Telegramm⸗Adreſſe: GBadiſche Volkszettung.) „Journal Mannheim.“ 8 In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2509. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stabt Maunheim und Umgebung. Nannheimer Journal. (104. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. 1 (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: den polit. und allg, Theikz fRedakteur Herm. Meher. den lok. und prov. Thall: 10 9 1 aen r den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). iheliſchen Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt ſämmtlich in Mannheim. Nr. 83.(Jelephan⸗Ar. 218.) Jer General-Anzei der Stadt Mannheim (Mannheimer Journal) Amts- und Kreisverkündigungsblatt. Der„General⸗Anzeiger iſt die verbrei⸗ tetſte Zeitung ſowohl in der Stadt Mannheim und deren Umgebung, als auch im Großherzogthum Baden überhaupt. Der„General⸗Anzeiger“ vertritt unentwegt die liberalen und nationalen Intereſſen. Der„General⸗Anzeiger läßt ſeinem unter⸗ haltenden Theile die größte Sorgfalt angedeihen und bildet hierdurch ein beliebtes Haus⸗ und Familienblatt. Der„General⸗Anzeiger“ widmet allen Vor⸗ gängen in Stadt und Land eine aufmerkſame Beachtung und Beſprechung. Der„General⸗Anzeiger bringt in ſeinem Handelstheil die Berichte der Mannheimer und Frank⸗ furter Börſe, ſowie die anderen wichtigſten Handels⸗ nachrichten, Verlooſungen, Markt⸗ und Schifffahrts⸗ Berichte. Der„General⸗Anzeiger enthält kurzgefaßte Berichte über alle Erſcheinungen auf dem Gebiete der Kunſt und Wiſſenſchaft. Namentlich ſchenkt er den Auf⸗ führungen des hieſigen Hoftheaters ſeine ganze Aufmerk⸗ ſamkeit. Ferner bringt er Beſprechungen über alle her⸗ vorragenden Concert⸗Aufführungen Mannnheims und der nächſten Umgebung. — Der„General⸗Anzeiger“ veröffentlicht in ſeinem A Feuilleton ſpannende Romane der hervorragendſten utoren. Der„General⸗Anzeiger“ iſt das reichhaltigſte, unterhaltendſte und dabei verhaltnißmäßig billigſte Blatt im Großherzogthum Baden. Der„General⸗Anzeiger eignet ſich infolge ſeiner großen Verbreitung in Mannheim, im ganzen Groß⸗ herzogthum Baden ſowie in Heſſen und der Pfalz ganz vorzüglich zur Veröffentlichung von Inſeraten, denen größte und wirkſamſte Verbreitung geſichert iſt. Der„General⸗Anzeiger bringt außerdem die ſämmtlichen Verfügungen der Staats⸗ und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, die Bekanntmachungen der hieſigen Reichsbank⸗ hauptſtelle ſowie zahlreiche Veröffentlichungen der ver⸗ ſchiedenſten Banken und Aktiengeſellſchaften. Der„General⸗Anzeiger“ koſtet bei unſerer Expedition, unſeren Trägerinnen und Agenturen abonnirt nur 60 Pfennig im Monat (ausſchließlich Traggebühr). Der General⸗Anzeiger (Mannheimer Journal) koſtet, bei der deutſchen Reichspoſt abonnirt, M..30 im Vierteljahr, frei ins Haus gebracht. Wir bitten unſere Poft⸗Abonnenten, die Be⸗ ſtellung auf dieſe Zeitung für das neue Quartal un⸗ verzüglich erneuern zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Zuſtellung entſteht. Dieſe Zeitung iſt unter Nro. 2509 in der Poſtzeitungsliſte für 1893 eingetragen. Neu eintretende Abonnenten auf den „Genueral⸗Anzeiger“ erhalten unſer Blatt bis zum Beginn des neuen Quartals gratis und franeo zugeſandt. Die Noman- Vibliothel des General-Anzeigers, welche ſeit Anfang Januar 1890 in unſerem Verlage erſcheint, erfreut ſich eines ganz außergewöhnlichen Erfolges. Dieſelbe erſcheint täglich in ſchöner Ausſtattung im Um⸗ fange von 8 Seiten Octav und koſtet monatlich nur 25 Pfennig, durch unſere Mannheimer Expedition bezogen. Auswärtige Abonnenten können dieſelbe zu⸗ gleich mit dem„General⸗ Anzeiger“ durch die Poſt⸗ ämter beziehen und es koſtet in dieſem Falle der „General⸗Anzeiger“ mit wöchentlich 6 Mal er⸗ ſcheinender Roman⸗Bibliothek vierteljährlich M..85 am Poſtſchalter abgeholt, M..25 frei ins Haus gebracht. Der„General⸗Anzeiger“ mit Roman Bibliothek iſt eingetragen in der Poſtzeitungsliſte für 1893 unter Geleſeuſte und nerbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Aufruf alle Patrioten in Stadt und Land. Am 1. April d. J. tritt Deutſchlands erſter Reichs⸗ kanzler Fürſt Bismarck in ſein 80. Lebensjahr. Allüberall in Deutſchlands Gauen wird dieſer Tag beſonders feſtlich begangen werden, umſo mehr, als die zwiſchen Kaiſer und Kanzler beſtandene Entfremdung un⸗ ſeligen Angedenkens durch die hochherzige Initiative des Monarchen im Beginn dieſes Jahres hinweggeräumt iſt. Es iſt mit dieſer Verſöhnung weiten Kreiſen des Volkes die Freude an Kaiſer und Reich und das ſtolze Bewußt⸗ ſein wiedergewonnen worden, die Reckengeſtalt des eiſernen Gründers des Reiches noch unter uns zu haben, noch unter uns zu haben in ungebeugter Kraft des Körpers und des Geiſtes trotz 79 arbeitsreicher, ſchwer durch⸗ kämpfter Jahre. Dem großen Manne gegenüber, der als eherne Säule aus einer großen Vergangenheit unter uns em⸗ porragt, verſtummt die einſeitige Parole der Partei. Er ſteht da als der Gründer der deutſchen Ginigkeit, dem auch der ſeinen Dankestribut zollt, der in inneren politiſchen Fragen mit dem Bismarck im Amte nicht im⸗ mer übereinſtimmte. Auch in unſerer Stadt Mannheim ſoll der Geburts⸗ tag des Fürſten in würdigſter Weiſe gefeiert werden. Das Bismarckfeſt iſt auf Samſtag Abend, den 31. März, imgroßen Saalbauſaale feſtgeſetzt worden und ergeht ſchon jetzt an unſere Mitbürger und Geſin⸗ nungsgenoſſen in Stadt und Land die Aufforderung, möglichſt zahlreich ſich zu dieſer Kundgebung einfinden zu wollen. Die Gallerien werden für die Damen reſervirt bleiben. Wir hoffen, daß die Freunde des erſten deutſchen Reichskanzlers dieſe Gelegenheit, ihre nationale und den großen Mann aus großer Zeit vorurtheilslos würdigende Denkungsart zu bezeugen, nicht unbenutzt vorübergehen laſſen werden. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 27. März. Am 1. April wird die deutſche Partei in Stuttgart im Einverſtändniß mit dem dortigen Ver⸗ ſchönerungsverein eine etwa 80jährige Eiche im Rothen⸗ wald, welche den Namen„Bismarckeiche“ erhält, feierlich einweihen. Vom Beginn des Etatsjahrs bis Ende Februar be⸗ trugen, dem Reichs⸗Anzeiger zufolge, die Einnahmen der Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung 238 534024., gegen denſelben Zeitraum im Vorjahre mehr 9 137044., die Einnahmen der Reichseiſen⸗ bahnverwaltung 56 631000., mehr 2 890 000 M. In einer ſeiner Danziger Reden hat ſich der Reichs⸗ kanzler Graf Caprivi über die perſönliche Stellung des Kaiſers zum ruſſiſchen Handelsvertrag folgendermaßen geäußert:„Der Kaiſer hat den Vertrag nicht allein für etwas angeſehen, was uns wirthſchaftlich von Nutzen iſt, was uns unſerem Nachbar nähert. Er betrachtet das Werk nicht nur als eine erneute Bürgſchaft des Friedens, ſondern er hat weiter geſehen und die Möglichkeit ins Auge gefaßt, daß das kommende Jahrhundert den Zuſammenſchluß der euro⸗ päiſchen Völker fordert, und daß einzelne der⸗ ſelben allein nicht die Kraft hätten, den kommenden Eventualitäten gegenüber gerüſtet zu ſein. In Bezug auf die Beibringung von Urſprungs⸗ zeugniſſen bei der Einfuhr deutſcher Waa⸗ ren nach Rußland ſind durch einen Erlaß des ruſ⸗ ſiſchen Finanzminiſteriums an die Zollbehörden, dem die nationale Trauer ausnützen würde. Dienſtag 27. März 1894. „Reichs⸗Anz.“ zufolge, nachſtehende Beſtimmungen ge⸗ troffen worden: Deutſche Waaren, über welche ordnungsmäßige Fracht⸗ papiere vorgelegt werden, ſind zu den in den Verträgen mit Deutſchland und Frankreich vereinbarten Fe abzufer⸗ tigen, ſofern ſie von einer ihren deutſchen Ürſprung nachwei⸗ ſenden Beſcheinigung begleitet oder mit Fabrikzeichen verſehen ſind, aus denen unzweifelhaft entnommen werden kann, daß ſte deutſcher Fabrikation ſind. Die genannten Urſprungszeug⸗ niſſe können von ruſſiſchen Gefandlf aften, Konſulaten Konſularagenten, ſowie von deutſchen eneeede Kom⸗ munal⸗ und Polizeibehörden unter Beifügung des Amtsſtegels oder auch von den deutſchen Zollämtern ausgefertigt werden. Die bei indirekter Ginfuhr obligatoriſche Vorlage der Fab⸗ tura des Fabrikanten kommt für deutſche Waaren in Wegfall; ebenſo wird die Vorlage einer von dem Ausgangszollamt des Durchfuhrlandes ecgee Beſcheinigung darüber, daß die Waaren von ihrem Eintritt in das betreffende Land ab unun⸗ terbrochen unter Kontrole e geweſen ſind, nicht gefordert. Die Vorlage der Urſprungszeugniſſe kann bei der Einfuhr der Waaren, als Anlage der Frachtpapiere, oder bei Abgabe der endlich auch ſpäter, binnen drei Wochen und bezüglich des Zollamts zu Tiflis und der Zoll⸗ ämter an der Oſtküſte des Schwarzen Meeres binnen eines Monats nach dem Tage des Eingangs der Waaren erfolgen, Falls die Vorlage der Urſprungszeugniſſe erſt nach der für die Abgabe der Deklaration vorgeſchriebenen Friſt erfolgt, hat der Empfänger auf der Deklaration den deutſchen Urſprung der Waaren zu beſcheinigen. In der ungariſchen Hauptſtadt gibt man ſich alle Mühe, eine Wiederholung der letztgemeldeten Exzeſſe zu vereiteln. Soweit die Berichte reichen, iſt die Ruhg in den Straßen auch ſo ziemlich wieder hergeſtellt. Doch aber fürchtet man neue Unruhen, wenn die Leiche Koſſuths in Peſt anlangt. Der Journaliſtenverein ver⸗ öffentlicht einen Aufruf, in dem er das Publikum bittet, ſich der Straßenkundgebungen zu enthalten, die man gegen Die klerikalen Magnaten und Prälaten jubeln und ſagen, die Stellung des Kabinets Wekerle ſei unhaltbar geworden. Dem „Peſti Naplo“ zufolge müßte Wekerle nach der Be⸗ ſtattung zurücktreten. Die liberale Partei dagegen hofft, Wekerle werde ſich halten können, weil der heimkehrende Eötvös mit Hilfe der Söhne Koſſuths ein Einvernehmen zwiſchen der Regierung und der äußerſten Linken herſtellen werde. Einen abwiegelnden Aufruf hat auch die äußerſte Linke erlaſſen. Sofern die Machthaber die Gefühle der Nation verletzten, werde die äußerſte Linke ſeiner Zeit nach der Beſtattung ihre Pflicht erfüllen.„Egyetertes“ behauplet, die Unruhen und Kundgebungen werden mit dem Gelde der Reaktion ins Werk geſetzt. Die Söhne Koſſuths telegraphirten an den Bürgermeiſter, falls die Unruhen fortbauerten, müſſe die Familie die Heimbeförderung der Leichen aufgeben. Die Ueberreſte der Gemahlin und der Tochter Koſſuths ſind am Freitag in Turin eingetroffen. Die blumenbedecklen Särge, die der Abg. Graf Karolyi begleitete, wurden am Bahnhofe von den Söhnen Koſſuths empfangen und nach dem Friedhofe überführt, von wo ſte Mittwoch zugleich mit der Leiche Koſſuths nach Peſt abgehen. Die in Belgien ausgebrochene Miniſterkriſis iſt etwas hartnäckiger Natur. Am Freitag fand ein Miniſter⸗ rath unter dem Vorſitz des Königs ſtatt, derſelbe aber hat auch noch keine Löſung der Kriſts gebracht. Beerngert hält trotz der Vorſtellungen des Königs ſein Entlaſſungs⸗ geſuch aufrecht und weiſt auf die Unvermeidlichkeit einer ſpäteren Krifts hin, die entweder bei der Berathung über die verhältnißmäßige Vertretung oder über die Schutzzoͤlle eintreten müſſe. Montag findet abermals ein Miniſterrath ſtatt. Seit einiger Zeit bereits kündigen italieniſche Blätter an, daß demnächſt Unterhandlungen über den Abſchluß eines franzöſiſch⸗italieniſchen Handelsvertrages ſtattfinden werden. Im Hinblick auf die jüngſten Mit⸗ theilungen der römiſchen„Tribuna“, welche dieſe Nach⸗ richten beſtätigen zu können glaubte, wurde hervorgehoben, daß erſt poſitive Thatſachen abgewartet werden müßten, ehe von einer handelspolitiſchen Annäherung zwiſchen den beiden Ländern die Rede ſein könnte.— Die„Politiſche Korreſpondenz“ meldet nun aus Paris, daß bisher weder Frankreich noch Italien auch nur vertraulich haudels⸗ politiſche Verhandlungen anregten; es ſei jedoch nicht unwahrſcheinlich, daß Frankreich in abſehbarer Zeit eine bezügliche Initiative ergreifen werde. Wie weit die Ruſſen auf dem Pamir bereits um ſich gegriffen, erhellt aus einer vom 15. Februar da⸗ tirten Meldung vom Pamirpoſten. Danach umfaßt der Amtsbezirk Pamir bereits fünf Unterbezirke: Murgab im außerſten Süden, Rangkul, Aktaſch, Alitſchur, Karakul, mit zuſammen 255 Jurten und 982 Bewohnern. Die Afganen beriefen den ihnen wegen Ruſſenfreundſchaft ver⸗ Verehrung von ſechs . Seite. General⸗Anzeiger. dächtiſen Gouverſeur von Schugnan, den Kirgiſen Aba⸗ kulla⸗Chan, nach Kabul und erſetzten ihn durch einen Af⸗ ganen. Der afganiſche Gouverneur von Badagpfan, Sachan, traf gegen Ende Januar in Schugnan ein. Die Kirgiſen haben ſich an die ruſſiſchen Pamirpoſten näh er herangezogen. Da der Ankauf von Getreide infolge der weiten Entfernung von bewohnten ruſſiſchen Orten, ſowie wegen der Feindſeligkeit der Afganen und Chineſen ſehr erſchwert wird, wurden 1000 Pud Mehl und Grütze aus dem Ferganagebiet an ſie abgeſandt. vom Pamirpoſten Murgab bis zur Stadt Kaſchgar be⸗ trägt 275 Werſt; die Poſt aus Magellan in Fergana braucht jetzt 12 Tage, das Doppelte der Zeit, die ſie zur Herbſtzeit nöthig hat. In Rußland herrſcht über den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag große Befriedigung. Die Stadtverord⸗ neten von Petersburg beſchloſſen, dem Zaren für die Sorge um die Wohlfahrt des Volkes, die durch den Ab⸗ ſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrages zu Tage getreten, zu danken. Griechenland ſcheint mit dem Kanal von Korinth voräufig ſchlechte Geſchäfte zu machen. Obwohl ſeit der Eöffnung des Kanals geraume Zeit verfloſſen iſt, haben ſich die größeren, im Mittelmeer intereſſirten Schifffahrts⸗ geſellſchaften noch nicht entſchloſſen, ihre Dampfer dleſen neuen Verkehrsweg paſſiren zu laſſen. Nur hie und da henützen fremde Schiffe die Gelegenheit zur Abkürzung ihres Weges um den Peloponnes, während die griechiſche Schifffahrt die ihr durch den Kanal gebotenen Vorlheile immer intenſiver ausnützt. Eine griechiſche Eillinie Piräeus⸗Patras, welche hauptſächlich der Peloponnesbahn Coneurrenz machen ſoll, erfreut ſich wachſender Beliebt⸗ heit; die Fahrzeuge dieſer Geſellſchaft ſind bis jetzt die einzigen Dampfer, welche den Kanal regelmäßig befahren. Dagezen gibt es viele Segelſchiffe, zumeiſt griechiſche, welche die neue Waſſerſtraße beleben. Wie es heißt, wird die Kanalgeſellſchaft binnen Kurzem die Paſſagege⸗ hühren bebeutend herabſetzen, um dadurch die fremden Dampfer heranzuziehen. Die elektriſche Beleuchtung des Kanals bewährt ſich vollſtändig und functlonirt in zu⸗ friedenſtellender Weſſe, ſo daß die Schiffe den Kanal auch Nachts paſſiren können. Von den nothwendigen Leuchtthürmen ſind wohl die Fundamente hergeſtellt worden, doch fehlen noch die Leuchtapparate. In Mepico ſind Bewegungen gegen die ſich immer unliebſamer machenden Jeſuiten im Gange, und zwar bedeutſamerweiſe unter der Führung des Biſchofs Montes de Oca, auf deſſen Befehl ſie am 6. März aus dem College zu Hidalgo vertrieben wurden. Ebenſo ſind ſie in San Louis de Potoſi angewieſen worden, die Stadt zu verlaſſen. Eine bemerkenswerthe Nachricht kommt aus Bra⸗ ſilien: Elne einflußreiche Gruppe in Rio de Janeiro iſt Ausländern mit Feindſeligkeiten begegnet, die ſich beſonders gegen Engländer und Portugſeſen richteten, welche beleidigt und bedroht wurden. Dſe Aufſtändiſchen haben das neubefeſtigte Fort Santa Maria genommen, wobei die Regierung große Verluſte erlitten hat. Aus Stadt und Jand. Mannheim, 27. März 1894. Offener Priefwechſel Aber die gegenwärtigen Flurzuſtände der Manunheimer Gemarkung. 1I. Mannheim, 27. März. 9 Naturfach⸗Genoſſe, von erxen Verein abzuſehen, bin ich eichbild der Mit Ihrem Dafürhalten, ber Anregung zu einem beſon Einz einverſtanden. Jetzt, nachdem das anze tadt alles Baumſchmucks, aller grünen 95 5 alles Buſch⸗ werks und vielfach des Raſens beraubt worden iſt, muß An⸗ nicht etwa bloß von ſchnurgeraden, die Wege egleitenden, dürftigen Alleeſtämmen, wie bereits vielfach in Neuanlagen, 1* dem Hafengebiet, um den Meßplatz über dem Neckar u. f. f. geſchehen, ſondern Bepflanzung mit Buf ch⸗ werk, Baumgruppen und oder die Wege entlang mik lebenden Hecken, auch meiner Anſicht Teuilleton. —Von einer Hochzelt im nordamerikaniſchen Hin⸗ terwald erzählt man der„Leipz. Ztg.“ Es herrſchte große in der kleinen einjährigen, vielverſprechenden An⸗ iedelung. Sie hat Waſſerleitung, elektriſche Beleuchtung, breite, ſchön angelegte Straßen und behaglich eingerichtete bewegliche Wohnhäuſer. Sie hat von allerlei Freuden des Lebens ſchon etwas gekoſtet. Wettf ießen und Wettrennen ſind wiederholt veranſtaltet; einige alte Veteranen ſind mit militäriſchen Ehren beſtattet worden, es ſind zwei Eheſcheid⸗ ungen vorgekommen,— aber noch nie eine Hochzeit! Daher herrſchte jetzt große Freude, denn am Weihnachtstag wurde die Verlobung des Fräuleins Penelope, der von Unele Sam in dieſen verborgenen Winkel entſandten Volksſchullehrerin, mit dem Coyoten Bill, einem Cherokee Cowboy, bekannt ge⸗ macht. Fae e der glückliche Bräutigam mit einge⸗ ſchloſſen, fühlte ſein Herz erleichtert bei dieſer Nachricht, de⸗ ſonders da Frl. Penelope ſchon den 1. Januar zu ihrem elbune beſtimmt hatte; ſie ſagte, ſie ſei nicht für lange erlobungen, am wenigſten in einer Gegend, wo ein jeder Mann befürchten müſſe, durch eine unbedachte Wendung einen Anderen zu veranlaſſen, den erſten Schuß zu thun. Um die Erleichterung hatte es aber folgende Bewandtniß: l. Penelope war unſtreitig die Schönheit der Anſtedlung Sie war ſeit geraumer Zeit der Gegenſtand der gleichzeitigen. edlen Cowboys geweſen und ſeitdem hatte in der Anſiedlung allgemeine Schwüle Fa Man beſorgte, die ſechs Freier möchten einander a mählig aus dem 11105 räumen und das würde dem Anſehen des Ortes er⸗ heblichen Abbruch thun, zumal in dem Jahre der Volks⸗ zählung. Es war ein Glück für Alle, daß Fräulein Pene⸗ lope eine Dame von Takt war und niemals den Kopf verlor. Jeder der Freier hatte ihr ſeinen Antrag gemacht und aus rgend einem rein weiblichen Triebe hatte ſie einem Jeden Leein klein wenig Hoffnung gemacht. Der Ernſt der Lage wurde ihr erſt klar, als plötzlich eines Tages während des Beſuches einer ihrer Verehrer eine Kugel durch das Fenſter ihres Salons drang; jetzt ſah ſie ein, daß ſie ſich zu entſcheiden 0 Einſehen und Handeln war eins bei ihr. Am nächſten Die Entfernung s Mannheim, 27. März. nach jetzt ein Hauptaugenmerk der Flurkultür ausmachen. Es muß wieder friſcher und reichlicher Pflanzenwuchs hervorge⸗ rufen werden. Denn wohin ſind all' die einſt erquickenden, die der Stadt zu Erholungs⸗ und Spaziergängen anregenden Baumſchläge und Buſchwerke im Oſten der Stadt, in den trockengelegten einſtigen Wa gräben, im Weſten auf dem Rheinvorlande gekommen? Was iſt aus dem Jungbuſch⸗Gar⸗ tenfeld, was aus dem Gartenfeld an der Stelle des jetzigen Villen⸗ viertels geworden? Alles iſt dahin auf Nimmerwiederſehen. Für die ehemaligen grünumhegten Gärten mit ihren mancherlei Obſt⸗ und Ziergehölzen ſind mit Planken und Latten vor den Blicken umſchloſſene Gartengqartiere getreten, die Welt iſt, ſo zu ſagen,„mit Brettern zugenagelt“ worden. Auch die letzte noch zum Spazierengehen einladende grüne, üppige Feldhecke am Recheneigraben hin auf dem Lindenhofgebiet, die mit ihren lieblichen Heckenroſen, ihrem von honigſüß duftendem Blüthen⸗ ſchmuck bedeckten Berberltzengeſträuch, ihren Li uſter⸗, Schnee⸗ ballen⸗ und Hollunderblüthen während der köſtlichen Maizeit Alt und Jung beſeligte ie iſt dahin. Wo ſich nur(an dem Neckarwieſendamm, an dem Pfabe den Neckarauer Gieſen entlang, im Mühlau⸗Bezirk u. ſ..) Strauchwuchs und frei⸗ aufgewachſenes Buſchwerk zeigte, wurde daſſelbe als„läſtiges, ſtörendes und den Weg ſperrendes Geſtrüpp“ beſeitigt. Keine freie Schöpfung der Naturkraft wurde geduldet, überall wurde vraſirt“,„nivellirt“, gekählt und hinwegkultivirt. Wege finden ſich im Weichbilde der Stadt überall die Hülle und Fülle. Ueberall, wohin man in der Flur blickt, zeigt ſich der ſtaubig⸗graue, todte und nackte Boden der zahl⸗ reichen Geh⸗ und Fahrwege, Steinſchotter und Baggerkies, altes, weggeworfenes Gerümpel und Bekleidungszeug, oder altes und neues Planken⸗ und Lattenwerk. Aber als Pflan⸗ zenwuchs ſieht man nur die dürftigen Reihen neuer Alleebäume, und die neuen Anlagen um den Waſſerthurm, am Renners⸗ weg und in den neu angelegten Stabtparken diesſeits und jenſeits des Neckars erblickt man unter coloſſaler Raumverſchwendung doppelt ſo breite Geh⸗ und Fahrwege, als erfurderlich wäre, 1 nur knappe Bosquet⸗Quartiere und beſchränkte Raſen⸗ partien. Allerbings haben wir jetzt ſchöne Ring⸗Aulagen und die⸗ jenigen der Zufahrtsſtraße und die weiten, ſelbſt mit Fontai⸗ nen verſehenen Thoranlagen mit ihrem ſaftigen Raſengrün erſetzen das ehemalige waldartige Wall⸗ und Grabengehölze und den Naturraſen des Grabengrundes. Anſtatt der einſtigen „Käferfallen“⸗ und alten Bahnhof⸗ Umgebung nebſt den an der Straße befindlichen wüſten Sandkauten haben wir jetzt die ſtolzen Villenpaläſte mit Vorgärten, mit Zier⸗ ja Fon⸗ tainenplätzen und gepflegten Raſen. Das Alles iſt ja ſchön und dankenswerth, aber es ſchmeckt Alles zu ſehr nach Kunſt und Menſchenhand, nicht nach Natur. Man ſehnt ſich aus dieſen künſtlichen, vegelrecht angelegten, mit Vaſen und Kan⸗ delabern geſchmückten Schöpfungen unwillkürlich und uner⸗ Garkenf hinweg nach Wald, Wieſe und grünem eigentlichen oder nach der freien Ackerflur Gartenfeld mit Obſtbäumen, mit Lerchengeſang und Wachtelſchlag. Ich meine, wir müßten danach trachten, daß alle kahlen, wilſten und unbebaut gelaſſenen, müßig daliegenden Striche und Strecken, die kahlen Hänge und Raine, wie Wegränder wie z. B. den Exerzierplatz entlang und an dem Waldhof⸗ eldwege am Blakternhaus vorbei, an der Fohlenweide, am eckarauer Lindenhofweg, am Reinufer hinauf u. 5..) überall, wo nur Land unbenutzt liegt und wo naturwüchſiges Buſchwerk und Geſtrüpp zum Beſten der Singvögel aufkommen könnte, mit allem Fleiß ihr geeignetes Baum⸗ und Strauch⸗ ehölze erhielten, das ja auch der Jagd zu gut käme, jeden⸗ ſa S aber nicht nur ade Botanikern, ſondern 9 0 Welt, Groß und Klein zum würde Dasjenige Gehölze aber, das, 1 0 und reichlich, nicht kümmerlich und ſpärlich beifämmen, anſtatt des überall nur verwendeten Glatt⸗ und He anee insbeſondere um der Vögel willen erforderlich wäre und noth thäte, will ich anzugeben mir nächſtens erlauben. Nur bitte ich Sie, geehrter Naturfreund, ſchließlich noch um Ihre An⸗ ſicht über den gegenwärtigen reduzirten Zuſtand des Schloß⸗ gartens(einſchließlich Stadtpark) und 4415 Vorſchläge hin⸗ ſichtlich der unleugbaren Mängel dieſer eichbild⸗Gegenſtände. ohen Genuß gereichen Handelsſchulweſen in Baden. Während in Baden das gewerbliche Schulweſen ſchon ſeit vielen Jahren geregelt iſt und ſich fortgeſetzt einer dan⸗ kenswerthen Fürſorge von Seiten des Staates und der Ge⸗ meinden erfreut, ſtehen die Handelsſchulen noch beſcheiden im Hintergrunde und müſſen ſich begnügen mit den Gnadengaben, die ihnen von den zunächſt betheiligten Faktoren, nämlich den kauſmänniſchen Vereinen, von Gemeinden und in einzelnen Fällen auch vom Staate zugewieſen werden. Wenn ſich nun dieſe Anſtalten trotz dieſer ungünſtigen Verhältniſſe lebens⸗ fähig entwickelt haben, ſo dürfen wir in dieſem Umſtande einen Biweis dafür erblicken, daß dieſelben einem thatſächlich vorhandenen Bedürfniſſe entſprechen. Unter den Handels⸗ ſchulen badiſcher Kaufmänniſcher Vereine, über welche in der vorjährigen Eingabe des„Verbandes Kaufmänniſcher Vereine Badens und der Pfalz“ die erſte vollſtändige Ueberſicht ge⸗ geben iſt, nimmt nun diejenige in Mannheim der Schülerzahl nach die erſte Stelle ein, was natürlich von dem bedeutendſten Abend verſammelten ſich die ſechs Freier um ihren Kamin; ſie hatte Jedem eine Einladungskarte geſchrieben, auf der die Buchſtaben R. V. 8. P. ſtanden. In Folge deſſen erſchienen ſie Alle unbewaffnet, denn R. V.§. P. bedeutet in der feinen Geſellſchaft der Anſiedelung Rendez-vous sans pistoles. Nach⸗ dem Fräulein Penelope ihren Gäſten eine leichte Erfriſchung gereicht hatte, theilte ſie ihnen in einer kurzen Anſprache mit, daß ſie ſie Alle von Herzen, wenn nicht mit Leidenſchaft liebe; und wenn es anginge, möchte ſie ſie Alle nacheinander heirathen, da das Leben der Männer in dieſer Gegend ja doch unſicher ſei. Aber das ginge doch nun einmal nicht, und als gute Patriotin wünſche ſie die Frage auf gütlichem Wege erledigt zu ſehen, ohne unnöthige Einbuße an der Einwohner⸗ zahl der Stadt. Da nun gerade das Weihnachtsfeſt devor⸗ ſtehe, wiſſe ſie keinen beſſeren Ausweg, als die Herren um ihren Weihnachtsbaum zu verſammeln. Sie werde einem Jeden ein kleines Packet beſcheeren. Das erſte ſollte ein Paar mexikaniſche ſilberne Sporen enthalten, das zweite einen Zügel, das dritte eine Fangſchlinge. In das vierte wollte ſte eine nickelplattirte Piſtole mit einem elfenbeinernen Griff packen; in dem fünften werde ſich eine Anweiſung auf einen Sattel befinden, in dem fechsten aber ihre eigene Photographie und mit dieſer das Recht auf ihr Herz und ihre Hand. Jeder der Freier ſolle ſein Packet ſelbſt wählen, der Vortritt aber durch das Loos entſchieden werden. Dieſer Vorſchlag wurde warm angenommen, die ſechs Cow⸗ boys verſprachen einander ewige Freundſchaft. Weihnacht kam, die Geſchenke wurden vertheilt, dem Coyoten Bill ſtel der Preis zu. Die Woche zwiſchen Weihnacht und Neujahr verſtrich ſchnell genug, und am Neujahrs⸗Nachmittage ver⸗ ſammelte ſich die ganze Anſtedelung e kleinen tragbaren Kathedrale am„Weſtende“, um der ez ten Hochzeit beizuwoh⸗ nen. Unter den Klängen des„Melodeons“, welchem der Muſikdirektor der Stadt eine kleine Nachahmung von Men⸗ delsſohns Hochzeitsmarſch entlockte, marſchirte Fräulein Pene⸗ lope am Arme des Bürgermeiſters dem Altare zu, wo der Covoten Bill und ſein Trauführer, der Peter aus Nevada, bereits ihrer harrten. Als die Braut die Altarſtufen betrat, machte Bill Miene, ihr zu gehen; plötzlich aber hielt er inne, denn aus der Rocktaſche ſeines Begleiters ertönte ein Handelsplatz Süddeutſchlands nicht anders zu erwarten iſt; bezüglich des Alters ſteht dieſelbe erſt änfter Linie. Sie wurde vom Kaufmänniſchen Verein gegründet und wird von dieſem unterhalten. Die Stadtgemeinde giebt einen Zuſchuß von M. 1000. Dieſelbe hat ſich verhältnißmäßig raſch ent⸗ wickelt und es dürfte von Intereſſe fein, den Entwickelungs⸗ gang dieſer Schule, welchen der Verfaſſer durch eine lang⸗ jährige Lehrthätigkeit an derſelben zu beobachten Gelegenheit hatte, kurz zu ſchildern. Anfänglich und zwar in den Jahren 1882 und 1883 be⸗ ſtanden nur Unterrichtskurſe für neuere Sprachen und doppelte Buchhaltung, wozu im Jahre 1883 noch Kalligraphie kam. Die Betheiligung an den einzelnen Kurſen war eine mäßige, die Geſammtzahl der Theilnehmer betrug in dieſem Jahre gegen 50. Sehr bald ſtellte ſich jedoch heraus, daß es ſehr vielen Lehrlingen an den unentbehrlichſten Kenntniſſen in der deutſchen Sprache und im Rechnen mangelt und es machte ſich daher das Bedürfniß fühlbar auch Unterrichtskurſe in dieſen Disciplinen zu errichten. Ein dahin gehender Vorſchlag fand bei dem Vorſtand ein geneigtes Ohr und ſchon an Oſtern des folgenden Jahres war es möglich, mit einem ſolchen Kurſus zu beginnen. Freilich war derſelbe nur von 9 Schülern beſucht. Sehr bald aber ſtieg die Frequenz, namentlich ſeit⸗ dem der Vorſtand Fragebogen an die Herren Prinzipale mit dem Erſuchen verſendet, diejenigen Fächer zu bezeichnen, in welchen bei den einzelnen Lehrlingen ein Fortbildungsunter⸗ richt am nothwendigſten erſcheine. Sehr viele dieſer Lehr⸗ herren wünſchten: Deutſch(Korreſpondenz), Rechnen und Schönſchreiben und von dieſer Zeit an hak ſich der Beſuch dieſer Kurſe ſtetig geſteigert. Im letzten Sommerſemeſter be⸗ trug die abſolute Schülerzahk 280 gegen 278 im Vorjahre eim Winterſemeſter 304 gegen 295 im Vorjahre). Von dieſen haben 198 die Volks⸗, 87 eine Mittelſchule beſucht, 46 der letzteren ſind im Beſitze des Berechtigungsſcheines für den Einjährig⸗Freiwilligendienſt, 2 haben das Abiturientenexamen am Gymnaſium bezw. Realgymnaſtum abgelegt. Für den Beſuch des Unterrichts beſteht inſofern ein indirekter Zwang, als mit Genehmigung der Schulbehörde unſere Schüler von Beſuche der ſtädtiſchen Fortbildungsſchule dispenſirt werden. Bet dieſer Gelegenheit dürfte es nicht unintereſſant ſein⸗ u der Frage, welche ſchon vielfach nicht nur die pädagogiſche, 5 e ſpeziell auch die kaufmänniſche Preſſe beſchäfligte, ob Schulzwang oder freiwilliger Beſuch des Unter⸗ richts zu empfehlen ſeh Stellung zu nehmen. Gegen den Schulzwang ſpreche ſich, wie Schuldirektor Polack in einer höchſt intereſſanten Abhandlung über das Fortbildungsſchul⸗ weſen im Allgemeinen ausführt, nicht nur viele vom Vortheil geleiteten Lehrherren und Arbeitgeber, ſondern auch manche Schulmänner und Volksfreunde aus. Sie ſagen, der Zwang miſſe erbittern, eine Beſchränkung der Freiheit ſei in dieſen Jahren nicht mehr angängig, die Schuls werde mit ungeeig⸗ neten Elementen überfüllt ze. Die Freunde des Zwanges da⸗ gegen behaupten, es ſei ein großer Irrthum, daß die kreiwilligkeit nur ſtrebſame, der Zwang meiſt widerſpenſtige chüler in die Fortbildungsanſtalten bringe. Nicht die Schüler, ſondern ihre Eltern und Lehrherren ſeien entſcheidend bei der Frage, ob Beſuch oder Nichtbeſuch. Mancher lern⸗ begierige junge Mann müſſe daheim bleiben, mancher unfähige und faule Strolch werde hineingetrieben. Die letztere Auf⸗ faſſung iſt ohne Zweifel die richtigere und jeder, der ſeine Anſichten in der Praxis gebildet hat, wird derſelben zuſtimmen. Nach den unabänderlichen geſetzlichen Beſtimmungen richtet ſich jeder ein, mit der Freiheit aber möchte jeder nach ſeiner Sonderneigung verhandeln. Wohl iſt nur in der Freiheit die größſte Kraftentfaltung möglich; aber Freiheit einer Leiſtung iſt nur möglich bei innerer Freiheit, Iſt dieſe noch nicht vor⸗ handen, iſt bie Einſicht zu beſchränkt und der Wille durch den Vortheil und kleinliche Rückſichten ebunden, dann hat der Geſetzgeber die höhere Einſicht und den freſen Willen zur Geltung zu bringen. Jener Prinzipal, der um Nath fragte, wie er ſeinen Lehrling ohne Aequivalent eines genügenden anderweitigen Unterrichts von der Fortbildungsſchule„los⸗ bringe“, würde auch den intelligenteſten und lernbegterigſten Lehrling nicht hineinſchicken, wenn er nicht durch das Geſetz dazu verpflichtet wäre. Ausnahmen gibt es ja erfreulicher⸗ weiſe, aber es ſind nur Ausnahmen und das Gute iſt nur dann wahrhaft gut, wenn es Gemeingut wird. Eine durch⸗ ſchlagende Wirkung läßt ſich alſo nur durch die obligatortiſche Schule erwarten. Dieſe Anſtcht wird auch durch die Erfahrungen an der hieſigen Schule beſtätigt. Die geſetzliche ee pflicht dauert bekannklich bis zum 16. Lebensjahre, d⸗ h. weiten Jahre nach der Entlaſſung aus der Volksſchule. So⸗ dald dieſe Zeit vorüber iſt, beginnt die Fahnenflucht und nur ein kleiner Theil der Schüler abſolvirt freiwillig den Z. Kurs, Der Lehrplan unſerer ſyſtematiſchen Handelsſchule iſt nämlich 3 Jahreskurſe berechnet. e Lehrgegenſtände ſind: Deutſch(Korreſpondenz), aufmänniſches Rechnen, Schönſchreiben, Stenographie, Handelsgeographie und 11 haltung; fakultativ: Franzöſiſch und Engliſch. Die wöchent⸗ liche Unterrichtszeit belrägt 4 bezw. 6 Stunden. Neben dieſer Handelsſchule beſtehen auch wahlfreie Kurſe in den genannten Fächern, ſowie in italieniſcher und ſpaniſcher Sprache Die⸗ ſelben ſind hauptſächlich für diejenigen jungen Kaufleute be⸗ ſtimmt, welche entweder nicht mehr zum Beſuche der Fort⸗ bildungsſchule verpflichtet ſind oder ſich auf einer Mittelſchule SB—HHB——KK—————— verdüchtiges kleines Geräuſch, wie von einer Waffe. Dann trat Peter vor und bot der Dame die Hand. Sie war etwas erſtaunt über dieſes ſonderbare Gebahren, zog ihre Hand zu⸗ rück und ſah den vermeintlich Unverſchämten fragend an. Doch der ſprach:„Es iſt Alles in Ordnung, Bill wird Ihnen Alles erklären.“ Und Bill ſprach:„Ja, Penelope, es iſt Alles in Ordnung. Die nickelplattirte Piſtole mit dem elfen⸗ beinernen Griff war zu ſchön, ich konnte nicht widerſtehen, als Peter mir den Tauſch anbot.“ Die Braut erröthete, Bill und Peter wechſelten ihre Plätze, Letzterer bot ihr nochmals die Hand, ſie nahm ſie und ſprach:„Es iſt Alles in Ordnung.“ Und 1 8 wurde die Hochzeit unter allgemeinem Jubel efeiert. — Der Schrecken des Kaukaſus, der gefürchtete Räu⸗ berhauptmann Datik Mikelaiſcholi, iſt wie man aus Batum berichtet, endlich den Behörden in die Hände gefallen und erſchoſſen worden. Mikelaiſcholi, der ſein blutiges Ge⸗ werbe zumeiſt in den Provinzen Ozourghet und Bakum be⸗ trieb, hatte ein vollkommenes Spionage⸗Syſtem für ſeine Raubzüge erſonnen Eine ganze Reihe von Spießgeſellen mußte zuerſt den Ort, welchem ein„Beſuch zugedacht war, ausfindig machen und dann als Führer dienen. So kam es. daß von der Bande des Gefürchteten oft zur ſelben Pie mehrere Morde und Plünderungen ausgführt wurden Die Verwegenheit des Räubers ging ſo weit, daß er nach Voll⸗ bringung ſeiner Thaten den Kaukaſiſchen Behörden Bulletins über ſein Befinden zugehen ließ. Einmal wagte es Mikelai⸗ ſcholi ſogar, der Polizei ſeinen Beiſtand bei ſeiner eigenen Feſtnahme anzubieten. Vor Kurzem nun benachrichtigte man die Gendarmerie, daß M. ſich in der Hütte eines Vorortes von Batum bei einer Wittwe verſteckt hatte. Sofort enſendete man 12 Soldaten, denen ſich 23 Leute freiwillig anſchloſſen. M. ſetzte einen verzweifelten Widerſtand entgegen, und man ſah ſich genöthigt, Schüſſe auf ihn abzugeben. Drei Kugeln ſtreckten den Räuberhauptmann todt zu Boden. Als die Sol⸗ daten das Zimmer betraten, fanden ſie dort den lAjährigen Sohn der abwefenden Wittwe mit durchſchnittener Kehle. Mikelaiſcholt hatte den Knaben ermordet, weil ex glaubte, daß er ihn verrathen hätte. eeeeeeaaeneeKrA, 23 Mannheim, 27. März. General- Anzeiger. 3. Seite. die Berechtig ung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt erworben gaben. Volkswirthſchaftliche Unterweiſungen werden beim Unterricht im Rechnen, auch im Deutſchen eingeflochten; außerdem werden im Winter an Sonntag⸗Nachmittagen Vor⸗ träge über volkswirthſchaftliche Themata abgehalten; es wäre aber dringend zu wünſchen, daß ein ſyſtematiſcher Unterricht in der beſonders für den Kaufmann ſo wichtigen Volkswirth⸗ ſchaftslebre ingeführt würde.(Schluß folgt.) Militäriſches. 1. Badiſches Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 14: Uechtritz, Hauptmann und Batteriechef, ſcheide mit der geſetzlichen Penſion aus. Serno, Hauptmann vom Generalſtabe, als Batteriechef in obiges Regiment verſetzt. 75 Unteroffizier, zum Portepeefähnrich be⸗ ördert. Die Einnahmen der Bad. Bahnen betrugen im Monat Februar: Perſonen- Güter⸗ ſonſtige Summa Jan. Verkehr Nerkehr Quelle mit Febr. M. N. M. M. M. nach prov. Feſtſtelung 1894 818,175 2,139,728] 258,980 3,211,/888 6,416,677 nach prov. Feſtſtellung 18938 7el, 94 2,048.458 247,6 0 3057,47 5,921,688 nach defin Feſtſtellung 1898 755,864 2,078,222 255,988 3,088,069 5,940,944 Im J. 1894 gegen die proy Einnahme des J. 1893mehr. 57 081 91,275 6 8800 154 768 494,994 weniger————— und gegen die defin. Eln⸗ nahme des J. 1893 mehr 62,311 66,506— 126 814 475,782 weniger———— Erledigte Stellen für Militärauwärter.(14. Armee⸗ korps.) 1. Briefträger auf 1. April beim kaiſerl. Poſt⸗ amt Heidelberg, 6 Monate Probezeit. Anſtellung zunächſt auf 4wöchige Kündigung, ſpäter auf Lebenszeit. 400 Mark Kaution, kann durch Beſoldungsabzüge gebildet werden. Ge⸗ Mk. und den geſetzmäßigen Wohnungsgeldzuſchuß. usſicht auf Verbeſſerung. Bewerber haben ſich dei der kaiferl. Oberpoſtdirektion in Karlsruhe zu melden. 2. Poſtſchaffner auf 1. Juni beim kaiſerl. Poſtamt Heidelberg. Anſtellung, Kaution, Gehalt, Bewerbung wie bei 1. 3. Bpiefträger 1 0 April beim kaiſerl. Telegraphen⸗ 55 Anſtellung, Kaution, Gehalt, Bewerbung wie bei 1. 4. Schreibgehilfe und Leſeſaal⸗Aufſeher auf J. April bei der Hof⸗ und Landesbibliothek in Karlsruhe. Bewerber muß eine gefällige Handſchrift und einige Kenntniß in 10 Sprachen beſitzen. Anſtellung auf Kundi ung. Einkommen 1100., bei guten Leiſtungen Naun die Vergütung mäßig erhöht werden. Bewerbungen ſind bei der Großh. Hof⸗ und Landesbibliothek in Karlsruhe einzureichen. 5) Stadtpoſtbote auf 1. April beim kaiſerl. Poſt⸗ amt Pforzheim. 6 Monate de Anſtellung zunächſt auf 4wöchige Kündigung, ſpäter auf Lebenszeit, 200 M. Kaution, kann durch Beſoldungsabzüge gebildet werden, Einkommen 750 M. und den geſetzmäßigen Wohnungsgeldzuſchuß, Aus⸗ 10 auf Verbeſſerung. Bewerber 2 5 ſich bei der kaiſerl. er⸗Poſtdirektion in Karlsruhe i. B. zu melden. 6) Dekopiſt auf ſofort beim Amtsgericht Pforzheim. Erforderlich gefällige und geläufige Handſchrift, worüber durch Vorlage einer amtlich ee Probeſchrift der Nachweis zu erbringen iſt. Anſtellung auf Kündigung. Ein⸗ kommen 600 M. und 100 M. Aeceidentien per Jahr, Be⸗ werbungen ſind unter Anſchluß des Civilverſorgungsſcheines beim Großh. Verwaltungshof in Karlsruhe i. B. einzureichen. 7) Dekopiſt auf ſofort beim Amtsgericht Pforzheim. Erforderlich gefällige und geläufige Handſchrift, worüber durch Vorlage einer amtlich beglaubigten Probeſchriſt der Nachweis zu erbringen iſt. Anſtellung auf Kündigung. Einkommen 558 Mark und 100 Mark Aceidentien per Jahr. Bewerbungen ſind unter Anſchluß des Zivilverſorgungsſcheins beim großh. Verwaltungshof in Karlsruhe i. B. einzureichen. 8) Straßenwart auf ſofort nach Rheinau. Die Be⸗ werber müſſen körperlich geſund, in den auf die Un⸗ terhaltung der Straßen bezüglichen Handarbeiten bewandert, in der nächſten Umgebung des Diſtrikts ortskundig ſein und in ihrem Dienſtbezirk Wohnung nehmen. Anſtellung auf Kün⸗ digung. Einkommen jährlich 420 Mk. Mit der Anſtellung als Straßenwart iſt Anſpruch auf Ruhegehalt oder dauernde Unterſtützung nicht verbunden. Bewerbungen an die großh. Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Raſtatt. 9) 20 Briefträger und Poſtſchaffner auf 1. April. 6 Monate Probezeit. Anſtellung zunächſt auf vier⸗ wöchige Kündigung, ſpäter auf Lebenszeit. 400 M. Kaution kann durch sabzüge gebildet werden, Einkommen je 900 M. und den 5 Wohnungsgeldzuſchuß. Aus⸗ ſicht Verbeſſerung. Bewerber haben ſich bei der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion in Karlsruhe i. B. zu melden. 10) 10 Packetträger und Stadtpoſtboten auf 1. April. 6 Monate Probezeit. Anſtellung zunächſt auf vier⸗ wöchige Kündigung, ſpäter auf Lebenszeit. 200 M. Kaution kann durch Beſoldungsabzüge gebildet werden. Einkommen je 750 M. und den geſetzmäßigen Wohnungsgeldzuſchuß. 0 auf Bewerber haben ſich bei der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion Karlsruhe i. B. zu melden. * Ueber den badiſchen Bergwerksbetrieb im Jahre 1893 berichtet die„Bad. Korr.“ u. a. Folgendes: Von den Erzbergwerken ſtanden in Produktion das Zinkerzberg⸗ werk bei Wiesloch, das Blei⸗ und in Wildſchappach und das neu aufgenommene werk bei Ziegelhauſen. Die Produktion dieſer Werke, ins⸗ Kriminal⸗Roman in zwei Bänden von Fortuns de Boisgobey. (Autoriſirte Ueberſetzung.) (Nuchbruck verbrten.) (Fortſetzung.) 1og) „Bitte ſagen Sie Herrn von Liscvat auch, daß Fräulein Lanbue in kurzer Zeit meine Frau ſein wird, daß er, indem er ſie beleidigte, auch mich beleidigte und daß er mir eine Genugthuung mit den Waffen ſchuldet.“ „Das ſoll geſchehen.“ „Und wenn er, woran nicht zu zweifeln, meine Heraus⸗ annimmt, ſo werden Sie mir, Herr Marquis, die hre nicht verſagen, mein erſter Sekundant zu ſein.“ Herr von Beangue ſchien durch dieſes Verlangen mehr als überraſcht zu ſein, und vielleicht wollte er gerade ab⸗ lehnend antworten, als ſein Kammerdiener eintrat und mit leiſer Stimme den Vicomte von Liseoat meldete. 5 „Ich laſſe ihn bitten, ein wenig zu warten,“ verſetzte der Marquis, und ſich an Georg wendend, fuhr er fort, nachdem der Diener gegangen: „Der Zufall ſelbſt führt in dieſem Augenblick den Mann gierher, den Sie, mein Herr, einer eines ritterlichen Mannes ganz und gar unwürdigen Handlung beſchuldigen. Er iſt mein Freund, hört es aber auf zu ſein, ſobald ſich Ihre Worte als wahr erwieſen. Sie werden es demnach geſtatten, daß ich ihn ſozuſagen einem Verhöre unterziehe, ehe ich Stellung gegen ihn nehme. Wären Sie zugegen, ſo würde er ſich ge⸗ wiß weigern, ſich zu rechtfertigen, ich aber wünſche, daß Sie unſere Auseinanderſetzung mitanhören. Bitte, begeben Sie ſich hier in das Rauchzimmer. Sobald ich den Augenblick für gekommen erachte, werde ich Sie rufen.“ Dieſer Vorſchlag bedeutete für den Kommandanten ſoviel als ſollte er an d 5 0 horchen, was auf dasfelbe herauskommt.“ In gewiſſen Fällen aber heiligt der Zweck die Mittel, und Georg Roland nahm An ag um ſo lieber an, als die Zweifel, die er hegte, 0 Die Stimme des Blutes. en Thüren— oder hinter einem Vorhange beſondere diejenige des erſt in Aus⸗ und Vorrichtung be⸗ griffenen Manganerzbergwerkes, war indeß keine belangreiche. Die Geſammtförderung der während des Jahres 1893 in Produktion geſtandenen Werke betrug 47,184 Tonnen mit einem Werthe von 148,304 M. und waren in dieſen Betrieben durchſchnittlich 266 Arbeiter beſchäftigt. Trotz der großen Zahl der ſeit dem Inkrafttreten des Verggeſetzes verliehenen Erzberg⸗ werke iſt bis jetzt ein namhafter Aufſchwung des einheimiſchen Bergbaues nicht zu konſtatiren. Eine der hauptſächlichſten Urſachen hiervon dürfte in dem ſtarken Rückgang der Metall⸗ preiſe, insbeſondere des Silberpreiſes, liegen, während die Aufnahme des Manganerzbergbaues im Amtsbezirk Heidelberg bisher durch Schwierigkeiken anderer Art verzögert wurde. Das ſchöne Oſterfeſt liegt nunmehr 1 5 uns. Selten hat wohl die Sonne am Auferſtehungstage ſolch' erwärmende erquickende Strahlen auf die ſich verjüngende Erde entſandt, als wie in dieſem Jahre. Ein wunderbar azurblauer Himmel wölbte ſich während des Feſtes über all das bunte lenzesfrohe Getriebe. Milde Frühlingsluft, ſchmetternder Vogelgeſang, der würzige Duft der ſprießenden Sträucher und Bäume un das friſche, ſaftige neugierig aus dem Boden hervorlugende Grün der Wieſen ließen das Herz des Naturfreundes höher ſchlagen, hoben freier und freier ſeine Bruſt, ließen ihn ver⸗ geſſen all' der Mühen und Sorgen des Erdendaſeins, die wie der graue Winter auf ſeiner müden Seele laſteten. 1 heiteres Frühlingsleben herrſchte allüberall in der Natur; auf Weg und Steg begegnete man zahlloſen feſtlich geputzten Menſchen, deren Frühlingstoiletten wetteiferten mit dem Glanz des buntfarbigen, Auge und Herz erquickenden Lenzeskleides der Natur; in das muntere Gezwitſcher der Vögel miſchte ſich tauſendſtimmiger fröhlicher Geſang in der herrlichen Natur luſtwandelnder 30 Es war ein ſchönes Feſt! Nun iſt es vorüber und das Werktagsleben nimmt den Menſchen wie⸗ der gefangen. Aber fröhlicher und heiterer, freudiger und hoffnungsvoller geht er an ſeinen Beruf mit dem erquickenden Bewußtſein, daß in der Natur noch immer Feiertag herrſcht, daß ihn nach des Tages Mühe und Laſt draußen ſtets hehre edle Freuden erwarten! Traurig iſt es allerdings um den⸗ enigen beſtellt, deſſen Gemüth nicht mehr empfänglich iſt für ie reinen Freuden der Natur, deſſen Sinn für all das Schöne, was der erwachende Lenz bietet, verloren gegangen auf der d nach irdiſchem Mammon, den nicht mehr erquicken kann. Frühlingsluſt und Vogelgeſang! Ded und leer muß es ſein in ſeinem Innern, wie ſtete kalte Winterszeit! Zahlreiche Ausflüge wurden während der beiden Oſterfeiertage in Folge des prächtigen Wetters von den Mannheimern gemacht. Heidelberg, Seckenheim, Schwetzingen, Weinheim, die Bergſtraße ſowie die verſchiedenen Ausflugs⸗ orte in der Pfalz, unter denen namentlich Neuſtadt die erſte Stelle einnimmt, waren überfüllt von Ausflüglern, und die Wirthe machten überall recht vergnügte Geſichter. Die ver⸗ ſchiedenen Bahnen konnten den Andrang nur mit großer Mühe dewältigen. Die Eiſenbahnzüge waren an beiden Tagen 5 5 endlos und mehrmals mußten zwei Lokomotiven benutzt werden. Die Ausftellung von Lehrlingsarbeiten, welche gegenwärtig im Thurmſaale des Kaufhauſes ſtattfindet, hatte ſich während der Feiertage fortwährend eines ſtarken Beſuchs 1 erfreuen. Die Ausſtellung zeichnet ſich durch eine große eichhaltigkeit aus und beweiſt, daß die von dem hieſigen Gewerbe⸗ und Induſtrieverein veranſtalteten Lehrlingsarbeiten⸗ Ausſtellungen gute und ſegensvolle Früchte tragen. »Stenographiſcher Vortrag. Auf Veranlaſſung des Stolze'ſchen Stenographen⸗Veins wird Herr Max Bäckler, Vorſitzender des Vereins Stolzeſcher Steno⸗ graphen⸗Vereine und erſter Parlamentsſtenograph der„Köl⸗ niſchen Zeitung“ aus Berlin, am Freitag, 30. ds. im Caſino⸗ Sch: 15 Vortrag halten über:„Stenographie und Schule“. In den Kriegervereinen iſt die allerdings noch nicht verbürgte Nachricht verbreitet, der Kaiſer beabſichtige, den. Kämpfern im deutſch⸗franzöſiſchen Tecde e 1870—71 gelegent⸗ lich der 25jährigen Wiederkehr des Tages von Sedan eine Grin⸗ nerungs⸗Medaille zu verleihen, ähnlich, wie ſie den Kämpfern der Freiheitskriege anläßlich der 50. Wiederkehr der Schlacht bei Leipzig verliehen wurde. Die Medaille ſoll nur den In⸗ habern der Kriegsdenkmünze von 1870—71 für Combattanken verliehen werden, welche im Beſitz der militäriſchen und bür⸗ gerlichen Ehrenrechte ſind und vorwurfsfrei ihre Landwehr⸗ dienſtzeit abgeleiſtet haben. Als Material zu den Medaillen ſoll Bronce aus franzöſiſchen Geſchützen benutzt werden. Medizinalkaſſe der katholiſchen Vereine. Da es im Monat März keinen Eintritt koſtet und die Zeit des freien Eintritts bald abgelaufen iſt, werden alle Beitrittsluſtige noch⸗ mals hierauf aufmerkſam gemacht. Von dem Rechte des freien Eintritts wurde bis jetzt ausgiebig Gebrauch gemacht. *Concert der Wienerinnen. Im Saalbau fand geſtern Abend das erſte Concert der 8 Wiener Genre⸗Sängerinnen ſtatt, welches ſich eines recht guten Beſuches zu erfreuen hatte. Die jungen Sängerinnen, acht hübſche Mädchen, rechtfertigen den ihnen vorausgehenden guten Ruf in vollſtem Maaße, denn ſie errangen mit ihren vortrefflichen Leiſtungen einen durchſchlagenden Erfolg, welcher ſich in unzähligen Hervor⸗ rufen ocumentirte, ſo daß ſich die Sängerinnen zu einer gerkang Anzahl von Zugaben entſchloſſen. Die Stimmen er jungen Damen klingen trefflich zuſammen und jede ein⸗ zelne derſelben kann als Soliſtin auftreten. Ihr Repertoir noch nicht völlig zerſtreut waren und er die Hoffnung hegte, daß die Antworten des Vicomte ihn vollſtändig über das Abenteuer ſeiner Braut aufklären würden. Er verließ daher den Salon, in welchem ihn Herr von Beangue empfangen, und kaum hatte ſich der b ech der die beiden Räume von einander trennte, hinter ihm geſchloſſen⸗ als der Marquis Herrn von Liscoat eintreten ließ, der mit den Worten über die Schwelle trat: „Ah mein Lieber, ich habe Dir viele und gar merkwürdige Dinge zu berichten.— Du biſt doch hoffentlich allein?“ „Wie Du ſtehſt,“ verſetzte der Marquis ausweichend. „Ich frage Dich, weil Du mich warten ließeſt. Und da dachte ich, daß Du Beſuch habeſt—“ Herr von Beangue zuckte mit den Achſeln, Vicomte fuhr fort: „Vernimm denn vor Allem die große Mär, mein Liebſter. Der ſiegreiche Golymine iſt verſchwunden. Er iſt entflohen, an allen Ecken und Enden Betrogene zurücklaſſend. Man hat konſtatirt, daß dieſer angebliche Abkömmling der Jagellonen nichts weiter als ein gemeiner Spitzbube war. Man erzählt ſich ſogar, daß er dieſer einfältigen Gräfin ihr anzes Vermögen herausgelockt habe, und das iſt auch die Ur⸗ ſch daß ihr Gatte zu Grunde gegangen.“ „Das weiß ich Alles.“ „Bah! wer hätte Dich ſo gut informiren können? vernahm die Nachricht von dem 1 des falſchen Polen ſoeben vom Geſchäftsführer unſeres Klubs, der mir auch ſagte, daß ihn der Polizeikommiſſär habe rufen laſſen, um ihn zu fragen, ob Golymine zu ſpielen gepflegt. ich, mein Lieber, hat dieſes Ende des edlen Grafen durchaus nicht und der überraſcht. Ich hielt ihn ſtets für einen 1 „Du, der Du ühskall ſein Lob verkündeſt? Na, da muß ich bitten.“ „Früher ließ ich mich übertölpeln; verdächtig aber er⸗ ſchien mir der Mann ſchon lange. Uebrigens kümmert es mich wenig, daß dieſer flaviſche Wegelagerer zum Teufel ge⸗ gangen iſt; ich wollte ja nicht von ihm ſprechen—“ 8 enkhält wie ſchon der Titel beſagt, ſpezifiſch Wienerſche Com⸗ poſitionen und die zum Vortrag gebrachten Tanzweiſen, wie 3. B. der Strauß'ſche Walzer„Wie man in Wien ſingt, liebt und tanzt“, ſowie Ziehrers„Liebesbrief⸗Polka“ und daß große Wiener Liederpotpourri ernteten deßhalb ſtürmiſchen Betfall; eine ganz ausgezeichnete Sopran⸗Soliſtin iſt Frl. Blume, dieſelbe fang das„Ahnerl“ aus der Operette„Der Vogel⸗ händler“ mit ſchöner Stimme und gutem Vortrag. as Hauptverdienſt gebührt aber unſtreitig dem Direckor der trefflichen Sängerſchaar, dem Wiener Componiſten Herrn Gothov⸗Grünecke, welcher die Sängerinnen ganz vor⸗ züglich ausgebildet hat.— Den muſikaliſchen Theil hatte die Capelle Petermann übernommen, die ſich ihrer Aufgabe wie immer vollſtändig gewachſen zeigte.— Heute und morgen finden im Saalbau die zwei letzten Concerte der Wiener Genre⸗Sängerinnen ſtatt und können wir den Beſuch derſelben nur empfehlen. Die Wiener⸗Budapeſter Orpheumgeſellſchaft, welche mit ihren Vorſtellungen in allen Städten ſo großen Beifall findet, gibt am., 2. und 3. April im großen Saalbauſaale dahier Vorſtellungen, in welchen die Senſationspoſſe:„Die Klabriasparthie“ zur Aufführung gelangt. Ueber das Auf⸗ treten der aus 12 Perſonen beſtehenden Geſellſchaft in Berlin chreibt die„Frkf. Ztg.“: Wer das Stück mit anſteht, empfin⸗ et gegen den Schluß hin körperliche Schmerzen vor Lachen. Eine ſo prachtvolle Karikaturiſtenkunſt habe ich noch ni geſehen. Das Stück iſt allerdings nicht ganz hoffähig. Die Szene ſpielt in einem Kaffeehaus, ein jüdiſcher Kellner, „Moritz“, weiht gleich im Anfang das Publikum in die Be⸗ ſchaffenheit der Skammgäſte ein; ſie verzehen nichts und be⸗ handeln ihn— beinahe ſo ſchlecht, wie er ſie ſelbſt. Der Reihe nach kommen ſie an. Simon Dalles, Leib Reis und 5 David'l. Jeden empfängt der Kellner mit einer Schmei⸗ elei wie„mießer Seege“. Wie ſich nun ein Spielchen ent⸗ wickelt, wie die Stimmung der einzelnen Theilnehmer je nach den Chancen wechſelt, wie ſchließlich eine gewiſſe Gereiztheit um ſich greift, wie aus der Gereiztheit eine Prügelei entſteht, die dadurch geſchlichtet wird, daß der Kellner„Moritz“ mit Löwenſtimme„Stieke!!“ dazwiſchen brüllt, wie gegen das Ende einer der ökonomiſchen Gäſte zum Kellner ſagt„Moritz halten Se mer den Platz frei, ich geh' norr nach Haus Kaffee trinken“,— das Alles iſt von einer ſo überwältigenden Ko⸗ mik in der prachtvollen Darſtellung dieſer ungariſchen Juden, daß„Charleys Tante“ dagegen eigentlich ein ernſtes Stück iſt. Und in ihrem karikirenden Spiel ift neben der Karikgtur doch ſo viel Lebensechtes und eine gewiſſe pfychologiſche Treue, daß ich faſt zweifle, ob dieſe Darſtellungen wirklich nur der niederen Kunſt zuzuzählen ſind. * Ein höherer Mannheimer Inſtizbeamter ſoll, wie dem„Schw. Merkur“ von Karlsruhe gemeldet wird, für das Reichsgericht in Ausſicht genommen ſein. * Dem Schneidermeiſter Dowe hat das Kriegsmint⸗ ſterium ein Schreiben zugehen laſſen, daß die Gewehr⸗Prüfungs⸗ kommiſſton in Spandau⸗Ruhleben ermächtigt worden ſei, die von Dowe erfundene Platzpatrone einer Prüfung zu unter⸗ ziehen. Gleichzeitig wird betont, daß das allgemeine Kriegs⸗ Departement irgend welche Verpflichtungen nicht eingeht. Die neu erfundene Platzpatrone habe nur dann auf Annahme zu rechnen, wenn ſie, abgeſehen vom Koſtenpunkt, noch ſonſtige Vorzüge gegenüber den im Gebrauch befindlichen beſitze. * Ein brennender Weidenbaum wurde von Spazier⸗ ängern am erſten Feiertage auf dem Wege, welcher vom Waldhof dem Geleiſe der Heſſiſchen Ludwigsbahn entlang nach den Neckargärten führt, beobachtet. Der Stamm des Baumes iſt nämlich ganz hohl und war in demſelben wahr⸗ ſcheinlich von Knaben ein Feuer angezündet worden, welches ſchließlich den Stamm des Baumes in Brand ſetzte. *Ein Akt des roheſten Vandalismus wurde in der Nacht vom erſten auf den zweiten Feiertag verübt. Am Morgen des zweiten Feiertags fand man nämlich das Gitter der Vorgärtchen der Häuſer F 7, 22/28 und G 7, 17b in voll⸗ ſtändig demolirtem en ſein vor. Rohe Burſchen— es müſſen deren mehrere geweſen ſein— hatten während der Nacht die Sandſtein⸗Sockel der Widerlager des Gitters aus dem Boden geriſſen und theilweiſe zertrümmert. Auch der Haupt⸗ ſockel des Geländers wurde theilweiſe demolirt. Jeden⸗ falls haben die rohen Patrone verſucht, auch den Haupt⸗ ſockel aus dem Boden zu heben, da ihnen aber dies nicht gelang, bethätigten ſie ihre Zerſtörungswuth dadurch, daß ſie von dem Hauptfockel die Kanten nr e und ihn ſonſt noch beſchädigten. Das eiſerne Geländer ſelbſt wurde nach allen Richtungen hin verbogen. An dem Vor⸗ gärtchen des Hauſes F 7, 22/23 gelang es den Burſchen ſo⸗ gar, einen eiſernen Träger des Gitters vollſtändig ab brechen. Die That, welche an Rohheit ihres Gleichen ſucht, muß unter Benutzung von Brech⸗, Stemm⸗ und Hebeiſen voll⸗ bracht worden ſein, und zwar kann man dieſelbe wohl nur von dem Innern der Vorgärtchen aus verübt haben, ſodaß alſo die rohen Geſellen erſt über das Geländer der Vorgärtchen geſtiegen ſein müſſen. Zu verwundern bleibt es nur, wie die Burſchen die That, welche doch gewiß längere Zeit in Anſpruch ge⸗ nommen haben muß, an der verkehrsreichen Straße verüben konnten, ohne von Jemandem bemerkt zu werden. Während des geſtrigen Tages wurde der Thatort von zahlreichen Paſ⸗ ſanten beſichtigt, welche unverhohlen ihre tiefſte Entrüſtung über die gemeinen Patrone äußerten, vor denen nichts ſicher iſt, möge es nun von Eiſen oder von Stein ſein. Hoffentlich rceer n Es iſt mir da eine mißliebige Geſchichte pafſirt, die eine ſchlechte Wendung zu nehmen droht.“ „Haſt Du ſchon wieder eine Dummheit gemacht?“ „Höre mal. Ich habe Dir ſchon wiederholt von dieſer reizenden Erzieherin bei unſerem Freunde Jacques geſprochen. Du kennſt ſie und weißt, daß ſie entzückend iſt. Ich ſagte es ihr ſchon oft, doch wagte ich nicht, weitere Schritte zu machen; erſtens wegen Jacques ſelbſt und dann wegen dieſes Kommandanten Roland, der ſich ordentlich zum Ritter der Kleinen aufgeworfen hat. Ich wollte mit dieſem tugendhaften Manne keine Händel haben, und zog es vor, das Fräulein zu erobern. Ich ſetzte mich alſo mit einer alten Schulfreundin des Fräuleins, einer gewiſſen Julie Vedoine in Verbindung und bat ſie, mich in meinen Bemühungen um die ſpröde Schöne zu unterſtützen, was ſie mir willig zuſagte. Sie ſchrieb ihr einen Brief, in welchem ſie ſie bat, ſtie in einem kleinen Häuschen der Rue Jouffroy— dasſelbe gehört mir — zu beſuchen. Die kleine Lanoue wußte nicht, daß ihre Freundin ſchon längſt keine Erzieherin mehr ſei und ging in die Falle.“ Je weiter Liscoat in ſeiner Erzählung kam, je mehr ver⸗ düſterte ſich das Geſicht des Marquis. Dieſer, ein Ehren⸗ mann vom Scheitel bis zur Sohle, bezwang kaum ſeine Ent⸗ dennoch ſchwieg er, da er alles vernehmen wollte. „Bei dieſem Punkte beginnt ſich die Sache zu verwickeln,“ „Die Kleine machte Julien eine Scene, als ſie erfuhr, daß ſie ſte hintergangen, und als ich mich zeigte, kratzte ſie mir faſt die Augen aus. Ich zog mich alſo wieder zurück, und da ich mir ſagte, daß ihr die Nacht viel⸗ leicht weiſere Gedanken einflößen werde, ſchloß ich die auf die Straße führendeß Thüre ab und nahm den Schlüſſel mit mir.“ „Willkürliche Beſchränkung der perſönlichen Freiheit. Der Fall iſt im Strafgeſetzbuch vorgeſehen.“ „Was kümmert mich das Strafgeſetzbuch? Meine Sache iſt aber trotzdem mißlich genug.“ (Schluß folgt.) fuhr Liscoat fort. „Von wem denn?“ „Bon mir, Freundchen, Ich benütgige einen auten Ratz. 4. Seſte. Seneral⸗Anzeizer. Mannheim, 27. Märg. elingt es, die rohen Burſchen zu ermitteln. Eme gehörige Tracht ungebrannter Aſche würde wohl die beſte Strafe für die gemeinen Geſellen ſein. Eiuen ſchuellen Tod fand dahier ein 60 Jalte altes D. Dieſelbe wohnte am Samſtag der Hochzeit ihrer ichte bei. Als ſie Abends wieder ihre Wohnung betrat, wurde ſie von einem Schlaganfall betroffen, der ihren ſofor⸗ tigen Tod herbeiführte. Polizeibericht. Am verfloſſenen Samſtag Abend erhielt ein lediger Tüncher von einem ledigen Taglöhner auf der Straße P und O 3 das Naſenbein entzwei geſchlagen. Auf dem Fruchtmarkt verſetzte ein Kaufmanns⸗ lehrling am Oſtermontag Abend einem Schuhmachergeſellen verſchiedene Meſſerſtiche in beide Arme, ſo daß derſelbe in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte.— Geſtern Abend geriethen zwei Taglöhner in der Wirthſchaft 3. Teufelsbrücke in Wortſtreit, in deſſen Verlauf der eine dem anderen durch Schlagen mit einem Bierglas ſechs Verletzungen am Kopf beibrachte, die ihm im allgem. Krankenhaus ver⸗ bunden werden mußten.— Im Neckar, unterhalb der Floßhafenſchleuße wurde von Schiffern geſtern Mittag eine männliche Leiche, die ſchon ca.—6 Wochen im Waſſer ge⸗ legen ſein mag, aber noch nicht agnoscirt iſt, geländet. Der Ellrunkene iſt etwa 40—45 Jähre alt, hat rölhliche Haare, kurzen Vollbart und 2 Arbeitsanzug. Wie wir nachträglich erfahren, iſt die Leiche als diejenige des Agenten Feuerſtein aus Ilpesheim agnoscirt worden, Konkurſe in Baden. Mannheim. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Carl Werneér. Konkursverwal⸗ ter Rechtsanwalt Dr. Stern hier. Prüfungstermin 1. Mai. — Ueber das Vermögen des Kaufmanns Jakob Stern⸗ heimer. Konkursverwalter Rechtsanwalt Dr. Frantz hier. Prüfungstermin 17. Mai. Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 28. März. Der Hochdruck über der Nordſee wandert oſtwärts und ver⸗ einigt ſich mit einem aus Oſten gekommenen Hochdruck. Im Weſten und Südweſten Europas beginnt das Barometer zu fallen, was aber bei uns porerſt nur kalte Nordoſtwinde hervorruft. Im Uebrigen iſt auch für Mittwoch und Don⸗ nerſtag noch keine weſentlich Aenderung zu erwarten. Aus dem Groſtherzogthum. Heidelberg, 24. Mänz. Die Nachricht, daß Herr Geh, Rath Prof Czerny eine Berufung an die Wiener Univerſität als Nachſolger Billroths angenommen habe, iſt unrichtig, Eine Berufung iſt bis jetzt nicht erfolgt, alſo auch leine An⸗ nahme einer ſolchen. Hardheim, 26. März. Vor einigen Tagen iſt die im Erfthal gelegene„Spritzenmühle“ the Iweiſe eingeſtürzt; die Bewohner befanden ſich glücklicher Weiſe in einem andern Flügel des Gebäudes, und kamen ſo mit dem Schrecken davon. — Der ſchon ſeit Jahren projektirte Neubau, einer Straße nach Pülfringen, bez. Erbauung des ſogenannten Bergweges cheint nun ſeiner Verwirklichung entgegen zu ehen; die Frofiltrungsarbeiten ſind jetzt vollendet, 171 9 iſt das Ge⸗ lände angekauft, ſodaß mit den Erdarbeiten nächſtens be⸗ gonnen werden kann. Baden, 24. März. Die Leichenfeier für den Com⸗ poniſten Jacques Roſenhain, welcher auf Einladung zahl⸗ zeiche Honoratioren, Künſtler, Freunde und Bekannte des Perewigten beiwohnten, fand geſtern in der Pilla Roſenhain ſtatt, Dieſelbe wurde mit dem vom Städtiſchen Kurorcheſter geſpielten Choral:„Es iſt beſtimmt in Gottes Rath“ Dann hielt ein Freund des Verblichenen, der epangeliſche Pfarrer, Herr Schäfer von Oberrixingen in Württemberg, in 65 ergretfenden Worten die Gedächtnißrede. Im Namen der Stadtgemeinde Baden legte Herr Oberbürgermeiſter Gönner mit Worten treueſten Gedenkens einen prachtvollen Lorbeerkranz am Sarge nieder, von Seiten des Städtiſchen Kurcomite's that dies Baron v. Baligand. Herr Lehr⸗ Dr. Kratt ſpraß einen von ihm verfaßten poetiſchen Nachruf. Die rinzeſſin Amelie von Fürſten⸗ enrg, welche Schülerin Roſenhains war, wohnte der bei ünd legte am Sarge einen prachtpollen Lorbeer ranz nieder. Ferner widmeten die Geſangvereine„Liedertafel“, „Aurelig“ und„Süngerbund Hohenbaden“, welche mit um⸗ 0 0 erſchienen waren und zwei Trauerlieder angen, Kränze, Mit einem Trauermarſch von Mendelsſohn⸗ Bartholdy wurde die Leichenfeier geſchloſſen. Die Ueber⸗ dahben der Leiche 5 Bahn behufs Verbringung nach Hei⸗ elberg, wo ſie im Krematorium verbrannt werden wird, er⸗ ſolgt heute Früh in aller Stille. Wfälziſch-Heſſtſche Nachrichten. Ludwigshafen, 25. März. Der Sagtenſtandsbericht aus der Pfalz für Mitte März lautet: Winterweizen und Spelz gut; ebenſo Reps, Klee mittel. Die Saaten haben durch die Winterfröſte keinen Schaden gelitten, dieſelben ſind ſehr gut beſtockt. edngen Klee iſt ſehr ſchwach und dünn, in deſ Bezirken von Germersheim, Ber zabern und Landau Klee gut,(Deutſcher Klee. Inkarnatklee gering,) Futter⸗ pflanzen ſehr gut. ILudwigshafen, 25. März. Von der Rollbahn im geuen Hafen ſtürzte geſtern Abend der 17jährige Bremſer riedrich Deutſch während der Fahrt herab und erlitt ſo chwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit verſchied. wei Klimmelblättler alias Hochſtapler verleiteten geſtern Abend im hieſigen Vahnhof einen Fabrilarbeiter aus Haßloch, den ſte für einen Auswanderer hielten, zu einem n blättchen in einer nahe gelegenen Wirthſchaft. Als der Be⸗ thüörte zuerſt gewann, zahlten 5 mit falſchen Fünfmarkſcheinen unnd nahmen nachher dafür ſein gutes Geld ab. Schließlich gingen dem Betrogenen die Augen auf und die beiden Falſch⸗ ſpieler machten ſich ſchleunigſt zunſichtbar“, Einer davon, der Kellner Damian Wehner aus Hofbiber(Fulda) wurde noch 8 verhaftet, Frankenthal, 25. März. Vom hie igen Schöffengericht wurde der Pfläſterer Georg Nern aus ee 90 Be⸗ ee zum Nachtheil der hieſigen Ortskrankenkaſſe zu 14 Tagen Geſängniß verurtheilt. Derfelbe machte dem Kaſſen⸗ grzte und Rechner falſche Angaben, um für 4 weitere Arbeits⸗ tage 4 Mk. 80 Pfg. Krankengeld zu erlangen. In der Ur⸗ thellsbegründung wurde als ſtraferſchwerend hervorgehoben, daß der Angeklagte verſucht hat, ſich auf Koſten ſeiner Mit⸗ 1 0 zu weibrücken, 25 März. In der letzten Sitzung des Stadtraths richtete ein Mitglied den Woſtenden errn Hofrath und Landtagsabgeordneten Maercker, die Anfrage, Ib das Gerücht der Einführung der bayerlſchen rechtsrheiniſchen) Gemeindeordnung in der Pfalz auf Wahr⸗ eit beruhe. Der Vorſitzende erklärte, daß allerdings die Stadt udwigshafen um Abänderung der pfälziſchen Gemeindeord⸗ zung eingab, wodurch es möglich emacht würde, einen Bürgermelſter nach einer einſtwei igen Aede von 8 Jahren gegen Gehalt, alsdann auf Lebensdauer anzuſtellen. Tagesneuigkeiten. — Würzburg, 24. März. Fürſt Bismarck wird in die⸗ ſeern Jahre auch in Bad Brückenau Curaufenthalt nehmen. eipzig, 28. März. Ein entſetzliches amiliendrama heute früh gegen 6 Uhr hier aßgeſpiell Der Maler Auguſt Franz Brenneiſen, deſſen Familie aus ſeiner am 16. April 1860 in Allendorf geborenen Frau und 9518 Kindern, einem 7 Jahre alten Mädchen und einem 41ä en rigen Sohne, beſteht, war vor einiger N beſt eit nach Hamburg gereiſt, um ſich Dort Arbeit zu ſuchen, während er ſeine 1 die 1 krank iſt und ein ſchweres körperliches Leiden an ſich trägt, Leipzig zurückgelaſſen at. Heute früh gegen 6 Uhr hör⸗ ten nun Mitbewohner, daß Frau Brenneiſen ihren Kindern zurief:„Kommt nur!“ Gleich darauf wurde ein dumpfer Schall dernommen, und ein ſchaudererregender Anblick bot ſich dar. Frau hatte ihre beiden Kinder aus ihrer Wohn⸗ ſelbun b auf die Straße geſtürzt und war ihnen hierauf e t na Beide Kinder ſiud auf der Stelle todt eweſen; das älteſte Kind, das Mädchen, 12 förmlich zer⸗ Fauee vom Platze weggetragen worden. Die unglückliche utter hat einen ſchweren Schädelbruch und eine Anzahl anderer gefährlicher Verletzungen davongetragen. Sie iſt heute Vormittag 9¼ Uhr im Krankenhauſe verſtorben. — Liegnitz, 24. März. Die„Getreuen von ever!, 8 am Bismarcks mit ihren 101 iebitz⸗ iern erſcheinen, erhalten durch die„Getreuen von Liegnitz“ inſofern Mitbewerber, als in Liegnitz beſchloſſen wurde„ die weithin berühmten Möven⸗Gier des Kunitzer Sees bei Lieg⸗ nitz in 101 Exemplaren dem Alt⸗Reichskanzler überreichen zu laſſen. Ein Gedicht in ſchleſiſcher Mundart wird die Ge⸗ eeee begleiten. — Konſtantindpel, 23. März. Maſchine und Tender des am Donnerſtag Abends aunedersn Orient⸗Expreßzuges find zwiſchen Tirnowo⸗Semenli und Haskzi in Felgt einer Erdabrutſchung entgleiſt. Zwei Gepäckwagen wurden beſchä⸗ digt, der erſte Schlafwagen entgleiſte mit einer Achſe, während die übrigen Achſen im Geleiſe blieben. Zugsführer und Heizer trugen leichte Verletzungen davon. Die Reiſenden ſetzten die 11 rt mittelſt Umſtetgens fort. Das ſchadhafte Geleiſe wird n zwei Tagen wieder hergeſtellt ſein, Theater, Kunſt und Wiffenſcaft. Fr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Ein Sommernachtstraum. Luſtſpiel in 3 Akten von überſetzt von Schlegel. Muſtk von Felix Mendelsſohn⸗Bartholdy. Der erſte Oſterfeiertag brachte uns eine Neueinſtudirung von Shakeſpeares Sommernachtstraum“. Wenn man„Hamlet“ das tiefſinnigſte Werk des großen Briten nennt, ſo verdient der„Sommernachtstraum“ zu den poetiſch reizvollſten gezählt zu werden. Aber ſchwer zu treffen iſt die Sphäre, in der ſich märchenhafte Allegorie nuit dem Naturalismus paart, welche der Dichter in diefem Werke vor uns aufthut, und wir müſſen geſtehen, daß die vorgeſtrige Aufführung den rechten Ton, der allein den poetiſchen Werlh dieſes wuünderbaren Luſtſpiels der Wirkung bringen kann, nicht getroffen hat. Zwei Reiche erühren ſich im„Sommernachtstraum“, die Wirklichkeit und das Fabelthum des Traumes. Obwohl beide im engſten Connex ſtehen, müſſen ſie dennoch von einander geſchieden ſein. Das Schickſal der Menſchen von Fleiſch und Bein iſt die Hauptaufgabe der Darſtellung, das Traumhafte, der ganze Märchen⸗ und Elfenſpuk iſt Mittel zum Zweck und ſoll nur den wunderbaren Zuſammenhang des Menſchen⸗ geſchicks mit den Kräften der Nätur illuſtriren. So aufgefaßt, muß die Darſtellung des in das Stſick hineinſpielenden Zauberreiches eine ſehr feine, zarte, nur andeutende ſein, ſonſt wird der Kern, die Pointe des Luſtſpiels völlig verwiſcht. Letzteres war bedauerlicherweiſe vorgeſtern der Fall Die Grenzlinien zwiſchen Wirklichkeit und Traum wurden nicht genügend reſpektirt, die Farben beider Reiche floſfen ſtark ineinander und namentlich drängte ſich Oberons luftige Welt etwas polternd und nicht immer mit der nöthigen Grazie in den Vordergrund, Ebenſo wenig gelang das Zwiſchenſpiel, wel⸗ ches ſtatt naive Komik zu athmen, zur derbſten Poffenreißerei ausartete. Was würde Shakeſpeare wohl zu einer ſolchen Darſtellung geſagt haben, eine Darſtellung, die nur die Kinder lachen 180 das denkende Publikum aber leer nach Hauſe gehen läßt! Die einzelnen Rollen waren größten Theils in bekannter Beſetzung vertreten. Herr Neumann als Herzog Theſeus und Fräulein v. Rothenber als ſeine Verlobte waren päſſende Repräſentanten ihrer Rolen. Ebenſo Herr Gichrodt als Ggeus. Gut beſetzt waren die beiden iebespaare durch die Damen 11 Wittels und Frl. Wal⸗ Les und die Herren Ernſt und Stury. Durch die von den Genannten geſpielte Eiferſuchtsſzene im Walde blitzte noch am meiſten der Shakeſpeare'ſche Fene⸗ hindurch. Im Feen⸗ reiche waren die Damen Frl. v. Arnault als Oberon, Frl. Kaden als Titania, Frl. Hofmann als Puck, Frl. Karſna als erſter Elfe und Frau Sorger als zweiter Elfe thätig. Im Zwiſchenſpiel erntete Herr Hecht als Zettel mit ſeiner draſtiſchen Komik Beifall, die andern Rollen des ſpiels waren mit den HH. Tietſch, Schmalz, Löſch, Hilde⸗ brandt und Mo ſer paſſend beſetzt. Frl. Dänike leitete die Tänze und Gruppirungen. Die Mendelsſohn'ſche Muſik wurde in trefflichſter Weiſe unter Herrn Hofkapellmeiſter Langers Leitung vom Orcheſter ausgeführt, Die Regie führte der Intendant. H. M. Theater⸗Notiz. Am Sonntag, 1. April, gelangt nicht, wie irrthümlich gemeldet, Der Pfeifer von Hardt“, ſondern „Ein Sommernachtstraum“ als 70. Vorſtellung im Abonne⸗ ment B zur Aufflührung. Für 8. April iſt die rſtaufführung der dreiaktigen Oper„Manon Lescaut“ von Pueeini in Aus⸗ ſicht genommen. Karlsruhe, 24. März. Der Großherzog verlieh der Sängerin Bianea Bianchi nach der Aufführung der Matthäus⸗ paſſion die Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft. Spielplan des Großh. Hoftheaters in Karlsruhe. Dienſtag, 27. März:„Fauſt“. Mittwoch, 28.:(In Baden) „erſten Male:„Der Schatten“, z. erſten Male:„Einge⸗ f loſſen“, z. erſten Male:„Militärfromm“. Donnerſtag, 29.: „Die Hochzeit des Figaro“. Freitag, 30.:„Die wilde Jagd“ Sonntag, 1. April;„Wilhelm Tell“. Montag,.:„Der Freiſchütz.“ Repertoir der vereinigten Stadttheater zu Frank⸗ furt a. M. Opernhaus: Dienſtag, 27. März:„Afri⸗ kanerin“. Mittwoch, 28.:„Lumpaei Vagabundus“. Don⸗ nerſtag, 29.:„Die verkaufte Braut“. Samſtag, 81.:„Die Walküre“. Sonntag, 1. April:„Undine“. Schauſpielhaus: Dlenſtag, 27. März:„Die Jugend“. Mittwoch, 28.:„Der Miſantrop“. Vorher:„Der Wunſch⸗. Donnerſtag, 29.:„Hannele“. Vorher:„Grin⸗ goire“. Freitag, 80.:„Großſtadt 11 5 Samſtag, 81.:„Ham⸗ let“ Sountag,(. April, 3½ Uhr:„Der Herr Senakor“. 7 Uhr: Zum erſten Male:„Fatale Geſchichten.“ Mon⸗ tag,.:„Orphens i. d. Unterwelt“. Herzog Karl Theodor in Bahern, der bekannte Augen⸗ Arzt, iſt ſchwer erkrankt und ſucht Heilung im Süden. Wien, 25. März. Der hieſige Journaliſten⸗ und Schrift⸗ ſtellerverein Concordia“ wählte an Stelle des verſtorbenen Profeſſors Warhanek den Regierungsrath Winternitz, Mit⸗ glied des Preßbureaus im Auswärtigen Amte, faſt einſtimmig zum Präſidenten. Im letzten Jahre wurden 11,467 Gulden an Unterſtützungen verausgabt. Der Penſtonsfonds zahlte im Vorjahre 54,217 Gulden an Alters⸗ Invpaliden⸗ Wittwen⸗ Penſionen und Erziehungsbeiträgen und beſitzt ein Vermögen von 1,303,215 Gulden. Die Zahl der agetiven Concordia⸗ Mitglieder beträgt 309, von denen 178 auch dem Penſions⸗ fonds Im Monnaie⸗Theater zu Brüſſel wurde am Mitt⸗ woch vor ausverkauftem Hauſe„Triſtan und Iſolde“ zum erſten Male in franzöſiſcher Sprache mit großem Erfolge aufgeführt. Aeneße Kachrichten und Felegramme. Breslau, 24. März. In einer hieſigen Volksſchule ver⸗ ingen ſich entlaſſene Schüler in roheſter Weiſe gegen den Rieltor und die Lehrer und verſuchten ſie durch Steinwürfe zu Mehrere von den Burſchen wurden verhaftet. * Abbazia, 26. März. Der Kaiſer Franz Joſeſ wird, wie nunmehr feftgeſetzt, Donnerſtag Früh 7 Uhr 40 Min. in Mattuglie eintreffen und ſich von da mittels Wagen nach Abbazig begeben. *Wien, 26. März. Der Parteitag der öſterreichiſchen Sozialdemokratie fand geſtern in Anweſenheit von 150 Dele⸗ girten ſtatt, darunter aus Berlin Bebel und Singer. Bebel überbrachte Grüße der deutſchen Parteigenoſſen, welche mis großer Freude die Entwicklung der öſterreichiſchen Ar⸗ beiterbewegung verfolgten. Nach Erſtattung des Parteibe⸗ richtes durch Dr. Adler wurde der Parteileitung das Abſolu⸗ torium ertheilt. Hierauf begann die Debatte über die Or⸗ ganiſation. Turin, 26. März. Der öſterreichiſche Generalkonſun theilte der Familie Koſſuths mit, daß der öſterreichiſch⸗ ungariſche Mainiſter des Auswärtigen den Transport des Sarges Koſſuths über öſterreichiſches Territorſum geſtattet hat. Zur Uebernahme der für das Nationalmuſeum in Budapeſt beſtimmten Bibliothek Koſſuths iſt ein Beauftragter des ungariſchen Unterrichtsminiſters hier eingetroffen. MNannheimer Handelsblatt. Mannheimer Marktbericht vom 27. März. Stroß per Ztr. M. 3,50, Heu per Ztr. M. 6,50, Kartoffeln vos M. 3,00 bis 3,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pf., Blumen⸗ kohl der Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pfd., Wirſing per Stück 10 Pf. Rothkohl per Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 10 Pf. Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 10 Pf., Kopfſalat per Stück 15 Pf., Endivienſalat per Stück 0 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., 9de Rüben per Portion 20 Pf., Carrotten per Buſchel 00 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Portion 00 Pf., Meerrettig per Stange 12 Pf. Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 Stlück 0,00., Aepfel per Pfd. 15Pf., Birnen per 25 Stück 100 Pf., Pflaumen per 100 Stück 00 Pf. Zwetſchgen per 100 Stück 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Trauben per Pfd. 00 Pf. Pfirſiche per 5 Stück 00 Pf., Aprikoſen per 5 Stück 00 Aß⸗ Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,20 M, Hendoet per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 35 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., 19 per Pfd. 70 Pf, Weißfiſche per Pfd. 30 Pf., Laberdan per Pfö. 50 Pf., Stockftſche per Pfd. 28 Pf. Haſe per Stück 0,00., Reh per Pfd. 0,00., Hahn(jung) per Stück 2,00.,(tung) per Stück 1,80., Feldhuhn per Stück 0,00., Ente per Stück 3,50., Tauben per Paar 1,20., Gans(lebend) per Stück 0,00., geſchlachtet per Pfb. 0,% M. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunbeimer Hafen⸗Verkehr vom 22. Mär Deh Schiffer en, Kap. Kmmt don Lgdune tr. Haſfenmeiſterei I1 in Amſtexbam 3 Amſterdam Sſücgüt e 2810 ap Fliſe Jagſtteld Steinfalz 2942 Iner Maunnheim 28 Rotterdam, Stückgüter 12118 Kiſſol Mainz 123 Antwerpen 8 5425 Ai per 5 0 Erneſtine pechfelb Koblen 18009 v. Eicken er, Kanneng. 5 Ruhrort 2 15000 Ri ken 1 14 1 18 00 Strack Mannheim Hochfeld 2 700⁰ Schepper Mainz 20 Amwerpen Kohlen 6546 Jenz Rußhrort 21 Ruhroct Saat 12400 Fſcher Hollandia Retterdam Weizen 11088 E lenbach Tuttenf 1s* Stückgüter 11460 Walter D..⸗Geſ. 6 5 Peirbleum 18878 Vom 24. März: Hafenmeiſterei 1 Dlum Bismarc Rotte dam Stückgülter re Claßmann Sjegfried 5 4— Nunboum Bietorig 5 7— Claßen Ebrtemhite 0 2— Lempers Wühelming 0— Merz Arndt 0— Hafenmeiſterei I. Eſtlamp Febenten Rubrort Rohlen 15500 Adler ereinigung 1 Antwerpen Stückgilker 149 0 Maus Mainz 18 7296. Dries Bater Rhein Biebrich Tement 6585 werwez Almels Zwollen Tufffte lans 4285 Langmans Aung Hochfeld Kohlen 180⁰ Buütefär Anna Katharine 1 85 15000 Kühnle D. A. Geſ. 3 Rotterdam Petroleum 13502 Stral 5 0 6448 Jonſen Florxa Ruhrort Kohlen 10%0 Rei Ruhrort 30 45 Schienen 18053 N Ausdauer Hochſeld Kehlen 12000 Haſenmeſſterei III. Framen Neckargemünd Jagufeld Steiuſalz 1722 Kuaub Bohrmann ae Stückgüter 1926 Rorderes 5 agſtſeld Steinſalz 1586 ugen Grieſer 75 5 1582 G0Dh Mina 5 59 8140 Gott mit unz 5 15 1280 Nokl Germania Rotterdam Stückgüter 1808 Weſfert Induſtrie 12 Höln 1 10590 ler induſtrie 21 Ruhrort Z000 Neuer 15 eilbronn 7 Borde 714 ollex Brüder agſtfeld Steinſalz 171¹5 Seußz 3 5 2 1589 Kumpf Maraareiha 40 8 1708 Seſte 5 5 1756 Walbel 5 ep inze 7 7. 20050 2 Seelig 5 0 1620 Hafenmeiſterei IV. Nosbach Apellonia Muhrort Kohles 12009 Markus Nees, 0 1 15406 T 58 uy Binke 75 9800 Jötten Karo inchen Duisburg* 8806 . Kaxolina 1 8 8600 Nalbach Ewil Hochfeld 8 18600 König Euergie 55 15 23800 Muüller[Magvalena Ruh ort 550 98⁰⁰ euß Jareitenſchläger Duisburg 5 22⁰⁰ 10 D. Plüm being' eim Steine 80⁰ Se ders D. Mlum 3 5 1 5650 Lautk Gebr Marx 3 Altriy 7 430 Gerr. Marx 4 8 1 409 Mülller 5 5 540 Goch Ern 16000 ſt Fans Duſaburg New York, 24. März.(Drahtbericht der Compagnie générale transatlantique). Schnelldampfer„La Touraine,“ am 17. März ab Havyre, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, 6 7, 25. Waſſerſtandsnachrichten vom Mounat März, Pegelſtationen Datum: vom Rhein:22. 23. 24. 255. 26. 27. Bemerkungen Konſtanz 2,82 785 136 Abds. 6 U. eH!..,88 1,80 1,801,790 N. 6 U. Lauterburg 3,06 3,00 Abds. 6 U. Mazau. 6,16 3,1 6,09% 2 u Bermersheim 2,88 B Maunheim 2,96 2,88 2,79 2,75 2,73 2,70 Mgs. 7 U. Mainz ,68 1,„45„40 FP.⸗E. Bingen ,63 10 U. Kauß ae 1,601,56 2 1 Koblenz 2231 10 U. VV.„90 2 U. Ruhrort 2,09 0 9 U. vom Neckar: Maunheim. 3,05 3,00 2,92 2,75 2,78%0 V. i u. Heilbronn 04 1,02 1,08 0,93 0,80 21¹ „Aühmaſchinen nur allein zu heßen bez Martin Decker 4.4 pfaff 9f ages⸗Ordunng der am Donnerſtag, 29. März d.., Bormittags 9g Uhr beginnend irksrathsſitzung. 11 nderaths der Stadt La urg gegen Stadtrath Mannheim, die Befrei⸗ ung von S auswärts untergebr er 5 2. Die Heimwei des T Peter Schmitt in heim. 3. Geſuch des Georg Hack hier um Erlaubniß zum Betrieb einer Schankwirthſchaft—ohne Brannt⸗ SHeinſchank— U 5, 1. 4. Desgl. des Adam Mäule in eckar ſen. 5. gl. des Emanuel Neu 8,13 mit Branntweinſchank. 8. Desgl. des Mathäus Weimer n Sandhofen um Erlaubniß zum Betrieh einer Gaſtwirthſchaft. 7. Desgl. des Heinrich Baro in eckarau. 8. Desol, des Karl Rauſch hier 2, 20 9. Geſuch des Heinrich Größle ſer um Erlaubniß zur Verlegung es Schankwirthſchaftsrechtes von kl. Waldſtr. 2 nach K 10, 1 mit Branntwein. 10. Geſuch des Franz Joſef Kimmel in Käferthal um Erkanb⸗ niß zur Verlegung ſeines Gaſt⸗ wirthſchafzsrechtes von Haus Nr. + 2 hdes Adam Bucher ſtung ſeines Wirth⸗ chaftsrechtes in 8 4, 15. 12. Desgl. des Emil Kangießer hier in J 2, 20 18. Die Entziehung der Wirth⸗ ſchaftsconeeſſion des Valentin Kaſpar hier K 4, 1. 14. Geſuch des Peter Geißner in Käferthal um Erlaubniß zum Kleinverkauf von denaturirtem Spiritus. 15. Die Anlage einer Schienen⸗ bahn durch die Firma Friedrich Rahr hier. 16. Geſuch der Saalbaugeſell⸗ ſchaft hier um Genehmigung zum Gewerbebetrieb gemäߧ 33a Gew.⸗Ordg. im Saalbau. 17. Die Kanaliſation des Jung⸗ buſchgebiets, hier insbeſ⸗ die waſſerpol. Genehmigung, 18. Geſuch der Betriebsdirektion ver Mannheim⸗Weinheimer Ne⸗ benbahn um Genehmigung zur Verlängerung der Geleiſe im Neckarvorland. 19. Die Entziehung des dem Franz Weber in Avesheim ver⸗ liehenen Schifferpatents. 20. Baugeſuch des Peter Junkert hier 12. Querſtraße 22. 21. Hauptverbeſſerung der Se⸗ clenheimer Landſtraße. 22. Jagdverpachtung in Schaar⸗ of 23. Unterſtützung aus dem chur⸗ pfälziſchen Waiſenfond. Sämmtliche auf die Tagesord⸗ nung bezüglichen Akten liegen brei Tage vor der Sitzung zur Einſicht der Betheiligten und der dieſſeitiger anzlei auf. 36013 Mannheim, den 241. März 1894. Großh Bezirksamt: Frhr. Rüdt. Hekanutmachung. Der Vollzug des Fiſchereigeſetzes betr. (83) Nr. 23823J. Auf Grund der Art. 9, 12 u. 14 des Fiſcherei⸗ geſetzes, der§8 39, 41, 43, 46 u. 48 der Landesfiſchereiordnung u. des§ 4 der Verordnung vom 19. t 1890, geben wir hiermit ekannt, daß am 1. April die Schonzeit für Zander, ſowie fur Berſche im Neckar beginnt und bis zum 31. Mai dauert. Die Schonzeit für Aeſchen⸗ u. Regenbogenforellen dauert noch bis 100 30. April diejenige für Krebſe 1. Juni. Während der Schonzeit iſt nicht nur der Fang, ſondern auch aus⸗ ſchließlich der 3 erſten Tage der 1 8 alles Feilbieten, Ver⸗ äußern und Verſenden der ge⸗ ſchützten Fiſcharten verboten. Dieſes Verbot erſtreckt ſich insbe⸗ ſondere auch auf das Feilhalten und den Verkauf von Fiſchen ſolcher Art in Gaſthäuſern und Reſtaurationen, worauf wir noch beſonders hinweiſen. 36014 Bei ertaubtem Fang nach Ab⸗ lauf der Schonzeit beträgt das Mindeſtmaaß für Aeſchen 25 om, für Regenbogenforellen 20 em, für Zander 35 om, für Berſche 15 em und für Krebſe 8 om. Mannbeim, den 15. März 1894. Großh. Bezirksamt: Dr. Seitz. Heffentliche Verſteigemug. Mittwoch, den 28. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfan dlokal Q 4,5: 1 goldene Herrenuhr,! goldene Damenuhr, 1 ſilberne Cylinder⸗ Uhr, 1 Pianino, 1 Sekretär, ein Kaſſenſchrank, 3 Chiffonier, zwei Schränke, 1 Spiegel, Bildertafeln, 2 Kommode, 1 Waſchkommode, 1 Nähtiſchchen, 2 Blumentiſche, ein Kanarienvogel mit Käſig, drei Nohrſtühle, 1 Küchenſchaft, eine Anrichte, 1 Bettlade mit Roſt u. im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. 36052 Mannheim, den 27. März 1894 Schuhmacher, Gerichtsvollzieher, B 5, 11½. Ich empfehle mich im Anfer- tizen von Herren- und Kuabenkleidern und betreibe letzteres als Spezialität. 35507 Lüdwir Mnauber, PD3, 5, III. Schries⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 27. März. Belaunkmachung. Die Naturalleiſtung für die be⸗ waffnete Macht im Frieden betr. Nr. 244211. Unter Hinweiſung auf 8 9 des Reichsgeſetzes vom 18, Februar 1875 bezw. Axt. II J6 des Reichsgeſetzes vom 21. Juni 1887, die Naturalleiſtung für die bewaffnete Macht im Frieden betr., wonach die Ver⸗ gütung für verabreichte Fourgge mit einem Aufſchlag von fünf vom Hundert nach dem Durch⸗ ſchnitt der höchſten Preiſe des Kalendermonates, welcher der Leiſtung vorausgegangen, nach dem für den Amtsbezirk maß⸗ gebenden Hauptmarktort, erfolgt, werden die für den Amtsbezirk Mannheim maßgebenden Ver⸗ ütungsſätze für den Monat 9 1894 hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht: 1. Hafer pro 100 Kilo 17.74 M. 2. Stroh„„ 10 9,45„ 8. Heu 4˙ 1 14.70 77 Mannheim, 20. März 1894. Großh. Bezirksamt: Dr. Seitz. Stlaunkmachung. Straßenſpecre betr. (83) Nr. 8248 Il, Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß behufs Vornahme von Siel⸗ baügrbeiten in dem Durchgang zwiſchen O? und den ſtädtiſchen Anlagen die Abſperrung genannter Straßenſtrecke von den 27. l. Mts. an auf die Dauer von 8 Wochen nöthig fäll. Während der Dauer der Sperre iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſammten Fuhrwerks⸗ und Perſonenverkehr verboten. 5 Außerdem wird der Durch⸗ gangsverkehr auf der Strecke 0 7 und N 7(Rartenſtraße) verboten und der Verkehr in der Heidel bergerſtraße guf die halbe Straßen⸗ breite eingeſchränkt. Fuhrwerke dürfen an den genannten Stellen der Marien⸗ und Heidelberger⸗ ſtraße nur im Schritt fahren. Ulidergandeurgen werden ge⸗ mäß 8 121.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Mannheim, 24 März 1894. Großh. Bezirksamt: Dr. Seitz. 86011¹ Btkanntmachnug. No, 5277, Die Ehefrau des Johannes Röhrig, Friederike geb. Brauch von Heddesheim hat gegen ihren Ehemann bei diesſeitigem Landgerichte eine Klage mit dem Begehren einge⸗ reicht, ſie für berechtigt zu erklären, ihr Vermögen von dem ihres Ehemannes gbzuſondern. Ternun zur Verhandlung hier⸗ über iſt auf: 36024 Donnerſtag, den 7. Inni 1894, Vormittags 10 Uhr beſtimmt. Dies wird zur Kenntnißnahme nictt, veröffent⸗ i Mannheim, den 23. März 1894. Gerichtsſchreiberei Großh. Landgerichts: Jeſelſohn. Konkursverfahren. No. 16,598. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Jakob Stern⸗ heimer in Mannheim iſt heute Vormittags 11 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Rechtsanwalt Dr. Frantz in Mannheim. JKonkursforderungen ſind bis zum 5. Mai 1894 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefor⸗ dert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zu ge⸗ nanntem Termine entweder ſchrift⸗ lich einzureichen oder der Gerichts⸗ ſchreiberet zu Protokoll zu geben unter Beifügung der urkündlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift degogenh iß zer deſcglaßfaſf ugleich iſt zur Beſchlußfaſſ⸗ ung über die Wahl eines geſel. tiven Verwalters, über die Beſtell⸗ ung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in 8 120 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Freitag, den 20. April 1894, Vormittags 8½ Uhr, ſowie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf Donnerſtag, den 17. Mai 1894, Vormittags 8½ Uhr, vor dem Gr. Amtsgexichte Abth. 3 Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe Hebre Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe Feeee ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auf⸗ erlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abge⸗ ſonderte Befriedigung in Anſprüch nehmen, dem Konkursverpalter bis zum 3. Mat 1894, Vor⸗ mittags 9Uhr, Anzeige zu machen, Mannhelm, den 24. März 1894. 36028 Gerichtsſchreiberei Großh⸗ Amtsgerichts. Galm. 86020 werden für ein hübſches beſchei⸗ denes Mädchen von 5 Jahren ge⸗ ſucht. Mögen ſich nür beſſere kinderloſe Familien melden Offerten unter L. W. 100 haupt⸗ poſtlagernd Mannheim. 36050 Kugel⸗Gier⸗Uhren mit Glocke für 4 Härtm. Unentbehrlich. oꝛs Ein Mädchen für häusliche Arbeit u. zu Kindern geſucht 35969 3, 13½%. Ausſchreiben! n der Nacht vom 10. auf 11. März und in der Nacht vom 22. auf 23. März d. Js. wurden von einem vor der Landgüterhalle Nr. 3 im hieſigen Cenkralgüter⸗ bahnhof ſtehenden Nollwagen je 17 Kilo Perlkafſee mittels Auf⸗ ſchneidens der geſtohlen. Ich erſuche ſachdienliche uUm Mittheilungen behufs Erforſch des Thäters und bemerke, daß auf die Ergreifuug des Diebes daß eine Belohnung von 20 Mark ausgeſetzt iſt. 36017 Mannheim, 24. März 1894. Großh. Stgatsanwaltſchaft: Dietz. Konkursverfahren. No. 10,779. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Carl Werner in Mannheim, iſt heute Vormit⸗ tags11½ UhrdasKonkursverfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nalnt: Rechtsanwalt Dr. Stern hier. 36021 Konkursforderungen ſind bis zum 21. April 1894 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hierſnit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür perlangten Vorrechte bis zum gengnnten Termine ent⸗ weder ſchriftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Pro⸗ tokoll zu geben unter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſ⸗ ung über die Wahl eines defini⸗ tiven Verwalters, über die Be⸗ ſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 120 der Konkurs⸗ 18185 bezeichneten Gegenſtände au Freitag, den 6. April 1894, Vormtttags 8½ Uhr ſowtie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf Dienftag, den 1. Mai 1894, Vormtittags 8½ Uhr vor dem Gr. Amtsgexichte Abth. 1II Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe Heidrige Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkurs⸗ verwalter bis zum 21. April 1894, Vormittags 9 Uhr Anzeige zu machen. Mannheim, den 24 März 1894. Gerichtsſchreiberei Großherzogl. Amtsgerichts. Galm. Heſfeulliche Jerſteigerung.“ Mittwoch, den 28. März d. J. Nachmittags 2 ÜUhr, werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 2 Grabſteine, 1 Klavier, 1 Nähmaſchine, 6 Stühle, 2 Tiſche, 1 Kommode, 1 Toſletteſpiegel, 2 Kleiderhalter, 1 Bierſervice, 30 Mtr. Barchent und Spezereiwagren gegen bgare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich 2 gern. 8 2 Mannheim, den 23. März 1894. Freimüller, Gexichtsvollzieher. Heffentliche Verſteigernng. Mittwoch, 28. März d. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich in der Schwetzinger⸗ ſtraße 81½ 1 Wirthſchaftsbüffet m. Schrank, Seohe 8 Wirthstiſche und 54 Stühle im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. e März 1894. ax, 36026 Gerichtsvollzieher. Heffentliche Verſteigerung. A 36044 im Mittwoch, den 28. ds. Mts. Vormittags 11 Uhr werde ich im Hauſe T 4 Nr. 12, im Vollſtreckungswege: 2 Ladentheken, 3 Wandgeſtelle, 1 Delkaſten, 1 Sande und zwei 1 fäſſer; ferner Nachmittags 2 iim Pfandlokgal Q 4, 5 ein Hobel mit Linienſchneide⸗ apparat, Holzſchriften, 1 Stereo⸗ iypenapparat und 1 Boſtonpreſſe gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 27, März 1894. Störk Gerichts vollzieher, O 1, 12. Heſſenkliche Jerſteigerung. Am 36048 Dounerſtag, den 29. März Vormittags 11 Uhr werde ich in G 2 11 eine bei⸗ nahe noch neue für Manufac⸗ turwaaren Ladenein⸗ richtung beſtehend aus 8 großen Realen, 1 Theke, Kaſſe, Schau⸗ fenſter⸗Lampen, verſchiedenen Atrapen ꝛc. gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Die Ver⸗ ſteigerung findet beſtimmt ſtatt. annheim, 27. März 1894. Störk, Gerichtsvollzieher C 1. 12 Deee Alte Büther einzeln wie ganze Biblioth, kauft zu öchſten Preiſen 34117 „Bender's Antiqu, N 4, 12 ſchrank und 1 Sack Schwämme Heſfentliche Berſteigerung. Am 36032 Mittwoch den 28. d. M. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4. 5 dahier 1 aufgerüſtetes Bett, Kleider⸗ ſchrank, 1 Waſchtiſch, 2 Büffet, 2 Sofa, 2 Chiffonnier, 1 Konſol; im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſtei⸗ gern. Mannheim, 27. März 1894. Ott, Gerichtsvollzieher K 2. 31. Verſteigerung. Mittwoch, den 28. d.., Nachmittags 2 Uhr werden in E 5, IS, 2. St. im Auftrage nachverzeichnete Gegen⸗ ſtände gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigert: 86027 3 Kanapee, wobei 1 braunes Ripskanapee mit 6 Seſſeln, 1 opaler u. 1 Ausziehtiſch, 1 Rauch⸗ tiſch, 1 kl. Tiſchchen mit Marmor⸗ platte, 25 Rohr⸗ u. Strohſtühle, 1 Etagere, 3 Spfegel, 1 große Ziehlampe, 2 Küchenſchränke mit Glasgufſatz, 2 Kleiderſchränke, mehrere Nacht⸗ und Waſchtiſche, 1 Buffet, 1 Eisſchrank, 3 vollſtän⸗ dige Betten, 2 Conſole mit Spiegel, 1 Kommode, 1 Silberſchrank, 1 Lüſter, 1 Blumentiſch und ſonſt. Verſchiedenes, wozu freundlichſt einladet M. Bermann. Larten⸗Perſteigerung. Die hieſtge Gemeinde läßt am 35891 Mittwoch, 28. März 1894, Wormittags 10 Uhr im Farrenhof einen zum Schlachten geeigneten fetten Farren öffentlich verſteigern. Sandhofen, 21. März 1894 Das Bürgermeiſteramt: Herbel. Stolze ſcher Stenographen⸗Perein Frettag, den 30. Mrz d. reitag, den rz d.., Ahends 81/ Ube im Caſino⸗Saale Vortrag des Herrn Max Bückler, Vor⸗ ſitzender des Verbandes Stolze⸗ ſcher Stenographen⸗Vereine und erſter Parlamentsſtenograph der Kölniſchen Seiſang aus Berlin über 0 „Stenogtaphie und Schule.“ Wir laden die Mitglieder un⸗ ſeres Vereins hierdurch ein und bitten um zahlreiches Erſcheinen. Freunde der Stenogräphie ſind willkommen. 36046 Der Vorſtand. Friedrich Stoll. Mehl ganz vorzüglich backend, 5 Pfund ſchon von 75 Pfg. 15 empfiehlt 5 GHeorg Dietz, 2, 8, Marktplatz. 160,000 5005 0, 5 120 000, 60 45 000, 30 900, 8 900.% Nuſw. ſind die Haupttreffer vonß 12 Serienloosen, welche in den nächſten Zieh Nungen beſtimmt gewinnen; Ganzen 43585 Looſe mit 43585 Gewinnen un Geſammtbetrage von 3c.7 Milliauen Mark. 2. Zährlich 12 Ziehungen jeden⸗ 2 Neunt 1 1 55 Nächſte S pr 8 tehung 1. il. Sged. Mon. e Treffer Jedes dieſer 12 Looſe muß d innerhalb eines Jahres mit 3 21. Gewinn gezogen werden, 8 Salſo muß jeder Spieler 12 8 Mal im Jahre gewinnen, 8 ½00 Anthell an allen 12 Ori⸗ ginal⸗Looſen koſtet pro Zieh⸗ „4½%0 8 Mk. Porto „ Liſten gratis, Gefl. ge erbitte baldigſt. Bankhaus J. 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Js. auf 12 Pfennige per Cubiemeter ohne wei⸗ teren Rabatt zu ermäßigen.— An die Gewährung dieſer Preibsermäßig ung wird die Bedingung der Herſtellung einer auf Koften des Abonneuten auszuführenden, von der Leuchtgasleitung getrennten, und von dieſer ſich leicht unterſcheidenden Gasleitung und die Aufſtellung eines beſonderen, eben⸗ falls als ſolchen gekennzeichneten Gasmeſſers, geknüpft. Die verehrlichen Abonnenten, welche von der Preis⸗ ermäßigung Gebrauch machen wollen, werden gebeten, ſich baldigſt anzumelden. Die Anmeldungen werden nummerirt und nach der Reihe des Einlaufs erledigt. Wer dieſe Anmeldung und die Ausführung der unſrer⸗ ſeits nothwendig befundenen Anordnungen unterläßt, hat auf die Ermäßigung des Gaspreiſes für Motorenbetrieb keinen Anſpruch. 34710 Mannheim, den 7. März 1894. Hirektion der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerkie. Bekanntmachung. Zur Verhütung von Störungen im Bezuge von Gas und Waſſer erſuchen wir unſere verehrlichen Conſumenten die Gas⸗ u. Waſſermeſſer, ſowie die Zuführungen zu denſelben, während der Winter⸗ monate gut zu verwahren und insbeſondere die Keller⸗ laden geſchloſſen zu halten. 21539 Mannheim im November 1893. Direction der Städt. Gas- u. Wasserwerke Mannbeim. Zum Wiederbeginn des nenen Schuljahres der Burgerschule und Volksschule empfehlen wir ſämmtliche in denſelben eingeführten Schreib- und Jeichenmaterialien Schreib⸗, Schul⸗, Religions⸗ und Realienbücher in den neueſten Auflagen für die 1. bis 8. Klaſſe, ſowie Reißſeuge, Reißbretler, Reißſchienen und Winkel Farben, Tuſche und Pinſel in anerkannt beſten Qualitäten zu ſehr billigen Preiſen. Auf Putent⸗Zeichenbretter mit Vorrichtung zum Schutz der Reißſchienen, machen wir ganz beſonders A. Löwenhaupt Söhne Schreibmaterialien⸗Handlung, Kaufhaus. g8886 * 9 Medizinalkaſſe der katholiſchen Vereine Mannheims. ( A4, 17.) In ſeiner heutigen Sitzung hat der Vorſtand in 6Anbetracht des günſtigen Ergebniſſes im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr beſchloſſen, daß die im Monat März Eintretenden kein Eintritisgeld zu eutrichten haben. 34847 Mannheim, den 1. März 1894. Der Vorstand. Theilnehmenden Freunden und Bekannken die ſchmerz⸗ liche Mittheilung, daß unſer innigſtgeliebter Gatte, Vater, HBruder, Großvater, Schwiegervater und Onkel Joseph Leis, Registrator a. D. ſoied früh ½4 Uhr nach kurzem Krankenlager ver⸗ ſchieden iſt, 6028 Mannheim, den 25. März 1894. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: 8 Alexander Zeis. 5 Carl Maria Zeis. (ddddT Todes⸗Anzeige Freunden und Bekannten hiermit die ſchmerzliche Anzeige, daß mein theurer Gatte 36057 Herr Paul Kausler nach beinahe gjührigem ſchwerem Leiden heute früh 2 Uhr ſanft verſchieden iſt. Um ſtille Theilnahme bittet Eliſe Kausler, geb. Theobald, Mannheim, den 25. März 1893. Die Beerdigung findet Dienſtag, 27. März, Nachmittags 4½ Uhr, vom Sterbehauſe B 6, 23 aus ſtatt. Danksagung. Für die reichen Blumenſpenden und für die wohl⸗⸗ wollende Theilnahme anläßlich des Hinſcheidens unſerer geliebten Gattin und Mutter Elise Finé lise Finé ſagen auf dieſem Wege unſern innigſten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: Heinr. Finé. 36019 General⸗Anzeiger. InInOS neu, gebraucht, Verkauf, Vermiethung. 35797 A. Donecker, BI, 4. Heute eintreffend;: 38057 Reunthierkeulen ſehr zart und wohlſchmeckend, Poularden, Capaunen Welſche lebende Hummer Rheinſalm Forellen, Hechte Backſchollen, Rothzungen Soles Vratbückinge per Dutz. M. 1 geräucherter Lachs. J. Knab, E,5 Breiteſtraße. Telephon 299. Mannheim, 27. März. 5 Sprachlehrei ertheilt gründlichen Unterricht in Franzöſiſch, Engliſch u. Italie⸗ niſch nach beſten Grammatiken. Näh. Hü 8, 4, 2. Stock. 35041 bei Großh. 36022 Goldener Ning mit Amethyſtſtein ver⸗ loren. Abzugeben gegen gute Belohnung im Verlag. 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Das Verzeichniß der am 12. d. M. zur Rückzahlung der 3½%igen aus den Serien XVII, XVIII, XXIII bis ein⸗ allen Pfandbriefvertriebsſtellen erhältlich und wird auf Ver⸗ Karlsruher Zeitung Nr. 82 veröffentlicht. 00000 8 2 Sie kommen 9. Seite. 6 Umzug der II. Compagnie Schloß betreffend. Dienſtausrüſtung 35947 Mannheim, 24. März 1894. Rheinische Hypothekenbank auf 1. Juli bezw. 1. Oktober 1894 verlooſten 4% Pfand⸗ ſchließlich XXXIX, 4I, 42, 50, 51, 52, 54, 55 und 56 und der langen von uns franco zugeſtellt. Mannheim, 19. März 1894. Die Direktion. die Wiener⸗Budapeſter Orpheum⸗Geſellſchaft mit 859 Senſations⸗Poſſe: Die Klabrias-Parthie. de Perſonenq K 1, 2. Deutscher Michel K I, 2. Heute Dienſtag der oberbayriſchen Sänger⸗ und Aben Concert Sgunanber Geſenſchae ve weiß aus Miesbach(Tegernſee). 2 Damen, 2 Die Geſellſchaft beſitzt das Künſtlerzeugniß. Anfang 8 Uhr. 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