt ſich zur Genüge aus der Zeichnung des harakters des vorausgegangenen Jahres in dem letzten Jah⸗ resberichte. Eine ſolche Periode mußte natürlich aber auch auf ihre Nachfolgerin noch mehr oder minder erheblich nach⸗ wirken. Schlug auch die Rückwärtsbewegung ein weſentlich langſameres Tempo ein, ſo machte ſie ſich doch mit wenig Unterbrechung faſt das ganze Jahr hindurch bemerklich und lähmte den Unternehmungsgeiſt, der ohnehin ſchon durch die großen Mißerfolge des Vorjahres auf ein mehr als beſchei⸗ denes Maß zurückgegangen war. Anfangs des Jahres glaubte man zwar, daß die Zeit der Depreſſion nun zu Ende ſei und ein herannahe; doch folgte nur zu bald die Er⸗ kenntniß, daß man ſich getäuſcht habe. Die ſtarken ſichtbaren Vorräthe in den Staaten, verbunden mit der da⸗ ſelbſt eingetretenen Geldkriſts, zwangen die dortigen Eigner, zu jedem Preiſe abzuſtoßen. Die anderen exportirenden Län⸗ der mußten wohl oder übel dieſer Bewegung folgen. Deshalb exreichten die Zufuhren nach den eeg ſce Stapelplagen eine außergewöhnliche Höhe, zeitweiſe waren die vorhandenen Mengen kaum unterzubringen, und auch an unſerem Platze mußten beſondere Hilfsmittel geſchaffen werden, um den Maſſenandrang bewältigen zu können. Auch die Ausſicht auf die nächſte Zukunft erſcheint nicht gerade tröſtlich. So ſind die gegenwärtigen ſichtbaren Vor⸗ räthe immer noch außergewöhnlich ſtark: in England betrugen Ende November v. J. und zwar einſchließlich der nach Eng⸗ land direkt und für Ordre und nach dem Kontinente ſchwim⸗ menden Vorräthe 17¼ Mill. Quarters gegenüber 12,8 in 1891, alſo um 33½% mehr als vor 2 Jahren. Auch Rußland hat noch bedeutende Vorräthe und Argen⸗ tinien, deſſen neue Ernte ſchon Anfangs Dezember begonnen hat, verſpricht diesmal noch mehr und beſſere Exportwaare wie ſonſt. Bezüglich des Geſchäftsganges der einzelnen Ge⸗ treidearten verweiſen wir auf das weiter unten Geſagte; das⸗ ſelbe 5 auch von den Preiſen. as nun die Verſorgung Süddeutſchlands und der Schweiz in Ziffern betrifft, ſo betrugen nach den regelmäßigen 14tägigen offtziellen Au en, die wir während des — 5 1 75 entlichen, die Anfuhren in Weizen in unſerem im re 898 2273 577 Dopp.⸗Ztr. gegen 1892 2001 305„ 1 1858 647„ 1800 1566 715 1889 1417 578 1888 1508 623 Wir ſehen alſo, daß hier eine neuerliche Zunahme der ufuhren ſtattgefunden hat, welche wieder jene aller früheren ahre überſteigt, und zwar trotz der großen Vorräthe, mit wie oben dargelegt, unſere Berichtsperiode eröffnet atte. Was ſodann den Abſatz nach der Schweiz betrifft, 15 iſt 55 neuerdings etwas gewachſen: er betrug nämlich den en 11½ Monaten: 1898. 400 037 Dopp.⸗Str. gegen 1892 377 996 5 1891 2865 840 5 1890 180 908 5 1889 143 891 1888 148 769 „ Weizen erfreute ſich namentlich in der erſten Hälfte des Jahres noch eines bedeutenden Umſatzes. Nachdem die Vorräthe an einheimiſchem Gewächſe bis zum Frühjahr vor⸗ er hatten, machte ſich von da ab das Bedürfniß der infuhr ausländiſcher Waare immer ſtärker geltend, zumal da auch die vom Vorjahre übernommenen Stapellager nahezu geräumt waren. Die Verſorgung unſerer Märkte geſchah diesmal hauptſächlich durch Nord⸗Amerika; daneben wurden aber auch vom La Plata und aus Rumänien große Quanti⸗ täten eingeführt. Nach der Ernte betheiligte ſich auch Nord⸗ deutſchland an der Verſorgung unſeres Marktes; doch war dieſe Zufuhr im Ganzen erſt in den letzten Monaten eine belangreiche. Dagegen war die ruſſiſche Zufuhr, welche ſonſt am hieſigen Markte eine Rolle ſpielte, in Folge des ſeit Auguſt beſtehenden Zollkrieges auf ein Minimum reduzirt. Was aus dieſer Richtung hierher kam, waren Tranſtt⸗Send⸗ ungen nach der Schweiz. Doch war auf dem Schweizer Markte diesmal der Kampf mit Genua und Marſeille, über den wir uns in früheren Berichten des Weiteren ausgelaſſen aben, noch ſchwerer wie in anderen Jahren. Eine ſtarke achfrage des Konſums herrſchte den ganzen Sommer über bis in die Herbſtmonate; erſt im September begann die⸗ ſelbe ſchwächer zu werden und hier wie an allen Binnen⸗ plätzen, insbeſondere auch in dem benachbarten füllten ſich die Lager erheblich und en ſchließlich bis zu einer Höhe, wie ſie früher aum vorgekommen ſein dürfte. Zu dieſer bedeutenden Meghreinfuhr hat der außerordenklich tiefe Preisſtand beigetragen. Man er⸗ wartete zwar eine baldige Wiedererhöhung der Preiſe ange⸗ ſichts des Umſtandes, daß die diesjährige amerikaniſche Ernte einen erheblichen Ausfall zeigte, daß ferner nicht nur in Eng⸗ land, ſondern auch in Deukſchland ſelbſt geringere Ernten waren, daß endlich roßer 5 e herrſchte, Seleſeuſte und verbreiteite Jeitung in Maunheim und Amgebung. Mger vielmehr langſam noch weiter herunter. Erſt mit der wirklichen Aufhebung der Shermanakte machte die Preisbeweg⸗ ung einen kleinen, nur vorübergehenden Halt, der aber auf 5 Mannheimer Markte nicht zum Ausdruck kommt, weil dieſe Preiſe nur einen Durchſchnitt aller auf dem Markte be⸗ findlichen Erzeugniſſe wiedergeben. Auch die am 1. Auguſt eingetretene Zollerhöhung auf ruſſiſches Getreide(50 pCt. 115 ſchlag) übte nicht den mindeſten Ginfluß auf den Gang des Getreidegeſchäfts aus. Umgekehrt, es trat eher eine Verflau⸗ ung ein; das ruſſiſche Getreide wandte ſich von den deutſchen Märkten ab und dem engliſchen Markte zu; der dadurch auf dem Weltmarkte herbeigeführte Preisdruck theilte ſich aber allmählich allen Getreidemärkten mit. Im ganzen Jahr war der Preisrückgang des Weizens ca. 1 M. per 100 Kgr., frei⸗ lich ein weſentlicher Unterſchied gegen das Vorjahr, wo man faſt vom ſiebenfachen desſelben ſprechen konnte. Dagegen ver⸗ ließen wir dieſes Jahr mit einem Weizenpreiſe, wie er ſo niedrig noch niemals dageweſen; wenigſtens ſuchen wir in den Preistabellen der letzten 17 Jahre vergeblich eine ähn⸗ liche nur im Oktober 1884 war einmal der Tief⸗ ſtand von M. 172.70 erreicht. Nachſtehend geben wir die Preiſe des letzten Jahres wieder. Preiſe per 1000 Klgr. wie ſie dem Kaiſerl. ſtatiſt. Amte von Mannheim mitgetheilt wurden. Januar 85 8 5 M. 181.— ebruar 55 5„„ 1 März 8 8 e April 5„ Mai(höchſter Preis)„183.80 Jüufßß 0„ 188.— Juli 5„ 180.— Auguſt 8 4„ 178.50 September 8 1 Oktober 8 8 8„ 17810 November 8 178.90 Dezember(niedrigſter Preis)„172.20 Jahresdurchſchnitt. 8 1893 5 M. 178.54 1892 8„„ 204.49 1891 5 5 8„ 241.48 1890 5 0 5„ 28.32 1889*.„ 1888„ 28 1887 8„ 19018 1886 5 5„„ IBHBVVVVVVVVV IJJ S55»—à 282 IZ 1·8 1881 8 f 249.88 SSJJJJ! 77CCCͥ —— Politiſche Ueberſicht. Manuheim, 11. Januar Das bereits geſtern von uns erwähnte erſte Auf⸗ treten unſeres Reichstagsabgeordneten Ernſt Baſſermann als Redner im Reichstage hat, wie den verſchiedenſten Berichten zu entnehmen iſt, allſeitig einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht. Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt daruͤber:„Bei dem erſten Theil der Verhand⸗ lungen übernahmen drei Mediziner, bei dem zweiten mit Ausnahme des Herrn Singer nur berufsmäßige Juriſten die Koſten der Unterhaltung. Agrariſche Intereſſen waren weder in die Vorlage über die internationale Sanitäts⸗ konferenz, noch in die Abänderung der Konkursordnung hineinzulegen; ſo fehlte denn heute die Schlachtreihe der Landwirthſchaftsbündler auf dem Kampfesplan und die Vertreter ſonſtiger Berufe reizten die mediziniſch⸗juriſti⸗ ſchen Auseinanderſetzungen der meiſten Redner weder zu einem Zwiſchenrufe, noch zu irgend einer Beifallsbezeu⸗ gung. Nur dem redegewandten Abg. Baſſer⸗ mann brachten ſeine nationalliberalen Freunde den wohlverdienten Dankestribut.“ Weiter hebt dasſelbe Blatt anerkennend die Sachkenntniß hervor, mit welcher der Abg. Baſſermann über die Konkursordnung geſprochen, indem es ausführt:„Die Zwangsvergleiche und Gläubiger⸗Ausſchüſſe u. ſ. w. fan⸗ den bei ihm(Abg. v. Buchka) und dem Abg. Dr. Träger ziemlich ausführliche Kritit, der ſich der Abg. Baſſer⸗ mann in gewiſſen Beſchränkungen anſchloß. Seine Bekämpfung des Antrags, den Konkurs auch bei„glaubhaft gemachter Ueberſchuldung“ des Gemeinſchuldners zueröffnen, war wohl das Beſte, was in den langwierigen Ausein⸗ anderſetzungen geſagt wurde.“ Die Eröffnung des preußiſchen Landtages findet am Dienſtag, 16. Januar, Vormittags 11 Uhr, im Weißen Saale des königlichen Schloſſes ſtatt.— Der Reichstagsabgeordnete Georg Pflüger(württem bergiſche Volkspartei) iſt plötzlich geiſteskrank geworden. Er wurde nach Anſtalt r Vorfall wir N wahl im Wahlkreiſe Ger ſerealien abgeholfen werden bronn nöthig in Winnenden überführt. Donnerſtag 11. Januar 1894. viſion des früheren Reichstagsabgeordneten Kunert⸗ Breslau, welcher vom Landgerichte Breslau am 19. September vor. Jahres wegen der bekannten Entwendung 1 kriegsgerichtlicher Erkenntniſſe aus der köͤnigl. Gefängniß⸗ anſtalt in Breslau wegen Unterſchlagung zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt war, als unbegründet verworfen. 0 Die Ergebniſſe der am 5. April 1891 in Eng⸗ land und Wales vorgenommenen Volkszählung werden jetzt amtlich bekannt gegeben. Die genaue Zahl der Be⸗ völkerung beträgt 29,002,525 Einwohner, 3,028,086 mehr als im Jahre 1881. Die Zunahme von 1881 bis 1891 betrug demnach 11,65 Procent gegen 14,36 Procent in dem vorhergehenden zehnjährigen Zeitraum. Wäre die Zunahme die gleſche geblieben, ſo hätte Eng⸗ land mit Wales 701,000 Einwohner mehr; der Ueber⸗ ſchuß der Geburten über die Todesfälle iſt nämlich um 290,000 geringer geweſen, der Ueberſchuß der Aus⸗ wanderer über die Einwanderer dagegen um 411,000 ſtärker. Der Bericht rechnet für das Jahr 1901 eine Bevölkerung von 32,473,015 Seelen heraus. Für Rußland hat, wie wir das ſchon neulich hervorhoben, das neue Jahr mit neuen Heeresvermehr⸗ ungen begonnen. Wie ſchon gemeldet, wurde das Heer der Transbaikal⸗Koſaken durch Ukas vom 23. Dezember 1893 um ein aus 4 Sotnien(Schwadronen) beſtehendes Regiment vermehrt. Es erhält Tſchita zur Garniſon, während das bisher dort befindliche 1. Transbaikal⸗Ko⸗ ſaken⸗Regiment nach Nikolskoje verlegt wird. Nunmehr ſind 4 Transbaikal⸗Regimenter vorhanden. Sodann iſt die Feldartillerie⸗Mörſer⸗Truppe um 2 volle Regimenter vermehrt worden, ſo daß deren nun 5 beſtehen. Es ſcheint, als ob Rußland beginnt, auf das Steilfeuer im Feldkriege noch mehr Werth zu legen, als bisher. Zur Sicherung des Kriegsmaterials in Finland und im Kaukaſus wurden endlich für die daſelbſt befindliche Ar⸗ tillerie und die Schützenbrigade fliegende Munitionsparks gebildet. Im Kriege ſoll aus dem finländiſchen Park eine aus zwei Parks beſtehende Parkbrigade gebildet werden.— Die ruſſiſche„freiwillige Flotte“ wird in nächſter Zeit wieder einen bemerkenswerthen Zuwachs erfahren. In Schottland und Dänemark ſind zwei neue große Dampfer beſtellt worden, die nach allen Regeln moderner Technik gebaut werden ſollen. Die „freiwillige Flotte“ wird durch dieſen Zuwachs auf zehn Dampfer gebracht werden. Bulgarien ſcheint auch keinen geldſtrotzenden Staatsſäckel zu haben. Die ruſſiſche Regierung ließ neuerdings durch das deutſche Konſulat in Softa die bul⸗ gariſche Regierung zur Begleichung der ruſſiſchen Forde⸗ rung aus der Zeit des Türkenkrieges auffordern. —ͤ—„— Deutſcher Reichstag. Berlin, 10. Januar. Der Reichstag ſetzte heute die vor Weihnachten abge⸗ brochene Berathung über die Anträge der Abgeordneten Gröber und Staudy, betreffend die Reviſion der Inva⸗ liditäts⸗ und Altersverſicherung, fort. Abg. Singer(Soc.) ſpricht ſich gegen die Anträge aus weil ſie die Wirkſamkeit des Geſetzes verminderten. Abg. Dr. Böttcher(natl.) und Abg. Röſicke(frak⸗ tionslos) meinen, die Zeit für eine Aenderung des Invalidi⸗ tätsgeſetzes ſei noch nicht gekommen. Abg. Rickert(freiſ. Verein) bekämpft die Tendenz des ganzen Geſetzes. Abg. Richter(freiſ. Volksp.) desgleichen; er befür wortet eine Einſchränkung des Wirkungskreiſes des Geſetzes. Abg. Ulrich(Soc.) wünſcht, daß den Arbeitern ein größerer Einfluß auf die Verwaltung eingeräumt werde. Abg. Frhr. v. Manteuffel befürwortet eine Abände rung des Markenſyſtems. 5 Abg. Beckh(freiſ. Verein.) wünſcht Beſeitigung de⸗ ganzen Geſetzes. 85 Staatsſekretär v. Bötticher ſtellt feſt, daß das Geſetz ſich immer mehr im Volke einlebe. Das Markenſyſtem ſei das einfachſte Quittungsmittel. Er werde aber erwägen, daß die Markenappoints für längere Zeiträume als bloß für eing Woche geſchaffen und Quittungsbücher eingeführt werden. An der weiteren Debatte betheiligten ſich die Abgg Frhr. v. Stumm(Reichsp.) und Enneccerus(natl.). Der Centrumsantrag wird darauf angenommen mit Aus⸗ nahme des zur Unfallverſicherung bezüglichen Theils des Antrags Staudy. Nächſte Sitzung morgen. Tagesordnung: Handelsprovi ſorium mit Spanien und Tabakſteuer. 5 Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 10. Januar. der 2 Kamme.. g um 11¼ Uhr 165. öffentliche Sitzung Präſident Gönner eröffnet die 5 die Abgeordneten nach den Fe begrüßt und ihne lück zum neuen Jahre wünſch 5 Ieee eeeeeeeeneeee,pet 1—— 8 2. Seite, Wentral⸗Anzetger. Mannheim, 11. Januar. folgen Mittheilungen über die Konſtſtufrung von Kommiſſionen. Die Kommiſſton für den Nachtrag zur Ge⸗ haltsordnung hat den Abg. Lauck zum ee und den Abg. Wilckens zum Berichterſtatter, die Kommiſſion für den Antrag auf Abänderung der Gemeindeordnung und die Verbrauchsſteuern der Gemeinden den Abg. Wilckens zum Vorſitzenden gewählt. Ein Berichterſtatter iſt noch nicht exnannt. Auf Antrag des Abg. Hug wird einſtimmig beſchloſſen, die der Eiſenbahnkommiſſion überwieſene Petition des Süd⸗ deutſchen Eiſenbahnreformvereins, betr. die Tarifreform, der Budgetkommiſſion zuzuweiſen. Die Sitzung wird hierauf zur Prüfung der Wahlen im Bezirk Bruchſal Land und in Pforzheim Stadt ¼ Stunde unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung berichtet Abg. Kiefer über dieſe Wahlen, die debattelos für unbean⸗ ſtandet erklärt werden. Die Abg. Geſell und Landgerichtsrath Breitner leiſten hierauf den Eid. Abg. Hug berichtet über die ee der in den Naen 1891 und 1892 eingegangenen Staatsgelder und deren erwendung. Der Berichterſtatter weiſt auf das Steigen des Betriebsfonds im Jahr 1891 auf 27, Mill,, den höchſten bis⸗ her erreichten Stand, hin. Allein im Jahre 1892 trat in Folge der Ane de des Reichs ein Rückgang von 4 Mill. ein. Der Redner betont die Nothwendigkeit, ein ſtabiles Ver⸗ hältniß in den finanziellen Beziehungen zwiſchen dem Reich und den Einzelſtaaten herzuſtellen. Er müſſe den Grundge⸗ danken der Reichsftnanzreform als einen durchaus geſunden und in hohem Maße anzuerkennenden erklären. (Bravo!) Die Einwendungen, das Budgetrecht des Reichstags werde geſchädigt und die Frankenſtein'ſche Klauſel beſeitigt, ſcheinen ihm nicht ſtichhaltig. Uebrigens ſei die Franken⸗ ſtein'ſche Klauſel beſſer gemeint geweſen, als ſte ſich bewährt habe. Niemals ſei ſie ein für das Anwachſen der Reichsausgaben geweſen. Der außerordentliche Goldſtrom, der von Berlin nach den Einzelſtaaten ſich ergoß, hatte auch ſeine Kehrſeite. Er führte ein Anwachſen der Reichsſchuld herbei. Es werde möglich ſein, ein ſtabiles Verhältniß her⸗ zuſtellen, ohne Verletzung der Klauſel. Redner glaubt, daß wir jetzt— in Folge des Beamtengeſetzes, der Aufbeſſerung der Schullehrer— vor einer Periode ſtehen, wo die Aus⸗ gaben ſtärker wachſen als die Einnahmen, und daß wir ge⸗ nöthigt ſind, die eine oder andere unſerer Einnahmequellen ſtärker auszunützen. Eine Erhöhung der Einkommenſteuer ſei nothwendig. Redner glaubt aber, daß, wenn ein ſtabiles Finanzverhältniß zum Reich hergeſtellt wird und wir vom Reich vielleicht noch Etwas herausbezahlt bekommen, verbun⸗ den mit weiſer Sparſamkeit es möglich ſein wird, das Gleich⸗ gewicht im ordentlichen Etat wieder herzuſtellen. Das Ergeb⸗ niß der Amortiſationskaſſe iſt ein günſtiges. Der enva 3¼ Millionen. 8 iſt bei der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe ein Rück⸗ gang von 1½ Millionen Mark eingetreten, ſo daß nach Abzug derſelben immerhin ein Geſammtſortſchrite von 2 Millionen bleibt. Es ſei in der Budgetkommiſſton die Frage aufgetaucht, dieſe Erträgnißüberſchüſſe nicht mehr anzuſammeln, ſondern ſie jährlich für ſtaatliche Zwecke zu verwenden. Im Domänen⸗ ſei wenig Veränderung. Die Giſenbahnrente etrug im Jahre 1891 nicht ganz 8 Proz. und erhob ſich 1892 ehr wenig über 8 Proz. Der ag reiche nur aus für ie Verwaltungskoſten und Paſſivzinſe, nicht aber auch zur Tilgung. Am Tilgungsplan werde aber feſtzuhalten ſein. Redner wendet ſich dagegen, das man ihn für einen Gegner der Tarifreform anſehe. Wenn es gelingen ſollte, auf dieſem Wege Mittel für die Tilgung zu gewinneen, werde das Nie⸗ mand mehr freuen als ihn. Die Kommiſſion ſtelle den An⸗ trag, die Kammer wolle erklären, daß ſie von den Rech⸗ nungsnachweiſungen des 1. Beilagenheftes Kenntniß genommen und keine Beanſtandung zu machen habe. Abg. Fieſer kann ſich mit dem klaren, überſichtlichen Vortrag des Präſidenten der Budgetkommifſſion vollſtändig einverſtanden erklären. Er möchte aber zur Vervollſtändi⸗ ung des Bildes die e flr des ſtaatlichen Rechnungsab⸗ ſchluſſes für 1898 kennen lernen. Der eine Pol 8 Finanzen ſei das Reich, der andere die Eiſenbahnſchulden⸗ kilgungskaſſe. Nun ſeien aber, was das Verhältniß zum Reich anlange, die Ausſichten für 1894 und 1895 recht ſchlimme. Statt daß wir, wie bisher, etwas herausbekommen, nehmen die Ueberweiſungen um 84 bezw. 64 Millionen ab, was 5 uns etwa 3 Milltonen 1 0(Sehr richtig!) Sehr erfreu iſt der Redner, daß der Abg. Hug der daut ſe Reichs⸗ nanzreform ſich ſo freundlich gegenübergeſtellt hat. Abg. Frank iſt mit Hug vollſtändig einverſtanden. Wenn man aber die Reichsfinanzreform mit den gegenwärtig vorliegenden für ihn unannehmbaren Steuern wolle, dann 10 man dieſelbe lieber zurückſtellen und andere Steuern uchen. Abg. Muſer ergreift heute nur das Wort, um nicht die Meinung aufkommen zu laſſen, daß er auf dem Standpunkt der 5 und Fieſer ſtehe. Er werde ein ander Mal ſeine Anſicht darlegen. Rr xxxxx Teuilleton. — Ein hübſches Geſchenk für den Kaiſer iſt bei dem ivilkabinet eingegangen. Der Geber iſt ein Baumeiſter aus er e Hannover. Er hat aus EGdelweiß einen Stern angeſertigt, der etwa einen Meter im Durchmeſſer hat. Den Mittelpunkt des Sterns bildet eine Photographie, die Kaiſerin mit der Prinzeſſin auf dem Schooße, umgeben von den ſechs Prinzen darſtellend. Von dieſem mit Edelweiß umrahmten Bilde ebde ſieben Strahlen aus, und zwiſchen zwei Strahlen oberhalb des Gruppenbildes iſt die gleichfalls mit Edelweiß umgebene Photographie des Kaiſers angebracht. Der Stern ruhk auf einem Kiſſen von blauem Atlas. Das Geſchenk wird im hieſigen Schloß Aufſtellung finden. — Ueber ein Ban de Haus in der Neuen riedrichſtraße in Berlin ſchreibt eine Lokalkorreſpondenz: bwohl die grünen Läden des Erdgeſchoſſes jahraus, jahr⸗ ein ſeit langer bet eſchloſſen ſind, obwohl man an den des mehrſtöckigen Baues niemals ein menſchliches ntlitz wahrnimmt, obwohl der Fuß eines Fremden niemals die Schwelle überſchreitet, ſo beherbergt das Haus trotzdem menſchliche Weſen, und zwar eine alte Wittwe Baltzer mit threr Tochter, Die alte Dame hat keinen Gefallen an Menſchen und hat ſich daher mit ihrem Kinde eine Einſiedelei geſchaffen. Dieſe Geſchmacksrichtung der Bewohnerinnen hat dann das 155 mit einem geheimnißvollen Sagenkreiſe umwoben. Die lte, ſo heißt es, ſei unermeßlich reich, habe ihre Schätze innerhalb der düſteren Mauern aufgeſtapelt und meide miß⸗ trauiſch jede Annäherung eines Menſchen. Die Lebensbe⸗ dürfniſſe werden vor dem erſten Hahnenſchrei von der Tochter der Einſtedlerin eingeholt und immer nur auf einen Tag be⸗ rechnet. Nur allzjährlich um Pfingſten öffnen ſich zur Nacht⸗ zeit Läden, Fenſter und Thüren; es erfolgt der große„Kehr⸗ aus“; aber wenn das Leben auf der Straße beginnt, liegt das Haus wieder in ſeiner geſpenſterhaften Einſamkeit da. Kein Wunder iſt daher, daß ſich in der Nachbarſchaft allerlei unheimliche Gerüchte in Bezug auf das Treiben in den düſteren Räumen gebildet haben, und daß man das Haus als vom Spukgeiſt beſeſſen bezeichnet. Die Scheu vor dem „umgehenden Weſen“ geht ſo weit, daß namentlich Frauen und Kinder bei Dunkelheit den Weg vor dem Hauſe ängſtlich meiden. Zur Tageszeit allerdings 17 10 ſich muthige Kinder en àas Hans und—5 durch allerlei Unfug die Geiſter Miniſterialpräſident Dr. Buchenberger erklärt, daß er zu ſeinem Bedauern dem Wunſche des Abg. Fieſer nicht entſprechen können da die Rechnungsergebniſſe des abgelaufe⸗ nen Jahres erſt Anfang Februar vollſtändig in ſeine Hände gelangen. Er werde dann der Budgetkommiſſion Mittheilung machen. Nach ſeiner bisherigen Kenntniß werde aber in Folge der ſinanziellen Beziehungen zum Reich eine weitere Abnahme des Betriebsfonds zu konſtatiren ſein.(Hört! Hört!) Mit Genugthuung hat der Miniſter den freundlichen Standpunkt des Abg. Hug zur Reichsfinanzreform, der nicht ohne Zuſam⸗ menhang mit den vorgeſchlagenen Steuern ſein dürfte, wahr⸗ enommen. In der Reform, der Stabilität der finanziellen Beziebungen, der Verhütung, daß die Zirkel der innerſtaatli⸗ chen Ne Jahr für Jahr geſtört werden, liege ein ſo geſunder Gedanke, daß derſelbe ſchließlich mit ſtegreicher Gewalt ſich Durchbruch verſchaffen werde. Dem Grundſatz einer planmäßigen e der Tilgung unſerer Eiſen⸗ bahnſchuld auch in ſchwierigen en könne er nur zuſtimmen. Eine zeitweilige Siſtirung, die ihm der Abg. Fieſer andeuten zu wollen ſchien, würde ein günſtigeres Bild als in Wirklich⸗ keit vorhanden von unſerer Finanzlage uns vortäuſchen und eine Sanirung eher hindern. Es komme hinzu, daß jährlich rößere, nicht im eigentlichen Sinn produktive Aufwendungen für Umbau von Wagen u. ſ. f. gemacht werden, die unſere Schuld lawinenartig anſchwellen machen würden. Im Landes⸗ intereſſe ſei ein Steigen über ein gewiſſes Niveau zu vermeiden. Nur dann ſei es 1 daß neben Verzinſung u. Tilgung auch eine volksthümliche Eiſenbahnpolitik aufrecht erhalten und fortgeführt werde und Reformen und Verkehrserleichterungen eingeführt werden können. Da die Koſten für die Neben⸗ bahnen auf die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe übernommen werden ſollen, ſo ſei der Vorſchlag gemacht, derſelben aus der Amortiſationskaſſe weiteren Zuſchuß zu geben. Dem Abg. erwiedert der Miniſter, daß er ſich im Laufe des ommers über die Grundſätze bei der Abſtoßung von Par⸗ zellen ſchlüſſig gemacht habe und wenn die demnächſt bevor⸗ ſtehende Einigung der betheiligten Miniſterien erfolgt ſei, der Kammer beſondere Mittheilung zugehen werde. Die Be⸗ ziehungen zum Reich ſehe der Abg. Frank ſehr optimiſtiſch an. Nicht über 600,000., ſondern 2 Millionen feien mehr erforderlich und beim Scheitern der Reform müßte die Ein⸗ kommenſteuer auf 3 M. 50 Pf. erhöht werden. Optimiſtiſch ſei auch die Hoffnung anf Kürzungen im Ausgabeetat, da die Regierung der ſchwierigen Lage gemäß ſelbſt mit minutiöſeſter Sorgfalt Abſtriche gemacht habe. Abg. Fie ſer(nat.⸗lib.) bedauert, daß der Abg. Muſer von der heutigen Debatte ſo überraſcht wurde. Abg. Hug(ultr.) hofft in ſeinem Schluß wort, daß auch noch auf einem anderen Gebiet ſein Standpunkt und der des Abg. Fieſer ſich decken werden.(Heiterkeit.) Wie er ſich zu den Reichsſteuern ſtelle, müſſe er ſich vorbehalten. Er habe vor Weihnachten geſchwiegen, ſei deßhalb in der Frkf. Ztg. 8 worden, ſchweige aber auch jetzt. Er wolle in erlin die verſchiedenen Miniſter und die Debatten hören. Der Kommiſſionsantrag wird hierauf einſtimmig ange⸗ nommen und die Sitzung abgebrochen. Nächſte Sitzung: Samſtag Vormittag 9 Uhr. — Prozeß Vaillant. Geſtern iſt vor den Geſchworenen zu Paris der Prozeß gegen den anarchiſt ſchen Bombenwerfer Vaillant in Scene gegangen. Die Polizei hatte zur Sicherheit des Gerichtshofes die größten Vorſichtsmaßregeln getroffen. Ueberall im Innern des Juſtizpalaſtes und rund um das Gebäude heium ſtanden Polizeipoſten und verbnten jede Anſammlung. Der Commandänt Lunel fand bei der Beſichtigung des Gebäudes in der Salle des pas perdus eine Kapſel mit faſt abgebrannter Zündſchnur; man gleubt, daß ſich damit Jemand einen ſchlechten Spaß gemacht habe. Baron v. Rothſchild iſt nicht unter den Geſchworen; der Vertheidiger hat ihn abgelehnt. Gegen 12 Uor wird Vaillant in den Saal geführt, er ſieht ſehr ruhig aus und begrüßt durch ein Zeichen ſeine Freunde im Zuſchauerraum. Auf die übliche Frage des Vorſitzenden Cage nennt Vaillant ſeinen Ramen mit feſter Stimme. Dann werden die Zeugen aufgerufen, und darauf wird die Anklageſchrift verleſen, deren Inhalt bekannt iſt. Beim Verhör des Angeklagten wird die oft geſchilderte Vergangenheit Vaillant nochmals dargelegt. Vaillant geſteht zu, daß er mehrfach vorbeſtraft ſei, erklärt aber, der Diebſtahl ſei die nothwendige Folge der heutigen Ge⸗ ſellſchaftsordnung. Als der Anſchlag gegen die Depu⸗ tirlenkammer zur Sprache kommt, ſagt Vaillant, er habe ſein Geſchoß mit 800 Nägeln gefüllt; er habe es in die Mitte des Saales werfen wollen, aber zu ſeinem Be⸗ ————..———..;᷑᷑ ᷑ñ—ñ———— herauszulocken. Das Polizei⸗Revier iſt ſchon wiederholt von Nachbarsleuten angerufen worden, um dem Unfu 111 ſteuern. — Eine ſenſationelle Tragödie ſpielte ſich in voriger Woche in Wina(Rußland) ab. Ivan Klakwitz, ein achtbarer 5 eamter, verlor jüngſt einen Prozeß gegen einen Nachbar. r argwohnte, daß feine Frau im Einvernehmen mit letzterem eweſen, und beſchloß, Rache zu nehmen. Freundſchaft und Ver⸗ n heuchelnd, lud Klakwitz den Nachbar nebſt deſſen Frau u einem geſellſchaftlichen Abend in ſeinem Hauſe ein. Bei Tiſche 155 Klakwitz, deſſen Frau, zwei Töchter, ein junger Sohn, ie Schwiegermutter, der Nachbar und deſſen Frau. Das Mahl verlief anfangs fröhlich. Beim dritten Gange brachte Klakwitz eine große filberne zugedeckte Schüſſel, die, wie er ſagte, ein ſeltenes Gericht enthalte, welches er als Ueber⸗ für die Gäſte zubereitet habe. Er erhob ein gefülltes Champagnerglas und rief aus:„Auf unſere nächſte Begeg⸗ nung!“ Kaum hatte er die Worte geſprochen, als eiue unter dem Deckel verborgene Dynamitbombe explodirte. Alle An⸗ weſenden wurden ſofort getödtet, mit Ausnahme des Dienſt⸗ mädchens und der jüngſten Tochter, die nur ſo lange lebte, um erzählen zu können, was vorgefallen war. Das Dienſt⸗ mädchen ſtarb nach zwei Stunden. Die unglücklichen Opfer wurden zumeiſt in Stücke zerriſſen, die Zimmerwände zer⸗ trümmert. Die Exploſton wurde eine halbe Meile weit gehört. — Ueber türkiſche Frauen. Aus dem 2. Bande eines Werkes über die türkiſchen Frauen ſei hier nach der„Wiener Pr.“ das Wichtigſte über die rechtliche Stellung der türkiſchen Frau in der Ehe und über den Wandel mitgetheilt, der ſich in den letzten 20 bis 30 Jahren in der Erziehung der Töchter der vornehmen Türken vollzogen hat.— Nichts könnte 95 ſein, als die Annahme, daß die türkiſche Frau der Willkür ihres Mannes preisgegeben ſei; ſie iſt im Gegentheil in mancher Hinſicht gegen böswilliges Verhalten und Verlaſſen ſeinerſeits wirkſamer durch das Geſetz geſchützt, als ihre chriſtliche Schweſter in ähnlichen Fällen. Ueber die Mitgift, die ſie in die Ehe bringt, ſteht ihr völlig freie Verfügung zu, außerdem aber iſt ihr Mann geſetzlich verpflichtet, in jeder Hinſicht für ihren Unterhalt ſtandesgemäß zu ſorgen. Vor einer Scheidung wird er, ſelbſt wenn er der Frau völlig überdrüſſig geworden iſt, aus einem beſonderen Gründe zurück⸗ ſchrecken. Abgeſehen davon, daß nach den Worten des Propheten der Fluch Allahs auf dem rußht, der ſeine Frau aus bloßer Laune von ſich ſtößt, iſt er unter allen Umſtänden e e ee eee zu welcher er ſich dauern ſei die Bombe zu früh geplatzt:„Ich wollte keinen Zuhörer treffen, ſondern nur Abgeordnete. ich alle Abgeo dneten Lieber hätte getödtet, als eine einzige Perſon auf de Tribünen.“ Vorſitzer der:„Weshalb 7“ Vaillant:„Weil die Abgeordneten vor Allen die Ur⸗ heber des ſozialen Unheils ſind, ſie ſind Schmarotzer!“ Der Angeklagte verwahrt ſich dagegen, daß er lgehofft habe, unentdeckt zu bleiben, und daß ſeine Abſicht geweſen ſei, recht viele Abgeordnete zu verwunden, aber keine zu lödten. Das Veihör wird ſchließlich immer ſchwieriger, meil Vaillant dem Vorſitzenden jeden Augenblick ins Work fällt. Als letzterer feſtſtellt, der Angeklagte habe tödten wollen, verwahrt ſich Vaillant auch dalegen und fügt binzu: wenn man glaube, er wolle ſeinen Kopf retilen, ſo verzichte er lieber auf die Vertheidigung. Nach einer Pauſe wird die Verhandlung fortgeſetzt. Vaillant ſagt, wenn man ihn auch in wenigen Miuuten vernichten werde, ſo erkläre er doch, daß die beſtehende Geſellſchaft verſchwinden müſſe, und nun möge man ſich an ihm rächen; ihm ſei das gleichgiltig. Die Ausſagen der Be⸗ laſtungszeugen bieten wenig Intereſſe. Der Marine⸗ Jufanteriſt, der Vaillant das Bajonnet entgegenſtreckte und ihn hinderte, zu fliehen, behauptet, den Angeklagten viederzuerkennen. Vaillant beſtreitet aber, daß er zu fliehen verſucht habe; der Sachverſtändige Girard erläu⸗ tert die Bombe und Zuſammenſetzung des Sp eng⸗ ſtoffs. Die Aerzte äußern ſich über die verſchie⸗ denen Verwundungen. Nachdem noch fünf Ent⸗ laſtungszeugen vernommen wurden, ergreift der Ober⸗ ſtaatsanwalt Bertrand das Wort zur Begründung der Anklage. Der Direktor des ſtädtiſchen Laboratoriums, Girard, erklärte, die von Vaillant geworfene Bombe hätte mehrere Perſonen getödtet, wenn ſie nicht in der Luft geplatzt wäre. Vertheidiger Labort hob bervor, das Verbrechen Vaillants falle nicht unter die Verbeechen gegen die Geſellſchaft. Vaillant toͤdtete Niemand; es ſei unmöglich, ihn zum Tode zu verurtheilen. Die Geſchworenen zogen ſich zur Berathung zurück. Nach Wiedereintritt wird der Wahrſpruch verkündet, der auf ſchuldig lautet. Vaillant wird hierauf zum Tode verurthbeilt. Mildernde Umſtände werden vom Gerichtshof nicht anerkannt. Vaillant rief:„Es lebe die Anarchie!“ Aus Stadt und Tand. *Mauuheim, 11. Januar 1894. * Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog hat den Notar 1. Gehaltsklaſſe Adolf Wiſer in Thiengen auf eine Notarsſtelle in Freiburg verſetzt. Die durch Ver⸗ ſetzung des Großh. Notars A. Fuchs in Freiburg auf die Notarsſtelle Freiburg III erledigte Notarsſtelle Freiburg V iſt 15 Großh. Notar Adolf Wiſer in Thiengen übertragen worden. *Ernennung zum Ehreumitgliede. Die Kgl, belgiſche mediziniſche Akademie hat ihr ſeitheriges korreſpondirendes Mitglied, den Großh. badiſchen Oberregierungsrath Dr. Ly d⸗ tin, in Anerkennung ſeiner wiffenſchaftlichen Verdienſte zum Ehrenmitgliede ernannt. Der deutſche Landwirthſchaftsrath beruft ſeine Mit⸗ glieder zu einer in der Woche vom 5. bis 10. März ſtattfin⸗ denden Tagung ein. Staatsprüfung im Forſtfache. Auf Grund der im Dezember 1893 vorgenommenen Staatsprüfung im Forſtfache ſind folgende Forſtkandidaten unter die Zahl der Forſtprakti⸗ kanten aufgenommen worden: GEichhorn, Feß⸗ aus Kraut⸗ heim, Lang, Franz, aus Endingen, Seidel, Emil, aus Ettlingen, Rektich, Karl, aus Leibenſtadt, Völler, Wilh., aus Freiburg, Biſinger, Oskar, aus Sigmaringen, Kaupp, Adolf, aus Hechingen, Steidel, Heinrich, aus Daisbach, Hiß, Theodor, aus Heitersheim.. Das Ergebniß der Haſenjagd. Gewiegte Jagd ächter haben herausgerechnet, daß in ganz Deutſchland in dieſer Jagdſaiſon rund 10 Millionen Haſen geſchoſſen werden würden. Ob dieſe Berechnung richtig ſein wird, ſteht zwar dahin, ſie iſt aber nicht ganz unwahrſcheinlich, wenn man bedenkt, daß die Haſenjagd bisher in den meiſten Gegenden 0 ergiebig geweſen iſt. Angenommen alſo, die Jagdpächter hätten ſich nicht verrechnet, ſo würde ein Durch⸗ im ee gerade für den Fall einer Scheidung ver⸗ pflichtet hat. Aun 0 unerläßlich betrachtet das muſelmänniſche Geſetz die Erfüllung dieſer Verpflichtung, daß kein ſcheidungs⸗ luſtiger Ehemann ihr aus dem Wege gehen kann, ſelbſt wenn er ſie nicht bei der Eheſchließung ausdrücklich übernommen hat, und da er überdies ſeiner beſſeren oder ſchlechteren Hälfte ihre ganze Mitgift wieder herausgeben muß, wenn er von ihr für den Reſt ſeines Lebens befreit werden will, ſo wird er ſich die Sache immer erſt gründlich überlegen. Schon aus dieſen Gründen ziehen viele Türken es vor, ſtatt eines frei geborenen Mädchens eine Sklavin zur Frau zu nehmen. aber auch mit ihr durften ſie dann keineswegs nach Belieben ſchalten und walten.— Früher, das heißt noch vor wenigen Jahrzehnten, beſtand die Erziehung einer türki⸗ ſchen„höheren Tochter“ darin, daß ſie ihre Mutterſprache leſen und ſchreiben und aus dem Koran, ſowie den hervor⸗ ragendſten Dichtern Kapitel und Verſe auswendig lernte. Da⸗ zu kam noch Unterricht im Guitarre⸗ und Lautenſpiel. Und ſobald ihre Eltern ihre Kenntniſſe für hinreichend hielten, veranſtalteten ſie ein glänzendes Feſt, wobei ſich ihre Tochter vor den geladenen Gäſten einer Art öffentlicher Prüfung un⸗ terwerfen mußte. Das ganze Haus wurde zu dieſer Feier Walch geſchmückt. In der Mitte des Empfangsſaales, in welchem den geladenen Damen je nach ihrem Range auf Di⸗ vaus oder Kiſſen ihre Plätze angewieſen wurden, ſtand ein niedriger Tiſch oder ein Pult, auf dem ſich hübſch gebundene Bücher und juwelengeſchmückte Schreibgegenſtände befanden. Wenn alles zur Prüfung der Tochter des Hauſes bereit war, erſchien dieſe in weißem Kleide, verbeugte ſich mit tiefem Gruß ehrfurchtsvoll vor der verfammelten Geſellſchaft, um dann auf einem weißſeidenen Kiſſen im Angeſicht ihrer ge⸗ ſtrengen weiblichen Examinatoren Platz zu nehmen. Wenn die Prüfung zu ihren Gunſten ausftel, wurde es feierlich aus⸗ geſprochen, daß ſie aus dem Grade der„Unwiſſenden“(Dia⸗ hil) in den der„Vollkommenen“(Khamil) übergetreten ſei, und natürlich ließen die Verwandten und Gäſte es zum wür⸗ digen Schluß der erhebenden Prüfungsfeier an Beglückwün⸗ ſchungen und Geſchenken nicht fehlen. Heutzutage dagegen erhalten die Töchter der vornehmſten Türken durch deutſche, franzöſtſche oder engliſche Erzieherinnen denſelben vielſeitigen und oft verwirrenden Unterricht, wie ihre weſtlichen Schweſtern, Ohne fremde Sprachen, Klavierſpiel, Zeichnen und Malen können au dung“ ſte jetzt keinen Anſpruch mehr auf„höhere Bil⸗ ie 22 ⁵ — — Mannbeim, 11. Januar. General-Anzeiger. 8. Seite. von 40 Millionen Pfund gleich 400,000 Centner herausgerechnet werden können. Da iſt alſo der Haſe zu 8 Pfund gerechnet. Im Durchſchnitt kann nun der Haſe zu 3 Mark gerechnet werden— das gibt ein Ergebniß der dies⸗ jährigen Haſenjagd im Betrage von 15 Millionen Mark. Beilage. Der Stadtauflage unſeres heutigen Blattes liegt eine Beflage, betreffend Stimmen der Preſſe über Con⸗ eerte des Hofpianiſten Raoul Koczalski bei. * Die Deutſche Generalfechtſchule Lahr, Verband Manuheim veranſtaltet, wie aus dem Inſeratentheile zu er⸗ ſehen iſt, am Samſtag, 20. Januar d. Is. in den Lokalitäten der Mannheimer Liedertafel zu Gunſten des erſten deutſchen Reichswaiſenhnuſes in Lahr eine Abendunterhaltung mit Ver⸗ looſung von Werthgegenſtänden und darauffolgendem Tanze. Es iſt dies die erſte Unterhaltung im neuen Jahre und wäre daher dem Verband von Herzen zu wünſchen, wenn er für ſeine Opferwilligkeit und ſeine Bemühungen auf ein beſetztes Haus rechnen dürfte. Wir wollen nur kurz die Bemühungen des Vorſtandes der Oeffentlichkeit gegenüber dahin begründen, indem wir hiermit bekannt geben, daß der Verband Mann⸗ 8 im abgelaufenen Jahr nicht weniger als 17000 Mark aar nach Lahr abgeführt hat. Wenn wir nun in Betracht ziehen, daß derartige Gelder pfennigweiſe geſammelt werden müſſen, ſo iſt gewiß ein ſolches Reſultat hoch anzuſchätzen. Daß auch der hieſige Verband ein großes Intereſſe für Unter⸗ bringung von Mannheimer Waiſen an den Tag legt, iſt zur Genüge bekannt. Wir verweiſen nur auf die leider zu früh verſtorbene rechtſchaffene Familie Schuhmacher Weigel, aus welcher zwei Knaben im verfloſſenen Jahre im Reichswaiſen⸗ haus in Lahr durch den hieſigen Verband untergebracht wurden, die nebenbei bemerkt, ſich des beſten Wohlſeins er⸗ freuen, die aber ſonſt der hieſigen Armenbehörde zur Laſt ge⸗ fallen ſein würden. Wir können daher die opferwillige und wohlthätige Bevölkerung Mannheims nur dringend bitten, erwähnte Abendunterhaltung durch reichlichen Beſuch zu unter⸗ ſtützen. Diefenigen aber, die daran verhindert ſein ſollten, wollen wir dringend erſuchen, den Glückshafen durch Zuwen⸗ dungen von Gaben zu verſchönern helfen. Aus dem Gewerbe⸗ und Induſtrieverein. Nachdem der Uebungskurs für Tapeziermeiſter, welcher im letzten Jahre dahier abgehalten wurde, einen recht befriedigenden Verlauf genommen hat, wird beabſichtigt, demſelben in dieſem Jahre einen Zuſchneidekurſus für Schneidermeiſter folgen laſſen und es wird am Donnerstag, den 11. Januar, Abends 9 Uhr im Vereinslokal(Kaſino, R 1. 1) eine Ver⸗ ſtattfinden, bei welcher über dieſe Angelegenheit erathen wird und wozu ſämmtliche hieſigen Schneidermeiſter eingeladen ſind.— Vom Großh. Miniſterium des Innern erhielt der Verein durch Vermittelung der Großh. Landesge⸗ werbehalle eine Sammlung von EGntwürfen ge⸗ malter Möbel, welche von Intereſſenten auf dem Vereins⸗ büreau eingeſehen werden können.— Auch in dieſem Jahre wird eine Ausſtellung vou Lehrlingsarbeiten veranſtaltet, bei welcher gute Leiſtungen prämiert werden. Anmeldungen werden jeden Sonntag Vormittag von 9 ½ bis 11½ auf dem Büreau(Kaſino, R 1. 1, 3. Stock) entgegenge⸗ nommen. Der Verein für Hombopathie und Naturheilkunde 575 am Montag Abend in der Stadt Lück eine Mitglieder⸗ r ab, welche gut beſucht war. Den erſten Punkt der Tagesordnung bildete ein Vortrag des Herrn Adolf Sonnewald über:„Chroniſchen Ohrenfluß“. Redner 9 1750 an der Hand der einſchlägigen Literatur aus, daß ieſes Leiden ſtets auf einer mehr oder weniger ſtark ausge⸗ prägten ſkrophulöſen Anlage baſire und daher die landläufige Fölbael Behandlungsmethode, als: Einträuflung von öllenſtein oder Einblaſen pulveriſirter Borſäure, bez. pul⸗ veriſirter Jodoforms abſolut werthlos, ja ſchädlich ſei. Nur eine durchgreifende den ganzen Organismus beeinfluſſende Kur, welche an die Geduld und Willenskraft des roße eſeh ſtellt, verſpreche einen Erfolg. Gine e beſtehe im Uebergang zur rein vegetariſchen Koſt, elbſtverſtändlich unter Enthaltung von allen ſaueren und ſcharfen 1 von Bier und Wein; der Anwendung von Dampfbädern, täglichen ableitenden Reibeſitzbädern und der Verordnung geeigneter hombopathiſcher Mittel, als: Sulphur, Silicea Calcarea carbonica, Calcarea phosphorica, Oleum Terebenthinae, welche einzeln längere Zeit und abwechſe⸗ lungsweiſe in ſeltenen Gaben, etwa wöchentlich—2 Mal, genommen werden. Redner ſchloß ſeinen Vortrag mit einem warmen Appell an die Anweſenden zu kräftiger Unterſtützung der Sache und hob namentlich hervor, welch' authegeichele Kraft der Verein in der Perſon des Herrn Oberamtsarztes a.., Fr. Fiſcher, beſitzt. Zum Schluß entſpann ſich nach eine lebhafte Diskuſſton über Vereinsangelegenheiten, und es ſteht zu hoffen, daß ſich im neuen Jahre eine regere Thätigkeit entfalten wird. 5 „Zur Verſammlung der hieſigen Friſeure und Barbiere, welche am vergangenen Montag ſtattgefunden, wird uns von einem Theilnehmer mitgetheilt, daß von der Verſammlung nicht der Antrag Schluß der Geſchäfte um 2 Uhr, ſondern der Antrag 0 chluß der um 1 Uhr angenommen worden ſei. Ein anderer Theilne Verſammlung hat uns das Gegentheil berichtet. Eisgaug. Die Temperatur iſt ſeit geſtern bedeutend eſtiegen und bringt 5 deh der Oberrhein nahezu kein reibeis mehr. Das Eis ſteht bis oberhalb der Neckarſpitze. mer der Kriminal⸗Roman in zwei Bänden von Fortuns de Boisgobey. (Autoriſtrte Ueberſetzung.) (Nuchbruck verbsten.) 40)(Fortſetzung.) Ich habe niemals eine Schlacht gewonnen,“ fuhr der Kommandant fort;„wäre 1 aber General geworden, ſo hätte oielleicht auch ich meinen Tag des Triumphes gehabt. Sie müſſen wiſſen, lieber Herr, daß ich ſeit etwa drei Wochen immel und Erde in Bewegung ſetze, um die Unſchuld diefes gen Mannes darzuthun, und heute bin ich dort, wo ich um Beginn geweſen, denn der arme Junge befindet ſich noch ammer in Haft. Hätte ich nun nicht das Glück gehabt, Ihnen u begegnen, ſo wären wohl all meine Bemühungen vergeb⸗ ſche geweſen. Zum Glück hatte ich die Eingebung, dasſelbe upee zu beſteigen, in welchem Sie ſich befanden, und ſollte, Horan ich übrigens ſehr zweifle, Ihr Einſchreiten auch er⸗ bolglos bleiben, ſo werde ich wenigſtens die Ehre Ihrer Be⸗ anntſchaft gehabt haben.“ „Die Ehre iſt ganz auf meiner Seite,“ verſetzte der Vackere.„Ich ehre und achte unſere tapferen Soldaten.“ „Es wird Ihnen daher zur Befriedigung gereichen, wenn sie dem Sohne des tapferſten und ehrenhafteſten Soldaten u Hilfe kommen können.“ »Es würde mir ſogar zum Stolze gereichen, doch ſagten 233 daß er verhaftet ſei, und ſo werden wir ihn nicht ſehen nnen—“ „Die Haft verhindert nicht, daß man ihn den Zeugen zegenüberſtelle. Doch ſelbſt wenn man mir, der ich ſein eund bin, nicht geſtatten wollte, mit dem Angeklagten zu prechen, ſo wird man dies Ihnen gewähren, da Sie ſein Al eiſen im Stande ſind. ke⸗ atienten Ein Richter, der Ihnen llen, Aus den verſchiedenſten Orten des Rheines wird gemeldet, daß daſelbſt das Rheineis überſchritten wird. * Beſchäftigung von Arbeitsloſen mit Steinklopfen. Vom ſtädtiſchen Tiefbauamt wird uns mitgetheilt, daß am Mittwoch, 10. Januar, von ſämmtlichen 469 Angemeldeten, welche Arbeit hätken finden können, 107 die Arbeit auf⸗ genommen haben. *Populäre Bierabende mit Concert werden von jetzt an wöchentlich zweimal im Saalbau ſtattfinden. Die Muſik ſtellt die Grenadierkapelle. Verzapft wird Pilſener Bier(¼10 zu 10 Pfg.) Der Eintritt iſt frei. Dieſe Veranſtaltungen werden vorausſichtlich bei der hieſigen Einwohnerſchaft großen Anklang ſinden. Der erſte Bierabend wird heute Abend ab⸗ gehalten. Ein Brand brach geſtern Vormittag in dem Schwamm⸗ Importgeſchäft von Müller in B 7, 8 aus. Es fielen Schwämme im Werthe von ca. 300 Mark dem Feuer zum Opfer. Die herbeigeeilte Berufsfeuerwehr verhinderte ein weiteres de des Elements. Tydesfall. Der bekannte Erfinder der Volapükſprache iſt in Konſtanz in dem hohen Alter von 92 Jahren geſtorben. * Muthmaßliches Wetter am Freitag, 12. Jan. Für Freitag iſt nach vielfachen Frühnebeln und bei mäßigem Froſt noch größtentheils trockenes Wetter zu erwarten. Der Samſtag dürfte etwas höhere Temperatur und vermehrte Bewölkung mit Neigung zu einzelnen Schneefällen auch in der öſtlichen Hälfte Süddeutſchlands bringen. Aus deim Großherzogthum. O Heidelberg, 9. Jan. Ermuthigt durch ihre Erfolge bei den Wahlen zum Gewerbegericht aus der Claſſe der Arbeitnehmer haben die hieſigen Sozialdemokraten beſchloſſen, bei den am Freitag beginnenden Wahlen zum Bürger⸗ ausſchuß ſich in der Klaſſe der Niederſtbeſteuerten aktiv zu betheiligen. Leider wird dieſer ſozialdemokratiſche Vorſtoß dadurch begünſtigt, daß in der Bürgerfchaft Uneinigkeit herrſcht. Einer von einem Vertrauensmänner⸗Comits aufge⸗ ſtellten Liſte iſt eine andere gegenüber geſtellt worden, die von den Metzgern, den Bäcken, den Gaſtwirthen und den Gewerb⸗ vereinen empfohlen wird und die ihre Spitze gegen das Oktroi richtet, das hier etwa 120,000 Mark jährlich einbringt und für den Stadthaushalt ganz unentbehrlich iſt, falls nicht der Steuerfuß enorm in die Höhe gehen ſoll. So ſteht zu be⸗ fürchten, daß akee Sonderbeſtrebungen und wirth⸗ ſchaftspolitiſche Verbohrtheit der Sozialdemokratie hier den Weg ins Rathhaus ebnen wird. Nun, wer nicht hören will, ſoll fühlen. *Heidelberg, 10. Jan. Es iſt den unabläſſigen Be⸗ mühungen des Herrn Reichstagsabgeordneten Weber⸗Heidel⸗ berg gelungen, in mehrfachen Unterredungen mit den ruſſiſchen Unkerhänd ern von denſelben das Zugeſtändniß zu erhalten, daß bei den Stipulationen des deutſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ vertrages der Zollſatz für die Einfuhr deutſchen Hopfens nach Rußland gegenüber den bisherigen Anſätzen eine ganz bedeu⸗ tende Ermäßigung erfahren ſolle. *Freiburg, 10. Jan. Der Dr. der Theologie, Univer⸗ ſitätsprofeſſor Friedrich Köſſing, iſt heute Nacht, 69 Jahee alt, hier verſtorben. Pfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. TLudwigshafen, 10. Jan. Ein Junge im Alter von 9 bis 10 Jahren, Sohn des Wirthes Kraus, hat geſtern Vormittag das Elternhaus verlaſſen und iſt bis heute Abend nicht wieder zurückgekehrt. Es wird befürchtet, daß der Ver⸗ mißte wahrſcheinlich auf das Eis gegangen und hiebei ver⸗ unglückt iſt. *Speyer, 10. Jan. Eine 1 1 von M. 200,000 hat ein hier wohnender Kaufmann gemacht. *Darmſtadt, 10. 555 Im Miniſterium wird die Wiedervorlage des Wormſer Straßenbrücken⸗Projectes er⸗ wogen. 5 Gerichtszeitung. Mannheim, 9. Jan.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Cadenbach. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: die Herren Staatsanwälte Mü h⸗ ling und Morath. 1) Im November v. Is. entwendete der 35 Jahre alte Schiffer Joſef Ott von Mainz auf einem von hier ausge⸗ gangenen Frachtſchiffe bei Dortrecht aus einer von dem hie⸗ ſigen Speditionsgeſchäft von Gutjahr abgeſendeten Kiſte eine Anzahl Normal⸗Hemden und ⸗Hoſen im Werthe von ca. 40 Mark. Von den Sche Sachen ſchenkte er ein Hemd und eine Hoſe dem Schiffer Conrad Unger, der ſich auf dem gleichen Schiffe befand und jedenfalls von dem Diebſtahl wußte. Ott, der zu ſeiner Entſchuldigung angab, daß die betr. Kiſte defeet geweſen und er dadurch zu der Entwendung ver⸗ leitet worden ſei, wird mit 4 Monaten Gefängniß abzüglich 1 Monat Wochen Gefang beſtraft, während Unger wegen 3 Wochen Gefängniß erhält. zetztgenannten fungirte Rechtsanwalt Darmſtädter. 2) Die Feindſchaft zweier Brüder in Schriesheim, des Landwirthes Adam Mohr und des Schuhmachers ſchlerr Mohr, führte am 25. Sept. v. Is. daſelbſt zu einer ſchlim⸗ men Scene. Wegen einer Forderung von 300., die Erſterer von Letzterem geliehen hatte, geriethen die Berden in der Wirthſchaft zum Pflug in Schriesheim in heftigen Wortwechſel, wobei Adam Mohr ſeinen Bruder mit den Worten:„Du Vorgehen alsdann zu ſeinen Ungunſten dienen würde?“ „Zu ſeinen Ungunſten,— nein, ſagte Georg Roland. „Wenn der Unterſuchungsrichter wiſſen wird, wer Sie ſind, wird er Sie keinen Moment verdächtigen, daß Sie ſich mit dem Verhafteten bezüglich Ihrer Ausſagen verſtändigt hätten, und Ihnen auch kein Verbrechen aus einem ſehr leicht be⸗ 9 Irrthume machen. Ich ſehe alſo gar nichts, was ie verhindern könnte, Ihr Glück zu verſuchen. Gelingt es, — um ſo beſſer! Gelingt es nicht, ſo haben wir die Parthie darum noch nicht verloren.“ „Nun denn in Gottes Namen, da Sie nicht anders wollen,“ 1 Herr Poſtel.„Mißlingt aber die Sache, ſo waſche ich meine Hände in Unſchuld.“ „Gewiß. In einer halben Stunde werden wir wiſſen, woran wir ſind.“ Als man die Avenue von Saint⸗Cloud zur Hälfte zurück⸗ gelegt hatte, ſagte Herr Poſtel, er müſſe ſich auf eine Bank ſetzen, um auszuruhen, und es mußte ihm nachgegeben werden. WMährend dieſes nothgedrungenen Aufenthaltes gewahrte der Kommandant, der zornig um ſich blickte, etwa zwanzig Schritte von ſich zwei Männer, die ſich lebhaſt mit einander unterhielten. Der Gine wandte ihm den Rücken, doch der Andere hatte ihm das Geſicht zugewendet, und dieſer trug die Uniform und die Mütze der Beamten der Weſtbahn⸗ Geſellſchaft. Mehr bedurfte es nicht, um die Aufmerkſamleit Georgs zu erregen, der den Mann ſofort genauer zu beobachten be⸗ gann und eine gewiſſe Uebereinſtimmung mit der Schilderung wahrzunehmen meinte, welche Fräulein Lanoue von dem Gatten der Prinzeſſin Orbitello entworſen. Er hatte nicht lange Zeit, der Sache fiachzuforſchen, denn die beiden Männer gingen gleich darauf kiach verſchiedenen Seiten von einander⸗ Der Eifenbahnbeamts ſchritt die Avenue gegen den Place 'Armes empor, rend der Andere ſchnurſtracks auf die Bank zukam, neben welcher der Kommandant wartete, daß Herr Poſtel wieder them klomme. 12 lS e Georg Roland wär nich überraſcht, a ant 8 Golymine 10 Als Vertheidiger des Der jungen Mann nicht erkenne? Denken Sie nicht, daß mein nung Die Stimme des Blutes. lehnen ſollte.“ elender Schuſterbub, Dir iſt das Meſſer ſicher!“ bedroht haben ſoll. Später auf der Straße artete ihr Streit in Thätlich⸗ keiten aus. Adam Mohr warf ſeinen Bruder zu Boden, kniete auf ihm und verſetzte ihm einen Meſſerſtich in den Unterleih. Die Verletzung war nicht lebensgefährlich, doch konnte erſt nach einer Zeit von 4 Wochen ſchließlich die Heilung glücklich bewirkt werden. In Anbetracht deſſen, das Adam Mohr von ſeinem Bruder längere Zeit provozirt worden war, erkannte das hieſige Schöffengericht gegen denſelben nur auf 3 Wochen Gefängniß. Dennoch legte der Angeklagte Berufung ein, was die Großh. Staatsanwaltſchaft gleichfalls mit einer Berufung behufs Straferhöhung beantwortete. Beide Berufungen wer⸗ den jedoch heute als unbegründet verworfen. Die Vertheidig⸗ ung des Angeklagten führte Rechtsanwalt Dr. Schottler, während den als Nebenkläger auftretenden Joſeph Mohr Rechtsanwalt Dr. Löb vertrat. 3) Wegen am 16. Dez. v. J. in einer hieſigen Wirthſcha bewirkter Ausſpielung zweier Bilder gegen 20 Pfenniglooſe ohne behördliche Erlaubniß erhält der 80jährige Colporteur Ullrich von Mainz 6 Mark Geldſtrafe(event. 2 Tage efängniß). 4) Als am 8. Dez. v. J. der Polizeidiener Benz in Laden⸗ burg den 48 Jahre alten Bildhauer Peter Koch von Schries⸗ heim, der in Ladenburg wohnhaft iſt, mittels einer ihm vom Gemeinderechner eingehändigten Liſte an die Zahlung eines für die„Süddeutſche Baugewerksgenoſſenſchaft“ in Straßburg einzuziehenden Verſicherungsbetrages von 40 Mark 15 Pfg. mahnte, nahm Koch die betr. Mahnliſte und warf dieſelbe trotz ſofortigen Einſpruchs des Polizeidieners in den Ofen, ſodaß ſie verbrannte. Koch 5 ſein unüberlegtes Vorgehen nach§ 133 des.⸗St.⸗G.⸗B.(Urkundenvernichtung) mit 1 Woche Gefängniß zu büßen. 5) Vom hieſigen war der 36 Jahre alde Maſchiniſt Franz Dietz von Kirchhauſen zu 14 Tagen Ge⸗ fängniß und 28 M. 78 Pfg. Geldſtrafe verurtheilt worden, weil er in der Zeit vom Frühjahr 92 bis Mai 98 der Firma Rieth u. Co. circa 150 Liter Mettolen entwendet und ſolches der Verzollung entzogen haben ſoll. Die Berufung des An⸗ geklagten wird heute als unbegründet verworfen. Als Verthei⸗ diger fungirte Rechtsanwalt Dr. Jordan. „Mannheim, 10. Jan.(Strafkammer.) Vor⸗ ſttzender: Herr Traub. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Herr Referendar Zimmermann. 1) In der Wirthſchaft von Hildebrandt hier erſchwindelte ſich der ſchon 81mal vorbeſtrafte Tagner Johann Eiſenſteck von Speyer im September v. J. Vormittags unter der Vor⸗ ſpiegelung, er ſei im Krankenhaus mit Kohlenſchaufeln be⸗ ſchäftigt und werde am Abend zahlen, eine Flaſche Wein ſo⸗ wie einige Speiſen im Geſammtwerthe von 1 M. 40 Pfg. und ließ ſich dann nicht wiederſehen. Eiſenſteck erhält wegen dieſer Zechprellerei 4 Monate Gefängniß, abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft. 2) Eine gewaltſame Pfändung verſuchte am 4, Nov. v. J. der Wirth Ludwig Fränzinger hier, indem er dem Zimmer⸗ mann Sitz, der ihm für mehrere Wochen Koſt und Logis ſchuldete, in ſeiner Wirthſchaft die Jacke auszuztehen ſuchte, um dieſelbe als Pfand zurückzubehalten. Allein da Sitz dem Wirth ſchon vorher einmal die Jacke als Pfand übergeben hatte und ſie nur infolge falſcher Vorſpiegelungen vom Wirth wieder zurückerhielt, wird die verſuchte nochmalige Beſchlag⸗ nahme des übrigens äußerſt defekten Kleidungsſtückes vom Gerichtshof milde angeſehen und Fränzinger Wen Nöthigung nur zu 3 Mk. Geldſtrafe verurtheilt. Ein Mitangeklagter, der Schneider Anton Mehler von Waldmichelbach, der dem Wirth bei dem Vorgang beigeſtanden haben ſollte, wird frei⸗ geſprochen. 5 3) Ein ſeltſamer Nachtwächter war der zozährige Geo egbeutel von Niederliebersbach, der in dieſer Gigenſ aſt dier im Dienſte der deutſch⸗amerikaniſchen Petroleum⸗Geſell⸗ 11. Dez. v. J. aus einer Werkſtatt auf dern ſpitze dem Küfer Nickolaus Krabb eine ſilberne im Werthe von 67 Mark An ſtehlen. Der diebi wächter wird deshalb in Anbetracht des groben mißbrauchs mit 10 Monaten Gefängniß beſtraft. FTagesneuigkeiten. — Berliu, 9. Jan. e arden vor Gericht.) Wegen Beleidigung des Reichskanzlers 0 0 vorgeſtern vor der 1. Strafkammer des Landgerichts J. in Berlin eine Anklage gegen den Redacteur der Wochenſchriſt „Die Zukunft“, Maximilian 91185 verhandelt. Den Vorſitz führte Landgerichtsdirector Rieck, die An klagebehörde vertrat der Erſte Staatsanwalt Dreſcher. Die Verkheibigung führte Rechtsanwalt Dr. Fritz Friedmann. Unter Anklage geſtellt ſind zwei Artikel in den Nummern vom 8. Juli und 5. Auguſt. erſte Artikel führt die Ueberſchrift„Das Caprivi⸗ Denkmal“, der zweite iſt betitelt„Die Bilanz des neuen Curſus“. Der erſte Artikel iſt in Form der Satire gekleidet und ſtellt einen Vergleich zwiſchen dem Fürſten Bismarck und ſeinem Nachfolger an. Nach Auffaſſung der Anklagebehörde verfolgt der Artikel den Zweck, die Amtsthätigkeit des Grafen Caprivi in verhöhnender Form einer beleidigenden Kritik zu unterziehen, indem dem Fürſten Bismarck ſroniſcher Tadel, dem Grafen Caprivi aber ſcheinbare Lobeserhebungen darge⸗ nung, da er ihn im Geſpräche mit einem Beamten der Weſt⸗ bahn erblickt, welch letzterer allem Anſcheine nach der von erwähnte Schaffner war. Die Ueberraſchung des ommandanten hielt aber nicht an. Herr von Liscoat hatte ihm mitgetheilt, daß ſich Golymine nach Verſailles begebe, und Georg hatte einen Augenblick vergeſſen, daß er ſelbſt dieſe Fahrt in der unbeſtimmten Hoffnung angetreten, daß er dem Grafen in der Nähe des Gerichtsgebäudes begegnen würde. Seine Hoffnung war in Erfüllung gegangen, denn Goly⸗ mine, nachdem er ihn bemerkt, ſchritt auf ihn zu. Golymine ſchien den daneben ſitzenden Biedermann nicht zu bemerken, ſondern grüßte den Kommandanten und ſagte höflichen Tones: „Sie kennen mich, mein Herr, da mich der Graf von Muice Ihnen geſtern vorſtellte, und ſo darf ich Sie wohl bitten, mir einige Augenblicke Gehör zu ſchenken.“ „Sehr gern, mein Herr. würdiges Abenteuer zuſtieß. ſuchungsrichter nach Verſailles beſchieden und das auf An⸗ ſuchen des unglücklichen jungen Mannes, der des Mordes an der Gräſin beſchuldigt wird.“ „Wie? Auf ſein Anſuchen?“ „Mein Gott, ja! Denken Sie doch, er ſagte dem Unterſuchungsri am Abende desſelben Tages, da das Verbrechen begangen wurde, ihn vor dem von ihm bewohnten Hauſe erwartete und ihm dort ein Uebereinkommen vorſchlug.“ „Das verſteh' ich nicht.“„„ „Auch ich begriff es nicht, und der Unterſu ungsrichter mußte mir erſt ausführlich darlegen, weſſen mich dieſer chelle Menſch beſchuldigte. Er behauptete, ich hätte ihm mitgethei daß ich in einem Eiſenbahnwagen einen Revolver gefunden, in welchem ſein Name eingravirt war, daß ich ihm ver⸗ ſprochen, dieſen Revolver den Behörden nicht zu übergeben, wenn er zu meinen Gunſten ſprechen wolle, ſobald er mich bei dem Grafen von Muice antreffen, daß ich ihn aber zur Anzeige bringen würde, falls er dieſes Uebereinkommen ab⸗ Gortſetzung folgt.) 1 —4 rafen Caprivi wurde Was haben Sie mir zu ſagen?⸗ „Ich wollte Ihnen blos mittheilen, daß mir da ein merk⸗ Ich wurde vor den Unter⸗ Und daran that er 9 5 Unrecht. ter, daß ich bas Redactionszimmer des 4. Sette. ßracht werden. Die Ereigniſſe der äußeren und inneren Po⸗ litik der letzten Jahre werden ſcheinbar als Erfolge und Ruhmesthaten des Reichskanzlers aufgeführt und deſſen An⸗ ſpruch auf ein Denkmal dargelegt. Der zweite unter Anklage geſtellte Artikel„Die Bilanz des neuen Curſes“ unterzieht die Wirthſchaftspolitik und namentlich die Handelsverträge einer abfälligen Kritik. Wegen dieſer beiden Artikel iſt vom Reichskanzler der Strafantrag unter dem 30. September ge⸗ ſtellt und dem Staatsanwalt durch Reſkript des Juſtizminiſters vom 4. Oktober überſendet worden. Außerdem hat der Reichs⸗ kanzler wegen des Artikels„Das Caprivi⸗Denkmal“ bereits am 19. Juli Strafantrag geſtellt. Der Angeklagte beſtritl, ſich einer Beleidigung ſchuldig gemacht zu haben. Der Artikel richte ſich nicht gegen den hleichskanzler Grafen Caprivi, gegen deſſen perſönliche Ehrenhaftigkeit ſich abſolut nichts ein⸗ wenden laſſe, ſondern gegen die geſchmackloſe Verherrlichung deſſelben auf Koſten ſeines Vorgängers. Anlaß zu dem Artikel habe auch die Thatſache gegeben, daß die Frage des Bismarck⸗ denkmals nicht vorwärts gekommen, trotzdem das Geld ſchon vorhanden ſei. Der Ausdruck„Uriasbriefe“, welcher notoriſch vom Fürſten Bismarck herrühre, könne doch nicht als belei⸗ digend erachtet werden. Er beſtreite 1 80 daß der zweite Artikel eine Beleidigung enthalte. Er habe vielfach ausge⸗ führt, daß es ja ganz ſcpeſee ſei, daß Graf Caprivi vom allerbeſten Willen beſeelt ſei, und beantrage die Ver⸗ leſung eines diesbezüglichen früheren Artikels. Friedmann fügte den Antra Artikels hinzu, echtsanwalt auf Verleſung eines anderen der beweiſen ſolle, daß der Angeklagte ſeiner 12 05 1 9 Diejenigen, die ſich an den Febn Bismarck herandrängten, mit heftiger Satire edacht habe. Erſter Staatsanwalt Dreſcher beantragte dann ſeinerſeits die Verleſung noch eines Artikels, welcher beweiſen ſolle, daß der Angeklagte immer und immer beſtrebt ſei, das Charakterbild des Grafen Capripi in tendenziöſer Weiſe herabzuſetzen. Der Gerichtshof beſchloß die de Hanf der fämmtlichen in Frage ſtehenden Artikel. Nach der Verleſung führte Erſter Staatsanwalt Dreſcher Folgendes aus: Die beiden inkriminirten Artikel ſeien beleidigend, ſelbſt wenn dieſe nur die Uebertreibungen der dem Grafen Caprivi liebe⸗ dieneriſchen Preſſe geißeln ſollten. Der Angeklagte habe die Perſon des ee in een beleidigender Weiſe in den Kreis ſeiner Betrachtungen gezogen und ſeine Angriffe richteten ſich zweifellos gegen die Preſſe und den Reichskanzler. Der zweite Artikel zeige ganz e daß die darin enthaltenen Beleidigungen ſich nur auf den Reichs⸗ zanzler beziehen. Der Angeklagte habe das tendenziöſe Be⸗ ſtreben, überall da, wo er auß die amtliche Wirkſamkeit des Grafen Caprivi zu ſprechen komme, die herrlichen Verdienſte des 1 Bismarck beſonders hervorzuheben und das unheilvolle Walten des neuen Reichskanzlers dem Volke vorzuführen. Die Verdienſte des ürſten Bismarck würden ewig währen, auf der anderen Seite ſei es aber unzu⸗ läſſig, die Wirkſamkeit ſeines Nachfolgers einer weit über die Grenzen des 8 198 e unzutreffenden Kritik zu unterwerfen. Hier liege nicht blos eine ſachliche Kritik vor, ſondern eine verhöhnende Beſprechung der Perſon des Grafen Caprivi, die dieſen in der Achtung und Werthſchätz⸗ ung ſeiner Mitbürger herabſetzen müſſe. Wenn man auch das Recht der Satyre und des Spottes anerkennen wolle, ſo höre dieſes doch auf, wenn es lediglich eine Verhöhnung zum Zweck habe. Aus allen dieſen Geſichtspunkten heraus beantrage er egen den Angeklagten 7 Monate Gefängniß, Publicationsbe⸗ 5 niß für den 1 0 und Unbrauchbarmachung der Platten und Formen.„A. Dr. Friedmann ſuchte im Ein⸗ elnen die Anklagepunkte zu wider egen und beantragte die Feiſprechun Ddes Angeklagten. Letzterer ſchloß ſich in län⸗ gerer Ausfü 19 5 chen Antrage an. Der Gerichtshof ver⸗ tagte, wie ſchon berichtet, den 1. denp den bis zum 15. Jan. — Berlin, 9. Jan. Heute Abend betrat ein Herr, der päter als der Maler Klinger aus Leipzig erkannt wurde, erliner Tageblatts und verlangte den Namen des Verfaſſers eines am ontag mit Namens⸗ angabe erſchienenen Artikels, worin eine ge gegen Klinger erhoben war. Als der Redakteur die Aust unft ver⸗ weigerte, ſchlug der Frageſteller hinterrücks auf ihn und ver⸗ wundete ihn, dann ene er den Beleuchtungskörper und verſuchte zu entkommen. Später wurde er ergriffen und ſeine Perſönlichkeit polizeilich feſtgeſtellt. — London, 8. Jan. Schnee, Eis und Nebel herrſchen über ganz England vor, unterbrechen den Verkehr und ver⸗ urſachen viele Unfälle. Die Nacht au Freitag war die kälteſte ſeit 35 Jahren; reitag der kälteſte Tag ſeit 27 Jahren. Da ein ſtarker Oſtwind blies, war die Kälte faſt unerträglich. Am Samſtag ſtieg das Thermometer und jetzt ſcheint im Ganzen ein Umſchwung zu erfolgen. Theater, Kunſt ititd WMilfenſchaft. 35 unſeren Bericht über das Liederkranz⸗Concert hat 15 ein Irrthum eingeſchlichen, den wir hiermit berichtigen wollen. Die in der Partie des Suivan gemachten Striche waren nicht mit Rückſicht auf den Vertreter der elben, Herrn Jonas, angebracht worden, ſondern lediglich um das an und für ſich lange Werk zu kürzen. „Die nene Ehe“, Schauſpiel in vier Akten von Julius Schaumberger, ift, wie man aus München ſchreibt, von der dortigen Hoftheater⸗Intendanz zur Aufführung angenommen worden. Das Stück behandelt wie das bereits er olgreich aufgeführte einaktige Drama„Ein pietätloſer enſch“ deſſelben Verfaſſers den Contraſt zwiſchen Künſtler⸗ und Philiſterwelt. In Zürich iſt der ſchöne Gedanke verwirklicht worden, anentgeldliche Theatervorſtellungen klaſſiſcher Stücke für die Schuljugend zu veranſtalten. Die erſte dieſer Aufführungen brachte Schiller's„Wilhelm Tell“. Unfall. Bei einer Aufführung des„Meineidbauer“ im Stadttheater zu Insbruck wurde der Schauſpieler Hans Robert im zweiten Aufzuge durch einen Schuß in's Auge erheblich verletzt. AJeneſie Aachrichten und Leltgrammt. Berlin, 10. Dez. Die„Natjonalzeitung“ erfährt als zuverläſſig, daß die bisher vereinbarten Beſtimmungen des deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertragsentwurfs auch eine Reihe landwirthſchaftlicher Produkte betreffen, insbeſondere Kartoffel⸗ und Stärkemehl, Hopfen, Obſt, junges Gemüſe and Käſe. Nach Lage der deutſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ beziehungen konnten manche andere Produkte der Land⸗ wirthſchaft nicht in Betracht kommen. Die deutſchen Unterhändler erhielten jedoch die ausdrückliche Inſtruktion, ſoweit wie möglich, die Intereſſen der deutſchen Land⸗ wirthſchaft nachdrücklich wahrzunehmen, was ihnen hin⸗ ſichtlich der angeführten Produkte auch gelungen iſt. Berlin, 10. Jan. Die Budgetkommiſſion des Reichstags berieih den Etat des Reichsamts des Junern. Sie bewilligte einſtimmig einen neuen vortragenden Rath, lehnte aber mit 10 geßzen 9 Stimmen den geforderten geuen Direktor ab. Im Verlauf der Debatte betonte Staats ekretär v. Boͤtticher, das Reichsamt des Inunern nüſſe im Henblick auf die großen ſozialen Reformen eine Berſtärkung erhalten, es ſei an der Grenze der Leiſtungs⸗ Zhigkeit angelangt.„„ per Stück 10 1 kunter abgegeben. Roggen geſchä Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 11. Januar. Berlin, 10. Jan. Nach einer bei der Reichscommiſſion für die Chicagoer Weltausſtellung eingegangenen amtlichen Meldung iſt bei dem Brande im Ausſtellungsgebäude kein deutſches Gut beſchädigt worden. Rom, 10. Jan. Die vereinzelten Unruhen in Ca⸗ labrien und Apulien und in Emilia beſtärken den Verdacht, daß ein vom Auslande her unterſtützter Plan zur revolu⸗ tionären Aufhetzung des geſammten italieniſchen Zeich letariats vorhanden war, wozu Sizilien nur das eichen geben ſollte. Mannheimer Handelsblatt. Deutſche Militärdienſt⸗ Verſicherungs⸗Auſtalt in Hannover. Im Monat Dezember waren zu erledigen 1774 50 über M. 2,049,000. Das Veniggen erhöhte ſich von M. 51,720,000 auf M. 52,436,000. Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Jan. An der eutigen Börſe notirten: Anilin⸗Aktien 340 bez., Weſteregeln Lkali 134.50., Oelfabrik⸗Aktien 98., Waghäusler Zucker⸗ fabrik 64 bez., Brauerei Schwartz 132 P. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 10. Jan. Obligationen. 3½ Babiſche OMigat. 100.25 803% Rhein. Hop⸗Bfandprieſe 95 80 55 4 Bab. Oblig. Marr 104 4%;4 R dbv-ſbb S. 44—49 68100 80 53 „ 1386 105— 63ʃ4 5„„ 62—86 101.40 b5 1 fl. 102.80 bzJ„unßfündhar bis 1902108 8 5z 4„, T. 100 84 60 bzs Maunheimer Obl. 1888 96 45 bz Reichsanleibe 86.30;04 5„ 1885 109 46 3 359 55 101. bbſa 5„ 13890 102 70 bz 4„ 107.25 634 Heibelberg 101 25 bz 3, Preuß. Conſols 86.30 bzſ Freiburg i. B. Ovl. 102 80 bf 3½„ 2 101. bzſs2„ 85 97.— bz 4„ 75 107.25 böſ4½ Ludwigshafen Mi 103.— G 1 Haper. Abligationen Mt 106.90 580* 5 101.70 6 4 Pfälz. Judwigs ahn Mk. 198.30 54½ Wagh. Zuc erfabrit 100.— F „ Subwigsbahn fl. 101.45 k8 Oggersbeimer Spinnerei 100.— bz „ Maxbahn 108.80 535 Berein Chem Fabriken 101.50 b 4„Norbbahn 158.80 bzſs Weſteregeln Alkaliwerze 108 10 bz 8½%„ Giſenbahnen 98.— 634½ H. Pr.-O. d. Spey. 1 100.— P 4½ Zellſtofffabrik Waldye 104.90 6 Aktien. Dabiſche Ban! 118 50 6 Abeiniſche Erebitbank 12.— bz Heidelberger Artienbrauerei 132.— P Bkein. yv.-B. 80 pet. E 46— Srauerei Sckwartz 94.— F Pfälz. Hyp.-Bank 188.50 6 Sinner 198 6 *„ neut—.— Werger'ſche Brauer⸗i 58 50 b Pfätziſche Ban! 117 80 8 Badiſche Brauerei 57.— MNaunheimer Bolksbank 124.— 6Ganter, Yraue ei Freibn g 1e2 3 Deutſche Uniontant 81.— bz Bouerei z. Sonne Wltz 116 80 b Sewerbetunt Speyer 50%%f 118.— 6 Maunh Dampfſch eppſchiff. 115.— Sandaner Bollsbank 60% E 19.— 63 Cöln. Nöein⸗-u. Seeſch ſahrt Bfälz iſche Fu wiesbahn 222.— bfvabd. Schifffabrt⸗Aſſecucanz 6290.— P „ Maxbaon 40. 6Bad Rück- u Mtverſich. 260— 6 „„ Narboahn 111 70 öz Verſich rung 555— 6z Jelbe verg Speperer Bon 40— B hannheſmer Rückverſich. 405.— Stamm-Att.(. Ver ch. Jabr, 21 6Bürtt. Transportverſich. 800.— 6 Vorzugs⸗Abt „ 188-Geſellſchaft 390. Bariſche Anthen⸗ u Soda ee 840—.Oggersbeimer Sp nerel Weſteregen A kaliwerke 184 50 6Etktlinger Spiy nerei 107. 1 Ebem. Fabrit Gold nberg 96.& Mann eimer Lagerhauz 80.— u. Schötenſact 55.— 8 Mannh Gum u. Asbſork. 100 25 6 eren D. Oelfanriken 98.— 6 Karlsruher Maſſeinenban 132.— 6 Wagbäusler Zuckerfehrit 64. dz] Hüttenbeimer Spinnere! 59.— P Naünbeimer Zugerrafſin. 109.50 6Karlsr. Nähmf Laid n. Men Mannbeimer kteenbeauerel 185. uVerein Speverer Ziegelwerke 75.— b3 Eichbaum-Brauerei 112. PPfälz, Preßh u pritfabr. Zudtoigshafener Braue ei 206.— 6 Poril-Jementwk. Heidelberg 122 6 Schweßinger Frauere—ellſtofffacrik Kaldbef Drauerei z. Storch 106.50 bz Emaßktrwerke Malkammer 104.— P Frankfurter Mittagsbörſe vom 10. Januar. Nachdem die Börſe in den letzten Tagen namentlich für öſterreichiſche Werthe in eine etwas überſtürzte Hauſſebeweg⸗ ung gerathen war, zeigte ſich heute ſtarke Ernü terung un auf faſt allen Gebieten überwog Realiſationsluſt. Der ein⸗ heitliche Zug derſelben wurde auch durch beſſere Haltung von Italienern, Türken⸗Lvoſen und öſterreichiſchen Staats⸗ bahnaktien nicht beeinträchtigt. Nur die letzt genannten konnten ſchließlich die volle Beſſerung des heutigen Börſen⸗ verkehrs behaupten, während Italiener, in denen Anfangs ziemlich ſtark gedeckt worden war, bei Schluß wieder etwas ſchwächer lagen. Montanwerthe hatten im Anſchluß an die gebeſſerten letzten Abendnotirungen recht feſt eröffnet und gaben ſpäter nicht unbeträchtlich nach. Geld war leichter, deutſche Staatspapiere feſt. Von Induſtrieaktien Höchſter und Anilin abgeſchwächt, Riebeck und Scheideanſtalt anſehn⸗ lich über letztem Stand. Privatdiskonto 38—2¼ pCt. Frankfurter Effekten⸗Societät v. 10. Jan., Abds. 6½ Uhr. Oeſterreich. Kredit 291¾, Diskonto⸗Kommandit 177.88, Berliner Handelsgeſellſchaft 132.50, Dresdner Bank 188.80, Banque ttomane 120, Deſterr.⸗Ung. Bankaktien 849, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 261¼8, Lombärden 92¾, Elbthal 204,25, Mittelmeer 51, Meridionalaktien 106.50, Ruff. Süd⸗ weſt 77.90, Marienburger 72.60, Ung. Kronenrente 91.75, 4½proz. Portugieſen Eiſenb.⸗Pr 42, 4 2proz. do. 1889er 26, gypter 102.80, Serb. Hyp.⸗A. 68.50, 6proz. Mexikaner 65, Liſſabonner 52.50, Aſchersleben 137.10, Höchſter Farb⸗ werke 343, Courl 65.50, Alpine 42.50, Bochum 125.10, Con⸗ cordig 84.90, Gelſenkirchen 147.70, Harpener 140.40, Hibernia 119.20, Laura 114.80, Türkenlooſe 29.70, Gotthard⸗Aktien 151.80, Schweizer Central 116.20, Schweizer Nordoſt 104.50, 9 50 Simplon St.⸗Aktien 53, Union 77.40, proz. Italiener Mannheimer Marktbericht vom 11. Januar. Stroh per Ztr. M. 4,00, Heu per tr. M. 7,00, Kartoffeln von M. 3,00 bis 3,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pf., Blumen⸗ kohl per Stück 45 15 Spinat per Portion 25„Wirſing othkohl per Stück 25 Pf. Weißkohl per Stück 15 Pf., eißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabt 3 Knollen 15 Pf., per Stück 0 Pf., Endivienſalat per Stück 12 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 10 Pf., Zwiebeln per Pfd. 10 Pf., rothe Rüben per Portion 25 Pf., weiße Rüben per Port. 15 Pf., gelbe Rüben per Portion 20 Pf., Carrotten per Buſchel 0., Pflück⸗ Erbſen per Portion 00 Pf., Meerrettig per Stange 20 Pf., Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,0%., Aepfel per Pfd. 8 Pf., Birnen per 25 Stück 75 260755 Pflaumen per 100 Stück 00 Pf., Zwetſchgen per 100 Stück 90 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Trauben per 15 00 Pf., 951 iche per 5 Stück 00 Pf., Aprikofen per 5 Stück 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Haſſelnüſſe per 1 0 5 85 Pf., Eier per 5 Stück 35 Pf., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 70 Pf., Weißfiſche per Pfd. 35 Pf., Laberdan per? 10 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 3,00., Reh per Pfd. 0,80., Hahn(jung) per Stück 1,20., Huhn(jung) per Stück 1,20., Feldhuhn per Stück 0,00., Ente per Stück 3,00., Tauben per Paar 0,0., Gans(lebend) per Stück 3,00., geſchlachtet per Pfd. 0,75 M. annheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 10. Jan. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht in Mark:— Ochſen I. Qual.—, II. Qual. — Schmalvieh I.—, II.— Farren 1.— II.—. 26 Kälber J. 140, II. 128. 289 Schweine I. 122, II. 118. — 1 5 — Milchkühe————.— Ferkel—-—— Schafe .— Lämmer——— Ziesgen— Zicklein ——: Zuſammen 285 Stück. Mannheimer Produktenbörſe vom 10. Jan. Weizen per März 15.70, Mai 15.65, Juli 15.75, Roggen per März 18.60, Mai 18.55, Juli 18.65, Hafer per März 15.05, Mai 14.60, Juli 14.75, Mais per Mär 11.05, Mai 11.—, Juli 10.90 M. Tendenz: behauptet. Höheres Amerika blieb ein⸗ flußlos, Weizen wurde zu Schlußpreiſen und da⸗ slos. Hafer preishaltend. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 10. Jan. New Porf Chlicag 9 Mon 1 Weizen] Mais Schmalz Caſfee Weizen Maiz semel Nerö 777V00b00 Juni———————— Anguß———————.——— 7— Oktober—.— e—————— November———— e———— De zember———.—— Januar 67½ 42—.65—.— 611½ 84%[827 Jebruar 684 422—.———„„ März 69] 438½—.— 16.45 5 April—— 44% ³—.———.—— 1 Mai 71⁰ 4.40 1610 66¼8 38¼, 38 05 Juli————.— 1570(—— 33 September————.— 16530—— Schifffahrts⸗ Nachrichten. New Nork, 10. Januar.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Dampfer„Noordland“, am 30. Dez br. ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. 5 Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, 6 7, 25. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Januar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:6. 7. 8. 9. 10.11. Bemerkungen Konſtanz Hüningen 0,90 0,92 0,84 9,84 0,85 Abds. 6 U. N 1,70 1,50 1,50 1,45 1,45 N. 6 U. Lauterburg. 2,31 2,28 2,32 2,30 2,37 Abds. 6 U. Maxau..2,84 2,85 2,89 2,94 2,98 2. MN. Germersheim 2,12.ZE 2 Maunheim. 2,18 2,20 2,19 8,57 3,90 4,38 Mgs. 7 U. Mainzz 0,92 0,64 1,67 2,02 F. Bingen 2,18 10 U. Kaub 2,98 2,62 2,64 2,77 2,96 2 U. Koblenz 0,75 10 U. 0,5 2 N Ruhrort. 0,23 0,37 9 U. vom Neckar: 1 Mannheim. 2,18 2,28 2,92 8,85 4,25 4,70 B. 7 u. Heilbronn. 0,48 0,40 0,87 0,48 0,49 0,49 2 K. 2 Hausfrauen wollen ſparen aber wie iſt das bei den Zeiten möglich? Wenn ſte halb VBohnenkaffee und halb Kathreiner's Knerpp Malzkaffee kochen, erſparen ſie in jeder Woche—2 Mark. Liebgaber von praktiſchem Schuhwerk mit breiten, run⸗ den und ſpitzen Fagonen mit breiten, niederen, mittleren und vohen Abſätzen finden die größte Auswahl, auch in ganz billigen Artikeln, nur bei Georg Hartmaun, Schuhgeſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke 443). 24570 ag 2 12 5 Kunſt& Wiſſenſchaft. 12, 7. Mannbkeim Lelephon 709. Prüfet Alles Wee e 25 Markt gebrachten Diamant⸗Salon⸗Oel wird beſtätigen, daß es das ſchönſte und auch das 81 f aller angebotenen Petroleumſorten iſt. Diamant⸗Salon⸗Oel iſt in den in der Annonce im Inſeratentheil angegebenen Niederlagen reſp. Verkaufsſtellen erhältlich. 21422 Bekanntmachung. Von heute ab beträgt bei der Richsbank der Dis⸗ kont 4 Procent, der Lombardzinsfuß für Darlehne gegen ausſchließliche Verpfändung von Schuldverſchreibungen des Reiches oder eines deutſchen Staates 4½ Procent, gegen Verpfändung ſonſtiger Effekten und Waaren 5 Procent. Berlin, den 9. Jauuar 1894. 30682 Reichsbank⸗Direktorium. Konkursausverkauf. Mit Genehmigung des Gläubigerausſchuſſes ſollen der Inhalt des zur Ko kursmaſſe der Firma J. Bernd⸗ häuſel dahier Lit. H 1, 8 befi dlichen Ladenge⸗ ſchäftes, ſowie die noch vorhandenen 30568 Magazinvorräthe, beſtehend namentlich aus Küchen⸗ u. Haushaltungs⸗ Gegenſtänden, Oefen und Herden aller Art, Eiſenwaaren c. fortgeſetzt, einzeln und even uell auch paxthienweiſe zu herabgeſetzten Preiſen ausverkauft werden. Die Konkursverwaltung. Sammelladung Amſterdam Mannheim. Während geſchloſſener Schifffahrt übernehmen wir Güter in Sammelladung von Amſterdam nach Maun⸗ heim zu billigſten Raten. Näheres bei Paul Eichner's Nachfolger. P. H. Fruyt, Amsterdam. Dochung⸗ und Summt⸗Reſte 65, 10. Ludwig Cöle. 6 5, l0. Reſte ⸗Geſchäft. 7 eeee 52 alsenſvasselungel. W. Bounuet, Aurt& Bäklger. Büreau: B 5, 3, Aelephon At. 502. 30608 en rrr ¶ 7 5 Mannheim, 5. Seite. Januar. 7 —* 55 811 gekanntmachnag. Den Vollzug der Ge⸗ betreff. 5 Bürger⸗ d Stabhalter des beranlaßt bis 15. 8 nach§ 8 der Dezember Gewerbe⸗ E U hniß der im abgelaufenen Jahre oder wiedereröffneten Ge⸗ betriebe anher vorzulegen hlanzeige zu erſtatten. 5. Januar 1894. h. Bezirksamt. Steiner. 30688 Brkanutmachung. Die Impfung betreff. (10) Nr. 1942. Bürger⸗ meiſterämter des Bezirks werden veranlaßt, die Verzeichniſſe der im Jahr 1898 in die Gemeinde zugezogenen Kinder unter 12 Jah⸗ ren mit den Nachweiſen über die erfolgte Impfung gemäß 8 15 der Verordnung vom 11. Januar 1875 anher vorzulegen. 30685 Mannheim, 4. Januar 1894. Großh. Bezirksamt: Steiner. Aufgebot. Nr. 1045. Auf Antrag der Jo⸗ ganng Maas, Privpatlehrerin m Mannheim z. Zt in The Swalle ws, Caſtle Hill, Middleſex(England), vertreten durch Anna 11 180 Lehrerin in Mannheim, exläßt da Gr. Amtsgericht III hierſelbſt das Aufgebot des Einlagebuchs der ſtädtiſchen Sparkaſſe Mannheim Nr 32924. 30759 Der Inhaber des ſelben wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Dienſtag, 17. Juli J. Is., Sresitag Uhr beſtimmten Aufgebotstermin ſeine Rechte bei dem Gerichte anzu⸗ melden und das Sparkaſſenbuch vorzulegen, widrigenfalls deſſen Kraftloserklärung erfolgen würde. Mannheim, 8. Januar 1894. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Galm. Gr. Rbtinbau⸗Juſpitlion Mannheim verkauft ungefähr 5300 Kg. altes Eiſen und Stahl im Wege ſchriftlichen Angebotes. Angebote ſind bis zum 16. Jannar, Vormittags 10 Uhr ſerherverſchloſſen einzureſchen. Das Eiſen kann jederzeit im lußbaumagazin am Mühlau⸗ afen eingeſehen werden. Die erkaufsbedingungen liegen auf unſerem Bureau auf. 30725 Hekauntmachung. Die Vergebung von Liefer⸗ ungen für die ſtädtiſchen Aemter betr. Die Verwaltung der Stadtge⸗ meinde Mannheim folgende Lieferungen im Submiſ⸗ ſionswege zu vergeben: J. Für das ganze Jahr 1894. Die Lieferung von Maſchien⸗ dlen und Fetten aller Art. II. Für das 1. Halbjahr 1894. Die Lieferung von: a. Petroleum, Rüböl, Lichter, Pechfackeln, Pechkränzen, Seife, Putzwolle, Wagenfett ꝛc. b. Farbwaaren und Firniſſen; Werkzeugen, Geräthen und Geräthetheilen und deren Re⸗ paraturen; d. Eiſen und Eiſenwaaren; e. Bürſtenwaaren; 1 Bord und Werkholz und 8. Schläuche u. ſonſtige Gummi⸗ waaren. Angebote für Lieferung dieſer Gegenſtände, und zwar für jeden derſelben mit ſpezieller Preisan⸗ gabe wollen bis längſtens zwanzigſten Januar 1894, Vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift der betreffenden Lieferung ver⸗ ſehen, eventuell unter Anſchluß von Muſtern, auf dem ſtädt. Rechnungskontrolbureau Rath⸗ haus 3. Stock No. 6 eingereicht werden, woſelbſt die Lieferungs⸗ bedingungen und Muſterſtücke zur Einſichtnahme aufgelegt werden. Das Ergebniß der Submiſſion wird den Bietern acht Tage nach dem obigen Termin bekannt ge⸗ geben. 30628 Mannheim, 8. Januar 1894. Bürgermeiſteramt: 9 Kaltenthaler. Hartmann. Heffenkliche Nerſteigerung. Am Freitag den 12. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4. 5 im Vollſtreckungswege und im Auftrage: 1 Pianino, 1 Büffet, 1 Plüſch⸗ garnitur, 1 Nähmaſchine, 1 Chif⸗ ſonnier, 1 Waſchkommode, 1 Re⸗ gulateur, 1 aufgerüſtetes Bett, 60 Stück guterhaltene Patentſtühle, 17 Bände Brockhaus Converſa⸗ tionslexicon, 7 Bände Brehms Thierleben. 1 Partie Cognac. 40 Flaſchen Doppelkümmel und Ver⸗ ſchiedenes gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Die Stühle, Bücher und Doppelkümmel wer⸗ den beſtimmt verſteigert. Mannheim, 11. Januar 1894. Störk, 30738 Gerichtsvollzieher, O 1. 12. Damenschueiderei einf. und elg. Coſtüms. 90163 5S 1, 12. 5 . Skagtstiſenbahnen. Verſteigerung. Am Freitag, den 12. d8. Mts. Nachmittags 3 Uhr verſteigern wir in unſerer Landgüterhalle II öffentlich gegen Baarzahlung: 1 Kübel Gokdelene(Fett für Bäcker) 25 Kg. 1 Sack Glutenmehl(Mais⸗ mehl) 65 Kg. 1 Kiſte Abfüllapparat für Bierbrauer 37 Kg 1 Faß Wein von Forſt 115 Liter 1 Faß Wein von Neuſtadt a Hdt. 30744 600 Liter wix Kaufliebhaber einladen. roßh. Güterverwaltung. Hekauntmachung. Den Bedarf an Papier und Schreibmatertalien für die Stadtgemeinde betr. Die Verwaltung der Stadt⸗ gemeinde Mannbeim 0 für das I. Halbſahr 1894 im Sub⸗ ee zu beziehen: Kanzlei⸗ und Konceptpapier Aklentaſchen Löſchpapier ackpapier Bleiſtifte Tinte. Angebote für Lieferung dieſer Gegenſtände und zwar für jeden derſelben mit ſpezieller Preis⸗ angabe, wollen bis längſtens Freitag, den 19. Jauuar 1894, Vormittags 11 Uhr, verſchloſſen und mit der Auf⸗ chrift: 80629 „Schreibmatertalienlieferung“ verſehen, auf dem Rechnungs⸗ kontrolbureau Rathhaus 3. Skock Nr. 6 emgereicht werden, woſelbſt die Lieferungsbedingungen und Muſter aufliegen. Das e der Submiſſion wird vierzehn Tage nach dem Er⸗ öffnungstermin den Bietern be⸗ kannt gegeben. Mannheim, den 8. Januar 1894. Bürgermeiſteramt: Kalfenthaler. Hartmann. Hekannkmachung. Die Vergebung von Lieferungen für die ſtädt. Aemter betr. Die Fertigung von Autographien für die Gemeindeverwaltung pro 1. n e 1894 ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Intereſſenten werdeneingeladen, ihre Angebote bis längſtens Freitag. 19. Januar 1894, Vormittags ½11 Uhr auf dem ſtädt. Rechnungskon⸗ trolbureau Rathhaus III. Stock No. 6 einzureichen, woſelbſt die Bedingungen zur Einſicht auf⸗ liegen und jede gewünſchte Aus⸗ kunft ertheilt wird. 30680 Mannheiheim, 8. Januar 1894. Bürgermeiſteramt: Kaltenthaler. Hartmann. Heffeniliche Verſteigerung“ 8 den 12. Januar ds. Is. achmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Lit. Q.5 dahier 30739 2 Pianinos, 1 Kaſſenſchrank, 1 Spiegelſchrank, 4 Schreibtiſche, 5 Bucherſchränke, 10 Kommoden, 6 Chiffonnier, 2 Nähmaſchinen, 4 Waſchcommoden, 2 aufgerüſtete Betten, 4 Kanapees, 3 Spiegel. 1 Verticov, 5 Tiſche, 2 Strick⸗ maſchinen, 8 Regale, 1375 Liter Weiß⸗ und Rothwein, Bilder ꝛc. ſowie eine Herren⸗ und Damen⸗ Maskengarderobe gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim. 10. Januar 1894. Eſchenauer, Gerichtsvollzieher, C 1, 15. Heffentliche Perſteigeruug. Montag, 15. Jauuar ds. JIs., Vormittags 11 Uhr werde ich im Börſenlokale E 6, 1 dahier: 3074 074⁵ 50 Sack Rolgkuntil Ar. 0 50 Jack Roggenmehl Ar.! bahnfrei Mannheim nach auf⸗ liegendem Muſter gegen Baar⸗ ahlung mit 1% Seonto im uftrage öffentlich verſteigern. annheim, 10 Januar 1894. ebholz, Gerichtsvollzieher, A 3, 6/. Heffeutliche Nerſteigerung. Donnerſtag, 11. Jan. ds.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 dahier verſchiedene Reſte Kammgarn⸗ und Buxkinſtoffe öffentlich gegen Baarzahlung verſteigern. 30696 Mannheim, 9. Januar 1894. 5 Göbel, Gerichtsvollzieher, C 4, 3. Pferde⸗Ankauf. Das Badiſche Train⸗ Ba⸗ taillon No. 14 in Karlsruhe beabſichtigt, 2 für Offtziere geeignete Pferde anzukaufen. Offerten unter No. 30681 an die Expedition ds. Bl. Schellſiſche treffen heute Abend ein bei Schlageuhauf& Müller A, I. 3075⁰ Mannheim. Wir beehren uns, fümmtliche hieftgen Schneidermeiſter zu einer Beſprechung, die Abhaltung eines Zuſchneidekurſes in Mannheim betr., am Donnerſtag, 11. Jannar l.., Abends 9 Uhr in unſer Vereinslokal(Kaſtno R I, 1) freundlichſt einzuladen Mannheim, 4. Januar 1894. 30563 Der Vorſtand. Turn⸗Berein. N Montag, 15. Januar, Abds. ½9 Uhr 5 im Lokal —„Rother Löwe“ Ausserordentliche General⸗Verſammlung Tages⸗Ordnungſ: Berathung der projektirten Statutenänderung. Um recht zahlreiches u, pünkt⸗ liches Erſcheinen bittet 30560 Der Vorſtand. Zer Club. Officieller Club⸗Abend mit Muſik und Stiſtungen im Lokal wozu die verehrl. Mitglieder mit der Bitte zahlreichen Erſcheinens hiermit ſpeciell eingeladen werden. 30536 Der Vorſtand. MNMusikverein. Donnerſtag Abend keine Probe. 90644 Mannheimer Zither⸗Club. Lokal:„Walfiſch“. Donnerſtag, 11. Jauuar., Abends ½9 Uhr Prohe. Wir bitten um zahlreiches Er⸗ ſcheinen. 3087 Der Vorſtand. Arion Mannheim. (Iſenmann'ſcher Männerchor. Sonntag, 14 Jauuar, Abends 5 Uhr Bier-Probe im Lokal. 30660 Arb.-Fortb.-Verein K 3, 14. 30786 Montag, den 15. d. Mts., Abends ½) Uhr im Lokal Versammlung der Hilfskaſſe 0 Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Ergänzungswahl des Vor⸗ ſtandes. Wir bitten um zahlreiche Be⸗ theiligung. Der Vorſtand. Schellſiſche Taganr. Macaroni à 85, 50 u. 60 Pfg. pr. Pfd. ſſte. Gemüſenudeln feine Mehle von 15 Pfg. an pr. Pfg. Dürrobſt türkiſche Zwetſchen pr. Pfd. von 20 Pfg. an. 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Hiermit verbunden: Große Verlooſung von ferden, Rindvieh, Gold⸗ und Silberpreiſen, Maſchinen und Geräthen für Haus⸗ und Landwirthſchaft unter Ausgabe von 50,000 Looſen a Mk..— Ziehung am 2. Mai 1894. Uebernehmer von Looſen wollen ſich an den Kaſſier, Johs. Peters, A 2, 4 dahier wenden.— Auf je 10 Looſe und ein Freiloos gewährt. 80781 Mannheim, im Januar 1894. Land wirthſchaftlicher Bezirks⸗Verein. Badiſcher Reunverein. Anna Goos, Jiſherlchrerin Großh. Schloß, Aufgang bei der Bildergallerie. Gründpliche Ertheilung von Zitherunterricht. Berkanf von Zithern in jeder Preislage, ſämmtliche vorzüglich in Klang und Conſtruction. 28796 Saiten, Zithermuſikalien u. ſ. w. Freunden und Bekannten agee wir hiermit die 5 0 daß unſere innigſt geliebte Mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin, Schwie⸗ germutter und Tante 307615 Frau Anna Heinzelmann geb. Bauer 5 im Alter von 70 Jahren, geſtern Abend 6 Uhr, in Ludwigshafen ſanft verſchieden iſt. 5 Um ſtille Theilnahme bitten Die trauernden Hinkerbliebenen. 80 Dudwigshafen a. Rh., Mannheim, Heidelberg, Eiſenthal, Schiltach, London, Zürich, St. Louis, den 10. Januar 1894. Die Beerdigung findet am Freitag, den 12. ds. Mts., Nachm. 3 Uhr, vom Friedhof in Heidelberg aus ſtatt. Beſondere Anzeigen ergehen nicht. Freunden und Bekannten machen wir die ſchmerz⸗ liche Mittheilung, daß unſere theure Gattin, Mutter, Schweſter, Schwägerin, Tante, Schwiegermutter und Großmutter 30728 Elise Bauer, geb. Clottu heute Mittag 12 Uhr nach langem Leiden im Alter von 60 Jahren ſanft verſchieden iſt. Wir bitten um ſtilles Beileid. Im Namen der Hinterbliebenen: Carl Bauer. Mannheim, 10. Januar 1894. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſere liebe Schweſter 15 Tante„80878 Eliſabetha Nothweiler heute ſrüh ¼2 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden im Alter von 67% Jahren ſanft verſchieden iſt. Um ſtille Theilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. (Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige.) Mannheim den 9. Januar 1894. Todes-Anzeige. Tief betrübt erſtatten wir die Anzeige, daß unſer lieber Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater und Onkel Johann Koch I, Rentier im Alter von 67 Jahren in Folge eines Schlaganfalles enee 9 Uhr ſanft verſchieden iſt. al, 11. Januar 1894. 8 Die kranernden Hinkerbliebenen. 5 Die Beerdigung findet Samſtag den 13. ds. Nach⸗ mittags 2 Uhr ſtatt. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. fert Danlsagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, die uns anläßlich des Heimgangs unſerer lieben; Großmutter, Frau 80782 Margaretha Herzog⸗Reber aus Boſel entgegengebracht worden ſind, ſprechen wir hierdurch unſern innigſten Dank aus. 5— wlanaheln, den 8, Januar 1894. RNudolph Wahl. Carola Bender geb. Wahl. Cäeilie Wahl geb. Meyer. Auguſtin Bender. Gvangel. profe. Gemeindt. Concordienkirche. Donnerſtag, 11. Januar ee n. s Uhr: Previgt, Herr Stadtvikar Kattermgun, Mannheim, 11. Januar. 8. Seite. Philharmoniſcher Verein. Sountag, den 14. Jannar, Vormittags 11 Uhr Concert der Vorschule im Saale des Stadtparkes. 30479 Samſtag, den 13. Jannar er., Abends 8 Uhr — BAII1I. 30395 Der Vorſtaud. Vorſchläge für 7 wollen bis Mittwoch, den 10 er. bei Herrn Buchhändler E. Albrecht, N 4, 12 gemacht werden Sing⸗Verein Mannheim. Samſtag, den 27. Jannar d. Is., Abends 7½ Uhr in den Sälen des Badner Hofes, 8 wozu wir unſere verehrlichen tglieder nebſt deren amilienange⸗ hörigen zu recht zahlreicher Be eiligung hiermit höflichſt einladen. Der Vorſtand. NB. Die Kartengusgaße findet Sonutag, den 14. ds. und Sonutag, den J1. emeils Nachmittags von—5 Uhr in 1 Fal 20558 Unſerem Lokale X 1, 1 Arion Mannheim. (Isenmann'scher Männerchor.) Sanee 20. Januar 1894, bends 1: 89 in d + 8 vereinigten Sllen des Balhanſes LCarnevallstischer 18 Familienabend mit NAAN und pafftven Mitglieder nebſt Wozu wir unſere werthen activen Familienangehörigen höfl. einladen. Der Vorstand. Vorſchläge für Ein uführende beliebe man Dienſtag und Freitag Abends im Lo kal 92 tabt Lück“) ſchriftlich einzureichen. F. 8. Die verehrl. Damen werden höfl. erſucht in Maske oder Enevallfiiſchem Ropfpuße zu erſcheinen. 30722 deulſhe Generalfechtſchule Lahr. Verband Mannheim. Am Spengg den 20. Januaz d. Js., Abends 8 Ühr, det in den Lokalitäten der Mannheimer Liedertafel“, K 2, 92 dahier, zu 1 8— des Reichswaiſenhauſe in E Abrid⸗Aulerhallung Verlooſung von Werthgegen⸗ ſtänden und darauffolgendem 8 Tanze ſtatt.— Zu dieſer Unterhaltung laden wir unſere verehrlichen Mitglieder, wie Gönner unſerer guten Sache ermit freundlichſt ein. 80697 Fart Gintritt berechtigt die Fecht⸗ 155 arte, welche Abends an der Kaſſe 90 Pfg. zu haben iſt. Der Vorſtand. 8 IB. Geſchenke 355 Glückshafen Werden bei unſern Vorſtandsmitglie⸗ dern, am bequemſten bei der Central⸗ ſammelſtelle, Firma Zilte 4 Fie, 2. 18, e enommen. Bei der Un Hene wird hoch⸗ 1 Edinger Bier vom Faß ver⸗ 2⁴ Schlittſchuhe u. Schlitten A. Nauen senior. Schneeschuhe nur ächt mit einem kräftigen SKkKi-Heil: M. Hepp, Ul, 4, breitestrasse Anleitungen zum Erlernen und Proſpekte gratis. 30309 Ausschliesslich nur haare Geldgewinne gelangen in der am 16. Januar 189˙4 und folgende Tage stattfindenden Zlehung der d V. 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Ich empfehle mich namentlich dem geehrten Kaufmannsſtande bei Erlernung der betr. 3 Sprachen zu Correſpondenz und Con⸗ verſation und ſehe ich geneigtem Zuſpruch bei mäßigem Honorar für in und außer dem Hauſe gerne entgegen. Hochachtungsvoll 380496 Maunhein. BA E Gr. Bad. H0f⸗U. 8 Nationaltheater. 5 Donnerſtag, 46. Vorſtellung den 11. Jau. 1894. 2 im Abonnement B. 1 Der Baub der Jabinerinnen. Schwank in 4 Akten von Franz und Paul v. Schönthan. Regiſſeur: Herr Hecht. 5 5 Martin Gollwitz, Profeſſor Herr Neumann E. Friederike, deſſen Frau Frl. v. Rothenberg. Paula, deren Tochter Frl. Hofmann. Dr. Neumeiſter Herr Nieper, Marianne, ſeine Frau Frl. Kaden. 8 Karl Groß 5 Herr Eichrodt. Emil Groß, genannt Sterneck, deſſen Sohn 5 Herr Löſch. UI Emanuel Strieſe, Theaterdirektor Herr Hecht. Roſa, Köchin bei Gollwitz Frau Jacodbi. 1 Auguſte, Dienſtmädchen bei Neumeiſter Frl. Wagner. Meißner, Schuldiener 5.Herr Bauer, Ort der Handlung: Eine kleine deutſche Stadt. Zeit: Gegenwart. Zwiſchen dem zweiten und dritten Akte findet eine größere Pauſe ſtatt. Kaſſeneröffn.„7 Uhr. Anfang 7 Uhr Ende 10 Uhr. EN Gewöhnliche Preiſe. Freitag, den 12. Januar 1894. 45. Vorſtellung im Abonnement B. 12 Hamalet. Trauerſpiel in fünf Aufzügen von Shakeſpeare, überſetzt von Schlegel, Anfang halb 7 Uhr. 255 genommen. Näh im Verl. 28244 4 EAAHNEHNAAEEEN ee tl —— TFC 777F ͤ