Badiſche Volkszeitung.) Telegramm⸗Adreſſe: n Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter 8 Ne. 2509. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (104. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. zeiger (Mannheimer Volksblatt.) Zerantworklich: für den polit. und allg. Theil: fur d. Müller. r den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). e en ournal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 187.(Celephon⸗Ar. 218.) Bennigſen⸗Feier. Die Feier des 70. Geburtstages Bennigſen's verlief, wie aus Hannover gemeldet wird, in einer der Bedeutung des großen Mannes würdigen Weiſe. Deputationen auf Deputationen kamen in ununterbrochener Reihenfolge. Zwei Militärkapellen ſowie der Königl. Domchor brachten Ständchen. Als die erſten auswärtigen Gratulanten er⸗ ſchienen Finanzminiſter Dr. Miquel und Geheimrath Planckz ſie gratulirten als älteſte Freunde des Jubilars. Der Finanzminiſter betonte, daß die Herren nicht als Deputirte, ſondern als Menſchen erſchienen; die Beglück⸗ wünſchung trug daher einen durchaus familiären Charakter. Staatsminiſter Hobrecht hielt eine kurze Anſprache; er erfülle nicht nur den Auftrag des Centralausſchuſſes, ſondern er wolle die treue Liebe und Anhänglichkeit der weiteſten Kreiſe zum Ausdruck bringen. Wie v. Bennigſen alle Angriffe bereitwillig auf ſich genommen habe, ſo möge er auch dieſe herzlichſten Glückwünſche entgegen⸗ nehmen. Prof. Dr. v. Marquardſen verlas hierauf die Adreſſe der Parteileitung. Oberpräſident v. Bennigſen, der gegen den Schluß ſeiner Entgegnung bis zu Thränen gerührt ward, antwortete folgendes: „Von Herzen bin ich Ihnen dankbar für die ſchöne Feier, die Sie mir heute zu meinem Geburtstag bereitet baben Ich weiß am beſten, was ich meinen i e in der langen politiſchen Arbeit verdanke. Ohne das feſte Vertrauen auf die freundſchaftlichen Geſinnungen, welche ich ſeit meinen erſten Eintreten in kleine Verhältniſſe im Lande Hannover gefunden habe, wäre es mir unmöglich geweſen, das zu erreichen, was ich erreicht habe, und Freude an der politiſchen e zu bewahren. Ich danke Ihnen für die freundliche Anhäng⸗ lichkeit, das Vertrauen und die Zuſtimmung zu der Art von praktiſcher, liberaler und nationaler Politik, die wie nun zu⸗ ſammen ſoflange Jahre getrieben haben, zum Heile unſeres Vaterlandes. Daran, daß wir die Grundſätze„liberal und national“ aufrecht erhalten haben in Verbindung mit dem, zu ſtreben, was erreichbar und möglich iſt, beruht das Verdienſt unſerer Thätigkeit und vor allem auch der Antheil, den wir an der Ausgeſtaltung der deutſchen Geſchichte gehabt haben. Es ſind angenehme Stunden für mich, wenn ich in meiner Erinnerung zurückdenken kann an die gemeinſame Arbeit, an das Vertrauen, die Liebe und die Freundſchaft, die mir zu theil geworden ſind und die mir unvergeſſen ſein werden. Das Ehrengeſchenk, das Sie mir in Erinnerung an dieſe ge⸗ meinſame Arbeit gewidmet haben, ſoll von mir und meiner Familie in Ehren gehalten werden als Erinnerung an die große Zeit, in der es mir vergönnt geweſen iſt, mit treuen 0 für das Wohl unſeres Vaterlandes nach Kräften zu wirken.“ Die Wohnung des Gefeierten bildete einen wahren Blumengarten. Von allen Seiten liefen die koſtbarſten Geſchenke ein. Auch der deutſche Kolonialverein ließ eine fein ausgearbeitete Adreſſe überreichen. Die Spitzen der Militärbehörden, voran der kommandirende General des 10. Armeecorps, General der Infanterie v. Seebeck, übermittelten perſönlich ihre Glückwünſche. Mittags gegen 2 Uhr begann das große Feſtmahl im„Odeon“, an welchem etwa 500 Perſonen theil⸗ nahmen. Bennigſen trat unter dem Geleite des Finanz⸗ miniſters Miquel ſowie des Geh. Juſtizraths Planck in den wunderbar geſchmückten Saal. An dem Feſteſſen betheiligten ſich auch die drei Söhne Bennigſens. Den Toaſt auf den Gefeierten brachte Geheime Inſtizrath Planck aus. Der⸗ ſelbe erklärte, daß er der Aufforderung, zu ſprechen, nur zögernd Folge geleiſtet habe; man habe ihm aber geſagt, wo das Leben und die Thaten ſo laut ſprächen, wie bei Herrn v. Bennigſen, da bedürfe es keiner kunſtvollen Rede. Geh. Rath Planck ging dann auf die erſten An⸗ fänge der politiſchen Wirkſamkeit Bennigſens ein und er⸗ klärte, wenn er die Thätigkelt Bennigſens in den ver⸗ gangenen Jahrzehnten ſchildern wollte, dann müſſe er die deutſche Geſchichte dieſer Zeit vortragen, bei welcher er auf jedem Blatte neben dem Namen Bismarck auch der Name Rudolf v. Bennigſen eingetragen ſei. Hierauf erhob ſich Bennigſen, um unter laut⸗ loſer Stille folgendes auszuführen: „Meine Herren! Als ich die Worte meines alten lieben Freundes vernahm, ſind manche alte Geſtalten und Erinner⸗ ungen in mir wieder aufgetaucht und lebendig geworden, Ge⸗ ſtalten, zum Theil jetzt verſchollen, Erinnerungen an theure reunde, die längſt oder aus der öffentlichen Thätigkeit ge⸗ chieden ſind. Ich war eben mit Planck, Miquel u. g. da⸗ mals Mitglied einer jüngeren Generation, welche ſich ent⸗ chloß, die Arbeit wieder aufzunehmen, die im Jahre 1848 ür die deutſche Nation verſucht war, die aber geſcheitert war. ch habe damals mit denjenigen zuſammengewirkt, die ich in der hannoverſchen Kammer fand, die mir als jungem Menſchen von wenig über 30 Jahren die Führung anvertrauten, Män⸗ ner, faft alle 20, 30 Jahre älter als ich, erfahren im prak⸗ tiſchen Leben, in dem Beruf als Kommunalbeamte, als Mit⸗ glieder der Induſtrie, des Handels, der Landwirthſchaft. Ich 8 daß gerade dieſes Verhältniß dazu beigetragen hat, mir das Gefüähl der Verantwortlichkeit und der Nothwen⸗ Seleſenſte und verbreitetür Zeitung in Maunheim und Umgebung. wickelter Lagen zu ſtärken. Ich bin damals meinen älteren Freunden aus der hannoverſchen Zeit ſehr dankbar ge⸗ weſen, daß ſie mir, dieſem jungen Manne, die Füh⸗ rung anvertraut haben, und wie ſie mir wenigſtens zu mancher Zeit verſichert haben, haben ſie, obwohl es ein großes Wagniß war, es doch nicht bereut. Unſere Ziele waren ähnlich wie diejenigen der geſcheiterten politiſchen Arbeit von 1848: die Einigung Deutſchlands zu einem mäch⸗ tigen kraftvollen Bundesſtaat mit einer freiheitlichen Verfaſ⸗ ſung, mit einem freigewählten Parlament, welchem bei der Ordnung der Geſchicke des Vaterlandes ein gewiſſer Mitan⸗ theil gewährt werden ſollte, aber die Mittel waren weſentlich andere als heutzutage. Woran iſt die Bewegung von 1848 geſcheitert? Einmal daran, daß in der ganzen Entwickelung ſeit Jahrhunderten wir Deutſche politiſch verfahrener waren als die anderen Nationen Europas, die in ihren Staaten längſt ihre nationale Geſtaltung erreicht hatten. Die ſchädli⸗ chen Gegenſätze der einzelnen Stämme und der Individualis⸗ mus in unſerem Charakter kamen dazu. Das Entſcheidende aber, woran im Jahre 1848 die Bewegung geſcheitert iſt, waren der Doktrinarismus und der Radikalismus, die voll⸗ kommene Verkennung der großen herangewachſenen hiſtoriſchen Macht des preußiſchen Staates und Monarchie der Hohen⸗ zollern. Wenn wir jüngeren nun dieſe Entwickelung in der zweiten Hälfte der Lonfcge Jahre, alſo in einer Zeit des vollſtändigen politiſchen Niederganges, innerer Verſumpfung des politiſchen Lebens, einer Reaktion in faſt ſämmtlichen Staaten wieder aufnahmen, dann mußten es eben die jüngeren Leute ſein, die ſo etwas unternehmen, bei denen der Idealis⸗ mus ſtärker iſt, als in den älteren Generationen und nament⸗ lich ſtärker als in den hervorragenden, ſo ſchwer geprüften Männern, die mit dem beſten Willen und der größten That⸗ kraft und dem größten Patriotismus 1848 doch aus den von mir hervorgehobenen Urſachen in der großen Bewegung für die nationale Einheit geſcheitert waren. Die Aufgabe, wenn Jüngere ſie übernehmen, welche den Idealismus hatten, ein ganzes Leben dafür einzuſetzen, viel⸗ leicht auch nicht einmal mit der ſicheren Ausſicht, daß ſie das Endergebniß ſelbſt mit erleben würden— dieſe Aufgabe konnte eben nur erfüllt werden, wenn wir ganz klar darüber waren, daß die Fehler von 1848 nicht zum zweiten Male gemacht werden würden. Zum zweiten Male geſcheitert, das hieße doch, daß für Deutſchland überhaupt auf abſehbare Zeit die Möglichkeit einer nationalen Geſtaltung verloren war. Das wird wenigen Völkern gegönnt, daß ihnen in einem oder zwei Menſchenaltern dreimal eine ſolche Gelegenheit zur Umgeſtal⸗ tung ihrer verkommenen Zuſtände zu einem großen Staat er⸗ öffnet wird. Hier mußten wir uns alſo vornehmen, wenn wir an die Arbeit gehen wollten, ein langes Leben daranzu⸗ ſetzen, und mußten uns vor allen Dingen klar ſein. welche Wege, abweichend von denen von 1848, wir einzuſchlagen hatten. Damals, als ich meinen Austritt aus dem hannover⸗ ſchen Richterſtand vollzog— der mir im übrigen ſehr lieb war und in dem ich viele Freunde und angenehme Thätigkeit gefunden hatte—, habe ich mich zunächſt den inneren Auf⸗ 12 0 des Staates Hannover in der damaligen allgemeinen Reaktionsperiode gewidmet. Aber das kann ich wohl ſagen: gleich im erſten Augenblick, wo in mir der Entſchluß reifte, meine Stellung als richterlicher Beamter aufzugeben, womit Tuce auch meine Stellung innerhalb der mächtigen Adels⸗ laſſe in Hannover mindeſtens ſehr gefährdet wurde, habe ich mit meinen Freunden Planck und Miquel mich ganz offen darüber verſtändigt; lediglich für einen Kampf gegen die han⸗ noverſche Miſsre würde ich das nicht gethan haben(Beifall), ſondern nur in der Abſicht, die Arbeit von 1848 wieder auf⸗ zunehmen, ſo wie ſich dazu irgend eine böte und wir dazu den Boden und die nöthigen Verbindungen in Deutſchland gefunden hätten.(Beifall.) Dazu haben mich dieſe Beiden, Planck und Miquel, noch ganz beſonders angeregt und aufgemuntert. Bei der rückſichtsloſen Art, mit der zu jener Zeit die Politik betrieben wurde, haben nur wir Einzelnen, die wir an den Kämpfen betheiligt waren, eine Bedeutung ewonnen, die vielleicht über unſere Arbeit und Wirkſamkeit dinausgeng, weil wir in Hannover in dieſer Zeit einer allge⸗ meinen deutſchen Reaktion und Verſumpfung einige Jahre rüher an dieſe Arbeit gingen, zunächſt im Heimathlande die eaäktion zu bekämpfen. Sehen Sie, dadurch bin ich perfönlich mit meinen Freunden bekannt geworden, dadurch iſt mein Name weit über Hannover hinaus— obwohl die hannoverſchen Dinge ja doch für die anderen Länder nur ein geringes In⸗ tereſſe hatten, bekannt und beachtet worden. adurch hat auch die hannoverſche Regierung und hat der damalige leitende, in ſeiner Art Reaktionsminiſter v. Borries einen typiſchen Charakter bekommen(Heiterkeit), da⸗ durch erſcheint er ſchwarz angeſtrichen in der Geſchichte, während er doch nichts ſchlimmeres gethan hat, als die ſämmt⸗ lichen Reaktionsminiſter im ganzen übrigen Deutſchland(Heiter⸗ keit); bloß er hatte das Unglück, daß, während in den übrigen Län⸗ dern alles noch ſtill und ruhig herging u. die Reaktion ohne Wider⸗ ſtand war, in Hannover wenigſtens ein Drittel der Zweiten Kam⸗ mer einen ſehr energiſchen Widerſtand und eine kräftige Kritik an dieſer Mißwirthſchaft übte. Dadurch wurden die hannover'⸗ ſchen Dinge bekannt. Als wir im Jahre 1859 dazu über⸗ gingen, praktiſch in die deutſche Politik einzugreifen, die Ver⸗ bindungen anzuknüpfen, die nöthig waren, um eine nationale Volkspartei ins Leben zu rufen, hat das natürlich mir und meinen Freunden aus Hannover die Arbeit ſehr erleichtert; denn wir galten ſchon ſeit einigen Jahren als die Vorkämpfer einer freiheitlichen Bewegung in ganz Deutſchland. Von der Enge und Engherzigkeit der damaligen politiſchen Richtungen in Deutſchland und auch von dem Rückſchlag, der nach dem Scheitern der Bewegung von 1848 eingetreten iſt, können die Jüngeren ſich keine Vorſtellung machen. Die Aelteren hatten ſich vollkommen zurückgezogen, hielten jede Wiederaufnahme ines ſolchen Unternehmens für gänzlich ausgeſchloſſen. Im Jahre 1859 nach dem Ausgange des Krieges zwiſchen Frankreich digkeit einer ganz ruhigen Ueberlegung ſchwieriger und ver⸗ Donnerſtag 12. Juli 1894. und Oeſterreich, in der großen europäiſchen Kriſe, wo der Bun⸗ destag die Verhältniſſe der beiden deutſchen Großmächte voll⸗ kommen verkannte, glaubten wir jüngeren Leute den Moment für neue Anknüpfungspunkte gekommen, und die Erklärung, die ich damals untker Mitwirkung meines verehrten Freundes Miquel abgefaßt habe, war nicht ohne Bedeutung für unſere nationale Verbindung mit dem übrigen Deutſchland. Schnell entſchloſſen wir uns, in Eiſenach diejenigen Perſonen, mit denen wir ſchon Verbindung hatten, zuſammenzuberufen, um dort eine große nationale Partei zu bilden, die die Arbeit von 1848 wieder aufnehmen ſollte. Es war ein unerwartetes Glück für mich und vielleicht eine Folge dieſer Vorgänge in Hannover, die ich Ihnen geſchilderk habe, daß mir jungem Manne die Leitung dieſer neuen großen Partei im National⸗ verein anvertraut wurde, ein ganz unverdientes Glück, aller⸗ dings auch eine ſchwere Verantwortung, wenn man bedenkt, mit wie vielen älteren angeſehenen Männern ich damals in der Leitung des Nationalvereins zuſammen war. Ich nenne nur zwei von ganz hervorragender Bedeutung, die beide 20, 30 Jahre älter waren als ich und eine große Autorität für ſich in Anſpruch nehmen konnten. Das war einmal der alte Herr v. Unruh, der Präſident der Nationalverſammlung von 1848 in Berlin, und Schultze⸗Delitzſch. Herr v. Bennigſen erklärte im weiteren Verlaufe ſeiner Rede, man habe damals ein beſtimmtes Programm gehabt, das nachher Kaiſer Wilhelm und Bismarck aus⸗ geſtaltet hätten. Jetzt leben wir in dem von dieſen Män⸗ nern begründeten nationalen Staate, der bewegt und er⸗ ſchüttert wird von den mannigfachſten Bewegungen, die unzertrennlich ſind von jeder großen Neugeſtaltung. Die Partei, an deren Spitze er ſtehe, ſei ſtets dafür einge⸗ treten, daß der deutſche Staat liberal und national ge⸗ ſtaltet werden müſſe. Aber in der Erkenntniß, daß eine dauernde Reaktion heutzutage unmöglich, habe ſte die Freiheit oft in die zweite Linie treten laſſen und den Schwerpunkt auf das Wichtigſte, die Vertheidigung der nationalen Einheit, gelegt. Dadurch habe ſie ſich ſtets ſtreng von den radikalen Parteien unterſchieden, die ohne Verſtändniß hierfür ſie oftmals der Preisgabe aller libe⸗ ralen Gedanken beſchuldigt hätten. In dieſem Sinne werde unſere Partei auch heute noch fortwirken müſſen, wenn auch vielleicht die Geſtaltung in fernerer Zeit un⸗ ſicher ſei. Der Vergangenheit und der Zukunft der natio⸗ nalliberalen Partei galt das Hoch des Redners, in das die Verſammlung lebhaft einſtimmte. Dem Redner ſelbſt drückte die Verſammlung durch lebhaften Beifall ihren Dank füͤr ſeine intereſſanten und packenden Darleg⸗ ungen aus. Finanzminiſter Miquel toaſtete auf die Gemahlin Bennigſen's, Oberbürgermeiſter Struckmann⸗Hannover feierte den Jubilar als Sohn der Provinz Hannover. In ſeiner Erwiderung erklärte Herr Dr. v. Ben⸗ nigſen es als ſelbſtverſtändlich, daß man über großen Zielen die Heimath nicht aus den Augen verliere, und ſprach die Hoffnung aus, daß es immer hannoverſche Politiker geben möge, die über dem großen Ganzen nicht Hannoverlandes und der heimiſchen Pflichten vergäßen. Dr. Marquardſen pries Hannoverland, das Männer wie Bennigſen, Miquel und Planck zu den Seinigen zähle, und ſchloß mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf Stadt und Provinz Hannover. Auf die Mittheilung, daß auch Fürſt Bismarck ein Gratulationsſchreiben geſandt, folgte die ſtürmiſche Forderung, das Schriftſtück zu verleſen. Herr v. Bennigſen geſtattete, daß dem ſo lebhaft geäußerten Verlangen Folge gegeben wurde. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Freund! Zur Feier Ihres 110 ſten Ge⸗ burtstages ſende ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Wir ſind nicht immer in demſelben Geleiſe gefahren, aber unſer Ziel war das gleiche. Daß wir die annähernde Er⸗ reichung noch Beide erlebt haben und 1 heute meinen Glückwunſch und meinen Dank für Ihre Mitarbeit noch lebend übermitteln kann, gereicht mir zu beſonderer Freude. Ich bitte Sie, mir auch in der Zukunft, die jedenfalls kürzer ſein wird, als die 70 Jahre, die wir gleichzeitig lebten, das Wohlwollen zu bewahren, welches gemeinſame Arbeit und als Ergebniß des Vorlebens gegenſeitige Werthſchätzung ge⸗ ſchaffen hat. Der Ihrige von Bismarck.“ Aus Hildesheim wird unterm 11. Jult berichtet: Hier fand heute aus Anlaß des 70. Geburtstages des Oberpräſidenten Dr. v. Bennigſen unter ſehr zahlreicher Betheiligung eine Feier ſtatt, bei der auch der Jubilar zugegen war. Nach Schluß der Feſttafel traf ein Telegramm des Kaiſers ein, das mit unge⸗ heurem Jubel aufgenommen wurde. Es heißt darin, der Kaiſer laſſe den zur Feier verſammelten Feſtgenoſſen beſten Dank für ihren Huldigungsgruß ausſprechen. Er habe die Feier mit aufrichtiger Theilnahme bee gleitet. 2. Seite. General⸗Anzeiger. MNannheim, 12. Jult. Politiſche Ueberſicht. Manuheim, 12. Juli. Der„Reichsanzeiger“ ſchreibt:„Zur Ausführung des Geſetzes betreffend die Aufhebung des Iden⸗ titätsnachweiſes verfügte der Finanzminiſter am 5. Juli, daß die Einfuhrſcheine nur für Waaren markt⸗ gängiger Beſchaffenheit zu ertheilen ſind. Als marktgängig gilt auch eine Waare, welche mit unerheb⸗ lichen Mängeln— beiſpielsweiſe leicht dumpfige Be⸗ ſchaffenheit, Sommergeruch, mäßiger Auswuchs, geringer Beſatz mit Käfern—, behaftet iſt. Bei Getreide, Hül⸗ ſenfrüchten, Raps und Rübſaat ſind etwaige fremde Be⸗ ſtandtheile wie Sand, Unkraut nicht zu beanſtanden, ſo⸗ weit dieſelben nicht über zwei Gewichtsprozente aus⸗ machen. Bezüglich der Beſchaffenheit der Mühlenfabrikate gelten auf Grund des Regulativs die für die Gewährung der Zollerleichterung bei der Ausfuhr von Mühlen⸗ und Mälzereifabrikaten getroffenen Anordnungen auch bei Müh⸗ lenfabrikaten, welche mit dem Anſpruch auf Ertheilung eines Einfuhrſcheins zur Ausfuhr angemeldet ſind.“— Endgiltige Beſtimmungen über die Zollbehandlung der Verſchnittweine ſollen binnen Kurzem für das deutſche Zollgebiet erlaſſen werden. Sie gehen im Weſentlichen dahin, daß für den zum Verſchneiden heſtimmten Wein und Moſt nur dann der ermäßigte Zoll⸗ ſatz gewährt werden ſoll, wenn die Einfuhr gradeswegs aus dem Urſprungslande erfolgt und die Waare aus⸗ drücklich als Verſchnittwein und ⸗Moſt angegeben iſt und unter amtlicher Aufſicht zum Verſchneiden gelangt.— Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine Bekanntmachung der Reſchsſchuldenverwaltung, welche für den Ermittler des Verfertigers oder wiſſentlichen Verbreiters umlaufen⸗ der falſcher 50⸗Markſcheine eine Belohnung bis 3000 M. ausſetzt. Es beſtätigt ſich, daß mit der Volkszählung am 1. Dezember 1895 die Aufnahme einer Ge⸗ werbeſtatiſtik verbunden werden ſoll. Bekauntlich wollte man ſchon die Volkszählung von 1890 dazu be⸗ nützen, um in Verbindung mit ihr eine Gewerbezaͤhlung vorzunehmen. Die betreffenden Vorſchlage waren damals ſchon an den Bundesrath gebracht, dieſer entſchied ſich jedoch für einen Aufſchub der Gewerbezaͤhlung, hauptſäch⸗ lich weil er eine Beeinträchtigung der Volkszählung be⸗ fürchtete. Inzwiſchen hat ſich das Bedürfniß nach der Schaffung einer Berufsſtatiſtik, welche über die ſeit dem Beginn der achtziger Jahre außerordentlich veränderten Verhältniſſe des deutſchen Erwerbslebens authentiſchen Aufſchluß zu geben beſtimmt iſt, noch geſteigert. Die neue Anarchiſtenvorlage iſt in der fran⸗ zöſiſchen Kammer von den Sozialiſten zwar mit ſehr boshaften Zwiſchenrufen, aber ohne große Raudaukund⸗ gebung aufgenommen worden.„Sie haben die Folter vergeſſen!“ rief der Eine.„Das iſt das Kaiſerreich, der 16. Mai!“ riefen andere,„das alte Pollzeigeſetz in verſchärfter Form!“ und ſo fort ohne viel Abwechslung. Was die Erörterung in der Preſſe anbelangt, ſo ſind die Stimmen, abgeſehen von den unbedingt feindſeligen Teuilleton. — Eine Reminiszenz aus dem letzten deutſch⸗ fran⸗ 9 55 Kriege. Die Erwähnung der Rieſenkanone„La alérie“, des„großen Brummers von Mont Valerien“, der 4881 ſein Ruheplätzchen in unſerem Kaſtanienwäldchen in Berlin gefunden hat, ruft in mir eine andere Erinnerung wach, die werth iſt, der überliefert zu werden. Der letzte Verſuch der Pariſer Beſatzung, den eiſernen Ring der Belagerungsarmee zu durchbrechen, war geſcheitert. Er galt dem 5. Armeekorps, in deſſen Mitte das Hauptquartier unſeres Tags zuvor zum Kaiſer ausgerufenen greiſen Königs aufge⸗ ſchlagen wax. Der Ausfall war der bedeutendſte während der ganzen Einſchließungsperiode. Man nennt ihn die Schlacht vor dem Mont Valérien. Der letzte in St. Cloud verſprengte Reſt der Pariſer Beſatzung mußte ſich auf Gnade und Un⸗ ergeben. Und nun begannen die Kapitulationsverhand⸗ ungen. Der Verkehr unter den Kameraden der ei Inen Cer⸗ nikungsabſchnitte, bisher auf den Dienſt beſchränkt und vor⸗ ſichtig, fing an, ein gemüthlicher zu werden, man beſuchte ſi ungeſtört von feindlichen Geſchoſſen, man brauchte ſich nicht mehr zu ducken vor den„Zuckerhüten“ der Madame Valsrie, man ſchwang den Becher der Freude. O, ſchöner Ta wenn endlich der oldat ins Leben heimkehrt, in die Menſchlichkeit! Da war denn ein ſehr geſuchter Ort der Verſailler Kamera⸗ den das Stabsquartier gard, etwa 7 bis 8 Kilom. weſtlich von St. Cloud und durch ſeine Lage ebenſo ausgezeichnet, wie durch ſeine innere Ein⸗ richtung. Napoleon hatte es der Herzogin von Beaufremont zum Geſchenk gemacht. Dieſe Dame hatte beim Anrücken der Preußen ihre Reſidenz geräumt und unter Hinterlaſſung unter anderm auch ihrer Garderobe das Weite geſucht. Ein liebens⸗ würdiger junger Offſtzier, der ſpäter an die pitze desſelben Ulanenregiments geſtellt wurde, dem er damals angehörte, war zu gedachter Diviſton kommandirt. Jedesmal, ſobald er ſeine Pflichten als Haus⸗ und Hofmarſchall erfüllt hatte, ent⸗ fernte er ſich ſchweigend; es war vergebene Mühe, hinter ſein Geheimniß 5 kommen. 105 den 29. Januar hatte das Armee⸗ korps den Befehl zur Be etzung des Mont Valérien. Mit dem kommandirenden General und ſeinem und dem Stabe der Diviſion an der Spitze rückte das Infanterie⸗Regiment Nr. 46 und die 5. und 6. leichte Batterie des Feldartillerie⸗Regunents Nr. 5 auf der Feſtung ein. Die Offtziere wurden verſammelt, die nöthigen Befehle ausgegeben. 1— murmelte es plötz⸗ lich durch ihre und die Reihen des Bataillons.— Was iſt das? Selbſt über die ernſten Mienen des alten Kirchbach kam ein Lächeln. Hoch oben an der Fahnenſtange der Fortereſſe des Mont Valerien hing unſer junger Offtzier. Wenige Minu⸗ ten ſpäter flatterte eine mächtige ſchwarz⸗weiß⸗rothe Trikolore luſtig über unſern Häuptern. Das Geheimniß war gelöſt. Er hatte die koſtbaren Gewänder der Herzogin von Beaufremont gemuſtert, drei davon, ein ſchwarzes, ein weißes und ein rothes von ſchwerem Seidenrips zerſchnitten und fo, o Ironie des Schickſals, das erſte deutſche Wahrzeichen auf der fran⸗ zöſtſchen Feſte hergeſtellt. Des Jubelns und Händedrückens war kein Ende, und wieder hatte ein gefürchteker Ulan mit ſeinem glücklichen Einfall den Vogel abgeſchoſſen. SEin Komet an der Sonne. Durch die Photographie iſt bei Gelegenheit der völligen Sonnenſinſterniß vom 16. April 1893 eine merkwürdige Erſcheinung entdeckt worden: Bekanntlich zeigt ſich, wenn die Sonnenſcheibe ganz vom Monde bedeckt iſt, rings um dieſelbe ein heller, ſtrahliger Kranz, den man Corona nennt. Dieſer beſteht wabrſcheinlich corona von eigens dazu Expeditionen in Chile Komet in der Co rona ſichtbar war. Sonnenfinſterniß beſchränkt. rechtigt, daß es gelingen wird, auch dieſe Schwierigkeit zu gibt, wie tief der 0 und Anna N Männern der àußerſten Linken, getheilt! Wenn manche Blätter, wie Jour, National und ſogar Univers, ſich entſchieden beifällig äußern, ſo begegnet man ander⸗ ſeits auch unter den beſten Anhängern der Regierung wie in allen andern Parteiſchattirungen ernſten Aus⸗ ſtellungen, namentlich hinſichtlich des geheimen Ver⸗ fahrens und des Verbots der Veröffentlichung der Ge⸗ richtsverhandlungen in den Zeitungen. Es geht, ein ſtiller Schrecken durch die Reihen der ſchreibenden Männer bei dem Gedanken, daß bei irgend einem Umſchwung der Dinge dieſer ganze Apparat mit geheimen Strafverfahren, Verbannung der Verhand⸗ lungsberichte aus den Zeitungen und Verſchickung in eine Strafcolonie gegen dieſelben Parteien angewandt werden könnte, aus denen heute die Träger der Gewalt hervor⸗ gehen. Die einen, wie der„Temps“, äußern dieſe Sorge in verdeckter Form und betonen die Nothwendigkeit, die Vergehen, um die es ſich handle, genauer zu beſtimmen, damit nicht der Unrechte betroffen werden koͤnne. Andere, wie„France“ und„Patrie“ ſprechen ſich dagegen ganz unverblümt aus.„Paris“ verwirft die ganze Vorlage als zu weitgehend und zu unbeſtimmt. Aus dem Lager der Rechten warnt der„Moniteur Univerſel“ gegen eine Vorlage, die bei dem häufigen Regierungswechſel keinerlei Gewähr und Sicherheit für den einzelnen biete. Die „Vérité“ läßt ſtch in ähnlichem Sinne vernehmen und will außerdem das einzige Heil nur im Chriſtenthum und in der Kirche finden. Alles in Allem genommen iſt die Aufnahme der Vorlage bisher hinter den Erwartungen der Regierung zurückgeblieben. Nordamerika iſt gegenwärtig von einer inneren Kriſe bedroht, wie ſie deren ſeit Beendigung des blutigen Seceſſionskrieges nicht mehr erlebt hat. Es handelt ſich um nichts Geringeres, als um die Frage, ob Amerika dem Anſturm der in Geſtalt von Rieſenſtrikes ein⸗ hergehenden ſozialrevolutionären Hochfluth Stand zu halten vermögen wird. Während noch vor wenig Tagen die Chicagoer Streitigkeiten zwiſchen den dortigen Bahngeſellſchaften und ihrem Arbeiterperſonal einen ledig⸗ lich örtlichen Charakter zu tragen ſchienen und mindeſtens keinen bedrohlicheren Charakter aufwieſen, als ſo viele andere Mißhelligkeiten, von denen der transatlantiſche Draht zu erzählen wußle, verſchlimmerte ſich die Situation gleichſam im Handumdrehen dermaßen, daß an der generellen Natur des in Chicago zum akuten Ausbruch gekommenen Uebels nicht mehr gezweifelt werden kann. Es iſt wie eine Blutvergiftung, welche von einer unſchein⸗ baren Urſache ausgehend, plöͤtzlich und zuſehends den geſammten Organismus in Mitleidenſchaft zieht. Und daß die Vereinigten Staaten ſchon geraume Zeit zu einem Verſuchsfelde für anarchiſtiſche Greuelſcenen prädis⸗ ponirt waren, lehrt die Entwicklungsgeſchichte der dortigen Arbeiterbewegung von dem Augenblick ihrer Befruchtung durch europäiſche Umſturztheorieen. Aber wenn die europai⸗ ſchen Völker dank ihrer ſtraffen Centraliſation und der ein⸗ heitlich geordneten Executivgewalt ſich den ſozialdemokratiſch⸗ anarchiſtiſchen Angriffen gegenüher in weit beſſerer Verthei⸗ digungsſtellung befinden, ſo hindert in Amerika das gänzliche Fehlen einer gemeinſamen Aktion der einzelnen Staaten aus höchſt feiner, gaſiger Materie, worin ſich zahlloſe kleine Körperchen, ähnlich den Meteoren, bewegen, von denen die meiſten gewiſſermaßen in Ströme geordnet ſind, die ſich bis zu 300,000 Kilometer über die Sonnenoberfläche erheben und uns als Strahlen erſcheinen. Während der völligen Sonnen⸗ finſterniß, die am 16. April 1893 eintrat, iſt die Sonnen⸗ und Braſilien, ſowie in Afrika photographirt worden. Die Unterſuchung dieſer Photographien durch den Aſtronomen J. M. Schäberle von der Lick⸗Sternwarte, die ſelbſt bei der Expedition in Chile thätig war, hat nun das überraſchende Ergebniß gehabt, daß während der Sonnenfinſterniß ein Nach einer von Schäberle auf Grund der Lick⸗Photographien gegebenen Zeichnung er⸗ 1 5 der Komet gewiſſermaßen wie auf einen der Corona⸗ rahlen aufgeſpießt. Sein Schweif ließ ſich auf den Photo⸗ graphien über einen Grad weit verfolgen. Schon früher hat die Photographie bei Gelegenheit einer völligen Sonnenfin⸗ ſterniß einen Kometen in großer Nähe bei der Sonne gezeigt, ch aber ein ſolches Geſtirn in der Corong ſelbſt anzutreffen, iſt doch eine höchft merkwürdige Thatſache. Vielleicht darf man daraus ſchließen, daß die Kometen in einer ſehr engen, aber uns noch unbekannten Beziehung zur Sonne ſtehen. Jeden⸗ falls ſpielen ſich in der unmittelbaren Nähe der Sonne Vor⸗ ter gänge ab, von denen wir nur erſt eine ſchwache Ahnung der Diviſion v. Sch. Schloß Beaure⸗ 155 nung der ben und deren fernere Enthüllung mit der Vervollkomm⸗ Photographie eintreten wird. Bis heute iſt es noch nicht möglich geweſen, die Sonnencorona bei vollem Sonnen⸗ ſchein zu photographiren, man iſt in dieſer Beziehung viel⸗ mehr auf die wenige Minnten währende Zeit einer völligen Indeſſen iſt die Hoffnung be⸗ überwinden. Dann wird man erſt in die Lage kommen, mit Sicherheit zu entſcheiden, ob Kometen in die Sonne ſtürzen zund andere aus ihr emporgeſchleudert worden ſind. Schäberle iſt in der That geneigt, gewiſſe Kometen als Auswürflinge der Sonne zu betrachten. — Eine Geiſtergeſchichte. Aus Siebenhirten wird eine „Geiſtergeſchichte“ gemeldet, die wieder ein Zeugniß davon i Aberglaube bei der Landbevöl erung noch eingewurzelt iſt. Dem Gendarmeriepoften in Miſtelbach wurde nämlich zur Anzeige gebracht, daß ſich bei den Eheleuten ebinger in Siebenhirten ſeit einiger Zeit eſpenſt zeige, deſſen Beſchreibung genau angegeben wurde. Ein Gendarm begab ſich in das betreffende Haus, wo ihm Zebinger und deſſen Gattin den„Geiſt“ genau be⸗ ſchrieben. Sie ſagten, der Geiſt habe die Geſtalt eines Hundes mit einem Katzenkopf und feurige Augen. Die Leute ſagten noch, das Ungethüm erſcheine zwiſchen 11 und 12 Uhr Nachts. 5 verſicherte, er werde, wenn das Ungethüm ſich achts ihm nähere, ſo krank, daß er am nächſten Tage zu ſei. Weiter berichteten die Eheleute, ſte hätten den Orkspfarrer von der Sache verſtändigt und gl habe ihnen ein Stück geweihte Kreide und etwas Weih⸗ jeder Arbeit untaugli waſſer gegeben. Mit der Kreide habe er⸗ Zebinger, vor ſeinem Bett einen Kreis gezogen und das Weihſdaſſer habe er vor das Bett geſtellt, worauf ſich das Geſpenſt bei ſeinem nächſten Erſcheinen polternd zurückgezogen hätte. Als der Gendarm der zahlreichen Menſchenmenge, welche aus der Umgebung herbeigeeilt war, die dumme eſchichte ausreden wollte, ſagten Männer und Weiber übereinſtimmend, der Herr Pfarrer werde ſo etwas beſſer verſtehen, als Gendarmen. Es wird der Gendarmerie wohl baldigſt gelingen, den Urſprung und gegen den gemeinſamen Feind jedes erfolgreiche Eln⸗ ſchreiten. Die Umſturzpropaganda florirte, benutzte die amerikaniſchen Lebens⸗ und Verkehrseigenthümlichkeiten für ihre Zwecke, erprobte ihre Organiſation in zahlloſen Einzelfällen und ſchlägt nun auf der ganzen Linie vom Atlantiſchen bis zum Stillen Ozean gleichzeitig wie auf Kommando los. Wer die telegrapbif Berichte nicht nur mit den Augen des ſenſationslüſternen Leſers, ſon⸗ dern mit dem Blick des ruhigen Beurtheilers prüft, wird ſich geſtehen, daß die Situation drüben eine ſo ernſte iſt, wie Amerika ſie noch kaum gekannt hat. Wenn nicht ehe⸗ baldigſt eine rettende That geſchieht, ſo droht der Strike⸗ mob, das ganze Land zu terroriſiren, und dann wird es koloſſaler Mittel und Kräfte bedürfen, um der ſozialen Auflöſung wirkſam Einhalt zu gebieten. Daß zu der ſchwebenden Kriſe nicht Differenzen zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitern, ſondern die planmäßig vor⸗ bereitete Anſtiftung des Mob zum Kriege gegen das Beſtehende als ſolches den Anſtoß gegeben haben, erhellt u. a. aus der blindwüthigen Raſerei womit ſich der Pöbel auf Alles ſtürzt, was ſeinem Zerſtörungstrieb ſich gerade darbietet. Die Einäſcherung der Chicagoer Weltausſtellungsbauten iſt für die Tendenzen der Auf⸗ ſtändiſchen charakteriſtiſch. Wenn die niedergebrannten Bau⸗ lichkeiten wieder aufgerichtet würden, ließe ſich die That allenfalls begreifen, als Ausfluß des Wunſches der Schaffung neuer Arbeits⸗ und Verdienſtgelegenheit für die Bauhandwerker. Aber alle Welt weiß drüben, daß dem nicht ſo iſt, folglich erweiſt ſich die That nur als ein roher Vandalismus, der ganz an die Praktiken der Pariſer Commune erinnert. Auf die Schultern des Präſidenten Cleveland iſt eine ſchwere, verantwortungsreiche Bürde gewälzt. Noch iſt es Zeit, durch Statutrung einiger mit rückſichtsloſer Strenge inſcenirter Beiſpiele die Furie des ſozialen Vernichtungskrieges zurückzuſcheuchen; in wenig Tagen vielleicht nicht mehr. Aus Amerika wird gemeldet, daß der Großmeiſter der„Ritter der Arbeit“ den allgemeinen Ausſtand ver⸗ kündet hat. Gegenwärtig feiert faſt eine Million Arbei⸗ ter. Der Ausſtand ſoll bis zur Regelung der von den Arbeitern der Pullmanwerke geſtellten Forderungen dauern. Debs und die übrigen Ausſtandsführer ſind gegen hohe Bürgſchaft aus der Haft entlaſſen worden. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 12. Juli 1894. Ernennung. Dem ſtellvertretenden Bevollmächtigten um Bundesrath, Geheimen Oberfinanzrath im Finanzmini⸗ ean Guſtav Scherer, wurde der Rang und Titel eines Miniſterialdirectors verliehen. e angeſtellt wurden die 1 0 Be⸗ e helm Flum in Säckingen, Joſeph Welte n Ettenheim, Max Servatius in Wolfach und Guftav Gehri in Bucheu. »Die Errichtung eines Verbandes badiſcher Ge⸗ meindeſparkaſſen wurde in der geſtern in Karlsruhe ſtattge⸗ habten, von 66 Vertretern von Sparkaſſen beſuchten Verſamm⸗ lung beſchloſſen. Der Statutenentwurf wurde angenommen, ebenſo ein Antrag auf eine vorläufige Einrichtung einer Geld⸗ vermittelungsſtelle, welche von manchen Sparkaſſen für die ————— ——— den Zweck des Schwindels zu ermitteln, der in Siebenhirten großes Aufſehen machte. Ueber die Ermordung eines deutſchen Ehepaars wird aus Lawtey in Florida unterm 23. Juni Folgendes berichtet: Letzte Nacht iſt das hochangeſehene deutſche Ehe⸗ paar Dr. Guſtav Drolshagen und Frau von bislang unent⸗ deckten Schurken ermordet worden. Man vermuthet, daß die Mörder große Beute an Baargeld gemacht haben, da Dr. Drolshagen ſtets eine größere Summe vorräthig zu halten pflegte. Der Ermordete hat eine äußerſt intereſſante Ver⸗ gangenheit. Er iſt in Weſtfalen zu Hauſe, genoß eine aus⸗ gezeichnete Erziehung und bildete ſich zum katholiſchen Prieſter aus. Als ſolcher kam er vor 20 Jahren nach Amerika und erhielt eine Pfarre in Norwalk(Ohid). Er gerieth jedoch mit den vorgeſetzten Kirchenbehörden in Streit und, da er ſah, daß er zur Nachgiebigkeit gezwungen werden würde, packte er eines Abends ſeine Koffer und verſchwand, begleitet von der hübſchen jungen Nonne Louiſe Klaußmann. Das Paar ließ ſich in Lawtey nieder, wo es für Bruder und Schweſter galt. Mit einem Ladengeſchäft, welches ſie eröffneten, hatten ſie großen Erfolg und vor drei Jahren ließ Louiſe ihre Schweſter aus Deutſchland nachkommen. In dieſe ver⸗ liebte ſich der alte Doktor und heirathete ſie. Während das Paar ſich auf der Hochzeitsreiſe befand, ſtarb die ehemalige Nonne am gebrochenen Herzen. Vor Monatsfriſt ſetzten ſich Dr. Drolshagen und ſeine Frau zur Ruhe, und jetzt ſind ſte durch Mörderhand gefallen. Drolshagen war Mitarbeiter ſowohl an deutſchen wie an engliſchen Blättern. Er ſchrieb namentlich nationalökonomiſche Abhandlungen. — Die Segelrad Flugmaſchine des Profeſſors Wellner iſt, ſo ſchreibt man aus Wien, nachdem ſeitens des Erfinders die umfangreichſten Vorverſuche durchgeführt worden waren, unter der Aegide des öſterreichiſchen Ingenieur⸗ und Architektenvereins in der wirklichen zum Aufſtieg beſtimmten Größe in dem Etabliſſement der Firma Brand u. Hhullier in Brünn gebaut worden. Von dort wurde das Segelrad nun⸗ mehr nach Wien transportirt, um dort montirt und den letzten Proben unterzogen zu werden. Profeſſor Wellner iſt zu letzterem Zwecke ſelbſt nach Wien gekommen. Der Erfinder glaubt binnen vierzehn Tagen die Maſchine— vorausgeſetzt, 1955 alle Berechnungen zutreffen— flugbereit machen zu önnen. — Sprechen ohne Zunge. Der engliſche rofeſſor Huxley beantwortete die Frage, ob es möglich iſt, 15 Juehz zu ſprechen, in bejahendem Sinne. Menſchen, die au Krebs leiden, verlieren oftmals ihre Zunge und machen die Ent⸗ deckung, daß ſte auch dann noch nicht nur ebenſogut wie vor⸗ her ſprechen können, ſondern auch noch ihren Geſchmac be⸗ ſizen. Die Buchſtaben d und t ſind die einzigen, die ſie meiſt nicht ausſprechen können und die nun durch andere, wie k, p, Yoder ss erſetzt werden. Die Geſchichte kennt viele Beiſpiele, daß Menſchen ohne Zunge haben ſprechen können. Im Jahre 484 nach Chriſti Geburt wurden äuf Befehl von 60 Chriſten die Zunge herausgeſchnitten, aber bal darauf fingen einige von ihnen wieder an zu predigen. Man ſagt, daß Papft Leo III. gerade durch eine ſolche Verſtümmelung ſeine Sprache wiedergewonnen habe. Im Jahre 1742 beſtand eine gewiſſe Margaret Cutting ihr Examen vor der Royal Soeiety von England. gkeine Spur von Zunge war mehr in ihrem Munde übrig geblieben und doch ſprach ſie ebenſogut und— wie die Anderen. Die Zunge ſcheint demna zur Eutwicklung der Sprache nicht in dem Maße nöthig zu ſeim, als man bisber anzunehmen geneig wa⸗ ei⸗ jen rn he i⸗ es e⸗ t e a9 Es e⸗ N⸗ ie t⸗ Mannheim, 12. Juli. SGeneral⸗Anzeiger. Aufnahme oder IUnterbringung von Kapftalien freudig be⸗ grüßt werden wird. * Der badiſche Forſtverein hält ſeine diesjährige Ver⸗ ſammlung in den Tagen vom 2. bis 4. September in Heidel⸗ berg ab. 9. Ueber die Thätigkeit der Bezirksſchutzvereine und der Zentralleitung zum Schutz für entlaſſene Gefangene in Baden iſt nunmehr der Jahresbericht für 1893 erſtattet worden. Hat ſich auch der Zahl nach dieſe Fürſorge etwas verringert, 958 gegen 1044(es hängt dies zum Theil mit zu⸗ fälligen Umſtänden zuſammen), ſo waren doch die Ergebniſſe wiederum befriedigende. Unter den 958 Schützlingen befanden ſich 820 männliche Perſonen, davon 250 unter 18 Jahren, und 188 weibliche Perſonen, davon 58 unter 18 Jahren. Nichtbadener waren es 229, darunter 57 Württemberger; Ausländer 19. Nach den Bekenntniſſen zählte man 571 Katho⸗ liken, 322 Evangeliſche, 2 Altkatholiken und 1 Iſrageliten; das religiöſe Bekennkniß wurde nicht feſtgeſtellt bei 63. Der ledige Stand nimmt mit 772 weitaus die Hauptſtelle ein. Unter den Berufsſtänden ſtehen die Gewerbetreibenden mit 335 voran, die Dienſtboten waren mit 83 vertreten. Als letzte Beftrafung von Schützlingen ſteht der Diebſtahl mit 268 Fällen voran. Den Hauptſchutz bildete die oft außerordentlich ſchwierige Vermittlung von Arbeit und es iſt nicht laut genug anzuerkennen, was in dieſem ſchwierigen Punkte geleiſtet worden iſt, wo jede der nicht zu vermeidenden Enttäuſchungen einen ſo bedeutenden Rückſchlag übt. Dem Verband gehören jetzt Vereine in den Amtsorten der 60 Amtsgerichtsſitze an; das Vereinsvermögen beträgt 41,000 M.— Zu den mühe⸗ vollen, aber mehr und mehr mit Erfolg gekrönten Arbeiten der Zentralleitung gehört die Führung der für Zwangs⸗ und für die Unterbringung jugendlicher Verbrecher beſtimmten Anſtalt in Flehingen. Die Zentralleitung hatte dieſer Anſtalt auch weſentliche materielle Opfer gebracht; man hat dieſe einigermaßen ausgeglichen, indem man die Gebäude nebſt Gelände ſtaatlich ankaufte und der cg bas vie die aufgewendeten Mittel rückerſetzte. Man rechnet, daß die Zahl der Inſaſſen ſich dauernd zwiſchen 60 und 70 bewegen wird. Nach den neuerlichen Erweiterungsbauten wird die Zahl auch auf 80 anſteigen können. Es iſt jetzt auch der beachtenswerthe Vortheil erzielt, daß keine zu frühen Entlaſſungen vorgenom⸗ men werden müſſen. Von den entlaſſenen Inſaſſen ſind 50 einem gewerblichen Beruf übergeben und 17 als landwirth⸗ ſchaftliche Dienſtboten eingeſtellt. 5 für den Stadtverordneten⸗Vor⸗ ſtand. Da Herr A. Dreesbach die auf ihn gefallene Wahl als Mitglied des Stadtverordneten⸗Vorſtandes abgelehnt hat. muß ein Erſatzmann gewählt werden. Zur Vornahme der Wahl hat der Stadtverordneten⸗Vorſtand die Mitglieder des Colle⸗ iums auf Dienstag, den 17. Juli, vormittags von halb 12 bis halb 1 Uhr, in das Rathhaus, Zimmer Nr. 2, eingeladen. (Siehe Inſerat.) *Ein herzliches Dankſchreiben hat der frühere Syn⸗ dikus der hieſigen Handelskammer, Herr Dr. Landgraf, an die hieſige Handelskammer gerichtet. Aus demſelben heben wir folgende für den hieſigen Handelsſtand nicht unintereſſante Stelle hervor:„Es iſt wohl mehr Zufall, daß gerade das Dienftgebäude der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft auf dem unteren Theil der Adreſſe(welche von der Handelskammer Herrn Dr. Landgraf überreicht wurde D. Red.) metaphoriſch die oberrheiniſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗Metropole und deren Arbeitszentrum, die großartigſten Binnenhafen⸗Anlagen des Kontinents darſtellt. Aber gerade dieſe Metaphe iſt für mich ganz beſonders bedeutungsvoll, weil ich der unmaßgeblichen Meinung bin und dieſelbe ſtets ver⸗ treten habe, daß angeſichts der denſe ſich ſteigernden Annäherung von Produzent und Konſument die Zukunft Mannheims nur dadurch geſichert ſein dürfte, daß es nicht nur wie bis jetzt der Waarenvermittler für ganz Südweſt⸗ deutſchland iſt, ſondern, daß es auch das wirkliche Waaren⸗ ortemonnaie desſelben theils von Deutſchland werde, natür⸗ ich mit Hilfe einer ſachgemäßen,(wenn Aſch nicht, weil das augenblickliche Verhältniſſe zu verbieten ſcheinen, geſammt deutſchen) zunächſt badiſchen Waarenbeleihungsgeſetzgebung. — Gin anderer lebhafter Wunſch, der mit der eben gedachten Szenenänderung im Verkehr eng zuſammenhängt, die Schaffung eines geräumigen Induſtriehafens und eben dadurch die Mög⸗ lichkeit einer vollkommen freien induſtriellen Weiterent⸗ wicklung von Mannheim ſcheint ja bereits in das erſte Sta⸗ dium des Geſtichertſeins eingerückt zu ſein. * Jubiläum. Kaspar Kronswitter hier feiert heute ſein 25jährige Nanbeung als Klaviermacher und Stim⸗ mer der Hofmuſtkalienhandlung von K. Ferd. Heckel. Die Inhaber genannter Firma, fowie deren Angeſtellte, bereiteten dem 55 am Vorabend eine 9 e Feier, bei welcher demſelben u. a. ein ſilberner Pokal überreicht wurde. Herr Kronewitter iſt eine in unſerer Stadt allgemein bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit, dem von Herzen eine noch recht lange erfolgreiche Thätigkeit zu wünſchen iſt. * Silberne Hochzeit. Morgen feiern die Ehe⸗ leute Franz Geriot und deſſen Ehefrau Sophie geb. Stutz⸗ mann das Feſt der filbernen Hochzeit. * Wohlthätigkeitsenſemble. Die zweite Vorſtellung det nicht nächſten Sonntag, ſondern erſt am Sonntag, 22. Gegeben wird: uli ſtatt und zwar um 6 Uhr Abends. „Dans im Glück“, Volksſtück in 4 Akten. Don Vedros Brauffahrt. Erzählung aus dem mexikaniſchen Kriege von Max Lay. (Nachern verboten.) (JFortſetzung.) Jetzt ſielen dem Lauſchenden die beiden Indianer ein. “ rief er mit halbunterdrückter Stimme. Nichts rte ſich. Noch einmal rief er etwas lauter und mit lang⸗ ſamer Betonung jeder einzelnen Silbe. Da tauchte zehn Schritte vor ihm eine Geſtalt auf. Dunkel und regungslos wie eine Bronzeſtatue ſtand der alte Indianer vor ihm, ein blitzendes Meſſer wurfbereit zwiſchen den Fingerſpitzen der erhobenen Rechten. Don Pedro wußte aus langer Gewohn⸗ heit mit den Leuten umzugehen. Langſam ſenkte er den Re⸗ volver und die andere Hand geöffnet dem Manne entgegen⸗ ſtreckznd, ſchritt er bedächtig und furchtlos auf ihn zu. 5 Ich bin ein Freund des rothen Mannes, ich weiß, er iſt die Sennora zu retten!“ ſagte er in der Sprache ſer Comanches. Der Wilde 19885 dies nicht; er ſtand noch immer regungslos mit erhobener Waffe. „Wenn ich Dein Feind wäre, hätteſt Du ſchon ein Loch in Deiner rothen Haut,“ fuhr der Mexikaner fort;„komm, ich habe mit dem weiſen Häuptling zu reden!“ „Du biſt der Häuptling der„rothen Aermel“, warum hältſt Du die weiße Blume gefangen?“ In der Frage lag ein gut Theil naiver Wahrheit. Don Pedro wurde Agerlich „Mein rother Bruder ſchwatzt wie ein altes Weib. Sollen wir hier ſtehen bleiben, wo der Mond auf uns ſteht?“ „Laß die weiße Blume zu uns, ich und mein Knabe wer⸗ den ſie hinwegführen!“ 15„Das geht nicht; mein Häuptling würde mich tödten aſſen.“ Dem Indianer ſchien das einzuleuchten. Er ließ die Klinge ſinken und folgte dem Offtzier, der wieder der Veranda t Als er ſich auf der Rohrbank im tiefen Schatten 3. Seite Um Erfahrungen über die Steilbogengeſchütze für ſich noch ein Luftwirbel von 745 mm. Die ſtürmiſche Luftde den Feldkrieg bei der Feld⸗Artillerie zu ſammeln, werden, wie die„Danz. Ztg.“ aus militäriſchen Kreiſen hört, während des bevorſtehenden Kaiſermanövers intereſſante Verſuche mit Wurf⸗ gemacht werden. So wird eine 15 Centimeter⸗ Mörſer⸗Batterie zur Verwendung gelangen, um zu erproben, ob Mörſer⸗Batterien den Anforderungen an die Beweglich⸗ keit u. ſ. w. auch beim Stellungswechſel entſprechen. Außer⸗ dem werden aber noch 12 Centimeter⸗Haubitzen, die in Folge der hinreichend gekrümmten Flugbahn ihrer Geſchoſſe bei guter Trefffähigkeit auch auf kleine Entfernungen gedeckte Ziele beſchießen können, verwendet werden. Dieſe Haubitze, die eine Schußweite von 5000 Meter hat, ruht auf einer Laffette mit hinreichender Beweglichkeit für Geſchütz⸗ und Munitionswagen, und die Batterie kann der Feldarmee gut folgen. Die Gewichte der 12 Centimeter⸗Haubitze, die zur Selbſtvertheidigung noch einen guten Kartätſchſchuß hat, über⸗ ſteigen nicht beſonders die der fahrenden Batterien.— Weiter ſollen während der diesjährigen Kaiſermanöver Verſuche mit ſogenannten Maſchinengewehren, die der Kavallerie zugetheilt werden, ſtattfinden. Die Feuerwirkung dieſer Gewehre, die die Feuerkraft der Kavallerie weſentlich erhöhen, iſt eine ver⸗ nichtende. Sie finden in jedem Gelände Deckung und bieten ein ſehr kleines Ziel. Das Geſchütz wird auf einem Pferde mit Packſattel untergebracht. Pionier⸗Uebungen. In der Zeit vom 16. Juli bis 11. Auguſt werden größere Pionier⸗Uebungen des 2. Bayer. Pionier⸗Bataillons bei Speyer ſtattfinden. Mehrfach werden auch vollſtändige Ueberbrückungen des Rheins vorgenommen, ſo daß für die paſſirenden Schiffe und Flöße beſondere Vor⸗ ſicht in der Zeit zwiſchen 8 und 12 Uhr Vormittags geboten erſcheint. Nach einer Verfügung des Großh. Herrn Landes⸗ kommiſſärs für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mos⸗ bach in der heutigen No. unſeres Blattes werden Stromwachen oberhalb und unterhalb des Uebungsplatzes die Welſe und Flöße benachrichtigen und mit entſprechenden Weiſungen verſehen. *Die Storchenbrauerei in Speyer, jene im Jahre 1882 gegründete Brauereigeſellſchaft zum vorm. Chr. Sick, welche damals nach Schluß des erſten Geſchäftsjahres 1882/83 einen Verſandt von ca. 37000 Hektoliter zu verzeichnen hatte, förderte vorgeſtern aus den durchweg mit künſtlicher Kühlung eingerichteten Kellern den 100,000. Hektoliter zutage und das für die Zeit vom 1. Okt. 1893 bis 10. Juli d. J. Anläßlich des Verſandtes des 100,000 Hektoliters= 10,000,000 Liter Bier, hat die Direktion an ſämmtliche Arbeiter eine an⸗ gemeſſene Gratifikation ausbezahlt. *Eine reiche Houigernte ſteht, wie von Sachkundigen mitgetheilt wird, heuer in Ausſicht. Ueberhaupt war das Jahr 1894 der Bienenzucht bisher ſehr Meng Die fdie en beerſträucher, die Obſtbäume und der Reps waren in dieſem Frühjahr beſonders blüthenreich und bei der anhaltenden trockenen Witterung der letzten Tage hatten die Bienen Ge⸗ legenheit, die Tracht voll auszunutzen. Der neu angeſetzte Honig iſt von beſter Qualität und läßt auch an Quantität nichts zu wünſchen übrig. Nur Eines iſt tief zu bedauern: die ſtetige Abnahme der Bienenzucht in Deutſchland. Trotz des ſtarken Bedarfes an Honig iſt überall ſeit zwei Jahr⸗ zehnten ein Rückgang zu verzeichnen. In den letzten zehn Jahren hat ſich die Zahl der Bienenſtöcke in Deutſchland um 299,005 vermindert, dagegen zahlt Deutſchland jährlich 2,000,000 Mark an das Ausland für eingeführten Honig. Ein hübſches Sümmchen, das ſo leicht bei uns bleiben könnte! *Kneipp⸗Verein. Der diesjährige Delegirtentag ſämmt⸗ licher Kneipp⸗Vereinsſektionen findet am 21. Auguſt l. J. in Mannheim ſtatt. Den Verhandlungen, die im Ballhaus ſtatt⸗ finden, wird ſich ein Familienabend mit Concert anreihen. *Stadtpark. Am kommenden Sonntag iſt für den Stadt⸗ park, erſtmals in dieſem Jahre, ein ſogenannter 20⸗Pfennig⸗ Tag vorgeſehen. Es finden zwei Concerte von der Capelle des 2. Bad. Gren.⸗Regts. unter Leitung des Herrn Capell⸗ meiſters Vollmer ſtatt. Mainzer Bundesſchießen. Zu der Nachricht von einem Defizit beim deutſchen Bundesſchießen bemerkt das „M. Tgbl.“: Dieſe Nachricht iſt unrichtig, da bisher eine ſtſtellung des finanziellen Reſultates überhaupt noch nicht attfinden konnte. *»Eine Warnug für Baumfrevler. Gine gerechte Strafe hat am Samſtag das Pirmaſenſer Schöffengericht über die Schuhmacher Blinn und Käfer verhängt. Dieſelben hatten, um ſich an dem Feldſchützen von Rodalben zu rächen, dem letzteren vier Obſtbäumchen abgebrochen. Beide wurden deßhalb zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Sturz aus dem Fenſter, Geſtern Abend ſtürzte die 2½ alte Frida Hammer, Tochter des Ed. Hammer, aus dem 3. Stock ihrer 5 Kleine Wallſtadtſtraße 28, auf das Trottoir herab und erlitt einen Schädelbruch. * Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen der Ehe⸗ frau des Mechanikers Eduard Klemm, Marie geb. Brugger in Degerfelden. Konkursverwalter: Waiſenrichter Ernſt Engler in Lörrach; Prüfungstermin: Samſtag, 4. Auguſt. Muthmaßliches Wetter am Freitag, 18. Juli. Von Spanien her dringt ein neuer Hochdruck in nordöſtlicher chtung gegen Süddeutſchland vor, weshalb das Barometer bei uns wieder erheblich, wenn auch noch nicht auf mittel Nebd en iſt. Ueber Schottland, der ſüdlichen 55 Belgien, Holland und Nordweſtdeutſchland behauptet niederſetzte, lehnte der Indianer an einem Strebepfeiler, der ſo nahe an dem die Veranda umfaſſenden Gebüſch ſtand, daß er darin jeden Augenblick verſchwinden konnte. Schweigend drehte Don Pedro eine Cigarette und gab ſie ſeinem Nachbar, der eilig darnach griff. Eine zweite zün⸗ dete er für ſich ſelbſt an und gab dem Wilden Feuer. Be⸗ aglich zog dieſer den wohlriechenden Dampf ein und ſetzte nun 1 auf den Fußboden— der Friede war be⸗ ftigt. Unter tiefem Schweigen thaten ſie einige lange Züge; zwei glühende Punkte durchleuchteten auf Augenblicke die Finſterniß. „Mein rother Bruder hat die Sennora hergeführt!“ be⸗ ann 775 Offizier mit halblauter Stimme,„wo kommt her 2˙ „Von der Stadt am Berge!“(Monterey). „Wer ſandte Euch auf den Weg?“ „Mein weißer Bruder fragt viel!“ Don Pedro wurde ungeduldig. „Natürlich muß ich Vieles wiſſen, um zu ſehen, ob ich der Sennora helfen kann!“ „Hat mein weißer Bruder eine geſpaltene gene 2⁰ „Die Sennora beauftragte mich, Dich zu rufen, alſo bin ich ihr Freund!“ „Der junge Häuptling ſpricht alte Weisheit— er möge agen!“ „Alſo noch einmal, wer 11 8 Euch?“ „Der Vater der weißen Blume!“ „Er iſt ein Häuptling mit vielen Kriegern?“ „Ein Häuptling im Rathe der Männer, aber ohne Waf⸗ fen, ohne Krieger!“ Don Pedro ſchwieg, in tiefe Gedanken verſunken. Der Wilde widmete ſich mit größter Gleichmuth dem Reſte ſeiner Eigarette, die ſchließlich ganz zwiſchen den Lippen verſchwand, um als Kautabak noch weiter ausgenützt zu werden. „Die Gefangene wird nicht zurückkehren zu ihrem Vater. Der Häuptling mit dem weißen Barte(Dupain) wird ſie tödten laſſen!“— Don Pedro ſuchte bei dieſen Worten die Finſterniß zu durchdringen, um den Eindruck ſeiner Worte zu beobachten. Der Papapais machte mit der Hand ein Zeichen in der wegung in der Weſtſchweiz und Südweſtdeutſchland deute jedoch daraufhin, daß dieſer Luftwirbel nunmehr raſch abge flacht wird. Für Freitag und Samſtag iſt zeitweilig bewölk tes, aber mit immer weniger Niederſchlägen verbundenes un zeitweilig aufheiterndes Wetter bei zunehmender Wärme zi erwarten. Aits dem Grokherzogthum. Karlsruhe, 11. Juli. Der Neubau des Verwaltungs gebäudes der Verſicherungsanſtalt Baden vor dem Mühl burger Thor, vom Volke„Invalidenpalaſt“ genannt, iſt äußerlich vollendet. Es iſt ein dreiſtöckiger Backſteinbau von 120 Meter Front mit Eckquadern und mit Verzierungen au⸗ Terrakotia und Majolikaplatten, alles einfach, aber harmoniſch gehalten und darum ſehr angenehm ins Auge fallend.— Di Anlage eines Elektrizitätswerkes beſchäftigt di Gemeindebehörde unausgeſetzt; es ſcheint eine Schwierigkei darin zu liegen, daß die eingekommenen Entwürfe von ſehr verſchiedenen Vorausſetzungen hinſichtlich des Verbrauchs ꝛc ausgehen und darum nicht ohne weiteres mit einander ver⸗ glichen werden können, ſo daß alſo nicht ſo einfach zu beur kheilen iſt, welcher derſelben der vortheilhafteſte iſt. * Karlsruhe, 11. Juli. Die von einem Mannheimer Blatt ausgegangene Nachricht, daß in dem Prozeß Rodriguez Reviſion Seitens der Staatsanwaltſchaft und des Verurtheilten eingelegt worden ſei, erweiſt ſich als unrichtig. *Adelsheim, 11. Juli. Das landwirthſchaftliche Gaufeſt des 13. badiſchen Gauverbandes, zu welchem die Bezirke Adelsheim, Buchen, Mosbach und Eberbach gehören, findet in Adelsheim ſtatt und iſt hiefür Donnerſtag, 20. September, beſtimmt. Mit der Ausſtellung iſt zugleich eine Verlooſung von Thieren, landwirthſchaftlichen Maſchinen und Geräthen ꝛc. verbunden. Es werden 4500 Looſe zu je 1 Mark ausgegeben und gelangen 260 Gegenſtände im Geſammtwerthe von 3150 Mark, darunter 2 Kalbinnen, ſonſtige Nutzthiere, landwirth⸗ ſchaftliche Maſchinen ꝛc. zur Verlooſung. Petersthal(A. Oberlirch), 11. Juli. Ein rührender Zug mütterlicher Liebe und Sorgfalt zeigte ſich bei einer Feuersbrunſt in Löcherberg. Die junge Frau des Haus⸗ beſitzers war gerade, als der Brand ausgebrochen war, bei einer Nachbarin. Als ſie die Kunde vom Ausbruch eines Feuers in ihrer Wohnſtätte vernahm, eilte ſie der Brandſtätte zu; denn ihr 1½jähriges Kind lag in einer Kammer zu Bette. Als ſie durch die Küche in den Schlafraum dringen und ihr Kind retten wollte, ſchlugen ihr von allen Seiten die Flammen entgegen. In ihrer Herzensangſt ſchlug ſie eine Dielenwand mit wuchtigen Schlägen durch, erreichte ihren Liebling von Flammen und Rauch umhüllt, konnte aber, da ihr und ihrem Schützlinge die Feuerflammen überall entgegenzüngelten, keinen Ausweg mehr erreichen. Raſch ent⸗ ſchloſſen eilte ſie zum Fenſter, riß es auf und bat die her⸗ beieilenden Zuſchauer, ihr Kind, das ſie zum Kreuzſtocke hinaus zu retten im Begriffe ſtand, unten lauf der Straße aufzufangen. Eine entſchloſſene Bauersfrau hob ihre Schürze, dieſelbe an den Ecken haltend, zum Empfange empor und wirklich gelangte das Kind unverſehrt hinunter. ierauf ſtürzte ſich die Mutter zum Fenſter hinaus, und auch ſie ent⸗ kam durch dieſen gewagten Sprung glücklich und ohne weitere Beſchädigung dem raſenden Elemente. Pfälziſch⸗Heſſiſche Nachrichten. *Ludwigshafen, 11. Juli. In anerkennenswerther Weiſe hat die Firma Harry Held hier, Spezialgeſchäft der Dampf⸗, Gas⸗ und Waſſerleitungsbranche, die Einzichtung ge⸗ troffen, daß ſie ihren kaufmänniſchen Angeſtellten und ihren Arbeitern den Genuß einer 14tägigen Sommerfriſche kann zu Theil werden laſſen. Die Koſten trägt natürlich die Firma voll und ganz und zwar gehen abwechſelnd immer zwei Per⸗ ſonen, ein Bureau⸗Angeſtellter und ein Arbeiter, in die Sommerfriſche. Dieſe Einrichtung iſt ein ſchöner Beweis von Wohlwollen eines Unternehmers gegen ſein Perſonal und ver⸗ dient weiteſte Nachahmung. *Ramberg, 10. Juli. Einen Keiler im Gewichte von 150 Pfund erlegte Privatförſter Friedrich Korz zu Moden⸗ bacherhof im Diſtrikt Roßberg. Das Thier hat auf den Kar⸗ toffeläckern hieſiger Gemarkung großen Schaden verurſacht. Gerichtszeitung. Mannheim, 10. Juli.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Cadenbach. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt orath. 1) Aus dem Speicher des Landwirths Friedrich Köhler in Ladenburg, ſeines Oheims, entwendete der 22 Jahre alte Schmied Friedrich Köhler am 25. Mai d. J. ein Quantum Dürrfleiſch im Werthe von 4 M. 50 Pfg. Er erhält wegen einfachen Diebſtahls 3 Wochen Gefängniß. 2) Am 25. Oktober v. J. verſetzte die Frau des Schrei⸗ ners Metz in Friedrichsfeld Marie geb. Schmiech auf der Ortsſtraße der mit ihr in geſpanntem Verhältniß lebenden Frau W. Müller, die ſich damals in geſegneten Umſtänden efand, einen Stoß, ſodaß ein Eimer, den 2 5 Müller trug, dieſer gegen den Leib mit ſolcher Wucht ſtieß, daß die An⸗ gerempelte 14 Tage krank war. Vom Schöffengericht zu einer Geldſtrafe von 15 M. event. 3 Tagen Haft verurtheilt, ergriff die Metz das Rechtsmittel der Berufung mit der Begründung, daß ſie ohne Abſicht wider die Müller gekommen ſei. Die Berufung, von Rechtsanwalt Kah vertreten, führte heute zu einem freiſprechenden Erkenntniß. Geberdenſprache der Indianer, das ſeinen Unglauben zu er⸗ kennen gab. „Trug die weiße Blume Waffen gegen Deine Krieger?“ fragte er. „Nein, aber ſte trug große Medizin(Zaubermittel), um uns zu ſchaden!“ Der Indianer antwortete wieder nur durch eine Pan⸗ tomime. „Es iſt doch ſo, wenn Du es auch nicht verſtehſt!“ ſagte Don Pedro. Die 1 50 Augen des Wilden durchdrangen die Nacht und hefteten ſich an Don Pedros Antlitz. „Was wird mein weißer Bruder thun? Wird er die Au⸗ gen ſchließen, wenn ich hineingehe, die weiße Blume hinweg zu führen?“ „Das würde wenig helfen,“ entgegnete der Offizter mit kurzem Lachen.„Es ſind viele Augen geöffnet, die auf die Wohnung der Gefangenen ſehen. Erwarte mich hier!“ gebot er dann dem Alten und ging ins Haus zurück. Die Mannſchaft der Wache lag, Cigaretten rauchend, auf den mit Leder beſpannten Bänken. Nur einer ging, den Karabiner im Arm, vor dem Zimmer Lucindes langſam auf und nieder. Don Pedro ging bis an die Hofthür. Auf einen Pftiff von ihm näherte ſich ein Soldat, der vor dem Fenſter der Gefangenen Poſten ſtand. Don Pedro ſah durch die Spalten des Fenſterladens noch Licht ſchimmern. Gleichzeitig kam ein Korporal heran, der die Ronde machte. „Sind die Wachen auf dem Dach ausgeſtellt?“ „Alles in Ordnung, Sennor!“ „Schöne Ordnung,“ dachte der Offtzier bei ſich,„wenn die Poſten die Annäherung des Indianers nicht bemerkt ha⸗ ben.“ Aber er rügte die Unachtſamkeit diesmal nicht, ſondern bemerkte nur: „Sorgen Sie, daß Niemand draußen herumſchwärmt!“ „Zu Befehl, Sennor!“ 1 Dann ging er zurück in die Halle und klopfte an Lueinde! Thür. Auf ihren Ruf trat er ein. Die Gefangene ſah ih; mit faſt gleichgiltigem, todesmattem Blick entgegen. (Fortſetzung folgt.) 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 12. Jun, 3. Der Schreiner Peter Dreikluft von Lützelſachſen erte ſich kürzlich, als er die Mannheim⸗Weinheimer⸗Neben⸗ ne Billet beſtiegen hatte, den doppelten Fahrpreis, sreglementmäßig vorgeſchrieben iſt, zu zahlen, hieß er einen„Lumpenſeckel“ und hielt ihm die Fauſt Wegen Beleidigung wurde Dreikluft zu einer von 16 Mk. ev. 4 Tagen Haft verurtheilt. r mittelſt Vertrags bei den Ziegeleibeſitzern Gebr. Relaishaus angeſtellte Gärtner Ferdinand Sch nei⸗ *wollte gegen den Willen ſeiner Prinzipale aus ſeinem de. Um dies zu erreichen, drohte er letzteren, wenn ſie t entließen und noch 50 Mk. Entſchädigung dazu⸗ zahlten, werde er ſie wegen Ueberheizung der Dampfkeſſel denunziren. Wegen Erpreſſungverſuchs wurde der von.⸗A. Dr. Katz vertheidigte Angeklagte zu einer Gefängnißſtrafe von 10 Tagen verurtheilt. 3) Wegen Thätlichkeiten war der Fabrikarbeiter Philipp Bergbold von Waldhof in eine Haftſtrafe von 3 Tagen ge⸗ nommen worden. Seine Berufung gegen dieſes Urtheil wird ebenſo abgewieſen, wie jene der Großh. Staatsanwaltſchaft. 6) Nach belannten Muſtern arbeitete der Reiſende Paul epe aus Stettin im Kleinen. L. ließ durch ſeine Frau je geb. Schätzle das Accept ſeines Schwiegervaters, des 8 eitsbitters“ Joſeph Schätzle in Biberach unter eine An⸗ zahl Wechſel anbringen, obwohl dieſer ſie nicht dazu autoriſirt halle. Das Geld zur Deckung ſchickte er ſo lange regelmäßig ein, bis ſein im April d. J. eingetretener Konkurs dies un⸗ möglich und gerichtliche Wechſelage die Reiterei offenkundig nachte. Wegen Betrugs erhielt Liepe 6 Wochen Gefängniß, ſeine Frau wurde freigeſprochen. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Ka tz. 7. Die Manustollheit der 52 Jahre alten Wittwe Emma Reis in Weinheim beutete der Schreiner Paul Ketzel von Lugau zu einem ſchlechten Witze aus. Einen Freund, den Schreiner Pintſch, brachte er mit der Reis zuſammen, Pintſch verſprach dieſer die Heirath, ging aber dann in die Fremde und ließ nichts mehr von ſich hören. Da nun die Reis ihn täglich quälte, warum Pintſch nichts verlauten laſſe, kam Ketzel auf den Gedanken, an Stelle des Pintſch Liebes⸗ briefe an die Reis zu ſchreiben. Er that dies auch in über⸗ ſchwänglicher Form und ſetzte den Namen ſeines Freundes jeweils darunter, worauf er die Briefe in Weinheim(ö) zur Poſt gab. Auf der andern Seite beſorgte er auch die Corre⸗ ſpondenz der Reis mit Pintſch, ſo 0 er einen 1 5 Briefwechſel in Scene zu ſetzen wußle. Einige der Briefe ſoll die Taglöhnerin Marie Weber beſorgt haben, weshalb dieſe mitangeklagt iſt. Wegen Urkundenfälſchung wird Ketzel zu 1 Woche 1 verurtheilt, die Weber freigeſprochen. r. Ka tz. Verth..⸗A. Sport. Die Königin Victoria von England hat ihr Geſtüt aufgegeben, was in ſportsmänniſchen Kreiſen ſehr beklagt wird. Das Geſtüt war ſchon zur Zeit Wilhelms IV. begründet und bei weitem das älteſte im Lande. Gerade in den letzten Jahren hat es noch einige der vorzüglichſten Pferde geliefert wie die bekannte La Fleche“, die ſeiner Zeit für 5500 Guineen verkauft wurde, deren Schweſter„Memoir“ und den Derby⸗ gewinner„Sainfoin“. Zu dem Verkauf der Pferde hatten ſich denn auch die bekannten Sportsmen aller Länder in Hampton Court eingefunden. Vädernachrichten. Schönau im Wieſenthal(bad. Schwarzwald.) Zu den ſchönſten und wildromantiſchſten Gebirgsgegenden unſeres engeren Heimathlandes gehört unſtreitig das am Fuße des Belchen gelegene herrliche Schönau im Wieſenthal. Es wird wegen ſeiner nach allen Seiten geſchützten Lage haupt⸗ ſächlich von Malern aufgeſucht, die hier Naturſtudien machen, wozu die prächtigen Waldungen geradezu verlocken. Der Gaſthof und Penſion„Zur Sonne“ von Ed. Wißler, bietet Touriſten und Familien, welche einen ruhigen angenehmen Sommeraufenthalt lieben, ganz vorzüglichen Aufenthalt. Das Gaſthaus iſt mit allen der Neuzeit entſprechenden Bequem⸗ lichkeiten ausgeſtattet, hat Badeeinrichtungen und Schwimm⸗ anſtalt. Unmittelbar an das Haus ſtößt ein großer ſchattiger Gaxten, welcher direkten Anſchluß an den romantiſchen Hoch⸗ walbd hat. Vom Haſelberg und Lotzberg aus hat man einen umfaſſenden Ausblick auf die Berner Alpen. Kurz, für die rühe⸗ und erholungsbedürftige Menſchheit dürfte ſich Schönau im Wieſenthal wie kaum ein anderer Luftkurort empfehlen. Tagesneuigkeiten. — Hamburg, 11. Juli. Aun hieſigen Freihafen entſtand heute im Speicher Nr. 5 ein raud, der ſich auf Speicher Nr. 4 ausdehnte. Bedeutende Mengen Kaffee und Tabak ſind verbrannt. Der Schaden wird auf etwa 1½ Millionen Mark geſchätzt. Rom, 11. Juli. Italieniſche Blätter berichten über ein ungeheuerliches Verbrechen, an deſſen Möglich⸗ keit zu glauben ſchwer fällt. Am Abend des 24. v. M kamen mehrere Frauen zu dem Poſtenführer der Carabinieri in Lercara und klagten unter Thränen, daß ihre Kinder ſchon ſeit mehreren Stunden verſchwunden und nirgends zu finden ſeien. Ein Hirte hatte die Kleinen mit einem alten Manne in den Wald gehen ſehen, der ihnen Leckereien und Geld⸗ münzen gegeben hatte. Dem Poſtenführer war vorher ſchon dienſtlich mitgetheilt worden, daß in anderen Orten, in Naro, fapara und Trapani, ebenfalls Kinder, im Ganzen 19 an der Zahl, ſpurlös verſchwunden ſeien und daß der Verdacht vor⸗ liege, der alte allbekannte Muſiler Aramico Carmelo habe ſte mit ſich geſchleppt. Da auch die Perſonsbeſchreibung, welche der Hirte von dem unheimlichen Alten 5 geben wußte, mit dem Signalement Carmelos ſtimmte, verlor der Poſtenführer keine Sekunde Zeit. Inmitten des Waldes ſtießen nun die Suchenden auf eine Höhle, aus welcher das Wimmern von Kindern drang. Die Carabinieri und Bauern ſtürzten in die Höhle— ihnen bot ſich ein gräßlicher Anblick dar: Inmitten der Höhle ſtand der Bettelmuſikant, einen Dolch in der Hand, mit welchem er eben einem Kinde den Unterleib aufgeſchlitzt hatte. Das unglückliche Kind lag, mit dem Geſichte zur Erde, auf dem Boden. Vier andere Kinder lagen bereits als Leichen da, während ein anderes völlig entkleidet und mit Stricken an Händen und Füßen gebunden, Zeuge der Generalſcene ſein mußte. Nur mit Mühe konnten die Carabinieri den Kinder⸗ mörder vor den wüthenden Landleuten ſchützen, die den Un⸗ hold lynchen wollten. Im Gefängniſſe gab Aramico Carmelo ohne jede Gemüthsbewegung zu, daß er auch die übrigen neun⸗ zehn verſchwundenen Kinder auf dieſelbe Art ermordet habe. Er erzählte, es ſei ihm Nachts ein Geſpenſt erſchienen, wel⸗ ches ihm mitgetheilt habe, daß man ſeden im Erdinnern ver⸗ borgenen Schatz finden könne, wenn man die Erde mit dem Blute von fünfzig unſchuldigen Kindern tränke. So ſei er denn auf den Kinderfang ausgegangen. Durch Näſchereien lockte ger die Kleinen an ſich, führte ſte an verborgene Stellen, ent⸗ Heidete und feſſelte ſle und ſchlitzte ihnen ſodann den Unter⸗ leib auf, wobei er das Blut in die Erde ſickern ließ.— Ara⸗ mied Carmelo wurde nach Palermo in das Irrenhaus ge⸗ bracht, wo ihn die Gerichtsärzte und die Hausärzte beobachten. dde ganze Meldung ſchmeckt ſehr nach„Saurer Gurke“.) cheater, Kunſt umurd Wilfenſchaft. Der Prinzregent von Bayern hat dem Schauſpieler Benoit Conſtantin Coquelin von der„Comedie frangaiſe“, der hekanntlich zur Zeit mit einer Schauſpielgeſellſchaft Gaſt⸗ vorſtellungen im Münchener Hoftheater gibt, die goldene Lud⸗ vigsmedaflle für Wiſſenſchaft und Kunſt verliehen. Ein Lukas Krauach verkäuflich. In Naumburg a. wo die vom Blitz getroffene Wenzelskirche renovirt wer⸗ den ſoll, beabſichtigt man, um die Mittel dazu zu gewinnen, einen der werthvollſten Kunſtſchätze der Kirche, das Oelgemälde„Laſſet die Kindlein zu mir kommen“, das Kunſtautortäten für eines der vorzüglichſten Werke Lukas Kranach's erklären, zu verkaufen. Dies Geſchäft, bei dem es ſich um einen eventuellen Erlös von 80,000 Mark handelt, findet aber vielen Widerſpruch in der Gemeinde, namentlich deßwegen, weil ein Gerücht wiſſen will, das Gemälde ſolle nicht blos aus der Stadt, ſondern ſogar aus dem Staate, ja ſogar aus Deutſchland wandern. Das Letztere wird hoffent⸗ lich noch zu verhindern ſein. In der großen römiſchen Areng von Verona ſol⸗ len die großen klaſſiſchen Tragödien des Alterthums zur Aufführung gelangen. An die Spitze des Unternehmens ſoll Baron Franche treten. Ein bisher unbekannter Murillo. In dem Salon des Madrider Kunſthändlers Pedro Boſch iſt gegenwärtig ein bisher unbekanntes Gemälde von Murillo ausgeſtellt, das die lebhafte Aufmerkſamkeit aller Kreiſe erregt. Es ſtellt, einem Bericht der„Köln. Ztg.“ zufolge, eine„Virgen de los Dolores“ dar, die am Fuße des Kreuzes zu ſitzen ſcheint, obgleich dieſes ſelbſt nicht ſichtbar iſt. Der Blick iſt nach oben gerichtet, aus den aden quellen Thränen. Der wunderbare Kopf— ein erhabener Ausdruck göttlichen Schmerzes— trägt dem Alter der Mutter Chriſti Rechnung und doch iſt es— und das iſt gerade für Murillo bezeich⸗ nend— das Antlitz einer Jungfrau, die weint! Die Hände ſind meiſterhaft ausgeführt, und was den Faltenwurf anbe⸗ langt, ſo iſt er, abgeſehen von der harmoniſchen Farben⸗ gebung, von einer künſtleriſchen wie ſie nur in den gelungenſten Bildern der Sevillaner Schule zu finden iſt. Kurz, das Gemälde wird dort von hervorragenden Malern, Kritikern und Kennern für einen echten Murillo gehalten und zwar aus ſeiner beſten Zeit. Die Sängerin Sigrid Arnoldſon ſang in London in einer großen Galavorſtellung vor der Königin und einer erleſenen Geſellſchaft im Schloſſe zu Windſor. Die Königin empfing darauf die ſchwediſche Diva, ſprach ihr ihre Bewun⸗ derung aus und überreichte ihr perſönlich die Königlichen Initialen mit Krone, aus Diamanten und Rubinen beſtehend, eine der ſeltenſten Auszeichnungen, die dort Künſtlerinnen zu Theil werden können. Aeneße Aachrichten und Telegramme. Hannover, 11. Juli. Dem„Hann. Courier“ zufolge hatte das eigenhändige Glückwunſchſchreiben des Reichskanzlers an Bennigſen folgenden Wortlaut: „Ew. Excellenz zum 70. Geburtstage Glück zu wünſchen, kann ich mir nicht verſagen. Wer die hannoverſchen Dinge einiger⸗ maßen kennt, weiß, was Sie in den Tagen, als den Meiſten noch die Einheit Deutſchlands nichts mehr als ein ſchöner Traum war, für dieſen Gedanken, dem Sie Ihr Leben ge⸗ weiht hatten, gethan und gelitten haben. Und als dann jener Traum Wahrheit geworden, haben Sie im Parlament an der Feſtigung der neuen Schöpfung mitgearbeitet, wie Wenige; und noch heute erinnert Ihr Auftreten im Parlament an jene 1 Zeiten, in denen die Nation mit der Wärme junger iebe ſich der neuen Schöpfung freute. Mit dem Wunſche, daß Ihre Thätigkeit dem Reiche und dem Staate noch lange erhalken werde, bleibe ich in ausgezeichneter Hochachtung Ew. Excellenz ſehr ergebener Graf v. Caprivi.“ Auch der iniſterpräſident Herr Eulenburg und der Staatsſekrekär Herr Stephan ſandten gleichfalls Glückwunſchſchreiben. Wien, 11. Juli. Der Aeußerung Stambulow zu dem Berichterſtatter der towoje Wremja“ gethan hat, daß nämlich der dreijährige Sohn des Grafen Hartenau taubſtumm ſei, erklärt das„Fremdenblatt“ als Thatſache, daß Leute in Graz, wo Graf Hartenaus Gattin mit dem Kinde wohnt, noch vor kurzem den kleinen Grafen ſprechen gehört haben. Wäre erſt in allerjüngſter Zeit ein derartiges Unglück für das Kind eingetreten, ſo wäre dies ſchon anderweitig bekannt geworden.— In Zaleszeycki in Galizien ſind geſtern 15 Leute an Cholera erkrankt und 9 geſtorben. Wien, 11. Juli. Die Blätter melden aus Böhmiſch⸗ Teplitz, dort ſei ein 19jähriger Mann verhaftet, der einen Revolver mit 90 Patronen und einen ſcharfen Dolch bei ſich führte und ſich angeblich nach Eichwald, wo die Königin Carola von Sachſen für den 16. Juli angeſagt iſt, begeben wollte. Der Verdächtige nennt ſich Ernſt Rieß. Paris, 12, Juli. Der„Figaro“ erfährk: Das inter⸗ nationale Uebereinkommen zur Unterdrückung der Anarchiſten wird die polizeilichen Maßnahmen beſchränken. Die Anar⸗ chiſten ſollen ſtändig überwacht, die ausländiſchen ausge⸗ wieſen und nach ihrem Heimathlande abgeſchoben werden. Die Schweiz iſt den Vorſchlägen günſtig geſtimmt, Italien bekämpft dieſelben. Die Maßregeln werden noch vor Oktober in Kraft treten. Lyon, 11. Juli. Der Anarchiſt Guerin, der während der jüngſten Unruhen ſich für einen Polizeiagenten ausgab und die Plünderer zu ihrem Zerſtörungswerk aufmunterte, ift i ee zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt worden. Petersburg, 11. Juli. Die Erſcheinungen der Cholera in Petersburg und im Petersburger Kreiſe mehren ſich ſchnell. Die weit überwiegende Anzahl der Erkrankten ſind Bauern, welche nachweislich ungekochtes Waſſer tranken. Petersburg, 11. Juli. Der Berichterſtatter der„Nowoje Wremja“, genannt„Old Gentleman“, ſchildert die Stimmung der Bulgaren gegen Stambulow als ungemein erbittert. In Sofia verdanke Stambulow ſeine Sicherheit nur der Vorſorge der Kommandantur, die eine e Saldaten zu ſeinem Schutze bereit halte. Außerhalb Sofig's, in den Pro⸗ vinzen, würde ihn das Volk in Stütcke reißen. Es glaube demgemäß Niemand, daß Stambul ow Softa zu verlaſſen wage. “Konſtantinopel, 12. Abend erfolgten zwei neuerli 100 Todte und Verwundete. Mehrere Minarets und Kirchen ſind eingeſtürzt. Unter den Trümmern des Bazars befinden ſich mehrere Leichen. Die öffentlichen Etabliſſements, die Börſe und Geſchäfte ſind geſchloſſen. Der direkte Telegraphen⸗ verkehr iſt unterbrochen. Chicago, 12. Juli. W Ein Zug nach San Franeisco wurde entgleiſt und in den Iuß ge⸗ ſtürzt von Streikenden, welche den Heizer und drei Soldaten erſchoſſen. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 11. 9 5 Heute notirten: Anilin⸗Aktien 368.50 bez., Weſteregeln Alkali 152.70, Oelfabrik⸗Aktien 94.50 bez., Mannheimer Lagerhaus 98.75., 94 P. Juli, Abds. 6½ Uhr. Nioee welche — uli(Priv.⸗Telegr.) Vorgeſtern e Erdſtöße. an vermuthet Fraukfurter Effekten⸗Soeietät v. 11. Oeſterreich. Kredit 284¼, Diskonto⸗Kommandit 184.60, Berliner Handelsgeſellſchaft 134.50, Dresdner Bank 188.10, Banque Ottomane 122.25, Wiener Bankverein 109%, Lom⸗ barden 88½ Böhm. Nordbahn 216¼, Buſchtehrader 382 ½, Nordweſt 185, Elbthal 216½, Zproz. Reichsanleihe 91.20, Ung. Goldrente 98.85, Zproz. Portu ieſen 28.70, Zproz. Mexikaner 18, Allgem. Elektricitäts⸗ eſ. 169.80, Nordd. Kloyd 92, Vochum 128.20, Concordia 84,40, Gelſenkirchen 151.60, Harpener 180.40, Hibernia 128, Saura 121.60, 1860er Looſe 125.30, Madrider Looſe 41.80, Türkenlooſe 38.75, Gotthard⸗Aktien 167.20, Schweizer Central 130, Schweizer Nordoſt 117.10, Jura SimplonSt.⸗Aktien 75.60, Union 87.90, 5proz. Italiener 77.60. Mannheimer Marktbericht vom 12. Juli. Ztr. M. 2,00, Heu per Ztr. M. 3,00, rtoffe 2,80 bis 3,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 30 Pf., Blumen⸗ M. kohl per Stück 25 Pf., Spinat per Portion 00 Pf., Wirſing per Stück 8 Pf., Stück 12 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weißkohl per Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 15 Pf. Kopfſalat per Stück 5 Pf., Endivienſalat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 8 Pf., Zwfebeln per Pfd. 10 Pf., rothe Rüben per Portion 25 Pf., weiße Rüben per Port. 00 Pf., gelbe Rüben per Portion 20 Pf., Carrotten per Buſchel 3 Erbſen per Portion 10 ˖ Gurken per Stück 15 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,0., Aepfel per Pfd. 0 Pf., Birnen per 25 Stück 20 Pf., ., Pflück⸗ .„ Meerrettig per Stange 15 Pf, Stroß Kartoffeln von Pflaumen per 100 Stück 00 Pf., Zwetſchgen per 100 Stück 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 10 Pf., Trauben per Pfd. 00 Pf., Pfirſiche per 5 Stück 00 Pf., Aprikoſen per 5 Stück 25 Pf. Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,10., Handkäſe Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Pf., per 10 Stück 40 Pf, Hreſem per Pfd. 40 Pf, Hecht per Pfd. 4,20., 1 Pfd. 70 Pf. Weißfiſche per Pfd. 35 Pf, Laberdan per per Stück 0,00., Reh per Stück 1,20., 5 Stück 0,00 Pfd. 1,00., Hahn(jung) uhn(jung) per Stück 1,50., Feld „Ente per Stück 2,50 M. Tauben per aar 0,90., Gans(lebend) per Stück 3,00., geſchlachtet per Pfd. 0,00.; 5 Maunheimer Vieh⸗ und Pferdem arkt am 11. Juli. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen J. Qual.—, II. Qual. —,— Schmalvieh I.—, II.—, III.—.— Farren I.—, II. 18 Kälber I. 150, II. 145, III. 140. 186 Schweine J. 122, II. II8.— Luxuspferde—.— Arbeitspferde—— ——.— Milchkühe————.— Ferkel——.— Schafe — Lämmer—.— Ziegen—.— Zicklein——. Zuſammen 154 Stück. Maunheimer Produktenbörſe vom 11. Juli. Weizen per Juli 18.70, Nov. 13.95, März 14.35, Aoßgen per Juli 12.40, Nov. 12.35, März 12.70, Hafer per Juli 138.80, Nov. 12.30, März 12.75, Mais per Juli 10.15, Nov. 10.25, März 10.50 M. Tendenz: feſter. Die regneriſche Witterung be⸗ feſtigte den Markt für Weizen und Roggen, wofür höhere Preiſe bezahlt wurden. Hafer und Mais behauptet, jeß ch geſchäftslos. Schifffahrts Nachrichten. Dafen Verkehr vom 10. Juli. Schiffer en. Kap. Kommt von Ladung Etr. Haſenmeiſterei II. N eſenacker Ferdinand Brüätzt Steine 50⁰ Meitz Ruhrort 39 Ruhrort Schienen 14870 Urmetzer Beo Confldentia Nofterdam Sitiagüter 16586 Franzen Geerg Siuner Maxau 1142 Müßig Wartborg Köln Zucker 1894 Sack Nuhrort 20 Rotterdam Stückgüter 15464 Poge Wannzeim 40 5 Bretter 17910 Böhringer Mannheim 42 5 Stückgüter 1954b Claus 995 Coce ill Rußrort Koglen 9550 Spech: erih Notterdam Bretter 18402 Reiß Gottvertrauen Weſzen 5324 Hafenmeiſterei III v. Laack[Richard 1 Antwerven Eepſen 12646 Böhringer[Mannheim 44 Str. öburg Stuckgüter 1187 Hafenmeiſterei 1n Höning Tuttenf ls Ruhrort Kohlen 18080 Hickmann Katharina* 18600 eppert Raab, Karcher, Co 18 Dufsburg 5 19090 tien Naab, Karcher, Eo. 10 05 31090 Limbeck 3 Kaiſerwörtg Mundenbeem Steine 870⁰ Herrmann Sy g egelei?„ 7 30⁰ umyf Maärte Wimpfen Salz 1810 Hiörnemann Joh Wilhelm Duisbarg Kohlen 174⁰00 Vdke t Maria 5 1790⁰ Iötten Johan;* 18006 FILoßhols: 2725 obm. angekommen—— oßm. abgegangen. Vom 11. Juli: Hafenmeiſterei J. Kempers Wilhelmine Rotterdam Stückgüter— Gatzen Arndt 173 5 Werr Palpod Köln— Nem YVork, 10. Juli.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Dampfer„Noordland“, am 30. Jum ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Mannbeim, Dampfer„Elbe“, welcher am 30. Juni von Bremen abgefahren war, iſt am 10. Juli, Morgens 10 Uhr wohl⸗ behalten in New⸗York angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jac. Eglinger in Mannheim alleiniger, ſars Großherzogthum Baden conceſſtonirter Ge⸗ neralagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Waſſerſtaudsnachrichten vom Monat Juli. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 7. 8. 9. 10. 11. 12. Bemerkungen F7C ͤͤvT7Tud0TTTT000 Konſtaunsß 3,90 3,8 5 Hüningen. 2,56 2,55 2,59 2,56 2,57 Abds. 6 U. Keh!l! J42½76 2½75 2½/1 2,782,5 N. 6 U. Lauterburg 3,94 3,90 38,94 3,97 Abds. 6 U. Maxzau 4,08 4,08 4,04 4,06%8 2 U. Germersheim 3/96 8,96 3,86 3,92 5 F 12 u. Mannheim. 3,89 3,85 8,84 3,79 8,80 3,84 Mgs. 7 U. Mainz 2,00 1,97 1,98 1,2 1, 8 Pe 12 U. Singen 1,80 1,7/7 175 7 10 U. Kaub 22,01 1,98 1,97 1/95 1,90 2 U. Koblenz 2,16 2,12 2,10 2,08 10 U. Köln 42,08 2,011,98 1,92 1,92 2 U. Ruhrort 1,48 1,48 1,39 1,36 9. U. vom Neckar: Mannheim. ,85 8,84 3,80 8,75 3,80 8,80 V. 7 U. Heilbronn J0,44 0,28 0,65 0,62 0,53 B. 7 U. Waſſerwärme des Rheines vom 11. ds.: 17% B. Mannheim, 11. Juli. Nach Peilung vom 9. Juli 1894 beträgt die kleinſte Fahrwaſſertiefe: bi des kl. Fahr⸗ Rheinſtrecke Stein Pegels in waſſer⸗ km. Stein em tiefe in om 162, Straßburg Straßburg⸗Lauterburg 169,250 2⁴⁵ 170 171,%880 Geld⸗Sorten. Dulaten Mk.——9 70 Ruſſ. Imperials Mi 16.67 63 20 Fr.⸗Stücke— 16.26 Dollars in Gold 410 2. engl. Sonvereigns 20 86—31 3 iſt einzig und allein die richtigſt Kneipp Kur Kur, welche jedem Kranden, ſelbf in hartnäckigſten Fällen, Hilfe bringt. Verlangen Sie unge⸗ ſäumt Proſpekt der herrl. Kneipp⸗Kur⸗Anſtalt„Stahlbar Weinheim, Bergſtr.“ 31097 Billige Penſionspreiſe. Aerztl. Behandlung. 12 Auszeichnungen 73 f. künſtl. Leiſtungen — Hofphotograph, 30141 WCCCCCCCCCC ⁵ĩ§Vüw»;][:p. ̃ĩ 42, 7. Hannheim. Telephon 709. 00 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe bahn ———— eeeeeeee n. .75, eizer .90, troh von men⸗ rſing per bi 3 alat per per iben lück⸗ Pf., tück Pf., dtück Pf. Pf. Pf. käſe bfd. Pf, daſe per uhn per htet uli. zen uli ov. ärz be⸗ ere General⸗Anzeiger. 5. Seite. lmachung. Pionier⸗Uebungen ff 43543 Zeit zwiſchen iguſt werden re Pontonier⸗ J. Bayer. 2. aillons bei Speyer hofach werden auch erbrückungen des vorgenommen, ſo daß Schiffe und iſchen 8 und 12 Uhr Vor⸗ geboten erſcheint. tromwachen oberſtrom und trom werden in genügender ing die Schiffe und Flöße 0 chtigen und mit entſprechen⸗ den Weiſungen verſehen, welchen ö t auf die Sicherheit 3 unbedingt Folge zu geben iſt. Mannheim den 10. Juli 1894. Der Großh. Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach: Frech. Handelsregiſtereinträge. Nr. 37585. Zu.⸗Z. 58 Geſ. Reg. Bd. VII a i1 Mannheim würde e Die durch die Generalverſamm⸗ März 1893 beſchloſſene ndkapitals auf Mark durch Ausgabe von weite 200 Stück Aktien im Nominalbetrage von je 1000 Mark hat ſtattgefunden. Mannheim, 9. Juli 1894. Gr. Amtsgericht III. Mittermaier. Konkursverfahren. Nr. 38003. Das Konkursver⸗ fahren über den Nachlaß der Kunſtſtickerin Jakobine Feil in Mannheim wurde durch Beſchluß Gr. Amtsgerichts III hierſelbſt vom 7. d. Mts. nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Mannheim, den 7. Juli 1894. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Mohr. lung vom! 43557 Klee⸗erſteigernug. Die 2. Schur Klee von nach⸗ benannten ſtädtiſchen Grundſtücken wird am 48612 Montag, den 16. Jult, Vorm. 10 Uhr im„Badner Hof“ loosweiſe ver⸗ eigert: Kuhweide II. Gewann Nr. 6 u. 7, 45 Ar 40[JMet. Roſengarken III. Gewann Nr. 49, 1 Morgen. Kuhweide IV. Gewann Nr. 13, 18, 19, 20, 25. 26, 27 u. 28, zuſ. 6 Morgen 1 Vtl. 60 Rth. X. Sandgewann, Nr. 1, 2, Zu. 4, zuſ. 7 Mrg. 20 Rth. feifferswörth Nr. 14 und 18, zuf, 2 Morgen. II. Sandgewann, 40 Ar. Kurze Quergewann, 12 Ar. Zon dem zur Erweiterung des chriſtlichen Friedhofes angekauften Terrain in der IV. Sandgewann, VVVV 11 u. 12, zuſ. 5 Hect. 67 Ar 31 UMet. Mannheim, den 10. Juli 1894. Cultur⸗Commiſſtön Seeger. Bekanntmachung. Nr. 18 602. Die Reſtauration des Kellers im Gr. Hoftheater, ſo⸗ wie die damit in Verbindung ſte⸗ hende Reſtauration des III. Ran⸗ ges u. der Galerie ſowie der Kon⸗ ditorxei des Foyers ſoll vom 1. September dſs Jahres ab auf dem Wege deßs öffentlichen An⸗ gebots auf fünf Jahre verpachtet werden. Reflectanten guf dieſe Ver⸗ pachtung wollen ihre diesbezüg⸗ lichen Angebote bis Samſtag, den 14. Julti d. Js., Vormittags 11 Uhr, im Rathhaus II. Stock, Zimmer Nr. 4 verſchloſſen und mit der Aufſchrift verſehen: 42923 „Angebote auf Pachtung der Reſtaurgtion des Hoftheater⸗ Kellers“ gefälligſt abgeben. Die für die Verpachtung aus⸗ geſchriebenen Kellerlokalitäten ſind mit allem Comfort der Neuzeit für die Führung einer Reſtau⸗ ration I. Ranges ausgeſtattet und ſollen im Zuſammenhang mit den bisherigen Reſtaurations⸗Lokali⸗ täten des Hoftheaters erſtmals verpachtet werden. Dieſelben ſind an ein vom Hoftheater, ſo daß ein Tag⸗ und Nachtbetrieb in denſelben ſtattfinden kann. Die der Verpachtung zu Grunde liegenden beſonderen Bedingungen owie die erforderlichen Ueber⸗ ichtspläne können gegen Erſatz der Umdruckkoſten im Betrage von 2 Mk. vom ſtädtiſchen Hoch⸗ bauamt erhoben werden. Auch wird daſelbſt jede weitere gewünſchte Auskunft ertheilt. Mannheim, den 28. Juni 1894. Der Stadtrath⸗ Bräunig. Winterer. Bekanntmachung. Die Plätze zum Auffſtellen bon Schaubuden ic. zum 15. bad. Feuerwehrtag in Schwetz⸗ gen werden am Montag, den 16. dſs. Mts., Vormittags 10 Uhr auf den Schloßplanken dahier verſteigert. 43588 Schwetzingen, 10. Juli 1894. Bürgermeiſteramt: ling. * 43594 Submission. Nr. 2656. Die Lieferung und das Setzen von ca. 200 Ufd. Met. neue Bordwand zur Erweiterung der ſtädtiſchen Gärtnerei, ſowie das Verſetzen von ca. 120 lfd. Meter alter Bordwand ſoll im Wege der öffentlichen Submiſſion vergeben werden. Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis zum Mittwoch, 18. Juli er., Vor⸗ mittags 10 Uhr, bei unterfer⸗ tigter Stelle P 6, 20, einzureichen, woſelbſt auch inzwiſchen die näheren Bedingungen ꝛc. eingeſehen werden können. 48438 Manngheim, den 8. Juli 1894. Tiefbauamt: Kaſten. Bekanntmachung. Wir verſteigern am 43586 Mittwoch, den 18. Juli l.., Vormittags 10 Uhr auf unſerer Compoſtfabrik an der Seckenheimerſtraße, das Ausleſe⸗ ergebniß an Lumpen für die Zeit bis Ende e 1894, öffent⸗ lich an den Meiſtbietenden. Die gegenwärtigen Vorräthe können in dem Trockenſchuppen ebendortſelbſt jederzeit angeſehen werden. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt Mannheim. Die Verwaltung: Sauer. Klingmaun. Iwaugsverſteigerung. Freitag, den 13. Juli d. Is., Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, Litera 4, 5 dahier: 43589 1 Schreibtiſch, 1 Divan, 4 Kom⸗ moden, 1 Waſchcommode. 3 Tiſche, 8 Bilder, 1 Nachttiſch ꝛc. gegen baare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern. Mannheim, den 10. Juli 1894. Eſchenauer, Gerichtsvollzieher, C 1, 15. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 13. Juli, Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlocale Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 43595 1 Copirpreſſe, 2 Fäſſer Brannt⸗ wein, 2 Wandreale, 1 Theke, 30 Paar Schuhe, 1750 Liter Weiß⸗ wein, 8 Schriftkaſten m. 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Das Wahl⸗Verfahren richtet ſich nach den für die Wahl der Stadträthe in der Wahlordnung für die unter die Städte⸗Ordnung 3 fallenden Städte enthaltenen Vorſchriften. Zum Vollzuge der Wahl beehrt ſich der Unterzeichnete die Herren Stadtverordneten auf Dienſtag, den 17. Juli 1894, Vormittags von 11½ bis 12½ Uhr, in das Rathhaus, Zimmer Nr. 2, dahier einzuladen. 43580 Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. In dem Stimmzettel iſt der Name Desjenigen, welchem der Mähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder durch beliebige Mittel der Vervielfältigung einzutragen. Zur Gültigkeit der Wahl iſt erforderlich, daß mehr als die Hälfte der Herren Stadtverordneten abgeſtimmt haben. Mannheim, den 10. Juli 1894. Der Stadtverordneten⸗Vorſtand. Ph. Diffens. Bekanntmachung. No. 19735. Die Stadtgemeinde Mannheim bedarf pro 1894/½5; ca. 150 Ster grob Buchenſcheitholz, 5„ Tannenſcheitholz erſter Sorte, „27000 Zentner Ruhrer Steinkohlen, beſter Qualität, 0 Nußkohlen prima Quglität, gewaſchen und geſtebt, * F eee, Ankhraeitkohlen, beſter Qualität, Schmiedekohlen, „ 3500 Ia, Maſchinenkohlen, + „ 7000 Stück Braunkohlen⸗Brikett's, Marke G.., „ 7500 Zentner Ruhrer⸗Rundofen Patent⸗Coaks, gebrochen in Körnung von 40/0 mm, 5 „ 2000„ desgleichen, ungebrochen, Minimalkorngröße 60%/80 mm, „ 62000 Stück Lohküſe. Angebote für dieſe Lieferungsgegenſtände, mit ſpecieller Preis⸗ angabe wollen längſtens bis 43559 Dienſtag, den 24. Juli l. Is., Vorm. 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Brennmgteriglienlieferung“ ver⸗ 175 bei der unterzeichneten Behörde, Rathhaus parterre Zimmer ſto. 4 eingereicht werden, woſelbſt anch die Lieferungsbedingungen eingeſehen werden können. Zu genannter 555 findet in dem bezeichneten Geſchäftszimmer in Gegenwart etwa erſchienener Bieter die Eröffnung der Angebote ſtatt. Wir bemerken ausdrücklich, daß das Anfahren der Brenn⸗ materialien an die betr. ſtädt. Anſtalten, das Abladen daſelbſt, ſowie das Verbringen nach den jeweiligen Lagerräumen auf Koſten des Lieferanten zu erfolgen hat, ſowie daß Angebote, welche den Liefer⸗ ungsbedingungen nicht entſprechen, unter keinen Umſtänden Berück⸗ ſichtigung finden können. 171855 uli 2 Mannheim, den 9. er Stadtrath: J. B. Kaltenthaler. — A— 2 erſparen alle Diejenigen, Geld und kil welche bei Stelleugeſuchen, 8 Häuſer⸗ Guts⸗Geſchäfts⸗ e, Käufen und Verkäufen, Pacht oder Verpachtungen, AUAſſocie⸗, Vertreter⸗, Agenturgeſuchen zc. ihre Abſicht bdirect in einer Annonce kund geben. Man wendet ſich zu dieſem Zwecke an die Central⸗ Aunoncen⸗Expedition der deutſchen und ausländiſchen Zeitungen von g. 1. Daube& 00,(gegründet 1864), welche dieſe Chiffre⸗Aunoncen ſogleich nach Eingang an die beſtgeeigneten Zeitungen hefördert und die einlgufenden Offertbriefe gebihrenee ſtets am Tage des Eingangs dem Auftraggeber zuſendet. 41847 Billigſte Bedienung. Gewiſſenhafte Rathsertheilung. Büreau in Mannheim, N 2, 9½. 0 Turn⸗Verein. Gegründet 1846. 77 Anfſeren verchrl. Es Mitgliedern zur Nachricht, daß die Uebungsabende 1 ewie folgt feſtge⸗ ſetzt ſind: 44978 Turnhalle U 2(Friebrichsſchule) Montag: Kärturnen, Mittwoch: Riegenturnen, Donnerſtag: Riegenturnen 8 Fohlen⸗und Freitag: Riegenturnen u. Samfiag: Riegenturnen. 95 urnhalle in K 5. N i 8 Die Verlooſung wird Dienſtag: Männerturnen, im Rathhauſe dahier durch einen Großh. Samſiag: Männerturnen, Looſe ſind bei Kaufmann und Gemeinderath Jeweils von—10 Uhr. Jeden Samſtag Wochen⸗ verſammlung im Lokal, Rother Löwe“, T 1, 4. Der Borſtand. Anmeldungen zum Beitritt in ben Verein beliebe man ſchrift⸗ lich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſolche an den Agenten zu haben. Fur die wird ein Weggeld von 20 SOOOOOSSOoOODοοοοο ———— pe ſowie von landwirthſchaftlichen Geräthſchaften im Werthe von veranſtaltet werden, zu welcher 8000 Looſe 3 1 Mark ausgegeben werden. ufuhr von 1 aus dem Kreiſe Baden, und zwar für den welche—10 Fohlen auf dem Markte ankagufen, beſondere Prämien zugeſichert. Rastatt, den 10. Juli 1894. Der Gemeinderath. A. Stigler. Pferdemarkt in Naſtatt. Der alljährlich zur Hebung und Förderung der Pferde⸗ zucht dahier ſtaltfindeſde Fohlen⸗ und Pferdemarkt iſt in dieſem Jahre auf Dienſtag, den 18. September d.., feſtgeſetzt, und findet derſelbe auf dem hinteren Schloß⸗ —platze zunächſt der Militär⸗Friedensbäckerei ſtatt, wozu Ihiermit Käufer und Verkäufer eingeladen werden. In Verbindung mit dem Markte wird eine Verlooſung von 21 Johlen, welche auf dem Markte ſelbſt angekauft rden, im Werſhe von 4250 Mark 1250 Mark Geſammtbetrag 3500 MNatk am Sib den 18. September d.., Nachmittags 4 Uhr, otar vorgenommen. 43592 uſtav Rheinboldt hier und bei deſſen eimweg fg. ber Kilometer vergütet, auch werden ſolchen Käufern, 8 Die Marktkommiſſion. 0 Heer. J. Bechtold. Bebungsabenden in den Turn⸗ hallen entgegengenommen. Maunheimer Liedertafel. Donnerſtag, den 12. Jult, Abends ½9 Uhr 43554 PFrO De laut Rundſchreiben vom 9. Juli. N2 V Sing-Verein. Heute Donnerſtag Abend ½9 Uhr Gesammtprobe. im Saalbau. 43602 Arb.-Fortb.- Verein R 8, 14. Moutag, 16 Juli, Abends 9 Uhr Haupt-Versammlung der Hilfskaſſenmitglieder. Tagesordnung: 1. Rechnun sahlage. 2. Aenderung der§ 6a und Abſatz 2. Wir machen auf die 58 22 u. 2 beſonders aufmerkſam. 43446 Der Vorſtand. mutter und Großmutter Trauerhauſe A 3, 4 aus Dies YDdgdededgdededDο ο ο οο Todles-Anzeige. Theilnehmenden Freunden und Bekannten wir die traurige Mitthei⸗ lung von dem Ableben unſerer theueren Gattin, Frau Auguſte Morgenroth Blumenſpenden werden im utter, Schweſter, Schwieger⸗ 48597 geborene Fränkel. Sie ſtarb nach kurzem aber ſchweren Leiden im 66. Lebensjahre. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Freitag, den 13, Juli, Vormittags 9 Uhr, ſtatt. ſtatt jeder beſonderen Anzeige. Sinne der Verblichenen dankend abgelehr —5 General⸗Anzeiger. 9& Co. M 4, 4, Telephon 815. Vertreter von: 43618 Joh. Wilh. Spier Traben g. Moſel Offeriren ab Lager Mannheim 171 910 Welbin er Mosel.0 ee glaſge Mosel 2...es vr Fiaſge Mosel 1 ndee a. ee Mosel.e oe dage Mosel e ur.0 b Flaſche el 20. Plasc Nosel 22 2 Schellſiſche Cabljau Seezungen, Blaufelchen Rhelnlachs, Forellen neue Häringe Aechten vollſaftigen Schweizerkäſe. Fried. Weygand, C 1, 12 neben dem„rothen Schaf“. Rehe Ziemer und — Schlegel frz. Ponlarden und Capaunen ige. Gänſe, Enten Hahnen 48614 Holl. 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